concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen November 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

november 2017

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 218 Konzert- UNd Operntermine

Alexej Gerassimez Klangvolle Schiffsschraube Oper Köln Wagner – jugendfrei

Philippe Jaroussky »Ich gehöre der Generation Konzeptalbum an«

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Editorial

Fotos: Ivo von Renner, Harald Hoffmann/DG; Titelfoto: Simon Fowler/Warner Classics

Liebe Leserin, lieber Leser, jetzt, da die Musiksaison in vollem Gange ist, denkt kaum einer an Klassikfestivals und Opernfestspiele. Doch die gibt es eben nicht nur zur lauen Sommerszeit, sondern auch in den kältesten Wintermonaten. Zwar lässt sich dann der Aperitiv oder der Pausen-Espresso nicht mehr im Freien genieGregor Burgenmeister ßen, doch sind die verHerausgeber/Chefredakteur schneiten Landschaften rund um die Festivalorte nicht minder reizvoll, wie Teresa Pieschacón Raphael auf ihrem Streifzug durch Deutschlands Winterfestivals feststellt (Seite 24). Bevor die kalte Jahreszeit aber beginnt, wird in Hamburg Georg Philipp Telemann mit einem eigenen Festival gewürdigt. Just an den Orten der Hansestadt, an denen der Komponist maßgeblich wirkte, erklingen zehn Tage lang seine Werke (Seite 30). Völlig ohne Winterzauber kommt indes ein ganz besonderes Opernprojekt in Köln aus. An der dortigen Oper wird nämlich Richard Wagners Der Ring des Nibelungen gegeben – in einer Fassung für Kinder. Doch wie lassen sich Mord, Totschlag und Inzest kindgerecht aufbereiten? Unser Autor Andreas Falentin hakte nach (Seite 16). Was übrigens passieren kann, wenn Kinder so früh schon mit klassischer Musik in Berührung kommen, weiß Alexej Gerassimez nur zu gut. Der Sprössling einer Musikerfamilie schlug schon als kleiner Junge mit Vorliebe auf Pfannen und Töpfe ein – und ist nun der nächste Shootingstar am Schlagzeug (Seite 8). Ihr

AUS DER REDAKTION „Duets“ – hinter diesem CD-Titel, der im September erschien, verbirgt sich ein pikantes Zusammentreffen zweier Operngrößen. Pikant ist dieses Stelldichein vor allem deshalb, weil hier nicht die handelsübliche Kombination Mann-Frau singt. Stattdessen sind der ­Tenor Rolando Villazón und der Bass Ildar Abdrazakov auf diesem Album vertreten, das nun seine Fortsetzung in einer Tournee durch Deutschland findet. Wie die letzten Vorbereitungen und die ersten Konzerte in Prag und Berlin verlaufen, können Sie auf unserem Facebook-Auftritt aus erster Hand mitverfolgen:

Vom 18. bis zum 23.11. berichtet Rolando Villazón mit seinem wunderbaren Charme von seinen Erlebnissen vor, während und nach den Proben und Konzerten.

November 2017 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Klangvolle Schiffsschraube

Porträt Für den Schlagzeuger Alexej Gerassimez ist jeder Gegenstand ein Musikinstrument

10 »Ich gehöre der Generation

Konzeptalbum an« interview Countertenor Philippe Jaroussky über den Reiz von Rezitativen und Regisseure als Puppenspieler

16 Wagner – jugendfrei

8

Alexej Gerassimez ... mit Schlagkraft

Feuilleton Brudermord, Inzest und

strafende Götter – wie will man den Ring des Nibelungen kindgerecht aufarbeiten? Die Oper Köln macht einen Vorschlag

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten

24 Festival im Schnee

10

Philippe Jaroussky ... mit Engelsstimme

Festivalguide Außerhalb der lauen Sommerzeit huldigen Winterfestivals der Schönheiten der kalten Monate

30 Aus der Finsternis gezogen

Festivalguide Zum 250. Todestag des Komponisten lockt das Telemann-Festival mit Vokal- und Instrumentalmusik

32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Man hört, dass er ein guter Mensch ist«

24

Winterfestivals ... mit oder ohne Schnee

4  concerti November 2017

blind gehört Der Trompeter Gábor

Boldoczki hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Nikolaj Lund, Simon Fowler/Warner Classics, Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region


MEINE KLASSIK Philippe Jarousskys erstes Händel-Album mit Raritäten und Entdeckungen philippe-jaroussky.de

Sinnlich-träumerische Lieder über Frauenwelten & Fazıl Says Ballade Gezi Park 3 als Ersteinspielung marianne-crebassa.de

Farbenprächtiges Spektakel am Cembalo jean-rondeau.de

Lustvolle Improvisation über Händel mit Valer Sabadus, Núria Rial und dem Jazz-Klarinettisten Gianluigi Trovesi christina-pluhar.de

Maria Callas – neu erlebt! Remastered Live Recordings – Limited Deluxe-Edition maria-callas.de warnerclassics.de

MEINE KLASSIK


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Johannes Brahms: Klaviersonate Nr. 3 Dieses genialische Werk des zwanzigjährigen Brahms habe ich bereits im Studium kennen- und lieben gelernt, vor allem wegen der bezwingenden Mischung aus Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit, aus Strenge und Wildheit. Hier offenbart er eine Geschichte, die wie

Liebt den warmen, hellen Klang: Pianist Matthias Kirschnereit

e­ ine Prophezeiung sein privates ­Leben vorhersieht. Der zweite Satz, ein Andante, ist ein romantisches, mitunter hocherotisches Notturno, unter anderem auch durch die fallenden Terzen. Nach dem dritten Satz wird diese wunderbare Liebesgeschichte im Intermezzo als vierten Satz, zunichte gemacht: Es werden die Terzen aus dem Andante zitiert, aber die linke Hand antwortet nun mit einem TrauermarschRhythmus, und es gehört nicht viel Fantasie dazu zu analysieren, dass es mit der Liebe nun aus und vorbei ist. Doch Johannes Brahms übersteigert die Sonate noch und fügt einen fünften Satz an, ein Rondo, und jetzt passiert etwas sehr Ungewöhnliches: Das erste Zwischenspiel zitiert ganz klar f-a-e, ein Akronym seines künftigen Lebensmottos: frei aber einsam. Mit dieser Sonate ist Brahms ein einzigartiges Meisterwerk gelungen, was meiner Meinung nach zu den bedeutendsten Klavierwerken des 19. Jahrunderts gehört, ein Meisterwerk, das mich zutiefst

­ eglückt. Im Vergleich zu früher b denke ich, dass ich jetzt noch einen differenzierteren Blick auf die Dinge habe, denn je länger man sich mit Brahms beschäftigt, desto mehr kommt man aus dem Staunen, wie dicht und effizient sie herausgearbeitet ist, nicht mehr heraus.

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Hände interpretierten jüngst Gershwins Rhapsody in Blue in der New Yorker Carnegie Hall. Ursprünglich wollten Lang Lang und Chick Corea den Klassiker vierhändig interpretieren, doch aufgrund einer Armverletzung von Lang Lang übernahm der 14-jährige Kollege Maxim Lando die linke Hand von Lang Langs Klavierpart – mit beiden Händen.

... Über Musik kann man am ­besten mit Bankdirektoren reden. Künstler reden ja nur übers Geld ... Protest mit musikalischem Mehrwert

Könnte eine Generalüberholung vertragen: der Wagnersaal in Riga 6  concerti November 2017

Man kann von seinem Demonstrationsrecht auch mit WagnerGesängen Gebrauch machen. Das bewiesen mehrere Dutzend Menschen in Riga, die durch die Innenstadt zogen und Auszüge aus Richard Wagners Tannhäuser zum Besten gaben. Damit wollten die Demonstranten auf den Wagnersaal der lettischen Hauptstadt aufmerksam machen und die staatliche Immobilienverwaltung zur Sanierung des Gebäudes animieren, das seit fast einem Jahrzehnt geschlossen ist. Für die Wagnerianer ist der Konzertsaal nicht nur aufgrund des Namens von Bedeutung: Just an dieser Stelle arbeitete Richard Wagner mehrere Jahre lang als Kapellmeister.

Fotos: Giorgia Bertazzi, gemeinfrei, Christian Ender

Jean Sibelius, finnischer Komponist


3 Fragen an ... Klaus Väthröder

HOMMAGE AN „SLAWA“ ROSTROPOWITSCH 10.11.-19.11.2017

Pater Klaus Väthröder SJ leitet seit 2007 die Jesuitenmission in Nürnberg

Pater Väthröder, in Paraguay haben die Jesuiten 2002 das Musikprojekt „Sonidos de la Tierra“ für benachteiligte Kinder gegründet – mit inzwischen mehr als 10 000 Schülern in 120 Dörfern. Was kann in Ihnen das Musizieren auslösen?

Feiern Sie den JahrhundertCellisten Mstislaw Rostropowitsch mit Anne Sophie-Mutter, Sol Gabetta, Mischa Maisky, David Geringas, Daniel Müller-Schott, Truls Mørk, und vielen weiteren Klassik-Stars.

Kinder, die aus armen Elternhäusern kommen und wenig Bestätigung erfahren haben, merken plötzlich, dass sie doch etwas können, dass die Leute ihnen plötzlich Gehör schenken.

Identifizieren sich denn die jeweiligen Dörfer mit dem Projekt? Die Eltern der Kinder sind zwangsläufig mit eingebunden und müssen etwa Proberäume oder Spendenveranstaltungen organisieren. So wachsen über dieses Projekt in der Tat ganze Dorfgemeinschaften zusammen.

Der Erfolg wird auch international wahrgenommen: Ein Auswahlorchester ging im Sommer auf Auslandstournee in Europa, vor Kurzem erschien auch die „Sonidos“-CD „Jungle Baroque“ ... In Paraguay werden die jungen Musiker tatsächlich als Botschafter des Landes wahrgenommen. Und auch wenn es nicht unser primäres Ziel ist, mit „Sonidos de la Tierra“ lauter Berufsmusiker hervorzubringen, sind aus dem Projekt tatsächlich einige Talente hervorgegangen, die später ein Musikstudium aufgenommen haben. TICKET-HOTLINE

PROGRAMM

030 · 20 30 9 2101 konzerthaus.de


PORTRÄT

Bereit für den Durchbruch »seines« Instruments: Alexej Gerassimez

Klangvolle Schiffsschraube Für den Schlagzeuger Alexej Gerassimez ist jeder Gegenstand ein Musikinstrument – Hauptsache, er ergibt einen schönen Klang. Von Ninja Anderlohr-Hepp

8 concerti November 2017

Tonüberraschung, dem Klang der Welt. 1987 in Essen mitten hinein in eine Musikerfamilie geboren – der Vater Trompeter, die Mutter Bratschistin, die Brüder spielen Klavier und Cello – baut er sich bereits mit drei Jahren mit Töpfen, Pfannen und Dosen sein erstes KinderzimmerSchlagzeug und ertappt sich später dabei, wie er auf einer Verkehrsinsel nicht die ihn umgebenden Verkehrsgeräusche, sondern das rhythmische

Klick-Klack-Konzert der Ampeln wahrnimmt. Er studiert bei Peter Sadlo, wird von Stiftungen unterstützt und gewinnt nicht nur alle Preise beim Tromp Competition in Eindhoven, sondern auch den zweiten Preis beim ARD-Wettbewerb in München. Immer auf der Suche nach Neuem

Jetzt ist Alexej Gerassimez gerade dreißig geworden und fängt erst richtig an: „Ideen

Foto: Nikolaj Lund

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ährend der Blick über die Lübecker Altstadt-Insel schweift und der grüne Tee mit dem klangvollen Namen „Grüner Drache“ noch in der Tasse dampft, fahren seine Finger pausenlos die Maserung der Tischplatte nach. Wenn man Alexej Gerassimez so gegenüber sitzt, fällt einem gleich das Bild des immer getriebenen Klangsuchers ein, beständig die Ohren gespitzt, aufrecht lauschend nach der nächsten


habe ich ohne Ende und lade mir immer gerne viel auf den Teller. Ich mache keine Pause, außer jemand sagt’s mir.“ Von seiner künstlerischen Neugier und seinem schier unerschöpflichen Ideenpool können sich seine Konzertbesucher schnell ein Bild machen. Ob es darum geht, Alltagsgegenstände klanglich auf den Prüfstand zu stellen – von der Wasserflasche bis zur Schiffsschraube wird alles bespielt – oder Arrangements alter Klassiker zeitgenössischen Kompositionen gegenüberzustellen (übrigens auch den eigenen) – Gerassimez lotet die gesamte Bandbreite des auch unkonventionellen Instrumentariums aus und lässt die Grenzen der Genres verschwimmen: „Immer etwas Neues zu entdecken, das ist genau mein Ding, ich bin ein positiv Besessener, für mich entscheidet nur der Klang. Man darf ja nie aus den Augen verlieren, warum man eigentlich Musik macht – aus der eigenen Freude heraus! Ich kann nur das machen, was ich immer tue: Meine Musik zu spielen, wie ich sie spiele, fühle, erlebe.“ Schlagzeug ist nicht gleich Schlagzeug

Für Alexej Gerassimez könnte der jetzige Moment nicht besser sein: Das Schlagzeug gilt derzeit als das Instrument des 21. Jahrhunderts und hängt mit seiner Vielseitigkeit und Coolness Violine und Klavier ab. Doch noch hat der Perkussionist nicht alle überzeugt: „Natürlich schreckt Schlagzeug manche ab, auch weil fast ausschließlich zeitgenössische Musik gespielt wird. Da gibt es Barrieren, die noch abgebaut

werden müssen. Martin Grubinger und Peter Sadlo, meine Lehrer, haben da grandiose Vorarbeit geleistet, ohne die ich jetzt nicht hier wäre.“ Und er ergänzt noch: „Die Leute realisieren gerade, dass es dieses Instrument gibt, und sind angefixt. Der zweite Schritt ist, ihnen zu zeigen, dass Schlagzeug nicht gleich Schlagzeug ist. So wie es unterschiedliche Pianisten und deren Stile gibt, gibt es auch unterschliedliche Schlagzeugstile. Es würde doch wohl keiner behaupten, dass Lang Lang genauso spielt wie ein Evgeny Kissin oder ein Emil Gilels!“ Seinen eigenen Stil zu finden, ohne ständig mit den kongenialen Kollegen verglichen zu werden, das ist derzeit Alexej Gerassimez’ größter, gerne auch mal kindlich-verrückter Spaß: Das Ausloten der eigenen Möglichkeiten steht im Vordergrund. Auch wenn das heißt, auf Schildern und Zäunen trommelnd durch deutsche Innenstädte zu wandern oder zur halbvollen Wasserflasche zu greifen und diese mit offenen Augen und Ohren als Instrument zu betrachten. Auch die Kooperation mit anderen Künstlern – sei es in seinem eigenen Percussion-Ensemble oder im Trio mit seinen Brüdern, bei Musik- und LiteraturProjekten mit Dominique Horwitz oder beim Komponieren für den NDR Chor – treibt den Schlagzeuger an. Er selbst fasst den Sinn und Zweck seines Daseins so zusammen: „Ohne Rhythmus gäb’s kein Leben. Unser Herzschlag ist das Metronom, das uns unser ganzes Leben begleitet und wenn dieser Rhythmus aufhört, ist auch das Leben vorbei.“

Konzert-TIPPs

Hannover Do. 26.10. & Fr. 27.10., 20:00 Uhr NDR Landesfunkhaus Alexej Gerassimez (Percussion), NDR Radiophilharmonie, Tan Dun (Leitung). Falla: Danza ritual del Fuego, Dun: The Tears of Nature, Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung

Weitere Termine: Braunschweig Di. 31.10., 20:00 Uhr Stadthalle Hamburg Mi. 1.11., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Wilhelmshaven Fr. 3.11., 20:00 Uhr Stadthalle Düsseldorf Sa. 4.11., 20:00 Uhr Tonhalle Schöppingen Sa. 25.11., 20:00 Uhr Altes Rathaus (Festsaal) Alexej Gerassimez (Percussion), Nicolai Gerassimez (Klavier). Werke von Creston, Sierra u. a. München Mi. 17.1.2018, 20:00 Uhr Herkulessaal Alexej Gerassimez (Percussion), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Ltg). Ligeti: Poème symphonique, Dorman: Frozen in time, Haydn: Sinfonie Nr. 101, R. Strauss: Rosenkavalier-Suite München Sa. 27.1.2018, 20:00 Uhr Prinzregententheater Lange Nacht des Streichquartetts. Armida Quartett, Danish String Quartet, vision string quartet, Alexej Gerassimez (Percussion) Ludwigshafen Mo. 5.2.2018, 19:30 Uhr BASF-Gesellschaftshaus Alexej Gerassimez (Percussion), Mela Marie Spaemann (Violoncello/Gesang) Münster Mi. 7.2.2018, 20:00 Uhr Universität (Hörsaal 1) Alexej Gerassimez (Percussion). Werke von Gerassimez u. a. Bensheim Sa. 10.2.2018, 20:00 Uhr Parktheater Family Clash. Alexej Gerassimez (Percussion), Wassily Gerassimez (Violoncello), Nicolai Gerassimez (Klavier) CD-Tipp

Percussion Alexej Gerassimez & Julius Heise (Percussion), Nicolai Gerassimez (Klavier). Genuin November 2017 concerti  9


Interview

»Ich gehöre der Generation Konzeptalbum an« Countertenor Philippe Jaroussky über den Reiz von Rezitativen, Regisseure als Puppenspieler – und seine Akademie. Von Maximilian Theiss

Herr Jaroussky, die Anzahl Ihrer veröffentlichen CDs ist ebenso eindrucksvoll wie deren musikalische Bandbreite. Ist es das Schicksal eines Countertenors, seine Stimme immer wieder neu zu ent­ decken und zu präsentieren?

Ich sage immer, dass für Countertenöre nichts geschrieben wurde, auch keine Barockmusik. Natürlich schwingt da eine gewisse Provokation mit, aber was ich damit meine, ist, dass jeder Countertenor die Möglichkeit hat, sich selbstständig sein eigenes Repertoire zu wählen, mit dem er sich wohlfühlt. Heißt das auch, dass Sie für sich musikalische Selbstfindung betreiben mussten?

Klar! Ein möglichst breites Spektrum zu singen hat mir 10 concerti November 2017

zum Beispiel geholfen, neue Klangfarben in meiner Stimme zu entdecken. Für mich war und ist deshalb oft nicht der persönliche Musikgeschmack ausschlaggebend, wenn ich nach Repertoire suche, sondern die Frage, ob ich als Interpret einen musikalischen Zugang zum Werk finde. Ich

»Manchmal frage ich mich, ob es zu viele CDs sind« werde im nächsten Jahr vierzig, und rückblickend finde ich es ist gut und richtig, dass ich eine solche Menge an CDs aufgenommen habe. Manchmal frage ich mich zwar, ob es nicht doch zu viele sind, aber dann kommt mir gleich schon wieder die Idee für ein nächstes Projekt. Wobei bei Ihren Alben der Anteil an unbekanntem Repertoire größer erscheint als der Anteil an bekannten Arien.

Ich gehöre einer Sängergeneration an, die ein Faible für Konzeptalben hat, die Generation Konzeptalbum also, wenn Sie so wollen (lacht). Da stößt

man zwangsläufig auf eine Menge unbekannter Arien. Auf der anderen Seite sind all die berühmten Arien auch deshalb so berühmt, weil sie einfach wunderschön sind. Und die will ich nicht erst singen, wenn ich sechzig bin, zumal die Stimme sich mit dem Alter verändert und es somit immer zu spät sein kann für diese eine Arie. Vielleicht nehme ich deshalb auch so viel auf ... Aktuell haben Sie ein Album mit Händel-Arien veröffentlicht.

Natürlich, ein Händel-Album ist jetzt nicht das Originellste. Aber ich schätze, dass den Hörern achtzig Prozent der Arien nicht bekannt sein werden. Hier ist kein Giulio Cesare vertreten, kein Ariodante, kein Rinaldo, stattdessen Arien au Flavio, Radamisto, Tolomeo, Imeneo – bekannte Opern, aber nicht superbekannt. Ich habe die Arien sehr umsichtig gewählt, habe also keine übergroßen Gesangseinlagen für meine Stimme ausgewählt, wie es bei dem einen oder anderen vorherigen Projekt der Fall war, etwa beim „Farinelli“-Album. Bei der Händel-CD lenke ich den Fokus aber mehr auf die Musik als auf die Virtuosität.

