DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 266 Konzert- UNd Operntermine
Oper für Kinder »Das ist wie Windeln wechseln« Akademie für alte musik Blind gehört: »So muss es sein!«
Kristı¯ne Opolais »Vielleicht werde ich mal Impresario, wer weiß!«
April 2017
KLASSIK FÜR HANNOVER
SAISON
2016:1
7
Dienstag : 4. April 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC
Sonntag : 23. April 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal
BERLINER BAROCK SOLISTEN FRANK PETER ZIMMERMANN : VIOLINE DANIEL GAEDE : VIOLINE & LEITUNG
J.S. Bach Violinkonzerte a-Moll BWV 1041, E-Dur BWV 1042 und d-Moll BWV 1052 Konzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1060 Auszug aus „Das musikalische Opfer“ BWV 1079
PEPE ROMERO GITARRE ENRICO DELAMBOYE : LEITUNG
Bizet Orchestersuiten „L'Arlésienne“ 1 & 2 Toroba / Sabicas Concierto en Flamenco Rodrigo Concierto de Aranjuez
Frank Peter Zimmermann © Harald Hoffmann / haenssler
Lang Lang Pepe Romero © Robert © Antón Ascroft Goiri / SCl
MÜNCHNER SYMPHONIKER
Freitag : 12. Mai 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC
Rudolf Buchbinder © Philipp Horak
ST. PETERSBURGER PHILHARMONIKER RUDOLF BUCHBINDER : KLAVIER YURI TEMIRKANOV : LEITUNG
Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15 Strawinsky „Petruschka“ Burleske Szene in vier Bildern
KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover www.promusica-hannover.de Tel. 0511 : 36 38 17 in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen
Editorial
Fotos: Ivo von Renner, Heidemarie Meyer/concerti Media GmbH. Titelfoto: Tatyana Vlasova
Liebe Leserin, lieber Leser, dass im Idealfall der Musiker hinter der Musik zurücktreten sollte, ist eine Binsenweisheit. Trotzdem entsteht im Hörer natürlich zwangsläufig eine Vorstellung über die Persönlichkeit des Künstlers. Begegnet man dann diesem, bestätigen sich oft die Annahmen. Manchmal kommt es aber Gregor Burgenmeister auch zu handfesten ÜberraHerausgeber/Chefredakteur schungen, derer wir in dieser Ausgabe gleich zwei haben. Zum einen ist da die Sopranistin Kristı¯ne Opolais, die schon seit einigen Jahren in der High Society der Opernwelt angekommen ist. In New York jedoch trafen wir auf eine Kristı¯ne Opolais, die nicht so richtig zu fassen ist: Auf der einen Seite saß uns ein selbstkritischer und auch an sich selbst zweifelnder Mensch gegenüber, andererseits aber auch eine selbstbewusste Künstlerin, die sich auf ihrem gesamten bisherigen Karriereweg nie um Konventionen kümmerte, die lieber Privatunterricht nahm als sich an einer Musikhochschule ausbilden zu lassen, die ganz spontan für erkrankte Kolleginnen einsprang und dies oft genug entgegen aller Vernunft tat. Auch die erst 25-jährige Cellistin Harriet Krijgh überraschte uns mit einem bemerkenswert unkomplizierten, authentischen und fast schon bescheidenen Naturell. Das Publikum beeindrucken? Nein, das ist ihre Sache nicht. Stattdessen will sie einfach nur „Seele auf die Bühne bringen“, wie sie es formuliert. Und beeindruckt damit umso mehr. Ihr
AUS DER REDAKTION Schon als Interpret suchte Mathias Husmann stets das Vergnügen und Wagnis zugleich, einem neugierigen Publikum über das Hörerlebnis hinaus einen Blick in das Innere der Werke, auf ihre Entstehungszeit, auf die Lebensumstände und auf die Schreibtische ihrer Urheber zu ermöglichen. In diesem Sinne gab er gemeinsam mit concerti den Startschuss der concerti edition. In seinem Konzert- und Opernführer Präludien fürs Publikum bricht Husmann mehrstündige Opernhandlungen mit Charme auf und erklärt die großen Werke der Sinfonik.
Spannend und auf den Punkt führt der Dirigent schlaglichtartig durch 99 Werke. Neben humorvollen Musikerzeichnungen gibt es außerdem zu jeder Oper eine Illustration. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
April 2017 concerti 3
Inhalt
Konzert
8 Kein Wunderkind
Porträt In aller Bescheidenheit
erarbeitet sich die 25-jährige Cellistin Harriet Krijgh großen Ruhm
10 »Vielleicht werde ich mal Impresario, wer weiß!« Interview Kristı¯ne Opolais gab dem Zufall stets eine Chance. So wurde aus der Studienabbrecherin ein Weltstar
Oper
8
Harrieth Krijgh ... ist so natürlich, wie sie sich gibt
16 »Das ist wie Windeln wechseln«
Feuilleton Das Opernprogramm für
Kinder und Jugendliche hat sich stark verbessert
Regionalseiten
10
Kristīne Opolais ... möchte nicht ewig singen
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
Die Welt der Klassik
24 Picknick unter Pfauen
Festivalguide Die Styriarte Graz
begeistert mit einem erfrischenden und unkonventionellen Blick auf die Klassik
16
Oper für Kinder und Jugendliche ... ist inzwischen eine eigenständige Kunstform
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Impressum 4 concerti April 2017
Festivalguide Die Movimentos Fest wochen laden alljährlich die renom miertesten Musiker, Tänzer und Tanzcompagnien nach Wolfsburg
30 Inmitten von Turbinen
Festivalguide Jedes Jahr trifft sich im
Juni die kammermusikalische Elite ganz uneitel und unelitär in der Eifel zum Festival Spannungen
36 »So muss es sein!«
Blind Gehört Bernhard Forck und
Christoph Huntgeburth von der Akademie für Alte Musik Berlin hören und kommentieren CDs von Kollegen
Fotos: Marco Borggreve, Tatyana Vlasova, Paul Leclaire
26 Jenseits des Bildes
DER REBELL DES KÖNIGS
(CINQ-MARS) CHARLES GOUNOD PREMIERE 20. MAI 2017, OPERNHAUS
Mit der kostenlosen App »appear2media – Oper Leipzig« Motiv scannen und Video sehen.
WWW.OPER-LEIPZIG.DE
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Johannes Brahms: Schicksalslied Das Werk begegnete mir im Studium. Die Symbiose von Wort und Musik, eine tiefe Einsicht in das Leben, die Michael Nagy Besetzung mit Chor und Orchester – all das macht es für mich zum Inbegriff dessen, was mir Musik bedeutet: ehrfurchtgebietende Erhabenheit, aber auch intimste, urpersönlichste Berührung und Bewegung.
Eigentlich ist Radio Bulgaria ein Pop-Sender, doch das Unternehmen Musicautor als bulgarisches Pendant zur GEMA hat zu Jahresbeginn eine Preissteigerung der Urheberrechte von über 350% veranschlagt. Der Radiosender nimmt dies nicht hin und spielt seither urheberrechtsfreie Musik: Folklore, Jazz, Klassik. Und erfreut sich unter den Radiohörern größerer Beliebtheit denn je.
... ein richtiger Musiker muss auch eine Speisekarte komponieren können ... Richard Strauss, deutscher Komponist
STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt
6 concerti April 2017
„Mode wird gemacht, um wieder aus der Mode zu kommen“, wird Coco Chanel gern zitiert. Nun stehen wir wieder an einer möglichen Garderobe-Zäsur, des textilen Frühlings und Sommers. Höchste Zeit also, sich dafür mit den wichtigsten Schlagworten vertraut zu machen. Der Einfachheit halber – nicht übelnehmen werte Leserinnen – bleibe ich diesmal bei den Herren. In der Männermode ist derzeit schlicht mehr Musik drin. Und: Sie wird endlich erwachsen, versteckt sich nicht mehr zwischen 50 Schattierungen von Grau. Das Credo: konservativ mit wohl-temperierter Exzentrik. Im Sommer heißt das etwa: spannende Nuancen von Blau und Grün, Stein-
und Crèmeweiß, eine (oh ja!) faszinierende Palette aus Beige- und Brauntönen. Die Sakkoschulter breit(er), das Hosenbein weit(er), der Doppelreiher auch am Tag, Karos und Streifen jeder Spielart. Selten war ein Modesommer so vielseitig – von zaghaft bis tollkühn. Und wer lieber zu den Insignien des Durchschnitts greift, der tut das selbstbewusst. Als Bekenntnis zum Mausgrau, akzentuiert mit Einstecktuch, Hemddessin und Socken in leuchtendem Gelb, Rot zwischen Tonerde, Rost und Bordeaux. Mode, Musik, beides verbindet die Lust am Experiment, am Augenzwinkern, am Den-Atem-Anhalten. Freuen Sie sich drauf! Ich tu’s.
Fotos: Monika Hoefler, shutterstock, Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen, Henryk Plötz/Wikimedia Commons
5 448
So viel Kilogramm wiegt das Tournee-Gepäck des Berliner Konzerthausorchesters, was dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten entspricht.
Das Kreuz mit dem Urheberrecht
3 Fragen an ...
Lothar de Maizière SAFT IN SEINER FEINSTEN FORM
Klangfarben Der CDU-Politiker, letzte DDR-Ministerpräsident und Berliner Rechtsanwalt ist auch studierter Bratscher.
Herr de Maizière, Sie waren Musiker und mussten gesundheitlich bedingt Mitte der siebziger Jahre den Beruf wechseln. Wie sind Sie der Musik heute verbunden? Meine Frau sagt, ich wäre noch immer Musiker. Ich spiele in einem Liebhaberorchester seit Jahren mit, außerdem bilde ich mit drei Kollegen der Komischen Oper ein Streichquartett – für mich die schönste Musikgattung, die es gibt! Außerdem bin ich Mitglied im Kuratorium des Freundeskreises der Berliner Philharmoniker.
Gibt es eigentlich Gemeinsamkeiten zwischen Musikern und Anwälten? Akribie und Genauigkeit. Wenn ein Musiker schludert, hört man das sofort, und wenn ein Anwalt nicht präzise ist, verliert er seine Prozesse. Beides hat außerdem mit Logik, Form und Struktur zu tun. Bei einem Plädoyer zum Beispiel habe ich immer versucht, eine musikalische Form zu nehmen. Wenn ich etwa einen Freispruch haben möchte, wähle ich die Rondo-Form. Man kann also durchaus musikalische Formen in Sprache zu übersetzen.
Und wo hören Sie am liebsten Musik? Ich höre Musik auch im Auto, in das ich mir auch die teuerste Anlage habe einbauen lassen, die Mercedes anbietet. Aber natürlich ist es für mich am schönsten in der Berliner Philharmonie, und zwar an meinem Stammplatz in der 8. Reihe von Block B.
WW W.NI EHOFFS -VAI HI NGER.D E
Harriet Krijgh leitet ein Kammermusikfestival in Utrecht – und hat zudem mit »Harriet & Friends« ihr eigenes Festival
Kein Wunderkind In aller Bescheidenheit erarbeitet sich die 25-jährige Cellistin Harriet Krijgh großen Ruhm. Von Christian Schmidt
W
enn Harriet Krijgh ihr Violoncello be schreiben soll, ver fällt sie nicht in die sonst übli che Theatralik der Selbstver gessenheit, mit der manche ihrer jungen Kollegen eine eheähnliche Beziehung zu ih rem Instrument behaupten, wobei ihres immerhin von Gio vanni Paolo Maggini aus dem Jahre 1620 stammt. „Mit nie mandem verbringt man so viel 8 concerti April 2017
Zeit, aber es lebt nicht, es hat nichts Menschliches, sondern ist bestenfalls ein Teil von mir, und wenn es mal nicht funkti oniert, gebe ich mir die Schuld.“ Solche Sätze sagt Harriet Krijgh gern, aber doch völlig unaufgeregt, uneitel, sym pathisch selbstkritisch. Sie sprechen für die ihr eigene Bescheidenheit, mit der sich die 25-jährige Cellistin, die in Holland geboren wurde und in
Wien aufwuchs, einen nicht unerheblichen Ruhm erarbeitet hat. Dabei wirkt ihre Karriere nicht von falschem Understate ment verhüllt, nur um dann im Scheinwerferlicht umso heller zu strahlen. K rijgh kommt komplett ohne Allüren aus, oh ne die üblichen PR-Floskeln von großer Inspiration, ewig währenden Glücksmomenten und unbändiger Publikumslie be. „Für mich ist das Wichtigs te, mit meiner Musik zu berüh ren, etwas zu bewirken und weiterzugeben.“ An ihren In terpretationen merkt man Har riet Krijgh diesen fast anachro nistischen Anspruch an, Musik in ihre historischen und bio grafischen Zusammenhänge zu stellen, nicht um jeden Preis mit Schönheit auftrumpfen, sondern „Seele auf die Bühne bringen“ zu wollen, wie sie es nennt. So wählte die junge Hollände rin mit dem feuerroten langen Haar und den strahlend blauen Augen für ihr Debüt im Wiener Musikverein, der wohl kaum an jeden Mittzwanziger gleich eine eigene Solokonzertreihe vergibt, nicht etwa die großen Eindruckschinder, sondern ausgerechnet ein Werk des auch in Österreich nur als ge quälten Anfängerpianisten bekannten Komponisten Dmit ri Kabalewski. Er spielte im sowjetischen Komponistenver band seinerzeit nicht gerade eine rühmliche Rolle, als es um die politischen Konflikte mit Schostakowitsch und Prokof jew ging. Diese politische In korrektheit, die anderen Kom ponisten gern nachgesehen wird, versperrt bis heute den Blick auf das reiche sinfonische Schaffen Kabalewskis. Krijgh wollte gerade deshalb seine
Foto: Marco Borggreve
POrträt
Musik spielen, und sie durfte. Mit solcherlei Eigenwilligkeit verblüfft sie nicht nur ihr Pu blikum, sondern treibt auch manchem Kritiker die Schweiß perlen auf die Stirn. Sensationen finden in aller Stille statt
rijgh sucht nicht den glitzern K den Effekt. Ihr Spiel ist zurück haltend, fast introvertiert – und lenkt doch gerade dadurch den Blick auf die in der Musik ent haltene Emotionalität in ganz andere Bahnen. Die Solisten geste mit stocherndem Bogen und wirrem Haar ist ihr fremd, was nicht heißt, dass sie ihrem Instrument nicht auch weite Bögen entlocken und runde, klagende Kantilenen verströ men würde. Ihr subtiles Spiel zeigt jedoch den feinen Unter schied zwischen Beeindrucken und Fesseln. Die Sensationen finden in aller Stille statt, und wenn es erforderlich ist, kann Krijgh mit einem dreifachen Piano an der Hörbarkeitsgren ze einem dadurch besonders konzentrierten Auditorium das Blut in den Adern gefrieren lassen, um es Sekunden später wieder zum Kochen zu bringen. All das ist aber keine Masche, sondern tief empfunden und immer gut begründbar. Wenn sie spielt, ist Spannung garan tiert, und zwar ganz im ur sprünglichen Sinne des Wortes. Das hat viel mit Harriet K rijghs eigener Empfindsamkeit, aber auch mit ihrem Gestaltungswil len zu tun. Je weniger man glänzen will, desto heller strahlt man. Dabei war sie „kein Wunderkind, es war keine rasante Entwicklung“. Viel eher ergab sich der Erfolg natürlich. „Ich habe sehr lange an mir selbst gearbeitet und angefan
gen mit kleinen Konzerten, erst dann ist das alles sehr schön aufgeblüht“ – was für ein wun derbares Bild aus dem Land der Tulpen. „Für mich war das im mer klar: Musik ist meine gro ße Passion!“ Konzert-TIPPs
Hamburg Di. 11.4., 20:00 Uhr Laeiszhalle (Kleiner Saal) Baiba Skride & Gergana Gergova (Violine), Lise Berthaud (Viola), Harriet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier). Werke von Gnesin, Arensky & Schostakowitsch Germering Do. 27.4., 19:30 Uhr Stadthalle Baiba Skride (Violine), Lise Berthaud (Viola), Harriet Krijgh (Violoncello), Lauma Skride (Klavier). Werke von Mahler, Mozart & Brahms
Weitere Termine: Darmstadt Do. 15.6., 20:00 Uhr Staatstheater Baden-Baden So. 18.6., 11:00 Uhr Festspielhaus Ludwigshafen Mi. 3.5. & Do. 4.5., 20:00 Uhr BASF-Feierabendhaus Harriet Krijgh (Violoncello), Bruckner Orchester Linz, Dennis Russel Davies (Leitung). Werke von Elgar & Bruckner Kempen Do. 8.6., 20:00 Uhr Franziskanerkloster Harriet Krijgh (Violoncello), Magda Amara (Klavier). Werke von Schumann, Chopin, Rachmaninow u. a. frankfurt Fr. 9.6., 19:30 Uhr Holzhausenschlösschen Programm & Künstler siehe Kempen Geisenheim Mi. 12.7., 20:00 Uhr Schloss Johannisberg Rheingau Musik Festival: Harriet Krijgh (Violoncello), Signum saxophone quartet. Werke von Bach, Piazzolla u. a.
Kl assik triff t auf u r ba n Da nce
01.10.17 HAMBURG 02.10.17 BERLIN 05.10.17 FRANKFURT 06.10.17 DÜSSELDORF 11.10.17 ESSEN 12.10.17 CHEMNITZ 13.10.17 MAGDEBURG 15.10.17 STUTTGART 19.10.17 BIBERACH 24.10.17 MÜNCHEN 25.10.17 WIEN 27.10.17 DORTMUND 28.10.17 DRESDEN 30.10.17 LEIPZIG w w w. b e e t h o v e n t h e n e x t l e v e l . d e
CD-Tipp
Rachmaninow: Cellosonate op. 19, Elegie op. 3/1 u. a. Harriet Krijgh (Cello), Magda Amara (Klavier). Capriccio
Tickets unter 01806 - 777 111* sowie an den bekannten VVK-Stellen. Weitere Informationen unter www.deag.de
*(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz)
Interview
»Vielleicht werde ich mal Impresario, wer weiß!« Kristine Opolais wollte nie einen perfekt vorgepflasterten
Weg beschreiten und gab dem Zufall stets eine Chance. So wurde aus der Studienabbrecherin ein Weltstar. Von Peter Krause
nem: dem Regisseur, der wah ren Königin der Nacht des Opernbetriebs. Manche von denen sind gut, andere sind verrückt. Ich halte es für falsch, zu viel Geld für sie auszugeben, es wäre aus meiner Sicht besser, es in Krankenhäuser zu inves tieren.
»Ich werde sicher nicht für immer singen« Wie sollen sich junge Sänger behaupten, wenn sie die Ideen des Regisseurs nicht umsetzen wollen?
Die besten Sängerdarsteller sind heute meist in einem hö heren Alter. Die jungen Sänger sind zwar technisch alle fan tastisch. Sie wissen, wie man singt. Aber sie sind innerlich leer. Niemand bringt ihnen bei, An die MET pilgern wie man sich eine Figur wirk Opernfreunde zuallererst lich erschließen kann. So tref wegen der Sängerstars, nicht fen dann also verrückte Regis wegen der Regisseure … seure auf Sänger, die nicht Der Fokus auf den Gesang ist spielen können. Das Ergebnis eine fantastische Sache an der kann eigentlich nur lächerlich Metropolitan Opera. Ich hoffe, sein. Junge Sänger können es sie wird sich niemals ändern! ja nicht wagen, dem Regisseur Im riesigen Rest der Opernwelt „nein“ zu sagen. Ich finde, die fragt aber jeder nur nach ei ses Opernunwesen muss zu 10 concerti April 2017
sammenbrechen, damit wir es danach wieder grundlegend aufbauen können. Wir brau chen wieder Sänger, die der Dreiklang aus Persönlichkeit, Stimme und Darsteller sind. Und dann brauchen wir wirk lich große Regisseure, die wis sen, was sie tun, und uns nicht das Stück verderben. Men schen in Jeans sehen wir jeden Tag auf der Straße. Das ist nicht Oper. Die Menschen kommen ins Theater, um etwas Beson ders zu erleben, einen Blick in eine andere Welt zu tun. Sie wollen einen Traum sehen. Sie sind in der Tat eine großartige Sängerdarstellerin. Woraus schöpfen Sie die Ideen für Ihre Figuren?
Aus dem Leben! Was ich spiele, entspringt alles meiner Erfah rung im normalen Leben. Als ich noch Chorsängerin in Riga war, hatte ich nur Wünsche und Ambitionen, aber keine Erfahrungen. Die Musikade mie verließ ich so schnell wie möglich, um privaten Unter richt zu nehmen und in die Praxis einzusteigen. An der lettischen Nationaloper konn te ich viele Sänger beobachten, ging nach einer Probe nie nach Hause, sondern folgte meiner
Foto: Tatyana Vlasova
I
n einem Kaffeehaus unweit der New Yorker Metropoli tan Opera sitzt uns Kristı¯ne Opolais gegenüber. Zu Beginn des Gesprächs wirkt sie er schöpft von der Vorstellung der Madama Butterfly am Abend zuvor, die sie ausnahmsweise in nicht perfekter stimmlicher Verfassung singen musste. Doch die letttische Sopranistin und Ehefrau von Dirigent An dris Nelsons blüht im Inter view schnell wieder auf, blickt mit ihren großen schönen Au gen neugierig und Anteil neh mend auf das Leben, schaut kritisch auf den Opernbetrieb und hat dennoch Hoffnung, dass der Gesang mit seiner Ver bindung zur Seele die Men schen reich beschenken kann, dann jedenfalls, wenn Künstler als beherzte Überzeugungstä ter am Werk sind, so wie die von ihr verehrte Maria Callas.
zur Person
Learning by Doing: 1979 im lettischen Rezekne geboren, begann Kristīne Opolais mit sieben Jahren das Singen und hat sich nach ihrem Studienabbruch mit Privatunterricht und Praxiserfahrung in Riga auf die größten Opernbühnen der Welt gesungen. Fast schon eine Konstante ist, dass Opolais die wichtigsten Stufen ihrer Karriere als Einspringerin für erkrankte Sopranistinnen erklomm.
Obsession, eine Opernsängerin zu werden. Viele Leute wun derten sich, dass ich eigentlich nie das Theater verließ und fragten sich, was ich denn wohl noch so alles vorhatte. Schließ lich war ich jung, blond und schön, fühlte mich frei. So lern te ich extrem viel, auch die Fähigkeit, mir sehr schnell eine Partitur anzueignen. Nach zwei Jahren erhielt ich meine ersten Solorollen, da kamen meinen früheren Kommilitonen gerade erst aus der Akademie. Schau spielunterricht hatte ich nie, traf allerdings im Theater auf einen Regisseur und Intendan ten, der auch Schauspieler war. Von ihm stammt meine Erfah
rung, mir Rollen zu erarbeiten. Wahrscheinlich bin ich in mei nem Herzen eine Schauspiele rin. Ich werde sicher nicht für immer singen. Vielleicht werde ich später mal zur reinen Schauspielerin. War denn das Umfeld in Riga, abseits des internationalen Opernzirkus, von Vorteil für Ihre Entwicklung?
Es war eine gute Basis, aller dings machte ich gute und schlechte Erfahrungen. Ich habe schließlich sehr jung das dramatische Repertoire gesun gen, schon mit Mitte zwanzig war ich Aida und Tosca. Das kann manchen jungen Sän
gern die Stimme kaputtma chen. Aber ich wollte gleich die großen Rollen. Dann ka pierte ich, dass ich dieses Um feld verlassen musste, ich wünschte mir auch mal etwas Leichteres, eine Mimì oder Violetta. Die Berliner Staats oper mit Maestro Barenboim war dann eine wichtige Sta tion. Es folgte die Rusalka in München, 2014 dann meine erste Butterfly hier an der MET – am Morgen danach rief mich der Intendant Peter Gelb um 7:30 Uhr an und bat mich, am Abend als Mimì einzu springen. Manchmal muss man in der Lage sein, durch Wände zu gehen. April 2017 concerti 11
Interview
auf Wagner festlegen, sonst werde ich nur noch eingeladen, ihn zu singen. Ich denke aller dings wenig in Bezug auf klas siche Karrierebegriffe nach dem Motto: „Erst arbeitest du zwanzig Jahre für deinen Na men, dann arbeitet dein Name für dich und du kannst singen, was du willst.“ Nein, was mich motiviert, ist, die Menschen im Moment der Vorstellung zu berühren, sie zum Weinen zu bringen.
Angst vor schwierigen Entscheidungen kennen Sie also nicht?
