Welt | Dezember 2023
Eine unabhängige Kampagne von Contentway
GRÜNDERGEIST UND MITTELSTAND
Partner Content | EXIST-Programme
INVESTITIONEN IN EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT
Ein Unternehmen zu gründen ist ein Abenteuer – spannend und herausfordernd zugleich.
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Interview | Hanno Renner | Startup-Verband
„GRÜNDUNGEN BEDEUTEN OFT INNOVATIONEN“
Start-ups werden für den Standort Deutschland immer wichtiger, erklärt Hanno Renner. Aber sie sind angewiesen auf ausländische Fachkräfte. Interview | Fränzi Kühne
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INNOVATIONEN SIND DIE ZUKUNFT UNSERES LANDES Die Gründerin, Unternehmerin und Aufsichtsrätin Fränzi Kühne rät, auch in Krisenzeiten Ideen umzusetzen und ein Unternehmen zu gründen. Interview | Annahita Esmailzadeh
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AUF DIVERSITÄT ACHTEN
Interview mit der Business Influencerin Annahita Esmailzadeh.
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GRÜNDERGEIST
GRÜNDERGEIST
AUSGABE #138 Campaign Manager: Alia Fahda Geschäftsführung: Nicole Bitkin Head of Content & Media Production: Aileen Reese Redaktion und Grafik: Aileen Reese, Nadine Wagner, Dennis Wondruschka, Miguel Daberkow
WEITERE INHALTE 8. Tomislav Primorac alias immo.tommy 12. Joshua Kimmich 14. Dr. Vanessa Just 14. Annahita Esmailzadeh
18. Celine Willers 18. Franzi Kühn 22. Hanno Renner 24. Expertenpanel
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Karin Dohm, CFO der Hornbach Gruppe über moderne Führungskulturen und die Zukunft der Arbeitswelt.
Unser europäisches Lebensmodell ist bedroht. Die Strahlkraft unserer gemeinsamen Erfolgserzählungen nimmt ab.
Erfolgsfaktor: Digital Leadership
Die Deutsche Wirtschaft muss den technologischen Wandel mitgestalten EINLEITUNG
Text: Armin Fuhrer, Katja Deustch, Thomas Soltau, Jakob Bratsch
Seit Jahren warne ich davor, dass Deutschland sich im Wohlstandsschlaf befindet und im technologischen Wandel den Anschluss verpassen wird.
Coverfotos: Exist, Pressefotos, FC Bayern München
Foto: Paul Meixner
Distribution & Druck: Die Welt, 2023, Axel Springer SE Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund. Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an. Herausgegeben von: Contentway GmbH Rödingsmarkt 20 DE-20459 Hamburg Tel.: +49 40 87 407 400 E-Mail: info@contentway.de Web: www.contentway.de
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Welche Reformen braucht unser Europa?
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ie disruptiven Technologieplattformen wie Künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Robotik und Co. sind verfügbar und entwickeln sich exponentiell. Progressive Technologie-Unternehmen wachsen immer schneller und wer sich jetzt nicht mutig und konsequent erneuert, wird früher oder später im globalen Kontext keine Relevanz mehr haben. Viele Jahre gehörte Deutschland auch dank unserer Automobilindustrie zu den stärksten Wirtschaftsmächten weltweit. Doch unsere Autobauer haben den Wechsel zur E-Mobilität verschlafen: keinem traditionellen, deutschen Hersteller ist es bislang gelungen, ein profitables E-Auto zu bauen. Zusätzlich fehlt eigene Software für Produktion und das Betriebssystem des Autos. Ohne eigene Chips ist man an NVIDIA gebunden. Was unsere Wirtschaft jetzt braucht, sind mutige Gründer, die neue Innovationen vorantreiben und neue Lösungen entwickeln. Die Möglichkeiten waren nie besser: Der Baukasten der Zukunft bietet die notwendi-
gen Werkzeuge, um unser Leben nachhaltiger, sicherer und effizienter zu gestalten. Deutschland muss wieder zum Innovationstreiber werden, um auch zukünftig an globalen Debatten teilhaben und den Wandel aktiv mitgestalten zu können. Mit der Solarindustrie wäre uns das in den 1990ern schon einmal fast gelungen, doch dann investierte der chinesische Staat progressiv in den Ausbau und verdrängte die deutschen Hersteller vom Markt. Das Gleiche erleben wir gerade im Mobilfunkmarkt. Wir sollten uns kein Beispiel an China nehmen, sondern unsere eigene Innovations-DNA entwickeln. Das betrifft nicht nur unsere Start-up-Szene, sondern auch den Mittelstand: Künstliche Intelligenz wird nahezu jede Industrie um ein Vielfaches effizienter machen und nur digitalisierte Unternehmen werden hiervon profitieren. Für die Zukunft unserer Wirtschaft müssen jetzt alle zusammenkommen: der Staat, die Gründerszene, der Mittelstand und auch unsere Konzerne. Einen Pioniergeist 2.0 nach Porsche, Bosch & SAP.
Frank Thelen, europäischer Serien-Gründer, Technologie-Investor und Bestseller-Autor
Deutschland muss wieder zum Innovationstreiber werden, um auch zukünftig an globalen Debatten teilhaben und den Wandel aktiv mitgestalten zu können. ANZEIGE - ADVERTORIAL
Das Geheimrezept: Mitarbeitende, Kunden und Geschäftspartner langfristig für das eigene Unternehmen gewinnen Eine hohe Fluktuation bei den Mitarbeitenden, immer weniger Stammkunden und ständig wechselnde Geschäftspartner – in der heutigen Zeit, in der sich alles permanent weiterentwickelt, bleibt viel zu wenig für die Dauer. Doch was können Sie als Unternehmer dagegen ausrichten? Wie können Sie verhindern, ständig neue Mitarbeitende einarbeiten zu müssen, dauerhaft auf neue Kunden angewiesen zu sein und immer wieder neue Geschäftspartner suchen zu müssen? Unsere Empfehlung: Schaffen Sie positive Erinnerungen und emotionale Erlebnisse, die mit Ihrem Unternehmen in Verbindung stehen. Perfekt eignen sich dafür die Hotel- Erlebnisschecks und Loyalty-Programme von INVENT – mit einem entspannten Kurzurlaub für Zwei fördern Sie eben jene emotionale Bindung nachhaltig und bleiben als Unternehmen in bester Erinnerung! Nähere Informationen unter: www.invent-europe.com
Romantik Hotel Gasthaus Rottner**** Am ruhigen Stadtrand Nürnbergs bietet das idyllische Romantik Hotel Rottner Gemütlichkeit in ländlicher Umgebung, gepaart mit hervorragender Küche und 4-Sterne-Komfort. Untertags erkunden Sie entweder die schöne umliegende Landschaft oder bummeln durch Nürnberg mit seinen vielen Places-to-be. Abends zaubert das Rottner-Küchenteam mit viel Liebe zum Detail geschmacksintensive Gerichte aus frischen und regionalen Produkten. Am besten genießen Sie diese Leckerbissen mit einem Glas der zahlreichen fränkischen Wein- oder Biersorten. Außerdem verfügt das Hotel über professionell ausgestattete Tagungsräume, die alles, was für ein erfolgreiches Meeting erforderlich ist, bieten. Bis zu 100 Personen können hier diskutieren, präsentieren, fokussieren, lernen, Ideen verfolgen und umsetzen.
Alle Informationen zum Hotel finden Sie unter: www.rottner-hotel.de
Berenberg – Partner Content
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„Der Gründergeist in Deutschland lebt“ Netzwerke zwischen Start-ups und Investoren zu schaffen, ist immens wichtig, erklären Dennis Nacken und Oliver Meinschien von der Privatbank Berenberg. Deutschland liegt bei den Gründerzahlen weit hinter den USA und Südkorea. Geht uns der Gründergeist verloren?
Dennis Nacken: Ich glaube, der Gründergeist per se ist zum Glück hierzulande nicht verloren gegangen. Das Unternehmertum ist die DNA des mittelständisch geprägten Deutschlands und es gibt nach wie vor viele spannende Gründer. Aber im internationalen Kontext erkennt man, dass die Zahlen der Gründungen rückläufig sind. Welche Gründe sehen Sie dafür?
Nacken: Dafür sind vor allem drei Faktoren ausschlaggebend. Kulturell betrachtet ist es leider so, dass wir in Deutschland keine ausgeprägte Aktien- und Risiko-Kultur haben. Zweitens gibt es in Deutschland nicht so viel Wagniskapital wie in den USA. Das wird aber als Startkapital für junge Unternehmen benötigt. Und drittens sind die staatlichen Anreize relativ gering und die Bürokratie ist zu groß. Wie wirkt sich denn die derzeitige angespannte Wirtschaftslage aus?
Oliver Meinschien: Krisenzeiten sind immer herausfordernd für Gründer. Andererseits bedeuten sie auch, dass Dinge in die Hand genommen und verbessert werden, die in guten Zeiten liegen gelassen werden. Dazu gehören beispielsweise Strukturverbesserungen und Verschlankungen. Hinzu kommen weitere Herausforderungen wie die hohe Inflation, die hohen Zinsen und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit. Davon sind ins-
besondere Scale-ups betroffen, die bereits ein starkes Wachstum und eine gewisse Größe erreicht haben. Gilt das auch für das Wagniskapital?
Nacken: Nach einem Höhepunkt 2021 ist das Wagniskapital inzwischen rückläufig. Damals stand das Unternehmenswachstum im Vordergrund des Interesses, heute sind es vor allem Qualität und Rentabilität des Unternehmens. Insgesamt sind die Investoren vorsichtiger geworden. Auch die Venture Capital Fonds sammeln weniger Geld ein. Auf Deutschland kommt eine Welle von Firmenübergaben zu. Wie sieht es an dieser Stelle aus?
Meinschien: Wir laden regelmäßig die Nachfolger von Familienunternehmen in unsere Berenberg Akademie ein, die etwa zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Der Unternehmergeist ist bei vielen familiär stark ausgeprägt. Allerdings fragen viele junge Leute heute stärker nach dem Sinn der elterlichen Unternehmen. Der Unternehmergeist ist nicht verloren gegangen, aber er wird anders gelebt. Wie bringen Sie Family Offices mit Start-ups zusammen?
Nacken: Wir verfügen über eines der größten Family Offices-Netzwerke in Deutschland und haben Kontakt zu mehr als 400 Familien. Als Privatbank sind wir, wie der Schmierstoff zwischen Family Offices und Unternehmen beziehungsweise Gründern, indem wir beide Seiten zusammenbringen. Viele Family Offices sind auf der Suche nach Direktinvestments und für sie bieten sich Start-ups in einem vorangeschrittenen Stadium an. Wir kennen ihre Bedürfnisse und wissen genau, wo sich für welche Familie eine interessante Direktbeteiligung
anbietet. Auf der anderen Seite haben wir ein breites Netzwerk von Unternehmen, die wir in den Finanzierungsrunden begleiten. Wir verbinden beide Seiten ganz gezielt, wenn sie zusammenpassen. Zusätzlich bieten wir mit unserem Direct Investment Day eine Plattform, mit der wir Unternehmer mit Single Family Office Investoren zusammenbringen. Wir verfügen also über große Netzwerke, veranstalten Events und verfolgen die direkte Ansprache. Geht es in erster Linie um Start-ups, die schon eine gewisse Größe erreicht haben?
Nacken: Unser Ziel im Investmentbanking ist es, Unternehmen an die Börse zu bringen und folglich liegt unser Fokus auf Unternehmen, die sich in zwei bis vier Jahren einen solchen Börsengang vorstellen können. Daher arbeiten wir mit Late Stage Growth Companies zusammen, die schon aus den Kinderschuhen rausgewachsen sind. Es handelt sich um Finanzierungsrunden, die bei rund 20 Millionen Euro plus liegen. So haben wir zum Beispiel 2021 erfolgreich die deutschen GreenTech-Unternehmen Enpal oder TesVolt in ihren Finanzierungsrunden begleitet. Letzteres war ein reiner „Family Office Club-Deal“, bei dem wir einige Unternehmerfamilien miteinander vernetzt haben. Die Investoren erfreuen sich seitdem nicht nur über schöne Geschäftszahlen, sondern sie haben gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Meinschien: Wir bilden aber auch schon Netzwerke für Start-ups in früheren Phasen. Wir arbeiten mit Kooperationspartnern zusammen, die ein spezielles Know-how für frühphasigere Finanzierungsrunden haben. Dazu gehört zum
Oliver Meinschien,
Leiter des Teams Unternehmen & Young Entrepreneurs bei Berenberg
Gute Unternehmer und Unternehmerinnen mit klaren Wachstums-Case und einem nachvollziehbaren Weg zur Profitabilität werden sich auch weiterhin durchsetzen.
