DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN
Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 271 Konzert- UNd Operntermine
Joyce DiDOnato Die große Kunst des Falschsingens Iveta apkalna Blind gehört: »Ist das Cameron?«
Pretty Yende
»Dafür bin ich doch Opernsängerin geworden!«
november 2016
E H C I L R E T WI N
S T H G I L H H IG T MANON LESCAU Puccini
Oper von Giacomo
18.11.2016 | 01.12.2016 | 16.
12.2016
TZE DIE ENGLISCHE KA r Henze Oper von Hans Werne
Premiere am 26. November 201
VERDI REQUIEM ’
Dirigent: Ivan Repušic
04.12.2016 | 05.12.2016
6
Editorial
Fotos: Ivo von Renner, gemeinfrei (Lauren Mancke); Titelfoto: Gregor Hohenberg/Sony Music Entertainment
Liebe Leserin, lieber Leser, ein kleiner, aber sehr wich tiger Bestandteil unseres Magazins ist die Multime dia-Rubrik auf der letzten Doppelseite. Inzwischen ist nämlich die Klassik nicht mehr nur angekommen in der Vielfalt der Medien, sie ist bereits mittendrin, auch wenn sie nicht gar so früh dabei war wie andere Gregor Burgenmeister Branchen. Für uns war der Herausgeber/Chefredakteur Online-Bereich von concerti von Beginn an ein zentraler Bestandteil und kein Neben produkt unserer Printausgabe. Ich freue mich sehr, dass wir nun mit dem Relaunch unserer Website sowie einem völlig neuen Klassikportal (s. rechts) das Medium concerti noch reichhaltiger und vielfältiger gestalten können. Dass man bei all den Zukunftsvisionen den Blick zurück nicht vergessen sollte, zeigt uns derzeit die Wiederbe lebung einer besonderen Kunstform: des Stummfilms mit Livemusik. Vorreiter dieser Bewegung ist Frank Strobel, der mit seiner Filmphilharmonie in Berlin die eher stiefmütterlich archivierten Stummfilmaufnahmen der zwanziger Jahre rekonstruiert und katalogisiert – neben vielen anderen Aktivitäten, um die sich seine Ins titution in den letzten Jahren verdient gemacht hat. Ganz und gar nicht stumm ist übrigens der neue Kinofilm Die Florence Foster Jenkins Story über die schlechteste Sän gerin aller Zeiten. Gerade die Ernsthaftigkeit, mit der das Leben der amerikanischen Millionärin erzählt wird, macht Ralf Plegers Film so sehenswert. Denn gelacht hat die Welt bereits genug über die so tragische wie bewun dernswerte Randfigur der Musikgeschichte. Ihr
AUS DER REDAKTION Der Begriff »Lounge« ist vielfältig, steht aber für eine Besonderheit: Sie bietet die perfekte Atmo sphäre für belebenden und inspirierenden Small talk, aber auch für tiefer gehende Gespräche, die im Alltag stets zu kurz kommen. Genau das wollen wir mit der concerti Lounge, un serem neuen Onlinepor tal, bieten: Musikthemen, die sich nicht direkt auf das Hörerlebnis beziehen, gleichwohl relevant und vor allem interessant sind, etwa Karajans Lei denschaft für Sportwä gen oder was Weinbau mit Komposition zu tun hat. Jeden Donnerstag erscheint auf unserer neuen Plattform ein Beitrag, der sich mit solchen Themen befasst.
Übrigens: Über Rück meldungen, ob und wie Ihnen unsere Lounge gefällt, freuen wir uns natürlich. Zu finden auf: www.concerti.de/lounge
November 2016 concerti 3
Inhalt
Konzert
8 Philharmonie der Nationen
porträt Kein Orchester von Weltrang ist so stark in seiner Heimat verwurzelt wie die Tschechische Philharmonie in Prag
10 »Dafür bin ich doch Opernsängerin
geworden!« interview Unter den internationalen Sängern ist Pretty Yende mit ihren 31 Jahren noch relativ jung. Dabei entdeckte die Sopranistin erst mit 16 ihre Stimme
Oper
8
Tschechische Philharmonie Im Glanz der langen Tradition
16 Diva der Disharmonien
feuilleton Der neue Dokumentarfilm
über die berühmte Falschsängerin Florence Foster Jenkins berührt auch ein Problem der heutigen Klassikwelt
Regionalseiten
Die Welt der Klassik
24 Unter Freunden
festival Große Musiker brauchen nicht
zwingend die große Bühne – das beweist das Schweizer Bürgenstock Festival
26 Pure Experimentierlust
festival Das Kölner Fest für Alte Musik
16
Joyce DiDonato als Florence Foster Jenkins Im Rausch der schiefen Töne
Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4 concerti November 2016
macht die historische Aufführungspraxis zu einem oft unerhörten Erlebnis
28 Aufblühendes Genre
reportage Filmkonzerte sind im
Klassikbetrieb längst keine Seltenheit mehr. Doch worin liegt der Reiz?
36 »Ist das Cameron?«
blind gehört Die Organistin Iveta
Apkalna hört und kommentiert Aufnahmen ihrer Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt
Fotos: Petra Hajsk, Gregor Hohenberg/Sony Music Entertainment, Philipp Baben der Erde
10
Pretty Yende Am Beginn einer großen Karriere
An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region
GROSSE PIANISTEN AUF
GGRRAAMMOO PP HH OONNEE
A R TARTIST I S T O F T H EOF YEAR
THE YEAR 22016 0 16
DANIIL TRIFONOV SPIELT LISZT – TRANSCENDENTAL Sämtliche Konzertetüden inkl. »La campanella« »Mr. Trifonov ist der unbestrittene Star der neuen Pianistengeneration« New York Times
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MURRAY PERAHIA SPIELT BACH – THE FRENCH SUITES Französische Suiten Nr. 1– 6 »Einer der bereicherndsten Bach-Interpreten unserer Zeit« New York Times
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DIE NEUEN ALBEN: ALS CD – DOWNLOAD – STREAM
kurz & knapp
Mein Lieblingsstück
Ockeghem: Missa Prolationum Während meiner Studienzeit in Moskau stieß ich auf die Missa prolationum von Johannes Ockeghem und Evgeni Koroliov entdeckte ein Wunder an Polyphonie! Die Messe reißt jeden mit, egal, ob man Musikstudent oder „nur“ Musikliebhaber ist. Sie ist wie ein Gebirge: Man kann den steilen Aufstieg auf sich nehmen, man kann aber auch von unten die fantastische Sicht genießen.
16 000 000 Menschen besuchten seit 1988 den Starlight Express in Bochum. Weltweit zählt keine andere Musical-Produktion so viele Besucher an einem Standort.
Punktsieg für die Musik Um junge Menschen für klassische Musik zu begeistern, greift man gerne zu unkonventionellen Mitteln. Ein interessanter Testballon zur Publikumsverjüngung wurde im letzten Monat im niedersächsischen Gifhorn gestartet: In einem Boxzentrum bot das TenHagen Quartett erlesene Kammermusik, während die Pause durch einen Schaukampf verkürzt wurde. Unter dem Namen „Klassik im Ring“ soll dieses Konzept weitere Fortsetzungen finden.
... Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt
6 concerti November 2016
Es gibt in der Mode keinen gefährlicheren Satz als diesen: „Kleiden Sie sich dem Anlass entsprechend“. Mag Mann bei einer Sommerparty noch zielsicher zu Poloshirt, Chinos und Loafer greifen und bei einer Beerdigung zum schwarzen Einreiher, wird die Sache bei kulturellen Events bereits nebulös. Was ist angebracht bei einem Rockkonzert? Outfits à la Mick Jagger, also schwarzes Leder, viel zu eng für dessen Träger und seinen Geburtsjahrgang? Und wozu, bitte schön, geht der Griff bei einem Fest für Alte Musik? Ab zum Kostümverleih für Ritterrüstung und Burgfräuleingewand? Jein. Denn natürlich soll kein Dresscode-Wächter zwischen
Ihnen und der Garderobe stehen, die für Sie einen Tag oder Abend zum rundum sinnlich perfekten Genuss macht. Und wenn das in einem Barockmantel nebst rockartigen Hosen im Stil von Ludwig XIV. der Fall ist – who am I to judge?! Dann aber auch die passenden langen, offenen Haare ... Sie merken, so ganz ernst meine ich das nicht. Die Freiheit des modischen Ausdrucks schon, die Verkleidung weniger. Wie ich auch seltsam finde, wenn zu einer Modenschau die Gäste in alten Entwürfen des präsentierenden Designers erscheinen. Bleiben Sie lieber authentisch und Sie selbst. Denn echte Persönlichkeit ist nie over- oder underdressed.
Fotos: Barbara Frommann, Shutterstock (2x), AA Pphotothek/Thomas Kohler
Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph
3 Fragen an ... Frank-Walter Steinmeier SAFT IN SEINER FEINSTEN FORM
Klangfarben Der Jurist begann vor 25 Jahren seine Laufbahn als Politiker und ist derzeit Bundesaußenminister
Sie sind Schirmherr des FestspielWorkshops »Krzyżowa-Music – Musik aus Kreisau. Für Europa«. Welche Brücken zwischen Völkern kann die Musik schlagen, die der Politik verborgen sind? Die Schirmherrschaft für das Projekt habe ich gemeinsam mit meinem polnischen Kollegen sehr gern übernommen: Der Dialog, den wir suchen, soll vielfältig sein und sich nicht auf den politischen Austausch beschränken. Er soll Kultur einbeziehen und Menschen zusam menbringen. Alles das kann Musik – auch weil sie immer wieder neue Blickwinkel auf scheinbar Vertrautes öffnet.
Als international tätiger Politiker hören Sie oft »gezwungenermaßen« Konzerte bei Staatsbesuchen oder Festakten. Ist das manchmal auch Last statt Freude? Last ist es nie! Im Gegenteil: Ich kann die Ent spannung durch Musik genießen. Manchmal reisen die Musiker schon im Flugzeug mit wie zuletzt die Pianistin Julia Hülsmann, die ein tolles Konzert in einer Jazzkneipe im zen tralasiatischen Bischkek gab.
Welches klassische Stück ist Ihr Lieblingswerk? Das ist immer ein bisschen abhängig von Stimmung und Tageszeit. Und ein gerade erklärtes Lieblingswerk ist bald keins mehr, weil ich’s zu oft höre. Aber Bachs Brandenburgische Konzerte gehen fast immer.
W W W.NI EHOFFS -VAI HI NGER.DE
Porträt
Philharmonie der Nation Kein Orchester von Weltrang ist so stark in seiner Heimat verwurzelt wie die Tschechische Philharmonie in Prag. Von Teresa Pieschacón Raphael
I
nternational berühmt ist heutigen Tschechischen Phildie Tschechische Philhar- harmonie. Karel Paul, ein Mumonie wegen ihres „wei- siker der ersten Stunde im chen Klangs“ und ihrer Refe- Jahre 1903: „Die finanzielle renzaufnahmen mit Musik Lage des Orchesters war jämtschechischer Komponisten. In merlich: Gagen gab es keine, ihrer Heimat aber wird sie an- lediglich die Erträge der Kongebetet wie ein nationales Hei- zerte wurden unter den Musiligtum – mit standesgemäßer kern aufgeteilt.“ Adresse: dem Rudolfinum in Mit etwa 40 Mann – heute sind Prag, dem Tabernakel der tsche- es fast dreimal so viele – probchischen Kultur. Ihre Grün- te man in Gaststätten und Tanzdung wird mit dem Konzert am lokalen, spielte als Kurorches4. Januar 1896 an eben diesem ter auf. 1908 schien sich die Ort angesetzt, das der weltbe- Lage gebessert zu haben: Gusrühmte Antonín Dvoˇrák, sei- tav Mahler, ein Jahr zuvor noch nerzeit aus den USA zurück, Wiener Hofoperndirektor, war dirigierte. Nur wenige Jahre in Prag, um beim sechzigjährispäter, 1901, kam es zum ersten gen Regierungsjubiläum Kaiser Streik unter den Musikern. Franz Joseph I. seine siebKomponist Karel Kovaˇrovic, te Sinfonie uraufzuführen. Aus der die Leitung innehatte, ent- dem Hotel schreibt er an sein schied, die Streikenden zu ent- „liebstes Almscherl“: „Ich muss lassen. Diese formierten sich darüber nachdenken, wie man neu, zu einer Philharmoni- aus einem Wurstkessel eine schen Genossenschaft, der Pauke, aus einer rostigen Gieß8 concerti November 2016
»Er erinnerte mich an Chaplin: Seine Füße waren zu groß«
Kein Jammerleben erwartete das Orchester mit Václav Talich, der es von 1919 bis 1941 führte und dem es gelang, die Finanzen durch Auslandstourneen und die Zusammenarbeit mit His Masters Voice abzusichern. Ihm folgte 1942 Rafael Kubelík. Er setzte sich für die Verstaatlichung des Ensembles ein, den Wiederaufbau des DvoˇrákSaals im Rudolfinum sowie die Gründung des berühmten Musikfestivals „Prager Frühling“. Als 1948 die Kommunisten die Macht übernahmen, bekam Talich Dirigierverbot, und auch Kubelík kehrte von einer Auslandstour nicht mehr zurück.
Foto: Petra Hajsk
Fast ausschließlich mit Musikern aus dem eigenen Land besetzt: die Tschechische Philharmonie
kanne eine Trompete, aus einer Heurigenschenke ein Concertlokal machen kann. Ein verzweifelter Trompeter hat gefragt: ‚Jetzt möcht ich nur wissen, was da dran schön sein soll, wenn einer die Trompeten fortwährend in den höchsten Tönen gestopft bis zum hohen Cis hinauf blasen soll.‘ Diese Äußerung hat mich sofort auf das Innere des Menschen gewiesen, der auch sein eigenes Jammerleben, das sich in den höchsten Tönen gestopft herumquälen muss, nicht begreifen kann, und wie dieses Gekreisch in der allgemeinen Weltensymphonie in den großen Akkord einstimmen soll.“
Der Tscheche Jiˇrí Bˇ elohlávek, seit 2012 Chefdirigent, kennt das Orchester seit Kindertagen. 1972 assistierte er Václav Neuman. „Es ist in der Tat verstörend“, sagte er 2007, „dass die Wechsel an der Spitze des Orchesters so häufig kommen. Für mich ist dies ein deutliches Zeichen, dass der Organismus nicht richtig funktioniert. Die Tschechische Philharmonie ist keinesfalls ein besonders schwer zu leitendes Orchester. Am Podium fühle ich mich dort immer sehr wohl.“
Über 70.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de
Konzert-TIPPs
Köln So. 27.11., 20:00 Uhr Philharmonie Khatia Buniatishvili (Klavier), Tschechische Philharmonie, Jiří Belohlávek (Ltg). Werke von Janáček, Schumann & Dvořák München Mo. 28.11., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Künstler siehe Köln Werke von Dvořák & Schumann Hamburg Di. 29.11., 19:30 Uhr Laeiszhalle Künstler siehe Köln Werke von Dvořák & Rachmaninow Düsseldorf Mi. 30.11., 20:00 Uhr Tonhalle Programm und Künstler siehe Köln
Staatliches Russisches Ballett Moskau 26.12.16 Bonn 28. – 29.12.16 Essen 02.01.17 Leipzig 03.01.17 Stuttgart 04.01.17 Nürnberg 10. – 15.01.17 Berlin 22.01.17 Frankfurt a. M. 24.01.17 Düsseldorf ... und weitere Termine
Hannover Do. 1.12., 19:30 Uhr HCC (Kuppelsaal) Programm und Künstler siehe Köln online-Tipp
„Die Moldau“ von 1968 Video & Termine: concerti.de/tschechischephilharmonie CD-Tipp
Dvořák: Slawische Tänze op. 46 & 72 Tschechische Philharmonie, Jiří Belohlávek (Leitung). Decca
J.S. Bach Weihnachtsoratorium 03.12.16 Würzburg 10.12.16 Berlin 10.12.16 Hamburg 16.12.16 Speyer 17.12.16 Freiburg ... und weitere Termine
Schwanensee – Lopatkina, Korsuntsev © N. Razina
„Ein Schock für das Orchester“, erinnert sich František Sláma (1923–2004). Talich hatte ihn 1946 ins Orchester geholt. Lebhaft erinnert sich der Cellist an Gastdirigenten, etwa den fröhlichen Sir John Barbirolli: „Vom Hals hinunter erinnerte er mich an Chaplin, irgendwie waren seine Füße zu groß.“ „No, no! Frei Bogen!“ war das Motto des neunzigjährigen Leopold Stokowsky, der 1972 mit dem Orchester seine monströse Orchesterversion von Bachs Toccata und Fuge in dMoll einspielte. Beeindruckend die Persönlichkeit von Sergiu Celibidache, der Mikrofone ablehnte und obsessiv an der Dynamik feilte, im Wissen, dass die Kunst eines Orchesters sich in der Fähigkeit zeigt, im Forte noch ein Piano zu finden. Spannend die Geschichten, die Otto Klemperer von Gustav Mahler erzählte, und die Zusammenarbeit mit Arthur Honegger, Darius Milhaud und immer wieder Dmitri Schostakowitsch. Die Schlammschlacht um Gerd Albrecht, von 1993 bis 1996 Chefdirigent, erlebte Sláma, der bis 1981 im Orchester wirkte, nicht. Albrecht, der erste NichtTscheche am politisch brisanten Pult, wurde offenbar zum Symbol für alles, was Deutsche den Tschechen angetan hatten. „Ich muss büßen für 300 Jahre Habsburger-Herrschaft, für die Nazi-Okkupation und die Beteiligung von DDR-Truppen an der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968“, sagte er 1996 im „Spiegel“. Albrechts klare Sprache besitze in der Tschechoslowakei keine Tradition, meinte damals der tschechische Botschafter in Bonn, Jiˇri Gruša.
Lust auf Klassik?
Interview
»Dafür bin ich doch Opernsängerin geworden!« Unter den internationalen Sängern ist pretty yende mit ihren 31 Jahren noch relativ jung. Dabei entdeckte die Sopranistin erst mit 16 ihre Stimme. Von Maximilian Theis
Léo Delibes’ Blumenduett aus Lakmé als Hintergrundmusik einer Werbung – das war der Schlüsselmoment für Sie, um Opernsängerin zu werden. Da musste doch noch mehr folgen, um Ihre Passion für das Musiktheater zu besiegeln, oder?
Klar, wegen Lakmé wurde ich nicht zur Opernsängerin. Aber es war eine Initialzündung, und zwar eine sehr heftige. Da begriff ein 16-jähriges Mädchen in einer kleinen südafrikanischen Stadt plötzlich, welche Kraft und welche Macht die Stimme als Instrument haben kann. Damals kannte ich solche Musik noch gar nicht und wusste nicht, dass die menschliche 10 concerti November 2016
Stimme so ein Geschenk sein kann. Aber wie haben Sie sich musikalisch „weiterernährt“? Nur die klassisch unterlegten Fernsehwerbungen anzusehen führt sicher nicht sonderlich weit ...
»Ich war neugierig auf die große Welt der Oper« Ich habe das Radio eingeschaltet und es nach Klassiksendern durchforstet, bis ich fündig wurde: RSG, ein Sender in afrikaanser Sprache. Jeden Abend von neun Uhr bis Mitternacht gab es dort klassische Musik. Diese Sendungen habe ich auf Kassette aufgezeichnet, um mir am nächsten Tag jedes einzelne Stück anzuhören. Ich habe die Gesangsstimmen imitiert und mich mit den Arien vertraut gemacht. Zwar hatte ich schon erste Erfahrungen als Sängerin: Als ich fünf Jahre alt war, brachte mir meine Großmutter Lieder bei, später hatte ich auch Auftritte in der Kirche als Solistin. Aber als
ich erstmals hörte, welche Möglichkeiten eine klassisch geschulte Stimme hat, war ich fasziniert. Ich war aber auch schlicht neugierig gegenüber dieser großen, weiten Welt der Oper ... ... die ja nur ein Teil der klassischen Musik ist. Haben Sie sich auch mit instrumentalen oder konzertanten Formen auseinandergesetzt?
Als ich in Kapstadt studierte, ja. Das half mir auch zu verstehen, wie eine Komposition funktioniert. Ich arbeite zwar mit meiner Stimme, aber letztlich ist auch sie ein Teil des Instrumentariums innerhalb einer Opernpartitur. An der Cape Town Opera gab es neben den Opern- und Konzertaufführungen auch Weiterbildungsprogramme, die ich sehr gerne besucht habe: Ein Live-Erlebnis ist schließlich ein riesengroßer Unterschied zu einem mitgeschnittenen Radioprogramm. Gesteigert werden konnten solche Erfahrungen nur noch durch meine Bühnenauftritte selbst, wenn man seine Freude an der Musik teilen und weitergeben kann.
Foto: Gregor Hohenberg/Sony Music Entertainment
N
achdem die Südafrikanerin 2009 in Wien den Belvedere Gesangswettbewerb gewonnen hatte, durchlief die Sopranistin ihre internationale Karriere im Schnelldurchlauf, die sie binnen drei Jahre unter anderem an die Mailänder Scala und die New Yorker Met brachte. Derzeit singt sie an der Pariser Bastille, danach debütiert Pretty Yende an der Münchner Staatsoper.
zur Person
Besuchen Sie denn auch als Zuhörerin Opernaufführungen? Ganz incognito ist so etwas bei Ihrem Bekanntheitsgrad, den Sie inzwischen genießen, sicherlich nicht mehr möglich ...
