concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Mai 2018

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mai 2018

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 242 Konzert- UNd Operntermine

david aaron carpenter »Das ist meine Liebe!« Omer Meir Wellber Blind gehört: »Der ist ja so nett hier!«

Tan Dun

»Dresden ist mein musikalisches Jerusalem!« JETZT AUCH BEI



Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Dong Hao; Titelfoto: Dong Hao

Liebe Leserin, lieber Leser, manchmal ist nicht der Weg, sondern das Umherschweifen das Ziel. David Aaron Carpenter ist der wandelnde Beweis dafür: Er gehört zu den wenigen Bratschisten, die nicht im Orchester, sondern als Solist eine internationale Karriere machen. Konzerte geben, reisen und natürlich üben, üben, üben: Beim Treffen mit concerti anlässlich seines neuen Albums „Motherland“ zählte er die üblichen Tätigkeiten als Musiker auf – und schob recht unverhofft die Frage hinterher: „Aber was mache ich mit dem Rest des Tages?“ Diese Einstellung erklärt seine mannigfachen Gregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur weiteren Tätigkeitsfelder: Der studierte Politikwissenschaftler sammelt Kunst und Instrumente und handelt auch mit ihnen, außerdem hat er ein glühendes Interesse an den unterschiedlichsten Kunstformen außerhalb der Musik. Die sei zwar „eine feine Sache“, so Carpenter. „Aber es gibt so viel mehr da draußen“. Auch beim chinesischen Komponisten Tan Dun wiederum war es das – musikalische – Umherschweifen, das ihm eine spannende Uraufführung eingebracht hat, wie er erzählt: Nach dem Besuch von Bachs Matthäus-Passion kam im Gespräch mit Bekannten die Frage auf, warum eigentlich noch niemand eine Passion über Buddha geschrieben habe. Fünf Jahre nach diesem Gespräch wird Tan Dun Im Geiste Buddhas: Tan Dun nun die Uraufführung seiner Buddha Passion im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele leiten. Was übrigens alte Höhlenmalereien mit diesem Werk zu tun haben und inwiefern sie die Geschichte der Orchestermusik um tausend Jahre nach vorne verschieben, lesen Sie in unserem Titelinterview.

Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

Mai 2018 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 »Das ist meine Liebe!«

Porträt Der Bratschist David Aaron Carpenter ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch Kunsthändler

10 »Diese Stadt ist mein

musikalisches ­Jerusalem!« Interview Dresden ist für Tan Dun Epizentrum seiner internationalen Karriere. Jetzt leitet der Komponist dort die Uraufführung seiner Buddha Passion

16 Keine wie sie

8

David Aaron Carpenter ... die Schönheiten der Bratsche sehen

Porträt Die legendäre Sopranistin Birgit Nilsson hätte am 17. Mai ihren hundertsten Geburtstag gefeiert

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten

24

Ekhof-Festival ... die Zeit zurückdrehen

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Geschichte erleben

Festival Das Ekhof-Festival sieht sich der

Historie des Gothaer Schlosses Friedenstein verpflichtet

28 Musikalische Begegnungen

hat aus einem 200-Seelen-Dorf einen kulturellen Hotspot gemacht

30 CD-Rezensionen 34 Top 20 Klassik-Charts 36 »Der ist ja so nett hier!«

36

Omer Meir Wellber ... den Kollegen lauschen

4  concerti Mai 2018

Blind gehört Omer Meir Wellber hört

und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Alikhan Photography, Lutz Ebhardt, Tato Baeza

Festival Das Festival „Krzyżowa-Music“


JAHRE OPER IN LEIPZIG ALBAN BERG PREMIERE 16. JUNI 2018, OPERNHAUS FESTWOCHENENDE 15.–17. JUNI 2018

INFOS UND TICKETS UNTER WWW.OPER-LEIPZIG.DE


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem

S

eit meinen Anfängen habe ich Brahms’ Musik geliebt und geschätzt – das begann eigentlich schon in meinem Elternhaus, wo vokal und instrumental viel musiziert wurde. Ich erinnere mich auch an Aufführungen des Deutschen Requiems im Stuttgarter Raum,

Dirigent Helmuth Rilling wird am 29. Mai 85 Jahre alt

wo ich herkomme. Mir ist das Werk also gewissermaßen zugeflogen. Bald aber kam ich mit dem Requiem auch aktiv in Berührung – „aktiv“ in dem Sinne, dass ich es erarbeiten, einstudieren und aufführen durfte. Unvergessen sind mir dabei die Konzerte, die die Gächinger Kantorei Stuttgart und ich 1976 auf unserer Israel-Tournee gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra gegeben haben. Das war damals in einer Zeit, als noch viele Musiker des Orchesters in Deutschland studiert hatten und im Zuge des National­sozialismus emigriert waren. Ich erinnere mich daran, dass ich den Orchesterdirektor fragte, in welcher Sprache ich die Proben ­abhalten sollte. Er sagte: „Deutsch verstehen die Musiker am besten. Aber ich würde Ihnen raten, nicht deutsch zu sprechen.“ Am Ende jedoch hat mir diese Israelreise gezeigt, welch persönliche und menschlichen Beziehungen das Stück allein schon mit seinen Texten herzustellen vermag. Insge-

samt ist das Requiem ein Stück, das einerseits den Affekt der Trauer sehr deutlich ausdrückt. Andererseits kommt jedoch insbesondere dem Aspekt der Tröstung eine bedeutende Rolle zu, der sich von der Trauer entfernt. Das ist es, was für mich das Werk auszeichnet.

75

Euro pro Jahr erhebt die GEMA seit Januar als Jahrespauschale für Veranstaltungen der Kirche. Die katholische Kirche nimmt die Teuerung von 30 Euro im Vergleich zum Vorjahr nicht hin – mit weitreichenden Folgen: Für jedes Konzert oder Pfarrfest müssen die Gemeinden nun die jeweiligen GEMA-Gebühren aus eigener Tasche bezahlen.

... Musik ist das beste Labsal eines betrübten Menschen ...

Der feine Unterschied im Kopf

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ie Unterschiede zwischen Jazz und Klassik sind nicht nur hörbar: Neurowissenschaftler des MaxPlanck-Instituts haben herausgefunden, dass sich auch die Gehirnaktivitäten von Jazz- und Klassikmusikern deutlich voneinander unterscheiden. Als Pianisten beider Musikrichtungen eine logische Akkord­folge spielen sollten, auf die ein harmonisch uner­war­teter Akkord folgte, erkannte das Gehirn von Jazzern nach durchschnittlich 0,4 Sekunden diesen Akkord, wäh­ rend klassische Pianisten 0,6 Sekunden brauchten. Klassikexperten wiederum kamen mit ungewöhnlichen Fingersätzen deutlich leichter zurecht als ihre Kollegen aus dem Jazz. 6  concerti Mai 2018

Fotos: Holger Schneider, gemeinfrei,shutterstock, Christif Mattes

Martin Luther, deutscher Theologe


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3 Fragen an ...

Ravel Franc k Duo Gazzana

Ligeti

Messiaen e

E C M 25 5 6 C D

Klaus Maria Brandauer

Ravel, Franck, Ligeti, Messiaen Duo Gazzana Natascia Gazzana violin Raf faella Gazzana piano Der Schauspieler ist seit geraumer Zeit auch auf der Konzertbühne zu erleben

Eines meiner frühesten Bühnenerlebnisse war Tosca in der Arena di Verona mit Franco Corelli. Ich werde das „E lucevan le stelle“ nie vergessen, so stark hat mich das schon damals beeindruckt. Ich war zehn oder zwölf Jahre alt und wie jeden Sommer mit meinen Eltern auf Italienurlaub.

A R V O P Ä R T THE SYMPHONIES N FM W RO C ˘ AW P H I L H A R M O N I C

E C M 26 0 0 C D

Herr Brandauer, als Rezitator oder Regisseur zieht es Sie immer wieder zur klassischen Musik. Wann keimte in Ihnen das Interesse für die Klassik auf?

Ich bin am liebsten dabei, wenn die Musiker nicht nur singen oder spielen, sondern zu mir sprechen. Und wenn die Schauspieler mit den Worten umgehen, als sei es Musik.

A lexander K naifel L U K O M O R I Y E

Ole g Malov Tatiana Melentieva Piotr Migunov Le ge A r tis Choir

E C M 24 3 6 C D

Was können sich Schauspieler von Sängern und Sänger von Schauspielern abschauen?

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Ar vo Pär t The Symphonies N FM Wr o c µ aw P h i l h a r m o n i c Tõ n u K a l j u s t e c o n du c to r

In Dresden sind Sie nun mit dem GrauSchumacher Piano Duo in Ein Sommernachtstraum als Sprecher zu erleben – oder als Darsteller aller Rollen, je nach Standpunkt. Stößt man da als Schauspieler nicht an seine Grenzen? Für mich ist das völlig unproblematisch: Mich geht nicht nur die Figur an, die ich gerade bin, sondern auch alle anderen auf der Szene. Ich kann mir das nicht anders vorstellen. Insofern ist dies keine Herausforderung, sondern ein Geschenk.

TÕNU K ALJUSTE

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Alexander Knaifel Lukomoriye O l e g M a l ov, Ta t i a n a M e l e n t i eva , P i o t r M i g u n ov, L e g e A r t i s Ch o i r, Boris Abalian w w w. k l a s s i k a k z e n t e . d e / e c m _ s o u n d s

w w w. e c m r e c o r d s . c o m


porträt

»Das ist meine Liebe!« Der Bratschist DAvid Aaron Carpenter ist nicht nur ein begnadeter Musiker. Der New Yorker handelt auch mit Kunst und wertvollen Instrumenten. Von Helge Birkelbach

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8 concerti Mai 2018

So sehr er New York liebt: Auch London kann sich David Aaron Carpenter als Wahlheimat vorstellen

in einem Appartement nahe des Columbus Square in Manhattan, an der westlichen Ecke des Central Parks. Im Sitting Room hängt ein Original von Cy Twombly, das Mobiliar ist erlesen. Den Luxus hat er sich –

zusammen mit seinen beiden Geschwistern Lauren und Sean und seiner Mutter – mit Geschick und guten Beziehungen erarbeitet: Carpenter handelt mit wertvollen Streichinstrumenten und Kunst. „Ich habe

Foto: Alikhan Photography

ie Stadt, die niemals schläft, hat ihre Kehrseiten: Drogen, Dreck, Kriminalität – noch bis in die Neunzigerjahre war New York ein unsicherer Ort, auch außerhalb der bekannten No-goAreas wie Bronx und Harlem. David Aaron Carpenter, geboren 1986, dürfte davon nicht viel mitbekommen haben. Er wuchs in Great Neck auf, im so genannten „Old Village“ an der Nordküste von Long Island. Der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald lebte hier einige Zeit; von diesem mondänen Ort ließ er sich zu seinem Roman The Great Gatsby inspirieren. Ein wenig erinnert der gutaussehende, extrem schlanke Carpenter an die Hauptfigur des Romans. Elegant gekleidet, eloquent und gebildet, mit hervorragenden Umgangsformen: Der Weltstadtbürger Carpenter repräsentiert den glamourösen Aspekt seiner Stadt. Obwohl er genau mit diesem Begriff ein Problem hat: „Ich würde den allgegenwärtigen Begriff ,Glamour‘ gerne wieder mit ­Beseeltheit und Tiefe füllen. Dvořák, Bartók und Walton besaßen sie, weil sie aus den Tiefen ihrer Seelen schöpften.“ Heute wohnt der Bratschist, der neben seiner musikalischen Ausbildung auch ein Studium der Politikwissenschaft an der Princeton University abschloss,


mich gefragt: Wie viele Stunden am Tag brauche ich, um zu üben? Drei Stunden vielleicht? Ich übe gleich nach dem Aufstehen. Überall, sogar in der Wüste, wo wir vor kurzem waren. Dazu kommt die Zeit für Konzerte und Reisen. Und was mache ich mit dem Rest des Tages, wie strukturiere ich ihn? Ich wollte mehr wissen, mehr erfahren über die Kunst, über unsere Kultur und Geschichte. Und über alte Instrumente, die eine enorme Faszination ausüben. Das war eine ganz natürliche Entwicklung, dass ich meine Familie in dem Business unterstütze. Ich wollte nicht nur die Musik verstehen. Es gibt noch viel mehr zu entdecken. Allein wenn ich daran denke, welche Museen ich noch nicht besucht habe …! Es ist eine intellektuelle Neugier, die mich generell antreibt. Zur nächsten Generation gesprochen: Musik ist eine feine Sache, aber es gibt so viel mehr da draußen. Kunst, Natur, fremde Länder. Geht raus, entdeckt Neues!“ Sehnsucht nach Heimat

Dennoch: Carpenter weiß um die Bedeutung von Wurzeln und Heimat. „Motherland“ heißt seine Doppel-CD, die ge-

rade erschienen ist. „Der Titel meines Albums bezieht sich auf die Sehnsucht nach der Heimat.“ Die Stücke von Dvořák, Bartók und Walton erhalten ihre Kraft aus Volksliedern ihres jeweiligen Heimatlandes. Dvořáks Cellokonzert, 1895 in Amerika kurz vor der Rückkehr nach Böhmen komponiert, inspirierte Carpenter so sehr, dass er die Solo­ stimme für sein Instrument umschrieb. Was reizte ihn an der Bearbeitung, hundert Jahre nach der Entstehung? „Die ­Viola hat ein weites Klangspektrum, von den Tiefen des Cellos bis zu den Höhen der Violine. Sie liegt genau in der Mitte. Ihr spezifischer Klang eröffnet einen sehr eigenständigen Zugriff auf dieses großartige Stück.“ Für Carpenter ist die Bratsche als Solo-Instrument für dieses Konzert absolut legitim: „Komponisten jener Zeit betrachteten ihre Werke oft als Vehikel und fanden es nicht problematisch, dass Transkriptionen entstanden. Vor seiner Komponistentätigkeit verdiente Dvořák übrigens lange sein Geld als Bratschist im Orchester, am Ende als Erster Bratschist. Diese Farbe schwingt, glaube ich, mit, auch in diesem zweiten Cellokonzert.“

Auch Carpenter durchlebte eine „erste Karriere“, bevor er seine musikalische Berufung fand: Mit sechs Jahren lernte er Violine, ehe er mit zwölf zur Viola wechselte. „Lauren und Sean, meine älteren Geschwister, spielen beide Violine. Um Kammermusik aufzuführen, brauchten sie einen Bratschisten. Also wechselte ich mein Instrument. Es fühlte sich sofort gut an. Ich hatte meine Entscheidung getroffen: Das ist meine Liebe!“ Konzert-TIPPs

München Mo. 21.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) David Aaron Carpenter (Viola), Ingolf Wunder (Klavier), Malta Philharmonic Orchestra, Sergey Smbatyan (Leitung). Garzia: Kewn, Shor: Klavierkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

Weitere Termine: Stuttgart Mi. 23.5., 20:00 Uhr Liederhalle Wiesbaden Fr. 25.5., 20:00 Uhr Kurhaus Berlin Mo. 28.5., 20:00 Uhr Philharmonie CD-Tipp

Motherland - Werke von Dvořák, Bartók, Walton & Shor David Aaron Carpenter (Viola), London PO. Warner Classics

ALLES ANDERE ALS PIANO 24.10.18 26.10.18 27.10.18 30.10.18 31.10.18 02.11.18 03.11.18 04.11.18

BERLIN BIELEFELD DUISBURG HEILBRONN ERLANGEN NEU ISENBURG OFFENBACH HANAU

06.11.18 07.11.18 09.11.18 10.11.18 14.11.18 15.11.18 19.11.18 22.11.18

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STA R S O N 8 8 Mai 2018 concerti  9


Interview

»Diese Stadt ist mein musikalisches Jerusalem!« Dresden ist für Tan Dun Epizentrum seiner internationalen Karriere. Jetzt leitet der Komponist bei den Musikfestspielen die Uraufführung seiner Buddha Passion. Von Martin Morgenstern

Tan Dun, Ihre Rahmen sprengende Buddha Passion steht während unseres Gesprächs acht Wochen vor ihrer Uraufführung. Wie laufen die Proben?

Tatsächlich habe ich gestern die letzte Note des Werkes niedergeschrieben. Wir sind jetzt dabei, das Libretto, das in Sanskrit und Chinesisch gehalten ist, noch ins Deutsche übersetzen zu lassen. Anfangs wollte ich das Werk noch in englischer 10 concerti Mai 2018

Sprache komponieren. Doch nachdem ich den zweiten Akt auf Englisch fertig hatte, merkte ich, dass die ewigen Dinge, um die das Werk kreist – die Träume, die Seelen und so weiter – für mich schwer in englische Worte zu fassen sind. Ich habe lange mit mir gerungen, aber dann habe ich mich ent-

»Erstmals wird eine Passion über Buddha erzählt« schieden, das Libretto in Sanskrit und Chinesisch zu verfassen. Sanskrit ist so wunderschön! Die Sprache balanciert die Sprache der Musik aus. Stellen Sie sich einen gregorianischen Choral auf Englisch gesungen vor – das hat keinen Sinn. Der Titel Ihres Werks deutet es schon an: Es handelt sich um eine Passionsgeschichte, die allerdings nicht um Jesus, sondern um Buddha kreist. Können Sie das genauer erklären?

Richtig, das klingt erst einmal seltsam. Mit dieser Komposition wird das erste Mal überhaupt eine Buddha-Passion

erzählt. Der Buddhismus kam vor zweitausend Jahren nach China. Vor fünfhundert Jahren wurde er fast zur Staatsreligion erklärt. Heutzutage bestimmt er zu einem großen Teil das spirituelle Leben vieler Chinesen. Die chinesischen Philosophen und geistigen Führer haben ihre eigene Version der Religion im „Zen-Stil“ entwickelt. Analog dazu ist auch mein Werk aufgebaut: Die erste Hälfte befasst sich mit drei uralten Geschichten indischer Prägung. Die zweite Hälfte beschäftigt sich eher mit Buddha als Zen-Gottheit. Sechs Akte hat das Werk insgesamt, Sie schreiben im Libretto von einer „Oper“. Es scheint also ein bisschen zwischen den Genres zu irrlichtern.

