concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Juli/August 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 261 Konzert- UNd Operntermine

Lautten Compagney Aus dem Klanglabor Viviane Hagner »So ein paar alte Schmierer«

Simone Kermes

»Ich möchte auch mal beschützt werden«

Juli/August 2016


DIE ELBPHILHARMONIE HAMBURG WIRD AM 11./12. JANUAR 2017 ERÖFFNET. TICKETS AB SOFORT ERHÄLTLICH UNTER WWW.ELBPHILHARMONIE.DE


Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Stuttgarter Zeitung, privat (2); Titelfoto: Sandra Ludewig

Liebe Leserin, lieber Leser! Sommerzeit ist Festival-Zeit – abgesehen vielleicht von den Wochen der Fußball-Europameisterschaft, der sich auch zahlreiche Musiker voller Begeisterung widmen, wie unser EM-Tippspiel zeigt. Doch spätestens nach dem Finale dominieren bundesweit wieder die mehr als 300 kleinen und großen Festivals das Spielgeschehen und damit auch unsere Klassikprogramme, in denen das concerti-Team für Sie wieder die Konzert- und Operntermine in Ihrer Region zusammengetragen hat. Gregor Burgenmeister Denn wer einmal Festivalluft geschnuppert hat, Herausgeber/Chefredakteur kommt wieder: Das gilt für Publikum wie Künstler gleichermaßen, wie etwa die Lautten Compagney zeigt, die alljährlich ihr neues Programm im „Klanglabor“ des brandenburgischen Festivals Aequinox testet. Es ist der intime Charme vieler kleiner Festspielorte, der die Musiker nach der Spielzeit in den Städten hinaus aufs Land zieht, diese Mischung aus landschaftlicher Idylle und konzentrierter Arbeitsatmosphäre wie in Oberösterreich, wo Andràs Schiff vor bald 30 Jahren das Salzkammergut um das Kleinod der Musiktage Mondsee bereichert hat. Natürlich sind solche ganz besonderen Momente sommers ebenso in den Kulturmetropolen erlebbar: Das beweist nicht nur ein Geschichtenerzähler wie Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen, sondern auf ganz andere Art auch ein Projekt wie Mozarts Idomeneo, das der Verein „Zuflucht Kultur“ mit Flüchtlingen bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen auf die Bretter stellt. Was sie alle verbindet, ist der Gedanke des Außergewöhnlichen – für den übrigens auch eine Simone Kermes in ihren Programmen kämpft. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erlebnisreichen Festspielsommer, Ihr

KURZ VORGESTELLT

Markus Dippold pflegt seit frühesten Knabenchorzeiten (s)eine Liebe zur Singstimme – mittlerweile als Dreiklang zwischen Schule, Konzertsaal und Opernhaus. Wenn der fränkische Autor nicht gerade am Herd steht oder den Wanderstab schwingt ...

Matthias Hirt steht als Grafiker für das äußere Erscheinungsbild von concerti mit all seinen kleinen Finessen und großen Herausforderungen. Voll Hingabe, schlägt doch das MusikHerz des leidenschaftlichen Rennradfahrers und Salzwasser-Fans für die Klassik. Juli/August 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

10

Lautten Compagney … auf den Leitern des Erfolgs

8 Das Runde muss ins Eckige!

fussball-EM Klassik und Fußball sind zwei verschiedene Paar Schuhe? Von wegen! Musiker sind die größten Fans

10 Aus dem Klanglabor

porträt Die Neugier auf Entdeckungen jenseits der Genregrenzen hat die Lautten Compagney stetig wachsen lassen

12 »Ich möchte auch mal

beschützt werden« interview Sie wird als „Ba-Rock-Röhre“ gefeiert – dabei gibt sich Simone Kermes gern der Melancholie hin

Oper

18 Irrtum eingeschlossen!

feuilleton Sven-Eric Bechtolf bleibt sich

und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu

Regionalseiten

12

Simone Kermes … nimmt kein Blatt vor den Mund

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik festivalguide Auf Schloss Elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für Entspannung und Genuss im Fünf-Sterne-Hotel

26 Mekka für intime Klänge

18

Sven-Eric Bechtolf … lässt sich nicht reinreden

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti Juli/August 2016

festivalguide Schon Bartók schwärmte von dem Ort – seit 1989 zieht es Kammermusikfans zu den Musiktagen Mondsee

28 Fluchtpunkt Mozart

reportage In Stuttgart schöpfen Syrer,

Afghanen und Iraker neue Hoffnung aus der Opernarbeit

36 »So ein paar alte Schmierer«

blind gehört Die Geigerin Viviane

Hagner hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

Fotos: Ida Zenna, Sandra Ludewig, Luigi Caputo/Salzburger Festspiele

24 Lockruf des Luxus


Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Brahms: Klavierquintett Dieses Stück bewegt, beglückt, erschüttert mich immer wieder Matthias aufs Neue. Es gibt Momente, Kirschnereit die alles zu sprengen drohen, wo eine archaische Kraft sich fast ungebändigt Raum verschafft. Und dann diese herrliche Liebeserklärung, die Abendmusik des zweiten Satzes, der stolze Hymnus des Trios, die Kompromisslosigkeit in der Coda: wahrlich „existenzialistisch“!

71

Jahre lang spielte die Kontrabassistin Jane Little im Atlanta Symphony Orchestra: Weltrekord! Nun verstarb die US-Amerikanerin – im Konzertfinale ...

Hightech-Klarinette aus dem Universitätslabor Vier Jahre lang hatten die Berner Forscher an der neuen Kontrabassklarinette getüftelt – jetzt setzte Ernesto Molinari erstmals Lippen und Finger an das Hightech-Instrument. Vorteil der „Clex“ (Contrabassclarinet extended): Die Klappen werden über mechatronische Steuerung betätigt, Sensoren ermitteln an den Drückern die Position des jeweiligen Fingers – worauf Elektromagnete die Klappen öffnen oder schließen.

... Ich kann mir bei der Musik nichts denken ... Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Philosoph

Alles nur eine Frage des Alters?

80

Je älter, desto kauffreudiger: Es sind die über 50-Jährigen, die 2015 im Tonträgermarkt mit 38,3 Prozent aller Musikkäufe für den größten Umsatz sorgten. Eine Zahl, die im Klassikbereich gleich noch mal deutlich weiter ansteigt: Zwei Drittel aller Käufe gehen hier auf das Konto dieser Altersgruppe. Fragt sich nur, ob die heute wenig Klassik-interessierten 10- bis 29-Jährigen eines älteren Tages mal genauso viele Klassikalben kaufen werden ...

50

%

70

Klassik

60

40

gesamt gesamt

30

Klassik

20

gesamt

10

Klassik

2010

2012

2013

2014

2015

Umsatzanteile im Klassik- und Gesamt-Tonträgermarkt. 10–29 Jahre

6  concerti Juli/August 2016

2011

30–49 Jahre

50 Jahre und älter


3 Fragen an ...

&

Stolz auf das Schleswig-Holstein Musik Festival: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig

Foto: Vladimir Shirkov

Torsten albig

Das SHMF wird 30 Jahre – da sind Sie als Landesvater doch sicher auch stolz auf das größte Flächenfestival der Republik? Ja, sehr sogar. Es ist ein wundervolles Festival der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes – nicht ein Festival der Happy Few, sondern aller begeisterter Menschen. Wundervolle Musik in Ställen, Scheunen, Domen und Schlössern – überall in Schleswig-Holstein. Land und Kultur verbinden sich miteinander auf ganz besondere Art und Weise: Das macht dem ganzen Land Freude und gute Laune – auch mir.

Fotos: Steven Haberland, ZVG, gemeinfrei, Olaf Malzahn

Was bringt das SHMF dem Land außer schöner Musik? Ich gehöre zu denen, die Kultur für ein Grundnahrungsmittel der Seele halten und nicht für elitären Luxus. Aber es ist richtig, dass das SHMF Schleswig-Holstein viel mehr bringt: den intellektuellen Austausch mit der Welt, viele Gäste, ökonomische Wertschöpfung und Standortwerbung für unser Land.

Das SHMF widmet sich der Klassik – Sie selbst indes lieben noch mehr den Jazz. Ich mag gute Musik – in jeder Spielart. Aber Sie haben Recht: Meine ersten tiefen musikalischen Begegnungen waren mit dem Jazz, im Bunker Ulmenwall in Bielefeld. Seit Ende der 70er Jahre durfte ich dort in vielen tollen Konzerten das Unmittelbare und Authentische dieser Musik erstmals erfahren. Es hat mich sehr berührt und nie wieder los gelassen.

28.08.16

Hamburg - Laeiszhalle

01.09.16

Kölner Philhar monie Tickets unter

www.myticket.de • www.koelnticket.de 01806 - 777 111* sowie an den bek. Vorverkaufsstellen. Weitere Informationen unter www.deag.de

*(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz)


Fussball-EM

Taktik? Strategie? Das Runde Klassik und Fußball sind zwei verschiedene Paar Schuhe? Von wegen! Musiker sind die größten Fans, wie unsere Umfrage zur EM in Frankreich zeigt. Und vermögen sogar detaillierte Expertisen rund um den Ball abzugeben – die ausführlichen Antworten der kickenden Klassikkünstler finden sich auf www.concerti.de/Em Matthias Schorn Heimatliebe: „Das Sensationsteam Österreich rund um Bayernstar David Alaba verliert im Semifinale knapp gegen Deutschland, das dann Europameister wird“, orakelt der Klarinettist

Christoph Poppen Familiäre Expertenrunde im Hause des Dirigenten – Fazit: „Frankreich wird nicht zuletzt ob des Heimvorteils Europameister.“ Für Jogis Jungs sei spätestens im Halbfinale Schluss: „Die Elf ist noch zu unerfahren.“

Martin Grubinger Vom deutschen Coach hält der Multiperkussionist wenig – dennoch sieht er die „Piefkes“ am Ende vorn: „Als das beste, individuell stark besetzte Team gewinnt Deutschland die Euro – trotz Jogi Löw als Trainer.“

midori Seiler Die Geigerin hofft auf große Überraschungen – einer konkreten Prognose verweigert sie sich indes augenzwinkernd: „Als große Fußball-Expertin würde meine Einschätzung allzu weitreichende Folgen haben.“

8 concerti Juli/August 2016


Gábor Boldoczki Der Trompeter freut sich riesig, dass „seine“ Ungarn endlich mal wieder dabei sind – im Finale indes würden die Deutschen ob ihrer Reife die Spanier besiegen.

Julia Fischer

Daniel Müller-Schott Der Cellist setzt auf den WM-Spirit im deutschen Team, der auch ältere Spieler wie Schweinsteiger noch mal zu Topform auflaufen lässt – „und im Finale verwandelt dann Müller im Elfmeterschießen den entscheidenden Elfmeter!“

Völlig klar: „Deutschland wird Europameister“, prophezeit die Geigerin – einfach schon wegen Thomas Müller: „Den finde ich sehr lustig und total charmant.“ Martin Stadtfeld

Thomas Hengelbrock Am Ende werde sich der Gastgeber im Finale gegen England durchsetzen, mutmaßt der Dirigent – nachdem die Franzosen zuvor im Halbfinale das deutsche Team besiegt haben.

Geheimfavorit Portugal: „Wenn die Mannschaft tatsächlich mal als Team auftritt und Ronaldo seine Larmoyanz ablegt, dann könnte dieser Jahrhundertspieler seine Elf zur Europameisterschaft führen.“

Konstantin Heidrich

Matthias Kirschnereit Volles Augenmerk auf die EM – und so hat der Pianist sogar sein Festival in Ostfriesland rund um die Spiele geplant, denn: „Deutschland wird Europameister!“

Zauberer Götze, GuteLaune-Onkel Podolski und die wandelnde Wand Neuer, vor der Boateng alles abräumt: Für den Cellisten des Fauré Quartetts muss der amtierende Weltmeister einfach auch Europameister werden.

Juli/August 2016 concerti  9

Fotos: Stefanie Albert, Lukas Beck, Olaf Malzahn/SHMF, Gregor Hohenberg, Marco Borggreve (2), Felix Broede, Florence Grandidier, Seven Haberland Uwe Arensn , Harald Hoffmann/DG, Mat Hennek

muss ins Eckige!


Porträt

Aus dem Klanglabor Angefangen hat alles 1984 in einem Duo – seither hat die Neugier auf Entdeckungen jenseits der Genregrenzen die lautten compagney stetig wachsen lassen. Von Eckhard Weber

10 concerti Juli/August 2016

Fotos: Ida Zenna

V

ergangen die Zeiten, als Alte Musik nur eine abgezirkelte Veranstaltung für ausgewählte Hörerkreise war: Heute erreichen diese Künstler breite Publikumsschichten. Nicht zuletzt dank der Berliner Lautten Compagney: Hat sich das Ensemble doch mit zahlreichen Ausgrabungen und Wiederentdeckungen einen Namen gemacht – sei es nun mit der Tanztheaterproduktion Amore doppio Wer suchet, der auf Musik von Giovanni Batfindet sich ... in neuen tista Bononcini oder auch dem Formationen zusammen Aufführungsmarathon von vier Passionen Carl Philip Emmanuel Bachs an einem einzigen Tag. Solch erfrischende Ansätze pin, dessen Hauptakteure das Markenzeichen der Formation sprechen selbst ein Publikum Ensemble selbst stellt: „Aequisind seine überraschenden an, das bislang nichts mit Alter nox mit dieser konzentrierten Formate, gerne auch über die Musik am Hut hatte. Was Wolf- und für Neues offenen FestivalGenregrenzen hinweg: So geht gang Katschner immer wieder Atmosphäre ist für uns wie ein es mit dem Sheng-Virtuosen irritiert: „Ich finde es sehr scha- Klanglabor“, schwärmt KatschWu Wei und der Schauspiele- de, dass es im Musikleben teils ner. So gab es im März etwa rin Eva Mattes auf die Spuren immer noch merkwürdige ein Hörstück über Don Quijote Marco Polos, entstand mit Mai- Schwellen gibt“, sagt der Leiter mit spanischer Musik – und als länder Marionettenspielern und Mitbegründer der Lautten Sprecherin war Mechthild eine zauberhafte Puppenthea- Compagney. Großmann zu erleben, die terproduktion von Händels Staatsanwältin aus dem Münster-Tatort. Kreuzritter-Oper Rinaldo, wur- Eine Staatsanwältin auf der de mit Tänzern der Compagnie Spur von Don Quijote Angefangen hat die Erfolgsgevon Sasha Waltz bei Il Pianto Eben diese Grenzen zwischen schichte des Ensembles 1984 d’Orfeo der Bereich des moder- den unterschiedlichen Zirkeln als Lauten-Duo: Waren Katschnen Tanzes beschritten – und zu öffnen, ist eines seiner An- ner und sein Kollege Hansder jüngste Streich Sommer- liegen. Premiere haben die Werner Apel doch schon wähnachtstraum! mit Dominique Programme in der Regel jähr- rend des Gitarrenstudiums an Horwitz kommt nun als Shake- lich beim Festival Aequinox im der Berliner Hochschule für speare-Revue daher. brandenburgischen Neurup- Musik „Hanns Eisler“ auf die


Laute umgestiegen und hatten „Lauten, Gitarre, Harfe und Ordabei den enormen Reichtum gel werden bei uns sehr diffedes Repertoires entdeckt, denn renziert in Klangmischungen seit der Renaissance besaß die eingesetzt. Wir sind deshalb Laute den gleichen universel- nicht so oberstimmenbetont len Stellenwert wie später das wie andere Ensembles“, erklärt Klavier. „Für uns war es vor Katschner. Dieser direkt anallem die Möglichkeit, aus die- sprechende, energiegeladene sem Gitarren-Ghetto auszubre- Klangreichtum vermittelt sich chen“, erinnert sich der Saiten- auch auf zahlreichen EinspieMann. „Mit der Laute gab es lungen – und ist zweifellos viel mehr Chancen, mit ande- einer der Gründe für den langren Instrumenten zusammen- jährigen internationalen Erfolg zuspielen, vor allem durch das der Lautten Compagney. Continuo-Spiel.“ Als die beiden online-Tipp dann Mitte der 90er Jahre die ersten Musiktheaterprojekte in Angriff nahmen, wuchs das Monteverdis Marienvesper Ensemble an – heute besteht Video & Termine: die Lautten Compagney aus concerti.de/ lauttencompagney einer kompakten Besetzung von 15 Spielern, die sich für CD-TippS Operneinstudierungen auf bis zu zwei Dutzend Musiker ausDie Reisen des Marco dehnt. Polo Lautten Compagney, Eva Mattes In der Oberliga der Alte-Musik(Rezitation), Wu Wei Ensembles zeigt die Lautten (Sheng), Wolfgang Katschner (Ltg). dhm Compagney eine unvergleichliche klangliche Signatur, vor Best of allem durch ihr farbiges, lebLautten Compagney Werke von Bach u. a. haftes Basso-Continuo-FundaLautten Compagney, ment, dem die Ursprünge als Wolfgang Katschner (Ltg). dhm Lauten-Duo anzumerken sind:

HIGHLIGHTS

Konzert-TIPPs

Kassel Sa. 16.7., 20:00 Uhr Schloss Wilhelmshöhe (Reithalle am Marstall) Kultursommer Nordhessen. Eva Mattes (Sprecherin), Wu Wei (Sheng & Erhu), Lautten Compagney Schmochtitz So. 17.7., 17:00 Uhr Bischof-BennoHaus Lausitzer Musiksommer: Chirping of the Nightingale. Lautten Compagney. Werke von Playford, Purcell, Ravenscroft, Dowland, Mattheis u. a. Wetzlar Di. 19.7., 20:30 Uhr Freilichtbühne Rosengärtchen Wetzlarer Festspiele. Sommernachtstraum! Eine Shakespeare-Revue. Dominique Horwitz (Sprecher), Marielou Jacquard (Sopran), Suse Wächter (Puppenspiel), Christian Filips (Regie), Lautten Compagney Lörrach Di. 26.7., 20:00 Uhr Burghof STIMMEN: La Dolce Vita. Mine (Pop­ gesang & Electro), Dorothee Mields (Sopran), Lautten Compagney. Werke von Monteverdi & Mine Trier Sa. 20.8., 22:00 Uhr KonstantinBasilika Mosel Musikfestival. Bacharkaden. Calmus Ensemble, Lautten Compagney. Werke von Bach Hannover Do. 25., Fr. 26. & Sa. 27.8., 20:30 Uhr Gartentheater Herrenhausen Sommernachtstraum! Eine Shakespeare-Revue. Besetzung siehe Wetzlar

23.08. - 22.09.2016

südtirol classic festival MERANER MUSIKWOCHEN

23.08. ORCHESTRA FILARMONICA DELLA SCALA . RICCARDO CHAILLY 29.08. CZECH PHILHARMONIC ORCHESTRA . JIRI BELOHLAVEK 01.09. LONDON SYMPHONY ORCHESTRA . GIANANDREA NOSEDA 06.09. NATIONAL YOUTH ORCHESTRA OF FRANCE . DAVID ZINMAN 09.09. MDR-SINFONIEORCHESTER LEIPZIG . KRISTJAN JÄRVI 13.09. SHENZHEN SYMPHONY ORCHESTRA . DAYE LIN 15.09. KBS RADIO SYMPHONY ORCHESTRA (KOREA) . JOEL LEVI 20.09. SUWON PHILHARMONIC ORCHESTRA (KOREA) . DAEJIN KIM 22.09. MAHLER CHAMBER ORCHESTRA . TEODOR CURRENTZIS

www.meranofestival.com

INFO: Tel +39 0473 496030 - info@meranofestival.com Juli/August 2016 concerti  11


Interview

»Ich möchte auch mal beschützt werden« Als »Lady Gaga der Klassik« oder »Ba-Rock-Röhre« wird simone kermes gefeiert – dabei gibt sich die Sängerin tief in ihrem Inneren gern der Melancholie hin. Von Christoph Forsthoff

B

e r l i n , e i n wa r m e r A l t b a u wo h n u n g g e b e t e n . Kostümen und Perücken verFrühsommernachmittag, Schwärmt von ihrem aktuellen knüpft hat. Auch für das Geim Hinterhof toben Kin-„Love“-Programm, für das die spräch hat sie Ring und Ohrder. Simone Kermes hat auf gefeierte Koloratursopranistin gehänge auf ihr azurfarbenes den mit üppig blühenden Madrigale, Songs und Arien Kleid abgestimmt und ihre Pflanzen bestückten Balkon rund um die Liebe aus Renais- blauen Augen leuchten, wenn ihrer stilvollen und ge - sance und Frühbarock zusam- sie gestenreich von dieser Proschmackssicher eingerichteten mengetragen und mit Tänzern, duktion über das größte aller

Geboren in Leipzig, absolviert Simone Kermes eine Lehre zur »Fachkraft für Schreibtechnik«, wird mit 18 Mutter einer Tochter. Dann erfüllt sie sich ihren Traum, studiert Gesang. Ein erstes und einziges festes Engagement in Koblenz folgt, sie gewinnt Wettbewerbe – und macht dann Karriere mit Unbekanntem aus dem italienischen Barock.

