concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Oktober 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil NIedersachsen & bremen 234 Konzert- UNd Operntermine

signum quartett Der Vierer ist komplett ElĪna GaranČa Blind gehört: »Ah, das bin ja ich!«

René Jacobs »Ich hätte auch gerne noch ein drittes Leben«

Oktober 2016


lucia di lammermoor Gaetano donizetti Premiere 26. noV. 2016, oPernhaus

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, privat; Titelfoto: MolinaVisuals

Liebe Leserin, lieber Leser, der Klassikhörer, das unbekannte Wesen? Auf den ersten Blick mag die Aussage merkwürdig erscheinen, denn über die Entwicklung der klassischen Musik, der Künstler und eben auch des Publikums wurde und wird reichlich gesprochen und noch mehr geschrieben. Andererseits hat sich dadurch Gregor Burgenmeister im Laufe der Jahre auch ein Herausgeber/Chefredakteur bequemes Schubladendenken entwickelt. Mit unserer Studie, die wir vor einem Jahr starteten, wollten wir einen genauen und vor allem wissenschaftlichen Blick auf die Klassikinteressierten werfen. Einige Resultate bestätigten unsere Annahmen, der größte Teil der Auswertungen jedoch lieferte ­erstaunliche – und auch ermutigende – Ergebnisse. Es gibt aber auch Musiker, die über Jahrzehnte hinweg gesellschaftsübergreifend die Massen begeistern können, ganz gleich, ob diese nun Klassikhörer sind oder nicht. José Carreras ist so ein Künstler – noch, denn der 70-Jährige verabschiedet sich derzeit mit einer Welttournee von der Bühne. Wir blicken noch einmal zurück auf die Karriere dieses außergewöhnlichen Sängers. Es ist übrigens spannend, dieses Heft einmal unter dem Gesichtspunkt zu lesen, welche Schichten Klassik erreichen kann. Unsere Kolumne „Stil-Noten“ etwa geht der Frage nach, was man für Opernübertragungen im Kino anziehen soll, schließlich weiß man da nie, welch ein Publikum einen dort erwartet. Und in Island wiederum findet das Neue-Musik-Festival „Dark Music Days“ statt. Wer alles dorthin geht: Lesen Sie selbst! Ihr

AUS DER REDAKTION „Ich gehöre ja zu den unbeliebtesten Klassik­ hörern Deutschlands!“ Dies war die bestürzte Reak­tion von Maximilian Theiss, als er die Ergeb­ nisse der concerti-Klas­ sikstudie durchsah und auf die Tabelle mit den größten Störungen wäh­ rend eines Konzerts ge­ stoßen war: Knistern mit Bonbonpapier, häufige Bewegungen der Sitz­ nachbarn etc. Die meis­ ten Missetaten beging unser neuer Redakteur bereits mehrfach, gelobte jedoch Besserung. Möge das Hamburger Publikum dem Münchner einige seiner Unarten verzeihen und ihn gnädig in seine Reihen aufnehmen.

Maximilian Theiss studierte Musik und Jour­ nalismus und entschied sich am Ende für Musik­ journalismus. Nach Sta­ tionen in Nürnberg und München verstärkt er nun die concerti-Redaktion.

Oktober 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Der Vierer ist komplett

Porträt Fast zehn Jahre spielte das international hochdekorierte Signum Quartett in gleicher Besetzung. Nun gibt es einen Wechsel an der ersten Geige

8

Signum Quartett Neu im Boot: Florian Donderer (2. v. r.)

10 »Ich hätte gerne auch noch

ein drittes Leben« Interview Als Altus machte René Jacobs mehr als ein Jahrzehnt Karriere. Heute zählt der Belgier zu den gefragtesten Operndirigenten

Oper

16 Von Tirol bis Tokio

Porträt Startenor José Carreras wird im Dezember 70 Jahre alt und verabschiedet sich mit einer Welttournee

Regionalseiten

10

René Jacobs Der Dirigent feiert im Oktober seinen 70.

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

24 Ohren auf, Augen auf!

Festivalguide Das Luxemburger Festival „rainy days“ verspricht rahmensprengende Erlebnisse – drinnen und draußen Festivalguide Mit den „Dark Music Days“ erreicht die Neue-Musik-Szene im Land der Geysire breite Publikumsschichten

16

José Carreras Noch ein 70., aber mit Abschied

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti Oktober 2016

28 Typisch Klassik!

Reportage concerti erhob gemeinsam mit

der Hamburg Media School eine Studie über die Hörer klassischer Musik

31 Politik unerwünscht

interview Drei Fragen an den

Intendanten der Oper Frankfurt

36 »Ah, das bin ja ich!«

Blind gehört Die Mezzosopranistin Elı¯na

Garancˇa hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

Fotos: Irène Zandel, MolinaVisuals, Ivica Drusany/shutterstock.com

26 Islands verborgene Energie


JÓhann JÓhannsson orphée

»Die Musik des Isländers lässt sich durch Genrebegriffe nicht einfangen. Sie schwebt zwischen Ambient,zeitgenössischer Klassik und dem Spiel von akustischen Instrumenten und elektronischen Sounds.« nDR Live 01.12.2016 Berlin, Funkhaus Nalepastrstraße 10.02.2017 hamburg, Elbphilharmonie www.johann-johannsson.de

Monat 2016 concerti   5


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Beethoven: sonate op. 111 Dieses Werk ist bestimmt von einer eigentümlichen Schieflage: Während den ersten Satz ein kaltes Feuer Lars Vogt durchtreibt und dieser sich noch einmal in Beethoven’sches c-Moll stürzt, folgt im zweiten ein immenser Ruhepol von einer kaum fassbaren mystischen Tiefe und philosophischen Tragweite. Am Ende ist man in einer Art Jenseits, in der Unendlichkeit des Kosmos und der Liebe.

60

Wie Smartphones Sänger sprachlos machen

Tonnen Stahl und Plexiglas mussten für das Bühnenbild der West Side Story bei den Salzburger Festspielen beschafft werden.

Fluch und Segen liegen bei Smartphones bekanntlich eng zusammen. Kürzlich gab die amerikanische Stimmbildnerin und Professorin Christianne Roll an Berufssänger die Warnung raus, dass deren Karriere durch die ständigen Begleiter gefährdet wird: Die ständig gebückte Haltung ruiniere das Körpergefühl und damit auch nachhaltig die Stimme.

... Musik ist die Sprache der Leidenschaft ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt

6  concerti Oktober 2016

Manche Geschenke sind in Wahrheit knifflige Prüfungen – fürs ei­ gene Stilempfinden. Im Dezember etwa bin ich zu Der Nussknacker eingeladen: Musiziert und getanzt wird im Royal Opera House in London, während ich 1000 Kilometer entfernt im vermutlich ausgeleierten Sessel eines Multiplexkinos sitze. Pure Bequemlichkeit also statt britischer Glamour. Trotzdem durchschoss mich sofort die Frage: Was ziehe ich an? Oder anders ausgedrückt: Soll ich mir im Dunkeln den Smoking von grobmotorischen Sitznachbarn mit Cola, Chips in ­Käsesoße und einem halben Eimer Popcorn entweihen lassen – oder lieber konsequent gleich selbst im

Trainingsanzug erscheinen? Und was, wenn mich die übrigen Gäste chic in Schale überraschen und ich völlig underdressed bin? Auch für Frauen übrigens keine leichte Entscheidung: Cocktailkleid oder einfach das Yogaoutfit anbehalten? Aus unüberbrückbaren modischen Differenzen mit mir war ich schon drauf und dran abzusagen, da fiel es mir ein: Natürlich, „Business Casual“ lautet die Lösung. Sakko und Anzughemd, dunkle Jeans, dazu Budapester, vielleicht Krawatte. Schirm und Melone bleiben im Schrank, gleich neben dem Ballonseide-­ Ensemble mit den drei Streifen. Nur den Charme packe ich ein. Und eine Kleiderbürste. Gegen die Krümel.

Fotos: Neda Navaee, MIcrosoft, flickr.com

Gustav Mahler, österreichischer Komponist


3 Fragen an ... Victoria Ossadnik

PATRICIA KOPATCHINSKAJA Artist in Residence 2016/17

Führungsstärke: Victoria Ossadnik ist Vice President Services bei Microsoft und Aufsichtsrätin der Linde AG

Sie sind ein großer Opernfan – woher rührt diese Leidenschaft? Mit meiner Familie sind wir bei jeder Gelegenheit in unterschiedlichen Städten in die Oper gegangen, und ich habe das sehr genossen. Je nach Möglichkeit und Zeit habe ich versucht dies fortzusetzen – und heute, als Familie mit zwei Kindern, versuchen wir auch unseren Kindern diese Begeisterung weiterzugeben.

Welches Werk hören und sehen Sie dabei besonders gern? Die Zauberflöte ist meine Lieblingsoper. Ich liebe hier die Offenheit, die Fröhlichkeit und den Mut. Und ich bin immer wieder begeistert von der wundervollen Musik, die alles andere in den Hintergund drängt – sowie von der ­positiven musikalischen Auflösung der vielen Spannungsbögen.

Wie im Leben geht es auch in der Oper oft hoch her – welche Parallelen entdecken Sie noch zur Geschäftswelt? Ähnlich wie ein Unternehmen ist auch Oper nur dann begeisternd und erfolgreich, wenn ... ... ein hervorragendes Team mit vollkommen unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenkommt und daraus ein gemeinsames Ganzes wird. ... alle mit Begeisterung für ein gemeinsames Ziel kämpfen und sich mit Freude einbringen ... und es einen ausgezeichneten Dirigenten gibt.

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Porträt

Der Vierer ist komplett Fast zehn Jahre spielte das international hochdekorierte Signum Quartett in gleicher Besetzung. Nun gibt es einen Wechsel an der ersten Geige. Von Stefanie Paul

D

as letzte Konzert und dann ausgerechnet die „Cavatina“ aus Beethovens Streichquartett B-Dur op. 130. Das sei sehr rührend gewesen, sagt Xandi van Dijk und lässt sich in einen der großen Sessel zurückfallen. Es ist ein Freitagnachmittag, Ende Juni. Das Signum Quartett sitzt in einem der Probenräume des Bayer-Erholungshauses in Leverkusen. Die Wände sind mit Schwarzweiß-Fotografien zugepflastert, Porträts berühmter Namen, die allesamt hier schon

einmal auf der Bühne standen. hat die Gruppe verlassen. „Es Am Abend wird auch das Sig- war ein Abschiednehmen für num Quartett im Erholungs- beide Seiten. Mit allen Emotihaus auftreten. Eine Art Heim- onen, die da dazugehören“, spiel sei das, sagen die Musiker. sagt Annette Walther. Und Das Quartett wirkt entspannt. dann das letzte Konzert in der Dabei liegen aufreibende Mo- vertrauten Besetzung und ausnate hinter den Musikern. gerechnet Beethovens „CavatiSchon allein optisch kann man na“. Das war nicht nur rührend die Veränderung ausmachen: – sondern womöglich der genau Anstatt zweier Frauen und richtige Soundtrack für das zweier Männer sitzen da nun Ende dieses Kapitels, „in dem eine Frau und drei Männer. Das man über die Jahre hinweg zuQuartett hat sich verändert: sammengewachsen ist, geKerstin Dill, die bisherige erste meinsam etwas geschaffen hat Geige, ist Mutter geworden und und das Gefühl hatte, eine Stimme gefunden zu haben.“

Berauschend lebendige Alleskönner: das Signum Quartett 8 concerti Oktober 2016

Die erste Geige ist also weg – und nun? Ein Ersatz muss her. Aber wer? „Uns ging es am Anfang gar nicht darum, jemanden zu finden, der auf Dauer Tine ersetzen wird. Sondern wir haben uns gefragt, mit wem wir die Saison gestalten können“, erklärt Cellist Thomas Schmitz. Statt die Position neu auszuschreiben, hat das Quartett sich Gastmusiker für die einzelnen Konzerte eingeladen. Einerseits ein großer Luxus. „Denn so konnten wir ein Gefühl dafür bekommen, was diese Veränderung mit dem Quartett macht und in welche Richtung wir uns unter Umständen entwickeln, sagt

Foto: Irène Zandel

Purer Wahnsinn: ständig mit einer anderen ersten Geige


Xandi van Dijk. Andererseits menschlich. Der Neue, das ist begann damit aber auch der Florian Donderer. „Bezeichnenpure Wahnsinn: zum Beispiel derweise war er für uns alle vier Konzerte in einer Woche, drei die Nummer eins“, erinjeweils das gleiche Programm, nert Annette Walther. Man aber immer mit einer anderen kannte sich bereits von früheersten Geige. In kürzester Zeit ren Projekten wie zum Beispiel wurde geprobt, wurden Striche Joseph Haydns Passionsmusik angepasst und geändert. Es Die sieben letzten Worte zugebe Stellen in den Partituren, sammen mit dem Ensemble die seien mittlerweile komplett Ruhr, bei dem Donderer Kondurchradiert, sagt van Dijk. Die zertmeister war. Herausforderung habe Spaß Donderer sagt von sich selbst: gemacht – „eine Zeit lang zu- „Früher konnte ich mir nicht mindest“, sagt der Bratschist vorstellen, fest in einem und alle beginnen zu lachen. Streichquartett zu spielen.“ AllSo als könnten sie selbst nicht zu einstudiert und zu perfekt glauben, was da in den vergan- wirkten viele feste Besetzungenen Monaten passiert ist. gen auf ihn. Dass er sich nun „Im Quartett spielen alle eine doch auf das Abenteuer eingleich starke Rolle. Trotzdem lässt, hat wohl auch ein Stück ist das Gesicht und die Art, Mu- weit mit seiner Frau zu tun. Als sik zu machen, nochmal sehr die Frage kam, ob er fest beim abhängig von der ersten Geige. Signum Quartett einsteigen Und das heißt: Es saß jedes Mal wolle, hat seine Frau ihm zuplötzlich ein ganz anderes geraten. „Sie meinte, ich käme Quartett da“, meint Thomas immer so beseelt von den Konzerten zurück.“ Daneben ist es Schmitz. aber wohl auch der Spannungs»Florian Donderer war für uns bogen, der Donderer reizt. alle drei die Nummer eins« Denn neben dem klassischen Trennungen sind immer Repertoire zeichnet sich das schwer. Besonders dann, wenn Signum Quartett besonders man sich menschlich gut ver- durch seine Experimentierstanden hat. Deshalb war für freude aus, wie zum Beispiel die drei Musiker klar, mit dem beim Projekt „Quartweets“. Neuen muss es nicht nur mu- Und durch die Begeisterung für sikalisch passen. Sondern auch zeitgenössische Werke.

THE G O OD LIFE

Konzert-TIPPs

Singen Sa. 22.10., 20:00 Uhr Stadthalle Signum Quartett. Werke von Mozart, Widmann & Schubert Freiburg Do. 27.10., 20:00 Uhr Hochschule für Musik Jörg Widmann (Klarinette), Signum Quartett. Programm s. Singen Duisburg So. 30.10., 19:00 Uhr Mercatorhalle Fragmente einer Ewigkeit. Signum Quartett. Werke von Mozart, Fokkens, Webern, Schubert, Bach, Gourzi u. a. Essen So. 20.11., 17:00 Uhr Philharmonie Dominique Horwitz liest Kafka. Dominique Horwitz, Signum Quartett. Werke von Schulhoff, Schnittke, Orff u. a. Frankfurt Do. 24.11., 18:15 Uhr Holzhausenschlösschen Signum Quartett. Werke von Mozart, Mantovani & Brahms Hamburg So. 4.12., 19:30 Uhr Laeiszhalle (Kleiner Saal) Nils Mönkemeyer (Viola), Signum Quartett. Werke von Beethoven, Dowland, Hindemith & Brahms online-Tipp

Das Quartett bei der Probe Video & Termine: concerti.de/ signumquartett CD-Tipp

Alla Czeca Werke von Schulhoff, Suk & Dvořák Signum Quartett Capriccio

Till Brönner TO U R N EE 2 016

01.11. 06.11. 08.11. 09.11. 11.11. 13.11.

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14.11. HAMBURG 20.11. BIELEFELD 29.11. RAVENSBURG 30.11. KÖLN 03.12. BADEN-BADEN 04.12. LEIPZIG

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Oktober 2016 concerti  9


Interview

»Ich hätte auch gerne noch ein drittes Leben« Als Altus machte René Jacobs mehr als ein Jahrzehnt Karriere. Heute zählt der Belgier und nimmermüde Quellenforscher zu den gefragtesten Operndirigenten. Von Christoph Vratz

Nach fast zwei Jahrzehnten ist das Projekt mit der Einspielung aller MozartOpern inzwischen abgeschlossen. Wie hat sich Ihre Sicht auf Mozart geändert?

Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Vor allem ist mir immer wieder aufgefallen, wie sinfonisch seine Opern sind. Ich habe schon nach den ersten Aufnahmen gemerkt, dass es gut wäre, wenn ich auch einige der Sinfonien aufführen würde. Dabei ist mir dann aufgefallen, wie einzigartig Mozart die musikalische Form mani10 concerti Oktober 2016

puliert, meistens die so genannte Sonatensatzform. Inwiefern?

Indem er beispielsweise der Reprise, also der Wiederkehr der ersten Themen, einen ganz

»Das Klischee von ›Papa Haydn‹ ist verheerend« eigenen, neuen dramaturgischen Sinn gibt. Ein solcher Umgang mit dem Sonatensatz findet sich dann auch in seinen Opern, beispielsweise beim Sextett in Figaro, wenn Figaro seine Eltern entdeckt und die Reprise in einem ganz zentralen Moment einsetzt. Solche Dinge habe ich im Laufe der Jahre immer intensiver analysiert – mit immer größerer Freude. Viele Instrumentalisten entdecken in Mozarts Sinfonien und Konzerten opernhafte Züge, und nun kommt der Opern-Dirigent Jacobs und zeigt den umgekehrten Weg auf …

Weil für mich selbstverständlich ist, was die Instrumenta-

listen behaupten. Nehmen Sie die „Jupiter“-Sinfonie. Sie enthält im ersten Satz drei Themen anstelle der sonst üblichen zwei. Diese drei Themen sind sehr unterschiedlich. Ein Musikologe hat herausgefunden, dass sie den drei unterschiedlichen Rollen in einer Oper entsprechen. Das erste Thema ist ein heroisches Thema, das dritte entspricht einer Buffopartie; dabei handelt es sich um ein Selbstzitat aus einer komisch-heiteren Konzertarie für Bass; das zweite Thema wiederum hat den Charakter einer Mezzopartie. Dieses Schema entspricht ungefähr den Rollenaufteilungen in Così fan tutte. Und beim Finale? Auch ein Bezug Oper?

Das Fugatoprinzip, wie Mozart es im Finale anwendet, findet sich etwa in der Zauberflöte. Beide Werke sehe ich in unmittelbarer Nähe zur Freimaurerthematik. Ich werde nächstes Jahr eine Tournee mit Orchester und zwei Sängern machen, Sopran und Bariton, mit Arien aus späten Mozart-Opern und einzelnen Sätzen aus den Sinfonien. Dieses Programm zusammenzu-

Foto: MolinaVisuals

W

er René Jacobs allein auf die Alte Musik festlegen wollte, um die er sich als Spezialist der Historischen Aufführungspraxis im großen Maße verdient gemacht hat, greift zu kurz. In den letzten Jahren ist der Dirigent, der im Oktober seinen 70. Geburtstag feiert, immer wieder zu Mozart zurückgekehrt. Der CD-Zyklus mit Opern ist zwar abgeschlossen, aber Mozarts Musik beschäftigt ihn weiter. Außerdem streckt Jacobs seinen Taktstock nun auch in Richtung Verdi aus ...


zur Person

In der Historie verwurzelt: Bevor er sich endgültig der Musik zuwandte, arbeitete René Jacobs drei Jahre lang als Latein- und Griechischlehrer. Mit 31 Jahren gründete er in seiner Heimatstadt das Vokalensemble Concerto Vocale Gent und wechselte dann vom Gesang zum Dirigieren. In dieser Disziplin arbeitete sich der 1946 Geborene rasch an die Spitze der Interpreten für historische Aufführungspraxis.

stellen kostet mich mehr Mühe als zunächst gedacht. Ich möchte dabei die Verbindungen so eng knüpfen, dass die Zuhörer sie leichter erkennen können. Ist Mozart für Sie der spannendste Geschichtenerzähler der Musikgeschichte?

Von den Komponisten, die ich kenne, sicherlich. Allerdings kenne ich nicht die gesamte Musikgeschichte und nicht alle Opern … Über Mozart lerne ich etliches, wenn ich Werke seiner Zeitgenossen aufführe. Haydn ist einer der ganz Großen. Aber immer wieder unterschätzt …

Ja, aber er ist eine Liga mit Mozart. Daher kann ich aus Haydns großen Werken weniger lernen als von den sogenannten kleineren Komponisten der Mozart-Zeit. Von Haydn kann ich nicht lernen, wie groß Mozart war! Das geht nur bei anderen Zeitgenossen. Warum hat Haydn es denn heute noch so schwer?

