Die-Chance-2012-01-de

Page 1

Foto: Othmar Seehauser

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen Erscheinung: 4 Mal im Jahr, Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr.3/2003

Die Chance Die Zeitschrift der Südtiroler Krebshilfe

August 2012 | Nr. 2

Interview mit Umberto Veronesi


INhalt Inter vie w mit Professor Pr ofessor Umberto Umber to Veronesi Ver onesi Seite 3 – 6 “Acht Jahre lang Gewissensbisse und dann… “ Interview mit Professor Umberto Veronesi, Erfinder der Quadrantektomie

7 Der Kommentar

7 Der neue Vorsitzende vom Bezirk Meran-Burggrafenamt

Thema

„Acht Jahre lang Gewissensbisse und dann… “ S. 4

8 – 13 Leben gestalten, um Zukunft zu bauen Die Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe am 21. April 2012

Interview mit Professor Umberto Veronesi, Erfinder der Quadrantektomie

14 – 15 „Ich sehe jetzt das Einzelschicksal“ Interview mit Landesrat Richard Theiner 16 – 17 “Ich war schon immer eine Träumerin” Umberta Savazzi

S. 8

18 – 20 Good Feelings Gesundheitstraining des Bezirks Pustertal in Montal 21 Ein paar Minuten im Monat Sensibilisierungskampagne gegen Brustkrebs/ lebensgroßes Organmodell 22 Eine „Agenda“ für alle Alle Termine der Südtiroler Krebshilfe im ganzen Land auf einen Blick

S. 19

23 Leserbriefe

24 In Memoriam Margit Drabek Thies

25 Anderen Menschen etwas geben Die Vorsitzende der Sektion Unterpustertal Martha Erlacher Feichter

26 – 35 „Was ist los in den Bezirken“ S. 25

36 Ankündigung: Landesmitgliederausflug 27.09.2012

Wir über uns Wird der Tumor rechtzeitig erkannt, kann der Großteil der Brust erhalten werden. Entfernt werden nur das befallene Gewebe und das direkte Umfeld

Liebe Leserinnen, liebe Leser! dieser Sommer hat mit einem Verlust für die Krebshilfe begonnen. Mehr als zwanzig Jahre hat Margit Drabek Thies dem Krebs getrotzt. Sie hat sich mit Leib und Seele der Sache der Krebshilfe verschrieben und lange Jahre den Bezirk Meran-Burggrafenamt geleitet. Wir trauern um sie und werden sie und ihre Verdienste für die Krebshilfe nie vergessen. Die Landesversammlung. So gut besucht war sie noch nie. Es war eine Freude zu sehen, dass nicht einmal alle Teilnehmer einen Sitzplatz fanden. Eine Bestätigung für die Arbeit aller Freiwilligen, das Zeichen des großen Interesses der Mitglieder und der Beweis, dass die Krebshilfe tatsächlich eine große Gemeinschaft ist. Und Teil dieser Gemeinschaft war in dieser Landesversammlung ganz besonders auch unser Landesrat Richard Theiner. Sein „Outing“ als Mitbetroffener hat uns alle berührt. Sein Assessorat nimmt sich von jeher in vorbildlicher

Weise den Anliegen nicht nur der Krebskranken an. Südtirol hat in jeder Beziehung ein vorbildliches Sanitätswesen, um das uns viele beneiden. Jetzt wissen wir, dass wer die Fäden in der Hand hält, sich nicht nur durch politische Weitsicht, sondern auch durch große Menschlichkeit und Sensibilität auszeichnet! Ich habe es schon das letzte Mal angesprochen. Die Zeiten sind nicht leicht. Jeder von uns muss den Gürtel enger schnallen. Jeder muss sich umorganisieren und schauen, wie er mit der Krise am besten zurecht kommt. Auch die Krebshilfe bekommt zu spüren, dass die Zeiten alles andere als rosig sind. Wer selber nicht genug hat, tut sich schwer noch für andere zu spenden. Aber wir werden uns mit allen Kräften dafür einsetzen, dass diese Situation nichts an den Dienstleistungen der Krebshilfe ändert . Wir werden wie überall anders auch, Korrekturen anbringen müssen, gewisse Dinge vielleicht et-

Renate Daporta Jöchler Präsidentin

was einschränken oder anders organisieren. Wie z. B. die Meeraufenthalte, die um ein paar Tage gekürzt werden mussten. Aber im Großen und Ganzen werden wir wie bisher unseren Mitgliedern als Stütze zur Seite stehen und niemanden mit seinen Sorgen und Nöten allein lassen! Ich wünsche allen Mitgliedern einen wunderschönen Sommer. Geniesst’s die Sonne, nehmt´s Euch Zeit zum Rasten und sammelt Kräfte

Eure Renate Daporta Jöchler Präsidentin

IMPRESSUM: DIE CHANCE: Kostenlose Zeitschrift für die Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe. Herausgeber: Südtiroler Krebshilfe, Dreiheiligengasse 1, 39100 Bozen, Tel: 0471 28 33 48, Fax: 0471 28 82 82 e-mail: info@krebshilfe.it In das Landesverzeichnis der ehrenamtlich eingetragen Dek. Nr. 199/1.1-28.10.1997 Einschreibung ins Bozner Landesgericht Nr. 3/2003 Sekretariat: Südtiroler Krebshilfe Chefredakteurin: Dr. Nicole Dominique Steiner Fotos: Othmar Seehauser Grafik und Layout: Studio Mediamacs, Bozen Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen Nächste Ausgabe: Dezember 2012

Dank seines Mutes, neue Wege zu beschreiten und seiner Intuition zu folgen, hat für die Frauen eine Operation wegen Brustkrebs einiges an Schrecken verloren. Sein ganzes Leben hat er dem Kampf gegen den Krebs gewidmet. Mit Erfolg! Ein Gespräch mit dem wohl berühmtesten Onkologen Italiens, Professor Umberto Veronesi, ehemaliger Minister für Gesundheit und Wissenschaftlicher Direktor des Europäischen Instituts für Onkologie in Mailand.

Chance: Professor Veronesi, vor dreißig Jahren haben Sie mit einer neuen und wesentlich weniger invasiven Operationstechnik die traditionelle Behandlung des Brustkrebses revolutioniert… Umberto Veronesi: Die Idee, kleine Tumore der Brust zu behandeln, ohne das gesamte Brustgewebe zu entfernen, wie es damals weltweit üblich war, kam mir am Mikroskop. Ich hatte bei meinen histologischen Untersuchungen festgestellt, dass die Krebszellen in der Anfangspha-

se, also wenn der Tumor noch kleiner als ein Zentimeter ist, weniger aggressiv sind und sich wesentlich langsamer teilen als im fortgeschrittenen Stadium. Dies schien mir dafür zu sprechen, nur den Tumor und das umliegende Gewebe zu entfernen und nicht die ganze Brust. Es war eine Theorie, die der üblichen Praxis zur Gänze widersprach. Onkologie hieß damals, den Krebs auf Teufel komm raus auszumerzen und dem Patienten damit das Maximum zuzumuten. Lebensqualität nach der Behandlung war damals kein Thema.

Chance: Hatten Sie nie Angst davor zu scheitern? Wie waren die Reaktionen Ihrer Kollegen? Wie lange hat es gebraucht, um eindeutig nachweisen zu können, dass Ihre Methode funktionierte? Umberto Veronesi: Am Anfang wurde ich von allen Seiten angefeindet. Es war ein Skandal, man bezeichnete mich als Verrückten. Dennoch begann ich mit meinem Versuch, der acht Jahre lang dauern sollte. Über 700 Patientinnen waren daran beteiligt. Der Hälfte wurde nach der

3


Thema

Inter vie w mit Professor Pr ofessor Umberto Umber to Veronesi Ver onesi

Inter vie w mit Professor Umberto Pr ofessor Umber to Veronesi Ver onesi

entinnen nicht nur das Leben, sondern auch die Lebensqualität. Das war der Beginn einer Revolution, die die gesamte Krebstherapie betraf. Chance: Und Ihre Patientinnen? Wie reagierten die darauf?

Seine Weitsicht gab vielen brustkrebskranken Frauen die Hoffnung auf Lebensqualität nach der Operation

herkömmlichen Methode die ganze Brust abgenommen; die anderen wurden nach meiner brusterhaltenden Quadrantektonomie-Methode operiert. Acht Jahre lang war ich Nacht für Nacht von Zweifeln befallen, fürchtete mich auf einem Irrweg zu befinden. Meine Forschungen, die Daten und meine Rationalität sprachen für meine Theorie. Aber jeden Tag, wenn ich im OP

Professor Umberto Veronesi

4

stand, allein mit meiner Patientin, fühlte ich das Gewicht dieses Risikos. Als 1981 das New England Journal of Medicine die Ergebnisse der Studie veröffentlichte, gab es keine Zweifel mehr. Beide OP-Techniken erzielten den gleichen Prozentsatz an Heilungen. Meine Technik hatte damit die Brustamputation obsolet gemacht. Meine brusterhaltende Technik rettete den Pati-

Umberto Veronesi: Nun am Anfang führte ich diese neue Technik nur bei wenigen Patientinnen aus, vornehmlich bei jungen Frauen, Frauen, die sich auf keinen Fall einer Amputation unterziehen wollten bzw. alte Frauen, für die die Entfernung der ganzen Brust eine zu schwerwiegende Operation gewesen wäre. Mit der Zeit kamen immer mehr Betroffene zu mir, um in das Versuchsprogramm aufgenommen zu werden. Heute kennen die Frauen die unterschiedlichen Operationsmethoden und bestehen zu Recht auf der bestmöglichen Therapie. Vor dreißig Jahren zögerten Frauen den Besuch beim Arzt heraus aus Angst vor den verheerenden Folgen. Heute wissen sie um die Möglichkeiten des Wiederaufbaus und gehen regelmäßig zur Vorsorge. Die dia-gnostizierten Tumore sind daher in der Regel noch klein – die Heilungschancen und auch die Möglichkeiten des Brustaufbaus wesentlich größer. Heute können wir sagen, dass die Mortalitätsrate der an Brustkrebs erkrankten Frauen wesentlich gesunken ist. Chance: In dreißig Jahren ist demnach viel passiert. Dank der Frühdiagnose ist Krebs kein Todesurteil mehr. Umberto Veronesi: Dank der Vorsorgeprogramme können wir heute sagen,

Der vollständige Lebenslauf von Umb erto Veronesi würde Seiten füllen: Nachstehend die wichtigsten Daten des berühmtesten Onkologen Italie ns. Geboren in Mailand am 28. Novembe r 1925. tet, Assis tenzarzt, Oberarzt, Primar. Von 1976 Staatsexamen in Medizin im Wint bis ersemester 1994 war er Wissenschaftlicher Leite 1950-51 r des Instituts. Forschungsstipendium am Chester Beatty ReSeit 1984 und bis heute Direktor der search Institute in London zur Gene SIS, "Scuola tik der TuItaliana di Senologia". morzellen. Von Mai 1994 bis April 2000 Wissenschaftl Spezialisierung zum Allgemein-Chir icher urgen 1956. Leiter des Europäischen Krebsinst Freier Dozent in Anatomie und Path ituts in Maiologischer land . Histologie, 1958. Vom 26. April 2000 bis 30 Juni 2001 Freier Dozent in Chirurgischer Path italienischer ologie, 1961. Minister für Gesundheit. Einjähriges Studienstipendium am Leon Berard Von April 2008 bis Februar 2011 Abgeordneter Cancer Center in Lyon um neue thera im peutische Senat in Rom chirurgische Eingriffe in der Tumorbe handlung Seit dem 1. Juli 2001 erneut Wissenschaftlicher zu erforschen, 1962 Leiter des Europäischen Krebsinstituts Seit seinem Universitätsabschluss in Mailand. hat Umberto Umberto Veronesi hat mehr als 780 Veronesi in den verschiedensten Posit wissenschaftionen am liche Arbeiten veröffentlicht und ist Auto Istituto Nazionale Tumori von Maila r zahlnd gearbeireicher Lehrbücher über Onkologie .