Dennis Nacken,
Head of Family Offices bei Berenberg
Eins ist klar: Der Unternehmergeist lebt in Deutschland und er bleibt auch am Leben. Beispiel der Hightech-Gründerfonds, ebenso die Investitions- und Förderbank der Stadt Hamburg. Wir können auf diese Weise unsere Investoren mit Investoren von anderen Netzwerken zusammenbringen. Zusätzlich ermöglichen wir auch den direkten Austausch von Start-ups mit klassischen Unternehmern. Wo könnte die Entwicklung in den nächsten zwei, drei Jahren hingehen?
Meinschien: Die Situation wird sich nicht maßgeblich ändern – Inflation und Zinsen bleiben hoch und wir werden eine gewisse Zurückhaltung beim Kapital sehen. Aber: Gute Unternehmer und Unternehmerinnen mit klaren Wachstums-Case und einem nachvollziehbaren Weg zur Profitabilität werden sich auch weiterhin durchsetzen. Nacken: Eins ist klar: Der Unternehmergeist lebt in Deutschland und er bleibt auch am Leben.
Berenberg ist eine unabhängige Privatbank aus Überzeugung und gehört zu den führenden Anbietern Europas im Investment Banking und Asset Management. www.berenberg.de
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GRÜNDERGEIST
Deutschlands Zukunft aktiv gestalten Gründergeist und Mittelstand sind das Rückgrat der Nation. Dennoch hinken viele deutsche Unternehmen in puncto Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Automatisierung im internationalen Vergleich noch immer hinterher. Zahlreiche Länder, Regionen und Kommunen wie auch Banken und Unternehmen haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, mutige Gründerinnen und Gründer zu fördern, den Mittelstand zu stärken und somit die Wirtschaft voranzutreiben.
BERENBERG BANK Seite: 3
NIEDERSACHSEN Seite: 16
EXIST Seite: 5
HANNOVER IMPULS Seite: 17
WOLFSBURG WIRTSCHAFT UND MARKETING GMBH Seite: 17
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DORTMUND Seite: 9 IKB DEUTSCHE INDUSTRIEBANK AG Seite: 23
SKYHIGH SECURITY Seite: 19
AMT FÜR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DER STADT KOBLENZ Seite: 23
MESSE ERFURT GMBH Seite: 25
SCHUFA Seite: 6
RHEINLAND-PFALZ Seite: 20
PIONEERLAB ENTREPRENEUR ACADEMY Seite: 10 RKW KOMPETENZZENTRUM Seite: 11
FTI CONSULTING DEUTSCHLAND HOLDING GMBH Seite: 15 TECHNOLOGIEZENTRUM SCHWÄBISCH HALL GMBH Seite: 8 STUTTGART Seite: 27 MESSE STUTTGART Seite: 27
SEVEN VENTURES Seite: 7
EXIST – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Investitionen in eine nachhaltige Zukunft Ein Unternehmen zu gründen ist ein Abenteuer – spannend und herausfordernd zugleich. Um jungen Gründerinnen und Gründern mit Potenzial in der Anfangsphase Starthilfe zu geben, gibt es die Programme EXIST-Gründungsstipendium und EXIST-Forschungstransfer, �nanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und vom Europäischen Sozialfonds (ESF) ko�nanziert. Beide richten sich an Wissenschaftler, Studierende und Absolventen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Im Interview erzählen zwei EXIST-Stipendiaten, Maike Lambarth und Stefan Petersen, über ihre Erfahrungen. Frau Lambarth, Herr Petersen, Ihre beiden Start-ups forschen für eine klimafreundliche Zukunft und werden dabei durch EXIST gefördert. Woran genau arbeiten Sie?
Maike Lambarth: Cyclize entwickelt ein Verfahren, bei dem Kunststoffabfälle jeglicher Art, die momentan verbrannt werden, weil sie nicht recyclebar sind, zusammen mit CO2 durch einen Plasmaprozess reformiert werden. Auf diese Weise entsteht synthetisches Gas, das die heute verwendeten fossilen Quellen ersetzt. Es handelt sich also um eine Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff auf Molekülebene. Stefan Petersen: Factor4Solutions steigert durch den Einsatz von Software, basierend auf physikalischen Modellen, KI und der Übertragung von Teammanagement auf Anlagensysteme die Energieeffi zienz in der Kältetechnik um bis zu 75 Prozent. Wir reden allein in Deutschland über 30.000 potenzielle Installationen mit einem Volumen von mehr als 30 Milliarden Euro Energiekosten und einer Einsparung von mindestens 20 Millionen Tonnen CO2. Wie kam es zu den Unternehmensgründungen?
Maike Lambarth: Wir sind vier Gründer, die zusammen an der Uni als Wissenschaftler beziehungsweise als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet haben. Wir haben zusammen am CO2-Recycling durch Plasma geforscht. Trotz Rekordeffizienz im Plasma ist viel Energie zur CO2-Spaltung erforderlich, daher entwickelten wir den Prozess weiter, indem wir zusätzlich nicht reyclebare Kunststoffabfälle verwenden, die den Energiebedarf drastisch senken und eine zusätzliche Kohlenstoffquelle bieten. Nachdem wir den Proof of concept erbracht hatten, waren wir so überzeugt, dass wir entschieden, eine Ausgründung zu machen.
Der Unterschied von Forschungstransfer zu Gründungsstipendium liegt darin, dass die Forschungstransfervorhaben deutlich aufwendiger und risikoreicher sind. Die Förderung ermöglicht uns umfangreiche Weiterentwicklungen der Innovation, die noch nicht marktreif ist, sondern noch einen größeren Skalierungsbedarf bis zur Industrieanwendung hat. Wir sind zu viert in Vollzeit an der Universität angestellt, und werden durch das EXIST-Programm fi nanziert. Neben dem Gehalt kann man Sachmittel in Höhe von bis zu 250.000 Euro beantragen. Derzeit bauen wir den Demonstrator auf und dafür haben wir sogar noch mal eine Aufstockung der Mittel bekommen. Das zeigt, dass das BMWK unser Potenzial erkannt hat. Wir haben dieses Jahr eine GmbH gegründet, und planen, im kommenden Jahr eine Pilotanlage im Chemiepark zu errichten. 2026 wollen wir mit nicht-fossilem Synthesegas aus Abfall und CO2 an den Markt gehen. Stefan Petersen: Wir bekommen derzeit im Rahmen des EXIST-Gründungsstipendiums ein Jahr lang eine Grundfinanzierung durch das BMWK, das von der Universität verwaltet und an uns ausgezahlt wird. Wir können in dieser Zeit mit Pilotinstallationen
Stefan Petersen,
Maike Lambarth,
Wir stellten fest, dass die wesentliche Herausforderung das Teammanagement ist – das gilt für Menschen und genauso für Maschinen, für letztere geht das mit Software.
Der Unterschied von Forschungstransfer zu Gründungsstipendium liegt darin, dass die Forschungstransfervorhaben deutlich aufwendiger und risikoreicher sind.
demonstrieren, dass unsere Idee funktioniert. Und während wir diese Piloten einrichten und testen können wir gleichzeitig das Geschäft aufbauen. Das Tolle ist: Wir müssen während dieser Pilotphase noch kein Geld verdienen. Das BMWK finanziert uns, Coaching sowie Sachausgaben in Höhe von rund 30.000 Euro. Erst nach einem Jahr müssen wir Geld verdienen oder andere Finanzierungsmöglichkeiten finden.
Factor4Solutions in dieser frühen Phase andere Geldgeber gefunden hätte. Ohne EXIST wären unsere Forschung und Entwicklung wahrscheinlich deutlich verzögert oder vielleicht gar nicht, in den Markt gekommen – und das in einer Zeit, in der Energie-, Ressourceneffi zienz und Nachhaltigkeit unsere Zukunft sind.
CEO/CTO FACTOR 4 SOLUTIONS
Wie schätzen Sie die Bedeutung der Förderung durch EXIST für Ihre Unternehmen ein?
Stefan Petersen: Ich glaube nicht, dass
CO-Founder Cyclize GmbH
Maike Lambarth: Das ist bei uns genauso. Ohne EXIST würde es Cyclize heute nicht geben. Denn die Förderung macht es möglich, dass wir uns voll auf die Entwicklungsarbeit konzentrieren. Unsere EXIST-Förderung ist eine Investition in die Zukunft.
Stefan Petersen: Auch bei uns bestand das ursprüngliche Team aus vier wissenschaftlichen Mitarbeitern der TU Berlin, die aus der Hardware-Entwicklung von Kälteanlagen kamen. Wir stellten fest, dass die wesentliche Herausforderung das Teammanagement ist – das gilt für Menschen und genauso für Maschinen, für letztere geht das mit Software. Das BMWK hat die Idee direkt aufgegriffen und uns unterstützt. Und wie sieht die Unterstützung durch EXIST aus?
Maike Lambarth: Wir sind Teil des Forschungstransfers von EXIST.
Wir sind vier Gründer, die zusammen an der Uni als Wissenschaftler beziehungsweise als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet haben. Wir haben zusammen am CO2-Recycling durch Plasma geforscht“, Maike Lambarth, CO-Founder von Cyclize GmbH
EXIST unterstützt seit 1998 erfolgreich Gründungsnetzwerke, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Zu den Zielen von EXIST gehört, das Gründungsklima an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. www.exist.de
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GRÜNDERGEIST
SCHUFA Holding AG – Partner Content
Regulatorische Anforderungen gelten auch für Start-ups KYC, ESG, CSRD - Unternehmen sind mit einer Vielzahl von Regeln konfrontiert. Wie man diese am besten umsetzt, erklärt Grit Bantow, Leiterin New Business bei der SCHUFA. Frau Bantow, die regulatorischen Anforderungen an die Unternehmen werden immer umfangreicher und schärfer, Stichwort Know Your Customer (KYC). Worum geht es?
Die gesetzlichen Anforderungen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfi nanzierung sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Sanktionen gegen Russland oder Unterstützer der Hamas, die weitreichende Auswirkungen auf Geschäftsbeziehungen weltweit haben, wird zudem deutlich, wie schnell sich Anforderungen oder der Kreis der betroffenen Unternehmen ändern können. Gerade Gründerinnen und Gründer sind mit vielen Aufgaben beschäftigt. Droht sie daher die Einhaltung der Regelungen nicht zu überfordern?
Gründer müssen ihr Business Modell in der Praxis verproben. Daher kann sich ständig etwas an der Zielgruppe und auch an den Vertriebskanälen ändern. Gerade als junges Unternehmen freut man sich erstmal über jeden Kunden und will niemanden ablehnen. Dennoch ist es von Anfang an wichtig zu wissen, mit wem man Geschäfte macht und ob man das Geschäft überhaupt machen darf, oder ob der potenzielle Geschäftspartner beispielweise auf einer Sanktionsliste steht. Bietet die Schufa da Unterstützung an?
Unternehmen benötigen effektive Tools,
um die regulatorischen Anforderungen mittels entsprechender Prozesse automatisiert, zeit- und ressourcenschonend zu erfüllen. Die KYCnow-Plattform von ClariLab (einem Joint Venture der SCHUFA und dem FinTech fi no) unterstützt verpfl ichtete Unternehmen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen und der Geldwäsche-Prävention. Wie funktioniert diese Plattform?
Über die Plattform können binnen Sekunden alle benötigten Unternehmensinformationen (z. B. Handelsregisterinformationen, Anfrage- und Meldungen in das Transparenzregister, Ermittlung von Eigentums- und Kontrollstrukturen u.v.m.) digital in Echtzeit eingeholt werden. Bei Bedarf kann auch der gesamten Onboarding-Prozess abgebildet werden, der rund um die Regulatorik auch die Identitäts- und Bonitätsprüfung umfasst. Gerade für Start-ups kann das ein großer Vorteil sein. Nachhaltigkeit, ESG und CSRD sind weitere Themen, die die Wirtschaft aktuell bewegen. Worum geht es hier genau?
Ziel ist es, nachhaltige Investitionen und Entwicklungen zu fördern, um so die Klimaziele der EU, aber auch die Einhaltung gewisser sozialer Mindeststandards, zu erreichen. Mithilfe von Berichts- und Reportingpfl ichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustaina-
bility Reporting Directive, kurz CSRD) soll Transparenz über die Nachhaltigkeit eines Unternehmens geschaffen werden. Unternehmen werden in noch nie dagewesener Form und Umfang verpfl ichtet, regelmäßig Informationen über die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen ihres Handelns offen zu legen.