Tatsächlich wird die Buddha Passion bei ihrer Uraufführung in Dresden wie ein Oratorium präsentiert. Aber in der dramatischen Struktur gleicht sie einer Oper. Das ganze Konzert besteht aus sechs Kurzgeschichten. Natürlich sind sie alle inhaltlich miteinander verbunden. Man kann sie aber auch einzeln aufführen! Stellen Sie sich den Kurosawa-Film Dreams vor, der aus sechs Ab-

Foto: Dong Hao

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itten in der Nacht klingelte beim 26-jährigen Musikstudenten Tan Dun in Peking das Telefon: Eine Parteisekretärin teilte ihm mit, dass er im fernen Dresden einen Kompositionspreis gewonnen hatte. Dieser Anruf im Jahr 1983 war der Startschuss von Tan Duns internationaler Karriere als Komponist. 2001 erhielt er für seine Filmmusik zu Tiger and Dragon den Oscar, 2006 wurde an der New Yorker MET seine Oper The First Emperor mit Plácido Domingo in der Hauptrolle und unter der Leitung von James Levine uraufgeführt. Nun steht bei den Dresdner Musikfestspielen die Uraufführung seiner Buddha Passion bevor.


zur Person

1957 im chinesischen Simao geboren, studierte Tan Dun in Peking. 1986 führte der Komponist seine Studien in den USA fort, wo er u. a. auch Philip Glass und John Cage kennenlernte. Als Komponist für Opern, Orchester- und Filmmusik verbindet Tan Dun klassische, moderne sowie asiatische Elemente miteinander und ist bekannt für seine neuartigen musikalischen Formate.

schnitten besteht. Sie sind unabhängig voneinander, aber eine Geschichte setzt sich in ihnen immer weiter fort. Oder denken Sie an die MatthäusPassion. Nach dem Abendmahl ist die eine Geschichte eigentlich abgeschlossen, das Werk könnte hier enden. Aber man kann es eben auch weiterspinnen. Die Matthäus-Passion basiert auf Texten des MatthäusEvangeliums, dazu kommen die Choraltexte. Wie ist das Libretto der Buddha Passion aufgebaut – und welche Texte haben Sie als Grundlage verwendet?

Zuerst einmal gibt es einen che singen. Sein Charakter in großen Chor, der fantastische der Geschichte ist ein musikaVokalisen mit historischen lischer Mönch, der auch Instru­ Klängen aus Indien und China mente spielen kann ... anstimmt. Hinzu tritt eine sehr reiche Orchestrierung. Die Ge- ... die Sie von den alten schichten werden von einigen Höhlenmalereien rekonstruiert spirituellen Hauptcharakteren haben. getragen, die teilweise auf den Es handelt sich dabei um die Bildern der uralten Höhlen Malereien in den Mogao-Grotwiederzufinden sind, die in ten. Das sind hunderte HöhChina entdeckt wurden. Unter lentempel in der chinesischen den Sängern befinden sich vier Stadt Dunhuang, einer wichtiklassische Solisten im traditi- gen Oasenstadt der Seidenstraonellen Sinn: Sopran, Mezzo- ße. Seit dreißig Jahren sind die sopran, Tenor und Bass. Die fast fünfhundert Höhlen Weltanderen Solisten wiederum kulturerbe, und sie sind wirkfungieren als Legenden-Erzäh- lich ein fantastisches Weltwunler. Einer von ihnen wird den der! Man findet hier über vierKehlgesang tibetanischer Mön- tausend Wandgemälde, auf Mai 2018 concerti  11


Interview

Der Auftrag für das neue Werk kam aber erst später.

denen auch zahlreiche Musikinstrumente zu sehen sind. Und: Es gibt auch alte Handschriften mit über einhundert Stunden Musik. Heute sind diese in verschiedene Länder verstreut, die meisten befinden sich in den Nationalbibliotheken Frankreichs und Großbritanniens. Zwei Jahre habe ich damit verbracht, sie zu prüfen und zu erforschen. Ich versuchte, die musikalische Sprache zu entziffern, und konnte so interessantes Liedmaterial, Melodien und Klangfarben in mein Orchestermaterial einarbeiten. Erstaunlich, dass die westliche Musikwelt von diesem einzigartigen Zeugnis noch nicht so richtig Notiz genommen hat.

Nicht wahr? Diese Höhlengemälde verschieben die Geschichte des Orchesters mal eben um eintausend Jahre nach vorn. Auf einmal sehen wir auf den 1500 Jahre alten Bildern wunderbare Zeugnisse von großen Orchestern, die man auch damals schon in Abtei12  concerti Mai 2018

lungen untergliederte mit Zupfinstrumenten, Schlagwerk, Bläsern und Streichern. Kann man diese Wandgemälde denn in der Bühnengestaltung der Dresdner Uraufführung wiederfinden?

Daran arbeiten wir mit einem Digitalisierungs-Künstler für

»Als ich die Höhlenbilder sah – das war ein Wunder!«

spätere Aufführungen. Diese wunderbaren Bilder muss das Publikum unbedingt zu Gesicht bekommen. Es ist ja so: Dunhuang war die wichtigste Oasenstadt der Seidenstraße. Die Europäer, die nach China wollten, müssen hier vorbeigekom- ... wo sich für Sie persönlich men sein und haben in diesen auch ein Kreis schließt: Ihre Höhlen gelebt. Als ich diese internationale Komponisten­ Bilder mit Einflüssen aus China, karriere begann nämlich bei aus Persien, aus Istanbul, aus den Dresdner Musikfestspielen, Europa sah – das war einfach die nun die Uraufführung Ihrer ein Wunder! Es war für mich Buddha Passion auf die Bühne bringt. zutiefst inspirierend.

Foto: Dong Hao

Eine Aufführung der Matthäus-Passion brachte Tan Dun dazu, seine Buddha-Passion zu komponieren

Ja. Vor etwa zehn Jahren habe ich begonnen, mich rein akademisch mit den alten Manuskripten aus Dunhuang zu beschäftigen. Von einem rein musikalischen Standpunkt aus machte mich diese Arbeit schier verrückt vor Glück. Und dann passierte vor fünf Jahren Folgendes: Das Theater in Shanghai bewarb sich um eine Aufführungslizenz der Matthäus-Passion, die bis dahin niemals in China erklungen war. Die zweitausend Tickets waren innerhalb von drei Stunden verkauft. Nach der Vorstellung traf ich mich mit einigen der Musiker, die mich fragten, wo der chinesische Künstler sei, der endlich mal eine BuddhaPassion schreibt, nachdem sich Jahrhunderte lang zahllose Künstler mit dem Leiden Jesu befasst haben. Irgendwann kam die Frage auf, ob ich nicht der erste Komponist eines solchen Werkes sein könnte. Ich war sprachlos. Bis zu jenem Tag hatte ich nie darüber nachgedacht, eine Passion zu schreiben, und dann kommen diese Deutschen ... Ich sagte ihnen: Eines Tages werde ich eine Buddha-Passion schreiben, versprochen. Also machte ich mich ans Werk. Als die Idee schon recht weit gediehen war, hat sich mein Verlag dann an die Dresdner Musikfestspiele gewandt ...


Können Sie sich noch an das Dresden zu Beginn der Achtzigerjahre erinnern?

Absolut. Man kann ja sagen, Dresden war die erste euro-

päische Stadt, die mich wahrnahm. Damals war Winfried Höntsch der Leiter des Festivals, Siegfried Köhler als JuryVorsitzender und Rektor der Musikhochschule hat mir den Preis überreicht. Was geschah nach Ihrem Dresden-Besuch?

1986 ging ich zum Studieren nach New York. Zwanzig Jahre habe ich dort gelebt. Inzwischen verbringen meine Frau und ich die meiste Zeit in Shanghai, weil meine Frau aus dieser Stadt stammt. Ich habe dort auch ein Studio, das in den letzten Jahren meine „Basis“ geworden ist. Aber natürlich bin ich nach wie vor auch oft in New York um zu komponieren, und ich dirigiere und reise um die ganze Welt. Was für eine Story, oder?

Konzert-TIPP

Dresden Mi. 23.5., 20:00 Uhr Kulturpalast Dresdner Musikfestspiele. Tan Dun: Buddha Passion. Sen Guo (Sopran), Huiling Zhu (Mezzosopran), Kang Wang (Tenor), Shen Yang (Bariton), Münchner Philharmoniker, Internationale Chorakademie Lübeck, Tan Dun (Leitung)

CD-Tipp

Tan Dun: Crouching Tiger, Hidden Dragon Originalmusik zum gleichnamigen Film von Ang Lee. Sony

DVD-Tipp

Tan Dun: Water Concerto David Cossin, Rika Fujii & Tamao Inano (water percussion), Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Tan Dun (Ltg). Opus Arte

s pie l z e it   20 18  /  2 0 19

Das war eine Riesengeschichte und ist jetzt 35 Jahre her. Für mein Leben war das ein wesentlicher Meilenstein. Zu dieser Zeit hatte Ostdeutschland mit den Musikfestspielen ein bedeutendes Musikfestival. Mein Streichquartett Feng Ya Song wurde mit dem Carl-Maria-von-Weber-Preis ausgezeichnet, und ich war der erste chinesische Komponist überhaupt, der jemals auf einem internationalen Festival ausgezeichnet wurde. Jetzt komme ich nach Dresden zurück, 35 Jahre später. Für mich ist diese Stadt mein musikalisches Jerusalem!

dass ich niemals weine, das sagte ich dass ich manchmal lüge, so verstand sie mich

Singing Garden / Il barbiere di Siviglia Gioacchino Rossini / Pelléas et Mélisande Claude Debussy / Barkouf ou un chien au pouvoir Jacques Offenbach / Le Garçon et le poisson magique Leonard Evers / La divisione del mondo Giovanni Legrenzi / Beatrix Cenci Alberto Ginastera / Der Freischütz Carl Maria von Weber / La Princesse arabe Juan Crisóstomo de Arriaga / Don Giovanni Wolfgang Amadeus Mozart / Spectres d’Europe B. Bouché • K. Jooss / Le Lac des cygnes R. El Meddeb / Ballets Européens au XXIe siècle / Maria de Buenos Aires A. Piazzolla • H. Ferrer / L’Atelier des frères Grimm / Danser Mahler au XXIe siècle H. Gkekas • S. Binyamini

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Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Foto Fayer Wien

Wagner machte sie berühmt, Puccini reich – so Birgit Nilsson über sich selbst. Die Stimme der großen Sopranistin wurde als »Naturgewalt« gefeiert

16_Porträt Keine wie sie Hommage an eine Jahrhundertstimme: Die legendäre Sopranistin

Birgit Nilsson wäre in diesem Jahr am 17. Mai hundert Jahre alt geworden 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Mai 2018 concerti  15


FEUILLETON

Keine wie sie Hommage an eine Jahrhundertstimme: Die legendäre Sopranistin Birgit Nilsson hätte am 17. Mai 2018 ihren 100. Geburtstag gefeiert. Von Peter Krause

Birgit Nilsson als Isolde an der Wiener Staatsoper 1967

E

in Bauernmädchen aus Schweden arbeitet sich empor zur Wagnersängerin des Jahrhunderts. Isolde und Brünnhilde, aber auch die Elektra, die Salome und die Färberin aus Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss sowie Puccinis Turandot werden ihre Signetpartien: Die Welt der Oper spricht bei Nennung dieser Rollen ehrfürchtig 16  concerti Mai 2018

vom „Nilsson-Repertoire“. Welche Sängerin es auch wagt, diese einsamen Gipfel des dramatischen Sopranfachs erklimmen zu wollen, wird zwangsläufig mit La Nilsson verglichen. Nur zwei Kolleginnen der Nilsson-Ära dürfen ernsthaft in einem Atemzug genannt werden: ihre Landsfrau Astrid Varnay und ihre deutsche Kollegin Martha Mödl.

Nach den Anfängen gleich nach Kriegsende an der Oper von Stockholm, wo sich trotz eines inkompetenten Lehrers ihre Naturbegabung durchsetzt, erobert die Sängerin sich die größten Häuser im Sturm: Die Festspiele in Bayreuth und das Teatro Colón in Buenos Aires, Mailand, München und die MET liegen ihr zu Füßen. Die pünktlich zu ihrem 100. Geburtstag erschienene, kiloschwere Buch-Hommage mit dem schlichten Titel Birgit Nilsson 100 bringt die Meilensteine dieses Künstlerlebens auf ideale Weise in Erinnerung. Umfangreiches Fotomaterial gibt intime Einblicke in alle Phasen ihrer Karriere, jüngere Weggefährten blicken zurück auf die gemeinsame Arbeit: Darunter Plácido Domingo, der 1969 als Tenorbackfisch mit dem damaligen Weltstar Tosca und Turandot sang, oder Maestro Riccardo Muti, der das Geheimnis ihres Talents mit den drei Worten erklärt, die Verdi einst als Antwort gab: „Lavoro, lavoro, lavoro“. Nicht Divenzickerei und Primadonnengehabe zeichneten die allzeit geerdete Sopranistin aus, sondern vor allem eiserne Disziplin – und eben: „Arbeit, Arbeit, Arbeit“. Jens Malte Fischer ordnet in seinem profunden

Foto: Foto Fayer Wien, Beth Berman

Erdung statt Primadonnengehabe


1979 trat Nilsson noch einmal in der MET auf, wo sie 1959 ihr Debüt feierte

Essay mit den Wotan-Worten „Keine wie Du“, die der RingGott an seine Lieblingstochter Brünnhilde richtet, Nilssons Bayreuther Wirken präzise ein. Stolze sechzehn Spielzeiten lang verbrachte sie ihre Sommer in der fränkischen Provinz. Zumal die Begegnung mit Wieland Wagner blieb nicht ohne Folgen. Mit dem Intellektuellen unter den beiden Wagnerbrüdern entwickelte sie gültige, psychologisch fundierte Rollenkonzeptionen, und aus der Besitzerin der an Volumen und Durchschlagskraft reichsten Sopranstimme ihrer Zeit wurde durch diese Zusammenarbeit so viel mehr: eine moderne Sängerdarstellerin. Epochal gilt bis heute das Traumpaar des Wagnergesangs: Mit dem Heldentenor Wolfgang Windgassen sang sie über neunzig Mal die Oper um das mythischste Liebespaar der Operngeschichte: Tristan und Isolde. Insgesamt gab Birgit Nilsson die Isolde über zweihundert mal. Duette als Duelle

Gesegnet mit einem entwaffnenden Humor gab die Schwe-

din freilich einmal zu Protokoll: „Wagner machte mich berühmt; Puccini machte mich reich.“ Denn im Gegensatz zu den Marathonrollen des Bayreuther Meisters, die entsprechende Ruhepausen zwischen den Vorstellungen erfordern, gleichen prägnante Kurzstreckenpartien des italienischen Repertoires, wie die Turandot oder Tosca, den ökonomisch betrachtet besseren Engagements. Hier wurden Mirella Freni als sopranlyrische Liù oder der Heldentenor Franco Corelli zu ihren bevorzugten Partnern. Mit letzterem, dessen stählerne Stimme bestens mit ihrem allergrößte Säle flutenden, über unendliche Reserven verfügenden Sopran harmonierte, lieferte sich La Nilsson Duette, die zu veritablen Duellen des Stimmsports ausarten konnten. Wer kann das hohe C länger halten? Doch man würde ihr Unrecht tun, die großartige Sängerin auf ein stimmlich sportives Höher, Lauter und Länger zu reduzieren. Sie selbst wies darauf hin, dass eine Isolde in der Lage sein müsse, nach all dem ex­ tremen emotionalen Ausrasten

dann im Liebestod das finale Fis auf einem wirklichen Pianissimo zu intonieren. Sie konnte es. Sie besaß eine vokale Kontrolle, die kaum ein Vibrato, geschweige denn ein Alterstremolo zuließ, und die den Generationen nach ihr zum Vorbild dienen sollte. Ihre zahlreichen, jetzt bei Decca neu aufgelegten Aufnahmen zeugen von der Ausnahmequalität einer wahren Heldinnenstimme.

Buch-Tipp

Birgit Nilsson 100 – An Homage Rutbert Reisch. 712 Seiten. Erscheint im Verlag für moderne Kunst am 22.5. CD-Tipps

Birgit Nilsson – La Nilsson Decca (79 CDs & 2 DVDs) Wagner: Tristan und Isolde Birgit Nilsson, Christa Ludwig, Orchester der Bayreuther Festspiele, Karl Böhm (Ltg). DG Mai 2018 concerti  17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

BERLIN 18.3.2018

NÜRNBERG 20.3.2018

Liebesluder mit Defekt

Eros und Tod, Wahn und Wunder

Hörtheater statt Multimediaspektakel

Verdi: Don Carlos Opéra de Lyon. Daniele Rustioni (Leitung), Christophe Honoré (Regie), Michele Pertusi, Sergey Romanovsky, Stéphane Degout, Sally Matthews

Korngold: Das Wunder der Heliane Deutsche Oper Berlin. Marc Albrecht (Leitung), Christof Loy (Regie), Sara Jakubiak, Josef Wagner

Zimmermann: Die Soldaten Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie), Susanne Elmark, Jochen Kupfer

Oper Prinzessin Eboli tritt nicht als strahlendes Liebesluder auf, sie fährt auf die Bühne – in einem Rollstuhl. Die mezzofamose Eva-Maud Hubeaux schärft so die Tragik der Eboli, wenn sie von Carlos gleich dreifach – als Frau, als Prinzessin und als Behinderte – verschmäht wird. Sonst bleibt die Personen­ regie freilich überschaubar. Dafür ist die Sängerbesetzung sensationell und dem Idiom der französischen Fassung punktgenau angepasst. Dem Marquis de Posa des Stéphane Degout gebührt hier die Krone des Abends. Die für Tenöre des französischen Fachs geforderte Voix Mixte wendet er für seinen hellen und dennoch markanten Bariton vollkommen natürlich an. Heimlicher Star ist Daniele Rustioni. Der junge italienische Musikdirektor läuft mit seinem glänzenden Orchester zu Hochform auf. (PK)

Oper Welch ein exzessiver Orchesterklangrausch und ein Sichverströmen der Stimmen sondergleichen: Der bekennende Korngold-Fan Marc Albrecht trifft mit dem Orchester der Deutschen Oper von Anfang an jenen Ton, der Korngolds ganz eigene melodieaffine Sprache mit dem Ehrgeiz eines Über-Strauss oder Wagnererben verbindet. In einem großen holzvertäfelten Einheitsraum in der dunklen Pracht der Entstehungszeit spielt Christof Loy dazu seine Fähigkeit voll aus, durch eine subtile Personenführung mit der Musik zu denken und zu atmen. Der Regisseur setzt mit einer unbestimmten Gegenwartsnähe auf die Wucht, die der Diskurs von grundsätzlichen Fragen um Liebe, Glück, Treue, rigorose Gesetze, Wunder und Wunderglaube entfaltet, wenn man ihn nicht in die Ferne ent-, sondern an uns heranrückt. (JL)

Oper Konwitschny zeigt Die Soldaten ohne Soldaten. Deren Entsprechung sieht er in den in graue Einheitsanzüge gesteckten, gleichgeschalteten Geschäftsmännern, in Schreibtischtätern des Kapitalismus, die Börsenkurse manipulieren und Lieblosigkeit verbreiten. Wo sich Konwitschny aber dem multimedialen Gesamtkunstwerk verweigert, lässt Nürnbergs scheidender Generalmusikdirektor Marcus Bosch die Musik für sich sprechen, nimmt das Monströse der Musik beim Wort, fächert sie mit Wachheit und Präzision auf. Die Staatsphilharmonie wirkt derart exzellent vorbereitet, dass die einst von Wolfgang Sawallisch diagnostizierte Unspielbarkeit der Partitur einem lustvollen Umgang mit dem hochkomplexen Material gewichen zu sein scheint. Zimmermanns Musik entfaltet eine ungeahnte Schönheit. (PK)

18 concerti Mai 2018

Fotos: Jean Louis Fernandez, Monika Rittershaus, Ludwig Olah

LYON 17.3.2018


Konzertante Oper im Abo 30 % sparen

SO KLINGT NUR DORTMUND DO 18.10.18

SO 17.03.19

SA 25.05.19

VERDI »LA TRAVIATA« MusicAeterna Chor und Orchester, Teodor Currentzis

STRAUSS »ELEKTRA« hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada

STRAWINSKY »THE RAKE’S PROGRESS« Ludwig Orchestra, Barbara Hannigan

Kulturstiftung Dortmund Eine Initiative der Dortmunder Wirtschaft


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Braunschweig SA. 19.5.2018

Humor ist ein ­russisches ­Überlebensmittel Oper Versteckte Botschaften

Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki Staatstheater Braunschweig. Iván López Reynoso (Leitung), Neco Çelik (Regie). Weitere Termine: 23., 27. & 31.5.