Thema

dass sich die Zahlen umgekehrt haben. Vor dreißig Jahren konnten nur 30 bis 40 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen auf Heilung hoffen; heute sind mehr als 85 % nach fünf Jahren als geheilt zu definieren. Die Möglichkeit, die Brust zu erhalten, hat außerdem die psychologische Belastung der Krankheit wesentlich verringert. Außerdem gilt in der modernen Onkologie das Prinzip der Empathie, der Patient ist heute aktiv in seine Behandlung miteinbezogen. Er ist informiert und trägt Verantwortung. Chance: Sie sind Vegetarier, sind über achtzig Jahre alt und stehen aktiv mitten im Leben. Gibt es ein Rezept, um in so perfekter Form alt zu werden. Kann man der Krankheit, dem Krebs vorbeugen? Umberto Veronesi: Und wie man das kann. Der Lebensstil ist dabei fundamental, z. B. das Rauchen. Wer raucht, zieht sich seinen Krebs selbst heran. Die Ernährung ist von größter Bedeutung. Nicht nur als Gegenmittel gegen Krebs, auch um vielen anderen (Zivilisations)Krankheiten vorzubeugen. Gesundes Leben beginnt mit einer gesunden Ernährung. Wenig essen und vegetarisch essen. Es ist erwiesen, dass eine Diät, die reich ist an gesättigten Fetten (tierischer Herkunft) viele schwere Krankheiten, darunter Krebs verursacht. Fleisch - und in besonderem Maße rotes Fleisch - stimuliert das Wachstum kranker Zellen und erhöht das Risiko für HerzKreislauferkrankungen. Obst und Gemüse sind reich an wertvollen Vitaminen, Antioxydanten und Fasern. Das heißt, sie sind nicht nur nicht-schädlich, sie haben auch noch einen positiven Einfluss auf den Organismus. Ein wichtiger Faktor ist, sich in Bewegung zu halten, regelmäßige, altersgemäße sportliche Betätigung ist ein Gesundbrunnen. Das fördert den Muskeltonus, hält die Gelenke geschmeidig und wirkt sich positiv auf die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers aus. Ebenso wichtig ist das Gehirntraining, die Beschäftigung mit Projekten, Ideen, Interessen. Warum nicht, auch mit Intelligenzspielen. Und dann muss man sich einfach eine große Neugierde bewahren, sie hält uns an, nach immer neuen Dingen Ausschau zu halten. Chance: Wenn Sie zurückblicken, hat sich das Verhältnis Arzt – Patient geändert? Umberto Veronesi: Ich denke die wissenschaftliche Revolution, die die letzten Jahrzehnte charakterisiert hat und die immer weiter am Laufen ist, hat der Auffassung ein Ende gesetzt, dass der Arzt ein

Regelmäßiges körperliches und geistiges Training ist ein Gesundbrunnen

unfehlbarer Halbgott in Weiß ist, dessen Urteil der Patient sich passiv zu unterstellen hatte. Parallel dazu hat gerade auch die Entwicklung der Kommunikationsmedien, Internet usw. dazu geführt, dass die Patienten mitbestimmen möchten und genau wissen möchten, was mit ihnen passiert. Bei der ersten Visite ist der Patient heute meist schon genau informiert über sein Problem, über die verschiedenen Behandlungsmethoden und auch über den Arzt, der ihm gegenübersitzt. Der Patient erwartet sich heute Anteilnahme, Aufklärung, Offenheit und möchte kompetent geführt werden. Die Revolution in der Medizin in den letzten 50 Jahren hat das Verhältnis Patient – Arzt völlig umgekehrt. Heute ist die Beziehung Arzt – Patient wichtiger Bestandteil der Therapie. Die

Krankheit wird in der Tat je nach Hintergrund, Charakter, Geschichte des Patienten ganz unterschiedlich erlebt und als mehr oder weniger gravierend empfunden. Für den behandelnden Arzt ist es nicht immer leicht, dies zu verstehen, aber es ist wichtig für die Entscheidung, welcher Therapie der Patient zu unterziehen ist Chance: Was macht einen guten Arzt aus? Umberto Veronesi: Arztsein ist nicht nur ein Beruf sondern eine Mission. Ich meine damit, es reichen nicht nur das Fachwissen und die Kompetenzen, es braucht vielmehr Courage, man muss sich ganz und gar diesem Beruf verschreiben und auch Opferbereitschaft zeigen, sich selbst zurücknehmen können. Aufgabe Folgt

5


Thema

Der Kommentar / Die Nachfolge in Mer an

Professor Umberto Inter vie w mit Pr ofessor Umber to Veronesi Ver onesi

begegnet war. Und ich beschloss, alles zu tun, um den Patienten diese verwüstenden, menschenverachtenden Therapien zu ersparen, die damals an der Tagesordnung waren. Chance: Viele Tumore sind heute heilbar, vor allem, wenn man sie frühzeitig erkennt. Wird der Krebs Ihrer Ansicht nach irgendwann besiegt werden?

Hoffnungsanker für viele: Das Europäische Krebsinstitut in Mailand

des Arztes ist es, sich um den Menschen zu kümmern. Nicht um ein Organ, nicht um eine Anhäufung von Zellen, sondern um den Menschen in seiner Ganzheit. Das Bewusstsein um diese Verantwortung und der Mut, diese Verantwortung tatsächlich auf sich zu nehmen, helfen dem Mediziner diesen Weg zu beschreiten und die Mühen, die mit diesem Weg verbunden sind, auf sich zu nehmen. Schafft er das, dann übt er den faszinierendsten Beruf der Welt aus! Ein wichtiger Aspekt der Arbeit des Arztes ist die ständige Weiterbildung. Man darf nie stehen bleiben. Auch der beste Spezialist, die erfahrene Koryphäe kommt nicht umhin, Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen. Ein Arzt, der das nicht tut, fühlt sich bald unfähig, er begeht leichter Fehler, enttäuscht das Vertrauen der Patienten und verliert zudem das Vertrauen in sich selbst. Dieses Vertrauen ist aber Voraussetzung, um eine gute Beziehung zum Patienten aufzubauen, um mit ihm eine therapeutische Allianz einzugehen. Die beste Strategie, um den Patienten zur Heilung zu führen. Chance: …und den guten Patienten? Umberto Veronesi: Der Patient kann sehr viel dazu beitragen, ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zum Arzt aufzubauen. Das fängt schon bei der Wahl des Hausarztes an. Er sollte eben nicht den Arzt wählen, dessen Praxis um die Ecke liegt, oder der auf Anruf alle Rezepte ausstellt. Nein, er sollte den Arzt wählen, der ihm am fähigsten vorkommt, der sich intensiv um seine Patienten kümmert und der sich regelmäßig fortbildet. Es ist auch ein großer Fehler, allem zu glauben, was in

6

den Zeitungen geschrieben wird oder was irgendwelche Bekannte erzählen und den Arzt zwingen zu wollen, Therapien in Betracht zu ziehen, die dieser aus Erfahrung ablehnt und für gefährlich hält. Wichtig ist vielmehr, sich dem Arzt gegenüber offen zu zeigen, ihn anzuhören, seine Kompetenz anzuerkennen und deswegen aber nicht darauf zu verzichten, Fragen zu stellen. Die Verantwortung für ein gutes Verhältnis zum Patienten liegt aber schlussendlich beim Arzt. Chance: Warum sind Sie Arzt geworden und warum haben Sie Onkologie als Spezialisierung gewählt? Umberto Veronesi: Meine Berufswahl war durch die Erfahrungen von Leid beeinflusst, die ich während des Krieges auch am eigenen Leib erlebt habe. Ich bin Arzt geworden, weil ich Krankheit mit all meinen Kräften bekämpfen wollte. Am Anfang meiner Ausbildung hätte ich allerdings nie gedacht, dass ich Onkologe werden würde. Im fünften Jahr des Studiums begann ich eher aus Zufall das Tumor-Institut in Mailand zu frequentieren und das einfach deshalb, weil ich ganz in der Nähe wohnte. Die Begegnung mit diesen Kranken, die zum Großteil allein sich selbst und ihrem Leid und ihrer Verzweiflung überlassen waren sowie der Fatalismus, mit dem die Ärzte diese Krankheit angingen, berührten mich zutiefst. Aus diesem Grunde beschloss ich gegen den Rat meiner Professoren, die mir schon eine erfolgreiche Karriere als Kardiooder Neurochirurg vorhersagten, meine Arbeit und mein Leben dem Kampf gegen den Krebs zu widmen. Einfach, weil es mir als das schlimmste Übel schien, dem ich je

Umberto Veronesi: Es stimmt. Viele Krebsarten sind heute besser heilbar, dank der Forschungserfolge und dank der Möglichkeit diese Krankheit mittels Imaging immer früher zu diagnostizieren. Chirurgie und Strahlentherapie haben sich den mikroskopischen Dimensionen der Tumore angepasst, sind gezielter und damit weniger “giftig” geworden. Chirurgie und Strahlentherapie haben sich weiterentwickelt und können gezielter und mit weniger Nebenwirkungen den Tumor bekämpfen. Das Losungswort heißt heute, mitten ins Ziel treffen. Mit den Strahlen, mit dem Skalpell, mit den Medikamenten-Cocktails genau dort hinkommen, wo der Krebs sitzt, ohne gesundes Gewebe zu zerstören. Damit verbunden ist eine höhere Lebensqualität der Patienten. Vielleicht haben wir den Krebs noch nicht besiegt, aber zum Großteil haben wir ihn unter Kontrolle! So wie ich die Entwicklung der Forschung heute sehe, denke ich, wir werden dank der neuesten Erkenntnisse über die DNA den Krebs immer noch besser kontrollieren können. Heute schon wird Krebs nicht mehr als Todesurteil wahrgenommen. Eine Krankheit, die heilbar und vor allem, die vermeidbar ist. Die Zukunft der Onkologie liegt nicht nur in den Händen der Forschung, sondern hängt ab von der Entwicklung des öffentlichen Sanitätswesens und von der Eigenverantwortung, die die Bürger zeigen. Chance: Welche Botschaft möchten sie den Menschen mit auf den Weg geben, die an Krebs erkrankt sind? Umberto Veronesi: Dass immer mehr Grund zur Hoffnung besteht. Vor vielen Jahren wurde als Lügner verschrien, wer Krebskranken Hoffnung machte. Heute heilen mehr als 55 % aller Erkrankten. In manchen Fällen, wie z. B. beim Brustkrebs kommen wir gar auf Heilungschance von 80 bis 85 %. Und in Wirklichkeit ist es doch so, dass kein Arzt, kein Onkologe einen Krankheitsverlauf vorhersagen kann, das hängt einfach von zu vielen individuellen Faktoren ab. Kein Mensch und kein Patient gleicht n schließlich dem anderen.

Thema

Der Kommentar Liebe Leserinnen, liebe Leser Dr. Nicole Dominique Stei

ner Chefredakteurin

E

s gibt Augenblicke, in denen ich stolz bin auf meine Arbeit. Glücksmomente erlebe. Momente, in denen ich mich nützlich fühle. Momente, in denen ich betroffen bin und Momente, in denen ich dankbar bin. Beim Zusammenstellen dieser Sommer-Chance habe ich all diese Momente sehr intensiv erleben dürfen.

Darauf bin stolz Umberto Veronesi. Im Dezember habe ich in der Tageszeitung Repubblica ein Interview mit ihm gelesen. Und war beeindruckt. Ein toller Mann. Ein toller Arzt. Ein Beispiel für jeden von uns. Über 80. Aktiv, drahtig und mitten im Geschehen. So müsste man alt werden. Und: Den würde ich auch gerne interviewen für die Chance. Unmöglich. Aber halt. Warum eigentlich unmöglich? Die Idee ging mir nicht aus dem Kopf und im März habe ich angefangen, im Internet herum zu suchen. Habe beim Istituto Europeo di Oncologia in Mailand angerufen und prompt die Zusage erhalten. Umberto Veronesi hat tatsächlich eingewilligt, der Chance ein Interview zu geben! Wow!