Foto: Simon Fowler/Warner Classics

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bwohl Philippe Jaroussky Ende dreißig ist und somit auf der Karrierelaufbahn noch immer näher am Beginn als an dessen Ende stehen dürfte, offenbart ein Blick in seine Disko­grafie eine gigantische Fülle an Einspielungen. Da passt es ganz wunderbar, dass das Interview in den Räumlichkeiten seines Plattenlabels stattfand.


zur Person

1978 in der Nähe von Paris geboren, studierte Philippe Jaroussky zunächst Klavier und Violine und fand erst mit 18 Jahren zum Gesang. 2002 gründete der Countertenor das »Ensemble Artaserse«, mit dem er seither zahlreiche seiner Projekte verwirklicht. 2016 wurde dem fünffachen Echo-Klassik-Preisträger eine himmlische Ehre zuteil: Da wurde ein Asteroid nach ihm benannt.

Daher auch die vielen Rezitative auf der CD?

Ich habe die Stücke danach ausgewählt, ob sie interessant sind. Ein Rezitativ ist ein schöner Weg, den Hörer in die Arie hineinzuführen. Wenn du einfach nur Arie an Arie reihst, kann da viel verloren gehen. Händel war ein Meister im Komponieren von Rezitativen, die oft so stark und kraftvoll sind, dass sie sogar noch emo-

tionsgeladener als die Arien selbst sind. Nehmen Sie zum Beispiel das wunderschöne „Stille amare“ aus Tolemeo, das in harmonischer Hinsicht absolut verrückt komponiert ist! Ich sage das nicht oft, aber das ist das Album, auf das ich am meisten stolz bin. Ich denke, dass ich hier genau das tue, was ich tun kann. Früher wollte ich oft zwanzig Prozent mehr geben als mir möglich war, was

sich auf Dauer negativ auf meine Stimme ausgewirkt hätte. Sagen Sie das auch den Schülern an der »Académie musicale Philippe Jaroussky« in Paris, die Sie in diesem Jahr eröffnet haben?

Ja und nein: Den Schülern und Studenten dort will ich nicht beibringen, wie sie singen sollen, denn dafür haben sie ihre Lehrer. Ich will ihnen vielmehr November 2017 concerti  11


Interview

War in der ersten Saison der Elbphilharmonie Artist in Residence: Philippe Jaroussky

Wie war’s denn bei Ihnen? Hat Ihnen jemand geholfen, den richtigen musikalischen Weg zu finden?

Wenn ich diesen einen Lehrer in der Schule nicht gehabt hätte, der meinen Eltern gesagt hat, dass ich unbedingt Musik machen soll, dann wäre ich kein Sänger geworden. Dieser Mensch hat mein Leben also völlig verändert. Vielleicht will ich mit der Académie auch ein bisschen was von dem zurückgeben, was mir durch diesen Menschen ermöglicht wurde. Ich hatte aber auch viel Glück. Mit achtzehn Jahren habe ich 12  concerti November 2017

das Singen begonnen, mit zwanzig gab ich den Nerone in Monteverdis L’incorona­ zione di Poppea, was ein klein wenig verrückt war. Aber das Risiko hat sich offensichtlich gelohnt!

(lacht) Trotzdem war ich zu jung! Mein Verstand mag vielleicht bereit gewesen sein, aber meine körperlichen Voraussetzungen waren es noch nicht.

»Man muss lernen, einfach nur eine Puppe zu sein« Andererseits war diese Furchtlosigkeit auch mein großer Vorteil: Ich hatte nie Hemmungen beim Singen, ganz im Ge-

gensatz zu jener Zeit, als ich Geige oder Klavier gespielt habe. Ich habe viele junge Künstler getroffen, die hochtalentiert und musikalisch sind, denen es aber schwerfällt, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Man muss als Künstler das Risiko eingehen. Über einen wichtigen Bestandteil des Sängerberufs haben wir noch gar nicht gesprochen: das Schauspielern. Fällt Ihnen das leicht?

Ich bin kein berufener Schauspieler, das gebe ich auch ganz offen zu, aber man kann die Kunst des Schauspielens lernen. Ich habe zum Beispiel intensiv beobachtet, wie meine Kollegen sich auf der Bühne

Foto: Simon Fowler/Warner Classics

bei der eigenen Vorstellung helfen, was sie wirklich tun wollen, und ihnen einen Weg aufzeigen.


bewegen. Und ich habe eine Sache verstanden: Wenn du zu einer Opernprobe kommst und mit einem Regisseur arbeitest, wirst du zu seiner Puppe. Du hast dich nicht zu fragen, ob es in Ordnung ist, was sie oder er auf dem Regiestuhl sagt, du tust es einfach und konzentrierst dich auf das Singen. Nehmen Sie Cecilia Bartoli, die unglaublich wandlungsfähig und flexibel ist. Ein Regisseur kann sie um das exakte Gegenteil bitten von dem, was sie gerade auf der Bühne gemacht hat. Und sie setzt es einfach um! Das muss man erst einmal lernen: einfach nur eine Puppe zu sein. So ein Opernhaus ist eine riesengroße Maschine, an der viele Menschen mit viel Leidenschaft arbeiten, teuer ist so eine Oper obendrein. Eine handwerklich und künstlerisch schlechte Produktion ist da einfach keine Option. Und umgekehrt: Wie sollte sich ein Regisseur gegenüber einem Sänger verhalten?

Er muss den Sänger verstehen. Es kann gut sein, dass er während seiner Konzeption an eine ganz andere Art von Sänger dachte, dann geht es natürlich darum, seine Konzeptionen jenem Sänger anzupassen, der nun auf der Bühne steht. Auch er muss also flexibel sein und kann nicht stur seine primäre Idee verfolgen. Für mich macht einen guten Regisseur aus, wenn er von dem, was er möchte, klare Vorstellungen hat, diese aber nicht kompromisslos eins zu eins umsetzen will, sondern auf die jeweiligen Möglichkeiten und auch menschlichen Eigenschaften der Sänger eingeht. Sänger sind absolut unterschiedlich.

Sind Sie als Countertenor auf der Bühne limitierter als beispielsweise ein Sopran, da Sie eine andere Gesangstechnik haben?

Nicht, weil ich Countertenor bin. Aber wir Countertenöre sind untereinander sehr verschieden, haben unterschiedliche Voraussetzungen und damit auch unterschiedliche Herausforderungen. Ich selbst zum Beispiel würde nie einen Giulio Cesare von Händel singen.

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Niemals oder noch nicht?

Niemals! Auch Ariodante nicht. Ich wähle meine Partien sehr umsichtig aus. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich einem Charakter etwas Neues und Ungewöhnliches verleihen kann. Ich möchte mit meiner Rolle überraschen und dem Publikum etwas bieten, was es so noch nicht gehört hat. Das macht schließlich die Oper so spannend. Konzert-TIPPs

Hamburg Di. 7.11., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Philippe Jaroussky (Countertenor), Ensemble Artaserse. Händel: Arien aus „Radamisto”, „Flavio”, „Siroe”, „Imeneo”, „Tolomeo” & „Giustino”, Concerti grossi Nr. 1 G-Dur, Nr. 2 F-Dur, Nr. 3 G-Dur, Nr. 4 a-Moll u. a.

Weitere Termine: München Do. 9.11., 20:00 Uhr Prinzregententheater Baden-Baden Sa. 11.11., 18:00 Uhr Festspielhaus CD-Tipp

The Händel Album – Arien aus Flavio, Imeneo, Siroe u. a. Philippe Jaroussky, Ensemble Artaserse. Erato

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Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Gregory Batardon

Am Bayerischen Staatsballett in München feiert Christian Spucks Adaption von Anna Karenina Premiere

16_Feuilleton Jugendfrei Brudermord, Inzest und strafende Götter – wie will man den Ring

des Nibelungen kindgerecht aufarbeiten? Die Oper Köln macht einen Vorschlag 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 20_Operntipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause November 2017 concerti  15


FEUILLETON

Wagner – jugendfrei Brudermord, Inzest und strafende Götter – wie will man den Ring des Nibelungen kindgerecht aufarbeiten? Die Oper Köln macht einen Vorschlag. Von Andreas Falentin

aus etwas Neues, zumal Wag­ ners Vorlage nicht gerade arm an expliziter Gewalt und Sexu­ alität ist.

Ganz so steif wird es bei der Ring-Adaption in Köln sicherlich nicht zugehen ...

T

rotz seiner über 14 Stun­ den Musik und seiner gewaltigen Anforderun­ gen an alle Bereiche unserer immer weniger großzügig fi­ nanzierten Opernhäuser ist Richard Wagners Ring des Nibelungen auf den Spielplä­ nen präsenter denn je. In Chemnitz, Düsseldorf und Ol­ denburg entstehen neue Zyk­ len, Karlsruhe und Kiel schlie­ ßen ihre „Ringe“ in dieser Spielzeit mit der Götterdämmerung ab. Der Hamburger GMD Kent Nagano und das sonst eher in der Barockmusik tätige Concerto Köln forschen in einer auf mehrere Jahre an­ gelegten Initiative nach dem 16  concerti November 2017

historischen Originalklang der Tetralogie, und am Theater an der Wien werden die Regisseu­ rin Tatjana Gürbaca und der Dirigent Constantin Trinks im Dezember die Oper komplett zerlegen und als gekürzte Tri­ logie neu erzählen. In diesem Kontext erscheint ein äußerst ungewöhnliches Vorhaben der Kindersparte der Oper Köln doppelt interessant. Hier wird in den nächsten vier Jahren ein kompletter Ring des Nibelungen für Kinder ab acht Jahren entstehen. Ein Vierteiler für Kinder, der, wenn er als Zyklus aufgeführt wird, immer­ hin eine Länge von fast fünf Stunden haben wird, ist durch­

Brigitta Gillessen, die Leiterin der Kölner Kinderoper und Regisseurin des neuen Ring, erzählt, dass es in Köln zu­ nächst die Überlegung gab, einen „Ring an einem Abend für Kinder“ zu zeigen. Aber nach ausführlichen Konzepti­ onsgesprächen habe Intendan­ tin Birgit Meyer anders ent­ schieden: „Dann gleich richtig!“ Und Gillessen machte sich mit Rainer Mühlbach, dem musi­ kalischen Leiter der Kinder­ oper und des Opernstudios, aus dem sich üblicherweise die Sänger für die Kinderoper re­ krutieren, an die Strichfassung. Die Auswahl-Kriterien liegen für ihn auf der Hand: „Welche Figuren sind für die Kinder interessant? Welche Momente sind besonders theatral und wirkungsvoll? Auf die wollen wir nämlich auf keinen Fall verzichten.“ Und so scheut man auch vor den vielen Ver­ brechen und Gewalttaten nicht zurück. Das heißt etwa im Rheingold: „Man kann eigent­ lich nicht weglassen, wie Faf­ ner Fasolt erschlägt. Aber man muss es so zeigen, dass es un­ seren Zuschauern nahegeht,

Fotos: shutterstock, Paul Leclaire

Wenn schon ein Ring für Kinder, dann bitte richtig!


dass da einer seinen Bruder erschlägt, um an das Gold zu kommen.“ Sehr wichtig ist dem Produktionsteam die Verständ­ lichkeit der Handlung, weswe­ gen man sich entschlossen hat, kurze, prägnante Dialoge ein­ zuführen, um im Rheingold beispielsweise die Verhandlun­ gen Wotans mit den Riesen detailliert und spannend ver­ mitteln zu können. Inhaltlich interessieren Brigitta Gillessen vor allem „der soziale Gedanke und die ökologische Kompo­ nente. Wir finden den Aspekt der Gier am spannendsten, wie alle Figuren ohne Rücksicht auf Verluste diesem Ring hinter­ herjagen, ohne zu merken, was dabei zerstört wird. Für uns ist dieses Gold, gerade im Rheingold, wo es ja sozusagen im Urzustand da ist, ein Symbol für den Reichtum der Natur, für unsere Lebensgrundlage, an der wir Raubbau treiben.“ 18 Instrumentalisten für eine Wagner-Oper

Das alles wird sich im verän­ derlichen Einheitsbühnenbild von Christof Cremer abspielen, der schon mit seinen sehr at­ traktiven Ausstattungen für Orffs Die Kluge und das Tanz­ stück Zwischen den Seiten gezeigt hat, wie gut er mit den

Regisseurin Brigitta Gillessen inszeniert den kindgerechten Ring

Bedingungen und Beschrän­ kungen im Staatenhaus als Ausweichquartier der Kölner Oper zurechtkommt. Die Opernstudiosänger werden um Ensemblemitglieder der „gro­ ßen Oper“ ergänzt, wie Judith Thielsen, die im Rheingold gleich als Fricka, Erda und Flosshilde zu erleben sein wird. Rainer Mühlbach selbst diri­ giert ein 18-köpfiges Orchester. Und für die Instrumentierung hat die Oper Köln Stefan Behrisch gewinnen können, einen echten Orchestrierungs­ profi, der schon für Quincy Jones, Hans Zimmer und die WDR-Bigband tätig war und auch die Musik für die Bibi & Tina-Filmreihe arrangiert hat.

Die Kölner Kinderfassung soll also „nicht nur einfach eine Reduzierung und Ausdünnung sein“, wie Brigitta Gillessen erklärt, „sondern wir wollen diese Farben, diesen Wag­ ner-Klang wirklich hinkriegen.“ Man darf also in vielerlei Hin­ sicht sehr gespannt sein. OPern-TIPPs

Köln So. 5.11., 15:00 Uhr Staatenhaus (Saal 3) Wagner: Das Rheingold für Kinder. Rainer Mühlbach (Leitung), Brigitta Gillessen (Regie)

Weitere Termine: 8., 15., 16., 17., 18., 22., 23., 24., 25., 28. & 29.11. Der Ring geht weiter: Die Walküre für Kinder (Spielzeit 18/19), Siegfried für Kinder (Spielzeit 19/20), Götterdämmerung für Kinder (Spielzeit 20/21)

Tickets und weitere Informationen hier erhältlich: www.rohkinotickets.de Abweichende Spieltermine für Aufzeichnungen finden Sie auf dieser Website und der Website ihres Kinos

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26.09.17 15:28 November 2017 concerti  17


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Erfurt 30.9.2017

Dresden 3.10.2017

Huren und Heilige

Genauigkeit ohne Geheimniskrämerei

Belle Époque und Folklore-Brigaden

Wagner: Tannhäuser Oper Köln. François-Xavier Roth (Leitung), Patrick Kinmonth (Regie), Karl-Heinz Lehner, David Pomeroy, Kristiane Kaiser Weiterer Termin: 1.11.

Mozart: Die Zauberflöte Theater Erfurt. Joana Mallwitz (Leitung), Sandra Leupold (Regie) Weitere Termine: 3., 19. & 26.11., 8. & 26.12.

Berlioz: Les Troyens Semperoper. John Fiore (Leitung), Lydia Steier (Regie), Bryan Register, Jennifer Holloway, Christa Mayer, Christoph Pohl Weiterer Termin: 3.11.

Oper Der Venusberg ist keine reale Liebeshölle, sondern eine virtuelle. Die Minnesänger sitzen zu Beginn als Kulturbeamte an ihren Schreibtischen, betrachten an ihren Laptops die rotperückten jungen Damen, die ihnen ihre Liebesdienste anständig stilisiert darbringen. Patrick Kinmonths starke Bildsetzungen finden nur keine Entsprechung in der Personenregie. Tannhäusers Konflikt als Künstlerindividuum wird nivelliert, wenn beide geliebt-ungeliebten Welten letztlich austauschbar sind. Es gereicht Generalmusikdirektor François Xavier Roth zur Ehre, dass er das epische Regiekonzept nicht mit feuriger Dramatik unterläuft, sondern es stützt: durch französische Holzbläser-Zwischentöne, zwischen die Notenzeilen blickende langsame Tempi, butterweich phrasierendes Blech. (PK)

Oper Straff, zügig, energisch geleitet Joana Mallwitz alle Akteure durch die Partitur. Spannungsgeladen kommt jeder Akkord der Szenenmusiken. Eine derartige Dynamik zwischen Musik und Szene hört man nur ganz selten in Mozarts „großer deutscher Oper“. Sandra Leupold lässt dazu der Königin der Nacht mehr Gerechtigkeit widerfahren als jene Aufführungstradition, die frauenfeindliche Sentenzen unüberlegt kolportiert. Das Spiel beginnt auf der Bühne eines kleinen Theaters vor jugendlichem Publikum. Von diesem engen Bretterhaus mit rotem Vorhang durchmisst das Geschehen den ganzen Kreis der Schöpfung, weitet sich in den im späten 18. Jahrhundert belassenen Kostümen über die ganze Bühnenfläche, zum Höhepunkt der Prüfungen sogar ins Parkett. Eine Aufführung exemplarischen Rangs. (RD)

Oper Lydia Steier schafft in der Konfrontation der im Krieg abgestumpften Décadents aus Troja und der Folklorerepublik Karthago immer wieder starke Bilder von menschlicher Verrohung und Verirrung. Dabei riskiert sie den Sturz in grobe Banalität. Jennifer Holloway, die sich in der Mezzodramatik der Seherin Cassandre dramatisch bewegend auslebt, ist das Ereignis des Abends. Christa Mayer als First Lady der Ökorepublik Karthago übertrumpft die Kollegin in der langen Verzweiflungs- und Sterbeszene stimmlich sogar noch. Aber zu dieser Figur mit der enormen Fallhöhe von der geliebten Herrscherin zur innenpolitischen Versagerin fällt Steier allzu wenig ein. Auch nicht zu Énée, dieser formidablen Führer-Kampfdrohne. John Fiore scheut sich am Pult etwas vor dramatischer Profilierung. (RD)

18 concerti November 2017

Fotos: Bern Uhlig, Lutz Edelhoff, Forster

Köln 24.9.2017


TELEMANN FESTIVAL 24.11. BIS 03.12.2017 | HAMBURG

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN NDR BIGBAND

DOROTHEE OBERLINGER MIRIWAYS PARISER QUARTETTE

BAROQUE MEETS JAZZ TAG DES GERICHTS JEAN RONDEAU OPER URBAN STRING ORATORIUM BERNARD LABADIE

FREIBURGER BAROCKORCHESTER ELBIPOLIS NDR CHOR

LES TALENS LYRIQUES GIOVANNI ANTONINI CHRISTOPHE ROUSSET MORALISCHE KANTATEN HAMBURGER RATSMUSIK TELEMANN ET LA FRANCE ENSEMBLE RESONANZ SELIGES ERWÄGEN IL GIARDINO ARMONICO

Foto: Johner Images | Gettyimages

Ausführliche Informationen unter ndr.de/telemann-festival

Ein Festival von NDR Das Alte Werk in Kooperation mit Elbphilharmonie Hamburg. Unterstützt von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Kulturbehörde Hamburg.

Hamburg


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Halle/Saale Sa. 11.11.2017

Französische Weltliteratur auf der Ballettbühne

Dumas: Die Kameliendame Bühnen Halle. Ralf Rossa (Choreo­grafie) Weitere Termine: 17. & 29.11., 3.12.2017, 13. & 19.1., 24.2., 31.3.2018

Choreograf Ralf Rossa wagt sich an Dumas’ Die Kameliendame 20 concerti November 2017

2014 feierte Christopher Spucks Adaption von Anna Karenina in Zürich Premiere (Foto), jetzt ist sie auch in München zu bestaunen München So. 19.11.2017

Ehebruch auf russisch Ballett Christian Spuck vertanzt Tolstois Anna Karenina im Spiegel der Russland-Rezeption

L

eo Tolstois tragische Frauengestalt überlebte auf der Leinwand dankt Greta Garbo, Vivien Leigh oder Keira Knightley. Und viele große Choreografen setzten der Anna Karenina und deren Schicksal ein tänzerisches Denkmal – dazu zählen Maja Plissezkaja, Sidi Larbi Cherkaoui und John Neumeier. 2014 wagte sich auch der Direktor des Balletts Zürich an die Vertanzung der Romanvorlage, die Christian Spuck nun als Erstaufführung mit dem Bayerischen Staatsballett einstudiert. Mit großteils klassischem Bewegungsvokabular erzählt er die Ehe-

bruchgeschichte aus dem 19. Jahrhundert und stellt sie in die Tradition der Russland-Rezeption: Birkenwälder und schneebedeckte Weiten, die Bälle der St. Petersburger Aristokratie, verführerische Frauen in prunkvollen Kostümen. Die Kehrseite spiegelt sich in der Kälte der Paläste, in denen die Figuren wie verloren wirken. Video-Projektionen werden zu Sinnbildern für Anna Kareninas innere Aufruhr. Tolstoi: Anna Karenina Nationaltheater München. Christian Spuck (Choreografie) Weitere Termine: 25.11., 1.12.2017, 23.3., 22.4., 10.5., 15. & 30.6.2018

Fotos: Konrad Kästner, Gregory Batardon, Soany Guigand

Ballett In Verdis Oper La Traviata erspielt sich die autobiografische Beziehung, die der Dichter Alexandre Dumas mit der Pariser Kurtisane Marie Duplessis pflegte, bis heute Weltruhm. Doch auch die Vertanzung der Kameliendame, die John Neumeier 1978 in Stuttgart für Marcia Haydée kreierte, sorgt seitdem international für ausverkaufte Häuser. Nun wagt sich Ralf Rossa an die legendäre Vorlage. Der Ballettdirektor und Chefchoreograf der Oper Halle vollzieht in seinem neuen Ballett die Faszination und voyeuristische Lust an einem Lebensentwurf außerhalb bürgerlicher Rechtschaffenheit nach.