12  concerti Juli/August 2016

Foto: Sandra Ludewig

zur person


Gefühle erzählt. Schwer, sich in diese Künstlerin und Frau nicht zu verlieben …

auch wenn immer wieder Leu- dann dein Antrieb? Vor einem te wie jetzt Sie kommen und großen Konzert habe ich mal mich fragen: Wann haben Sie gemerkt, wie ich krank werde wieder Ihre roten Haare? Meis- und da hatte in der Nacht vor Darf ich Ihnen sagen, dass ich tens sind das übrigens Frauen meinem Auftritt einen Traum: Ihrer feuerroten Haarpracht wie jüngst jene, die gerade ein Wenn jetzt jemand käme und eine kleine Träne nachweine? Buch über die Bedeutung der sagte, „Komm’ mit auf die Insel Ja, da gibt es noch ein paar an- Haarfarben geschrieben hatte. und lass’ alles hinter dir, du dere, aber das ist schon okay Sie erzählte mir, blonde Frauen, musst nie mehr singen“ – wie (lacht). Ich selbst bin froh, das seien die Engel, die von den schöne wäre das … (lacht) denn ich konnte die Haare Männern beschützt werden nicht mehr sehen – und eigent- wollten – während rot eher für … einmal aus allen Zwängen lich war ich ja schon als Kind Power und Gefahr stünde und flieh’n … blond. Das ist wirklich meine bei den Männern oft Angst Ich habe das Konzert dann gesungen, es war ein RiesenHaarfarbe, ich bin zurückge- auslöse… kommen zu meinen Wurzeln, Erfolg und mein Körper hat fühle mich wohler und kann trotz Erkältung mitgemacht. »Als Künstler darf Aber manchmal denke ich mir jetzt auch viel mehr Sachen man nie mit allem schon: Die jetzt auf der andeanziehen, da ich nicht mehr so definiert bin auf dieses Rot. ren Seite sind, die haben nicht zufrieden sein« diesen Stress und ahnen auch Und vermutlich hatten Sie nicht, was du gerade Furchtba… Sie wollen also jetzt eher auch genug von res durchmachst. Denn ich bin beschützt werden… Bezeichnungen wie „Lady immer in dieser Position, wo Gaga der Klassik“ oder „Crazy … ja, ich möchte auch mal be- das Publikum von mir auch Queen of Barock“ … schützt werden: Das habe ich Entertainment erwartet – ob … damit habe ich keine Proble- noch nie erlebt – allerdings das nun meine Schuhe sind … me, das sagen sie ja auch immer weiß ich auch nicht, ob jemals noch alle. Nein, ich hatte die diese Zeit kommen wird (lacht), … wo mancher denkt: Wie kann Königin der Nacht zu spielen dass jemand mir all meine Ver- sie nur in solchen High Heels und Regisseur Robert Carsen antwortung abnimmt. Aber laufen … wollte, dass ich mir die Haare vielleicht würde das auch gar (lacht) … und dann singe ich dunkel färbe, damit das so aus- nicht funktionieren und mich Olympia und die Leute toben sähe wie die Dita Von Teese! langweilen, wenn ich nur mei-– aber sie wissen nicht, was in Ich habe das gemacht – und als nen Kaffee oder mein Sekt- mir vorgeht. Natürlich bin ich ich dann in den Spiegel guckte, chen trinke und gar nichts danach glücklich, sie als Künsthabe ich mich überhaupt nicht mehr machen muss, weil je- lerin begeistert und berührt wiedererkennen können und mand die Kohle bringt und oder auch amüsiert zu haben: nur noch gehofft, dass die Pro- mich versorgt und ich nur noch Das ist schön und gibt mir duktion bald vorbei ist. Dann sage: Ich möchte jetzt diese Energien, denn natürlich muss auch ich mich auftanken. Doch bin ich zum Frisör und habe Tasche und jene Schuhe … mal sehen, wie lange das noch gesagt: Bitte diese Farbe raus… ist das nicht eine ziehen – und plötzlich kam die geht (lacht) ... helle Farbe wieder hervor. Und fürchterliche Vorstellung? da habe ich gedacht: Super, das Ja, denn als Künstler ist es im- Das klingt, als dächten Sie lassen wir und machen es noch mer wichtig, dass du nicht mit ernsthaft über einen Rückzug etwas heller. allem zufrieden bist. In dem von der Bühne nach. Moment, wo du das volle Glück Manchmal sage ich, jetzt singe Und nun sind Sie nicht mehr erfährst – etwa in Bezug auf ich keinen Mozart mehr, das die Crazy Queen, sondern der die Liebe – entfernst du dich war jetzt meine letzte Così – blonde Engel … von der Kunst: Warum sollst und dann sagen alle: Oh nein … auf jeden Fall bin ich froh, du dann noch singen? Was ist … aber warum denn nicht? Es Juli/August 2016 concerti   13


Interview

suchen sich die Stoffe für Ihre muss doch auch mal Schluss … ja, warum eigentlich nicht? sein mit Mozart. Andererseits Natürlich gäbe es in der Oper Kleider selbst aus und lassen geht es mir zur Zeit eigentlich viele Herausforderungen, aber sich diese schneidern – woher sehr gut, weil ich doch relativ sie kosten eben auch Zeit – und rührt dieses Faible für das frei bin – eine Freiheit, die an- da ziehe ich dann jene Kreati- äußere Erscheinungsbild? dere Künstler überhaupt nicht vität vor, wo ich selbst nach Das habe ich schon ewig – haben. neuen Herausforderungen su- wahrscheinlich hängt es mit che, auch nach neuer Musik der Barockmusik zusammen, Inwiefern Freiheit? und neuen CD-Konzepten: Das denn in dieser Musik steckt so Sei es, dass ich alles ohne Maviel an Leben und Gefühlen, nager mache, dass ich keine »Es gibt Sänger, da dass ich immer fand, das müsse auch ein bisschen spektakuOper machen muss, dass ich lär sein. Natürlich muss das meine Programme alle selbst geht das Outfit gar gestalte und bestimme, was ich Outfit dann auch zu einem nicht!« in den großen Konzerten singe passen – weshalb ich nach mei– und zwar auch hinsichtlich ist für mich künstlerischer, als ner Zeit mit den roten Haaren der Musiker und Dirigenten. wenn ich sechs Wochen in der jetzt auch einiges aussortieren Das ist schon ein ganz großer Oper herumhänge – und es musste, das mir einfach nicht Luxus und mir wichtig – und dann womöglich noch nicht mehr steht. da habe ich trotz all dieser Un- mal gut oder interessant wird. bilden sehr viel Freiheit und Das habe ich schon oft genug Wer berät Sie dabei? Ich habe hier in Berlin eine die möchte ich mir natürlich erlebt! ganz tolle Designerin und auch bewahren. Schneiderin, die jetzt auch die Vielleicht ist jetzt Ihre nächste Dabei dünkt die Oper als Ihre Kostüme für unsere „Love“Frage, warum ich nicht häufi- Bühne, legen Sie doch sehr ger auf der Opernbühne stehe … viel Wert aufs Outfit. Sie Produktion gemacht hat – ein 14 concerti Juli/August 2016

Fotos: Sandra Ludewig, Moritz Schell

Nachdenklich: NIcht nur auf der Bühne sucht die Sopranistin nach Tiefe


Traum! Sie berät mich und ich Und wie ist das bei einem kann ihr voll vertrauen – was „normalen“ Konzert? übrigens auch andere Sänger Im Liederabend ist das wieder gelegentlich gut gebrauchen anders, da ist das tiefer – und könnten, jemanden, der sie all diese Musik, die ruhig, langberät: Da gibt es einige, da geht sam und tief ist, das bin vieldas Outfit gar nicht. Übrigens leicht mehr ich. Natürlich ist auch in der Oper, wo sie man- es auch in so einem Konzert che Kollegen in irgendwelche wichtig, die Leute zu unterhalKlamotten reinstecken und ten, aber am Ende möchte ich dann siehst du das und denkst: dann doch eine Tiefe erleben. Warum sagt denn da niemand etwas?! »Letztendlich Wen sehen wir denn in diesen vielen verschiedenen Kleidern – ist das Simone Kermes oder doch eher eine Kunstfigur?

punkte ich mit der Tiefe mehr«

Wenn ich das „Love“-Pro- Gedanken, die so völlig im gramm betrachte, dann ist das Kontrast stehen zu jenem schon eine Figur. Sicher bin ich Öffentlichkeitsbild, das Sie das auch, weil die Musik sehr sonst verkörpern. intim ist und es schon meine (lacht) Ja, das stimmt – doch in Erfahrungen und Gefühle sind, meinem Inneren bin ich sehr die ich zum Ausdruck bringe. melancholisch. Natürlich habe Aber natürlich würde ich im ich Temperament, brauche Feuer und Emotionen, aber ich Leben nie mit einer Perücke brauche auch echte Gefühle. herumlaufen. (lacht) Und so brauche ich in einem Konzert auch immer die Tiefe, muss es immer eine solche Arie geben – und ich weiß, dass ich damit letztendlich eigentlich mehr punkte als mit dem anderen. Und trotzdem setzen Sie auf das Entertainment?

Um den Kontrast zu haben, damit man das andere noch tiefer erleben kann. Das ist wichtig, auch für die Menschen – selbst wenn diese eine bestimmte Erwartung von mir Markenzeichen vergangener Tage: Für ihr Programm »Colori d’amore« setzte Simone Kermes auf feuerrote Haarpracht

haben, immer diese schnellen Töne wollen. Doch gerade das „Love“-Programm jetzt zeigt mir: Wenn du das gut gestaltest, bedarf es gar nicht dieser schnellen Töne und des Entertainments. Und das ist viel schwieriger, solch einen Spannungsbogen zu gestalten, wenn da ansonsten rein gar nichts ist, denn da musst du echt sein, rein und pur. Doch genau das bringt eben auch solch eine zerbrechliche und interessante Schönheit mit sich: Und das bin ich eigentlich eher. Konzert-TIPPs

Bad Kissingen Sa. 22.7., 20:00 Uhr Regentenbau Kissinger Sommer. Simone Kermes (Sopran), Sara Domjanic (Violine), Jorge González (Klavier), L‘Orchestre Philharmonique de Marseille, Lawrence Foster (Ltg.). Werke von Bruch, Rossini, Mozart, Copland, u. a. Eltville Fr. 19.8., 20:00 Uhr Kloster Eberbach (Basilika) Rheingau Musik Festival. Simone Kermes (Sopran), La Magnifica Comunità, Indra Stark & Michele Ciacci (Tanz), Torsten Händler (Choreografie & Regie), Enrico Casazza (Leitung). Werke von Monteverdi, Purcell, Dowland u. a. Wotersen Do. 25.8., 20:00 Uhr Reithalle Schleswig-Holstein Musik Festival Programm siehe Eltville Meldorf Fr. 26.8., 20:00 Uhr Dom Schleswig-Holstein Musik Festival Programm siehe Eltville online-Tipp

Simone Kermes vs. Vivica Genaux Video & Termine: concerti.de/kermes CD-Tipp

Love – Werke von von Purcell u. a. Simone Kermes (So­ pran), La Magnifica Comunita, Enrico Casazza (Ltg). Sony Classical Juli/August 2016 concerti  15


ANNA NETREBKO CECILIA BARTOLI ELĪNA GARANČA JONAS KAUFMANN ROLANDO VILLAZÓN

AUF 2 CDs – STERNSTUNDEN DER OPER MIT DEN GRÖSSTEN STIMMEN UNSERER ZEIT! JETZT IM HANDEL La donna è mobile (Rigoletto) • Gefangenenchor (Nabucco) Bildnisarie (Zauberflöte) • Casta Diva (Norma) u.v.m.


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Ruth Walz/Salzburger Festspiele

Amouren im Dunkel des Gartens: Le nozze di Figaro unter der Regie von Sven-Eric Bechtolf bei den Salzburger Festspielen

18_Porträt Irrtum eingeschlossen! Mögen die Kritiker ihn auch schmähen, Sven-Eric Bechtolf

bleibt sich und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Juli/August 2016 concerti  17


Porträt

Irrtum eingeschlossen! Mögen die Kritiker ihn auch schmähen, sven-eric bechtolf bleibt sich und seinem Erzähltheater auch auf der Salzburger Opernbühne treu. Von Irene Bazinger

18 concerti Juli/August 2016

Fotos: Julia Stix, Ruth Walz/Salzburger Festspiele

S

ven-Eric Bechtolf ist künstlerischer Direktor der Salzburger Festspiele, des größten und berühmtesten Theaterfestivals der Welt. Als sein Vorgänger Alexander Pereira im Herbst 2014 vorzeitig an die Mailänder Scala gewechselt war und zwei führungslose Jahre bis zum Amtsantritt von Markus Hinterhäuser drohten, sprang der Schauspieler und Regisseur zusammen mit der Präsidentin Helga RablStadler für 2015 und 2016 ein. In dieser Spielzeit umfasst das Programm über 80 Konzerte, Lesungen, den Jedermann sowie sechs spektakuläre Neuproduktionen – insgesamt 192 Aufführungen. Eingeladen wurden Franz Welser-Möst Misstraut Dogmatikern und Alvis Hermanis mit aller Art: Regisseur Sven-Eric Bechtolf Strauss’ Die Liebe der Danae, Alejo Pérez und Reinhard von der Thannen mit Gounods Faust, Thomas Chairns für die Uraufführung von Thomas sagen wird: „Das Theater / ins- qualm, durch das offene FensAdès’ The Exterminating An- besondere die Oper / geehrter ter sind Passanten, Glocken gel, die der Komponist eigen- Herr / ist die Hölle!“ und Fiaker zu hören. Sollte dies händig dirigiert. Daneben Deein Elfenbeinturm sein, so eiborah Warner für Shakes- Raus aus dem Elfenbeinturm, ner voll reiner Energie und peares Der Sturm, Dieter Dorn rein in den Qualm des Lebens preußischer Disziplin – obwohl mit Becketts Endspiel sowie Er lacht darüber herzlich und Bechtolf 1957 in Darmstadt zur Gerd Heinz und seine Bern- reibt sich mit diabolischem Welt kam und in Hamburg aufhard-Inszenierung Der Igno- Vergnügen die Hände. Sein wuchs. rant und der Wahnsinnige, in spartanisch eingerichtetes Bü- Sein reservierter, bestimmter der Bechtolf nach Jahren auch ro im Großen Festspielhaus Habitus und seine konservatiselbst wieder Theater spielen füllt sich während des Ge- ven, entschieden nicht marktund in der Rolle des Doktors sprächs bald mit Zigaretten- konformen Aussagen zu Kunst,


Hier inszeniert der Chef persönlich: Szene aus Bechtolfs Salzburger Figaro

Postdramatik gestohlen bleiben kann. Was nach seiner Salzburger Zeit kommen wird? „Mal sehen, wohin der Wind mich trägt.“ Er wird auf jeden Fall wieder Theater spielen. Und inszenieren – an der Berliner Staatsoper 2017 etwa Purcells King Arthur mit René Jacobs. Bleiben indes, fügt er mit seinem entwaffnendem Lächeln an, werde sein Leitsatz in der künstlerischen Auseinandersetzung wie im Leben: „Irrtum eingeschlossen!“

Kommerz, Regietheater sind oft sogar komisches, unterhaltihm rasch übel genommen wor- sames, zum Lachen animierenden: Sven-Eric Bechtolf hat des. Was für ein Vorwurf … Er keinen guten Ruf, stimmt’s? sei, so geht die bösartige Tirade „Viel schlimmer“, korrigiert er, weiter, ein Kulinariker in Zei„ich habe einen miserablen Ruf, ten, die politischen Furor gelte als snobistisch, arrogant, bräuchten – also hinweg mit schnöselig, karrieregeil“ – und ihm! Der Gescholtene sieht das es klingt nicht so, als wäre ihm naturgemäß anders, bezichtigt dies völlig gleichgültig, son- seine Kritiker der Borniertheit, dern als könne er halt nichts Ignoranz und intellektuellen dagegen tun. Doch Diplomatie „Schmalführung“ – und führt ist nun mal seine Sache nicht, mit distanzierter Höflichkeit ebenso wenig wie Anpassung: aus, dass er weder der Theorie Lieber sucht der mächtige The- noch der Philosophie missatermann das künstlerische traue, sondern vielmehr DogWagnis und traute sich so matikern aller Art, aller Couschon bald nach ersten Schau- leur und aller Parteien. spielinszenierungen erfolgreich auch an die Oper heran. »Mal sehen, wohin Mit Welser-Möst brachte er in der Wind mich trägt« Wien ab 2007 Wagners Der Ein Konflikt, hinter dem sich Ring des Nibelungen heraus, mehr verbirgt als die Privatfehfür Salzburg hat er mittlerwei- de mit dem Feuilleton. Eher le drei Mozart-Opern (Così fan schon offenbart sich hier ein tutte, Don Giovanni, Le nozze zeitgenössisch-ästhetischer di Figaro) neu inszeniert – üb- Richtungsstreit: Künstler gerigens ohne Regiegage. gen Konzepte, Kunst gegen Manche Kritiker haben ihm Kreativwirtschaft. Bechtolf hat danach abermals reflexartig stets betont, dass er ein Vervorgeworfen, zu wenig intel- fechter des identifikatorischen lektuell, ja geradezu theo-Theaters ist, das an Figuren, riefeindlich zu sein: Bechtolf Geschichten und Erzählzusamsei einer, der als Regisseur ein- menhänge glaubt – und dass fach „nur Theater“ mache – und ihm alle popkulturell-ironische

Opern-TIPPs

Salzburg Fr. 29.7., 19:00 Uhr (Premiere) Felsenreitschule Mozart: Così fan tutte. Ottavio Dantone (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie)

Weitere Termine: 31.7., 2., 6., 10. & 12.8. Do. 4.8., 19:00 Uhr (Premiere) Haus für Mozart Mozart: Don Giovanni. Alain Altinoglu (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie) Weitere Termine: 7., 9., 13., 18. & 21.8. Di., 16.8., 19:00 Uhr (Premiere) Haus für Mozart Mozart: Le nozze di Figaro. Dan Ettinger (Leitung), Sven-Eric Bechtolf (Regie) Weitere Termine: 19., 22., 25., 28. & 30.8. online-Tipp

Sven-Eric Bechtolf über „Rusalka“ Video & Termine: concerti.de/bechtolf DVD-Tipps

R. Strauss: Ariadne auf Naxos Jonas Kaufmann, Elena Mosuc, Wiener Philharmoniker, Daniel Harding (Ltg). Sony Classical Mozart: Le nozze di Figaro Luca Pisaroni, Anett Fritsch, Wiener Philharmoniker, Dan Ettinger (Ltg). EuroArts Juli/August 2016 concerti   19


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

MÜNCHEN DO. 21.7.2016

Uraufführung: Im tänzerischen Puls des Chicago-Jazz Ballett Afroamerikanische

Schreiner: Chicago 1930 Residenz (Cuvilliéstheater). Karl Alfred Schreiner (Choreografie), Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz Weitere Termine: 23., 24., 25., 27., 28. & 29.7.