Ein Glücksmoment! Auch an Umberta Savazzi bin ich über die Zeitung geraten. Die „altalena“ im Alto Adige. Wer geht rauf, wer geht runter. Eine tägliche kleine Neugierde. Vor ein paar Monaten war der Aufstieg Umberta Savazzi gewidmet. 60 Jahre alt, krebskrank und erfolgreich das Hochschulstudium abgeschlossen. Meine Neugierde war geweckt. Das muss eine außergewöhnliche Frau sein. Als Mitglied der Krebshilfe war es nicht schwer, ihre Telefonnummer auszumachen und sie willigte auch gleich ein, sich von mir portraitieren zu lassen. Tatsächlich eine tolle Frau! In jeder Hinsicht. Couragiert, energisch, stark, offen, ein Beispiel für alle, die in einer schwierigen Situation nicht ihre Würde verlieren wollen. Bewundernswert, in jeder Hinsicht. Ich schätze mich glücklich und bin dankbar, sie kennengelernt zu haben! Drei intensive Stunden, die ich nicht vergessen werde.

Betroffenheit Die Landesversammlung. Alle Jahre war ich dabei, seit ich die Chance über-

nommen habe. Dieses Jahr ging es aus familiären Gründen nicht. Und wie es mir leid tut. Ein übervolles Plenum. Momente dichtester Menschlichkeit und Rührung. Und ich war nicht dabei. Aber auch hier habe ich Glück gehabt. Landesrat Richard Theiner hat eingewilligt, nachträglich ein Gespräch mit mir zu führen.

Abschied Und dann ein Vorfall, der eben auch zur Krebshilfe gehört. Abschied nehmen. Einen Nachruf schreiben. Ende Mai ist Margit Drabek Thies, Vorsitzende des Bezirks Meran Burggrafenamt verstorben. Den Angehörigen mein tiefes Beileid. Die Krebshilfe wird sie und ihre Verdienste nicht vergessen. Aber, und auch das bedeutet Krebshilfe, das Leben geht weiter. Deshalb wünsche ich Ihnen allen einen schönen Sommer. Genießen Sie die Wärme, die Unbeschwertheit, die diese Zeit mit sich bringt. Das Licht, die warmen Abende …

Nicole Dominique Steiner

Der neue Vorsitzende von Meran Oskar Asam tritt im Bezirk Meran - Burggrafenamt die Nachfolge von Margit Drabek Thies an.

D

ies hat der Bezirksvorstand in seiner konstituierenden Sitzung vom 11. Juni beschlossen. Stellvertreterin bleibt nach wie vor Roberta Melosi Neri und Kassiererin Annalisa Pircher Tribus. Oskar Asam ist seit fünf Jahren betroffenes Mitglied der Krebshilfe. Der 71jährige ehemalige Fachlehrer für Kochen an der Hotelfachschule Kaiserhof wurde nach seiner Erkrankung an Speiseröhrenkrebs sozusagen überredet, sich für die Krebshilfe aufstellen zu lassen. „Am Anfang kannte

mich ja niemand und ich kannte auch niemanden“, erinnert sich Asam. Oskar Asam ist verheiratet, hat drei Söhne und ist begeisterter Großvater. Sein neues Amt tritt er voll Zuversicht und Elan an. „Ich wünsche mir segensreich wirken zu können und hoffe mit der ganzen Krebshilfe auf Landesebene im Interesse aller Betroffenen gut und konstruktiv zusammenarbeiten zu können.“ Zunächst muss er sich einarbeiten und möchte als erstes Kontakt mit den Betroffenen in seinem Bezirk

aufnehmen. Da er bisher als Mann bei allen Aktivitäten wie Turnen oder Malkurs immer alleine war, ist es ihm nicht zuletzt auch ein Anliegen, vermehrt Männer anzusprechen und diese davon zu überzeugen, dass auch sie ihren Platz in der großen Gemeinschaft der Krebsn hilfe haben.

7


Thema

Südtiroler Die Landesversammlung 2012 der Südtir oler Krebshilfe

Die Landesversammlung 2012 der Südtir Südtiroler oler Krebshilfe

Thema

Leben gestalten, um Zukunft zu bauen Foto: Othmar Seehauser

Fotos: Othmar Seehauser

Die Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe am 21. April 2012 in Bozen

Ein begeistertes Publikum

Nicht genug Stühle und ein Saal, der zum Bersten voll war. Das gab es schon seit Jahren nicht mehr bei der Landesversammlung der Krebshilfe. Aber dieses Jahr war überhaupt alles ganz anders als sonst.

W

ie jedes Jahr war die Versammlung perfekt organisiert und Präsidentin Renate Daporta Jöchler und ihr Team hatten ein ebenso interessantes wie auch unterhaltendes Programm zusammengestellt. Als Moderator war der Schauspieler und Radio Südtirol 1 Telefon-Schreck Peter Schorn engagiert. Unterstützt wurde er von Doris Brunner und dem Landtagsabgeordneten Arnold Schuler, der den Vorsitz führte. Unter dem Motto „Das Leben gestalten, um Zukunft zu bauen“, wurde den Mitgliedern die Arbeit der Vereinigung präsentiert. Eine Arbeit, bei der der einzelne Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Eine Arbeit, die viele Menschen für

8

Menschen machen. Das große Heer der Freiwilligen. Die Krebshilfe bietet ihren Mitgliedern eine ganz Reihe von Dienstleistungen. Gesundheitsturnen und –schwimmen, Malkurse, Selbsthilfe- und geleitete Gruppen, Ferienaufenthalte. Sie hilft schnell und unbürokratisch bei finanziellen Engpässen, verteilt Beiträge für den Kauf von Perücken und anderem Bedarf. Vor allem macht die Krebshilfe aber eines: Sie schenkt Hoffnung und Gemeinschaft. Die wohl wichtigsten Bausteine für die Zukunft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von Karl, Thomas, Martin, Christof und Paul vom Saxquartett Taufers. Die Landesversammlung am 21. April 2012 wird so leicht nicht in Vergessenheit

Landesrat Richard Theiner weiß wovon er redet

Seit Mai letzten Jahres weiß der Landesrat nämlich aus nächster Nähe, was es heißt, an Krebs zu erkranken. Was es heißt für den Betroffenen und was es heißt, für die Menschen, die mit ihm zusammen leben. Im letzten Jahr wurde Richard Theiners Frau Birgit an Brustkrebs operiert.

Mehr als eine Stunde folgte der Landesrat der Versammlung, bis er genug Fassung fand, um zum nächsten Termin zu eilen. Zurück ließ er ein Plenum, das sich der Anteilnahme und der Sorge dieses hohen politischen Vertreters um die Belange der Krebskranken so sicher war wie nie zuvor.

Kompetent und mitreissend. Die Landesvorsitzende Renate Daporta Jöchler

Anstelle der Wiedergabe des Berichts der Südtiroler Krebshilfe deshalb in diesem Jahr ein ausführliches Interview mit Landesrat Richard Theiner. Wer sich ein Bild über Ausgaben und Einnahmen der Krebshilfe machen möchte, kann den Ben richt im Büro in Bozen anfordern.

geraten. Auch weil ein völlig unvorhersehbares Ereignis die Anwesenden bis ins Innerste berührt hat. Landesrat Richard Theiner, Ehrengast, der gleich am Anfang ein Grußwort sprechen wollte und dann, wie es bei Politikern eben so ist, bereits die nächste Veranstaltung auf dem Programm hatte, kam über die ersten Worte seiner Rede nicht hinaus. Er wurde von Rührung übermannt und konnte vor Tränen nicht sprechen. Eine Geste, die sich den Teilnehmern ins Herz geschrieben hat.

Die Bezirksvorsitzenden in der ersten Reihe

9


Die Landesversammlung 2012 der Südtir Südtiroler oler Krebshilfe

Schön, wenn so viele kommen

Thema

Fotos: Othmar Seehauser

Südtiroler Die Landesversammlung 2012 der Südtir oler Krebshilfe

Fotos: Othmar Seehauser

Thema

Baustein für Baustein für eine sichere Zukunft

Bauen für die Zukunft

Gruppenbild m

it der Landesvo

rsitzenden

o (3. v. li.)

Fit mit Valentina Vecelli Begeisterte Glückwünsche

Die Vorsitzende der SVP Frauen, Angelika Margesin

Luca Palatiello, Rechnungs

prüfer

10

Koordinator Markus Un terkircher

einderätin

Sylvia Hofer, Bozner Gem

"Baumeister" Arnold Schuler

Mariangela Berlanda und

Ida Schacher

Gar nicht so einfach, stundenlang konzentriert zuzuhören und jedes Wort simultan ins Italienische zu übersetzen. Danke!

11


Die Landesversammlung 2012 der Südtir Südtiroler oler Krebshilfe

Thema

Fotos: Othmar Seehauser

Südtiroler Die Landesversammlung 2012 der Südtir oler Krebshilfe

Fotos: Othmar Seehauser

Thema

il aus!

Nach der Arbeit das Vergnügen

Der Landtagsabgeordnete der SVP Arnold Schuler

stab Sieht doch sehr

So also sieht der Südtirol 1 Radioschreck aus: Moderator Peter Schorn Kleine Pause für die Mu

Eine Jahresversammlung der besonderen Art

Die größte Überraschung aber waren für ihn die Mitglieder selbst. „Der Saal gerammelt voll, das Gefühl, das ist eine große Gemeinschaft. Verbunden und motiviert. In der Südtiroler Vereinslandschaft komme der Krebshilfe eine ganz besondere Rolle zu: Eine Organisation von Menschen für Menschen, die das gegenseitige Helfen in den Mittelpunkt ihres Wirkens gestellt hat.“ n

Überrascht von emotionaler Stimmung Er war zum ersten Mal dabei und hatte die Krebshilfe vor seinem Engagement auch gar nicht gekannt. Gemeinsam mit Doris Brunner ist Peter Schorn, Schauspieler und gefürchteter Telefonschreck von Radio Südtirol 1, die Aufgabe zugefallen, die Landesversammlung locker zu moderieren. „Ich war überrascht von der starken emotionalen Stimmung. Es hat alles stimFoto: Othmar Seehauser

Überrascht war er aus zweierlei Gründen, der Landtagsabgeordnete der SVP, Arnold Schuler. „Jahresversammlungen sind im Allgemeinen eine äußerst trockene Angelegenheit. So eine wunderbare Gestaltung und eine lockere Atmosphäre wie bei der Krebshilfe hatte ich noch nie erlebt.“ Selbst die Pflichtpunkte wie die Verlesung des Rechenschaftsberichts

waren so ansprechend gestaltet, dass der Langeweile keine Chance gegeben war.

Das Saxquartett Taufers

12

mig Platz gefunden bei dieser Landesversammlung, Information, Emotionen, Betroffenheit, Gemeinschaftsgefühl.“ In seinem näheren Umfeld ist Schorn bisher noch nie auf tragische Weise mit Krebs konfrontiert worden, die Landesversammlung der Krebshilfe hat ihn für dieses Thema sensibilisiert. Der Schauspieler über den Unterschied zwischen Theater und Moderation: „Als Schauspieler schlüpfe ich in eine Rolle, das gibt Sicherheit, weil ich selbst ja nicht betroffen bin. Als Moderator bin ich schutzloser. Nichts ist vorhersehbar, nichts ist geprobt, ich bin auf mich gestellt, muss spontan reagieren.“ Wie z. B. bei der Landesversammlung, die so ganz anders verlaufen ist als vorhergesehen. Die gezeigt hat, dass die Krebshilfe ein ganz besonderer Verein ist. Ein Verein, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. n

Fotos: Othmar Seehauser

siker

Abstimmung

13


Thema

Inter vie w mit Landesr at Richard Theiner

Inter vie w mit Landesr at Richard Theiner

Thema

„Ich sehe jetzt das Einzelschicksal“ Interview mit Landesrat Richard Theiner

Theiner: Beide müssen Hand in Hand zusammenarbeiten zum Wohle des Patienten. Das ist ganz klar. Die Schulmedizin hat die Voraussetzungen für den Kampf gegen den Krebs geschaffen und die Komplementärmedizin kann unterstützend eingesetzt werden. Davon bin ich heute überzeugter denn je. Für meine Frau war das grundlegend. Niemandem wird die Komplementärmedizin aufgedrängt, aber es ist wichtig, dass sie vom öffentlichen Dienst angeboten wird. Denn muss wirklich alles bis ins Letzte hinterfragt und nachvollziehbar sein? Wichtig ist doch, dass es hilft. Gerade auch im psychologischen Bereich.