Angst kenne ich zum Glück nicht. Ich fange jede Vorstel lung mit dem Bewusstsein an, dass es meine letzte sein könn te. Ich kenne keinen Stress, habe großes Vertrauen. Vor der Vorstellung gestern dachte ich zunächst, ganz ohne Stimme zu sein. Ich telefonierte mit meiner Mutter, die auf meine Tochter aufpasste, da schnapp te sich meine kleine Arianna das Telefon und versicherte mir: „Mama, du wirst fantas tisch sein!“ Also musste es ein fach gut gehen an diesem Abend. Sie konzentrieren sich derzeit auf ein Repertoire, für das auch die Callas stand – den Verismo, in dem es gerade um die unbedingte Wahrheit des Ausdrucks geht …
Natürlich waren Mozart und die Komponisten des Belcanto absolute Genies. Ihre Musik ist aber weniger nach meinem Geschmack. Ich liebe die Frei 12 concerti April 2017
heit, und dafür ist Puccini der beste. Da kann man machen, was man will. Natürlich ist das Orchester oft sehr dick, man benötigt eine große Stimme. Auch Mascagni mag ich. Gera de entdecke ich seine Opern, die ja nicht sehr bekannt sind: Iris beispielsweise, die Ge schichte eines schönen japani schen Mädchens. In diese Re pertoire-Richtung würde ich mich gern weiter bewegen, obwohl ja viele Leute unbe dingt Wagner hören wollen von mir … Den »Liebestod« aus Tristan und Isolde haben Sie ja bereits im Konzert gesungen …
Ich liebe Wagner so sehr wie Puccini. Die Elsa im Lohengrin wird bald kommen, obwohl ich so meine Probleme mit ihrem Charakter habe. Aber vielleicht kann ich das Image der Rolle der Elsa genauso verändern, wie es mir bei der Mimì gelun gen ist. Irgendwann könnte auch die Sieglinde aus der Walküre interessant sein für mich. Aber ich will mich keinesfalls
Fotos: Gregor Burgenmeister/concerti
Haben Sie noch Träume?
Ich mache keine langfristigen Pläne, vertraue dem Schicksal. Ich bin gelernte Künstlerin und Sängerin. Was ich also machen werde, wenn ich mal den letz ten Ton gesungen habe, weiß ich nicht. Ich hoffe, in zehn Jahren noch auftreten zu kön nen. Vielleicht werde ich dann doch eine Regisseurin, sicher lich aber keine Dirigentin. Da für ist mein Mann zuständig. Sollte aber, wenn ich mal 65 Jahre alt bin, wirklich die gan ze Opernwelt kollabiert sein, dann könnte ich ein fantasti scher Impresario werden. Wer weiß.
Wie schauen Sie als Künstlerin auf die Welt hier draußen?
Konzert- & Opern-TIPPs
Baden-Baden Fr. 7.4., 18:00 Uhr Festspielhaus Puccini: Tosca. Sir Simon Rattle (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie) Berlin Sa. 22.4., 19:00 Uhr Philharmonie Puccini: Tosca (konzertant). Sir Simon Rattle (Leitung) Leipzig Do. 18.5. & Fr. 19.5., 20:00 Uhr, 21.5., 11:00 Uhr Gewandhaus Kristīne Opolais (Sopran), Gewandhausorchester, Andris Nelsons (Leitung). Werke von Dvořák & Smetana
D I E D R E S D N E R M U S I KF E S T S PI E L E Z U G A S T I N D E R B E R L I N E R PH I L H A R M O N I E
Foto: Waltraud Meier © Nomi Baumgartl
Unsere Welt ist im Aufruhr. Ich hoffe, es wird keine Kriege mehr geben. Doch welche Politiker denken wirklich an die Bürger? Eine bessere Welt lässt sich aber doch nur mit Menschen bauen, die voller Enthusiasmus sind und mit dem Herzen sehen, so wie ich als Künstlerin. Eine sehr berühmte Kollegin hat sich kürzlich über mich gewundert, dass ich mit so viel Herz blut singe und spiele. Aber mir reicht eben die professionelle Technik nicht. Wer in der Kunst nur seine Arbeit macht und nicht sein Leben hingibt, kann sich nicht Künstler nennen. Genau diese Leute aber raten mir: „Gib nicht alles!“ Doch die spüren nichts. Diese Einstellung ist schreck lich für mich. Wenn wir alle großzügig in unse ren Gefühlen wären, können wir diese Welt retten. Es ist doch ganz erstaunlich, wie das in einer Opernvorstellung im Kleinen passiert: Das Publikum beobachtet uns ganz genau. Manche Menschen sind mit Problemen in die Oper ge kommen, befinden sich in einer schwierigen Lebensphase. Sie suchen nun etwas, das sie wieder offen macht. Da haben wir Sänger große Möglichkeiten. Denn die Stimme hat diese Ver bindung zur Seele. Wir können den Menschen so viel geben. Deshalb ist unser Beruf wirklich wichtig.
SO JUNI
11
2 0 17 B ER L I N ER PH I L H A R M O N I E (G R OS S E R S A A L) 2 0 U H R
D R E S D N E R F E S T S PI E L ORCHESTER – IVOR BOLTON – WA LT R AU D M E I E R
Richard Wagner Ouvertüre zu »Rienzi«; Richard Strauss »Vier letzte Lieder«; Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«
Dortmund Sa. 3.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm siehe Leipzig
TICKETS UNTER:
München Do. 15.6., 18:00 Uhr Bayrische Staatsoper Dvořák: Rusalka. Andris Nelsons (Leitung) Weitere Termine: 18.6., 23.6. & 25.6.
BESUCHERSERVICE@MUSIKFESTSPIELE.COM
DVD-Tipp
Puccini: Manon Lescaut Kristīne Opolais, Jonas Kaufmann, Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden, Antonio Pappano. Sony Classical
+49 (0) 351 656 06 700 W W W.MUSIKFESTSPIELE.COM Mit freundlicher Unterstützung durch die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen
Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.
• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung
Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
Foto: Christoph Kalscheuer
Vom Fischer und seiner Frau für die Kinder unserer Zeit: die Stuttgarter Produktion Gold
16_Feuilleton »Das ist wie Windeln wechseln« Das Opernprogramm für Kinder und Jugendliche
hat sich stark verbessert. Dazu beigetragen hat auch Elena Tzavara, Leiterin der J ungen Oper Stuttgart 18_Kurz besprochen Online Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause April 2017 concerti 15
Feuilleton
»Das ist wie Windeln wechseln«
S
tell dir vor, es gibt eine Oper und keiner geht hin. Um dieses Schreckgespenst zu vertreiben, leisten sich fast alle Opernhäuser inzwischen eine eigene Abteilung von Geisterjägern, gerne „Junge Oper“ genannt. Hier sollen Kinder und Jugendliche auf den späteren Ernstfall vor-
»Wenn die Qualität stimmt, merken Kinder, dass die Oper etwas zu verhandeln hat«: Elena Tzavara
bereitet werden, indem sie schon früh in kleinen, gut verträglichen Dosierungen Opernluft schnuppern. Doch halt! Sind wir inzwischen nicht schon viel weiter? Für Elena Tzavara, die in dieser Spielzeit die Leitung der Jungen Oper Stuttgart übernom16 concerti April 2017
men hat und von 2009 bis 2013 nicht: Angst vor Überfordein gleicher Funktion an der rung. Kinderoper Köln tätig war, ist das Medium Kinder- und Ju- Zeitgenössische Musik für gendoper alles andere als eine Kinder? Kein Problem! Zuchtstätte für den Publikums- „Die Oper beansprucht alle Sinnachwuchs. „Oper für und mit ne gleichzeitig. Diese Komplejungen Menschen trägt die xität ist gerade für Kinder ganz abendländische Kultur als toll, weil sie damit gefordert Möglichkeit der Teilhabe an der werden. Sie saugen die GeGesellschaft weiter. Darin be- schichte, die Musik, die visusteht ein großes Potenzial, über ellen Eindrücke auf wie ein das kaum geredet wird, weil Schwamm und sind in der Laviele Leute meinen, Kinderoper ge, alles zu verarbeiten“, weiß sei nur Oper in verkleinerter Tzavara auch aus der ErfahForm. Das stimmt aber nicht. rung als Mutter eines neunjähEs gibt große Bestrebungen, die rigen Sohns. Und wo mancher Kinderoper als eigenständiges Erwachsene mit ungewohnten Genre ernst zu nehmen.“ Klängen hadert, gehen junge Wer also gleich an eine gekürz- Zuhörer ganz unvorbelastet an te Fassung von Humperdincks die Sache heran: „ZeitgenössiHänsel und Gretel oder an die sche Musik und schräge Töne Kleine Zauberflöte denkt, wie sind in der Kinderoper übersie allweihnachtlich auf den haupt kein Problem. In Köln Spielplänen stehen, hat die haben wir Ernst Kreneks Das Zeichen der Zeit offenbar ver- geheime Königreich auf die schlafen. Denn mit der heuti- Bühne gebracht. Das hat prima gen Lebenswelt der Kinder funktioniert.“ haben diese Stücke kaum etwas Genau wie die Jazz-Oper Vom zu tun. In Köln, Stuttgart, Fischer und seiner Frau nach Mannheim oder Berlin, wo dem gleichnamigen Märchen man dem jungen Publikum seit der Brüder Grimm, die 2010 in langem schon auf Augenhöhe Köln uraufgeführt wurde und begegnet, ist man deshalb im- zu der Sesamstraßen-Kompomer auf der Suche nach neuen nist Ingfried Hoffmann die Stoffen, Stücken und Forma- Musik beisteuerte. Das Kölner ten – und hat vor allem eines Modell funktioniert wohl auch
Fotos: Matthias Baus, Paul Leclaire
Das Opernprogramm für Kinder und Jugendliche hat sich stark verbessert. Dazu beigetragen hat auch Elena Tzavara , Leiterin der Jungen Oper Stuttgart. Von Sören Ingwersen
deshalb so gut, weil hier die jungen Sängerinnen und Sänger des Opernstudios auf der Bühne stehen und wertvolle Erfahrungen für ihren weiteren Berufsweg sammeln. „Sie lernen anhand der unmittelbaren Reaktionen der Kinder ihr Spiel besser einzuschätzen. Durch diese Schule sollten alle Opernsänger gehen. Das ist wie Windeln wechseln für Eltern: Bodenarbeit, bei der man sich beweisen muss“, findet Tzavara. Dennoch möchte die 39-jährige Regisseurin künftig Kindern noch mehr Partizipationsmöglichkeiten bieten und sie – etwa in Form von Projektchören – direkt in die Theaterarbeit mit einbinden. Solche Produktionen sind aufwändig und nicht an jedem Haus zu bewerkstelligen. Die Voraussetzungen in Stuttgart, wo man jährlich zwei bis drei eigene Opern für junges Publikum auf die Beine stellt, sind indes gut. An der Hamburgischen Staatsoper verfolgte man das Prinzip der Partizipation mehr als zehn Jahre lang mit der Reihe „opera piccola“, in der fast ausschließlich Kinderdarsteller auftraten und Jugendorchester musizierten. Mit dem Intendantenwechsel wird die Reihe nun vornehmlich mit professionellen
Von Habgier getrieben: Vom Fischer und seiner Frau in Köln
Sängern und Musikern weitergeführt. Dafür haben Intendant Georges Delnon und Generalmusikdirektor Kent Nagano die Klänge für die Kleinen zur Chefsache erklärt und werden bei der Neufassung der Zauberflöte von Johannes Harneit im April selbst die Regie und musikalische Leitung übernehmen. Für Elena Tzavara genau das richtige Signal: „Das ist eine super Haltung und eine Riesenchance für die Junge Oper! Jede Strömung, die Kinder an Kultur heranführt, ist richtig und gut. Dafür müssen wir unsere besten Leute einsetzen.“
The Royal opeRa
The Royal opeRa
Giacomo Puccini
GeorGe balanchine
Do., 30. MÄRZ 2017
Di., 11. apRil 2017
MADAMA BUTTERFLY
JEwELs
opern-TIPPs
Mainz So. 16.4. & Sa. 22.4., 15:00 Uhr Glashaus Zweieinander. Ab 3 Jahren Berlin Do. 21.4., 20:00 Uhr Schlossplatztheater Zemlinsky: Der Zwerg 22., 25., 26., 27. & 29.4., 4. & 5.5. Hamburg Do. 29.4., 19:00 Uhr Probebühne 1 Harneit/Mozart: Erzittre, feiger Bösewicht! Ab 12 Jahren 20., 22., 23., 25., 27.4. & 30.4., 3. & 6.5. Stuttgart Fr. 23.6., 19:00 Uhr Kammertheater Derungs: Benjamin. Ab 14 Jahren 28. & 30.6., 2., 4., 6., 8., 13. & 15.7.
Sa. 24.6., 15:00 Uhr Nord Evers: Gold. Ab 8 Jahren 27.6., 1.7.
UnD noch 2 wEiTERE opERn & BALLETTE Bis JUni 2017!
eintrittskarten jetzt erhältlich auf www.rohkinotickets.de Schauen Sie sich Trailer an, erfahren Sie alles über die Besetzung und melden Sie sich für unseren monatlichen Kino-Newsletter an: www.roh.org.uk/cinema
ROH_MadamaButterfly_Jewels_Concerti_124x42.indd 1
17.02.17 09:15 April 2017 concerti 17
Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Zürich 26.2.2017
Leipzig 4.3.2017
Saalschlacht für Feinschmecker
Aufklärungs-Antike
Abgründe einer Männergesellschaft
Berlioz: Les Troyens Oper Frankfurt. John Nelson (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie), Bryan Register, Claudia Mahnke, Tanja Ariane Baumgartner Weiterer Termin: 26.3.
Trojahn: Orest Opernhaus Zürich. Erik Nielsen (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Georg Nigl, Claudia Boyle, Ruxandra Donose Weiterer Termin: 24.3.
Weber: Freischütz Oper Leipzig. Christoph Gedschold (Leitung), Christian von Götz (Regie), Gal James, Thomas Mohr, Tuomas Pursio Weitere Termine: 30.4. & 10.6.
Oper Der 75-jährige John Nelson nutzt bei seinem späten Frankfurter Debüt seine genaue Kenntnis dieses außergewöhnlichen Stückes für eine ungewohnt lebendige und klangsinnliche Wiedergabe, animiert Chor und Orchester zu einer Ausnahmeleistung. Dabei bindet Nelson die vielen wilden Einzelheiten, die oft spektakulären Mini Effekte in eine große Linie ein, breitet das Geschehen in einem mächtigen, sich nie aufstauenden Fluss aus. Eva-Maria Höckmayr präsentiert das mythische Geschehen als eine Art überzeitliche Parabel. Das Private kippt ständig ins Politische, der Krieg in die Familienaufstellung. Dazu bauen die wechselnden Schauplätze auf der Drehbühne, die Tänzer und Statisten immer wieder eine Parallelwelt auf, ein Gespinst von Göttern und Toten, Ängsten und Sehnsüchten. (AF)
Oper Ein solches Espressivo des orchestralen Ausrasens scheinen wir nur von Richard Strauss zu kennen. Doch Manfred Trojahn ist klug genug, in seiner Fortsetzung der Elektra nicht in die Falle der Stilkopie zu tappen. Hans Neuenfels führt das bewegende Geschehen auf Antike und Moderne geschickt annäherde Grundsymbole zurück. Er präzisiert die Figuren, so mätzchenfrei und stark wie lange nicht. Im Zentrum dieses bedeutenden Abends, an dem Erik Nilsen die Partitur mit einer an Hans Werner Henze gemahnenden Sogkraft entfaltet, steht ein Sängerdarsteller von einsamer Wucht: Georg Nigl ist die Baritonwonne schlechthin, so intelligent und doch emotional überwältigend verkörpert der Wiener diesen Orest als einen die Rache fahren lassenden Menschen der Zukunft. (PK)
Oper Mit eigenwilligen, erkennbar aus Partitur und Libretto entwickelten Details schließt Christian von Götz an die Aufführungstradition an und kultiviert doch einen ganz eigenen, heutigen Blick. In dessen Mittelpunkt steht Samiel, hier eine Kindfrau als Gefäß für die Ängste, die Abgründe einer in billigen Ritualen erstarrten Männergesellschaft. Christoph Gedschold steuert mit dem Gewandhausorchester einen brillant gestaffelten, transparenten Klang bei und präpariert immer wieder das Bühnengeschehen auslösende, kommentierende oder konterkarierende Einzelstimmen heraus. Den Max zeigt Thomas Mohr mit feiner Selbstironie, klarer Höhe und sensationellem, tragfähigen Piano als frühalten Wirrkopf. Der Oper Leipzig ist eine außergewöhnliche, handwerklich bestechende Produktion gelungen. (AF)
18 concerti April 2017
Fotos: Barbara Aumüller, Judith Schlosser, Ida Zenna
Frankfurt am Main 19.2.2017
FEST TAGE 7. – 16. APRIL 2017
Daniel Barenboim WIENER PHILHARMONIKER Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Arnold Schönberg
7. APRIL 2017 | PHILHARMONIE BERLIN
Anne-Sophie Mutter | Daniel Barenboim STAATSKAPELLE BERLIN Werke von Tōru Takemitsu, Ludwig van Beethoven, Claude Debussy, Alban Berg
11. APRIL 2017 | PHILHARMONIE BERLIN
Radu Lupu | Daniel Barenboim STAATSKAPELLE BERLIN Werke von Johannes Brahms, Arnold Schönberg, Ludwig van Beethoven
Martha Argerich | Daniel Barenboim DUO-RECITAL Werke von Johannes Brahms, Arnold Schönberg, Franz Liszt
15. APRIL 2017 | PHILHARMONIE BERLIN
TICKETS 030 – 20 35 45 55 WWW.STAATSOPER-BERLIN.DE
FOTO: DANIEL BARENBOIM © HOLGER KETTNER
12. APRIL 2017 | PHILHARMONIE BERLIN
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
Hannover Sa. 1.4.2017
Gottesfürchtiger Fundamentalist aus der Bibel OPER Abraham handelt mit
Battistelli: LOT (UA) Staatsoper Hannover. Mark Rohde (Leitung), Frank Hilbrich (Regie) Weitere Termine: 6., 21., & 29.4., 2., 10., 14. & 28.5.
Der römische AvantgardeKomponist Giorgio Battistelli 20 concerti April 2017
Das gibt Ärger, aber nur auf der Bühne: Le nozze di Figaro in Dresden Dresden Fr. 14.4.2017
Mozartfest im Elbflorenz Oper Die Semperoper mutiert für vierzehn
Tage zum Mozartmekka
W
elches andere Opernhaus wäre zu solch einem Kraftakt in der Lage? Während Christian Thielemann zu Ostern in der Mozartstadt Salzburg mit der Staatskapelle Dresden Wagners Walküre in den legendären Bühnenbildern von Karajans Lieblingsausstatter Günter Schneider-Siemssen zelebriert, feiert die Semperoper daheim ein Fest zu Ehren des Musensohns von der Salzach. Fünf seiner wichtigsten Opern stehen in Spitzenbesetzungen auf dem Programm. Der italienische Tenor Giuseppe Filianoti singt den Titus, Véronique
Gens die Vitellia in La clemenza di Tito. Der israelische Maestro Omer Meir Wellber dirigiert gleich die komplette Trias der Wiederaufnahmen der Da-Ponte-Opern Le nozze di Figaro, Così fan tutte und Don Giovanni. Die Premiere der Mozart-Tage ist dem überaus aktuellen Singspiel Die Entführung aus dem Serail gewidmet. Ex-Winnetou Erol Sander übernimmt die Sprechrolle des „guten Türken“ Bassa Selim. Mozart: Fünf Opern Semperoper Dresden. Paul Daniel, Christopher Moulds, Omer Meir Wellber (Leitung) Weitere Termine: 15.–28.4.
Fotos: Roberto Masotti, Matthias Creutziger, Hans-Jörg Michel, Robert De Fresnes
Gott: Bei der Zerstörung von Sodom mögen die wenigen Unschuldigen verschont bleiben, darunter sein Neffe Lot, ein gottesfürchtiger Mann. Doch der einzige Gerechte gebiert seinerseits Schuld, sein blinder Glaube an Gott hat fundamentalistische Züge, er mündet in die Barbarei. Giorgio Battistelli greift für seine neueste Oper erstmals einen biblischen Stoff auf – nach Erfolgen mit Prova d’orchestra nach Federico Fellini oder Die Entdeckung der Langsamkeit nach Sten Nadolnys Roman. Der Italiener gehört zu den bedeutendsten Opernkomponisten der Gegenwart.
Coburg So. 9.4.2017
Weitere Tipps
Wagner-Wahrheit Oper GMD Roland Kluttig holt den reifen
Köln
Turandot
Bayreuther Meister nach Oberfranken
N
ur eine Autostunde trennt das schnuckelige Opernhaus von Coburg vom mystischen Abgrund des Bayreuther Festspielhauses. Für den ätherisch zarten Mischklang des überdeckten Orchestergrabens hat Richard Wagner einst seine Gralsmusik ersonnen. Jetzt hat sich Roland Kluttig entschieden, das Bühnenweihfestspiel am Landestheater Coburg aufzuführen, wo er seit der Saison 2010/11 glückvoll als Generalmusikdirektor wirkt und seitdem immer wieder überregio-
nal für Aufhorchen sorgt. „Großartig, was Roland Kluttig aus seinem B-Orchester herausholt an Farbe, Wucht, Wahrheit und Wirkung“, schrieb gar die FAZ. Kluttig nutzt für seine Parsifal-Premiere die klug reduzierte Orchesterfassung von Alfons Abbas, der 1877 als Erster Geiger in die Meininger Hofkapelle eintrat. Wagner: Parsifal Landestheater Coburg. Roland Kluttig (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie) Weitere Termine: 13., 16., 23. & 30.4., 15., 18. & 25.6.
So. 2.4., 18:00 Uhr Oper Köln Bayreuths Brünnhilde Catherine Foster (Bild) singt Puccinis Eisprinzessin, die Amerikanerin Lydia Steier inszeniert Meiningen
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Fr. 7.4., 17:00 Uhr Das Meininger Theater Meiningens GMD Philippe Bach dirigiert, Ansgar Haag inszeniert Wagners Diskurs über Kunst und Gesellschaft Essen
LE PROPHETE
Schumanns Künstlergebet
So. 9.4., 16:30 Uhr Aalto Musiktheater Meyerbeers Blockbuster führt uns zurück in die Zeit der christlichen Reformations bewegungen
Oper Regisseurin Yona Kim spürt Robert
Hamburg
Mannheim Sa. 29.4.2017
Schumanns Nachtseiten nach
S
chumann ist als Meister von Lied und Klaviermusik in die Geschichte eingegangen. Zeitlebens rang er freilich um die große Form, insbesondere die Oper wurde ihm zum „morgend- und abendlichen Künstlergebet“. Die Begegnung mit Friedrich Hebbels GenovevaDrama gab schließlich den entscheidenden Anstoß. Nicht um die „alte, sentimentale“ Geschichte des Volksbuchs sollte es gehen, sondern um das AusSchumann: Genoveva Nationaltheater Mannheim. Alexander Soddy (Leitung), Yona Kim (Regie) Weitere Termine: 2., 10. & 18.5., 1., 11. & 30.6.
loten der Abgründe menschlicher Psyche mit den Mitteln der Musik. Yona Kim, als Regisseurin und Librettistin in der Neuen Musik ebenso zu Hause wie bei den Klassikern der Oper, wird den Nachtseiten Schumanns nachgehen.
Die Frau ohne Schatten So. 16.4., 18:00 Uhr Hamburgische Staatsoper GMD Kent Nagano dirigiert, Andreas Kriegenburg inszeniert Richard Strauss’ großes Märchen der Menschwerdung Dortmund
EINSTEIN ON THE BEACH So. 23.4., 18:00 Uhr Theater Dortmund Die Amerikaner Robert Wilson und Philip Glass wollen in ihrer EinsteinOper die Zeit außer Kraft setzen
In Südkorea geboren, in Wien promoviert: Yona Kim
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper April 2017 concerti 21
16.6. bis 23.7.