Diese Frage stelle ich mir selber oft. Ich könnte aber auch Fragen: Warum hat Telemann es so schwer gegenüber Bach? Ich glaube, dass dabei bestimmte Klischees wie das Bild von „Papa Haydn“ eine große, verheerende Rolle spielen. Was damals als RespektBezeichnung gegenüber seiner Vater-Funktion gemeint

war, hat sich heute in eine fixe Idee von Gemütlichkeit gewandelt. Telemann wiederum gilt heute als Vielschreiber und deswegen als weniger interessant. Dabei sind gerade seine Opern viel respektabler als ihr Ruf, sie werden viel zu selten gespielt – was für viele Barockopern gilt. Daran hat übrigens Richard Wagner Schuld. Noch einmal kurz zurück zu den vermeintlich kleinen Komponisten. Was genau haben Sie gelernt?

Bei Mozart dominiert die Musik das Drama. Das hat man zum Beispiel nicht bei Paisiello und nicht bei Salieri. Ab Oktober dirigiere ich Salieris Falstaff in Wien. Es ist ein Oktober 2016 concerti  11


Interview

herrliches Stück, ein gutes Libretto, sehr bühnenwirksam, gut komponiert, aber da wird man nicht eine Arie wie die der Konstanze in Entführung finden. Bei Salieri ist die Musik Dienerin des Dramas, wie schon bei Monteverdi. Bei Mozart aber ist es umgekehrt. Hätten Sie manchmal gern ein zweites Leben, um mehr Instrumentalmusik aufzuführen?

Ich hätte auch gerne noch ein drittes Leben, auch um komplett andere Wege zu gehen ... Mehr Instrumentalmusik, mehr Musik aus dem 19. Jahrhundert. Wobei ich nicht sicher bin, ob ein zweites Leben besser sein würde. Denn ich bin sehr froh, wie mein bisheriges Leben verlaufen ist – mit meinen Anfängen als Sänger und meinem Stimmfach als Countertenor und

dem Fokus auf die so genannte Alte Musik. Ich habe damals begonnen, mich für die Musik der Renaissance, des 16. und 17. Jahrhunderts zu interessieren, weil ich geeignetes Repertoire suchte. Welcher Opernkomponist des 19. Jahrhunderts, den Sie bisher noch nicht aufgeführt haben, würde Sie dann am ehesten reizen?

Verdi! Möchten Sie nicht, oder fragen die Theater nicht an?

Bei einer Anfrage würde ich sehr genau hinhören und gut überlegen. Mich reizt es, Orchester, die auf Originalinstrumenten spielen, auch bei Musik einzusetzen, die später entstanden ist. Das aber ist letztlich eine Kostenfrage, denn diese Produktionen sind sehr teuer. Bei einem Festival ist so etwas eher möglich als

im normalen Betrieb eines Opernhauses. Lassen Sie mich raten: Am ehesten würde Sie bei Verdi der Falstaff reizen?

Ich mache den Wiener SalieriFalstaff durchaus, weil ich ihn als Vorbereitung für einen möglichen späteren VerdiFalstaff im Hinterkopf habe, ja! Meine Vorliebe für diese Oper hängt natürlich auch damit zusammen, dass Verdi die ganze frühere Musik mit einbezieht. Außerdem bin ich als Operndirigent sehr stark an der Librettologie interessiert. Gerade das Falstaff-Libretto ist Konzert-TIPPs

Stuttgart Mi. 23.11., 20:00 Uhr Liederhalle Sophie Karthäuser (Sopran), MarieClaude Chappuis (Alt), Maximilian Schmitt (Tenor), Johannes Weisser (Bass), RIAS Kammerchor, Freiburger Barockorchester, René Jacobs (Leitung). Mozart: Requiem d-Moll, Haydn: Harmoniemesse Freiburg Do. 24.11., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm & Künstler siehe Stuttgart Essen Sa. 26.11., 20:00 Uhr Philharmonie Programm & Künstler siehe Stuttgart Berlin So. 27.11., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Programm & Künstler s. Stuttgart

online-Tipp

René Jacobs über das Singen Video & Termine: concerti.de/jacobs

Auch viele jüngere Zuhörer strömen in seine ausverkauften Konzerte: René Jacobs

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Mozart: Die Entführung aus dem Serail Robin Johannsen, RIAS Kammerchor, AKAMUS Berlin, René Jacobs (Ltg). hm

Foto: MolinaVisuals

CD-Tipp


ungemein komplex. Das ist herausragend virtuos und dicht. Warum gibt es so viele Dirigenten, die einen Sinn für die Qualität von Libretti mitbringen?

Wir sollten nicht vergessen, dass alle großen Opernkomponisten auch literarisch sehr neugierig waren. In Mozarts Bücherschrank fanden sich zum Beispiel alle Stücke von Molière in deutscher Übersetzung. Oder Verdi mit seiner Schiller- und ShakespeareLiebe, dazu Hugo und andere. Ich bin meinen Eltern bis heute sehr dankbar dafür, dass ich nicht nur Musik studieren, sondern auch ein „echtes“ Diplom machen sollte. Für dieses „echte“ Diplom habe ich an der Universität von Gent Altphilo-

logie studiert, und dabei haben wir gelernt, all die antiken Dramen auch in ihrer formalen Schönheit und mit ihrer Versmetrik zu erfassen – dieses Interesse habe ich mir bis heute bewahrt. Nehmen Sie etwa Glucks Oper Alceste, die ich bei der Ruhrtriennale dirigiert habe. Sie geht auf Euripides zurück, und Calzabigi hat aus der Vorlage ein famoses Li­ bretto geschaffen.

einmal perplex. Ist das wichtig? Ja, besonders die kleinen Pausen. Sie bestimmen die poetische Schönheit der Texte. Wenn man darüber hinweg singt, geht der dramaturgische Sinn verloren. Der Begriff „recitativo secco“ kommt leider nicht von ungefähr – es wird oft als trocken empfunden, als notwendiges Bindeglied zwischen Arien, das so schnell wie möglich abgehandelt wird.

Inwieweit bestimmt der Blick aufs Libretto Ihre heutige Probenarbeit?

Bei dieser Vorliebe für gute Textbücher könnten wir Sie eines Tages noch als StraussDirigent erleben …

Gerade wenn ich mit Sängern zum ersten Mal zusammenarbeite, weise ich vor allem bei den Rezitativen sehr oft darauf hin, wie sie in ihrem Silbenaufbau und -ablauf gebaut sind. Wenn die Sänger das dann hören, sind die meisten erst

Hofmannsthal hat großartige Textbücher geschrieben. Seine Zusammenarbeit mit Strauss ist ebenso hochrangig einzustufen wie die zwischen Da Ponte und Mozart bzw. Calza­ bigi und Gluck.

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Studio amati bacciardi

Oper in schwarz-weiß: Ciro in Babilonia beim Festival Pesaro

16_Porträt Von Tirol bis Tokio Startenor José Carerras wird im Dezember 70 Jahre alt und

verabschiedet sich mit einer Welttournee von all den Orten seiner frühen Erfolge 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen — ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Oktober 2016 concerti  15


porträt

Von Tirol bis Tokio

Schon 2009 hatte er seinen Abschied von der Opernbühne verkündet: José Carreras

P

avarottis obertonsatt mü­ helos flutendes hohes C soll die ihm lauschenden Damen immer wieder nahe an die sexuelle Erfüllung gebracht haben, und das Lächeln von Schwergewicht „Big P“ wirkte wie die weltumarmende ganz große Freude. Seine Paraderol­ le: Puccinis Poet Rodolfo. Do­ mingos schon immer eigentlich in baritonalem Bronzeton schimmerndes Tenortimbre ist von purem Charisma, sein Er­ scheinen auf einer Opernbüh­ ne degradiert eigentlich jeden 16  concerti Oktober 2016

anderen Sänger zum Statisten. Seine musikalische Intelligenz und seine Persönlichkeit ma­ chen ihn zum idealen Darstel­ ler vielschichtiger Helden. Sei­ ne Paraderolle: der komplex­ beladene Mohr von Venedig namens Otello in Verdis gleich­ namigem spätem Meisterwerk. Und Carreras? Seinen Rückzug hat José Carreras schon lang vollzogen

Nachdem Luciano Pavarotti längst im Sängerhimmel den Engelein Canzonen trällert

und Plácido Domingo als tiefergelegter Tenor die Bari­ tonväter der von ihm einst gesungenen jugendlichen Liebhaber mimt, kündigt der Dritte im Bunde der legendä­ ren „Drei Tenöre“ jetzt erneut seinen nunmehr finalen Rück­ zug von den Opernbühnen an – kurz vor seinem 70. Geburts­ tag im Dezember. Den Rück­ zug hat José Carreras streng­ genommen freilich schon lang vollzogen. Denn die vollstän­ digen kräftezehrenden, weil die hohe Tessitura fordernden Partien der Klassiker von Puc­ cini oder Verdi kann der Star­ tenor schon seit Jahren nicht mehr stemmen. Geschickt hat er sich zunächst Randreper­ toire aus Verdis Feder ange­ eignet, so bereits 1995 an der Wiener Staatsoper Verdis Kreuzzugsoper Jérusalem, in der niemand unbedingt die in bekannten Titeln sonst sehn­ süchtig erwarteten Spitzentö­ ne von ihm hören wollte. 2002 gab er in Tokio die Titelpartie der Oper Sly von Ermanno Wolf-Ferrari. Auf Plakaten steht bis heute sein falscher Vorname

Zuletzt sorgte er 2014 mit der eigens für ihn geschriebenen und mit ihm aus der Taufe ge­ hobenen Oper El Juez des ös­ terreichischen Komponisten

Foto: Mauro Taliani, Franz Neumayr

Startenor JOSÉ CARRERAS wird im Dezember 70 Jahre alt und verabschiedet sich mit einer Welttournee von all den Orten seiner frühen Erfolge. Von Peter Krause


Christian Kolonovits für Auf­ horchen. Das Werk ruft das Schicksal jener gestohlenen Kinder in Erinnerung, die wäh­ rend der spanischen FrancoDiktatur ihren nicht linientreu­ en Familien entrissen wurden, um hernach nach den Regeln des Regimes umerzogen zu werden. Dazu wurden sogar ihre Namen geändert. Carreras kennt deren Geschichte als Ka­ talane nur zu gut, verbot Fran­ co doch den Gebrauch der ka­ talanischen Sprache: Der Sän­ ger musste seinen Vornamen deshalb seinerseits in José ändern. Heute steht in seinem Pass längst wieder „Josep“ – der mit ihm befreundete Fußball­ trainer Josep Guardiola hatte das Problem, mit der Gnade der späten Geburt gesegnet, nie, und lässt sich deshalb mit der coolen Kurzform „Pep“ rufen. Da „José Carreras“ aber von Tirol bis Tokio ein markantes Markenzeichen darstellt, steht auf Plakaten bis heute sein fal­ scher Vorname. Nur in seiner Heimat ist Carreras der echte

Edle Geste, großer Ton: Für José Carreras ist Singen ein »Trapez-Akt ohne Sicherheitsnetz«

Josep, als den ihn seine Eltern tauften und auf den schon sein Vater hörte. Eines von »Karajans Kindern«

Wofür steht nun der auf so hoch sympathische Art aristo­ kratisch wirkende Sänger, der seine Bodenhaftung als ex­ trem euphorischer Fan seines Heimatclubs Barça, alias FC Barcelona beweist? Man muss dazu zurückblicken auf die Zeit vor seiner lebensbedroh­ lichen Leukämieerkrankung, nach deren glücklicher Hei­ lung er stimmlich nie mehr ganz an die Glanzzeiten seiner Jugend anknüpfen konnte. Carreras gehört zu den jüngs­ ten Vertretern jener Sängerge­ neration, die man Karajans Kinder nennen darf. Der eins­ tige Megamaestro scharte für seine bei den Salzburger Fest­ spielen zelebrierten und gern parallel auf Tonträger verewig­ ten Opern in Traumbesetzung die damalige jugendliche Welt­ elite um sich, zu der neben den Drei Tenören der wandelnde Mezzo-Eros Agnes Baltsa, die lyrischen Sopranzauberinnen Anna Tomowa-Sintow aus Bul­ garien sowie Mirella Freni aus Italien und natürlich die gigan­ tischen Bass-Baritone José van Dam und Samuel Ramey ge­ hörten. Carreras war im Zu­ sammenwirken mit diesen Kollegen ein gleichsam idealer Don Carlo in Verdis Schiller­ oper – ein schwärmerischer, ein introvertierter, ein fürwahr edler Infant, der sich tragisch in die neue Gattin seines Va­ ters verliebt. Wehmütig nach­ lauschen kann man dem jun­ gen Carreras auf Platte und CD – oder doch gespannt seine weltweite Abschiedstournee verfolgen, in dem der große

Sänger nun mit nachgedunkel­ ter Luxusstimme noch viel ahnen lässt von den alten Zei­ ten großer Sängerpersönlich­ keiten, als die Oper noch nicht Musiktheater hieß. Konzert-TIPPs

Berlin Mi. 12.10., 20:00 Uhr Philharmonie Final World Tour – A Life in Music. José Carreras (Tenor), Bohemia Sinfonieorchester Prag, David Giménez (Leitung). Melodien aus Oper, Operette und Musical sowie Musik aus dem mediterranen Raum Leipzig Sa. 15.10., 20:00 Uhr Gewandhaus Stuttgart Mo. 17.10., 20:00 Uhr Liederhalle Hamburg Do. 20.10., 20:00 Uhr Laeiszhalle München Di. 25.10., 20:00 Uhr Philharmonie Mannheim Mo. 31.10., 20:00 Uhr Rosengarten Frankfurt So. 15.1.17, 20:00 Uhr Alte Oper online-Tipp

Making of West Side Story 1984 Video & Termine: concerti.de/carreras CD-TippS

Verdi: Don Carlo José Carreras, Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Ltg). Warner Classics José Carreras – A life in music Werke von Massenet, Mozart, Puccini u. a. José Carreras, London SO u. a. Sony Classical José Carreras – The 50 Greatest Tracks José Carreras, Royal Philharmonic Orchestra, English Chamber Orchestra u. a. Decca Oktober 2016 concerti   17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Pesaro 10.8.2016

Bochum 12.8.2016

Absolute vokale Wahrhaftigkeit

Spiritualität trifft Spektakel

Halbszenische Eröffnung

Bellini: Norma Macerata Opera Festival. Michele Gamba (Leitung), Luigi Di Gangi & Ugo Giacomazzi (Regie), Maria José Siri, Rubens Pelizzari, Sonia Ganassi

Rossini: Ciro in Babilonia Rossini Opera Festival. Jader Bignamini (Leitung), Davide Livermore (Regie), Antonio Siragusa, Ewa Podles, Pretty Yende

Gluck: Alceste Ruhrtriennale. René Jacobs (Leitung), Johan Simons (Regie), Brigitte Christensen, Thomas Walker, Georg Nigl, Kristina Hammarström

Oper Mit ihrer überragenden Rollenvorgängerin Maria Callas gemein hat Maria José Siri ihre Erfahrungen im Verismo. Sie spürt jeder Nuance der Worte mit ausgeprägtem Bewusstsein für Zwischentöne und Farben nach, ihr Konzept des Schöngesangs folgt ganz dem Desiderat der Wahrheit des Ausdrucks. Ihr Primadonnenton ist ausladend, majestätisch und vibratosatt, er wird begleitet von einer hoch konzentrierten Mimik, einer auch dezidierten Durchdringung der Figur. Die Norma der Siri strahlt eine die Arena Sferisterio füllende Dignität und Autorität aus. Ihre Druidenpriesterin vermittelt weibliche Weisheit und Magie. Mit diesem Ansatz knüpft Maria José Siri somit durchaus an die großen alten Zeiten echter sängerischer Persönlichkeiten an, die heute so selten geworden sind. (PK)

Oper Rossinis ernster Erstling ist eigentlich gar keine Oper, sondern ein Oratorium. Denn einst galt in seiner katholischen Heimat das kirchlich verordnete Lustverbot. So dezidiert weltliche Vergnügungen wie die sinnenfreudige Oper waren während der Fasten-Phasen hoher religiöser Feste verboten. Ausweg war das erlaubte Vertonen biblischer Stoffe. Als Sakraldrama hatte die Oper eine Chance. Spiritualität traf Spektakel. Die nicht zu überbietende Sängerbesetzung, die genialische Regie von Davide Livermore, die fantastischen schwarzweiß-Kostüme von Gianluca Falaschi und das knackige Dirigat von Jader Bignamini gehen beim Rossini Opera Festival 2016 so ideal zusammen, dass die letztlich vollgültige Oper in keinem Moment als kleinzuredende Vorstufe zu späteren Großtaten gelten muss. (PK)

Oper Bereits die Ouvertüre formulierte René Jacobs mit dem brillanten B’Rock Orchestra geradezu als Empfehlungsschreiben für den Musiker Christoph Willibald Gluck. Alles funkelte spritzig und glänzte dabei weich, momentweise geradezu süß. Immer wieder modellierte der Dirigent kostbare melodische Details und exquisite Klangfarben heraus. Von der majestätischen Strenge, die man dem Komponisten allenthalben so gerne attestiert, war wenig zu hören. Eher scheint hier Mozart vorgeprägt. Leider nimmt Ruhrtriennale-Hausherr Johan Simons die vielen Angebote von Musik und Musikern nicht auf. Seine Inszenierung legt anfangs Spuren. Sie ist am Ende nicht mehr als ein müdes, teilweise sogar amateurhaft wirkendes halbszenisches Arrangement vor der gewaltigen Kulisse der Jahrhunderthalle. (AF)

18 concerti Oktober 2016

Fotos: Tabocchini/Macerata Opera Festival, Studio Amati Bacciardi, Vladimir Matusevich/Ruhrtriennale, Studio Amati Bacciardi

Macerata 7.8.2016


„Paula Beer mit einer grandiosen Vorstellung!“ Screen International

MANDARIN PRODUCTION, X FILME CREATIVE POOL und FOZ präsentieren

Pierre Niney

Pa u l a B e e r

Pesaro 12.8.2016

Fellini trifft Rossini Rossini: Il turco in Italia Rossini Opera Festival. Speranza Scappucci (Leitung), Davide Livermore (Regie & Bühne), Olga Peretyatko, René Barbera, Nicola Alaimo, Erwin Schrott, Pietro Spagnoli

Oper Davide Livermore ist – anders als sein Name vermuten lässt – sehr wohl Italiener und kennt sich bestens aus im gattungsübergreifenden Komik-Repertoire seiner Heimat, zumal jenem des Kinos. In seiner Sicht auf Rossinis Il turco in Italia bedient sich der Regisseur also durchaus schamlos bei sattsam bekannten Heldenfiguren der laufenden Bilder – was großartig funktioniert. Herrlich schnurrt so die Typenkomödie ab – als Verkleidungsschlacht auf dem Backstage-Filmset, wo noch der Komparse so tun darf, als wäre er wer. René Barbera mutiert mal eben vom Latin Lover zum kecken Don-Camillo-Pfaffen, was der Produktion seiner liebestollen hohen D besonderen Witz verleiht und im offiziell immer noch sehr katholisch anständigen Italien ein wohl kalkuliertes Regierisiko darstellt. Olga Peretyatko ist als allseits begehrtes Claudia-Cardinale-Imitat alias Fiorilla mit verführerischem Augenaufschlag eine Augenweide im Pünktchenkleidchen, freilich weder sängerisch noch darstellerisch eine echte Buffo-Kanone – hier bleiben Wünsche offen. Sonst steht auch in der dritten Produktion des Rossini Opera Festival ein Traumensemble auf der Bühne des schnuckeligen Teatro Rossini von Pesaro. (PK)

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A B 2 9. S E P T E M BE R

I M k INO concerti 19 Oktober 2016


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

BERLIN  SO. 9.10.2016

Italorussische Buffo-Komik vom Feinsten Oper Mit Kirill Serebrennikov

Rossini: Der Barbier von Sevilla Komische Oper Berlin. Antonello Manacorda (Leitung), Kirill Serebrennikov (Regie). Weitere Termine: 13., 16., 19. & 28.10., 5. & 26.11.

Maestro Antonello Manacorda entzündet das Rossini-Feuer 20 concerti Oktober 2016

Chéreaus darstellerische Intensität: Evelyn Herlitzius ist Elektra Berlin So. 23.10.2016

Jahrhundert-Regisseur Oper Patrice Chéreaus letzte Inszenierung hat wie

sein Jahrhundert-Ring Geschichte geschrieben

S

ein Bayreuther JahrhundertRing gilt als signifikanteste und folgenreichste Opern-Inszenierung aller Zeiten. Patrice Chéreau hat Geschichte geschrieben. Der französische Meisterregisseur in Oper, Schauspiel und Film hatte seine Sänger anno 1976 zu nie dagewesener darstellerischer Intensität und unopernhafter psychologischer Glaubwürdigkeit geführt. Seine Fantasie der Personenführung setzte Maßstäbe. Von Wagner aber ließ er nach dem Skandalerfolg über Jahrzehnte die Finger. Für seine letzte Inszenierung – die wiederum mythenschwere

Elektra von Richard Strauss – scharte er kurz vor seinem Tod dann noch einmal seine einstigen Ring-Stars in Kleinstpartien um sich – darunter die Wotan-Legende Donald McIntyre als Alter Diener und den Alberich Franz Mazura als Der Pfleger. Die Originalproduktion vom Festival in Aix-enProvence ist nach Abstechern u. a. an der New Yorker Met erstmals in Deutschland zu erleben. Strauss: Elektra Staatsoper Berlin. Daniel Barenboim (Leitung), Patrice Chéreau (Regie). Weitere Termine: 26. & 29.10., 1. & 4.11.