Sind hiervor denn auch kleine Unternehmen und Start-ups betro�en?
Ja, zumindest indirekt. Zunächst sind zwar nur große Unternehmen betroffen, wenn sie gewissen Kriterien erfüllen. Kleinere Unternehmen können ab 2026 unter die Richtlinie fallen, wenn sie kapitalmarktorientiert sind. Worauf man sich heute schon vorbereiten sollte: Ab 2028 sind auch solche Unternehmen betroffen, die Teil der Wertschöpfungskette von verpfl ichteten Unternehmen sind. Da die größeren Unternehmen aber bereits ab 2024 bzw. 2025 Informationen über ihre Lieferanten einholen werden, ist davon auszugehen, dass bereits ab 2024 auch Daten von kleineren Unternehmen angefordert werden, obwohl sie möglicherweise keiner eigenen Verpfl ichtung unterliegen. Und auch im Rahmen von Finanzierungsbeziehungen zu Banken oder Investoren werden Unternehmen künftig nachhaltigkeitsrelevante Daten ermitteln und zur Verfügung stellen müssen. Was ist hier die größte Herausforderung?
Einfach gesagt: Unternehmen brauchen eine Plattform für ihre Daten – egal, ob sie nun selbst zur entsprechenden Be-
Grit Bantow,
Leiterin New Business der SCHUFA
Man sollte sich frühzeitig mit den Regelungen und Anforderungen beschäftigen, damit man am Ende keine böse Überraschung erlebt. richterstattung verpfl ichtet sind oder die Daten Banken, Investoren, ihrem Wirtschaftsprüfer oder anderen Geschäftspartnern zur Verfügung stellen müssen. Die Beschaff ung und Auswertung der Daten ist dabei sehr aufwändig und ressourcenintensiv. Die SCHUFA ESGSolution löst als Plattform sowohl das Problem des Datenmanagements als auch die Einbindung in interne und externe IT-Anwendungen. Was kann diese Lösung?
Mit der SCHUFA ESG Solution können die entsprechenden Daten erfasst und aufbereitet werden. Unternehmen können so ihre Nachhaltigkeitsdaten zentral an Banken, Versicherungen und Investoren übermitteln, sowie dem Wirtschaftsprüfer die Daten für die Prüfung zur Verfügung stellen. Durch die zentrale Plattform werden unter anderem auch doppelte Datenermittlungen desselben Unternehmens vermieden. Verpfl ichtete Banken, Versicherungen, Investoren und Unternehmen sparen so Zeit, Aufwand und Ressourcen. Als Fazit: Sollte Start-ups von Beginn die regulatorischen Anforderungen beachten und ernst nehmen?
Auf jeden Fall! Man sollte sich frühzeitig mit den Regelungen und Anforderungen beschäftigen, damit man am Ende keine böse Überraschung erlebt.
Unternehmen benötigen e�ektive Tools, um die regulatorischen Anforderungen mittels entsprechender Prozesse automatisiert, zeitund ressourcenschonend zu erfüllen. Die SCHUFA unterstützt Menschen dabei, unkompliziert, schnell und sicher ihre �nanziellen Wünsche zu erfüllen. Außerdem unterstützt sie Unternehmen beim Risikomanagement, KYC-Prozessen und der Nachhaltigkeitsberichterstattung. www.schufa.de
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SevenVentures GmbH – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
Die Ansprüche im Food-Bereich steigen
Die Wünsche der Kundinnen und Kunden an die Lieferdienste ändern sich, erklären Maximilian Jochim und Florian Hirschberger von SevenVentures. Innovation ist ein wichtiger Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung. Neuerdings ist das auch auf dem Markt der Food-Investments zu beobachten. Warum kommt es zu dieser Entwicklung?
Maximilian Jochim: Der Markt der Essenslieferanten hat sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Inzwischen gibt es zum Beispiel Lebensmittel bis an die Haus- oder Wohnungstür, die frisch vorgekocht sind, damit sie zuhause leichter zubereitet werden können. Selbst Gerichte von Spitzenköchinnen und -köchen kann man sich liefern lassen. Diese Entwicklung kommt vor allem durch die Hinwendung vieler Menschen zu einer gesünderen und besseren Ernährung. Das herkömmliche Erfolgsmodell der Lieferdienste – schnell und preiswert Essen nach Hause zu liefern – reicht also nicht mehr aus?
Florian Hirschberger: Das bleibt natürlich weiterhin. Die meisten Innovationen spielen sich nicht nur im Bereich der Lieferdienste ab, sondern vor allem in der Vielfalt der Lebensmittelprodukte selbst. Die meisten Menschen wollen sich gesünder ernähren und zugleich ihr Essverhalten anpassen, damit es nachhaltiger ist. Das bedeutet zum Beispiel auch weniger Fleisch zu essen. Das stellen wir verstärkt seit ungefähr zwei Jahren fest. Darauf reagieren auch die Online-Lieferdienste mit neuen Angeboten. Maximilian Jochim: Die Gesellschaft verändert sich und die Ansprüche steigen. Das passt nicht immer zu dem Wunsch, Geld zu sparen, den viele derzeit aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung haben. Aber viele Kundinnen und Kunden verzichten eher auf Luxusgüter und ernähren sich dafür gesünder, da Essen schlichtweg eben ein Grundbedürfnis ist. Ebenso achten die Kundinnen und Kunden immer mehr auf klimafreundliche Verpackungen. Sehen Sie in dieser Diversifikation ein neues Betätigungsfeld für eine Beteiligungsgesellschaft wie SevenVentures?
Maximilian Jochim: Gestartet sind die ersten Unternehmen in diesem Bereich mit Obst & Gemüse, allerdings hat sich auch hier der Markt weiterentwickelt und es werden nun auch vermehrt verpackte Produkte angeboten, denn auch ein Gummibärchen kann gerettet werden. SevenVentures investiert aber ja nicht ausschließlich im Food-Bereich. In welchen weiteren Branchen sind Sie aktiv?
Maximilian Jochim: Wir sind das ganze Jahr 2023 schon im Food-Bereich ziemlich aktiv. Das liegt gerade stark im Trend. Wir kommen jedoch klassisch aus dem E-Commerce. Fintech und Online-Versicherungen finden sich auch im Portfolio.Und seit einiger Zeit werden Themen wie Nachhaltigkeit und EHealth immer wichtiger. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass das Thema KI viele neue Möglichkeiten birgt.
Florian Hirschberger,
CEO bei SevenVentures
Vielen Start-ups hilft die TVWerbung, um es in die Regale der Supermärkte zu schaffen. Denn TV ist für sehr viele Menschen nach wie vor das wichtigste Vertrauensmedium, wenn es um den Griff zu einem neuen Produkt geht.
Welche Vorteile haben junge Unternehmen von einer Kooperation?
Florian Hirschberger: Wir geben jungen Unternehmen die Möglichkeit, sich auf unseren verschiedenen TV- und Digitalkanälen zu präsentieren. Vielen Start-ups hilft die TV-Werbung, um es in die Regale der Supermärkte zu schaffen. Denn TV ist für sehr viele Menschen nach wie vor das wichtigste Vertrauensmedium, wenn es um den Griff zu einem neuen Produkt geht. Mit unserem Media for Equity-Modell bieten wir jungen Unternehmen in der Wachstumsphase die Chance unsere Medienreichweite für ihren Markenaufbau zu nutzen. Im Gegenzug erhalten wir Anteile am Unternehmen, und übernehmen dadurch einen Teil des Risikos, können aber auch am künftigen Erfolg partizipieren. Das ist ein Signal an die anderen Geldgeber und auch Handelspartner, dass wir an das Unternehmen, die innovativen Produkte und den erfolgreichen Markenauf bau glauben.
Lebensmittel retten
Lebensmittel aus Überproduktionen vor der Entsorgung retten und sie dafür zu rabattierten Preisen online anbieten – das ist Mission von Motatos. Das schwedische Unternehmen Matsmart-Motatos kämpft gegen die weltweite Lebensmittelverschwendung, indem es Veränderungen in der Lebensmittelindustrie vorantreibt. Motatos verkauft Lebensmittel online und hilft den großen Herstellern, ihre überschüssigen Bestände loszuwerden, die Verschwendung in der Wertschöpfungskette zu reduzieren und ihre Unternehmen nachhaltiger zu machen. Bei den Lebensmitteln handelt sich ausschließlich um ungekühlte sowie haltbare Produkte, wie Konserven, Süßwaren, Getränke oder auch Drogerieartikel. Mehr Informationen unter: www.motatos.de
Maximilian Jochim,
COO/CFO bei SevenVentures
Die Gesellschaft verändert sich und die Ansprüche steigen. Das passt nicht immer zu dem Wunsch, Geld zu sparen, den viele derzeit aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung haben.
Florian Hirschberger: Ja ganz klar, als Beteiligungsgesellschaft von ProSiebenSat.1 ergeben sich so für uns und unsere Partner neue Möglichkeiten. Ich gebe Ihnen ein weiteres Beispiel: Ein immer wichtigeres Thema ist die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Wir haben kürzlich in das schwedische Unternehmen Matsmart-Motatos investiert, das sich zum Ziel gesetzt hat, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten. Motatos kann die Produkte auf seiner Online Plattform zugleich zu rabattierten Preisen anbieten. Das passt beides sehr gut zu den veränderten Kundenwünschen. SevenVentures ist der führende TV-Media-Investor und als Unternehmen des Segments Commerce & Ventures der ProSiebenSat.1 Media SE der optimale Partner für wachstumsstarke verbraucherorientierte Unternehmen, insbesondere aus den Branchen Konsumgüter, Handel und Dienstleistungen, die das Potenzial haben, durch den Einsatz von TV-Werbung nachhaltige Erfolge zu erzielen: Im Gegenzug für Anteile an ihrem Eigenkapital (Media-for-Equity) oder Umsatzbeteiligungen (Media-for-Revenue) erhalten Unternehmen insbesondere Werbezeiten auf den ProSiebenSat.1-Sendern. Im Segment Commerce & Ventures bündelt ProSiebenSat.1 die Minderheits- und Mehrheitsinvestitionsbereiche des Konzerns. Dazu gehören neben SevenVentures mit dem SevenAccelerator auch der Bereich SevenGrowth sowie die Unternehmen der NuCom Group. www.sevenventures.com
Gourmetgenuss zuhause
Fine Dining mit Gerichten von Spitzenköchinnen und -köchen, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen – das ist das Angebot von Getvoila. Das Berliner Start-up versendet in ganz Deutschland aufwändig zubereitete und vorgekochte Drei- bis FünfGänge-Menüs in Kooperation mit vielen erstklassigen Restaurants der gehobenen Küche. Kundinnen und Kunden können zuhause Gerichte aus ihrem Lieblingsrestaurant in einer anderen Stadt genießen und Köchen und Restaurants bietet Getvoila den Zugang zu neuen Kundenkreisen. Mehr Informationen unter: www.getvoila.com
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GRÜNDERGEIST
„Nur wenige können ein Unternehmen führen“ EINBLICK
Fleiß, Disziplin und Durchhaltevermögen gehören zu den wichtigsten Eigenschaften für Gründer, erklärt Experte Tomislav Primorac alias immo.tommy. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, RDNE Stock Project/pexels
Tomislav Primorac, Immobilien-Investor, Unternehmer und Influencer
Wichtig ist natürlich, dass du nicht aus einer Laune heraus ein Unternehmen gründen möchtest, denn das lohnt sich ganz gewiss zu keinem Zeitpunkt, egal wie gut oder wie schlecht es gerade um die Wirtschaft steht.
Herr Primorac, ein Unternehmen zu gründen ist mehr als nur ein bloßer geschäftlicher Vorgang. Welche Eigenschaften muss ein Gründer oder eine Gründerin mitbringen, um erfolgreich zu sein?
Ein Gewerbe anmelden kann jeder. Ein Unternehmen führen können dagegen nur ganz wenige Menschen. Um ein Unternehmen erfolgreich zu führen, gehören Fleiß, Disziplin, Durchhaltevermögen und viel Geduld dazu, denn es gibt viele Momente, in denen du kurz davor bist, das Handtuch zu werfen oder Tage, an denen du Gefahr läufst, die Nerven zu verlieren. Das Gefühl, das nicht mehr auszuhalten und diesem Druck standhalten zu können, können nur sehr wenige Menschen ertragen.