Erfurt Sa. 11.11.2017

Weitere Tipps

Die Rächerin aus Liebe Oper Guy Montavon wagt die Wiederbelebung der

Bremen

Rusalka

Originalfassung von Cherubinis bekanntester Oper

M

edea ist eine Frau der totalen Unbedingtheit – in der Leidenschaft ihrer Liebe wie in ihrem Streben nach Rache. Maria Callas war ihre ideale Interpretin. Die Primadonna assoluta verhalf Luigi Cherubinis bekanntester Oper erneut zu jener Prominenz, die sie zu Lebzeiten des Florentiners besaß, der als Wahl-Pariser das französische Opernleben des frühen 19. Jahrhunderts beherrschte und den sein Kollege Ludwig van Beethoven seinerzeit für den wichtigsten

zeitgenössischen Opernkomponisten hielt. Feierte die Callas freilich mit der italienischen Fassung des Werks Trium­phe, wurde erst jüngst das Original wiederbelebt, das mit seinen gesprochenen Dialogen auch der Neuinszenierung in Erfurt zu Grunde liegt, die Generalintendant Guy Montavon inszeniert. Cherubini: Medea Theater Erfurt. Samuel Bächli (Leitung), Guy Montavon (Regie) Weitere Termine: 15. & 17.11., 1. & 9.12.2017, 14. & 21.1.2018

Sa. 11.11., 19:30 Uhr Theater Bremen Nixe liebt Prinz. Regisseurin Anna-Sophie Mahler befragt mit Dvořáks Märchen eine große Frauengestalt der Oper DRESDEN

LUCIA DI LAMMERMOOR Sa. 18.11., 18:00 Uhr Semperoper Berserker trifft Belcanto: Regisseur Dietrich W. Hilsdorf deutet Donizetti. Mit Venera Gimadieva und Edgaras Montvidas in den Hauptpartien Braunschweig

EUROPErAS 1 & 2

Oper Arnulf Herrmanns Oper Der Mieter, die nun

Sa. 25.11., 19:30 Uhr Staatstheater Braunschweig Neue Welt trifft Alte Welt: John Cage antwortet mehrdeutig auf die ureuropäische Gattung – meint er „Europe’s operas“ oder „Your operas“?

aufgeführt wird, wirkt hoch aktuell

KREFELD

Frankfurt/Main So. 12.11.2017

Im Klima der Angst

E

s herrscht Wohnungsnot. Georgs Vormieterin hatte sich aus dem Fenster gestürzt. Nun greifen die Hausbewohner in sein Leben ein. Er soll andere Mieter aus dem Haus vertreiben. In einem Klima der Angst zieht sich sein (Lebens-) Raum zusammen. Doch ist die Bedrohung real oder nistet sie sich nur in seinem Kopf ein? Arnulf Herrmanns Oper auf den Text von Händl Klaus basiert auf Motiven des Romans Herrmann: Der Mieter (UA) Oper Frankfurt. Kazushi Ono (Leitung), Johgannes Erath (Regie) Weitere Termine: 16., 18., 24. & 29.11., 2. & 7.12.

Le Locataire chimérique von Roland Topor, der unter dem Titel The Tenant von Roman Polanski verfilmt wurde. Die Oper konzentriert sich auf die Frage der Anpassung unter äußerem Druck. Wie behauptet sich persönliche Freiheit?

HAMLET Sa. 25.11., 19:30 Uhr ­Theater Krefeld Franzose interpretiert Dänenprinz: Am­ broise Thomas komponierte die grandiose Wahnsinnsarie der Ophelia, die im Mittelpunkt steht BERLIN

LE PROPHÈTE So. 26.11., 17:00 Uhr Deutsche Oper Berlin Katholiken bekämpfen Protestanten: Meyerbeers Grand Opéra stellt die Instrumentalisierung von Religion infrage

Hat soeben seine zweite Oper fertiggestellt: Arnulf Hermann

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper November 2017 concerti   21


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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im November

Foto: harald Hoffmann/Decca

Kommt am 2. November nach Celle: Cellistin Alisa Weilerstein. Mehr dazu auf Seite 12

2_Porträt »Das schönste Gefängnis« Beim Pavel Haas Quartet hört man die böhmischmährische Klangtradition auch dann noch, wenn es Beethoven spielt 4_Interview »Ich finde es unterträglich, Musik nur zu konsumieren« Dirigent Enoch zu Guttenberg blickt auf fünfzig Jahre mit der Chorgemeinschaft Neubeuern zurück 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im November, ausgewählt von der concerti-Redaktion 16_Klassikprogramm concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 1


Porträt

»Das schönste Gefängnis« Beim Pavel Haas Quartet hört man die böhmisch-mährische Klangtradition auch dann noch, wenn es Beethoven spielt. Von Robert Fraunholzer

Voll sinnlicher Intensität: das Pavel Haas Quartet

2 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

wort kommt meist von der Ersten Geigerin des Quartetts, Veronika Jaru°škova. Im wirklichen Leben ist sie mit dem Cellisten des Quartetts, Peter Jaru°šek, verheiratet. Und betont während des Interviews amüsante drei Male: „Als ich 2002 das Quartett gründete ...“ Die Grundphilosophie hat man vom gemeinsamen Lehrer Milan Škampa, dem ehemaligen Bratscher des berühmten Smetana-Quartetts, gelernt. Sie lautet: „Das Streichquartett ist das schönste Gefängnis überhaupt.“

Auf Stimmungen, Steigerungen und Stürme mehr erpicht

Seitdem das Pavel Haas Quartet im Jahr 2005 mit dem Premio Paolo Borciani einen der wichtigsten StreichquartettPreise der Welt gewann, mischt man im internationalen Zirkus mit. Nach mehrmaligem Besetzungswechsel scheint mit Marek Zwiebel (Zweite Geige) Stabilität eingekehrt. Gemeinsam mit dem Bratscher Radim Sedmidubský bilden die beiden den verbindenden Puffer zwischen den – so scheint es – heikleren, temperamentgeladen-verehelichten Außenplätzen. Mit schroffem Strich, auf Stimmungen, Steigerungen und Stürme mehr erpicht als auf Transparenz, bildet das Pavel Haas Quartet musikalisch einen Gegenpol etwa zum kühlen Perfektionismus eines Emerson String Quartet. Mit kreisenden Oberkörpern und glühend expressivem Ton, altgolden im Klang, neigt das Quartett zu durchaus extremer, fetziger Dynamik. Man spielt gerne laut. Im Konzert flattern die Bogenhaare schon nach dem mittleren der Drei Divertimenti von Benjamin Britten extatisch durch die Luft. Veronika Jaru°škova springt bei den Akzenten von Schostakowitschs As-Dur-Quartett op. 118 fast vom Sitz auf.

Fotos: Marco Borggreve

N

ormalerweise erscheinen Streichquartette nie geschlossen zum Interview, sondern ein Sprecher wird vorgeschickt. Die übrigen lassen ausrichten, sie seien zu beschäftigt. Oder sind zu schüchtern. Anders beim Pavel Haas Quartet. Hier treten alle vier an. Achtäugig belauert wird der Fragensteller – als möglicher Fallensteller. Doch man beäugt sich auch wechselseitig. Überraschte Blicke nach vorwitzigen Antworten untereinander verraten: „Na, warte!“ Die jeweils abschließende Ant-


Letzter Neuzugang 2016: Pavel Nikl (links) an der Bratsche

Großes Interesse am »Schmutz« der Musik

Ein „wildes Quartett“, kein Zweifel. Am „Schmutz“ der Musik (ein Lieblings-Ausdruck von Nikolaus Harnoncourt) scheint man mehr interessiert zu sein als an lupenreiner Klarheit, Durchhörbarkeit und Diktion. Auch am gern aufscheinenden Sentiment zeigt sich die Tradition tschechischer Geiger, obwohl die Musiker sich selber hiervon distanzieren. „Zu viele Glissandi, zu viele Rubati“, kritisiert Peter Jaru°šek das Spiel des legendären Böhmischen Streichquartetts. Das Auffälligste aber: Auf den Primarius, hier eine Primaria, schauen alle Mitglieder wie gebannt – als wär’s eine Dirigentin. Man scheint stets zu fragen: „Darf ich?“ Und wenn Veronika Jaru°škova ganz ruhig weiterspielt, verheißt das: „Probier’s halt, du wirst schon sehen ...“ Die Fähigkeit zu singen, als sei’s ein Schlaf- oder Wiegenlied, bleibt in der Kunst des Pavel Haas Quartets auch dann noch lebendig, wenn sie Beethoven

oder Schubert spielen. Benannt hat man sich nach dem 1944 in Birkenau ermordeten Komponisten der Oper Šarlatán. „Wir waren zutiefst berührt, als wir das zweite Streichquartett von Pavel Haas hörten“, so Jaru°škova über diese von den Nazis als „entartet“ verfemte Musik. Dass die Bruchlinien der böhmisch-mährischen Klangtradition bis in die Gegenwart reichen, hört man bei diesem wunderbaren Ensemble sofort. So ungezähmt, schroff und hochemotional gab sich lange kein Streichquartett.

NEU

SONATAS Johannes Brahms Sonaten op. 120.2 & op. 120.1

Konzert-TIPP

Göttingen So. 19.11., 19:45 Uhr Georg-August-Universität (Aula) Pavel Haas Quartet, Boris Giltburg (Klavier). Schubert: Streichquartett a-Moll D 804 „Rosamunde“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 7 op. 108, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

Weltersteinspielung Leoˇs Janáˇcek Sonate (Arr. Shirley Brill)

Shirley Brill, Klarinette Jonathan Aner, Klavier CD HC17001

CD-Tipp

Dvořák: Streichquartette Nr. 12 & 13 Pavel Haas Quartet Supraphon

Erhältlich im Fachhandel Profil

Edition Günter

Hänssler

Profil Medien GmbH & Hänssler Classic www.haensslerprofil.de Vertrieb: Haenssler ALLIANCE Distribution A Division of Profil Medien GmbH


INterview

»Ich finde es unterträglich, Musik nur zu konsumieren« Dirigent Enoch Zu Guttenberg blickt auf 50 gemeinsame Jahre mit der Chorgemeinschaft Neubeuern zurück. Von Katherina Knees

Bevor Sie Ihre Tournee mit einem Beethoven- und Mendelssohnprogramm starten, steht in München das Jubiläumskonzert der Chorgemeinschaft Neubeuern an, die Sie 1967 gründeten und seither leiten. Dafür haben Sie sich Die Schöpfung ausgesucht – warum?

Wenn ich auf die fünfzig Jahre zurückblicke, die ich mit der Chorgemeinschaft Neubeuern verbracht habe, gibt es in meinem Leben neben der Musik noch eine andere Tätigkeit, die mich immer sehr bewegt hat, und das ist der Umweltschutz. Ich war Mitbegründer vom BUND und war dort bis zu meinem Ausstieg jahrelang Vorstandsmitglied und Sprecher des wissenschaftlichen Beirats. 4 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

Weil mir der Erhalt der Schöpfung persönlich sehr am Herzen liegt, haben wir uns deshalb dafür entschieden, in unserem Jubiläumskonzert keine große Chorsinfonie zu machen, sondern Haydns Oratorium. Ich finde, wenn man Die Schöpfung heute aufführt, kann man das nur im Bewusst-

»An das Wunder von Neubeuern hat man sich gewöhnt« sein tun, dass diese Musik die liebevollste Beschreibung dessen ist, was dem Menschen in die Verantwortung übergeben wurde. Inwiefern?

Haydns Schöpfung und auch Die Jahreszeiten beschreiben die Symbiose von Mensch und Natur. Jetzt sind wir leider gerade dabei, diese wunderbare Schöpfung zu zerstören. Ich kann die Werke nicht aufführen, ohne zu wissen, dass das schon fast ein Grabgesang ist. Ich will damit auch immer wieder aufrütteln, und ich würde mir wünschen, dass die Leute, die im Konzert sitzen, sich auch nochmal klar machen, dass wir eine Verantwortung

haben. Wir leben ja leider in einem Zeitalter, in dem die Musik zu einem großen Konsumgut geworden ist. Ich finde es einfach unerträglich, Musik nur zu konsumieren oder zum Genuss anzuhören. Das inhaltliche Verständnis ist für mich immer das Wichtigste. Als Sie als 21-jähriger Student vor fünfzig Jahren die Chorleitung in Neubeuern übernommen haben, kamen 26 Menschen aus dem Dorf zur Probe in den Pfarrhof. Heute füllen Sie die größten Konzertsäle. Was ist das Geheimnis des Erfolgs?

Vor vierzig Jahren stand mal über einem Artikel als Überschrift „Das Wunder von Neubeuern“. An dieses Wunder haben sich die Menschen mittlerweile gewöhnt, es ist halt einfach die Chorgemeinschaft Neubeuern. Letztlich ist es aber ein Wunder geblieben. Wir waren letztes Jahr in Peking und Korea sowie auf einer großen Kanada- und Amerikatournee, einschließlich der Carnegie Hall, wo die Leute wirklich Kopf standen vor Begeisterung. Es war alles ausverkauft. Diesen Erfolg darf man dankbar annehmen, aber darauf ausruhen darf man sich nicht. Alles

Foto: Markus Schlaf

M

usik stellt Enoch zu Guttenberg stets in einen Kontext zur Lebenswelt und -realität – und gibt ihr dadurch eine ganz besondere, Guttenberg-typische Relevanz. Als mahnender und visionärer Umweltschützer sowie als polititsch und ethisch denkender Mensch weisen seine Interpretationen weit über das rein Ästhetische hinaus, sei es nun in der sakralen oder sinfonischen Musik.


zur Person

1946 in ein fränkisches Adelsgeschlecht hineingeboren, studierte Enoch zu Guttenberg Komposition und Dirigieren in München und Salzburg. 1967 gründete er die Chorgemeinschaft Neubeuern, die international zu den besten Laienchören zählt. Seit 2001 ist Guttenberg, der zudem das Projektorchester »KlangVerwaltung« leitet, Intendant der »Herrenchiemsee Festspiele«.

muss immer neu hinterfragt werden. Ist da zu viel positives Feedback nicht hinderlich?

Gute und schlechte Kritiken gehören zum Leben dazu. Am weitesten wäre man aber, wenn man sich über die guten nicht mehr freut und über die schlechten nicht mehr ärgert. Gelernt habe ich das noch nicht, aber es wäre gut (lacht). Sind Sie als künstlerischer Leiter der Chorgemeinschaft Neubeuern und als Dirigent des Orchesters der KlangVerwaltung auch ein musikalischer Visionär?

Ach, ich wollte ja eigentlich Komponist werden, schon als Kind, weil ich immer schon

gespürt habe, dass mir die Sprache nicht ausreicht. Denn wo die Sprache versagt, da geht die Musik weiter. Schließlich bin ich aber Musiker geworden, weil es für einen Komponisten nicht gereicht hat (lacht). Da habe ich mir gesagt, ich möchte wenigstens die Musik weitertragen, die den Menschen so viel gibt und ihnen Wege zeigt, manchmal sogar Auswege. Im Moment habe ich mich mal wieder in die achte Sinfonie von Mahler verbissen. Ich arbeite sehr oft an Partituren, auch wenn keine Aufführungen vor der Tür stehen. Ich schlafe dann abends damit ein und wache morgens wieder damit auf. Wenn ich Bruckneroder Mahlersinfonien mit meinen Ensembles aufführe, dann

geht es mir auch darum, dass das oft Bekenntnisse eines unglücklichen und zerrissenen Lebens sind. Es geht um Erzählungen mit Hoffnungsperspektiven, die auch immer wieder zusammenbrechen. Bei Mahler ist schon die ganze Tragik des kommenden 20. Jahrhunderts in der Musik spürbar. Bei den Musikern der KlangVerwaltung merke ich, dass sie glücklicherweise ganz viel über den Kontext wissen und auch darüber diskutieren wollen. Unser Repertoire geht durch alle Epochen, vom Barock bis in die Moderne, und ist dabei immer inhaltsbezogen. Wonach entscheiden Sie, welche Stücke und Inhalte Sie mit ihren beiden Ensembles concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 5


INterview

auf die Bühne bringen möchten?

Ich gehöre zu den Menschen, die zugeben, dass es Musik gibt, die sie nicht wirklich verstehen. Und diese Musik mache ich nicht. Ich kann nur die Musik aufführen, die mich persönlich tief berührt und bewegt. Da kann man dann in der Interpretation auch mal daneben-

»Als Musiker ist man selbst Teil eines Kunstwerks« liegen, keine Frage. Ich kann ja auch nicht verlangen, dass das, was mich bewegt, auch meinen Nachbarn bewegt. Darum ist es ja auch gut, dass es verschiedene Dirigenten und Interpreten gibt, weil es nun mal jeder anders sieht. Manchmal ärgere ich mich über eine Kritik, selbst wenn ich eine gute bekomme. Und zwar, wenn der Kritiker seine Meinung für die einzig gültige hält, denn das ist falsch. Es ist ja das Schöne daran, dass die Werke so groß sind, dass man sie aus unterschiedlichen Gesichts6 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

punkten sehen und interpretieren kann. Aber es muss eine Wahrheit dahinterstecken, eine persönliche und subjektive Wahrheit, die man fühlt. Wie würden Sie denn den Charakter des Orchesters der KlangVerwaltung beschreiben?

Es sind viele Kammermusiker im Orchester. Deshalb können wir selbst an die größten romantischen Sinfonien aus Kammermusiksicht herantreten. Der Konzertmeister An­ dreas Reiner war lange Primarius des Rosamunde Quartetts, und die Musiker haben dann zum Teil auch zu viert im Orchester mitgespielt. Wir haben grundsätzlich eine sehr offene Arbeitsweise, die so ein bisschen einen Workshop-Charakter hat. Ich gebe zwar vor, in welche Richtung die Interpretation läuft, aber jeder Musiker darf auch fragen: „Moment mal, warum machen wir die Stelle eigentlich so?“ Dadurch erreichen wir am Ende, dass die Musiker zu hundert Prozent hinter der Interpretation stehen, und das ist natürlich eine tolle Sache.

Ein Jubiläum regt ja immer auch ein bisschen zum Nachdenken an. Schauen Sie gerne zurück oder blicken Sie lieber nach vorne?

Wir müssen ja nach vorne schauen. Aber das Nachvorneschauen macht, wenn ich das ohne die Musik tue, immer weniger Freude. Die aktuelle politische Weltlage und unser zerstörerischer Umgang mit der Umwelt erfüllen mich ehrlich gesagt mit allergrößter Sorge. Ich glaube nicht, dass man über die Kunst etwas bewirken kann. Aber die Kunst selber hebt den Zeigefinger. Musik, Literatur und Malerei erzählen viel von der Welt. Wie sie ist, wie sie war, aber auch, wie sie sein könnte oder vielleicht sein sollte. Insofern ist es für uns, die mit der Kunst arbeiten dürfen, ein großes Geschenk und Privileg. Man ist ja als Musiker selbst ein lebendiger Teil von einem Kunstwerk, und so reist man mit der Musik doch irgendwie immer in eine andere Welt. Es ist, als würde man sich in eine Zeitmaschine setzen. Und man kann aus dieser anderen Welt sehr viel für die Gegenwart mitnehmen. Konzert-TIPP

Braunschweig Do. 23.11., 20:00 Uhr Stadthalle Orchester der KlangVerwaltung, Frauenchor der Chorgemeinschaft Neubeuern, Enoch zu Guttenberg (Leitung), Klaus Maria Brandauer (Rezitation). Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Buch-Tipp

Enoch zu Guttenberg – Dirigent, Intendant, Umweltschützer Enoch zu Guttenberg & Constantin Magnis (Autor). Propyläen Verlag

Foto: Franz-Josef Fischer

Selbst das Jubiläumskonzert steht für Guttenberg im Zeichen des Umweltschutzes


Foto: Mauritius Images / MARKA / Alamy

ndr.de/radiophilharmonie

25.01.18 26.01.18 27.01.18 28.01.18 NDR

Die Konzerte der NDR Radiophilharmonie hören Sie im Radio auf NDR Kultur.