Im Rhythmus der Großstadt: das Ballett des Gärtnerplatztheaters 20 concerti Juli/August 2016

Feuergott Loge (Matthias Wohlbrecht) kann natürlich zaubern KARLSRUHE SA. 9.7.2016

Wagnerglühen Oper Ring-Tetralogie nimmt den Stuttgarter Erfolg

zum Vorbild und setzt auf gleich vier Regisseure

D

as erfolgreiche Stuttgarter Modell einer beispielgebenden Ring-Interpretation durch gleich vier Regisseure steht Pate für die neue Tetralogie in Karlsruhe: Statt der Behauptung einer Einheit des heterogenen Mammutwerks durch ein durchgängiges Regieteam wird jeder Ring-Teil von einem anderen jungen Regisseur verantwortet. Den Rheingold-Vorabend übernimmt David Hermann. Der Sieger des Grazer Ring-Awards arbeitete zuvor an Häusern wie der Deutschen Oper Berlin und der Oper Zürich und sorgte auch in Karlsruhe mit bild-

mächtigen Inszenierungen von Die Troyaner und Boris Godunow für Aufsehen. Gewohnt hohe musikalische Qualität garantiert Justin Brown am Pult eines der ganz starken deutschen Wagnerorchester. Der Generalmusikdirektor hatte zuletzt mit der glänzend disponierten Badischen Staatskapelle für fein abgemischtes Parsifal-Glühen gesorgt und die Schönheiten der Partitur nuancenreich ausgekostet. Wagner: Das Rheingold Staatstheater Karlsruhe. Justin Brown (Leitung), David Hermann (Regie) Weitere Termine: 14. & 20.7.

Fotos: Marie-Laure Briane, Felix Grünschloß, Andy Tasher, Steven Haberland

Musiker brachten in den 20erJahren den New-Orleans-Jazz nach Chicago. Dort entwickelten junge weiße Musiker eine eigene Variante dieses Musikstils – den Chicago-Jazz. Mit seinem Rhythmus einer Großstadt zwischen Unterhaltungssucht und Prohibition wurde er zum Spiegel des Lebensgefühls der 30er-Jahre. Karl Alfred Schreiner macht sich mit seiner Tanzkompagnie auf die Reise in eine Gesellschaft, in der Aufstieg und Fall, Tempo und Erstarrung sowie Treue und Verrat eng beieinander liegen und die Blutrache das geltende Gesetz der Straße ist.


BOCHUM FR. 12.8.2016

Weitere Tipps

Gipfeltreffen

Hamburg

Oper Alte-Musik-Meister René Jacobs inspiriert

TURANGALÎLA

Ruhrtriennale-Chef Johan Simons zu Gluck

E

s war just René Jacobs, der Johan Simons vorschlug, gemeinsam eine Neuinszenierung der selten gespielten italienischen Fassung von Glucks Alceste zu realisieren. Der weltberühmte Barockdirigent, der im vergangenen Jahr bei der Ruhrtriennale mit großem Erfolg eine Aufführung von Haydns Schöpfung dirigierte, findet manche Stellen aus Glucks hochdramatischer Oper sogar „noch besser als bei Euripides“: „Mit Worten lassen sich vielleicht nur 60 Prozent

dessen sagen, was Alceste in ihrem Inneren fühlt“, so Jacobs, „aber zwischen den gesungenen Zeilen hat Gluck Orchestermotive eingebaut, die uns weit mehr über die Figur der Titelheldin sagen.“ Jacobs und Festivalintendant Simons garantieren ein hoch spannendes Gipfeltreffen im Zeichen von Gluck. Gluck: Alceste Ruhrtriennale. René Jacobs (Leitung), Johan Simons (Regie) Weitere Termine: 14., 20., 21., 25., 27. & 28.8.

BERLIN SO. 10.7.2016

Verdichtung Beziehungen unters musikalische Mikroskop r reduziert große Emotionen zu stillen, fragilen und berührenden Klanggebilden: Salvatore Sciarrino gehört zu den radikalsten Opernkomponisten der Gegenwart. Er ist ein Anti-Naturalist und Anti-Expressionist, der feinste Psychogramme seiner Figuren zeichnet. Sciarrinos bekannteste Oper feiert nun Premiere im Schillertheater im Rahmen von INFEKTION!, dem Festival für Neues Musiktheater. In Luci Sciarrino: Luci mie traditrici Staatsoper Berlin. David Robert Coleman (Leitung), Jürgen Flimm (Regie) Weitere Termine: 12., 13., 15. & 16.7.

Stuttgart

DIE PURITANER Fr. 8.7., 19:00 Uhr Oper Stuttgart Seit ihrer umjubelten Uraufführung 1835 in Paris ist Vincenzo Bellinis letzte Oper Botschafterin der melodischharmonischen Entgrenzung eines ekstatischen Belcanto. Intendant Jossi Wieler inszeniert. Verbier

Oper Sciarrinos Luci mie traditrici legt menschliche

E

So. 3.7., 18:00 Uhr Hamburgische Staatsoper John Neumeier und Kent Nagano sind vereint in der Begeisterung für Olivier Messiaen und dessen großen sinfonischen Liebes­ gesang, der die 42. Hamburger Ballett-Tage als Uraufführung eröffnet.

mie traditrici spürt er dem Verlust der Liebe als einer Metamorphose nach, wagt einen mikroskopischen Blick in die Nervenbahnen des sensiblen Grafen Malaspina, der die Untreue seiner Gattin durch Mord an ihrem Liebhaber bestraft.

Bassbariton Otto Katzameier gibt den betrogenen Gatten Malaspina

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Falstaff So. 29.7., 19:00 Uhr Verbier Festival Der walisische Bass­bariton Bryn Terfel ist ein sängerisches Naturereignis und als solches der ideale Interpret von Verdis Wein und Weib liebendem dicken Ritter. Jesús López Cobos dirigiert die halbszenische Version. Bremen

TANCREDI So. 28.8., 18:00 Uhr Musikfest Bremen Ottavio Dantone dirigiert Rossinis melodienpralles Kriegs- und Liebesdrama konzertant in einer Traumbesetzung: mit Sopranistin Olga Peretyatko, Mezzo Marianna Pizzolato und Tenor René Barbera.

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Juli/August 2016 concerti   21


WIR KOMMEN AUCH ZU IHNEN! Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden

Wien 8. & 9. Juni 2016 Baden-Baden 11. Juni 2016 Prag 5. September 2016 London 7. & 8. September 2016 Grafenegg 10. September 2016 München 11. September 2016 Düsseldorf 2. Februar 2017 Hannover 4. Februar 2017 Hamburg 6. Februar 2017 Madrid 16. & 17. Mai 2017 Paris 19. & 20. Mai 2017 Wien 22. & 23. Mai 2017 WWW.STAATSK APELLE-DRESDEN.DE


Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Juli und August

2 Antje Weithaas

Fotos: Marco Borggreve, Edouard Bressy, Philippe Gerlach, Jim Rakete

Geigerin mit ganz eigenem Ton

4 Jean Rondeau

Cembalist mit Sexappeal

6 Andreas Martin Hofmeir 8 Jan Vogler Tubist mit Breitenwirkung

Cellist mit lyrischem Gespür

2_Porträt Musik und Muskateller Laut, schnell und dann ein Bravogewitter: Nein, darum geht

es Antje Weithaas nicht. Denn die Geigerin gehört zu den unverbesserlichen Utopisten 4_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen! Die wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion 9_ Klassikprogramm concerti 07-08.16 Niedersachsen & Bremen 1


PORTRÄT

Schätzt besonders die Stille im Konzertsaal: Antje Weithaas

Musik und Muskateller

D

as Kalbsfilet darf ’s schon sein, bitt‘schön. Mit Trüffelpüree, gern! Und dazu ein guter Weißwein. Antje Weithaas, eine echte Brandenburger Pflanze, lacht gern. Macht aus ihrer Vorliebe für kulinarische Freuden keinen Hehl. Raucht sogar zum Genusse. Und ist Geigenprofessorin an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in

Berlin. Geigenprofessorin? macht als die Frau Professor Und was für eine! Die es sich – die völlig ohne Gestelztheileisten kann zuzugeben, dass ten auskommt – „dann darf sie manchmal an ihre Grenzen ich das auch zugeben. Auskommt bei bestimmten tech- tausch auf Augenhöhe ist mir nischen Schwierigkeiten. „Ich wichtig. Auch ich lerne im kann alle Stücke spielen, aber Unterricht.“ ich zähle mich nicht zu den Mit ihrer Professur an der BerMenschen, die ihr Instrument liner Hochschule für Musik zu 120 Prozent beherrschen.“ Hanns Eisler kehrte die heute Und wenn einer ihrer 14 Stu- 49-Jährige 2004 zu ihren eigedenten mal etwas besser nen Studienwurzeln zurück.

2 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

Foto: Marco Borggreve

Laut, schnell und dann ein Bravogewitter: Nein, darum geht es Antje weithaas nicht. Denn die Geigerin gehört zu den unverbesserlichen Utopisten. Von Christian Schmidt


Geboren 1966 in der damaligen „Wilhelm-Pieck-Stadt“ Guben, wuchs Weithaas in Cottbus auf und siedelte als Zwölfjährige ins Internat der Dresdner Spezialschule für Musik über. „Für mich kam die Wende vor 26 Jahren genau zur richtigen Zeit: Ich hatte noch die Vorzüge des musikalischen Bildungssystems der DDR genossen, und als die Mauer fiel, öffneten sich viele Türen.“ Ihre internationale Karriere begann, nachdem sie 1991 den Violinwettbewerb in Hannover gewann.

»Man trifft sich bei den Langweilern, den Seelenlosen« Seither tritt sie in aller Welt auf, spielt in hochkarätigen Kammermusikensembles und leitet seit 2010 die Camerata Bern. Dabei steht Weithaas, zuweilen selbst als Jurorin tätig, persönlich Wettbewerben sehr ambivalent gegenüber. „All jene Talente, die die Jury polarisieren, haben keine Chance, und naturgemäß trifft man sich dann in der Mitte bei den Langweilern, den getrimmten Affen, den Seelenlosen.“ Die wirklich interessanten Leute würden da keine Rolle mehr spielen, und es gewönnen die, die letztlich doch austauschbar seien. „Und wer sehr sensibel ist, reagiert zu empfindlich auf solche Drucksituationen. Wenn er dann Schwäche zeigt, hat er schon verloren – eine Gedächtnislücke reicht da schon.“ Objektiv könne das nicht sein: „Es wird viel zu sehr auf die Perfektion geachtet. Aber was ist dahinter? Ich

kriege richtig schlechte Laune, wenn jemand da vorne eine Show abzieht, aber nichts zu sagen hat.“ Abheben in eine Sphäre jenseits des schnellen und lauten Erfolgs

Weithaas selbst hat viel zu sagen mit ihrer modernen Geige von Peter Greiner – auch so ein Kontrapunkt im großen Chor der Bewunderer alter, oft nur deswegen wertvoller Instrumente. Ihr Spiel wird weltweit für seine Unverwechselbarkeit gelobt, für die starke Ausdruckskraft – und die große Tiefe. Eine Emotionalität, die nie aufgesetzt, sondern stets von innen zu wirken scheint. „Ich brauche ein Instrument, das nicht nur Schönheit verkörpert, sondern über eine viel größere Palette an Ausdrucksfarben verfügt. Meine Geige muss auch kalt, kratzig, ja hässlich sein können, je nachdem, was ich mir vom Stück vorstelle.“ Es ist kaum verwunderlich, dass Weithaas besonders die Stille im Saal schätzt, wenn ein Stück im Piano aufhört und keiner sich zu klatschen traut. „Das ist viel mehr wert als ein großes Bravogewitter. Das Publikum ist ja korrumpierbar: Wenn’s laut und schnell ist, hat man immer Erfolg. Aber darum geht es nicht.“ Worum dann – und vor allem: Was kann Kunst? „Den Menschen glücklich machen, ihn in eine Sphäre heben, die er nicht mehr erklären kann.“

und großem Engagement für das Projekt „Rhapsody in School“ treibt sie auch der Idealismus. „Kinder sind das beste Publikum, weil sie sehr direkt reagieren. Wenn sich von Klassik bisher Unberührte zum Schluss noch mal Bach wünschen, ist nicht alles zu spät – und umso schlimmer die Welt wird, desto größer ist allgemein das Bedürfnis nach Kunst.“ Damit trotzt Weithaas nicht nur dem garrettesken Trend zur Verballhornung, sondern auch der Eventkultur im Allgemeinen. Qualität, sagt sie sehr ernst, werde sich immer durchsetzen. „Halten Sie mich für einen Utopisten. Wenn ich das nicht wäre, könnte ich hinschmeißen.“ Und kredenzt einen Muskateller. Konzert-TIPP

Hitzacker Do. 4.8., 20:00 Uhr Verdo Kulturund Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Antje Weithaas & Oliver Wille (Violine), Barbara Buntrock (Viola), Julian Steckel (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Webern: Klavierquintett, Schumann: Klavierquintett, Brahms: Cellosonate Nr. 2 (1. Satz), Joachim: Romanze, Brahms: Scherzo aus der FAE-Sonate, Widmann: Passacaglia, Crumb: Night Music (Auszüge) online-Tipp

Antje Weithaas wirft einen genauen Blick auf Schubert Video & Termine: www.concerti.de/ weithaas

Kinder sind das beste Publikum

Dieses Gefühl weiterzutragen, hat sich die Geigerin nicht ohne eine gute Portion Naivität vorgenommen. Mit ungestümem Verantwortungsbewusstsein für die Moderne

CD-Tipp

Bach & Ysaÿe Vol. 2 Bach: Sonate & Partita BWV 1003 & 1006, Ysaÿe: Sonaten op. 27 Nr. 3 & 5 Antje Weithaas (Violine). CAvi

concerti 07-08.16 Niedersachsen & Bremen 3


So Klingt

… Bremen & Niedersachsen. Die wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Elektrisiert von den Fingern bis in die Haarspitzen: Cembalist Jean Rondeau

In Bremen mit Ensemble, in Sögel solo – Cembalist Jean Rondeau sucht den Groove

E

r ist gerade erst Mitte Zwanzig und wirkt mit seiner eher zu einem Popmusiker passenden Frisur und der erlesenen Garderobe nicht unbedingt wie ein Virtuose auf dem zartesten aller Tasteninstrumente: dem Cembalo. Ja, Jean Rondeau hat als Newcomer die gediegene Tastenzene mächtig aufgewirbelt. Macht sogar Jazz und hat gleich auch noch ein eigenes Ensemble für seine Projekte gegründet.

Beim Musikfest Bremen ist der Franzose nun als Artist in Residence zu bewundern. Gerade erst ist Rondeaus Debüt-CD erschienen, die natürlich nicht einfach den Albumtitel „Bach“ trägt, sondern „Bach – Imagine“. Tatsächlich ist sein BachBild nicht allein in Sachen ausgefeiltester Interpretationsdetails vielfältig, und so begnügt sich der Cembalist auch in Bremen keineswegs mit den Klassikern des Repertoires wie

4 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

den Cembalokonzerten des Patriarchen Johann Sebastian Bach. Vielmehr macht er auf seiner Entdeckungsreise ins 18. Jahrhundert Station bei den Cembalokonzerten des weit weniger fokussierten BachSohns Wilhelm Friedemann und des nach dem Tod des Vaters berühmt gewordenen Carl Philipp Emanuel. Womit das Musikfest Bremen und Leiter Thomas Albert wieder einmal einen Trüffel unter den Interpretentalenten ausgegraben haben dürften. Helmut Peters Sa. 27.8., 20:00 Uhr Unser Lieben Frauen Kirche Bremen & Di. 30.8., 20:00 Uhr Jagdschloss Clemenswerth Musikfest Bremen. Jean Rondeau (Cembalo). Werke von J. S., W. F. & C. P. E. Bach, Rameau & Royer

Foto: Edouard Bressy

Ein Hauch von Barock ’n’ Roll ist sein Markenzeichen


SAISON

2016:1 7 INTERNATIONALE ORCHESTER Anne-Sophie Mutter © Stefan Höderath/DG

7 Konzerte im Kuppelsaal im HCC

LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA TSCHECHISCHE PHILHARMONIE ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN GÖTEBORGER SYMPHONIKER MÜNCHNER SYMPHONIKER ST. PETERSBURGER PHILHARMONIKER

INTERNATIONALE SOLISTEN UND ENSEMBLES Sol Gabetta © Uwe Arens/ Sony Classical

6 Konzerte im Großen NDR-Sendesaal

IGOR LEVIT CHRISTIAN TETZLAFF ALISON BALSOM SOL GABETTA & HÉLÈNE GRIMAUD SIMONE KERMES FRANK PETER ZIMMERMANN

SONDERKONZERTE

Lang Lang © Yann Orhan/Sony Classical

im Kuppelsaal und im NDR-Sendesaal

LANG LANG NDR RADIOPHILHARMONIE IGOR LEVIT AMSTERDAM BAROQUE ORCHESTRA THE BIG CHRIS BARBER BAND PIANO BATTLE MARTIN GRUBINGER

Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement

im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover Telefon 0511 : 363817 www.promusica-hannover.de Einzelkartenverkauf für die Sonderkonzerte auch in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen


www.Holdenstedter-Schlosswochen.de

Alles andere als eine Ulknummer Jever Andreas Hofmeir poliert

Jörg Dudas erstes Tubakonzert auf

Werke von Vincenzo Bellini, Charles Gounod, Giuseppe Verdi, Hermann Goetz und Cole Porter Mitwirkende: Miriam Alexandra, Natascha Dwulecki, Amy Rodenburg, Claus Temps, Gregor Loebel, Volker Loebel, Volker Link, Joachim Draheim, Vokalensemble

Samstag, 3. September, 18.00 Uhr »Shakespeare im Lied und für Violine« Werke von Joseph Haydn, Ernest Chausson, Roger Quilter, Erich Wolfgang Korngold, Mario Castelnuovo-Tedesco, Franz Schubert, Robert Schumann, Wilhelm Taubert, Peter Cornelius, Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn, Sergei Prokofieff, Pablo de Sarasate und Charles Gounod Mitwirkende: Amy Rodenburg (Sopran), Claus Temps (Bariton), Natasha Korsakova (Violine), Ira Maria Witoschynskyj, Joachim Draheim (Klavier)

Sonntag, 4. September, 18.00 Uhr Otto Nicolai: »Die lustigen Weiber von Windsor«, halbszenischer Opernabend Großer Querschnitt mit allen Arien und Ensembles ohne die großen Chorszenen

W

Sa. 2.7., 20:00 Uhr Ev.-luth. Stadtkirche Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester, Fabian Russell (Leitung) Rimsky-Korsakow: Capriccio espagnol op. 34, Duda: Tubakonzert Nr. 1, Roikjer: Capriccio op. 66, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“

Mitwirkende: Gregor Loebel/Sir John Falstaff; Stephan Freiberger/Herr Fluth, Herr Reich; Timo Rößner/Fenton; Steffen Wolf/Junker Spärlich; Claus Temps/Dr. Cajus; Frauke Thalacker/Frau Fluth; Sonja Boskou/Frau Reich; Miriam Alexandra/Jungfer Anna Reich; Natasha Korsakova/Violine; Vokalensemble; Volker Link/Klavier und musikalische Leitung

Karten und Reservierungen:

Stadt- und Touristinformation Uelzen Telefon: 0581 800 6172 Online: www.reservix.de Schlosswochen Gesellschaft e.V. Schlossstraße 4, 29525 Uelzen

Nennt seine Tuba »Fanny«: Andreas Martin Hofmeir

Fotos: Philippe Gerlach, gemeinfrei

Freitag, 2. September, 19.00 Uhr Halbszenisches Musiktheater mit Moderation

er hier? Du da!“ Ja, die Tuba, das große, tiefe Blechblasinstrument, das so ein schlechtes Image hat. Schwerfällig und unbeweglich sei es. Ein Elefant im klassischen Porzellanladen, allemal eine Ulknummer. War es. Bis Andreas Martin Hofmeier kam. „Tuba kann genauso spritzig artikulieren wie andere Instrumente“, sagt er und beweist es in jedem Konzert. Am liebsten wäre Andreas Hofmeir Fußballer geworden, doch der Sohn eines Rechtsanwalts und einer Sinologin entschied sich dann doch für die Musik. Der Bruder spielte bereits in der Blaskapelle und da es zu viele Schlagzeuger gab, entschied sich der gebürtige Münchner für die Tuba – ein Instrument, dem er heute geradezu verfallen ist. „Tuba-Solokonzerte sind das Schwierigste für den Dirigenten: Er muss ständig auf Ausgleich bedacht sein“, warnt der Bayer grinsend. In der Regel kämpfe der Solist in der Probe gegen das Orchester an. Erst beim Auftritt füge es sich – das Orchester natürlich. Teresa Pieschacón Raphael


Eintauchen in ein tönendes Mysterium Hitzacker Ein ganzer Tag mit Schubert bei den »Sommerlichen«

S

chuberts Musik wirkt auf uns ebenso berührend und unmittelbar wie rätselhaft und verschlossen. Viele Elemente seiner unvergleichlichen Lieder und Instrumentalwerke sind zwar ohne weiteres übersetzbar, dennoch lässt gerade dieser Komponist viele Fragen offen. Lassen sich etwa wirklich Rückschlüsse von Schuberts Heine-Vertonungen Der Doppelgänger oder Das Fischermädchen auf das zuweilen düstere und einsame Leben dieses Komponisten ziehen? Auch das Streichquintett, in dem der Komponist zwei Violoncelli besetzt und diese über lange Strecken zum Hauptträger des melodischen Verlaufs bestimmt, ist solch ein Mysterium: In jedem Takt lauern ungeahnte Tiefen, in die man hinabstürzen und sich in einer Welt des Unbekannten wiederfinden kann. Mit Worten könne kein Mensch das tönende Mysterium dieses Werks völlig enträtseln, schrieb Kritikerpapst Joachim Kaiser. Doch wollte Schubert das überhaupt? Eher wohl nicht, denn gerade in dem, was zwischen den Zeilen seiner musikalischen Botschaften zu lesen und zu hören ist, verbirgt sich das wahre schubertsche Geheimnis. Helmut Peters Sommerliche Musiktage Hitzacker: Ein Tag mit Schubert So. 31.7., 15:00 Uhr Kurpark Offenes Kammerkonzert So. 31.7., 20:00 Uhr Verdo Konzertsaal Liederabend Dietrich Henschel (Bariton) u. a.