Zur letzten Landesversammlung ist er als Landesrat gekommen und als Mitbetroffener geblieben. Über eine Stunde lang. Richard Theiner. Sein Ringen um Fassung und seine ehrliche Rührung haben ihm mehr Sympathien eingebracht als tausend Worte.

E

iner von uns. Einer der uns versteht. Das war der allgemeine Eindruck, den die Teilnehmer der Landesversammlung am 21. April in Bozen mit nach Hause genommen haben. Landesrat Richard Theiner hat sich zu einem Gespräch mit der Chance bereit erklärt. Ein offenes Gespräch über sein ganz persönliches Schicksal als Ehemann einer an Brustkrebs erkrankten Frau.

Theiner: Genau. Alles wird mit einem Mal bewusster, intensiver. Das war bei uns genauso. Es gilt jetzt zu leben. Jetzt zu fühlen. Man bekommt einen ganz anderen Blickwinkel. Lässt sich nicht mehr so leicht von Belanglosem ablenken. Heute stellt man sich die Frage, was ist wirklich wesentlich? Es ist wichtig, im Hier und Jetzt zu leben und das Leben nicht auf die Zukunft zu verschieben.

Den Mai 2011 wird Richard Theiner nicht so schnell vergessen. Eine Zäsur in seinem Leben. Im Leben seiner Kinder, vor allem aber im Leben seiner Frau Birgit. Die Diagnose Krebs. Ein Thema, mit dem er sich als Landesrat für das Sanitätswesen theoretisch hundertfach auseinandergesetzt hat. Und da war es plötzlich ganz nah. Ganz konkret. Nicht mehr die anderen. Nicht die Bürger, deren Interessen er vertritt, die ihm ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Nein. Dieses Mal ging es um seine Familie, um seine Frau, mit der er vor 25 Jahren beschlossen hat, das Leben zu teilen.

Chance: Durch ihre Frau haben Sie verifizieren können, was es heißt, in Südtirol an Krebs zu erkranken.

Chance: Im Mai 2011 also die Diagnose. Brustkrebs. Ein Thema, das Sie theoretisch wahrscheinlich unzählige Male abgehandelt, bedacht haben. Und nun das, ganz konkret.

Theiner: Meine Frau hat in Schlanders die Diagnose bekommen. Es folgte eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus Schlanders und dem Krankenhaus Meran, wo die Operation durchgeführt wurde. Dass bei der Operation ein plastischer Chirurg anwesend war, war ein großer Vorteil, weil sich dadurch eine zweite Operation erübrigt hat. Schon lange vor der Erkrankung meiner Frau bin ich für eine Ausweitung dieses Dienstes eingetreten. Nun bin ich noch mehr davon überzeugt, dass die plastische Chirurgie sehr wichtig ist. In vielen Bereichen. Insgesamt muss ich sagen, dass mir diese persönliche Erfahrung nur bestätigt hat, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

LR Richard Theiner: Trotz aller Hilfe ist die Diagnose, der Augenblick der Wahrheit für die Betroffenen und für alle jene, die das direkt mitleben ein harter Schlag. Auch wenn heute die Diagnose Krebs nicht mehr einem Todesurteil gleichkommt, hat sie Auswirkungen, die jemand, der das nicht erlebt hat, sich gar nicht ausmalen kann. Körperlicher, geistiger, psychischer Natur. In erster Linie für den Betroffenen, aber nicht nur. Auch für diejenigen, die nahe sind.

Chance: Haben Sie durch die Erfahrung in der eigenen Familie einen neuen Blickwinkel bekommen auf die Krebsbehandlung in Südtirol?

Chance: Das Leben vor und das Leben nach der Diagnose von dem viele Patienten sprechen…

Theiner: Zum Beispiel die Komplementärmedizin. Ich habe es immer bedauert, auf welchen Widerstand diese von Seiten der

14

Theiner: Nein. Sicher setze ich mich jetzt noch verstärkter und noch überzeugter für Dinge ein, die ich schon vorher vorangetrieben habe. Chance: Zum Beispiel…

Chance: Auch da kann die Komplementärmedizin Hilfe geben?

Ärztekammer und von Seiten bestimmter Lobbys gestoßen ist. Ich bin sehr froh, dass wir diesen Dienst trotz aller Widerstände eingeführt haben und ich habe jetzt durch meine Frau erkennen können, dass dies im Sinne der Patientinnen ist. Chance: Ihre Frau hat die Komplementärmedizin demnach in Anspruch genommen? Theiner: Ja, meine Frau hat die angebotenen Dienstleistungen der Komplementärmedizin in Anspruch genommen, wohlgemerkt nicht als Alternative, sondern als Unterstützung zu ihrer Therapie und das Ganze hat, davon bin ich überzeugt, einen entscheidenden Beitrag zur Gesundung geleistet. Aufgrund der heftigen Widerstände waren wir bei der Einführung gezwungen, darauf zu achten, dass die Patienten einen erheblichen Teil der Medikamente selbst tragen müssen. In unserem persönlichen Fall stellt das Finanzielle sicherlich kein Problem dar, für andere Patienten hingegen sehr wohl. Nach unserer eigenen Erfahrung mit der Komplementärmedizin möchte ich keinesfalls, dass jemand aus finanziellen Gründen auf diese Therapien verzichten muss. Ich weiß, dass gerade auch die Krebshilfe hier einen großen Beitrag leistet und den Leuten unter die Arme greift. Es ist ganz klar nachweisbar, dass die Komplementärmedizin beispielsweise die Nebenwirkungen von Chemotherapie abschwächt. Chance: Hand in Hand mit der Schulmedizin also.

Theiner: Die Betroffenen sind verzweifelt, haben Ängste, die sich ein Gesunder gar nicht vorstellen kann. Konfrontiert mit der eigenen Vergänglichkeit, mit der Angst vor dem Leiden, mit den existentiellen Sorgen. Sie müssen mit den körperlichen Veränderungen fertig werden. Mit der Reaktion der Mitmenschen. Chance: Sind Sie sensibler geworden? Theiner: Ich nehme mehr kleine Details wahr, über die ich früher hinweggeblickt habe. Wenn ich z. B. Zahlen zum Krebs lese. Denken Sie, jedes Jahr werden in Südtirol ca. 2.500 Neuerkrankungen verzeichnet. Teilen Sie das mal durch 365, dann wissen Sie, wie viele Familien, wie viele Menschen in unserem Land sich täglich mit diesem Problem neu konfrontiert sehen. Das sind sechs bis sieben Personen. Dazu die Familie und der Freundeskreis. Chance: Glauben Sie, Sie können Ihre Aufgabe als Landesrat heute besser wahrnehmen als vor der Erkrankung Ihrer Frau? Theiner: Ob ich meine Aufgabe besser wahrnehmen kann, das weiß ich nicht. Aber ich habe sicher einen anderen Blickwinkel. Ich sehe heute hinter den Zahlen das Einzelschicksal. Ich weiß genau, was es bedeutet. Ich kann nachfühlen. Wenn es die eigene Frau trifft, dann bekommt das Ganze auf einmal eine andere Dimension. Es werden viele Fragen aufgeworfen. Nicht auf alle gibt es eine Antwort. Chance: Zum Beispiel? Theiner: Zum Beispiel die Frage nach dem Sinn. Ich kenne kaum jemanden, der

Richard und Birgit Theiner. Die ganz einfachen Dinge gewinnen an Bedeutung

so gesund und verantwortungsbewusst lebt wie meine Frau. Gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport… Und dann diese Diagnose. Warum sie? Chance: Und die psychologische Belastung? Theiner: Das ist eine Herausforderung in jeder Beziehung. Gemütszustände sind nicht immer leicht deutbar, Spannungen entstehen. Aber auch im positiven Sinn. Wenn ich zurückblicke, dann bin ich jedes Mal wieder erstaunt über die Kraft, über den Lebenswillen und die Lebensfreude, die meine Frau in solchen Momenten ausstrahlt. Eine Urgewalt, die aus dem Nichts, aus der totalen Verzweiflung entsteht. Und das steckt an. Chance: Das steckt so an, dass man auch als Mit-Betroffener seinem Leben eine Korrektur gibt? Theiner: Man lebt bewusster. Die ganz einfachen simplen Dinge gewinnen an Bedeutung. Schicki-Micki war noch nie unser Ding. Wir lassen uns nicht von Scheinzielen beeinflussen. Wir stellen uns heute immer häufiger Grundsatzfragen. Chance: Was machen Sie in den bevorstehenden Sommerferien? Theiner: Wir machen das, was uns schon seit Jahren am besten gefällt: mehr-

tägige Wanderungen, z. T. auch von der eigenen Haustür aus. Chance: Sie haben zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter im Alter von 24 und von 13. Wie sind die Kinder mit dieser Situation umgegangen? Theiner: Wir haben von Anfang an ganz offen mit ihnen über die Situation geredet. Nichts beschönigt. Sie haben alles hautnah miterlebt. Nach dem anfänglichen Schock und der Betroffenheit haben unsere Kinder viel Kraft entwickelt und sind meiner Frau eine große Stütze. Auch in so belastenden Momenten, wenn jemand im Bekanntenkreis die gleiche Diagnose hat und daran stirbt. Da wird dann jedes Mal alles wieder aufgerollt. Jetzt geht alles viel tiefer. Chance: In der Krebshilfe ist immer wieder davon die Rede, dass Männer Schwierigkeiten haben, aus sich herauszugehen. Sie nutzen die Hilfestellungen nicht, besuchen keine Kurse, lehnen die Psycho-Onkologie ab, verschweigen ihre Probleme. Wie sieht es mit Ihnen aus? Haben Sie im Zusammenhang mit dieser Situation bei einem Psychologen um Hilfe angesucht? Theiner: Ich war bei keinem Psychologen. Ich habe mit vielen Fachleuten, aber vor allem mit meiner Frau sehr viel und immer und immer wieder geredet. In aller n Offenheit. Über alles. Ohne Tabus.

15


Thema

Umberta Umber ta Savazzi

Umberta Umber ta Savazzi

Thema

“Ich war schon immer eine Träumerin” Umberta Savazzi Ein Schicksal, das viele Frauen kennen: Arbeit verloren, zwei erwachsene Söhne. Das Haus leer. Einfach nur herumsitzen und auf den Mann warten – das kann’s nicht sein. Umberta Savazzi hat ihr Leben mit 57 Jahren noch einmal in die Hand genommen: Am 20. September 2008 besuchte sie die erste Vorlesung an der Uni Trient. Im Frühjahr 2012 wurde sie Dottoressa in Sociologia. Trotz Krankheit.