Amadeus Live Filmkonzert – Live to projection (FSK 12, Original mit deutschen Untertiteln) Ludwig Wicki Dirigent | Mädchenchor Hannover Herren des Knabenchores Hannover

„Amadeus Live“ ist eine Produktion von Avex Classics International

concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 7


Tipps & Termine

Musikalischer Höhenflug eines »Erz-Engelländers« Bremen & Löningen Paul McCreesh lotst den Norddeutschen Figuralchor

und die Bremer Philharmonie durch Mozarts Requiem und Brittens Lachrymae

Dramatisch und effektvoll haucht er der Alten Musik neues Leben ein. Nun wird Paul McCreesh seine an der Barock- und Renaissancemusik geschulten Fähigkeiten mit Mozart erneut unter Beweis stellen

8 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

Mozart-Interpreten hervorgebracht – wie den Dirigenten Paul McCreesh. Der Londoner gehört zu den feinsinnigsten Vertretern der historischen Aufführungspraxis. 1982 gründete er das Ensemble „Gabrieli Consort & Players“, mit dem er seitdem zahlreiche Gipfelwerke der Musikgeschichte auf erstklassige Weise eingespielt hat. Darunter auch Mozarts Große Messe c-Moll: Der glasklare Klang und die rhythmische Präzision der britischen Historisten kommen diesem stark vom Barock geprägten Messen-Torso nur zugute.

Auch in Mozarts Requiem gibt es Barock-Anklänge, zumal an die Musik Händels. Deshalb kann man nur darauf gespannt sein, wenn der Alte-MusikMeister die von Legenden umwehte Totenmesse zusammen mit den Bremer Philharmonikern, dem Norddeutschen Figuralchor und namhaften Solisten zur Aufführung Georg Pepl bringt. So. 26.11., 11:00 Uhr & Mo. 27.11., 20:00 Uhr Glocke Bremen | So. 26.11., 17:00 Uhr St. Vitus Löningen Norddeutscher Figuralchor, Bremer Philharmoniker, Paul McCreesh (Ltg). Mozart: Requiem u. a.

Foto: Andy Staples

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ozart und England – das ist eine Beziehung, die auf gegenseitiger Sympathie beruht. Nachdem der Salzburger als achtjähriges Wunderkind nach London gereist war, bewahrte er sich zeitlebens eine Zuneigung zu diesem Land. Als etwa die Engländer 1782 den spanischen Angriff auf Gibraltar zurückschlugen, war die Freude des anglophilen Klassikers groß, und er schrieb an Vater Leopold: „Sie wissen wohl, dass ich ein Erz-Engelländer bin.“ Umgekehrt hat Großbritannien viele hervorragende


2017:1

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Gábor Boldoczki © Marco Borggreve

Murray Perahia © Felix Broede

KLASSIK FÜR HANNOVER

SAISON

ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS

PRAGUE PHILHARMONIA

TOMO KELLER : VIOLINE & LEITUNG MURRAY PERAHIA : KLAVIER & LEITUNG

(PKF-PRAZSKÁ KOMORNÍ FILHARMONIE) GÁBOR BOLDOCZKI : TROMPETE

Christian Gerhaher © Thomas Egli/TAMEDIA AG

Freitag : 24. November 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Lukas Vondracek © Irene Kim

Freitag : 3. November 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

Dienstag : 28. November 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kleiner NDR-Sendesaal

Sonntag : 3. Dezember 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

LUKÁŠ VONDRÁCEK

BAMBERGER SYMPHONIKER

GEWINNER DES 1. PREISES BEIM CONCOURS REINE ELISABETH BRÜSSEL 2016

JAKUB HRUŠA: LEITUNG CHRISTIAN GERHAHER : BARITON

KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover www.promusica-hannover.de Tel. 0511 : 36 38 17 in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen


SUPER STA R DAS ERFOLGREICHE ROCK-MUSICAL VON ANDREW LLOYD WEBBER

AB 29.10.

Am Theater Osnabrück verdreht Kálmáns Zirkusprinzessin allen Männern den Kopf

H

urra, hurra! Man lebt ja nur einmal und einmal ist kein Mal“, wird in Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin das viel zu kurze Leben euphorisch besungen. Die Renaissance der Operette hat vielleicht auch etwas mit dem unvernünftig-frechen Trotz, dem Tanz auf dem Vulkan zu tun, mit dem sie der politischen Apokalypse Paroli bietet. Regisseure wie Barrie Kosky haben maßgeblich zur „Operettung“ beigetragen. Gespannt darf man nun am Theater Osnabrück auf den Blick der jungen Regisseurin Sonja Trebes sein. „Die unerhörte Kunst der Operette“, so hat es Volker Klotz in seinem Standardwerk attestiert, hatte schon seit Offenbachs Zeiten etwas Subversives, ja Revolutionäres, sehr zum Missvergnügen humorloser Herrscher. So machte auch das Nazi-Regime mit der märchenhaften Operettenseligkeit der Zwei Märchenaugen aus

der Zirkusprinzessin kurzen Prozess. Gekonnt mixte Kálmán einen Operetten-Cocktail, der auf den schwer angesagten Tanz-Rhythmen der Roaring Twenties basierte, fügte einen Spritzer Walzerseligkeit und ein Quäntchen Exotik aus dem Zirkusmilieu hinzu. Mit ihren „Märchenaugen“ verdreht die reiche Petersburger Witwe Fedora Palinska den Männern reihenweise den Kopf. Die Zirkusprinzessin erlebte 1926 am Theater an der Wien einen triumphalen Uraufführungserfolg. Trotzdem wurde der ungarisch-jüdische Komponist wenige Jahre später aus seiner Heimat vertrieben. Den weltweiten Siegeszug der Zirkusprinzessin bis nach New York konnte das indes nicht Sigrid Schuer verhindern. Sa. 25.11., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie). Weitere Termine: 30.11., 7., 9., 12. & 15.12.2017, 5., 10., 14. & 24.1., 4. & 23.2., 25.3., 4. & 10.4.2018

Mit Musi Shooti calngst Oedo ar Kuipers

Er macht eine Fürstin zur »Zirkusprinzessin«: Zirkusreiter »Mister X« WWW.STAATSTHEATER.DE

Fotos: gemeinfrei

Gesangstext von Tim Rice | Musik von Andrew Lloyd Webber

JESUS CHRIST

Weil man schließlich nur einmal lebt


Förderer der Künste: König Christian IV. (1577–1648)

Musikalische Reise an den dänischen Hof Bremen Motetten von Morgens Pedersøn führen in 17. Jahrhundert

V

or allem Italien und England galten in der Musikwelt des 17. Jahrhunderts als das Maß aller Dinge. Hier setzten Monteverdi und Vivaldi sowie Dowland, Purcell und Händel entscheidende Impulse. Wenig bekannt ist dagegen, dass John Dowland, der „englische Orpheus“, zwischen 1598 und 1606 auch in Kopenhagen wirkte und hier viele seiner weltberühmten Lautenlieder schuf. Auch der sächsische Hofkapellmeister Heinrich Schütz profitierte von der kulturellen Blüte, die der kunstsinnige Dänenkönig Christian IV. (1577 bis 1648) dem hohen Norden bescherte. Aus dem vom 30-jährigen Krieg verwüsteten Dresden floh er nach Kopenhagen und avancierte hier zum Oberkapellmeister. Das Ensemble Weser-Renaissance, eines der international renommiertesten Ensembles für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts, widmet sich nun der Musik am Hofe Christian IV. „Ecco la primavera: Venedig im Norden“, der Titel des dritten Konzertabends ist Programm. Denn der Monarch knüpfte nicht nur intensive Verbindungen zu dem damaligen führenden Musik-Zentrum, er machte auch Kopenhagen selbst zu einem Venedig des Nordens. Sigrid Schuer Do. 16.11., 20:00 Uhr Unser Lieben Frauen Kirche Pratum Spirituale – Motetten für den dänischen Hof. Ensemble Weser-Renaissance. Manfred Cordes (Leitung). Werke von Pedersøn

Lacrimosa 3. Philharmonisches Konzert Werke von Dowland, Britten und Mozart Norddeutscher Figuralchor Paul McCreesh Dirigent So 26.11.17 Mo 27.11.17

11 Uhr, Glocke 20 Uhr, Glocke

Abo-/Karten-Hotline: 0421 - 33 66 99 www.bremerphilharmoniker.de


Tipps & Termine

Kopfloses Begehren Ohne »exotische Tingeltangeleusen« tanzt Richard Strauss’ Salome an der Staatsoper Hannover

M

eistens ist sie ein Vamp, eine Femme fatale oder das erotische Monster schlechthin: Für die Partie der Salome in Richard Strauss’ gleichnamiger Oper haben Regisseure schon viele Klischees bedient und ließen die tragische Figur nicht gut wegkommen. Kein Wunder, denn Salome setzt ihre sinnlichen Reize mithilfe eines Schleiertanzes bei ihrem lüsternen Stiefvater ein, um zu bekommen, wonach sie sich sehnt: den Kopf des inhaftierten Propheten Jochanaan, den sie am Ende der Oper leidenschaftlich küsst. Regisseur In-

go Kekhof will in der Staatsoper Hannover zusammen mit Dirigent Ivan Repušic´ nun mit den altgedienten Schablonen brechen und das innere Drama der jungen Prinzessin, die sich von der deformierten Welt lösen will, neu entdecken – und auch den verzweifelten Menschen hinter den monströsen Taten zeigen. Dabei folgt er den Gedanken Strauss’, der stets die Keuschheit und Würde der Hauptfigur seines Einakters aus dem Jahr 1095 betonte und sich gegen die „exotischen Tingeltangeleusen“ verwahrte. Nicole Korzonnek

Verführung in Öl: 1876 malte Gostave Moreau seine Salome Sa. 18.11., 19:30 Uhr (Premiere) Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie). Weitere Termine: 18. & 22.11.2017, 1., 10., 13. & 22.12., 7.1. & 3.2.2018

Mit dem Cello nach Celle

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Saitenschmeichlerin mit Familiensinn: Alisa Weilerstein Do. 2.11., 20:00 Uhr Schlosstheater Alisa Weilerstein (Violoncello), Inon Barnatan (Klavier). Beethoven: Cellosonate D-Dur op. 102/2, Strawinsky: Suite italienne, Mackey: Through Your Fingers, Brahms: Cellosonate F-Dur op. 99 12 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

ie Cellistin Alisa Weilerstein stammt aus einer durch und durch musikalischen Familie. Ihr Bruder ist Geiger und Dirigent, ihr Vater erster Geiger des Cleveland Quartets und ihre Mutter Pianistin. Mit den Eltern tritt Alisa sogar als familiäres Klaviertrio auf. Ihre Liebe zur Kammermusik bestimmt deshalb einen nicht unerheblichen Teil ihrer Konzerttätigkeit. Die Programmauswahl besteht dabei nicht nur aus den großen Werken, sondern zeugt von ihrem Interesse an zeitgenössischer Musik. Nach Auftritten in den

USA führt ihre derzeitige Tournee nach London und Irland sowie für einen einzigen Abstecher nach Deutschland. Der führt nicht in eines der großen Musikzentren, sondern ins beschauliche Celle. Dort steht neben Sonaten von Beethoven und Brahms auch Through Your Fingers des US-amerikanischen Komponisten Steven Mackey auf dem Programm, das erst zwei Wochen zuvor in der New Yorker Carnegie Hall seine Uraufführung erlebte. Begleitet wird Weilerstein vom israelischen Pianisten Inon Nicolas Furchert Barnatan.

Fotos: gemeinfrei, Paul Stewart/Decca

Celle Alisa Weilerstein und Inon Barnatan rinnt ein Werk von Steven Mackey durch die Finger


Musikreisen

Kuba – karibisches Musikerlebnis

Opernkreuzfahrt – auf der Queen Mary 2

Kuba hat viele Facetten, ist Klang und Rhythmus, exotisch wie klassisch. Ein einzigartiger Klang, dem Sie gemeinsam mit Michael Sturm folgen werden. Sie erkunden diese fremde Insel und beschreiten dabei auch ungewöhnliche Pfade auf Ihrem Weg vom tropisch warmen Atlantik bis zum karibischen Meer.

Träume und Hoffnungen säumten einst die Atlantik Seereise und wecken auch heute noch Pioniergeist mit einer Prise Nostalgie. Das Schöne dieser Reise sind die zwanglosen Begegnungen mit den Künstlern an Bord und die musikalische Entdeckungstour durch New York. Entdecken Sie mit Michael Sturm neue Horizonte.

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Bei Wein, Weib und Gesang vom Leben inspirieren lassen Hannover In der Reihe »Talente entdecken«

gastiert Lukás Vondrácek im NDR Landesfunkhaus

Sein Terminkalender ist randvoll, doch der 30-jährige Pianist Lukás Vondrácek hat erkannt, dass Talent zum Reifen auch Pausen braucht

D

as musste ja so kommen! Denn welche Wahl hat ein hochtalentierter Knabe schon, wenn er in einem Pianisten-Haushalt aufwächst, als ein Wunderkind am Flügel zu werden? Lukás Vondrácek erfüllte die in ihn gesetzten Wunderkind-Erwartungen bereits früh. Schon im zarten Alter von 14 Jahren gab er mit der Tschechischen Philharmonie sein Debüt. Gleich mit 16 folgte der nächste Coup: Sein Debüt am Carnegie Hall’s Issac Stern Auditorium in New York.

14 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

Daran schlossen sich intensive Studien unter anderem bei Vladimir Askhenazy an, der zu einem wichtigen Mentor wurde. Der Startschuss zu einer Karriere, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigt, war dann im vergangenen Jahr der Gewinn des renommierten Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel. Der junge Tscheche wusste die Jury und das Publikum gleichermaßen mit seiner furiosen Interpretation von Rachmaninows drittem Klavierkonzert zu elektri-

sieren. Mit traumwandlerische Sicherheit und unerhörten Tempi verstand er es, sich bravourös durch die vertrackten Klippen der Partitur zu manövrieren. Die Stuttgarter Zeitung heftete ihm sogleich das Prädikat des „größten pianistischen Talents unserer Zeit“ an. Das attestierten andere Medien auch schon Daniil Trifonov oder Igor Levit. Wahr ist indessen auch, dass der internationale PianistenZirkus immer wieder neue junge Götter braucht, um deren noch virtuoserem und noch halsbrecherischerem Spiel zu huldigen. Um eine Karriere machen zu können, die über Jahrzehnte anhält, wird allein die Virtuosität der Interpretationen nicht reichen. Entscheidend ist die mentale Stärke. Auch das hat der gefeierte 30-Jährige, der viele Jahre nur das unstete Nomadenleben zwischen den großen Musikmetropolen der Welt kannte, inzwischen schon erkannt. „Künstlerisch zu reifen ist ein lebenslanger Prozess und es gibt immer noch so viel zu lernen“, gibt sich Vondrácek bescheiden. „Manchmal bringt es gar nichts, weiter Stunde um Stunde zu üben. Dann lasse ich mich lieber für meine Interpretationen vom Leben selbst inspirieren“, gab er im Frühjahr dieses Jahres in einem Interview zu Protokoll. Die Dinge und die Inspirationen des Lebens, das dürften dann neben erholsamen Ausflügen in die Natur auch gern mal Wein, Weib und Gesang sein, so Vondráczek. Sigrid Schuer Di. 28.11., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Lukás Vondrácek (Klavier)

Fotos: Irene Kim, Claus G. Riedel

Tipps & Termine


Schlüsselwerke erschließen Cuxhaven Das Arte Ensemble entfaltet eine Fülle

von Klangfarben mit Schubert und Dvořák

D

as Arte Ensemble aus Hannover ist ein wandlungsfähiger kammermusikalischer Klangkörper, in dessen Gestalt fünf bis neun Musiker der NDR Radiophilharmonie unter der künstlerischen Leitung der Geigerin Kathrin Rabus abwechslungsreiche Programme mit Werken unterschiedlicher Epochen und Besetzungen auf die Bühne bringen. Am 2. November stehen im Cuxhavener Konzertverein Streichquintette von Antonín Dvorˇák und Franz Schubert auf dem Programm. Die romantischen Schlüsselwerke der beiden

Komponisten zeichnen sich durch eine Fülle von Klangfarben aus. Schubert komponierte sein einziges Streichquintett 1828 nur wenige Monate vor seinem Tod und fasst mit berührender Intensität noch einmal all seine künstlerischen Fähigkeiten zusammen: Ergreifende Dramatik, das Spiel mit Kontrasten und eine betörende Klangschönheit durchdringen die Partitur. Antonín Dvorˇák spannt klanglich weite Bögen und lässt unter anderem Brisen tschechischer Volksmusik in sein Quintett einfließen. Katherina Knees

Auch in kleiner Formation famos: Streicher des Arte Ensembles

Do. 2.11., 20:00 Uhr Kreishaussaal Arte Ensemble. Dvořák: Streichquintett G-Dur op. 77, Schubert: Streichquintett C-Dur DV 956

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concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 15


Programm

Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im November

3.11. Freitag

Bremen

Braunschweig

20:00 Sendesaal Christian Muthspiel (Klavier, Posaune & Flöte), Steve Swallow (Bass)

19:30 Staatstheater Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie)

2.11. Donnerstag

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ronchetti: Rivale. Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)

Bremen

Bremen

19:00 St. Petri Dom Kathedralklänge IV. David Schollmeyer (Orgel). Vierne: Pièces de fantaisie (Auszüge)

21:00 Sendesaal musicadia - Tage für Alte Musik: Born to Be Mild Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Sendesaal musicadia - Tage für Alte Musik: Das Goldene Zeitalter der Gambe am Hofe Louis XIV. und XV. Paolo Pandolfo Group

Hannover

Celle

20:00 Schlosstheater Alisa Weilerstein (Violoncello), Inon Barnatan (Klavier). Beethoven: Cellosonate D-Dur op. 102/2, Strawinsky: Suite italienne, Mackey: Through Your Fingers, Brahms: Cellosonate F-Dur op. 99 Cuxhaven

20:00 Kreishaussaal Arte Ensemble. Dvořák: Streichquintett G-Dur op. 77, Schubert: Streichquintett C-Dur D 956 Emsbüren

19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung), Friederike Karig (Regie). Musik von Mozart 19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Murray Perahia (Klavier), Academy of St. Martin in the Fields. Beethoven: Romanze Nr. 2 F-Dur, Sinfonie Nr. 1 C-Dur & Klavierkonzert Nr. 5 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Miwa Hoyano (Klavier), Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Strawinsky: Sinfonien für Bläser, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2, Brahms: Sinfonie Nr. 1

Tipp

18:00 Liudger Realschule Emsbürener Musiktage: Jugendkonzert. Orchester Sint Plechelmus, Schüler der Musikschule Emsbüren, Manfred Hachmer (Trompete), Bernhard Gortheil (Leitung)

Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Rossini: La Cenerentola. Landesbühne Sachsen, Hans-Peter Preu (Leitung), Annette Jahns (Regie) 16 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

Hildesheim

18:00 Haus der Industrie Duo L’Aura Serena. Schönberg: 15 Gedichte aus „Das Buch der hängenden Gärten“, Schumann: Liederkreis op. 39 19:30 Theater für Niedersachsen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Florian Ziemen (Leitung) Osnabrück

19:30 Theater Verdi: Rigoletto. An­ dreas Hotz (Leitung) Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Alexej Gerassimez (Schlagzeug), NDR Radiophilharmonie, Tan Dun (Leitung). Falla: Danza ritual del Fuego, Dun: The Tears of Nature, Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung

4.11. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel (Premiere). Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) Bremen

20:00 Sendesaal musicadia - Tage für Alte Musik: Le Grand Tour. Dorothee Oberlinger (Flöte), Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba), Luca Pianca (Laute) Bremerhaven

Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Miwa Hoyano (Klavier), Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Strawinsky: Sinfonien für Bläser, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 A-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

19:30 Staatsoper Henry VIII. Jörg Mannes (Choreografie)

3.11. Freitag

21:00 Sendesaal Bremen musicadia – Tage für Alte Musik: Born to Be Mild. Hille Perl, Marthe Perl & Lee Santana (Viola da Gamba). Werke von Bishop, Forqueray, Ortiz, Soler u. a. Pferde, Katzen, Hühner, Kaninchen: Auf ihrem Bauernhof ist reichlich Platz für Tiere – und auch Hille Perl hat dort ihre ganz eigene Ecke, um in Ruhe zu spielen.