Foto: Sammy Hart
2017 Eröffnungskonzert 16. Juni 2017
18. Juni
BENNEWITZ QUARTETT
AMADEUS 23. WIESENSEE Juni SZYMANOWSKI QUARTETT
Klavier
01. Juli
ARMIDA QUARTETT 05. Juli
ARABELLA STEINBACHER VIOLINE
KAMMERORCHESTER DER HMTM 06. Juli
DANIEL MÜLLER-SCHOTT VIOLONCELLO
BAYERISCHES KAMMERORCHESTER
Eröffnungskonzert 16. Juni 2017
AMADEUS WIESENSEE Klavier
11. Juli
DOVER QUARTETT 13. Juli
AKADEMIE DES
SYMPHONIEORCHESTERS DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS 20. Juli
KLAVIERDUO SHALAMOV 23. Juli www.amadeuswiesensee.com www.facebook.com/amadeuswiesensee
ENSEMBLE DES MÜNCHNER BACHORCHESTERS
www.nymphenburger-sommer.de
Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im April
2 Mirijam Contzen
4 Nils Mönkemeyer
8 Hinrich Alpers
10 Pepe Romero
Fotos: Josep Molina, Irène Zandel, Hannes Caspar, Antón Goiri
Geigerin mit Bedacht
Pianist mit Weitblick
Bratscher mit Witz
Gitarrist mit Familiensinn
2_Porträt Alles braucht seine Zeit Dieses Motto ebnete Mirijam Contzen ihren Weg zur Künstlerin 4_Interview »Das Niveau der Bratscher wird immer besser« Eine Solokarriere ist für Viola-
Spieler noch immer die Ausnahme, aber Nils Mönkemeyer sieht neue Zeiten anbrechen 8_Porträt Der Ecken-Ausleuchter Hinrich Alpers vermag die Zuhörer durch sein Spiel ebenso zu fesseln wie durch Anekdoten 10_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen Die wichtigsten Termine im April, ausgewählt von der concerti-Redaktion 22_Klassikprogramm concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 1
Porträt
Alles braucht seine Zeit Dieses Motto machte sich Mirijam Contzen zu eigen, die schon als Kleinkind die Geige erlernte. Eine Weisheit, die ihren Weg zur Künstlerin ebnete. Von Ulrike Henningsen
S
chon im Alter von zwei Jahren nahm Mirijam Contzen immer wieder eine Geige in die Hände. Die Mutter übte als Berufsmusikerin viel, und die Tochter ahmte spielerisch nach, was sie täglich zu Hause sah und hörte. 2 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
Mit dreieinhalb bekam sie richtigen Violinunterricht, und als Siebenjährige spielte die gebürtige Münsteranerin bereits Violinkonzerte von Mozart. Bei ihrem Orchesterdebüt beeindruckte sie den berühmten Geiger Tibor Varga so sehr, dass
dieser das junge Mädchen fortan unterrichten wollte. Der ungarische Violin-Pädagoge hat ihr Leben entscheidend beeinflusst. Ihm ist es auch zu verdanken, dass ihre früh zu erkennende außergewöhnliche Begabung in Ruhe reifen konn-
Fotos: Josep Molina
Mirijam Contzen ist Professorin, Violinistin, Festivalleiterin – und dreifache Mutter
Die Atmosphäre eines Konzert saals – wie hier im Kleinen Goldenen Saals Augsburgs – ist Contzen wichtig
te. Bei Musikern entwickeln sich während der Kindheit und Jugend technische Fähigkeiten und menschliche Reife phasenweise und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Um beides auf gleichem Niveau zu verbinden, brauchen Musiker Zeit. Die gab Varga seinen Schülern. Auch ihre Musikauffassung ist geprägt von ihrem langjährigen Lehrer: „Nur wegen der Musik spielen wir Geige und nicht der Geige wegen“ – das war einer von Vargas Leitgedanken. Angeregt durch diese Haltung hat sich die DeutschJapanerin schon in jungen Jahren ernsthaft mit dem musikalischen Gehalt jedes Stücks auseinandergesetzt. Der Violinistin war es immer wichtig, sich neben dem täglichen Üben und dem Erarbeiten des Notentexts auch mit der Entstehungsgeschichte eines Werks zu befassen. Diese intensive Beschäftigung ist ein lebenslanger Prozess, in dem sich die
Stücke verändern. „Die Suche hört nicht auf, sondern wird immer intensiver, so als würde man das Mikroskop immer feiner einstellen“, beschreibt es Mirijam Contzen heute. Aufsaugen, wie die Kollegen musizieren
Mit sechzehn Jahren gewann die Geigerin den „Internationalen Violin-Wettbewerb Tibor Varga“. Es war der Durchbruch zu einer internationalen Karriere. Inzwischen ist sie zu einer Künstlerin herangereift, die neben den großen Werken eine Vorliebe für unbekanntere Kompositionen hat: „Dann wieder zurückzukommen zu Mozart oder Vivaldi, lässt die Werke in einem ganz neuen Kontext erscheinen und gibt frische Ideen.“ 2005 gründete sie im Alter von 29 Jahren mit einem Schulfreund auf Schloss Cappenberg am südlichen Rand des Münsterlands ein Musikfestival.
Jährlich plant sie seitdem ein Kammermusikprogramm und lädt Kollegen zum gemeinsamen Musizieren ein. Die vielen Begegnungen und die intensive Arbeit inspiriert die Künstlerin sehr: „Wenn ich Kammermusik mache, sauge ich auf, was die anderen machen und von sich weitergeben. Aus jeder musikalischen Begegnung nehme ich etwas mit.“ Zum Wintersemester ist Contzen als Professorin an die Universität der Künste in Berlin berufen worden. In der Arbeit mit den Studierenden bewahrheitet sich für die 1976 geborene Geigerin heute mehr denn je, wie wichtig die Haltung war, die ihr Lehrer seinen Schülern vorgelebt hatte. Wie Varga selbst versucht Mirijam Contzen ihren Studierenden zu vermitteln, dass sie sich dafür Zeit nehmen müssen. Und dürfen.
Konzert-TIPP
Göttingen Do. 27.4., 19:45 Uhr Georg-August-Universität (Aula am Wilhelmplatz) Mirijam Contzen (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Reinhard Goebel (Leitung). Eybler: La Follia di Spagna, Clement: Violinkonzert Nr. 2 d-Moll, Wranitzky: Sinfonie D-Dur op. 36 online-Tipp
Violinkonzerte von Mozarts Zeitgenossen Video & Termine: concerti.de/ contzen CD-Tipp
Mozart: Violinkonzerte Nr. 1–6 Mirijam Contzen (Violine), Bayerische Kammerphilharmonie, R. Goebel (Ltg). Oehms concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 3
interview
»Das Niveau der Bratscher wird immer besser« Für Viola-Spieler ist eine Solokarriere noch immer die Ausnahme. Nils Mönkemeyer sieht jedoch ein neues Selbstverständnis der Bratscher aufziehen. Von Maximilian Theiss
Herr Mönkemeyer, Sie sind nicht nur Solist, sondern auch Lehrer. Wie ist Ihr Blick auf die kommende Generation der Klassikhörer?
Ehrlich gesagt habe ich ein Problem damit, wenn man sich auf Teufel komm raus der Jugend oder den jungen Erwachsenen anbiedert, wenn man sich bemüht, cool und hip zu wirken, obwohl man es selbst gar nicht ist. Das ist dann zwar nett gemeint, geht aber meiner Meinung nach gehörig an der Sache vorbei. Die große Heraus4 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
forderung liegt darin, die Leute ins Konzert zu bringen. Wenn sie erst mal im Zuschauerraum sitzen, sind sie am Ende gar nicht so überfordert, wie man gemeinhin behauptet, denke ich.
»Fürs Orchester wäre ich zu individualistisch« Wie sind denn Sie selbst zur Klassik gekommen?
Eigentlich ganz typisch für meine Generation: Mein Vater war Jazz-Gitarrist, hat auch mal klassische Gitarre studiert. Und weil beide Eltern musikinteressiert waren, gab es in unserem Haushalt reichlich Klassik und Jazz. Ich bin da also gewissermaßen reingewachsen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Liebe zur klassischen Musik an eine ganze Generation nur unzureichend weitergegeben wurde. Inzwischen gibt es Bestrebungen, das zu ändern, aber der Erfolg oder Misserfolg wird sich erst in zehn, fünfzehn Jahren zeigen. Aber da ist viel in Bewegung, es gibt tolle und interessante Projekte. Man muss auch
Vieles einfach ausprobieren, dann wird man sehen. Sehen Sie sich da als Musiker auch in der Pflicht oder ist es die Aufgabe der Veranstalter, dafür zu sorgen, dass die jüngere Generation vermehrt Konzerte besucht?
Primär ist das in meinen Augen schon die Aufgabe der Veranstalter, aber die Musiker machen nun mal die Musik. Nehmen wir das Projekt „Rhapsody in School“: Die Idee dazu muss erst einmal entstehen und verwirklicht werden. Wie mein Besuch einer Schulklasse am Ende aber ausfällt, liegt an mir. Wie gestalten Sie solche Klassenbesuche?
Ich sorge für eine lockere Atmosphäre und mache den Schülern klar, dass es keine dummen Fragen gibt. Es mag sein, dass ihnen meine Musik erst einmal fremdartig erscheint, mit der Zeit aber öffnen sie sich mehr und mehr für das, was ich ihnen zeige. Als Bratschenprofessor sind Sie sowohl Pädagoge als auch Solist. Ist es schwierig, diese beiden Disziplinen unter einen Hut zu bringen?
Foto: Irène Zandel
B
eamter auf Lebenszeit“ – wann immer Nils Mönkemeyer die Worte in den Mund nimmt, schwingen gleichzeitig Ironie und Zufriedenheit mit. Einerseits ist der Bratscher nämlich Künstler durch und durch, der seinen Weg außerhalb vorgezeichneter Konventionen gegangen ist. Andererseits wirkt Mönkemeyer aber auch bodenständig und geerdet. Seit 2011 ist er Professor an der Münchner Musikhochschule, was ihm die eingangs erwähnte Stellung garantiert. Am Abend vor dem Interviewtermin war Mönkemeyer zu Gast bei einer Klassiksendung für Jugendliche.
zur Person
Ein Nordlicht im Süden: 1978 wurde Nils Mönkemeyer in Bremen geboren und begann seine Ausbildung erst an der Violine, ehe er mit 19 Jahren zur Bratsche wechselte. Als Solokünstler veröffentlicht er immer wieder Ersteinspielungen auf CD und gibt Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Vor seiner Professur in seiner Wahlheimat München lehrte er in Dresden und Madrid.
concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 5
interview
weil ich dann mal nicht an mich selbst, sondern an meine Schülerinnen und Schüler denke. Das Schöne dabei ist, dass ich am Ende auch nichts anderes mache, als wenn ich mich auf ein Konzert vorbereite: Ich verusuche, eine Systematik und Struktur in die Dinge zu bringen, jedoch nicht für mich, sondern für meine Schüler. Das wiederum hilft mir ungemein bei der Arbeit an meinem eigenen Bratschenspiel.
Hobbybäcker: Am Ofen in der Küche findet Mönkemeyer die Ruhe, die er zum Musizieren braucht
Sie können auf etwa zwanzig Jahre Lehrerfahrung zurückblicken. Haben sich Ihre Schüler und Studenten in all diesen Jahren verändert?
Nicht die Studenten, aber ihr Bratschenspiel! Die Generation der Bratschen-Solisten ist noch sehr jung, das Niveau wird kontinuierlich besser, auch unser Selbstverständnis ist so weit von den Bratscherwitzen entfernt wie noch nie. Ach, und ich hatte mir fest vorgenommen, das Thema Bratschenwitze zu umschiffen.
(lacht) Die sind auch nicht mehr zeitgemäß. Ich denke, das Orchesterspiel ändert sich sehr stark. Nicht nur die Bratscher, sondern generell die Streicher haben früher weicher, runder gespielt, weniger offensiv. Auch der einzelne Spieler hat im Orchester mehr Verantwortung als früher, was sich auf die Spielweise auswirkt, die viel solistischer ist als früher.
Im Grunde unterrichte ich ja schon länger als ich solistisch spiele. Die beiden Disziplinen konkurrieren allerdings nicht 6 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
miteinander, sondern bereichern sich vielmehr gegenseitig. Es gibt Unterrichtstage, die mich regelrecht inspirieren,
Foto: Irène Zandel
Woran liegt das?
Es herrscht mehr Mut dazu, auf der Suche nach Neuem auch mal mit liebgewonnenen Gewohnheiten zu brechen. Da spielt natürlich das Internet
eine große Rolle, das die Musiker global vernetzt. Früher hat man zum Beispiel in Deutschland ganz anders gespielt als in Frankreich, weil jedes Land seine eigene Schule und Spielkultur hatte. Heutzutage, wo etwa die russische Schule des Streichinstrumentenspiels nur noch ein paar Klicks entfernt ist, lösen sich diese Grenzen allmählich auf. Nutzen Sie denn das Internet bei musikalischen Fragen?
Klar! Nehmen wir zum Beispiel die Frage nach dem Vibratospiel: Da gibt es einen ganzen Blog dazu, der sich obendrein nur mit dem Vibrato der Romantik auseinandersetzt. In diesem Blog hat eine Holländerin Aufnahmezeugnisse von Kreisler, Ysaÿe und anderen Künstlern zusammengestellt samt Zeitzeugnissen und Berichten von Konzertbesuchern. In meiner Ausbildungszeit musste ich dafür noch in die Bibliothek gehen und war auf das Material angewiesen, das vor Ort war. Heißt das, dass Sie bei der Einstudierung eines unbekannten Stückes erst mal ins Internet gehen?
Das wiederum dann doch nicht. Das liegt aber daran, dass ich in dieser Phase ganz bewusst versuche, nicht auf das zu achten, was andere Musiker denken und spielen. Im Idealfall verhält es sich also so wie bei der Einstudierung einer Uraufführung, bei der man ja auch nicht auf die Erfahrungen anderer Interpreten zurückgreifen kann. In diesem Jahr gibt es gewissermaßen eine weitere
Uraufführung für Sie: Sie treten bzw. traten erstmals als Künstlerischer Leiter in Erscheinung, und das bei gleich zwei Festivals: dem Festspielfrühling Rügen und beim Kammermusikfestival Elysium im Mai.
Richtig, das wird ziemlich aufregend. Im Kleinen ist man als Solist ohnehin Künstlerischer Leiter, und zwar jedes Mal, wenn man ein Konzert- oder Tourneeprogramm zusammenstellt. Bei den Festivals ist es großartig, dass ich jetzt ein tolles Team hinter mir habe, ich musste also nicht alles alleine machen. Es ist sehr spannend, mal nicht einen Abend, sondern einen größeren Zeitraum zu planen und sich zu überlegen, was so ein Festivalerlebnis überhaupt ausmacht. Denn das Publikum besucht in aller Regel kein fest geplantes Einzelkonzert, sondern möchte mehrere Konzerte in gedrängter zeitlicher Abfolge besuchen. Das klingt aber auch so, als müssten Sie sich mit vielen neuen Musiken und Kompositionen sowie Ihnen unbekannten Künstlern befassen ...
Beim zweiten Mal vielleicht. Die Idee oder den Wunsch, das zu machen, habe ich schon seit Längerem in mir herumgetragen. Insofern hatte ich ohnehin schon viele Ideen, die ich jetzt umsetzen kann. Ihr Weg als Konzertbratscher war erfolgreich, obwohl noch immer die meisten Violaspieler im Orchester sitzen. Stand dieses Thema für Sie jemals zur Debatte?
In Hannover habe ich eine Zeit lang in der NDR Radiophilharmonie gespielt. Das Orchesterrepertoire ist natürlich fantastisch. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Mahler oder Tschaikowsky zu spielen und zusammen mit 90 Musikern gewissermaßen zu einer Person zusammenzuschmelzen. Das hat etwas Magisches. Aber genau das ist mir auch schwergefallen. Ständig hatte ich Angst, den Klang zu ruinieren, weil ich wieder mal nicht aufgepasst habe oder schlicht zu laut spiele. Irgendwann habe ich verstanden, dass ich einfach mehr Freiheit brauche. Da bin ich eben doch zu individualistisch. Konzert-TIPPs
Bremen Mo. 3.4. & Di. 4.4., 20:00 Uhr Glocke (Großer Saal) Nils Mönkemeyer (Viola), Bremer Philharmoniker, Rory Macdonald (Leitung). Tippett: Concerto for double string orchestra, Walton: Bratschenkonzert, Elgar: Enigma-Variationen op. 36 Osnabrück Sa. 18.4., 20:00 Uhr OsnabrückHalle (Europasaal) Euregio Musikfestival. Liza Ferschtman (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Bundesjugendorchester, Leo McFall (Leitung). Yun: Tänzerische Fantasie „Muak“, Mozart: Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 op. 44 online-Tipp
Mit Nils Mönke meyer im hohen Norden Video & Termine: concerti.de/ moenkemeyer CD-Tipp
Mozart with Friends Nils Mönkemeyer (Viola), Sabine Meyer (Klarinette), Julia Fischer (Violine), William Youn (Klavier). Sony Classical concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 7
porträt
Der Ecken-Ausleuchter Ob in der New Yorker Carnegie Hall oder in Uelzen: hinrich alpers vermag die Zuhörer durch sein Spiel ebenso zu fesseln wie durch Anekdoten und Erklärungen. Von Sören Ingwersen
W
as ist eine Mannheimer Rakete? Warum empfiehlt es sich, auch gegen den Willen des Komponisten dessen Schubladen zu durchsuchen? Und was hat eine Beethoven-Sonate mit einer Schloss-Architektur gemeinsam? Bevor Hinrich Alpers sich an die Tasten setzt, gibt der Pianist seinem Publi8 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
kum gerne anschauliche Erklärungen und Anekdoten mit auf den Konzert-Weg. So auch bei seinem Beethoven-Zyklus, den er erstmals auf der „Internatio nalen Sommerakademie Lüneburger Heide“ aufführte: 2010 gründete der heute 35-Jährige, der sein Klavierstudium in Hannover und New York absolvierte, ein Festival mit Kon-
zerten und Meisterkursen in seiner Geburtsstadt Uelzen. Dabei war Beethoven für ihn als Jugendlicher eher ein rotes Tuch gewesen: Bei „Jugend musiziert“ spielte der 14-Jährige lieber die Sonate von Berg – und hinterließ eine beeindruckte, aber etwas ratlose Jury ob dieser ungewöhnlichen Stückwahl. „2009 habe
Foto: Hannes Caspar
Ein Auge für den besonderen Blick: Hinrich Alpers ist leidenschaftlicher Hobby-Fotograf
ich den Beethoven-Wettbewerb in Bonn gewonnen und gedacht: Jetzt musst du natürlich Beethoven spielen. So habe ich quasi im Vorübergehen immer mal wieder eine Sonate einstudiert“, erzählt Alpers – und lobt nebenbei den thailändischen Rindereintopf, den er sich bestellt hat. Ja, er sei auch ein Gourmet und koche für sein Leben gern – etwa für seine Frau und seine Söhne, mit denen er in Berlin lebt. Als der erste auf die Welt kam, nutzte Alpers die Zeit zu Hause zum intensiven Studium der Beethoven-Sonaten. Als zwei Jahre später die Zwillinge folgten, hat er sich das gesamte Klavierwerk Ravels vor- und auch aufgenommen: „Ich bin nicht wahnsinnig versteift auf Komplettprojekte, aber ich leuchte gerne in möglichst viele Ecken hinein, wenn ich mich mit etwas befasse.“ »Kubricks Filme kann man mit Mahlers Sinfonien vergleichen«
Versteift oder nicht – 2017 wird ein weiteres Komplettprojekt erscheinen: Mit Freunden hat Alpers die Lieder und Kammermusik des im Ersten Weltkrieg jung gestorbenen Komponisten Rudi Stephan eingespielt. „Dessen Musik habe ich mit vierzehn im Sinfoniekonzert in meiner Heimatstadt kennengelernt – und ich war absolut plattgebügelt. Von da an gehörte Rudi Stephan zu meinem Leben.“ Doch auch andere Künstlergrößen lassen sein Herz höher schlagen: die Pianisten Walter Gieseking und Swjatoslaw Richter, weil sie so vielseitig waren und ohne Scheuklap-
Auch für Naturwissenschaften begeistert sich der Pianist
pen musizierten. Oder der 1999 verstorbene Stanley Kubrick, zu dessen Familie und ehemaligem Produzenten Jan Harlan der umtriebige Musiker Kontakte unterhält: „Es gibt zwölf große Kubrick-Filme. Das sind Meisterwerke für die Ewigkeit, die man mit den Sinfonien Beethovens oder Mahlers vergleichen kann.“ Meisterwerke eines Regisseurs, der eine Szene für The Shining 140-mal von seinen Schauspielern wiederholen ließ: „Er wartete immer darauf, dass etwas passierte, von dem er sagen konnte: ,Das ist es!‘“, erzählt Alpers. „Er hat sich vom Augenblick inspirieren lassen: Als mir das klar wurde, bin ich viel offener geworden beim Erarbeiten und Spielen von Musik.“ Eine Einstellung, die ihm zugute kam, als er 2012 Cages Sonatas and Interludes für präpariertes Klavier aufführte: „Man muss unglaublich viel ausprobieren und verbringt Wochen im Baumarkt, um Material und Schrauben zu kaufen – es gibt welche, die klingen gut, und andere eben nicht.“ Dabei gilt Alpers’ Suche keineswegs dem reinen Schönklang. Für Aufnahmen in Kanada konnte er zwischen zwei Steinways wählen: „Der neue
Flügel war natürlich toll, perfekt und ausgewogen – doch der 1970er-Flügel hatte eine ganz eigene Qualität: Er konnte hysterisch sein. Das habe ich sehr gemocht.“ Schließlich soll die Mannheimer Rakete – so der Fachbegriff für eine schnell aufsteigende Tonfolge in der Melodiestimme – ja auch zünden. Konzert-TIPPs
Uelzen Sa. 29.04., 17:00 Uhr Schloss Holdenstedt Wallis Giunta (Sopran), Hinrich Alpers (Klavier). Werke von Ravel, Debussy, Berlioz, Fauré u. a. Springe So. 11.6., 17:00 Uhr Jagdschloss Hinrich Alpers (Klavier). Beethoven: Eroica-Variationen Es-Dur op. 35 & Klaviersonate Nr. 30 Es-Dur op. 109, Ravel: Gaspard de la nuit & Le tombeau de Couperin online-Tipp
Freiluftkonzert Video & Termine: concerti.de/alpers CD-Tipp
Ravel: Sämtliche Klavierwerke Hinrich Alpers (Klavier) Honens (2 CDs) concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 9
So Klingt
… Niedersachsen & Bremen. Die wichtigsten Termine im April, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Mit Torroba und Rodrigo zum freien Flug ansetzen Braunschweig & Hannover Die Münchner Symphoniker laden zur »Spanischen Nacht«
E
ine vor drei Jahren erschienene CD-Anthologie mit Aufnahmen von Pepe Romero trägt den Titel „Master of the Guitar“. Eine glatte Untertreibung! Der aus dem südspanischen Málaga stammende Musiker, der gerade seinen 73. Geburtstag gefeiert hat, ist eine lebende Legende. Als Mitglied des Gitarrenquartetts Los Romeros wurde er schon als Jugendlicher weltberühmt. „Königliche Familie der Gitarre“ hat
10 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
man sie im Überschwang genannt, Pepe Romero, seine Brüder Celin und Ángel und den Vater Celedonio. „Solange ich denken kann, bin ich Gitarrist“, hat Pepe Romero einmal gesagt. In frühester Kindheit erhält er schon Unterricht vom Vater, der sein außerordentliches Talent an die Söhne vererbt. Mit sieben Jahren hat Pepe seinen ersten Auftritt mit der Gitarre. Damals noch in seiner spanischen Heimat, in Sevilla im