Fotos: Nikolaj Lund, Brescia/Amisano/Teatro alla Scala, foto-ed.de, Paul Schirnhofer/DG

setzt Rossinis koloraturensprühendes Buffo-Meisterwerk einer der spannendsten russischen Regisseure der Gegenwart in Szene. Und mit Antonello Manacorda entfacht einer der vielversprechend­ sten Maestri der mittleren Generation das grandiose Feuerwerk des Komischen. Im Sommer feierte der Italiener beim Festival in Glyndebourne große Erfolge. Studiert hat er beim legendären finnischen Dirigenten-Erzieher Jorma Panula, entscheidend gefördert wurde er von Claudio Abbado – zunächst noch als Konzertmeister in den Orchestern seines Landsmanns.


Wiesbaden FR. 14.10.2016

Weitere Tipps

Transparentes Sprühen Oper Konrad Junghänel interpretiert Mozart

mit dem Geist der Alten Musik

E

ine der schönsten und meistgespielten Opern ist zugleich eine der komplexesten. Die Zauberflöte gleicht einem Füllhorn der Kulturgeschichte: Sie ist heiteres Wiener Volkstheater, ausstattungspralles Maschinentheater, kinderfreudige Kasperloper, weise Parabel über das Erwachsenwerden, Märchen über das Menschsein, altägyptischer Mythos, Freimaurer-Lehrstück. Ihre Botschaft ist so aktuell wie eh und je: Die Menschheit aus dem Reich der Finsternis und

des Aberglaubens in eine lichte Welt der Vernunft und des Geistes zu führen. Alte MusikExperte Konrad Junghänel steht erneut am Pult. Er hat in Wiesbaden mit seinem transparent sprühenden, feingliedrig ausgehörten und dabei perfekt austarierten MozartKlangbild bereits Maßstäbe gesetzt.

Koloraturen-Königin Oper Elīna Garanča beerbt im heimlichen

deutschen Mekka des Belcanto Edita Gruberová ünchens Hausgötter sind Mozart, Wagner und Strauss. Doch die Bayerische Staatsoper ist auch ein heimliches Mekka des Belcanto. Edita Gruberová als Königin der Koloraturen hat Donizetti und Bellini an der Isar schon in der Intendanz von Sir Peter Jonas gleichsam hoffähig gemacht. In die großen Schuhe der großen Koloratursopranistin steigt nun mit Elı¯na Garancˇa als Léonor de Guzman eine der Donizetti: La Favorite Bayerische Staatsoper München. Karel Mark Chichon (Leitung), Amélie Niermeyer (Regie). Weitere Termine: 28. & 31.10., 3., 6. & 9.11.

DER BARBIER VON SEVILLA

Fr. 14.10., 19:30 Uhr Das Meininger Theater Einst war er Assistent von Konwitschny, Bogdanov und Bosse, heute wirkt der Hamburger Regisseur Lars Wernecke als Oberspielleiter am Südthüringischen Staatstheater. Leipzig

Mozart: Die Zauberflöte Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Konrad Junghänel (Ltg.), Carsten Kochan (Regie). Weitere Termine: 23. & 30.10., 6., 18., & 27.11.

München So. 23.10.2016

M

Meiningen

derzeit weltbesten Mezzoso­ pranistinnen. Im Schlepptau hat die attraktive Lettin ihren Gatten Karel Mark Chichon, der am Pult stehen wird. Es inszeniert die frühere Freiburger und Düsseldorfer Intendantin Amélie Niermeyer.

Passen Elīna Garanča die Belcanto-Schuhe der Gruberová?

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

TURANDOT Sa. 22.10., 19:00 Uhr Oper Leipzig Die stimmgewaltige Amerikanerin Jennifer Wilson singt Puccinis Eisprinzessin. Just mit der Turandot gab die gefragte Wagner- und Strauss-Heroine anno 2002 ihr Operndebüt an der heimischen Connecticut Opera. Mannheim

Aida Sa. 29.10., 19:30 Uhr Nationaltheater Mit der Verdi-Premiere feiert Alexander Soddy seinen Einstand als neuer Generalmusikdirektor, Schauspielregisseur Roger Vontobel wagt sich nach Rossinis Wilhelm Tell in Hamburg erneut an eine Grand Opéra. Köln

Falstaff So. 30.10., 18:00 Uhr Oper Köln In jungen Jahren war der italienische Bariton Lucio Gallo ein bissig eifersüchtiger Ehemann Ford, jetzt ist erst er zum dicken Ritter Sir John Falstaff gereift. Dietrich W. Hilsdorf inszeniert Verdi.

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Oktober 2016 concerti   21


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Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Oktober

2 Kirill Gerstein

4 Alessandro de Marchi

8 Lang Lang

14 Fumito Nunoyo

Fotos: Marco Borggreve, Martin Vandory, Felix Broede/DG, Claudia Hansen

... freut sich auf Tschaikowsky

... debütiert mit Mozart

... befasst sich mit Haydn

... verfremdet Bach

2_Porträt From Russia with Jazz Wandler zwischen den Welten: Kirill Gerstein lässt die weißen und schwarzen Tasten nicht nur in der Klassik aufstieben 4_Interview »Die Continuo­ gruppe ist meine Viererkette« Fußball und Musik? Für Barockspezialist Alessandro de

Marchi hängen diese beiden Welten enger zusammen, als mancher auf den ersten Kick denken mag 8_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen! Die wichtigsten Termine im Oktober, ausgewählt von der concerti-Redaktion 16_ Klassikprogramm concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 1


porträt

From Russia with Jazz Wandler zwischen den Welten: KIRILL GERSTEIN lässt die weißen und schwarzen Tasten nicht nur in der Klassik aufstieben. Von Michael Blümke

A

ngefangen hat bei ihm alles mit Jazz. Als Teenager war Kirill Gerstein von vielen Schallplatten der elterlichen Sammlung so fasziniert, dass er unbedingt Jazz-Pianist werden wollte. Bald stellte sich heraus, dass diese Leidenschaft tief ging und keinesfalls nur eine vorübergehende Phase war. Und so machte er sich 1993 mit 14 Jahren und einem Stipendium für das Berklee College in Boston in der Tasche auf den Weg in die USA. Der Vibraphonist Gary

Burton hatte dem Jungen zu diesem Stipendium verholfen, nachdem er ihn bei einem Festival in der UdSSR kennengelernt hatte und von seiner Improvisationskunst hellauf begeistert war. In Boston entdeckte Gerstein dann bald auch die klassische Musik – und steckte in einem Dilemma. Einige Zeit ließen sich Jazz und Klassik noch unter einen Hut bringen, irgendwann aber musste er eine Entscheidung treffen: nicht gegen den Jazz, aber für die Klassik.

Ein Wettbewerb mit Folgen

Eine weise Entscheidung, wie sich schon bald herausstellen sollte. Auch wenn er natürlich nicht ganz vom Jazz gelassen hat und sich immer wieder Ausflüge in dessen Gefilde gönnt. Doch als klassischer Pianist nahm Gersteins Karriere rasch Fahrt auf. Sein erster großer Erfolg war gleich in doppelter Hinsicht be­deutsam für ihn: 2001 gewann er in Tel Aviv nicht nur den renommierten Rubinstein Wettbewerb, sondern lernte auch seine Frau Noam kennen.

Foto: Marco Borggreve

Wandel zwischen den Welten als Inspirationsquelle: Kirill Gerstein

2 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16


Die größte Auszeichnung für einen Pianisten aber wurde ihm 2010 zuteil, als er den alle vier Jahre verliehenen Gilmore Artist Award erhielt. Ein Preis mit Gewicht – auch wenn ihn nur wenige kennen: Landet ein Pianist auf der von zahlreichen namhaften Musikschaffenden erstellten Vorschlagsliste, wird er von den Mitgliedern der anonymen Jury über drei Jahre hinweg bei Konzerten und Auftritten „begleitet“ und bewertet, ohne dass er davon erfährt. So kam es, dass 2010 ein netter Herr aus Michigan Kirill Gerstein nach einem Konzert einen Umschlag mit einem Scheck über 300 000 Dollar überreichte und ihm mitteilte, er wäre der neue Gilmore-Preisträger. Vom Preisträger zum Kompositionsauftraggeber

OHNE WORTE ...

Werke von Schumann, Schostakowitsch, Tschaikowsky Mo 24.10.2016 20 Uhr > Di 25.10.2016 20 Uhr > Glocke, Großer Saal

Da der Betrag für die Förderung der eigenen Karriere verwendet werden soll, hat der stolze Gewinner auch ein paar Kompositionsaufträge vergeben. Zum einen an Oliver Knussen, der für ihn Ophelia‘s Last Dance schrieb: ein rund zehnminütiges Werk, das Gerstein dann gleich auf seiner Debüt-CD bei Myrios Classics eingespielt hat. Zum anderen an Brad Mehldau und Chick Corea. Denn schließlich hat bei ihm ja alles mit Jazz angefangen.

Konzert-TIPP

Göttingen Fr. 14.10., 19:45 Uhr Stadthalle Orphische Gesänge. Kirill Gerstein (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Liszt: Orpheus, Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44 online-Tipp

Kirill Gerstein entdeckt neue Saiten Video & Termine: concerti.de/gerstein CD-Tipp

Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 Kirill Gerstein (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, James Gaffigan (Leitung). myrios classics

ra u s a u s d e m a l l t a g > r e i n i n s ko n z e r t Abo-/Karten-Hotline: 0421 – 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de


Interview

»Die Continuogruppe ist meine Viererkette« Fußball und Musik? Für Barockspezialist alessandro de marchi hängen diese beiden Welten enger zusammen, als mancher auf den ersten Kick denken mag ... Von Christian Schmidt

Geschichte beginnt bei ihm zu atmen: 1962 in Rom geboren, assistiert Alessandro De Marchi Daniel Barenboim und Claudio Abbado, entwickelt sich zum Spezialisten historischer Aufführungspraxis und gefragten Belcanto-­ Dirigenten. Seit 2010 ist er künstlerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.

4 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

Foto: Sandra Hastenteufel

zur person


E

s gibt zwei italienische Prominente des Namens Alessandro de Marchi: einen Radrennfahrer und einen Dirigenten. Letzterer lebt seit einem Vierteljahrhundert in Deutschland und machte sich durch europaweit gefeierte Auftritte einen Namen als ehrgeiziger Forscher für die historische Aufführungspraxis Alter Musik. Und doch offenbart der 53-Jährige als einstiger Rockfan und Jazzmusiker auch im Interview eine lebensbejahende Offenheit. Italien ging es in diesem EURO-Sommer alles andere als gut – sind Sie ein Fußballfan?

Absolut nicht. Aber meine deutschen Nachbarn haben mich so geärgert am Tag des Spiels, dass ich das Viertelfinale dann doch gesehen habe. Danach ging es mir nicht besser, aber furchtbar traurig war ich nicht: Die Leidenschaft für Fußball habe ich noch nicht entdeckt. Schade eigentlich, denn das Thema verbindet. Gibt es Analogien zwischen einer Mannschaft und einem Barockensemble?

Absolut! Kollaboration ist ganz zentral. Auch die Dirigentenfigur hat sich zum Primus inter Pares gewandelt, der Diktator gehört zu einer anderen Zeit. Heutzutage gibt es in der Musik viel eher den Mannschaftsgedanken. Man spielt ja als Trainer wie als Dirigent nicht selbst mit, gibt aber die eigenen Vorstellungen vom Spiel weiter. Das heißt, die Continuogruppe ist Ihre Viererkette.

Genau! Wenn die sehr groß ist, muss man sich zwischen ver-

schiedenen Konstellationen der „Manndeckung“ im Ensemble entscheiden. Was macht für Sie den besonderen Reiz der Alten Musik aus?

Wahrscheinlich die Tatsache, dass in den Noten nur 20 Prozent von dem stehen, was man machen muss – den Rest hat man durch Wissen, Fantasie und Improvisation auszugleichen. Zum Beispiel gibt es in einer Partitur des 17. Jahrhunderts nicht mal alle Töne, die zu spielen sind.

»Die eine Art zu spielen gibt es nicht« Wie hoch ist der Anteil zwischen Forschung und Interpretation?

Das kommt sehr aufs Stück an. Wir wissen, dass die musikalische Praxis sehr komplex war. Das heißt auch: Je mehr Quellen man erforscht, desto mehr zweifelt man auch – die eine Art zu spielen gibt es nicht. Wenn Sie etwa ein Stück von Monteverdi vor sich haben, müssen Sie zuerst die Partitur rekonstruieren, denn es gibt nur ein Notensystem für die Basslinie und eines für den Gesang. Zu seiner Zeit hatte das Orchester aber bis zu 30 Musiker, die Continuospieler hatten nur eine Ziffer, haben aber viel mehr gemacht; die anderen wiederum waren unglaubliche Improvisationskünstler, und alle zusammen haben auch mehrere Monate lang probieren können. Bis ins 18. Jahrhundert hinein spielten sie das alles auswendig, das muss man

sich mal vorstellen, wie gut sie die Musik gekannt haben! Es kann also gar keine Authentizität geben.

Nein. Man kann sich aber durch viele Recherchen die Freiheit erarbeiten, manche Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Sie arbeiten europaweit auch mit Ensembles zusammen, die auf modernen Instrumenten spielen. Wie offen sind diese für solche Entscheidungen?

Ich habe noch nie eine schlechte Erfahrung mit modernen Orchestern gemacht. Es gibt im Moment ein ganz großes Interesse für die historisch informierte Aufführungspraxis, und da sind Musiker wie die Tiere: Sie riechen es, ob das gegenseitig funktioniert. Heutzutage sind es eher die Spezialisten, die Schwierigkeiten machen, weil sie glauben, alles besser zu wissen. Da sind Musiker mit modernem Instrumentarium häufig offener: Wenn ich etwa mit der Staatskapelle Dresden arbeite, die von Generation zu Generation ihre besonderen Klangeigenschaften weitergibt, mache ich mir in den Proben Notizen, wie sie was machen, weil es so interessant ist. In ihrer über 460 Jahre langen Tradition hat sich zum Beispiel erhalten, dass die Streicher von der Vokalmusik her denken. Heutzutage hat man nur wenige Proben, und die Musiker können nicht aus dem Stand improvisieren. Wie kommen Sie da mit Ihrem dauernden Wissensvorsprung zurecht?

Ich muss meine Noten sehr sorgfältig vorbereiten und entconcerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 5


Interview

»Das Publikum sollte verstehen, worum es geht« Klingt nach viel Arbeit.

Wenn man bedenkt, dass ein Barockdirigent weniger verdient als ein klassischer, ist das nicht gerecht, ja. Man arbeitet Monate im Voraus für ein Projekt. Bei Tschaikowsky steht eben sogar jede einzelne Crescendo-Gabel in den Noten.

Aber auch da gibt es theoretisch noch viel zu tun für die Praxis. Bei Mahler ist ja jedes Rubato und jede Balance zwi6 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

schen den Instrumentengruppen notiert, weil er so ein erfahrener Dirigent war. Bei uns muss man das alles aufschreiben. Inwiefern ändern sich Ihre Ansichten zu einem Werk über die Jahre hinweg?

Man wird natürlich älter, lernt viel und reift. Ich kenne so ziemlich alle Quellen zur Aufführungspraxis, und solange sich keine neuen auftun, ist der Änderungsbedarf begrenzt. Es sind öfter die Kontexte, die sich ändern, die Programme, die Dramaturgie oder die Inszenierung bei einer Oper, da kann man sich dann auch mal anders entscheiden. Es ist alles möglich – Hauptsache, der stilistische Rahmen wird entschieden und ist dann auch stimmig.

gibt es übrigens auch bei der Opernregie eine interessante neue Tendenz: Man möchte mehr und mehr auch mal was Schönes sehen. In der tausendsten Traviata-Inszenierung kann man ja gern alles Mögliche neu deuten – bei Ausgrabungen unbekannter Opern hat das Publikum das Recht, zumindest einmal zu verstehen, worum es geht. Konzert-TIPP

Hannover So. 16.10., 17:00 Uhr & Mo. 17.10., 19:30 Uhr Staatsoper Midori Seiler (Violine), Niedersächsisches Staatsorchester, Alessandro de Marchi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 98 B-Dur, Mozart: Violinkonzert Nr. 2 D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur online-Tipp

Wie gut kommen Sie mit dem deutschen Regietheater zurecht?

Wenn ein Produkt gut ist, bin ich offen für vieles – doch manchmal muss man bei jungen Regisseuren auch mal nein sagen. Bestenfalls bilden Musik und Szene eine Einheit. So wie auch die Barockmusik im Moment eine Renaissance erlebt,

Neu entdeckte Kantate von Alessandro Stradella Video & Termine: concerti.de/demarchi CD-Tipp

Mozart: La Clemenza di Tito Academia Montis Regalis, Alessandro De Marchi (Leitung). cpo

Foto: Sandra Hastenteufel

scheiden, wie viel ich vorgebe und was ich den Musikern überlasse. Natürlich sollte man dafür vorher wissen, wer spielt. Man darf nicht erwarten, dass die Musiker heute zu dritt über den Kontrapunkt improvisieren können – das ist ein musikalisches Sudoku, das keiner mehr beherrscht. Freilich gibt es Jazzer oder Organisten, die für sich improvisieren können, aber eben nicht zugleich mit anderen. Alles, was kontrapunktisch ist, schreibe ich also einfach auf. Dann kann ich es den Musikern überlassen, auf diesem festgeschriebenen Level frei zu spielen. Bei den Sängern ist es auch sehr abhängig von der Musikerpersönlichkeit: Sie kommen zum Teil mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen, die dann nicht unbedingt harmonieren, also muss man dann vor und bei den Proben Vorschläge machen und Rahmen festlegen, sonst geht das nicht zusammen.


KLASSIK FÜR HANNOVER

SAISON

2016:1

7

IGOR LEVIT : KLAVIER Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Igor Levit © Gregor Hohenberg / SCI

Freitag : 21. Oktober 2016 : 19.30 Uhr Rzewski „The People United“ Beethoven „Diabelli-Variationen" op. 120

Sonntag : 23. Oktober 2016 : 17.00 Uhr Bach „Goldberg-Variationen“ BWV 988

NATHALIA MILSTEIN : KLAVIER Mozart Klaviersonate B-Dur KV 281 Liszt „Sonetto 104 del Petrarca“ Bartók „Im Freien“ Sz 81 Chopin 3 Mazurkas op. 50 Ravel „Le tombeau de Couperin“

Nathalia Milstein © Frances Marshall Photography

Dienstag : 1. November 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Kleiner NDR-Sendesaal

Samstag : 5. November 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi

CHRISTIAN TETZLAFF : VIOLINE DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN

Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Schönberg „Verklärte Nacht“ Haydn Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80

KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover www.promusica-hannover.de Tel. 0511 : 36 38 17 in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen


So Klingt

… Bremen & Niedersachsen. Die wichtigsten Termine im Oktober, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Brahms wie einen verrückten deutschen Tango spielen Tastenlöwe Lang Lang gibt sein Debüt bei der Kammerphilharmonie Bremen

S

howman trifft auf analytischen Feingeist. Man darf gespannt sein, wie das musikalische Gipfeltreffen zweier so unterschiedlicher Künstler-Temperamente ausgehen wird. Lang Lang gibt unter der musikalischen Leitung von Paavo Järvi mit einem der populärsten Klavierkonzerte von Mozart sein Debüt bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. So ganz nach dem Geschmack des chi-

8 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

nesischen Tastenlöwen, der es liebt, sich in großen Arenen als Piano-Popstar zu inszenieren. Frei nach Beethovens Ode an die Freude: „Seid umschlungen, Millionen!“ Mit dem Beethoven-Zyklus rockte die Bremer Exzellenzinitiative in Sachen klassischer Musik mit ihrem Chef Paavo Järvi am Pult die bedeutendsten Konzertsäle rund um den Globus. Da der estnische Dirigenten-Star in musikalischen Zyklen denkt,

galt der nächste Streich der profunden Erkundung des romantisch-wilden SchumannUniversums. Und da drei Mal das sprichwörtliche Bremer Recht sind, folgt nun der Intimus von Robert Schumann und Clara Wieck, Johannes Brahms. Dessen sinnliche Musik ist für Järvi eine Synthese aus Beethoven und Schumann. Mit seinem Credo hält Järvi sich an Leonard Bernstein: Orchester sollten die Sinfonien von Brahms schon mal wie „einen verrückten deutschen Tango“ spielen. Sigrid Schuer Fr. 21.10., 20:00 Uhr Glocke Lang Lang (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ & Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Fotos: Felix Broede/DG, Gert Weigelt

Macht vor jedem Auftritt ein kurzes Nickerchen: Pianist Lang Lang


Suche nach Licht und Leidenschaft Hannover Eine tänzerische Reise

in die Seele Franz Schuberts

W

ien zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Habsburger Residenz und Schmelztiegel – doch inmitten der Großstadt bleibt die Welt des Franz Schubert klein und überschaubar; „für nichts als das Komponieren“ sei er geschaffen. Der junge Künstler sucht zwar regelmäßig Kaffeehaus-Geselligkeit, doch bleibt er im Grunde ein verschlossener Zeitgenosse. Knapp 200 Jahre später widmet sich nun ein anderer Wiener der Musik und dem Menschen Schubert: Fasziniert von der Atmosphäre zahlreicher Kompositionen, von der Schubert’schen Melancholie und der unstillbaren Sehnsucht, die aus vielen Werken spricht, gestaltet der 1969 in Wien geborene Tänzer und Choreograf Jörg Mannes seine eigene Schubertiade. Aus profunder Kenntnis durch Überlieferung – und natürlich zu Musik von Franz Schubert – entfaltet er ein bewegtes Bild des nur 31 Jahre dauernden Lebens, das sich vor allem im engen Zirkel von Freunden abgespielt hat. Das Dasein als unruhige Wanderschaft zu begreifen – dieser romantische Gedanke des Komponisten steht im Mittelpunkt des Tanzabends. Dagmar Ellen Fischer Sa. 1.10., 19:30 Uhr (UA) Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie) Stefan Adam (Bariton), Daniel Klein (Leitung) Weitere Termine: 7., 15., 21. & 26.10., 1., 9., 13. & 20.11.