Dmitri Schostakowitsch hatte viel musikalischen Witz 20 concerti Mai 2018

Täuschend ähnlich: Peter-Werner Ranke als Władziu Valentino Liberace Gera FR. 11.5.2018

Mr. Showmanship Ballett Der schillernde Pianist Władziu Valentino Liberace inspiriert Silvana Schröder

E

r galt als musikalisches Wunderkind, gab mit zwanzig Jahren sein Debüt beim Chicago Symphony Orchestra. Władziu Valentino Liberace galt bald als der schnellste klassische Pianist der Welt. Doch der Sohn polnischer und italienischer Einwanderer in Wisconsin wollte mehr. Als Mr. Showmanship eroberte er sich das Fernsehen und Las Vegas, er führte ein ausschweifendes Leben, trat in diamantenbesetzten Anzügen auf, ließ sich in einem verspiegelten Rolls-Royce auf die Bühne fahren. Das schillernde Leben des Pianisten, dessen

Schaffen die Unterscheidung zwischen ernster und unterhaltender Kunst ad absurdum führt, inspiriert Silvana Schröder zu einem neuen biografischen Ballett. Begleitet von einem Live-Pianisten und zu einem Musikmix aus Klassik, Jazz, Pop und Broadway-Hits spürt die Choreografin der faszinierenden Persönlichkeit dieses Mannes nach, der im Alter von 67 Jahren an den Folgen von AIDS verstarb. Schröder: Liberace – Glitzer, Schampus und Chopin (UA) Bühnen der Stadt Gera. Silvana Schröder (Choreographie). Weitere Termine: 12., 13., 20. & 21.5., 3.6.

Fotos: gemeinfrei, Ronny Ristok, Hindemith Institut, Seiji Okumiya

und dialektische Brechungen waren für Schostakowitsch ein Überlebensmittel in der repressiven Sowjetunion. Aber war der Sinfoniker auch ein genuiner Humorist? Oh ja! Seine einzige Operette beweist es. Mit ausgeprägtem musikalischem Witz bündelt er individuelle Träume und demonstriert liebevoll die Stärke der Gemeinschaft in prekären Zeitumständen. Es herrscht Wohnungsnot im Moskau der fünfziger Jahre. Da werden öffentliche Räume zum Platz für Privates. Und das Neubaugebiet Tscherjomuschki zur Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Protagonisten.


Bielefeld FR. 18.5.2018

Weitere Tipps

Pubertätsschocker Musical Broadway meets Wedekind in der

SCHWERIN

NEUES VOM TAGE

Dramaturgie von Duncan Sheik und Steven Sater

F

rank Wedekinds Pubertätsschocker Frühlings Erwachen erschien 1891 zu einer Zeit, in der man garantiert nicht über das Making-of des Erwachsenwerdens sprach. Er erzählt von einer Clique von Jugendlichen, die an den erstarrten Moralvorstellungen ihrer Eltern und Lehrer zerbrechen. Duncan Sheik und sein Librettist Steven Sater modellieren die drastische Dramaturgie des Klassikers in ihrem 2006 am Broadway erschienenen Musical nach: Die Dialoge

im Wedekind-Stil werden konterkariert durch Rocksongs, für die die Figuren auch aus ihrer Rolle heraustreten und zu dem werden, was sie eigentlich sind: Jugendliche von heute. Auf der Bühne werden deshalb junge Leute der Region agieren, die mit Profidarstellern zu einem authentischen Ensemble verschmelzen. Sheik/Sater: Frühlings Erwachen Theater Bielefeld. William Ward Murta (Leitung), Christian Müller (Regie). Weitere Termine: 21. & 25.5., 5., 8. & 23.6.

Fr. 4.5., 19:30 Uhr Mecklen­ burgisches Staatstheater Der junge Kapellmeister Gabriel ­Venzago und Operndirektor Toni Burkhardt nehmen sich Hindemiths boulevardesker Oper an. Magdeburg

SALOME Sa. 5.5., 19:30 Uhr ­Theater Magdeburg Nach Jahren als Ausstatter trägt Ulrich Schulz nun die Gesamtverantwortung für Inszenierung und Bühne. Lyon

GERMANIA Augsburg FR. 18.5.2018

Science-Fiction-Wahnsinn Oper Dai Fujikura vertont für seine erste

abendfüllende Oper Stanisław Lems Solaris

D

ai Fujikura studierte bei Erfolgskomponist George Benjamin, unterstützt wurde er vom legendären Pierre Boulez, die größten Orchester hoben seine Werke aus der Taufe. Jetzt bringt das Theater Augsburg die erste abendfüllende Oper des Japaners zur Deutschen Erstaufführung. Sie basiert auf der Novelle Solaris, die Stanisław Lem 1962 verfasste. Der Forscher Kris Kelvin landet auf dem Planeten Fujikura: Solaris Theater Augsburg. Lancelot Fuhry (Leitung), Dirk Schmeding (Regie). Weitere Termine: 26. & 31.5., 6., 8., 10. & 16.6.

Solaris. Der intelligente Ozean vermag aus Erinnerungen der Forscher Repliken zu erstellen. Es entsteht ein Diskurs über Schein und Wirklichkeit, freie Entscheidung und Manipulation, der die Forscher in den Wahnsinn treibt.

Sa. 19.5., 20:00 Uhr ­Opéra de Lyon Alejo Pérez dirigiert die Uraufführung von Alexander Raskatow nach den um Utopie und Ideologiekritik kreisenden Texten von Heiner Müller. München

AUS EINEM TOTENHAUS Mo. 21.5., 19:00 Uhr ­Bayerische Staatsoper Schauspiel-Altrevoluzzer Frank Castorf und Hamburgs einstige Opernchefin stemmen Janáčeks Dostojewski-Vertonung. Halle

BERENICE, REGINA D’EGITTO Fr. 25.5., 19:30 Uhr ­Bühnen Halle Barock­ spezialist Jörg Halubek leitet die Eröffnungspremiere der HändelFestspiele 2018, Jochen Biganzoli führt Regie.

Blick zu den Sternen: Der japanische Komponist Dai Fujikura

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Mai 2018 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Mai

Foto: Detlef Eden

Gabriel Schwabe hebt mit dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven böhmische Klangschätze. Mehr dazu auf Seite 2

2_Porträt Auf der Suche nach dem Klang Trotz seines jungen Alters gehört Gabriel Schwabe bereits zu den besten Cellisten seiner Generation 4_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Mai, ausgewählt von der concerti-Redaktion 7_Klassikprogramm concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 1


Porträt

Auf der Suche nach dem Klang Trotz seines jungen Alters gehört Gabriel Schwabe bereits zu den besten Cellisten seiner Generation. Von Christoph Forsthoff

2 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

Cello ausprobieren wollten, doch just bevor er an der Reihe war, klingelte es zur Pause. Aus, vorbei der Traum … wäre der Knirps nicht hartnäckig geblieben: „So hielt ich das Instrument kurz darauf doch noch in meinen Armen, wurde prompt in die AG aufgenommen und ging stolz mit einem Cello nach Hause“, er-

innert sich Gabriel Schwabe lachend. Begeisterung für Oistrach und Heifetz

Der Beginn einer großen Liebe. Heute zählt der gebürtige Berliner – „mir ist es wichtig, in einer Stadt zu leben, die mich anregt, wo ich ständig Neues entdecken und auch viele Kol-

Foto: Detlev Eden

W

ie gut, dass der kleine Gabriel damals hartnäckig geblieben ist. Ein Cellolehrer war in die dritte Klasse der Neuköllner Grundschule gekommen, um sein Instrument vorzustellen – und der Achtjährige war auf Anhieb fasziniert. Brav reihte sich der Junge unter die Mitschüler, die alle einmal das


legen treffen kann“ – zu den tät – und bei David Oistrach gefragtesten Cellisten seiner fasziniert mich diese unglaubGeneration. Ohne dass der liche Freiheit im Ton.“ 29-Jährige mit dem dichten Eine Leidenschaft für den schwarzen Lockenkopf hierfür Klang, die Schwabe keinesden berüchtigten Wunder- wegs nur als Solist auslebt – kind-Weg hätte nehmen müs- auch wenn der Musiker es sen: Ob Tischtennis oder Fuß- genießt, vom Klang eines Orball, als Jugendlicher war der chesters getragen und auch Hauptstädter meist mit dabei, „angetrieben zu werden“. Doch wenn sich seine Klassenkame- ebenso wichtig ist ihm der raden trafen – und auf dem kammermusikalische AusJesuiten-Gymnasium zählte tausch, was sich gleich bei auch nicht Musik, sondern seinem Debüt-Album von 2015 Chemie und Sprachen zu sei- zeigte, für das er mit dem nen Lieblingsfächern. Nur ­P ianisten Nicholas Rimmer eben, dass noch das Cello hin- Brahms-Werke aufgenommen hat: „Das war eine wunderbazu kam … … und das bis heute: „Wenn ich re Atmosphäre und freundmorgens das Instrument aus- schaftliche Zusammenarbeit.“ packe und die ersten Töne spie- Keine Floskel – die würde dem le, tut mir das einfach gut“, sagt nachdenklichen Schwabe ohSchwabe, und ein versonnenes nehin nie unterkommen – sonLächeln huscht über seine sanf- dern vielmehr Ausdruck seiten Gesichtszüge. „Meinen ner Faszination für die geganz persönlichen Klang zu meinsame „Klangerzeugung“, finden, ist elementar in mei- das Anregen und -stoßen von nem Leben.“ Und so taucht Gestaltungsideen. Was ihn diese Faszination für den ganz übrigens auch jenseits der besonderen Klang des Cellos Bühne auszeichnet: Im Fußdenn auch immer wieder auf, ballmatch mit Freunden spielt wenn der sympathische junge der veritable Techniker am Mann – dem so gar nichts von liebsten „im defensiven Mitder typisch kodderigen Berli- telfeld – mir liegt das Bälleverner Art eigen ist – erzählt: An- teilen am meisten“. gefangen von seiner ersten Begegnung über die EinspieKonzert-TIPP lung des berühmten DvořákKonzertes mit der Cellolegende Bremerhaven Mstislaw Rostropowitsch und Mo. 14.5., 20:00 Uhr & Di. 15.5., 19:30 Uhr Stadttheater den Berliner Philharmonikern, Böhmen - Das Herz Europas. Gabriel die er als Zwölfjähriger hörte Schwabe (Violoncello), Philharmoni(„Das war für mich eine total sches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Martinů: Memorial neue Welt, wie ein Cello klin- to Lidice, Janáček: Taras Bulba, Dvořák: gen kann und soll!“) bis hin zu Cellokonzert h-Moll op. 104 seiner Begeisterung für die CD-Tipp Klangwelten zweier berühmter Geiger, deren CD- und VideoSaint-Saëns: Cellokonzerte Nr. 1 & 2 aufnahmen er sich immer wieGabriel Schwabe der vornimmt. „Das Spiel von (Cello), Malmö SymJascha Heifetz besitzt einfach phony Orchestra, Marc Soustrot (Ltg). Naxos eine unvergleichliche Intensi-

SAISON 2018 2.JUNI BIS 12.JUNI

2. 6. | 18.00 | SCHAFSTALL BISDORF

KUNST BEGEGNET MUSIK DANIEL RICHTER ATRIUM QUARTETT 3. 6. | 20.00 | THEATER WOLFSBURG

ALL YOU NEED IS BACH CAMERON CARPENTER ORGEL 6. 6. | 20.00 | STIFTSKIRCHE STETERBURG

FAMILIE BACH JEAN RONDEAU CEMBALO & ENSEMBLE 7. 6. | 19.30 | LESSINGTHEATER WOLFENBÜTTEL

BACH: KLAVIERKONZERTE ALEXANDRE THARAUD KLAVIER STUTTGARTER KAMMERORCHESTER 10. 6. | 18.00 | SCHLOSS GIFHORN

BACH-REZITAL EVGENI KOROLIOV KLAVIER 12. 6. | 20.00 | KAISERDOM KÖNIGSLUTTER

BACH-KANTATEN MONTEVERDI CHOIR ENGLISH BAROQUE SOLOISTS SIR JOHN ELIOT GARDINER LEITUNG 15. 12. | 16.30 | ST. MARTINI BRAUNSCHWEIG

WEIHNACHTSKONZERT WIENER SÄNGERKNABEN KONZERTKASSE: 0531 – 16606 WWW.KONZERTKASSE.DE FESTIVAL-KARTENSERVICE: 0180 – 55 44 888* WWW.SOLIDEOGLORIA.DE KARTEN GIBT ES AUCH IM INTERNET UND AN ALLEN BEKANNTEN VVK *0,14 Euro/Min., Mobilpreise können abweichen


Tipps & Termine

Ein Festival schürt »Konflikte« – und sorgt für harmonischen Ausgleich Göttingen Vor hundert Jahren endete der Erste Weltkrieg – Grund genug für die Händel-Festspiele, das ewige Paar »Krieg und Frieden« zu beleuchten

Ü

berraschen, begeistern, inspirieren: Das sind die immer wieder erreichten Ziele der „Internationalen Händel-Festspiele Göttingen“, eines der ältesten Festivals für Barockmusik weltweit. Schon im Gründungsjahr 1920 gelang eine Großtat mit Rodelinda als erster Aufführung einer Händel-Oper seit dem 18. Jahrhundert. Von Göttingen gingen entscheidene Impulse für die Renaissance von Händels lange vergessenen Bühnenwerken aus. Eine Oper strahlt auch dieses Jahr am Festspielhimmel: das Dramma per musica Arminio um Her-

4 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

mann den Cherusker, der im Jahr 9 n. Chr. den Römern in der Varusschlacht eine verheerende Niederlage bereitet hatte und viel später zum deutschen Nationalhelden avancieren sollte. Nicht gerade mannhaft, wenn man so sagen darf, war indes die Besetzung bei der Londoner Uraufführung, sang doch im Januar 1737 ein Altkastrat die Titelpartie. Vielleicht machen gerade solche Abweichungen von herkömmlichen Gender-Mustern das Genre Barockoper heute so interessant. In Göttingen verkörpert Countertenor Christopher Lowrey die Hauptrolle, es

inszeniert Erich Sidler, die musikalische Leitung übernimmt Laurence Cummings, der großartige künstlerische Leiter des Festivals. Das diesjährige Motto lautet „Konflikte“ – eine Vorgabe, die auch jenseits der Oper realisiert wird, zum Beispiel beim friedlichen Wettstreit von acht jungen Ensembles bei der „göttingen händel competition“. Georg Pepl Internationale Händel-Festspiele Göttingen 10.–21.5.2018 Midori Seiler, Giovanni Antonini, NDR Chor, London Handel Players u. a. Göttingen

Fotos: Robert Workman, gemeinfrei

Warm anziehen muss er sich eigentlich nicht, denn die Sympathien fliegen ihm nur so zu: Laurence Cummings, künstlerischer Leiter der Festspiele, ist bekannt für seinen Humor – und ein großer Händel-Kenner


Das Schicksal anrufen Bremen Carl Orffs Carmina Burana trifft auf Arien aus Carmen, Aida und Madama Butterfly

O

fortuna!“ ist Jubelruf, Hoffnungsstrahl, Beschwörung, wenn der kleine Mensch am großen Rad des Schicksals dreht. Carl Orff eröffnet seine Carmina burana mit diesem unvergänglichen starken Auftakt, dem auch Fernsehwerbung und Bearbeitungen aller Art nichts anhaben können. Was der bayerische Komponist in den 1930er Jahren in den Handschriften des Klosters Benediktbeuern vorfand und zu seinem Reigen von Chören, Tänzen und Sologesängen verband, verfehlt seine Wirkung nie. Die Kraft des Frühlings

bricht sich im ersten Teil („Primo vere / Uf dem anger“) Bahn, im zweiten Teil „In Taberna“ gibt es allerlei Zungenbrecher für die Männerstimmen, während die Sopranistin in „Cour d’amours“ mit Spitzentönen und Koloraturen die Freuden der Liebe besingt. Und auf die großspurigen Kaskaden eines sinnenfreudigen Abts wartet man ebenso wie auf das klägliche Jammern des Schwans, wenn er auf dem Spieß gebraten wird. Ihn hat die Glücksund Schicksalsgöttin Fortuna offenbar nicht erhört Katharina von Glasenapp

Entscheidet über Glück und Unglück: Göttin Fortuna Do. 17.5., 20:00 Uhr Glocke National Chor Prag, Nordböhmische Philharmonie Teplice, Norbert Baxa (Leitung). Bizet: Carmen, Verdi: Aida, Puccini: Madama Butterfly (Auszüge), Orff: Carmina Burana

Flügel & Klaviere

Ein unvergesslicher Klang. Erleben Sie das C. Bechstein Klavier Millenium 116 K in den C. Bechstein Centren in Bielefeld, Osnabrück und Hannover.

www.bechstein-centren.de

concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 5


Großes Kino für die Ohren Hannover Neun Chöre befeuern Berlioz’ Grande messe des morts

E

Epische Gesänge 10. Philharmonisches Konzert Werke von López, Schumann und Grieg Raphaela Gromes Violoncello Miguel Harth-Bedoya Dirigent

So. 27.5., 11:00 Uhr Congress Centrum (Kuppelsaal) KunstFestSpiele Herrenhausen. Berlioz: Requiem. Werner Güra (Tenor), Chöre der Region, NDR Radiophilharmonie, Orchester der HMTM Hannover, Ingo Metzmacher (Ltg.)