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Andrzej Woron (Regie) Goslar

17:00 Mönchehaus Museum Goslar Sellheim-Kuti-Trio. Mozart: KegelstattTrio KV 498, Schumann: Märchenerzählungen op. 132, Kurtág: Hommage à Robert Schumann op. 15d, Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, Kovács: Greetings From the Balkan

Foto: Uwe Arens

1.11. Mittwoch


19:30 Kaiserpfalz TfN-Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung). Werke von Haydn, Tschaikowsky & Beethoven Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier)

2. – 5. NOVembeR 2017

19:45 Clavier-Salon Klavierabend

Die Gambe – sieben Saiten und mehr

Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Miwa Hoyano (Klavier), Hochschulorchester, Eiji Oue (Leitung). Strawinsky: Sinfonien für Bläser, Liszt: Klavierkonzert Nr. 2, Brahms: Sinfonie Nr. 1 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Olivier Tambosi (Regie)

Paolo Pandolfo Group | Bremer Barock Consort | Dorothee Oberlinger Vittorio Ghielmi | Hille Perl Lee Santana | ORLANDOviols

Kirchrode

Info: www.sendesaal-bremen.de

15:00 Simeonkirche Die Zauberflöte – Musikalisches Event im Zauberwald: Vivaldi trifft Mozart in Wort und Musik. HenriInstrumental Oldenburg

12:00 St. Lamberti Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel) 17:00 St. Lamberti Wiebke Lehmkuhl (Alt), Sarah Tysman (Klavier). Werke von Brahms

5.11. Sonntag Bremen

15:30 Haus Atlantis (Himmelsaal) Oleg Douliba & Florian Baumann (Violine), Steffen Drabek (Viola), Karola von Borries (Violoncello). Werke von Mendelssohn, Arriaga u. a. 17:00 Sendesaal musicadia - Tage für Alte Musik: Harmony of the Spheres. ORLANDOviols 19:00 Glocke Hanni Liang (Klavier), Orchester der Musikfreunde Bremen, Rida Murtada (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 19:30 Theater Bernstein: Candide Burgwedel

17:00 St. Paulus-Kirche Oratorienchor Burgwedel, Martin Helge Lüssenhop (Leitung). Buxtehude: Kantate „Jesu, meine Freude“ BuxWV 60, J. C. F. Bach: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz Diepholz

20:00 St. Nicolai-Kirche Händel: Messiah. Veronika Winter (Sopran), Holger Marks (Tenor), Ralf Grobe (Bass), Diepholzer Kantorei & Jugendkantorei, St. Veit-Kantorei & Große Kurrende, Hamburger Barockorchester, Meike Voss-Harzmeier (Leitung)

Emsbüren

6.11. Montag

11:00 Liudger Realschule Emsbürener Musiktage. Anna Koch (Fagott), Yu-Po Wang (Oboe), Sinfonieorchester der Musikschule des Emslandes, Martin Nieswandt (Leitung)

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Spielen erlaubt! Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Hannover

Oldenburg

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Spielen erlaubt! Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Siegmund Weinmeister (Leitung)

19:30 Staatstheater Lev Gelbard (Violine), Alexander Hülshoff (Violoncello), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Berwald: Ouvertüre zu „Estrella de Soria“, Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102, Tubin: Sinfonie Nr. 5 h-Moll

16:00 DIAKOVERE Henriettenstift (Atrium) Aduma-Saxophon-Quartett 18:30 Staatsoper Wagner: Der fliegende Holländer. Ivan Repušić (Leitung), Bernd Mottl (Regie) Lüneburg

17:00 Musikschule (Forum) Markus Menke (Violine), Matthias Veit (Klavier). Brahms: Drei Violinsonaten Oldenburg

11:15 Staatstheater Lev Gelbard (Violine), Alexander Hülshoff (Violoncello), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Berwald: Ouvertüre zu „Estrella de Soria“, Brahms: Doppelkonzert a-Moll op. 102, Tubin: Sinfonie Nr. 5 h-Moll Osnabrück

11:30 Theater Michal Majersky (Violine), Susanne Lamke (Violoncello), Denys Proshayev (Klavier). Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50, Rachmaninow: Klaviertrio Nr. 1 g-Moll 19:30 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Daniel Inbal (Leitung), Alexander May (Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Hannover

7.11. Dienstag Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Konzert der Fachgruppe Klavie Lüneburg

10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Schneewitchen und die sieben Zwerge. Olaf Schmidt (Choreografie)

8.11. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie)

9.11. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Massenet: Werther. Iván López Reynoso (Leitung), Benjamin Prins (Regie) concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 17


Klassikprogramm

Bremen

Hildesheim

19:00 St. Petri Dom Gesprächsmotette. Stephan Leuthold (Orgel). Werke von Bach

19:30 Theater für Niedersachsen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Florian Ziemen (Leitung)

Emden

Oldenburg

19:30 Neues Theater Antonii Baryshevskyi (Klavier), Philharmonie Kiew, Mykola Dyadiura (Leitung). Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur

19:30 Staatstheater Bizet: Carmen. Carlos Vázquez (Leitung)

19:45 Stadthalle Maximilian Hornung (Violoncello), Göttinger Symphonie Orchester, Mark Rohde (Leitung). Widmann: Konzertouvertüre „Con brio“, Elgar: Cellokonzert e-Moll, Wagner: Siegfried-Idyll, Sibelius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 Hannover

10:30 Ballhof Zwei Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen. Florian Groß (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus Ballet Jeunesse. Onejiru Schindler (vocals), Matthias Arfmann (keyboard & guitar), Peter Imig (bass), Milan MeyerKaya (keyboard), Sebastian Maier (drums), NDR Radiophilharmonie, Clark Rundell (Leitung). Ballettmusik recomposed

10.11. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ronchetti: Rivale. Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Gerrit Zitterbart (Hammerklavier) Hannover

19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung), Friederike Karig (Regie). Musik von Mozart 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Olivier Tambosi (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Ballet Jeunesse. Onejiru Schindler (vocals), Matthias Arfmann (keyboard & guitar), Peter Imig (bass), Milan MeyerKaya (keyboard), Sebastian Maier (drums), NDR Radiophilharmonie, Clark Rundell (Leitung). Ballettmusik recomposed 18 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

Osnabrück

19:30 Theater Verdi: Rigoletto. Andreas Hotz (Leitung)

11.11. Samstag Braunschweig

19:00 Staatstheater (Kleines Haus) B-Boys Don’t Cry. Besim Hoti (Choreografie) 19:30 Staatstheater Verdi: Don Carlo. Srba Dinić (Leitung), Bremen

19:00 St. Petri Dom Monteverdi: Marienvesper. Angela Postweiler & Anna Terterjan (Sopran), Mirko Ludwig, Hans Jörg Mammel & Benjamin Kirchner (Tenor), Carsten Krüger (Bass), Kammerchor am Bremer Dom, Les Cornets Noirs, Tobias Gravenhorst (Leitung)

10.11. freitag

19:30 Staatstheater Braunschweig Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) Als Sängerin feierte sie Erfolge, doch würde sie noch einmal geboren, würde sie am liebsten Dirigentin werden – stattdessen inszeniert Brigitte Fassbaender jetzt eben. 20:00 Staatstheater From the Lighthouse/Is this it?/Tensile involvement/ Harmonic Language (UA). Lester René González Àlvarez, Antoine Jully & Alwin Nikolais (Choreografie)

12.11. Sonntag Bremen

19:30 Theater Dvořák: Rusalka (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie)

11:00 shakespeare company Die Bremer Stadtmusikanten - wie es wirklich war. BRASSerie

Clausthal-Zellerfeld

18:00 Sendesaal Abglanz der Wiener Jahrhundertwende. Gerhild Romberger (Mezzosopran), Alfredo Perl (Klavier). Werke von Mahler, Schreker u. a.

20:00 St. Salvatoriskirche Arno Janssen (Leitung). Bruckner: Messe Nr. 2 e-Moll & Ecce sacerdos magnus Einbeck

Bremerhaven

17:00 Münsterkirche St. Alexandri Jenkins: Requiem. Ulrike Hastedt (Leitung)

11:00 Stadttheater Familienkonzert: Der Nussknacker. Kinderchor des Stadttheaters Bremerhavens, Ballettschule Dance Art

Hameln

Göttingen

16:00 St. Nicolai Kinderkonzert: König David. Hamelner Kantorei, Nordwestdeutsche Philharmonie, Stefan Vanselow (Leitung)

19:45 Clavier-Salon Markus Menke (Violine), Maria Hörner (Klavier)

Hannover

19:30 Staatsoper Henry VIII. Jörg Mannes (Choreografie), Cameron Burns (Leitung)

Hannover

11:00 Niedersächsisches Landesmuseum Hannover (Vortragssaal) Kammerkonzert

Hildesheim

15:00 Ballhof Zwei Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen. Florian Groß (Leitung)

16:00 Domäne Marienburg (Aula im Hohen Haus) Ensemble „Neobarock“. Werke von C. P. E. Bach & Telemann

18:00 Galerie Herrenhausen Hörglück. Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs 2017

Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Vito Cristofaro (Leitung), Kateryna Sokolova (Regie)

18:30 Staatsoper Rossini: Wilhelm Tell. Alessandro De Marchi (Leitung) Hildesheim

16:00 Theater für Niedersachsen J. Strauss: Der Zigeunerbaron

Foto: Marc Gilsdorf

Göttingen

Tipp


Oldenburg

11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Kinderkonzert: Peter und Babar. Oldenburgisches Staatsorchester 18:00 St. Lamberti Johanna Winkel (Sopran), Sebastian Noack (Bariton), Lambertichor Oldenburg, Sinfonietta Oldenburg, Tobias Götting (Leitung). Brahms: Ein deutsches Requiem, R. Strauss: Vier letzte Lieder Stadthagen

17:00 Schloss David Malaev (Violine), Marlen Malaev (Klavier). Werke von Vivaldi, Saraste & Schumann Wolfsburg

11:30 Scharoun Theater (Foyer) Brunchkonzert: Libertango. Josef Ziga & Friends. Werke von Piazzolla, Gardel, Velasquez & Morricone

13.11. Montag Bremerhaven

11:00 Stadttheater Familienkonzert: Der Nussknacker. Kinderchor des Stadttheaters Bremerhavens, Ballettschule Dance Art Hannover

10:30 Ballhof Zwei Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen. Florian Groß (Leitung) Osnabrück

14.11. Dienstag Bremen

20:00 Glocke Immer wieder neu. Anne-Sophie Mutter (Violine), Roman Patkoló (Kontrabass), Lambert Orkis (Klavier). Brahms: Scherzo c-Moll WoO2 & Ungarische Tänze (Auszüge), Penderecki: Duo concertante für Violine und Kontrabass & Violinsonate Nr. 2, Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 Hannover

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Spielen erlaubt! Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Siegmund Weinmeister (Leitung). Musik von Bach, Cage u. a. 19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung), Friederike Karig (Regie). Musik von Mozart 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Gedenkkonzert Isang Yun. So Jin Kim (Violine), Hochschulorchester, YoonJee Kim (Leitung). Werke von Yun, Strawinsky, Ligeti & Henze

Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater BIG Nightmare Music. Aleksey Igudesman (Violine), Hyung-Ki Joo (Klavier), Staatsorchester Braunschweig, Christopher Hein (Leitung)

16.11. Donnerstag Bremen

19:00 St. Petri Dom Hanna Thyssen (Sopran), Katja Zerbst (Orgel). Werke von Rheinberger, Vierne u. a. 20:00 Sendesaal Nagash Ensemble 20:00 Unser Lieben Frauen Kirche Pratum Spirituale – Motetten für den dänischen Hof. Ensemble Weserrenaissance. Werke von Pedersøn Bremerhaven

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto. Marc Niemann (Leitung) Hannover

10:30 Ballhof Zwei Hanke: Oh, wie schön ist Panama 19:30 Staatsoper Donizetti: Der Liebestrank. Daniel Klein (Leitung)

19:30 Staatsoper Wagner: Der fliegende Holländer. Ivan Repušić (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

Ensemble WESER-RENAISSANCE Do, 16.11.2017, 20 Uhr Unser Lieben Frauen Kirche

15.11. Mittwoch

PRATUM SPIRITUALE

Bremen

20:00 OsnabrückHalle Osnabrücker Symphonieorchester, Daniel Inbal (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Genoveva“, Grieg: Peer-Gynt-Suite Nr. 2, Bach: Präludium cis-Moll BMV 849 & Fuge g-Moll BWV 542, Fibich: Sinfonie Nr. 2 Es-Dur op. 38

19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Yoel Gamzou (Leitung), Armin Petras (Regie)

Motetten für den dänischen Hof 19 Uhr Einführungsvortrag

20:00 Sendesaal Essence of Influence. Peter Dahm (Saxofon), Ensemble Dahmwahl

Ticket-Service Glocke: 0421 / 33 66 99 Nordwest Ticket: 0421 / 36 36 36

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concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 19


Klassikprogramm

Osnabrück

19:30 Theater Verdi: Rigoletto

METROPOLITAN OPERA

18.11. Samstag Braunschweig

19:00 St. Martinikirche Voktett Hannover

NUR SAMSTAG, 18.11. UM 19 UHR

Bremen

19:30 Theater Bernstein: Candide Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag. Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:45 Clavier-Salon Giran Jung-Trio Hannover

The Exterminating Angel

Präsentiert von

14:00 C. Bechstein Centrum Die kleinen Klavierbauer. Ein Klavierbau-Workshop für Kinder 15:00 & 17:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Mit den Zwergen im Unwetter. Musiker der NDR Radiophilharmonie, Susanne Grünig (Modera­ tion) 19:30 Staatsoper R. Strauss: Salome (Premiere). Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Lüneburg

15:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) Melle

18:30 Martinikirche Sjaella. Werke von Dowland, Esenvalds, Ravel, Gjeilo, Wawer u. a.

cinestar.de

Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie) Bremen

19:30 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) 20:00 Sendesaal Johannes Motschmann Trio 20:00 Unser Lieben Frauen Kirche Los Temperamentos, Stéphanie Paulet (Violine & Leitung). Muffat: Concerto grosso Nr. 7 „Propitia Sydera“, Rameau: Suite aus „Les Indes Galantes“, Corrette: Concer Comique Nr. 25 u. a. 20 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

19:45 Stadthalle Martina Filjak (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Svetoslav Borisov (Leitung). Beethoven: Leonore-Ouvertüre Nr. 3, Macdowell: Klavierkonzert Nr. 2 d-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Hannover

19:30 Staatsoper Rossini: Wilhelm Tell. Alessandro De Marchi (Leitung) Oldenburg

19:30 Schloss Rossini: Petite messe solennelle. Ute Biniaß (Sopran), Zdravka Ambric (Alt), Mykola Pavlenko (Tenor), Stephen Foster (Bass), Opernchor des Oldenburgischen Staatstheaters, Thomas Bönisch (Leitung) 20:00 Ehemaliger Landtag Fauré Quartett

16:00 Staatstheater (Exerzierhalle) Neyrinck: Der Bär, der nicht da war (UA). Felix Pätzold (Leitung), Sara Ostertag (Regie) 18:00 Schloss Rossini: Petite messe solennelle. Ute Biniaß (Sopran), Zdravka Ambric (Alt), Mykola Pavlenko (Tenor), Stephen Foster (Bass), Opernchor des Oldenburgischen Staatstheaters, Thomas Bönisch (Leitung) 20:00 Staatstheater From the Lighthouse/Is this it?/Tensile involvement/ Harmonic Language. Lester René González Àlvarez, Antoine Jully & Alwin Nikolais (Choreografie) Osnabrück

19:30 emma-theater HOME SWEET HOME (UA). Mauro de Candias (Choreografie). Musik von Karaindrou & Sciarrino

Foto: Marco Borggreve

17.11. Freitag

Oldenburg Göttingen


„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“

Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6

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concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 21


Klassikprogramm

Göttingen

Malgarten

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier)

11:00 Konzertscheune Franziska Hölscher (Violine), Lauma Skride (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

11:30 Deutsches Theater Eisel: In der Zeitmaschine zu Mozart. Helmut Eisel (Klarinette), Göttinger Symphonie Orchester, Kerstin Klaholz (Sprecherin), Mihhail Gerts (Leitung) 19.11. sonntag

11:00 Konzertscheune Malgarten Franziska Hölscher (Violine), Lauma Skride (Klavier). Bach: Violinsonate f-Moll BWV 1018, Weinberg: Violinsonate Nr. 4 op. 39, Beethoven: Violinsonate A-Dur op. 47 „Kreutzer“ Die großen Skride-Schwestern spielen Violine und Bratsche, Lauma aber lernte Klavier statt Violoncello: „Ich wollte Cello spielen, aber meine Mutter meinte, das sei zu groß. Ich war sehr klein als Kind.“

19.11. Sonntag Braunschweig

11:00 Stadthalle Jelena Kordić (Mezzosopran), Staatsorchester Braunschweig, Alexander Joel (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Wagner/Henze: Wesendonck-Lieder, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur 19:30 Staatstheater Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ronchetti: Rivale. Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie) Bremen

11:00 Theater Familienkonzert: Musik geht durch den Magen Bremer Philharmoniker

19:45 GDA-Wohnstift Ukrainische Impressionen. Bettina Bormuth (Querflöte), Joanna Kielar-Zachold (Violoncello), Theresa Sommer (Sopran), Göttinger Sinfonieorchester. Bortnjanski: Concerto Nr. 3, Levkovich: Drei deutsche Lieder, Kozarenko: Sinfonia estravaganza, Stankovych: Kammersinfonie Nr. 3, Etinger: Neues Werk (UA), Skoryk: Partite Nr. 6 19:45 Georg-August-Universität (Aula) Pavel Haas Quartet, Boris Giltburg (Klavier). Schubert: Streichquartett a-Moll D 804 „Rosamunde“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 7 op. 108, Brahms: Klavierquintett f-Moll Hannover

11:00 C. Bechstein Centrum Julia Rinderle (Violine) 11:00, 14:00 & 16:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Mit den Zwergen im Unwetter. Musiker der NDR Radiophilharmonie, Susanne Grünig (Moderation) 16:00 Staatsoper Henry VIII. Jörg Mannes (Choreografie) 19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung) Lüneburg

19:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulrich Stöcker (Leitung)

Tipp

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Bartholdy Quintett. Mozart: Streichquintett g-Moll KV 516, Krampe: „... mein Saitenspiel!!“, Dvořák: Streichquintett Es-Dur op. 97 Bremerhaven

18:00 Bürgermeister-SmidtGedächtniskirche Bach-Chor Bremerhaven, David Schollmeyer (Leitung). Bruckner: Große Messe d-Moll, Saint-Saëns: Requiem op. 54 22 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Sergei Babayan (Klavier). Werke von Chopin & Rachmaninow 17:00 Staatstheater Wagner: Die Walküre. Hendrik Vestmann (Leitung) Peine

18:00 St. Jakobi-Kirche Voktett Hannover

20.11. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Jelena Kordić (Mezzosopran), Staatsorchester Braunschweig, Alexander Joel (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Wagner/Henze: Wesendonck-Lieder, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Rheinische“ Bremerhaven

20:00 Historisches Museum Bremerhaven Kammerkonzert: Französische Leichtigkeit. Alla Peskova & Małgorzata Wrobe (Violine), Kikuko Harako (Klavier) Göttingen

19:45 Altes Rathaus Ukrainische Impressionen. Theresa Sommer (Sopran), Bettina Bormuth (Querflöte), Joanna Kielar-Zachold (Violoncello), Göttinger Symphonie Orchester. Werke von Bortnjanski, Levkovich, Kozarenko, Stankovych, Etinger & Skoryk Oldenburg

19:00 Piano-Rosenkranz Dialogkonzert: Sevilla, Granada, Aragon. Alon Sariel (Mandoline), Michael Tsalka (Klavier), Kadja Grönke (Moderation)