Wir durchleben in Deutschland gerade aus mehreren Gründen wirtschaftlich schwierige Zeiten. Sollte man mit dem Gründen also besser warten?
Wir erleben in Deutschland gerade diese wirtschaftlich schwierigen Zeiten, da wir an sehr vielen hausgemachten Problemen leiden, die wir selbst verursacht haben und die nicht auf natürlichem Wege entstanden sind. Nach wie vor lohnt es sich aber, ein Unternehmen zu gründen, wenn das Geschäftsmodell passt und es gut durchdacht ist. Wichtig ist natürlich, dass du nicht aus einer Laune heraus ein Unternehmen gründen möchtest, denn das lohnt sich ganz gewiss zu keinem Zeit-
punkt, egal wie gut oder wie schlecht es gerade um die Wirtschaft steht. Sie engagieren sich neuerdings für die Founder‘s League. Was ist die Aufgabe dieser Plattform und wie unterstützt sie Gründungen und junge Unternehmen?
Ich engagiere mich nicht nur für die Founder‘s League, sondern tue noch mehr. Ich investiere in die Founder‘s League und bin so gesehen also Gesellschafter. Ich finde das Format sehr gut, um jungen Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit zu geben, auf einer Plattform sich und ihr Geschäftsmodell präsentieren zu können. Aber das geschieht auf einem realen Weg und nicht nur vor einem Publikum, bei Shows und Streams, bei denen lediglich Investments vor Ort in Form eines 10.000-Euro-Checks zu Stande kommen. Wir bieten Gründerinnen und Gründern dagegen die Möglichkeit, einen passenden Investor, einen strategischen Partner für sich und ihre Unternehmung zu finden.
Sie sind Experte für Finanzanlagen. Was raten Sie jungen Anlegern derzeit – auch solchen, die sich vielleicht eine erste Basis für ein Unternehmen schaffen wollen?
Ich rate jungen Menschen in erster Linie, ihre Finanzen in den in den Griff zu bekommen. Das gilt vor allem für ihren Konsum – man darf sich von diesem nicht beherrschen lassen. Sie sollten monat-
lich Geld zur Seite schaffen, um dieses gewinnbringend anzulegen. Ob das ETF, Einzelaktien oder Immobilien sind, ist in erster Linie völlig gleichgültig. Das Investment muss jeweils individuell zu dir und deinem Typ passen. Durch dieses gewonnene Kapital hast du die nötigen liquiden Mittel, um später eventuell auch ein Unternehmen zu gründen.
Nach wie vor lohnt es sich, ein Unternehmen zu gründen, wenn das Geschäftsmodell passt und es gut durchdacht ist.
Fakten
Als Tomislav Primorac alias immo. tommy sich vor ein paar Jahren seine erste Eigentumswohnung kaufte, entdeckte er sein Interesse für das Thema Immobilien. Der Angestellte machte sich selbständig und teilt seit drei Jahren sein Wissen rund um den Immobilienkauf in den sozialen Medien auf eine unterhaltsame Weise. Er erreicht mehrere Millionen Menschen.
Technologiezentrum Schwäbisch Hall GmbH – Partner Content
Auch Weltmarktführer haben mal klein angefangen
Viele deutsche Hidden Champions verstecken sich im Nordosten Württembergs. Zahlreiche dieser internationalen Unternehmer sind gar Weltmarktführer. Allen diesen Big Playern ist eins gemein: Vor vielen Jahren hatte jemand eine Idee, verfolgte sie, und gründete ein Unternehmen – das immer größer und immer erfolgreicher wurde. Wie diese Unternehmensgründer einst gefördert wurden, wissen wir nicht. Alle, die jedoch heute ein Startup gründen möchten, dürfen sich jedenfalls über eine vielfältige Unterstützung freuen. Neben Gründungs- und Finanzierungsberatung wird Gründungsinteressierten auch Coaching und viele Möglichkeiten zur Vernetzung angeboten.
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atharina Vogel, Kommissarische Geschäftsführerin der Technologiezentrum Schwäbisch Hall GmbH (teZET), spricht über die Leuchttürme Hohenlohe Plus und das Packaging Valley:
Katharina Vogel,
Kommissarische Geschäftsführerin der Technologiezentrum Schwäbisch Hall GmbH (teZET)
Frau Vogel, welche Anlaufstellen haben Gründerinnen und Gründer in Hohenlohe?
Neben dem Technologiezentrum können sich Gründungsinteressierte in Hohenlohe von der IHK, der Handwerkskammer und dem RKW Baden-Württemberg hinsichtlich Fragen zu Gründung und Finanzierung beraten lassen. Wir vom teZET bieten Beratungspakete für Gründer an und informieren besonders über Fördermöglichkeiten. Wie stellt sich die Kooperation mit mittelständischen Unternehmen aus der Region dar?
Wir veranstalten unter anderem Vorträge und laden regelmäßig zum „Gründergrillen“ ein. Zudem arbeiten wir eng mit dem Verein Hohenlohe Plus zusammen,
der sich mit der Fachkräftegewinnung im ländlichen Raum beschäftigt und den Gründerfonds „Hohenlohe4Talents“ etabliert hat. Startups werden mit Mitteln aus diesem Fonds finanziell unterstützt.
Werden innovative Ideen vor allem im Bereich der Verpackungsindustrie ausgetüftelt?
Unser Packaging Valley ist ein sehr wichtiges Netzwerk in der Region, mit welchem das teZET mehrere erfolgreiche Projekte umgesetzt hat, wie beispielsweise den Virtual Reality Room. Aber die Menschen hier gründen in allen möglichen Branchen. Hohenlohe Plus und das Packaging Valley sind echte Leuchttürme in unserer Region. Wo stehen Sie im Moment und was planen Sie für die Zukunft?
Das teZET ist ein Hub für Gründung, Netzwerk und Innovation. Startups können im teZET günstig Büroräume und Gründerhallen mieten. Sie finden hier auch ein Netzwerk von anderen Gründern, Unternehmern, Beratern und Coaches. Weiterhin bieten wir Unternehmen Räume für Workshops, Seminare und Veranstaltungen an. Unsere Coworking Spaces, bieten das perfekte Umfeld für die digitale Arbeitswelt.
E-Ladesäulen und eine eigene Photovoltaik-Anlage kommen im ersten Halbjahr 2024. Wir verbessern kontinuierlich die technische und räumliche Ausstattung der Räume und Gründerhallen um DIE attraktive Anlaufstelle für Gründer und junge Unternehmer zu sein!
Mein Mann Srinath hat Ende 2021 unser Startup METRUCKS gegründet. Wir produzieren kleine, innovative Lastenfahrzeuge für den innenstädtischen Bereich, die mit Muskelkraft und elektrischem Strom angetrieben werden. Mit unserem erfolgreichen Pitch beim Hohenlohe4Talents haben wir damals eine Förderung für ein Jahr bekommen. Dieser Gründerfonds hat uns in der ersten Zeit finanziell unterstützt und beraten, was uns sehr geholfen hat. Nicole und Srinath Menon
Das Technologiezentrum Schwäbisch Hall GmbH im Haus der Wirtschaft ist eine Wirtschaftsfördergesellschaft von Stadt und Landkreis Schwäbisch Hall, bedeutenden Unternehmen, Banken und Sparkassen. www.tz-hall.de
Stadt Dortmund Wirtschaftsförderung – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Innovationen made in NRW
Wie wichtig ist die Förderung von Start-ups und Mittelständen in Deutschland während Krisenzeiten? Das beantworten Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, Heike Marzen im Doppelinterview.
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ordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen zu gewährleisten. Diese Bemühungen werden durch die Verabschiedung des Mittelstandsförderungsgesetzes deutlich, das NRW als einziges Bundesland implementiert hat. Das Gesetz umfasst verschiedene Bestimmungen, die darauf abzielen, die Unterstützung mittelständischer Betriebe zu sichern. Mit einer Anzahl von über 750.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen positioniert sich NRW nicht nur als das flächenmäßig größte Bundesland, sondern auch als das mit der höchsten Anzahl an KMUs. In der Liste der Top 30 Städte mit den erfolgreichsten Mittelständlern finden sich elf Städte aus NRW, darunter nicht nur Köln und Düsseldorf, sondern auch Großstädte im Ruhrgebiet wie Dortmund. Wie die Region Mittelständler und Start-ups fördert und gewinnt, erklären Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, Heike Marzen. Warum ist es in Zeiten wirtschaftlicher Krisen wichtig, Start-ups und Mittelständler zu unterstützen?
Westphal: Wirtschaft ist nichts Statisches. Schon Schumpeter hat darauf hingewiesen, dass Wohlstand nur durch Dynamik, d. h. durch Innovationen und schöpferische Zerstörung gesichert werden kann. Hier spielen Start-ups und Mittelständler eine fundamentale Rolle, indem sie Bewährtes in Frage stellen, neue Ideen entwickeln und als Innovationen auch tatsächlich am Markt realisieren. Die Förderung von Start-ups und eine diversifizierte mittelständische Wirtschaftsstruktur sind unsere Lebensversicherung auf die Zukunft. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des immer härter werdenden internationalen Standortwettbewerbs.
Eine nachhaltige und somit zukunftsfähige Wirtschaftsregion profitiert zudem von einem Start-up-Ökosystem, das sowohl technologische Start-ups als auch Social Entrepreneure im Fokus hat. Welche spezifischen Maßnahmen wurden ergriffen, um diesen Sektor in Dortmund zu unterstützen?
Marzen: Es ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen, die wir bereits seit Jahren in Dortmund erfolgreich umsetzen: der Aufbau neuer technologischer Innovationsund Gründungszentren unter dem Dach des TechnologieZentrumDortmund und der erfolgreiche Gründungswettbewerb start2grow. Eine nachhaltige und somit zukunftsfähige Wirtschaftsregion profitiert zudem von einem Start-up-Ökosystem, das sowohl technologische Start-ups als auch Social Entrepreneure im Fokus hat. Für diese Teams hat die Wirtschaftsförderung Dortmund mit der FH Dortmund und weiteren Partner:innen das greenhouse.ruhr-Stipendienprogramm ins Leben gerufen. Könnten Sie uns Beispiele für erfolgreiche Unternehmensgründungen nennen, die durch Ihre Unterstützung ermöglicht wurden?
Marzen: Aktuell besonders im Fokus stehen zum Beispiel das für den Deutschen Zukunftspreis nominierte Unternehmen Kuepper Solutions, das mit neuartiger Brennertechnologie Resilienz für die Gasversorgung und die Zukunft mit
Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund und Thomas Westphal, Oberbürgermeister von Dortmund.
Wasserstoff sicherstellt. Oder das Start-up WEW, das durch kostenoptimale Stackherstellung grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig machen wird. Beide ansässig in Innovationszentren des TechnologieZentrumsDortmund. Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle hat an Bedeutung gewonnen. Wie trägt diese Entwicklung zur Stärkung der Wirtschaft bei?
Westpahl: Die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist eine Jahrhundertaufgabe und ein wirtschaftlicher Wachstumstreiber. Die Wirtschaftsförderung Dortmund fördert den Aufbau regionaler Kooperationsbeziehungen und Wertschöpfungsketten. Die Westfälische Wasserstoffkonferenz für die gemeinsame Förderung der Wasserstoffwirtschaft in der Region, ist ein gutes Beispiel für diesen Ansatz. Von großer Bedeutung ist zudem die aktuelle Entscheidung von ThyssenKrupp, von Dortmund aus den nächsten großen Schritt in Richtung Dekarbonisierung zu gehen. Der Industriekonzern gründet die neue Unternehmenssparte „Decarbon Technologies“ in Dortmund und bündelt so seine Kompetenzen im Bereich Anlagenbau für die Dekarbonisierung. Es geht um rund 15.000 Mitarbeitern und einen Jahresum-
Stadt Dortmund Wirtschaftsförderung Eine Entscheidung für Dortmund ist weit mehr als eine Entscheidung für einen starken Wirtschaftsstandort. Sie ist die Wahl für eine vielseitige und dynamische Stadt, die jegliche Vorzüge für alle Bereiche des Lebens in sich vereint. www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de
satz von rund 3 Mrd. Euro. ThyssenKrupp nucera mit seinen weltweit gefragten Kompetenzen im Bereich der ElektrolyseTechnologie spielt hier eine besonders wichtige Rolle. Welche Visionen und Ziele hat Dortmund hinsichtlich der Förderung von Start-ups und Innovationen für die nächsten Jahre?