20 Uhr, Glocke 20 Uhr, Glocke

Abo-/Karten-Hotline: 0421 - 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de

Zum ersten Mal in Hannover: Berlioz’ Requiem

Foto: Helge Krückeberg

Mo 07.05.18 Di 08.05.18

ingebettet in 60 bunte Veranstaltungen aus den Bereichen Tanz, Musiktheater, Performance, Konzert und Kunst-Installation bildet Hector Berlioz’ Große Totenmesse die monumentale Mitte der „KunstFestSpiele Herrenhausen“, die 2016 bereits mit den oratorischen Gurre-Liedern Erfolg feierten. Seit 2016 Intendant, entscheidet sich Ingo Metzmacher, der in diesem Projekt gleichzeitig seiner Profession des Dirigierens nachgeht, auch in der dritten Ausgabe des niedersächsischen Festivals für eine beeindruckend große Besetzung – immerhin sorgen vier Blechbläsergruppen, 16 Pauken, zwei Orchester und neun lokale Chöre für dieses einzigartige Spektakel. Das musikalische Gedenken an die Opfer der Julirevolution von 1830 lässt Metzmacher in Zimmermanns Orchesterstück Stille und Umkehr münden. Wo das knapp zweiwöchige Festival Genre- und Gattungsgrenzen überwindet und Klassisches mit Zeitgenössischem paart, öffnet sich am 27. Mai metaphorisch die Kuppel des Congress Centrums gen Himmel und lässt Berlioz’ eineinhalbstündigen Klagegesang im innigen Hannah Duffek Forte weit erklingen.


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Mai

1.5. Dienstag

BOLSHOI THEATER

Braunschweig

19:00 Staatstheater Movimentos Festwochen. Movimentos Akademie, Gregor Zöllig (Choreografie) Hannover

18:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Kay Voges (Regie)

NUR SONNTAG, 10.6. UM 17 UHR

2.5. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal KomponistinnenPorträt: Charlotte Bray. Amaryllis Quartett, Barbara Buntrock (Viola)

LiveÜbertragung!

Hannover

10:30 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese. Siegmund Weinmeister (Leitung), Markus Michael Tschubert (Regie)

3.5. Donnerstag Bremen

19:30 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften. Clemens Heil (Leitung), Stephan Kimmig (Regie)

Präsentiert von

Hannover

10:30 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese. Siegmund Weinmeister (Leitung), Markus Michael Tschubert (Regie) 19:00 C. Bechstein Centrum Projekt Debussy – Encke 2018 zum 100. Todestag von Claude Debussy. Julia Bartha (Klavier). Debussy: Préludes, Encke: Aprèsludes

cinestar.de

Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth. Daniel Inbal (Leitung), Jan Friedrich Eggers (Regie) 19:30 emma-theater Schubert: Die schöne Müllerin. Samir Calixto (Choreografie)

4.5. Freitag Bremen

19:30 Theater Hartmann: Simplicius Simplicissimus. Clemens Heil (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 Sendesaal residenz@sendesaal: Music Campus RheinMain. Tanja Tetzlaff (Violoncello), Music Campus RheinMain 2017. Onslow: Quintet B-Dur op. 79bis, Hindemith: Quartett, Schubert: Klavierquintett A-Dur D 667 op. posth. 114 „Forellenquintett” concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 7


Klassikprogramm

Göttingen

Hannover

Bremen

19:45 Stadthalle Tianwa Yang (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Schubert/Mottl: Fantasie f-Moll D 940, Hindemith: Kammermusik Nr. 4 op. 36, Schumann: Fantasie op. 131, Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur „London“

11:00 & 15:00 NDR Landesfunkhaus NDR Kindermusikfest. NDR Radiophilharmonie, Elim Chan (Leitung)

18:00 Theater J. Strauss: Die Fledermaus. Yoel Gamzou (Leitung)

19:30 Staatstheater Violakonzert/ Tam Tam et Percussion/Der Tod und das Mädchen. Martin Schläpfer, Félix Blaska & Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth. Daniel Inbal (Leitung) 19:30 Theater Corbett: San Paolo Wolfenbüttel

17:15 Herzog August Bibliothek (Augusteerhalle) Europäisches Lautenfestival: Eröffnungskonzert. John Martling (Theorbe) 20:00 St. Johannis Europäisches Lautenfestival: Lautenmusik am Wolfenbütteler Hof. Anthony Bailes (Laute). Werke von Huwet u. a. 21:00 St. Johannis Europäisches Lautenfestival. Joachim Held (Barocklaute). Werke von Weiss

5.5. Samstag Braunschweig

19:00 Staatstheater (Kleines Haus) Poulenc: La Voix humaine & Janáček: Tagebuch eines Verschollenen 19:30 Staatstheater Sciarrino: La porta della legge & Weill: Die sieben Todsünden. Iván López Reynoso (Leitung), Aniara Amos (Regie)

Hildesheim

19:00 Theater für Niedersachsen Abraham: Die Blume von Hawaii (Premiere). Hans Walter Richter (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola (Premiere). Vito Cristofaro (Leitung), Axel Köhler (Regie) Wolfenbüttel

15:00 Schloss (Renaissancesaal) Europäisches Lautenfestival: The songs in Shakespeare’s plays and own settings. Jeni Melia (Sopran), Brian Wright (Laute) 20:00 Schloss (Renaissancesaal) Europäisches Lautenfestival: Eine Winterreise 1594. Ensemble Recercada. Werke von Dowland, Huwet & Praetorius 21:00 Schloss (Renaissancesaal) Europäisches Lautenfestival. Peter Croton (Laute), Nehad El-Sayed (Oud)

6.5. Sonntag Braunschweig

18:00 Staatstheater Mozart: La Clemenza di Tito. Srba Dinić (Leitung) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie)

Tipp

19:30 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Olof Boman (Leitung)

20:00 Sendesaal konzert im dunkeln. Thilo Seevers (piano), Ivar Roban Krizic (bass), Jonatan Sarikoski (drums) Emden

19:30 Neues Theater Istvàn-Alexander Gaal (Violoncello), Westdeutsche Sinfonia, Dirk Joeres (Leitung). Barber: Adagio for strings op. 11, Schumann: Cellokonzert a-Moll op. 129, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur 8 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Donizetti: Der Liebestrank. Ektoras Tartanis (Leitung), Ansgar Weigner (Regie) Göttingen

11:30 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Händel: Chaconne aus „Terpsichore“, Britten: The Young Person’s Guide to the Orchestra op. 34, Purcell: Fantasia F-Dur „Upon one note“, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (Auszüge) Hagen

18:00 Ehemalige Kirche Euregio Musik Festival. Palmeri: Magnificat. Martín Palmeri (Klavier), Rocco Heins (Bandoneon), Sigrid Heidemann (Sopran), Katrin Janssen-Oolo (Mezzosopran), Tangoorchester, Vocalvielharmonie Osnabrück, Holger Dolkemeyer (Leitung) Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Suyoen Kim (Violine), Annika Treutler (Klavier). Fauré: Sonate Nr. 1 A-Dur op. 13, Franck: Sonate A-Dur, Szymanowski: Mythen op. 30 16:00 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Daniel Klein (Leitung) Hildesheim

Bremen

20:00 Glocke Matthias Goerne (Bariton), NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Sendesaal Meryem Natalie Akdenizli (Klavier). Baran: Çocuk Parçaları, Beethoven: Sonate Nr. 26 e-Moll „Les Adieux”, Chopin: Sonate Nr. 2 b-Moll op. 35, Liszt: Études d’exécution transcendante (Auszüge)

5.5. Samstag

20:00 Glocke Bremen Matthias Goerne (Bariton), NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Mahler: Kindertotenlieder & Adagio aus der Sinfonie Nr. 10, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica“ Über Schubert sagt Matthias Goerne: „Mit Schubert können Sie den ganzen Menschen erklären, in all seinen Facetten, Sehnsüchten, Ängsten und Fehlern. Schubert ist grenzenlos. Grenzenlos tief.“

16:00 Domäne Marienburg (Aula im Hohen Haus) Antonia Radneva (So­ pran), Konstantinos Klironomos (Tenor), Peter Kubik (Bariton), La festa musicale, Daniel Berendt (Moderation). Bach: Ouvertüre h-Moll BWV 1067 & „Kaffeekantate“ BWV 211 Lüneburg

19:00 Theater Bizet: Carmen. Thomas Dorsch (Leitung) Oldenburg

18:00 Staatstheater Statkowski: Maria. Hendrik Vestmann (Leitung) Steinkirchen

15:00 St.-Martini-et-Nicolai-Kirche Blütenkonzerte. Mari Fukumoto (Orgel)

Foto: Caroline de Bon

Oldenburg

19:30 Staatsoper Marilyn (UA). Jörg Mannes (Choreografie)


Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 9


Klassikprogramm

Tecklenburg

Hannover

16:00 Wasserschloss Haus Marck (Rittersaal) Wasserschlosskonzerte. Emily Dilewsky (Sopran), Mirela Zhulali (Klavier). Werke von Zemlinsky, Grieg, Schubert, Brahms u. a.

10:30 Ballhof Zwei McNeff: Ein sanfter Riese 19:30 Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte. Frank Hilbrich (Regie)

12:00 Schloss (Renaissancesaal) Europäisches Lautenfestival: Lautenmusik des Mittelalters. Marc Lewon & Paul Kieffer (Mittelalterlaute) Wolfsburg

11:30 Scharoun Theater (Foyer) Brunchkonzert: Jahreszeiten. Josef Ziga (Violine), Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

7.5. Montag

10.5. Donnerstag Bremerhaven

19:30 Stadttheater Donizetti: Der Liebestrank Göttingen

18:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Judas Maccabeus. Deanna Breiwick (So­pran), Sophie Harmsen (Mezzosopran), Owen Willetts (Countertenor), Ina Jaks (Alt), Kenneth Tarver (Tenor), João Fernandes (Bass), NDR Chor, FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung)

Bremen

Hannover

20:00 Glocke Raphaela Gromes (Violoncello), Bremer Philharmoniker, Miguel Harth-Bedoya (Leitung). López: Suite aus „Bel Canto“ (DEA), Schumann: Cellokonzert a-Moll, Grieg: Peer Gynt op. 23 (Auszüge)

18:30 Staatsoper Verdi: Aida

Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Donizetti: Adelia

8.5. Dienstag Bremen

20:00 Glocke Raphaela Gromes (Violoncello), Bremer Philharmoniker, Miguel Harth-Bedoya (Leitung). López: Suite aus „Bel Canto“, Schumann: Cellokonzert a-Moll, Grieg: Peer Gynt op. 23 (Auszüge) Hannover

19:30 Staatsoper Marilyn. Jörg Mannes (Choreografie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola. Vito Cristofaro (Leitung) Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

9.5. Mittwoch

Oldenburg

18:00 Staatstheater Haydn: Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Antoine Jully & Raphael Hillebrand (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Traetta: Antigona

11.5. Freitag Braunschweig

19:30 Theater Corbett: San Paolo

12.5. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie)

Bremen

Bremen

19:30 Glocke (Kleiner Saal) Reise nach Italien. Andriy Ilkiv (Trompete), Bremen Chamber Orchestra 19:30 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Olof Boman (Leitung)

19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk

Göttingen

18:00 St.-Jacobi-Kirche Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Messiaen: Die Pfinstmesse. Stefan Kordes (Orgel) 19:30 Universität (Aula) Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Mary Collins & Steven Player (Tanz), London Handel Players. Werke von Lully, Händel & Bach 22:05 St. Marien-Kirche Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Oboe Band. Werke von Fasch u. a. Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Alexandra Conunova (Violine), Andreas Ottensamer (Klarinette), Michail Lifits (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

10 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

Osnabrück

20:00 Louis Spohr Musikzentrum (Roter Saal) Jan Behrens Trio feat. Pat Appleton

19:30 Theater Bizet: Carmen 19:30 Theater Kálmán: Die Csárdásfürstin. György Mészáros (Leitung)

Schon 2008 prophezeite ein Kritiker, Michail Lifits werde Karriere machen: „Wenn nicht, kaufe ich mir einen Hut und fress’ ihn auf!“ Nun, das ist nicht mehr nötig.

19:30 Staatstheater Mozart: La clemenza di Tito. Srba Dinić (Leitung)

Bremen

Hameln

11.5. freitag

19:30 NDR Landesfunkhaus Hannover (Kleiner Saal) Alexandra Conunova (Violine), Andreas Ottensamer (Klarinette), Michail Lifits (Klavier). Poulenc: L’Invitation au château & Klarinettensonate, Prokofjew: Fünf Melodien op. 35a & Violinsonate Nr. 1 f-Moll op. 80, Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten

Göttingen

18:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio (Premiere). Christopher Lowrey (Arminio), Anna Devin (Tusnelda), Sophie Junker (Sigismondo), Helena Rasker (Ramise), Paul Hopwood (Varo), Owen Willetts (Tullio), Cody Quattlebaum (Segeste), FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung) Hameln

19:30 Theater Alban Gerhardt (Violoncello), Sinfonieorchester Wuppertal, Julia Jones (Leitung). Prokofjew: Sinfonia concertante e-Moll op. 125, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll Hannover

19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Daniel Klein (Leitung), Martin G. Berger (Regie)

Foto: Felix Broede

Wolfenbüttel

Tipp


Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Abraham: Die Blume von Hawaii Lüneburg

18:00 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie) 18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Poulenc: La Voix humaine, Janáček: Tagebuch eines Verschollenen

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Die Entführung. Philip Barczewski (Leitung), Friedrich von Mansberg (Regie). Musik von Mozart

20:00 Altstadtrathaus Dornse Beethoven-Zyklus III. Marc Pierre Toth (Klavier)

Osterode

15:30 Theater J. Strauss: Die Fledermaus. Yoel Gamzou (Leitung)

16:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Göttinger Symphonie Orchester, ChristophMathias Mueller (Leitung). Werke von Händel, Britten, Purcell & Brahms

Bremen

Emsdetten

11:00 Stroetmanns Fabrik Euregio Musik Festival. Gnesins Duo. Werke von Grieg, Franck, Prokofjew u. a.

Weerselo

Göttingen

20:00 Stiftskerk Euregio Musik Festival. Euregio Strings

11:00 Alte Fechthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Babykonzert. Kuckuck, was klingt denn da? kreaTonal

13.5. Sonntag Braunschweig

11:00 Stadthalle Johannes Denhoff (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Iván López Reynoso (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Der fliegende Holländer“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 & Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“

11:00 Universität (Aula) Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Giovanni Antonini (Blockflöte), Ottavio Dantone (Cembalo). Werke von Bach, Händel, Falconieri, Castello u. a. 15:00 Alte Fechthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Krach mit Bach. Ensemble Prisma. Werke von Händel & Bach

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

17:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio. FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung) Hameln

15:00 Theater Schneewittchen und die sieben Zwerge. Richard Lowe (Choreografie) Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Kammermusik-Matinee: Musikalisches Opfer. Christoph Renz (Flöte), Friederike Starkloff (Violine), Anna Lewis (Viola), Nikolai Schneider (Violoncello), Bernward Lohr (Cembalo), Christian Edelmann (Moderation). Beethoven: Serenade D-Dur op. 25, Martinů: Promenades H 274, Bach: Triosonate aus „Musikalisches Opfer” BWV 1079 17:00 Staatsoper Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ton Koopman (Leitung). Händel: Music for the Royal Fireworks, Haydn: Sinfonie Nr. 59 A-Dur „Feuer“, Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager Sinfonie“ 19:30 NDR Landesfunkhaus Soul meets Klassik. Max Mutzke (vocals), Mikis Takeover!Ensemble

concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 11


Klassikprogramm

Herzberg

Göttingen

Göttingen

18:00 St.-Nicolai-Kirche Interna­ tionale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Alexander Balus. Marcjanna Myrlak (Mezzosopran), Arianna Cendittelli & Giulia Bolcato (Sopran), William Wallace (Tenor), Martin Achrainer (Bass-Bariton), Landesjugendchor Niedersachsen, Musica Alta Ripa, Jörg Straube (Leitung)

18:00 Bremers Weinkellerei am Wall Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Als die Römer frech geworden. Catherine Aglibut (Violine), Christoph Sommer (Theorbe), Moritz Schulze (Lesung)

19:00 Deutsches Theater Interna­ tionale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio. FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung)

Hannover

19:30 Theater Johanna Stier (Oboe), Französische Kammerphilharmonie, Philip van Buren (Leitung). SaintGeorges: Sinfonie G-Dur op. 11/1, R. Strauss: Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550

19:00 Theater für Niedersachsen Donizetti: Adelia. Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Malgarten

16:00 Klosterkirche Euregio Musik Festival. Leonard Rees (Violoncello). Bach: Suite Nr. 4 Es-Dur, Ligeti: Cellosonate, Hindemith: Cellosonate Northeim

16:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Young Person’s Guide. Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Werke von Händel, Britten, Purcell & Brahms Oldenburg

11:15 & 19:30 Staatstheater Oldenburgisches Staatsorchester, Evan Christ (Leitung). Webern: Passacaglia op. 1, Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132, Nielsen: Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 7 18:30 Staatstheater Liederabend: Bella Italia! Osnabrück

11:00 OsnabrückHalle Michal Majersky (Violine), Osnabrücker Symphonieorchester, Florian Ludwig (Leitung). Werke von Glinka, Sibelius, Weinberger, Schmidt u. a.

14.5. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Johannes Denhoff (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Iván López Reynoso (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Der fliegende Holländer“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 & Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“ Bremerhaven

20:00 Stadttheater Gabriel Schwabe (Violoncello), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Martinů: Memorial to Lidice, Janáček: Taras Bulba, Dvořák: Cellokonzert h-Moll op. 104 12 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

Hardegsen

19:30 Burg Hardeg (Muthaus) Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Preisträgerkonzert „göttingen händel competition” 2018 Oldenburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Melodien für Moneten – Opera Edition. Mitglieder des Opernensembles Osnabrück

20:00 OsnabrückHalle Michal Majersky (Violine), Osnabrücker Symphonieorchester, Florian Ludwig (Leitung). Werke von Glinka, Sibelius, Weinberger, Schmidt u. a.