11:00 Sendesaal Christoph Heinrich (Bassbariton), Althastedter Kammerorchester, Grigori Pantjelew (Leitung). Werke von Schubert, Bennett u. a. 11:30 Atlantic Gand Hotel (Goldener Saal) Kammermusik am Sonntagmorgen. Hiroyuki Yamazaki (Kontrabass), Noboe Itu (Klavier). Werke von Rachmaninow

Oldenburg

23.11. donnerstag

20:00 NDR Landesfunkhaus Hannover Igor Levit (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont“ & Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Online Nachrichten lesen? Igor Levit ist ein Zeitungsjunkie: „Ich mag einfach schon den Geruch! Ich mag es, Zeitungen zu lesen und verfolge auch bestimmte Journalisten und Themen ganz bewusst.“

21.11. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Puccini: Tosca. Roland Schwab (Regie) Emden

19:30 Neues Theater Smetana: Die verkaufte Braut Hannover

10:30 Ballhof Zwei Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen. Florian Groß (Leitung), Christoph Hetzenecker (Regie)

Foto: Robbie Lawrence

Tipp


13:00 Sparkassen-Forum am Schiffgraben Johannes Brahms in Hannover: Eröffnung. Rachel Harnisch (Sopran)

22.11. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal Olivia Vermeulen (Mezzosopran), Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Leitung). Debussy: Prélude à l’après midi d’un faune, Ravel: Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé, Ligeti: Kammerkonzert, Lutosławski: Dance Preludes, Berio: Folk Songs Hannover

19:30 Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulrich Stöcker (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail

23.11. Donnerstag

24.11. Freitag

Braunschweig

Braunschweig

20:00 Stadthalle Frauenchor der Chorgemeinschaft Neubeuern, Orchester der KlangVerwaltung, Enoch zu Guttenberg (Leitung), Klaus Maria Brandauer (Rezitation). Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum, Beethoven: Sinfonie Nr. 8

19:30 Staatstheater Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie)

Bremen

19:00 St. Petri Dom Jens Hamann (Bariton), Stephan Leuthold (Orgel). Mahler: Kindertotenlieder, Vierne: Les Angélus 19:30 Theater Bernstein: Candide 20:00 Sendesaal Amaryllis Quartett, Nobuko Imai (Viola). Mozart: Streichquintett c-Moll KV 406, Brahms: Streichquintett F-Dur u. a. Cuxhaven

20:00 Schloss Ritzebüttel Wupper Trio. Mozart: Trio Es-Dur KV 498 „Kegelstatt“, Massenet: Médiation u. a. Hannover

Göttingen

19:45 Clavier-Salon Eckardt Altenmüller (Flöte), Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

19:30 Ballhof Eins Club Figaro 19:30 NDR Landesfunkhaus Gábor Boldoczki (Trompete), Prague Philharmonia. Benda: Sinfonie Nr. 2 G-Dur, Neruda: Trompetenkonzert EsDur, Dvořák: Nocturne B-Dur op. 40 & Zwei Walzer op. 54 (Auszüge), Hummel: Introduction, Thema und Variationen f-Moll op. 102, Vanhal: Sinfonia g-Moll & Flügelhornkonzert F-Dur 19:30 Staatsoper Puccini: Manon Lescaut. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Olivier Tambosi (Regie)

Osnabrück

19:30 Staatsoper Wagner: Der fliegende Holländer

Osnabrück

11:30 emma-theater HOME SWEET HOME. Mauro de Candias (Choreografie)

20:00 NDR Landesfunkhaus Igor Levit (Klavier), NDR Radiophilharmonie Weitere Infos siehe Tipp

19:30 emma-theater HOME SWEET HOME. Mauro de Candias (Choreografie). Musik von Karaindrou & Sciarrino

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 11.17 Niedersachsen & Bremen 23


Klassikprogramm

25.11. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Cage: Europeras 1 & 2 Bremen

20:00 Glocke Maria João Pires & Julien Libeer (Klavier), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Trevor Pinnock (Leitung). Fauré: Masques et bergamasques, Mozart: Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur „Jeunehomme“ & Konzert für zwei Klaviere Nr. 10 Es-Dur, Busoni/Adams: Berceuse élégiaque (Auszüge) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto Hameln

19:30 Haus der Kirche Albrecht Menzel (Violine), Magda Amara (Klavier). Brahms: Violinsonaten Nr. 1-3 & Scherzo aus der Violinsonate „FAE“ Hannover

Bremerhaven

Hannover

19:30 Stadttheater Prokofjew: Romeo und Julia. Sergei Vanaev (Choreografie), Ektoras Tartanis (Leitung)

19:30 Staatsoper Lars Vogt (Klavier), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, Franck: Sinfonie d-Moll

Diepholz

17:00 Theater qunst.quintett, Katharina Koval (Klavier) Göttingen

19:00 St. Johannis Rütti: EmmausOratorium (UA). Göttinger Stadtkantorei, Bernd Eberhardt (Leitung)

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Nordische Känge. Andrea Lieberknecht (Flöte), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung)

Lüneburg

17:00 St. Vitus Kirche Lacrimosa. Norddeutscher Figuralchor, Bremer Philharmoniker, Paul McCreesh (Leitung)

19:30 Staatstheater Bizet: Carmen Osnabrück

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung)

26.11. Sonntag Adendorf

17:00 Emmauskirche (Gemeindesaal) Tänze aller ARTen. Henning Lucius & Matthias Veit (Klavier) Braunschweig

18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Salvatori/Smith: How to Kill Your Mother - Projekt Elektra (UA). Till Kleine-Möller (Regie) Bremen

11:00 Glocke Norddeutscher Figuralchor, Bremer Philharmoniker, Paul McCreesh (Leitung). Werke von Dowland, Britten & Mozart 24 Niedersachsen & Bremen concerti 11.17

11:00 & 19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel

16:00 Sprengel-Museum Johannes Brahms in Hannover: Liebeslieder. Ania Vegry (Sopran), Maraike Morr (Mezzosopran), Simon Bode (Tenor), Matthias Winckler (Bariton), Jan Philip Schulze (Klavier) 17:00 Staatsoper Lars Vogt (Klavier), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15, Franck: Sinfonie d-Moll

19:30 Staatsoper Donizetti: Der Liebestrank. Daniel Klein (Leitung) 20:00 Marktkirche JohannesBrahms-Chor Hannover. Koerppen: Jona, Pärt: Berliner Messe

Oldenburg

Braunschweig

Hannover

Hildesheim

15:00 & 17:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 20:00 Leuphana Universität (Audimax) Signe Ravn Heiberg (Sopran), Lüneburger Symphoniker, Thomas Dorsch (Leitung). Webern: Passacaglia op. 1, R. Strauss: Vier letzte Lieder, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll

28.11. Dienstag

15:00 St. Lamberti (Gemeindesaal) Familienkonzert: Die Bremer Stadtmusikanten Löningen

Lüneburg

19:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulrich Stöcker (Leitung) Oldenburg

11:30 Staatstheater Familienkonzert: Haydn 19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail Osnabrück

19:30 emma-theater HOME SWEET HOME. Mauro de Candias (Choreografie)

27.11. Montag Bremen

20:00 Glocke Lacrimosa. Norddeutscher Figuralchor, Bremer Philharmoniker, Paul McCreesh (Leitung). Werke von Dowland, Britten & Mozart Bremerhaven

20:00 Stadttheater Andrea Lieberknecht (Flöte), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Gade: Konzertouvertüre „Nachklänge von Ossian“ , Nielsen: Flötenkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 2

Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Lukás Vondrácek (Klavier) Lüneburg

20:00 Theater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Thomas Dorsch (Leitung) Oldenburg

20:00 Staatstheater From the Lighthouse/Is this it?/Tensile involvement/ Harmonic Language. Lester René González Àlvarez, Antoine Jully & Alwin Nikolais (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Verdi: Rigoletto

29.11. Mittwoch Bremen

18:05 Glocke Nussknacker und Mäusekönig. Bremer Philharmoniker, Mihhail Gerts (Leitung), Annemaaike Bakker (Lesung)

30.11. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Massenet: Werther. Benjamin Prins (Regie) Bremen

20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Sharon Kam (Klarinette), Florian Donderer (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Kiveli Dörken (Klavier). Messiaen: Quatour pour la fin du temps Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung)


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Festivalguide

Festival im Schnee Außerhalb der lauen Sommerzeit huldigen Winterfestivals der Schönheiten der kalten Monate mit stimmungsvollen Konzerten. Von Teresa Pieschacón Raphael für alle Jahreszeiten. Wie in so gut im Kurgarten und dem Bad Kissingen. Kaiser, Könige prächtigen Arkadenbau flanieund Künstler statteten einst ren lässt, weil die bunten Bludem unterfränkischen Kurort men und Bäume ihren Winterebenso einen Besuch ab wie die schlaf halten, so steht doch der Anverwandtschaft verschiede- „Kissinger Winterzauber“ bener Napoleons. Rossini, Ri- reit, das Publikum auf höchschard Strauss, Max Reger oder tem Niveau zu unterhalten mit die „schwedische Nachtigall“ einem Mix aus Klassik, Pop, Jenny Lind besuchten regelmä- Jazz und Crossover. In diesem ßig Bad Kissingen. Und auch Jahr wird das Klassische Ruswenn es sich im Winter nicht sische Ballett aus Moskau mit

Foto: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH, Peter Ernst/Stifuntg Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

M

ein Gott, was machen wir denn bloß im Winter“, stöhnte FAZAutorin Elke Heidenreich bei ihrer Reise im Sommer 2009 durch die europäische Festivallandschaft, „wenn all diese Festivals vorüber sind?“ Keine Sorge, oft haben die Veranstalter der etablierten Sommerfestivals noch eine Filiale für den Winter eröffnet, manche sogar

Beliebter Konzertort, nicht nur im Winter: der Bad Kissinger Regentenbau

24 concerti November 2017

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


DEUTSCHLAND-TOURNEE

WEIHNACHTSKONZERT

FOTO: LUKAS BECK

Königlicher Spielort: die Friedenskirche im Schlosspark Sanssouci in Potsdam

Wiener Sängerknaben

Schwanensee erwartet sowie man auf den Spuren Friedrich Elbtonal Percussion, die Mozart Hölderlins, der über die RokoHeroes und der Kontrabassist ko-Sommerresidenz der pfälRenaud Garcia-Fons. Besonde- zischen Kurfürsten Karl Philre Weihnachtsstimmung bietet ipp und Karl Theodor schrieb: der Max-Littmann-Saal im Re- „Beschreibung ist hier wenig. gentenbau, einst der „Fürst Man muß die Pracht, die auunter den Konzertsälen“. Fast ßerordentliche Schönheit der alle großen Orchester machten Kunst, die ausgesuchten Gevor dem Zweiten Weltkrieg hier mälde, die Gebäude, die Wasihre Tonaufnahmen, denn nir- serwerke usw. selbst gesehen gendwo war die Akustik besser. haben, wenn man sich einen Richard Tauber, Benjamino Begriff davonmachen will.“ Gigli, Zarah Leander traten hier „Affekt!“, ruft denn auch recht auf, Franz Lehár und Oswald barock das Symposion zum Kabasta dirigierten. zwölften „Winter in Schwetzingen“. Die neapolitanische Winter auf dem Schloss Oper steht auf dem Programm 235 Kilometer südwestlich. und mit ihr Alessandro ScarSchwetzingen. Hier wandelt lattis Marco Attilio Regolo und Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

26.11.17 | 17.OO Neubaukirche Würzburg 29.11.17 | 19.3O Kurhaus Wiesbaden 3O.11.17 | 19.3O Kulturhaus Gotha 1.12.17 | 2O.OO Kulturpalast Dresden (ausverk.) 2.12.17 | 18.OO Konzerthalle C.P. E. Bach Frankfurt/Oder 3.12.17 | 2O.OO Thomaskirche Leipzig 8.12.17 | 19.3O Nikolaikirche Potsdam 1O.12.17 | 16.OO Philharmonie KMS | Berlin 13.12.17 | 19.3O Theater am Aegi | Hannover 14.12.17 | 19.3O Kurhaus Bad Hamm 2O.12.17 | 19.3O Theater an der Blinke | Leer 21.12.17 | 19.3O Die Glocke | Bremen

TICKETS: WWW.EVENTIM.DE UND AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN


Festivalguide

Niccolò Antonio Zingarellis Giulietta e Romeo. Nicola Antonio Porpora wird an seinem 250. Todestag geehrt, und selbstverständlich erklingt Bachs Weihnachtsoratorium. Von einem Schloss ins Bundesland der Schlösser: Mecklenburg-Vorpommern. Über zweitausend Burgen, Schlösser und Herrenhäuser soll es dort geben. Wie etwa Schloss und Gut Ulrichshusen, ein prächtiger Renaissancebau und ein Stück typisch deutscher Geschichte. In der DDR war hier ein „Konsum“ untergebracht, nach der Wende kaufte die Eignerfamilie von Maltzan die Ruine zurück und sanierte sie. Im Winter laden Carolin Widmann, 26  concerti November 2017

das Armida Quartett und andere in der Adventszeit zu einer dreitägigen „Winterlichen Schubertiade“ mit Musik von Schubert, Bach und Mozart ein – inklusive Winterspaziergang zur Wüsten Kirche, Adventsliedersingen bei Stollen und Glühwein. Daniel Hope und Nils Mönkemeyer sind ebenfalls da sowie Martin Stadtfeld. Die temperamentvolle Simone Kermes wird auf dem Neujahrskonzert mit Strauss-Liedern, internationalen Chansons und Filmsongs einheizen. Abstecher nach Salzburg

Auch im Winter ist etwas los in Mozarts Geburtsstadt. Eis-

laufen kann man im Herzen der Stadt, direkt vor dem Dom und dem Glockenspiel am Mozartplatz, Rodeln gleich neben dem Schloss Leopoldskron. Ende November bis Anfang Dezember lockt das Avantgarde-Festival „Dialoge“ mit dem tschechischen Komponisten Miroslav Srnka. Und im Januar die „Mozartwoche“. Nein, Mozart liebte Salzburg nicht. Dafür aber lieben die Salzburger ihn, denn sie feiern ihn jedes Jahr in zeitlicher Nähe zu seinem Geburtstag. Eröffnet wird das Festival mit einer Neuinszenierung der Mozart-Oper Die Entführung aus dem Serail, unter der Leitung von René Jacobs, mit Peter Lohmey= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: CH-info.ch/Wikimedia Commons

Beim Festival in Arosa wird auch dieses kleine »Bergkirchli« als Spielort genutzt


mit ein in die Konzerte, die in Kirchen, alten Kinos, Hotelhallen, Museen und sogar einer Werkstatt stattfinden. „Ein Klassikmusikfestival, das rockt“, schrieb die Times. Hermann Hesses Schneeparadies

Der Winter ist lang, besonders in den Alpen, deshalb last but not least von hier aus ab in den Süden, 2 000 Kilometer in die Schweiz, nach Arosa. Hier auf 1 800 Metern über dem Meeresspiegel weht die reine Bergluft, die offenbar manchen im 19. Jahrhundert half, sich von der „weißen Pest“, der Tuberkulose zu befreien. Der begeisterte Skifahrer Hermann Hesse kurierte weniger seine Lunge als vielmehr seinen Fuß aus, als er unter dem Titel Winterferien eine kleine

CD HMM 902291

© Molina Visuals

er als Bassa Selim. Die Wiener sagen sich Bär und Elch gute Philharmoniker werden erwar- Nacht, hier ist Schweden am tet, Valery Gergiev, Daniel Ba- schwedischsten, denn hier werrenboim, András Schiff, Robert den die berühmten DalarnaLevin, Piotr Anderszewski, Holzpferde geschnitzt und David Fray, Marlis Petersen u. a. bemalt. Jeder Schwede kennt Stets mit von der Partie: das Mora, weil hier auch der VasaMozarteum-Orchester. 50 Jah- Lauf, der älteste und mit 90 re war Mozart bereits tot, als Kilometern längste Skilanglauf seine Witwe Constanze, da- der Welt endet, der an jedem mals fast 80 Jahre alt, sich für ersten Märzsonntag eine wahdie Gründung einer Orchester- re Völkerwanderung in Gang akademie einsetzte, unter- setzt. Überschaubar ist eher stützt von Franz Xaver Wolf- das Publikum, das sich jedes gang und Carl Thomas, den Jahr zu einem Musikfestival beiden Söhnen Mozarts. 1908 einfindet, das man hier schlicht erhielt das Orchester seinen „Vinterfest“ genannt hat. Dabei ist der isländische Pianist und heutigen Namen. künstlerische Leiter Víkingur Winter in Schweden Ólafsson recht rührig, wenn es Es geht weiter, fast 2 000 Kilo- um sein Festival geht. Seine meter hoch in den Norden nach jungen Künstler, darunter der Mora am malerischen Siljan- Cembalist Mahan Esfahani, der See, gut 350 Kilometer nord- im letzten Jahr da war, bringen westlich von Stockholm. Hier eine frische kreative Stimmung

WOLFGANG AMADEUS MOZART

RENÉRIASJACOBS KAMMERCHOR

FREIBURGER BAROCKORCHESTER

REQUIEM

SOPHIE KARTHÄUSER, MARIE-CLAUDE CHAPPUIS MAXIMILIAN SCHMITT, JOHANNES WEISSER René Jacobs’ Studio-Aufnahme in der Fassung des jungen französischen Komponisten Pierre-Henri Dutron harmoniamundi.com

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27/09/2017 09:30 November 2017 concerti  27


Festivalguide

Geschichte über seinen Aufenthalt 1928 und 1929 schrieb. Das schlichte „Bergkirchli“ von 1490 mit dem holzverkleideten, zehn Meter hohen Turm, das älteste Gebäude in Arosa, hat er wohl gekannt. Heute wird im kargen Kirchenraum mit Platz für 70 Menschen auf Holzbänken und bei Kerzenlicht erhabene Musik geboten von der historischen Orgel von 1760 mit Flügeltüren und vier Registern. Wacker behauptet sich dieses kleine feine Festival gegen das brachiale „Humor-

festival“, das die Skisaison mit Kabarett, Pantomime und Slapstick eröffnet. Hermann Hesse, der stets in Begleitung seiner Frau Ninon kam, amüsierte sich hier seinerzeit bei Wein und Jazzmusik und freute sich auf eine Welt von „vergnügten, eleganten, sportlichen, großstädtischen Menschen“. Doch dann plagte den Nobelpreisträger das schlechte Gewissen: „Aber nachher sagte mir ein Katzenjammer, daß ich mich doch getäuscht habe und daß das

Parkett, der Salon und der Tanzboden für mich weit gefährlicher und unbekömmlicher sei als der Übungshügel.“ Und: „Es ist leider so teuer und so viel Menschen, daß ich mich eigentlich schäme, in dieser Atmosphäre eines gewissen Luxus zu sein“. Die Studentenkonzertkarte fürs Bergkirchli kostet heutzutage übrigens kaum mehr als eine Runde Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Vielleicht wird dann auch Elke Heidenreich bald den Winter zu schätzen wissen. Kissinger Winterzauber 16.12.2017–7.1.2018 Mozart Heroes, Elbtonal Percussion, Berliner Symphoniker, Renaud Garcia-Fons, Shirley Brill u. a. Bad Kissingen Winter in Schwetzingen 29.11.2017–9.2.2018 lautten compagney, Aasmin Özkan, Philharmonisches Barock Orchester Heidelberg, Hannah Zumsande, Julia Schröder, Gerd Amelung u. a. Schwetzingen Mozartwoche 26.1.–4.2.2018 René Jacobs, Akademie für Alte Musik Berlin, András Schiff, Wiener Philharmoniker, Robin Ticciati, Renaud Capuçon u. a. Salzburg Festspiele MecklenburgVorpommern im Winter 20.11.2017–7.1.2018 Martin Stadtfeld, Simone Kermes, Fauré Quartett, Carolin Widmann, Daniel Hope, Lucas und Arthus Jussen, Nils Mönkemeyer u. a. Schwiessel, Ulrichshusen & Stolpe

Klein, aber fein: das Vinterfest im schwedischen Falun

28  concerti November 2017

Vinterfest. Musik i Dalarna 16.–19.2.2018 Yura Lee, Vikingur Ólafsson, Marianna Shirinyan, Anna Larsson, Jakob Koranyi, Mahan Esfahani, Dalasinfoniettan u. a. Falun (Schweden) = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Martin Litens

arosa musik festival 27.1.–18.3.2018 casalQuartett, Fathom String Trio, Oliver Schnyder, Duo Mar y Monte, Sebastian Bohren u. a. Arosa (Schweiz)