Innigkeit jenseits der großen Form: Franz Schubert

SH MF

2016 Schleswig-Holstein Musik Festival

2.7. – 28. 8.

Sir András Schif f

Joseph Haydn


Tipps & Termine

Musik als Lebenselexier Gezeitenkonzerte holen die Klassik-Stars Jan Vogler und Lise de la Salle in die Dorfkirche von Pewsum

P

iano-Prinzessin trifft CelloGranden: Mit dieser reizvollen Kombination wartet das Festival „Gezeitenkonzerte“ in Pewsum auf. Lise de la Salle und Jan Vogler entstammen unterschiedlichen Musikerwelten und -generationen. Indes ist das Fräuleinwunder, das schon im zarten Alter von neun Jahren sein erstes Radio-Konzert gab, ein höchst lebendiger Beweis für Voglers Überzeugung: „Für Kinder und Jugendliche hat Musik eine ganz starke Bildungs- und Prägungsfunktion, auch für das Gehirn.“ Zudem eint die französische

Pianistin und den Sproß einer Ostberliner Intellektuellenfamilie das Konfuzius-Credo: „Musik ist die Krone der Gesellschaft.“ Ja, Vogler, als SoloCellist wie umtriebiger, musizierender und moderierender Festival-Intendant höchst erfolgreich unterwegs, hat diesen Gedanken sogar noch weiter zugespitzt: „Mit Musik bauen wir eine gesündere Gesellschaft!“ Nun, auf jeden Fall ist Musik für die beiden Musiker Lebenselixier – in der kleinen ostfriesischen Kirche wird dies zweifellos ganz unmittelbar zu spüren sein. Sigrid Schuer

Sein Lehrer Heinrich Schiff nennt ihn den »Poeten«: Jan Vogler Mo. 4.7., 20:00 Uhr Ev.-luth. Kirche Gezeitenkonzerte Jan Vogler (Violoncello) Lise de la Salle (Klavier) Cellosonaten von Debussy, Beethoven & Brahms

Modernität und Italianità

A

Ländlich, aber nicht provinziell: Spielstätte Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage 16.–24.7.2016 Camerata Freden, Luxembourg Brass Quintet, Il Suono dell’Amore, Quartetto di Cremona u. a. Freden, Alfeld (Leine), Landwehr

ufregende Kultur gibt es nur in Metropolen? Von wegen! Ebenso exquisit wie innovativ sind die Internationalen Fredener Musiktage: Nicht nur, dass das Festivalensemble Camerata Freden bei dem audiophilen Label Tacet schon mehrere Aufnahmen vorgelegt hat, die mit hochrangigen Preisen ausgezeichnet wurden; nein, das Festival fördert auch Neue Musik, vergibt jedes Jahr einen Kompositionsauftrag und widmet sich überhaupt reizvollen Themen. „Bella Italia!“ lautet 2016 das Motto, das renommierte Künst-

8 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

ler wie das Quartetto di Cremona, der Maler Fabio Calvetti und der Jazzmeister Enrico Pieranunzi in einer spartenübergreifenden Konzeption ausleuchten. Hinzu gesellt sich der junge Komponist Daniele Ghisi, der mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung den Auftrag zu einem neuen Werk für Violine, Bassklarinette und Live-Elektronik erhalten hat: Modernität und Italianità – von der Camerata Freden zur Uraufführung gebracht in der atmosphärischen Zehntscheune, dem Zentrum Georg Pepl des Festivals.

Fotos: Felix Broede/Sony, Gunter Lampe

Konzerte, Kunstausstellungen, Kinderprogramm – spartenübergreifendes Festival in Freden


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen im Juli & August

1.7. Freitag Arle

20:00 Kirche Arle Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Gypsy Baroque Fantasy. Piers Adams (Blockflöte), Adam Summerhayes (Violine), Angela East (Violoncello), David Wright (Cembalo) Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel) Göttingen

18:00 St. Jacobi-Kirche Anastasia Kovbyk (Orgel) 19:45 Clavier-Salon Clavierabend. Saeyoung Jeong (Klavier) Hannover

18:30 Neustädter Hof- und Stadtkirche Ensemble Concerto Foscari, Alon Sariel (Leitung) 18:30 Staatsoper Ballet Revolución

2.7. Samstag

18:00 Marktkirche Michael Schönheit (Orgel)

13:00 & 18:00 Staatsoper Ballet Revolución

Hildesheim

Isernhagen

17:00 St. Martin Holler Orgelsommer 2016. Iveta Weide (Orgel)

17:00 Isernhagenhof Weltklassik am Klavier: Erlebnisreise Romantik. Nadeja Vlaeva (Klavier). Werke von Schubert & Liszt

Jever

20:00 Ev.-luth. Kirchengemeinde Jever Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Niedersächsisches Jugendsinfonieorchester, Fabian Russell (Leitung). Werke von Rimsky-Korsakow, Duda, Roikjer & Dvořák Nienburg

11:30 St. Martin Mittagsmusik. Günther Nörthemann (Orgel)

Krummhörn

17:00 Haus Nazareth Rebel: Les éléments. Barockensemble Concerto Foscari Oldenburg

12:00 Lamberti-Kirche Oldenburg Orgelmusik zur Marktzeit. Chingyi Ho (Flöte), Manuel Uhing (Orgel) Salzwedel

13:00 Das Landschaftsforum der Ostfriesischen Landschaft Gezeitenkonzerte. Barockensemble Concerto Foscari. Rebel: Les éléments

17:00 Marienkirche MDR Musiksommer. Johannes Dyck (Orgel), amarcord. Werke von Ockeghem, Tallis u. a.

17:00 Ev.-luth. Kirchengemeinde Bad Harzburg Duo Vimaris Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier: Erlebnisreise Romantik. Nadeja Vlaeva (Klavier)

3.7. Sonntag 17:00 Neue Kirche Gezeitenkonzerte. Anna Reszniak (Violine), Lars Vogt (Klavier). Werke von Schubert, Ysaÿe, Ravel & Beethoven GroSSefehn

19:45 Clavier-Salon Impronto Quartett Hannover

Hannover

13:00 & 18:00 Staatsoper Ballet Revolución

12:00 Marktkirche Moritz Backhaus (Orgel). Werke von Gigout & Jongen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier)

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

20:00 Ev.-luth. Kirche Pewsum Gezeitenkonzerte. Jan Vogler (Violoncello), Lise de la Salle (Klavier). Debussy: Cellosonate d-Moll L 135, Beethoven: Cellosonate Nr. 3 A-Dur, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll Sande

20:00 Schloss Gödens (Barocksaal) Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Mozart: Don Giovanni. Iwan König (Klavier), Henning Nöhren & WolfDietrich Sprenger (Lesung)

5.7. Dienstag

Emden

20:00 Ev.-luth. Kirche Timmel Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Duo-Recital. Franziska König (Violine), Iwan König (Klavier). Werke von Schumann, Schubert, Falla, SaintSaëns & Sarasate

Göttingen

20:00 Harderwykenburg Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Bach: Goldbergvariationen BWV 988. Mechthild Karkow (Violine), Petra Wolff (Viola), Christoph Otto Beyer (Violoncello)

4.7. Montag

Norden-Norddeich

Aurich

Bad Harzburg

Leer

Emden

20:00 Johannes a Lasco Bibliothek Gezeitenkonzerte. Götz Alsmann Band Hannover

20:00 Staatsoper Ballet Revolución Wilhelmshaven

20:00 Burg Kniphausen (Ahnensaal) Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Martin Klett (Klavier). Debussy: Pour le Piano L. 95, Ravel: Gaspard de la nuit, Liszt: Klaviersonate h-Moll S. 178

concerti 07-08.16 Niedersachsen & Bremen 9


Klassikprogramm

6.7. Mittwoch Gristede

20:00 Gut Horn Gristede Musikalischer Sommer in Ostfriesland. David Gazarov Trio Hannover

18:30 Staatsoper Ballet Revolución

7.7. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Albrecht Koch (Orgel) Hannover

20:00 Georg-August-Universität Göttingen (Aula) Uwe Gottswinter (Tenor), Jean-Christophe Fillol (Bariton), Göttinger Universitätsorchester & -chor, Ingolf Helm (Leitung). Schubert: Sinfonie C-Dur D 944 „Große“, Puccini: Messa di Gloria GroSSefehn

20:00 Ev.-luth. Kirche Timmel Gezeitenkonzerte. Ylva Stenberg, Jaegyeong Cho (Sopran), Nuri Gil (Klarinette), Duo Liepe, Quartet Berlin Tokyo u. a. Werke von Bartók, Wolf u. a. Hannover

18:30 Staatsoper Ballet Revolución

15:00 & 20:00 Staatsoper Ballet Revolución

Wittmund

Nienburg

20:00 Ev.-luth. Kirche Wittmund Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Jonathan de Weerd (Trompete), Franziska König (Violine), Christian Schmitt-Engelstadt (Orgel). Werke von Boyce, Rosenmüller, Vivaldi u. a.

11:30 St. Martin Mittagsmusik. Reinhard Plate (Orgel)

8.7. Freitag Bremen

Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Weltklassik am Klavier: Der Wanderer in der Romantik. Olivia Sham (Klavier) Rhauderfehn-Backemoor

19:00 Unser Lieben Frauen Kirche Sommerkonzert des Knabenchores

20:00 Ev.-luth. Kirche Backemoor Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Hie-Yon Choi (Klavier). Schumann: Arabeske & Fatasiestücke, Beethoven: Waldsteinsonate C-Dur

Göttingen

Stadtoldendorf

19:45 Clavier-Salon Ingo Dannhorn (Klavier)

17:15 Altes Rathaus Weltklassik am Klavier: Lieben Sie Robert oder Johannes?! Jae-Won Cheung (Klavier)

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel)

20:00 Georg-August-Universität Göttingen (Aula) Uwe Gottswinter (Tenor), Jean-Christophe Fillol (Bariton), Göttinger Universitätsorchester & -chor, Ingolf Helm (Leitung). Schubert: Sinfonie C-Dur D 944 „Große“, Puccini: Messa di Gloria

10.7. Sonntag Gehrden

Hannover

17:15 Rathaus zu Gehrden Weltklassik am Klavier: Die Musik ist ein Zauber! Luiza Borac (Klavier)

20:00 Staatsoper Ballet Revolución

Göttingen

Leer

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier)

20:00 Große Kirche Leer Gezeitenkonzerte: Mozarts Italien. Julia Bauer (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Frank Beermann (Leitung) Leer-Loga

20:00 Schloss Evenburg (Schlosssaal) Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Familienkonzert „Ritter Rost“

9.7. Samstag Göttingen

19:45 Clavier-Salon Artem Yasynskyy (Klavier)

Hannover

12:00 Marktkirche Nico Miller (Orgel). Werke von Schumann & Brahms 14:00 Staatsoper Ballet Revolución Hesel

17:00 Wüstung Kloster Barthe (Heseler Wald) Gezeitenkonzerte. Ardenti Brass. Werke von Dukas, Susato u. a. Rhauderfehn

17:00 Fehntjer Forum Weltklassik am Klavier: Der Wanderer in der Romantik. Olivia Sham (Klavier)

10 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

11.7. Montag Jever

20:00 Lokschuppen Musikalischer Sommer in Ostfriesland: KabarettAbend „Da! Da! Da!“. Frank Golischewski (Gesang & Klavier)

12.7. Dienstag Aurich

20:00 Ev.-ref. Kirche Aurich Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Stars von morgen Göttingen

19:45 Clavier-Salon Klavierabend. Valentin Blomer (Klavier)

13.7. Mittwoch 19:45 Clavier-Salon Cun Mo Yin (Klavier) Wittmund

20:00 St. Marienkirche Buttforde Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Baroque & Barbecue. German Hornsound. Werke von Händel, Bach, Marcello, Piazzolla, Vivaldi u. a.

14.7. Donnerstag Bad Zwischenahn-Rostrup

20:00 Park der Gärten Gezeitenkonzerte. Tingvall Trio Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Adriano Falcioni (Orgel) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Beethoven unter dem Mikroskop. Gerrit Zitterbart (Klavier) Südbrookmerland

20:00 Ev.-luth. St.-Victor-Kirchengemeinde Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Amarcord & German Hornsound. Werke von Schubert, Mendelssohn, Hummel, Bruckner u. a.

15.7. Freitag Aurich

20:00 Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Jade-Quartett. Werke von Szymanowski, Schubert & Barcaba (UA) Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel)


Papenburg

20:00 Theater auf der Werft Gezeitenkonzerte. David Orlowsky Trio

16.7. Samstag Aurich

20:00 Ev.-ref. Kirche Ditzum Gezeitenkonzerte: Beethovens CelloSonaten I. Tanja Tetzlaff & Ramón Jaffé (Violoncello), Gunilla Süssmann & Andreas Frölich (Klavier) Freden

19:30 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage: Eröffnungskonzert. Adrian Adlam (Violine), Combattimento Amsterdam. Steffani: Ouvertüre zu „Orlando generoso“, Durante: Le quattro stagioni dell`anno, Marcello: Oboenkonzert d-Moll, Vivaldi: Sinfonia e-Moll RV 134 & Die vier Jahreszeiten

17.7. Sonntag

18.7. Montag

Emden

Freden

20:00 Johannes a Lasco Bibliothek Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Abschlusskonzert. Iwan König (Klavier), André Schoch (Trompete), Festivalorchester, Franz Kuo-Chang Chien (Leitung). Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Serenade für Streicher

19:30 Hotel Steinhoff (Ballsaal) Internationale Fredener Musiktage: Kinoabend. Ennio Morricone (Musik). Tornatore: „Cinema Paradiso“

Freden

11:00 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage: Familienkonzert. Combattimento Amsterdam, Juri Tetzlaff (Moderation). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten 17:00 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage. camerata freden. Werke von Boccherini, Geminiani, Viotti, Sinigaglia, Berio & Wolf-Ferrari

Friedeburg

Hannover

20:00 St.-Mauritius-Kirche Reepsholt Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Sebastian Manz (Klarinette), Iwan König (Klavier). Werke von Gade, Berg, Brahms, Poulenc u. a.

12:00 Marktkirche Matthias Dahl (Orgel). Werke von Bach, Mozart & Mendelssohn

Göttingen

11:15 Clavier-Salon Nachhall einer Liebe

18:00 Kunsthalle summerwinds: Alla turca-Harmonien. Oslo Kammerakademi. Werke von Rossini, Haydn, Karabey & Mozart

Hannover

Norden

18:00 Marktkirche Reger-Zyklus VI. Bernhard Haas (Orgel)

17:00 Ev.-ref. Kirche Bargebur Gezeitenkonzerte: Beethovens Cello-Sonaten II. Anastasia Kobekina, Andreas Brantelid & Gabriel Schwabe (Violoncello), Elisabeth Brauß, Matthias Kirschnereit & Markus Groh (Klavier)

Walkenried

19:30 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage. Lavinia Dames (Sopran), Christopher Hutchinson (Tenor), Samuel Hasselhorn (Bariton), Boris Kusnezow (Klavier). Werke von Mozart, Donizetti, Rossini, Verdi u. a.

20.7. Mittwoch Freden

19:30 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage: camerata freden. Thorsten Johanns (Klarinette), Adrian Adlam (Violine), Thomas Hell (Klavier). Werke von Respighi, Ghisi (UA), Paganini/Milstein, Donatoni u. a. Göttingen

Lingen

19:45 Clavier-Salon Wiener Klassik. Gerrit Zitterbart (Klavier) Norden

20:00 Ludgerikirche Norden Gezeitenkonzerte: Vokalmusik aus verschiedenen Kulturen. Singer Pur, Anneke Brose (Orgel)

21.7. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Martin Sander (Orgel)

© Isabella Kretzdorn

www.fredener-musiktage.de

19:00 Kloster Walkenried Italienischer Abend. Chursächsische Capelle Leipzig

19.7. Dienstag Freden

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

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Klassikprogramm

Westoverledingen

20:00 Ev.-luth. Kirche Völlen Gezeitenkonzerte: Nachtmusiken. Matthias Kirschnereit (Klavier). Werke von Mozart, Mendelssohn, Beethoven u. a. Wetteborn

19:30 St. Peter und Paul Internationale Fredener Musiktage. Valerio Losito (Viola d’amore), Federico del Sordo (Cembalo). Werke von D. Scarlatti, Ariosti, Colombi, De Herando u. a.