... und doch ist es für mich als Sängerin wichtig zu wissen, was das Publikum bewegt. Dieses Wissen kann ich nur erlangen, wenn ich mich selbst unter die Zuhörer mische. Aber es
stimmt schon: Es kommt inzwischen immer häufiger vor, dass mich die Leute erkennen. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen, andererseits: Wenn mich jemand anspricht und mir erzählt, was ich allein mit meinem Gesang in ihm ausgelöst habe – genau deshalb bin ich doch Opernsängerin geworden! Die großartigen Empfindungen, die ich beim Singen
Langzeitstudentin: 1985 in Südafrika geboren, lebt Pretty Yende derzeit in Mailand, wo sie neben ihrer Karriere bei Mariella Devia studiert. Begonnen hat sie ihre Ausbildung am South African College of Music in Kapstadt. Dort sang sie auch mit zwei anderen südafrikanischen Sänger stars: 2015 mit Johan Botha und 2016 Sunnyboy Dladla. Mit Letzterem drückte sie obendrein die Schulbank.
habe, möchte ich schließlich ans Publikum weitergeben. Und was ist, wenn die großartigen Empfindungen sich nicht einstellen? Schließlich haben Sie sicherlich hie und da beispielsweise mit Lampenfieber zu kämpfen. November 2016 concerti 11
Interview
Früher litt ich oft unter meiner Nervosität. Aber es ist nun mal so: Wir haben es hier mit einer fiktiven, spirituellen Welt zu tun, die von uns Menschen allein mit der atmosphärischen Kraft der Musik erschaffen wird, indem wir mit Emotionen arbeiten und Figuren zum Leben erwecken. Das alles transportieren wir dem Publikum und kommunizieren dadurch auch gewissermaßen mit ihm. Die Bezeichnung der Musik als Sprache kommt da nicht von ungefähr. Ich kann aber nur überzeugend sein, wenn ich frei von negativen Emotionen bin.
Derzeit hat sich Pretty Yende aufs BelcantoFach festgelegt
Auf Ihrer neuen CD A Journey präsentieren Sie jene Belcanto-Arien, die besondere Meilensteine auf Ihrer Reise zum Opernstar darstellen. Was sind denn Ihre zukünftigen, ganz großen Ziele?
dern der Opernliteratur überhaupt singen zu dürfen! Ein weitere große Station wird in dieser Spielzeit mein Debüt am Royal Opera House in Covent Garden sein, wenn ich
an der Seite von Rolando Villazón die Adina aus Donizettis L’elisir d’amore geben werde. Ein Traum ist, sofern es meine Stimme zulassen sollte, die drei Königinnen
Till Brönner THE G O OD LIFE
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12 concerti November 2016
ZUSATZTERMINE 2017
20.03.17 29.03.17 09.04.17 10.04.17 11.04.17 12.04.17 18.04.17 30.04.17
KÖLN MÜNCHEN HALLE(SAALE) BERLIN BREMEN HANNOVER STUTTGART NEUES ALBUM: WIEN
Foto: Gregor Hohenberg/Sony Music Entertainment
Ach, da braucht man gar nicht in die Zukunft zu blicken: Gegenwärtig bereite ich mich auf meinen Auftritt als Lucia di Lammermoor an der Opéra Bastille vor. Das ist definitiv ein Meilenstein für mich: An diesem großartigen Haus eine der anspruchsvollsten Partien nicht nur des Belcanto, son-
Donizettis zu singen: Anna Bolena, Maria Stuarda und Elisabeth I. in Roberto Devereux. Und dann ist da natürlich noch mein allergrößtes Ziel: eines Tages die Partie der Norma zu singen.
»Südafrika ist der Ort, der mich erdet« Paris, London, New York, Mailand, im November auch noch München, wo Sie an der Bayerischen Staatsoper Ihr Debüt feiern: Gibt es ange sichts Ihrer erstaunlichen Reisetätigkeit überhaupt noch einen Ort, an dem Sie sich zuhause fühlen?
Derzeit ist es Mailand. An der Scala feierte ich meine ersten internationalen Erfolge, ich konnte in dieser Stadt so viel lernen, selbst italienisch spreche ich inzwischen fließend. Aber jetzt, wo ich gerade in Paris bin ... Plötzlich fühle ich mich auch hier wie daheim und lerne die französische Sprache. Vielleicht wird ja auch hier irgendwann mal mein Zuhause sein (lacht). Aber ganz egal, wie gut es im Leben läuft und wohin einen
die eigenen Träume leiten – meine Heimat bleibt Südafrika. Hier sind meine Wurzeln, hier lernte und lebte ich, bevor ich „Pretty, die Opernsängerin“ wurde, weshalb auch Südafrika der Ort für mich ist, der mich erdet und an dem ich mich zurückziehen kann. In Ihrer Kindheit und Jugend hatten Sie sicherlich bestimmte Klischee vorstellungen von der Oper. Welche haben sich bewahrheitet, welche sich als falsch erwiesen?
Ein sehr großes Klischee war lange Zeit, dass schwarze Menschen bestimmte Rollen nicht singen konnten. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und man weiß es heutzutage besser. Ich selbst bin da der lebende Beweis, schließlich singe ich weltweit an Opernhäusern Rollen, die man Schwarzen früher nie gegeben hätte. Vielleicht wird es eines Tages die Oper sein, die der Welt zeigt, dass wir alle gleich sind, egal, welche Hautfarbe wir haben. Meinen Sie wirklich, das Musiktheater hat die Kraft dazu?
Was passiert denn bei einer Aufführung? Magie! Manch-
mal haben wir danach auf dem Heimweg lauter Fragen im Kopf, und manchmal sind wir einfach nur beschwingt oder inspiriert. Wie ich schon vorher sagte: Zwischen Künstlern und Publikum findet eine Kommunikation statt, die über das gesungene Wort hinaus reicht. Und wenn ich mit meinem Gesang Menschen eine Freude machen kann – dann hat die Oper die Welt doch schon bereits ein Stückweit besser gemacht. Opern-TIPP
München Mo. 27.11., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Donizetti: L’elisir d’amore. Pretty Yende (Sopran), Daniele Callegari (Leitung), David Bösch (Regie)
Weitere Termine: 30.11. & 2.12. online-Tipp
Pretty Yende im Porträt Video & Termine: concerti.de/yende CD-Tipp
A Journey Arien von Bellini, Gounod u. a. Pretty Yende (So pran), Marco Armiliato (Ltg). Sony Classical
J O J A WENDT ALLES ANDERE ALS PIANO
DIE KUNST DES UNMÖGLICHEN 21.03. FLENSBURG • 22.03. LÜBECK • 23.03. BERLIN • 24.03. MÜNCHEN 29.03. POTSDAM • 30.03. SCHWERIN • 01.04. NÜRNBERG • 02.04. WIESBADEN 04.04. HAMBURG • 05.04. MADGEBURG • 07.04. MANNHEIM • 08.04. HAMELN 09.04. ASCHAFFENBURG • 26.04. WETZLAR • 27.04. GÜTERSLOH • 29.04. OSNABRÜCK 01.05. ESSEN • 02.05. STADE • 03.05. DORTMUND • 06.05. FRANKFURT • 08.07. KÖLN Tickets unter • 01806 - 777 111* sowie an den bekannten VVK-Stellen. Weitere Informationen unter www.deag.de *(0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz)
November 2016 concerti 13
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Oper
Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor
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Ohne Russlandklischees: Peter Konwitschnys Inszenierung von Boris Godunow in Nürnberg
16_Feuilleton Diva der Disharmonien Der neue Dokumentarfilm über die berühmte Falschsängerin Florence Foster Jenkins berührt auch ein Problem der heutigen Klassikwelt 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten
Peter Krause November 2016 concerti 15
Feuilleton
Diva der Disharmonien Feuilleton Der neue Dokumentarfilm über die berühmte Falschsängerin Florence Foster Jenkins berührt auch ein Problem der heutigen Klassikwelt. Von Matthias Nöther
16 concerti November 2016
so offensichtlich nicht getroffenen Tonhöhen, so erinnert sich DiDonato, seien allerdings nur ein kleiner Aspekt dieses Experiments gewesen: „Ich sollte auch möglichst unmusikalisch singen und den Ton kratzen lassen. Ich habe darüber jedoch niemals meine lebenslange musikalische Ausbildung vergessen – und ich habe mich in dieser ganzen Aktion in jedem Moment wohlgefühlt!“ Joyce DiDonato bewertet das Phänomen Florence Foster Jenkins nach Abschluss der Arbei-
ten viel positiver als der Rest der Musikwelt. Im gegenwärtigen Musikleben vermisst sie manchmal „die spleenige Exzentrik“, für die Foster Jenkins stand. Farbig und wild oder nur ein Zeugnis von Unfähigkeit?
Deren zahlreiche Aufnahmen von Mozarts Königin der Nacht bis zu Verdis Traviata sieht sie nicht als Zeugnis von Unfähigkeit, sondern als Beweis, „wie farbig und wild ihr Gesang war“. Sicherlich ist das ein ungewohnter Blick auf die Dinge.
Verkehrte Welt: Mezzo-Star Joyce DiDonato mimt eine Sängerin ohne Takt- und Tongefühl
Foto: Brooke Shaden, Philipp Baben der Erde
D
urchweg werden sie als Kuriosa der Schallplattengeschichte betrachtet: Auf zahlreichen Grammofonaufnahmen ist das zweifelhafte musikalische Erbe von Florence Foster Jenkins (1868– 1944) konserviert. Die reiche amerikanische Erbin eines Bankiers singt die großen Sopranarien des Opernrepertoires ohne das mindeste Gespür für Intonation, Tempo und Klang. Noch einmal genauer über diese historische Sicht nachzudenken, dazu regt der neue Dokumentarfilm von Ralf Pleger an. Pleger beleuchtet die musikverliebte und exzentrische, millionenschwere USAmerikanerin aus verschiedenen Blickwinkeln. Wer das Kino verlässt, denkt noch lange darüber nach, wie Florence Foster Jenkins’ musikalische Aktivitäten historisch zu bewerten sind – doch auch, ob die immer etwas arrogante Zuschreibung des „Falsch-Singens“ beziehungsweise der musikalisch-technischen „Fehler“ nicht gemeinhin zu leichtfertig gebraucht werden. Die Aufgabe der Mezzosopranistin Joyce DiDonato war es, das „falsche“ Singen der selbsternannten Diva in einer kunstvoll inszenierten filmischen Perspektive nachvollziehbar zu machen. Die von Foster Jenkins
Mit 44 Jahren gab Florence Foster Jenkins (Joyce DiDonato) ihr erstes Konzert
Hubert Kolland, Präsident des Landesmusikrats Berlin, findet diesen Standpunkt dennoch nicht weit hergeholt. Man müsse sich durchaus fragen, worin beim Musizieren überhaupt ein Fehler bestehen könne. „Einen Hornkiekser bemerken eigentlich alle“, sagt Kolland. „Lieber soll man sich fragen: Beeinträchtigt das jetzt den Kern der jeweiligen Musik?“ Oft lassen aktive Sänger und Musiker beim Hören von Aufnahmen mehr Gnade walten als der Musikkonsument an der heimischen Stereo-Anlage, so Kolland: „Jeder, der selbst auch nur laienhaft ein Instrument spielt, weiß um die Missgeschicke, die Musikern und Sängern in der Aufführung passieren können.“ Foster Jenkins’ musikalische Urwüchsigkeit schätzen lernen
In der Gnadenlosigkeit, mit der wirkliche oder vermeintliche Fehler beim Musizieren geahndet und verfolgt werden, liegt vielleicht ein Charakteristikum der heutigen Klassikwelt – dabei ist Fehlerlosigkeit selbst in der besten Live-Aufführung höchst unwahrscheinlich. Die einen Hörer, so Kolland, wür-
den dabei rücksichtslos Fehler ahnden, andere wiederum sich auf eine Interpretation festlegen: „Es ist eine Gefahr für ein kreatives Hören, wenn jemand eine CD-Einspielung als die einzig richtige betrachtet.“ Angesichts des großen Angebotes an Aufnahmen und der Zunahme von Live-Aufführungen seit einigen Jahren, so Kolland, sei opern- & Konzert-TIPPs
München So. 12.2.2017, 18:00 Uhr (Premiere) Bayerische Staatsoper Rossini: Semiramide Joyce DiDonato (Semiramide) Michele Mariotti (Leitung) David Alden (Regie)
Weitere Termine: 15., 18., 23. & 26.2., 3.3.2017 Hamburg So. 14.5.2017, 20:00 Uhr Elbphilhar monie Händel: Ariodante. Christiane Karg (Sopran), Joélle Harvey (Sopran), Joyce DiDonato (Mezzosopran), Sonia Prina (Alt), David Portillo (Tenor), Matthew Brook (Bassbariton), The English Concert, Harry Bicket (Leitung) Essen Sa. 27.5.2017, 20:00 Uhr Philhar monie (Alfried Krupp Saal) In War & Peace. Joyce DiDonato (Mezzosopran), Il Pomo d’oro, Maxim Emelyanychev (Leitung). Werke von Monteverdi, Purcell, Händel, Leo & Jommelli Berlin Di. 30.5.2017, 20:00 Uhr Philharmo nie Programm & Künstler siehe Essen
es aber heute glücklicherweise schwierig, ein solche Meinung puristisch durchzuhalten. „Der Hörer wird ein reicheres musikalisches Erleben haben, wenn er davon Abstand nimmt, spieltechnische Probleme zu überschätzen. Wenn er etwa eine bestimmte Mahler-Interpretation der Berliner Philharmoniker im Kopf hat und das Konzert eines Jugendorchesters besucht, wird er möglicherweise etwas in der Partitur hören, das ihm sonst verborgen bleibt. Es werden einfach andere Seiten in den Vordergrund gerückt.“ Wer zu einem vielschichtigeren Hören bereit ist, wird vielleicht auch die musikalische Urwüchsigkeit einer Florence Foster Jenkins schätzen lernen – und jenen Mut anerkennen, den man niemandem, der mit einem musikalischen Anliegen auf die Bühne geht, absprechen kann. Kino-Tipps
The Florence Foster Jenkins Story Dokumentarfilm, Deutschland 2016 Ralf Pleger (Regie) Filmstart: 10.11.2016
Florence Foster Jenkins Drama, GB/Frankreich 2016 Stephen Frears (Regie) Filmstart: 24.11.2016
online-Tipp
Masterclass mit Joyce DiDonato Video & Termine: concerti.de/didonato
CD-Tipp
In War & Peace – Arien von Händel, Purcell, Jommelli u. a. Joyce DiDonato (Mezzosopran), Il Pomo d’Oro. Erato November 2016 concerti 17
Kurz Besprochen
Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
Nürnberg 1.10.2016
Göteborg 8.10.2016
Visionen der Idylle und der Albträume
Das Lächeln des Apokalyptikers
Bilder von kolossaler existenzieller Wucht
Ravel: Die spanische Stunde & Das Kind und der Zauberspuk Oper Köln. François-Xavier Roth (Ltg.), Béatrice Lachaussée (Regie), Katrin Wundsam, Julien Behr, Judith Thielsen
Mussorgsky: Boris Godunow Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie), Nicolai Karnolsky, David Yim. Weitere Termine: 3., 14., 22. & 27.11., 17.12.
Mozart: Idomeneo Göteborgs Operan. Laurence Cummings (Leitung), Graham Vick (Regie), Paul Nilon, Luciano Botelho, Ingela Brimberg
Oper Eine Spielzeiteröffnung mit den beiden vor allem auf deutschen Bühnen höchst selten anzutreffenden Ravel-Opern darf als ungewöhnlich bezeichnet werden. Natürlich trifft sich hier Intendantin Birgit Meyers bekanntes Engagement für die musikalische Moderne mit dem Interesse von GMD François-Xavier Roth, das französische Repertoire im Spielplan der Kölner Oper zu verankern. Roth zeigt Ravel vor allem als progressiven Komponisten. Die vom lustvoll musizierenden Gürzenich-Orchester kantig herausgeschälten Sekundreibungen könnten von einem heutigen Komponisten stammen. Für Das Kind und der Zauberspuk nimmt Béatrice Lachaussée die Gattungsbezeichnung „lyrische Fantasie“ beim Wort. Wir sehen ein surreales Nachtstück der idyllischen wie alptraumhaften Visionen. (AF)
Oper Man sieht an diesem hellsichtigen Opernabend viele Konwitschny-Konstanten: Das hoffnungsvolle Lächeln eines Apokalyptikers, der das Stück nicht nur ernstnimmt, sondern es weiterdenkt. Die zutiefst menschliche Anteilnahme für einen eigentlich so leicht zu verdammenden Antihelden, der doch eine so tragische Figur ist. Das bewusst plakative Zuspitzen der Eigenarten gleichgeschalteter dumpfer Massen, in ihrer Entwicklung vom bunten, Wodka saufenden Arbeiterund Bauernkollektiv zu den goldblondperückt, Champagner schlürfenden Scheinindividual-Edelproletariern. GMD Marcus Bosch zieht mit Konwitschny an einem Strang. Er bedient wie der Regisseur keine Russlandklischees, sondern kehrt die Radikalität der Partitur hervor, die in Nürnberg in ihrer Urfassung erklingt. (PK)
Oper Mit Wagners Mythen kennt sich Graham Vick aus, jetzt wagte der Brite sich an Mozarts Meisterwerk archaischer Verstrickungen: göttliches Schicksal gegen menschliche Emanzipation. Mit dem Kniff eines psychologischen Expressionismus hat er die Opera seria grandios geknackt. Bilder von kolossaler existenzieller Wucht erzählen vom Zwiespalt eines gebrochenen Vaters und Herrschers. Idomeneo wird bei seiner Anrufung des Neptun, dem er das Opfer seines Sohns versprochen hat, geradewegs durchs Wasser gezogen. Paul Nilon hat Reife wie tenorale Wendigkeit für die komplexe Figur. Luciano Botelho singt Sohn Idamante mit jungmännisch betörendem Belcantoschmelz. Händelexperte Laurence Cummings betont die düsteren Requiemfarben der Partitur. Ein bewegender Abend. (PK)
18 concerti November 2016
Fotos: Paul Leclaire, Ludwig Olah, Mats Bäcker
Köln 25.9.2016
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CHOPIN BEETHOVEN VIOLINE MOVIE CLASSICS WEIHNACHTEN
OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
München Mo. 28.11.2016
Schocker jenseit von Gut und Böse Oper Es gibt kein richtiges Le-
Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk Bayerische Staatsoper. Kirill Petrenko (Leitung), Harry Kupfer (Regie). Weitere Termine: 1., 4., 8. & 11.12.
GMD Kirill Petrenko interpretiert die Musik seines Landsmanns 20 concerti November 2016
Der Ring-Vorabend spielt noch im antik-archaischen Ambiente Wiesbaden So. 13.11.2016
Wir schaffen das Oper Uwe Eric Laufenberg schmiedet einen
Nibelungen-Ring der multiplen Zeitschichten
A
ls Uwe Eric Laufenberg zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele seine Sicht auf Wagners Parsifal vorstellte, waren die meisten Kritiker ungnädig. Sein Religionen und Kulturen versöhnendes Finale mit der bühnenweihfestspielsanften Botschaft des „Wir schaffen das“ erschien vielen Rezensenten als gedanklich unterspannt. Nun legt der Wiesbadener Intendant am eigenen Haus nach und schmiedet gemeinsam mit Alexander Joel einen Ring, der bereits bis zum Ende dieser Saison vollendet und dann zu den Maifestspielen auch zyklisch zu
bewundern sein soll. Wer wissen will, was da zu erwarten ist, muss sich in Linz umhören, wo die Interpretation bereits zu sehen war. Nach einem antik-archaischen RheingoldAuftakt wurde da der stimmige Zeitsprung in eine Weltkriegs-Walküre gelobt, die in der dunklen deutschen Geschichte verortet ist. Später soll sich der Ring in einer hoffnungsfrohen Götterdämmerungs-Gegenwart runden. Wagner: Das Rheingold Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Alexander Joel (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie). Weitere Termine: 16., 19. & 25.11., 3. & 8.12.2016
Fotos: Wilfried Hösl, Karl und Monika Forster, Guy Vivien, Uli Weber/Decca
ben im falschen. Höchstens eine richtige Nummer schnellen Sex im Gebüsch auf dem Weg ins Lager nach Sibirien. Schostakowitsch führt uns in die Abgründe des Daseins, erzählt eine brutale Geschichte des Begehrens, der Erniedrigung, der Unterdrückung. Moralische Kategorien bestimmen das Handeln der Figuren längst nicht mehr. Gut und Böse – das war einmal. Katerina, dieses Mitleid erregende Geschöpf, schreit nach Menschlichkeit und wird zur Mörderin. Regiealtmeister Harry Kupfer, der präzise Psychologe, nimmt sich des Schostakowitsch-Schockers an.
Hannover Sa. 26.11.2016
Weitere Tipps
Bigottes Bürgertum Oper Henzes schnurrende Schmusekatzen
Baden-Baden
Norma
gehen wieder über Leichen
H
ans Werner Henzes 1983 uraufgeführte Oper ist ein böses, buntes Maskenspiel. Nach einer Erzählung von Honoré de Balzac schrieb der englische Dramatiker Edward Bond den Text als Gesellschaftssatire auf eine bigotte bürgerliche Welt, deren moralischer Anspruch als Deckmäntelchen für höchst eigennützige Interessen dient. Die ehrenwerte Gesellschaft der nie nur schnurrenden Schmusekatzen geht in ihrem Drang nach Eros und Erbschleicherei auch mal
über Leichen. Von Anleihen an den Gassenhauer bis zum höfischen Tanz reicht die Palette, mit der Henze eine in Lüge erstarrte Gesellschaft ironisch entlarvt, der die Klischees als Bollwerk dienen, um ihre auf Profitgier und Macht ausgerichtete Welt zu schützen. Hannovers Erster Kapellmeister Mark Rohde dirigiert. Henze: Die Englische Katze Staatsoper Hannover. Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie). Weitere Termine: 2. & 21.12.2016, 10., 20., 25. & 27.1.2017
Bluttriefende Paare OPer Der russische Regisseur Dmitri Tcherniakov
gibt sein Hamburg-Debüt urch Peter Konwitschnys grandiose Vorgängerproduktion von Bartóks blutriefendem Herzog Blaubarts Burg hängt die Regielatte an der Hamburgischen Staatsoper zwar besonders hoch. Doch das neue Team hat das Zeug dazu, sie dennoch überspringen. Schon die Kopplung mit Senza Sangue aus der Feder des dirigierenden Komponisten Peter Eötvös verspricht die HochBartók: Herzog Blaubarts Burg /Eötvös: Senza Sangue Hamburgische Staatsoper. Peter Eötvös (Leitung), Dmitri Tcherniakov (Regie). Weitere Termine: 9., 15., 19., 23., 26. & 30.11.