Teatro Lope de Vega – vor anspruchsvollem Publikum. 1957 emigriert die Familie aus dem Spanien Francos und lässt sich in Kalifornien nieder, von wo aus Los Romeros ihre Weltkarriere starten. Als Solokünstler interpretiert Pepe Romero ein Repertoire von Bach über Albéniz und Rodrigo bis zu Zeitgenössischem. Seine perlende Virtuosität und seine Klangkultur betören. Pepe Romero lasse die Gitarre frei fliegen, hat ein Kritiker einmal frohlockt. Eckhard Weber Mo. 3.4., 20:00 Uhr Stadthalle Braunschweig & Di. 4.4., 19:30 Uhr HCC Hannover (Kuppelsaal) Pepe Romero (Gitarre), Münchner Symphoniker, Enrico Delamboye (Ltg). Werke von Bizet, Torroba/Sabicas & Rodrigo
Foto: Harald Hoffmann/DG
Virtuoses Saitenspiel zwischen Klassik und Flamenco: Pepe Romero
raus aus dem alltag >rein ins konzert
ENTFERNTE WELTEN Werke von Debussy, Dutilleux, Dvorˇák Markus Poschner, Dirigent Alban Gerhardt, Violoncello So 14.05.2017 11 Uhr > Mo 15.05.2017 20 Uhr > Glocke, Großer Saal Abo-/Karten-Hotline: 0421 – 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de
Tipps & Termine
Farbenlehre der Musik Bremen Das Amaryllis Quartett bringt frischen Wind in die Kammermusikszene
F
arbenspiele können auch in der Musik zum Erfolg führen, wie das Amaryllis Quartett zeigt: Das 2011 erschienene Album „White“ brachte den vier Musikern einen KlassikEcho ein, mit „Yellow“ schloss das Ensemble im letzten Herbst die fünfteilige Erfolgsreihe ab – nicht mehr als Newcomer, sondern als fest installierte Größe der internationalen Kammermusikszene. Das Markenzeichen der Serie ist zugleich auch die künstlerische Konstante der Musiker, nämlich die Kombination von Klassikern der Quartettliteratur mit neuen,
kaum gehörten Werken. Die dürfen auch gerne aus der Feder von zeitgenössischen Komponisten stammen, denn Uraufführungen etwa von Johannes Fischer oder David Philip Hefti nehmen einen wichtigen Platz in ihrem künstlerischen Schaffen ein. Ausgebildet wurden die Vier bei Walter Levin in Basel, später beim Alban Berg Quartett in Köln sowie bei Günter Pichler in Madrid. Inzwischen geben sie selbst ihre Erfahrungen weiter und unterrichten Musiker in verschiedenen Meisterkursen. Maximilian Theiss
Seit 2016 ist Tomoko Akasaka (r.) neue Bratscherin im Quartett Di. 25.4., 20:00 Uhr Sendesaal Amaryllis Quartett. Haydn: Streichquartett op. 64/5 „Lerchenquartett“, Hefti: Streich quartett Nr. 1 „Ph(r)asen“, Brahms: Streichquartett Nr. 3 op. 67
Flügel & Klaviere
Treffen Sie Haiou Zhang zur Präsentation seiner neuen CD am 29. April 2017 im C. Bechstein Centrum Hannover. Weitere Informationen unter bechstein.de
12 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
Fotos: Tobias Wirth, Kaupo Kikkas
«Der C. Bechstein Konzertflügel D 282 – ein wahrlich legendäres Klang-Erlebnis!» Haiou Zhang
Den eigenen Weg finden Der 28-jährige Pianist Alexej Gorlatch bleibt in Cuxhaven seinem Lieblingskomponisten treu
W
enn der 1988 geborene Alexej Gorlatch in Cuxhaven ein reines Chopin-Programm spielt, so widmet er sich damit einem seiner Lieblingskomponisten, und man darf gespannt sein, wie sein Zugang ist: eher nach dem Verständnis der traditionellen russischen Schule oder eher nach dem seiner Lehrer. Oder schon von ganz eigenem Verständnis geprägt. Mit drei Jahren kam der gebürtige Kiewer mit seinen Eltern nach Deutschland. Mit sieben begann sein erster Klavierunterricht in Passau, der ihn nach einer Station in Berlin
im Alter von 14 Jahren in die Frühförderklasse der Musikhochschule Hannover führte. Sein reguläres Studium folgte dann bei dem großen Klavierpädagogen Karl-Heinz Kämmerling und bei Bernd Goetzke. Spätestens als Gorlatch in dieser Zeit diverse Wettbewerbe gewann, zeichnete sich ab, dass dieser junge Pianist Karriere machen dürfte. Dass er inzwischen bei Sony eine erste, vielgelobte CD mit Orchester herausbringen konnte, bestätigte die aufsteigende Erfolgskurve, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Reinald Hanke
Würde gern in einem Flugzeug Klavier spielen: Alexej Gorlatch Do. 6.4., 20:00 Uhr Schloss Ritzebüttel Alexej Gorlatch (Klavier). Chopin: Polonaise-Fantaisie As-Dur, Mazurkas op. 67 & 68, Barcarolle Fis-Dur, Sonate Nr. 2 b-Moll, Berceuse Des-Dur, Scherzo Nr. 2 b-Moll
Künstlerischer Leiter: Laurence Cummings
Glaube und Zweifel 11. – 28.05.2017
Lotario (HWV 26) ·Lucio Cornelio Silla (HWV 10) Brockes-Passion (HWV 48) · Galakonzert mit Dominique Labelle Andreas Staier, Hélène Schmitt, Avi Avital und viele mehr …
2017 www.haendel-festspiele.de concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 13
Tipps & Termine
Die Fiddle kann auch anders Göttingen In Sally Beamish’ Doppelkonzert Seavaigers improvisieren zwei Folkloreinstrumente
W
enn für viele Menschen ein Klang bei einer musikalischen Begegnung mit den Britischen Inseln nicht fehlen darf – dann der einer Fiddle. Insbesondere die irische und die schottische Folklore ist heute untrennbar mit dem besonderen Ton des Streichinstru ments verbunden. Egal ob beim Volksfest auf dem englischen Rasen oder im Pub – natürlich ist die Fiddle ein fester Bestandteil der Musikkultur des Vereinigten Königreichs. Ihr Name geht zwar auf die mittelalterliche Fidel zurück, dennoch ist mit ihr heute we-
niger ein Instrument als eine spezielle Spielart der herkömmlichen Violine gemeint. Trotz ihrer engen Verbindung zur Volksmusik findet die Fiddle nun durch die Komponistin Sally Beamisch Einzug in den klassischen Konzertsaal. Ihr Doppelkonzert für Fiddle, Schottische Harfe und Streicher steht damit in einer Tradition mit der Irish Rhapsody No. 1 des irischen Komponisten Sir Charles Villiers Stanford, der 1901 erstmals irische Folklore in der klassischen Kunstmusik aufgriffen hat. Johann Buddecke
Schreibt auch Musik für Film und Fernsehen: Sally Beamish So. 9.4., 17:00 Uhr Deutsches Theater Perspektive Britische Inseln. Gabi Maas (Folkvioline), Jean Kelly (Schott. Harfe), Göttinger Symphonie Orchester, Leo McFall (Ltg). Werke von Stanford, Beamish, Williams & Elgar
Den Tango im Gepäck Lüneburg Zur lateinamerikanischen Nacht fährt
I
Kleines Instrument – große Wirkung: das Bandoneon So. 23.4., 19:00 Uhr Theater Lateinamerikanische Nacht. Jakob Neubauer (Bandoneon), Lüneburger Symphoniker, Robin Davis (Leitung). Werke von Pablo, Piazzolla, Albéniz, Márquez & Bernstein 14 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
n Argentinien ist es das Nationalinstrument und wird dort liebevoll als „beste deutsche Erfindung“ gepriesen. Die Rede ist vom Bandoneon. Seine größte Popularität erlangte es in der südamerikanischen Tangomusik, vielerorts ist noch immer sein Klang aus verruchten Hafenkneipen zu hören. Und doch ist es inzwischen in vielen Teilen der Erde ein echtes Kunst- und auch Kult-Instrument. Seinen Namen erhielt es Mitte des 19. Jahrhunderts von seinem Erfinder Heinrich Band. Der wollte ein praktisches, finanziell erschwingli-
ches und vor allen Dingen leicht erlernbares Volksinstrument entwickeln. Durch die unverwechselbare Klangfarbe wird sein Produkt zu einem Exportschlager. Schnell gelangte es als „Begleiter“ der Seefahrer nach Südamerika und wurde dort begeistert aufgenommen. Durch die in Übersee entwickelten Spieltechniken ist das Bandoneon in Europa wieder auf dem musikalischen Vormarsch – und somit nach langen Umwegen heute immer häufiger in den Konzertsälen seiner Heimat anzutreffen. Johann Buddecke
Fotos: Ashley Coombes, shutterstock
das Bandoneon in seinen Heimathafen ein
VOM 19. AUGUST BIS 09. SEPTEMBER 2017
2017 | www.kleinerundbold.com
SICHER IST SICHER!
15% FRÜHBUCHERRABATT
BIS ZUM 22. APRIL*
AUG/SEPT
2017
TICKETS: 0421.33 66 99 und 36 36 36
www.musikfest-bremen.de oder in der Glocke, im Pressehaus und in allen regionalen Zeitungshäusern * Ausgenommen: »Eine große Nachtmusik« am 19.08.
Die Hauptsponsoren und -förderer des Musikfest Bremen 2017:
Exkursion durch alle Phasen seines Schaffens hannover Das Festival »Klangbrücken« zeichnet
ein musikalisches Porträt Wolfgang Rihms
Musik als Spiegel des Denkens und Fühlens des Komponisten – mit dieser Ästhetik knüpft Wolfgang Rihm an die Romantik an
K
langbrücken“, so heißt das schon Tradition gewordene kleine Festival für zeitgenössische Musik, das alljährlich einen Komponisten in den Mittelpunkt mehrerer Konzerte in Hannover stellt. Dieses Mal sind es neun Konzerte an sieben unterschiedlichen Orten und ein halbtägiges Symposium an der Musikhochschule. Unter der koordinierenden Leitung des Chefdramaturgen der Staatsoper Hannover, Klaus Angermann, hat man dieses Jahr ein Programm rund um den wohl bekanntesten und
16 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
produktivsten deutschen Komponisten der älteren Generation, Wolfgang Rihm, zusammengestellt. Dabei werden alle Phasen seines Schaffens abgedeckt. Und auch sehr viele ganz unterschiedliche Gattungen vorgestellt. Einzig die für Rihm überaus wichtige Gattung der Oper fehlt. Besonders bemerkenswert ist es, dass das Staatsorchester Hannover ein wie immer zweimal eingeplantes Abonnementkonzert ganz diesem Komponisten widmet und dabei vier sehr unterschiedliche Werke
aufführt, die Rihm unter anderem auch als augenzwinkernden Humoristen zeigen. Gemeint sind hier seine Walzer, die interessanterweise in anderer Auswahl und kleinerer Besetzung auch noch im Konzert mit dem Orchester „musica assoluta“ gespielt werden. Reizvoll dürfte es auch sein, dass die in den letzten Jahren immer wieder für spektakuläre Aufmerksamkeit sorgenden Schlagzeuger des Staatsorchesters einen wesentlichen Teil des ungemein suggestiven Zyklus Tutuguri aufführen wollen. Auffallend ist, dass die ganz große Mehrheit der bei diesem Festival auftretenden Musiker aus Hannover stammt. Das Konzert des weitgehend aus Musikern der Radiophilharmonie bestehenden Ensembles Oktoplus stellt drei Schüler von Rihm vor. Der älteste, Jörg Widmann, gilt bereits selbst seit Jahren als ein auch in Europa sehr geschätzter, höchst profilierter Tonsetzer. Den beiden jüngeren Kollegen Benjamin Scheuer und David Philip Hefti eilt aber inzwischen auch schon ein guter Ruf voraus. Aber auch auf ein neues Werk von Snezana Nesic darf man gespannt sein. Und sich auf Stücke von Rebecca Saunders, Vito Zuraj oder Esa-Pekka Salonen freuen. Und dass Rihm einen besonderen Draht zu Robert Schumann hat, das wird an einem Abend mit dem Klaviertrio Hannover zu erleben Reinald Hanke sein. Klangbrücken: Wolfgang Rihm 20.–26.4.2017 Ensemble Oktoplus, Ania Vegry, Ensemble Schwerpunkt, Ylva Stenberg, Mareike Morr u. a. Hannover
Fotos: Kai Bienert, Heiko Heine Kommunikation
Tipps & Termine
Teufelei zum Luther-Jahr Hildesheim GMD Werner Seitzer verabschiedet sich mit Ferruccio Busonis Doktor Faust
S
o mancher Komponist hat sich an Goethes Faust-Mythos abgearbeitet. Der fantastische Revolutionär Hector Berlioz komponierte im Winter 1845/46 in 20 Szenen und vier Teilen La Damnation de Faust. Mit ihrem Fegefeuer der Emotionen sticht die Oper unter den Adaptionen ebenso hervor wie Ferruccio Busonis 1925 komponierter Doktor Faust, der nicht auf Goethes Opus magnum basiert, sondern auf dem mittelalterlichen Puppenspiel. La Damnation de Faust und Doktor Faust sind bis heute Solitäre geblieben, die
nur äußerst selten auf der Opernbühne zu sehen sind. Das gilt auch für Hildesheim. Dort gibt Werner Seitzer, der Leiter des dortigen Musiktheaters, mit Busonis magischmystischen Doktor Faust seinen Ausstand. Das Theater für Niedersachsen versteht die Aufführung als seinen Beitrag zum Luther-Jahr. Die MusikÄsthetik des Deutsch-Italieners Ferruccio Busoni beeinflusste nicht zuletzt die happeningartigen Anti-Opern, die Kagel, Ligeti und Stockhausen im späten 20. Jahrhundert komponierten. Sigrid Schuer
Teufel am Hals: Tenor HansJürgen Schöpflin als Mephisto Sa. 15.4., 19:00 Uhr (Premiere) Theater für Niedersachsen Busoni: Doktor Faust. Werner Seitzer (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Weitere Termine: 21. & 26.4., 14., 25. & 30.5., 5. & 9.6.
Opernausgrabung
HANS GÁL
DAS LIED DER NACHT PREMIERE 29.4.2017 THEATER AM DOMHOF 5., 10., 12., 14. (15 UHR), 23., 25. MAI Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Karten 0541/76 000 76 | www.theater-osnabrueck.de concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 17
Tipps & Termine
Barocke Fremdenführer Springe Das Cicerone Ensemble blättert in der musikalischen Chronik der Familie Bach
C
icerone, das ist im Italienischen ein Fremdenführer, der seine Klientel mit Unbekanntem bekannt macht. Und genau das ist die Mission der drei jungen Musiker, die sich während des Studiums an der Essener Folkwang Universität kennenlernten und 2013 das „Cicerone Ensemble“ gründeten. Berührungsängste mit Alter Musik lässt das Trio gar nicht erst aufkommen. Höchst unterhaltsam und kenntnisreich informieren die Musiker in ihren Konzert-Moderationen über historische Aufführungspraxis, Instrumente und
Hintergründe der Kompositionen. So wie in ihrem Programm „Wie der Vater so der Sohn?“, in dem sich Barockcellist Adrian Cygan, Cembalist Andreas Gilger und Traversflötist Thomas Wormitt der weit verzweigten Bach-Familie widmen. Erläutert werden die Unterschiede der Sonaten, die nicht nur von Johann Sebastian, sondern auch von seinen Söhnen Carl Philipp Emanuel, Johann Christian, Johann Christoph Friedrich und Wilhelm Friedemann Bach stammen. Und zu hören sind sie natürlich auch. Sigrid Schuer
Perfekte Kombination aus Eleganz und Eloquenz: Cicerone Ensemble So. 23.4., 17:00 Uhr Jagdschloss Cicerone Ensemble: Thomas Wormitt (Traversflöte), Adrian Cygan (Barockcello), Andreas Gilger (Cembalo). Werke der Bach-Familie
Das waren’s nur noch zwei Bremen Puccinis Einakter Il tabarro und
D
Singt die Titelpartie des Gianni Schicchi: Patrick Zielke So. 16.4., 18:00 Uhr (Premiere) Theater Puccini: Il tabarro & Gianni Schicchi. Hartmut Keil (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Weitere Termine: 21. & 28.4., 7. & 31.5., 3., 10., 22. & 29.6. 18 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
er Verleger Giulio Ricordi hatte so seine Befürchtungen, als ihm Giacomo Puccini ankündigte, einen Zyklus aus drei Einaktern komponieren zu wollen – denn er war sich sicher, dass die Opernhäuser nicht immer alle drei Werke von Il trittico an einem einzigen Abend aufführen würden. Er sollte Recht behalten. In Bremen etwa werden jetzt mit Il tabarro und Gianni Schicchi der erste und der letzte Teil neu inszeniert. Warum fehlt Suor Angelica? Um den Dialog zwischen den sozialkritischen Miniaturen noch zu verstär-
ken, heißt es, die sich „im Spannungsfeld zwischen Milieudrama und schwarzer Komödie“ bewegen. Der Frankfurter Dramaturg Norbert Abels hat einmal darauf hingewiesen, dass Puccinis Dreiteiler während des Ersten Weltkriegs entstand, als der Tod allgegenwärtig war und neben den Millionen Toten auf den Schlachtfeldern auch eine tödliche weltweite GrippeEpidemie wütete. Trotz alledem ist Puccini mit Gianni Schicchi eine herrlich böse Burleske gelungen, die sich bis heute größter Beliebtheit erfreut. Irene Bazinger
Fotos: Axel Nickolaus/Deutscher Musikwettbewerb, Jörg Landsberg
Gianni Schicchi kreisen um das Thema Tod
Musikreisen Berlin Waldbühne
Rheingau Musik Festival
4 Sterne Hotels, Schifffahrten Stettin-Oderberg-Berlin mit musikalischer Unterhaltung und Lesung, 1 Karte Kategorie 1 für die Waldbühne, 1 Karte Kategorie 2 für die Staatsoper, Orgelkonzerte, Besuch Martin Gropius Bau und Barberini Museum, Globetrotter-Reiseleitung
4 Sterne Hotel Radisson Blu in Wiesbaden, 3 Karten Kategorie 2 für das Rheingau Musik Festival, Weinprobe und Führung Kloster Eberbach, Rheinschifffahrt, Führungen und Eintritte Schloss Johannisberg und Brentano Haus, Globetrotter-Reiseleitung
27.06. - 02.07.2017
13.07. - 17.07.2017
ab 1.489,– €
ab 1.199,– €
Gratis Informationen & Katalog unter:
04108 430375 5 Sterne Busse ab dem 4. Tag Taxi-Abholservice Globetrotter Reisen GmbH Harburger Str. 20 21224 Rosengarten www.globetrotter-reisen.de
Tipps & Termine
Bremerhaven Werke von Fazıl Say und Rimsky-
Korsakow beschwören die Schönheit des Orients
Der Mann hat Humor: 2012 machte Fazıl Say sich per Twitter über den Koran lustig. Das Gericht in Istanbul verurteilte ihn wegen Blasphemie
I
stanbul Sinfonie – als Fazıl Say 2009 die Melodie „seiner Stadt“ komponierte, konnte er wohl kaum ahnen, dass dieses Klanggemälde, in dem zeitgenössische mit traditionellen türkischen Melismen und Jazz-Anklängen verschmelzen, zu einem Requiem auf die Millionen-Metropole am Bosporus werden würde. Nichts ist mehr so, wie es einmal war in der vielgeliebten Kultur-Capitale, die einst mit ihrer Weltoffenheit und Schönheit betörte, seitdem der autokratisch regierende türkische
20 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
Ministerpräsident Erdogan nach einem gescheiterten Putschversuch im Sommer 2016 reihenweise Journalisten und Juristen inhaftieren ließ. Fazıl Say bekam die Repressalien des Regimes bereits zu spüren, bevor er 2014 gegen die Prügelattacken auf friedlich Demonstrierende im Gezi Park ankomponierte. Eine Hommage an die einstige Weltoffenheit der Metropole
Denn der preisgekrönte Pianist und Komponist mischt sich ein, er ist ein leidenschaftlicher
Verfechter der Demokratie und er versteht sich als Brückenbauer zwischen Orient und Okzident. Als solcher schuf er für die beiden europäischen Kulturhauptstädte Istanbul und das Ruhrgebiet die IstanbulSinfonie, die auch eine Hommage an die einstige Weltoffenheit der Metropole ist. So malt der Komponist und Pianist in seiner Programmmusik in glühenden Farben die Schönheiten der „Stadt an sieben Bergen“ aus, wie Istanbul auf Türkisch genannt wird. Das fulminante Werk für große Orchesterbesetzung ist in Anlehnung an diese sieben Hügel in sieben Sätzen komponiert. Say schildert im vierten Satz „Junge, fröhlich gekleidete Frauen auf der Fähre zu den PrinzenInseln“. Auf diesem kosmopolitischen Inselparadies lebten jahrhundertelang Juden, Griechen, Aleviten und sunnitische Türken friedlich zusammen. Und der dritte Satz ist unter dem Titel „Blue Mosque“ der Sultan-Ahmed-Moschee gewidmet. In diesem Satz gibt es ein Solo für die Ney, „ein mystisches, religiöses Instrument, das sehr melancholisch klingt“, wie das türkische Universaltalent, das mit fünf Jahren zu komponieren begann, in einem Interview erläuterte. Die Ney, eine Rohrflöte, wird wie das Kudüm (große Bongos) in der Sufi-Musik benutzt. „Durch diese Instrumente ist das Parfüm von Istanbul immer präsent“, so Fazıl Says Resümee. Sigrid Schuer Mo. 3.4., 20:00 Uhr, Di. 4.4. & Mi. 5.4., 19:30 Uhr Stadttheater Burcu Karadağ, Muhittin Kemal Temel, Murat Coşkun, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Ltg). Werke von Say & Rimsky-Korsakow
Foto: Marco Borggreve
Damit das Parfüm Istanbuls nicht verfliegt
F E S T W O C H E N D E R A U TO S TA DT W O L F S B U R G I N 2 1 . A P R I L ― 2 1 . M A I 2 0 1 7
Stand: 23. Dezember 2016; Änderungen vorbehalten
FREIHEIT
KONZERTE
LESUNGEN & SCHAUSPIEL
Phronesis · Fabrizio Bosso Matt Bianco & New Cool Collective Andrea Motis & Robyn Bennett Jacky Terrasson & Stéphane Belmondo Vision String Quartet Novus String Quartet Mona & Rica Bard Nils Mönkemeyer · William Youn Quatuor Voce · Sharon Kam Trio Minetti Quartett
Sonja Beißwenger · Adam Benzwi Klaus Maria Brandauer · Margarita Broich Samuel Finzi · Sylvester Groth Corinna Harfouch · Philipp Hochmair Max Hopp · Burghart Klaußner Wolfram Koch · Maren Kroymann Dagmar Manzel · Claudia Michelsen Maria Schrader · Max Simonischek Peter Simonischek · Anna Thalbach Manfred Zapatka
WEITERE
TA N Z Ballet Preljocaj Nederlands Dans Theater I Vertigo Dance Company Israel Galván GöteborgsOperans Danskompani & Eastman
IN FOR MATION EN:
0 8 0 0 2 8 8 6 78 2 3 8 ODER W W W. M O V I M E N TO S . D E
KULTURPARTNER:
# movimentos
Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im April
Tipp
Braunschweig
17:00 St. Johannis Schola cantorum, Mädchen- und Frauenchor der Stadt Leipzig, Marcus Friedrich (Leitung) 19:30 Stadthalle (Congress-Saal) Jusara Moser (Fagott), Mariele Rehmann (Klarinette), Louis Spohr Orchester, In-Kun Park (Leitung). Mozart: Fagottkonzert B-Dur KV 191, Mendelssohn: Konzertstück Nr. 2, Schubert: Sinfonie Nr. 9 C-Dur D 944 Bremen
20:00 Theater (Kleines Haus) Golden Heart. Alize Zandwijk (Choreografie) Göttingen
18:00 St. Johannis Organo Pleno Lange Nacht der Orgel Halberstadt
19:30 Theater Lippa: The Addams Family. Florian Kießling (Leitung) Hameln
20:00 Theater Hamelner Tanztheatertage: Black Diamond. Danish Dance Company, Tim Rushton (Leitung) Hannover
18:00 Marktkirche Hans-Eberhard Roß (Orgel). Werke von Franck, Eben & Vierne 19:00 C. Bechstein Centrum Crossover Beethoven. Marcus Schinkel Trio. Werke von Beethoven 19:30 Staatsoper Battistelli: Lot (UA). Mark Rohde (Leitung), Frank Hilbrich (Regie) Hildesheim