22.7. Freitag Alfeld

19:30 Fa. Fagus-GreCon (Fabrikhalle) Internationale Fredener Musiktage. Luxembourg Brass Quintet, Benjamin Schäfer (Schlagzeug). Werke von Orologio, Saglietti, G. Gabrieli u. a. Aurich

18:00 Ostfriesische Landschaft Gezeitenkonzerte: Lange Nacht der Gipfelstürmer I

24.7. Sonntag

Göttingen

17:00 Volkswagenwerk Gezeitenkonzerte. Matthias Kirschnereit (Klavier), Warschauer Symphonie Orchester, Tadeusz Wicherek (Leitung). Werke von Verdi, Smetana, Gershwin u. a

19:45 Clavier-Salon Ju Hyeon Lee (Klavier)

Freden

17:00 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage. camerata freden. Werke von Boccherini, Marcello u. a. Hannover

18:00 Marktkirche Orgelkonzert. Andreas Schmidt-Adolf (Orgel). Werke von Bach, Mozart & Mendelssohn

26.7. Dienstag Göttingen

19:45 Clavier-Salon Das klingende Museum. Gerrit Zitterbart (Klavier)

27.7. Mittwoch

Bremen

Emden

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel)

20:00 Kunsthalle Gezeitenkonzerte: Lachenmann-Porträt. Yukiko Sugawara, Matthias Kirschnereit & Helmut Lachenmann (Klavier), Furiant Quartet. Werke von Lachenmann

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Duo Hoelscher & Zitterbart. Werke von Mozart

23.7. Samstag Aurich

18:00 Ostfriesische Landschaft Gezeitenkonzerte: Lange Nacht der Gipfelstürmer II

30.7. Samstag

Emden

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Arcon Trio

28.7. Donnerstag Bremen

Hannover

18:00 Marktkirche Zerrissene Leidenschaften. Landesjugendchor Niedersachsen, Jörg Straube (Leitung) Hitzacker

16:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Eröffnungskonzert. Kuss Quartett. Werke von Kurtág, Haydn, Birtswistle & Adès 20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Miklós Perényi (Violoncello), Dénes Várjon (Klavier). Werke von Kodály, Brahms u. a. 22:22 Inselküche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Late Night Lounge. Kuss Quartett, DJ Clé Nienburg

11:30 St. Martin Mittagsmusik. Johannes Richter (Orgel) Rhauderfehn-Backemoor

20:00 Ev.-luth. Kirche Backemoor Gezeitenkonzerte. Felix Klieser (Horn), Silver Garburg Piano Duo. Werke von Schubert, Beethoven u. a.

31.7. Sonntag Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Dörte Maria Packeiser (Orgel)

17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier: Pioniere, ihrer Zeit voraus! Shoko Kawasaki (Klavier)

17:00 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage. Cristiano Gualco & Paolo Andreoli (Violine), Simone Gramaglia (Viola), Giovanni Scaglione (Violoncello). Werke von Mozart, Boccherini, Ghisi, Wolf & Respighi

Friedeburg-Horsten

Hannover

20:00 Ev.-luth. Kirche Horsten Gezeitenkonzerte. Kuss Quartett. Werke von Haydn, Birtwistle, Adés & Schubert

12:00 Marktkirche Ulfert Smidt (Orgel). Werke von Widor, Vierne & Langlais

21:00 Zehntscheune Internationale Fredener Musiktage: Nachtkonzert Jazz. Enrico Pieranunzi (Klavier)

Göttingen

Freden

Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

18:00 Marktkirche Krzysztof Urbaniak (Orgel) 21:00 Neues Rathaus NDR Klassik Open Air. Verdi: La traviata. NDR Radiophilharmonie, Keri Lynn Wilson (Leitung)

19:45 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Klavier)

29.7. Freitag Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel) Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele: Eröffnungskonzert. Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode

12 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

Hitzacker

10:00 Weinberg Hitzacker Sommerliche Musiktage Hitzacker: Hörer-Akademie plus. Michael Stegemann. Werke von Schubert & Reimann 11:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Kuss Quartett, Miklós Perényi (Violoncello). Schubert: Streichquintett C-Dur D 956 15:00 Kneipp-Kur-Garten (Kurpark) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Schubert auf dem Hügel. Sarah Aristidou (Sopran), Anna-Doris Capitelli (Mezzosopran), Dietrich Henschel (Bariton), Jan Philip Schulze (Klavier)


20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Sarah Aristidou (Sopran), Anna-Doris Capitelli (Mezzosopran), Dietrich Henschel (Bariton), Jan Philip Schulze (Klavier). Werke von Reimann & Schubert Soltau

18:00 St. Johannis Trauer und Trost. Mathias Hartmann (Orgel), Claus Conrad (Rezitation). Werke von Sibelius, Bach, Liszt u. a. Wittmund

17:00 Ev.-luth. Kirche Wittmund Gezeitenkonzerte. Magali Mosnier (Flöte), Ayako Tanaka (Violine), Lise Berthaud (Viola), François Salque (Violoncello). Werke von Mozart, Schubert, Roussel & Beethoven

1.8. Montag Hitzacker

9:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Chorsingen für alle. Olga Graser (Leitung) 14:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Hörer-Akademie Tag II. Aribert Reimann, Michael Stegemann & Oliver Wille

20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Isang Enders (Violoncello), Igor Levit (Klavier). Schumann: Fünf Stücke im Volkston für Violoncello und Klavier, Rzewski: Ballade Nr. 5 für Klavier solo, Beethoven: Klaviersonate Nr. 28 A-Dur, Beethoven: Cellosonate Nr. 3 A-Dur

2.8. Dienstag 9:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Chorsingen für alle. Olga Graser (Leitung) 14:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Hörer-Akademie Tag III. Thorsten Schmid, Irene Schwalbt, Igor Levit & Oliver Wille (Gespräch) 20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Avi Avital (Mandoline), Ksenija Sidorova (Akkordeon), Itamar Doari (Schlagzeug). Werke von Bartók, Doari, Falla, Bloch u. a.

3.8. Mittwoch 19:45 Clavier-Salon Wiener Klassik. Gerrit Zitterbart (Klavier)

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20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Alt trifft Neu. Trio Mediæval. Werke von Hong, Smith, Bryars u. a.

Aurich

20:00 Lambertikirche Gezeitenkonzerte. Daniel Hope (Violine), Sebastian Knauer (Klavier). Werke von Bach, Enescu, Mendelssohn, Bartók u. a. Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Klaus Fischer (Saxofon), Tobias Gravenhorst (Orgel). Choräle im Jazz Göttingen

19:45 Clavier-Salon Quartettabend. Massonneau-Ensemble Hitzacker

Göttingen

1.7. – 4.9.2016

9:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Chorsingen für alle. Olga Graser (Leitung)

4.8. Donnerstag

Hitzacker

Klassik, Crossover, Weltmusik

Hitzacker

9:15 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Chorsingen für alle. Olga Graser (Leitung)

48

S o m m e rk o n z e r te Veranstalter in Kooperation mit dem Münsterland:

27.04.16 13:33 concerti 07-08.16 Niedersachsen & Bremen 13


Klassikprogramm

20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Antje Weithaas & Oliver Wille (Violine), Barbara Buntrock (Viola), Julian Steckel (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Werke von Webern, Schumann u. a. 22:22 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Slam Poetry Meets Chamber Music. Werke von Crumb, Ives & Beethoven

5.8. Freitag Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Beethoven unter dem Mikroskop. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hitzacker

9:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Chorsingen für alle. Olga Graser (Leitung) 11:00 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Öffentliches Singen. Laienchor Der Sommerlichen 14:30 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Hörer-Akademie Tag IV. Oliver Wille & Quartet Berlin Tokyo. Beethoven: Große Fuge 18:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Quartet Berlin Tokyo, Castalian String Quartet, Quatuor Van Kuijk. Werke von Bach, Beethoven, Debussy, Brahms, Bartók u. a. Soltau

21:00 St. Johannis Mathias Hartmann (Orgel), Frauenensemble der Stadtkantorei. Satie: Messe des Pauvres, Alain: Messe Modale Wernigerode

19:30 Fürstlicher Marstall Wernigeröder Schlossfestspiele. Felix Reuter (Klavier), Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode

6.8. Samstag Braunschweig

19:30 Städtisches Museum jung I klasse I KLASSIK: Eröffnungskonzert. Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

18:00 Marktkirche Isabelle Demers (Orgel). Werke von Reger, Laurin, Bach, Prokofjew & Walton Hitzacker

11:00 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Erlebe deinen Klang.Punkt. Festival-Akademisten, Schüler & Schülerinnen der Musikschule Lüchow-Dannenberg 17:00 St. Johannis-Kirche Sommerliche Musiktage Hitzacker: Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2015. Jonian Ilias Kadesha (Violine), Wies De Boevé (Kontrabass), Nikolaus Resa (Klavier). Werke von Ravel, Skalkottas, Schostakowitsch, Ravel u. a. 20:00 Kneipp-Kur-Garten (Kurpark) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Pierre-Laurent Aimard (Klavier). Werke von Sweelinck, Kurtág u. a. Marienhafe

20:00 Ev.-luth. Kirche Marienhafe Gezeitenkonzerte: Bach pur II. English Baroque Soloists und Stipendiaten der Gustav Mahler Akademie Bozen Nienburg

11:30 St. Martin Mittagsmusik. Christian Scheel (Orgel) Oldenburg

12:00 Lamberti-Kirche Oldenburg Tobias Götting (Orgel) Walkenried

20:00 Kloster Walkenried (Kreuzgarten) Giora Feidman (Klarinette), Rastrelli-Cello-Quartett

7.8. Sonntag

Weyhe

Göttingen

19:30 Felicianuskirche Luchian Quartett. Werke von Bach, Mozart u. a.

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier)

Wilhelmshaven

Hannover

20:00 St. Georgskirche Sengwarden Gezeitenkonzerte: Bach pur I. English Baroque Soloists und Stipendiaten der Gustav Mahler Akademie Bozen

12:00 Marktkirche Orgelmatinee. Janneke Smidt (Sopran), Ulfert Smidt (Orgel). Werke von Bach, Vivaldi, Händel, Mozart & Franck

14 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16

Hitzacker

11:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker. Sharon Kam (Klarinette), Stephan Kiefer (Klavier). Berg: Vier Stücke für Klarinette und Klavier, Reger: Sonate Nr. 3 für Klarinette und Klavier, Debussy: Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier, Brahms: Klarinettensonate Nr. 1 f-Moll 16:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum (Konzertsaal) Sommerliche Musiktage Hitzacker: Abschlusskonzert. Roby Lakatos & Ensemble Uplengen-Remels

17:00 Ev.-luth. Kirche Remels Gezeitenkonzerte. Nils Mönkemeyer (Viola), William Youn (Klavier)

9.8. Dienstag Soltau

20:00 St. Johannis Lüneburger Orgelsommer. William Saunders (Orgel)

10.8. Mittwoch Göttingen

19:45 Clavier-Salon Elisabeth Kufferath (Violine), Johannes Krebs (Violoncello), Gerrit Zitterbart (Klavier)

11.8. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Thomas Crome (Horn), Stephan Leuthold (Orgel) Dangast

20:00 Altes Kurhaus Dangast Gezeitenkonzerte: Gipfelstürmerkonzert. Philipp Wollheim (Violine), Raphael Paratore (Violoncello), Verena Metzger (Klavier). Werke von Hensel, Fauré, Ravel, Schostakowitsch u. a.

12.8. Freitag Bad Harzburg

19:00 Ev.-luth. Kirchengemeinde Bad Harzburg Paul Rosoman (Orgel) Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel) 21:00 Knoops Park Sommer in Lesmona: Bremer Freitagnacht. Martin Grubinger (Percussion), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Alondra de la Parra (Leitung) Göttingen

18:00 St. Jacobi-Kirche Stefan Kordes (Orgel)


19:45 Clavier-Salon Gunhild Hoelscher (Violine), Gerrit Zitterbart (Klavier). Werke von Mozart Warberg

19:30 Burg Warberg jung I klasse I KLASSIK. Django Deluxe, Streichquartett des NDR Elbphilharmonie Orchester Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz (Premiere). Christian Fitzner (Leitung), Maximilian Ponader (Regie)

13.8. Samstag

Oldenburg

17.8. Mittwoch Braunschweig

19:30 Kulturzentrum Brunsviga jung I klasse I KLASSIK. Yaron Hermann (piano), Zvi Ravitz (drums) Buxtehude

20:00 Kulturforum am Hafen International Music festival Buxtehude. Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (Leitung). Grube: Trip to Asia die Suche nach dem Einklang Wernigerode

18:30 & 20:30 Schloss Wernigeröder Schlossfestspiele: Wandelkonzert

18.8. Donnerstag

19:00 Lamberti-Kirche Oldenburg Louis Robilliard (Orgel) Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz

21.8. Sonntag Bremen

16:00 Glocke Musikfest Bremen: Familienkonzert. Animationsfilme „Magic Piano“ & „The Chopin Shorts“ Bremerhaven

Aurich-Schirum

Bremen

20:00 Pollmann & Renken GmbH Ausstellung Gezeitenkonzerte 1. Alexandra Conunova (Violine), Andrei Ioniţă (Violoncello), Lilit Grigoryan (Klavier). Werke von Rachmaninow, Schostakowitsch & Tschaikowsky

19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Jonathan Dimmock (Orgel)

17:00 Industrie- und Handelskammer Bremerhaven (Kammersaal) Musikfest Bremen: Kelemen Quartet. Andreas Ottensamer (Klarinette), Werke von Schubert & Brahms

Buxtehude

Buxtehude

20:00 implantcast International Music festival Buxtehude. Jürgen Franz (Flöte), Henning Lucius (Klavier)

17:00 Kulturforum am Hafen International Music festival Buxtehude: Goethe in Italien

Bremen

16:00 & 20:30 Knoops Park Sommer in Lesmona. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Oldenburg

Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Foroni: Cristina, regina di Svezia

Hannover

Stade

18:00 Marktkirche Reger-Zyklus VII. Markus Becker (Klavier), Ulfert Smidt (Orgel)

20:00 St. Cosmae-Nicolai Holger Brandt (Orgel)

19:30 Staatstheater Musikfest Bremen. Bellini: I Capuleti e i Montecchi. Valentina Farcas (Sopran), Vivca Genaux (Mezzosopran), Davide Giusti & Fabrizio Beggi (Tenor), Ugo Guagliardo (Bass), Europa Galante, Fabio Biondi (Leitung)

Wernigerode

18:30 & 20:30 Schloss Wernigeröder Schlossfestspiele: Wandelkonzert

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz

14.8. Sonntag Bunderhee

17:00 Der Polderhof Friesenpferdegestüt Brümmer Gezeitenkonzerte: Abschlusskonzert. Junges Philharmonisches Orchester Niedersachsen, Andreas Schüller (Leitung). Werke von Mendelssohn, Debussy & Wagner Hannover

18:00 Markuskirche MarkusMusik Wochen. Fritz Siebert (Cembalo)

Wernigerode

19.8. Freitag Bremen

23.8. dienstag

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel)

Schöningen

Königslutter

19:30 Stadtkirche jung I klasse I KLASSIK. Ensemble Nobilis

19:30 paläon jung I klasse I KLASSIK. Guto Brinholi (Gitarre), Andreas Martin Hofmeir (Tuba)

Wernigerode

Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz

18:30 & 20:30 Schloss Wernigeröder Schlossfestspiele: Wandelkonzert

24.8. Mittwoch

20.8. Samstag

Bremen

Wolfenbüttel

Bremen

19:30 St. Trinitatis jung I klasse I KLASSIK. Nils Mönkemeyer (Viola), William Youn (Klavier)

19:30 Glocke Musikfest Bremen: Eine große Nachtmusik. Europa Galante, Fabio Biondi, Quatuor Ebène, Andreas Ottensamer u. a.

16.8. Dienstag Göttingen

19:45 Clavier-Salon Das klingende Museum. Gerrit Zitterbart (Klavier) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

18:00 Kloster Walkenried (Kreuzgarten) Staatsorchester Braunschweig. Mozart: Sinfonie Es-Dur, Stamitz: Violakonzert D-Dur, Haydn: Sinfonie Nr. 101 D-Dur

Buxtehude

20:00 Halepaghen-Bühne International Music festival Buxtehude. Haiou Zhang (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung)

20:00 Glocke Musikfest Bremen. Jacquelyn Wagner (Sopran), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Vladimir Jurowski (Leitung). Werke von Mozart & R. Strauss

25.8. Donnerstag 19:00 Dom St. Petri Bremer Orgelsommer. Gerhard Weinberger (Orgel)

concerti 07-08.16 Niedersachsen & Bremen 15


Klassikprogramm

20:00 Glocke Musikfest Bremen. Ray Chen (Violine), Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Werke von Brahms & Bruckner Cuxhaven

17:00 St. Nicolai Altenbruch Musikfest Bremen: Arp-SchnitgerFestival I. Krzysztof Urbaniak (Orgel) 20:00 St. Jacobi Lüdingworth Musikfest Bremen: Arp-SchnitgerFestival II. Jérôme Mondésert (Orgel) Wernigerode

18:30 & 20:30 Schloss Wernigeröder Schlossfestspiele: Wandelkonzert

26.8. Freitag

Lengede

19:30 Evangelische Kirche Klein Lafferde jung I klasse I KLASSIK. Ensemble farbTon Nienburg

18:00 St. Martin Christian Scheel (Orgel), capella vocale Nienburg, Hans-Jürgen May (Leitung) Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz

28.8. Sonntag Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke Musikfest Bremen. Daniil Trifonov (Klavier). Werke von Bach, Liszt, Schubert & Brahms

18:00 Glocke Musikfest Bremen. Rossini: Tancredi. Olga Peretyatko & Jana Kurucova (Sopran), Lawrence Brownlee (Tenor), Marianna Pizzolato & Romina Tomasoni (Mezzosopran), Mariano Buccino (Bass), Accademia Bizantina, Ottavio Dantone (Leitung)

Jever

Ganderkesee

18:00 & 20:00 Schlossmuseum Musikfest Bremen: Schlossmusik in Jever. Fauré Quartett

19:00 Gaukirche St. Cyprian- und Cornelius Musikfest Bremen: ArpSchnitger-Festival V. Francis Jacob (Orgel), Gli Angeli Genève

Bremen

Walsrode

19:30 Stadtkirche St. Johannes der Täufer International Music festival Buxtehude. Haiou Zhang (Klavier), Christoph Seybold (Violine), Duettango. Werke von Piazzolla u. a. Wernigerode

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz Wurster Nordseeküste

19:00 St. Peter und Paul Cappel Musikfest Bremen: Arp-SchnitgerFestival III. Pieter van Dijk (Orgel)

27.8. Samstag Bremen

20:00 Unser Lieben Frauen Kirche Musikfest Bremen: Bach & Söhne. Jean Rondeau (Cembalo) Bremerhaven

17:00 Kath. Herz Jesu Kirche Lange Nacht der Chöre. Chor St. Marien Buxtehude

19:00 Kulturforum am Hafen International Music festival Buxtehude. Beethoven: Cellosonaten 1-5 Hannover

19:30 Staatsoper Pavol Breslik (Tenor), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung), Klaus Angermann (Moderation)

Hannover

18:00 Markuskirche MarkusMusikWochen. Cappella di San Marco

29.8. Montag Bremen

21:00 BLG Forum & Energieleitzentrale Musikfest Bremen: Orient trifft Okzident. Naïssam Jalal (Flöte), Rhythms of Resistance Bremerhaven

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Hammerflügel vs. Steinway. Ragna Schirmer (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven. Werke von Beethoven & Mozart Oldenburg

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung)

30.8. Dienstag Bremen

20:00 Glocke Musikfest Bremen. Martin Grubinger jun., Martin Grubinger sen. & Alexander Georgiev (Schlagzeug), Ferhan Önder (Klavier). Werke von Bartók, Reich u. a. 21:00 BLG Forum & Energieleitzentrale Musikfest Bremen: Musikfest Surprise. Empirical Bremerhaven

18:30 Staatsoper Eröffnungskonzert der Spielzeit 16/17. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Hammerflügel vs. Steinway. Ragna Schirmer (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung)

Hildesheim

Buxtehude

18:00 St. Andreas-Kirche Ensemble Schirokko Hamburg, St. AndreasKantorei, Bernhard Römer (Leitung)

20:00 Pioneer International Music festival Buxtehude. Gottfried Böttger & Henning Pertiet (Klavier)

Jork

Sögel

17:30 Harmshof International Music festival Buxtehude. Christoph Seybold (Violine), Oleksiy Shadrin (Violoncello). Bach: Cellosuite Nr. 6

20:00 Jagdschloss Clemenswerth Sögel Musikfest Bremen: Cembalissimo! Jean Rondeau (Cembalo). Werke von Bach, Rameau & Royer

Lüneburg

11:00 Theater Lüneburg Prokofjew: Peter und der Wolf. Lüneburger Symphoniker, Robin Davis (Leitung) Oldenburg