Berlin
DIE HUGENOTTEN So. 13.11., 17:00 Uhr Deutsche Oper Berlin Der Wahlpariser Meyerbeer war ein Berliner! Der Zyklus zur Wiederentdeckung des Meisters der Grand Opéra geht weiter – mit Juan Diego Flórez als Raoul. Lübeck
Hamburg So. 6.11.2016
D
Do. 10.11., 19:00 Uhr Festspielhaus Cecilia Bartoli (Foto) hat die Interpretationsgeschichte von Bellinis stolzer Druidenpriesterin umgeschrieben: Ein Mezzo singt den Arienhit „Casta Diva“!
spannung einer weiteren hochkomplexen Paarbeziehung. Und Dmitri Tcherniakov gehört zu den wirklich Aufsehen erregenden Regisseuren unserer Zeit, der nun endlich in Hamburg debütiert. Er gilt als Spezialist für das Dunkle und Gewalttätige im Musiktheater.
Im Dezember dirigert Eötvös erneut Senza Sangue – in Rom
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Tosca So. 18.11., 19:30 Uhr Theater Lübeck Im Jugendstiltheater-Schmuckkästchen an der Trave feiert Puccinis Verismo-Reißer Premiere: Tilmann Knabe setzt ihn in Szene und stellt die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Politik, persönlicher Freiheit und Verantwortung. Leipzig
LUCIA DI LAMMERMOOR So. 26.11., 19:00 Uhr Oper Leipzig Katharina Thalbach entstammt einer Theaterdynastie, doch seit ihrer Jugend ist die Schauspielerin auch ein Opernfan. Erstmals inszeniert sie einen tragischen Opernklassiker.
Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper November 2016 concerti 21
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Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im November
2 Christian Tetzlaff
6 Al Jarreau
10 William Cohn
15 Valer Sabadus
Fotos: Giorgia Bertazzi, Marina Chavez, Vera Friederich, Henning Ross/Sony
Reisesüchtig
Tieftönend
Zurückblickend
Experimentierfreudig
2_Porträt »Inspiration – was ist denn das?« Für Christian Tetzlaff zählt nur die Begeisterung – die indes fordert der Geiger auch vom Dirigenten neben sich auf der Bühne ein 6_Kurz gefragt »Welche Musik ich mache? Jazzy R ’n’ B-Pop!« Jazz-Sänger Al Jarreau im Interview 10_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen! Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion 16_ Klassikprogramm concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 1
Interview
»Inspiration – was ist denn das?« Für Christian Tetzlaff zählt nur die Begeisterung – die indes fordert der Geiger auch vom Dirigenten neben sich auf der Bühne ein. Von Arnt Cobbers
Herr Tetzlaff, Sie spielen alle paar Tage irgendwo anders auf der Welt. Sind Sie reisesüch tig? Publikumssüchtig? Musik süchtig?
Das letzte in jedem Fall! Ich reise auch gern – und ich spiele wahnsinnig gern Konzerte. Ich fühle mich einfach wohl auf der Geige, ich fühle mich damit wohl, was ich sagen darf, ich habe die Dirigenten, mit denen ich gerne spiele, und ich kenne inzwischen die Orchester, da muss man sich nicht mehr beweisen. Es ist einfach nett. Und Kammermusik spiele ich nur noch mit Leuten, mit denen ich auch hinterher feiern möchte, da hat man eine doppelte Motivation. Insofern fällt es mir gerade schwer, mich zu bremsen. 2 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
Wann kommen Sie dazu, neue Stücke zu üben?
Ich übe vielleicht eine Stunde am Tag und das seit bald 20 Jahren. Das heißt, wenn ich zu Hause bin, bin ich ganz für die Familie da und koche. Ist es wirklich so: Wenn man einmal eine gute Technik hat, muss man nicht mehr viel üben?
Das ist für jeden anders. Und es ist immer die Frage, wie man aufgewachsen ist. Ich bin entsetzt, wenn ich sehe, wie viele Zwölfjährige vier, fünf Stunden üben. Ich halte das für kontraproduktiv. Und wenn man später vielleicht sogar sechs, sieben Stunden am Tag übt, und das über lange Zeit, dann kommt man davon physisch und emotional wahrscheinlich nicht mehr weg. Weil man weiß: Wenn ich es so mache, läuft es gut. Mich würde das extrem nerven. Brauchen Sie auch deshalb keine längeren Pausen, weil Sie fast in jedem Konzert etwas anderes spielen?
Ich spiele alles bunt durcheinander, und das finde ich ex trem reizvoll. Jedes Jahr spiele ich so etwa 20 verschiedene
Violinkonzerte, und es wird immer einfacher, weil ich die Stücke immer besser kenne. Müssen Sie nicht wenigstens ein paar Tage vor dem Konzert mit einem Stück „leben“?
Im Sonatenprogramm hat man ja oft vier verschiedene Sonaten aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Das ist für mich zu nostalgisch gedacht, dass ich eine Woche Brahms werden muss, um sein Violinkonzert zu spielen. Es kommt die Einleitung, und dann ist man irgendwie drin im Stück. Und hinterher bin ich auch mit Vergnügen ganz schnell wieder draußen. Das Konzert ist so ein exaltierter Moment, und danach geht man ein Bier trinken. Wenn jetzt ein Anruf käme, ob Sie heute Abend Dvořák oder Birtwistle spielen könnten – könnten Sie?
Birtwistle würde gehen, weil ich das aus den Noten spiele. Mendelssohn, Tschaikowsky, Brahms, Beethoven, Berg würden auch gehen. Aber Dvoˇrák wäre mir unangenehm, weil ich das nicht so oft spiele. Das würde ich für morgen zusagen, für heute nicht.
Foto: Giorgia Bertazzi
B
rüssel, Wien, Paris, Tokio, Melbourne, Verbier, Luxemburg: Unermüdlich reist Christian Tetzlaff von Konzert zu Konzert. Doch nicht nur als Solist ist der Geiger weltweit gefragt. Auch mit seinem Tetzlaff Quartett, in dem seine Cello-Schwester Tanja für die tiefen Töne zuständig ist, betritt der 50-Jährige, der heute in London lebt, gern das Podium.
Sie haben vor einigen Jahren das zweite Konzert von Joseph Joachim auf CD aufgenommen. Hat sich der Aufwand für diese Rarität gelohnt? Sie spielen es ja inzwischen gar nicht mehr.
Vielleicht wäre es gar nicht so schwer, das wieder ins Programm zu bekommen, ich habe es damals bei vier oder fünf Orchestern gespielt. Hat es sich
gelohnt? Sehr! Das war der kräfteraubendste Geigenpart, den ich je gespielt habe – 40 Minuten lang und durchgängig hochvirtuos. Da habe ich, was ich sonst nie mache, über ein Jahr hinweg vielleicht alle drei Tage eine Seite erarbeitet, wie ein Student. Ich lebe sonst nur von der Hand in den Mund. Auch meine Uraufführungen
fange ich erst an zu üben, wenn ich weiß, das Konzert ist in ein paar Wochen. Erarbeiten Sie sich die neuen Stücke unterwegs?
Ja. Ich habe mir angewöhnt, dass ich sie auf Reisen einfach lese und dass ich, ohne sie zu spielen, Fingersätze und Bogenstriche eintrage. Das be-
zur Person
Christian Tetzlaff wurde 1966 in Hamburg geboren und studierte in Lübeck und Cincinnati. Sein Repertoire kennt keine Grenzen, immer wieder setzt er sich auch für die Aufführung zeitgenössischer Werke ein. Als Solist tritt er mit bedeutenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern oder dem Concertgebouw Orchester auf. Er spielt eine moderne Geige von Stefan-Peter Greiner.
concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 3
Interview
schleunigt den Arbeitsprozess ungemein. Mit der Geige gehe ich erst kurz vorher ran, und wenn es hart auf hart kommt, gibt es dann auch mal einen Zwei-Stunden-Tag zu Hause. Arbeiten Sie auch noch abends nach dem Auftritt?
Nein. Im Orchesterkonzert höre ich mir immer den zweiten Teil an, das liebe ich. Aber ich genieße diesen Moment nach dem Konzert, wenn man noch warm ist und mit einem Bier in der Garderobe sitzt und guckt, was morgen ist. Das macht mir einfach wahnsinnig Spaß, und da ist man sehr selten erschöpft oder müde. Bekommen Sie etwas von den Städten mit, in denen Sie gastieren?
Ich kriege eigentlich nichts mit von der Welt. (grinst) Aber mir gefällt diese Betriebsamkeit: Ich reise immer so spät an, wie es noch vernünftig geht. Dann kommen die Proben, und der Konzerttag ist nicht der Tag, wo man in Ruhe durch die Stadt oder ein Museum schlendert. Die Konzerttage selbst sind schon ein bisschen eingeschränkt: gut essen, Mittagsschlaf, fernsehen. Einige Musiker sagen, sie schöpfen durch Museumsbesuche Inspiration.
Inspiration – was iss’n das? (grinst) Das klingt so schön und so tief. Gibt es Orchester, auf die Sie sich besonders freuen?
Ja, es gibt einfach besonders nette Orchester, mit denen man vielleicht auch schon auf Tour4 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
nee war, da kennt man mehr aber mit dem Gefühl, dass er Leute und teilt schöne Konzert nur begleitet – das ist enttäuerinnerungen. Aber alle Or- schend. chester sind erstmal offen. Für Dirigenten ist die Lage voll- Sie haben seit 1994 Ihr eigenes kommen anders: Die stehen Streichquartett – lässt sich vor dem einen Orchester wie Streichquartett so „nebenbei“ die Könige und vor dem nächs- spielen? ten bleich und kriegen kein Diese Perfektion im ZusamWort raus, weil irgendwelche menspiel, dieses Aufeinander emotionalen Dinge schief lau- -eingeschworen-Sein, dieser fen. Das ist verrückt. Wunsch nach totaler Geschlossenheit – das finde ich in Einzelfällen fantastisch, aber »Konzerttage, das manchmal auch problematisch. Ich möchte unbedingt heißt: gut essen, diese Literatur spielen, und ich Mittagsschlaf, finde, wir spielen gut. Den Aspekt der Perfektionierung fernsehen« sehe ich da als etwas nebensächlicher an als andere. Überlassen die Dirigenten den Solisten die Richtung oder diskutieren Sie über die Stücke?
Ich gebe immer den Weg vor, aber ich mache, glaube ich, keine absurden Dinge, dass es einem Dirigenten schwer fallen würde, damit zu leben. Und ich habe auch keine Erfahrung mehr mit Dirigenten, die Dinge tun, mit denen ich nicht zurechtkomme. Es gibt Stücke, die sind so heikel, zum Beispiel das BeethovenKonzert, dass ich die mit bestimmten Dirigenten nicht mehr spiele. Ein gewichtiges Kriterium für mich ist, dass ein Dirigent begeistert neben mir auf der Bühne steht. Das hat mit der Qualität des Dirigierens nichts zu tun, nicht mal etwas mit der musikalischen Meinung: Wenn man sich kurz im Konzert anguckt und sieht diese tiefe Begeisterung, dann verdoppelt sich das Gefühl auf der Bühne für einen. Wenn einer hingegen gut dirigiert,
Konzert-TIPPs
Bremen Di. 1.11. & Mi. 2.11., 20:00 Uhr Glocke Christian Tetzlaff (Violine & Leitung), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Schönberg: Verklärte Nacht, Haydn: Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 Hannover Sa. 5.11., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus Programm und Künstler siehe Bremen online-Tipp
Jörg Widmanns Violinkonzert Video & Termine: concerti.de/ christiantetzlaff CD-Tipp
Brahms: Sämtliche Violinsonaten Christian Tetzlaff (Violine), Lars Vogt (Klavier). Ondine
DAS NEUE ALBUM MIT DEN SCHÖNSTEN ITALIENISCHEN SONGS wie VOLARE, VOGLIO VIVERE COSI, MATTINATA, NON TI SCORDAR DI ME, PARLAMI D’AMORE, TORNA A SURRIENTO, PASSIONE, CARUSO u. a . MIT DEM ORCHESTRA DEL TEATRO MASSIMO PALERMO. WWW.JONASKAUFMANN.COM
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Foto: © Julian Hargreaves/Sony Classical
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kurz gefragt
»Welche Musik ich mache? Jazzy R ’n’ B-Pop!« Diesen Herbst macht Al Jarreau eine Konzerttournee durch Europa. In einem Hotel seiner Heimatstadt Milwaukee sprach der 76-Jährige mit uns über ...
… seine deutschen Begegnungen in Amerika
Schlitz Brewery und der Blatz Brewery. Die deutsche Kultur hat mich und meine Karriere also schon gefördert, bevor ich überhaupt das erste Mal nach Deutschland kam!
Gerade sitze ich in einem Hotel in Milwaukee, um einen Preis entgegenzunehmen. Das war auch das Hotel, in dem ich mit 20 Jahren meine ersten Auftritte hatte. Gegründet wurde das … seine ständige Suche nach Hotel von einem Deutschen, Neuem gelegen ist es in Fußweite zu Auch mit 76 Jahren möchte ich drei Brauereien, die ebenfalls mich weiterentwickeln, für von Deutschen gegründet wur- Stillstand ist keine Zeit. Desden: zur Pabst Brewery, der halb freue ich mich auch schon 6 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
so auf die kommende Tour durch Deutschland und Europa: Die meisten Songs des Duke-Ellington-Programms, das ich gemeinsam mit der NDR Bigband auf die Bühne bringe, habe ich zwar schon öfters gesungen (erstmals übrigens unten in der Lobby des Pfister Hotels ...), aber da wollte ich immer möglichst nah am Original sein. Diesmal geht es uns darum, die Arrangements
Foto: Marina Chavez
Jazz, R ’n’ B, Pop: Al Jarreau ist der einzige Künstler, der in drei unterschiedlichen Musikrichtungen einen Grammy erhalten hat
so zu gestalten, dass am Ende völlig neue Ellington-Versionen entstehen. Das ist übrigens unter anderem auch nur deshalb möglich, weil der ehemalige Bandleader Jörg Keller und ich bereits vor fünf Jahren zusammengearbeitet haben. Wir kennen uns also entsprechend gut, so dass jeder einfach den einen oder anderen Vorschlag in den Raum wirft und man daraus etwas macht – oder den Vorschlag am Ende verwirft. … die deutsche Jazz-Szene
Als ich 1975 das erste Mal nach Deutschland kam, gab es bereits eine blühende Jazz-Szene. Da können wir wieder die NDR Bigband als Beispiel nehmen: Die wurde bereits 1945 gegründet. Als ich also in Hamburg ankam, konnte die Stadt auf eine mindestens dreißigjährige Jazz-Geschichte zurückblicken. Meinen ersten Auftritt hatte ich dann auch bei Onkel Pö, Hamburgs legendärem Jazzclub. Ich war erstaunt, wie aufgeschlossen damals das Publikum war, schließlich war mein, nun ja, individueller Gesangsstil damals noch etwas völlig Neues. ... das amerikanische Publikum
Zwischen amerikanischen und deutschen oder europäischen Zuhörern gibt es eigentlich keinen Unterschied – bis auf einen entscheidenden: In Amerika sucht man ständig nach dem Neuartigen. Das habe ich schon zu Beginn meiner Karriere gemerkt: Bei den Konzerten in den USA kamen die Leute um zu hören, was denn dieser Al Jarreau da macht (ich selbst würde meine Musik ja als „jazzy R ’n’ B Pop-Musik“
bezeichnen, das nur am Rande). Ich glaube nicht, dass das KomAber dann kam jemand ande- munikation sein kann, egal ob res Interessantes nach mir und sie nun ein Spiel spielen oder nach ihm der nächste, bis ir- mit ihrem Partner den Einkauf gendwann mal Justin Bieber an planen. der Reihe war. In Europa ist das anders: Hier genießen es … Bekanntschaften beim Sport die Leute, wenn sie Musik Früher bin ich sehr viel gejoggt, schon kennen und dann wie- auch auf Tourneen. Als ich das dererkennen können. erste Mal in Hamburg war, gab es an der ganzen Alster keine Jogger, ich war da allein auf »... und irgendwann weiter Flur. Die Sportart war nach mir kam noch nicht angekommen in Europa. Es war tiefster Winter Justin Bieber« damals, und ich kam mir ziemlich verloren vor – bis mir nach … seine Heimatstadt Milwaukee langer Zeit ein anderer Jogger Leider komme ich nicht mehr entgegenlief. Zwar würdigte so oft hierher, wie ich es gerne er mich keines Blickes, aber er hätte. Eigentlich bin ich nur reckte den Daumen in die Hönoch hier, wenn ein Freund he, was ich ihm gleich tat. Eine oder ein Bekannter beerdigt knappe, unterkühlte, aber denwird – das bringt nun mal mei- noch herzliche Geste. Das hat ne derzeitige Lebensphase mit mich beeindruckt. sich. Aber Milwaukee ist nicht Maximilian Theiss mehr das Milwaukee, das ich aus meiner Kindheit noch Konzert-TIPPs kannte – selbst an einer verhältnismäßig kleinen Stadt Hannover geht die Zeit nicht vorüber, wie Mi. 9.11., 20:00 Uhr Theater am Aegi manche gerne glauben würden. The Duke Ellington Songbook. Al Jarreau (vocals), NDR Bigband, Dennoch bleibt es meine Hei- Jörg Achim Keller (leader) mat, und ich freue mich jedes Bremen Mal, wenn ich an die Orte mei- Do. 10.11., 20:00 Uhr Glocke ner Kindheit zurückkehren The Duke Ellington Songbook. Al Jarreau (vocals), NDR Bigband, kann. Jörg Achim Keller (leader)
… das Kreuz mit der Technik
Ist das nicht merkwürdig: Ich bin gerade in Milwaukee und könnte mit meinem Handy die Heizung in meinem Haus in Los Angeles steuern. Diese Möglichkeiten und vor allem unsere Abhängigkeit davon machen mir ehrlich gesagt ein bisschen Angst. Wenn man sich die jungen Leute ansieht, deren Kinn an der Brust befestigt zu sein scheint, weil sie ständig in ihr Handy starren:
online-Tipp
Boogie Down Video & Termine: concerti.de/jarreau CD-Tipp
My old friend: Cele brating George Duke Al Jarreau (voc), Marcus Miller, Stanley Clarke, Kelly Price u. a. Concorde concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 7
AB HEUT SPIE KLASS AU ONLI DIE ERS GE Vorhang auf für die Wiederaufnahme von concerti.de am 21.Oktober! Wir haben unser Onlineangebot für Sie neu in Szene gesetzt. Die einzigartige Komposition aus spannenden Interviews, interessanten Porträts und aktuellen Termintipps ist nur einen Klick entfernt. Jetzt auf concerti.de
E LT IK CH NE TE IGE
So Klingt … Niedersachsen & Bremen. Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion
Kantiges Gleichnis gegen Habgier und Streit Bremen William Cohn schließt als Strawinskys Soldatengeiger einen Pakt mit dem Teufel
G
egen die Art und Weise, wie man in Europa vor hundert Jahren stritt, wirken selbst die derzeitigen Diskussionen um Freizügigkeit und Flüchtlingskontingente wie Scharmützel. Die Staaten des Kontinents steckten 1916 mitten im Ersten Weltkrieg – und für Künstler, welche der Mobilisierung der Massen und der Monstrosität des maschinellen Gemetzels etwas entgegensetzen wollten,
10 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
begann eine neue Zeitrechnung. Unter den Komponisten nahm kaum jemand so radikal Abschied von den Riesenapparaten spätromantischer Orchester wie Igor Strawinsky, der im Jahr 1917 seine Geschichte vom Soldaten schrieb – ein Gleichnis über die Sinnlosigkeit von Habgier und Streit, auf revolutionäre Weise karg umgesetzt von einem Vorleser, zwei Schauspielern, einer Tänzerin und sieben Mu-
sikern. Die junge norddeutsche philharmonie begeistert seit 2010 als Zusammenschluss norddeutscher Musikstudierender ihr Publikum. Nun will sie die einstige Gegenwartskritik von Strawinsky gegen „die Ideale unserer ökonomisierten und selbstoptimierten Gegenwart“ in Stellung bringen. Dabei hat sie mit William Cohn einen Schauspieler verpflichtet, der gegenüber der musikalischen Kantigkeit und Nüchternheit der Fabel mit sonorem Bass ganz eigene Akzente setzt. Matthias Nöther Fr. 4.11., 20:00 Uhr Glocke junge norddeutsche philharmonie, Kiril Stankow (Leitung), William Cohn (Sprecher). Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten
Fotos: Vera Friederich
Bassbetont – nicht nur an der Seite von Jan Böhmermann: William Cohn
KLASSIK FÜR HANNOVER
SAISON
2016:1
7
CHRISTIAN TETZLAFF : VIOLINE DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN
Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 sowie Werke von Haydn und Schönberg
Donnerstag : 10. November 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC
ANNE-SOPHIE MUTTER : VIOLINE LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA ROBIN TICCIATI : LEITUNG
Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“
Till Brönner © Ali Kepenek
Anne-Sophie Mutter © Stefan Höderath / DG
Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi
Samstag : 5. November 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal
ANDREW TYSON : KLAVIER Scarlatti Klaviersonaten K9, K 322, K 96 Ravel „Miroirs“ · Albéniz „Ibéria“ Buch I Liszt Rhapsodie espagnole S 254
Donnerstag : 1. Dezember 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC
KHATIA BUNIATISHVILI : KLAVIER TSCHECHISCHE PHILHARMONIE JIŘÍ BĔLOHLÁVEK : LEITUNG
Schumann Klavierkonzert a-Moll op. 54 Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70
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Khatia Buniatishvili © Gavin Evans / SCl
Andrew Tyson © Sophie Zhai
Dienstag : 29. November 2016 : 19.30 Uhr Hannover : Kleiner NDR-Sendesaal
Tipps & Termine
Im Bannkreis der sieben Berge hat die Hochkultur eine lange Tradition Das Bergen Philharmonic Orchestra und der norwegische Cellist Truls Mørk bringen drei Romantiker mit nach Bremen & Braunschweig
F
arbige Holzhäuser, ein Hafen mit Fischmarkt, ringsum Fjorde und die sieben Berge, die der Stadt ihren Namen gaben: Bergen, Norwegens zweitgrößte Ortschaft, hat kleinstädtischen Charme und ist dennoch ein Kulturzentrum. So ist hier eines der beiden staatlichen Orchester Norwegens ansässig. Doch während die Kollegen in Oslo das hundertjährige Jubiläum ansteuern, reichen
12 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
die Wurzeln des Bergen Filharmoniske Orkester sogar bis ins Zeitalter Haydns zurück. 1765 wurde das Ensemble gegründet, das sich zunächst „Harmonische Gesellschaft“ nannte – weshalb die Einwohner Bergens bis heute von ihrer „Harmonie“ sprechen, wenn von den Philharmonikern die Rede ist. Hinter den sieben Bergen blieben die Musiker stets auf dem Laufenden über die neuesten
Trends in den Metropolen Europas. So erklang hier Beethovens zweite Sinfonie gleich nach der Veröffentlichung im Druck – noch vor der Berliner Premiere. Im 19. Jahrhundert arbeitete das Ensemble eng mit Edvard Grieg zusammen, der in Bergen als Sohn eines wohlhabenden Fischhändlers zur Welt kam. Die Orchestermusiker unterstützten den 18-jährigen Komponisten, als dieser nach seinem Leipziger Stu
Foto: Oddleiv Apneseth Fotos:
In der regenreichsten Großstadt Europas zu Hause: das Bergen Philharmonic Orchestra
dium erste Aufführungen in der Heimat auf die Beine stellte. Später wurde Grieg in Bergen Chefdirigent und vererbte dem Orchester einen Teil seines Vermögens. Den Namen des Komponisten trägt auch der 1978 in Bergen eröffnete Konzertsaal, in dem das Orchester heute auftritt. Zum hundertsten Todestag des Komponisten hat das Bergen Philharmonic unter dem norwegischen Dirigenten Ole Kristian Ruud eine CD-Box von Griegs Orchesterwerken vorgelegt. Nationalhymne konnte gewaltsame Ausschreitungen verhindern
Im 20. Jahrhundert fanden sich immer wieder dirigierende Komponisten in Bergen ein, um eigene Werke aufzuführen. In den Zwanzigern kamen etwa Jean Sibelius und Carl Nielsen, die davon profitierten, dass man das Ensemble nach dem Ersten Weltkrieg auf hundert Mann aufgestockt hatte. Auch später, während der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht, trat das Orchester regelmäßig auf. Wegen der nächtlichen Ausgangssperre begannen die Konzerte bereits um 18 Uhr. 1941 versank das Festkonzert zum 175-jährigen Orchesterjubiläum im Chaos: Ein von den Nazis ange stachelter Mob protestierte gegen den jüdischen Konzertmeister Ernst Glaser. Dirigent Harald Heide konnte die gewaltsamen Ausschreitungen nur unterbinden, indem er die (verbotene) norwegische Nationalhymne anstimmte. Glaser gelang später die Flucht nach Schweden. Nach dem Krieg dirigierten Aaron Copland, Krzysztof Penderecki und Luciano Berio eigene Werke in Bergen. Derartige Höhepunkte fanden während des Bergen Festivals statt, das 1953 nach dem Vorbild der Salzburger Festspiele gegründet wurde. Ins 21. Jahrhundert startete das Bergen Philharmonic Orchestra unter der Chefin Simone Young, der späteren Opernintendantin in Hamburg. Ihr folgte Andrew Litton. 2015 schließlich, in der Jubiläumssaison zum 250-jährigen Bestehen, übernahm der Engländer Edward Gardner die Leitung. Antje Rößler Mi. 16.11., 20:00 Uhr Glocke Bremen Do. 17.11., 20:00 Uhr Stadthalle Braunschweig Veronika Eberle (Violine), Bergen Philharmonic Orchestra, Edward Gardner (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Berlioz: Symphonie fantastique op. 14
BRAHMS’ FÜNFTE
Werke von Verdi, Paganini und Brahms Instr. Schönberg Mo 28.11.2016 20 Uhr > Di 29.11.2016 20 Uhr > Glocke, Großer Saal
ra u s a u s d e m a l l t a g > r e i n i n s ko n z e r t Abo-/Karten-Hotline: 0421 – 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de
3. SINFONIEKONZERT
NACHTSTÜCKE
Die niemals komponierte Sinfonie von Brahms Bremen Das g-Moll-Klavierquartett erstrahlt
DIRIGENT: HENDRIK VESTMANN KLAVIER: YULIANNA AVDEEVA
Mit Werken von: Pavel Haas Frédéric Chopin Nikolai RimskiKorsakow
13. NOV 2016 WESER-EMS-HALLEN
im vollen Orchesterklang der Philharmoniker
N
ur vier Sinfonien schrieb Johannes Brahms. Otto Klemperer war dies zu wenig, weshalb er 1937 Arnold Schönberg bat, aus Brahms’ Klavierquartett in g-Moll op. 25 eine Sinfonie herzustellen. Schönberg nahm den Auftrag an. Er liebte die Musik von Brahms, sehr im Gegensatz zu Igor Strawinsky, Paul Hindemith und Darius Milhaud. Er war beeindruckt von Brahms’ Persönlichkeit, die sich von Zeitströmungen fernhielt und keinerlei Moden folgte. Dem Kritiker vom San Francisco Chronicle, Alfred V. Frankenstein, schrieb Schönberg am 18. März 1939 einen aufschlussreichen Brief: „Hier ein paar Bemerkungen über Brahms. Meine Gründe: 1. Ich mag das Stück“, schrieb er über das Klavierquartett. „2. Es wird selten gespielt. 3. Es wird immer sehr schlecht gespielt, weil der Pianist, je besser er ist, desto lauter spielt, und man nichts von den Streichern hört.