Westpahl und Marzen: Dortmund ist bereits Innovations- und Wachstumslabor für Unternehmen aus dem gesamten westfälischen Raum. Diese Position wollen wir weiter ausbauen. Zusammen mit den großen Netzwerk- und Infrastrukturunternehmen in Dortmund, wie Amprion, Westnetz, Thyssengas und DONETZ und den wissenschaftlichen Kompetenzen wollen wir den neuen standortprägenden Wachstumscluster Grüne Energietransformation entwickeln. Darum sind weitere Kompetenzzentren mit überregionaler Strahlkraft in Planung. Sowohl mit dem Auf bau des Cleanports am Dortmunder Hafen als auch des Energiecampus im Stadtteil Huckarde entwickeln wir unternehmerische Zukunftslabore für die Energiewende und unterstützen den Technologietransfer aus den wissenschaftlichen Einrichtungen der Region.
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GRÜNDERGEIST
Durch die Bachelorarbeit direkt ins eigene Business PERSPEKTIVEN
Noch während der Uni ein Start-up zu gründen, kann gut funktionieren, wenn man sehr viel Energie und Disziplin hat. Text: Katja Deutsch Foto: cottonbro studios/pexels
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in Unternehmen neben dem Studium zu gründen, bietet viele Vorteile, doch mal eben „nebenbei“ funktioniert es nicht. Gründen erfordert vollen Einsatz – genau wie das Studium auch. Oft wird deshalb erst am Ende des Studiums, im Zuge der Bachelor- oder Masterarbeit der Wunsch wach, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in Form eines Start-ups zur Marktreife zu bringen. Aus der Uni heraus zu gründen, hat den Vorteil, dass man im Normalfall noch keine familiären Verpflichtungen hat und örtlich wie zeitlich flexibel arbeiten kann. Somit bleiben jede Menge Energie und Leidenschaft, um an neuen Ideen zu forschen und diese zu verwirklichen.
Bei guten Ideen kann es sogar vorkommen, dass Professoren zu den ersten Investoren zählen.
An einer Hochschule hat man Zugriff auf enormes Wissen, Fertigkeiten und Ressourcen, die bei einer Unternehmensgründung helfen können, es gibt entsprechende Labore, die beste Technologie, und vor allem gibt es potentielle Mitgründer, nämlich seine Kommilitonen. Einer der Hauptgründe, warum Start-ups scheitern, liegt in einem schlecht kooperierenden Team. Nach mehreren gemeinsam verbrachten Semestern weiß man jedoch, wie die potentiellen Mitgründer arbeiten, wie verlässlich, sozial, diszipliniert, engangiert und innovativ sie sind – also ob man sie unbedingt im Boot haben möchte oder eher nicht. Viele Professoren und wissenschaftliche Mitarbeitende stehen zusätzlich als Ansprechpartner bereit, und können wertvollen Input liefern. Manche Hochschulen haben auch ein professionelles Gründerzentrum auf dem Campus integriert, wo Studierende in allen Fragen der Gründung Beratung und Unterstützung erhalten. Häufig bieten diese ihren Studierenden spezielle Programme, Kurse oder Inkubatoren an, die den gesamten Gründungsprozess unterstützen. Bei guten Ideen kann es sogar vorkommen, dass Professoren zu den ersten Investoren zählen. Die wichtigste Frage für Gründer lautet nach wie vor: Wer braucht mein Produkt
oder meine Dienstleistung? Diese Frage sollte man durchaus vielen Menschen stellen, um eine ehrliche Antwort zu erhalten. Wenn man nun seine Zielgruppe kennt, sollte man seinen Unique Selling Point definieren, der das neue Produkt von der Konkurrenz abhebt. Erst dann beginnt der lange und aufwendige Weg der Produktentwicklung bis zur Marktreife, der Preisgestaltung, der Suche nach Absatzmöglichkeiten, und dem Wichtigsten überhaupt: Geldgeber und Kunden. Dazwischen müssen unzählige Formalitäten, Anmeldungen, Einwilligungen usw. beantragt und ausgefüllt werden. Immatrikulierte Gründer können übrigens weiterhin BAFöG erhalten. Erwirtschaftet man jedoch mehr als 5.400 Euro Gewinn pro Jahr, wird es gekürzt bzw. gestrichen. Hier kann ein Steuerberater dabei helfen, den Gewinn offiziell und legal zu minimieren. Kindergeld dagegen wird einkommensunabhängig gezahlt. Wichtig ist jedoch, weiterhin immatrikuliert zu bleiben. Kindergeld wird bis zum Ende der ersten Ausbildung gezahlt, höchstens jedoch bis zum Alter von 25 Jahren. Studierende Gründer können familienversichert bleiben, wenn sie nicht mehr als 520 Euro pro Monat dazuverdienen (ab 2025 538 Euro).
An einer Hochschule hat man Zugriff auf enormes Wissen, Fertigkeiten und Ressourcen, die bei einer Unternehmensgründung helfen können.
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Business Angel und Funding kann man jetzt lernen Die Hochschule Fresenius hat mit der PioneerLab Entrepreneur Academy eine neue Talentschmiede eröffnet. Hier kann man lernen, wie man ein erfolgreicher Frühphaseninvestor und natürlich auch ein erfolgreicher Jungunternehmer wird.
Venture Capital Fonds oder Family Offices junge Start-ups analysieren, sind in unserem Fokus.“ Private Investor:innen möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben und junge Gründer:innen mit ihren Erfahrungen, Netzwerken und Verbindungen zur Wirtschaft fördern.
Die neue Bildungseinrichtung der Hochschule Fresenius vermittelt nicht nur Gründungsinteressierten fundiertes Wissen zu allen Aspekten einer Unternehmensgründung & -finanzierung, sondern auch Menschen, die in Start-ups investieren möchten. An der ersten Hochschule im deutschsprachigen Raum werden in Zertifikatskursen, Lehrgängen sowie in Online-Masterclasses zukünftig Entrepreneure und Frühphaseninvestor:innen ausgebildet.
„Beim Angel Investing geht es nicht darum, schnelles Geld zu machen, sondern nachhaltige Wachstumswerte zu schaffen. Die Komplexität reicht hierbei vom Marktzugang zur Selektion, Transaktionsabwicklung bis hin zum Exit. Unsere Kurse bereiten auf all diese Teilbereiche vor“, so Berthold Baurek-Karlic, Kursleiter und Austrian Business Angel of the Year 2023. Auf der anderen Seite richtet sich das Seminarangebot auch an junge Gründer:innen, die ihr Wachstum durch Investoren finanzieren wollen.
„Unsere Grundidee ist es, Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, in Start-ups zu investieren, auch in die Lage zu versetzen, dies zu tun“, sagt Prof. Dr. Dennis Lotter, Leiter der PioneerLab Entrepreneur Academy. „Dabei sprechen wir ganz unterschiedliche Zielgruppen an: zum einen vermögende Privatpersonen, die sich überlegen, wie sie junge Wachstumsunternehmen unterstützen und dabei neben der finanziellen auch eine emotionale Rendite erzielen können, zum anderen Berufsgruppen wie Beteiligungs- und Innovationsmanager, deren Job es ist, interessante und vielversprechende Start-ups herauszufiltern. Auch Investmentanalyst:innen, die bereits für
„Diese lernen in der Entrepreneur Academy nicht nur, wie man eine Finanzierungsstrategie entwickelt, sondern auch, wie man die notwendigen Unterlagen richtig gestaltet und seine Idee verständlich und plausibel präsentiert, um Investoren zu begeistern und zu überzeugen“, sagt Prof. Dr. Lotter. Die Entrepreneur Academy ist Teil der renommierten Carl Remigius Fresenius Education Group (CRFEG), zu der verschiedene Bildungsanbieter an 63 Standorten gehören, darunter auch die Hochschule Fresenius. Mit der Grün-
Dr. Dennis Lotter, Leiter der PioneerLab Entrepreneur Academy
derwerkstatt PIONEER LAB und den Pioneer Ventures gilt die Hochschule Fresenius als eine der führenden Gründerhochschulen in Deutschland. Die Entrepreneur Akademie ist integraler Bestandteil des PIONEER LAB. Die Angebote stehen allen Akteuren des Start-up-Ökosystems – auch Nicht-Studierenden der Hochschule Fresenius – offen. Weitere Informationen unter: www.pioneerlab.de/entrepreneur-academy
RKW Kompetenzzentrum – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Dr. Florian Täube,
Leiter des Fachbereichs Gründung beim RKW Kompetenzzentrum und Mitglied des GEM-Länderteams seit 2022
Gründerinnen und Gründer werden jünger Frauen bleiben in der Minderheit, Migrantinnen und Migranten gründen häufiger, erklären Dr. Florian Täube und Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer vom RKW-Kompetenzzentrum , Ko-Autoren des GEM Länderberichts, gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover. Wie entwickelt sich die Zahl der potenziellen Gründerinnen und Gründer in Deutschland?
Täube: Der Anteil der 18- bis 64-Jährigen, die zum Zeitpunkt der Befragung für den Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2022/23 im Frühsommer 2022 meinten, innerhalb der kommenden drei Jahre ein Unternehmen starten zu wollen, lag in Deutschland bei 10,3 Prozent. Diese Maßzahl, die als ein Frühindikator der späteren Gründungsaktivitäten interpretiert werden kann, lag in 2021 bei 8,6 Prozent und zeigt damit einen Aufwärtstrend. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld. Zu den führenden Ländern gehörten hier 2022 Südkorea (34,2 Prozent) und die USA (22,5 Prozent). Und wie sieht es bei den ganz Jungen aus?
Gorynia-Pfeffer: In Deutschland haben sich die Gründungsaktivitäten in den letzten fünf Jahren immer mehr in die jüngeren Altersgruppen verschoben. In 2022 lagen die beiden jüngsten der im GEM erfassten Altersgruppen mit Gründungsquoten von 15 Prozent (18- bis 24-Jährige) und 13 Prozent (25- bis 34-Jährige) deutlich über dem Wert aller Befragten von 9 Prozent (18- bis 64-Jährige). Welche Motive gibt es für deren Gründungen?
Gorynia-Pfeffer: „Großen Wohlstand oder sehr hohes Einkommen zu erreichen“ ist ein wichtiges Gründungsmotiv bei jüngeren Personen (52 Prozent). Auch das Motiv „die Welt zu verändern“ hat
mit 46 Prozent eine wachsende Bedeutung. Das spiegelt sich auch bei der Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte durch diese Altersgruppe wider. Und wie sieht es mit Blick auf Gründungen bei Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus?
Täube: In den Jahren 2019 bis 2022 haben sich Menschen mit Einwanderungsgeschichte häufiger selbstständig gemacht oder waren zum Zeitpunkt der Datenerhebung gerade dabei, dies zu tun. Besonders deutlich war dieser Unterschied 2022 mit knapp 20 Prozent gegenüber gut acht Prozent bei den Personen ohne Einwanderungsgeschichte. Gibt es nach wie vor einen Gendergap?
Täube: Seit dem Start des GEM im Jahr 1999 liegt der Anteil der Gründungaktivitäten und Gründungsvorhaben von Frauen unterhalb der von Männern. Das gilt auch für 2022: die Gründungsquote der Frauen ist mit 7,1 Prozent deutlich niedriger als die der Männer mit 11 Prozent. Zudem gründen Frauen häufiger im Nebenerwerb: Im Jahr 2022 gab die Mehrzahl der Gründerinnen (60 Prozent) an, im Nebenerwerb zu gründen beziehungsweise gründen zu wollen. Bei den Männern waren dies nur 35 Prozent. Das insgesamt relativ hohe Niveau an Gründungsaktivitäten in 2022 in Deutschland hat nicht zu einer Verringerung des Gendergaps geführt. Höheren GEMGründungsquoten von Frauen stehen überproportionale Anstiege der Grün-
dungsaktivitäten durch Männer gegenüber. Dadurch hat der Gap einen Höchststand seit Beginn der GEM-Studien in Deutschland erreicht. International liegt Deutschland beim Verhältnis von Gründerinnen zu Gründern im Mittelfeld der vergleichbaren Ländergruppe. Wie können Gründungen durch Frauen gefördert werden?