11:15 Staatstheater (Großes Haus) Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Werke von Eller, Sibelius & Dvořák

31.8. Mittwoch Bremen

20:00 Glocke Musikfest Bremen: American Spirit. Thomas Hampson (Bariton), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Kristjan Järvi (Leitung). Werke von Bernstein u. a. 21:00 BLG Forum & Energieleitzentrale Musikfest Bremen: Improvisationstalente. Note Forget

Wernigerode

Peine

19:30 Schloss (Innenhof) Wernigeröder Schlossfestspiele. Weber: Der Freischütz

19:30 Kleiner Konzertsaal jung I klasse I KLASSIK. vision string quartett

16 Niedersachsen & Bremen concerti 07-08.16


Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: C. Gaio

Barocke Klanggenüsse auf Schloss Ambras: Die Burg gehört zu den schönsten Spielstätten bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

24_Elmau Lockruf des Luxus Auf Schloss Elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für ein paar Tage der Entspannung und Genüsse im Fünf-Sterne-Hotel 26_Mondsee Mekka für intime Klänge Schon Bartók schwärmte von dem „ruhigen und sanften Ort“ – seit 1989 zieht es alljährlich Kammermusikfans zu den Musiktagen Mondsee 27_Weitere Tipps Die

wichtigsten Termine im Juli und August, ausgewählt von der concerti-Redaktion Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Juli/August 2016 concerti   23


Festivalguide

Lockruf des Luxus

M

ärchenhaft liegt Schlosshotel Elmau am Fuß der Berge, umgeben von schneebedeckten Gipfeln, grünen Wiesen, seltenem Enzian und dem kristallklaren Ferchenbach. Und zahllosen Elefanten: Als Skulpturen finden sie sich im Foyer, in vielen Nischen und Ecken, als Aufdruck auf Sofas, Sesseln und Kissen. Und auf den Zahnputzbechern. „Die werden immer geklaut!“, lacht Schlossherr Dieter Müller-Elmau. Seine Faszination für die Dickhäuter stammt aus seiner Zeit in Indien, wo die Tiere „für Urteilskraft und Erinnerungs-

vermögen“ stehen – für Müller- tümelnd.“ Bei Konzerten durfElmau „die wichtigsten Fähig- te nicht applaudiert, beim keiten eines Menschen“. Selbst Tanzen nicht gesprochen werwenn die Geschichte seines den. Und da das Geld für AnHotels in ihm nicht immer die gestellte fehlte, mussten die besten Erinnerungen wachruft: höheren Töchter der Gäste 1916 hatte sein Großvater das „aushelfen“, manche (männliHaus im Talkessel hinter Gar- chen) „Kunden“ auch betreuen. misch begründet. „Er war ein Nichts davon drang aus den vehementer Protestant luthe- klösterlichen Mauern hinaus. rischer Prägung“, erzählt der 62-Jährige. „Hier schuf er eine Menuhin liebte den »Ort der wunderliche Mischung aus Reinigung und des Sammelns« Sanatorium und Jugendherber- Eine Bigotterie, die Müller-­ ge, ein Refugium deutscher Elmau – 1954 hier geboren – Innerlichkeit: lauter Weltver- schon früh zu verachten lernte: besserer mit ungeheurem Bil- „Es gab einen Zwang zur Gedungsdünkel, zugleich verlo- meinschaft, Individualität wurgen, scheinheilig und deutsch- de nicht akzeptiert – ich aber liebte es, ein Aussätziger zu sein.“ Er zog in die weite Welt und brachte es mit einer HoIdylle pur: Schloss telmanagement-Software zu Elmau zieht Musiker einem Vermögen, das er bei aus aller Welt an seiner Rückkehr nach Elmau in das Schloss investierte, das kurz vor der Pleite stand. Teilen seiner Familie missfiel der neue Indoor-Pool, waren die größeren Bäder zu luxuriös, sie alle bangten um den „Ort der Reinigung und des Sammelns“, wie Yehudi Menuhin diesen nannte. Auch Stammgast Loriot warnte, bar jeder Ironie: „Dietmar, du darfst alles machen, nur nichts ändern.“ Und selbst der damalige Bundespräsident Johannes Rau, Vorstand des Stiftungsrats, drückte sei= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Schloss Elmau, Pierre Wachholder

Auf schloss elmau spielen selbst die Stars ohne Gage – für ein paar Tage der Entspannung und Genüsse im Fünf-Sterne-Hotel. Von Teresa Pieschacón Raphael


Stargast der JazzClassica auf Schloss Elmau: US-Sängerin Lizz Wright

ne Besorgnis aus: „Sie sahen in mir den entwurzelten, amerikanisierten, kapitalistischen Zersetzer des Gemeinwesens“, resümiert Müller-Elmau. „Meine Ideen wollten sie nicht, mein Geld aber schon … Offiziell geht es in Deutschland immer nur um Kultur – tatsächlich ging es um Macht und Geld.“ »Nirgendwo gibt es mehr Kultur pro Quadratmeter als hier«

Bis im August 2005 das Schloss in Flammen aufging. Müller-Elmau übernahm die Mehrheit des Hauses, verordnete ihm kosmopolitische Eleganz und Luxus, darunter fünf Restaurants und fünf Pools. Und einen Konzertsaal, der bis zu 330 Plätze fasst, sowie „eine Armada von Steinways“, wie die künstlerische Leiterin des Kulturprogramms Silke Zimmermann sagt. „Wir machen über 200 Konzerte im Jahr – Klassik, Jazz, Autoren-Lesungen, zwei Festivals und Konzertreihen. Nirgendwo gibt es mehr Kultur pro Quadratmeter als hier.“ Und die Künstler kommen gern – ohne Honorar. Genießen stattdessen ein paar Tage auf Einladung des Hauses. So auch ein Grigory Sokolov: „Er hatte Angst, in einem Hotel zu spielen, fürchtete, dass die Zuhörer nach der Pause weg seien, weil sie essen wollten“, erinnert sich Müller-Elmau. „Als er bei uns war, kamen 300 Menschen – er aber beklagte sich, dass neun nach der Pause gefehlt hätten.“ Angeblich hatte er das am Applaus gehört. JazzClassica 9.–17.7.2016 Ian Bostridge, Christian Scott, Justin Kauflin Trio, TICHO u. a. Elmau


Festivalguide

Welch eine Pracht: Hinter dem Mondsee erheben sich Almkogel, Drachenwand, Schober und Schatzwand

Mekka für intime Klänge

N

eigen sich die großen internationalen Musikfestivals im Spätsommer ihrem Ende zu, dann beginnt das Herz von Kammermusikfreunden umso heftiger zu schlagen. Eine ihrer ersten Adressen findet sich im Salzkammergut, keine 30 Kilometer von Salzburg entfernt: die Gemeinde Mondsee. Speziell am Abend entfaltet der 3658-Seelen-Ort, überschaubar am oberen Ende des gleich­namigen Sees gelegen, einen höchst intimen Charme – nach all dem Trubel untertags, wenn englischsprachige Touristengruppen ob der hier gedrehten Hochzeitsszene von Baron Trapp und Maria alias Christopher Plummer und Julie Andrews in der Musical26  concerti Juli/August 2016

Verfilmung The Sound of hebung in Mozarts Todesjahr Music die Kirche fotografie- 1791 auch Ort sakraler und rend stürmen. Wie hatte es profaner Musikausübung war schon Belá Bartók 1931 in ei- – und von dessen berühmternem Brief an seine Mutter so Schreibstube bis heute ein treffend beschrieben: „Ich bin Codex aus dem achten Jahrhier glücklich angekommen: hundert als wahrscheinlich ein stiller, ruhiger und sanfter älteste Musikhandschrift ÖsOrt … Euch würde es hier sehr terreichs kündet. gefallen! Schattige Spazier- Auch András Schiff begeistergänge, Bänke und österreichi- te dieses Ambiente so sehr, sche Gemütlichkeit, die Ihr so dass der Pianist 1989 befreungern gehabt habt.“ dete Kollegen erstmals eine Schon von weither grüßen die Woche lang zur Teilnahme an Türme der Basilika St. Michael, den Musiktagen animierte. ihres Zeichens die zweitgröß- Ihm dünkte Mondsee als idete des Bundeslandes Oberös- aler Ort für ein Fest, bei dem terreich. Und Beleg für die Künstler in Ruhe arbeiten könBedeutung des durch Bayerns nen und das Publikum neben Herzog Odilo gegründeten, der Musik auch die Natur gelange als „monasterium altis- nießt. Nicht um sich durch simum“ bezeichneten Benedik- Originalität oder Moderne tiner-Klosters, das bis zur Auf- besonders einzigartig oder in= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: shutterstock

Schon Bartók schwärmte von dem „ruhigen und sanften Ort“ – seit 1989 zieht es nun alljährlich im Spätsommer Kammermusikfans zu den musiktagen mondsee. Von Horst Reischenböck


teressant zu profilieren: Nein, Schumann. Unvergesslich dem ungarischen Musiker ging auch der damalige Auftritt es von Beginn an jeweils um von Menahem Pressler und die Paarung zweier Komponis- Shmuel Ashkenazy als Schuten. So traf im Gründungsjahr bert-Interpreten! Zudem enJohann Sebastian Bach auf gagieren sich die Auryns nach Johannes Brahms im Wechsel wie vor erfolgreich für die von Konzerten in der Kirche eigens in Auftrag gegebenen und in dem Schloss geworde- Werke des jährlich wechselnnen ehemaligen Kloster – und den „Composer in Residence“ das in einem Raum mit gerade – was hier schon solch spanfür kleine Besetzungen idealer nende Werke wie das durch Akustik! Ingeborg Bachmann inspirierDie Kombination aus Litera- te Glockenläuten Mayako tur und Musik pflegten Kubos oder im Vorjahr ThoSchiffs Nachfolger, der Geiger mas Daniel Schlees viertes Christian Altenburger und Streichquartett das Licht der seine Gattin Julia Stemberger, Musikwelt erblicken ließ. während Cellist und Dirigent Im September gilt es nun den ­Heinrich Schiff als nächster 175. Geburtstag Dvorˇáks zu künstlerischer Leiter das An- feiern – natürlich ebenso abgebot hinein in zeitgenössi- wechslungsreich wie ansche Gefilde und größere spruchsvoll eingebettet „zwiorchestrale Besetzungen aus- schen zwei Welten“, den USA weitete. und Europa. Der Weg nach 2010 übernahm dann das Au- Mondsee dürfte sich also wieryn Quartett die Federführung der einmal lohnen. und programmierte zu Chopins und Schumanns 200. Ge- Musiktage Mondsee burtstag das Adagio. Zum 26.8.–3.9.2016 Alexander Lonquich, Nicolas Altstaedt, Gedenken an Robert SchuAuryn Quartett, Kelemen Quartett, mann von Reimann sowie Lars Anders Tomter, Ulrich Wolff u. a. Mondsee Kurtágs Hommage à Robert

Weitere Tipps Innsbruck u. a.

Festwochen der Alten Musik 4.–27.8.2016 An kaum einem Ort ist die Alte Musik geschichtlich so verwurzelt und lebendig wie in der Alpenstadt Innsbruck. Im 40. Jahr der Festwochen werden erle­ sene Konzerte an historischen Stätten von zwei Barock­ operninszenierungen gerahmt. Braunschweig u. a.

jung | klasse | KLASSIK 6.8.–4.9.2016 Der Musiksommer im Braunschweiger Land richtet sich mit einem weit gefächterten Programm auch an jüngere Zuhörer. Hier treffen Strawinskys Geschichte vom Soldaten und das Vision String Quartet auf die Jazzmusiker Django Deluxe und Yaron Herman. Breslau

Wratislavia Cantans 3.–18.9.2016 Die menschliche Stimme gibt den Ton an auf die­ sem renommierten polnischen Ge­ sangsfestival. Neben Beethovens Neunter und Bachs MatthäusPassion sind auch Koryphäen der Alten Musik vertreten wie Coun­ tertenor Philippe Jaroussky oder Pianist Kristian Bezuidenhout.

Festivals gut finden:

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Juli/August 2016 concerti  27


Reportage

Fluchtpunkt Mozart In Stuttgart schöpfen Syrer, Afghanen und Iraker neue Hoffnung aus der Opernarbeit. Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen feiert ihr idomeneo Premiere.Von Markus Dippold

I

»Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen«

2014 hat Cornelia Lanz diesen Verein gegründet – ihr Ziel: Flüchtlingen eine Perspektive zu bieten, Integration durch Kultur. „Ursprünglich wollte ich damals einfach Così fan tutte aufführen“, erzählt die Mezzosopranistin. Der Regisseur Bernd Schmitt hatte ihr vorgeschlagen, die Geschichte doch in einem Flüchtlingsheim anzusiedeln. Und da zu jener Zeit gerade 70 Syrer in einem oberschwäbischen Kloster angekommen waren, entstand die Idee, die Flüchtlinge und deren Schicksal ins Geschehen zu integrieren. „Mir war damals 28  concerti Juli/August 2016

Proben-Posen: Mag die Geschichte auch ernst sein – zeitweilig braucht es einfach Ausgelassenheit

nicht klar, wie das mein Leben verändern würde“, blickt Lanz zurück. „Denn dieses Thema mit seiner politischen Brisanz hat mich seither nicht mehr losgelassen.“ Naivität haben ihr einige vorgeworfen, auch blindes Gutmenschentum – nicht zuletzt ob ihres selbstbewussten, hoch gesteckten Ziels: „Wir wollen sowohl AfD-Wähler als auch Flüchtlinge im Publikum haben und diese emotional ansprechen.“ Geschichten der Flüchtlinge in die Handlung eingebaut

Doch der Publikumszuspruch und die Aufmerksamkeit der politischen Öffentlichkeit bis

hin zu Bundespräsident Joachim Gauck haben dem Team immer wieder Mut gemacht. Nach der Zaide im vergangenen Jahr, „die uns die Möglichkeit gegeben hat, persönliche Geschichten der Flüchtlinge einzubauen“, so Lanz, widmet sich der Verein jetzt Mozarts Idomeneo. Auf den ersten Blick will sich der Zusammenhang mit dem Schicksal der Flüchtlinge aus Pakistan, Syrien oder dem Irak nicht erschließen, denn die Oper erzählt einen Vater-SohnKonflikt vor dem Hintergrund des Trojanischen Kriegs. Doch Lanz und Regisseur Schmitt haben diese Konstellation für

Fotos: Sebastian Marincolo , Andreas Knapp

m Minutentakt klappt die alte Metalltür. Männer unterschiedlichen Alters eilen in das ehemalige Depot im Stuttgarter Osten, schlüpfen in ihre Kostüme. In einer Ecke des Probenraums erklingt ein Klavier, auf der anderen Seite unterhalten sich Regisseur und Bühnenbildnerin. Bühnenalltag einer Opernproduktion eben – und doch ist alles andere als alltäglich, was in den heruntergekommenen Räumen passiert. Probt doch hier der Verein „Zuflucht Kultur“ die Umsetzung von Mozarts Oper Idomeneo mit Flüchtlingen aus dem Nahen Osten.


ihre Zwecke zurechtgebogen. So formieren sich die Flüchtlinge in der Stuttgarter Produktion zu einem Bewegungschor, der zur Ouvertüre über eine gewaltige, schräg ansteigende Holzfläche rennt und springt. Aus diesen symbolischen Fluchtbewegungen wird ein Kauern und Zusammendrängen, wenn die Bretter zum Schiff umgedeutet werden: Einzelne gleiten erschöpft wieder herunter und ertrinken. Flucht in sprachliche Floskeln

So stark diese Eröffnungsszene ist, nehmen doch nicht alle Beteiligten sie beim ersten Anlauf in der Probe ernst. Einige kichern miteinander, üben sich in übertriebenen Gesten oder werfen sich in Posen, während andere mit ihrer Handykamera fotografieren. Es dauert einige Zeit, bis es Schmitt gelingt,

eine wirkliche Arbeitsatmosphäre zu schaffen: Deutsche, englische, arabische Sätze fliegen durch den Raum, die letzten Mitwirkenden trudeln ein, dann erklärt der Regisseur nochmals, was er von den Darstellern will. Dolmetscher übersetzen auf Arabisch und Farsi. Einige der Laien identifizieren sich stark mit dem Thema. So auch der Syrer Mazen Mohsen, der zum ersten Mal in seinem Leben mit der Kunstform Oper in Berührung kommt und sich nun mit den unterschiedlichsten Gefühlen konfrontiert sieht, wie er vage andeutet. Dabei wird die Frage, wer denn Mazen eigentlich ist, zum Kunstgegenstand und Teil der Aufführung: Denn Idamante alias Lanz führt mit den Flüchtlingen Interviews, die per Video-Einblendung eingespielt werden.

Im Gespräch am Rand der Probe indes fällt es dem Syrer wie den meisten anderen Flüchtlinge schwer auszudrücken, was dieses Projekt mit ihm macht. Bei einigen ist zu spüren, dass sie Traumatisierendes erlebt haben, vor dem Islamischen Staat geflohen sind, um das nackte Leben zu retten und dass diese inneren Bilder sie nicht mehr loslassen. Und so flüchten die meisten nun erneut – diesmal in sprachliche Floskeln, wenn sie von ihren Hoffnungen und Träumen erzählen, sich hier ein neues Leben aufbauen zu können. Wenn der IS-Terror in der Oper seine Spuren hinterlässt

Deutlich konkreter hört sich dies bei Zaher Alchihabi an. Der Syrer hatte daheim in Damaskus ein Schauspielstudium

Kampf mit den Fluten: Unter den Augen von Regisseur Bernd Schmitt klammert sich Waseem Noureddin an die provisorische Bootsplanke

Juli/August 2016 concerti  29


Reportage

Sängerin, Ersatzmutter, Gestalterin: Cornelia Lanz schlüpft in viele Rollen

nicht gefeit vor psychischen Krisen: Als während der Proben die Terroranschläge in Brüssel den ganzen Kontinent in Schockstarre versetzen, verspürt Lanz auf einmal die extreme Last ihrer Doppelrolle: Zum einen ist da ihr Idamante, ein junger Mann, der sich radikalisiert, sein Lebensglück in Gewalt sucht, zum Attentäter wird und aus einer Pistole einen Schuss abgeben muss – zum anderen ihre Funktion als Ersatzmutter, zu der sie inzwi-

schen für viele der Heimat- und Familienlosen geworden ist. Spricht sie darüber, was sie in diesen Bühnenmomenten erlebt, weicht ihr Blick aus, driftet ab ins Leere und ihr Tonfall verändert sich: als versuche sie, sich davon zu distanzieren, um weiterhin die nötige Kraft und Stabilität aufzubringen. In solchen Momenten keimen Zweifel auf, ob sich die Mittdreißigerin mit diesem Projekt nicht zu viel aufgebürdet hat. Kritische Stimmen gab und gibt es genug, auch solche, die sagen, sie nutze die Flüchtlingsthematik zur eigenen Profilierung. Und doch werden all diese Bedenken am Ende des Probentages wieder verstummt sein, denn viel entscheidender scheint für alle Beteiligten, dass aus dem kreativen Chaos etwas entsteht – etwas, aus dem die Mitwirkenden Kraft und neue Hoffnung schöpfen.