15.5. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

19:30 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften Bremerhaven

19:30 Stadttheater Böhmen - Das Herz Europas. Gabriel Schwabe (Violoncello), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Martinů: Memorial to Lidice, Janáček: Taras Bulba, Dvořák: Cellokonzert h-Moll op. 104

Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (F1) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank. Thomas Barthol (Regie)

16.5. Mittwoch Einbeck

19:30 Münsterkirche St. Alexandri Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Eeemerging. 4 Times Baroque Göttingen

19:00 Kapelle Neu-Mariahilf Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Händel ambulant. Paul Hopwood (Tenor), Fernando Aguado (Klavier) Hannover

11:00 Ballhof Eins Mayrhofer: Die drei Spinnerinnen 19:30 Staatsoper Marilyn. Jörg Mannes (Choreografie) Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Die Entführung. Philip Barczewski (Leitung), Friedrich von Mansberg (Regie). Musik von Mozart Oldenburg

19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola. Vito Cristofaro (Leitung)

17.5. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie)

Beethoven-Zyklus

Teil 3 Marc Pierre Toth, Klavier

15. Mai 2018 20 Uhr, Dornse

Bremen

19:30 Theater Bizet: Carmen 20:00 Glocke Orff: Carmina Burana. Nordböhmische Philharmonie Teplice Dransfeld

11:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen. European Union Baroque Orchestra, Figurentheater Favoletta. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

Foto: Eddy Posthuma de Boer

Hildesheim

19:30 Staatsoper Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ton Koopman (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Hameln


Göttingen

17:00 Waldorfschule Internationale Händel-Festspiele Göttingen. European Union Baroque Orchestra, Figurentheater Favoletta. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten 19:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio. FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung) Hannover

11:00 Ballhof Eins Mayrhofer: Die drei Spinnerinnen. Mark Rohde (Leitung), Neil Barry Moss (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Denis Kozhukhin (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Xian Zhang (Leitung). Rachmaninow: Vocalise op. 34/14, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2, Prokofjew: Sinfonie Nr. 6 Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe. Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T’Hooft (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Verdi: Rigoletto Osnabrück

19:30 Theater Jazz meets Orchestra. Frederik Köster (trumpet), Sebastian Sternal (piano), Joscha Oetz (bass), Jonas Burgwinkel (drums), Osnabrücker Symphonieorchester, An-Hoon Song (Leitung) Sassenberg

19:30 Schloss Harkotten Euregio Musik Festival. Of Cabbages and Kings

18.5. Freitag Bremen

19:30 Theater Hartmann: Simplicius Simplicissimus. Clemens Heil (Leitung), Tatjana Gürbaca (Regie) 20:00 Sendesaal Echoes Of Swing. Colin T. Dawson (trumpet & vocals), Chris Hopkins (saxophone), Bernd Lhotzky (piano), Oliver Mewes (drums) Duderstadt

19:00 Basilika St. Cyriakus Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Christ Church Cathedral Choir, Stephen Darlington (Leitung). Werke von Shepherd, Byrd, Purcell & Händel Göttingen

18:00 St. Jacobi-Kirche Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Messiaen: Die Pfinstmesse. Stefan Kordes (Orgel)

Tipp

19.5. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki (Premiere). Iván López Reynoso (Leitung), Neco Çelik (Regie) Bremen

14.5. montag

19:30 Staatsoper Hannover Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ton Koopman (Leitung). Händel: Music for the Royal Fireworks, Haydn: Sinfonie Nr. 59 A-Dur „Feuer“, Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“ Die Beschäftigung mit der Alten Musik ist für Ton Koopman das spannenste Betätigungsfeld. „Es ist die Mentalität: Die Musikalität ist so umwerfend, so echt und unmittelbar.“ Hannover

19:30 Staatsoper Verdi: Aida. Ivan Repušić (Leitung), Kay Voges (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Denis Kozhukhin (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Xian Zhang (Leitung). Rachmaninow: Vocalise, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 22, Prokofjew: Sinfonie Nr. 6 Lüneburg

20:00 Theater Ein Sommernachtstraum (Premiere). Olaf Schmidt (Choreografie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Haydn: Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Antoine Jully & Raphael Hillebrand (Choreografie) Stadthagen

19:30 Schloss (Kaminsaal) Quatour Ebène. Beethoven: Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 18/3 & Streichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59/3 „Rasumowsky”, Fauré: Streichquartett e-Moll op. 121

19:30 Theater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Olof Boman (Leitung), Paul-Georg Dittrich (Regie) Bremerhaven

20:00 Stadthalle Pop meets Classic. Das Philharmonische Orchester Bremerhaven, Vikrant Subramanian, Silent Radio, Surrogate, Sarah Trumpfheller, Laith Al-Deen Göttingen

19:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Galakonzert. Diana Moore (Mezzosopran), Fflur Wyn (Sopran), Rachel Kelly (Sopran), Nathan Haller (Tenor), Cody Quattlebaum (Bass), Christ Church Cathedral Choir, FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung). Händel: The Choice of Hercules HWV 69 & Dettinger Te Deum HWV 283 Hannover

19:30 Staatsoper Mozart: Die Zauberflöte. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Frank Hilbrich (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Nora El Ruheibany (Marimba), Lüneburger Symphoniker, Johannes Rieger (Leitung). Brahms: Serenade A-Dur op. 16, Ruheibany: Marimbakonzert (UA), Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 „Symphonie classique“ Oldenburg

11:30 Theaterhafen (Außenbühne) Kooky Klique. Lester René Álvarez (Choreografie) 19:30 Staatstheater Statkowski: Maria. Hendrik Vestmann (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie)

Staufenberg

Salzhausen

20:30 Sport- und Gold-Resort Gut Wissmannshof Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Sunset! Laurda Moody (Violoncello & Gesang)

17:00 St. Johannis Elbeblech. Werke von Bach, Bruckner, Joplin u. a.

Tecklenburg

Göttingen

20:00 Wasserschloss Haus Marck (Rittersaal) Wasserschlosskonzerte. Konstantin Reinfeld (Mundharmonika), Benyamin Nuss (Klavier). Werke von Bach, Filho, Korzynski u. a.

11:00 Universität (Aula) Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Stiftungskonzert. Midori Seiler (Violine), Christian Rieger (Cembalo). Werke von Biber & Muffat

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20.5. Sonntag

concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 13


Klassikprogramm

Göttingen

18:00 Stadthalle Internationale Händel-Festspiele Göttingen. NDR Chor, Mitglieder des FestspielOrchesters Göttingen, Philipp Ahmann (Leitung). Händel: Utrecht Jubilate & Ode for the Birthday of Queen Anne

12:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio (Familienfassung). FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung)

11:30 Klosterkirche Nikolausberg Internationale Händel-Festspiele Göttingen: Eeemerging II. Cantoría

22:00 Junges Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Ensemble Virévolte. Werke von Händel, Dowland, Wagner u. a.

16:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio. FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung)

Hannover

Hannover

18:30 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: Hysterical Furniture. Jonathan Burrows (Choreografie) 18:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Daniel Klein (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Hitzacker

11:30 VERDO Kultur- und Tagungszentrum Nora El Ruheibany (Marimba), Lüneburger Symphoniker, Johannes Rieger (Leitung). Brahms: Serenade A-Dur op. 16, Ruheibany: Marimbakonzert, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Symphonie classique“ Oldenburg

11:30 Staatstheater Familienkonzert: Go West! Melanie Lang (Mezzoso­ pran), KlangHelden Jugendchor, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung). Werke von Barber, Gershwin, Bernstein u. a. 19:30 Staatstheater Rossini: La Cenerentola. Vito Cristofaro (Leitung), Axel Köhler (Regie) Osnabrück

18:00 Orangerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. GrauSchumacher Piano Duo. Werke von Debussy, Zimmermann & Muntendorf (UA) 19:30 Staatsoper Marilyn. Jörg Mannes (Choreografie)

22.5. Dienstag Bremen

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Curtis on Tour. Zorá String Quartet. Haydn: Streichquartett F-Dur op. 77/2, Hsu: kenopsiac, Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51/2 Celle

20:00 Schlosstheater Tetzlaff Quartett. Mozart: Streichquartett Es-Dur KV 428, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 122, Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130 mit Großer Fuge op. 133

Tipp

23.5. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki. Iván López Reynoso (Leitung), Neco Çelik (Regie) Hameln

19:30 Theater Elbtonal Percussion Hannover

11:00 Ballhof Eins Mayrhofer: Die drei Spinnerinnen Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen (F1) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank Lüneburg

20:00 Theater Bizet: Carmen Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Mozart: Apollo und Hyacinth

24.5. Donnerstag Braunlage

20:00 Sanatorium Dr. Barner (Musiksaal) Braunlager Maikonzerte: Musik ist Magie – zum evolutionären Ursprung einer Kunst, die keine Worte braucht. Gil Garburg (Klavier), Eckart Altenmüller (Vortrag) Bremen

20:00 Die Glocke Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Florian Donderer (Violine & Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur & Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur, Mendelssohn: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2

15:00 Theater Corbett: San Paolo

Döse

16:00 Steinwerk St. Katharinen Euregio Musik Festival. Mariya Kim (Klavier). Schumann: Arabesque & Sonate fis-Moll op. 11, Liadov: Vier Preludes, Prokofjew: Sonate Nr. 6

20:00 St. Gertrud Deutsche Bläsersolisten. Beethoven: Bläser-Oktett Es-Dur op. 103, Mozart: Serenade Es-Dur KV 375, Smetana: Harmoniemusik aus „Die verkaufte Braut“

19:30 emma-theater Schubert: Die schöne Müllerin. Samir Calixto (Choreografie)

21.5. Montag Braunschweig

19:30 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie) Bremen

20:00 Sendesaal Elisabeth Leonskaja (Klavier), Artemis Quartett Weitere Infos siehe Tipp 14 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

21.5. MOntag

20:00 Sendesaal Bremen Elisabeth Leonskaja (Klavier), Artemis Quartett. Schostakowitsch: Klavierquintett g-Moll op. 57, Dvořák: Klavierquintett A-Dur Akribische Vorbereitung: Bevor das Artemis Quartett ein Programm aufführt, werden die Werke nicht nur mindestens vier Wochen geprobt, sondern auch in Hauskonzerten vor Freunden getestet.

Hannover

19:00 C. Bechstein Centrum Cun Mo Yin (Klavier). Beethoven: Hammerklaviersonate 19:30 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Tetzlaff Quartett. Beethoven: Streichquartett Nr. 13 op. 130, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 11 op. 122 21:30 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Christian Tetzlaff (Violine). Bartók: Sonate für Violine solo

Foto: Felix Broede

17:00 Deutsches Theater Internationale Händel-Festspiele Göttingen. Händel: Arminio. FestspielOrchester Göttingen, Laurence Cummings (Leitung)


Osnabrück

Premiere 26. 5. 2018

19:30 Theater Corbett: San Paolo

25.5. Freitag

TrisTan und isolde

Aurich

20:00 Landschaftsforum Gezeitenkonzerte: Prolog. Duo ArnholdtKaiser. Werke von Tschaikowsky u. a. Braunlage

Handlung in drei akten

19:30 Trinitatiskirche Braunlager Maikonzerte. Mathias Tönges (BassBariton), Martin Stegner (Viola), Shaghajegh Nosrati (Klavier), Andreas Wittmann (Oboe), Klavierduo SilverGarburg. Klughardt: Schilflieder op. 28, Wagner: O Du mein holder Abendstern aus „Tannhäuser“, Schumann: Fantasiestücke, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum u. a. Braunschweig

10:00 & 11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Kinderkonzert: Woraus besteht Musik? Mozart: Eine kleine Nachtmusik 19:30 Staatstheater Sideways Rain. Guilherme Botelho (Choreografie) Bremen

20:00 Sendesaal Virginia Ferentschik (Sopran), Gabriella Guilfoil (Mezzosopran), Thomas Mohr (Tenor), Artem Yasynskyy (Klavier), Orchester der Hochschule für Künste, Daniel Mayr & Marco Thomas (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, Mahler: Des Knaben Wunderhorn Bremerhaven

19:30 Stadttheater Donizetti: Der Liebestrank. Ektoras Tartanis (Leitung), Ansgar Weigner (Regie) Göttingen

19:45 Stadthalle Simone Kermes (Sopran), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Werke von Rossini, Donizetti, Verdi, Lehár & Bernstein Hannover

18:00 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: Ascension in Noise. Myriam Gourfink & Deborah Lary (Tanz). Klanginstallation Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Donizetti: Adelia. Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie)

von

ricHard Wagner

musikalische leitung: constantin trinks inszenierung: Stephan müller kartentelefon 0561.1094-222 | www.staatstheater-kassel.de Osnabrück

19:30 Theater Traetta: Antigona. Andreas Hotz (Leitung), Floris Visser (Regie)

26.5. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater R. Strauss: Elektra. Srba Dinić (Leitung), Adriana Altaras (Regie) Bremen

19:30 Theater Kürstner/Vogel: Wahlverwandtschaften. Clemens Heil (Leitung), Stephan Kimmig (Regie) Bunderhee

20:00 Steinhaus Gezeitenkonzerte: Prolog. Duo Arnholdt-Kaiser. Werke von Tschaikowsky, Tüür, Sibelius u. a. Clausthal-Zellerfeld

20:00 Pulverhaus Sympatec GmbH Braunlager Maikonzerte. Ioana Crisina Goicea (Violine), Florian Krumpöck (Klavier). Liszt: Années de pèlerinage (Auszüge), Chopin: Klaviersonate Nr. 2 b-Moll, C. Schumann: Romanzen op. 22, Paganini: Capricen (Auszüge) Hannover

13:00 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: Ascension in Noise. Myriam Gourfink & Deborah Lary (Tanz). Klanginstallation 14:00 C. Bechstein Centrum Workshop: Die kleinen Klavierbauer

Lüneburg

19:30 Marktkirche KunstFestSpiele Herrenhausen. graindelavoix. Gesualdo: Tenebrae Responsoria

20:00 Theater Dream a Little Dream. TanzJugendClub

19:30 Staatsoper Der Besuch. Jörg Mannes (Choreografie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Musik 21. Astrid Schmeling (Flöte). Black: Neues Werk (UA), Papalexandri-Alexandri: Untitled I, Schüttler: schöner leben 3, Kaul: Münder, Hülcker: Bauvorhaben Lüneburg

20:00 Theater Ein Sommernachtstraum. Olaf Schmidt (Choreografie) Osnabrück

18:00 Schloss (Aula) Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung). Werke von Mozart & Abel 19:30 emma-theater Open Windows VI. Jörg Mannes (Choreografie)

27.5. Sonntag Braunlage

15:30 Sanatorium Dr. Barner (Musiksaal) Braunlager Maikonzerte: Encore. Gil Garburg (Klavier), Kaja Engel (Moderation) Braunschweig

14:30 Staatstheater Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Heimatabend. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Fidis Quartett, Thomas Zscherpe (Kontrabass). Onslow: Streichquintett Nr. 26 c-Moll op. 67, Dvořák: Streichquintett G-Dur op. 77 15:30 Glocke (Kleiner Saal) Bremer Kaffeehaus-Orchester 18:00 Theater Strawinsky: The Rake’s Progress (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Michael Talke (Regie) concerti 05.18 Niedersachsen & Bremen 15


Klassikprogramm

20:00 Sendesaal Benefizkonzert für den Sendesaal. Nik Bärtsch (piano), Thomy Jordi (bass), Kaspar Rast (drums), Sha (clarinet) Bremerhaven

15:00 Stadttheater Menotti: Der Konsul. Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie) Göttingen

17:00 Deutsches Theater Goran Stevanovic (Akkordeon), Göttinger Symphonie Orchester, ChristophMathias Mueller (Leitung). Gotovac: Simfonijsko kolo op. 12, Chagrin: Yugoslav Sketches from „Bridge“, Sedlar: Sto Maraka – Ommaggio a Clara Schumann, Štolcer-Slavenski: Nocturno, Verbalov: Akkordeonkonzert, Bach: Cembalokonzert Nr. 3 D-Dur BWV 1054 (Auszüge) 18:00 Theater im ehemaligen IWF Nomos-Quartett. Mozart: Streich­ quartette Es-Dur KV 428 (Auszüge) & C-Dur KV 465 (Auszüge), Heintz: Wege, Nemtsov: Streichquartett Hannover

11:00 Congress Centrum (Kuppelsaal) KunstFestSpiele Herrenhausen. Werner Güra (Tenor), Bachchor, Capella St. Crucis, Collegium Vocale, Johannes-Brahms-Chor, Junges Vokal­ ensemble, Kammerchor Hannover, Knabenchor Hannover, Mädchenchor Hannover, Norddeutscher Figuralchor, NDR Radiophilharmonie, Orchester der Musikhochschule Hannover, Ingo Metzmacher (Leitung). Zimmermann: Stille und Umkehr, Berlioz: Requiem

Lüneburg

Hildesheim

11:30 Musikschule (Forum) Familienkonzert:. Lüneburger Symphoniker, Ulrich Stöcker (Leitung). Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel“

20:00 Theater für Niedersachsen Schubert: Die schöne Müllerin D 795. Andreas Post (Tenor), Bernhard Römer (Klavier)

19:00 Theater Dream a Little Dream. TanzJugendClub

Lüneburg

Oldenburg

11:30 Weser-Ems-Hallen Patenschaftskonzert. Jugendorchester Oldenburg, Oldenburgisches Staatsorchester, Carlos Vázquez (Leitung) Osnabrück

11:30 Theater (Orchesterstudio) Kammerkonzert. Michael Gäbel (Klarinette), Raphael Walter (Violoncello), Markus Lafleur (Klavier) 19:30 Theater Verdi: Rigoletto

28.5. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Florian Donderer (Violine & Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur & Ouvertüre im italienischen Stil D-Dur D 590, Mendelssohn: Klavierkonzerte Nr. 1 & Nr. 2 Bremen

20:00 Glocke Gabriela Montero (Klavier), Bremer Philharmoniker, Antonio Méndez (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll, Improvisationen für Klavier Hameln

11:00 Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (Vortragssaal) Kammerkonzert

19:30 Theater Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Florian Ziemen (Leitung), Hans Hollmann (Regie)

15:00 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen: Ascension in Noise. Myriam Gourfink & Deborah Lary (Tanz). Klanginstallation

Oldenburg

16:00 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Daniel Klein (Leitung), Martin G. Berger (Regie) 19:30 NDR Landesfunkhaus Igor Levit (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Florian Donderer (Violine & Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur & Ouvertüre im italienischen Stil D-Dur D 590, Mendelssohn: Klavierkonzerte Nr. 1 & Nr. 2 Hildesheim

16:00 Theater für Niedersachsen Abraham: Die Blume von Hawaii 16 Niedersachsen & Bremen concerti 05.18

19:00 Piano Rosenkranz (Konzertsaal) Dialogkonzerte: Claude Debussy – Seine Freunde, Kollegen, Zeitgenossen. Werner Barho (Klavier)

29.5. Dienstag Bremen

20:00 Glocke Gabriela Montero (Klavier), Bremer Philharmoniker, Antonio Méndez (Leitung). Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47, Improvisationen für Klavier

20:00 Theater Die Entführung. Philip Barczewski (Leitung), Friedrich von Mansberg (Regie). Musik von Mozart

30.5. Mittwoch Bremen

18:05 Glocke 5nachsechs: Schwarz auf weiß! Irina Chistiakova (Klavier), Bremer Philharmoniker, Benjamin Bayl (Leitung). Werke von Strawinsky u. a. Hannover

19:30 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Humboldt Trio. Schönberg: Streichtrio op. 45, Rihm: Musik für drei Streicher 21:30 Galerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Sarah Neufeld (Violine), Micha Phonem (DJ) Osnabrück

19:30 Theater Corbett: San Paolo

31.5. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Schostakowitsch: Moskau, Tscherjomuschki Bremen

20:00 Sendesaal Katja Werker (vocals & guitar) Göttingen

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Avi Avital (Mandoline), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Avison: Concerti grossi a-Moll op. 6/4 & D-Dur op. 6/6, Bach: Mandolinenkonzert Nr. 1 d-Moll BWV 1052, Abel: Sinfonie G-Dur op. 17/6 Hannover

19:00 C. Bechstein Centrum Chansons für Bechstein. Magdalena Ganter (Gesang). Werke von Weill u. a.