E

ine schöne Frau ist Umberta Savazzi und mit ihren 61 Jahren hat sie sich die Begeisterungsfähigkeit eines jungen Mädchens zu bewahren gewusst. Wenn sie spricht, spricht alles an ihr. Augen, Gesicht, Hände. Sie ist ein offener Mensch, scheut sich nicht, die Dinge auszusprechen wie sie sind. Hat keine Angst, auch über sich selbst zu reden. “Schon als Kind war ich eine Tagträumerin.” Ihre Träume behielt sie allerdings für sich, bis sie sie nicht hartnäckig umgesetzt hatte. Mit dem Soziologiestudium war es das gleiche. Nur ganz wenige Eingeweihte wussten, dass Umberta jeden Tag mit dem Zug zur Vorlesung nach Trient fuhr. Das Leben hat es ihr nicht leicht gemacht. Von Anfang an. Aber diese zierliche Frau birgt in sich die Kraft einer Löwin. Gekämpft hat sie immer. Als Kind. Als junge Frau, als sie 21jährig nach nur 18 Monaten Ehe die Scheidung einreichte, weil sie sich nicht misshandeln lassen wollte. „Damals war ich als geschiedene Frau gebrandmarkt.“ Und sie kämpft auch heute. Gegen die Krankheit. Jeden Tag. Und sie gibt niemals auf. Die Begegnung mit ihrem zweiten Mann Marco vor 35 Jahren, führte zur Wende in ihrem Leben. „Das größte Glück meines Lebens.“ Als sie ihn das erste Mal sah, in der Bar Dolores in Bozen, wusste sie: "Das ist er, der Mann meines Lebens." Und so war es! Heute kreist ihr Leben um drei Männer. Zu Marco haben sich die beiden Söhne Gianluca und Michele gesellt, 29 und 31 Jahre alt. Am Studium von Umberta hat die ganze Familie teilgenommen. Die Schwiegertochter,

16

die Söhne, Marco. Auf Reisen mit Marco hörte sie sich im Auto über den MP3 die Vorlesungen an. Philosophie, Geschichte. „Und dann redeten wir darüber.“ Das empfand sie als Geschenk nach 35 Jahren Ehe. „Wir sind ein glückliches Paar, aber nach so vielen Jahren; ist es nicht leicht, noch Gesprächsstoff zu finden.“ Das Studium brachte Abhilfe. Während der Prüfungsvorbereitungen bekam Marco am Abend, wenn er von der Arbeit heim kam, alles erzählt. „An seiner Reaktion konnte ich feststellen, ob ich auch wirklich alles verstanden hatte.“ Im Herbst 2010 begann sie sich schwach zu fühlen. Die Treppen des Bahnhofs und der Uni wurden mit einem Mal zur Hürde. Alles fiel ihr schwer. Und dann dieser seltsame Druck auf der Brust. Aber Umberta musste die Englischprüfung vorbereiten und hatte keine Zeit für Arztbesuche. Als sie dann doch ging, wurde sie beschwichtigt. „Sie sind gestresst, überlastet.“ Aber tief drinnen spürte Umberta, das dem nicht so war. Nach der Prüfung ging sie wieder zum Arzt und erhielt die gleiche Antwort: Gestresst und überlastet. Dann eines Nachts, ihr Mann war auf Geschäftsreise, wurde der Schmerz unerträglich. Umberta rief den Notarzt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Verdacht auf Herzinfarkt. Und jetzt endlich nahm ihr jemand Blut ab. Die Werte waren alarmierend. Es folgten radiologische Untersuchungen in der Bonvicini-Klinik. Als ihr Mann dann am frühen Nachmittag in der Tür stand mit den Ergeb-

"Für mich ist die Hoffnung immer stärker als das Leiden"

nissen in der Hand, wusste sie schon, dass es keine guten Nachrichten sein konnten, die er brachte. Thymus-Karzinom lautete die Diagnose. Bösartig. Schon sehr groß. Nicht operierbar. Ein äußerst seltener Krebs. “Das ist der schlimmste Augenblick”, erinnert sich Umberta. “Der Moment, in dem du es erfährst, da leidest du am meisten.” Bevor die Therapie beginnt. „Wenn du diesen Moment überwindest, dann hast du die halbe Krankheit überwunden. Danach musst du hoffen, und kämpfen und daran glauben, es zu schaffen. Für mich ist die Hoffnung immer stärker als das Leiden.“ Eine Diagnose, die vielen jede Hoffnung rauben würde. Nicht Umberta. Sechs Chemotherapien hat sie bereits hinter sich. Obwohl nur zehn Prozent Aussicht auf Erfolg waren, hat sie sich auch für eine radiologische Therapie entschieden. „Ich war einen Monat mit meinem Mann in Mailand in einer Ferienwohnung. Jeden Vormittag war

ich in der Klinik für die Bestrahlungen. Am Nachmittag war ich in Urlaub mit Marco.“ Umberta erzählt das alles ohne Hader, ohne Verzweiflung. „Ich bin Atheistin, aber ich glaube an das Schicksal. Dies scheint nun mal meines zu sein.” Es gebe Schlimmeres. Menschen, die an Depression leiden zum Beispiel. Die tun ihr leid. “Ich kämpfe wie ich immer gekämpft habe. Ich bedauere nichts in meinem Leben. Auch wenn es nicht immer leicht war, es war mein Leben. Es geht gar nicht so sehr darum, ob ich gewinne oder verliere. Wichtig ist, dass ich kämpfe, mit dem Ziel weiter zu leben.“ Seit einigen Wochen hat Umberta eine neue Therapie angefangen. Die letzte. Die letzten Universitätsprüfungen hat Umberta ohne Haare abgelegt. Sie hat das versteckt. Nicht aus Scham. Nein. “Ich wollte nichts geschenkt. Ich wollte eine ganz normale Studentin sein, wie jede andere auch.” Die letzten Examen hat sie nachts vorbereitet. Wecker um 2 Uhr 30 und dann

lernen bis sieben oder acht Uhr morgens. Von ihrer Uni-Zeit erinnert sich Umberta an alles. An die vorletzte Prüfung. Geschichte der Religionen. Der Professor befragte sie fast eine Stunde. Die Vorlesungen über Moderne Geschichte. “Der Professor war so phantastisch, dass ich am Ende der Vorlesung immer sagte, was, ist es schon vorbei?“ Und dann der Tag des Abschlussexamens. Eine so große Freude, wie sie nur verstehen kann, wer sich auch einen Traum erfüllen konnte. Immens. Am Abend dann noch eine Überraschung. Umberta lag schon im Bett, müde von all den Emotionen. Ihr Mann saß neben ihr. Ihr Sohn und seine Freundin treten ein, zwei kleine Päckchen in der Hand. „Für Euch.“ Zwei kleine Babyschuhe. Im Oktober wird Umbertas Enkelkind zur Welt kommen. Und schon hat sie das nächste Ziel vor Augen: Mit dem Kleinen im Kinderwagen spazieren gehen, ihm die Bäume zeigen, die Vögel n und den Himmel…

17


Thema

Bezirk s Puster Pustertal Gesundheitstr aining des Bezirks tal in Montal

Gesundheitstr aining des Bezirks Pustertal Puster tal in Montal

Thema

Good Feelings

Foto: Nicole Steiner

Foto: Nicole Steiner

Gesundheitstraining des Bezirks Pustertal in Montal

Blühende Wiesen in Montal

Anton Huber und Christine Centurioni sind alte Hasen. Sie arbeiten seit Jahren zusammen. Das merkt man auch, ohne dass sie es sagen. Abgesehen von Hubers kleinem „Arbeitsunfall“ – er hat sich den Daumen an der Leinwand eingeklemmt, geht es den beiden blendend. Sichtlich genießen auch sie dieses Wochenende, auch wenn es für sie harte Arbeit bedeutet. Zweieinhalb Tage durchweg konzentriert da zu sein, Gespräche leiten, Spiele organisieren usw. ist beileibe kein Zu-

Alle Jahre wieder im Frühling. Für viele schon ein fester Termin im Terminkalender. Das Gesundheitstraining des Bezirks Pustertal mit den beiden Psychologen Anton Huber und Christine Centurioni. Für Patienten, Familie und Freunde. Vom 4. bis 6. Mai im Hotel Alpenrose in Montal.

Auf der Straße nach Montal geht es vorbei an blühenden Wiesen. Im Hintergrund noch weißbedeckte Bergspitzen. Die Temperaturen doch um einiges niedriger als in Bozen oder Brixen. Und ein feiner Sprühregen fällt auch noch, der aber der Schönheit der Landschaft nichts abtut. Beim Ausstei-

18

gen am Hotelparkplatz atmet man automatisch tief ein. Frisch! Herrlich! Die Tagung ist in vollem Gange. Der erste Nachmittag und Abend vorbei. Bereits zwei Referenten abgehakt. Roman Paluzzi, Psychologe und Kampfsportmeister in Yoseikan Budo und Aikido und Dr. Wolfgang Schullian vom Dienst für Komplementärmedizin. Gertrud Oberbacher hat auch schon ihre Qi Gong Übungen abgehalten. Jetzt am Samstagnachmittag, es ist 16.30 Uhr, bereiten sich alle auf den Abend vor. Festessen mit Programm. Erscheinen soll man mit einem besonderen Bekleidungsstück. Man darf gespannt sein. Wer nichts vorzubereiten hat, nutzt Folgt

Die 18 Teilnehmer sind zwischen 18 und 70. Mehrere sind schon zum zweiten, dritten oder sogar vierten Mal dabei. Auch zwei Männer sind mit von der Partie. Ein Urlaub en miniature mit allem, was dazu gehört. Kostenpunkt 240 Euro. Für drei Tage. Impulse, Kommunikation, neue Be-

Anton Huber und Christi ne

Fotos: Nicole Steiner

as Rezept ist bewährt. Gastreferenten. Spiele und Gespräche. Gefühle artikulieren. Qi Gong und Wellness. Gutes Essen. Um rundum zufrieden, erleichtert, versorgt mit Informationen, positiven Gemeinschafts- und Körpererlebnissen und neuen Erkenntnissen ein weiteres Jahr in Angriff zu nehmen. Bis zur nächsten Tagung!

ckerschlecken. Aber, wer seine Arbeit liebt, nimmt das in Kauf und die beiden sind mit Leib und Seele Psychologen.

Foto: Nicole Steiner

D

die Zeit für einen Saunagang oder für einen Besuch des Schwimmbads.

Helga und Christine

Ein eingespieltes Team

Centurioni

kanntschaften, die oft über Jahre halten, Entspannung. Eine ungemeine Intensität. Und ein ungeschriebenes Gesetz: Die Krankheit bleibt außen vor. Hier geht es um Gesundheit. Tipps, wie es einem besser geht, wie man fit bleibt, beweglich und sich gut fühlt. Nur good feelings. Was nicht heißen soll, dass Problembereiche ausgeklammert werden. Positiv dürfen sie angegangen werden. Hier geht es darum, wie man lernt, besser, gesünder und bewusster zu leben, sich ein kleines Alltagspaket zu schnüren, dessen wohltuende Wirkung lange anhält. Folgt

19


Thema

Bezirk s Puster Pustertal Gesundheitstr aining des Bezirks tal in Montal

Sensibilisierungsk ampagne gegen Brustkrebs

Thema

Ein paar Minuten im Monat Fotos: Nicole Steiner

Sensibilisierungskampagne gegen Brustkrebs/ lebensgroßes Organmodell Eine Brust, in die man hineinsteigen kann. Was klingt wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Roman, wird ab Herbst Realität. Das Projekt „Organmodell“ ist ein weiterer Schritt in der Info-Kampagne der Südtiroler Krebshilfe zum Thema Brustkrebs.

B

Allerdings sind auch die Heilungschancen wesentlich gestiegen. Vor allem dank der Sensibilisierung der Frauen für die SelbstUntersuchung. Gerade bei jungen Frauen ab 20 ist die Sensibilisierung für dieses Thema von größter Bedeutung. Brustkrebs betrifft nämlich beileibe nicht nur Frauen über 40.