Opern-TIPP

Besprechung mit Zaher Alchihabi (l.): Regisseur Bernd Schmitt (2. v. l.) und die Darsteller aus Syrien, Irak und Afghanistan

30 concerti Juli/August 2016

Ludwigsburg Fr. 8. & Sa. 9.7., 20:00 Uhr Forum am Schlosspark Ludwigsburger Schlossfestspiele: Mozart – Idomeneo. Flüchtlingschor „Zuflucht“, Philharmonia Chor Stutt­ gart, BandArt, Gordan Nikolic (Violine & Leitung), Bernd Schmitt (Regie), Marina Bernt (Choreografie)

Fotos: A Sebastian Marincolo , ndreas Knapp

absolviert und möchte nun in Europa als Dokumentarfilmer arbeiten. Zum zweiten Mal ist er bei einem Projekt von „Zuflucht Kultur“ dabei und spielt diesmal die Rolle des Arbace, den er einerseits an die Figur des Joker aus den Batman-Filmen anlehnt – „er ist stark und lustig“ –, der andererseits aber bösartige Züge trägt und in der Aufführung eine Vergewaltigung vorbereiten muss. Der Mime genießt es offensichtlich, seine eigenen kreativen Erfahrungen unter diesem „wunderbaren Regisseur“ in die Arbeit einzubringen. Zudem ist er für Lanz eine wertvolle Stütze: Zum einen ist der 29-Jährige als Dolmetscher allgegenwärtig, zum anderen wird Alchihabi zum Regieassistenten, wenn er der Sängerin – die in die Hosenrolle des Idamante schlüpft – zeigt, wie frau sich als Mann richtig bewegt. Doch auch als harter BühnenKerl ist die Initiatorin im Alltag


7 Konzerte an historischen Orten

10.– 21. August 2016

3. Weimarer Bachkantaten-Akademie Kantaten BWV 19, 50, 130, 149 und Messen BWV 235, 236 GESPRÄCHSKONZERTE 15.–18. August

ABSCHLUSSKONZERTE 20. August

19. August

21. August

18:00 | Stadtkirche Weimar 18:00 | Augustinerkloster Erfurt

20:00 | Thomaskirche Leipzig 18:00 | Georgenkirche Eisenach

Tickets 0361 . 37 42 0 | www.thueringer-bachwochen.de


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Orgel-Weltverbesserer: Cameron Carpenter gibt den schöpferischen Interpreten

Pfeifentricks am Spieltisch CD des monats Orgelrevoluzzer Cameron

Carpenter bürstet Bachs Musik gegen den Strich

32 concerti Juli/August 2016

Und das nutzt Carpenter auch bei der Musik von Johann Sebastian Bach. Manches mag einem zunächst aberwitzig vorkommen, doch Carpenter schert sich nun einmal nicht groß um Traditionen. Und das Spektrum an Farben und Texturen, mit dem er hier Bachs Musik neu beleuchtet, ist fraglos nachhaltig faszinierend. Zudem ist Carpenter ein Virtuose, der auch im polyfonen Fugendickicht stets den Überblick behält, wenngleich in

raschen Sätzen seine Finger gelegentlich das Metrum zu überholen trachten. Kleiner Wermutstropfen: Um die Klangfülle dieser Superorgel auch im Wohnzimmer zur Geltung zu bringen, braucht man eine entsprechende Abhöranlage – am besten gleich mit Subwoofer. Frank Armbruster All you need is Bach – Bach: Triosonaten BWV 525 & 527, Präludium & Fuge BWV 544 u. a. Cameron Carpenter (Orgel) Sony Classical

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Gavin Evans

K

ein Zweifel: Cameron Carpenter hat die Orgelwelt revolutioniert. Mit seiner monumentalen, aber transportablen Digitalorgel hat der Mann nicht nur die Jahrhunderte währende Abhängigkeit des Organisten von vorgegebenen Räumen und Instrumenten aufgebrochen, das eine Million Dollar teure Instrument ermöglicht ihm auch neuartige Klangwirkungen, die auf keiner Pfeifenorgel der Welt so realisiert werden könnten.


Rezensionen

Wohl austariert

Musikalisch vertraut

Exzellent balanciert

Tschaikowsky: Neun liturgische Chöre & Vier Chöre aus der Chrysostomus-Liturgie op. 41 NDR Chor, Philipp Ahmann (Leitung) Carus

Schostakowitsch: Sinfonien Nr. 5 d-Moll, Nr. 8 c-Moll & Nr. 9 Es-Dur Boston Symphony Orchestra Andris Nelsons (Leitung) Deutsche Grammophon

Mahler: Sinfonie Nr. 3 Kelly O’Connor, Frauen des Dallas Symphony Chorus, Dallas Symphony Orchestra, Jaap van Zweden (Leitung). dso live

Der NDR Chor singt Tschaikowsky: vier Ausschnitte aus der Chrysostomus-Liturgie sowie die 1884/85 kom­ ponierten Neun liturgischen Chöre. Dabei machen die Norddeutschen nicht „auf russisch“ – und doch klingt es so. Frei von flacher Stil-Imitation finden sie, auch dank samtiger Bässe, einen eigenen Weg. Die tiefen Stim­ men sind Teil eines genau austarier­ ten Gesamtgebildes, das vor allem in den zurückgenommenen Passagen leuchtet und berührt. Zumal Ahmann schleppende, pathetisch-langsame Tempi meidet und ein überzeugen­ des Maß findet, das dem geistlichen Charakter durchaus entspricht. (CV)

Wer diesen klanglich ordentlichen Live-Mitschnitt aus der Boston Sym­ phony Hall hört, mag kaum glauben, dass Andris Nelsons noch nicht ein­ mal zwei Jahre Chefdirigent des BSO ist. Die musikalische Vertrautheit scheint groß, faszinierend die detail­ besessene Selbstverständlichkeit, mit der mit viel Verve musiziert wird. Nelsons lässt voll Drive und Leiden­ schaft aufspielen – und mit jenem Rest Understatement, der die Mas­ kenhaftigkeit von Schostakowitschs Musik geradezu paradigmatisch he­ rauspräpariert. Eine Maske, die den Repressalien durch Stalins Regime geschuldet ist. (AF)

Ab 2018 wird Jaap van Zweden das New York Philharmonic leiten – nun legt er Mahlers Dritte vor mit seinem Noch-Arbeitgeber: dem Dallas Sym­ phony Orchestra. Der Holländer setzt auf eher flüssige Tempi, die nicht hetzen und Raum für poetische Zwi­ schentöne ließen. Und doch mangelt es an eben diesen: Zwar spielt das Orchester ohne Schnörkel, transpa­ rent, gläsern, mit exzellenter Balan­ ce. Doch etwa das Misterioso oder den großen Finalsatz hätte man sich beredter, mehr „empfunden“ vor­ stellen können. Eine gelungene, weil vor allem in sich stimmige, aber kei­ ne überragende Aufnahme. (CV)

Überlegen disponiert

Schwer verdaulich

Höchste Suchtgefahr

Bruckner: Sinfonie Nr. 8 Philharmonia Zürich Fabio Luisi (Leitung) philharmonia.rec

Klenau: Sinfonie Nr. 9 C. Ptassek (Sopran), S. Resmark (Alt), M. Weinius (Tenor), S. Bruun (Bass), Danish National SO & Choir, Michael Schönwandt (Leitung). DaCapo

Rautavaara: Rubaiyat, Balada & vier Lieder aus „Rasputin“ Gerald Finley (Bariton), Mika Pohjonen (Tenor), Helsinki Music Centre Choir & PO, John Storgards (Leitung). Ondine

Welch eine überlegen disponierte, dabei jedwede Extreme meidende Achte, die uns Fabio Luisi und das Zürcher Opernorchester hier in der eher selten dirigierten Urfassung prä­ sentieren. Man kann das sowohl fei­ erlicher angehen (wie Celibidache) oder drängender (wie Szell), doch Luisi strukturiert mit der Übersicht eines Architekten, der immer die gro­ ße Form im Fokus hat, ohne Details zu vernachlässigen. Jedes Motiv steht da in Beziehung zum Ganzen, vor allem die heiklen Übergänge gelin­ gen ihm organisch: Fermaten sind keine Pausen, sondern spannungs­ erfüllte Zeit. So soll es sein. (FA)

Erst 1939 verlegte der dänische Kom­ ponist Paul von Klenau (1883–1946) seinen Wohnsitz von Deutschland in seine Heimat. Dort schrieb er fünf Sinfonien, in denen er seine enge Beziehung zur deutschen Kultur ver­ arbeitete. Die hier erstmals einge­ spielte, ein halbes Jahr vor seinem Tod vollendete Neunte dauert 90 Mi­ nuten und acht Sätze – und bietet von Marschmusik bis hin zu Zwölf­ tonreihen alles auf, was die Musikge­ schichte hergibt, inklusive eines fast kompletten Requiems mit zusätzli­ chen Latein-Zeilen des Komponisten. Toll produziert, fantastisch musiziert – und schwer verdaulich! (AF)

Unter den lebenden Komponisten dürfte Einojuhani Rautavaara der einzige sein, dessen Musik wirklich süchtig macht. Finnlands Nestor ge­ bietet über eine unverwechselbare, äußerst farbige, energische und da­ bei reichlich nostalgische Tonspra­ che. Im Liederzyklus Rubáiyát auf alt-persische Texte nähert er sich noch einmal den spirituellen Höhen seiner Oper Rasputin, aus der es hier vier durchdringende Chorliedbear­ beitungen gibt. Storgårds profiliert sich erneut als herausragender Rau­ tavaara-Dirigent, sein Orchester wan­ dert souverän zwischen sphärischem Licht und tellurischem Dunkel. (VT)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Juli/August 2016 concerti  33


Rezensionen

Dunkel abgetönt

Energievoll aufgeladen

Brahms: Vier ernste Gesänge op. 121 & Lieder und Gesänge op. 32 Matthias Goerne (Bariton) Christoph Eschenbach (Klavier) harmonia mundi

Prokofjew: Violinsonaten Nr. 1 & 2, Fünf Melodien op. 35b Franziska Pietsch (Violine) Detlev Eisinger (Klavier) audite

Die neun Lieder op. 32 des 31-jähri­ gen Brahms, vier Heine-Vertonungen und die späten Vier ernsten Gesänge hat das Lied-Duo Matthias Goerne und Christoph Eschenbach aufge­ nommen. Klar, dass Goernes dunkel timbrierter, warmtönender Bariton gerade zu diesen „Gesängen“ wun­ derbar passt und dadurch die subti­ len Aufhellungen wie bei „Geheim­ nisse“ oder „Liebe“ umso glühender erscheinen lässt. Insgesamt bringt er die Grenzbereiche wunderbar zur Gel­ tung, verstärkt durch die gerade im Bass beredt unterstützende, ansons­ ten jedoch etwas zurückhaltende Be­ gleitung Eschenbachs. (CV)

Mit expressivem Ton und energiege­ ladenem Spiel nähert sich Franziska Pietsch der f-Moll-Sonate. Sie führt dem Hörer die unzähligen Wechsel plastisch vor Ohren, auch wenn ei­ nige extrem ausschlagende Passa­ gen nicht immer in die musikalische Linie eingebunden zu sein scheinen. Erzählt dieses Ausnahmewerk der Geigenmusik des 20. Jahrhunderts unüberhörbar von Chaos und Krieg, ist in der neoklassizistisch angeleg­ ten D-Dur-Sonate alles Fluss, den Pietsch und ihr exakt gestaltender Begleiter Detlev Eisinger entspannt modellieren – voll wuchtiger lyrischer Emphase und sanfter Ironie. (AF)

Tadellos interpretiert

Lockend präsentiert

Bruckner: Streichquintett F-Dur & Intermezzo d-Moll, Zemlinsky: Streichquintett d-Moll Bartholdy Quintett CAvi

Bizet: Carmen Ksenija Sidorova (Akkordeon), Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, Sascha Goetzel (Leitung) Deutsche Grammophon

Unbekannte Seiten vom Sinfoniker Bruckner und vom Opernkomponis­ ten Zemlinsky fördert das Bartholdy Quintett zutage, das sich 2009 zu­ sammengefunden hat. Bei den beiden überlieferten Streichquintett-Sätzen von Zemlinsky geben die Musiker den nervös drängenden Zug dieser Musik wieder, mit Temperament und in fle­ xibel aufeinander reagierender Kom­ munikation untereinander. Bei Bruck­ ners Quintett geht es auch mal leicht­ füßig, überschwänglich, rustikal zu. Und im Adagio – typisch Bruckner – wird natürlich der Himmel berührt. Tadellos, mit Profil interpretiert, da fehlt nichts. (EW)

Puristen werden grummeln und stöh­ nen, was man dem Original von Carmen nun wieder angetan habe. Doch warum nicht einmal sich unvoreinge­ nommen auf diese CD einlassen? Zu­ gegeben, der Produktion fehlt etwas von der Aura, mit der Akkordeonistin Ksenija Sidorova dieses Programm live präsentiert: Hier wirkt alles etwas kalkulierter, weniger kühn, weniger frech – dafür gelingen Nuancen fei­ ner. So präsentiert Sidorova, souve­ räne Beherrscherin ihres Instruments, Carmen mit Nuevo mundo und dem Borusan Istanbul Philharmonic Or­ chestra lockend und draufgängerisch, melancholisch, innig und arios. (CV)

34 concerti Juli/August 2016

Kurz Besprochen Child Impressions. Enescu: Violinsonaten Nr. 1 & 2 u. a. Stefan Tarara (Violine), Lora Vakova-Tarara (Klavier). Ars Überzeugend das natürlich-präzise Spielgefühl des Duos, das den Hörer regelrecht mitreißt. Allein in der ersten Sonate stehen sie sich mit zögerlichem Ton selbst im Weg. (JB) Brahms: Cellosonaten Nr. 1 & 2 Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Alpha Tief horcht das Paar in diese so unter­ schiedlichen Sonaten Brahms’. Leuchtet gekonnt weite Bögen und Stimmungs­ wechsel aus und hat dabei stets das Miteinander im Blick. (CV) Inspirations. Werke von Poulenc, Françaix u. a. F. Tardy (Oboe), N. Baldeyrou (Klarinette), J. Hardy (Fagott) u. a. Klarthe Ungekünstelt und souverän präsen­ tiert das Trio diesen Querschnitt neo­ klassizistischer Werke aus Frankreich. Und doch fehlt die letzte Würze, könnte manches frecher sein. (EW) Melnyk: Illirion, Beyond Romance, Solitude Nr. 1, Sunset & Cloud Nr. 81 Lubo­ myr Melnyk (Klavier). Sony Classical Melnyks Musik lässt sich kaum veror­ ten: Fünf Werke, halb Komposition, halb Improvisation, ohne Anfang und Ende, minimalistisch, melancholisch, meditativ. Und unverwechselbar. (CV) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Juli (6.5.– 2.6.2016)

1

(Neu)

Olga Scheps

Satie RCA Red Seal Anspruchslose Stückchen? Von wegen: Olga Scheps zeigt auf, welche Frische und Tiefe zu­ gleich Saties Miniaturen innewohnt. Was ihr zu­ meist ebenso tänzerisch wie kantabel gelingt.

2

Jonas Kaufmann

3

Ludovico Einaudi

4

Daniel Hope

5

Jonas Kaufmann

6

Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker

7

Grigory Sokolov

8

Nils Mönkemeyer

9

Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

(2)

(4)

(1)

(12)

(6)

(8)

(11)

(Neu)

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

My Tribute to Yehudi Menuhin Deutsche Grammophon

Du bist die Welt für mich Sony Classical

(5)

Anne-Sophie Mutter

12

Lubomyr Melnyk

13

Dresdner Kreuzchor

14

Hélène Grimaud & Nitin Sawhney

15

Jonas Kaufmann, Anja Harteros, Bayerische Staatsoper

16

Martha Argerich

Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon

Mozart with Friends Sony Classical

Hora Cero Sony Classical

Lang Lang

Lang Lang in Paris Sony Classical

The Club Album (Live From Yellow Lounge) Deutsche Grammophon

(WE*)

Illirion Sony Classical

(Neu)

800 Jahre Dresdner Kreuzchor Berlin Classics

(17)

Water Deutsche Grammophon

(7)

Verdi: La Forza Del Destino Sony Classical

(19)

Early Recordings Deutsche Grammophon

(Neu)

18 Jahre war Martha Argerich, als Redakteure die Pianistin 1960 zu Produktionen ins Studio einluden. Und ob Prokofjew, Ravel oder Mozart: Klarheit wie Zugriff fesselten schon damals!

Neujahrskonzert 2016 Sony Classical

Stunde Null? Nein, die 12 Cellisten gehen nicht zu ihren Anfängen zurück: Sie tauchen in die Tango-Welt von Piazzolla & Co ein. Melancho­ lisch, leidenschaftlich, zart, maßlos – ganz groß!

10

11

17

Max Richter

18

Trifonov, The Philadelphia Orchestra & Nézet-Séguin

19

Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien

20

Chor des BR & Münchener Rundfunkorchester

Sleep Deutsche Grammophon

(16)

Rachmaninov Variations Deutsche Grammophon

(WE*)

Beethoven: Sinfonien Nr. 4 & 5 Sony Classical

(20)

Gounod: Cinq-Mars Ediciones

(Neu)

Gelungene Ausgrabung: Die Bayern haben sich Gounods Vierakter über die Verschwörung ge­ gen Kardinal Richelieu vorgenommen – und entdecken eine höchst farbenprächtige Musik.

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Juli/August 2016 concerti 35


Blind gehört

Unruhige Zeiten: Seit einem Jahr ist Viviane Hagner Mutter – nun lernt ihre Tochter laufen ...

»So ein paar alte Schmierer«

I

hr Lachen steckt an – und gibt zumindest eine Ahnung von dem „Gegacker“, in das Viviane Hagner und ihre Schwester Nicola ausbrechen, wenn die beiden sich treffen: Privat oder auch auf der Bühne, denn die beiden

36  concerti Juli/August 2016

harmonieren auch gar herrlich auf Violine und Klavier. Doch an diesem Vormittag lauscht die Geigerin den unbekannten Aufnahmen allein – wenn sie nicht gerade wieder einmal in ihr so herrlich herzlich-offenes Lachen ausbricht …

Schostakowitsch: Trio Nr. 2 e-Moll, 1. Satz Emmanuel Ax (Klavier), Isaac Stern (Violine), Yo-Yo Ma (Cello). Sony Classical

Schostakowitsch-Trio … ein Werk, in dem man ein ganzes

Foto: Tim Kölln

Die Geigerin viviane hagner hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Christoph Forsthoff


Leben durchmacht. Am An- wie schon Clara Schumann fang ist es noch relativ distan- gesagt hat: Es ist ein Werk, wo ziert, und trotzdem fängt es man am Schluss der Sonate in einen gleich. … Die drei Ins- die andere Welt hinübergetratrumente hier wirken sehr gen werden möchte … Schon plastisch und doch klingt es als Teenager habe ich diese sehr gut zusammen. Das ist ein Brahms-Sonaten mit meiner Werk, wo wir durchaus drei Schwester einstudiert: Wir hasehr distinguierte, verschiede- ben sie anfangs nur gelesen ne Stimmen haben müssen und dann nach Monaten oder und können – für mich könn- Jahren im Konzert gespielt. So te es hier manchmal noch ein wächst man in ein Werk hinein bisschen ruppiger und rauer – zumal wir damals auch beide sein: Ich würde es vielleicht Geige und Klavier gespielt und weniger schön spielen (lacht) … alles mal ein bisschen probiert Schostakowitsch polarisiert haben … ja, wenn meine oft: Entweder die Leute lieben Schwester nicht zugehört hat, ihn – oder sie schauen runter habe ich auch die Klavierstimauf seine Musik – ich mag sei- me gespielt (lacht). ne Musik gern und stehe dazu (lacht). Mozart: ViolinkonBrahms: Violinsonate Nr. 1 G-Dur, 1. Satz Leonidas Kavakos (Violine), Yuja Wang (Klavier). Decca 2014

(lacht) Brahms … eines der schönsten Brahms-Kammermusikwerke für Geige – und eben nicht nur für die Geige, zur Person

1976 in München geboren, wuchs Viviane Hagner in Berlin auf, wo die Tochter deutsch-koreanischer Eltern schon als Zehnjährige Vorstudentin an der Hochschule für Künste wurde. Nach Studien bei Thomas Zehetmair, Thomas Brandis, Victor Liberman und Pinchas Zukerman feierte sie 1989 ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern. Heute gastiert sie nicht nur in aller Welt, sondern lehrt auch selbst als Professorin in Mannheim.

zert Nr. 5 A-Dur, 1. Satz Vilde Frang (Violine), Arcangelo, Jonathan Cohen (Ltg). Warner Classics 2014