Hannover

19:30 Orangerie Herrenhausen KunstFestSpiele Herrenhausen. Romitello: An Index of Metals. Ictus Ensemble, Kobe van Cauwenberghe (E-Gitarre), Georges-Elie Octors (Leitung)

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Shalamov Piano Duo. Werke von Schubert, Debussy & Ravel

20:00 NDR Landesfunkhaus Filmmusik-Wunschkonzert. NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung)


KLANG IN SEINER SCHÖNSTEN FORM PROGRAMM 2018/19 UND VORVERKAUFSINFORMATIONEN AB 3.5. UNTER ELBPHILHARMONIE.DE


Festivalguide

Geschichte erleben Das Ekhof-Festival sieht sich der Historie des Gothaer Schlosses Friedenstein verpflichtet – und geht doch mit der Zeit. Von Ninja Anderlohr-Hepp

D

er Holzboden knarzt unter jedem Schritt, die Luft ist warm und etwas stickig. So viel Geschichte atmet dieser Ort, so kostbar wirkt er. Und doch gibt er so wenig von sich preis – auf den ersten Blick. Dieses Schloss­theater ist etwas ganz Besonderes, nämlich die Wiege der deutschen 24 concerti Mai 2018

Schauspielkunst und das ältes- Süden Italiens rund 120 histote erhaltene Barocktheater sei- rische Theater verbindet. Fünfner Art. zehn davon befinden sich in Das Gothaer Ekhof-Theater im Deutschland, und in einem von Westflügel des weitläufigen ihnen wurde bahnbrechende Schlosses Friedenstein stellt Theatergeschichte geschrieben. eine Perle auf der Kette der Zeitreise ins Jahr 1643: Ernst I., Europäischen Route „Histori- Herzog von Sachsen-Gothasche Theater“ dar, die vom Altenburg (auch bekannt als Norden Finnlands bis in den „Ernst der Fromme“) lässt seine = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Olaf Ittershagen, gemeinfrei

Musiktheater wie zu Herzogs Zeiten: Die Bühne des Ekhof-Theaters


Schauspieler und Theaterdirektor Conrad Ekhof (1720–1778)

neue Residenz in Gotha errichten. Der „Friedenstein“ mit seinen Herrschaftsräumen, seiner imposanten Wasserkunst, dem großem Innenhof und dem weitläufigen Schlosspark hat sich bis heute fast unverändert erhalten und die Zeitläufte ohne additive Veränderungen der Bausubstanz überstanden – inklusive der kunstgeschichtlichen, historischen und naturkundlichen Sammlungen, die in drei Schlossmuseen und im Herzoglichen Museum beheimatet sind. „Im 18. Jahrhundert war Gotha das kulturelle und geistige Zen­trum Mitteldeutschlands. Heute ist es eine gigantische Anlage, die nicht nur das Stadtbild Gothas dominiert, sondern auch weit in das Land Thüringen hineinstrahlt“, erklärt Martin Eberle, Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein.

und ihr Hofstaat standen. Knapp hundert Jahre später änderte sich der Spielbetrieb des Hauses grundlegend. Herzog Ernst II. hatte die „Seyler’sche Truppe“ zur Unterhaltung seines Hofes engagiert, und einige Schauspieler wollten nicht weiterziehen, sondern bleiben. Dies war die Geburtsstunde des ersten deutschen Hoftheaters – ein monatliches Salär sowie Zuschüsse für die Ausstattung gehörten ebenso zum Vertrag der Darsteller wie eine eigens eingerichtete Pensionskasse. 1774 wurde Conrad Ekhof, der seinerzeit als bedeutendster Schauspieler und Regisseur galt, als Leiter des Ensembles berufen, Anton Reichard übernahm die wirtschaftliche und dramaturgische Leitung, Georg Anton Benda war Hofkompo-

nist und Anton Schweitzer fungierte als Theater-Kapellmeister. Gemeinsam mit der 1651 gegründeten Gothaer Hofkapelle war das Staatstheater komplett und trat seine Vorreiterrolle in der zeitgenössischen Theaterlandschaft an. Inhaltlich förderte man nationale Autoren und Komponisten, wandte sich ab vom Einfluss Italiens und Frankreichs und machte den Weg frei für die Entwicklung der späteren Nationaltheater. Auch öffnete der Herzog sein Theater der Bevölkerung: Jeder Bürger konnte eine reguläre Eintrittskarte oder ein Abonnement erwerben. Auch technisch ging man 1775 mit der Zeit und ließ eine Kulissenbühne einbauen. Die über Wellen, Trommeln und Rollen gesteuerte Maschinerie verwandelte in Sekunden-

Audi

Sommer Konzerte 2018 13. 28. Juli

Vorreiterrolle in der damaligen Theaterlandschaft

In den Westflügel des Schlosses ließ 1681 Herzog Friedrich I. eine Bühne installieren, auf der zu festlichen Anlässen neben reisenden Schauspieltruppen auch die herzogliche Familie Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Audi ArtExperience

Mai 2018 concerti   25


Festivalguide

Gelebte Geschichte auf Schloss Friedenstein

Bis heute hat sich die historische Bühnenmaschinerie erhalten – obwohl 1779 nach Ekhofs Tod das Ensemble aufgelöst wurde, das Theater nur mehr sporadisch genutzt und im Zweiten Weltkrieg sogar zum Ersatzteillager umfunktioniert wurde. In den 1960er Jahren machte sich die Stadt an die Restaurierung, doch erst 1996 gelang es, die Bühnenmaschinerie, die älteste erhaltene ihrer

Bis heute hat sich die historische Bühnen­ maschinerie erhalten

26  concerti Mai 2018

Art, wieder gangbar zu machen. Seither findet jährlich das Ekhof-Festival mit anschließendem Barockfest statt. Im Juli und August erwacht dabei nicht nur das Schlosstheater zum Leben: Der Frieden­stein samt Gothaer Altstadt schwärmt mit kostümierten Barockliebhabern, man lustwandelt durch die Gassen und über den Buttermarkt, vorbei am alten Renaissance-Rathaus und steigt entlang der Wasserkunst hinauf zum Schloss, um sich im belebten Innenhof kulinarischen Genüssen, Konzerten und den „persönlichen“ Audienzen des Herzogs hinzugeben. Bei all dem Trubel fällt manch einem gar nicht auf, dass im Schlosstheater hochkarätiges Musiktheater gemacht wird. Opern, Singspiele und Melodramen stehen in historisch informierter Aufführungpraxis auf dem Programm, doch steht das Ekhof-Festival häufig im Schatten der benachbarten

Städte Weimar, Eisenach und Erfurt, die alle ihre eigenen Kunst- und Musikfestivals ausrichten. Dabei hat Gotha vor allem für Theater- und Opernliebhaber einiges zu bieten, erklärt Martin Eberle: „Das Highlight am Ekhof-Theater ist natürlich die originale Bühnenmaschinerie. Man hört das Pochen und Rumpeln der Kulissenwägen, die Windmaschine und den Donner, man sieht, wie über den Senkboden die Darsteller im Boden verschwinden – das ist etwas Einzigartiges. Beim Läuten der Glocke zum Kulissenwechsel herrscht andächtiges Schweigen im Publikum, man hält die Luft an, und dann kommt dieser Aha-Effekt!“ Ungeahnte Möglichkeiten für Regie-Teams

Milo Pablo Momm, der in diesem Jahr bei Hasses Serenata Marc’Antonio e Cleopatra zum dritten Mal am Ekhof-Theater Regie führen wird, hat das Potenzial Gothas bereits entdeckt: „Das Ekhof-Festival ist so gut wie unbekannt und in Opernkreisen tatsächlich noch ein Geheimtipp. Es wird eher als museal geprägtes Event, weniger als Festival mit Konzertund Opernveranstaltungen wahrgenommen. Das ist schade, denn hier wird Geschichte erlebbar: Gotha an sich und das Schlosstheater im Speziellen haben eine ganz eigene Atmosphäre – ein Raum, der so angebunden ist an die Öffentlichkeit dieses Schlosses, der aber gleichzeitig eine große Intimität ausstrahlt und noch dazu eine sehr gute Akustik hat.“ Durch die erhaltene Bühnenmaschinerie eröffnen sich den anreisenden Regie-Teams un= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha/Wikimedia Commons

schnelle das Bühnenbild – vom grünen Arkadien zum Studierzimmer, vom Kerker zum offenen Platz. Als akustisches Signal für diese „offene Verwandlung“ diente eine Handglocke. Durch die gestaffelten seitlichen Kulissenwägen und die hängenden, bemalten Soffitten entstand für den Zuschauer die Illusion großer Raumtiefe, die für die Inszenierungen dramaturgisch genutzt werden konnte.


geahnte Möglichkeiten, fährt Momm weiter fort: „Hier kann man tatsächlich die Kulissenwechsel, die in den alten Libretti beschrieben sind, direkt umsetzen, und das ist für mich als Regisseur regelrecht erhellend! Man bekommt das erstaunliche Moment der Verwandlung einfach geschenkt. Das finde ich großartig!“ Ab Ende 2018 sind für den Westflügel und das EkhofTheater umfassende Restaurationsarbeiten geplant – der Besuch des Festivals und der Museen soll für die Besucher jedoch gewährleistet bleiben. Wer also den Musentempel Schloss Friedenstein noch einmal in Gänze bewundern will, sollte sich noch in diesem Jahr auf den Weg nach Gotha machen, das Kleinod EkhofTheater bewundern und sich

Die Orangerie lädt zum Verweilen vor oder nach dem Theaterbesuch ein

mit dem ersten Läuten des silbernen Glöckchens mitten in die faszinierende BarockWelt des Ekhof-Festivals versetzen lassen.

Ekhof-Festival 29.6.–25.8.2018 gl’anacronisti, Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, Spohr-Quartett, Rosentaler Barock Ensemble u. a. Gotha

OPER KONZERT EXTRAS

13. JUNI BIS 29. JULI 2018

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NABUCCO | I LOMBARDI | MOSES‘ ENTSCHEIDUNG | KONZERTE Marcus Bosch | Josep Caballé-Domenech | Wolfgang Katschner | Helen Malkowsky | Tobias Heyder | Dorothee Mields | Astghik Khanamiryan | Antonio Yang

Melba Ramos | Marian Talaba | Pavel Kudinov | Stefan Temmingh | Reto Bieri Christian Schmitt | Goldmund Quartett | Cappella Aquileia | lautten compagney

BERLIN | Staatsphilharmonie Nürnberg | Stuttgarter Philharmoniker | Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn | Max Mutzke | Christian Elsässer Orchestra

TICKETS: 07321 - 327 7777 WWW.OPERNFESTSPIELE.DE

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Mai 2018 concerti  27


Festivalguide

Stehen schon bereit: die Nachwuchsmusiker in Krzyżowa

Musikalische Begegnungen

N

ur zweihundert Men- „Krzyżowa-Music“ das barocke schen leben im polni- Gut Kreisau im Sommer für schen Krzyżowa, gele- rund fünfzig Musiker aus der gen zwischen goldenen Wei- ganzen Welt zu einem Ort der zenfeldern vor dem Panorama internationalen Begegnung des Eulengebirges. Rund sech- und des musikalischen Auszig Kilometer sind es nach tauschs. Auch in diesem AuBreslau, in die europäische gust erhalten NachwuchstalenKulturhauptstadt von 2016 mit te hier wieder die Gelegenheit, ihrer lebendigen Kulturszene zwei Wochen lang mit weltweit und pittoresken Altstadt. Doch gefragten Künstlern zusamauch Krzyżowa ist mittlerwei- menzuarbeiten und Erfahrunle ein kultureller Hotspot gen auszutauschen – auf Augeworden: Seit 2015 macht genhöhe mit bekannten Grödas Kammermusikfestival ßen der Klassik wie dem Vio28  concerti Mai 2018

linisten Kolja Blacher, der Klarinettistin Sabine Meyer oder dem Cellisten des FauréQuartetts Konstantin Heidrich. Die Ergebnisse ihrer Proben sind in der Mehrzweckhalle des Gutes und in malerischen Kirchen, Synagogen und Schlössern der Region zu erleben. Im Anschluss bringen einige Musiker eine Auswahl des Programms auf der Spätsommertournee in Warschau, Krakau und Norddeutschland zu Gehör. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Geert Maciejewski, Krzyżowa-Music

Erst 2015 wurde das Festival KrzyŻowa-Music gegründet und hat schon jetzt ein schlesisches 200-Seelen-Dorf zu einem kulturellen Hotspot gemacht. Von Annkatrin Müller


Ein Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde

Der abgeschiedene Ort des Festivals ist bewusst gewählt: Im Berghaus von Gut Kreisau trafen sich 1942 und 1943 die Mitglieder des Kreisauer Kreises und planten einen demokratischen Neubeginn in Deutschland und ein friedliches Europa nach dem Ende des nationalsozialistischen Regimes. Viele von ihnen bezahlten für diesen Ideenaustausch mit dem Leben – auch der Gutsbesitzer Helmut James von Moltke. Als Helmut Kohl und der damalige polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki 1989 auf dem Gut eine deutschpolnische Versöhnungsmesse abhielten, wurde hier erneut Geschichte geschrieben. Seit 1998 befindet sich hier eine europäische Jugendbegegnungsstätte. Für Viviane Hagner, weltweit konzertierende Geigerin und künstlerische Leiterin des Festivals, ist das der perfekte Ort für „Krzyżowa-Music“: Wie sein Vorbild, das US-amerikanische Festival „Marlboro Mu-

08.06.

Ort deutsch-polnischer Versöhnung: Gut Kreisau

sic“, soll das Festival nicht nur Musizieren auf höchstem Niveau ermöglichen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Dazu gehört auch ein Symposium, kuratiert von Dr. Robert Żurek von der Stiftung Kreisau und dem jungen russischen Cellisten Alexey Stadler. Ihre zentrale Frage: Können Künstler überhaupt unpolitisch sein? Den Schwerpunkt bilden die Polarität 1918/2018 und die musikalischen Vorreiter der Wiedergeburt des polnischen Staates im Rahmen der europäischen Neuordnung. Das Thema wird auch musikalisch aufgegriffen, etwa mit der Violinsonate von Ignacy

Jan Paderewski. Der polnische Komponist war maßgeblich an der Wiedergründung des polnischen Staates beteiligt und wurde 1919 Polens erster Ministerpräsident. Die Synergie von Symposium, inspirierenden Proben und hochkarätigen Konzerten können die Besucher direkt vor Ort erleben: Auf Gut Kreisau gibt es auch ein Hotel und eine Jugendherberge sowie ein Restaurant. Krzyżowa-Music 16.–26.8.2018 Viviane Hagner, Clemens Trautmann, Sibylle Mahni, Matthias Kirschnereit, Volker Jacobsen, Kolja Blacher u. a. Breslau

17.0 6. 2 0 1 8

I N T E R N AT I O N A L E S GAMELAN M U S I K F E S T I VA L MÜNCHEN

I N D O N E S I A

St.-Jakobs-Platz 1 muenchner-stadtmuseum.de

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B R O N Z E BAMBOO B E A T S

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Mai 2018 concerti  29


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Rücken Alte Musik in ein neues Licht: Mara Miribung, Wolfgang Katschner, Gerd Amelung und Julia Schröder (v. l.)