Ich wollte einmal alles hören, und das habe ich erreicht.“ Und setzte sich strikte Vorgaben: „Streng im Stil von Brahms zu bleiben und nicht weiterzu gehen, als er selbst gegangen wäre, wenn er heute noch lebte.“ Er begann die Niederschrift der Partitur am 2. Mai, beendete den ersten Satz am 16. Juli und den letzten am 19. September. Heraus kam ein effektvoll orchestriertes Werk, das Schönberg im Scherz und nicht ohne Stolz Brahms’ „Fünfte Sinfonie“ nannte. Das Werk wurde recht beliebt, Simon Rattle hat es dreimal aufgenommen. Die Bremer Philharmoniker präsentieren es jetzt in der Bremer „Glocke“, jenem wunderbaren Art-DécoKonzertsaal von 1928. Teresa Pieschacón Raphael Mo. 28.11. & Di. 29.11., 20:00 Uhr Glocke Kristóf Baráti (Violine), Bremer Philharmoniker, Ari Rasilainen (Leitung). Werke von Verdi, Paganini & Brahms/Schönberg
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Für ihn war Brahms »der Fortschrittliche«: Arnold Schönberg
Fotos: gemeinfrei, Henning Ross/Sony
OLDENBURGISCHES STAATSORCHESTER
Rappen und singen fürs Universalgenie Hannover Samy Deluxe und Valer Sabadus feiern
MACBETH GIUSEPPE VERDI
REGIE: NADJA LOSCHKY MUSIKALISCHE LEITUNG: HENDRIK VESTMANN
300. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz
Lässt mit Händel-Arien die Zeit Leibniz’ wiederaufleben: Valer Sabadus
M
athematiker, Philosoph, Historiker, Aufklärer – das alles war Gottfried Wilhelm Leibniz. Auch wenn er vor über dreihundert Jahren gelebt hat – seine Erkenntnisse sind zeitlos. Eines seiner Mantren war etwa: „Es lohnt sich, die Entdeckungen anderer zu studieren, da für uns selbst eine neue Quelle für Ideen entspringt.“ Nicht nur in der Wissenschaft, auch in der Musik lebt dieses Arbeitsprinzip fort und trägt Früchte. Bruch und Erinnerung, Innovation und Erfahrung: In der Neustädter Hof- und Stadtkirche wird (wenn auch zwei Tage vor dem eigentlichen Jubiläum) der 300. Todestag des großen Universalgelehrten mit einer Inszenierung gewürdigt, die den Rap-Poeten Samy Deluxe mit dem Countertenor Valer Sabadus zusammenbringt und den Pop des Produzentenpaars Jan van der Toorn & Derek von Krogh mit barocken Girlanden des Alte-Musik-
Ensembles Musica Alta Ripa kontrastiert. Der Titel des Crossover-Konzerts würde Leibniz sicher gefallen: „Continuum“ schlägt zeitliche und gedankliche Brücken, die klarmachen, warum die Ideen der Aufklärung so wichtig waren – und mehr denn je sind. Mit Händel-Arien wird Sabadus die Zeit Leibniz’ wiederaufleben lassen, während Samy Deluxe von der anderen Seite her agiert: Der Rapper blickt vom Standpunkt der Gegenwart auf die Erkenntnisse und Thesen des Universalgelehrten und übersetzt sie gleichermaßen in die heutige Zeit. In einer passenderen Stadt könnte man den 300. Todestag übrigens gar nicht würdigen, verbrachte doch Leibniz seinen Lebensabend in Hannover. Helge Birkelbach Sa. 12.11., 20:00 Uhr Neustädter Hof- und Stadtkirche Valer Sabadus (Countertenor), Samy Deluxe (Rap), Jan van der Toorn (elektronische Musik), Musica Alta Ripa. Werke von Händel & zeitgenössische Musik WWW.STAATSTHEATER.DE | TEL: 0441.2225-111
Programm
Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im November
Bremen
19:30 Theater Piazzolla: María de Buenos Aires. Rolando Garza Rodríguez (Leitung) 20:00 Glocke Christian Tetzlaff (Violine & Leitung), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, Haydn: Sinfonie Nr. 80 d-Moll, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 Hannover
11:00 Ballhof Eins Tangian: Moby Dick. Mark Rohde (Leitung), Friederike Karig (Regie) 19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Nathalia Milstein (Klavier) 19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie), Stefan Adam (Bariton), Daniel Klein (Leitung) 19:30 Theater am Aegi Klavierduell im Boxring. MING & Gintaras Januševičius (Klavier) Hildesheim
20:00 Theater für Niedersachsen Felix Klieser (Horn), Sinfonietta Köln, Cornelius Frowein (Leitung). J. C. Bach: Sinfonie D-Dur op. 18/4, Mozart: Hornkonzert Es-Dur KV 495 & Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425 „Linzer“, Dukas: Villanelle
20:00 Glocke Christian Tetzlaff (Violine & Leitung), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216, Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, Haydn: Sinfonie Nr. 80 d-Moll, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64 Bremerhaven
19:30 Stadttheater Delibes: Coppélia. Sergei Vanaev (Choreografie), Tonio Shiga (Leitung) Göttingen
19:45 Clavier-Salon Delta Trio Salzburg Hameln
20:00 Theater Jazzchor Freiburg Hannover
18:00 Dreifaltigkeitskirche Cosima Heilmann (Orgel)
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Am sechsten Tag.../Auftaucher. Tiago Manquinho & Henrietta Horn (Choreografie) Bremen
19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung) 16 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
18:00 Dom St. Petri Fauré: Messe des Pêcheurs. Mädchenkantorei am Bremer Dom, Jugendsinfonieorchester Bremen, Markus Kaiser & Martin Lentz (Leitung) Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Wen Xin (Violine). Werke von Bach, Brahms, Saint-Saëns & Ysaÿe 19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie) 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Wolfsburg
19:30 Theater Loewe: My Fair Lady
4.11. Freitag Braunschweig
19:30 Kulturhaus Salzwedel Götz Alsmann: Broadway. Götz Alsmann & Band. Werke von Porter u. a. Weitere Infos siehe Tipp
19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie)
Tipp
10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie), Barbara Bloch (Bühne)
Braunschweig
Bremen
Salzwedel
Lüneburg
2.11. Mittwoch
3.11. Donnerstag
2.11. mittwoch
19:30 Kulturhaus Salzwedel Götz Alsmann: Broadway. Götz Alsmann & Band. Werke von Porter, Gershwin, Kern, Rodgers & Hammerstein u. a. Über 700 Sendungen „Zimmer frei“ hat Götz Alsmann moderiert, aber die wahre Leidenschaft des promovierten Musikwissenschaftlers liegt in der Musik.
Bremen
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Kulturkirche St. Stephani Benefizkonzert. WestendProjektOrchester, Peter Dahm (Leitung) 19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung) 20:00 Glocke #thesoldierstale. William Cohn (Sprecher), Ensemble der Akademie der jungen norddeutschen philharmonie, Kiril Stankow (Leitung). Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten 20:00 Sendesaal Jazzchor Freiburg, Helmut Lörscher (Klavier), Klaus Frech (Bass), Michael Heidepriem (Perkussion), Bertrand Gröger (Leitung) Göttingen
18:00 St. Jacobi-Kirche Johannes Matthias Michel (Orgel)
Foto: Bill Douthart/Universal Music
1.11. Dienstag
Hannover
Hameln
19:30 Staatsoper Puccini: La Bohème. Mark Rohde (Leitung)
18:00 Marktkirche St. Nicolai Susanna Pütters (Sopran), Julie-Marie Sundal (Mezzosopran), Brian Davis (Bariton), Hamelner Kantorei an der Marktkirche, göttinger vokalensemble, Nordwestdeutsche Philharmonie, Stefan Vanselow (Leitung). G. Schumann: Oratorium „Ruth“
20:00 Marktkirche Don Kosaken Chor Serge Jaroff Osnabrück
19:30 Bergkirche Internationaler Malgartener Vokalherbst. Niniwe
Osnabrück
19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte Soltau
20:00 Lutherkirche Cello meets Klezmer. Giora Feidman (Klarinette), Rastrelli-Quartett
6.11. Sonntag
Wernigerode
Hannover
19:30 Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Impuls-Festival: Dunkle Flammen. Henriette Gödde (Mezzosopran), Aeham Ahmad (Klavier & Gesang), Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode, Ruth Reinhardt & Christian Fitzner (Leitung). Hardt: Haus aus geschwärztem Papier (UA), Busoni/ De Leeuw: Berceuse elegiaque, Mahler/De Leeuw: Kindertotenlieder
19:30 NDR Landesfunkhaus Christian Tetzlaff (Violine & Leitung), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Mozart: Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, Schönberg: Verklärte Nacht, Haydn: Sinfonie Nr. 80 d-Moll, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64
18:00 Lutherkirche Mendelssohn: Elias. Jutta Potthoff (Sopran), Nicole Pieper (Alt), Andreas Weller (Tenor), Jens Hamann (Bass), Lutherkantorei Bad Harzburg, Göttinger Symphonie Orchester, Karsten Krüger (Leitung)
19:30 Staatsoper Puccini: Tosca. Mark Rohde (Leitung)
17:00 Klosterkirche Malgarten Ingenium Ensemble
Bad Harzburg
Bramsche
5.11. Samstag Achim
20:00 Gasthaus Zur Linde Bremer Kaffeehaus-Orchester Bad Pyrmont
17:00 Konzerthaus Duo Tsuyuki & Rosenboom. Ravel: Bolero, Elgar: Enigma-Variationen g-Moll op. 36, Händel: Suite Nr. 7 g-Moll HWV 432/6 (Auszüge), Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini a-Moll Bremen
19:30 Theater Massenet: Werther. Daniel Mayr (Leitung 20:00 Glocke Sven Stucke (Violine), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 70 D-Dur Hob. I:70, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 1 c-Moll Bremerhaven
19:30 Stadttheater Wagner: Der fliegende Holländer. Marc Niemann (Leitung), Matthias Oldag (Regie) Celle
18:00 Christuskirche Kammerchor Hannover
Abo-Karte jetzt sichern!
BOLSHOI BALLETT: DER HELLE BACH
Göttingen
NUR AM SONNTAG, 6.11. UM 16 UHR
12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier)
Das urkomische Meisterwerk zur Musik Schostakowitschs – mit Haupttänzer Ruslan Skvortskov als Nymphe!
19:00 St. Jacobi-Kirche Claudia Barainsky (Sopran), Andreas Scheibner (Bass) , Göttinger Stadtkantorei, Göttinger Symphonie Orchester, Bernd Eberhardt (Leitung). Brahms: Ein deutsches Requiem Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
Infos und Karten unter cinestar.de
concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 17
Klassikprogramm
Bremen
Isernhagen
Hildesheim
11:00 Glocke Catherine Foster (So pran), Bettina Ranch (Mezzosopran), Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Berg: Drei Stücke für Orchester op. 6, Wagner: Götterdämmerung (Auszüge)
17:00 Isernhagenhof Duo Tsuyuki & Rosenboom. Werke von Ravel u. a.
19:30 Theater für Niedersachsen Smetana: Die verkaufte Braut
15:30 Kulturkirche St. Stephani Phil Variatione. Mitglieder der Bremer Philharmoniker
Melle
17:00 Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Fauré: Messe des Pêcheurs. Mädchenkantorei am Bremer Dom, Jugendsinfonieorchester Bremen Nord
Nienburg
19:00 Glocke Sarah Christian (Violine), Orchester der Musikfreunde Bremen, Rida Murtada (Leitung). Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre, Brahms: Violinkonzert D-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll
19:00 Theater Benatzky: Im weißen Rössl. Robin Davis (Leitung) 17:00 Martinikirche Sjaella 18:00 St. Martin Verdi: Messa da Requiem Oldenburg
11:15 Staatstheater Familienkonzert „Schiet Wetter!“. KlangHelden Jugendchor, KlangEnsembleOldenburg, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung & Moderation) 18:00 Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung)
Bremerhaven
Stade
11:00 Stadttheater Familienkonzert. Hartmut Brüsch (Leitung), Philharmonisches Orchester Bremerhaven. Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere
17:00 Altes Rathaus Marina Savova (Klavier). Werke von Mendelssohn, Liszt, Chopin, Grieg, Brahms u. a.
Celle
19:00 Stadtkirche St. Marien Giora Feidman und das Rastrelli-Quartett. Cello meets Klezmer
7.11. Montag Bremen
11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier)
20:00 Glocke Catherine Foster (So pran), Bettina Ranch (Mezzosopran), Bremer Philharmoniker, Markus Poschner (Leitung). Berg: Drei Stücke für Orchester op. 6, Wagner: Götterdämmerung (Auszüge)
Hameln
Hannover
17:00 Marktkirche St. Nicolai G. Schumann: Oratorium „Ruth“. Hamelner Kantorei an der Marktkirche, göttinger vokalensemble, Nordwestdeutsche Philharmonie, Stefan Vanselow (Leitung)
19:30 Staatsoper Niedersächsisches Staatsorchester, Jun Märkl (Leitung). Hosokawa: Meditation - To the Victims of Tsunami, Falla: Der Liebeszauber (Auszüge), Tschaikowsky: Capriccio Italien op. 45, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“
Göttingen
Hannover
17:00 Staatsoper Niedersächsisches Staatsorchester, Jun Märkl (Leitung). Hosokawa: Meditation - To the Victims of Tsunami, Falla: Der Liebeszauber (Auszüge), Tschaikowsky: Capriccio italien, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 18:00 Theater am Aegi Salut Salon: Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien Hildesheim
16:00 Theater für Niedersachsen Puccini: Madama Butterfly. Werner Seitzer (Leitung), Frank Van Laecke (Regie) 17:00 St. Michaelis Schubert: Sinfonie Nr. 5, Harada: Klavierkonzert (UA) 18 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
9.11. Mittwoch Göttingen
19:45 Clavier-Salon Pavel Burdych & Zuzana Berešová (Klavier) Hannover
19:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie), Stefan Adam (Bariton), Daniel Klein (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Filmkonzert: Matrix - live to projection. NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung) 20:00 Theater am Aegi Al Jarreau & NDR BigBand: The Duke Ellington Songbook Oldenburg
19:30 Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung)
10.11. Donnerstag Bremen
19:00 Dom St. Petri Zum Ende des Kirchenjahres. Capella St. Lamberti Oldenburg, Tobias Götting (Orgel & Leitung) 19:30 Theater Orff: Carmina Burana. Daniel Mayr (Leitung) 20:00 Glocke GLOCKE JAZZnights. Al Jarreau & NDR Bigband. The Duke Ellington Songbook 20:00 Sendesaal Lucia Cadotsch (Stimme), Otis Sandsjö (Tenorsaxofon), Petter Eldh (Kontrabass)
Tipp
Osnabrück
20:00 Osnabrückhalle Gerhard Oppitz (Klavier), Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll, Theodorakis: Sinfonie Nr. 1
8.11. Dienstag Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Gesangsklasse Prof. Dr. Peter Anton Ling 19:30 Städtische Galerie KUBUS Kontrabass und Elektronik. Matthias Bauer (Kontrabass). Werke von Katzer, Abedian u. a.
12.11. samstag
19:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover Zeitreise mit Leibniz. Valer Sabadus (Countertenor), Herr Sorge alias Samy Deluxe (Rap), Jan van der Toorn (elektronische Musik), Musica Alta Ripa. Werke von Händel & zeitgenössischer elektronischer Sound Trink, was klar ist, iss, was gar ist, sprich, was wahr ist!“: Den Satz Luthers hat Valer Sabaus bei einem seiner ersten Deutschland-Besuche gehört und nie wieder vergessen.