17:00 Michaeliskloster Musik zum Reformationsjahr. Duo La Vigna Lüneburg
20:00 Theater Janina Ruh (Violoncello), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Kodály: Tänze aus Galanta, Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur 22 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
20:30 Hotel zur Linde Internationales Jazzfestival Spiekeroog. Dirk van der Linden Trio 21:00 Pizzeria Bahnhof Internatio nales Jazzfestival Spiekeroog. Lulo Reinhardt Trio
3.4. montag
20:00 Sendesaal Bremen residenz@sendesaal. Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Dvořák: Klaviertrios Nr. 3 f-Moll op. 65 & Nr. 4 e-Moll „Dumky Trio” Alles andere als ein StreicherGirlie: Tanja Tetzlaff hat nie nur auf die Solokarriere gesetzt, sondern stets auch auf die Kammermusik. Und ist seit 1997 zudem Solo-Cellistin der Deutschen Kammerphilharmonie. 20:00 Theater Burkhard: Das Feuerwerk (Premiere). Robin Davis (Leitung), Hajo Fouquet (Regie) Oldenburg
12:00 Lambertikirche (LambertusSaal) Musik zur Marktzeit. Polina Gorshkova (Flöte), Bernhard Reichel (Theorbe). Französische Barockmusik Spiekeroog
14:30 Spiekeroog IV - Hafen Internationales Jazzfestival Spiekeroog: Jazz im Watt. Christian Dozzler (piano), Frank Muschalle Trio, Down Home Percolators 20:00 Irish Pub Internationales Jazzfestival Spiekeroog. Frank Muschalle & Andreas Sobczyk (piano), Dirk Engelmeyer (drums) 20:00 Kogge Internationales Jazzfestival Spiekeroog. Christian Dozzler (piano) Dani Gugolz (bass), Peter Müller (drums), Down Home Percolators 20:00 Künstlerherberge Internationales Jazzfestival Spiekeroog. Super Swing Project
21:30 Inselkino Internationales Jazzfestival Spiekeroog. Bohém Ragtime Jazzband Springe
12:00 St. Andreas Mittagskonzert. Fritz Baltruweit (Gitarre), Konstanze Kuß (Harfe) Wolfsburg
15:00 Theater Verdi: La Traviata. Vladimir Bochnakov (Leitung), Corinna Boskovsky (Regie)
2.4. Sonntag Braunschweig
17:00 St. Blasius Bach: Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21. Helmstedeter Bachkantorei, Mathias Michaely (Leitung) 17:00 St. Katharinen Homilius: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld. Lisa Schmalz (Sopran), Geneviève Tschumi (Alt), Vernon Kirk (Tenor), Tim Maas (Bass), Kantorei und Kammerorchester an St. Katharinen, Claus-Eduard Hecker (Leitung) Bremen
18:00 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Daniel Mayr (Leitung) 19:00 Glocke (Großer Saal) Tristan Cornut (Violoncello), Orchester der Musikfreunde Bremen, Rida Murtada (Leitung). Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Franck: Sinfonie d-Moll 19:30 Kulturkirche St. Stephani Haydn: Die Schöpfung. Corinna Reynolds (Sopran), Clemens C. Löschmann (Tenor), Lars Grünwold (Bass), Bremer Kantorei St. Stephani, SchülerInnen der Albert Einstein-Schule, Geflüchtete Jugendliche aus Syrien und Afghanistan, Tim Günther (Leitung), Uta Berghöfer (Regie)
Foto: Giorgia Bertazzi
1.4. Samstag
Gifhorn
Bremen
Bremerhaven
16:00 Stadthalle Mozart: Don Giovanni. Werner Seitzer (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)
19:30 Kulturkirche St. Stephani Haydn: Die Schöpfung. Bremer Kantorei St. Stephani, SchülerInnen der Albert Einstein-Schule, Geflüchtete Jugendliche aus Syrien und Afghanistan, Tim Günther (Leitung), Uta Berghöfer (Regie)
20:00 Stadttheater Orient und Okzident. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Say: Sinfonie Nr. 1 „Istanbul-Sinfonie“, Rimsky-Korsakow: Scheherazade
Göttingen
19:45 GDA Wohnstift Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Peter Christoph Scholz (Sprecher), Christoph-Mathias Mueller (Leitung) Hannover
18:30 Staatsoper Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Daniel Klein (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Lüneburg
19:00 St. Michaelis Dvořák: Stabat Mater. Hamburger Camerata Oldenburg
20:00 Glocke Ritterliche Botschafter. Nils Mönkemeyer (Viola), Bremer Philharmoniker. Tippett: Concerto for double string orchestra, Walton: Violakonzert, Elgar: Enigma Variations 20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier). Dvořák: Klaviertrios Nr. 3 f-Moll op. 65 & Nr. 4 e-Moll „Dumky Trio” Weitere Infos siehe Tipp
Göttingen
19:45 Altes Rathaus Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Christoph-Mathias Mueller (Leitung) Oldenburg
19:30 Staatstheater Richard Lin (Violine), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Pärt: Fratres, Korngold: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur
11:15 Staatstheater Richard Lin (Violine), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Pärt: Fratres, Korngold: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur 18:00 Lambertikirche Dvořák: Stabat Mater. Angela Davis (Sopran), Ulrike Andersen (Alt), Mirko Ludwig (Tenor), Christian Immler (Bass), Lambertichor Oldenburg, Tobias Götting (Leitung) Osnabrück
11:30 Theater am Domhof Martinů: Quartett für Oboe, Violine, Violoncello und Klavier H 315 & Fantasie H 301, Schittino: Uraufführung einer Komposition für Theremin, Rheinberger: Quartett in F-Dur für Oboe, Viola, Violoncello und Klavier Sulingen
19:30 Stadttheater Meilensteine. Natsuki Ogihara (Oboe), Klassische Philharmonie NordWest, Ulrich Semrau (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll, R. Strauss: Oboenkonzert D-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 41 „Jupiter“
PARSIFAL
Wolfsburg
11:30 Theater (Foyer) Brunchkonzert: Till Eulenspiegel einmal anders. R. Strauss/Hasenoehrl: Grotesque musicale für fünf Instrumente op. 28
3.4. Montag Braunschweig
20:00 Stadthalle Pepe Romero (Gitarre), Münchner Symphoniker, Enrico Delamboye (Leitung). Bizet: Orchestersuite „L‘Arlésienne“ Nr. 1 & Nr. 2, Torroba/Sabicas: Concierto en Flamenco, Rodrigo: Concierto de Aranjuez Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
von Richard Wagner Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Marco Štorman So 9., Fr 14. und So 23. April
concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 23
Klassikprogramm
Tipp
19:30 Staatstheater Boesmans: Yvonne, princesse de Bourgogne. Vito Cristófaro (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie), Anne Neuser (Bühne)
Bremen
19:30 Kulturkirche St. Stephani Haydn: Die Schöpfung. Bremer Kantorei St. Stephani, SchülerInnen der Albert Einstein-Schule, Geflüchtete Jugendliche aus Syrien und Afghanistan, Tim Günther (Leitung) 20:00 Glocke Ritterliche Botschafter. Nils Mönkemeyer (Viola), Bremer Philharmoniker. Tippett: Concerto for double string orchestra, Walton: Violakonzert, Elgar: Enigma Variations Bremerhaven
19:30 Stadttheater Orient und Okzident. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Werke von Say & Rimsky-Korsakow Hameln
20:00 Theater Dewezet Classics. TfN-Philharmonie. Liszt: Faust-Sinfonie, R. Strauss: Don Juan Hannover
19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Pepe Romero (Gitarre), Münchner Symphoniker, Enrico Delamboye (Leitung). Werke von Bizet, Torroba/ Sabicas & Rodrigo 19:30 Staatsoper Gefährliche Liebschaften. Jörg Mannes (Choreografie) Osnabrück
19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut Wolfsburg
17:00 Theater Poulenc: Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Kari Kropsu (Leitung)
5.4. Mittwoch
7.4. Freitag Braunschweig
6.4. donnerstag
20:00 Theater für Niedersachsen Hildesheim Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Violine & Leitung). Mozart: Haffner-Serenade D-Dur KV 250, Boccherini: S infonie d-Moll op. 12/4, Gluck: Don Juan ou le festin de Pierre (Auszüge) Ausnahmsweise Taktstock statt Bogen: „Sein“ eigenes Ensemble, das Freiburger Barockorchester, leitet Gottfried von der Goltz als Konzertmeister vom Geigenpult aus. Oldenburg
19:30 Staatstheater Men and Women. Antoine Jully (Choreografie). Mit Musik von Pettersson
6.4. Donnerstag Bremen
19:00 St. Petri Dom (Westkrypta) Gesprächsmotette. Stephan Leuthold (Orgel). Bach: Clavierübungen (Auszüge) 20:00 Glocke Die schönsten Opernchöre. K & K Philharmoniker & Chor, Taras Lenko (Leitung) 20:00 Sendesaal Anke Helfrich Trio Cuxhaven
20:00 Schloss Ritzebüttel Alexej Gorlatch (Klavier). Werke von Chopin
Bremerhaven
Hannover
19:30 Stadttheater Orient und Okzident. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Werke von Say & Rimsky-Korsakow
19:30 Staatsoper Battistelli: Lot
Hannover
10:30 Ballhof Zwei Kurt/Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen (Premiere). Christoph Hetzenecker (Regie) 19:30 Staatsoper Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Daniel Klein (Leitung)
22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Hildesheim
20:00 Theater für Niedersachsen Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz (Violine & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Lüneburg
Lüneburg
20:00 Theater In Between. Antje Dampel (Viola), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung)
20:00 Theater Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie. Olaf Schmidt (Choreografie)
20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Ballettensemble des Theater Lüneburg
24 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
Oldenburg
19:30 Staatstheater Atterberg: Aladin. Jonas Alber (Leitung) Bremen
20:00 Glocke Radek Baborak (Horn), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Sir Roger Norrington (Leitung). Mozart: Hornkonzert & Serenade Nr. 9 D-Dur „Posthorn“ KV 320 17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Berlioz: La Damnation de Faust. Markus Poschner (Leitung) 20:00 Sendesaal Under the Surface. Sanne Rambags (Stimme), Bram Stadhouders (Gitarre), Joost Lijbaart (Schlagzeug) Göttingen
19:45 Clavier-Salon Kammermusik von Beethoven Hannover
19:30 Staatsoper Bernstein: Candide 20:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) K&K Opernchor & Philharmoniker, Taras Lenko (Leitung) 20:00 Marktkirche Penderecki: Lukas-Passion. Ewa Bieges (Sopran), Stephan Klemm (Bariton), Jaroslav Brek (Bass), Helmut Thiele (Sprecher), NDR Radiophilharmonie Hannover, Knabenchor Hannover, Projektchor PASSIO 2017, Antoni Wit (Leitung) Lüneburg
19:30 Musikschule (Forum) ensemble reflektor, Thomas Klug (Leitung). Beethoven: Coriolan, Rameau: Les Boréades (Auszüge), Tüür: The Path and the Traces, Beethoven: Sinfonie Nr. 5
8.4. Samstag Bad Iburg
20:00 Rittersaal Classic con brio. Dvořák: Serenade d-Moll op. 44, Brahms: Variationen und Fuge über ein Thema von Händel, Schubert: Klaviertrio B-Dur Bad Pyrmont
17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier mit Johann Blanchard. Werke von Bizet, Debussy & Chaminade
Foto: Annelies van der Vegt
4.4. Dienstag
Berne-Warfleth
Walkenried
Bremen
19:30 Konzertkirche Felix Kroll (Akkordeon), Corinna Harfouch (Lesung). Werke von Oehring, Katzer & Zapf
20:00 Kloster (Kreuzgang) Bach: Johannes-Passion. Kathleen Danke (Sopran), Annette Markert (Alt), Stephan Scherpe (Tenor), Johannes G. Schmidt & Gotthold Schwarz (Bass), Capellchor Halle der Hochschule für Kirchenmusik, Bach-Consort, Wolfgang Kupke (Leitung)
15:30 Theater Wagner: Parsifal. Markus Poschner (Leitung), Marco Storman (Regie)
Braunschweig
19:30 Staatstheater Dein Herz ist meine Heimat. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen
20:00 Glocke (Großer Saal) Radek Baborák (Horn), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Sir Roger Norrington (Leitung). Werke von Mozart Bremerhaven
19:30 Stadttheater Goldberg-Variationen. Sergei Vanaev (Choreografie) Dorfmark
9.4. Sonntag Braunschweig
17:00 Klosterkirche St. Maria Steiner: The Crucifixion. Hans-Dieter Karras (Leitung) 18:00 St. Johannis Klangraum. Iouri Kriatchko (Klavier), Johannis-Chor, Gerhild Beuchel (Leitung) 18:00 Staatstheater Puccini: Tosca
Emden
16:00 Martin-Luther-Kirche Penderecki: Lukas-Passion. Ewa Bieges (Sopran), Stephan Klemm (Bariton), Jaroslav Brek (Bass), Helmut Thiele (Sprecher), NDR Radiophilharmonie Hannover, Knabenchor Hannover, Projektchor PASSIO 2017, Antoni Wit (Leitung) Gehrden
17:15 Rathaus Weltklassik am Klavier: Elise und die Wut über den verlorenen Groschen. Slawomir Saranok (Klavier). Werke von Scarlatti, Schubert, Beethoven u. a.
17:00 St. Martinskirche Elisabeth Müller (Gesang). Lieder von Schumann Göttingen
12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover
19:30 St. Clemens Basilika Kammerchor Hannover, Barockorchester „la festa musicale“, Stephan Doormann (Leitung). Motetten von Bach & Sandström 19:30 Staatsoper Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Daniel Klein (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Lüneburg
18:00 St. Johanniskirche Penderecki: Lukas-Passion. Ewa Bieges (Sopran), Stephan Klemm (Bariton), Jaroslav Brek (Bass), Helmut Thiele (Sprecher), NDR Radiophilharmonie Hannover, Knabenchor Hannover, Projektchor PASSIO 2017, Antoni Wit (Leitung)
präsentiert von
Oldenburg
19:30 Staatstheater Wagner: Das Rheingold. Hendrik Vestmann (Leitung) Papenburg
17:00 Villa Dieckhaus Weltklassik am Klavier: Alte Meister neu erfunden. André Dolabella (Klavier). Werke von Brahms, Schubert, Schumann & Liszt
BOLSHOI BALLETT LIVE: EIN HELD UNSERER ZEIT NUR AM SONNTAG, 9.4. UM 17 UHR Die brandneue, poetische Produktion von Choreograf Yuri Possokhov ist das Finale der aktuellen Live-Saison!
Stadtoldendorf
17:15 Altes Rathaus Weltklassik am Klavier: Appassionata. Katie Mahan (Klavier). Werke von Mozart, Beethoven & Gershwin Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
Infos und Karten unter cinestar.de
concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 25
Klassikprogramm
10.4. Montag 20:00 medicos Classic con brio. Beethoven: 7 Variationen über das Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, Schumann: Adagio und Allegro für Klavier und Horn, Mozart: Klavierquartett Es-Dur, Brahms: Klaviertrio H-Dur op. 8
12.4. mittwoch
20:00 Theater am Aegi Hannover The good life. Till Brönner (Trompete) Trompeter, Sänger, Komponist, Arrangeur - und Fotograf: Seit 2010 setzt Jazz-Trompeter Till Brönner seine Leica M erfolgreich für Porträtfotos ein. Der Bildband Faces of Talent fasst die besten Arbeiten zusammen. Göttingen
11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier) 17:00 Deutsches Theater Perspektive Britische Inseln. Gabi Maas (Folkvioline), Jean Kelly (Schottische Harfe), Göttinger Symphonie Orchester, Leo McFall (Leitung). Stanford: Irish Rhapsody Nr. 1 d-Moll, Beamish: Konzert für Folkvioline, Schottische Harfe und Streichorchester „Seavaigers“, Werke von Williams & Elgar Halberstadt
15:00 Theater Gefährliche Liebschaften. Can Arslan (Choreografie) Hannover
19:30 St. Clemens Basilika Kammerchor Hannover, Barockorchester „la festa musicale“, Stephan Doormann (Leitung). Motetten von Bach & Sandström Isernhagen
17:00 Isernhagenhof Weltklassik am Klavier. Johann Blanchard (Klavier). Werke von Bizet, Debussy & Chaminade Lüneburg
19:00 Theater Burkhard: Das Feuerwerk. Robin Davis (Leitung) 19:00 Theater (Junge Bühne T.3Z Kunst ver-rückt Tanz. Ballettensemble des Theater Lüneburg Osnabrück
15:00 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte 20:00 Universität (Schlossaula) Classic con brio. Beethoven: Klavierquintett Es-Dur op. 16, Franck: Violinsonate A-Dur, Hummel: Septett d-Moll op. 74 für Flöe, Oboe, Horn, Viola, Violoncello, Kontrabass & Klavier 26 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
11.4. Dienstag
Hannover
19:30 Marktkirche Bach: MatthäusPassion. Kaherine Manley (Sopran), Christian Rohrbach (Altus), Johanns Strauß & Zachary Wilder (Tenor), Henryk Böhm & Martin Achrainer (Bass), Bachchor & -orchester Hannover, Kinderchor der Marktkirche, Jörg Straube (Leitung) 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions
Bremen
Oldenburg
20:00 Glocke (Großer Saal) The good life. Till Brönner (Trompete)
19:30 Staatstheater Donizetti: La fille du regiment. Vito Cristófaro (Leitung)
Bremerhaven
19:30 Stadttheater J. Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung) Lüneburg
20:00 Theater Burkhard: Das Feuerwerk. Robin Davis (Leitung)
12.4. Mittwoch
Osnabrück
20:00 Universität (Schlossaula) Classic con brio. Bach: Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll, Stockhausen: Der kleine Harlekin,Berio: Sequenza V für Posaune,Strawinsky: Suite aus „Die Geschichte vom Soldaten“, Prokofjew: Quintett g-Moll „Trapeze“, Tschaikowsky: Souvenir de Florence
14.4. Freitag
Göttingen
Bad Harzburg
19:45 Clavier-Salon Nahyun Park (Klavier)
15:00 Martin-Luther-Kirche Musik & Wort zur Sterbestunde Jesu. Karsten Krüger (Orgel), Jens Höfel (Text)
19:45 Deutsches Theater Benatzky: Im weißen Rössl. Michael Frei (Leitung) Hannover
20:00 Theater am Aegi The good life. Till Brönner (Trompete) Weitere infos siehe Tipp Oldenburg
18:00 Lambertikirche Dupré: Der Kreuzweg. David Scholleyer (Orgel), Elfi Hoppe (Sprecherin) 19:30 Staatstheater Men and Women. Antoine Jully (Choreografie). Mit Musik von Pettersson Osnabrück
19:30 Theater am Domhof Danse Macabre. Mary Wigman, Marco Goecke & Mauro de Candia (Choreografie) Schledehausen
20:00 Schelenburg Classic con brio. Vladimir Mendelssohn (Viola), David Cohen (Violoncello), Armida Quartett. Weitere Infos siehe Tipp
13.4. Donnerstag Bremerhaven
19:30 Stadttheater Goldberg-Variationen. Sergei Vanaev (Choreografie & Regie). Mit Musik von Bach
Braunschweig
15:00 St. Martini Musik & Wort zur Sterbestunde Jesu. Gabriele Carl-Liebold & Friedhelm Meiners (Leitung) 17:00 St. Blasius Bach: MatthäusPassion. Gerd-Peter Münden (Leitung) Bremen
10:00 St. Petri Dom Beber: MarkusPassion. Domchor, Tobias Gravenhorst (Leitung) 15:30 Theater Wagner: Parsifal 19:00 St. Petri Dom Bach: MatthäusPassion. Simone Schwark (Sopran), Geneviève Tschumi (Alt), Clemens Löschmann (Tenor), Ralf Grobe & Raimonds Spogis (Bass), Bremer Domchor, Concerto Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung) 20:00 Theater (Kleines Haus) Golden Heart. Alize Zandwijk (Choreografie) Halberstadt
19:30 Theater Bettina Aust (Klarinette), Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung). Hindemith: Sinfonie „Mathis der Maler“, Brahms/Berio: Klarinettensonate f-Moll (Orchesterfassung), Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll „Reformationssinfonie“
Fotos: Andreas Bitesnich, Felix Broede
Tipp
Hameln
Osnabrück
18:00 Marktkirche Bach: MatthäusPassion. Sophia Körber (Sopran), Anna Bineta Diouf (Alt), Georg Drake (Tenor), Hans Christian Hinz & Michael Jäckel (Bass), Hamelner Kantorei an der Marktkirche, Jugendkantorei Hameln, Ensemble Antico, Stefan Vanselow (Leitung)
19:30 Theater am Domhof Puccini: Manon Lescaut. Andreas Hotz (Leitung), Walter Sutcliffe (Regie)
Hannover
15:00 Dreifaltigkeitskirche Mozart: Requiem (Bearbeitung für Streichquartett). Office Strings 15:00 Markuskirche Bach: JohannesPassion. Juliane Dennert (Sopran), Manuel König (Tenor), Daniel Dropulja (Bass), Voktett Hannover, Hannoversche Hofkapelle, Martin Dietterle (Leitung) 19:30 Marktkirche Bach: MatthäusPassion. Bachchor & -orchester Hannover, Kinderchor der Marktkirche, Jörg Straube (Leitung) Melle
20:30 Blue Note Classic con brio. Patricio Arroyo (Tenor), Bianca Gleisner (Oboe), Daniel Rowland (Violine), Zoran Marković (Kontrabass), Alberto Mesirca (Gitarre), Marcelo Nisinman (Bandoneon), Natacha Kudritskaya (Klavier), O/Modərnt Streichquartett
15.4. Samstag Bremen
19:30 Theater jazzahead! Festivaleröffnung. Felix Zengler (Beatboxing), Ilona Jäntti (Choreografie & Artistik), Erik Michelsen (bass), Johanna Juhola Reaktori Quartett 21:00 Kulturkirche St. Stephani Haas: Thomas. Jojo Büld (Musik), Clara Groeger (Akrobatik), Ralf Siebelt (Regie)
19:30 St. Matthäuskirche Classic con brio. David Cohen (Violoncello), Stephan Lutermann (Orgel), Vokalconsort Osnabrück, Armida Quartett. Werke von Bach, Haussmann, Nystedt & Rutter
Bremerhaven
Nienburg
12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier)
18:00 St. Martin Mitten wir im Leben sind. Ensemble Percussion, Christian Scheel (Orgel) Oldenburg
11:15 Staatstheater Händel: La Ressurezione
Tipp
19:30 Stadttheater J. Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung), Roland Hüve (Regie) Göttingen
Hameln
17:00 Marktkirche Bach: MatthäusPassion. Hamelner Kantorei an der Marktkirche, Jugendkantorei Hameln, Ensemble Antico, Stefan Vanselow (Leitung) Hildesheim
19:00 Theater für Niedersachsen Busoni: Doktor Faust (Premiere). Werner Seitzer (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Osnabrück
12.4. mittwoch
20:00 Schelenburg Schledehausen Classic con brio. Vladimir Mendelssohn (Viola), David Cohen (Violoncello), Armida Quartett. R. Strauss: Streichsextett aus „Capriccio“, Mozart: Streichquartett G-Dur, Dvořák: Streichquintett Es-Dur op. 97 Knallige Farben als Markenzeichen: Die Damen des Quartetts lieben rote Lackschuhe – und die Herren müssen schon mal rote Schnürsenkel tragen.