Rosenkranz und Tango

A

uf dieser CD wird den spirituellen Anteilen in Astor Piazzollas Tango Nuevo auf den Grund gegangen, jedoch von unerwarteter Seite: Geigerin Julia Schröder und die Lautten Compagney haben Piazzollas Musik mit einigen „Rosenkranzsonaten“ von Heinrich Ignaz Franz Biber in einen Dialog gesetzt. Hier trifft jedoch nicht bloß altehrwürdige abendländische Tonsatzkunst auf modern interpretierte urbane Tanztraditionen 30 concerti Mai 2018

aus Buenos Aires. Der Clou liegt im Aufdecken von Gemeinsamkeiten: Die Werke beider Komponisten werden in derselben Besetzung präsentiert, was direkte Klangvergleiche zulässt. Und siehe da: Es geht alles perfekt zusammen. Die Alte-Musik-Spezialisten sind in beiden Sphären mit Neugier und brennender Leidenschaft bei der Sache. Jede Phrase wird prägnant ausformuliert, scharf umrissen, die Melodien atmen, alles ist aufs Beste aufeinander

eingestimmt. Die Barocktänze und die darin verhandelten Affekte in Bibers geistlichen Stücken werden lebhaft und stilsicher umgesetzt. Wie auch der unverwechselbare TangoDuende von Piazzolla, hier mit Laute und Cembalo, die überzeugend das Bandoneon geben. Eckhard Weber Misterio Werke von Biber & Piazzolla Julia Schröder (Barockvioline), Lautten Compagney. deutsche harmonia mundi

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend

Foto: Ida Zenna/Sony Classical

CD Des Monats Julia Schröder und die Lautten Compagney lassen Biber auf Piazzolla treffen


Extremes Ganzes

Natürliche Schlichtheit

Bernstein: Mass American Boychoir, Temple University Concert Choir, Westminster Symphonic Choir, Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin. Deutsche Grammophon

Mignons Sehnen Lieder von Hans Sommer Constance Heller (Mezzosopran), Gerold Huber (Klavier). solo musica

Bernsteins Mass von 1971, dieses brücken­schlagende Werk zwischen traditioneller Liturgie und modernem Musiktheater, hat Nézet-Séguin 2015 mehrfach mit dem Philadelphia Orchestra aufgeführt. Ein kompilierter Mitschnitt liegt nun als Doppel-CD vor. Nézet-Séguin deutet dieses Werk in all seinen Extremen, wild und beinahe ausufernd im einleitenden Kyrie, burschikos-amerikanisch bei den „Prefatory Prayers“, scharf akzentuiert im „Gloria“, entrückt und nach innen gewendet im „Thank you“. Emphase und Präzision zeichnen diese Aufnahme aus, die keine Scheu vor Extremen kennt. (CL)

Hans Sommer steht in der Linie von Schumann über Brahms zu Richard Strauss. Nach der Wiederentdeckung seiner Oper Rübezahl wächst die Neugier auf das Liedschaffen des Naturwissenschaftlers und spätberufenen Komponisten. Constance Heller findet zu natürlicher Schlichtheit und reifen Mezzotönen. Neuvertonungen nach Eichendorff und Goethe verraten Hans Sommers Affinität zum Musiktheater wagnerscher Prägung und einem von Richard Strauss später zur Vollendung gesteigerten Konversationston. Eine reiche Wirkungssphäre sind diese Lieder für den Pianisten Gerold Huber. (RD)

Musikalische Raritäten

Exzellenter Mischklang

Czerny/Bruch: Klavierkonzerte für vier Hände Piano Duo Genova & Dimitrov (Klavier), Genesis Orchestra, Bulgarian National RSO, Yordan Kamdzhalov (Leitung). cpo

Vivaldi: Gloria RV 589, Nisi Dominus RV 608 & Nulla in mundo pax RV 630 Julia Lezhneva (Sopran), Franco Fagioli (Countertenor), I Barocchisti, Diego Fasolis (Leitung). Decca

Eher unbekannte Seiten von Carl Czerny und Max Bruch, nämlich Klavierkonzerte für zwei Pianisten, präsentiert diese Neuerscheinung: Das Klavierduo Genova & Dimitrov meistert die höllisch schweren Solopassagen bei Czerny perlend, geschliffen und doch zupackend. Bruchs spätes Konzert für zwei Klaviere op. 88a gibt sich schwelgerisch, melancholisch, jedoch mit beschwingten Zwischenstationen. Angesichts der inspirierten Solisten spielen sich auch die begleitenden Orchester unter Yordan Kamdzhalov bald frei. Insgesamt ein lohnendes musikalisches Raritätenkabinett. (EW)

Julia Lezhneva, Franco Fagioli, der Coro della Radiotelevisione svizzera und I Barocchisti unter Diego Fasolis haben Vivaldis Gloria RV 589 veröffentlicht, ergänzt um das Nisi Dominus und Nulla in mundo pax. Die Stimmen von Lezhneva und Fagioli ergänzen sich auf wunderbare Weise. Das „Laudamus te“ zeigt, wie exzellent sich die beiden Timbres ergänzen und vereinigen, so dass ein exzellenter Mischklang entsteht, bei zugleich zwei klar unterscheidbaren Individuen. Fasolis bekundet seinen ganzen Kenntnisreichtum in Fragen der Phrasierung, Staffelung und Tempowahl. (CL)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

BEE THO VEN

28. Juli bis 5. August

Infos und Karten: musiktage-hitzacker.de reservix.de Tel. 0 58 62 / 941 430


Rezensionen

Beredter Dialog

Solistische Spannung

Homogenes Haydn-Bild

Mozart: Violinsonaten (Vol. 5) Sonaten Nr. 6, 7, 19, 28 & 35, Klavier­sonate KV 570, Variationen KV 359 Alina Ibragimova (Violine), Cédric Tiberghien (Klavier). Hyperion

Beethoven: Tripelkonzert & Trio op. 11 Anne Gastinel, Gil Shaham, Nicolas Angelich, Andreas Otten­samer, hr-Sinfonieorchester, Paavo Järvi (Ltg). naïve

Haydn: Klaviertrios Hob. XV:14, 18, 21, 26 & 31 Trio Wanderer harmonia mundi

Es gibt CDs, da weiß man bereits nach wenigen Takten um deren Qualität. So bei dieser Einspielung mit Violinsonaten von Mozart. Von den Sonaten des Achtjährigen bis zu Meisterwerken wie der Sonate KV 526 reicht das Spektrum dieser Doppel-CD, und das formidable Duo widmet sich all diesen Werken mit derselben Hingabe. Nichts ist da einfach so hingespielt: Jede Phrase ist gestaltet, erfühlt und durchdacht. Ein instrumentaler Dialog der beredtesten Art, getragen von technischem Können und einem Bewusstsein für Stil, der von der Kenntnis historischer Aufführungspraxis zeugt. (FA)

Kein etabliertes Klaviertrio, sondern drei Solokünstler übernehmen die Solopartien des Tripelkonzerts Beethovens, was dem heiteren Charakter des Werks klar zugutekommt. Im Mittelpunkt dieser Live-Aufnahme steht das Spiel der herausragenden Cellistin Anne Gastinel. Umrahmt von dem wohlproportionierten Orchesterklang unter der Leitung von ­Paavo Järvi entsteht dennoch nicht der Eindruck eines verkappten Cellokonzerts, sondern durch die energetische Spontanität der Live-Situation gemeinsam mit Gil Shaham und Nicholas Angelich eine solistische Spannung auf Augenhöhe. (JB)

Fünf Klaviertrios von Joseph Haydn aus der Zeit zwischen 1790 und 1795 hat das französische Trio Wanderer aufgenommen – seine zweite HaydnAufnahme nach einer Einspielung vom Juni 2001. Das perfekte Zusammenspiel, über Jahrzehnte erprobt und gewachsen, zeigt sich auch hier. Markant ist darüber hinaus Vincent Coqs Anschlag am Klavier. Leicht perlende Läufe und funkelnde Triller fügen sich mit den auf einen schlanken Ton fokussierten Streichern. So ergibt sich ein ebenso homogenes wie facettenreiches Haydn-Bild. Das Klangbild ist räumlich und warm getönt. (CL)

Samtenes Hörvergnügen

Rhythmische Indifferenz

Edler Wettstreit

Elgar: Cellokonzert & Klavierquintett Marie-Elisabeth Hecker (Cello), Antwerp Symphony Orchestra, Edo de Waart (Leitung). Alpha

Ravel & Gershwin: Klavierkonzerte Denis Kozhukin (Klavier), Orchestre de la Suisse Romande, Kazuki Yamada (Leitung). Pentatone

Baroque - Werke von Bach, Lambert, Weiss & de Visée Nils Mönkemeyer (Viola), Dorothee Mields (Sopran), Andreas Arend (Theorbe & Laute). Sony Classical

Als Frauendomäne will Marie-Elisabeth Hecker Edward Elgars Cellokonzert nicht bezeichnen. Recht hat sie, denn der dichte Satz ist von einer Rundung, die man nicht nur mit geschlechtlichen Attributen fassen kann. Genauso stilkundige Musiker wie das Antwerp Symphony Orchestra und Edo de Waart sind MarieElisabeth Heckers Freunde, mit denen Elgars kaum bekanntes Pianoquintett zum samtenen Hörvergnügen wird. Melodik zwischen Salon und Weltläufigkeit. Eine schönere und sinnigere Zugabe zu Heckers erster Solokonzert-Einspielung ist kaum denkbar. (RD)

Manchmal passen Solist und Dirigent einfach nicht zusammen. In den solistischen Passagen der beiden Konzerten von Ravel wie auch bei jenem Gershwins spürt man, dass diese Musik Denis Kozhukin ein Anliegen ist. Aber mit Gershwins jazzinspiriertem Tonfall fremdelt der Dirigent Kazuki Yamada, da fehlt es an Groove, an Timing. Und auch bei Ravels G-DurKlavierkonzert lässt Yamadas rhythmische Indifferenz die Musik in Einzelteile zerfasern. Im dritten Satz bremsen die Bläser des Orchestre de la Suisse Romande den ambitioniert loslegenden Solisten gar regelrecht aus. (FA)

Als die Laute aus der Mode gekommen sei, habe die Viola an Bedeutung gewonnen. Die Bratsche habe also gleichsam den Klang der Laute weiter getragen. Diese These vertritt Nils Mönkemeyer auf seiner neuen CD. Er entlockt seiner Bratsche wunderbar zarte, dunkel schimmernde Töne und tritt bei Werken von Robert de Visée und Johann Sebastian Bach in edlen Wettstreit mit Andreas ­Arends wunderschönem Lauten- und Theorbenklang. Bei zwei Vokalwerken Michel Lamberts treten die Sopranistin Dorothee Mields sowie Sara Kim, Viola, und Niklas Trüstedt, Violone, hinzu. (SN)

32 concerti Mai 2018

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***** = herausragend


Virtuose Detailfreude

La Venezia di Anna Maria - Werke von Vivaldi, Galuppi & Albinoni Midori Seiler (Violine & Leitung), Concerto Köln. Berlin Classics

Lange galt für Frauen die Violine als unschicklich. Eine Ausnahme: die Musikerinnen im venezianischen Ospedale della Pietà, wo Vivaldi wirkte. Hier gab es Virtuosinnen, etwa Anna Maria dal Violin. Midori Seiler und Concerto Köln folgen ihren Spuren. Die Kölner begeistern mit lebhaftem Pulsieren, feiner Abstufung, aufgeweckter Artikulation, exakt akzentuierten Details. Seilers Soli bringen eine enorme Bandbreite: zupackend musikantisch, schluchzend, rasend, umschmeichelnd, frohlockend, mal in der Pose der Spröden oder der Naiven. Immer elektrisierend in der Intensität. (EW)

Meditatives Glühen

Vidi Speciosam. A Lady Mass from the 16th Century - Werke von Bassano, de Victoria, de la Torre u. a. Tiburtina Ensemble, Barbora Kabátková (Leitung), Capella de la Torre. dhm

Eine aufschlussreiche Versuchsanordnung: Wie klang wohl eine Messe in einem Nonnenkloster im 16. Jahrhundert? Die Capella de la Torre und das Tiburtina Ensemble haben dies rekonstruiert. Das Ergebnis: reichhaltig. Beide Ensembles treffen aufs Glücklichste den ruhig fließenden, expressiven Duktus der klassischen Vokalpolyfonie eines Tomás Luis de Victoria. Die gregorianischen Gesänge wiederum haben meditatives Glühen. Eine inspirierte, perfekt funktionierende Zusammenstellung, beseelt musiziert, farbenfroh und nuancenreich, angeregt und fantasievoll ausgedeutet. (EW)

Kurz Besprochen Gounod: Klavierwerke Roberto Prosseda (Klavier). Decca Roberto Prosseda holt das Klavierwerk Gounods aus seinem Schatten­ dasein und offenbart eine völlig neue, kitschbefreite Sicht auf den französischen Komponisten. (CL)

Couperin: Tänze aus dem Bauyn-­Manuskript Pavel Kolesnikov (Klavier). Hyperion Pavel Kolesnikov tanzt sich durch die Sätze aus Couperins sogenanntem Bauyn-Manuskript und macht aus ­diesen Werke kleine, intime Bekenntnis­ musiken. (CL) Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Nelson Goerner (Klavier), NHK Symphony Orch., Tokyo, Tadaaki Otaka (Ltg). Alpha Duftig und verträumt interpretiert Goerner die lyrischen Passagen des Klavierkonzerts, stößt jedoch nicht in die dramatischen und ekstatischen ­Höhen des Werks vor. (EW) Baroque Twitter – Werke von Albinoni, Mancini, Hasse u. a. Nuria Rial (Sopran), Maurice Steger (Blockflöte). dhm Viele Barockkomponisten ließen sich vom Vogelgesang inspirieren. Nuria Rial und Maurice Steger greifen in „Baroque Twitter“ diesen Gedanken klangschön und virtuos auf. (SN) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Top 20 Klassik-Charts April (9.3.– 12.4.2018)

Katja Riemann, Lucas & Arthur Jussen

1

Saint-Saëns: Karneval der Tiere Deutsche Grammophon

(Neu)

Auch außerhalb der närrischen Jahreszeit zündet die tierische Karnevals-Suite – sofern sie so lustvoll dargeboten wird wie von den JussenBrüdern mit Katja Riemann als Sprecherin.

2

Riccardo Muti & Wiener Philharmoniker

3

Daniel Hope & Zurich Chamber Orchestra

4

Lang Lang

5

Xavier de Maistre

6

Ludovico Einaudi

7

Franco Fagioli, Il Pomo d’Oro, Zefira Valova

8

Cecilia Bartoli & Sol Gabetta

9

Fabio Luisi, Philharmonia Zürich, Krassimira Stoyanova

Neujahrskonzert 2018 Sony Classical

(2)

11

Christa Ludwig

12

Alfred Brendel, Wiener Philharmoniker, Sir Simon Rattle

13

Christa Ludwig

(17)

(Neu)

(Neu)

The Mozart Album Sony Classical

(WE*)

Serenata Española Sony Classical

(3)

Elements We Love Music

(WE*)

Dolce Duello Decca Records

(5)

(Neu)

14 15

Glenn Gould

16

Jonas Kaufmann

17

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch.

18

Isabelle Faust

19

Menahem Pressler

(10)

(WE*)

(11)

(7)

Verdi: Messa da Requiem Accentus

(Neu)

In der großangelegten Produktion, nun auf DVD erhältlich, wagen Choreograf Christian Spuck und Dirigent Fabio Luisi eine Interpration des Requiems mit Tanzelementen.

10 (Neu)

34 concerti Mai 2018

Jóhann Jóhannsson

Englabörn & Variations Deutsche Grammophon

The Complete Recitals on Warner Classics Warner Classics

Jonas Kaufmann

(14)

Handel Arias Deutsche Grammophon

(4)

Schumann: Piano Concerto u. a. Decca Records

Warner Classics würdigt Christa Ludwig zu ihrem 90. Geburtstag mit sämtlichen Warner-­ Recitals. Unter den elf CDs befinden sich auch zahlreiche Erstveröffentlichungen.

Journey to Mozart Deutsche Grammophon

(1)

The Christa Ludwig Edition Deutsche Grammophon

L’Opéra Sony Classical

The Complete Columbia Album Collection Sony Classical

Dolce Vita Sony Classical

Chopin Evocations Deutsche Grammophon

Bach: Sonatas & Partitas for Solo Violin Vol. 2 harmonia mundi

Clair de Lune Deutsche Grammophon Mit 94 Jahren veröffentlicht Pressler seine ­erste Soloaufnahme für die Deutsche Grammophon mit Werken von Claude Debussy, Gabriel Fauré und Maurice Ravel.

20 (12)

Gautier Capuçon Intuition Erato

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.


8 - 17 Aug 2018 LITHUANIAN NATIONAL SYMPHONY ORCHESTRA

Eliane Rodrigues

Chopin, Ciurlionis,Debussy, Mozart, Gershwin, Grieg, Korngold, Liszt, Lutoslawski, Rachmaninoff, Ravel, Schubert, Strauss, Stravinsky, Tchaikovsky, van Beethoven, Williams, Zimmer

Modestas PitrĂŠnas Yuri Serov Justus Grimm Tatiana samouil Nina Smeets Koen Wilmaers Carlo Willems www.musicaromantica.ch www.elianerodrigues.com


Blind gehört

»Der ist ja so nett hier!« Der Dirigent Omer Meir Wellber hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Teresa Pieschacón Raphael

Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur – 2. Largo New York Philharmonic, Leonard Bernstein (Ltg). Sony 2009

Oh, das ist ein langsamer Satz aus der Sinfonie von Haydn. Schwer zu spielen, dieser 6/8oder 3/4-Takt. Die Energie ist hier schwer zu halten, denn man fragt sich: Wo und wie soll oder darf man atmen? Und ich kann verstehen, wenn Walter Legge einen Dirigenten an solchen Sätzen geprüft hat, wie Sie sagen. Nichts kann vertuscht werden, es ist wie bei Mozart. Es klingt nach Gardiner, hat so etwas Angelsächsi36  concerti Mai 2018

sches. Die spielen ja das klassische Repertoire etwas schneller und leichtfüßiger. Ich hätte den Satz noch langsamer dirigiert. Oder ist es doch Leonard Bernstein? Der war zwar nicht immer so leichtfüßig, wie er hier klingt, aber die Klarheit des Klanges ist auch typisch für ihn. Die New Yorker Philharmoniker? Das ist ja interessant! Verdi: La traviata – 2. Akt, 2. Szene (Probenmitschnitt) NBC Symphony Orch., Arturo Toscanini (Ltg). BravoMaestro 2014

(schweigt lange) Celi­bidache? Ach, Toscanini ist das. Das glaube ich nicht! Der ist ja so nett hier, wie er spricht. Dabei war er doch ein sehr autoritärer Typ. Ob autoritäres Gebaren die Interpretationen besser macht? Nein, eigentlich nicht. Das geht so heute nicht mehr. Als ich sehr jung war, war Toscanini für mich die Nummer eins. Ich habe gedacht, so müsse man dirigieren und dieses, ich nenne es „objektives Dirigat“, anstreben. Heute denke ich ganz anders. Das alles klingt so altmodisch, so langweilig und so dogmatisch! Im Saal mag das großartig wirken, auch weil Toscanini eine große Ausstrahlung hatte. Aber auf CD? Es muss unbedingt etwas

Persönliches in die Interpretation mit hinein, das vermisse ich hier. Ob etwas übrigbleibt, wenn Dirigenten tot sind, wenn man sie nicht mehr sehen kann? Bei manchen ja. Bernstein bleibt für mich unsterblich. Man hört ihn überall heraus. Der persönliche Input, den er in seine Interpretationen steckte, war seinerzeit sehr mutig. Es ist so einfach, sich hinter der Musik zu verstecken. Es ist so einfach zu sagen, Verdi hat ein Piano geschrieben und jetzt machen wir einfach ein Piano. Doch darauf kommt es nicht wirklich an. Es geht um eine eigene Sprache. Nur Tiere sind objektiv. Ein Künstler darf es aber nicht sein. Mantra Symphony for Peace – 2. Satz Raanana Symphonette Orch., Omer Meir Wellber (Ltg). Saraswati NgalSo Orchestra 2016

(singt die Melodie nach) … Ein Morgengebet in Sanskrit … Das war ein wunderbares Projekt! Zum 80. Geburtstag des Dalai-Lama haben wir uralte buddhistische Melodien neu bearbeitet, orchestriert und in Italien aufgeführt. Das war eine phantastische Erfahrung. Man bekommt mit dieser Musik eine andere Sicht. Sie gibt so viel Energie, hat so interessante Farben.