Foto: Henning Ross/Sony
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Mozart: Requiem. Kantorei Unser Lieben Frauen
Lüneburg
Hannover
19:30 Hannover Congress Centrum (Kuppelsaal) Anne-Sophie Mutter (Violine), London Philharmonic Orchestra, Robin Ticciati (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll op. 64, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur 19:30 HMTM Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Studiokonzert. Fagottklasse von Prof. Bence Bogányi 19:30 Staatsoper Puccini: La Bohème. Mark Rohde (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Filmkonzert: Matrix - live to projection. NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung) 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Stade
20:00 St. Cosmae-Nicolai Martin Böcker (Orgel) Worpswede
20:00 Music Hall Jethro Tull’s Martin Barre & Band
11.11. Freitag Bramsche
19:30 Klosterkirche Malgarten Internationaler Malgartener Vokalherbst. Graindelavoix Bremen
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) Bremerhaven
19:30 Stadttheater Delibes: Coppélia. Sergei Vanaev (Choreografie) Göttingen
18:00 St. Jacobi-Kirche Roman Summereder (Orgel). Werke von Brahms, Schmidt, Reger & Schönberg Halberstadt
19:30 Theater Jonathan Müller (Trompete), Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Nurhan Arman (Leitung). Chatschaturian: „Maskerade“-Suite, Haydn: Trompetenkonzert Es-Dur Hob. VIIe:1, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Studiokonzert. Celloklasse von Prof. Tilmann Wick 19:30 Staatsoper Puccini: Tosca 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Filmkonzert: Matrix - live to projection. NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
12.11. Samstag
Osnabrück
Bremen
19:30 Theater am Domhof Mozart: Die Zauberflöte
20:00 KITO Vegesack The Friedrich Lichtenstein Trio
Papenburg
20:00 Sendesaal Theo Plath (Fagott), Fabian Müller (Klavier). Tansman: Sonatine für Fagott und Klavier, Saint-Saëns: Sonate op. 168, Ravel: Alborada del gracioso, Bitsch: Concertino für Fagott und Klavier, Holliger: Drei Stücke für Fagott solo, Beethoven: Bagatellen op. 33 (Auszüge), Boutry: Interférences I Göttingen
18:00 St. Johannis-Kirche Konzertchor des Otto-Hahn-Gymnasiums, Göttinger Knabenchor, Philamornic Vokswagen Orchestra, Michael Krause (Leitung). Jenkins: The Armed Man A Mass for Peace
17:00 Villa Dieckhaus Sunghoon Simon Hwang (Klavier). Werke von Mozart Stadtoldendorf
17:15 Altes Rathaus Chiyan Wong (Klavier). Werke von Haydn u. a. Uelzen
19:00 Theater an der Ilmenau Lukas Rudolph (Kontrabass), Aurelius Braun (Klavier) Wolfsburg
19:00 Theater Puccini: Madama Butterfly. Christian Pollack (Leitung)
13.11. Sonntag
Hannover
Bramsche
19:00 Marktkirche Alexander Schimpf (Klavier), Bachchor Hannover, Jörg Straube (Leitung). Reger: Lateinisches Requiem & Seele, vergiss nicht die Toten op. 144b, Mozart: Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466
17:00 Klosterkirche Malgarten Internationaler Malgartener Vokalherbst: Abschlusskonzert. Maria Eugenia Boix (Sopran), Carlos Mena (Countertenor), Forma Antiqva. Werke von Steffani
19:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Zeitreise mit Leibniz. Valer Sabadus (Countertenor) Weitere Infos siehe Tipp
Braunschweig
19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut. Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie) 20:00 Marktkirche Abschlusskonzert Reger-Zyklus 2016 Hildesheim
19:30 Theater für Niedersachsen Hiller: Peter Pan
11:00 Stadthalle Staatsorchester Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen
11:00 Sendesaal Alexandra Lecce (Sopran), Alt-Hastedter Kammerorchester, Grigori Pantijelew (Leitung). Cage: Thirteen u. a. concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 19
Klassikprogramm
Tipp
20:00 Sendesaal Håkon Kornstad (Tenor, Saxofon & Flöte), Lars Henrik Johansen (Cembalo), Frode Haltli (Akkordeon), Per Zanussi (Kontrabass & Singende Säge), Øyvind Skarbø (Schlagzeug)
Halberstadt
15:00 Theater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Johannes Rieger (Leitung), Hinrich Horstkotte (Regie) Hameln
20:00 Theater Lortzing: Zar und Zimmermann Hannover
11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Höher, schneller und weiter. Niedersächsisches Staatsorchester, Siegmund Weinmeister (Leitung 17:00 Dreifaltigkeitskirche Chamber Of Lights. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten 18:00 Markuskirche Bach: h-MollMesse. Veronika Winter & Heike Heilmann (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Benedikt Kristjánsson (Tenor), Ralf Grobe (Bass), MarkusChor Hannover, la festa musicale, Frieder Bernius (Leitung) 18:30 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie), Stefan Adam (Bariton), Daniel Klein (Leitung) Hildesheim
18:00 St. Andreas-Kirche Andrea Schäl (Sopran), Kammersymphonie Hannover, Kammerchor Hildesheim, Bernhard Römer (Leitung). Werke von Reger & Karg-Elert 20:00 Theater für Niedersachsen Stolpersteine. Rouven Schirmer (Violoncello), Johannes von Duisburg (Bass), Stolperstein-Projektchor, Werner Seitzer (Leitung). Bruch: Kol Nidrei op. 47, E. J. Bach: Sinfonisches Fiasko „Ruf an die Menschheit“ (UA), Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 Oldenburg
17:00 Weser-Ems Halle Yulianna Avdeeva (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Haas: Scherzo triste op. 5, Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll, Rimsky-Korsakow: Scheherazade 20 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
19:30 Staatstheater Imago Suite/4 Seasons. Alwin Nikolais & Antoine Jully (Choreografie) Wolfsburg
Bremerhaven
18:00 Christuskirche Verdi: Messa da Requiem. Talia Or (Sopran), Sibylle Fischer (Alt), Ulrich Cordes & Frederik Baldus (Tenor), Eva Schad (Leitung)
Oldenburg
18.11. freitag
19:45 Stadthalle Göttingen Sergey Dogadin (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Simon Gaudenz (Leitung). Mendelssohn: Ruy-Blas-Ouvertüre, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35, Moeran: Sinfonie g-Moll Teamplayer: Simon Gaudenz’ Erfahrungen im Umgang mit Musikern und Orchester gibt er in Vorträgen auch an Wirtschaftsführungskräfte weiter.
14.11. Montag Braunschweig
20:00 Stadthalle Staatsorchester Braunschweig, Stefan Soltesz (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll Bremen
20:00 Sendesaal Charles Lloyd (saxophone, flute & taragato), Gerald Clayton (piano), Reuben Rogers (bass), Kendrick Scott (drums) Halberstadt
15:00 Theater J. Strauss: Die Fledermaus. Florian Kießling (Leitung) Hannover
11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Höher, schneller und weiter
15.11. Dienstag Bremen
19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung) Halberstadt
15:00 Theater J. Strauss: Die Fledermaus. Florian Kießling (Leitung) Hameln
20:00 Theater Dewezet Classics. Jenaer Philharmonie. Werke von Grieg, Elgar, Offenbach, J. Strauß u. a. Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Alte Musik zur Monatsmitte. Institut für Alte Musik
20:00 Theater Adam Skoumal (Klavier), Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag, Jakub Klecker (Leitung). Barber: Adagio für Streicher op. 11, Skoumal: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
16.11. Mittwoch Braunschweig
19:30 Staatstheater Ward: Hexenjagd. Christopher Hein (Leitung), Hugh Hudson (Regie), Brian Clarke (Bühne) Bremen
20:00 Glocke Veronika Eberle (Violine), Bergen Philharmonic Orchestra, Edward Gardner (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Berlioz: Symphonie fantastique Emden
20:00 Neues Theater Jaroslav Špacek (Violine), Sinfonieorchester des Nationaltheaters Prag, Gerd Schaller (Leitung). Mozart: Ouvertüre zu „La clemenza di Tito“, Brahms: Violinkonzert, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 Lüneburg
20:00 Theater Benatzky: Im weißen Rössl. Robin Davis (Leitung)
17.11. Donnerstag Braunschweig
20:00 Stadthalle Veronika Eberle (Violine), Bergen Philharmonic Orchestra, Edward Gardner (Leitung). Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Berlioz: Symphonie fantastique Bremen
19:00 Dom St. Petri Stephan Leuthold (Orgel) 19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung) 20:00 Sendesaal Omer Klein Trio Hannover
19:00 Niedersächsisches Landesmuseum Seelenlandschaften. Gesangsklasse von Prof. Marina Sandel 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 5
Fotos: Lucian Hunziger, Guri Dahl/ECM Records
15:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung)
20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Mari Kodama (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Lawrence Foster (Leitung). Liszt: Orpheus, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Slawische Tänze op. 46 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions
18.11. Freitag Bremen
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Sendesaal konzert im dunkeln. Josep-Maria Balanyà (Klavier) Göttingen
19:45 Stadthalle Sergey Dogadin (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Simon Gaudenz (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Kammerkonzert. Celloklasse von Prof. Tilmann Wick 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 5 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Ivan Repušić (Leitung) 20:00 Hannover Congress Centrum (Beethovensaal) Brentano String Quartet. Werke von Mozart, Kurtág & Mendelssohn 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Mari Kodama (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Lawrence Foster (Leitung). Liszt: Orpheus, Bartók: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Slawische Tänze op. 46 Hildesheim
20:00 St. Michaelis Bach: Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ BWV 140, Reger: Choralfantasie Nr. 2
Bremerhaven
19:30 Stadttheater Wagner: Der fliegende Holländer Dahlenburg
18:00 St. Johanneskirche Dahlenburg ensemble Voktett Göttingen
12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:45 Clavier-Salon Christine Ihle (Gesang), Yevgeniya Schott (Klavier) Hannover
18:00 Kreuzkirche Nomos-Quartett. Dvořák: Notturno H-Dur op. 40, Dutilleux: Ainsi la Nuit, Szymanowski/ Skoryk: Nocturne op. 28, Gesualdo: Tenebrae Responsorien (Auszüge), Haas: In iij. Noct. 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 5 19:30 Staatsoper Smetana: Die verkaufte Braut Lüneburg
15:00 & 17:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 20:00 Theater Konradin Seitzer (Violine), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Strawinsky: Dumbarton Oaks, Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 9 C-Dur D944 „Die Große“ Rehburg-Loccum
17:00 Wandelhalle der Romantik (Konzertsaal) Júlia Pusker (Violine), Slawomir Saranok (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur „Kreutzer“, Chausson: Poème u. a.
Tipp
Oldenburg
19:30 Staatstheater Verdi: Macbeth
19.11. Samstag Barsinghausen
20:00 Klosterkirche Barsinghausen Vokalensemble Harmonie. Geistliche und weltliche Chormusk aus Russland Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
17:00 Kulturzentrum Brunsviga Sofja Gülbadamova (Klavier). Werke von Brahms & Liszt Bremen
15:30 Theater Wagner: Parsifal 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Béla Hartmann (Klavier). Werke von Tschaikowsky, Schubert, Chopin, Grieg u. a. 19:00 Dom St. Petri Dialog der Kulturen: Spätromantik zwischen Ost und West. Bremer Domchor, Tobias Gravenhorst (Leitung), Henner Flügger (Sprecher). Werke von Tschaikowsky, Rachmaninow & Schnittke 19:00 Glocke Jan Garbarek Group, Jan Garbarek (saxophone) Weitere Infos siehe Tipp Celle
20:00 Schlosstheater Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Münchner Kammerorchester, Daniel Giglberger (Leitung). Grieg: Aus Holbergs Zeit & Streichquartett g-Moll op. 27, Larcher: Ouroboros, C. P. E. Bach: Cellokonzert A-Dur Wq 172 Gehrden
17:15 Rathaus Gehrden Maya Ando (Klavier). Werke von D. Scarlatti u. a. Göttingen
19:45 GDA Wohnstift Tiago Coimbra (Oboe), Jordi Herrera Roca (Violine), Atsushi Komatsu-Hayakawa (Viola), Joanna Kielar-Zachlod (Violoncello). Mozart: Quartett KV 370, Kodály: Intermezzo für Streichertrio, J. C. Bach: Quartett B-Dur, R. Strauss: Variationen über „Das Dirndl is harb auf mi“ , Britten: Phantasy Quartet 19:45 Georg-August-Universität (Aula) Schumann Quartett. Mozart: Streichquartett G-Dur KV 387, Webern: Fünf Sätze für Streichquartett op. 5, Bach: Das Wohltemperierte Klavier Teil II (Auszüge), Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51/2 Hannover
Wolfsburg
20:00 Michaeliskirche Fallersleben Orgelkonzert zu Kunst & Licht. Johannes Kruse (Orgel), Maria Kruse (Flöte). Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach, Mendelssohn u. a.
20.11. Sonntag Braunschweig
20.11. montag
19:00 Glocke Bremen Jan Garbarek (saxophone), Trilok Gurtu (percussion), Jan Garbarek Group Den letzten Schliff aus dem Äther geholt: Als sich Jan Gabarek mit 13 Jahren in Oslo das Saxofonspiel selbst beibrachte, war sein stilistisches Vorbild John Coltrane, den er aus dem Radio kannte.
15:00 Niedersächsisches Landesmuseum Celloklasse von Prof. Tilmann Wick 16:00 Staatsoper Schubert. Jörg Mannes (Choreografie), Stefan Adam (Bariton), Daniel Klein (Leitung) Oldenburg
11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung & Moderation). Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung (für Kinder) concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 21
Klassikprogramm
Bremerhaven
19:30 Stadttheater Wagner: Der fliegende Holländer Hannover
18:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Orgelkonzert. Kirchenmusikabteilung der HMTMH 24.11. donnerstag
20:00 Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannvoer (Richard Jakoby Saal) Akkordeonfest Hannover: NEULAND I. Szymanowski-Quartet u. a. Uraufführungen von Auerbach, Senderovas, Illés, Meyers, Chung & Wang Nicht nur als Quartett erfolgreich, sondern auch als Festivalausrichter mit Sendungsbewusstsein: Das 2008 gegründete Lviv Chamber Music Festival soll den musikalischen Dialog im polnischukrainischen Grenzgebiet fördern. Springe
17:00 Jagdschloss Kuss Quartett. Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“, Kurtág: Officium breve, Schubert: Streichquartett Nr. 14 „Der Tod und das Mädchen“
21.11. Montag Bremen
20:00 Glocke Cecilia Bartoli (Mezzosopran), Les Musiciens du Prince, Ada Pesch (Violine & Leitung). Werke von Händel Bremerhaven
20:00 Historisches Museum Alla Peskova (Violine) Göttingen
19:45 Altes Rathaus Kammermusikabend. Werke von Mozart, Kodály, J. C. Bach, R. Strauss & Britten
22.11. Dienstag Bremen
20:00 Sendesaal amaryllis 3x3 „Aufbruch“. Amaryllis Quartett. Beethoven: Streichquartette op. 18/6 & op. 130, Bartók: Streichquartett Nr. 3 Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Gesangsklasse Prof. Markus Schäfer
23.11. Mittwoch Braunschweig
19:30 Staatstheater Puccini: Tosca 22 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
19:30 Staatsoper Puccini: La Bohème. Mark Rohde (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Akkordeonfest Hannover: TANGO. Juan José Mosalini (Bandoneon), NDR Radiophilharmonie, Enrique Ugarte (Leitung). Piazzolla: Bandoneonkonzert „Aconcagua“
24.11. Donnerstag
20:00 Sendesaal projektgruppe neue musik bremen. Neue Vocalsolisten Stuttgart, MAM.Manufaktur für aktuelle Musik. Ligeti: Aventures I, Hirsch/ Lanz: Duo, Cox: Entstehung II, Cassidy: What then renders these forces visible is a strange smile, Seidl: Dies ist die Geschichte von einem Mann … Delmenhorst
19:30 Theater Kleines Haus Nils Wogram & Bojan Z., Tingvall Trio Göttingen
18:00 St. Jacobi-Kirche Gotthold Schwarz (Bariton), Stefan Kordes (Klavier), Wolfgang Wangerin (Sprecher). Lieder von Brahms 19:45 Clavier-Salon Klavierabend. Gerrit Zitterbart (Klavier)
Aurich
Hannover
19:30 Stadthalle Peter Orloff & Schwarzmeer-Kosaken Chor
10:30 & 12:00 Ballhof Zwei Cui: Der gestiefelte Kater
Bremen
19:30 Staatsoper Puccini: Tosca
19:00 Dom St. Petri Ensemble Impuls. Werke von Lechner
20:00 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Akkordeonfest Hannover: NEULAND II. SonArtrio, TessaresQuartett, Trio Polen. Uraufführungen von Metsov, Aydintan u. a.
Delmenhorst
19:30 Theater Kleines Haus Hadar Noiberg Trio, Melanoia Halberstadt
20:00 Marktkirche Bach: h-Moll-Messe
10:00 Theater Alice im Wunderland. Can Arslan (Choreografie)
Hildesheim
Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Violinklasse Prof. Krzysztof Wegrzyn 20:00 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Akkordeonfest Hannover: NEULAND I. Szymanowski-Quartett u. a. Weitere Infos siehe Tipp 21:30 Kulturpalast Linden Linden Jazzsessions Oldenburg
19:30 Staatstheater Händel: Agrippina. Jörg Halubek (Leitung) Stade
16:00 St. Cosmae-Nicolai Orgelpunkt. Martin Böcker (Orgel)
25.11. Freitag Bremen
17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel (Premiere). Daniel Mayr (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie)
19:30 Theater für Niedersachsen Puccini: Madama Butterfly Wolfsburg
20:00 Autostadt Jazz im Zeithaus. Kristin Korb Trio
26.11. Samstag Bad Gandersheim
19:00 Stiftskirche Händel: Messias. Domkantorei Bad Gandersheim, Capella Vocale, Göttinger Barockorchester Barsinghausen
18:00 Klosterkirche Adventskonzert. Vereinigte Sängerschaft Barsinghausen Bremen
19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung) 20:30 Sendesaal projektgruppe neue musik bremen. Neue Vocalsolisten Stuttgart, Christoph Ogiermann (Klangregie), Joëlle Léandre (Stimme & Kontrabass), MAM.Manufaktur für aktuelle Musik. Odeh-Tamimi: Jarich (Mondgott), Léandre: Solo, Moultaka: Hummus, Moguillansky: Bandskizzen, Ogiermann: Parole
Foto: Irène Zandel
Tipp
Clausthal-Zellerfeld
20:00 Sympatec Zentrale „Pulverhaus“ HarzClassixFestival. Vadim Repin (Violine), David Gazarov (Klavier). Werke von Debussy, Tschaikowsky, Ravel, Petersson & Ellington
20:00 Marktkirche Bach: h-Moll-Messe Osnabrück
19:30 Theater am Domhof Lehár: Die lustige Witwe
Göttingen
Rysum
18:00 St. Johannis-Kirche Motette zum Advent. Göttinger Stadtkantorei
17:00 Fuhrmannshof André Dolabella (Klavier). Werke von Brahms, Schubert, Schumann, Ravel u. a.