Die Kunst- und Kultur-Highlights der Hauptstadt Lesen Sie jetzt in der neuen Ausgabe von Tagesspiegel „Kunst Berlin“: Das große Interview mit Johann König: Der Galerist über erfolgreiche Verkäufe, unterschiedliche Sammlertypen und seine Pläne für London. Kunstspaziergänge durch die Stadt: Vom Schöneberger Kiez bis zur Beton-Architektur – fünf Experten führen Sie auf persönlichen Spaziergängen durch Berlin. Ganz nah dran – die Kunst im eigenen Wohnzimmer: 10 Berliner verraten uns, was ihnen die Kunst an ihren eigenen vier Wänden bedeutet. 24 Stunden im Leben einer Malerin: Die Berliner Künstlerin und ehemalige UdK-Professorin Leiko Ikemura öffnet ihr Reisetagebuch. Jetzt im Handel erhältlich oder einfach versandkostenfrei bestellen. Auch als E-Magazine erhältlich: www.tagesspiegel.de/emagazine-kunst

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Festivalguide

Aus der Finsternis gezogen

le Jahre wäre vielleicht die Music in Deutschland nicht noch elend und erbärmlich geblieben, wenn kein Telemann aufgestanden, der durch sein göttliches Genie und durch seinen überaus großen Fleiß die Music aus der Finsterniß herausgezogen, und ihr einen ganz anderen und neueren Schwung gegeben?“, liest man in einem Kondolenzschreiben des Komponisten Johann Heinrich Rolle anlässlich des Todes Telemanns im Jahre 1767. Georg Philipp Telemann, porträtiert von Georg Lichtensteger (um 1745)

Q

ualität statt Quantität, lautet eine oft zitierte Forderung, wenn es darum geht, die Güte einer Arbeit oder eines Produkts zu sichern. Als wenn diese beiden Eigenschaften sich kategorisch ausschließen würden. Auch ein Komponist wie Georg Philipp Telemann geriet posthum in Verruf, weil er so produktiv war, dass man sich rund 200 Jahre gar nicht mehr die Mühe machte, genau hinzusehen, welche Schätze des Hamburger „Director Musices“ in den Archiven schlummerten. Telemanns Zeitgenossen dagegen verehrten den Barockkomponisten wie keinen zweiten: „Wie vie30 concerti November 2017

Galionsfigur des »gemischten Geschmacks«

Als musikalische Lichtgestalt wurde Telemann aber nicht nur in Deutschland gefeiert. Die damaligen Bestelllisten seiner Tafelmusik enthalten Namen aus ganz Europa. Umgekehrt führt der findige und immer neugierige Komponist in seinem Werk Stile aus ganz Europa zusammen, verbindet italienische Sanglichkeit mit französischer Tanzmusik, deutscher Formstrenge und polnischer Folklore und wird so zur Galionsfigur des sogenannten „vermischten Geschmacks“, des „goût mélangé“ – obwohl Telemann selbst sehr sesshaft war und die letzten 46 Jahre seines Lebens fast ausschließlich in Hamburg verbrachte. Zu Ehren des Jubilars stellen nun der NDR und die Hambur-

ger Elbphilharmonie ein Festival mit 16 Veranstaltungen auf die Beine. So führen das französische Barockensemble Les Talens Lyriques und Mezzosopranistin Ann Hallenberg in der Laeiszhalle Telemann-Arien im Stile Lullys mit einer Kantate und einer Suite Rameaus zusammen, von dessen Oper Castor et Pollux Telemann nach seinem achtmonatigen Auf-enthalt in Paris in den Jahren 1737/38 noch Jahrzehnte später schwärmte. Als Artist in Residence betrachtet der französische Cembalist Jean Rondeau den Jubilar von vier verschiedenen Seiten: Mit einem Solo-Konzert sorgt der 26-Jährige für eine Begegnung Telemanns mit seinem Patenkind Carl Philipp Emanuel Bach und dessen Vater Johann Sebastian Bach. Mit seinem Ensemble Nevermind lädt er ins Bucerius Kunst Forum, wo die „Pariser Quartette“ den Duft aristokratischer Salons verströmen. Eine etwas andere Salon­ atmosphäre bietet der klub­ ähnliche Resonanzraum St. Pauli, wo Rondeau mit den Hausherren vom Ensemble Resonanz zusammentrifft und die Barockmeister Telemann und Bach sich an zeitgenössischen Klängen von Giacinto Scelsi und György Kurtág reiben. Vollends in der Gegenwart angekommen ist der Jubilar, = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: gemeinfrei, Uwe Arens

Zum krönenden Abschluss des Jubiläumsjahrs zum 250. Todestag des Komponisten lockt das Telemann-Festival mit erstklassig besetzter Vokal- und Instrumentalmusik. Von Sören Ingwersen


Läutet das Festival ein – und schließt es auch ab: die Akademie für Alte Musik Berlin

wenn der Cembalist mit der Sturmfrisur gemeinsam mit der NDR Bigband Telemanns Jazzverträglichkeit auslotet. Rondeau selbst ist ein leidenschaftlicher Jazzer am Klavier, weshalb für ihn die Improvisation ein wesentlicher Bestandteil der Barockmusik ist. Dass Telemann auch über 40 Opern komponiert hat – wer hätte es gedacht? Etwa die Hälfte davon entstand ab 1722 in den 16 Jahren, in denen Telemann die Gänsemarktoper leitete. Zur Eröffnung des Festivals erzählt Miriways in der Laeiszhalle von einem rebellischen Umsturz im alten Persien – eine konzertante Aufführung mit der Akademie für Alte Musik Berlin, die das Festival zwölf Tage später mit dem Singgedicht Tage des Gerichts ausklingen lässt. „Wer auf Instrumenten spielt, muss des Singens kündig seyn“, lautete Telemanns Credo. Dass er die Vorzüge der menschli-

chen Stimme zu schätzen Andreas Fischer erinnert an wusste, bewies der Komponist jenen Ort, an dem Telemann auch mit seinen etwa 700 Ari- seinen Einstand in Hamburg en, 46 Passionen, der kaum gab: Am Vormittag des 17. Sepfassbaren Summe von 1750 tember 1721 fand in St. KathaKirchenkantaten und sechs rinen erstmals eine AuffühOratorien. Besondern häufig rung seiner Kirchenmusik statt. wurde das Passionsoratorium In den folgenden Jahrzenten Seliges Erwägen des bittern ließ der geschäftstüchtige BaLeidens und Sterbens Jesu rockmeister seine Musik in der Christi zu Telemanns Zeit in ganzen Stadt erklingen, auch Hamburg aufgeführt. In der an bürgerlichen Orten wie dem Laeiszhalle bringen das Frei- Drillhaus, dem Eimbeckschen burger Barockorchester und Haus oder dem Konzertsaal sechs Gesangssolisten das heu- „auf dem Kamp“ in unmittelbate selten gespielte Werk wieder rer Nähe der heutigen Laeiszzu Gehör. halle. Auch mit seinen sehr unterschiedlichen Spielstätten Hamburg als Musikstadt – erinnert das Festival daran, Telemann sei dank dass erst durch Telemann HamTelemanns unermesslich viel- burg zu einer wahren Musikseitiges Instrumentalwerk stadt wurde. wird exemplarisch veredelt, wenn Flötistin Dorothee Oberlinger und ihr „Ensemble 1700“ Telemann-Festival 24.11.–3.12.2017 sich mit Suiten, Concertos und Michael Volle, Jean Rondeau, Duetten wendig durch alle euDorothee Oberlinger, Les Talens ropäischen Nationalstile beweLyriques, I Giardino Armonico u. a. Hamburg gen. Und ein Orgelkonzert mit

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

November 2017 concerti   31


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Auf der Opernbühne ist Juan Diego Flórez als Mozart-Interpret leider (noch) nicht zu erleben

Verwandlungskünstler

Z

war erhielt Juan Diego Flórez 2006 die österreichische Staatsbürgerschaft und ist seit zehn Jahren mit einer Deutschen verheiratet, doch dass der gebürtige Peruaner jetzt in deutscher Sprache singt, überrascht. Wie er die Tamino-Arie aus der Zauberflöte singt, ist eine Sensation: weich, sensibel in der Ausdeutung der Wort-Ton-Beziehung, aber auch mit sehr viel Energie. Nicht nur hier wird Flórez’ Mozart strahlend ge32 concerti November 2017

recht und erschafft gültige Charaktere aus einzelnen Arien, selbst einen Idomeneo, der weder seiner vokalen Statur noch seinem Temperament nahe ist. Ein Phlegmatiker wird zum Feuerkopf

Absoluter Höhepunkt dieses von Riccardo Minasi und dem Orchestra La Scintilla mit sehr eigenen Klangvorstellungen auf höchstem Niveau begleiteten Recitals sind ausgerechnet

die Tenor-Arien aus Don Giovanni. Unter anderem mit so organischen wie spektakulären Verzierungen in den Da-CapoTeilen erfindet Flórez den oft als reizlosen Phlegmatiker zu erlebenden Don Ottavio geradezu neu – als engelsgleichen Feuerkopf! Andreas Falentin Juan Diego Flórez – Mozart Juan Diego Flórez (Tenor), Orchestra La Scintilla, Riccardo Minasi (Leitung). Sony Classical

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Foto: Kristin Höbermann

Juan Diego Flórez erschafft auf seinem MozartAlbum schillernde wie tiefgründige Charaktere

***** = herausragend


nuPro® Aktiv-Standboxen Swingende Preziosen

Musikalisches Füllhorn

Crazy Girl Crazy Werke von Berio, Berg & Gershwin Barbara Hannigan (Sopran & Leitung) Ludwig Orchestra Alpha

Prokofjew: Violinkonzerte Nr. 1 & 2 Franziska Pietsch (Violine) Deutsches Symphonie-Orchester BerlinChristian Măcelaru (Leitung) Audite

Barbara Hannigans erste CD, bei der sie ihre beiden Berufe – das Singen und das Dirigieren – verbindet, geht von ihrer Signaturrolle aus, Alban Bergs Lulu. Vom Ludwig Orchestra lustvoll musiziert, von Hannigan dynamisch und freizügig dirigiert und intonationsrein und ausdrucksstark gesungen, erscheinen die gleichnamige Suite, Gershwins neu arrangierten Jazz-Standards und Berios Sequenza III für Solo-Sopran tatsächlich als drei swingende Seiten einer Medaille, drücken Lebensfreude, Individualität und Fremdartigkeit aus und beglaubigen Hannigans künstlerisches Credo: „Taking Risks!“. (AF)

Bei Prokofjew glänzen Franziska Pietsch und das DSO auf Augenhöhe. Das Orchester unter der Leitung von Christian Măcelaru kreiert inspirierte Klangräume für die Entfaltung der Solovioline, gleichzeitig treten einzelne Orchestersolisten und -gruppen in lebhafte Dialoge mit der Solistin. Alle Akteure folgen bei Prokofjews Konzert Nr. 1 souverän sämtlichen Kapriolen, stilistischen Anspielungen und Gefühlsumschwüngen des jungen Prokofjew. Bei der Nr. 2, hintergründiger, werden die vielfältigen Ebenen meisterhaft ausgeleuchtet. Spannend bis zum Schluss. Eine Referenzaufnahme für beide Konzerte! (EW)

Pianistische Wundertaten

Harmonische Gegensätze

Mehr Klangfaszination!

A-500

A-700

SIEGER

SIEGER

2017 Chopin Evocations Daniil Trifonov & Sergei Babayan (Klavier), Mahler Chamber Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung) Deutsche Grammophon

Brahms: Cellosonaten Nr. 1 & 2 Duo Leonore Solo Musica

Nur Daniil Trifonov kann sich eine derart individuelle Hommage an Frédéric Chopin erlauben. Im Zentrum stehen dessen zwei Klavierkonzerte in einer behutsamen Neuinstrumentation von Trifonovs Mentor Mikhail Pletnev. Dabei gerät die angestrebte kammermusikalische Durchhörbarkeit nicht ganz zu der größeren Kontrastbreite, die dem Solisten mehr Möglichkeiten des Dialogs mit dem Mahler Chamber Orchester hätte bieten sollen. Der Kontrast zu den von Trifonov zelebrierten ChopinReminiszenzen von Schumann, Grieg, Barber und Mompou wird für Diskussionen sorgen, soviel ist sicher. (RD)

Passender als es Brahms mit „Licht und Schatten“ bezeichnet hat, sind seine beiden Cellosonaten kaum zu charakterisieren. Das Duo Leonore setzt die allegorisierende Aussage des Komponisten in den Fokus dieser Einspielung – ob bewusst oder unbewusst ist bei der Qualität der Interpretation nebensächlich. Beide Musiker treffen den sensibel-melancholischen Tonfall der e-Moll-Sonate von dem in der Tradition Beethovens stehendem Hauptthema bis zum kraftvollen Fugenfinale. Der Gegensatz zur leuchtend und feierlich gelungenen F-Dur-Sonate ist demgemäß ganz nach Komponistenintention. (JB)

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Ehrliche Lautsprecher


Rezensionen

Mitreißender Mahler

Übertriebener Mendelssohn

Strauss: Also sprach Zarathustra Mahler: Totenfeier Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Tobias Berndt (Orgel), Vladimir Jurowski (Leitung). Pentatone

Mendelssohn: Streichqartette Nr. 2, 4 & 7, „Ist es wahr“ op. 9 Arod Quartett Marianne Crebassa (Mezzosopran) Erato

Vladimir Jurowski ist frischgebackener Chef des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Auf CD hat er mit „seinem“ RSB Schwergewichte eingespielt: Mahlers Totenfeier, die Urfassung des Kopfsatzes aus dessen Sinfonie Nr. 2, gerät grandios und mitreißend. Jurowski beweist langen Atem und arbeitet gleichzeitig Verwerfungen und Umbrüche in Mahlers Musik heraus. Der Strauss-Hit Also sprach Zarathustra dagegen ist weniger gelungen. Der berühmte Anfang wird gleich zu flott genommen, was auf Kosten der Spannung geht. Auch danach verpufft manches. Das können die noch besser. (EW)

Das junge Quatuor Arod überrascht in dieser Einspielung mit ungewöhnlichen Interpretationen ausgewählter Quartettkompositionen Mendelssohns, nimmt es dabei aber mit seinem „Überflieger“-Image etwas zu wörtlich. Im halsbrecherischem Tempo hasten die Franzosen durch Allegro und Scherzo des ohnehin bewegten e-Moll-Quartetts – ein Ansatz, der weder dem lyrischen Hauptthema noch den Tremoli des zweiten Satzes zugute kommt. Insgesamt zu überschwänglich gerät das Spätwerk op. 81. Ein Highlight des Albums ist Marianne Crebassas’ fulminanter Gastauftritt im Lied Frage. (JB)

Virtuoser Ysaÿe

Berührender Händel

Hommage a Ysaÿe Werke von Bach, Enescu, Tartini, Ysaÿe & Kreisler Sergey Malov (Violine & Cello da Spalla) Solo Musica

The Händel Album Arien aus Imeneo, Siroe, Serse, Radamisto, Flavio, Tolomeo u. a. Philippe Jaroussky (Countertenor & Leitung), Ensemble Artaserse. Erato

Ysaÿes Solosonaten sind bekanntlich den sechs bedeutendsten Violinisten vom Anfang des 20. Jahrhunderts gewidmet. Sergey Malov kombiniert in seiner bereits dritten CD für Violine solo die anspruchsvollen Stücke mit den individuellen VirtuositätsSchaustücken der Widmungsträger, etwa eines Fritz Kreisler oder Joseph Szigeti. Und er wird ihnen spieltechnisch mühelos gerecht. Dennoch wirkt sein Spiel, trotz vieler sinnlicher Töne und Linien, oft sperrig, zu sehr auf sich selbst bezogen, in sich hineingehört. Der Hörer bewundert die Virtuosität, erhält aber selten Zugang zur Musik. (AF)

Philippe Jaroussky hat sich für seine aktuelle Solo-CD Händel vorgenommen. Seine Stimme ist nicht mehr so stahlblau wie früher, knallt auch nicht mehr derart, dafür hat sie mehr an Wärme und Erdung gewonnen. Ihm gelingt damit ein unmittelbarer Ausdruck, gestützt von absoluter technischer Souveränität und eminenter Wandlungsfähigkeit. Auf diese Weise schickt er uns Hörer durch ein Wechselbad der Affekte, dass es Gänsehaut erzeugt. Das Ensemble Artaserse zieht konsequent mit und bringt ein wunderbar transparentes Klangbild hervor. Sehr berührend, wirkliches Opernglück! (EW)

34 concerti November 2017

Kurz Besprochen Amor fatale – Arien von Rossini Marina Rebeka (Sopran), Münchner RO, Marco Armiliato (Ltg). BR-Klassik Für dieses Recital mit Rossinis tragischen Frauenrollen suchte Sopranistin Marina Rebeka in seinen Handschriften nach den unerschlossenen Geheimnissen dieser Musik. (RD)

Schubert: Die schöne Müllerin Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier) Sony Classical Neuaufnahme nach 14 Jahren: Christian Gerhaher und Gerold Huber haben Schuberts Die schöne Müllerin um die nicht vertonten Texte aus Wilhelm Müllers Gedichtzyklus erweitert. (AF) Serenade – Werke von Gounod, Bizet, Meyerbeer, Chabrier u. a. Thomas Hampson (Bariton), Maciej Pikulski (Klavier). Pentatone Bariton Thomas Hampson wahrt in den französischen „Mélodies“ immer die Gesetze des musikalischen Salons: Noblesse und Leidenschaft in der Rhetorik. (RD)

Dreams Pretty Yende (Sopran), Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, Giacomo Sagripanti (Ltg). Sony Classical Versprechen eingelöst: Die südafri­ kanische Sopranistin brilliert auch auf ihrer intelligent zusammengestellten zweiten CD mit gesunder Technik und Lebensfreude. (AF) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts Oktober (8.9.– 5.10.2017)

1

Jonas Kaufmann

2

Anna Netrebko & Yusif Eyvazov

3

Maria Callas

(Neu)

(1)

(Neu)

L’Opéra Sony Classical

Romanza Panorama

Callas-Remastered Live Recordings 1949–1964 Warner Classics Callas neu erlebt: In neuem Remastering zeigen die zwanzig Operngesamtaufnahmen die atemberaubende Kunst der Sopranistin – packender als jede Studioaufnahme!

4

(Neu)

Krystian Zimerman

Schubert: Piano Sonatas D 959 & D 960 Deutsche Grammophon Erstmals seit einem Vierteljahrhundert veröffentlicht der Ausnahmepianist ein Solo-Album für das Gelb-Label und präsentiert die letzten beiden Klaviersonaten von Franz Schubert.

5

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

6

Jascha Heifetz Complete Stereo Collection Remastered

7

Evgeny Kissin

8

Jonas Kaufmann

9

Ludovico Einaudi

(Neu)

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(4)

(11)

10 (Neu)

11

Francesco Tristano

12

Maria Callas

13

Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester

14

Jay Alexander, Orchester der Kulturen, Adrian Werum

15

Ragna Schirmer, Staatskapelle Halle & Ariane Matiakh

16

Matthias Well, Maria Well, Zdravko Zivkovic

Beethoven Deutsche Grammophon

Dolce Vita Sony Classical

Elements We Love Music

Villazón, Abdrazakov, Nézet-Seguin Duets Deutsche Grammophon

Live & Alive Warner Classics

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Elbphilharmonie First Recording Sony Classical

(10)

Schön ist die Welt Panorama

(3)

Clara Berlin Classics

(Neu)

Funeralissimo Genuin

(Neu)

Der Spross der derzeit wohl berühmtesten bayerischen Musikerfamilie versammelt auf dieser CD Trauermusiken aller Zeiten und Kontinente. Dennoch wirkt die Musik voller Leben.

Händel Goes Wild Erato

RCA Red Seal

Piano Circle Songs Sony Classical

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17

Jonas Kaufmann

18

Beczała, Netrebko, Thielemann, Staatskapelle Dresden

19

Sir Georg Solti & Chicago Symphony Orchestra

20

Regula Mühlemann

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

(16)

Wagner: Lohengrin Deutsche Grammophon

(9)

The Complete Recordings Decca Records

(Neu)

Cleopatra – Baroque Arias Sony Classical

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In mehr als achtzig Opern des 17. und 18. Jahrhunderts erscheint die Figur Kleopatra. Die junge Schweizer Sopranistin hat nun die schönsten Arien der Königin auf CD vereint.