Foto: Felix Broede

N

och ganze zwei Stunden bis zur Generalprobe von Guiseppe Verdis Les vêpres siciliennes, mit der Omer Meir Wellber am Tag darauf Premiere an der Bayerischen Staatsoper feiern wird. Von Nervosität oder innerer Unruhe keine Spur. „Ich habe Zeit“, sagt er und nimmt einen Schluck Espresso. Ruhig beginnt die Hör-Session auch, mit einem langsamen Satz aus einer Sinfonie von Joseph Haydn. An den langsamen Sätzen von Haydn erkenne man den guten Dirigenten, meinte einst der berühmte britische Produzent Walter Legge, dem die EMI die größten und bekanntesten Klassikaufnahmen verdankt.


zur Person

In der Welt zuhause, der Heimat verpflichtet: Als Dirigent zahlreicher erstklassiger internationaler Ensembles verbringt Omer Meir Wellber viel Zeit auf Reisen, pflegt aber gleichzeitig enge Verbindungen zu Ensembles seiner Heimat Israel und ist seit 2009 Musikdirektor der Raanana Symphonette. Von 2010 bis 2014 war er Musikdirektor am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia, seit 2018 ist er Erster Gastdirigent an der Dresdner Semperoper.

Mai 2018 concerti   37


Blind gehört

Mozart: Don Gio­ vanni – „Chi è la?“ Keenlyside, Isokoski, Terfel, Chamber Orch. of Europe, Abbado (Ltg). DG 1998

Ah, ein Mozart-Rezitativ! Sie haben mein Buch gelesen über meine Dresdner Aufführungen von Mozarts Da-Ponte-Opern! Viele Dirigenten spielen diese Rezitative nicht auf dem Tasteninstrument, auch wenn sie es könnten. Das ist für mich seltsam. Es ist wohl die alte Denkweise: Rezitative sind die eine Kunst, das Orchesterdirigat die andere. Zwei Welten also. Und genau das stimmt so nicht. Die Schwierigkeit für einen Mozart-Dirigenten besteht aus dem Umstand: Wie schaffe ich die Übergänge, wann muss ich stoppen, wann einen Punkt setzen? Oder vielleicht das Rezitativ als einen Teil der Entwicklung sehen. Womöglich weigern sich manche Dirigenten, die Rezitative zu begleiten, weil sie nicht improvisieren können, und ohne diese Fähigkeit geht es natürlich nicht. Man muss sehr schnell reagieren, in jeder Vorstellung ist es anders. Ich improvisiere sehr gerne, bringe auch mal Zitate aus anderen Opern, Musicals oder Popsongs hinein. Es darf nur nicht artifiziell wirken, muss sich dem Bühnengeschehen einfügen. Mozarts Opern sind Theater und nicht nur Musik! Verdi: Les vêpres siciliennes Maria Callas, Chor & Orchester d. Mailänder Scala, Tullio Serafin (Ltg). Profil Medien 2012

(lacht) Oh, Sie erinnern mich! Da war doch was?! Bei uns 38 concerti Mai 2018

übernimmt morgen ein leichter Sopran die Rolle. Die Callas singt den Part noch sehr ­belcantistisch. Callas existierte nicht ohne Serafin. Beide waren großartig und zugleich kongenial. Heute hört man vielen Sängern an, dass sie trotz ihrer tollen Stimme nicht hohe kreative Erfahrungen gemacht haben. Serafin hatte die Callas mit der Isolde gehört. Er war fasziniert und wollte sie aber nicht für dieses Repertoire, sondern für La Sonnambula, weil er wusste, dass dies besser zu ihr passte. Und er hat Recht gehabt. So hat ein Dirigent zu sein. Er darf Sänger nicht in die falschen Rollen drängen. Verdi: Rigoletto – „La donna è mobile“ Pavarotti, London Symphony Orchestra, Richard Bonynge (Ltg). Decca 2016

Das ist Pavarotti. Aber der Dirigent? Auch ein großer Kenner der Stimmen, sagen Sie? Verheiratet mit einer berühmten Primadonna? Also, ich weiß es nicht. Nur, die Aufnahme empfinde ich wie einen Rolls Royce. Nicht die schönste aller Luxuskarossen und auch nicht der schnellste. Aber eben ein Rolls Royce. Richard Bonynge soll das sein? Seine Carmen ist für mich seine beste Produktion. Bizet: Carmen – Interlude 4. Akt NBC Symphony Orchestra, Arturo Toscanini (Ltg). Beulah 2017

Was man machen muss, damit es nicht so schmettert? Atmen muss man. Hier wird jedenfalls nicht geatmet. Ist das

Muti? Schon wieder Toscanini, der hätte mich jetzt geohrfeigt! Ob Toscanini überschätzt war, fragen Sie? Psychologisch ist bei ihm einiges sehr interessant. Er galt als der berühmte antifaschistische Dirigent. Natürlich macht eine solche Wahrnehmung einen nicht zum besseren Musiker. Strauss: Elektra – „Allein! Weh, ganz allein“ Birgit Nilsson, Wiener Philharmoniker, Georg Solti (Ltg). Decca 1967/2017

Ach, das ist so toll! Solti und Nilsson! Und die Salome-Aufnahme ist noch besser. Strauss bringt uns Dirigenten nicht wenige praktische Probleme. Wie den richtigen Klang finden in diesem Riesenorchester? Dieses Ausbalancieren aller Instrumente ist eine unglaubliche Herausforderung. Strauss ist wirklich einzigartig im Hinblick auf seine Orchestrierungskunst und der Verbindung zwischen Text und Musik. Da er sehr präzise notiert hat, was er wollte, unterscheiden sich meiner Meinung nach die Strauss-Interpreten nicht sehr voneinander. Puccini: Tosca – „E lucevan le stelle“ Jonas Kaufmann, Prague PO, Marco Armiliato (Ltg). Decca 2008

Oh, das ist Jonas! Aber viel interessanter finde ich: Woher kommt die Klarinette? Der Klang ist weder deutsch noch französisch. Ein englischer Klang? Das Prager Philharmonic Orchestra? Das ist ja interessant! – Ob ich bei solchen schönen Arien Angst habe vor


einer narzisstischen Show eines Tenors? Nein. Warum sollte man den Tenor stoppen, wenn er so schön singt? Ein wirklich guter Sänger übertreibt nicht. Bei Tosca muss er sich herausheben, besonders als Cavaradossi. Bei Mozart sind andere Dinge wichtig. Ein Starensemble funktioniert nicht bei einer Mozart-Opernproduk­tion, auch wenn man gerne liest, dass Kaufmann, Netrebko, Harteros oder wer auch immer mit von der Partie sind. Es funktioniert aber nicht. Wichtiger bei Mozart ist ein Ensemble, das perfekt aufeinander abgestimmt ist, das im Team arbeitet. Und das Bewusstsein hat: „Deine Arie ist nicht das Wichtigste an dem Abend, sondern du musst dankbar dafür sein, dass Mozart dir diese Arie gab. Sie gehört dir nicht.“ Tosca wiederum hat viel mit Jonas zu tun. Das ist sein Caravadossi. Bei Mozart gibt es sowas nicht.

ES GEHT UM’S GANZE

Konzert- & OpernTIPPs

München So. 29.4., 18:00 Uhr Nationaltheater Boito: Mefistofele. Omer Meir Wellber (Leitung), Roland Schwab (Regie). Weitere Termine: 3. & 6.5. Dresden Fr. 15.6., 20:00 Uhr Gläserne Manufaktur VW Klassik Picknickt. Piotr Beczala (Tenor), Sächsische Staatskapelle Dresden, Omer Meir Wellber (Leitung). Arien & Ouvertüren aus Opern von Wagner, Verdi, Puccini u. a. Stuttgart Do. 12.7. & Fr. 13.7., 20:00 Uhr Liederhalle Gil Shaham (Violine), SWR Symphonieorchester, Omer Meir Wellber (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 „Romantische“ Freiburg Sa. 14.7., 20:00 Uhr Konzerthaus Künstler & Programm siehe Stuttgart München Do. 26.7., 19:00 Uhr Nationaltheater Verdi: Les vêpres siciliennes. Omer Meir Wellber (Leitung), Antú Romero Nunes (Regie). Weitere Termine: 29.7., 10., 13., 18. & 20.11.

In seiner Edition Europa zeigt der Großmeister der Trompete Ludwig Güttler, dass die Musik die Einigung Europas schon vor Jahrhunderten vorweggenommen hat.

Leipzig Do. 20.9. & Fr. 21.9., 20:00 Uhr Gewandhaus Gewandhaus­orchester, Solisten des Leipziger Balletts, Omer Meir Wellber (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 88 G-Dur, Bernstein: Facsimile, Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10

Die Barockspezialisten Midori Seiler und Concerto Köln erzählen die Geschichte der Waise Anna Maria, die im barocken Venedig zur kongenialen Musikerpartnerin von Antonio Vivaldi aufstieg.

Buch-Tipp

Wellber: Die Angst, das Risiko und die Liebe – Momente mit Mozart Omer Meir Wellber, Inge Kloepfer. 136 Seiten. Ecowin

Friedrich Gulda spielt Bach auf dem Clavichord: In der Welterstveröffentlichung gibt das charismatische Musikgenie einen überraschend intimen Einblick in seine Welt…

www.berlin-classics-music.com


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: In der Welt von ... Olga Peretyatko

TV-Tipps

Juan Diego Flórez singt Mozart

Erlebnisse eines Opernstars

So. 6.5., 18:25 Uhr Konzert Der Tenor, eigentlich bekannt für seine Belcanto-Partien, bewies mit seiner Mozart-CD, dass er auch hervorragend Werke der Wiener Klassik interpretieren kann. Das zeigte er auch im Konzert im Münchner Cuvilliéstheater. 3sat

Wiener Festwochen Fr. 11.5., 21:20 Uhr Live-­ Übertragung Die Festwochen starten 2018 mit einem GratisKonzert auf dem Rathausplatz. Das Programm steht dabei ganz im Zeichen des Wienerlieds. Arte

Ludovico Einaudi in London Mo. 14.5., 0:05 Uhr Konzert ­Alle vier Konzerte in der Royal Festival Hall waren ausverkauft, als Einaudi dort Stücke aus seinem Album „Elements“ präsentierte. Dieser Mitschnitt dokumentiert das Konzertereignis. 3sat

Barocktage in Melk

Lässt sich in die Karten schauen: Sopranistin Olga Peretyatko

S

oeben war Olga Peretyatko noch an der Berliner Staatsoper als Leïla in Bizets Les pêcheurs de perles zu erleben. Der Mai jedoch steht für die Starsopranistin ganz im Zeichen russischer Vokalkunst, wenn sie mit ihrem aktuellen Album „Russian Light“ auf Tournee geht, begleitet vom

40 concerti Mai 2018

In der Welt von ... Olga Peretyatko vom 20. bis 26. Mai auf: facebook.de/concertimagazin

Online: Beethoven-Zyklus des WDR Sinfonieorchesters

Alle neune in einer Spielzeit

D So. 20.5., 10:05 Uhr Konzert Der Tölzer Knabenchor und der Concentus Musicus interpretierten bei den Barocktagen 2017 Bachs Kantaten zum Pfingstfest.

Ural Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Dmitry Liss. Vom 20. bis 26. Mai berichtet die Sängerin exklusiv auf der Facebook-Seite von concerti über ihr Tournee-Leben, das sie in dieser Woche von Essen über Berlin und Linz nach Wien führt. Vom hochgeladenen Video über Anekdoten auf, hinter und abseits der Bühne bis hin zur Beantwortung von Leser-Fragen – Peretyatko wird eine Woche lang einen gänzlich unverstellten, direkten Einblick in ihren mitnichten alltäglichen Konzertalltag gewähren.

as Beethoven-Jahr ist zwar erst 2020, doch schon in dieser Spielzeit hat das WDR Sinfonieorchester dem großen Bonner Komponisten ein weiteres Denkmal gesetzt: Unter seinem Chefdirigenten JukkaPekka Saraste hat es den kompletten Zyklus aller neun Sinfonien Beethovens aufgeführt. Der WDR hat nun in seiner

Online-Mediathek die einzelnen Sinfonien als Live-Mitschnitte zum Nachhören und -sehen zur Verfügung gestellt – und zwar nicht nur für all jene Musikliebhaber, denen das Beethoven-Jahr noch in allzu weiter Ferne ist ... Der Beethoven-Zyklus ist zu finden in der Mediathek des WDR: www.wdr.de/mediathek

Fotos: photo-graphic-ar, Dario Acosta, Deutsches Musikinformationszentrum, Holger Hager

Arte


Online: Neues Recherche-Portal des MIZ

Mit dem »Musikatlas« die richtige Weiterbildung finden

Radio-Tipps WDR 3

Neue Musik im Iran Di. 1.5., 15:05 Uhr Musikporträt Seit der Islamischen Revolution 1979 pflegt der Iran keine besondere Beziehung zu zeitgenössischer Musik. Eine junge Generation iranischer Komponisten möchte das ändern. Deutschlandfunk Kultur

Was Bachs Schüler zu erzählen haben Di. 8.5., 22:00 Uhr Alte Musik Über Johann Sebastian Bach als Musiker wissen am besten dessen Schüler zu berichten. Diese lässt Michael Maul in seiner Reihe „Universum JSB“ zu Wort kommen. BR-Klassik

Von Wien nach L. A. Ein Knopfdruck genügt: Im April gab das Deutsche Musikinformations­ zentrum (MIZ) den Startschuss für sein neues Informationsportal

K

lavierimprovisation, Jodeln oder historische Tänze – das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) hat im April ein bundesweites Informations- und Rechercheportal zur musikalischen Fort- und Weiterbildung auf seiner Webseite eingerichtet. Weit über 2 000 Kurse jährlich bieten dabei für jeden das passende Angebot, egal ob Laie oder Profi­musiker, ob aus privatem Interesse, beruflicher Notwendigkeit oder ehrenamtlichem Engagement heraus. Getragen wird die Kursvielfalt von über 300 Institutionen im öffentlichen wie im privaten Sektor. Die Suche ist einfach: Ein „Musikatlas“ verzeichnet die Standorte und Angebote der Veranstalter. „Die enorme Bandbreite an Fort- und Weiterbildungsangeboten spiegelt diese spezifische Struktur des

Musiklebens“, erklärt der Leiter des MIZ, Stephan Schulmeistrat. „Aufgrund von gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen erfordert die musikalisch-kulturelle Praxis eine beständige Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten – von der Digitalisierung bis hin zu neuen musikpädagogischen Ansätzen.“ Unter dem Dach des Deutschen Musikrats erfasst und dokumentiert das MIZ Strukturen und Entwicklungen der Musikkultur. Das Spektrum reicht dabei von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Amateurmusizieren, die Musikförderung und die professionelle Musikausübung bis zu den Medien und der Musikwirtschaft. Alle Kurse und Informationen unter: kurse.miz.org

Fr. 11.5., 19:05 Uhr MusikFeature Stefan Frey erzählt die Geschichte Max Steiners, der nach Hollywood emigrierte und ab den dreißiger Jahren die Soundtracks für über 300 Filme komponierte. SWR 2

Treffen der Generationen

Fr. 18.5., 20:03 Uhr Live-­ Übertragung Kian Soltani, 1992 geboren, spielt in der Stuttgarter Liederhalle Robert Schumanns Cellokonzert, der 78-jährige Christoph Eschenbach dirigiert das SWR Symphonieorchester. Deutschlandfunk

Auf Ravels Spuren Do. 31.5., 22:05 Uhr Historische Aufnahmen Christoph Vratz stellt den Cortot-Schüler Vlado Perlemuter vor, der in den Zwanzigerjahren als erster Pianist Ravels komplettes Klavierwerk aufführte.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Faszination Stradivari Feature Die kostbaren Instrumente des italienischen Geigenbauers Antonio Stradivari üben seit jeher eine ganz besondere Anziehungskraft aus. So auch auf Jost Thöne. Als Musiker, Historiker und Händler für Streichinstrumente dokumentiert er seit 2010 in seinem eigenen Verlag das Schaffen des Meisters aus Cremona. Die Ergebnisse seiner Arbeiten sind nun in einem opulenten Gesamtwerk vereint, das acht großformatige Bände umfasst. Mit dreihundert abgebildeten Instrumenten konnte er rund zwei Drittel aller weltweit noch erhaltenen StradivariInstrumente detailliert dokumentieren. Doch was genau steckt eigentlich hinter der Faszination Stradivari?

Eine unvergessliche Fahrt ins Konzert Reportage Eine Autofahrt mit einem Klassikstar auf der Rückbank ist ein einzigartiges Erlebnis. Wenn die Tour zudem in einer Luxuslimousine mit herausragendem Soundsystem und einer exklusiven Playlist des Künstlers stattfindet, wird der Weg zum Konzert zu einem unvergesslichen Event. Wir berichten über die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner unseres Gewinnspiels „Mein Konzert im Lexus“, die sich in München gemeinsam mit StarHafenist Xavier de Maistre und in Berlin mit Oboist Albrecht Mayer auf den Weg zum Konzert gemacht haben und einen exklusiven Einblick in die Welt der Musiker erhaschen konnten. 42 concerti Mai 2018

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert Autoren der aktuellen Ausgaben Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Dorothe ­Fleege, ­Christoph ­Forsthoff, ­Katharina ­von ­Glasenapp, ­­Christoph ­Kalies, ­Katherina Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Joachim ­Lange (JL), ­Martin ­Morgenstern, ­Annkatrin ­Müller, ­Sabine ­Näher (SN), M ­ atthias N ­ öther (MN), ­Georg ­Pepl, ­Helmut ­Peters, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Antje ­Rößler, ­Stefan ­Schickhaus, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigensassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

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