20:00 Stadthalle Götz Alsmann: Broadway. Götz Alsmann & Band. Werke von Porter, Gershwin, Kern, Rodgers & Hammerstein u. a. Halberstadt
19:30 Theater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Johannes Rieger (Leitung) Hannover
15:30 Markuskirche Weihnachtsoratorium für Familien. Messiaskantorei, Barockorchester LA FONTANA, Guido Mürmann & Susanne Grünig (Leitung) 18:00 Sprengel Museum (CalderSaal) Akkordeonfest Hannover. Weiss: Der ewige Atem 19:30 HMTM Kammermusiksaal Plathnerstraße Celloklasse Prof. Leonid Gorokhov 19:30 Markuskirche Bach: Weihnachtsoratorium I-III. Messiaskantorei, Kinderchor der KGS Hemmingen, Barockorchester LA FONTANA, Guido Mürmann (Leitung) 19:30 Staatsoper Henze: Die englische Katze (Premiere). Mark Rohde (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie) 20:00 Kultur- und Kommunika tionszentrum Pavillon Akkordeonfest Hannover: GALLIANO. New Musette Quartet
27.11. Sonntag Bad Gandersheim
17:00 Stiftskirche Händel: Messias. Domkantorei Bad Gandersheim, Capella Vocale, Göttinger Barock orchester Braunschweig
18:00 Staatstheater In dulci jubilo. Georg Menskes (Leitung) Bremen
11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Hannah Weber (Violoncello), Hiroyuki Yamazaki (Kontrabass). Werke von Bottesini, Rossini u. a. 15:30 Glocke Weihnachtskonzert mit Margot Käßmann. Carl-Philipp-Emanuel-Bach Chor Hamburg, Hansjörg Albrecht (Leitung), Jane Berthe (Harfe), Margot Käßmann (Lesung) 15:30 & 19:00 Kulturkirche St. Stephani Jazz-Weihnachtsoratorium. Iris Kupke (Sopran), Carolin Masur (Alt), Clemens Löschmann (Tenor), Armin Kolarczyk (Bass), Westfälische Saxophoniker, Bremer Kantorei St. Stephani, Tim Günther (Leitung). Bach: Weihnachtsoratorium I-II 15:30 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel
Celle
19:30 Alte Exerzierhalle am Neuen Rathaus Martin Pfister (Klarinette), Celler Kammerorchester, Eckhard Pohl (Leitung). Hoffmeister: Klarinettenkonzert, Mozart: Sinfonie Nr. 30 Hannover
16:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Steffen Tiggeler (Regie) 17:00 Hannover Congress Centrum (Beethovensaal) Mozart: Requiem. Kammerorchester der Neuen Philharmonie Hamburg. Mozart: Requiem 18:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Akkordeonfest Hannover: WURZELN. Elsbeth Moser (Bajan), Vadim Gluzman (Violine), Nicolas Altstaedt (Violoncello), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Gubaidulina: Tripelkonzert für Bajan, Violine und Violoncello (UA), Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Hildesheim
17:00 St. Michaelis Adventsmusik bei Kerzenschein. Bläserkreis und Posaunenchor St. Michael, Helmut Langenbruch (Leitung), Dirk Woltmann (Sprecher) 19:00 Theater für Niedersachsen Mozart: Don Giovanni Lüneburg
11:30 Musikschule (Forum) Familienkonzert: Cinderella Ritterhude
15:30 Hamme Forum Weihnachtszauber - Winterträume. Bremer Kaffeehaus-Orchester
© Sebastian Bolesch
MIT IHRER HILFE RETTET ÄRZTE OHNE GRENZEN LEBEN. WIE DAS DER KLEINEN ALLERE FREDERICA AUS DEM TSCHAD: Das Mädchen ist plötzlich schwach und nicht mehr ansprechbar. Sie schläft zwar unter einem Moskitonetz. Dennoch zeigt der Schnelltest, dass sie Malaria hat – die von Mücken übertragene Krankheit ist hier eine der häufigsten Todesursachen bei kleinen Kindern. ärzte ohne grenzen behandelt die Zweijährige, bis sie wieder gesund ist und nach Hause kann. Wir hören nicht auf zu helfen. Hören Sie nicht auf zu spenden. SPENDENKONTO: BANK FÜR SOZIALWIRTSCHAFT IBAN: DE 72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX WWW.AERZTE-OHNE-GRENZEN.DE / SPENDEN
Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de
concerti 11.16 Niedersachsen & Bremen 23
Klassikprogramm
28.11. Montag Bremen
20:00 Glocke Kristóf Baráti (Violine), Bremer Philharmoniker, Ari Rasilainen (Leitung). Verdi: Ouvertüre zu „La forza del destino“, Paganini: Violinkonzert Nr. 1, Brahms/Schönberg: Klavierquartett g-Moll op. 25 Bremerhaven
18:00 Stadttheater Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Werke von Mozart, Händel u. a. Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Violinklasse Prof. Ulf Schneider Osnabrück
20:00 Osnabrückhalle (Europasaal) Igor Levit (Klavier). Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825, Rzewski: Dreams II, Beethoven: Klaviersonate Nr. 5 c-Moll op. 10/1 & Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op. 57 „Appassionata“
29.11. Dienstag Bremen
20:00 Glocke Kristóf Baráti (Violine), Bremer Philharmoniker, Ari Rasilainen (Leitung). Werke von Verdi, Paganini & Brahms/Schönberg
Göttingen
19:45 Clavier-Salon Laeutitia Hahn & Philip Hahn (Klavier) Halberstadt
10:00 Theater Alice im Wunderland. Can Arslan (Choreografie) Hannover
18:30 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel
20:00 Sendesaal Linus Roth (Vio line), Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Leitung & Klavier). Mozart: Quintett Es-Dur KV 452, Reger/Kolisch: Violinkonzert op. 101 Göttingen
19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Dasol Kim (Klavier)
19:45 Deutsches Theater Benatzky: Im weißen Rössl
19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Andrew Tyson (Klavier). Scarlatti: Klaviersonaten d-Moll K 9, A-Dur K 322 & D-Dur K 96, Ravel: Miroirs, Albéniz: Ibéria Buch I, Liszt: Rhapsodie espagnole S 254
10:30 & 12:00 Ballhof Zwei Cui: Der gestiefelte Kater
30.11. Mittwoch
Hannover
19:30 HMTM Kammermusiksaal Fagottklasse Prof. Bence Bogányi 19:30 Staatsoper Loewe: My Fair Lady
18:05 Glocke 5nachsechs: Des Schicksals Macht. Bremer Philharmoniker, Ari Rasilainen (Leitung), Ingo J. Jander (Moderation). Werke von Verdi & Wagner
20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Sendesaal) Aribert Reimann zum Geburtstag. Mojca Erdmann (Sopran), Kuss Quartett. Mozart: Streichquartett C-Dur KV 465, Reimann: Kirchner Lieder und Quartett Intermezzi (UA), Schumann/Reimann: Sechs Gesänge, Schönberg: Streichquartett Nr. 2
20:00 Bürger- und Sozialzentrum Weihnachtszauber - Winterträume. Bremer Kaffeehaus-Orchester
19:30 Theater am Domhof Lehár: Die lustige Witwe
Bremen
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concerti – Das Magazin für Konzert- und Opernbesucher. Mit den interessantesten Klassik geschichten des Monats sowie allen Konzert- und Opernterminen in Ihrer Region.
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24 Niedersachsen & Bremen concerti 11.16
20:00 Glocke (Kleiner Saal) Hagen Quartett. Schubert: Streichquartett Es-Dur op. post. 125/1, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 12, Brahms: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2
Osnabrück
Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
Foto: Timo Schwach/Hotel Villa Honegg
Der Winter naht – und damit stimmungsvolle Festivals wie im Schweizer Nobelhotel Villa Honegg
24_Bürgenstock Unter Freunden Große Musiker brauchen nicht zwingend die große Bühne –
das beweist seit einigen Jahren das Bürgenstock Festival inmitten der Schweizer Bergidylle 26_Köln Pure Experimentierlust Das Kölner Fest für Alte Musik wagt Ungewöhnliches und macht die historische Aufführungspraxis zu einem oft unerhörten Erlebnis Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
November 2016 concerti 23
Festivalguide
Unter Freunden
Harmonisch in die Landschaft eingebunden: Festivalspielort Hotel Villa Honegg
A
lle guten Festivals sind José Gallardo. Gemeinsam mit kleine autonome Wel- Star-Klarinettist Andreas Otten auf Zeit – mit ih- tensamer arbeitet der argentirem eigenen Rhythmus, ihren nische Pianist seit 2013 daran, Insider-Witzen und mit be- dies zu ändern. Mitten im Fesonderen Programmen, wie bruar läuft ihr viertägiges Winman sie in der Saison an den terfestival in der weiß leuchtHäusern oft vergeblich sucht. enden Schneekugelwelt des Die Musiker sitzen nach den Schweizer Bürgenstock hoch Konzerten bis tief in die Nacht über dem Vierwaldstättersee: zusammen, und das Publikum, „Es wirkt ganz weit weg von zu hohem Prozentsatz „Wie- allem, aber das stimmt natürderholungstäter“, genießt die lich nicht.“ Atmosphäre aus musikalischer Höchstleistung und Eine bestens angebundene Lässigkeit.„Festivals konzen Idylle dank Schweizer Bahn trieren sich auf die warmen Es fällt zwar schwer, sich den Monate, im Winter herrscht ein Trubel der Außenwelt vorzubisschen Tabula rasa“, bedauert stellen, wenn der Morgenne24 concerti November 2016
bel den See verschwinden lässt, sich dicht um das frei auf der Anhöhe stehende Hotel Villa Honegg legt und nichts als Kuhglocken durch die Stille tönen. Tatsächlich aber ist der Konzertort, der schöne historische Hotelkomplex mit der berühmten Kapelle, in der sich Audrey Hepburn und Mel Ferrer 1954 in Anwesenheit von viel Film-Prominenz das Ja-Wort gaben, richtig gut angebunden – Schweizer Eisenbahnnetz sei Dank. „Vilde Frang musste letztes Jahr zwischendurch für ein Konzert nach Zürich und ist sozusagen gependelt“, erinnert sich José Gallardo. Die norwegische Geigerin gehört zur Liste hochkarätiger Künstler, die das junge Festival bereits auf den Bürgenstock gezogen hat. Die „Clarinotts“, bestehend aus Andreas Ottensamer, Bruder Daniel und Vater Ernst, waren ebenso mit von der Partie wie Oboist Albrecht Mayer, der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker Daishin Kashimoto, die Cellisten Stephan Koncz und Nicolas Altstaedt, die Bratscher Nils Mönkemeyer und Antoine Tamestit oder Trompeterin Tine Thing Helseth. „Zum Schifahren bleibt an den vier Tagen leider gar keine Muße, aber dazu, ein bisschen = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Timo Schwach/Hotel Villa Honegg, Stiftung Bürgenstock Festival
Große Musiker brauchen nicht zwingend die große Bühne – das beweist seit einigen Jahren das Bürgenstock Festival inmitten der Schweizer Bergidylle. Von Annette Zerpner
DEUTSCHLAND-TOURNEE
Wiener Sängerknaben WEIHNACHTSKONZERT
durch den Schnee zu wandern, kommen wir schon“, erzählt Gallardo. Und für die kurze Pause im Außenpool mit seinem spektakulärem Seeblick ist zum Glück auch meistens noch Zeit. Dass bei derartigen Festivals die Proben für alle Musiker enorm dicht getaktet sind, um in kürzester Zeit ein perfektes Programm auf die Bühne zu bringen, vergisst man als Zuhörer angesichts der entspannten Stimmung unter den Ausführenden glatt. „Ach nein, Urlaub ist etwas ganz anderes“, lacht Pianist Gallardo. „Aber wir genießen es, hier zu sein – diese Intimität von Hauskonzerten unter Freunden ist unvergleichlich!“ Er seufzt versonnen und erklärt: „Man bekommt ein wenig ein Gefühl dafür, wie es bei den Schumanns war, mit Johannes Brahms und ihrem ganzen Kreis. Damals wurde die Kammermusik überhaupt erst geboren. Sogar Brahms’ Requiem haben sie zuerst in diesem kleinen Rahmen aufgeführt, nicht mit riesigem
FOTO: LUKAS BECK
Lauschen statt schlemmen: Wo sonst Hotelgäste speisen, genießen Festivalbesucher die Musik
Chor und Orchester in einem Konzertsaal.“ Ein Zusammentreffen von Russland und Amerika
Dieses Werk gibt es 2017 allerdings nicht zu hören auf dem Bürgenstock. Im Fokus der Saison stehen die vielfältigen musikalischen Einflüsse zwischen Russland und Amerika. Bei „East-West Side Story“ in der neutralen Schweiz trifft Schostakowitsch auf Bernstein, Jazz auf Antonín Dvorˇák, eine Matinee ist der Exilmusik gewidmet. Etwas aus der Reihe tanzt der letzte Abend, wenn Andreas Ottensamer und Albrecht Mayer die dritte CD der Bürgenstock Festival Edition vorstellen, die dem zu Unrecht häufig unterschätzten Komponisten Carl Stamitz zu seinem Recht verhelfen soll. Bürgenstock Festival 1.–2.11.2016 und 9.–12.2.2017 José Gallardo, Maximilian Hornung, Emmanuel Pahud, Stephan Koncz, Albrecht Mayer u. a. Bürgenstock
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
26.11.16 | 18.OO UHR KONGRESSHAUS GARMISCH-PARTENKIRCHEN 27.11.16 | 18.OO UHR KU‘KO ROSENHEIM 1.12.16 | 19.3O UHR KONZERTHAUS KARLSRUHE 2.12.16 | 19.3O UHR EV. STADTKIRCHE DARMSTADT 3.12.2O16 | 18.OO UHR MARTINSKIRCHE KASSEL 4.12.2O16 | 17.OO UHR KIRCHE EIDINGHAUSEN BAD OEYNHAUSEN 7.12.16 | 19.3O UHR LUTHERKIRCHE OSNABRÜCK 8.12.16 | 19.3O UHR HISTORISCHE STADTHALLE WUPPERTAL 9.12.16 | 19.3O UHR SALVATORKIRCHE DUISBURG 1O.12.16 | 18.OO UHR FLORA KÖLN 14.12.2O16 I 19.3O UHR ALTE OPER ERFURT 15.12.16 | 19.3O UHR G.F.-HÄNDEL-HALLE HALLE/SAALE 16.12.16 | 19.3O UHR NIKOLAIKIRCHE POTSDAM 17.12.16 | 15.3O UHR KONZERTHAUS BERLIN 18.12.16 | 19.OO LAEISZHALLE HAMBURG
TICKETS: O18O – 55 44 888* WWW.EVENTIM.DE UND AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN *(0,14 Euro/Min. Mobilfunkpreise können abweichen)
Festivalguide
Pure Experimentierlust Das KÖlner Fest für Alte Musik wagt Ungewöhnliches und macht die historische Aufführungspraxis zu einem oft unerhörten Erlebnis. Von Christian Lahneck
Das Kölner Fest für Alte Musik lebt mehr denn je
Köln wagt schon seit langem erfolgreich den Spagat als Hochburg für Neue Musik und als Zentrum für Alte Musik. 1954 wurde etwa mit der Cappella Coloniensis das weltweit erste Orchester mit historischen Instrumenten gegründet. Auch die erfolgreiche Arbeit des Barockorchesters Musica Antiqua Köln strahlt immer noch nach. Heute zählen Concerto Köln (dessen Heimat adresse übrigens dieselbe ist 26 concerti November 2016
Historische Industriearchitektur für Alte Musik: die Balloni-Hallen
wie die des ZAMUS) und Kon- waren so nachhaltig, dass man rad Junghänels Cantus Cölln schon die Ausgabe von 2016 zu den internationalen Aus- erweitern musste. Waren es im hängeschildern der ansässigen letzten Jahr noch 16 VeranstalAlte-Musik-Szene. Seit 2011 tungen mit rund 4 500 Besugibt es inzwischen die Kölner chern, so standen im Folgejahr Gesellschaft für Alte Musik, ein bereits 25 Konzerte auf dem Jahr später wurde das ZAMUS Programm, mehr als 6 200 Tieröffnet, das als Festival-Spiel- ckets konnten verkauft werden. stätte nur einen kleinen Nach- Ein klares Indiz: Das Festival teil besitzt: Es ist mit seinen lebt mehr denn je. Plätzen für gerade mal 200 Warum nicht mal ein Choral Besucher zu klein. Inzwischen ist das Alte-Musik- von Bach auf Türkisch? Festival eine feste Größe in der „Wir wollen zeigen, dass Alte deutschen Klassiklandschaft. Musik nicht von gestern ist, Im nächsten Jahr geht man be- sondern für heute und die Zureits in die siebte Saison, und kunft viel zu sagen hat. Dazu die Erfolge der Vergangenheit möchten wir neue Wege und = Zeitraum
= Künstler
= Ort
Fotos: Balloni, Andreas Grasser
U
nweit rattern die Züge, oft quietschen ihre Bremsen bei der Einfahrt in den Bahnhof Ehrenfeld. Hier pulsiert das Kölner Leben: U-Bahn, Einkaufsmeile, der stark befahrene Gürtel – alles fußläufig miteinander verbunden. Auch sind es nur wenige Meter zwischen den beiden Hauptspielstätten des „Kölner Fests für Alte Musik“, nämlich den Balloni-Hallen und dem ZAMUS, dem „Zentrum für Alte Musik“. Sofern geboten, weitet man die Örtlichkeiten deutlich aus und verteilt sich quer über die Stadt, bespielt etwa die Trinitatiskirche am äußeren Zipfel der Altstadt, oder die Flora, den frisch renovierten Prachtbau im Botanischen Garten.
Zugänge eröffnen“, erklärt Festivalleiter Thomas Höft. Er hat zuvor schon in Brandenburg, Augsburg und Graz erfolgreich Festivalgestaltung betrieben. Jetzt ist er in Köln der Spiritus Rector, der mit ungewöhnlichen Ideen und Formaten dem Festival ein Profil verliehen hat. Immer wieder wagt er Ungewöhnliches, fordert Mutiges ein: 2014 etwa konnte man erleben, wie das CölnerVocalConsort, assistiert vom Ensemble Sarband, mit seinem arabischen Instrumentarium den Choral Wie soll ich dich empfangen aus dem Weihnachtsoratorium als Zugabe sang (in der Matthäuspassion lautet der Text übrigens „Wenn ich einmal soll scheiden“, eines der Beispiele für Bachs Auto-Kleptomanie). Doch das VocalConsort sang die erste Strophe – in türkischer Sprache! Ein musikalisch-kultureller Hybrid, der bezeichnend ist für dieses Festival, das sich nicht aufs Abspulen traditioneller Muster beschränkt. Stand das diesjährige Festival unter dem Motto des MartinLuther-King-Zitats „I have a dream“, so lautet der Arbeitstitel für 2017 „Greatest Hits“. Dann wird Thomas Höft erneut Vergangenheit und Gegenwart, Originalklang und Zeitgemäßes, kölsche Einheimische und internationale Gäste zusammenbringen. Experimentierlust garantiert, passend zum Sitz des ZAMUS – mitten im Leben zwischen Eisenbahn und Einkaufsmeile. Kölner Fest für Alte Musik 27.2.–13.3.2017 L’Orfeo Barockorchester, Ensemble Nel Dolce, Vox Werdensis, Kölner Akademie, Cantur Cölln u. a. Köln
Weitere Tipps Münster
mensch.musik. festival 5.–6.11.2016 Unter dem Motto „Musik baut Brücken“ veranstaltet die Musikhochschule Münster zum zweiten Mal das Festival. In 18 Konzerten treffen Klassik, Neue Musik, Pop, Jazz und Weltmusik im Vielklang aufeinander. Hamburg
Greatest Hits 17.-20.11.2016 Der Name des Festivals für zeitgenössische Musik ist bewusst provokativ gewählt, soll er doch auch und vor allem bei Neulingen Interesse wecken. Würzburg
Bachtage
17.–27.11.2016 Auzüge aus dem Wohltemperierten Klavier, Kantaten sowie Kammer- und Orgelmusik – Matthias Querbach, Dirigent und Künstlerischer Leiter des Festivals, bedient auch diesmal wieder die gesamte Bandbreite des bachschen Œuvres. Berlin
Louis Lewandowski Festival 15.–18.12.2016 In diesem Jahr beschäftigen sich die Chöre mit der Zeit vor dem deutsch-jüdischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, der die jüdische Liturgie neu belebte und bekannt machte. Arosa
arosa musik festival 27.1.–18.3.2017 Jazz, Rock und vor allem Klassik in luftigen Höhen: Abwechslung ist Programm beim dreimonatigen Konzertreigen. Neben etablierten Ensembles treten insbesondere junge Künstler auf.
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
Reportage
Aufblühendes Genre Filmkonzerte sind im Klassikbetrieb längst keine Seltenheit
mehr. Doch worin liegt der Reiz der bewegten Bilder? Von Jakob Buhre
Nicht der Dirigent gibt hier das Tempo vor, sondern der Film
Musik als den tatsächlichen Soundtrack wahrnimmt. Im Bild erklingende Kirchenglocken, Marschtrommeln oder Jagdhörner ertönen aus dem Orchester, spätromantischmelancholische Streicherklänge umspinnen sanft die Liebesszenen, die Filmfiguren tanzen zu Pariser Salonmusik.
K
urz vor der Vorstellung wirkt im Foyer der Dresdner Staatsoperette alles so wie immer: Viele Gäste sind in feiner Abendgarderobe erschienen, plaudern entspannt bei einem Glas Sekt, am Buffet gibt es belegte Brötchen und Kuchen – nur einen Popcorn-Automaten sucht man vergeblich. Betritt man jedoch den Zuschauerraum, wähnt man sich im Kino: Anstatt auf ein Bühnenbild fällt der Blick auf die weiße Leinwand, weder Dirigent noch Musiker sind zu sehen, der Orchestergraben 28 concerti November 2016
macht sie unsichtbar. Gespielt wird an diesem Sonntag im September Die Lustige Witwe, ein Stummfilm von 1925, der auf Franz Lehárs Operette basiert, ihr aber auch eine illustre Vorgeschichte hinzudichtet. 2005 hat die Komponistin Maud Nelissen hierfür eine neue Musik komponiert, auch unter Verwendung von Motiven aus Lehárs Partitur. Es dauert nur wenige Minuten, bis sich in der Staatsoperette die Grenze zwischen Orchester und Leinwand aufzulösen scheint und man Nelissens
Anders als noch vor zehn Jahren ist so eine Aufführung keine Seltenheit mehr, vielmehr sind die Filmkonzerte eine feste Säule im Klassikbetrieb geworden, eine aufblühende Gattung, bei der das Spektrum inzwischen von Metropolis bis hin zu Matrix reicht. Einst konzertant aufgeführte Filmmusiken wie Prokofjews Alexander Newski erhalten die Leinwand zurück, in Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum kommt der Donauwalzer nicht mehr aus der Konserve – und Spielstätten wie die Komische Oper Berlin lassen ihre Besucher Stummfilmabende im Stil der zwanziger Jahre nacherleben, inklusive Wochenschauen und Tanzeinlagen. Die Begegnung von Kino und Konzertsaal geht zurück in die achtziger Jahre. Die damalige Stummfilm-Re-
Foto: Die Film-Philharmonie GmbH
Stummfilmabende im Stil der zwanziger Jahre nacherleben
naissance wirkte in den Klassikbetrieb hinein, weshalb beispielsweise die Alte Oper Frankfurt 1988 der StummfilmMusik ein ganzes Festival widmete. „Stummfilme haben der Filmmusik den Weg in die Konzertund Opernhäuser bereitet“, erklärt Dirigent Frank Strobel. Zwar habe es mancherorts Berührungsängste mit den bewegten Bildern gegeben, „aber durch die Stummfilme hat man die abgebaut. Man hat es als originäres Genre anerkannt und als eine Kunstform wiederentdeckt, die in gewisser Weise zur ,Hochkultur‘ des Sinfonieorchester passte.“ Diese Anerkennung ist bis heute weiter gewachsen, nicht zuletzt dank Strobel selbst. Der gebürtige Münchner engagiert sich
für das Genre wie kein Zweiter. Bereits 1992 dirigierte er in Frankfurt die Uraufführung von Alfred Schnittkes Musik zum Stummfilmklassiker Die letzten Tage von St. Petersburg, von 1997 bis 1999 war er Chefdirigent des Filmorchesters Babelsberg. Kurze Zeit später hob er die Europäische Filmphilharmonie aus der Taufe, um Produktionen eigenständig realisieren zu können. Strobel spricht heute von einem „Boom“ der Filmkonzerte, rund 200 Projekte weltweit betreut die Filmphilharmonie im Jahr. „Die Häuser und Orchester merken jetzt, dass da ein Repertoire ist, das zu ihnen gehört.“ Und damit sind längst nicht mehr nur Klassiker à la Charlie Chaplin gemeint. Immer mehr Tonfilme
kommen hinzu, HollywoodProduktionen, aber auch seltene Fundstücke und Rekon struktionen. Live-Musik verleiht den Bildern noch mehr Intensität
Zuletzt hat sich Strobel Sergei M. Eisensteins Iwan der Schreckliche mit der Musik von Prokofjew angenommen, ein Mammutwerk in zwei Teilen, das die Macher vor mehrere Herausforderungen stellte: So musste für die Live-Aufführung der Originalton, der nur auf einer Spur erhalten geblieben ist, in Sprache, Musik und Geräusche zerlegt werden. Zudem bedurfte Prokofjews Partitur einer Überarbeitung – sie stimmt an vielen Stellen nicht mit der finalen Filmfassung überein.