Musikalische Höhepunkte Deutsche Romantik in Dresden & Leipzig 2 Konzertkarten Semperoper und 1 Konzertkarte Gewandhaus zu Leipzig, Orgelvorspiel in der Thomaskirche, weitere musikalische Veranstaltungen, Globetrotter-Reiseleitung 30.11. – 04.12.16 ab € 1.129,-

Adventsstimmung in Dresden

Konzertkarte Kategorie 3 für das Weihnachtsoratorium in der Frauenkirche, Besuch Museum für Sächsische Volkskunst, Globetrotter-Reiseleitung 02.12. – 04.12.16 ab € 429,-

Musikreise ins weihnachtliche Polen

2 Konzertkarten sehr gute Kategorie für die Oper und Philharmonie in Warschau, Exklusivkonzert, Globetrotter-Reiseleitung 13.12. – 18.12.16 ab € 1.069,-

Klingendes Israel

3 Konzertkarten sehr gute Kategorie für Veranstaltungen in Jerusalem und Tel Aviv, Vortrag und Gespräche mit einem israelischen Komponisten und Buchautor, Globetrotter-Reiseleitung 14.02. – 19.02.16 ab € 2.239,-

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Tipps & Termine

Macht und Eitelkeiten Agrippina intrigiert bei den Internationalen Händel-Festspielen Oldenburg

H

ändel-Opern haben längst aus dem Schutzraum der Festspiele in Göttingen, Halle und Karlsruhe ins Repertoire zurückgefunden. Und doch bleiben die der Motor. Manchmal mit einer direkten Fernwirkung, wie im Falle der Göttinger Agrippina, die jetzt im koproduzierenden Oldenburg auf dem Programm steht. Der Spezialisten-Festspielbonus im Graben und auf der Bühne bleibt dabei für die Oldenburger unter Jörg Halubek inspirierender Ansporn; der szenische Rahmen von Laurence Dale sicherer Rückhalt für die

Wiederholung des Göttinger Erfolgs. Dabei ist vor allem die titelgebende, intrigante Kaisergattin Agrippina, die ihren Ehemann Claudio am liebsten durch Sohnemann Nero ersetzen würde, eine szenische Steilvorlage, um bei erster Gelegenheit einen Intrigen-Stadel vom Feinsten in Gang zu setzen. Als Kammerspiel um die Macht. Auf einem Laufsteg der Eitelkeiten. Hier berauschen sich überzeichnete Prototypen mit Witz und Selbstironie am Erfolg jeder gelungenen Täuschung und Boshaftigkeit. Joachim Lange

Der Alten Musik verpflichtet: Dirigent Jörg Halubek Sa. 15.10., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung), Laurence Dale (Regie) Weitere Termine: 22. & 29.10., 6., 9. & 24.11.

Ein hässliches Oratorium! Bremen Mit Mendessohns Elias über die

E

Gotisches Gotteshaus: Spielstätte St.-Petri-Dom in Bremen So. 2.10., 20:00 Uhr Dom St. Petri Mendelssohn: Elias. Agnieszka Tomaszewska (Sopran), Elisabeth Graf (Alt), Manuel König (Tenor), Henryk Böhm (Bass), Bremer Domchor, Bremer Philharmoniker, Tobias Gravenhorst (Leitung) 10 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

in hässliches Oratorium! Da sind sich der Bremer Domkantor Tobias Gravenhorst und seine Mitstreiter einig. Und doch führen sie den Elias von Felix Mendelssohn ganz bewusst im St. Petri Dom auf – als selbstkritische Reflexion im Sinne der Ringparabel aus Lessings Nathan der Weise. Der zufolge soll jede Religion den gleichen Stellenwert haben. Diesem Plädoyer für Toleranz folgt auch Gravenhorst. Der Elias soll zum Nachdenken über die aggressiven Schattenseiten der christlichen Religionsgeschichte anregen. Ein

von den Engeln behüteter Elias, stark, eifrig, aber auch zornig und finster, der zum Mord an Baalspriestern aufruft und mit Depression gestraft wird. Eingebettet ist die Aufführung in ein intensives Begleitprogramm, in dem die tröstlichen und die gehässigen Aspekte des Oratoriums beleuchtet werden. Ein Vortrag möchte unter dem Titel Elias und der Krieg zwischen den Religionen zum Nachdenken über ein problematisches Oratorium anregen, für das Mendelssohn so wunderbare, opernhafte Musik komponierte. Sigrid Schuer

Fotos: Johannes Schaugg, Wikimedia Commons, Theater Osnabrück

Schattenseiten der Religionsgeschichte nachdenken


Streichquartett eines großen Kroaten Oldenburg Boris wer? Das

Adria Ensemble schickt sich an, eine Wissenslücke zu schließen. Denn selbst KlassikFans können kaum etwas mit dem Namen Boris Papandopulo anfangen. Dabei gehörte der Komponist zu den bedeutendsten kroatischen Musikern des 20. Jahrhunderts. Das Universaltalent ergründete die Musik zudem als Dirigent, Schriftsteller, Kritiker, Journalist, Pianist und als OpernIntendant. Das Adria Ensemble gibt nun mit dem Streichquartett Nr. 3 „Narodni“ einen Einblick in Papandopulos Schaffen. Der Komponist starb 1991 in Zagreb, zwei Jahre, nachdem auf dem Prager Prachtboulevard Narodni eine friedliche Studentendemonstration gewaltsam niedergeschlagen worden war. Papandopulo kombinierte kühn und zuweilen grotesk zugespitzt die rhythmische Melodik kroatischer Volksmusik mit der Zwölftonmusik. Sigrid Schuer

TAGE

ALTER MUSIK IN HERNE

HOMMAGE

Konzerte mit Le Concert Spirituel, MainBarockorchester Frankfurt, Conjunto de Música Ars Longa Havanna, Graindelavoix, Ensemble 1700 u. a. MUSIKINSTRUMENTEN-MESSE 10. BIS 13. NOVEMBER 2016 auf der Bühne und im Radio

Ableger des Osnabrücker Sym­ phonieorchesters: Adria Ensemble So. 16.10., 11:30 Uhr Theater am Domhof Adria Ensemble. Mahler: Klavierquartett a-Moll, Papandopulo: Streichquartett Nr. 3 „Narodni“, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

INFOS Stadt Herne / 02323 162839 tage-alter-musik.de Eine Veranstaltung mit der

concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 11


Tipps & Termine

Marathonmann am Flügel Hannover & Bremen Igor Levit stemmt

Variationszyklen von Bach, Beethoven und Rzewski

W

arum macht er das bloß? Igor Levit sucht sich die schwersten Brocken der Klavierliteratur heraus, um am Flügel den Marathonmann zu geben. Den Spitznamen hat er inzwischen weg. Er ist ein Besessener mit politischer Haltung. Dieser in Nischni Nowgorod geborene Pianist, dem eine renommierte deutsche Tageszeitung schon 2010 weissagte, dass er einer der großen Pianisten unseres Jahrhunderts sei. Da war er gerade mal 23. Politische Haltung braucht es wohl, um sich an ein zeitgenössisches Werk heranzuwagen,

dass als unspielbar gilt: Frederic Rzewskis revolutionsbewegter Variationszyklus The People United Will Never Be Defeated, noch schwerer als Beethovens ohnehin schon teuflisch vertrackten DiabelliVariationen. Levit ist besessen von Beethoven. „Je häufiger ich eine Sonate spiele, je mehr ich damit arbeite, desto weniger verstehe ich sie, desto mehr entfernt sie sich von mir, desto glücklicher werde ich damit, und desto öfter will ich sie spielen“, hat er einmal gesagt. Genau darin mag sein Erfolgsgeheimnis liegen. Sigrid Schuer

Das Schwerste ist ihm gerade leicht genug: Igor Levit Fr. 21.10., 19:30 Uhr & So. 23.10., 17:00 Uhr NDR Landesfunkhaus Hannover Mo. 31.10., 20:00 Uhr Glocke Bremen Igor Levit (Klavier). Werke von Bach, Beethoven & Rzewski

Beethoven befragen Hannover Andrew Manze und Friedericke

D

Dirigiert und moderiert NDR-Reihe »Klassik Extra«: Andrew Manze So. 9.10., 11:30 & 18:00 Uhr NDR Landesfunkhaus Klassik Extra. NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung & Moderation), Friederike Westerhaus (Moderation). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ 12 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

ie Klassik-Extra-Konzerte der Radiophilharmonie Hannover sind bestens eta­ bliert im Musikleben der Landeshauptstadt. Diese Konzerte bieten nicht nur ein gutes, weil kurzes Alternativformat für Klassikneulinge, sondern zudem auch unterhaltsame Erläuterungen zu den Stücken. Mit dem Moderator Roger Willemsen hatte diese Reihe geradezu Kultcharakter angenommen. Durch Willemsens frühen Tod war der NDR nun gezwungen, eine neue, attraktive Besetzung der Moderatorenrolle zu finden. Und da suchte man nicht

lange, sondern verpflichtete kurzerhand aus dem eigenen Haus den überaus beliebten Chefdirigenten des Orchesters, Andrew Manze. Im Dialog mit der NDR-Moderatorin Friederike Westerhaus werden nun acht Mal pro Saison Meisterwerke der Sinfonik vorgestellt. Die Reihe beginnt mit einem ausgesprochenen Lieblingsstück Manzes: mit Beethovens dritter Sinfonie, der sogenannten „Eroica“. Da wird man sicher nicht nur einiges über den bekannten Untertitel dieser Sinfonie erfahren. Reinald Hanke

Fotos: Felix Broede, Gunter Gluecklich/NDR, Ludwig Olah

Westerhaus fühlen der »Eroica« auf den Zahn


THEATER

NEU ERLEBEN!

Mit Mozart und Widmann auf die Jagd gehen

DI 18.10.2016

DI 15.11.2016

STAATSORCHESTER BRAUNSCHWEIG: „PLANETEN“

STAATSORCHESTER BRAUNSCHWEIG: „MAURICE“

SYMPHONIEORCHESTER DES NATIONALTHEATERS PRAG: „NEUE WELT“

Dirigent: Ariel Zuckermann

Solist: Maurice Steger, Flöte

Solist: Adam Skoumal, Klavier

© Ruth Walz

© Frank Jockschies, Killpix

© credit Ventre Fotos

MI 16.11.2016

MI 07.12.2016

MO 23.01.2017

BRUNO GANZ UND DAS DELIAN::QUARTETT: „DSCH – SPUREN EINES LEBENS“ert

STAATSORCHESTER BRAUNSCHWEIG & VIVA VOCE: „VOCE“

DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN: „KLASSISCH“ Dirigent: Paavo Järvi Solistin: Vilde Frang, Violine

© Christian Ruvolo

© Disney Enterprises Inc., mit freundl. Genehmigung von „The Walt Disney Company (Germany) GmbH Germany, Switzerland and Austria“

Literarisches Konzert

FR 03.02.2017

FR 24.03.2017

MI 26.04.2017 STAATSORCHESTER BRAUNSCHWEIG: „WONDERLAND“

NDR RADIOPHILHARMO- SABINE MEYER/ NIE: „ERNSTE GESÄNGE“ THE KING’S SINGERS: „INS BLAUE” Solist: Albert Dohmen, Bassbariton Dirigent: Andrew Manze

Filmkonzert Zu allen Konzerten bieten wir eine Konzerteinführung am Konzerttag um 19.15 Uhr an! (Ausnahme: 16.11.2016)

© Detlev Schneider

Neue Besetzung, alter Glanz: das Leipziger Streichquartett Mi. 19.10., 20:00 Uhr Schlosstheater Leipziger Streichquartett. Mozart: Streichquartett B-Dur KV 458, Widmann: Streichquartett Nr. 3 „Jagd­­­quartett“, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51

© M. Borggreve, Warner Classics

© Borggreve für Harmonia Mundi

DI 06.09.2016

© Martin Sigmund

mermusikzyklus, der noch nie in der Krise war und bei dem auch keine Krise absehbar ist. Die sieben Konzerte pro Saison sind fast immer annähernd ausverkauft. Wer also zum Kammermusikring ins Celler Schloss will, der muss sich das schon frühzeitig überlegen und sich um eine der wenigen Restkarten bemühen, denn der Zyklus ist nach wie vor mit etwa 75 Prozent ausabonniert. Das wird beim Gastspiel des Leipziger Streichquartetts nicht anders sein. Erstmals seit dem Ausscheiden von Geiger Stefan Arzberger sind die vier Musiker mit ihrem neuen vierten Mann, Conrad Muck, unterwegs. Das Programm verspricht interessant zu werden durch die Kopplung von Mozarts Jagdquartett mit Jörg Widmanns drittem Quartett, das Bezug nimmt auf das Mozartstück. Reinald Hanke

© FBroede

Celle Celle hat einen Kam-

DI 09.05.2017

DO 15.06.2017

STAATSORCHESTER BRAUNSCHWEIG: „NESSUN DORMA“

FREIBURGER BAROCKORCHESTER: „REFORMATION“

Italienische Operngala

Solistin: Isabelle Faust, Violine

Das gesamte Theaterprogramm sowie ausführliche Informationen und Beschreibungen zu den einzelnen Stücken finden Sie im neuen Spielzeitheft 2016/2017 und online auf www.theater.wolfsburg.de

ABOSERVICE, BERATUNG, TICKETSERVICE

telefonisch: 05361 2673-38 per E-Mail: karten@theater.wolfsburg.de online: www.theater.wolfsburg.de schriftlich: Theater Wolfsburg Klieverhagen 50 38440 Wolfsburg

concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 13


Tipps & Termine

Von Bach bis Morricone hildesheim Der japanische Marimbaspieler

Fumito Nunoya lässt die Schlegel tanzen

S

ie ist ein Monument der Literatur für Violine solo, aber nicht nur das: Johann Sebastian Bachs berühmte Chaconne lässt sich auch auf dem hölzernen Schlagstabspiel realisieren. Wenn man es mit so viel Feingefühl beherrscht wie der an der Detmolder Musikhochschule lehrende MarimbaVirtuose Fumito Nunoya. Auf Einladung des Kulturrings Hildesheim lässt er die Schlägel tanzen und gibt Einblicke in sein weites Repertoire: Die Chaconne steht da ebenso auf dem Programm wie japanische Musik oder Astor Piazzollas

Le Grand Tango. Als Auftrittsort fungiert der SchafhausenSaal im Roemer- und PelizaeusMuseum, das eine der weltweit bedeutendsten AltägyptenSammlungen besitzt. Was außerdem neugierig macht: Musikalischer Partner bei diesem Kammerkonzert unter dem Motto „Faszination Marimba!“ ist der junge Pianist Benyamin Nuss. Vor sechs Jahren wurde er durch ein außergewöhnliches Album bekannt, legte er doch Klavierversionen von Musik des japanischen Videospielkomponisten Nobuo Uematsu vor. Georg Pepl

Bringt das Schlagwerk zum Flüstern: Fumito Nunoya Fr. 21.10., 18:00 Uhr Roemer- und Pelizaeus-Museum Faszination Marimba. Fumito Nunoya (Marimba), Benyamin Nuss (Klavier). Werke von Bach, Morricone, Nobunaga, Piazzolla & Takada

Poet am Piano STadthagen Lars Vogt sucht mit Bachs Goldberg-

O

Musikvermittlung ist ihm ein Herzensanliegen: Lars Vogt Mi. 5.10., 19:30 Uhr Schloss Lars Vogt (Klavier) Schubert: Vier Impromptus D 899, Bach: Goldberg-Variationen 14 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

hne Klavier wäre das Leben ein Irrtum“, lautet das Credo von Lars Vogt, in Abwandlung eines geflügelten Nietzsche-Wortes. Oder wie es der Pianist und Dirigent auf seiner Homepage formuliert: „Ein Leben ohne Mozart ist leer!“ Der Feingeist Vogt wird von Kritikern gern als Poet am Piano bezeichnet. Ein Poet mit Vision. Sein Projekt „Rhapsody in School“ bringt viele seiner hochkarätigen KammermusikKollegen mit der Basis auf der Schulbank in Kontakt. Bildungsbürgerliche Lebensentwürfe schwinden dahin und

damit die Überlebenschance der klassischen Musik. Denn heutzutage gehören etwa Bachs Goldberg-Variationen schon längst nicht mehr zum selbstverständlichen Bildungskanon. Vogts Vision: Kinder sollen hautnah erleben, was Musik bewirken kann, nämlich eine ganz besondere Form von Glück: „Ich denke, das Entscheidende für mich ist, dass sich Menschen durch ein Konzert, durch ihren Kontakt zur Musik, auf den Teil in sich einlassen, der nicht fassbar ist, den man im allgemeinen als Seele Sigrid Schuer bezeichnet“.

Fotos: Claudia Hansen, Giorgia Bertazzi

Variationen eine ganz besondere Form von Glück


HERAUSRAGENDE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL LANG LANG NEW YORK RHAPSODY Lang Langs musikalische Liebeserklärung an New York. Mit Gershwins Rhapsody in Blue, eingespielt mit Herbie Hancock in der Fassung für zwei Pianos und Orchester, Musik von Copland, Bernstein, Lou Reed u. a. www.langlang.com

LUCAS DEBARGUE BACH · BEETHOVEN · MEDTNER Das erste Studio-Album des ungewöhnlichen französischen Pianisten, der mit seinem LiveDebüt-Album weltweit großen Erfolg feierte. Mit Bachs Toccata BWV 911, Beethovens Sonate Nr. 7 und Medtners Sonate in f-Moll, op. 5. www.lucas-debargue.com

PRETTY YENDE A JOURNEY „Mit ihrem diamantenen Ton und ihrem strahlenden Lächeln erobert sie jede Bühne“ Telegraph Auf ihrem ersten Album präsentiert Pretty Yende Arien, die ihre einzigartige Karriere begleiteten, von Rossini, Bellini, Donizetti u. a. www.prettyyende.com

www.sonyclassical.de

concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 15 www.facebook.com/sonyclassical


Programm

Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Oktober

Bad Liebenstein

19:30 Kurtheater Bad Liebenstein Güldener Herbst: The Curtain Tunes at Shakespeare’s. Gundula Mantu (Violine), Capella Jenensis Bremen

20:00 Glocke Florian Glemser (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Beethoven: Egmont-Ouvertüre, Klavierkonzert Nr. 3 & Sinfonie Nr. 7 Hannover

19:30 Staatsoper Schubert (UA). Stefan Adam (Bariton), Jörg Mannes (Choreografie), Daniel Klein (Leitung) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Mozart: Don Giovanni Lüneburg

20:00 Theater Lüneburg Gerrit Zitterbart (Klavier), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Beethoven: Klavierkonzerte Nr. 2 & 3, Sinfonie Nr. 1 C-Dur Oldenburg

19:30 Staatstheater Imago Suite/4 Seasons (Premiere). Alwin Nikolais & Antoine Jully (Choreografie), Thomas Bönisch (Leitung). Musik von Reger, Vasks, Whitacre & Hindemith Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Bizet: Carmen. Daniel Inbal (Leitung)

2.10. Sonntag Braunschweig

17:00 Kulturzentrum Brunsviga Weltklassik am Klavier: Chopin pur! Timur Gasratov (Klavier) Bremen

19:00 Sendesaal Rodrigo Blumenstock (Oboe), Camerata Instrumentale, Jörg Assmann (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Julius Caesar“ , R. Strauss: Oboenkonzert 16 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

20:00 Dom St. Petri Agnieszka Tomaszewska (Sopran), Elisabeth Graf (Alt), Manuel König (Tenor), Henryk Böhm (Bass), Bremer Domchor, Bremer Philharmoniker, Tobias Gravenhorst (Leitung). Mendelssohn: Elias Göttingen

19:45 Clavier-Salon Gi Ran Jung (Klavier). Werke von Beethoven 19:45 Deutsches Theater Benatzky: Im weißen Rössl Halberstadt

15:00 Theater Halberstadt J. Strauss: Die Fledermaus

Hannover

19:30 Staatsoper Faust - ein gefesselter Prometheus?! Sebastian Knauer (Klavier), Klaus Maria Brandauer (Lesung). Werke von Bach, Mozart, Beethoven & Schubert Hildesheim

16:00 Theater für Niedersachsen Smetana: Die verkaufte Braut

4.10. Dienstag Hannover

19:30 Staatsoper Mozart: Titus

Hannover

Lüneburg

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Kammermusik-Matinee: Saitenwechsel. Violen der NDR Radiophilharmonie. Werke von Händel u. a. 17:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Niedersächsische Musiktage. Avishai Cohen Trio, Stuttgarter Kammerorchester 18:30 Staatsoper Puccini: Tosca

20:00 St. Johannis Lüneburger Orgelsommer. Ferruccio Bartoletti (Orgel)