Gorynia-Pfeffer: Laut der GEM-Studie ist die Verbesserung der sozialen Infrastruktur und der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, zum Beispiel in Form von Ganztagsschulen, eine wichtige Stellschraube. Außerdem mangele es an weiblichen Rollenvorbildern und Chancen für Frauen im MINT-Bereich. Der gemeinsame Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ von Bundesministerien, Verbänden, Netzwerken und wissenschaftlichen Instituten auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geht mit Maßnahmen wie z. B. EXIST-Women in die richtige Richtung. Hier soll unter anderem der Zugang zu Wagniskapital verbessert und die Rahmenbedingungen für selbständige Frauen attraktiver gestaltet werden. Auch die Start-up-Strategie der Bundesregierung zielt darauf ab, die Anzahl von Gründerinnen bei Start-ups zu erhöhen. Welche weiteren Maßnahmen wären für eine Steigerung der Gründungsaktivitäten sinnvoll?
Täube: Die Herausforderungen des Gründungsstandortes Deutschland beziehen sich auf eine Reihe von Rahmenbedingungen, die sich in den vergangenen Jahren im Rahmen des GEM als besonders persistent herauskristallisiert haben. Dazu gehören die schulische Vorbereitung auf
Eine frühe Vermittlung von unternehmerischen Kompetenzen ist wichtig, um die Gründungskultur in Deutschland langfristig zu verbessern. Dieses Ziel verfolgt beispielsweise der Initiativkreis „Unternehmergeist in die Schulen“.
Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer,
Referentin des Fachbereichs Gründung beim RKW Kompetenzzentrum und Mitglied des GEM-Länderteams seit 2017
In Deutschland haben sich die Gründungsaktivitäten in den letzten fünf Jahren immer mehr in die jüngeren Altersgruppen verschoben. unternehmerische Selbständigkeit sowie der zunehmende Fachkräftemangel. Daher ist die Vermittlung von unternehmerischen Kompetenzen so früh wie möglich an Schulen, Hochschulen sowie in der Berufsausbildung ein wichtiger Schritt, um die Gründungskultur in Deutschland langfristig zu verbessern. Dieses Ziel verfolgt beispielsweise der Initiativkreis „Unternehmergeist in die Schulen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse unserer Studie „Mittelstand meets Startup 2023“ darauf hin, dass viele Unterstützungs- und Vernetzungsformate bei etablierten Unternehmen nicht bekannt sind oder nicht in Anspruch genommen werden. Hierin besteht also noch Potenzial für Kooperationen und Innovationen für Start-ups und den Mittelstand.
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Zum: Zur Studie: Global Entrepreneurship Mittelstand meets Kompetenzzentrum leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur Monitor 22/23 Startup nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen „Gründung“, „Fachkräftesicherung“, „Digitalisierung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende Informationen sowie Handlungshilfen an. www.rkw-kompetenzzentrum.de
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GRÜNDERGEIST
JOSHUA KIMMICH
„Wir dürfen nie aufhören, neue Gedanken und Ideen zu entwickeln.“
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GROSSES INTERVIEW
Ob im Fußball oder im Unternehmen: Das gemeinsame Handeln ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, weiß Bayern-Star Joshua Kimmich aus eigener Erfahrung. Text: Armin Fuhrer Foto: FC Bayern München
Herr Kimmich, Sie sind nicht nur als Fußballer, sondern auch als Unternehmer aktiv. Wie kam es dazu?
Kimmich: (lacht) Ich würde mich jetzt nicht als Unternehmer bezeichnen. Ich finde es aber wichtig, dass man sich schon während der eigenen Karriere Gedanken über den Fußball hinaus macht. Mit einem sinnvollen und nachhaltigen Ansatz Strukturen aufbaut, Erfahrungen sammelt und eigene Ideen verwirklicht. Mir ist es wichtig, meine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und anzugehen. Im Fußball sowieso, aber eben auch in anderen Themen.
Ist es schwer, die Karriere als Fußballer und solche Aktivitäten unter einen Hut zu bringen?
Kimmich: Schwer nicht, denn ich empfinde es ein Stück weit als Privileg, dass ich durch den Fußball die Freiheit und die Möglichkeiten dazu habe. Es ist eher eine zeitliche Angelegenheit und eine Frage der Organisation. Die entsprechenden Zeitfenster versuche ich so effizient wie möglich zu nutzen.
Auf dem Fußballfeld haben Sie zehn Mitspieler, auf die müssen Sie sich verlassen können. Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Teamgeist in der Mannschaft und in einem Unternehmen?
Kimmich: Der Teamgeist ist unglaublich wichtig im Fußball, ohne ihn geht gar nichts. Ich denke, das gilt auch für Unternehmer. Ein erfolgreiches Team im Unternehmen ist genauso wichtig wie eine gut funktionierende Mannschaft auf dem
Spielfeld. Man muss die unterschiedlichen Stärken nutzen, auch Schwächen ausgleichen, sich vertrauen – nur so kann man gemeinsam Ziele erreichen. Wie wichtig sind Innovationen im Unternehmen?
Kimmich: Innovationen sind die Triebfedern des Fortschritts und damit unserer Entwicklung. Das gilt für den Fußball wie für das Unternehmertum, es gilt für alle Bereiche im Leben. Die Bereitschaft, Dinge anders zu sehen, kreativ zu denken und innovative Lösungen zu finden, ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir dürfen nie aufhören neue Gedanken und Ideen zu entwickeln, auch wenn sie womöglich zu Beginn manchmal etwas seltsam oder unrealistisch erscheinen.
Und wie wichtig ist Ihnen dabei das Thema Nachhaltigkeit?
Kimmich: Nachhaltigkeit gehört zu den wichtigsten Themen unserer Zeit und ist eine Frage, die uns alle angeht. Das gilt für das Privatleben, im Beruf und für die Gesellschaft insgesamt. Ich habe das Gefühl, dass wir das Bewusstsein dafür haben und auch verstehen, welch große Verantwortung wir im Hier und Jetzt für alle nachkommenden Generationen haben. Und dennoch ist der Prozess noch bei weitem nicht so, wie er sein sollte.
Sie sind ja mit 28 Jahren selbst noch jung. Welchen Rat würden Sie anderen jungen Menschen geben, die darüber nachdenken, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Kimmich: Den Mut zu haben, Risiken einzugehen, und an die eigene Vision zu glauben. Das ist sehr wichtig. Der Weg zum eigenen Unternehmen ist nicht immer einfach, aber wer hart arbeitet und bereit ist, ständig zu lernen, insbesondere aus Fehlern, wird Erfolg haben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Geschäftsidee, die hinter dem Unternehmen steckt, funktioniert. Ich bin der Meinung, dass auch Rückschläge zur
GRÜNDERGEIST
Innovationen sind die Triebfedern des Fortschritts und damit unserer Entwicklung. Entwicklung dazu gehören – sie sind sogar fast notwendig, um am Ende erfolgreich zu sein. Profitieren Sie persönlich von ihren Aktivitäten abseits des Fußballplatzes?
Kimmich: Ja, das bringt mich persönlich auf jeden Fall weiter. Es erweitert den eigenen Horizont und relativiert so manches. Früher hat sich die ganze Welt für mich ausschließlich um den Fußball gedreht. Das ist heute anders. Und dennoch hat es dazu geführt, dass ich den Fokus auf den Sport noch besser kanalisieren kann und noch mehr Freude daran habe. Die Karriere eines jeden Fußballspielers endet irgendwann einmal. Welche unternehmerischen Ziele haben Sie für die Zeit danach?
Kimmich: Ich bin neugierig und höre mir grundsätzlich erstmal jede Idee an. Denn dahinter steckt immer ein Gedanke und am Ende des Tages Mut, etwas bewegen zu wollen. Konkrete unternehmerische Ziele habe ich ehrlich gesagt noch keine, ich lasse mich aber von guten Ansätzen positiv anstecken und mitreißen. Ich kann mich für viele Themen begeistern, wenn sie nachhaltig und sinnvoll sind.
Man muss die unterschiedlichen Stärken nutzen, auch Schwächen ausgleichen, sich vertrauen – nur so kann man gemeinsam Ziele erreichen.
Auszeit in den Kitzbüheler Alpen Im komfortablen 4-Sterne Vital & Sporthotel Brixen**** trifft Tradition auf zeitgemäße Moderne, vielfältiger Sport auf wohltuende Wellness und kulinarischer Genuss auf Tiroler Gastfreundschaft. Text: Jakob Bratsch Foto: Presse
Unweit des legendären Städtchens Kitzbühel finden Sie in Brixen im Thale das erstklassige 4-Sterne Vital & Sporthotel Brixen. Genießen Sie hier die ideale Kombination aus abwechslungsreicher Vielfalt und persönlicher Atmosphäre. Ein attraktives Hotelangebot mit jeder Menge Abwechslung garantiert Ihnen den perfekten Mix aus Spaß, Entspannung und Bewegung. Neben den ganzjährig perfekten Tennisbedingungen lädt die kalte Jahreszeit zu jeglicher Art des Wintersports ein. Zugleich haben Sie im modernen SPA VITAL unzählige Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung. Lassen Sie sich rundum verwöhnen, genießen Sie Ihre Auszeit in Österreichs Bergen und relaxen Sie in der Naturlandschaft Tirols. Alle Informationen zum Hotel finden Sie unter: www.vital-sporthotel.at ANZEIGE - ADVERTORIAL
Start-ups gesucht: Wasserstoff- und Brennstoffzellen, Quantentechnologien, innovative Energiesysteme Auf den Zukunftstechnologiemessen hy-fcell, Quantum Effects und Volta-X bringt die Messe Stuttgart Start-ups mit Entscheider:innen aus Politik und Wirtschaft zusammen und unterstützt sie so dabei, innovative Produkte erfolgreich in den Markt zu bringen. Zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten sie über eigene Ausstellungsbereiche und Award-Verleihungen. Wasserstoff- und Brennstoffzellen, Quantentechnologien, innovative Energiesysteme – für drei wegweisende Spitzentechnologien hat die Messe Stuttgart neue Messeformate geschaffen. Sie behandeln die wichtigsten Themen unserer Zeit: das Vorantreiben der Energiewende, den Kampf gegen den Klimawandel und den Ausbau des Quantennetzwerks. Nachwuchsunternehmen, die mit Erfindergeist und Innovationskraft neue Wege beschreiten, werden in diese Diskussionen einbezogen. Auf allen Messen gibt es eigene Start-up-
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Areas, auf denen sich Nachwuchsunternehmen mit ihren Produkten und Lösungen dem Fachpublikum präsentieren. So erhalten sie Aufmerksamkeit und können wertvolle Kontakte knüpfen. „Auf Messen werden Innovationen erlebbar. Sie geben ihnen eine Plattform und bringen die Menschen zusammen, die sie erfolgreich machen“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Weil junge Unternehmen unsere Zukunft und eine Basis wirtschaftlichen Wachstums sind, fördern wir Start-ups über alle Messeformate hinweg.“ Eine weitere Maßnahme, mit der neue Ideen sichtbar gemacht und junge Unternehmen in ihrer Entwicklung gefördert werden, ist die Verleihung von Awards. Mit dem erstmalig 2023 verliehenen Quantum Effects Award wurden vier herausragende Innovationen gewürdigt, welche die klassische
Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart und die Quantenwelt verbinden. Darüber hinaus wurde der mit 30.000 Euro dotierte Innovationspreis hy-fcell Award verliehen. Auch der Wissenstransfer spielt auf den Technologiemessen eine wichtige Rolle. Vorträge, Workshops und Innovationsforen bieten Start-ups Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen einzubringen.
www.messe-stuttgart.de
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GRÜNDERGEIST
Auf Diversität achten D I V E R S I TÄT U N D I N K L U S I O N
Interview mit der Business Influencerin Annahita Esmailzadeh. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, fauxels/pexels
Annahita Esmailzadeh, Business Influencerin
Ich empfehle den Impliziten Assozationstest der Harvard University, um ein besseres Verständnis über unbewusste Vorlieben und Überzeugungen zu erhalten. Frau Esmailzadeh, worauf sollte man als Gründerin oder Gründer bei der Teambildung achten?
Aus meiner Sicht sind verschiedene Aspekte relevant. Grundlegend ist ein gemeinsames Verständnis der Vision. Wesentlich ist auch, dass Aufgaben- und Kompetenzbereiche allen Teammitgliedern transparent sind. Außerdem sollte das
Team aus verschiedenen Persönlichkeitstypen mit verschiedenen Kompetenzen bestehen – und die Reibung, die durch diese Vielfalt entstehen kann, sollte auch zugelassen werden. Studien ergeben, dass Führungskräfte bevorzugt Menschen einstellen, die ihnen ähneln. Wie kann man diesen Mechanismus durchbrechen?