19:30 Universität (Schlossaula) Classic con brio. Gerhild Romberger (Alt), Alfredo Perl & Natacha Kudritskaya (Klavier), O/Modərnt Streichquartett. Schubert: Lieder für Alt und Klavier, Beethoven: Streichquartett op. 95, Schostakowitsch: Klavierquintett 21:30 Universität (Schlossaula) Classic con brio. Reger: Variationen und Fuge für zwei Klaviere op. 86, Webern: 6 Bagatellen, Strawinsky: Drei Stücke für Streichquartett, Sibelius: Thema und Variationen für Violoncello, Janáček: Streichquartett Nr. 1
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
16.4. Sonntag Bremen
10:00 St. Petri Dom Kantatengottesdienst. Karin Gyllenhammar (Sopran), Ulrich Maier (Bass), Bremer Domchor, Concerto Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung) 18:00 Theater Puccini: Il Tabarro & Gianni Schicchi (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Göttingen
11:00 St. Johannis Bachkantaten auf Lutherliedern - Ostergottesdienst. Göttinger Stadtkantorei & Collegium, Bernd Eberhardt (Leitung). Bach: Kantate „Christ lag in Todes Banden“ BWV 4 Hannover
19:30 Staatsoper Gefährliche Liebschaften. Jörg Mannes (Choreografie) Osnabrück
11:00 Universität (Schlossaula) Classic con brio: Familienkonzert. David Cohen (Violoncello), Natacha Kudritskaya (Klavier), O/Modərnt Streichquartett, Osnabrücker Stadtstreicher. Werke von Charpentier, Sibelilus, Bartók, Ridout & Purcell 20:00 Universität (Schlossaula) Classic con brio. Brescianello: Konzert für Violine, Oboe und Streicher g-Moll, Scarlatti: Klavierstücke, Sarasate: Le Chant du Rossignol, C. Schumann: Klavierkonzert, Vivaldi: La tempesta di mare, Brahms: Klavierquintett f-Moll
17.4. Montag Bad Essen
16:00 Schloss Ippenburg Classic con brio. Klughardt: Schilflieder für Oboe, Viola und Klavier, Rachmaninow: Cellosonate g-Moll, Brahms: Klaviertrio c-Moll Bad Harzburg
17:00 Lutherkirche Barbara Toppel (Flöte), Tabea Heinze (Violine), Karsten Krüger (Klavier) Bremen
18:00 Theater Verdi: Rigoletto Hannover
10:30 Markuskirche Vivaldi: Gloria. MarkusChor, Camerata di San Marco, Martin Dietterle (Leitung) Hildesheim
19:00 Theater für Niedersachsen Weber: Der Freischütz Osnabrück
15:00 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte. Daniel Inbal (Leitung) concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 27
Klassikprogramm
18.4. Dienstag Lüneburg
20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Ballettensemble des Theater Lüneburg Osnabrück
20:00 OsnabrückHalle (Europasaal) Euregio Musik Festival: Eröffnungskonzert. Liza Ferschtman (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Bundesjugendorchester, Leo McFall (Leitung). Yun: „Muak“ - Tänzerische Fantasie, Mozart: Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 op. 44
19.4. Mittwoch
Lüneburg
Bremen
20:00 Theater Dorsch: Die Geschichte von Blanche und Marie. Olaf Schmidt (Choreografie)
18:00 Glocke (Großer Saal) Tanja Becker-Bender (Violine), Landesjugendorchester Bremen, Stefan Geiger (Leitung). Korngold: Violinkonzert D-Dur, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll
Wolfsburg
20:00 KraftWerk Movimentos: La Fresque (DEA). Angelin Preljocaj (Choreografie), Ballet Preljocaj 20:00 ZeitHaus Movimentos: Jazzkonzert. Phronesis
22.4. Samstag Bad Rehburg
17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Weltklassik am Klavier: Appassionata. Katie Mahan (Klavier). Werke von Mozart, Beethoven & Gershwin
Göttingen
19:45 Clavier-Salon Ehrbar!-Ensemble. Werke von Dvořák & Liszt Hannover
20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Klangbrücken 2017: Wolfgang Rihm. Ensemble Schwerpunkt. Werke von Rihm, Saunders & Žuraj 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions
21.4. Freitag Braunschweig
19:30 Staatstheater Zandonai: Romeo und Julia (Premiere). Philipp Kochheim (Regie) Bremen
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Puccini: Il Tabarro & Gianni Schicchi Hannover
19:30 Staatsoper Battistelli: Lot Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Busoni: Doktor Faust 28 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
Hannover
Lüneburg
18:00 Marktkirche Karin Nelson (Orgel). Werke von Fryklöf, Reger u. a. 19:00 HMTM (Richard Jakoby Saal) Rihm: Stimmen. Ylva Sternberg (Sopran), Mareike Morr (Mezzosopran), Studierende des Instituts für Kammermusik und Lied der HMTM, Jan Philip Schulze (Leitung) 19:30 Staatsoper J. Strauss: Die Fledermaus
19:00 Theater Lateinamerikanische Nacht. Jakob Neubauer (Bandoneon), Lüneburger Symphoniker, Robin Davis (Leitung). Pablo: Moncayo Huapango, Piazzolla: Vier Jahreszeiten & Aconcagua, Albéniz: Auszüge aus „Iberia“, Márquez: Danzón No. 2, Bernstein: Symphonic Dances aus „West Side Story“ 19:00 Theater Burkhard: Das Feuerwerk. Robin Davis (Leitung)
Bremerhaven
19:30 Theater Berlioz: La Damnation de Faust. Markus Poschner (Leitung)
19:45 Georg-August-Universität (Aula) Kammerensemble „Oxalys“. Bruckner/Eisler: Sinfonie Nr. 7, Mahler/Schönberg: Das Lied von der Erde
Hannover
20:00 Staatstheater Prognose: Schlimm. Patrick Heppt (Stimme), Michael Hoppe (Klavier), Christopher Böhm (E-Bass)
19:00 St. Petri Dom Telemann: Essercizii musici. Ensemble Il Bacio
Göttingen
19:30 Stadttheater Goldberg-Variationen. Sergei Vanaev (Choreografie & Regie). Mit Musik von Bach
Braunschweig
Bremen
15:00 Stadttheater J. Strauss: Die Fledermaus. Marc Niemann (Leitung)
17:00 Staatsoper Lucas Fels (Violoncello), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Emilio Pomàrico (Leitung). Rihm: Erste Sinfonie op. 3, Styk und Lethe für Violoncello, 3 Walzer & Verwandlung 6 19:30 NDR Landesfunkhaus Frank Peter Zimmermann (Violine), Berliner Barock Solisten, Daniel Gaede (Violine & Leitung). Werke von Bach
Oldenburg
20.4. Donnerstag
Bremerhaven
19:30 Staatstheater Dein Herz ist meine Heimat. Gregor Zöllig (Choreografie)
Hildesheim
18:00 St.-Andreas-Kirche Mendelssohn: Elias. In-Sun Min-Neuburger (Sopran), Elisabeth Graf (Alt), Joachim Streckfuß (Tenor), Manfred Bittner (Bariton), Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester, Bernhard Römer (Leitung) Wolfsburg
17:00 Theater Movimentos Akademie: Freiheit im Tanz. Daniel Martins (Choreografie) 20:00 KraftWerk Movimentos: La Fresque. Angelin Preljocaj (Choreografie & Leitung), Ballet Preljocaj
23.4. Sonntag
Oldenburg
11:15 Staatstheater Reinhold Friedrich (Trompete), Oldenburgisches Staatsorchester, Rasmus Baumann (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Haydn: Trompetenkonzert EsDur, Schumann: Sinfonie Nr. 1 C-Dur „Frühlingssinfonie“ Springe
17:00 Jagdschloss Cicerone Ensemble. Werke der Bach-Familie Tecklenburg
16:00 Wasserschloss Haus Marck Mircea Gogoncea (Gitarre). Werke von Castelnuevo-Tedesco, Bach, Tansman, Clerch, Britten u. a.
Braunschweig
Uelzen
11:00 Stadthalle Engelskonzert. Bernd Glemser (Klavier), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, Hindemith: Sinfonie „Mathis, der Maler“
17:00 Theater an der Ilmenau Ervis Gega (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Weber: Ouuvertüre zu „Oberon“, Bruch: Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur
54.
So, 07. Mai 2017, 16 Uhr, Grotrian-Steinweg, Braunschweig So, 14. Mai 2017, 16 Uhr, Schloss Ritzebüttel, Cuxhaven So, 21. Mai 2017, 16 Uhr, Landesmusikakademie Niedersachsen, Wolfenbüttel Eintritt frei
Infos unter m.schendler@lma-nds.de oder 05331/90 878 17
Gefördert durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Braunschweigische Sparkassenstiftung, YAMAHA, die Mannheimer Versicherung und die Stadtsparkasse Cuxhaven.
Der Landesmusikrat und die Landesmusikakademie Niedersachsen werden institutionell gefördert vom Land Niedersachsen.
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 29
Klassikprogramm
Tipp
11:00 FreiRaum Movimentos: Kammermusikmatinee. Vision String Quartet 17:00 Theater Movimentos Akademie: Freiheit im Tanz. Daniel Martins (Choreografie) 20:00 KraftWerk Movimentos: La Fresque. Angelin Preljocaj (Choreografie & Leitung), Ballet Preljocaj
24.4. Montag Braunschweig
20:00 Stadthalle Engelskonzert. Bernd Glemser (Klavier), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73, Hindemith: Sinfonie „Mathis, der Maler“ Hannover
19:30 Staatsoper Lucas Fels (Violoncello), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Emilio Pomàrico (Leitung). Werke von Rihm Oldenburg
19:30 Staatstheater Reinhold Friedrich (Trompete), Oldenburgisches Staatsorchester, Rasmus Baumann (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp
25.4. Dienstag Braunschweig
19:30 Staatstheater Massenet: Werther. Christopher Hein (Leitung) Bremen
20:00 Sendesaal Amaryllis 3x3 Schweben. Amaryllis Quartett. Streichquartette von Haydn, Hefti & Brahms
26.4. Mittwoch Bremen
20:00 Glocke (Kleiner Saal) Hugo Wolf Quartett, Mario Brunello (Violoncello). Arensky: Quartett a-Moll, Knaifl: Lux aeterna, Schubert: Streichquintett C-Dur D 956 20:00 Sendesaal Marialy Pacheco (piano), Max Mutzke (vocals), Joo Kraus (trumpet), Rhani Krija (percussion) Göttingen
19:30 Clavier-Salon ClavierTage Göttingen. Gerrit Zitterbart (Klavier), Norddeutsche Kammerakademie, Thomas Dorsch (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 1, 2 & 3 30 Niedersachsen & Bremen concerti 04.17
24.4. montag
19:30 Staatstheater Oldenburg Reinhold Friedrich (Trompete), Oldenburgisches Staatsorchester, Rasmus Baumann (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin, Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 1 C-Dur „Frühlingssinfonie“ Frühe Entscheidung: Schon im zarten Alter von sieben Jahren teilte Reinhold Friedrich seinen Eltern den Berufswunsch mit –„Trompeter“! Welch‘ Weitsicht ... Hannover
20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Klangbrücken 2017: Wolfgang Rihm. Ensemble Oktoplus. Scheuer: „Erzählung“ (Fassung für Violoncello und Ensemble) (UA), Hefti: „Monumentum“ für Streichsextett, Widmann: Oktett Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Busoni: Doktor Faust Oldenburg
19:30 Staatstheater Wagner: Das Rheingold. Hendrik Vestmann (Leitung)
27.4. Donnerstag Bremen
19:00 St. Petri Dom Ensemble Weber-Renaissance, Manfred Cordes (Leitung) 19:30 Kulturzentrum Schlachthof jazzahead! Finnish Night. Kari Ikonen Trio, Tenors of Kalma u. a. Göttingen
19:45 Clavier-Salon ClavierTage Göttingen. Gerrit Zitterbart (Klavier), Quartet Berlin-Tokyo 19:45 Georg-August-Universität (Aula) Beethovens Welt. Mirijam Contzen (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Reinhard Goebel (Leitung). Eybler: Die Follia di Spagna, Clement: Violinkonzert Nr. 2 d-Moll, Wranitzky: Sinfonie D-Dur op. 36
Hannover
19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Violinklasse von Prof. Ulf Schneider 20:00 NDR Landesfunkhaus Leonard Elschenbroich (Violoncello), NDR Radiophilharmonie, Markus Poschner (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 g-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Hildesheim
20:00 Michaeliskirche Telemann: Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Wolfsburg
20:00 KraftWerk Movimentos: Tanzabend. Nederlands Dans Theater 1, Sol León, Paul Lightfoot, Marco Goecke, Sharon Eyal & Gai Behar (Choreografie), Mit Musik von Bach, Jeff Buckley & Ori Lichtik
28.4. Freitag Braunschweig
19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady. Philipp Kochheim (Regie) Bremen
14:00 Kulturzentrum Schlachthof jazzahead! European Jazz Meeting I. David Helbock Trio, Céline Bonacina Quartett, Emil Brandqvist Trio, Vadim Neselovskyi Trio, Julian Siegel Quartet, Broken Brass Ensemble, EYM Trio, Eli Degibri Quartet 17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Puccini: Il Tabarro & Gianni Schicchi 20:00 Glocke (Großer Saal) jazzahead! meets GLOCKE JAZZnights. Iiro Rantala (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Florian Donderer (Violine & Leitung) 20:00 Kulturzentrum Schlachthof jazzahead! European Jazz Meeting II. João Barradas Trio, Elliot Galvin Trio, Marilyn Mazur‘s Shamania, Itamar Borochov Quartett u. a. Göttingen
19:45 Clavier-Salon ClavierTage Göttingen. Alexander Schimpf (Klavier) Hannover
19:30 Staatsoper Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Daniel Klein (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus Leonard Elschenbroich (Violoncello), NDR Radiophilharmonie, Markus Poschner (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 2 g-Moll, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll
Fotos: Rosa Frank, Jakrümo Photography
Wolfsburg
Lüneburg
Göttingen
20:00 Theater Schlafes Bruder. Olaf Schmidt (Choreografie)
19:30 Clavier-Salon ClavierTage Göttingen. Gerrit Zitterbart (Klavier), Norddeutsche Kammerakademie, Thomas Dorsch (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 4 & 5
Oldenburg
19:30 Lambertikirche Orgeljubilare 2017. Frédéric Blanc & Tobias Götting (Orgel). Werke von Vierne, Widor, Mendelssohn, Pierné u. a. 19:30 Staatstheater Donizetti: La fille du regiment. Vito Cristófaro (Leitung)
Göttingen
11:30 Deutsches Theater Kinderkonzert: Wer hat Angst vor Mr. Werwolf? Tatjana Blome (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Jürgen Bruns (Leitung)
Hannover
Wolfsburg
Lüneburg
20:00 KraftWerk Movimentos: Tanzabend. Nederlands Dans Theater 1. Musik von Bach, Jeff Buckley & Ori Lichtik
20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. Ballettensemble des Theater Lüneburg
20:00 ZeitHaus Movimentos: Jazzkonzert. Fabrizio Bosso (trumpet), Julian Oliver Mazzariello (piano), Jacope Ferrazza (bass), Nicola Angelucci (drums)
19:30 Staatstheater Boesmans: Yvonne, princesse de Bourgogne
29.4. Samstag 14:00 Kulturzentrum Schlachthof jazzahead! German Jazz Expo. Lorenz Kellhuber Trio, Timo Vollbrecht & Fly Magic, Trio Elf, Claasue4 u. a. 20:00 Kulturzentrum Schlachthof jazzahead! Overseas Night. Gilad Hekselman Trio, Stu Hunter u. a. 21:00 Kulturkirche St. Stephani jazzahead! Clubnight. Trio Continuum. Die Lieder Martin Luthers - Der Soundtrack zum Reformationsjahr 21:30 Sendesaal jazzahead! Clubnight. Django Bates‘ Beloved, Tarkovsky Quartet, Dominic Miller Bremerhaven
19:30 Stadttheater Verdi: Ein Maskenball (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Roman Hovenbitzer (Regie) Emden
20:00 Martin-Luther-Kirche Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Barbara Schmelz (Orgel) Goslar
17:00 Mönchehaus Museum farbton. Werke von Rosauro, Tanner, Glennie, Gershwin & Mussorgsky
19:00 Neue Kirche Abschlusskonzert der German Brass Akademie
19:30 Theater Gefährliche Liebschaften. Can Arslan (Choreografie)
20:00 Gut Varrel Meilensteine. Natsuki Ogihara (Oboe), Klassische Philharmonie NordWest, Ulrich Semrau (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll, R. Strauss: Oboenkonzert D-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 41 „Jupiter“
Bremen
Emden
Halberstadt
17:00 C. Bechstein Centrum Haiou Zhang (Klavier). Werke von Bach, Mozart & Beethoven Weitere Infos siehe Tipp 19:30 Staatsoper Battistelli: Lot 20:00 Theater am Aegi acappellawoche Hannover: Eröffnungskonzert. Perpetuum Jazzile, Vivid Voices
Stuhr
18:00 Theater Berlioz: La Damnation de Faust. Markus Poschner (Leitung)
Oldenburg
Osnabrück
19:30 Theater am Domhof Gál: Das Lied der Nacht Rysum
17:00 Rysumer Fuhrmannshof Weltklassik am Klavier. Georg Michael Grau (Klavier). Werke von Beethoven Liszt, Schubert & Mozart Wolfsburg
20:00 KraftWerk Movimentos: Tanzabend. Nederlands Dans Theater 1. Musik von Bach, Jeff Buckley & Ori Lichtik
30.4. Sonntag Berne-Warfleth
19:45 Clavier-Salon ClavierTage Göttingen. Christian Poltéra (Violoncello), Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover
11:00 C. Bechstein Centrum Mario Häring (Klavier), Helena Montag (Flöte). Werke von Franck, Prokofjew & Debussy 18:30 Staatsoper Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Daniel Klein (Leitung) 20:00 Kulturzelt acappellawoche Hannover. Tuuletar Oldenburg
11:15 Staatstheater Familienkonzert. KlangHelden Jugendchor, KlangEnsembleOldenburg, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung & Moderation). Ein Porträtkonzert der Geschwister Mendelssohn Wolfsburg
11:00 FreiRaum Movimentos: Kammermusikmatinee. Novus String Quartet. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 20:00 KraftWerk Movimentos: Tanzabend. Nederlands Dans Theater 1. Musik von Bach, Jeff Buckley & Ori Lichtik
Tipp
17:30 Konzertkirche Trio Gaspard Braunschweig
17:00 Brunsviga Kultur- & Kommunikationszentrum Weltklassik am Klavier: Rockin‘ over the world. Maya Ando (Klavier). Werke von Bach, Beethoven, Rachmaninow u. a. 17:00 Klosterkirche St. Maria Hans-Dieter Karras (Orgel) 19:00 Staatstheater Movimentos Akademie Tanzwärts. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen
17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier. Georg Michael Grau (Klavier). Werke von Beethoven Liszt, Schubert & Mozart
Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de
29.4. samstag
17:00 C. Bechstein Centrum Hannover Haiou Zhang (Klavier). Werke von Bach, Mozart & Beethoven Mag es nicht nur auf den Klaviertasten schnell: der in Hannover lebende chinesische Pianist Haiou Zhang ist ein großer Fan der Automarke Maserati.
concerti 04.17 Niedersachsen & Bremen 31
Klassik gut finden. Auch in Niedersachsen & Bremen.
Jetzt abonnieren:
concerti – Das Magazin für Konzert- und Opernbesucher. Mit den interessantesten Klassik geschichten des Monats sowie allen Konzert- und Opernterminen in Ihrer Region. Bestellcoupon
Ja,
ich bestelle die concerti-Ausgabe [Niedersachsen & Bremen] im Abo zum Preis von nur 25€ für ein Jahr (11 Hefte):*
Vor- und Nachname
Telefon (für evtl. Rückfragen)
Straße / Nr.
Gewünschte Zahlungsweise (bitte ankreuzen): Bankeinzug Rechnung
PLZ / Ort Email
BIC
Datum / Unterschrift
IBAN
*Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Das concerti-Abo verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn Sie nicht bis zwei Wochen vor Ablauf kündigen.
Bitte Coupon ausschneiden und senden an: concerti Leserservice Postfach 100 544 20004 Hamburg
Oder Sie bestellen … online: www.concerti.de/abo per Fax: 040 228 688 617 Tel.: 040 228 688 688
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Werne Kmetitsch
Im malerischen Schloss Eggenberg finden die Konzerte der Styriarte statt
24_Graz Picknick unter Pfauen Die Styriarte begeistert mit einem erfrischenden und unkonventionellen Blick auf die Klassik 26_Wolfsburg Jenseits des Bildes Die Movimentos
Festwochen laden die renommiertesten Musiker und Tanzcompagnien nach Wolsburg 30_Heimbach Inmitten von Turbinen Jedes Jahr trifft sich im Juni die Kammermusik-Elite ganz uneitel und unelitär in der Eifel zum Festival Spannungen, das nun zum 20. Mal stattfindet Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
April 2017 concerti 23
Festivalguide
Picknick unter Pfauen Im Herzen der idyllischen Steiermark begeistert die
Styriarte Graz mit einem erfrischenden und unkonventionellen
Festival-Ort und UNESCO-Welterbe: Schloss Eggenberg
I
m österreichischen Graz begründete man vor über 30 Jahren ein Festival, um im Sommer den berühmten Sohn der Stadt, Nikolaus Harnoncourt, hierher zu locken. Und so war der Pionier der Alten Musik als Dirigent jahrzehntelang eine Art Spiritus Rector der Styriarte. Sein Tod im März letzten Jahres traf auch das Festival schmerzlich. 24 concerti April 2017
Doch die Konzerte der Styriarte waren immer schon mehr als bloß Harnoncourt-Festspiele. Ganz im Sinne des Künstlers, der recht uneitel stets der Musik den Vorrang gegenüber irgendwelchem Personenkult gab. Stattdessen verführt die Styriarte seit langem durch ihre ideenreiche Programmplanung. Mit überraschenden
Querverbindungen und originellen, unkonventionellen Formaten, zu denen sich internationale Gaststars und Spezialensembles einfinden. Das Repertoire reicht von Alter Musik bis zu Klassischer Moderne, mit Ausflügen in Folklore und Pop. Als inhaltliche Klammer dient ein jährlich wechselndes Festivalthema. „Tanz des Lebens“ lautet das aktuelle Motto: Vier Wochen lang wird ein buntes Programm geboten, das eine Menge Möglichkeiten bietet und gleichzeitig die Reize der idyllischen Innenstadt von Graz und des Umlands einbezieht. Da wären zunächst die beiden guten Stuben der Stadt, der altehrwürdige Stefaniensaal und die moderne Helmut-ListHalle: Eine Tanzoper aus dem spanischen Barock trifft auf Flamenco und moderner Tanz der Fidschi-Inseln auf Robert Stevensons Die Schatzinsel. Keltische Klänge, Klezmer sowie tanzende Derwische aus Aleppo und Istanbul sind zu erleben. Oksana Lyniv, die neue Chefdirigentin der Grazer Oper, folgt den Spuren des Nussknacker bei Tschaikowski und E. T. A. Hoffmann, Andrés Orozco-Estrada fühlt den wilden Puls von Strawinskys Sacre, und der Pianist PierreLaurent Aimard erforscht Tän= Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: Werner Kmetitsch
Blick auf die Klassik. Von Eckhard Weber
zerisches von Bach bis Kurtág. Ein berühmter Stammgast des Festivals ist Jordi Savall, der mit verschiedenen Ensembles Rokoko-Tänzen und Barockmusik aus Peru auf den Grund geht. Eine Soap für die Klassik
Natürlich fehlt auch 2017 die beliebte „Soap“-Reihe auf der Styriarte nicht, eine freche Mischung aus Konzert, Performance und Lesung mit LiveKamera: Da wird via Großleinwand den Musikern auf die Finger geschaut und über die Schulter geblickt. Schauspieler bringen dem Publikum Berühmtheiten mit Briefen und Memoiren sehr plastisch und ziemlich launig nahe. Schon Tradition ist die „Mozart. SOAP“, diesmal steht „Wolferls“ Schwester „Nannerl“ im Fokus. Zudem gibt es 2017 „Soaps“ über die Leinwandstars Ginger Rogers und Fred Astaire, über den Walzer-Strauss, über Telemann und über Ballettlegende Rudolf Nurejef. Attraktive Programmpunkte der Styriarte sind auch die Landpartien. Etwa ins barocke Bilderbuchschloss Eggenberg mit seinem prächtigen Planetensaal. Hier werden Dvorˇáks Slawische Tänze geboten, um
Im Wirbel wehender Röcke: Auch der Volkstanz wird auf der Styriarte gepflegt
anschließend bei einem musikalischen Picknick die freilaufenden Pfauen im Schlosspark zu bewundern. Beim Fest „Der König tanzt“ entfaltet sich auf Eggenberg der höfische Glanz der Epoche Ludwigs XIV., inklusive Hofzeremoniell und einem augenzwinkerndem Schnellkurs in höfischer Etikette. Dieser heiter-ironische Blick auf die Tradition ist typisch für die entspannte Atmosphäre des Festivals. Idyllische Abende verlebt man im Freiluftmuseum Stübing, nördlich von Graz, wo in einer romantischen Schlucht alte Bauernhäuser aus ganz Österreich versammelt sind. Diesmal findet hier eine tänzerische Weltreise statt, wo sich das Publikum im Abendrot auf dem Dorfanger garantiert wieder selig zu den Rhythmen wiegen
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
wird. Eine Wanderung führt sogar ins Ausseerland, wo der letzte James Bond gedreht wurde. Doch nicht der Agent ist das Ziel, sondern Elfen und Klänge von Purcell und Mendelssohn. Extravagant wird es dieses Jahr mit einem Pferdeballett im Park des Barockschlosses Schielleiten in der Oststeiermark. Die Experimentier- und Spielfreude des Festivals überträgt sich: Das Publikum ist offen, interessiert und neugierig, die Stimmung gelöst und nicht selten euphorisch. Kein Wunder, die Styriarte bietet jährlich ein charmantes sommerliches Fest für alle Sinne. Styriarte 26.3.–23.7.2017 Pierre-Laurent Aimard, Christophe Coin, Giora Feidman, Jordi Savall, Oksana Lyniv u. a. Graz und Umland
April 2017 concerti 25
Festivalguide
Jenseits des Bildes Die Movimentos Festwochen laden alljährlich die renommiertesten Tanzcompagnien nach Wolsburg – zum Beispiel diejenige von Angelin Preljocaj. Von Dagmar Ellen Fischer
A
bgesehen von Fußballmannschaften und deren Fans, die an den Wochenenden hierher pilgern, ist die übliche Bewegung aus Wolfsburg hinaus – sofern man auf die Autos blickt, die von hier aus in die Welt verschickt und verschifft werden. Einmal im Jahr gibt es jedoch eine große Bewegung in die niedersäch26 concerti April 2017
sische Großstadt hinein, dann nämlich, wenn die großen Künstler der Welt zu den „Movimentos Festwochen“ strömen, die die Autostadt seit 2003 veranstaltet. Rund fünfzig Tanzaufführungen, Konzerte und Lesungen sowie Workshops finden im April und Mai statt und setzen sich in diesem Jahr mit dem
Thema „Freiheit“ auseinander. Neben Auftritten des Nederlands Dans Theater oder der Vertigo Dance Company präsentiert sich mit dem Ballet Preljocaj eine weitere Tanzcompagnie von Weltrang. In Lyon machte sich concerti ein Bild vom Schaffen des französisch-albanischen Tänzers und Choreografen.