Foto Thomas Dorn
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W. A. MOZART
Sämtliche Violinkonzerte Il Giardino Armonico Giovanni Antonini Mozart war noch keine 15 Jahre alt, als er anfing, Violinkonzerte zu komponieren, die als Hintergrundmusik der Abendgesellschaften am Salzburger Hof dienen sollten ... Der junge Konzertmeister hat dabei stetig auf seine Unabhängigkeit hingearbeitet: Humor und hintersinnige Spielereien sind an der Tagesordnung in den Werken dieser Gesamteinspielung, der sich Isabelle Faust und die Musiker von Il Giardino Armonico bei ihrer ersten Zusammenarbeit gleichermaßen lustvoll widmen.
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November26/09/2016 2016 concerti 29 17:23
Reportage
Filmkonzert bietet ernste Musik, die unterhalten soll
Frank Strobel arbeitete als Kind im Kino seiner Eltern
mächtige Leinwand, von der eine geradezu gespenstische Atmosphäre ausgeht, wenn Eisenstein seine grimmig bis diabolisch dreinblickenden Schauspieler in Nahaufnahme zeigt. Strobel verfolgt den Film über einen Monitor am Pult, auf Hilfsmittel wie ein Metronom verzichtet er. Auch die Gesangssolisten haben einen Bildschirm neben den Noten, häufig formen sie die Silben synchron zu den Mundbewegungen der Darsteller. Dass der Film stets unaufhaltsam weiter läuft, verlangt allen Beteiligten ein hohes Maß an Konzentration ab – eine besondere Spannung entsteht, die auch für den Zuschauer greif30 concerti November 2016
Escher leitet vor allem in seiner Heimat regelmäßig Filmkonzerte – und liefert für seine Faszination an der Filmmusik eine durchaus interessante Begründung: „Ich dirigiere wahnsinnig gerne Oper, habe dabei aber in den letzten Jahren oft festgestellt, dass die Musik nicht mehr zu dem passt, was auf der Bühne inszeniert wird. Dagegen schätze ich bei einer Filmmusik wie der Lustigen Witwe, wie toll alles zusammenpasst, wie die Musik genau auf die Intentionen des Regisseurs zugeschnitten ist. So eine Übereinstimmung vermisse ich manchmal am Theater.“ Aber ist so eine Filmaufführung nun eigentlich E- oder U-Musik? „Weder noch“, sagt Frank Strobel und lacht. Chris tof Escher formuliert es so: „Es ist E-Musik, die unterhaltend sein muss. Und sie trägt dazu bei, dass die Aussage des Films verstärkt wird. Es ist eine Kunstgattung, die absolut ernst zu nehmen ist.“
konzert-TIPPs
Pabst/Brock: Die Büchse der Pandora (1929)
Bielefeld Fr. 4.11.2016, 20:00 Uhr Rudolf-Oetker-Halle Film+MusikFest Bielefeld. Bielefelder Philharmoniker, Bernd Wilden (Leitung) Chaplin: The Tramp (1915) & The Kid (1921)
Bielefeld So. 6.11.2016, 17:00 Uhr Rudolf-Oetker-Halle Film+MusikFest Bielefeld. Staatsorchester Braunschweig, Helmut Imig (Leitung) Chaplin/Brock: Modern Times (1936)
St. Ingbert Sa. 26.11.2016, 18:00 Uhr Industriekathedrale „Alte Schmelz“ Saarländisches Staatsorchester, Adrian Prabava (Leitung) Nürnberg Fr. 3.2.2017, 20:00 Uhr Kongresshalle (Musiksaal) Nürnberger Symphoniker, Stefanos Tsialis (Leitung) Hamburg Do. 9.2.2017, 20:00 Uhr Laeiszhalle Hamburger Symphoniker, Stefanos Tsialis (Leitung) Aachen Fr. 24.3. & Sa. 25.3.2017, 19:30 Uhr Theater Aachen (Bühne) Sinfonieorchester Aachen, Justus Thorau (Leitung) Dessau Fr. 21.4.2017, 19:30 Uhr Theater Anhaltische Philharmonie, Elisa Gogou (Leitung) Chaplin: City Lights (1931)
Würzburg Di. 13.12.2016, 19:30 Uhr Mainfranken Theater Philharmonisches Orchester Würzburg, Stefan Geiger (Leitung) Chemnitz So. 4.6., 19:00 Uhr & Mo. 5.6.2017, 15:00 Uhr Opernhaus Robert-Schumann-Philharmonie, Helmut Imig (Leitung) Chaplin: The Circus (1928)
Stuttgart Do. 12.1.2017, 20:00 Uhr Liederhalle Stuttgarter Philharmoniker, MarkAndreas Schlingensiepen (Leitung) Eisenstein/Prokofjew: Alexander Newski (1938)
Braunschweig So. 15.1., 11:00 Uhr & Mo. 16.1.2017, 20:00 Uhr Stadthalle Staatsorchester Braunschweig, Ernst van Tiel (Leitung)
Foto: Kai Bienert
Doch der Aufwand hat sich bar ist. Am Ende entfaltet die gelohnt: Das Berliner Konzert- rasante, spektakuläre Musik haus ist ausverkauft und der von Prokofjew in Kombina Filmabend in vielerlei Hin- tion mit Eisensteins Bildern sicht beeindruckend. Die Büh- doppelte Kraft. ne ist durch Orchester, Solis- Auch bei der Lustigen Witwe ten und große Schlagwerk- in Dresden gelingt diese Symgruppen bis auf den letzten biose. Dirigent Christof Escher Meter besetzt, Chor und noch schafft es immer wieder, das mehr Schlagwerk sind im Orchester synchron zum BildRang postiert. Zwischen den rhythmus swingen zu lassen. Kronleuchtern hängt die „Wenn ich merke, dass die Musiker mitgehen, fange ich an, mich mit den Filmfiguren zu identifizieren, mit ihnen zu spielen, fast so als wenn sie lebendig wären“, so der Schweizer im Gespräch mit concerti.
Hitchcock/Talbot: The Lodger (1926)
Walsh: Regeneration (1915) Chaplin: The Immigrant (1916) Sheeler/Strand: Manhatta (1921)
Nürnberg Fr. 20.1.2017, 20:00 Uhr Tafelhalle ensemble KONTRASTE, Stefan Hippe (Leitung)
Frankfurt Fr. 24.2.2017, 19:30 Uhr Oper Musiker der hr-Bigband, Musiker des Ensemble Modern, Uwe Dierksen (Leitung)
Murnau/Erdmann: Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922)
Ruttmann/Meisel: Berlin – Die Sinfonie einer GroSSstadt (1927)
Mönchengladbach Sa. 4.2.2017, 20:00 Uhr Kunstwerk Sinfonieorchester Opus 125, Michael Mengen (Leitung) Dortmund Fr. 5.5.2017, 20:00 Uhr Konzerthaus Michael Wollny (Klavier), Eric Schaefer (Schlagzeug), Det Norske Blåseensemble, Geir Lysne (Leitung)
Hamburg Di. 14.2.2017, 20:00 Uhr Kulturkirche Altona The Orland Consort. Musik von Dufay, Loqueville, Binchois u. a. Julian/Davis: Das Phantom der Oper (1925)
Offenbach So. 12.2.2017, 17:00 Uhr Capitol Theater Neue Philharmonie Frankfurt, Jens Troester (Leitung) Weimar Do. 2.3.2017, 19:30 Uhr Nationaltheater Staatskapelle Weimar, Frank Strobel (Leitung)
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Chaplin: The Kid & Idle Class (1921)
Kiel So. 2.4.2017, 18:00 Uhr Kieler Schloss Philharmonisches Orchester Kiel, Daniel Carlberg (Leitung) Murnau/Heymann: Faust (1926)
Chaplin: A Dog’s Life, The Cure & how to make movies (1917/18)
Nürnberg Sa. 27.5. & So. 25.6.2017, 19:30 Uhr Staatstheater (Opernhaus) Staatsphilharmonie Nürnberg, Frank Strobel (Leitung) Arnstham/Prokofjew: Romeo und Julia (1954)
Hannover Do. 1.6. & Fr. 2.6.2017, 20:00 Uhr Großer Sendesaal des NDR NDR Radiophilharmonie, Frank Strobel (Leitung) Kyser/Helbig: Luther (1927)
Dresden Sa. 3.6.2017, 20:00 Uhr Kulturpalast MDR Sinfonieorchester, MDR Rundfunkchor, Kristjan Järvi (Leitung)
Dortmund Mi. 19.4.2017, 19:00 Uhr Konzerthaus Dortmunder Philharmoniker, Philipp Armbruster (Leitung) online-Tipp
Berger/Vilallonga: Blancanieves (2012)
Berlin So. 23.4.2017, 20:00 Uhr Konzerthaus Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung)
ALLUSIONS AND BEYOND
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Mehr Konzertermine finden Sie unter concerti.de/stummfilm
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Dreyer: La Passion de Jeanne d’Arc (1928)
Frankfurt Mi. 15.3.2017, 20:00 Uhr Alte Oper Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel (Leitung)
Chaplin: The Gold Rush (1925)
Freiburg Di 2.5. & Mi. 3.5.2017, 19:00 Uhr Theater Philharmonisches Orchester Freiburg, Günter A. Buchwald (Leitung)
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Bach / Reger: Brandenburgisches Konzert Nr. 5 Bach / Kurtág: Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit • Aus tiefer Not schrei ich zu Dir • O Lamm Gottes, unschuldig Zimmermann: „Monologe“ für zwei Klaviere Brahms: Haydn-Variationen
22.09.2016 17:03:27 November 2016 concerti 31
Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion
Spätestens seit seiner Einspielung der Goldberg-Variationen gilt Murray Perahia als führender Bach-Interpret
Höchste poetische Verdichtung
M
urray Perahias Bachspiel ist unverwechselbar. Sein warmsonorer Klavierklang zählt dabei ebenso zu seinen Markenzeichen wie der erzählende Grundton, der besonders in langsamen Sätzen zum Ausdruck kommt, aber auch in schnellen Sätzen immer zu spüren ist. Und obwohl Perahia mit großer stilistischer Bewusstheit spielt (er betrieb auch Studien am Cembalo), ist sein Zugang zu Bach eminent 32 concerti November 2016
pianistisch. Die klangliche Differenzierung und die formale Geschlossenheit, die seine Aufnahme der Goldberg-Variationen auszeichnen, machen auch die sechs Französischen Suiten, die er hier nun in seiner ersten Aufnahme für die Deutsche Grammophon vorlegt, zu einem Beispiel großer Klavierkunst. Jeder der stilisierten Tanzsätze erscheint dabei individuell charakterisiert, wobei Perahia gerade in den tiefsinnigen Sarabanden zu einem
Grad an poetischer Verdichtung kommt, der seine Überzeugung glaubhaft erscheinen lässt, das Studium von Bachs Musik, sei „ein ständiger Dialog mit Gott“. Auch die Klangqualität ist exzellent: Trotz des Wechsels von Sony zu DG setzt Perahia auf sein bewährtes Aufnahmeteam. Frank Armbruster Bach: Französische Suiten Nr. 1–6 BWV 812–817 Murray Perahia (Klavier) Deutsche Grammophon (2 CDs)
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Foto: Felix Broede
CD des Monats Murray Perahia hat für die Deutsche Grammophon Bachs Französische Suiten eingespielt
Rezensionen
Die Blässe des Perfekten
Die Röte des Abends
Das Gelbe vom Ei
Mozart: Don Giovanni Dimitris Tiliakos, Myrto Papatanasiu, Vito Priante, Karina Gauvin, Kenneth Tarver, MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung). Sony Classical
Bach: Kantaten „Ich habe genug“ BWV 82 & „Vergnügte Ruh“ BWV 170, Telemann: Kantaten TWV 1: 364 & 983 Philippe Jaroussky (Countertenor), Freiburger Barockorchester. Erato
Mozart: Streichquartette Nr. 17 „Die Jagd“ & Nr. 19 „Dissonanzen“, Schönberg: Streichquartett Nr. 2 op. 10 Amaryllis Quartett, Katharina Persicke (Sopran). Genuin
Wie seine Aufnahmen von Figaro und Cosí hat Teodor Currentzis’ lang erwarteter Don Giovanni das Ausdrucksspektrum einer Theaterinszenierung auf hohem Niveau. Jede Note erscheint durchgeformt, jede Phrase entschlossen interpretiert. Im Mittelpunkt der klug besetzten und, mit Ausnahme der virtuosen Elvira von Karina Gauvin und des lebenslustigen, aber nie chargierenden Leporello von Vito Priante, dennoch etwas blassen Solistenriege steht der Titelheld, den Dimitris Tiliakos überzeugend als fast befremdlich gelassenen, ganz im Moment lebenden Genussmenschen gibt. (AF)
In dieser Aufnahme zieht Philippe Jaroussky sich auf das zurück, was er am besten kann. Mit ebenmäßiger Linienführung bringt er sein einmaliges Timbre zum Leuchten. Gerade den selten eingespielten TelemannKantaten bleibt er allerdings jede Dramatik schuldig. Elegisch tastet er sich durch diese Musik, ein wenig nüchtern begleitet vom Freiburger Barockorchester. Der innere Konflikt des „am Ölberg zagenden Jesus“ mag so nicht entstehen. Wenn er hingegen Bachs Schlummert ein, ihr matten Augen anstimmt, möchte man sofort gehorchen und selig hinüber dämmern, wo auch immer hin! (AF)
Das letzte Album aus der Farbenreihe: Erneut ist dem Amaryllis Quartett eine intelligente Synthese gelungen, diesmal zwischen Wiener Klassik und Zweiter Wiener Schule. In Schönbergs zweitem Quartett harmoniert Katharina Persickes raumfüllender und erschütternder Sopran vorzüglich mit den Streichern. Die Musiker verschmelzen zu einem wogenden Klangteppich, dessen Fasern mitunter bis an die Grenzen gedehnt werden. Der Übergang zu Mozarts Dissonanzenquartett ist fließend. Die frisch-forsche Verbindung glückt. Vorangestellt ist eine überaus lebendige Interpreta tion des Jagd-Quartetts. (JH)
Ersteinspielung glanzvoller Weihnachtskantaten
cpo 555 052–2 Auf unserer diesjährigen Weihnachtseinspielung werden fünf Kantaten erstmals vorgelegt: Jeweils eine der Bachzeitgenossen Christoph Förster und Gottfried Heinrich Stölzel und drei Kantaten der nachfolgenden Generation, Gottfried August Homilius und Johann Heinrich Rolle. Den Eingangschören liegen meist kurze Bibelworte zugrunde, klanglich dominiert der festliche Glanz der Trompeten und Pauken.
cpo
Michael Alexander Willens Michael Alexander Willens, künstlerischer Leiter der Kölner Akademie, erhielt seine Ausbildung an der berühmten Juilliard School in New York. Nach seinem Abschluss setzte er sein Dirigierstudium bei Paul Vorwerk und Leonard Bernstein in Tanglewood fort. Er verfügt über ein selten anzutreffendes fundiertes Wissen über und eine Vertrautheit mit verschiedenen Aufführungspraxis-Stilen.
CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de
***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
November 2016 concerti 33
Rezensionen
Geiger unter Spannung
Musik über Bach
Bach: Doppelkonzert BWV 1043, Violinkonzert BWV 1041, J. C. Bach/ Casadesus: Violakonzert c-Moll u. a. Nemanja Radulović (Violine & Viola), Les Trilles du Diables. DG
Safaian: Fünf Konzerte „Überbach“ Sebastian Knauer (Klavier), Pascal Schumacher (Vibrafon), Zürcher Kammerorchseter, Willi Zimmermann (Leitung). Neue Meister
Ein Künstler, der uns etwas zu sagen hat! Was für ein Tempo, was für eine Brillanz, was für eine Interpretation. Dabei vergisst Nemanja Radulović das Wesentliche nicht: die Musik. Zwar wirken die Bearbeitungen ungewohnt, sind aber keine Selbstdarstellung sondern vielmehr Zeichen einer natürlichen Verbundenheit zu Bach. Umso klarer dafür die Gavotte, bei der der serbische Geiger bis in seine gelockten Haarspitzen unter Spannung zu stehen scheint. Frisch und berührend die beiden Violinkonzerte. Allein schon wegen des Bratschenkonzerts lohnt sich die Anschaffung: Ein wahres Kleinod! (JH)
Geradezu unverschämt schwungvoll, erfrischend und beherzt kommt diese Musik daher, exzellent interpretiert, voller vorwärtsstrebender Dynamik, gleichzeitig irisierend, strahlend. In den intimen Momenten wird es zärtlich und berührend. „Musik über Bachs Musik“ wie er es nennt, hat der Komponist Arash Safaian kreiert: Fünf moderne Concerti, inspiriert von Kantaten, Klavier- und Orgelwerken sowie Instrumentalkanons des Thomaskantors. Man hört deutlich, wie viel Freude das Unternehmen dem Pianisten Sebastian Knauer und seinen Mitstreitern gemacht haben muss. (EW)
Instrumente im Dialog
Pianistin mit Expressivität
Reminiscences - Fauré: Les Berceaux op. 23/1 & Élégie op. 24, Ysaÿe: Cellosonate u. a. Camille Thomas (Violoncello), Julien Libeer (Klavier). La dolce volta
Ustvolskaya: Klavierkonzert, Silvestrov: 4 Postludes & Hymn, Kancheli: Sio Elisaveta Blumina (Klavier), Stuttgarter Kammerorchester, Thomas Sanderling (Ltg). Grand Piano
Die preisgekrönte junge Cellistin Camille Thomas versammelt auf ihrer Neuerscheinung „Réminiscences“ mit dem Pianisten Julien Libeer französisches Repertoire des Fin de siècle: Franck, Saint-Saëns Fauré, Ysaÿe, Duparc. Thomas‘ Spiel ist sehr ausdrucksvoll, ja berückend, auch mal scharf akzentuiert, mitunter raffiniert gekörnt, mit dunklem Körper, doch stets schlank und wandlungsfähig. Dem Dialog mit dem Klavier merkt man an, wie aufeinander eingeschworen dieses Team ist. Beide Musiker erreichen eine perfekte Balance zwischen fragiler Sensibilität, Klangsinnlichkeit und dramatischer Verdichtung. (EW)
Die gemäßigten Seiten einer Neuen Musik aus Russland und Osteuropa: Ustwolskaya ist hier noch keine Anti-Musik, sondern vielmehr Spiritualität. Diesem Geist folgen die Musiker mit viel Einfühlungsvermögen, raumerfüllend, intensiv, vielleicht nicht aggressiv genug. Perkussiv der Anschlag von Elisaveta Blumina, federnd das Orchester. Bei Kancheli kommt das expressive Spiel der russischen Pianistin ebenfalls optimal zur Geltung. Bei Silvestrov ist das Kammerorchester Stuttgart gefragt: Samtig strömen die Übergänge und der schmelzende Ton fließt butterweich direkt in den Gehörgang. (JH)
34 concerti November 2016
Kurz Besprochen Mitologica – Arien & Duette von Händel Christiane Karg (So pran), Romina Basso (Alt), Alan Curtis (Ltg). dhm Bei seiner letzten CD-Aufnahme hielt Alan Curtis die Zügel etwas lockerer und ließ die Solistinnen in Makellosigkeit und Expressivität erstrahlen. Ein würdiges Vermächtnis. (AF) Vivaldi: Concerti op. 8 Nr. 1–4 „Vier Jahreszeiten“ Shunske Sato (Violine), Concerto Köln. Berlin Classics Man kann Vivaldis Gassenhauer doch noch neuartig interpretieren. Hier ist die Partitur nur das Skelett, das von den Musikern fantasie- und lustvoll ausgestaltet wird. (CL) Krenek: Reisebuch aus den österreichischen Alpen Florian Boesch (Bariton), Roger Vignoles (Klavier). Hyperion Erneut erweist sich Boesch dank seinen tiefschürfenden, klangschönen Interpretationen als wesentlicher Liedinterpret unserer Zeit. (AF)
Beecke: Klavierkonzerte F-Dur & D-Dur Natasa Veljkovic (Klavier), Bayerisches KO Bad Brückenau, Johannes Moesus (Ltg). cpo Der weitgehend vergessene Komponist Ignaz von Beecke ist zwar eher was für Liebhaber, doch diese werden an der musikalisch gelungenen Aufnahme ihre Freude haben. (CL) Online-Tipp
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Top 20 Klassik-Charts Monat (9.9.– 6.10.2016)
1
Netrebko, Pappano & Orch. dell’Acca. di Santa Cecilia
2
Lang Lang
3
Fritz Wunderlich
(1)
(Neu)
(Neu)
Verismo Deutsche Grammophon New York Rhapsody Sony Classical
4
Fritz Wunderlich
5
Jonas Kaufmann, Antonio Pappano
6
Jonas Kaufmann
7
Il Volo
8
Alice Sara Ott, Esa-Pekka Salonen
9
Sophia Pacini
(Neu)
(2)
(Neu)
(Neu)
(Neu)
The 50 Greatest Tracks Deutsche Grammophon
Andrea Chénier Warner Classics
(Neu)
12
Arash Safaian, Sebastian Knauer & ZKO
Notte Magica – A Tribute to the Three Tenors Masterworks
Wonderland – Edvard Grieg Deutsche Grammophon
Solo Piano – Beethoven & Liszt Warner Classics
Jóhann Jóhannsson
Orphée Deutsche Grammophon
Elements We Love Music
(3)
Überbach Neue Meister
(Neu)
Bei „Überbach“ handelt es sich nicht um freudianische Annäherungen an, sondern um gewitzte Neukompositionen nach Bach. Eine Verneigung vor dem Barockkomponisten.