Hierbei handelt es sich um das sogenannte Affinitätsprinzip – getreu dem Motto „Gleich und gleich gesellt sich gern“ neigen Menschen dazu, sich bevorzugt mit Personen zu umgeben, die beispielsweise eine vergleichbare akademische Ausbildung, eine ähnliche ethnische oder soziale Herkunft oder auch die gleiche sexuelle Orientierung haben. Dieser Effekt kann auch auf subtile Weise entstehen, zum Beispiel, wenn Personen uns in ihrer Körpersprache oder Ausdrucksweise gleichen. Um das zu durchbrechen, sind zum Beispiel strukturierte Interviewprozesse sinnvoll, in denen alle Bewerberinnen und Bewerber dieselben Fragen erhalten. Auf diese Weise wird die Objektivität der Fragestellung gefördert.
Wir müssen als erstes akzeptieren, dass wir sie überhaupt haben. Nur wenn wir uns dessen bewusst sind, sind wir in der Lage, unsere eigenen Schubladen stetig offen zu halten, zu reflektieren und regelmäßig auszumisten. Ich empfehle den Impliziten Assozationstest der Harvard
UMDENKEN
Wirtschaftliche Unsicherheit ist ein wichtiger Grund für den Rückgang von Unternehmensgründungen, sagt Dr. Vanessa Just, Vorstandsmitglied des KI-Verbands. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse
Frau Just, in Deutschland geht die Zahl von jungen Menschen, die Unternehmen gründen möchten, zurück. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?
In meinen Augen hat der Standort Deutschland die strategische Aufgabe, ein förderndes Umfeld zu schaffen. Dabei ist die wichtigste Aufgabe die Förderung von Frauen und sozialer Diversität in der Start-up-Welt.
Welche Bedeutung hat für Sie Diversität im Unternehmen?
Eine sehr wichtige. Eine McKinsey-Studie aus dem Jahr 2020 belegt, dass Unternehmen mit hoher Gender-Diversität um 25 Prozent profitabler sind. Sobald zusätzlich eine hohe ethnische Diversität gegeben ist, steigt der Wert sogar auf 36 Prozent. Mit einer diversen Belegschaft geht auch eine größere Perspektivenvielfalt einher, wodurch neue Zielgruppen und Märkte erschlossen werden können. Ferner verlieren
Unternehmen, die Andersdenkende und von der im Unternehmen vorherrschenden Norm abweichende Menschen benachteiligen oder gar nicht erst einstellen, vor allem Talente, die ihre Produkte, Dienstleistungen und gerade auch ihre Kultur auf eine positive Weise transformieren könnten. Ist das Thema gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens besonders wichtig?
Definitiv. Wenn ähnliche Menschen zusammenarbeiten, ähneln sich auch die Sicht- und Arbeitsweisen. Damit ist die Wahrscheinlichkeit höher, relevante Trends, Entwicklungen und Chancen oder auch bestehende Defizite und Schwächen zu übersehen.
Wie kann man verhindern, von seinen Vorurteilen geleitet zu werden?
„Die Rahmenbedingungen verbessern“
Dr. Vanessa Just, Unternehmerin, Dozentin, Autorin & Speakerin
University, um ein besseres Verständnis über unbewusste Vorlieben und Überzeugungen zu erhalten. Außerdem plädiere ich immer für Konfrontation mit den eigenen Vorurteilen.
Ich denke, die Gründe sind sehr individuell, was es schwer macht, dies generell zu beantworten. Jedoch kann ich in meiner täglichen Arbeit und aus meiner eigenen Biografie sagen, dass die wirtschaftliche Unsicherheit ein wichtiger Faktor ist. Das schreckt potenzielle Gründer ab und ist auch in Umfragen zu sehen. Dazu kommt, dass der Gründergeist häufig familiär geprägt und vorgelebt wird und dies vielleicht in der Vergangenheit stärker der Fall war. Außerdem nehme ich auch eine Angst vor dem Misserfolg wahr. Es gehört viel Mut dazu, in das Risiko des Gründens zu gehen und sich diesen Schritt zu trauen.
Welche Folgen hat diese Entwicklung für den Standort Deutschland?
Die Folgen sind bereits sichtbar. Junge Unternehmen schaffen häufig Innovationen, die das Wirtschaftswachstum
Gerade im Gründungsprozess entsteht die große Herausforderung des Recruitings und des Teambuilding. Diese gilt es als Unternehmer zu meistern.
beschleunigen können. Damit einher geht auch, dass keine neuen Geschäftsmodelle etabliert werden, was die treibende Kraft der Diversität im Wettbewerb schwächt. Und wie schon bei Ihrer ersten Frage ausgeführt, wird hierdurch auch ein kultureller Wandel, hin zu weniger Risiko, sichtbar. Und was müsste man dagegen tun?
Diesen Entwicklungen kann durch gezielte Förderprogramme, Bildungsinitiativen, steuerliche Anreize und eine positive öffentliche Wahrnehmung des Unternehmertums begegnet werden. Die Lösung kann nur darin liegen, die Rahmenbedingungen so günstig wie möglich zu gestalten. In meinen Augen hat der Standort Deutschland die strategische Aufgabe, ein förderndes Umfeld zu schaffen. Dabei ist die wichtigste Aufgabe die Förderung von Frauen und sozialer Diversität in der Start-up-Welt. Gründerinnen müssen sichtbar sein und so als Role-Model fungieren, was nur durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich wird. Zudem ist soziale Herkunft noch viel zu häufig ausschlaggebend für den Erfolg. Gründen ist immer noch ein Privileg gut situierter Menschen. Daher muss über den Zusammenhang von Diversität und Gründungen stärker informiert werden. Künstliche Intelligenz bietet jungen Unternehmen viele neue Möglichkeiten. Welche Rolle sollte sie spielen?
Zum einen hat KI eine transformative Kraft für die Geschäftsmodelle von jungen Unternehmen, zum anderen schafft sie Vorteile für die Unternehmensprozesse selbst. Zahlen des Start-up-Verbands in der Moni-
tor-Studie von 2023 zeigen, dass für 52 % der Start-ups KI mindestens einen großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell hat, was die große Relevanz des Themas widerspiegelt. KI kann dabei auch mit Mehrwerten, wie der leichteren Datenanalyse, der Steigerung der Effizienz durch Automatisierung oder der Unterstützung im Kundensupport durch ChatBots die Arbeit der Start-ups optimieren. In beiden Fällen ist es jedoch im Hinblick auf ethische Aspekte und der Frage des Datenschutzes wichtig, einen ausgewogenen und verantwortungsbewussten Ansatz für ihren Einsatz zu wählen.
Zahlen des Start-up-Verbands in der Monitor-Studie von 2023 zeigen, dass für 52 % der Startups KI mindestens einen großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell hat, was die große Relevanz des Themas widerspiegelt. Fakten
In Deutschland wurden 2022 weniger Betriebe gegründet als 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Bei Großunternehmen ging der Anteil um 6,1 Prozent zurück, bei Kleinunternehmen sogar um 15,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Gewerbeanmeldungen 2022 um 4,5 Prozent auf rund 673.500.
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GRÜNDERGEIST
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Auch Führung will gelernt sein
In Zeiten von Diversity und Fachkräftemangel ändern sich die Anforderungen an Leader, sagt Renato Fazzone, Senior Managing Director bei FTI Consulting. Mitarbeitern in dieser Weise umgehen würde – sowohl im normalen Alltag als auch in besonderen Stresssituationen –, dann würden die reihenweise gehen. Sind die Angestellten heute in einer besseren Position als früher? Renato Fazzone,
Senior Managing Director und Leiter FTI Consulting DACH Region
Als Fußballspieler habe ich gelernt, dass Teamplay das Wichtigste überhaupt ist – mit elf Ronaldos gewinnt man keine Meisterschaft. Herr Fazzone, was bedeutet heute Führung in Unternehmen und wo sehen Sie die Unterschiede zu früher?
Als ich Ende der Neunzigerjahre ins Berufsleben eingetreten bin, waren die damaligen Leader oder Chefs oft richtig hart in der Sache. Sie gaben Anordnungen und erwarteten, dass sie sofort ausgeführt wurden. Raum für Diskussionen oder Vorschläge der Untergebenen gab es wenig. Fehler wurden häufig ziemlich heftig gerügt. Das ging teilweise an eine Grenze, so dass man sich manchmal gefragt hat, ob dieses Verhalten überhaupt noch sauber ist. Dieses Verhalten von Chefs geht heute nicht mehr. Wenn ich heute mit meinen
Ja, ganz sicher. Denn aufgrund des heutigen Fachkräftemangels können sie sich einfach einen neuen Arbeitgeber suchen. Das war früher viel schwieriger. Heute sind Talente am Markt stark gefragt und Leader, die ihre Leute halten wollen, können sich ein solches Auftreten einfach nicht mehr leisten. Haben sich also auch die Ansprüche der Mitarbeiter heute geändert?
Auf jeden Fall, und das gilt vor allem in zwei Punkten. Erstens haben sie heute viel mehr den Anspruch, mitreden und mitentscheiden zu können. Und zweitens wollen sie heute viel mehr einen Sinn in dem sehen, was sie tun. Daher können Leader nicht mehr so mit ihnen umspringen wie früher. Das gilt vor allem für die sehr jungen Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere sie muss man intensiv an ihre Tätigkeit heranführen und ihnen auch Verantwortung übergeben. Ein großes Thema vor allem unter jungen Leuten ist Diversity. Was bedeutet ein divers zusammengesetztes Team für die Führung?
Als Fußballspieler habe ich gelernt, dass Teamplay das Wichtigste überhaupt ist – mit elf Ronaldos gewinnt man keine Meisterschaft. Ebenso können nicht alle auf der gleichen Position spielen. Man kann diese Erfahrung aus dem Fuß-
ball gut in den Berufsalltag übertragen. Jeder hat seine spezifischen Stärken und es macht einen guten Leader aus, diese herauszufinden und gezielt einzusetzen. Ebenso hat jeder Schwächen, und es macht keinen Sinn, jemanden auf eine Position zu stellen, die er partout nicht mag oder kann. Sinnvoll eingesetzt ist ein diverses Team ein starkes Team. Ich habe mein eigenes Team auch genauso aufgebaut. Wir haben Leute aus Indien, Brasilien, Mexiko, der Türkei und anderswo und jeder und jede bringt eigene Erfahrungen und Stärken mit. Dazu zählt auch, dass man jungen Müttern, die vielleicht nur 60 oder 70 Prozent im Job arbeiten können, eine Chance gibt. Wenn man das nicht tut, vergeudet man viel gutes Potenzial. Ist es schwieriger, ein solches diverses Team zu führen?
Man muss jeden und jede ein Stück weit anders anpacken, viel zuhören und auf die Personen eingehen und sie verstehen. Das ist sicherlich komplizierter, als wenn man sich gar nicht für die spezifischen Fähigkeiten interessiert. Darin liegt also eine Herausforderung für einen Leader, aber nur, wer das schafft, ist auch ein guter Leader. Gehört das Delegieren von Aufgaben dazu?
Absolut. Es heißt völlig richtig, dass ein guter Leader die Fähigkeit haben muss, sich abkömmlich zu machen. Delegieren, Verantwortung abgeben – das gehört unbedingt dazu. Man muss das Team in die Lage versetzen, die Arbeitsabläufe weiterzuführen, wenn man als Leader mal nicht da ist. Wenn er alles bei sich bündelt, wird es ein großes Problem sein, wenn er mal ausfällt, weil dann ohne ihn keine Entscheidungen mehr getroffen werden
FTI Consulting unterstützt Unternehmen seit mehr als 40 Jahren bei herausfordernden und komplexen Veränderungsprozessen, Risikomanagement und in Konfliktsituationen. www.fticonsulting.com
können. Bei mir ist es inzwischen so, dass ich bestimmte Dinge gar nicht mehr mitbekomme – das ist eine Erfahrung, die ich auch erst lernen musste, aber es ist eine gute Erfahrung. Das gibt mir das Gefühl, dass ich etwas richtig mache. Aber wer macht, macht auch Fehler. Müssen die eingepreist werden?
Natürlich überträgt ein Leader keine sehr wichtige Aufgabe einem Berufsanfänger. Wenn die Leute allmählich in die Verantwortung hineinwachsen, werden Fehler sicher minimiert. Aber klar ist, dass Fehler passieren können. Damit muss man umgehen. Auf keinen Fall darf man jemanden deswegen bloßstellen oder in den Boden stampfen. Handelt es sich bei dieser Art Leadership um eine Art Mentalitätswechsel?