Lüneburg

19:00 Theater Lüneburg Verdi: Otello. Thomas Dorsch (Leitung) Oldenburg

11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Prokofjew: Peter und der Wolf. Marne Ahrens (Sprecher), Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Moderation & Leitung) 15:00 Staatstheater Verdi: Macbeth Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Loewe: My Fair Lady

3.10. Montag

20:00 Theater Lüneburg Benatzky: Im weißen Rössl Minden

20:00 Stadttheater Minden Goggin: Non(n)sens. Peter Stolle (Leitung)

5.10. Mittwoch Bremen

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Yul Anderson (Klavier) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Anna Tyshayeva & Valentin Blomer (Klavier) Hannover

18:00 Dreifaltigkeitskirche Robin Hlinka (Orgel) 19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Richard Schwennicke (Klavier). Werke von Bach, Cage u. a. 19:30 Staatsoper Verdi: Rigoletto

Bad Harzburg

Lüneburg

16:00 Ev.-luth. Martin Luther Kirche Bad Harzburg Bad Harzburger Chorfestival

20:00 Theater Lüneburg Verdi: Otello. Thomas Dorsch (Leitung)

Bremen

15:30 Theater Bremen Wagner: Parsifal. Markus Poschner (Leitung)

Stadthagen

19:30 Schloss Stadthagen Lars Vogt (Klavier). Schubert: Vier Impromptus D 899, Bach: Goldberg-Variationen

Fotos:

1.10. Samstag


6.10. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Flauto Dolce, Angelika Köhn (Leitung) 19:30 Theater Bremen Massenet: Werther. Daniel Mayr (Leitung) Hannover

22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte

7.10. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Puccini: Tosca

Rehburg-Loccum

Hannover

18:30 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Katharina Bäuml (Schalmei), Hans Bäßler (Orgel), Rainer Hauer & Horst Hirschler (Sprecher)

11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Klassik Extra. NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

9.10. Sonntag Braunschweig

18:00 Staatstheater Ward: Hexenjagd. Christopher Hein (Leitung) Bremen

18:00 Theater Bremen Piazzolla: María de Buenos Aires 19:00 Glocke Alise Broka (Kontrabass), Internationales Jugendsinfonieorchester Bremen, Martin Lentz (Leitung). Werke von Borodin, Kussewitzky & Rimsky-Korsakow

15:00 Ballhof Eins Tangian: Moby Dick. Mark Rohde (Leitung) 18:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Ivan Repušić (Leitung) Hildesheim

19:00 Theater für Niedersachsen Smetana: Die verkaufte Braut. Werner Seitzer (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Isernhagen

17:00 Isernhagenhof Weltklassik am Klavier. Luiza Borac (Klavier). Werke von Liszt & Chopin

20:00 Lindenhof Lisbeth Quartett Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke 150 Jahre Bürgerpark. Tobias Feldmann (Violine), Christoph König (Leitung). Werke von Rossini, Tschaikowsky, Sibelius u. a. Göttingen

19:45 Clavier-Salon Menachem Har-Zahav (Klavier) Halberstadt

19:30 Theater Halberstadt Susanne Grützmann (Klavier), Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung). Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre „Hamlet“, Grieg: Klavierkonzert a-Moll, Nielsen: Sinfonie Nr. 1 g-Moll Hannover

PARSIFAL

19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Gintaras Janusevicius & Marc Pierre Toth (Klavier). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie)

8.10. Samstag Hannover

18:00 Marktkirche Hanzo Kim (Orgel). Werke von Bach, Karg-Elert u. a. 19:30 Staatsoper Puccini: Tosca Lüneburg

von Richard Wagner Musikalische Leitung: Markus Poschner Regie: Marco Štorman

20:00 Theater Lüneburg Flügelschlag - Von Schatten und Engeln. Olaf Schmidt & Orkan Dann (Choreografie). Musik von Glass & Arnalds Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 17


Klassikprogramm

Lüneburg

Lüneburg

15:00 Theater Lüneburg (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg. Trio Catch. Werke von Erdmann, Hecht & Lachenmann 19:00 Theater Lüneburg Verdi: Otello. Thomas Dorsch (Leitung)

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg. Helmut W. Erdmann (Flöte & Live-Elektronik) 20:00 Theater Lüneburg Flügelschlag - Von Schatten und Engeln. Olaf Schmidt & Orkan Dann (Choreografie). Musik von Glass & Arnalds

Oldenburg

18:00 Staatstheater Imago Suite/ 4 Seasons. Alwin Nikolais & Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte Rehburg-Loccum

11:00 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Fernando Gabriel Swiech (Orgel). Werke von Saint-Saëns, Dupré & Vierne 17:30 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. NDR Chor, Philipp Ahmann (Leitung). Werke von Bach & Sandström

10.10. Montag Lüneburg

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg: Mixturen. Werke von Berio, Böttger, Jahn & Mense 20:00 St. Nicolai Lüneburg Lüneburger Bachwoche. Isabell Bringmann (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Clemens Löschmann (Tenor), Christfried Bie­ brach (Bass), Hugo-Distler-Ensemble, Lüneburger Bachorchester, Erik Matz (Leitung). Bach: Kantate „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ BWV 137, Motette „Jesu meine Freude“ & Magnificat D-Dur BWV 243

11.10. Dienstag Lüneburg

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg. Komponistenporträt Martín Andrés Donoso Vera 20:00 St. Michaelis Lüneburger Orgelsommer: Wandelkonzert. Henning Voss, Peter Elflein & Joachim Vogelsänger (Orgel)

12.10. Mittwoch

13.10. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Klaus Mertens (Bass), Wolfgang Baumgratz (Orgel). Werke von Bach, Rheinberger u. a. Hannover

Bremen

20:00 Sendesaal Kurt Seibert (Klavier). Beethoven: Rondo C-Dur & G-Dur, Sonaten Es-Dur op. 7 & c-Moll op. 111 Göttingen

12:00 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:30 Kammerbühne The Fall. Can Arslan (Choreografie)

Lüneburg

Hannover

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg: Neue Musik visual. Peter W. Schatt (Klarinette)

19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Institut für Alte Musik und des Clavier e.V. Werke von Bach 19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie)

14.10. Freitag

Halberstadt

Bad Harzburg

Lüneburg

19:00 Martin Luther Kirche Bad Harzburg Anastasia Kovbyk (Orgel)

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg. Live-Elektronik-Ensemble Hamburg/Lüneburg

Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Bremen Orff: Carmina Burana. Daniel Mayr (Leitung) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Klavier). Werke von Beethoven 19:45 Deutsches Theater Benatzky: Im weißen Rössl. Michael Frei (Leitung), Tobias Bonn (Regie) 19:45 Stadthalle Göttingen Kirill Gerstein (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Liszt: Orpheus, Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Hochschulkonzert. Duruflé: Trois Danses, Grieg: Klavierkonzert, R. Strauss: Wanderers Sturmlied 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Ivan Repušić (Leitung)

19:30 Staatstheater Puccini: Tosca

Lüneburg

Gifhorn

19:00 Glockenhaus Neue Musik Lüneburg: Episoden. Marie Schmalhofer (Sopran), Helmut Bieler (Klavier)

18 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier. Júlia Pusker (Violine), Slawomir Saranok (Klavier). Werke von Mendelssohn, Beethoven u. a.

19:30 Staatsoper Mozart: Titus 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

Braunschweig

19:30 Stadthalle Gifhorn Das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester, Eiji Oue (Leitung). Brahms: Sinfonie Nr. 1, Beethoven: Sinfonie Nr. 7

15.10. Samstag Bad Pyrmont

20:00 Theater Lüneburg Verdi: Otello. Thomas Dorsch (Leitung)

Oldenburg

19:30 Staatstheater Händel: Agrip­ pina (Premiere). Jörg Halubek (Leitung), Laurence Dale (Regie) Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Anna Zassimova (Klavier). Werke von Chopin u. a. Rehburg-Loccum

18:30 Kloster Loccum (Refektorium) KlosterKlangFestival Loccum. Luther und Obrichkeit - Bürger und Staat Reinbek

16:00 Maria-Magdalenen-Kirche Reinbek Reinbeker Proms. Michael Ohnimus (Trompete), Männerchor Frohsinn-Melodia, Männerchor Amicitia, Salonorchester Almaran, Jörg Müller (Leitung & Orgel) Stadtoldendorf

17:15 Altes Rathaus Stadtoldendorf Duo Proshayev & Nadia Mokhtari

16.10. Sonntag Bremen

15:30 Theater Bremen Wagner: Parsifal. Markus Poschner (Leitung) 18:00 Sendesaal Eliot: Metamorphosen. June Telletxea (Sopran & Klavier), Andreas Arend (Theorbe & Laute), Niklas Trüstedt (Rezitation & Violone)


Gehrden

Stadthagen

17:15 Rathaus Gehrden Duo Pro­ shayev & Nadia Mokhtari. Werke von Schubert, Skrjabin & Beethoven

19:00 Schloss Stadthagen Gautier Capuçon (Violoncello), Frank Braley (Klavier). Beethoven: Cellosonaten Nr. 1, 2, 4 & 5

Göttingen

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

17:00 Staatsoper Midori Seiler (Violine), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Alessandro De Marchi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 98, Mozart: Violinkonzert Nr. 2, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 Hildesheim

18:00 Theater für Niedersachsen Hiller: Peter Pan Lüneburg

Wolfsburg

11:30 Theater Wolfsburg (Foyer) Horovitz: Music Hall Suite (Auszüge). Dennis Melzer & Jan Melzer (Trompete), Michael Klamp (Horn), Heinrich Auhage (Posaune)

17.10. Montag Bremen

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Juliane Banse (Sopran), Kuss Quartett. Schumann/Reimann: Gesänge für Sopran und Streichquartett, Brahms: Streichquartett Nr. 3 B-Dur, Schönberg: Streichquartett Nr. 2 fis-Moll

18.10. Dienstag Wolfsburg

20:00 Theater Wolfsburg Maurice Steger (Flöte & Leitung), Staatsorchester Braunschweig. Werke von Vivaldi, Wagenseil & Mozart

19.10. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal Skrjabin! Daniel Prandl & Asli Kilic (Klavier), Martin Albrecht (Klarinette & Elektronik), Dirik Schilgen (Schlagzeug), Katharina Groß (Kontrabass), Reinhard Geller (visuals) Celle

20:00 Schlosstheater Leipziger Streichquartett. Mozart: Streichquartett KV 458, Widmann: Streichquartett Nr. 3, Brahms: Streichquartett Nr. 2

15:00 & 17:00 Theater Lüneburg (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 17:00 Theater Lüneburg Mira Teofilova (Klavier), Elke Tauber & Dobrinka Kojnova-Biermann (Gesang). Werke von Mendelssohn, Brahms u. a. 19:00 Theater Lüneburg Markus Becker (Klavier), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Bach: Toccata und Fuge in d-Moll BWV 565, Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll Oldenburg

11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Stephania Lixfeld (Flöte), Luis Knodel (Fagott), Akiko Nozue (Klavier). Werke von Rasetti, Koechlin, Orkin, KargElert & Koetsier 18:00 Staatstheater Verdi: Macbeth Osnabrück

11:30 Theater am Domhof Adria Ensemble. Mahler: Klavierquartett a-Moll, Papandopulo: Streichquartett Nr. 3 „Narodni“, Brahms: Klavierquintett f-Moll Otterndorf

17:00 St. Severi Kirche Otterndorf Cicerone Ensemble. Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach, F. Bach u. a. Rehburg-Loccum

11:00 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Vivid Voices, Claudia Burghard (Leitung) 17:30 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Martin Schmeding (Orgel) Rhauderfehn

17:00 Fehntjer Forum Anna Zassimova (Klavier). Werke von Chopin u. a. Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

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concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 19


Klassikprogramm

Göttingen

Bremen

Bremerhaven

19:45 Clavier-Salon Abegg Trio. Werke von Beethoven

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Glocke Lang Lang (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ & Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Composer Slam 20:00 Sendesaal Mehmet Polat (Oud), Dymphi Peeters (Kora), Pelin Başar (Ney)

11:00 Columbus-Shopping-Center Bremerhaven Jazzport Festival: RB Hot Brass Six & Dixieland Crackerjacks 20:00 Stadthalle Bremerhaven Jazzport Festival: Andreas Kümmert & Jazzkantine

Hannover

11:00 Ballhof Eins Tangian: Moby Dick. Mark Rohde (Leitung) Wolfsburg

19:30 Theater Wolfsburg Limón Dance Company

20.10. Donnerstag Bremen

11:00 Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Trio Axis. Sitzkissenkonzert für Babys 19:00 Dom St. Petri Ensemble Josquin, Hans-Dieter Renken (Leitung). Allegri: Missa „Che fa oggi il mio sole“ 20:00 Sendesaal Nik Bärtsch (piano), Sha (clarinet), Kaspar Rast & Nicolas Stocker (drums & percussion) Bremerhaven

20:00 lady tee’s african club bremerhaven Jazzport Festival: Sofisticated Ladies 20:00 Rüssel Bremerhaven Jazzport Festival: Manuel Martin Gypsi Quartett 20:45 Cafe de Fiets Jazzport Festival: Casino 20:45 Kapovaz Jazzport Festival: Gentle Men Göttingen

19:45 Clavier-Salon Abegg Trio. Werke von Beethoven 19:45 Stadthalle Göttingen Antonio Serrane (Mundharmonika), Göttinger Symphonie Orchester, Martin Baeza Rubio (Leitung). Werke von Jiménez, Piazzolla, Vives, Gershwin & Falla Hannover

22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Oldenburg

18:00 Oldenburger Schloss Leandro Marziotte (Countertenor), Barockensemble des Oldenburgischen Staatstheaters, Thomas Bönisch (Leitung) 19:30 Staatstheater Imago Suite/ 4 Seasons. Alwin Nikolais & Antoine Jully (Choreografie), Thomas Bönisch (Leitung)

21.10. Freitag

Bremerhaven

16:00 Columbus-Shopping-Center Bremerhaven Jazzport Festival: RB Hot Brass Six & Dixieland Crackerjacks Göttingen

19:45 Clavier-Salon Saeyoung Jeong & Ju Hyeon Lee (Klavier) Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus Igor Levit (Klavier). Rzewski: The People United Will Never Be Defeated , Beethoven: Diabelli-Variationen 19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie) 19:30 Theater fensterzurstadt Jazzwoche Hannover. Janning Trumann’s Makkro, Kabaloon Hildesheim

18:00 Roemer- und Pelizaeus-Museum Faszination Marimba! Fumito Nunoya (Marimba), Benyamin Nuss (Klavier). Werke von Takada, Bach u. a.

20:00 Neues Theater Friedemann Wuttke (Gitarre), Marcello Nisinman (Akkordeon), Folkwang Kammerorchester Essen, Johannes Klumpp (Leitung). Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Haydn: Gitarrenkonzert, Piazzolla: Doppelkonzert für Gitarre und Akkordeon & Vier Jahreszeiten Hannover

19:30 Staatsoper Verdi: Rigoletto. 20:00 Tonhalle Jazzwoche Hannover: Enjuti - dark trip music Hildesheim

14:30 & 19:30 Theater für Niedersachsen Hiller: Peter Pan Lüneburg

20:00 Theater Lüneburg Flügelschlag - Von Schatten und Engeln. Olaf Schmidt & Orkan Dann (Choreografie). Musik von Glass & Arnalds Oldenburg

19:30 Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung) Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Tschaikowsky: Schwanensee. Mauro de Candia (Choreografie)

Lüneburg

Rehburg-Loccum

20:00 Theater Lüneburg Benatzky: Im weißen Rössl

17:00 Wandelhalle der Romantik Bad Rehburg (Konzertsaal) Luiza Borac (Klavier). Werke von Liszt und Chopin 18:30 Kloster Loccum (Refektorium) KlosterKlangFestival Loccum. Markus Becker (Klavier), Lutz Krajenski (Hammondorgel)

Oldenburg

19:30 Staatstheater Verdi: Macbeth 20:00 Ehemaliger Landtag Nemorino Scheliga (Klarinette), Theo Plath (Fagott), Ulrike Player (Klavier). Werke von Glinka, Weber, Schumann & Beethoven Winsen (Aller)

19:30 Dat Groode Hus Nomos-Quartett. Haydn: Streichquartett Nr. 2 C-Dur op. 54, Ligeti: Streichquartett Nr. 1 „Métamorphoses nocturnes“, Kurtág: Moments Musicaux, Brahms: Ungarische Tänze, Varga: Streichquartett

22.10. Samstag

Braunschweig

Bremen

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie)

19:30 Theater Bremen Rossini: Il barbiere di Siviglia (Premiere). Olof Boman (Leitung), Michael Talke (Regie)

20 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

Emden

Walkenried

18:00 Kloster Walkenried (Kapitelsaal) Abegg-Trio. Beethoven: Klaviertrios op. 1/1-3

23.10. Sonntag Bad Oeynhausen

18:00 Theater im Park Let’s Rock Braunschweig

11:00 Stadthalle Braunschweig Staatsorchester Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung). Webern: 6 Stücke für Orchester op. 6, Eggert: Puls, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90


Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel Bremen (Goldener Saal) Rose Eickelberg, Thorsten Keller, André Kollikowski & Sebastian Schnitzler (Schlagzeug). Werke von Bach, Živković, Corea u. a. 18:00 Glocke The Big Chris Barber Band Bremerhaven

11:00 Theater im Fischereihafen Jazzport Festival: Swing- & BoogieFrühshoppen Diepholz

17:00 Theater Diepholz Assia Cunego (Harfe), Klassische Philharmonie NordWest, Ulrich Semrau (Leitung). Ravel: Le Tombeau de Couperin & Pavane pour une infante defunte, Franck: Sinfonie d-Moll, Saint-Saëns: Konzertstück für Harfe und Orchester, Rosseau: Variations Pastorales

Osnabrück

Wolfsburg

16:00 Neues Theater Verdi: Aida

19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte

19:30 Theater Wolfsburg The Real Group

Göttingen

Rehburg-Loccum

19:45 Clavier-Salon Chia-Chen Chiang & Cun Mo Yin (Klavier)

11:00 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Hans Bäßler (Orgel) 17:30 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Collegium Vocale Hannover, Florian Lohmann (Leitung). Werke von Schnaus

Emden

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Haiou Zhang (Klavier), Holger Michalski (Kontrabass), Meccore Quartet. Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 414, Szymanowski: Streichquartett Nr. 1, Chopin: Klavierkonzert f-Moll Halberstadt

15:00 Theater Halberstadt Lippa: The Addams Family Hannover

15:00 Niedersächsisches Landesmuseum Studierende der Akkordeonklasse von Prof. Elsbeth Moser 16:00 Staatsoper Mozart: Titus 17:00 NDR Landesfunkhaus Igor Levit (Klavier). Bach: Goldberg-Variationen BWV 988 18:00 Tonhalle Jazzwoche Hannover: Klaus Spencker (Gitarre), Eike Wulfmeier Duo Hildesheim

19:00 St. Andreas-Kirche Ensemble Schirokko Hamburg, St.-Andreas-Kantorei, Bernhard Römer (Leitung). Elgar: Serenade op. 20 & Introduction und Allegro op. 47, Händel: O sing unto the Lord & Dixit Dominus 19:00 Theater für Niedersachsen Mozart: Don Giovanni Lüneburg

19:00 Theater Lüneburg Benatzky: Im weißen Rössl Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

24.10. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Braunschweig Staatsorchester Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung). Webern: Sechs Stücke für Orchester op. 6, Eggert: Puls Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Bremen

9:00 Dom St. Petri Bremer Reger Tage. Stephan Leuthold (Orgel) 20:00 Glocke Andrei Korobeinikov (Klavier), Bremer Philharmoniker, Mikhail Agrest (Leitung). Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll 20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Christian Tetzlaff (Violine). Bach: Violinsonaten Nr. 1 g-Moll & Nr. 2 a-Moll, Partita Nr. 1 h-Moll Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Airi Suzuki (Violine) 20:30 Jazzclub Jazzwoche Hannover: Nils Wogram Nostalgia Trio 22:00 Kulturpalast Linden Jazzwoche Hannover: Asch

25.10. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Puccini: Tosca Bremen

9:00 Dom St. Petri Bremer Reger Tage. Stephan Leuthold (Orgel) 20:00 Glocke Andrei Korobeinikov (Klavier), Bremer Philharmoniker, Mikhail Agrest (Leitung). Werke von Schumann, Schostakowitsch & Tschaikowsky 20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Christian Tetzlaff (Violine). Bach: Partiten Nr. 2 d-Moll & Nr. 3 Es-Dur, Violinsonate Nr. 3 C-Dur Hannover

11:00 Ballhof Eins Tangian: Moby Dick. Mark Rohde (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Simon Höfele (Trompete), Magdalena Müllerperth (Klavier). Werke von Enescu u. a. 20:30 Kino im Sprengel Jazzwoche Hannover: Jazz Cinema 22:00 Kulturpalast Linden Jazzwoche Hannover: Zeitgenössische Combo der Musikhochschule Hannover, Matthias Schubert (Leitung)

26.10. Mittwoch Bremen

9:00 Dom St. Petri Bremer Reger Tage. Stephan Leuthold (Orgel) concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 21


Klassikprogramm

Hannover

11:00 Ballhof Eins Tangian: Moby Dick. Mark Rohde (Leitung) 19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 Städtische Galerie KUBUS Jazzwoche Hannover. Roland Neffe Wood & Steel

20:00 Stadthalle Braunschweig Igor Levit (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Rzewski: Dreams II, Beethoven: Klaviersonate Nr. 5 c-Moll & Klaviersonate Nr. 23 f-Moll