Anton Huber, Leiter des psychologischen Dienstes am Krankenhaus Bruneck: „Das Seminar ist anstrengend für uns, aber es ist eine durch und durch befriedigende Arbeit. Wir sind ein gut eingespieltes Team, arbeiten seit 15 Jahren zusammen und das merkt man. Wir können spontan auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen, brauchen uns nicht lange abzusprechen, weil jeder weiß, was der andere denkt. Das Konzept haben wir gemeinsam entwickelt.“ Christine Centurioni, Psychologin: Sie kann auf eine mehr als 30jährige Erfahrung zurückblicken, war in den verschiedensten Bereichen tätig, Krankenhaus, Forschung, Organisation, Wirtschaft, Patientenversorgung und hat sich vom aktiven Berufsleben verabschiedet. „Das Gesundheitsseminar

20

Kurzurlaub mit Langzeitwirkung Es ist nicht ihr erstes Gesundheitsseminar und es wird auch nicht das letzte sein. Christine und Helga genießen diese Tage jenseits des Alltags und lassen sich von der entspannten Atmosphäre im Wirtshaushotel Alpenrose gerne verwöhnen. Christine aus Vintl: „Ich bin schon zum dritten Mal dabei. Jedes Mal ist es anders, jedes Mal kann ich neue, positive Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Es sind immer Tage, wo ich so richtig aus vollem Herzen lachen kann! Ein richtiger Kurzur-

Im Herbst wird in den Brustgesundheitszentren Brixen und Meran je ein menschengroßes Organ-Modell einer Brust aufgestellt, entsprechend begleitet von Informationsschriften. Eine Brust zum Begehen, um sich deutlich vor Augen zu führen, was es mit dem Brustkrebs auf sich hat. Das Hotel Alpenrose in

Montal

laub, der noch lange nachwirkt. Bevor ich hierher gekommen bin, war ich irgendwie oberflächlicher, auch was meine Gesundheit, was meinen Lebensstil anbelangt. Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr." Helga aus Pfalzen: „Genau, es ist einfach befreiend. Ich fühle mich Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft. Jeder versteht ohne viele Worte, worum es geht. Wenn ich heimkomme, sagen mein Mann und mein Bub immer, dass sie mir ansehen, wie gut es mir getan hat. Und was toll ist: Die Gesundheitstipps lassen sich so leicht in den Alltag einbauen, dass sie noch lange nachwirken. Was ich hier aber vor allem gelernt habe ist: Dass ich wichtig bin und dass ich selbst etwas für mich und mein n Wohlergehen tun muss!“

Das Ziel dieser Kampagne? Die BrustselbstUntersuchung soll so selbstverständlich werFoto: www.organmodelle.de

Außer der jährlichen Gesundheitstagung leiten sie noch gemeinsam die angeleitete Patientengruppe „Mein zweites Leben“, die sich monatlich in Bruneck trifft. Auch diese folgt übrigens demselben Konzept. Probleme nicht ausklammern, Fröhlichkeit, gute Information, gute Stimmung. Anton Huber und Christine Centurioni.

und die angeleitete Gruppe, die ich gemeinsam mit Anton leite, sind die einzigen Tätigkeiten, die ich noch beibehalten habe. Mich fasziniert immer wieder, dass es sich hier um eine durch und durch sinnhafte Arbeit handelt. Es geht um das Wesentliche. Der Kontakt mit der Gruppe ist intensiv und direkt.“

Größe des Modells: Gewicht: 300 kg, Höhe: 2,05 m, Breite: 2,20 m, Länge: 2,90 m, Mindesttürbreite: 1,20 m, Mindesttürhöhe: 2,10 m

den wie Zähneputzen. Präsidentin Renate Daporta Jöchler: „Ein paar Minuten SelbstFoto: www.organmodelle.de

Good feelings. Besser, bewusster und gesünder den Alltag bewältigen

Ein eingeschworenes Team

Foto: www.organmodelle.de

rustkrebs ist in den Ländern der industrialisierten Welt der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Die Tendenz war in den letzten 20 Jahren in ganz Europa deutlich steigend. Auch in Südtirol. Im Jahr 2007 sind laut Krebsatlas 387 Neuerkrankungen verzeichnet worden.

untersuchung und dies einmal im Monat – so viel sollten wir uns alle wert sein!“ n

Rippe Fettgewebe Milchgang Muskelbündel Ausführungsgang Brustwarze Warzenhof Milchsäckchen Druenkörper

Je ein solches Modell steht ab Herbst in den Brustgesundheitszentren Brixen und Meran

Bindegewebe Lunge

21


Thema

Leserbriefe

Termine-Agenda

Eine „Agenda“ für alle

Thema

Leserbriefe

Alle Termine der Südtiroler Krebshilfe im ganzen Land auf einen Blick Alle Veranstaltungen, Initiativen und Kursangebote der Bezirke und auch bezirksübergreifend auf einen Blick – mit der neuen „Agenda“ sind die Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe in Zukunft bestens informiert. Im Herbst erscheint erstmals diese neue Broschüre. .Zwei Ausgaben pro Jahr sind vorgesehen.

Und endlich haben wir sie doch, die Leserbriefe. Nachdem ich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte und die Rubrik wieder aus der Zeitung herausgenommen habe, sind uns zur Sommerausgabe der Chance gleich zwei Leserbriefe eingetroffen, die wir nachstehend veröffentlichen. Ich hoffe, damit ist das Eis gebrochen und wir werden auch in Zukunft Briefe oder Mails erhalten. Es muss ja nicht immer

S

omit werden nun alle Infos zu den einzelnen Terminen und Aktionen gebündelt vorgestellt und nicht wie bisher in einzelnen Bezirksbroschüren. Die „Agenda“ ist dabei in zwei Teile gegliedert: In einem Teil finden sich allgemeine Informationen über die Südtiroler Krebshilfe sowie die landesweiten Aktionen wie beispielsweise der Landesmitgliederausflug oder die kostenlose Rechtsberatung.

Diese Mail schickte uns Claudio Tait, ein ehemaliger Patient der Hämatologie in Bozen, die wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben.

Die übrige Broschüre ist ganz den Bezirken gewidmet: In eigenen Abschnitten stellen die jeweiligen Bezirke ihr Kursangebot und ihre Veranstaltungen wie beispielsweise Benefizkonzerte oder Weihnachtsfeiern vor. „Die einzelnen Bezirke sind sehr aktiv und bieten ihren Mitgliedern viele Möglichkeiten, vom Nachsorgeturnen bis hin zum offenen Treff“, erläutert die Landespräsidentin Renate Daporta Jöchler, „diese Vielfalt, die vor Ort organisiert wird, soll auch aufgezeigt und damit wertgeschätzt werden“.

Sehr geehrte Krebshilfe Ich wollte Ihnen meine Anerkennung für die schöne Reportage über die Abteilung Hämatologie am Bozner Krankenhaus in der Märzausgabe der Chance aussprechen. Der Artikel hätte besser nicht sein können und hat zur Gänze die besondere Stimmung in dieser Abteilung erfasst. So als hätte es ein Patient geschrieben.

Zusätzlich enthält die Broschüre sämtliche Kontaktdaten der einzelnen Bezirke, sodass die Mitglieder auf einen Blick alle Informationen wie Adressen der Bezirksbüros und Ambulatorien, Ansprechpartner oder Bankverbindungen haben. Die „Agenda“ erscheint zwei Mal jährlich: die Herbst-Ausgabe enthält die Veranstaltungen von September bis Dezember; die Frühjahrsausgabe jene ab Januar. Die Broschüre ist sowohl in deutscher wie in italienischer Sprache erhältlich und wird den Mitgliedern direkt per Post zugeschickt. Weitere Exemplare sollen in öffentlichen Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken oder Bibliotheken aufliegen, sodass auch Nicht-Mitglieder auf das Angebot der Südtiroler Krebshilfe aufmerksam gemacht werden. Dank dieser Broschüre haben die Mitglieder in Zukunft einen Überblick, was in den

22

Veranstaltungen, Kurse und Angebote der Südtiroler Krebshilfe

Herbst 2012 / Winter 2013

Nachbarbezirken vor sich geht und können auch an Veranstaltungen in anderen Bezir-

ken teilnehmen. Ein weiterer Schritt zum Zusammenwachsen der Südtiroler Krebshilfe. n

Auch ich habe einige Monate meines Lebens in dieser Abteilung zugebracht und bin immer noch Patient des DayHospitals für Therapien und Kontrollen. Die Abteilung ist genauso, wie Ihr es beschrieben habt. Absolut professionell und einfach einmalig, was die menschlichen Beziehungen anbelangt. Ich erinnere mich, dass wir Patienten uns blind der Leitung von Ärzten und Pflegern anvertraut haben. Der Kampf gegen diese Krankheit ist sowohl physisch als auch psychisch sehr hart und belastend, das größte Anliegen all jener, die in dieser Abteilung arbeiten, war immer, dass die Patienten sich unter diesen Umständen so wohl wie nur möglich fühlen konnten. Für mich persönlich sehr berührend war der Teil, in dem von den sterilen IsolierZimmern die Rede ist. Von den wenigen Schritten am Abend auf dem Stationsflur, wenn das Krankenhaus schläft und das Infektionsrisiko am Geringsten ist. Als ich das gelesen habe, konnte ich die Tränen

Lob sein (obwohl wir das natürlich sehr gerne annehmen), wir sind auch offen für Kritik. Schließlich wollen wir immer besser werden und eine Zeitung für unsere Leser machen!

Dr. Nicole Dominique Stei

ner Chefredakteurin

Lassen Sie uns doch bitte wissen, wie Sie die Chance finden, was Ihnen gefällt und was Ihnen nicht gefällt, was Sie vermissen und was Sie gerne lesen würden. Gerne in

Briefform an die verschiedenen Bezirksbüros oder an den Zentralsitz in Bozen, als Mail, an info@krebshilfe.it oder auch an Nd mich direkt: steiner@nicdo.name.

nicht zurückhalten. Ich selbst habe 30 Tage nach der Knochenmarktransplantation warten müssen, bis ich die Tür dieses Isolierzimmers wieder von innen öffnen und hinaustreten durfte. Was man da empfindet, ist nur schwer in Worte zu kleiden. In diesem Zimmer, abgeschnitten von allem, vergisst man fast, dass es draußen auch noch eine Welt gibt und man beginnt daran zu zweifeln, ob das, was man draußen vor dem Fenster sieht, wirklich existiert oder ob es nur eine Täuschung ist. Nach einer Transplantation sich das alltägliche Leben Schritt für Schritt wieder zu erobern, ist eine absolut phantastische, einmalige Erfahrung. Tatsächlich ein zweites Leben!!

Das Saxquartett Taufers hat dieses Jahr bei der Landesversammlung in Bozen für die musikalische Umrahmung gesorgt. Eine Aufgabe, die die Musiker als Ehre empfunden haben. Das Mitglied Christof Haidacher wollte es sich nicht nehmen lassen, der Präsidentin zu danken.

Auch das Day Hospital ist genauso wie es beschrieben wurde. Super. Das Pflegepersonal kennt tatsächlich jeden Patienten mit Namen und im Lauf der Zeit wächst man zu Freunden zusammen. Dank dieser Reportage habe ich auch erfahren, dass es Wolfgang gut geht. Welche Freude! Wir hatten uns Ende 2004 in der Abteilung kennengelernt und immer wieder Gelegenheit gehabt, unsere Emotionen und Ängste auszutauschen. Dann haben wir uns aus den Augen verloren und die Tatsache, dass ich ihm bei meinen häufigen Besuchen im Day Hospital nie wieder begegnet bin, hat mich schon das Schlimmste befürchten lassen. Welche Freude, zu wissen, dass es ihm gut geht und dass er glücklich ist mit seiner Familie.

„Hoila Renate, ohne eine unnötige Kette von gegenseitigen Dankesreden beginnen zu wollen, liegt es mir doch am Herzen, Dir oder besser Euch allen für die Gelegenheit zu danken, der Jahresversammlung der Südtiroler Krebshilfe beizuwohnen. Es hat uns gut getan. Bei der darauffolgenden Probe und beim gemeinsamen Abendessen am Samstag in Klausen, haben wir über diesen besonderen Samstag-Nachmittag sehr beeindruckt diskutiert. Wenn unsere Musik auch noch gut angekommen ist, dann freut uns das natürlich ganz besonders. Aber wir hatten ja einen souveränen Fürsprecher. Bitte richte auch ihm nochmals unseren Dank aus. Zum Schluss muss ich noch ein großes Kompliment, auch im Namen meiner Freunde, an dich richten: dieser Vereinigung vorzustehen, würde uns alle überfordern. So wie du das aber machst und wie du die Versammlung inszeniert hast, hat dir unseren großen Respekt und unsere Hochachtung eingebracht. Wir wissen auch, dass wir dabei nicht alleine sind. Alles Gute und nochmals vielen Dank

Nochmals meine Anerkennung Claudio Tait

Christof Haidacher“ (Mitglied des Saxquartetts Taufers)

23


Thema

Wer sind wir

In Memoriam Margit Mar git Dr abek Thies

Thema

Anderen Menschen etwas geben

Die Vorsitzende des Bezirks Meran Burggrafenamt verstarb im Mai

Die Vorsitzende der Sektion Unterpustertal Martha Erlacher Feichter

„Ich lebe jeden Tag bewusst, anders als vor meiner Erkrankung. Und mein Hauptanliegen ist, diese Einstellung auch den anderen Kranken zu vermitteln.“ Dies war das Motto unter das Margit Drabek Thies in den letzten mehr als 20 Jahren ihr Leben gestellt hat.