Fotos: Jean-Claude Carbonne
Schöne schwarze Fantasiewelt: La fresque erweckt eine gemalte Frau zum Leben
„Bonjour Monsieur, la Maison de la Danse, c’est quelle direction?“ Mein Französisch reicht gerade zum Überleben im großstädtischen Alltag. „Voilà!“ antwortet der Angesprochene und weist mir den Weg zum hohen Gebäude am Ende der Straße. Dort steht das mehrstöckige und auch inhaltlich auf unterschiedlichen Ebenen exklusiv dem Tanz gewidmete Haus, la Maison de la Danse – beneidenswerte Lyoner! Die wissen diesen Ort zu schätzen und strömen am Freitagabend in Scharen dem hell erleuchteten, halbrunden Eingang zu. Zeitgenössischer Tanz in der Mitte der Gesellschaft
Aus dem großzügigen Foyer führen geschwungene Treppen hinauf zum Theater – schon die Architektur erzählt von Bewegung. An der Bar gibt es erlesene kleine Snacks in Glasschälchen – französische Esskultur ist auch auf die Schnelle möglich! Ich widerstehe dem verlockenden Angebot und setze mich früh auf meinen Platz, um das Publikum beob-
Bewegtes Schattenspiel: Les Nuits setzt auf die Kraft der Kontraste
achten zu können. Erstaunlicherweise sitzen hier Menschen, deren Typologie in keiner Tanzaufführung einer deutschen Stadt aufzuspüren wäre – außer bei Movimentos vielleicht, ausgerechnet: zwei ältere Männer, die aussehen wie Handwerker nach Feier-
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
abend und ganz offensichtlich nicht von ihren Frauen zum Theaterbesuch genötigt und„mitgebracht“ wurden; eine Frau mittleren Alters, die den Eindruck erweckt, direkt vom heimischen Herd ins Theater gefallen zu sein; ein junges Mädchen mit pinkem Oberteil
April 2017 concerti 27
Pflegt den Austausch mit verschiedensten Künstlern: Angelin Preljocaj
und Zebrastreifen-Leggings, dem man auf den ersten flüchtigen Blick ein größeres Interesse an modischem Nagellack denn an modernem Tanz unterstellen würde … In Lyon scheint der zeitgenössische Tanz in der Mitte der Gesellschaft, an der Basis angekommen zu sein. Am dritten Abend des Gastspiels der Choreografie La fresque ist das Theater mit seinen 1150 (!) Plätzen nahezu ausverkauft. Das jüngste Werk von Angelin Preljocaj lockt reichlich Publikum an: Der 1957 bei Paris geborene Künstler ist längst ein Star unter den führenden französischen Choreografen. Mit seinem 1985 gegründeten „Ballet Preljocaj“ residiert er im 300 Kilometer entfernten südfranzösischen Aix-en-Provence. Verliebt in ein Gemälde
Die neueste Kreation entstand auf Anregung von Emmanuel 28 concerti April 2017
Demarcy-Mota, Direktor des als jene der sogenannten Erebenfalls regelmäßig Tanz be- wachsenen. Zum anderen auch herbergenden Théâtre de la daran, dass Preljocaj eine beVille in Paris. Ein Stück für sondere Beziehung zur Malerei junges Publikum wünschte hat: Die Vorstellung, dass „die sich der Koproduzent, und so Wirkung eines Gemäldes so machte sich der Choreograf auf stark sein kann, dass es jemandie Suche nach einem geeigne- den aus der vertrauten Umgeten Stoff. Zu diesem Zweck las bung katapultiert“, ist ihm er unzählige Märchen aus den nicht fremd, gesteht er; viele unterschiedlichsten Kulturen seiner Arbeiten wurden durch zwischen Ozeanien und Süd- Bildende Kunst inspiriert. amerika; fündig wurde er In La fresque wirken zehn schließlich bei einer Erzählung Mitglieder seiner aus 24 Tänaus China: Das Wandbild, ge- zern bestehenden Company meint ist ein Fresko. Die Ge- mit. Am Anfang seiner Arbeit schichte handelt von einem standen poetische, bildhafte Besucher eines Klosters, der Ideen, die Emotionen erzeugen. sich in eine weibliche Figur auf Das lebendige Wandgemälde einem Wandbild verliebt. Es wird von fünf Frauen dargegelingt ihm, ins Gemälde zu stellt, die mit wilden, sinnliklettern und auf diese Weise chen Bewegungen den (Bilder-) zu ihrer Welt zu gehören. Dort Rahmen sprengen; dabei entlebt er eine Weile, heiratet sei- wickeln ihre langen Haare ein ne Angebetete, doch irgend- Eigenleben. Nicht von ungewann fällt er wieder aus dem fähr, denn im Stück übernehBild heraus und zurück in sei- men Haare eine wichtige Rolle: ne ursprüngliche Umgebung. Gefilmte Haarmähnen, mal im Während in der fantasierten Wind, mal im Wasser, bilden Welt einige Jahre vergangen die Grundlage für die magisind, verbrachte der Verliebte schen Projektionen, die den gemäß eigenem Zeitmaß weni- 80-minütigen Abend dezent ge Minuten im Gemälde – ver- begleiten. Und wenn man weiß, gleichbar einem Traum, der nur dass in jener chinesischen LeSekunden dauert, den Träumer gende offene Haare von unverjedoch eine lange Zeitspanne heirateten Frauen getragen erleben lässt. werden, gebändigte Frisuren Da sich junge Menschen ganz indes von Ehefrauen, bekommt selbstverständlich in virtuellen, das Finale von La fresque noch nicht realen Welten bewegen, eine überraschende symbolierschien Preljocaj „diese Reise sche Bedeutung. in eine andere Dimension“ pas- „Gefiel Ihnen das Stück?“, fragt send als Thematik für jugend- meine Sitznachbarin im Thealiche Zuschauer. Dass es nun ter unvermittelt, als der lang ein Stück geworden ist, das anhaltende Applaus verebbt. tatsächlich Publikum jeden Und während ich innerlich Alters anspricht, ist ihm recht. noch auf Fremdsprache umDas mag zum einen daran lie- schalte, erzählt sie mir, was sie gen, dass er die Erwartungen am heutigen Abend schätzt der jungen Zielgruppe zu kei- und was sie weniger mag – und nem Zeitpunkt als weniger beides begründet sie überzeuanspruchsvoll betrachtet hat gend. Ein leidenschaftlich am = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Rita Antonioli, Jean-Claude Carbonne
Festivalguide
Tanz interessiertes Publikum, das nach der Aufführung nicht gleich aufspringt, sondern Lust und Zeit hat, über das Gesehene zu reden, wünscht sich jeder Choreograf. Außer in Lyon gibt es das zum Beispiel bei Movimentos in Wolfsburg. Zum diesjährigen Motto „Freiheit“ passt La fresque perfekt, weshalb sich die Verantwortlichen die deutsche Erstaufführung des Werks für das diesjährige Festival gesichert haben. „Jeder kann Beziehungen herstellen, auch zu jemandem, der real gar nicht existiert“, so Angelin Preljocaj. Diese Freiheit gibt es immer. Movimentos Festwochen 21.4.–21.5.2017 Nils Mönkemeyer, William Youn, Quatuor Voce, Nederlands Dans Theater, GöteborgsOperan Danskompani u. a. Wolfsburg
Rostropowitsch Die Edition
Limited Deluxe Edition 40 CDs, 3 DVDs, 200-seitiges Buch Ein unvergleichlicher Überblick über Leben und Werk des epochalen Musikers
The Sound of
Offen oder gebunden? – In La fresque sind die Haare ein zentrales Motiv
Legendäres aus der umfangreichen Rostropowitsch-Diskografie – 2 CDs rostro-cello.de
Festivalguide
Inmitten von Turbinen
Nicht nur die Musik, auch die Umgebung ist einnehmend schön bei den »Spannungen«
M
orgens um kurz nach neun wirkt die Hauptstraße von Heimbach in der Eifel noch wie ausgestorben. Nur in der Burg im Ortskern regt sich bereits Leben. Verblüfft trifft man hier, an einer Woche im Juni, auf zwanzig bis dreißig Menschen, die in einen engen, bilderumsäumten Raum drängen, um Musik zu hören. Genauer gesagt: Musik in Fetzen, denn 30 concerti April 2017
morgens ist Übezeit in Heimbach, und die Proben rund um das Kammermusikfestival sind fast alle öffentlich. Es zählt zu den Besonderheiten der „Spannungen“, dass hier nichts hinter verschlossenen Türen abläuft, sondern dass, wer mag, den Entstehungsprozess vom ersten geübten Ton bis zum abendlichen Konzert auf der Bühne mitverfolgen kann. Die Bühne, das ist in die-
sem Fall ein Bretterpodest im Jugendstil-Kraftwerk am Ortsausgang. Doch einmal im Jahr unterbricht die Musik für acht Tage das Brummen und Rattern der Turbinen, die hier seit rund hundert Jahren ihren Dienst versehen und dem Raum eine unverwechselbare Atmosphäre verleihen. Die blankgeputzten Armaturen, die weitgeschwungenen Motoren bilden dann die Kulisse für Beethoven, Bartók und – in diesem Jahr im Fokus – für Dvorˇák. 2017 findet die zwanzigste Ausgabe der Kammermusikwoche „Spannungen“ in der kleinsten Stadt Nordrhein-Westfalens statt, gelegen zwischen Euskirchen und Düren, rund fünfzig Kilometer südwestlich von Köln. In Jahren mit großen Fußball-Turnieren gehen WModer EM-Gucken und Trio- und Quartettspielen Hand in Hand. Auch das ist ein Merkmal von Heimbach: das Familiäre, das Verbindende. Künstler und Publikum bilden keine getrennten Fraktionen, die abends eine Zweck-Koalition bilden. Hier ist ein ganz eigenes Amalgam entstanden. Publikum und Künstler verfolgen die Proben, abends erlebt man gemeinsam die Auftritte, und wer will, feiert danach noch gemeinsam, manchmal bis in die Puppen. Am nächsten Morgen, oft = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Foto: RWE (2)
Jedes Jahr trifft sich im Juni die kammermusikalische Elite ganz uneitel und unelitär in der Eifel zum Festival Spannungen , das nun zum 20. Mal stattfindet. Von Christian Lahneck
Konzert für Klavier und zwei (schweigende) Turbinen: Zentraler Spielort des Festivals ist ein Kraftwerk
schon kurz nach neun, sieht man die Musiker wieder, mit ihren Instrumenten auf dem Rücken, durch das Städtchen laufen. … und am Morgen danach heißt’s: Üben!
Ohne den Pianisten Lars Vogt gäbe es Heimbach in dieser Form nicht. Inspiriert von Gidon Kremers Lockenhaus und Truls Mørks Stavanger-Festival wollte Vogt, selbst gebürtiger Dürener, etwas Vergleichbares in der Eifel probieren, nämlich „in idyllischer, abgelegener Landschaft mit tollen Kollegen Kammermusik machen“. Aus der anfänglichen „Spinnerei“ wurde Ernst, als jemand das Heimbacher Kraftwerk vorschlug. „Dann habe ich dort ein Testkonzert gespielt, im Herbst 1997. Der logistische Aufwand war immens, aber es hat sich gelohnt.“ Schnell war klar: Mit einigen kleinen Nachjustierun-
gen lässt sich ein wunderbarer Raumklang erzeugen. Im Folgejahr fand das erste Festival statt, mit einigen von Vogts engen musikalischen Freunden, etwa Christian und Tanja Tetzlaff oder Antje Weithaas. Sie alle bekannten anschließend: Nach Heimbach kommen wir immer. Die Honorare sind schmal, der Idealismus umso größer. Inzwischen hat sich Heimbach fest als Institution etabliert. Manche Besucher quartieren sich, wenn es die Urlaubsplanung erlaubt, gleich für eine ganze Woche ein, und bis vor kurzem glich das Ticketing Bayreuther Verhältnissen: „Ausverkauft“. Das hat sich zum Glück ein bisschen gelockert, und so können Kurzentschlossene immer noch auf ein Abend-Billett hoffen. Fest etabliert ist inzwischen, dass in jedem Jahr ein zeitgenössischer Komponist im Fokus steht, der
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
mindestens eine Uraufführung präsentiert – in diesem Jahr ist es der Este Erkki-Sven Tüür. Ein weiteres Merkmal ist, dass Vogt neben der Stammbesetzung immer auch jüngere Musiker einbindet. Leicht modifiziert ist in diesem Jahr die Konzert-Struktur. Gab es in den vergangenen Jahren immer ein oder zwei Vorspann-Konzerte, wird es 2017 vorab ein (internes) Sponsorenkonzert geben, außerdem samstags vor dem eigentlichen Festival-Beginn ein Konzert mit dem Kölner Kammerorchester, ehe ab Sonntag die „Spannungen“ wie gewohnt starten – mit Antonín Dvorˇák als demjenigen, der in allen Konzerten vertreten sein wird. Spannungen 18.–25.6.2017 Martin Helmchen, Herbert Schuch, Lars Vogt, Hyeyoon Park, Christian Tetzlaff, Maximilian Hornung u. a. Heimbach April 2017 concerti 31
Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Seine Ausnahmestimme strahlt wieder glockenklar: Philippe Jaroussky
Dreimal Hades und zurück
L
a Storia di Orfeo“ ist alles andere als ein Starvehikel. Ausschnitte aus drei Opern über den mythischen Sänger aus dem 17. Jahrhundert werden hier kombiniert, dem berühmten Monteverdi werden die kaum bekannten Komponisten Luigi Rossi und Antonio Sartorio gegenübergestellt und zu einer frappierend stringenten Erzählung des OrpheusStoffes verwoben. Philippe Jaroussky verströmt als dreifacher Orfeo reine Freude am 32 concerti April 2017
Singen, lässt die Stimme elegant fließen, ironisch tremolieren, leidenschaftlich still inne halten. Er schmiegt sich geradezu in die hervorragende Barock-Band I Barrochisti, bietet etwa Monteverdis Monolog Possente spirto als berührendes Duett mit der Naturtrompete dar. Auch mischt sein Counter sich herrlich mit dem Sopran der mit üppigen stimmlichen Mitteln gesegneten Emöke Barath, seiner Euridice, fast schmerzhaft schön in Rossis
innig gesungenem Duett M’ami tu?. Auf diesem Album wird so frei und hingebungsvoll musiziert, dass die Tatsache, dass Jarousskys Ausnahmestimme in den letzten Jahren verschleißbedingt an Flexibilität und Dynamik eingebüßt hat, kaum ins Gewicht fällt. Andreas Falentin La Storia di Orfeo Philippe Jaroussky (Countertenor), Emöke Baráth (Sopran), Coro della Radio Svizzera, I Barocchisti, Diego Fasolis (Leitung). Erato
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
***** = herausragend
Foto: Simon Fowler/Warner Classics
Cd des Monats Countertenor Philippe Jaroussky beleuchtet dreifach den Orpheus-Mythos
Süßer Wohllaut
Packende Hördramen
Mahler: Sinfonie Nr. 9 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung) BR Klassik
Mendelssohn: Sinfonien Nr. 1 & 3 „Schottische“ NDR Radiophilharmonie Andrew Manze (Leitung) Pentatone
Mariss Jansons und seine Münchener mit Mahlers neunter Sinfonie: 80 Minuten wird Spannung gehalten, plastisch und transparent werden die Farbwerte herausgearbeitet, die Strukturen freigelegt. Das ist glühend in feinsten Schattierungen, scharfe Schmerzenstöne, süßer Wohllaut, heftiges Aufbegehren, wehmütige Idylle. Die große Geste und die machtvollen Ausbrüche geraten so bravourös wie die intensiv ausgekosteten Sehnsuchtsäußerungen mit plötzlichen Umschwüngen. Was bei diesem Live-Mitschnitt jedoch zu kurz kommt, sind Mahlers bewusst grobschlächtigen Züge. (EW)
Diese Mendelssohn-Einspielung mit Alte-Musik-Fachmann Andrew Manze und der NDR Radiophilharmonie nimmt sofort für sich ein. Die Sinfonie Nr. 1 gerät lichtdurchflutet, transparent, mit markant gezeichneten Konturen und gleichzeitig mit Körper und Wärme sowie einer Menge jugendlich federnder Kraftentfaltung. Die „Schottische“, die Nr. 3, hat atmosphärische Spannungsentwicklungen, jähes Aufbrausen, plötzliche Rückzüge, stimmungsvolle Eintrübungen, sehr kräftige Gesten. Ein packendes Hördrama entfaltet sich hier. Das Ganze höchst präsent und plastisch. (EW)
Domestizierte Theatralik
DIE JUNGEN WILDEN
Vorzügliche Raritäten
Mozart: Klavierkonzerte Nr. 11, 12 & 13 (für Klavier, zwei Violinen, Viola & Kontrabass) Marie & Veronica Kuijken (Klavier), Sigiswald Kuijken (Violine), La Petite Bande. Challenge Classics
Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 Mahler Chamber Orchestra, BBC Philharmonic, Grigory Sokolov (Klavier). Deutsche Grammophon
Mozart hat einige seiner Klavierkonzerte für den Hausgebrauch auf eine Mini-Besetzung eingedampft. Diese Fassungen hat nun Sigiswald Kuijken ausgewählt und dabei das Cello gegen einen Bass eingetauscht. Solisten am Fortepiano sind seine Töchter Marie (KV 413) und Veronica (KV 414 & 415). Der kammermusikalische Ansatz ist das große Plus dieser SACD, doch dass durch jedes dieser Konzerte Mozart auch Theatergeist wehen lässt, kommt etwas zu kurz. Das Spiel der Kuijken-Schwestern ist ausgewogen, aber weitgehend undramatisch. Mozarts Koboldhaftigkeit wirkt domestiziert. (CL)
Seit 2005 spielt Grigory Sokolov nicht mehr mit Orchestern, weil er die Probenzeiten als zu kurz empfindet. Die Deutsche Grammophon, der es gelang, den Pianisten vor drei Jahren unter Vertrag zu nehmen, veröffentlicht jetzt zwei Konzertmitschnitte: Rachmaninows Nr. 3, London 1995, und Mozarts Nr. 23, Salzburg 2005. Beides vorzügliche Raritäten. Mozart: leicht, duftig, perlend, fein gedrechselt, feurig und frech. Rachmaninow: mit schnellem Tempo, ekstatisch, aber unfassbar prägnant. Dazu gibt es ein Filmporträt, dem jedoch nur teils glückt, dem Orakel auf die Spur zu kommen. (EW)
**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Sebastian Manz, Asya Fateyeva und das Schumann Quartett zeigen, wie Klassik heute geht www.berlin-classics-music.com
Rezensionen
Ausgezeichnet
Anspruchsvoll
Heimat – Lieder von Schubert, Reger, Wolf, Brahms, Schreker u. a. Benjamin Appl (Bariton) James Baillieu (Klavier) Sony Classical
Unanswered Love – Werke von Reimann, Henze & Rihm Juliane Banse (Sopran), Deutsche Radio Philharmonie, Christoph Poppen (Leitung). Wergo
In Großbritannien hat Benjamin Appl, der mit dieser Aufnahme sein deutsches CD-Debüt gibt, bereits einen Ruf als außergewöhnlicher Liedersänger. Er verfügt über eine individuell timbrierte und homogen geführte Baritonstimme, vermag mit ungekünstelter Schlichtheit zu berühren, hat die dunklen Töne für Lieder wie Schuberts Nachtstück und die musikalischen Mittel, um ein komplexes Gebilde wie Hugo Wolfs Er ist’s zur poetischen Verdichtung eines existenziellen, menschlichen Bedürfnisses zu formen. Und er hat mit James Baillieu einen tollen Musiker als Klavierpartner. (AF)
Überzeugend meistert Juliane Banse den Spagat zwischen Textverständlichkeit und kraftvoller Interpretation. Lyrisch versteht sie Henzes Nachtstücke und Arien, emotional hingegen Rihms Aria/Ariadne, welches ebenfalls für die Sopranistin komponiert wurde. Bei diesem anspruchsvollen Werk kann sie ihr nahezu unerschöpfliches stimmliches Spektrum voll zur Geltung bringen. Die Deutsche Radio Philharmonie unter Christoph Poppen hält dem gesanglich hohen Niveau stand, wenn es auch bei Rihms Aria/Ariadne kleine Schwächen bei Intonation und Feinabstimmung zeigt. (JH)
Ansprechend
Ausdrucksvoll
Say: Four Cities, Debussy: Cello sonate, Janáček: Pohadka, Schosta kowitsch: Cellosonate op. 40 Nicolas Altstaedt (Cello), Fazıl Say (Klavier). Warner Classics
Tansman: Bric à Brac-Ballettmusik & Sextuor-Ballettmusik Polish Radio Symphony Orchestra, Lukasz Borowicz & Wojciech Michniewski (Leitung). cpo
Fazıl Says hier erstmals eingespielte Four Cities-Sonate ist ein ungeheuer lebendiges, souverän geplantes Stimmengewirr aus einer so fremden wie vertrauten Kultur. Nicolas Alt staedt genießt hier die Möglichkeit, den Cello-Klang zu „verkleiden“, sein Instrument quasi andere Identitäten annehmen zu lassen. Im geschmackssicher ausgesuchten musikalischen Umfeld gewinnt er den Zuhörer durch schlichte Innerlichkeit und macht Schostakowitschs Opus 40 zusammen mit dem stets das Ausdrucksextrem suchenden Pianisten Say zu einem einmaligen Fest des miteinander Musizierens. (AF)
Manche Komponisten teilen das sprichwörtliche Schicksal der Philosophen, dass diese im eigenen Land nichts gelten. In Polen etwa wollte man partout nicht die fortschrittlichen Kompositionen Alexander Tansmans hören, so dass er 1919 nach Frankreich übersiedelte, wo er in Musikerkreisen zum Star avancierte. Die schier überbordende Klangfarbenpracht zwei seiner Kompositionen hat nun ausgerechnet das Polnische Rundfunk-Symphonieorchester vorgelegt und gibt damit einen ausdrucksstarken Einblick in die Orchestrierungskunst des multistilistischen Avantgardisten. (MT)
34 concerti April 2017
Kurz Besprochen Schumann: Fantasie stücke op. 12 & 111, Fantasie op. 17 Severin von Eckardstein (Klavier) CAvi Rasche, teils schroffe Wechsel zeichnen von Eckardsteins neue CD aus. Jedoch bleibt streckenweise der irrsinnige Zauber von Schumanns Klaviermusik auf der Strecke. (CL) Schubert: Sonaten Nr. 16 & 19, Daqun: Three Preludes for Solo Piano Ran Jia (Klavier) RCA Die Jungpianistin widmet sich mit Souveränität und Tiefgang den gewichtigen Sonaten ihres Lieblingskomponisten und reicht als Zugabe drei Kompositionen ihres Vaters. (MT) Distant Light – Werke von Barber, Hillborg & Björk Renée Fleming (So pran), Royal Stockholm Philharmonic. Decca Flemings Stimme ist in der Höhe ein wenig körnig und unflexibler geworden. Dennoch zeigt sie sich erneut als Ausnahmekünstlerin und präsentiert ihre beste CD seit Jahren. (AF) Brahms: Vier ernste Gesänge, Glanert: Weites Land u. a. Michael Nagy (Bariton), Helsinki Philharmonic u. a. Ondine Eine ungewöhnliche Werk-Zusammenstellung, die zündet: Musikalisch und klanglich perfekt austariert, ist das Album nicht nur für Brahmsianer ein wahres Ereignis! (AF) Online-Tipp
Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen
Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Top 20 Klassik-Charts März (3.2.– 9.3.2017)
1
Thomas Hengelbrock & NDR Elbphilharmonie Orchester
2
Gustavo Dudamel & Wiener Philharmoniker
3
Jonas Kaufmann
4
Víkingur Ólafsson
(2)
(1)
(3)
(Neu)
Elbphilharmonie First Recording Sony Classical
Philip Glass: Piano Works Deutsche Grammophon Mit den Klavierwerken von Philip Glass zu brillieren ist schwierig, denn das Ergebnis plätschert für den Hörer oftmals dahin. Nicht so beim isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson.