Göttingen

Bremen

19:30 Theater Halberstadt Tschaikowsky: Eugen Onegin

9:00 Dom St. Petri Bremer Reger Tage. Stephan Leuthold (Orgel)

22:00 Kulturpalast Linden Jazzwoche Hannover: Ich will dich Monika

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

Osnabrück

19:00 Dom St. Petri Licht-Dom-Orgel. Stephan Leuthold (Orgel), Gisela Meyer-Hahn (Licht). Reger: Fantasie und Fuge über B-A-C-H

19:30 Theater am Domhof Loewe: My Fair Lady Wolfsburg

19:30 Theater Wolfsburg Mozart: Don Giovanni

27.10. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen

9:00 Dom St. Petri Bremer Reger Tage. Stephan Leuthold (Orgel) 19:00 Dom St. Petri Gesprächsmotette. Stephan Leuthold (Orgel). Reger: Fantasie über den Choral op. 27 20:00 Sendesaal Annette Maye’s Vinograd Express, Gianluigi Trovesi (clarinet) Göttingen

19:45 Deutsches Theater Benatzky: Im weißen Rössl

20:00 Kulturkirche St. Stephani West-East-Jazz-Quartett 20:00 Sendesaal Marialy Pacheco (piano), Joo Kraus (trumpet) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Mayer Goldenberg (Klavier) Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Abegg Trio. Beethoven: Klaviertrios op. 70 & op. 97 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Ivan Repušić (Leitung) 20:00 C. Bechstein Centrum Jazzwoche Hannover: Alexander Schlippenbach (piano) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Mozart: Don Giovanni Oldenburg

Hannover

19:30 Staatstheater Verdi: Macbeth

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Abegg Trio. Beethoven: Klaviertrios op. 1/1-3

Osnabrück

21:00 Kulturpalast Linden Jazzwoche Hannover: UNESCO Cizy of music Jazz Night 22:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions

28.10. Freitag Bramsche

19:30 Klosterkirche Malgarten Internationaler Malgartener Vokalherbst: Eröffnungskonzert. Vox Luminis, Lionel Meunier (Leitung). Werke von Schütz & Bach Braunschweig

19:30 Staatstheater Ward: Hexenjagd. Christopher Hein (Leitung) 22 Niedersachsen & Bremen concerti 10.16

19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte

29.10. Samstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Kammerchor am Bremer Dom, Tobias Gravenhorst (Leitung). Werke von Mendelssohn, Brahms & Reger 19:30 Theater Bremen Richard-Wagner-Podium. Stefan Mickisch (Klavier) Clausthal-Zellerfeld

20:00 Technische Universität Clausthal (Aula) HarzClassixFestival: Deutsch-Chinesisches Musikfest. Jieni Wan (Klavier), Junge Musiker aus China und Deutschland, Hans-Christian Wille (Leitung). Schubert: Forellenquintett, Schumann: Carnaval op. 16

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) Halberstadt

Hannover

15:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Meike Leluschko (So­ pran), Carl-Herbert Braun (Schauspiel), Jörg Schade (Schauspiel), Musiker der NDR Radiophilharmonie. Schade & Stähling: Musiktheaterstück „Krach mit Bach!“ 19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut (Premiere). Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung) Rehburg-Loccum

18:30 Kloster Loccum (Refektorium) KlosterKlangFestival Loccum. SPAX & Tobias Kunze (rap), DJ Mirko Machine Rysum

17:00 Fuhrmannshof Rysum Chiyan Wong (Klavier). Werke von Haydn, Grieg, Chopin & Liszt Uelzen

19:00 Theater an der Ilmenau Ina Heise (Sopran), André Khasmasmie (Tenor), Andreas Beinhauer (Bariton), Hinrich Alpers & Markus Becker (Klavier), Ensemble Elbtonal Percussion, St. Marien-Kantorei Uelzen, Erik Matz (Leitung). Debussy: Suite „En blanc et noir“, Bartók: Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug, Orff: Carmina Burana

30.10. Sonntag Bad Oeynhausen

18:00 Theater im Park Verdi: Rigoletto. György Mészáros (Leitung) Braunschweig

14:30 Staatstheater Puccini: Tosca 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Am sechsten Tag.../Auftaucher. Tiago Manquinho & Henrietta Horn (Choreografie) Bremen

11:00 Theater Bremen Familienkonzert: Wo die wilden Töne wohnen. Bremer Philharmoniker, Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte 15:30 & 19:30 Glocke Stanislav Boianov (Klavier), musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung). Ravel: Boléro, Gershwin: Rhapsody in Blue


15:30 Haus Atlantis (Himmelsaal) Keiko Yamazaki (Oboe), Berker Sen (Fagott), Hiroyuki Yamazaki (Kontrabass), Louise Sen (Harfe), Florian Baumann (Moderation). Werke von Heinichen, Debussy & Leclair 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Chiyan Wong (Klavier) 18:00 Sendesaal release-Konzert. Duo Poetico Musicale. Szervánszky: Sonatine, Prokofjew: Sonate D-Dur op. 94, Schneegass: Esquisses oubliées op. 13, Hessenberg: Flötensonate B-Dur & Elegie und Burlesque, Pärt: Spiegel im Spiegel 18:00 Theater Bremen Rossini: Il barbiere di Siviglia 20:00 Kulturkirche St. Stephani Reger zum 100. Todesjahr. Volker Ellenberger (Orgel) Göttingen

11:30 Deutsches Theater Smetana: Die Moldau. Göttinger Symphonie Orchester, Anja Bihlmaier (Leitung), Lutz Lansemann (Sprecher) 19:45 Clavier-Salon Chung Yoon (Klavier) Halberstadt

15:00 Kammerbühne The Fall. Can Arslan (Choreografie)

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Hannover

11:00 & 15:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Meike Leluschko (Sopran), Carl-Herbert Braun & Jörg Schade (Schauspiel), Musiker der NDR Radiophilharmonie. Schade & Stähling: Krach mit Bach! 16:00 Staatsoper Puccini: Tosca Lüneburg

15:00 Theater Lüneburg Verdi: Otello 17:00 Theater Lüneburg (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) Oldenburg

18:00 Staatstheater Imago Suite/ 4 Seasons. Alwin Nikolais & Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

15:00 Theater am Domhof Tschaikowsky: Schwanensee. Mauro de Candia (Choreografie) 17:00 Universität (Schlossaula) Internationaler Malgartener Vokalherbst. Arctic Light Choir, Susanna Lindmark (Leitung) Rehburg-Loccum

11:00 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Rudolf Innig (Orgel)

17:30 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Ensemble Amarcord. Werke von Josquin u. a. Wolfenbüttel

16:00 Lessingtheater Monteverdi: L’Incoronazione di Poppea

31.10. Montag Bremen

20:00 Glocke Igor Levit (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Rzewski: Dreams II, Beethoven: Klaviersonaten Nr. 5 c-Moll & Nr. 23 f-Moll Halberstadt

15:00 Theater Halberstadt J. Strauss: Die Fledermaus Rehburg-Loccum

19:00 Kloster Loccum (Stiftskirche) KlosterKlangFestival Loccum. Szenisches Spiel „martinus eLeUTHERios 95 Thesen gegen den Ablass“ Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Wilhelmshaven Christian Tetzlaff (Violine & Leitung), Die Deutsche Kammerphilharmonie, Sarah Christian (Leitung). Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, Schönberg: Verklärte Nacht, Haydn: Sinfonie Nr. 80, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll

concerti 10.16 Niedersachsen & Bremen 23


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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Sébastien Grébille

Manchmal kommt das Wasser bei den »rainy days« von unten: Georg Nussbaumers Tristan und Apnoe (2015)

24_Luxemburg Ohren auf, Augen auf! Unter dem Motto „Into the Wild“ verspricht das Festival

„rainy days“ der Philharmonie Luxembourg rahmensprengende Erlebnisse für drinnen und draußen 26_Reykjavik Islands verborgene Energie Im Land der Vulkane und Geysire steht die Neue Musik hoch im Kurs. Davon zeugt eine lebendige Szene, die mit den „Dark Music Days“ breite Publikumsschichten erreicht Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Oktober 2016 concerti   23


Festivalguide

Ohren auf, Augen auf! Unter dem Motto »Into the Wild« verspricht das Festival

Rainy days der Philharmonie Luxembourg rahmensprengende

Erlebnisse – drinnen und draußen. Von Thierry Hick

24 concerti Oktober 2016

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Sébastien Grébille, Alfonso Salgueiro

N

ein, zeitgenössische ker und Komponisten sind von Mozartkugeln auf der BühMusik muss nicht elitär getrennte Wege gegangen. So ne, eine Aufführung im Unteroder unzugänglich war es kein Zufall, dass die da- geschoss des Philharmoniesein! Das Luxemburger Festival mals neue Luxemburger Phil- Parkhauses: die „rainy days“ „rainy days“ zeigt den Weg zu harmonie 2005 die Organisati- sorgen Jahr für Jahr für Überraschungen. Die Zuhörer soleiner spannenden, unterhalt- on des Festivals übernahm. samen und vor allem intensilen nicht nur in eine auditive ven Begegnung mit Musik von Ein Bogenschütze, der mit Welt entführt werden, die BilPfeilen ein Cello zertümmert heute. der, also das rein Visuelle, spielt Eine Begegnung die seit der „Die ‚rainy days‘ sollen in der eine wesentliche Rolle. Nach Gründung des Festivals stets Luxemburger Kulturlandschaft dem Motto „Ohren auf, Augen in einem „familiären“ Ambien- verankert werden, obwohl es auf“ hat sich das Festival zum te stattfindet. Bei den „rainy hierzulande keine feste Szene Ziel gesetzt, die Entdeckung days“ wird nicht über zeitge- zeitgenössischer Musik gibt“, moderner Musik durch multinössische Kompositionstech- erklärte Bernhard Günther, mediale Kanäle zu fördern. Die niken gefachsimpelt, das gesel- Philharmonie-Dramaturg und mögliche und zum Teil feststelllige Treffen und Erleben rund Festivalleiter, 2014 zum 15. Ge- bare Hemmschwelle zu dieser Musik wird so tief wie möglich um die Musik steht im Mittel- burtstag der „rainy days“. punkt und wird gefördert. Ein Ständchen in einer Imbiss- heruntergeschraubt. Kein Wunder, dass bekannte bude auf dem „Knuedler“-Platz „Wie auch immer es sich verhält Komponisten immer wieder im Herzen der Hauptstadt mit der Vergangenheit in der den Weg nach Luxemburg fin- Luxemburg, eine Musikperfor- Gegenwart – eines ist sicher: den. mance in einem Schwimm­ Kaum ein künstlerisches MeIm Jahre 2000 gründete eine becken, ein Bogenschütze, der dium eignet sich so gut für Gruppe von begeisterten An- mit seinen Pfeilen ein Cello Rückblenden, Erinnerungen, hängern zeitgenössischer Mu- zertrümmert, das Genießen jahrhundertübergreifende Resik um die Komponisten und Musiker Claude Lenners und Guy Frisch die „rainy days“. Ende der 1990 Jahre war die Luxemburger Szene „moderner“ Musik noch in Ordnung. Später sind neue, nicht immer musikalische Dissonanzen aufgetreten. Neben der 1983 gegründeten „Lëtzebuerger Gesellschaft fier Nei Musek“ sind Neue Musik entspannt die „Noise Watchers“ und das genießen: »rainy days« Ensemble „United Instruments bei trockenem Wetter of Lucilin“ aufgetreten: Musi-


Gastgeber des Festivals: die Philharmonie Luxembourg mit hauseigenem Orchester

MOZART WOCHE 2017

26. JÄNNER – 5. FEBRUAR

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Konzerte Wissenschaft Museen

Nötigen Freiraum gewähren

Dass die „rainy days“ auch ein Luxemburger Festival sind, steht den Organisatoren immer vor Augen. Dank großzügiger finanzieller Mittel kann die Philharmonie als Veranstalter und Austragungsort zahlreichen Luxemburger Künstlern und lokalen Ensembles den nötigen Freiraum gewähren. Der Katalog der eigens für das Festival bestellten Uraufführungen seit der Gründung der

Tickets: T. +43-662-87 31 54 www.mozarteum.at

flexionen und Querverbindun- „rainy days“ ist bemerkenswert. rainy days – festival de musique gen – oder bildlich gesprochen: Für Bernhard Günther werden novelle: into the wild 2.–11.12.2016 für Zeitreisen – wie die Musik“, es 2016 die letzten „rainy days“ Orchestre Philharmonique du Luxemunterstreicht Bernhard Gün- sein. Ab 2017 wird der Musikbourg, Ilan Volkov, Noise Watchers Acousmonium, Tuba Consort ther seit Jahren. Der Festival- spezialist die künstlerische Luxembourg, PHACE, Blueblut, leiter hat viele Anreize geschaf- Leitung des „Wien Modern“ensemble recherche u. a. 81,5x88_mowo17_concerti.qxp_Layout 1 02.09.16 19:26 Seite 1 fen, der heutigen Musik eine Festivals Luxembourg übernehmen. breit angelegte Perspektive zu geben. Zeitgenössische Musiker und Komponisten mit historischen Ensembles Alter Musik oder Altmeistern zu konfrontieren, gehört seit jeher zum Festivalalltag. Brücken zwischen Berio, Ligeti, Penderecki, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm und „historische“ Komponisten zu provozieren sind keine Seltenheit.

Oktober 2016 concerti   25


Festivalguide

Islands verborgene Energie Im Land der Vulkane und Geysire steht die Neue Musik hoch im Kurs. Davon zeugt eine lebendige Szene, die mit den Dark Music Days breite Publikumsschichten erreicht. Von Marcus Stäbler

Schaurig-schönes Reiseziel für Melancholiker – und Sonnenallergiker: Islands Lavalandschaft

26  concerti Oktober 2016

Musikwerdung der schroffen Naturgewalt

Die schroffen Naturgewalten der Vulkaninsel im NordatlanSchon die Fahrt vom Flughafen tik scheinen auch in der Musik in die Hauptstadt Reykjavík des Landes ihre Spuren zu vermittelt einen Eindruck vom hinterlassen. Dieser Eindruck ganz eigenen, ziemlich rauen drängt sich jedenfalls bei der Charme der Insel Island. Wer Begegnung mit den Werken in dieser Jahreszeit nach 17 Uhr von Jón Leifs auf, die bei den anreist, hat den sechs Stunden „Dark Music Days“ traditionell kurzen Auftritt der Sonne dort eine Sonderrolle einnehmen. schon verpasst – und erlebt Der 1899 geborene und 1968 eine eigentümliche Stimmung, verstorbene Komponist und wenn sich der Nebel wie ein Dirigent ist die überragende grauer Schleier über die Lava- Vaterfigur der noch ziemlich landschaft legt. Ein schaurig- jungen Musikszene Islands. Er vertont nicht nur alte isländischönes Schauspiel. sche Sagen, sondern porträtiert in seiner klangmächtigen Orchestersprache auch die Lebenswirklichkeit der Insel: Wenn er etwa Posaunen, Fagotte und Kontrabässe dissonant wummern lässt, offenbart sich eine urwüchsige Kraft, die im Untergrund brodelt und jeden Moment emporschießen kann. Diese Energie zeichnet viele der Werke aus, die bei den „Dark Music Days“ zu erleben sind. Doch natürlich klingt beileibe nicht alles nach Schwefeldämpfen und Geysiren. Obwohl die Neue-Musik-Szene zahlenmäßig überschaubar ist, deckt sie eine große stilistische Bandbreite ab – von traditionsgeprägten Orchesterwerken über die filigrane Kammermusik bis hin zu frickeligen Computersounds. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Rolf_52/shutterstock, Fridgeir Einarsson

I

n der Dunkelheit sind unsre Sinne geschärft. Wir riechen, tasten und – nicht zu vergessen! – hören auch besser und intensiver als bei Tageslicht. Vielleicht haben die isländischen Komponisten deshalb beschlossen, ihr 1980 gegründetes Festival für Neue Musik in die düstere Jahreszeit zu verlegen. Seit über 35 Jahren laden die „Dark Music Days“ ihre Besucher jeweils Ende Januar zu einem drei- bis viertägigen Trip in eine faszinierend fremdartige Welt.


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Zuweilen trägt der neue Festivalleiter den Vollbart auch nur halbseitig: Gunnar Karel Másson

Bankenkrise hat das Interesse für die Kultur verstärkt

Die Vielfalt ist auch das Resultat der sehr internationalen Biografien: In einer kleinen Nation wie Island gehört es ganz selbstverständlich zum guten Ton, für längere Zeit im Ausland studiert zu haben. Nahezu alle Musiker und Komponisten haben die weite Welt gesehen und ihr eigenes Tun von außen betrachtet. Dadurch entsteht ein Klima der Offenheit, wie man es in manchen vermeintlichen Musikmetropolen in Mitteleuropa vergeblich sucht. Kjartan Olafsson, der langjährige Leiter des Festivals, hat dieses breite Spektrum mit vielen Uraufführungen abgebildet und zu einer extrem spannenden Adresse gemacht. Mit rund 3500 Besuchern haben die „Dark Music Days“ unter seiner Ägide etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung Islands angelockt – das wäre bei einem Neue-Musik-

Festival in Deutschland undenkbar. Neue Musik wird auf Island sehr ernst genommen. Gerade nach den Folgen der verheerenden Bankenkrise, die das Interesse für die Kultur nicht etwa gemindert, sondern verstärkt hat. Symbol für diesen Aufbruch und den Glauben an die Musik ist das 2011 eröffnete und traumhaft am Wasser gelegene Konzerthaus „Harpa“ in Reyk­ javík, seit 2012 auch Heimat der „Dark Music Days“. Ab kommenden Januar wird dort der Komponist Gunnar Karel Másson das Festival leiten und mit spannenden Konzerten Licht ins isländische Dunkel bringen. Myrkir Músíkdagar – Dark Music Days 28.–30.1.2016 Caput Ensemble, Dans les arbres, Icelandic Symphony Orchestra, Reykjavík Chamber Ensemble, Vox Feminae u. a. Reykjavík

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Jubiläums -Tour Erleben Sie diese zwölf Meistersänger mit kraftvollen Stimmen und geballter Energie. Zum 10-jährigen Jubiläum präsentieren sie eine ganz besonderen Show. Zahlreiche Termine bundesweit auf www.reservix.de

Oktober 2016 concerti  27


reportage

Typisch Klassik! Über Klassikliebhaber gibt es mehr Klischees als handfeste Daten. concerti erhob daher gemeinsam mit der Hamburg Media School eine studie über die Hörer klassischer Musik in Deutschland. Von Maximilian Theiss

28  concerti Oktober 2016

angesichts der zahlreichen Möglichkeiten des Musikkonsums allenfalls Anhaltspunkte, aber keine aussagekräftigen Größen mehr. Eine Zahl der Allensbacher Werbeträgeranalyse (AWA) jedoch lässt aufhorchen: Ein Drittel aller Bundesbürger gibt an, grundsätzlich gerne oder gar sehr gerne klassische Musik zu hören. Allein diese Erhebung widerlegt von vornherein die These, dass es sich hier nur noch um eine mehr oder weniger elitäre Splittergruppe handelt. Stattdessen gehören Mozart, Beethoven und Co. nach wie vor zum kulturellen Kanon der Bevölkerung. Wie tickt eigentlich der Klassikhörer?