Mozart natürlich (lacht) … tiefe Stimmung, das ist zumindest historisch informiert, wobei ich denke, dass es normale Instrumente sind … gutes, recht flottes Tempo – und es ist eine neuere Aufnahme. Der Solist oder die Solistin nimmt sich viel Freiheit, was Vibrato und Phrasierungen betrifft – das würde ich zum Teil anders machen. Was ich indes schön finde am historisch informierten Spiel: Man hat wieder viel mehr Freiheiten (lacht). Ich fand schon immer: Hauptsache, ein Werk ist mit Seele und ausdrucksvoll musiziert. … Nein, wirklich? (lacht) Dann ist es wohl doch eine alte Aufnahme – wegen der Kadenz: Heute spielt man diese hier kaum noch – außer in Probespielen (lacht). Aber natürlich ist auch das künstlerische Freiheit …

Bach: Partita Nr. 3 E-Dur, Prelude Nigel Kennedy (Violine). EMI Classics 1993

Oh, live … das ist aber nicht Menuhin, oder? ... Ein bisschen wild halt (lacht) … und die Intonation finde ich nicht so toll. Zudem ist es mir zu viel von rechts gespielt, ich würde versuchen, das Temperament im Rahmen zu halten – E-Dur kann viel schöner strahlen! Das ist so etwas von feierlich: Eine plastischere Einleitung von der Geige kann man sich kaum vorstellen – das verschafft einem einen wunderschönen Auftritt. Beethoven: Violinkonzert D-Dur, 1. Satz Anne-Sophie Mutter (Violine), Herbert von Karajan (Leitung). DG 1985

Hohe Stimmung: Das ist typisch für die Berliner Philharmoniker … und gut gespielt! Diese kleinen Sachen mit den Streichern: Da proben manche Dirigenten ganz viel – und manche eben gar nicht … (beim Einsatz der Geige) Anne-Sophie Mutter, oder? Der Klang ist einfach einzigartig: Das muss man ihr zugestehen (lacht). Natürlich ein extrem auf Schönheit bedachter Klang, auch ein gewisses Vibrato auf dieser Aufnahme – das war ja noch mit Karajan, da war sie eine junge Frau – heutzutage spielt man insgesamt deutlich phrasierter. … Das Tempo des Orchesters in der Einleitung fand ich sehr gut – schade, dass es jetzt mit dem Solo deutlich langsamer geworden ist. Denn gerade im ersten Satz mit Juli/August 2016 concerti   37


Blind gehört

Bartók: Violinkonzert Nr. 1, 1. Satz. Thomas Zehetmair (Violine), Ivan Fischer (Leitung). Berlin Classics 2009

Das habe ich noch nicht gespielt … die Geige ist sehr melodiös und ausdrucksvoll, sehr geigerisch geschrieben und absolut gut gespielt, auch wenn ich hier nichts typisch Charakteristisches für einen bestimmten Kollegen heraushöre … Zehetmair also – ja, ich habe es mir fast gedacht, denn ich habe ja bei ihm studiert und seinen Klang so im Ohr: Das ist das, woran ich mich erinnern kann. Wo ich mich vielleicht etwas schneller und enger bewegen würde, da ist für ihn der Ausdruck etwas breiter und weiter gefasst. … Dieser frühe Bartók ist manchmal sehr romantisch und expressionistisch: Ich sollte das mal spielen (lacht) – vielen Dank für diesen Anstoß. Vivaldi: „Der Sommer“, 1. Satz Nigel Kennedy (Violine), Berliner Philharmoniker. EMI Classics 2004

(lacht) So fürchterlich heiß ist es doch gar nicht. … Das Tempo ist eindeutig so, dass offenbar drückende Schwüle herrscht (lacht) … diese Fingersätze und diese Striche – Banane (lacht) … also, ich kenne die Aufnahme nicht: Es ist sehr gut gespielt – in dieser 38 concerti Juli/August 2016

schnellen Stelle hat mich gewundert, dass man tatsächlich die Striche stark hört – jemand, der hier durchaus auf Risiko spielt. Was ich persönlich nicht mag, ist dieses Crescendo am Anfang: Ich finde, der Ton muss sofort stehen – auch wenn man mit dem Barockbogen spielt. Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, 2. Satz Canzonetta David Garrett (Violi­ ne), Mikhail Pletnev (Ltg). DG 2001

Noch so ein Klassiker … eine ältere Aufnahme, nicht wahr? Da hat es aber jemand eilig gehabt … ich musste mich auch zwingen, den Sibelius anders kennenzulernen, das ganze Gegenteil vom Virtuosentum – ich würde da nicht so dramatisch herangehen. Trotzdem macht es natürlich Spaß so jemandem zuzuhören, der auf Risiko spielt: Die jungen Geiger heute würden so etwas alle hundertprozentig sauber spielen, eine solche Interpretation würde da nicht mehr durchgehen. (lacht) Für mich ist das nicht entscheidend, aber eben ein Detail, weshalb ich diese Aufnahme deutlich früher datieren würde, aber auch wegen des Ausdrucks in den Rutschern … Isaac Stern also: Gut hat er gespielt damals (lacht).

Die ganzen Geigen-Klassiker … so gut phrasieren hört man das Orchester selten: Meist ist das alles so huu-huuhuu … (lacht) Diese melancholische Stimmung am Anfang ist toll eingefangen… (beim Einsatz der Solo-Violine): Mit Dämpfer – auch mal gut, das Schubert: Quartett machen wenig Leute, das geD 887, 1. Satz G. Kre­ mer, D. Phillips (Vio­ fällt mir gut, sehr elegant geline), K. Kashkashian spielt … ist das Hilary Hahn? ... (Viola), Yo-Yo Ma Was mir hier an dem Satz ge(Cello). CBS 1987 fällt: Es ist relativ schlicht und Was für ein Werk! Dafür lohnt schlackenlos, mehr braucht es für mich nicht – macht man zu es sich, Geige zu spielen (lacht) viel, nützt das dem Werk nicht. … Musikalisch geht da einfach Dieser Satz ist ja fast schon ein eine Welt auf: Quartett-LiteraLied mit den verschiedenen tur ist ja ohnehin die KönigsStrophen und hat einfach et- disziplin für die Streicher – und was sehr Melancholisches … da dann das große G-Dur von waren jetzt so ein paar alte Schubert, was natürlich auch Schmierer – die ich sehr gerne diese himmlischen Längen hat mag (lacht) … David Garrett und wo man als Spieler wie als also: Er macht etwas aus dem Hörer so reingezogen wird – Werk … ich verfolge seine Kar- und es lässt einen einfach nicht riere zwar nicht, aber generell mehr los. Schon die Einleitung glaube ich, dass er nach wie vor versetzt einen in eine andere sehr gut Geige spielt. Welt, da geht ein ganzer Kosmos auf – wenn man sich überlegt, dass der Schubert da geraSibelius: Violinkonzert d-Moll, 1. Satz de mal an der 30er-Marke geIsaac Stern (Violine), kratzt hat: Das ist wirklich Eugene Ormandy & unglaublich und eines der Leonard Bernstein (Ltg). CBS Maestro Wunder (lacht).

Foto: Tim Kölln

seiner fast schon überbordenden Form und den ungewöhnlich vielen Motiven ist es besonders wichtig, dass es einen Zusammenhang behält – und dazu gehört auch eine Tempoeinheit.


SCHWARZ FOUNDATION

SAMOS FESTIVAL YOUNG ARTISTS

Vorliebe für bügelfreie Roben: »Das ist Arbeitskleidung – die muss passen und darf nicht stören«

Schönberg: Violinkonzert, 1. Satz Hillary Hahn (Violine), Esa-Pekka Salonen (Leitung). Universal 2008

Das habe ich auch noch nicht gespielt. … Ist das Schönberg – mit Hilary Hahn? … Es gibt nicht so viele Konzerte, die ich noch nicht gespielt habe und deswegen dachte ich, es müsste eigentlich das SchönbergKonzert-TIPPS

Aldersbach Do. 7.7., 19:30 Uhr Klosterkirche Festspiele Europäische Wochen Passau. Viviane Hagner (Violine), Bruckner Ochester Linz, Dennis Russell Davies (Ltg). Tschaikowsky: Violinkonzert DDur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll u. a. Rühn Mi. 31.8., 19:30 Uhr Klosterkirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Krzyżowa-Music/Kreisau-Musik. Viviane Hagner (Violine), Mitwirkende der Meisterwerkstatt. Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, Penderecki: Klarinettenquartett, Stra­ winsky: Die Geschichte vom Soldaten, Brahms: Klavierquintett f-Moll u. a.

Konzert sein. Geigerisch absolut tadellos: Sie spielt sehr aus, selbst Dinge, die man im Grunde technisch kaum spielen kann, spielt sie mühelos – gerade diese Terzen in den oberen Lagen sind eine Herausforderung für den Geiger und das spielt sie so wie einen Spaziergang im Park (lacht). online-Tipp

Viviane Hagner spielt Vieuxtemps Video & Termine: concerti.de/hagner CD-TippS

Jost: TiefenRausch & CocoonSymphony Viviane Hagner (Violi­ ne), Essener Philhar­ moniker, Christian Jost (Ltg). Capriccio Chin: Violinkonzert & Rocaná Viviane Hag­ ner (Violine), Orchest­ re symphonique de Montréal, Kent Naga­ no (Ltg). Analekta

7–13. AUGUST 2016 7 NÄCHTE, 7 KONZERTE Pythagorion, Samos Griechenland

künstlerische Leitung: DANIEL NODEL ALEXEJ GERASSIMEZ NICOLAI GERASSIMEZ WASSILY GERASSIMEZ CHRISTIAN JOST FIONA MONBET DIEGO IMBERT PIERRE CUSSAC ADRIEN MOIGNARD SEBASTIAN MANZ MARTIN KLETT JOSEF ŠPAČEK DORUKHAN DORUK ALEXANDER ULLMAN GUY MINTUS YINON MUALLEM DERYA TURKAN EVGENIOS VOULGARIS

#samosfestival www.samosfestival.com


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

Online: live-webcast aus der bayerischen staatsoper

TV-Tipps

el siglo de oro

Meistersinger Kaufmann

So. 3.7., 17:35 Uhr Dokumentation Die spanische Kunst des 17. Jahrhunderts zählt zu den bedeu­ tendsten Kapiteln europäischer Kulturgeschichte. Grit Lederer er­ kundet das enge Verhältnis zwi­ schen Kunst, Kirche und Macht. arte

così fan tutte Fr. 8.7., 21:50 Uhr Liveübertragung Christophe Honoré insze­ niert in Aix-en-Provence Mozarts Klassiker über Liebe, Treue und Verführbarkeit, das Freiburger Barockorchester unter Louis Lan­ grée will musikalisch für das ent­ sprechende Flair sorgen. 3sat

macher und magier

Sa. 16.7., 19:30 Uhr Dokumentation Valery Gergiev ist eine der umtriebigsten Dirigentenper­ sönlichkeiten unserer Zeit – nun wird der Russe neuer Chef der Münchner Philharmoniker. Was nicht jeder schätzt ob seiner Sympathien für Vladimir Putin. 3sat

spiele auf dem See Mi. 20.7., 10:00 Uhr Film Vor 70 Jahren fand die erste Auffüh­ rung auf zwei Kieselschiffen im Hafen statt. Die Dokumentation erzählt die Erfolgsgeschichte der Bregenzer Festspiele.

40 concerti Juli/August 2016

Werben um Eva: Jonas Kaufmann als Halbstarker Walther

K

aum zu glauben, aber es gibt sie tatsächlich noch: Opern-Regisseure, die statt Bühnentheater auf die Kraft der Musik setzen. So wie David Bösch, der in seiner Münchner Neuinszenierung der Meistersinger von Nürnberg während des Vorspiels die Bühne einfach dunkel lässt. Und so das

Ohrenmerk ganz auf das geschmeidige Spiel des Bayerischen Staatsorchesters unter Kirill Petrenko lenkt. Auch sonst lenkt in dieser stimmig modernisierten Produktion wenig ab vom Kern und Klang des Geschehens, das ziemlich normale Menschen unserer Tage in einer ziemlich normalen Stadt zusammenführt. Dass sich darunter auch Startenor Jonas Kaufmann findet, mag Stimmfetischisten jubeln lassen – alle anderen indes werden vor allem beeindruckt sein von den so verdammt nahen Rollenporträts unserer Zeit. So. 31.7., 17 Uhr, Die Meistersinger Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

online: bru zane classical radio

Die Liebe der Franzosen

S

itz der Stiftung ist zwar in Venedig, doch der Palazetto Bru Zane hat sich ganz der französischen Musik des 19. Jahrhunderts und deren Neuauflage in Konzertsälen und auch CDs verschrieben. Jüngstes Projekt des Centre de musique romantique française ist ein 24-Stunden-Webradio: Das Programm umfasst fast 2 000

Titel, die meist in voller Länge gesendet werden. Neben berühmten Werken richtet sich der Fokus auf die Wiederentdeckung unbekannterer Komponisten – zu denen die unmittelbar angeschlossene OnlineDatenbank des Palazetto dann weitere Informationen liefert. Zu hören unter: classicalradio.bru-zanecom

Fotos: Alexander Shapunov, Wilfried Hösl, Simone M. Neumann, Mathias Bothor/Decca, gemeinfrei

arte


online: Schäuble lässt sein Haus erspielen

Vielstimmigkeit im Ministerium

W

ie klingt ein Haus, in dem seit 80 Jahren prägende politische Entscheidungen getroffen werden? Und welche Rolle spielen dabei die menschlichen Stimmen? In drei konzertanten Streifzügen der Reihe „Musik.Zeit.Räume“ öffnet Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Berliner Hauptsitz seines Ministeriums der Musik. Nach weihnachtlichen Klängen zum Auftakt erkundeten der RIAS Kammerchor und Perkussionistin Robyn Schulkowsky jüngst nun mit mehr als 150 Besuchern die Vielstimmigkeit im Detlev-Rohwedder-Haus: Griffen in Werken vom Barock bis Cage Themen wie Improvisa-

Radio-Tipps deutschlandradio kultur

Canettis groll So. 3.7., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Warum hegte Elias Canetti solch einen Groll gegen Hermann Scherchen? Richard Schroetter beleuchtet das Verhältnis des No­ belpreisträgers zur Musik und zu dem Dirigenten, den er als skru­ pellosen Arbeiter und Selbstdar­ steller schalt.

Auf Konzerttour im eigenen Haus: Der Minister setzt auf neue Noten

tion, Interpretation und Intervention auf – die sich im politischen Alltag in Stimme, Schrift und Performance wiederfinden. Und selbst der Hausherr stimmte in die kunstvoll gewobene Debatte ein ... Nächster Termin der Reihe: 29.11. Ein Konzertvideo des Abends findet sich hier: www.concerti.de/bmf

deutschlandfunk

Klassik-roadies Mo. 11.7., 20:10 Uhr Musikszene Wenn das Publikum den Konzert­ saal betritt, sind sie längst wieder verschwunden: Die Stage-Mana­ ger, die den Musikern die Bühne bereiten. Bettina Mittelstraß hat die fleißigen Helfer beoachtet und ihre Arbeit hinterfragt. deutschlandradio kultur

in den fängen

Online: Musik-lernprogramm

Nachhilfe vom Startenor

J

onas Kaufmann überzeugt Angela Merkel, die Sinne der deutschen Bevölkerung für klassische Musik zu schulen? Nun, bei aller Begeisterung der Bundeskanzlerin für Wagner: So weit reicht der Einfluss des Startenors dann doch nicht. Anders als offenbar bei seinem Sangeskollegen Joseph Calleja, denn dem Malteser ist es tatsächlich gelungen, „seinen“ Premierminister Joseph Muscat für das interaktive MusikLernportal Meludia zu gewinnen. Drei Jahre lang können die 425 000 Einwohner der Republik Malta nun das speziell ins Maltesische übersetzte OnlineLernprogamm kostenlos nutzen, um in die musikalischen

Grundlagen einzutauchen und ihr Gehör zu trainieren. Entwickelt hat dieses Programm der Komponist Vincent Chaintrier, der verschiedene musikpädagogische Methoden mit neuen Forschungen kombiniert hat.

Sa. 23.7., 00:05 Uhr Lange Nacht Arturo Toscanini, Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klem­ perer und Wilhelm Furtwängler: Fünf Stardirigenten, die sich in den 30er Jahren plötzlich mit dem Faschismus konfrontiert sa­ hen. Die Lange Nacht erzählt ihre ganz verschiedenen Geschichten. deutschlandfunk

magie des Leisen Mo. 25.7., 20:10 Uhr Musikszene Einst galt sie als Königin der Instrumente, dann verschwand die Laute aus der Praxis. Nun gibt es ein Comeback – wie kommt es zum neu erwachten Interesse? deutschlandradio kultur

Klassik-Bildung für Jedermann: Joseph Calleja macht‘s möglich Weitere Informationen unter: www.meludia.com

MuProMandi Fr. 29.7., 22:00 Uhr Einstand Die eigene Stimme entdecken, genau hinhören: An einer Kölner Grundschule lehren Profis die Kinder das Zusammenspiel.

Juli/August 2016 concerti   41


Vorschau

concerti Abonnenten erhalten die SeptemberAusgabe am 26. August

Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger, Henrik Discher Autoren der Juli/August-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Markus Dippold, Verena Düren, Andreas Falen­ tin (AF), Dagmar Fischer, Dorothe Fleege, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Friederike Holm, Christoph Kalies, Katherina Knees, Dr. Joachim Lange, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nö­ther, Andreas Ott, Stefanie Paul, Dr. Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Horst Reischenböck, EvaMaria Reuther, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Dr. Christoph Vratz (CV) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH

Dirigentinnen … wie Mirga Gražinytė-Tyla sind im Klassikbereich immer noch eine Ausnahmeerscheinung

Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus

Ulf Schirmer Der Intendant der Oper Leipzig stellt sich unserem »Blind gehört«

Modigliani Quartett Streichkunst in Reinkultur: die fantastischen Vier aus Frankreich

concerti – Das Konzert- und Opernmagazin erhalten Sie im Abonnement sowie am Ende des jeweiligen Vormonats an Veranstal-

tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,

Tickets und vieles mehr auch im Internet unter: www.concerti.de 42 concerti Juli/August 2016

Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung I/2016: 162.865 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nach­ druck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Ge­ walt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: Vern Evans/Los Angeles Philharmonic, Kirsten Nijhof, Marie Staggat

Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH



Generalmusikdirektor Kirill Petrenko

Die Konzerte der Spielzeit 2016/17

Bayerisches staatsorchester 1. aKaDeMieKoNZert

4. aKaDeMieKoNZert

Richard Wagner Richard Strauss Peter I. Tschaikowsky Leitung Kirill Petrenko Sopran Diana Damrau ― Nationaltheater Mo, 19.09.16 / Di, 20.09.16

Sergej Rachmaninow Nikolai Medtner Leitung Kirill Petrenko ― Nationaltheater Mo, 20.02.17 / Di, 21.02.17

2. aKaDeMieKoNZert Joseph Haydn Igor Strawinsky Luciano Berio Gioachino Rossini Luigi Nono Leitung und Sopran Barbara Hannigan ― Nationaltheater Mo, 24.10.16 / Di, 25.10.16

3. aKaDeMieKoNZert Robert Schumann Belá Bartók Claude Debussy Leitung Heinz Holliger ― Nationaltheater Mo, 05.12.16 / Di, 06.12.16

5. aKaDeMieKoNZert Ludwig van Beethoven Richard Strauss David Philip Hefti Leitung Cornelius Meister ― Nationaltheater Mo, 20.03.17 / Di, 21.03.17

6. aKaDeMieKoNZert Sergej Rachmaninow Gustav Mahler Leitung Kirill Petrenko ― Nationaltheater Mo, 05.06.17 / Di, 06.06.17

Information / Karten Tageskasse der Bayerischen Staatsoper Marstallplatz 5 80539 München  T +49.(0)89.21 85 19 20 tickets@staatsoper.de www.staatsoper.de/staatsorchester


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