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

November 2017 concerti   35


Blind gehört

1976 im ungarischen Szeged geboren, studierte Gábor Boldoczki an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest Trompete, wo er heute als Professor lehrt. Der Preisträger des Internationalen Maurice-AndréWettbewerbs und des Musikwettbewerbs der ARD ist gefragter Solist für zeitgenössische Musik und deren Uraufführungen. Darüber hinaus erstreckt sich sein Repertoire von Johann Sebastian Bach über Paul Hindemith bis hin zu György Ligeti.

36  concerti November 2017

Foto: Marco Borggreve

zur Person


»Man hört, dass er ein guter Mensch ist« Der Trompeter Gábor Boldoczki hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Maximilian Theiss

S

eit der Bekanntgabe im Sommer, dass Gábor Boldoczki erneut ECHOKlassik-Preisträger wird, verdichtete sich sein Terminkalender urplötzlich. Trotzdem fand der ungarische Trompeter in seiner Budapester Wahlheimat Zeit für unser „Blind gehört“ ... Mozart: „Der Hölle Rache“ aus „Die Zauberflöte“ Gábor Boldoczki, Franz Liszt CO, János Rolla (Ltg). Sony Classical 2002

Ach, das war meine erste Aufnahme vor fünfzehn Jahren. Ich denke gerne an diese Zeit zurück, als ich das Album eingespielt habe. Die Arie der Königin der Nacht habe ich öfters auf Konzerten oder bei Fernsehauftritten gespielt. Mir war es schon immer sehr wichtig, mich nicht ausschließlich mit Original-Literatur für Trompete zu beschäftigen, sondern auch Werke in mein Repertoire aufzunehmen, die nicht ursprünglich für Trompete komponiert wurden. Wenn ich Arien auf der Trompete spiele, kann ich als Instrumentalist viel von den Sängern lernen, da das Singen die natürlichste Form des Musizierens ist. Deshalb will ich auf meiner Trom-

pete immer so spielen, als würde ich singen. Telemann: Allegro aus Concerto Nr. 1 D-Dur Matthias Höfs, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Berlin Classics 2016

Ah, Telemann, muss natürlich sein in seinem 250. Todesjahr. Die Aufnahme kenne ich noch gar nicht, sehr schön! Das kann nur Matthias Höfs sein, mit dem ich gut befreundet bin. Alles sehr elegant gespielt, einfach wunderbar. Bei diesem Telemann-Konzert muss man immer gut in Form sein – bei einem Auftritt und bei einer CD-Einspielung. Am Ende kann dabei also nur eine ehrliche Interpretation, ein Spiegel der Seele herauskommen. Und hier hört man einfach, dass Matthias ein guter und netter Mensch ist (lacht). Fasch: Trumpet Concerto in D Alison Balsom, Academy of Ancient Music, Pavel Beznosiuk (Ltg). Warner Classics 2015

Alison Balsom – tolle Trompeterin! Fasch auf historischen Instrumenten zu interpretieren, wie sie es hier macht, ist ein sehr

interessanter Weg. Ich habe früher auch Barocktrompete gespielt, aber immer in einem Ensemble, etwa bei Bach-Kantaten oder in Sinfonien. Ich selbst setze die Barocktrompete bei solistischen Darbietungen nicht ein, aber das hier ist echt eine tolle Aufnahme! Ich finde es interessant, wie die historische Aufführungspraxis auch in unserem Metier Einzug gehalten und vor allem unser Spiel beeinflusst hat. Mir selbst zum Beispiel ist bei der Interpretation eines Stückes sehr wichtig, dass ich möglichst viel über die damalige Zeit und die damalige Art des Musizierens weiß. Ich finde, man sollte die Musiksprache der jeweiligen Epoche gut kennen. Dann kann man für sich selbst entscheiden, welche und wie viele Elemente man davon für sein eigenes Spiel übernimmt. Bach: Jesu meine Freude Maurice André, Hedwig Bilgram (Orgel). EMI Classics 1970

Maurice André muss natürlich bei diesem Interview mit dabei sein (lacht). Aufnahmen wie diese, auf der André eine große und nicht eine PiccoloNovember 2017 concerti   37


Blind gehört

Trompete spielt, sind selten. Aber diese Aufnahme ist wunderschön! Für mich war und ist dieser Trompeter ein wichtiger Künstler, eine Legende! Er war es letztendlich, der der ganzen Welt gezeigt hat, was für ein wundervolles solistisches Instrument die Trompete sein kann. Als ich als Teenager auf die Musikfachschule ging, hat bei uns im Zimmer der Tag immer mit Musik von Maurice André begonnen. Dann ging’s zum Frühstück und danach in den Unterricht. Vor allem damals habe ich unglaublich viele Aufnahmen von ihm gehört und war ein richtiger Fan! 1997 durfte ich ihn dann bei einem Wettbewerb in Paris endlich kennenlernen. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich gefühlt habe, als ich plötzlich im gleich Raum stand wie er und mit ihm die gleiche Luft atmete (lacht)! Mit der Organistin Hedwig Bilgram, die 35 Jahre Andrés Kammermusikpartnerin war, darf ich seit etwa zwanzig Jahren zusammenspielen – für mich eine besondere Ehre! Penderecki: Trom­petenkonzert Gábor Boldoczki, Sinfonietta Cracovia, Jurek Dybali (Ltg). Sony Classical 2016

Ja, das Konzert kenne ich gut, den Interpreten ebenfalls! Auch hier war es für mich eine große Ehre, dass Krzysztof Penderecki mir dieses Trompetenkonzert gewidmet hat. Mir selbst liegt die zeitgenössische Musik sehr am Herzen, deshalb ist dieses Werk ein Geschenk – nicht nur für mich, sondern für alle: Ich denke, die CD wurde auch deshalb mit einem ICM 38 concerti November 2017

Award und einem ECHO-Klassik ausgezeichnet, weil wir hier von Penderecki ein tiefgründiges Werk geschenkt bekommen haben, das die Zuhörer sofort verstehen und bei dem das Publikum vom ersten Moment an begeistert ist. Als Krzysztof Penderecki mit dem Komponieren dieses Konzerts begann, habe ich für ein Treffen mit ihm auf der Trompete verschiedenste Effekte vorgespielt, die auf dem Instrument möglich sind. Er wollte aber einfach meine Art zu spielen und meinen Klang kennenlernen. Die Komposition einzustudieren, war eine schöne Herausforderung, weil das Werk sehr anspruchsvoll ist. Hindemith: 1. Satz „Mit Kraft“ aus Trompetensonate Ludwig Güttler, Arkadi Zenziper (Klavier). Berlin Classics 2004

Hm. Gerade eben habe ich mir gedacht, dass es vielleicht ein russischer Trompeter sein könnte. Aber es ist Ludwig Güttler, oder? Er hat damals viel getan für die Dresdner Frauenkirche. Jedes Mal, wenn ich dort spiele, denke ich auch an ihn. Ich wusste gar nicht, dass Güttler auch Hindemiths Sonate für Trompete und Klavier, eines unserer wichtigsten Werke im Kammermusik-Repertoire, eingespielt hat. Eine sehr individuelle Interpretation dieses Werkes. M. Stockhausen: Obsession Markus Stockhausen, Ferenc Snétberger (Gitarre). Enja Records 2007

Noch eine Aufnahme, die ich nicht kenne! Toll, richtig gut,

sehr spektakuläre Musik. Die Kombination Gitarre-Trompete ist sehr selten und sicherlich auch gewagt, aber Markus Stockhausen und Ferenc Snét­ berger sind zwei fantastische Musiker, die hervorragend miteinander harmonieren. Wenn zwei solche Künstler gemeinesam musizieren, dann funktio­ niert auch ein Zusammenspiel zwischen Gitarre und Trompete. Markus hat da einen interessanten, schönen Weg eingeschlagen und viel für die zeitgenössische Musik getan – als Trompeter wie auch als Komponist. Dieses Stück ist ganz klar im Jazz angesiedelt, aber man hört deutlich die klassischen Wurzeln – die Musik kann man durchaus als intellektuell bezeichnen. Also: zehn Punkte!

Autumn Leaves Wynton Marsalis Quartet. Sony Music 1986

Ah, Marsalis ist auch ein Trompeter, den ich unbedingt mal persönlich treffen möchte. So spielen kann nur er. Sauberer Ton, saubere Artikulation und außerdem spektakulär interpretiert: Man hört sofort, dass Marsalis aus der klassischen Musik kommt und sehr viel E-Musik gespielt hat, bevor er sich dem Jazz widmete. Witzigerweise hört man zwar beim Jazz seine klassischen Wurzeln. Wenn Marsalis aber Klassik spielt, hört man überhaupt nicht den Jazz-Musiker heraus – ganz anders als etwa bei Arturo Sandoval, von dem ich ein großer Fan bin: Dieser spielt ebenfalls manchmal klassische Werke, aber da höre ich sofort


Konzert-TIPPs

die Latin- und Jazz-Wurzeln heraus. Bei Marsalis aber überhaupt nicht. So What Miles Davis, J. Adderley & J. Coltrane (sax), B. Evans (p), P. Chambers (b), J. Cobb (dr). Sony Music 1962

Miles Davis, der König unter den Jazz-Trompetern! Eigentlich kenne ich noch zu wenige Aufnahmen von ihm, wenn man bedenkt, was für ein wichtiger Jazzmusiker und -trompeter er war. Wir alle wollen ja auf unserem Musikinstrument etwas ausdrücken, und Davis ist der Beweis dafür, dass wir das nicht immer mit einem schönen, ästhetischen Klang tun müssen. Er war nicht nur ein begnadeter Trompeter, bei ihm war immer der Ausdruck viel wichtiger als die Frage, ob er den Ton absolut richtig trifft oder nicht. Bei ihm ist der Klang trotzdem stets harmonisch, einfach perfekt. Ich glaube, er wollte alles sehr treu und ehrlich ausdrücken, und dafür hat er für sich den idealen Sound gefunden.

Bach: Toccata und Fuge in D German Brass. Berlin Classics 2016

Diese Toccata und Fuge ist alles andere als einfach zu spielen. Bei einem Vivaldi-Konzert zum Beispiel gibt es einige Freiheiten, man kann etwa die Ornamentik durchaus abändern. Bei Bach ist jedoch alles perfekt notiert, und auch die Ornamentik, die er in den Noten vorgibt, ist die bestmögliche. Da kann man nichts ändern. Außerdem gibt es bei Bach, auch wenn man seine Kompositionen kammermusikalisch interpretiert, keine Pause für den Spieler, es passiert immer was! An German Brass und besonders an dieser Aufnahme schätze ich, dass das Ensemble immer wieder sehr schöne Arrangements erstellt und einfach die perfekte KlangBalance findet. Auch der festliche Charakter passt hier sehr gut. Immer wieder denke ich sehr gerne an die wunderbaren gemeinsamen Konzerte mit German Brass!

Hamburg Mi. 22.11., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Bohemian Rhapsody. Gábor Boldoczki (Trompete), PKF – Prague Philharmonia, Jan Fišer (Violine & Leitung). Benda: Sinfonie Nr. 2 G-Dur, Neruda: Trompeten­konzert Es-Dur, Dvořák: Notturno op. 40, Walzer A-Dur op. 54/1 & Des-Dur op. 54/4, Hummel: Variationen F-Dur op. 102, Vanhal: Sinfonie g-Moll & Flügel­hornkonzert F-Dur

Weitere Termine: Hannover Fr. 24.11., 19:30 Uhr Großer NDR-Sendesaal Düsseldorf Sa. 25.11., 20:00 Uhr Tonhalle Stuttgart So. 26.11., 20:00 Uhr Liederhalle Köln Di. 28.11., 20:00 Uhr Philharmonie München Do. 30.11., 20:00 Uhr Prinzregententheater Frankfurt Mo. 4.12., 20:00 Uhr Alte Oper CD-Tipp

Bohemian Rhapsody – Werke von Dvořák, Hummel, Neruda u. a. Gábor Boldoczki, PKF - Prague Philharmonia. Sony Classical

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multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: Opernherbst auf arte concert

TV-Tipps

Festkonzert

Europas Opern(häuser)

Sa. 4.11., 21:05 Uhr Konzert Knapp 300 Mal dirigerte Zubin Mehta die Wiener Philharmoniker. Nun gastiert er mit ihnen anlässlich des 150. Jahrestag des österreichisch-ungarischen Ausgleichs in Budapests Palast der Künste. BR

Elgar und Spraydose So. 5.11., 10:15 Uhr Porträt Sonntagsmatinee für TV-Freunde: BR-Klassik und ARD-alpha stellen die ebenso junge wie steile Karriere des Cellisten Daniel MüllerSchott vor. NDR

Musik entdecken mit Thomas Hengelbrock So. 12.11., 8:00 Uhr Doku Thomas ­Hengelbrock begibt sich mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester auf Entdeckungsreise in die Musikwelt – diesmal mit Johannes Brahms und seinen vier Sinfonien. arte

Porträt Mstislaw Rostropowitsch

Nächste Station der arte-Reihe: das Théâtre de la Monnaie, Brüssel

S

ie überwand schon vor Jahrunderten Grenzen, einte Europa zumindest in musikalischer Hinsicht: die Oper. In diesem Herbst feiert sie der Kultursender arte samt ihrer artverwandten Gattungen Ballett und Operette und präsentiert 14 Produktionen aus neun Ländern. Der Startschuss des

40 concerti November 2017

Weitere Informationen unter: www.arte.tv

Kino: Thomas Adès’ The Exterminating Angel

Kein Entkommen

D So. 26.11., 17:00 Uhr Doku 2017 jährte sich der Todestag des großen Cellisten zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass zeigt arte ein Porträt und glanzvolle Höhepunkte seines Schaffens.

Opernherbsts erfolgte in Berlin, als am 3. Oktober die Staatsoper Unter den Linden wiedereröffnete. Im November geht es nun weiter ins Théâtre de la Monnaie in Brüssel mit Mozarts selten gespielter Oper Lucio Silla (9.11., 19 Uhr) und von da in die Finnische Nationaloper in Helsinki, wo Kenneth Greve seine Choreografie zu Land of Kalevala präsentiert (18.11., 18 Uhr). Abschließender Höhepunkt der Reihe wird dann die Live-Übertragung der Saisoneröffnung an der Mailänder Scala sein mit Umberto Giordanos Andrea Chenier (7.12., 18 Uhr).

ass ein Kinofilm als Vorlage für eine Opernadaption dient, kommt selten vor, kann aber Großes hervorbringen: Für seine Oper The Exterminating Angel ließ sich Thomas Adès von Luis Buñuels surrealistischem Klassiker Der Würgeengel inspirieren, in dem eine Festgesellschaft aus unerfindlichen Gründen den Raum,

in dem sie sich befindet, nicht mehr verlassen kann. Wie schon zur Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 2016 dirigert Adès auch an der New Yorker MET seine Oper um die nie endende DinnerParty selbst. Sa. 18.11., 19:00 Uhr Teilnehmende Kinos: www.metimkino.de

Fotos: arte, gemeinfrei, Sorin Popa

3sat


Radio-Tipps

Online: Podcast »Zoom«

Gala-Wissen der Musik

NDR Kultur

Sempre libera – Verdis Heroinen Do. 2.11., 20:00 Uhr Opern­ konzert Sabine Lange geht der Frage nach, inwiefern Giuseppe Verdis langjährige Beziehung mit einer Primadonna den Komponisten zu seinen bewegenden Frauenporträts auf der Opernbühne inspirierte. NDR

Ingo Metzmacher wird 60 Jahre

Die Pose verdeckt das Private – aber wie sah Arnold Schönberg in Badehose aus? Die BR-Reihe »Zoom« fördert Unbekanntes zutage

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arum ging Schönberg mit Kandinsky baden? Welche cholerischen Wutausbrüche haben Georg Friedrich Händel geritten? Hatte Mozart tatsächlich einen Vogel? Das Gala-Wissen der Musikgeschichte – wen würde es nicht interessieren? Alles, was über das wissenschaftliche und manchmal auch wirklich trockene Wissen der Musikgeschichte hinaus geht und bedeutende Komponisten und Musiker hautnah und menschlich zeigt, präsentiert der Bayerische Rundfunk mit kurzen und knackigen Geschichten in seiner Reihe „Zoom“. Der geneigte Hörer klassischer Musik wird sich bestimmt schnell für dieses Format begeistern können und gerne in die abwechslungsreichen Podcasts reinhören. Aber sind die unterhaltsamen und durchaus interessanten Anekdoten nicht auch ein Mittel, dem Nicht-Klassik-Hörer eine Brü-

Mi. 8.11., 21:26 Uhr neue musik Ob in Hannover als Festivalleiter oder als Dirigent der Starorchester der Welt – Metzmacher nimmt Musiker und Publikum auf grandiose Weise mit in fantastische Welten. Eine Würdigung zum 60. Geburtstag des Dirigenten. BR-Klassik

cke zur klassischen Musik zu schlagen? Das Format ist dafür auf jeden Fall bestens geeignet: Musik des jeweiligen Themas, O-Töne aus Briefen, hörspielartige und abwechslungsreich eingesprochene Dialoge sowie handfestes Wissen, das in die rund 10-minütigen Podcasts locker eingefügt wird. Da kann man sich schon vorstellen, dass so mancher musikinteressierte Mensch gerne in die kurzen Anekdoten reinhört und daraus ein (vertieftes) Interesse an Klassik entwickelt. Wäre ja ein willkommener Erfolg! Wer bereits alle der zahlreichen Podcasts aus der Mediathek gehört hat, kann sich übrigens jeden Samstag auf die BR-Klassik-Sendung „Piazza“ freuen (8:05 Uhr bis 11 Uhr). Die nämlich bringt zum Abschluss immer die neueste Anekdote im Rahmen von „Zoom“. Zu finden auf: www.br-online.de/podcast/

Konzert des BRSO Fr. 10.11 ., 20:03 Uhr LiveÜbertragung Mariss Jansons und sein BR-Symphonieorchester haben Daniel Barenboim als Klaviersolisten zu Gast und spielen Beethovens fünftes Klavierkonzert. BR-Klassik

Jugendwahn in der Oper Fr. 17.11., 19:05 Uhr MusikFeature An Opernhäusern werden immer mehr junge Sänger mit viel zu schweren Partien regelrecht verheizt. Wie lässt sich da noch eine Karriere planen? Deutschlandfunk Kultur

Konzert des DSO

Do. 30.11., 20:03 Uhr LiveÜbertragung Cristian Măcelaru leitet das Deutsche SymphonieOrchester Berlin, Pianist Jan ­Lisiecki ist Solist des Abends.

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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Hinter den Kulissen BACKSTAGE Wenn am 29. Oktober die Echo-Klassikpreise in der Hamburger Elbphilharmonie wieder an die Stars der Klassikszene vergeben werden, kann die musikinteressierte Welt dank der ZDF-Übertragung hautnah dabei sein, denn der Sender überträgt die von Thomas Gottschalk moderierte Veranstaltung ab 22 Uhr. Unsere ­concerti-Redaktion darf vorweg einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Generalprobe zur Show verfolgen. Denn was leicht und spontan über den Äther flimmert, ist das Ergebnis von minutiösen Proben und einem festen Ablaufplan. Wir dürfen die sonst geheimen Abläufe im Vorfeld für Sie begleiten. Seien Sie gespannt!

Der Ton macht den Meister REPORTAGE Im vierten Teil unserer Lounge-Serie zum Thema Stimme beschäftigen wir uns mit einem Menschen, dessen eigene Stimme gar keine Rolle spielt, von dem aber viele andere Stimmen profitieren: der Tonmeister. Ohne ihn sind Live-Mitschnitte oder ­Albumaufnahmen nicht möglich. Er konserviert Stimmen für die Ewigkeit – und lässt sie bestmöglich erklingen. Aber worauf muss ein Tonmeister ­eigentlich achten? Stimmt es, dass ein Tenor besser aufzunehmen ist als ein Sopran? Und wie geht man mit einem schiefen Ton um? Wir haben uns mit ­einem Tonmeister unterhalten und ­gewähren einen exklusiven Einblick in seinen Arbeitsalltag. 42 concerti November 2017

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Nicole Korzonnek Autoren der aktuellen Ausgaben Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Roland H. Dippel (RD), Andreas Falentin (AF), Dagmar Ellen Fischer, Dorothe Fleege, Robert Fraunholzer, Katharina von Glasenapp, Christoph Kalies, Katherina Knees, Christian Lahneck (CL), Sabine Näher, Georg Pepl, Helmut ­Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa ­Reznicek, Burkhard Schäfer, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

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