5
Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales
6
Max Richter
7
Lang Lang
8
Ludovico Einaudi
9
Andreas Ottensamer, Kammerakademie Potsdam
(Neu)
(8)
(15)
(5)
(Neu)
For Seasons Deutsche Grammophon
Elements We Love Music
New Era Decca Records
Ottensamers Debütalbum bei Decca beleuchtet das Repertoire der „Mannheimer Schule“ aus dem frühen 18. Jahrhundert mit Werken von Danzi, Stamitz und natürlich Mozart.
10 (9)
Der neue Star des Belcanto kann auch Barock: Für ihre aktuelle CD schlüpfte die bulgarische Sopranistin in die Rollen starker Frauen aus den Opern und Oratorien Händels.
12
Aida Garifullina, Cornelius Meister & RSO Wien
13
Rafał Blechacz
14
Daniil Trifonov
15
Capella de la Torre, RIAS Kammerchor, Florian Helgath
Valer Sabadus, Nuria Rial & Kammerorchester Basel Sacred Duets Sony Classical
Aida Decca Records
(Neu)
Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon
(Neu)
Transcendental Deutsche Grammophon
(6)
Da Pacem Deutsche Harmonia Mundi
(Neu)
Mit ausgewählten Werken von di Lasso, Schütz, Monteverdi und Praetorius steht die Zusammenarbeit des RIAS Kammerchors und der Capella de la Torre im Zeichen der Reformation.
Three Worlds: Music from Woolf Works Deutsche Grammophon
New York Rhapsody Sony Classical
Händel Sony Classical
(Neu)
Neujahrskonzert 2017 Sony Classical Dolce Vita Sony Classical
Sonja Yoncheva, Academia Montis Regalis & A. de Marchi
11
16
Jonas Kaufmann
17
Kremer, Dirvanauskaite, Trifonov
18
David Fray
19
Elīna Garanča
20
Gidon Kremer
(7)
(Neu)
(Neu)
(WE*)
(Neu)
* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
Nessun Dorma – The Puccini Album Sony Classical
Preghiera Deutsche Grammophon Chopin – Piano Works Erato
Revive Deutsche Grammophon
Mieczysław Weinberg ECM Records
April 2017 concerti 35
Blind gehört
»So muss es sein!« Bernhard Forck und Christoph Huntgeburth von der Akademie für Alte Musik Berlin hören und kommentieren CDs von Kollegen, ohne dass sie erfahren, wer spielt. Von Eckhard Weber
Christoph Huntgeburth
Graun: Concerto grosso G-Dur, 1. Satz Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, Hartmut Haenchen. Berlin Classics 1993
Bernhard Forck: Wahrscheinlich Heinrich Haenchen und das Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach. Christoph Huntgeburth: Das ist Graun, Quadrupel-Konzert. Moderne Instrumente, historisch informiert. Sie spielen es mit Viola, aber eigentlich ist es mit Gambe. Forck: Ein weicheres, runderes Klangbild als mit historischen Instrumenten, dadurch eher gediegen. Sie waren damals mehr auf einen schönen Ton bedacht. Aber mit klarer rhythmischer Diktion und dem Anspruch, der Musik historisch gerecht zu werden. Sie haben sich ja wirklich sehr verdient gemacht um Berliner Komponisten. Und natürlich waren exzellente Instrumentalisten am Werk. Purcell: Dido and Aeneas, Ouvertüre MusicAeterna, Teodor Currentzis. Alpha 2008
Bernhard Forck
36 concerti April 2017
Forck: Purcell, was für eine fantastische Musik!
Huntgeburth: Hier ist das Cembalo bei der Überleitung ausgerutscht. Ja klar, es klang wie ein kleiner Unfall. Forck: Ja. Aber mit Esprit. Huntgeburth: Ist es ein ita lienisches Ensemble? Forck: Nein, Currentzis wahrscheinlich, MusicAeterna. Dieses sehr Perkussive, dieses Abrupte, das gibt dem Ganzen eine enorme Kraft. Huntgeburth: Toller Drive ... Forck: Was am Anfang an Intensität da ist, geht am Schluss der Einleitung ein bisschen verloren. Aber im Allegro-Teil ist es wieder da. Exzellent. Monteverdi: Marienvesper amarcord, Lautten Compagney, Wolfgang Katschner (Leitung). Carus 2014
Huntgeburth: Monteverdi. Sehr gutes Diminuendo in den Zinken. Forck: Auch gute Posaunen, sehr schön gespielt. Huntgeburth: Sehr sauber, auch die Streicher, sehr differenziert … Forck: … klar und doch sehr gesanglich. Gefällt mir sehr gut. Huntgeburth: Bisschen zu viel Vibrato, … Forck: … weshalb ich überlegt habe, ob ich es bin (beide la-
Foto: Uwe Arens, Xenia Löffler, Gudrun Senger
E
in Treffen im Arbeitszimmer von Christoph Huntgeburth in der Berliner Universität der Künste. Hier ist der Erste Flötist der Akademie für Alte Musik Berlin (AKAMUS) seit 1984 Professor. Sein Kollege, der Geiger Bernhard Forck, einer der Konzertmeister der AKAMUS, gibt Kurse an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin und ist Musikalischer Leiter des Händelfestspielorchesters Halle.
Wimmelbild mit historischen Instrumenten: die Akademie für Alte Musik Berlin
zum Orchester
1982 in Ost-Berlin gegründet, steht die Akademie für Alte Musik für eine bis ins Detail historisch informierte Aufführungspraxis. Schon zu DDR-Zeiten arbeitete das Orchester mit René Jacobs zusammen, wenngleich es in der Regel ohne Dirigenten spielt. Je nach Besetzung schwankt die Zahl der Musiker zwischen sieben und 45. Neben der Alten Musik interpretiert das Ensemble auch zeitgenössische Musik auf barockem Instrumentarium.
chen). Diese Sonata ist sehr schwer zu spielen. Sehr schön! Huntgeburth: Ich finde, es ist auch ein passender Raumklang dafür. Klingt nach einer Kirche, oder? Bach: Violinkonzert E-Dur BWV 1042 Bath Festival Orchestra, Sir Yehudi Menuhin (Violine und Leitung). EMI 1960
Huntgeburth: Da würde ich sagen: Sechzigerjahre. Recht
gute Intonation für diese Zeit. Aber im Tempo würde man das heute trotzdem ganz anders auffassen. Das ist ein sehr langsames Tempo, das „swingt“ für mich nicht und tanzt nicht. Und das ganze Klangbild ist ziemlich undurchsichtig im Vergleich zu einem historischen Instrumentarium, das viel mehr artikulieren würde und sich spritziger anhören würde. Forck: Ja, es gibt überhaupt keine Wertigkeiten innerhalb der Phrase. Jede Note hat hier im Grunde den gleichen Zeitwert wie die vorherige. Es sind hier am Anfang bloß drei Töne und eben nicht eine Phrase. Diese Musik würde man heute im Konzertsaal so nicht mehr hören. Bach: Musikalisches Opfer, Sonata sopr’il Soggeto Reale Musica Antiqua Köln, Reinhard Goebel (Leitung). DG 1979
Huntgeburth: Diese Komposition ist schon etwas exaltiert interpretiert, würde ich mal sagen …
Forck: … Auch diese Überpunktierung ist merkwürdig. Überhaupt die ganze Art, wie die Vorschläge und auch die Triller gespielt werden. Es ist alles einfach zu sehr auf die Musik aufgesetzt. Das stört ein wenig. Huntgeburth: Ich finde diese Interpretation auch ein bisschen zu gewollt. Forck: Sehr gut artikuliert, aber irgendwie zu viel des Guten. Huntgeburth: Auch dieses Demonstrieren von Seufzer figuren, ich finde, das müsste mehr integriert sein. Forck: Das ist barocke Interpretation zum Mitschreiben. Jemand zeigt einem, wie es sein muss. Ich vermute, es ist Reinhard Goebel. Es ist bestimmt seine frühe Einspielung des Musikalischen Opfers. Sehr lange her. Er würde diese Überpunktierungen heute wahrscheinlich nicht mehr machen. Damals musste man die Dinge wohl auch ein bisschen deutlicher überinterpretieren, weil man sich vor allem gegen diese Soße wehren musste, die um einen herum stattfand. April 2017 concerti 37
©hans-Jörg Michel
Mozart: Così fan tutte, Ouvertüre Concerto Köln, René Jacobs. harmonia mundi 1999
Wir führen Dich zu Spiel und Tanz Klangfülle & Farbrausch Reisen in die Welt deR OpeR IndIvIduell MaSSgeSchneIdert exkluSIv Beratung und Buchung unter +49 (0) 89 - 38 39 39 0 www.orpheus-opernreisen.de
Forck: Gute Rhetorik, sehr guter rhythmischer Impuls in den Tutti. Huntgeburth: Sehr gut gespielt. Nur der Beginn des Oboensolos hat mir nicht so richtig gut gefallen. Schade, dass es auf dem ersten Ton so vibriert, wodurch sich das nicht so entwickelt und irgendwie stehen bleibt. Die Tutti sind ganz toll, und auch später die Oboenund Flötensoli sind wunderbar integriert. Forck: Das hat ohne Zweifel rhythmische Kraft. Aber ich habe keine Ahnung, wer es sein könnte. René Jacobs? Bei dieser Härte des Einsatzes hätte ich das nicht erwartet. Ich glaube, es war eine gute Kombination damals mit Concerto Köln und René. Weil er als Sänger und hervorragender Rhetoriker von der kantablen Seite kommt und bei Concerto dieses Perkussive eine große Rolle spielt – manchmal noch mehr als bei uns. Bach: Matthäus-Passion Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert, Hermann Max. Capriccio 1996
Huntgeburth: Schönes Tempo, Ausgewogenheit in den Stimmen. Forck: Ein wenig zu schnell, aber das ist marginal. Huntgeburth: Sehr schönes Klangbild. Gut ausgewogen zwischen Chor und Orchester. Die obligaten Stimmen sind sehr gut zu hören. Und es ist
sehr tänzerisch angelegt, was ich aber nicht schlecht finde. Forck: Ich finde es allerdings für das „... helft mir klagen“ vielleicht eine kleine Spur zur leicht, … Huntgeburth: … zu sportlich, … Forck: … aber sehr gut gespielt, gut aufgenommen. C. P. E. Bach: Flötenkonzert WQ 166 Emmanuel Pahud (Flöte), Kammerakademie Potsdam. Warner Classics 2016
Huntgeburth: Carl Philipp Emanuel Bach … Forck: … Flötenkonzert. Moderne Instrumente, historisch informiert gespielt, sehr gut gespielt. Huntgeburth: Für moderne Instrumente hervorragend interpretiert. Forck: Das könnte die Kammerakademie Potsdam sein, was meinst Du? Huntgeburth: Hm, vielleicht mit Pahud? Forck: Ja, Emmanuel Pahud, oder? Potsdam! Huntgeburth: Das ist sehr geschmackvoll gespielt. Ich finde es interessant, dass die dynamische Flexibilität bei der Flöte viel größer ist als bei den Streichern. Also das rhetorische Begreifen von Figuren macht er hervorragend. Die Streicher sind zwar in Hinsicht auf das Akzentuieren und Artikulieren sehr gut, aber das dynamische Loslassen von den unbetonten Figuren funktioniert nicht so gut. Forck: So wie man beim Sprechen ein Komma oder eine Atempause braucht, ist das auch in der barocken musikalischen Rhetorik wichtig.
Huntgeburth: Das hat Mozart leider ohne Flöten komponiert, betrüblich. Aber mit Bassetthörnern. Und die sind hier besonders toll. Forck: Ein wunderbarer, großer Bogen, auch ein sehr schönes Tempo. Huntgeburth: Eine Aufnahme, die die Musik in den Vordergrund stellt. So muss es sein, finde ich. Da erscheint mir nichts gewollt. Forck: Die Aufnahme ist nicht perfekt. Das meine ich positiv. In den Tempi ist sie beweglich, es ist Freiraum da, … Huntgeburth: … es atmet, man merkt, dass es eine Live-Aufnahme ist. Das gefällt mir. Haydn: Sinfonie Nr. 42 D-Dur Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Alpha Classics 2016
Forck: Sehr guter Zugriff! Huntgeburth: Ja, sie wissen genau, was sie tun. Auch die Hörner, mit ein bisschen Geräusch verbunden, was ich gerne mag. Nicht zu glatt gebügelt, toll, auch die Streicher. Forck: Sie nehmen sich auch Zeit zwischendurch, und dann kommt die Attacke zurück. Huntgeburth: Kantabilität und auch Angriff, sehr gutes Tempo, … Forck: … mit Temperament! Huntgeburth: Dynamisch auch gut abgestuft. Forck: Absolut fantastische Intonation!
Konzert-TIPPs
Frankfurt Sa. 8.4., 18:00 Uhr Alte Oper Bach: Matthäus-Passion. Sunhae Im (Sopran), Benno Schachtner (Countertenor), Julian Prégardien (Tenor), Johannes Weissner (Bass), RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin München So. 23.4., 20:00 Uhr Prinzregententheater Maurice Steger (Blockflöte), Akademie für Alte Musik Berlin, Georg Kallweit (Leitung). Werke von Vivaldi, Heinichen, Hasse, Fasch & Bach
Über 70.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de
Ludwigshafen Mi. 26.4., 20:00 Uhr BASF Feierabendhaus Tine Thing Helseth (Trompete), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Telemann, Vivaldi, Biber & Händel Wilhelmshaven Fr. 28.4., 20:00 Uhr Stadthalle Interpreten und Programm siehe Ludwigshafen Berlin Di. 2.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Sandrine Piau (Sopran), Emmanuelle Haïm (Cembalo & Leitung), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Rameau & Händel Bochum So. 4.6., 19:00 Uhr Musikforum Ruhr Monteverdi: Marienvesper. Chorakademie Dortmund, Akademie für Alte Musik Berlin, Steven Sloane (Leitung)
19. – 28.05.17
Mozartfest Augsburg Augsburg
online-Tipp
Händels „Wassermusik“ live Video & Termine: concerti.de/akamus
CD-Tipps
Telemann: Concerti per multi stromenti Akademie für Alte Musik Berlin Erscheint bei harmonia mundi am 21.4. Bach: Johannes-Passion Akademie für Alte Musik Berlin, René Jacobs (Ltg). harmonia mundi
Steven Isserlis by Kevin Davis
Mozart: Requiem Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt (Leitung). deutsche harmonia mundi 2003
Lust auf Klassik?
28.04. – 27.05.17
Schwetzinger SWR Festspiele „Leidenschaft“ Schwetzingen und Speyer
multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
3sat
Abend mit Karajan Sa. 8.4., 20:15 Uhr Themenabend Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Salzburger Osterfestspiele zeigt 3sat die Doku Karajan in Salzburg über den Gründervater der Festspiele. Ab 21:05 Uhr folgen zwei BeethovenSinfonien mit dem Maestro am Pult, ehe um 22:30 Uhr der Film Karajan privat den Dirigenten als Menschen beleuchtet. 3sat
Die Walküre Sa. 15.4., 20:15 Uhr Oper ... und wieder die Osterfestspiele, diesmal Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden in einer Inszenierung von Vera Nemirova. Arte
Puccinis Tosca in Baden-Baden Mo. 17.4., 20:15 Uhr Oper Noch einmal die Osterfestspiele, allerdings die Konkurrenzveranstaltung, wo Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker Puccinis Meisterwerk erklingen lassen. Arte
Lieben Sie Brahms?
Online: Gioachino Rossini
Geballte Ladung Italianità
Meister des musikalischen Humors: Gioachino Rossini
W
er eine meiner Ouvertüren kennt, kennt sie alle“ – Selbstironie und Uneitelkeit waren zwei von Gioachino Rossinis Haupteigenschaften, auch wenn er sich mit seinem Bonmot auf die Tatsache bezog, dass die meisten seiner Opern unter großem Zeitdruck entstanden. Rossini bediente
40 concerti April 2017
Zu finden auf: www.theoperaplatform.eu
TV: Bach-Spezial
Im Zeichen des Thomaners Sebastian Bach gehört Johann zur Osterzeit wie die Lamm-
So. 23.4., 18:25 Uhr Orchester Thomas Hengelbrock (Foto) steht Rede und Antwort zum Konzertmarathon der NDR Elbphilhar monie mit Brahms’ Sinfonien.
sich auch völlig schamlos aus seinen frühreren Werken, wenn es darum ging, neue Stücke zu schreiben. So schuf der lebensfrohe Komponist 39 Opern in zwanzig Jahren. Guilaume Tell, seine letzte Oper, vollendete er vierzig Jahre vor seinem Tod. Das Streaming-Portal „The Opera Platform“ präsentiert nun eine Auswahl seiner Opern aus Europas Opernhäusern, darunter Matilde di Shabran, La Cenerentola sowie ein „Making-of“ der Inszenierung von L’Italiana in Algeri beim Rossini Opera Festival 2013.
keule. Das weiß auch der Kultursender arte, der an den letzten zwei Passionssonntagen sowie am Ostersonntag für Nachteulen unter anderem Bachs h-Moll-Messe (2.4., 1:05 Uhr) und die Matthäus-Pas sion (9.4., 23:40 Uhr) zeigt. Gerade für letztere lohnt es
sich, wach zu bleiben, handelt es sich doch um die ausgefallene Inszenierung von Romeo Castellucci. Weitere Sendungen bestreiten namhafte Musiker wie Philippe Jaroussky, Alexandre Tharaud oder Nemanja Radulovi c.´ . So. 2./9./16.4. ab 18:25 Uhr Weitere Informationen: www.arte.tv
Fotos: Florence Grandidier, gemeinfrei, Ken Howard/Metropolitan Opera, Felix Broede (2)
TV-Tipps
Kino: Eugen Onegin
Radio-Tipps
Russische Love Story
D
iese Musik ist bestrickend und dringt so tief in unser Herz ein, dass man sie nie wieder vergessen kann.“ Schöner kann ein Kompliment eines Komponisten nicht ausfallen. Antonín Dvorˇák gab es Tschaikowsky, als er dessen Eugen Onegin hörte. In Deborah Warners Inszenierung schlüpft mit Anna Netrebko gleichermaßen eine Stammsängerin wie Aushängeschild der New Yorker Metropolitan Opera in die Rolle der Tatiana. An ihrer Seite steht Peter Mattei, der für den erkrankten Dmitri Hvorstovsky einspringt. Angesiedelt ist die Inszenierung im späten 19. Jahrhundert zwischen Bauernhaus und Tanzsaal, Robin Tic-
Deutschlandradio Kultur
Die letzte Sonate So. 2.4., 15:05 Uhr Interpretationen „... eine Sonate, die meine größte seyn soll“ – diese geflügelten Worte Beethovens sind das ungeschriebene Motto der Sendung über dessen Hammerklaviersonate. Deutschlandradio Kultur
Anna Netrebko als Tatjana in Tschaikowskys Eugen Onegin
ciati steht am Pult der Erfolgsaufführung. „Unvergessliche visuelle und emotionale Eindrücke!“, urteilte der Sunday Telegraph. Noch so ein unbezahlbares Kompliment.
Orchesterporträt So. 2.4., 22:00 Uhr Musik feuilleton Barbara Eckle erzählt die 175-jährige Geschichte des New York Philharmonic Orchestra, des ältesten und berühmtesten Sinfonieorchesters der amerikanischen „Big Five“. BR
Edvard Griegs Klavierkonzert
Sa. 22.4., 19:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de
Online: WDR Sinfonieorchester
Hörmarathon mit Saraste
S
treaming-Portale haben einen entscheidenden Vorteil: Sie können Sammlungen von Aufnahmen und Mitschnitten anbieten, die man nicht zwingend auf CD braucht, in die man aber gerne „reinhören“ möchte. Das hat auch Jukka-Pekka Saraste erkannt. Der finnische Dirigent hat für die Klassik-Plattform „Idagio“ zwanzig Aufnahmen mit dem WDR Sinfonieorchester Köln veröffentlicht. Dabei handelt es sich um Live-Einspielungen aus der Kölner Philharmonie sowie von Tour-Darbietungen des Orchesters, etwa im Großen Festspielhaus in Salzburg. Neben dem traditionellen Repertoire mit Sinfonik von Ludwig
van Beetoven, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy oder Franz Schubert findet man auch Werke des Dänen Carl Nielsen und von Jean Sibelius, einem Landsmann Sarastes.
Di. 4.4., 19:05 Uhr Das starke Stück In der BR-Serie über die großen Meisterwerke der Klassik widmet sich Herbert Schuch (Foto) dem einzigen Solokonzert des norwegischen Komponisten. Deutschlandfunk
Sergiu Celibidache Do. 6.4., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen Nach den Berliner und vor den Münchner Philharmonikern stand Sergiu Celibidache am Pult des Stuttgarter Radio-Sinfonieorchesters – eine Phase, in der sich der Dirigent vom musikalischen Wüterich zum Feingeist entwickelte. BR
Édouard Lalo Dirigieren aus der inneren Ruhe heraus: Jukka-Pekka Saraste Zu finden auf: www.idagio.com
Di. 21.4., 19:05 Uhr Musik feature Der BR widmet sich der Kammermusik des beinahe in Vergessenheit geratenen französischen Komponisten und Wegbereiters des Impressionismus.
April 2017 concerti 41
ANZEIGE
Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: The Bechstein Story Klavier Die besten Flügel und Klaviere der Welt zu bauen – eine Vision, mit der Carl Bechstein 1853 in Berlin seine eigene Manufaktur gründete. Edelste Materialien, innovative Technologie und sorgsamste Verarbeitung erschaffen bis heute musikalische Persönlichkeiten.
Wohin nach dem Konzert in Leipzig? Gastronomie In unserem GastroGuide blicken wir diesmal nach Leipzig und zeigen die schönsten Lokale für den Cocktail danach – damit der Besuch von Gewandhaus, Oper oder Thomaskirche sein würdiges Ende findet.
Wiedereröffnung des Dresdner Kulturpalasts Konzert Nach fünfjähriger Umbauzeit ist die Heimstätte der Dresdner Philharmonie wieder für den Konzertbetrieb geöffnet. Wir wagen einen Blick in das Kulturzentrum, in dem unter anderem auch das Kabarett „Herkuleskeule“ Quartier bezieht.
Kultursommer im Kufsteinerland Tirol Von den Festspielen mit Opernglamour in den Bergen bis hin zum Operetten-Sommer – das Kufsteinerland ist ein Geheimtipp. Wer auf der Autobahn die Festung Kufstein erhascht, sollte die Ausfahrt nehmen.
42 concerti April 2017
Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Friederike Holm (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O’Neill, Johann Buddecke Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster, Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Andreas Falentin (AF), Dagmar Ellen Fischer, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Christoph Kalies, Christian Lahneck (CL), Dr. Joachim Lange, Sabine Näher, Dr. Matthias Nöther, Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de
Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahresabonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, jeweils am vorletzten Freitag des Vormonats IVW geprüfte Verbreitung IV/2016: 165.960 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH
Fotos: C. Bechstein AG, shutterstock (2), gmp Architekten
concerti lounge
Impressum
„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“
NEU!
Übera l Buchh l im andel
Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6
GLANZ & KLANG SEIT 1548
Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden auf Tour 16. & 17.5.17 Madrid 19. & 20.5.17 Paris 22. & 23.5.17 Wien
4.9.17 6.9.17 8. & 9.9.17 11.9.17
Frankfurt München Wien Mailand
WWW.STAATSK APELLE-DRESDEN.DE
23.5.18 25.5.18 27.5.18 29.5.18 31.5.18 2.6.18
Moskau St. Petersburg Königsberg Paris Luzern Baden-Baden