Die große Unbekannte ist also, wer denn eigentlich diese Klassikfans sind, in welchen sozialen Gruppen und Schichten sie sich befinden und – wie sie überhaupt „ticken“. Um etwas Licht ins große Dunkel zu bringen, hat concerti in Zusammenarbeit mit der Hamburg Media School einen Fragebogen entworfen. Die Resonanz war mit knapp 5 000 Teilnehmern höher als erwartet. „Dadurch, dass ausgesprochen viele Veranstalter auf unsere

Studie hingewiesen haben, hatten wir am Ende eine Reichweite von vier Millionen Personen in der Zielgruppe“, erklärt Felix Husmann, der als Anzeigenleiter bei concerti die Studie mitinitiiert hat: „Das heißt wiederum, dass wir auch außerhalb des concerti-Beckens fischen und somit unseren Teilnehmerkreis erweitern konnten.“ Zwei Drittel der Hörer spielen selbst ein Instrument

Dass sich unter den Klassikhörern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung doppelt so viele Menschen mit Abitur befinden, gehört zu jenen Ergebnissen, die man bereits vermutete. Dasselbe gilt für deren Finanzkraft, die leicht erhöht ist. Auch dass Orchesterkonzerten der größte Vorzug vor der Oper und der Kammermusik gegeben wird, bestätigt den landläufigen Eindruck. Schon erstaunlicher jedoch erscheint die Tatsache, dass zwei Drittel der Klassikhörer in der Freizeit selbst musizieren, ebenso viele kamen bereits während der Kindheit im Kreis der Familie mit der Klassik in Kontakt, für knapp die Hälfte spielte außerdem die (Musik-)Schule eine bedeutende Rolle. Da die Ver-

Foto: Beethoven Orchester Bonn

D

er Mythos vom „Silbersee grauhaariger Menschen“ im Konzertsaal mag so falsch nicht sein. Dennoch ist das zu kurz gedacht: Das Konzert ist nur eine Möglichkeit unter vielen, um klassische Musik zu konsumieren. Aber heißt es nicht, die Verkaufszahlen der Tonträgerindustrie nähmen seit Jahren ab? Andererseits wächst beispielsweise das kostenfreie Angebot im Internet immens, viele Künstler stellen bereits ausgewählte Clips auf ihren Websites zur Verfügung. Außerdem gibt es ja noch die Informationsmedien – die jedoch immer weniger auf kulturelle Themen eingehen. Und was ist mit den sozialen Medien, die gleichermaßen von Veranstaltern, Konzerthäusern und Künstlern leidenschaftlich genutzt werden? Irgendjemand muss ihnen doch Aufmerksamkeit schenken, sonst würden sie sich nicht die Mühe machen. Dafür, dass viele Menschen so einhellig ins Lamento einstimmen, wie schlecht es um die Klassik stehe, sind die Argumentationen erstaunlich schwammig, denn Rundfunkund TV-Quoten, Zuschauerzahlen und CD-Verkäufe sind


Nur ältere Besucher im Klassikkonzert? – Der silbergraue Schein in der Beethovenhalle Bonn trügt

anstalter auch in Zukunft einen vollen Saal und die Plattenlabels Käufer haben wollen, sind die Zahlen klare Argumente für Projekte wie „Jedem Kind ein Instrument“ und weitere Musikvermittlungsprogramme. Ein Phänomen jedoch sollte der Musikindustrie zu denken geben: Bei den Hörern haben die Genregrenzen bei weitem nicht die Bedeutung, die ihnen die Entscheidungsträger ein-

räumen. 60 Prozent etwa behaupten, dass diese Grenzen ständig in Bewegung und im Wandel sind. Dazu passt auch, dass nur einem Drittel die Trennung zwischen E- und UMusik wichtig ist. Beim Radio gibt es bereits Tendenzen, die Klassifizierungen aufzuweichen. „Interessant wird ein Programm oft dadurch, dass man nicht nach dem Kriterium vorgeht, was jetzt Klassik, Jazz oder Pop ist, sondern dass man

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sich überlegt, was gute Musik ist und welche Zusammenhänge innerhalb dieser guten Musik geschaffen werden können“, resümiert etwa Stefan Lang von Deutschlandradio Kultur. Die leidenschaftlichsten Klassikhörer: die Jungen

Die Zahlen bezüglich der jüngeren Hörerschaft sind übrigens ermutigend, wobei natürlich zu berücksichtigen ist,

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reportage

Durchaus bunt gemischt: Besucher der Kölner Philharmonie

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nusshörern zählen. Dann bilden nämlich sie die größte Zielgruppe, die Veranstalter und Musiker im Blick haben müssen, wollen sie erfolgreich sein.“ Unter denjenigen, die öfter als zehnmal im Jahr ein Konzert besuchen, bilden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die größte Gruppe. Außerdem spielt bei ihnen die emotionale Kraft der Musik die mit Abstand größte Rolle, während mit zunehmendem

Alter der Aspekt der Allgemeinbildung und Entspannung zunimmt. Einig sind sich die Teilnehmer aller Altersstufen darin, dass der Aspekt der Tradition nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das ist vielleicht die erfreulichste Nachricht der Studie. Denn sie besagt, dass ein stures Festhalten an Bestehendem nicht nur die Vielfalt der Musikkultur selbst lähmt, sondern auch deren breiter Akzeptanz schadet.

Foto: Mathias Baus, Maik Scharfscheer

dass nur die Klassikinteressierten unter ihnen bei der Erhebung eine Rolle spielten. So gehören diejenigen, die unter dreißig Jahre alt sind, zu den leidenschaftlichsten Klassik-Konsumenten. Sie sind es, die langfristig eine wichtige Rolle für die Musikindustrie einnehmen, wie Felix Husmann erklärt: „Sie muss sich nämlich überlegen, was passiert, wenn diese ,Heavy User‘ in einigen Jahren zu den Ge-


la dolce volta

Politik unerwünscht Interview Drei Fragen an den Intendanten der Oper Frankfurt

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ls Intendant hat man naturgemäß einen recht nahen Kontakt zu seinem Publikum. Im Interview schildert Bernd Loebe, Intendant und Geschäftsführer der Oper Frankfurt, seinen persönlichen Blick auf seine Zuhörer. Herr Loebe, wie haben sich die Klassikhörer im Laufe der Jahre verändert?

Ich habe das Gefühl, dass die jungen Menschen bis Ende zwanzig wieder vermehrt Interesse zeigen. Das beobachte ich zumindest, wenn ich vor oder nach den Aufführungen durch unser Foyer gehe. Früher waren es hauptsächlich Erwachsene und ein paar Schulklassen. Hat dieser Wandel Ihre Arbeit beeinflusst?

Man muss schon auf die Veränderungen eingehen. Ich denke zum Beispiel, dass das Publikum nicht mehr dieses immense Politikbewusstsein wünscht, wie es früher der Fall war. Gleichzeitig müssen wir aber auf unsere Zeit eingehen, sonst würde man uns zurecht vorwerfen, nur noch Museales zu liefern.

CAMILLE THOMAS JULIEN LIBEER REMINISCENSES

Andererseits kann man sich aber nicht nur nach dem Willen des Publikums richten …

Eine stimmige Reise durch die Welt der französischen Musik mit Werken für Cello und Klavier von Saint-Saëns, Fauré, Franck, Duparc und Ysaÿe.

Man muss die Balance halten – und vor allem das Vertrauen der Zuhörer gewinnen. Nur so kann man nämlich deren Neugierde wecken, auch mal eine Erstaufführung oder eine unbekanntere Oper zu besuchen. Inzwischen habe ich hier in Frankfurt meine 15. Spielzeit, und es ist für mich schön zu sehen, dass wir offensichtlich diese Offenheit des Publikums erreicht haben. mt

“Mit welch’ großem, selbstbewusst gestrichenem Ton Camille Thomas Melodielinien aufblühen lässt, ist hinreißend … Wunderbar.” Süddeutsche Zeitung

www.ladolcevolta.com

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Rezensionen

Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Nach 18 Jahren wieder vereint: Martha Argerich und Itzhak Perlman

Entspannte Symbiose CD des Monats Martha Argerich und

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rstmals und das bislang einzige Mal spielten sie 1998 in Saratoga zusammen. Der Mitschnitt mit Sonaten von Beethoven und Franck ist längst ein Klassiker geworden. Doch er war nie ganz vollständig. Erst jetzt folgt die erste Schumann-Sonate: aufbrausend, leidenschaftlich, gesanglich. Doch das neue Album mit Martha Argerich und Itzhak Perlman enthält nicht nur diese verspätete Neuveröffentlichung, sondern auch das Ergeb32 concerti Oktober 2016

nis ihrer gemeinsamen StudioArbeit. Die erfolgte im März dieses Jahres in Paris, mit den Fantasiestücken von Schumann, dem Scherzo aus der FAE-Sonate von Brahms und Bachs vierter Sonate BWV 1007. Famos die Symbiose der beiden Musiker – als hätten sie schon ewig zusammengespielt. Einer gibt, einer nimmt – und dann dasselbe umgekehrt. Der oft geschmeidig-samtene Geigenklang und das rhythmische Pulsieren vom Klavier formen

sich zu einem harmonischen Ganzen. Das Leuchten der Perlman-Diskanttöne im BrahmsScherzo und das Bass-Bollern von „La Martha“ sind exemplarisch. Und Bach? Schlicht, natürlich, vor allem befreit von Süße im zügig genommenen Largo. Zwei Künstler, eine Sprache. Christian Lahneck Bach: Violinsonate Nr. 4 BWV 1017, Schumann: Fantasiestücke & Violin­ sonate Nr. 1, Brahms: Scherzo c-Moll Itzhak Perlman (Violine), Martha Argerich (Klavier). Warner Classics

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***** = herausragend

Foto: Jean-Baptiste Millot

Itzhak Perlman auf einer Linie


Entgegengesetzte Interpretationen Mozarts Klaviersonaten werden umso schwerer, je eingehender man sich damit beschäftigt: Jeder Ton ist von Bedeutung. Mit Fazıl Say und Roberto Prosseda haben sich nun zwei Pianisten an eine Gesamteinspielung gemacht, deren Zugang unterschiedlicher kaum sein könnte. Fazıl Say hat allen Sonaten Titel gegeben (über deren Plausibilität man diskutieren kann) und nähert sich ihnen mit der Emphase eines Ausdrucksmusikers, dessen musikalisches Zentrum in der Romantik zu finden ist. Say ist ein so intelligenter wie fingerflinker Pianist, der in jedem Satz das Charakteristische sucht, das er mit pianistischen Mitteln herausarbeitet, dazu zählen Artikulation, Rubato und üppiger Pedaleinsatz. Das ist nie langweilig und wirkt dennoch ein wenig konventionell gegenüber Roberto Prossedas radikaler Lesart. Prosseda, der zunächst die ersten sechs Sonaten eingespielt hat, deutet Mozart aus der Ästhetik seiner Zeit: als hoch differenzierte Klangrede, hinter der Mozarts vokale und instrumentale Einflüsse gerade deshalb umso deutlicher werden, weil sich Prosseda jeglicher Subjektivierung enthält. Dafür offenbart er auf dem Fazioli-Flügel eine artikulatorische Finesse, die Staunen macht: beispiellos sein Arsenal an Non-legato-Abstufungen wie sein dynamisches Spektrum. Man hört hier gebannt, wie Mozarts Musik, von jeglicher Gefühlsduselei befreit, in purer Reinheit zu uns spricht. (FA)

Mozart: Sämtliche Klaviersonaten Fazıl Say (Klavier) Warner Classics (6 CDs)

Mozart: Klaviersonaten Nr. 1-6 Roberto Prosseda (Klavier) Decca

Entfachtes Feuer

Fire Music – Werke von Byrd, Lasso, Holborne, Praetorius, Vinci u. a. Capella de la Torre Katharina Bäuml (Leitung) deutsche harmonia mundi

Nach den Wasserspielen legt die Capella de Torre mit Katharina Bäuml nun eine CD zum Thema Feuer vor mit Werken von Praetorius, Byrd, Ortiz, Lasso und anderen. Die Aufnahme besticht durch Klarheit und noble Gestaltung. Kein zu dicker Akzent, keine schwülstige dramatische Linie. Bei so viel (thematischem) Feuer hätte es fast ein bisschen mehr (an musikalischem Feuer) gebraucht. Doch das entspricht nicht dem interpretatorischen Ansatz: Bäuml betont das kammermusikalische Miteinander, selbst bei vokalem Solo-Gesang wird die instrumentale Begleitung nicht ins Bedeutungslose gedrängt. (CL)

Entschwerte Melancholie

Prokofjew: Violinkonzerte Nr. 1 & 2, Sonate für Violine solo D-Dur op. 115 Vadim Gluzman (Violine), Estnisches National-Sinfonieorchester, Neeme Järvi (Leitung). BIS

Bei Prokofjews Violinkonzerten wird gerne dick aufgetragen, das Zackige, das Beißende, die seltene Süße. Man kann das auch weniger reißerisch, dezenter gestalten. Diesem Ansatz folgt Vadim Gluzman, der wunderbar ausgewogen spielt, verschmitzt federnd, kantilenenatmend und vor allem leicht. Russische Schwermut? Fehlanzeige. Eher intensiv erlebte Momente subkutaner Melancholie. Das Estnische Nationale Sinfonieorchester agiert unter Neeme Järvi oft diskret, wurde aber offenbar in jedem Takt bestens vorbereitet. Eine Aufnahme fernab von Show-Geigerei, musikalisch auf sehr hohem Niveau. (CL)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend


Rezensionen

Mit Spannung

Mit Charme

Martinů: Ariane & Doppelkonzert Simona Saturova (Sopran), Zoltan Nagy (Bariton), Ivo Kahánek (Klavier), Essener Philharmo­niker & Aalto–Theater Chor, Tomas Netopil (Leitung). Supraphon

A Journey – Arien von Bellini, Donizetti, Gounod, Rossini u. a. Pretty Yende (Sopran), Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Marco Armiliato (Leitung). Sony Classical

Thomas Netopil trifft den richtigen Ton dieses stilistisch schwer einzuordnenden, zwischen barocken Anspielungen, Impressionismus und Neuer Sachlichkeit postmodern pendelnden Stückes. Die Handlung, ein knapper Ausriss aus der antiken Theseus-Sage, ist recht lapidar gestaltet, instrumentiert mit viel Schlagwerk und sehr dominantem Klavier. Der Chefdirigent der Essener Philharmoniker macht das Drama spannend, indem er es im Gleichgewicht hält, so seine musikalische Eigenständigkeit herausstellt und den sehr guten Sängern den Raum für eindringliche Rollengestaltungen gibt. (AF)

„A Journey“ ist eines der wenigen wirklich Hoffnung machenden Hochglanz-Debüt-Recitals der letzten Jahre. Pretty Yendes Sopranstimme ist toll fokussiert, verfügt über ein großes Spektrum luftiger Farben und spricht vor allem ohne jeden Druck an. Noch fehlt es der jungen Südafrikanerin an Ausdruckstiefe und Differenzierungsvermögen, ein wenig auch an Koloraturtechnik. Einstweilen überwiegt eindeutig die Lebensfreude, die schiere Lust am mühelosen Umgang mit dem Instrument Stimme. Derart attraktiver, überbordender Charme war auf dem CDmarkt lange nicht zu hören. (AF)

Mit Anlauf

Mit Pathos

Bach: Goldberg-Variationen Mahan Esfahani (Cembalo) Deutsche Grammophon

Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Münchner Philharmoniker Valery Gergiev (Leitung) MPHIL

Cembalist Mahan Esfahani hat sich Bachs Goldberg-Variationen vorgenommen. Langsam tastet er sich in das Thema, und dieses Herantasten findet sich auch am Beginn einiger Variationen. Immer wieder ein winziges Verschleppen, Stocken. Bei aller wunderbaren Klarheit, die Esfahani erzeugt – es gibt doch Momente, wenn auch nie ganze Variationen, denen etwas Gewolltes anhaftet, als suche er im Inneren von Bachs Kosmos nach Zerklüftungen, die vor ihm noch niemand entdeckt hat. Eine Aufnahme, die sicher anecken, vielleicht auch aufrütteln möchte, die daran stellenweise scheitert. (CL)

Unter neuem Label mit neuem Chef bringen sich die Münchner Philharmoniker neu in Position. Zum Auftakt präsentieren Valery Gergiev und sein Orchester Mahlers Zweite (Antrittskonzert) sowie Bruckners Vierte. Diese Aufführung ist gelungen, wenn auch nicht überragend. Gergiev bringt die enormen Qualitäten des Orchesters zur Geltung: die Balance der Instrumentengruppen, die Fähigkeit zum Leisen, die Kunst Übergänge zu gestalten. Ob der langsame Satz und das Trio so schleppen müssen, ob stellenweise nicht ein bisschen viel Pathos sich einschleicht, darüber ließe sich munter streiten. (CL)

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Kurz Besprochen Jongen: Symphonie Concertante u. a. C. Schmitt (Orgel), Dt. Radio Philh. Saarbrücken Kaiserslautern, M. Haselböck (Ltg). cpo Organist Christian Schmitt und die Deutsche Radio Philharmonie entdecken klang(farben-)freudig den vergessenen belgischen Komponisten Joseph Jongen wieder. (CK) Berlioz: Symphonie fantastique u. a. Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding (Ltg). harmonia mundi Daniel Harding und das schwedische Rundfunkorchester historisieren Rameau und Berlioz filigran und souverän, finden aber zu selten die zusammenhängenden Linien. (CL) Schtschedrin: Carmen-Suite Georgisches Kammerorchester Ingolstadt, Ruben Gazarian (Ltg). Georgisches KO Rodion Schtschedrins Carmen-Suite setzt auf scharfe Kanten und extreme Kontraste. Die hat das Georgische Kammerorchester Ingolstadt überzeugend herausgearbeitet. (EW) Abraham: Viktoria und ihr Husar Dagmar Schellenberger, Mörbisch Festival Choir & Orchestra, David Levi (Ltg). Oehms Das Ensemble der Mörbischer Seefestspiele liefert eine schwungvolle Neuaufnahme der Operette mit Intendantin Dagmar Schellenberger in der Hauptrolle. (AF) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Oktober (5.8.– 8.9.2016)

1

(Neu)

Netrebko, Pappano & Orch. dell’Acca. di Santa Cecilia Verismo Deutsche Grammophon

Netrebko erkundet die dramatischen Töne des Verismo. Den Tod ihrer Manon Lescaut samt vorhergehendem Liebesduett besingt sie übrigens mit Ehemann Yusif Eyvazov.

2

Jonas Kaufmann

3

Ludovico Einaudi

4

Jonas Kaufmann

5

Simone Kermes

6

Cameron Carpenter

7

Quatuor Ébène, Matthias Goerne, Gautier Capuçon

8

Olga Scheps

(2)

(3)

(9)

(WE*)

(1)

(WE*)

(4)

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

Du bist die Welt für mich Sony Classical

Love Sony Classical

All You Need is Bach Sony Classical

Satie RCA Red Seal

9

Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien

10

Herbert von Karajan & Berliner Philharmoniker

(15)

Semyon Bychkov & Wiener Philharmoniker

12

Jordi Savall

13

Christian Thielemann, Bayreuther Festspiele

14

Jonas Kaufmann, Adrianne Pieczonka, Claus Guth

15

Trifonov, The Philadelphia Orchestra & Nézet-Séguin

16

Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker

17

Julia Fischer & Daniel Müller-Schott

Beethoven: Missa Solemnis Sony Classical

Wagner: Ring der Nibelungen DG (Eloquence)

Sommernachtskonzert 2016 Sony Classical

(10)

Granada 1013–1526 Alia Vox

(14)

Wagner: Tristan und Isolde Deutsche Grammophon

(7)

Beethoven: Fidelio Sony Classical

(5)

Rachmaninov Variations Deutsche Grammophon

(WE*)

Neujahrskonzert 2016 Sony Classical

(11)

Duo Sessions Orfeo

(Neu)

Schon seit ihrer Jugend miteinander vertraut, haben sich Julia Fischer und Daniel MüllerSchott nun mit diesem außergewöhnlichen Duo-Programm einen Herzenswunsch erfüllt.

Schubert: Streichquintett D. 956 Erato

Olga Scheps’ Satie-Album ist eines der Höhepunkte zum 150. Geburtstag des Komponisten. Die Pianistin fühlt sich in der Klangsprache des Franzosen hörbar wohl. Einfach bezaubernd!

(6)

11

18

Sir Georg Solti & Wiener Philharmoniker

19

Yannick Nézet-Séguin, Chamber Orchestra of Europe

20

Maria Callas

Wagner: Der Ring des Nibelungen Decca Records

(WE*)

Mozart: Le nozze di Figaro Deutsche Grammophon

(8)

Pure – Maria Callas BETA Records

(Neu)

Und wieder einmal eine CD von – oder besser gesagt – mit Maria Callas. Und wieder einmal ihre besten Hits. Das ist nicht neu. Aber absolut hörenswert. Bis zum nächsten Best-of.

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Oktober 2016 concerti  35


Blind gehört

»Ah, das bin ja ich!« Die Mezzosopranistin ElĪna GaranČa hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Matthias Nöther

Rossini: L’Italiana in Algeri, Cruda sorte! Amor tiranno Teresa Berganza (Mezzoso­ pran), Silvio Varviso (Ltg). Urania 1963

Das ist natürlich Teresa Berganza in L’italiana in Algeri. Es ist komisch, dass ihre Stimme in so einer Studioauf­ nahme vielmehr nach einem Mezzo klingt als live. Ich habe sie nie „live live“ gehört, aber bei Radio oder TV-Übertragun­ gen aus großen Sälen klang sie immer viel sopranistischer als hier. Für uns, die wir in Lett­ land studiert haben, war sie immer das beste Beispiel dafür, dass Mezzosoprane nicht so groß und schwer klingen müs­ 36  concerti Oktober 2016

sen wie die russischen Vertre­ terinnen. Dass sie flexibel sein können, eine große Bandbreite an Partien zur Verfügung ha­ ben und auch eine leichtere, lyrische Farbe besitzen können. Und das hat mir auch Mut ge­ geben, denn ich wurde in Lett­ land von vielen so halb als Sopran bezeichnet. Ich habe immer gesagt: Nein, ich bin ein Mezzosopran! Denken Sie an Teresa Berganza, die ist als Mezzosopran weltweit aner­ kannt! Händel: Alcina, Ah! mio cor, schernito sei Joan Sutherland (Sopran), Ferdinand Leitner (Ltg). DG 1959

Händel? Eigentlich kenne ich wenig von ihm. Aber das hier – die Worte erinnere ich teilwei­ se, auch die Melodie (singt mit). Wer singt da? Joan Sutherland? Wirklich? Sie ist sehr bedeu­ tend für mich, aber hier habe ich sie nicht erkannt. Eigent­ lich habe ich akustisch von ihr in Erinnerung, dass sie den Mund immer sehr lang nach unten zog und dadurch den Text etwas verfremdete. Aber hier hat sie sehr viel Flexibilität in der Aussprache. Als sie älter wurde, hatte sie dann einen etwas seltsamen Personalstil. Es klingt sehr barock, nicht so, wie ich sie kenne

Mozart: Laudate Dominum Elīna Garanča (Mezzosopran), Karel Mark Chichon (Ltg). DG 2014

Eine der schönsten Sopran­ arien, die in der geistlichen Musik geschrieben wurden, finde ich. Ich habe sie einmal in einem Konzert in Salzburg mit Riccardo Muti gehört, das war einer der Momente, wo für mich die Zeit stehenge­ blieben ist. Ah, das bin ja ich! Darauf war ich jetzt nicht eingestellt. Ich habe mich nicht sofort erkannt, weil ich mich bei Aufnahmen immer nur über Kopfhörer höre. Und das ist dann so brutal direkt, dass man den RaumOberton nicht hat. Das wollen wir bei den Korrekturproben auch nicht, da wollen wir die­ sen reinen Küchenklang ha­ ben, damit wir wissen, wo wir noch etwas ausbessern und zusammenkleben sollten. Und danach höre ich meine eigenen Aufnahmen eigent­ lich nicht mehr an. Ich muss sagen, einige Phrasen sind gar nicht so schlecht gesun­ gen! (grinst) Schubert: An die Musik Elisabeth Schwarzkopf (Sopran), Edwin Fischer (Klavier). Urania 1952–1957

Foto: Holger Hage/DG

I

n welcher Sprache wird das Interview sein?“, frage ich gerade noch zwischen Tür und Angel den Manager. „Auf Lettisch bitte“, tönt da schon eine tiefe Frauenstimme aus dem unerwartet nahen Nach­ barzimmer. „Können Sie ­lettisch? Sonst geht’s nicht“, begrüßt mich Elı¯na Garancˇa lachend in nahezu akzentfrei­ em Deutsch. Dann drehen wir einen Sessel zu einem Fenster des Ritz-Carlton mit Blick auf den trubeligen Potsdamer Platz, und mit dem Rücken zum CDPlayer lauscht die Mezzoso­ pranistin den mitgebrachten Aufnahmen.


zur Person

Mezzo mit Sinn für Fami­ lientradition: 1976 in Riga geboren, trat Elīna Garanča in die Fußstapfen ihrer Mutter und studierte bei ihr Gesang. Ihre erste größere Station, das Meininger Theater, bildete den Grundstein einer internatio­ nale Karriere, mit einem gefeierten Met-Debüt 2008 als Rosina. Ihr Vater war Chorleiter, und ihr Ehemann, mit dem sie zwei Töchter hat, ist der Dirigent Karel Mark Chichon. Ganz im Sinne der Familientradition.