13
Olga Scheps
14
Jonas Kaufmann
15
Vox Clamantis
Satie RCA Red Seal
(8)
Du bist die Welt für mich Sony Classical
(4)
Arvo Pärt: The Deer’s Cry ECM Records
(Neu)
Das estnische Vokalensemble arbeitet seit Jahren mit Arvo Pärt zusammen und präsentiert eine Zusammenstellung aus oft, selten und nie gehörten Chorwerken des Komponisten.
Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical
Die Pianistin, die auf ihren Konzerten so gerne die Werke anmoderiert, schweigt zwar auf dieser Aufnahme, jedoch tut das den atemberaubenden Interpretationen keinen Abbruch.
10
Ludovico Einaudi
Sämtliche Studioaufnahmen Deutsche Grammophon Was immer der größte lyrische Tenor des zwanzigsten Jahrhunderts für die Deutsche Grammophon eingespielt hat, ist auf diesen 32 Tonträgern enthalten.
(Neu)
11
16
Cameron Carpenter
17
Fritz Wunderlich, Münchner Rundfunkorchester
18
Pretty Yende
19
Glenn Gould
20
Steve Reich
(6)
(Neu)
(Neu)
(WE*)
(Neu)
* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.
All You Need is Bach Sony Classical
Bisher unveröffentlichte Rundfunkaufnahmen. BR-Klassik
A Journey Sony Classical
The Complete Columbia Album Collection Sony Classical
The ECM Recordings ECM Records
November 2016 concerti 35
Blind gehört
Strahlende Königin der Orgelpfeifen: Iveta Apkalna
»Ist das Cameron?«
A
ufgeräumt kommt Iveta Apkalna in eines ihrer Lieblingscafés im nobleren Teil von BerlinSteglitz, zaubert aus ihrem Handtäschlein ihren Discman – „noch aus meinem Studium, immer für unterwegs“ – und sagt: „Geht’s los?“ Gleich da rauf fügt sie an: „Über Musik zu sprechen ist, als ob man über Kunst tanzt. Ich bin gar nicht darauf konzentriert, wer spielt, sondern wie.“ Schnell wird klar, dass die lettische Organistin, die Ende November 40 wird, einige Bankspieler problemlos erkennen wird. Apkalna ist keines dieser bläss36 concerti November 2016
lich-kauzigen Schattenwesen im Musikgeschäft, die über ihre Orgelkrume kaum hinausblicken können, weil sie immer fernab und hoch droben über dem Geschehen sitzen. Iveta Apkalna ist voller Energie, und das zeigt sie gern – ohne Exzentrik, aber auch ohne falsche Bescheidenheit. Wagner/Liszt: Pilgerchor aus „Tannhäuser“ Edgar Knapp (Große Orgel Passau). Eurodisc
Ich finde es fantastisch, wenn man sich, sobald ein Orgelstück
beginnt, sofort im Metrum befindet. Ich kann mitatmen. Normalerweise ist das problematisch: Man versteht in der ersten halben Minute meistens noch nicht, wie das Stück angelegt wird. Das ist schon ein großes Kompliment an den Interpreten. Aber die Orgel ist nicht mein Lieblingsinstrument, im Fortissimo klingt sie sehr scharf, ich bevorzuge da eher einen Mixturklang. Aber die Interpretation finde ich schön, sie wird sehr orchestral entwickelt. Ich würde das nicht so registrieren, aber das macht jeder anders. Deswegen sitze ich auch so gern in Wettbewer-
Foto: A. Vasjukevics
Die Organistin Iveta Apkalna hört und kommentiert Aufnahmen ihrer Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Christian Schmidt
ben: Obwohl dort immer das gleiche Werk zu hören ist, wird es nie langweilig! Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 Iveta Apkalna (Schukeorgel Dom Magdeburg). Oehms Classics 2015
Natürlich, das musste ja kommen! Diese Toccata ist ja eigentlich so frei gedacht wie eine Fantasia, gleichzeitig muss man aber daran denken, dass sie wie ein Baum dasteht, dessen Blätter sich im Wind bewegen. Schon in den ersten zwei Minuten hat man ständig das Gefühl, es seien aneinandergereihte, völlig verschiedene Werke, aber es muss wie aus einem Guss sein. Bach, das beweist sich hier, kann man auf allen Instrumenten spielen. Die Fokussierung auf barocke Orgeln finde ich unsinnig. Klingt wie mein Lehrer Ludger Lohmann, ich fühle mich sehr wohl damit. Mir gefällt das Tempo, es darf sich nicht dauernd ändern; zwischendurch habe ich mal gedacht, das könnte sogar ich sein. Ich höre meine Aufnahmen nämlich sehr ungern, weil ich dabei immer prüfe, wo ich noch nachbessern kann. Das fängt mich schnell an zu
irritieren, und ich kann mich dabei nicht entspannen. Korrekturen beim Schnittmeister sind eine Tortur! Aber hier, das bin doch ich, das erkenne ich an der Artikulation in der Fuge, deren einzelne Takte wie eine Gurke sind: Man kann sie halbieren, vierteln und im Ganzen essen, es muss nicht immer alles gleich sein. Franck: Choral Nr. 2 Peter Hurford (Cavaillé-Coll-Orgel Toulouse). Decca 2000
Das ist das erste Stück, das ich je von César Franck gespielt habe – und dann gleich noch im Wettbewerb! Viel zu früh war das, erst zwei Monate nach Studienbeginn. Das hier wirkt zu überartikuliert, es fehlt mir die gewisse Tragik, hier hüpft jemand wie ein Hase – zu leicht, zu einfach. Technisch ist das gar nicht kompliziert, aber musikalisch schwer zu treffen. Auch der Klang geht ein bisschen ins Elektrische. Das könnte eine Frau sein, ist mir sehr akkurat, zu wenig leidenschaftlich. Die langsame Passage hier gefällt mir sehr gut, sie zeigt, wo wir am Ende alle hingehen. Peter Hurfords Aufnahmen kenne ich nicht sehr gut. Diese
zur Person
Furios wie eine Argerich an der Orgel: Die 1976 geborene Lettin Iveta Apkalna studiert Klavier und Orgel in Riga, London und Stuttgart. Seit ihrem Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado ist die zweifache ECHOPreisträgerin eine weltweit gefragte Solistin. Sie hat viele Werke der zeitgenössischen Musik uraufgeführt und gibt im Januar ihr Eröffnungskonzert als »Titularorganistin« der Elbphilharmonie Hamburg.
hier ist nicht besonders gut gemischt, denn was auch immer im Studio gut klingt – es muss auf jedem Billiggerät funktionieren. Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1 Cameron Carpenter (Orgel). Telarc 2008
Das klingt gar nicht nach Orgel, und ich glaube, das genau will der Interpret. Ist das Cameron? Ich weiß, dass er dieses Stück in seinem Repertoire hat. Vor seinem techni-
The Royal oPeRa
LES CONTES D’HOFFMANN Jacques Offenbach
Di., 15. Nov. 2016
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Blind gehört
Mouret: Rondeau et Fanfares Martin Stephan (Orgel), John Roderick McDonald (Trompete). Naxos 2003
Eine goldene Kombination mit der Trompete, das erzeugt sofort Weihnachtsstimmung beim Publikum, wobei ich für diese Besetzung das zeitgenössische Repertoire lieber mag. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die klingen können – Trompeten wie Trompeter. Man merkt am gemeinsamen Atem: Sie spielen öfter zusammen. Sympathisch. Sweelinck: Ballo del granduca Allan Rasmussen (Dorotheenorgel Sønderborg). Helikon 1998
Das ist Musik, die ich fast nie spiele – nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich mich damit nie so genau beschäftigt habe im Studium. Die Orgel ist nicht alt, aber mitteltönig gestimmt, das macht es schwer. Man muss von dieser Art von Musik überzeugt sein und für sie brennen. Das ist auch eine Frage der Quantität: Wie viel davon dosiert man, wo steht das Werk im Programm? Ich stelle mir sofort 38 concerti November 2016
Damen in langen Kleidern beim Tanzen vor. Eine distanzierte, elegante und höfliche Musik. Eine Sie-Musik, nicht wie Liszt, der immer duzt. Dietrich Wagler improvisiert Dietrich Wagler (Silbermannorgel Dom Freiburg). EAN 2013
Ich genieße das wirklich, deswegen bin ich so leise. Ich mag es, wenn man polyphon spielt, und man kann die Stimmen nicht nur hören, sondern richtig sehen – ein Genuss. Muss ein großes Instrument sein. Ich finde es toll, wenn ein Interpret Überraschungen zeigt. Aber wieder Musik, die ich viel zu selten spiele, weil ich sehr oft im Konzertsaal auftrete. Hierfür braucht man eher einen Kirchenraum. Die Komposi tion erkenne ich nicht. Ach so, eine Improvisation. Das könnten viele Orgeln sein, die ich kenne. Darf ich noch mal hören? Das klingt nach dem Dom in Riga. Nein? Aufnahmen klingen ganz anders als vor Ort und dann noch mal ganz anders als am Spieltisch, unglaublich schwer aufzunehmen. Bitte noch nicht auflösen. Die fantastische Silbermannorgel? Das kann nicht sein, klang eher romantisch, wie blamabel für mich! Bach: Triosonate Nr. 2 c-Moll BWV 526 Ullrich Böhme (Hildebrandt-Orgel Dom Naumburg). Rondeau 2016
Ich bin sehr froh, dass es noch Organisten gibt, die in so einem großen Nachhall noch Bach aufnehmen – wie gesagt,
Kulturbotschafterin ihrer lettischen Heimat: Iveta Apkalna
er klingt überall gut. Das Brotund Buttergeschäft jedes Organisten, aber es reicht nicht, sauber und präzise zu spielen. Um hier etwas zu sagen, braucht man eine gewisse Lebenserfahrung, hier klingt es mir zu sehr geradeaus. Ich muss außerdem jeder Stimme folgen können, sonst herrscht Zickenkrieg zwischen den Pfeifen. Es bedeutet viel Mut, überhaupt eine Triosonate aufzunehmen, und ich will niemanden beleidigen, aber hier wollte das entweder jemand ganz genau so, oder er hat sich nicht von der Seite gehört. Ulrich Böhme? Ach so, nun ja, das überrascht mich nicht. Es macht nicht den Eindruck, als ob er es genießt. Es erreicht leider nicht mein Herz. Poulenc: Konzert für Orgel, Streicher und Pauken g-Moll Maurice Duruflé (Orgel). EMI Classics 1961
Das ist ja nun die Crème de la Crème für Orgel und Orchester. Dieses Werk kann in zwan-
Foto: Nils Vilnis
schen Können habe ich großen Respekt. Natürlich klingt das viel zu sauber für eine Liveaufnahme, die aber den Vorteil hätte, leidenschaftlicher zu sein. Die Gefahr an großen Instrumenten ist auch, dass man möglichst viele Farben nutzt, das ist mir zu viel Information in drei Minuten. Ist sehr interessant, aber ich weiß nicht, wie lange.
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zig Minuten alles sagen, was zu sagen ist. Leider vergessen oft viele, dass hier auch die Pauken Soloinstrument sind. Sehr schade, dass Poulenc nur das eine Konzert geschrieben hat. Ich bin ein großer Fan von ihm und seinem Sinn für Humor, alles bleibt gut ausbalanciert. Da hört man Tragik, Komik, Jazz, Groove, Akkuratesse – aber es macht mich nie wahnsinnig. Klingt nach einem der großen klassischen Organisten der sechziger Jahre, wahrscheinlich aus Frankreich, wo man sehr locker mit dem Tempo umgeht. Saint-Saëns: Marche héroique Iveta Apkalna (Kuhn-Orgel Philharmonie Essen). Oehms 2012
Das habe ich selber mit großer Freude gespielt! Zügiges Tempo im guten Sinne. Ich fühle mich sehr wohl damit. Das klingt eher nach Konzertsaal mit für Orgel guter Akustik, was auch selten ist. Vielleicht Essen? Die Registerzahl dort ist relativ klein, wirkt aber sehr gut in den Raum hinein. Ich erkenne hier einen Diminuendo-Trick von mir, bin das schon wieder ich? Es ist nicht einfach, bei diesem Stück orchestral zu spielen, aber das muss sein. Man braucht dafür einen guten Registranten, und wenn der nicht schnell genug reagiert, hat man im Zweifel stundenlang umsonst eingerichtet. Das ist überhaupt das größte Pro blem der Organisten. Viele engagieren deswegen zum Registrieren den Lebenspartner und fahren mit dem dann um die Welt, aber ich halte das für keine gute Idee.
Konzert-TIPPs
Dortmund Mi. 16.11.2016, 20:00 Uhr Konzerthaus Iveta Apkalna (Orgel). Bach: Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 & Triosonate für Orgel d-Moll BWV 527, Liszt: Präludium und Fuge über B-A-C-H, Kalējs: Toccata über den Choral „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ & Gebet, Vasks: Cantus ad pacem, Garūta: Meditācija, Hakim: Bagatelle
Mehr Klangfaszination!
Hamburg Mi. 11.1., 18:30 Uhr & Do. 12.1.2017, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Eröffnung der Elbphilharmonie. Anja Harteros (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Mezzosopran), Philippe Jaroussky (Countertenor), Jonas Kaufmann (Tenor), Bryn Terfel (Bassbariton), Iveta Apkalna (Orgel), NDR Chor, Chor des Bayerischen Rundfunks, NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock (Leitung). Das Programm wird noch bekannt gegeben
Fr. 27.1.2017, 20:00 Uhr Elbphilharmonie Iveta Apkalna (Orgel). Kalējs: Toccata über den Choral „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“, Bach: Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564, Mozart: Adagio und Allegro f-Moll KV 594, Liszt: Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H S 260, Gubaidulina: Hell und Dunkel, Jongen: Sonata eroïca op. 94, Schostakowitsch: Passacaglia aus „Lady Macbeth von Mzensk“ Frankfurt Fr. 5.5.2017, 20:00 Uhr Alte Oper Iveta Apkalna (Orgel). Bach: Fantasie G-Dur BWV 572, Passacaglia c-Moll BWV 582, Praeludium und Fuge D-Dur BWV 532 & Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, Glass: Mad Rush, Dance No. 4 & Conclusion aus „Satyagraha“
online-Tipp
Das Orgelkonzert von Walter Braunfels Video & Termine: concerti.de/apkalna CD-Tipp
Glass: Sämtliche Orgelwerke & Werke von Bach Iveta Apkalna (Klais- Orgel Abtei Himme rod). Oehms Classics
SIEGER
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TV-Tipps
Listig
Jubiläum eines Misserfolgs
So. 6.11., 16:15 Uhr Spielfilm Ein vor Jahren zu Unrecht gefeuerter Dirigent des Bolschoi-Theaters erschleicht sich zusammen mit seinen alten Musikern und einer Star-Violinistin eine GalaAufführung in Paris. BR
Exquisit Mo. 7.11., 23:45 Uhr Konzert Im Rahmen ihres Solsberg Festivals gab Sol Gabetta ein denkwürdiges Kammerkonzert mit sieben exquisiten Musikern. Gemeinsam führten sie Schuberts F-Dur-Oktett auf. 3sat
Wienerisch und japanisch Sa. 12.11., 20:15 Uhr Konzert Beim Gastspiel in Tokyo hatten die Wiener Philharmoniker mit Zubin Mehta und Seiji Ozawa zwei hochkarätige Stammdirigenten am Pult und brachten mit Strauß auch Wiener Schmäh mit.
Uraufführungsplakat von 1896
D
as Turiner Teatro Regio ist eigentlich nicht der beste Ort für eine Aufführung der Bohème. Damals fand hier die Uraufführung von Puccinis meistgespielter Oper ihren gehörigen Misserfolg, wobei man den ausführenden Musikern nicht die Schuld geben konnte, stand doch das Haus unter Ar-
Klangvielfalt am Computer
I So. 20.11., 23:15 Uhr Oper Philipp Himmelmann inszenierte im Festspielhaus Baden-Baden Arrigo Boitos Oper Mefistofele. Mit Erwin Schrott, Charles Castronovo, Angel Joy Blue u. a.
40 concerti November 2016
Fr. 21.10., 20:00 Uhr, Puccini: La Bohème. Teatro Regio Turin www.theoperaplatform.eu
Online: swr Classic
Arte
Teuflisch
turo Toscanini derart in der Blüte, dass selbst die dortigen Interpretationen von WagnerOpern Maßstäbe setzten. 120 Jahre ist die Uraufführung jetzt her. Das Jubiläum der Uraufführung findet nun am Teatro Regio seinen Höhepunkt. Gianandrea Noseda, der die Jubiläumsinszenierung dirigiert, fand sehr freundliche Worte für die Oper rund um die tuberkulöse Mimì und ihre künstlerischen und feingeistigen Weggefährten: Die Partitur folge einem „perfekten, verständlichen und sehr feinen theatralen Mechanismus“.
m September hat das frisch fusionierte SWR Symphonieorchester seine Saison eingeläutet. Das Spielzeitmotto „Nach vorne!“ nimmt der SWR auch abseits des Konzertsaals ernst. So gilt es auch für das neue Klassikportal „SWR Classic“, das wiederum mit dem Leitmotiv „Klangvielfalt erleben“ versehen ist. Das Wort
„Klang“ wird durch Videomitschnitte von Konzerten eingelöst, die kunterbunten Informationen und Hintergrundbeiträge rund um das Orchester sind auch tatsächlich vielfältig. Ob daraus dann auch tatsächlich ein Erlebnis wird – das zeigt die Zeit. Zu finden auf: www.swrclassic.de
Fotos: Andrea Kremper, gemeinfrei, gemeinfrei (Lauren Mancke), Sue Doeksen, chrisdorney/Shutterstock.com
3sat
Online: Die concerti Lounge
Über die Musik hinaus
Zukunftsmusik können. Möglich wird dieser werbebannerfreie Lesegenuss mit großformatigen Bildern durch die Unterstützung kulturengagierter Partner wie die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, Hapag-Lloyd und Niehoffs Vaihinger. Jeden Donnerstag erscheint ein neues Thema in unserem Portal.
Di. 15.11., 22:05 Uhr Feature Nach einem Jahrhundert voller musikalischer Innovationen wird in der Sendung „Freistil“ der Frage nachgegangen, was die Zukunft für Musik bereithält. Deutschlandfunk
WunderMusik
Zu finden auf: www.concerti.de/lounge
Klassik für Kinderhände inder und Handys haben eine Beziehung mit positiven Aspekten (sie sind beschäftigt) und negativen (Handys überleben diese Freundschaft manchmal nicht). Eine neue Musikapp könnte diese Beziehung noch intensivieren: „Entdecke die Musik“ heißt das Programm, das Musikpädagogen und Illustratoren entwickelt haben. Behutsam werden die Kinder eingeführt in die Welt von Notenschlüsseln, Instrumenten, Klängen und Rhythmen. Stück für Stück können sie die Grundpfeiler der Musik erforschen, ohne dass irgendein Wissenskanon eingetrichtert wird. Stattdessen funktioniert die App so,
Barockmusik
Deutschlandfunk
App: Entdecke die Musik
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NDR Kultur
So. 6.11., 19:00 Uhr Konzert Zum 70-jährigen Bestehen gibt der NDR Chor sich selbst und seinen Fans ein Jubiläumskonzert mit Salzburger Barock. Live aus der Hauptkirche St. Nikolai.
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ohin geht man nach dem Konzert, um den Abend adäquat ausklingen zu lassen? Welche Preise erzielen Meistergeigen bei Kunstauktionen? Warum bezeichnet man Architektur als „gefrorene Musik“? Und welche Sportwagen hatte Herbert von Karajan in seiner Garage? Entspannte Atmosphäre, angenehme Musik, bequeme Sessel sowie anregende Gesprächsthemen – all das zeichnet eine gute Lounge aus. In der concerti Lounge erzählen wir spannende Geschichten über Themen, bei denen Musik mitschwingt, ohne dass wir sie bei Konzerten oder auf CD erleben
Radio-Tipps
wie Kinder eben mit dem Handy umgehen: spielerisch und immer ein wenig planlos. Und wer weiß: Vielleicht greifen die Kleinen irgendwann gar nicht mehr zum Handy, sondern zum Instrument.
Di. 15.11., 22:05 Uhr Feature Die Sendung „Musikszene“ beleuchtete diesmal die so beneidenswerte wie verhängnisvolle Begabung von Wunderkindern und lässt diese zu Wort kommen. Deutschlandradio Kultur
Musik für Dirigenten Fr. 18.11., 20:03 Uhr Liveübertragung Marcus Bosch und seine Nürnberger Staatsphilharmonie präsentieren jeweil die erste Sinfonie von Johannes Brahms und Antonín Dvořák und würdigen das Dirigentenforum, das sein 25-jähriges Bestehen feiert. Deutschlandradio Kultur
Musik für zwischendurch
Schwan und Cello – das passte schon immer gut zusammen ... Entdecke die Musik (first:concert) Erhältlich als Download im Google Play Store und im iTunes Store
Do. 24.11., 20:03 Uhr Liveübertragung Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin lädt Anna Vinnitskaya ein und spielt Rachmaninows zweites Klavierkonzert. Davor dirigiert Marek Janowski Josephs Legende und Intermezzo von Richard Strauss.
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Vorschau
concerti Abonnenten erhalten die DezemberAusgabe am 18. November Alison Balsom Unverwechselbar: Die britische Trompeterin hat ihren individuellen Klang gefunden
Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Friederike Holm (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Hannah O’Neill Autoren der Oktober-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Ulrich Boller, Jakob Buhre, Hannah Duffek, Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Robert Fraunholzer, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Stefan Hentz, Dr. Klemens Hippel (KH), Christoph Kalies, Gottfried Franz Kasparek, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Dr. Joachim Lange, Kirsten Liese (KL), Stefan Musil, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nöther, Stefanie Paul, Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Eva-Maria Reuther, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH
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Denis Matsuev Unerreichbar: Der russische Pianist gilt als RachmaninowVirtuose allererster Wahl
Lisa Batiashvili Unverzichtbar: Die georgische Geigerin kämpft mit Musik für mehr Gerechtigkeit
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