Als ihr Schwager, ihre Schwägerin und ihre Schwiegermutter vor zwölf Jahren gleichzeitig an Krebs erkrankten, beschloss sie der Südtiroler Krebshilfe beizutreten. Seither ist sie im Vorstand. Vor drei Jahren wurde die Gadertalerin Martha Erlacher Feichter zur Vorsitzenden der Sektion Unterpustertal gewählt.

hr geschenktes Leben, so hat sie es empfunden, hat sie vor allem auch der Krebshilfe gewidmet. Seit 1989 war sie Mitglied, seit 1994 arbeitete sie im Vorstand mit und seit 1998 war sie ununterbrochen Vorsitzende des Bezirks Meran – Burggrafenamt. Margit Drabek Thies, Jahrgang 1937, war eine typische Frau ihrer Generation. Nach der Heirat blieb sie zu Hause, versorgte ihren Mann Walther und ihren Sohn. In den letzten Jahren war sie begeisterte Großmutter von zwei Enkeln. Eine Dame. Immer gepflegt. Zurückhaltend, höflich und einfühlsam, aber auch couragiert und bestimmt. Das ist das Bild, das den vielen Menschen, die sie gekannt haben, in Erinnerung bleiben wird. Fast 25 Jahre hat Margit Drabek Thies der Krankheit getrotzt, 1988 ist sie das erste Mal erkrankt. Am 28. Mai 2012 hat

sie sich schließlich doch ergeben müssen. Ihre eigene Erfahrung mit dem Krebs hat ihr die Kraft gegeben, vielen anderen Menschen beizustehen. Das Büro der Krebshilfe in der Ariston-Galerie in Meran ist ihr fast zur zweiten Heimat geworden. In diesem Raum hat sie die Kranken zur Sprechstunde empfangen und ihr größtes Glück war, zu sehen, dass die Menschen zuversichtlicher hinausgingen, als sie hineingekommen waren. Zu sehen, dass sie ihnen Mut und Hoffnung mit auf den Weg geben konnte. Ihr eigenes Schicksal hat sie tapfer und mit Philosophie getragen. Trotz allem hat sie stets gewusst, dem Leben seine positive Seiten abzugewinnen. Und wenn tatsächlich ein Moment der Verzweiflung kam, dann hat sie ihn hingenommen wie einen Regenschauer im April und ist danach mit neuem Mut an ihre Aufgabe gegangen. Der Rosenverkauf, der Glückstopf anlässlich der Weihnachtsfeier, die Bezirksausflüge und die Patientengespräche – das waren die Angelpunkte ihres Lebens. Und auf ihre Krebshilfe war sie stolz. So wie die Krebshilfe stolz auf sie ist. Und dankbar. Möge sie in Frieden ruhen. n

Gedächtnisfeier Viele Jahre ist Margit Drabek Thies mit der Krebshilfe ans Meer gefahren. Die letzten Jahre war ihr das zu anstrengend und so wählte sie den Ferienaufenthalt am Gardasee. Jahr für Jahr traf sie dort mit denselben Personen zusammen. Freundschaften, die jedes Jahr erneuert wurden. Gemeinsame Spaziergänge, Gespräche, Kartenspiele.

Gedenkfeier für Margit DrabekThies in Misano

24

H

Helfen und sich um andere Menschen kümmern, das muss ihr wohl im Blut liegen. Vor ihrer Pensionierung arbeitete die Mutter von drei Söhnen als Krankenschwester. 25 Jahre im pneumologischen Dienst im Krankenhaus Bruneck. „Schon als Krankenschwester habe ich mitbekommen, wie sehr die kranken Menschen auf ein gutes Wort, auf Anteilnahme angewiesen sind. Und ich habe gemerkt, dass ich anderen Menschen etwas zu geben habe.“ Mit 40 wurde Martha Erlacher nochmals Mutter; ihr dritter Sohn wurde 1994 geboren. Keine leichte Zeit für Martha, die schon einen fünfzehnjährigen und einen zwölfjährigen Sohn hatte und zudem Vollzeit im Brunecker Krankenhaus arbeitete. „Damals gab es keine Teilzeit, das wurde erst 1995 eingeführt; ich musste mich irgendwie arrangieren.“ 1997 ging sie dann in Frühpension, der Familie wegen. Foto: Nicole Steiner

I

Foto: Othmar Seehause

r

In Memoriam Margit Drabek Thies

In diesem Jahr konnte Margit Drabek Thies nicht mehr mitkommen. Die Teilnehmer des Ferienaufenthalts in Misano trafen sich, um das Andenken der langjährigen n Bezirksvorsitzenden zu ehren.

Aber nur Zuhause, das war dann doch zu wenig für die sozial engagierte Frau, die auch Mitglied im KVW ist. „Es ist sehr wichtig für mich neben der Familie noch einen weiteren Sinn im Leben zu haben, mich für etwas Öffentliches einzusetzen.“ Als sie bei der Krebshilfe in Bruneck wegen einer Perücke für ihre Schwägerin vorsprach, wurde sie prompt angesprochen, ob sie nicht mitarbeiten möchte. Und bei den nächsten Wahlen gleich auf die Liste gesetzt. Im Vergleich zu den anderen Sektionen ist es im Unterpustertal etwas schwierig. „Wir

sind einfach zu verstreut. Ich selbst lebe ja auch in Enneberg. Der Vorstand und damit meine ich auch mich, ist einfach nicht präsent genug.“ Hauptansprechperson ist daher die Sekretärin, sie empfängt die Leute. Martha Erlacher selbst ist einmal in der Woche im Büro der Sektion, wie auch die anderen Mitglieder des Vorstandes, sieben gewählte und zwei kooptierte. „Das Gadertal ist einfach zu abgelegen, wie auch das Ahrntal oder andere Gegenden unseres Bezirks.“ Die Vorstandsmitglieder leisten deshalb die Betreuungsarbeit

hauptsächlich vor Ort, rund um ihre Heimatgemeinde. Martha Erlacher würde das gerne ändern, aber sie weiß nicht wie. Die Entfernungen sind einfach zu groß. Über die enge Zusammenarbeit mit dem Oberpustertal und ihrer Kollegin Ida Schacher ist sie sehr froh. Auch ihr Privatleben dreht sich um´s Helfen. Zuhause ist nur noch ihr jüngster Sohn. Aber ihre Mutter ist neunzig und ihr Bruder ist an Lungenkrebs erkrankt. „Da schaut man dann jeden Tag nach dem Rechten.“ Eine sehr wichtige Funktion in ihrem Leben spielt der Glaube, erzählt Martha Erlacher. „Das gibt mir inneren Frieden und ein starkes Zugehörigkeitsgefühl.“ Wenn man sie nach ihrem Hobby fragt, muss sie erst einmal nachdenken. „Früher habe ich viel gehandarbeitet. Aber jetzt?“ Eigentlich pflegt sie zur Zeit kein Hobby. „Ich mach gerade eine Pause. Vielleicht Zeitung lesen, spazieren gehen, ab und zu ein Buch - ja und dann natürlich die Krebshilfe. Jedenfalls könnte ich nie sagen, ich habe nichts zu tun.“ Hat sie noch einen versteckten Traum? Etwas, das sie in ihrem Leben gerne noch machen würde? Auch hier muss Martha Erlacher nachdenken. „Nein eigentlich nicht“, meint sie dann. „Die Gesundheit, meine Freiheit, das zu tun, was ich für wichtig erachte. Mehr brauche ich nicht. Ich will auch nicht jedes Jahr in Urlaub fahren oder so. Eigentlich bin ich n rundum zufrieden!“

25


Was ist los in den Bezirken“ „Was

Was ist los in den Bezirken“ „Was

Meran Meran -- Burggrafenamt Burggrafenamt

Bozen - Salten - Schlern

Faschingsfeier 2012 Am 14. Februar feierten die Mitglieder im Restaurant Siegler im Thurm die alljährliche Faschingsfeier. Mit fröhlicher Musik, Tanz, kleinen Leckereien und anderen Köstlichkeiten verbrachten die zahlreichen Teilnehmer einen angenehmen und unterhaltsamen Nachmittag. Ganz links eine vergnügte Margit Drabek Thies mit Hut und rosa Schal.

Scheckübergabe

Nonstal Bildungsausflug zum Schloss Thun im Besuch der majestätischen Der Art: Ein Kulturerlebnis der besonderen tal. Ebenso beeindruckt Nons im Thun ie famil Adels der enz Resid natürlichen Schönheit waren die Teilnehmer aber auch von der köstlichen Trentiner der blühenden Apfelbäume und von den wurden. rt servie n gesse Mitta zum die Spezialitäten,

Othmar Tammerle hat seinen runden Geburtstag zum Anlass genommen, der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Meran Burggrafenamt eine Spende zukommen zu lassen. Anstelle von Geschenken hat er um Geld für die Südtiroler Krebshilfe gebeten. Dabei ist eine stattliche Summe zusammengekommen, die den Vertretern des Bezirksvorstands Oskar Asam, Annalisa Pircher und Anna Kofler mittels Scheck übergeben wurde.

Frühlingsfahrt 2012 Wenn Engel reisen, lacht der Himmel, heißt es und genau so war es. Die Frühlingsfahrt des Bezirks am 15. Mai auf die Regole di Malosco am Nonsberg stand ganz im Zeichen von gutem Wetter und fröhlicher Stimmung. Alle erfreuten sich an einem mehr als köstlichen Mittagessen sowie an der schönen Natur und den Wander- und Spazierwegen. Wer wollte, spielte Karten oder plauderte mit seinen Bekannten. Auf dem Heimweg wurde noch in Unsere liebe Frau bei der Muttergottes ein kleiner Halt eingelegt. Gelegenheit, um in der Kirche ein paar besinnliche Momente zu genießen oder um in den Geschäften eine Kleinigkeit einzukaufen.

Der Gospelchor Chorioso gestaltete ein Benefizkonzert in der Stiftskirche der Benediktiner in Bozen Gries

Benefizkonzert Lana l Renate Daporta Jöchler mit Mich per. Gam Orchester, Chor und Solisten des Benefizkonzerts.

Jedes Jahr ein Erfolg:

26

“Kampf dem Krebs” Unter diesem Titel stand der Vortrag, den Dr. Christoph Mayr am 7. Mai in Sarnthein gehalten hat. Er gab darin einen kompletten Überblick, nicht nur über die Situation der Tumorerkrankungen in Südtirol, sondern auch über den gesamten Ablauf von der Vorsorgeuntersuchung, über die Diagnose bis hin zur Behandlung am Beispiel der beiden häufigsten Tumorarten, Brustkrebs und Dickdarmkrebs. Dr. Mayr erläuterte anhand von Diapositiven die unterschiedlichen chirurgischen Eingriffe, auch im Bereich der Wiederherstellungschirurgie und erklärte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Behandlungsarten, Chemound/ oder Bestrahlungstherapie. Ein ausführlicher Überblick, der auch vor Augen geführt hat, wie der Patient vom Augenblick der ersten Diagnose an von den behandelnden Ärzten in jeder Phase der Krankheit begleitet wird.