Das ist Schubert, An die Musik, aber wer singt es? Ist das Schwarzkopf? Schwarz­ kopf und deutsches Lied, das war für mich immer der am meisten typische Klang deut­ schen Gesangs. Ich weiß nicht, weshalb ich das immer mit Kunstlied verbunden habe. Es ist sehr kopfig, für italienische Musik fehlt etwas der Körper­ klang. Das wiederum würde nicht zu Schubert passen. Na­ türlich war sie berühmt für die Marschallin im Rosenkavalier,

da hat mir aber immer etwas der tiefere Teil des Körpers gefehlt. In meiner Opernaus­ bildung in Lettland wurde immer über die „Deutsche Schule“ gesprochen. Wenn nicht gerade Wagner gesun­ gen wurde, dann war das Kli­ schee: In der „Deutschen Schule“ singt man nur mit dem oberen Drittel des Kör­ pers. Für die Partien, die ich jetzt studiere – Verdi und Ve­ rismo –, ist diese Art zu singen nicht geeignet.

Schubert: An die Musik Hans Hotter (Bassbariton), Gerald Moore (Klavier). Testament 1956–1957

Ich kenne die Stimme nicht. Hans Hotter? Den kenne ich durchaus! War er nicht an der Dresdner Oper? Der HauptOchs für den Rosenkavalier? Er hat viel mehr Körper, ist weicher in den Übergängen oben. Schönes Legato ... Ich setze mich immer wieder mit Oktober 2016 concerti  37


Blind gehört

Massenet: Werther, Pourquoi me réveiller Jonas Kaufmann (Te­ nor), Marco Armiliato (Ltg). Decca 2007

Oooh, wer wird das jetzt sein? Der verrückte Poet! Das ist Jonas Kaufmann. Vor zwei Jahren haben wir die ganze Szene zusammen in BadenBaden gesungen: Seine Arie und das Duett noch anschlie­ ßend. Man erkennt ihn sofort an seinem Timbre, das ist ein­ fach sehr besonders. Er hat eine gewisse Manier, den Ton anzusetzen und dann aufblü­ hen zu lassen. Ich glaube, das ist für einen Sänger der große Traum, an den ersten zwei, drei Noten erkannt zu werden. Ich habe von ihm bis jetzt live nur deutsches und französisches Repertoire gehört. Ich glaube, das ist seine wirkliche Stärke. So wie ich ihn kennengelernt habe. Das hängt auch mit sei­ nem Timbre zusammen. Da ist so eine besondere Schwingung. Seine italienischen Partien sind für mich noch eher Neuland. 38 concerti Oktober 2016

Ich könnte Ähnliches über mich sagen, ich fange auch ge­ rade erst mit dem italienischen Repertoire an. Mozart: Le nozze di Figaro, Hai già vinta la causa Thomas Hampson (Bariton), Nikolaus Harnoncourt (Ltg). Warner 2009

Thomas Hampson. Ein schö­ ner Graf. Der erste Eindruck, den ich von Hampson hatte, kam von einer Met-Gala An­ fang der 1990er Jahre im Fern­ sehen: Rossinis Barbiere, Largo al factotum. Ich sah das mit meiner Mutter, und wir waren vollkommen hin und weg. Er hatte so eine Eleganz, Leich­ tigkeit und Selbstverständlich­ keit. Er hat natürlich mittler­ weile schwereres Repertoire gesungen, obwohl er eigentlich eine lyrische Stimme hat. Das Orchester ist größer, man muss lauter sein, die natürliche Far­ be geht dann verloren. Kann sein, dass mir das auch pas­ siert. Er war immer so perfekt und rund, wenn er nicht die volle Stimme geben musste. Man hätte sagen wollen: Bleib dort. Aber ich kann auch ver­ stehen, dass so ein intelligen­ ter Sänger nach 20 Jahren Graf auch mal was anderes singen will. Und sein Mahler ist wirk­ lich ungeschlagen. R. Strauss: Salome, Ah, du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen Cheryl Studer (Sopran). DG 1991

(Verzieht das Gesicht) Che­ ryl Studer, wirklich? Also, die Stimme geht hier an die Gren­ ze, richtig an die Grenze, mei­ ner Meinung nach. Man sagt

ja, dass es einige Dirigenten gibt, die Stimmen kaputt ge­ macht haben. Wenn ich persön­ lich so eine Partie mit dieser Intensität singen würde, würde ich wohl in zwei Jahren kaputt sein, wäre ich ein Sopran. Nor­ malerweise hat sie Mozart und Belcanto gesungen. Manche Stimmen sind für manche Par­ tien einfach nicht gemacht. Für mich wird jetzt die Santuzza auch ein Ausflug. Ich habe 20 Jahre Erfahrungen mit ganz anderen Dingen gesammelt. Bei ihr jedenfalls hört man ei­ nen Tonansatz, der in dieser Musik nicht üblich ist. Bei die­ sem Sprechgesang von Wagner und Strauss, der schnell rauf und runter geht, müssen Sän­ ger ihre Stimme sehr schnell auf die jeweiligen Tonhöhen einstellen, und das höre ich bei ihr nicht. Die Stimme stellt sich immer dann gut ein, wenn sie längere Töne zu singen hat. Verdi: Don Carlos, O don fatale Grace Bumbry (Sopran), ROH, Georg Solti (Leitung). Decca 1966

Ist das Fiorenza Cossotto? Aha, Grace Bumbry. Ich erken­ ne sie nicht! Was ist denn das für eine Aufnahme? Kenne ich überhaupt nicht! Wow. Schön. Ah, am „L“ erkennt man jetzt doch das Amerikanische, das war bei ihr immer sehr hart. Danach hat sie ja auch sehr viele Sopranpartien gesungen, denn sie hat eben eine gewisse Sonne, einen Schein, wenn sie von der ersten Oktave nach oben geht. Hören Sie das? Sie hat das sogenannte Squillo, den Kuppelklang, der Klang entfaltet sich quasi als Fächer über dem Kopf. Man darf da

Foto: Holger Hage/DG

der Frage auseinander, wie Stimmen im Raum klingen. Ich bin der Überzeugung, dass es Stimmen gibt, die ideal für Auf­ nahmen sind. Die verlieren dann leider oft im großen Saal dieses Runde und Schöne. Und dann gibt es wiederum Stim­ men, die scheinen bei der Auf­ nahme rau, nicht so fokussiert und mit viel Luft. Und dann hörst du die vor einem Publi­ kum von 4 000 Leuten, und plötzlich gewinnt diese Stim­ me unglaubliche Kraft. Es gibt wenige Stimmen, die gut für beide Sachen sind. Ich glaube, meine Stimme klingt besser im Raum ...


Baden-Baden Fr. 3.2.17, 19:00 Uhr Festspielhaus Künstler & Programm siehe Berlin München So. 5.2.17, 19:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Berlin Frankfurt Mi. 8.2.17, 20:00 Uhr Alte Oper Künstler & Programm siehe Berlin

Mit ihrer Luxusstimme erobert sie jeden Raum: Elīna Garanča

nicht reindrücken, das entsteht einfach, wenn man gut singt. Ich bin überrascht. Ich denke, so organisch hat sie später nicht mehr gesungen. Von 1965 ist die Aufnahme? Muss ich mir anhören. Ich werde die Eboli bald auch singen. Ich bin ei­ gentlich ein lyrischer Mezzo – und meiner Stimme eine solche Dramatik zu geben, ohne zu drücken, ist eine echte Heraus­ forderung. Hinzu kommt, dass diese Partie in jüngerer Vergan­ genheit von einigen Kollegin­ nen aus einer russisch-bulga­ rischen Schule gesungen wur­ den. Bei denen klingt diese Mezzopartie wie ein Alt, und seitdem wird Eboli auch oft so besetzt.

Düsseldorf Di. 14.2.17, 20:00 Uhr Tonhalle Künstler & Programm siehe Berlin Konzert- & Opern-TIPPs

Bad Wörishofen So. 2.10., 19:00 Uhr Kursaal Festival der Nationen: Abschlussgala. Elīna Garanča (Mezzosopran), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Karl Mark Chichon (Ltg). Arien und Orchesterwerke von Verdi, Bizet, Donizetti u. a.

Köln Di. 21.2.17, 20:00 Uhr Philharmonie Künstler & Programm siehe Berlin Mannheim Do. 23.2.17, 19:30 Uhr Rosengarten Künstler & Programm siehe Berlin

online-Tipp

München So. 23.10., 19:00 Uhr (Premiere) Nationaltheater Donizetti: La Favorite. Karel Mark Chichon (Leitung), Amélie Niermeyer (Regie)

Weitere Termine: 28. & 31.10., 3., 6. & 9.11. Berlin Mi. 1.2.17, 20:00 Uhr Philharmonie Elīna Garanča (Mezzosopran), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland–Pfalz, Karel Mark Chichon (Leitung). Werke von Berlioz, Massenet, Verdi u. a.

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Notenversand

Elīna Garanča vor grandioser Alpenkulisse Video & Termine: concerti.de/garanca CD-Tipp

Revive – Werke von Berlioz, Cilea u. a. Elīna Garanča (Mezzo­ sopran), Roberto Ab­ bado (Ltg). Erscheint am 4.11. bei DG

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Musik fürs Leben Oktober 2016 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Kino: Live-Übertragung

TV-Tipps

Valentinos Violetta

Schule der Liebenden

Sa. 1.10., 20:15 Uhr Oper Premiere für zwei große Künstler: Für die neue Traviata-Produktion an der Met inszenierte OscarPreisträgerin Sofia Coppola, der legendäre Modemacher Valentino designte Violettas Roben. ZDF

Ohne Überraschung So. 9.10., 22:00 Uhr Gala Die Preisträger sind zwar schon bekannt, doch auch ohne Überraschungseffekt ist die Verleihungsgala des Klassik-Echo ein sehenswerter Rückblick auf das zurückliegende Klassikjahr. BR

Überirdisch Mo. 10.10., 23:45 Uhr Konzert Für Mariss Jansons wohnt in Werken Bruckners stets etwas Überirdisches. Bei dieser Aufnahme mit dem BR-Symphonieorchester macht er diesen Ansatz eindrucksvoll hör- und erlebbar. arte

Beethoven-Herbst

Wer liebt hier wen? Egal – hauptsache, die Aussicht stimmt

T

reue in der Liebe kennt keine Grenzen. Oder? In Mozarts Oper Così fan tutte sind sich die beiden Offiziere Ferrando und Guglielmo abso­ lut sicher, dass ihre beiden Liebsten ihnen treu ergeben sind. Sind sie natürlich nicht. Doch aller Betrügerei zum Trotz ist das darauffolgende

40 concerti Oktober 2016

Sa. 17.10., 19:30 Uhr im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

Online: Die Gezeichneten im Stream

Schönheit des Nicht-Schönen

Z So. 23.10., 18:30 Uhr Konzert Jeden Sonntag im Oktober setzt sich arte mit Ludwig van Beethoven auseinander. Am 23.10. etwa zeigt der Sender die Aufführung des Violinkonzerts mit Nikolaj Znaider und dem Gewandhaus­ orchester unter Riccardo Chailly.

Debakel eine reizvolle Komö­ die, bei der nur der Narr hin­ terher behauptet, dass ihm das nie passieren könnte. An der „Schule der Liebenden“, wie der Alternativtitel der Oper lautet, nehmen also sicherlich nicht nur die Protagonisten auf der Bühne teil ... Semyon Byschkow dirigert die Aufführung in der Londoner Royal Opera, die mit vielver­ sprechenden Nachwuchstalen­ ten besetzt ist, darunter die Sopranistin Corinne Winters. Regie führt Jan Philipp Gloger, der damit auch gleichzeitig sein Debüt am Hause gibt.

u Lebzeiten war Franz ­Schreker der meistgespiel­ te Opernkomponist, ehe er von den Nationalsozialisten ver­ femt wurde. Der Komponist ist zwar inzwischen wiederent­ deckt worden und recht oft auf den Spielplänen zu finden, doch bis auf wenige Produktio­ nen wie jene in Lyon von 2015 wirken die Inszenierungen

meist wie Pflichtübungen, oh­ ne die Schönheiten des Schre­ ker-Oevres zu zeigen. Oder die noch wirkungsmächtigeren Nicht-Schönheiten, die in der Oper Die Gezeichneten so er­ schütternd wie eindrucksvoll gezeigt werden. Fr. 7.10., 20:00 Uhr Schreker: Die Gezeichneten. Opéra de Lyon www.theoperaplatform.eu

Fotos: gemeinfrei, Royal Opera House, Thies Rätzke, Marty Sohl/Metropolitan Opera

arte


Online: Die Elbphilharmonie auf Facebook

Virtuelle Vorfreude ganz real

W

ird die Elbphilharmonie eigentlich schon be­ spielt? Diese Frage häuft sich in letzter Zeit – nicht ganz zu Unrecht. Denn im Grunde hat sie schon alles: ein Gebäude, einen Spielplan, einen hohen Bekanntheitsgrad – und eine rege Webberichterstattung. Der Facebookauftritt der Elb­ philharmonie ist derzeit geleb­ te Vorfreude. Tagtäglich poppt hier ein Splitter auf, der über die letzten Etappen berichtet, etwa die ersten Fotos der längs­ ten Rolltreppe Europas. In ei­ nem anderen Post sieht man Pianistin Mitsuko Uchida, wie sie auf der Bühne fünf Flügel austestet, um den geeignetsten für den Konzertsaal zu finden.

Kunst in der Krise

Deutschlandfunk

Zu den Wurzeln Am 11. Januar 2017 wird sie feierlich eröffnet: die Elbphilharmonie

Keine Nachrichten, die die Welt bewegen, sicherlich. Aber es macht Spaß, virtuell dabei zu­ zusehen, wie eines der ambiti­ oniertesten Bauprojekte der Nachkriegsgeschichte in die letzte Runde geht. Zu finden auf: www.facebook.com/elbphilharmonie.hamburg/

Dreifacher Don Giovanni etrug, Mord, Gewalt, Gier: Das Sündenregister von Don Giovanni ist erstaunlich, jedoch nicht gar so umfassend wie sein berühmtes Frauenre­ gister, das sein Diener Leporel­ lo im ersten Akt besingt. Gäbe es keinen Raum mehr für Liebe und Treue – Mozarts Oper wä­ re heutzutage vielleicht nicht gar so dominant an den Opern­ häusern der Welt vertreten. Sicherlich gründet die Beliebt­ heit der Oper aber auch darin, dass die Gegensätze so reizvoll herausgearbeitet werden: Lie­ be und Hass, Verzweiflung und Lebenslust, auch die Oper selbst ist ein Widerspruch, da sie Komödie und Tragödie zu­ gleich darstellt.

Deutschlandradio Kultur

So. 2.10., 22:00 Uhr Musik­ feuilleton Eva Schramm spricht in Athen mit griechischen Musikern, Künstlern und Kulturschaffenden über ihre Arbeit in Zeiten der großen Finanzkrise.

Kino: Live-Übertragung

B

Radio-Tipps

In der Neuinszenierung der Met schlüpfen gleich drei Sän­ ger (Ildar Abdrazakov, Simon Keenlyside und Mariusz Kwie­ cien) in die Rolle des Giovanni. Das Dirigat übernehmen Fabio Luisi und Plácido Domingo.

Mo. 3.10., 20:05 Uhr Musik­ szene Die Sendung zeigt auf, wie aller Globalisierung zum Trotz immer mehr tschechische Musiker alte böhmische Musik­ traditionen rekonstruieren und dadurch die lokale Klassikszene neu beleben. Deutschlandfunk

70 Jahre Gegenwart So. 16.10., 21:05 Uhr Konzertdokument Mit Stephan Prins’ Piano Hero und Eva Reiters The Lichenberg Figures blickt Deutschlandfunk zurück auf die Darmstädter Ferienkurse, die 2016 ihr 70-jähriges Jubiläum gefeiert haben. Deutschlandfunk

Europas Nachwuchs

Mo. 24.10., 20:10 Uhr Musikszene Fast wäre nach 40 Jahren Schluss gewesen mit dem European Union Youth Orchestra. Inzwischen ist die Finanzierung gesichert, und so kann man endlich das Jubiläum feiern. Deutschlandradio Kultur

Kein Adagio

Abgründe tun sich auf: Don Giovannis Stunde hat geschlagen Sa. 22.10., 19:00 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos

Sa. 29.10., 20:00 Uhr Oper Samuel Barber hat mehr komponiert als das berühmte Adagio. Das zeigt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und der RIAS Kammerchor unter David Zinman mit der Aufführung der Oper Vanessa, die live übertragen wird.

Oktober 2016 concerti   41


Vorschau

concerti Abonnenten erhalten die NovemberAusgabe am 21. Oktober

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Tschechische Philharmonie Das Vorzeigeorchester für die Komponisten seiner Heimat feiert 120. Geburtstag

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Iveta Apkalna Die ElbphilharmonieOrganistin stellt sich unserem »Blind gehört«

Joyce DiDonato … hat für ihr Filmdebüt die Kunst des Falschsingens erlernt

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tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,

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Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung II/2016: 163.529 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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José Carreras Leukämie-Stiftung Leukämie, auch bekannt als Blutkrebs, ist eine schwere Blutkrankheit, bei der sich die weissen Blutkörperchen krankhaft und unkontrolliert vermehren. Sie tritt vor allem bei Kindern sowie bei Erwachsenen in den ersten 40 Lebensjahren auf. Bis vor wenigen Jahren glich die Diagnose „Leukämie» einem Todesurteil. Heute gibt es jedoch erfolgversprechende Behandlungsmethoden, und so können ca. 40% der erkrankten Erwachsenen und ca. 70% der Kinder und Säuglinge geheilt werden. Die wichtigsten Behandlungsformen sind dabei die Chemotherapie sowie die Knochenmarktransplantation. Eine neuere, vielversprechende Behandlungsmethode ist auch die Transplantation von Nabelschnurblut. José Carreras und sein Kampf gegen die Leukämie 1987 erkrankte José Carreras an akuter Leukämie. Dank den Fortschritten der wissenschaftlichen Forschung und den Bemühungen eines exzellenten Ärzteteams konnte José Carreras die Leukämie überwinden. Noch im Sommer desselben Jahres gründete er in seiner Heimatstadt Barcelona die «Fundación Internacional José Carreras para la lucha contra la leucemia» (Internationale José Carreras Stiftung für den Kampf gegen die Leukämie). Bis heute wurden drei weitere Stiftungen gegründet: 1990 in den USA (Seattle), 1991 in der Schweiz (Genf ) und 1995 in Deutschland (München). Hauptaufgabe der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung im Bereich der Bekämpfung von Leukämie-Erkrankungen sowie die Verbesserung bestehender Behandlungsmöglichkeiten.

José Carreras gibt die Zielsetzung

für die von ihm geleiteten Organisationen klar vor:

“Leukämie muss heilbar werden – immer und bei jedem!”

Die Zielsetzungen der José Carreras Leukämie-Stiftung: > Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten > Förderung von Forschung und Wissenschaft > Soziale Dienstleistungen José Carreras International Leukaemia Foundation www.fcarreras.org Fondation José Carreras pour la lutte contre la leucémie Case postale 85 – CH-1217 Meyrin-Genève Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung www.carreras-stiftung.de

JOSÉ CARRERAS

FOUNDATION - FONDATION - STIFTUNG



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