Eine Rose für das Leben

27


Was ist los in den Bezirken“ „Was

Was ist los in den Bezirken“ „Was

Eisacktal

Primelaktion Die SVP Frauen von Klausen bei ihrer jährlichen Primelverkaufsaktion. In der Bildmitte Renate Daporta Jöchler mit Bürgermeisterin Maria Gasser Fink.

Frühlingsausflug

Die Mitglieder besichtigten die Churburg in Schluderns und bummelten anschließend durch das Städtchen Glurns. Rosenaktion Alle Jahre wieder: Die Rosenaktion. Fleißige Helferinnen, der mit fast 90 älteste Freiwillige Johann Zingerle, das Rosenteam und die Firmlinge bei den Vorbereitungen.

28

29


Was ist los in den Bezirken“ „Was

Was ist los in den Bezirken“ „Was

Pustertal SE K TION OBERPUS TER TAL

2. Gedächtnis-Skirennen Egon Kahn

Pustertaler Benefiz-Lauf 2012

Der Tod setzte seiner vielversprechenden Skifahrerkarriere und seinen Träumen ein jähes Ende. Die Erinnerung an ihn lebt weiter. 2004 verstarb Egon Kahn erst 14jährig an Krebs. Am 4. März 2012 organisierten der Skiclub Toblach und Egons ehemaliger Trainer Armando Tavola am Trenkerlift in Toblach zum zweiten Mal ein Benefizrennen zum Gedächtnis an das junge Skifahrertalent. Der Gewinn des Gedächtnis-Skirennens wurde der Krebshilfe Oberpustertal übergeben. Ein besonderer Gast dieser Veranstaltung war der kleine Mike Leon, für den Trainer Armando Tavola und Egons Schwester Iris eine kleine Überraschung vorbereitet hatten.

Zum neunten Mal wurde am Samstag, 9. Juni 2012 das traditionelle Benefiz-Rennen zugunsten krebskranker Menschen in Toblach ausgetragen. Zum ersten Mal auch mit der Möglichkeit, das Ziel wandernd zu erreichen. Wie jedes Jahr war die Begeisterung der Teilnehmer groß: es wurde gelaufen, gewandert, gefeiert und… großzügig gespendet! Ein herzliches Dankeschön all jenen, die zum Gelingen beigetragen haben, in besonderem Maße dem Luchsverein und seinem Vorsitzenden Peppo Trenker, den vielen Sponsoren, den vielen freiwilligen Helfern und den Institutionen wie der Gemeindeverwaltung, Polizei, Carabinieri, Weißes Kreuz und Bergrettung sowie Lucia Recchia, Patin des Kinderhilfsfonds der Südtiroler Krebshilfe.

Die Südtiroler Krebshilfe Oberpustertal bedankt sich herzlich bei den Organisatoren und bei allen Eltern. Ein großer Dank geht auch an alle Sponsoren, an die Spender und all jene, die tatkräftig zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben.

Bildtext

Skiclubpräsident Franz Trog er, Vizepräsident Erwin Schiller und das Ausschussmitglied der Südtirol er Krebshilfe Oberpustertal, Wolfgang Kam enschek (v. li. n. re.). gten die Für Speis und Trank sor fleißigen Freiwilligen

Ein flottes Quartett ia Recchia

Ins Ziel mit Luc

Egal ob laufen oder gehen, Hauptsache ist Mitmachen.

Leon Mike mit Iris Kahn und Trainer Armando Tavola Dabeisein ist alles

30

31


Was ist los in den Bezirken“ „Was

Was ist los in den Bezirken“ „Was

Pustertal

Vinschgau

SE K TION UNTERPUS TER TAL Beziehungsprobleme Ernst nehmen Kaum ist der erste Schock überwunden, die Phase der Operation, der Behandlungen usw. einigermaßen abgeschlossen, sehen sich viele Krebskranke mit einem neuen Problem konfrontiert: Probleme in der Partnerbeziehung. Die Südtiroler Krebshilfe Unterpustertal hat den Nestor der österreichischen Sexualmedizin, Prof. Dr. Kurt Loewit, am 20. April zu einem Vortrag über dieses Thema eingeladen. Immer wieder werden Beziehungsprobleme in Patientengesprächen angesprochen. In der medizinischen Ausbildung ist dieses Thema aber nicht vorgesehen. Das medizinische Personal ist in dieser Situation oft überfordert. Viele Patienten fühlen sich deshalb hilflos und auf sich allein gestellt, sind frustriert. Gerade wer krank ist, braucht den Rückhalt aus einer stabilen Beziehung. „Der Mensch ist ein Beziehungswesen“, betonte Prof. Loewit, „und daher auf die Erfüllung seiner psychosozialen Bedürfnisse angewiesen.“ Damit eine Beziehung sich gesundheitsför-

dernd auswirkt, muss sie vor allem eines: Zugehörigkeit vermitteln. Akzeptanz, menschliche Nähe und Zuwendung sowie Kommunikation sind in einer Lebenskrise wie sie die Erfahrung der Krankheit mit sich bringt, fundamental. „Auch die Sexualität ist eine Form der Kommunikation“, erklärte Loewit. Und gerade dieser delikate Bereich werde oft durch die Krankheit negativ beeinflusst. Loewit gab zum Schluss seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich immer Menschen, vor allem auch medizinisches Personal, dieses Themas annähmen. „Es ist nicht mehr zu verantworten, dass wir die Patienten mit diesen Problemen allein lassen.“

Wassergymna

stik Das Element W asser wird als wo hltuend empfunden. Di e körperliche Ak tivität in einer Gruppe steiger t das Wohlbefi nden, wirkt hilfreich bei de r Genesung un d vermittelt ei positives Körp n ergefühl.

Prof. Loewit essierte. inter Ein Thema, das viele Alten der in hielt it Loew Kurt Dr. Prof. Turnhalle in Bruneck einen Vortrag zum Thema: „Beziehung in Gesundheit und Krankheit“.

!

Achtung

mber 2012 Am 6. Septe tiroler Krebshilfe üro der Süd bleibt das B in Bruneck ortbildung r internen F lossen. wegen eine eder gesch li g it sm d n der Vorsta

Vortrag in der „Alten Turnhalle“ in Bruneck mit Univ. Prof. Dr. Kurt Loewit

d in Taufers Wassergymnastik in San Schwimmbad Cascade Zum ersten Mal im neuen ich ein Riesenerfolg: in Sand in Taufers und gle die Wassergymnastik

32

Informationsabend mit Dr. Norbert Längerer, Leiter des Psychologischen Dienstes Meran Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen ein Schock. Sie ruft Ängste hervor und kann persönliche Krisen verursachen. In dieser Situation leistet die Psycho-Onkolgie wertvolle Hilfe.

33


Was ist los in den Bezirken“ „Was

Was ist los in den Bezirken“ „Was

Überetsch - UNterland

Wallfahrt nach „Madonna della Corona “ Im Mai ist Zeit zum Wallfahrten. In diesem Jahr ging es zur Gottesmutter von Caprino Veronese .Na ch der Hl. Messe und dem Verlese n der Fürbitten war es Zeit für das Mittag essen. Der Verdauungsspazierga ng durch Malcesine fiel leider wegen Regens aus, die Gruppe musste mit dem nahen Einkaufscenter Vorlieb neh men.

Siegi’s Motofete Trotz schlechten Wetters war die Motorradsegnung bei Siegi in Oberplanitzing/ Kaltern ein voller Erfolg. Im Bild Christian Andergassen bei der Übergabe der Spende mit der Vizepräsidentin des Bezirks, Berta Ambach Tschigg.

In Erinnerung an Nicola Bellini Kollegen, Nicola Bellina, der plötzlich aus ihrer Die Freiwilligen von Neumarkt haben einem ihrer met. gewid Zeilen diese ist, n Mitte gerissen worde nt, Nico. Aber die kurze Zeit hat mir genügt, Ich habe Dich eigentlich nur sehr wenig gekan Du warst. Voll Lebensfreude und Lebensmut. um zu verstehen, was für eine wunderbare Person wird aber weiterleben. Dich an rung Erinne Die mehr. All dies ist nun nicht weiter in den Worten und Taten der lebt Seele Deine Nico, Du bist nicht mehr bei uns, aber in den Erinnerungen aller Personen, die Du Freiwilligen der Südtiroler Krebshilfe Neumarkt, Nico Du wirst immer bei uns sein. Du warst hast. tet beglei ien zu den verschiedenen Therap n, wenn wir die langen Gänge in den denke der perfekte Freiwillige. Wir werden an Dich ten zulächeln, weil es dein Lächeln sein Patien einem wir wenn n, ggehe entlan Krankenhäusern . trugst Lippen den auf wird; dieses Lächeln, das Du immer der allen, die Dir nahe standen, Engel, Ein den. gewor Nico Du bist uns allen zum Schutzengel die Kraft gibt, weiterzumachen. unseren Herzen weiterleben. Du wirst für immer in unseren Gedanken und in

34

30 Jahre Bezirk Überetsch - Unterland Der vergangene erste Mai stand im Bezirk Überetsch ms Unterland ganz im Zeichen des 30jährigen Jubiläu einer der Bezirksgründung. Nach der gemeinsamen Feier es ging , Dejaco Vitus Dekan von iert zelebr , Hl. Messe chen, im Haus Unterland in Neumarkt weiter mit Anspra Erinnerungen und Dankesreden. Ein Anlass, um allen Spendern und allen Freiwilligen, die während dieser dreißig Jahre mit Passion, Stetigkeit und Ausdauer mitgearbeitet haben, herzlichst zu danken.

Pfiati Nico!

35


Veranstaltungen veranstaltungen

Landesmitgliederausflug 27.09.2012

L

iebe Mitglieder, dieses Jahr führt uns der Mitgliederausflug ins Oberpustertal am Donnerstag, den 27. September 2012 zu einem geselligen Beisammensein.

Vormerkungen

Innerhalb 07. September 2012 in den jeweiligen Bezirksbüros. Vortrittsrecht haben ordentliche Mitglieder. Begleitpersonen, die Mitglieder der Vereinigung sein müssen, können teilnehmen, falls noch Plätze zur Verfügung stehen.

Teilnahmequote

ordentliche Mitglieder eventuelle Begleitpersonen

€ 25,00 € 40,00

Der Kostenbeitrag

ist ausschließlich über die Bezirksbüros oder mittels Überweisung innerhalb 21. September 2012 zu begleichen.

Ort und Abfahrtszeiten

der einzelnen Busse werden Ihnen nach Ihrer Anmeldung schriftlich mitgeteilt.

Programm 9:30 Uhr ca.

Ankunft

10:00 Uhr

Messe in der Pfarrkirche Toblach

11:00 Uhr

Gemeinsamer Umtrunk

12:30 Uhr ca.

Mittagessen im Gustav Mahler Saal des Grandhotels Toblach

14:30 Uhr ca.

Gemütliches Beisammensein

17:00 Uhr ca.

Rückfahrt

Anmeldungen: Bozen Tel. 0471 28 37 19 bozen-salten-schlern@krebshilfe.it

Toblach Tel. 0474 97 28 00 oberpustertal@krebshilfe.it

Neumarkt Tel. 0471 82 04 66 ueberetsch-unterland@krebshilfe.it

Meran Tel. 0473 44 57 57 meran-burggrafenamt@krebshilfe.it

Brixen Tel. 0472 83 24 48 eisacktal@krebshilfe.it

Schlanders Tel. 0473 62 17 21 vinschgau@krebshilfe.it

Bruneck Tel. 0474 55 13 27 unterpustertal@krebshilfe.it

36

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Der Komponist Gustav Mahler (1860– 1911) besuchte 1908 zum ersten Mal Toblach als Sommergast. Er durchlebte gerade eine schwierige Lebensphase und litt an Herzbeschwerden. Im Trenkerhof fand Mahler drei Sommer lang Ruhe und komponierte hier das „Lied von der Erde“ sowie die „Neunte Symphonie“. Die „Zehnte Symphonie“ wurde hier begonnen. Mahler starb im Juni 1911. Der große Musiksaal mit exzellenter Akustik im neuen Kulturzentrum Grand n Hotel Toblach, wurde ihm gewidmet.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.