Definitiv findet ein Mindshift statt oder er muss bei vielen Leadern noch stattfinden. Man muss auch lernen, dem Team zu vertrauen und darauf zu vertrauen, dass es die richtigen Entscheidungen trifft. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann regelrecht über sich hinauswachsen, wenn man sie machen lässt. Auch an dieser Stelle muss der Leader spüren, wie er sie am besten einsetzt und wer welche Unterstützung braucht. Übrigens: Nicht jeder möchte in eine solche Situation kommen und auch das gilt es, mitzubedenken. Reden, fragen, verstehen sind auch hier sehr wichtig. Als Fazit: Gehört zur Führung heute mehr Menschenkenntnis?
Ich spreche von Empathie und Menschenkenntnis – sie ist viel wichtiger als früher. In meinem Team läuft ohne Empathie nichts.
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GRÜNDERGEIST
startup.niedersachsen – Partner Content
Größer, stärker, diverser
Durch die Konzentration auf Fokusbranchen wie AgriFood will das Land Niedersachsen Start-ups mit zahlreichen Maßnahmen noch e�ektiver unterstützen.
I
n der Küche sitzen und sich mit Freund:innen kreative Geschäftsideen ausdenken – das haben schon viele gemacht. Brainstorming kann Spaß machen und schon manche Idee ist daraus erwachsen, die sich als sehr erfolgreich herausstellte. Doch eine gute Idee zu haben reicht bei weitem nicht aus, um darauf ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Neben persönlichen Eigenschaften wie Mut und Standhaftigkeit benötigen Gründer:innen auch Unterstützung – sei es in der ersten Phase oder in einem späteren Stadium, wenn die Idee sich als marktreif erwiesen hat. Für alle, die ihre Vorhaben in die Tat umsetzen wollen, die wirklich etwas verändern wollen, gibt es Initiativen, die sie unterstützen. Denn der Weg von der Idee bis zum wirtschaftlich funktionierenden Unternehmen ist kein Spaziergang. In Niedersachsen gibt es für Gründer:innen und alle, die es mal werden wollen, die Initiative „startup. niedersachsen“. Sie ist ein Netzwerk, quasi das Bindeglied, zwischen Start-ups, begleitenden Einrichtungen, Investor:innen und der Industrie. Noch größer. Noch stärker. Noch diverser. Das ist die Vision für die zukünftige
Die Initiative setzt sich außerdem aktiv dafür ein, die Hochschullandschaft in Niedersachsen noch freundlicher für Start-ups zu gestalten.
Für Gründer:innen aus Niedersachsen ist die Initiative dabei ein Ankerpunkt, um in der Szene Fuß zu fassen. niedersächsische Start-up-Szene. Um dieses Ziel zu erreichen, wird sich auf die Fokusbranchen konzentriert und es gibt unterschiedliche strategische Maßnahmen und Projekte zur Förderung von Start-ups – viele begleitet oder initiiert durch startup.niedersachsen. Sie ist der zentrale Ansprechpartner für die Start-up-Community vor Ort. Und wird dabei durch den Start-up-Beirat, die fachliche Begleitung aus Impulsgeber:innen der Initiative, nach innen und außen unterstützt. Für Gründer:innen aus Niedersachsen ist die Initiative dabei ein Ankerpunkt, um in der Szene Fuß zu fassen. Durch das große Netzwerk und Connecting Points wie die Matchmaking-Plattform „innomatch“ wird ihnen einiges an Instrumenten an die Hand gegeben, um sich in der Community zu etablieren. Dazu kommt die Vielzahl an Förderinstrumenten, wie Start-up-Zentren, Hightech-Inkubatoren, Gründungsstipendien und Innovationsförderprogramme, die Gründer:innen aktiv in ihren Vorhaben unterstützen. startup.niedersachsen konzentriert sich vor allem auf Schlüsselthemen, die für ein blühendes Ökosystem für Start-ups von Bedeutung sind. Dazu gehören die Förderung von Vielfalt im Gründungsbe-
reich, die Integration von Entrepreneurship Education im Bildungssystem sowie Branchenbereiche wie Life Sciences, Mobilität und Energie oder AgriFood. Gerade im AgriFood-Sektor hat sich Niedersachsen neben seiner Rolle als Agrarland Nr. 1 als nationales Best-PracticeBeispiel für Start-up-Förderung etabliert. Besonders herauszustellen ist die Region Osnabrück, die aufgrund der lebendigen Community aus Wirtschaft, Wissenschaft und Start-up-Förderung als bundesweiter Leuchtturmstandort gilt. startup.niedersachsen unterstützt hier beispielsweise mit „ERNTEpreneurship made in Niedersachsen“ – dabei handelt es sich um ein Netzwerkformat, das erfolgreichen Startup-Förderakteur:innen wie dem Seedhouse, Rootcamp oder dem „EIP Netzwerk Agrar & Innovation Niedersachsen“ ein Dach gibt und ihnen bei großen Messen wie der Agritechnica und der Grünen Woche Sichtbarkeit verleiht. Die Initiative setzt sich außerdem aktiv dafür ein, die Hochschullandschaft in Niedersachsen noch freundlicher für Start-ups zu gestalten. So widmet sie sich bewusst dem Thema „Spin-off-Förderung“, um bessere Rahmenbedingungen für den Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft zu schaffen, die es ermöglichen, dass Innovationen schneller in Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. „Niedersachsen bietet für Start-ups das perfekte Umfeld: Ein dynamisches Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, das innovative Ideen nicht nur willkommen heißt, sondern aktiv fördert. Hier stehen Gründer:innen nicht allein da – sie werden Teil einer Gemeinschaft, die auf Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung setzt“, sagt Tobias Wedler, Leiter der Initiative. „Mit einem klaren Fokus auf zukunftsträchtige Branchen und einer Landschaft, die von Lebens-
Tobias Wedler,
Leiter der Initiative
Gerade im AgriFood-Sektor hat sich Niedersachsen neben seiner Rolle als Agrarland Nr. 1 als nationales Best-Practice-Beispiel für Start-up-Förderung etabliert. qualität und wirtschaftlichem Potenzial geprägt ist, zeigt sich Niedersachsen als ein Land, in dem Visionen Wirklichkeit werden können.“ Warum also in den ohnehin bekannten Metropolen gründen, wenn man auch in Niedersachsen, einem Flächenland mit hoher Lebensqualität und geringen Lebenshaltungskosten, durchstarten kann? Dass man hier erfolgreich gründen kann, beweisen unter anderem die Unternehmer:innen der niedersächsischen Start-ups OKAPI:Orbits, SeedAlive oder eco:fibr. Ihnen wurde mit startup.niedersachsen das Machen einfach gemacht. Und schaut man sich die Ideen des digitalen Schülerwettbewerbs DigitalSTARTer an, der von dem Netzwerk initiiert wurde, leuchten die zukünftigen Sterne am Startup-Himmel ziemlich hell.
: T I M I L E H T SKY IS NOT N I N E D N Ü GR . N E S H C A N I E DE RS
weig sorgt aus Braunsch s it rb aumfahrt. O I: P A hhaltigere R Mit OK ac n e n ei r fü laus Kristina Niko
Gründer*innen gesucht: startup.nds.de/machen
OKAPI:Orbits wurde 2020 der DurchSTARTer-Preis des Landes Niedersachsen verliehen.
hannoverimpuls – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Gutes Ökosystem, starker Standort Foto: hannoverimpuls
Disruptive digitale Technologieumbrüche, steigender Wettbewerbsund Kostendruck, Fachkräftemangel und nicht zuletzt auch die Klimakrise:
Doris Petersen,
Geschäftsführerin hannoverimpuls GmbH
Ein gutes GründungsÖkosystem ist entscheidend für einen attraktiven Wirtschaftsstandort, da es unter anderem Innovationen fördert und das wirtschaftliche Wachstum unterstützt.
N
icht wenige Firmen fragen sich, wie sie in einer sich stetig verändernden Umwelt die Lage im Griff behalten. Um diesen Herausforderungen nicht nur standzuhalten, sondern erfolgreich und gestärkt daraus hervorzugehen, müssen Unternehmen lernen, sich diesen Veränderungen immer wieder klug anzupassen. Gezielte Unterstützung durch die regionale Wirtschaftsförderung, eine enge internationale Vernetzung und eine lebendige Startup-Community als Motor von Innovationen können ein starkes Fundament liefern für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auch und besonders in Zeiten von Unsicherheit, erklärt Doris Petersen, Geschäftsführerin der hannoverimpuls GmbH, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover. Frau Petersen, wie wichtig ist ein gutes Gründungsklima für den gesamten Wirtschaftsstandort?
Ein gutes Gründungs-Ökosystem ist entscheidend für einen attraktiven Wirtschaftsstandort, da es Innovationen fördert, das wirtschaftliche Wachstum unterstützt und qualifizierte Arbeitskräfte anzieht, was die Beschäftigungsmöglichkeiten verbessert
und Investitionen anlockt. Unsere Dienstleistungen und Projekte dienen als Motor und Unterstützung für Gründerinnen und Gründer in allen Phasen. In der Region Hannover sind wir stolz darauf, dank jahrelanger intensiver Arbeit unserer Mitarbeiter:innen des Projekts GründerinnenConsult bundesweit führend bei weiblichen Gründungen zu sein und eine noch immer hohe Gründungsbereitschaft trotz rückläufigen Bundestrends zu verzeichnen.
Welche Bausteine sind in Hannovers Wirtschaftsförderung ein zentraler Schlüssel des Erfolgs?
Frühzeitig Trends erkennen und gezielte Wirtschaftsförderung sind unser Ansatz. Mit Digital Health City Hannover (DHCH) etwa haben wir eine Dachmarke für optimales Wachstum in den Bereichen Life Science und Medizintechnik geschaffen. Passende Finanzierung ist ebenfalls entscheidend für Wachstum und Innovation. Hier sind wir gut aufgestellt mit den Fonds der „Invest-Impuls Familie“, die den reibungslosen Übergang von der Pre-Seed bis hin zur Wachstumsphase unterstützen. So ermöglichen wir jungen Unternehmen, die ihre Anfangsphase mit Seed Capital
bewältigt haben, auch in der Skalierung eine starke regionale Finanzierungspartnerschaft für ihr weiteres Wachstum am Standort.
Wie wichtig sind Inkubatoren, um in der Entwicklung der regionalen Wirtschaft Fahrt aufzunehmen?
Inkubatoren wie Smint@Hannover bieten Startups eine unterstützende Umgebung mit Ressourcen, Beratung, Schulungen und Infrastruktur. Sie fördern die Bildung von Netzwerken zwischen Startups, etablierten Unternehmen, Investorinnen, Mentorinnen und anderen wichtigen Akteuren. Diese Netzwerke sind entscheidend für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Möglichkeiten. Gemeinsamer Mut, neue Wege zu gehen, wird auch in Zukunft den Erfolg unserer Unternehmen und den Wohlstand der Region sichern.
Frühzeitig Trends erkennen und gezielte Wirtschaftsförderung sind unser Ansatz.
hannoverimpuls ist die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Landeshauptstadt und Region Hannover. Zu den Aufgaben von hannoverimpuls gehört es, erfolgsversprechende Gründungsideen zu fördern, Trends und Innovationen nachhaltig zu entwickeln und die Internationalisierungsvorhaben von Unternehmen zu unterstützen. www.hannoverimpuls.de Wolfsburg – Partner Content
Gründer brauchen Mut und Netzwerk
Ganz gleich, wie weit gegoren DIE zündende Idee bereits ist, wenn Gründerinnen und Gründer in Niedersachsen auf breiter Ebene von hervorragender Expertise pro�tieren können, geht das Gründen leichter! Noch besser funktioniert der Schritt zum eigenen Unternehmen, wenn Netzwerkpartner mit einem umfangreichen Portfolio an gut strukturierten Unterstützungsangeboten rund um das Thema Gründung bereitstehen und auch bei der Bescha�ung von Investitionspartnern und Förderungen den Durchblick haben.
Jens Hofschröer,
Dezernent für Wirtschaft und Digitales bei der Stadt Wolfsburg und Geschäftsführer der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH
N
achfolgend erläutert Jens Hofschröer, Dezernent für Wirtschaft und Digitales bei der Stadt Wolfsburg sowie Geschäftsführer der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH, welche umfassende Unterstützung Gründungswillige hier erhalten.
Herr Hofschröer, aus welchen Bereichen kommen die meisten Gründer zu Ihnen? Man denkt ja zwangsläu�g an die Autobranche, aber tri� t das zu?
Wolfsburg ist jung, Wolfsburg ist dynamisch und Wolfsburg kann Auto, das weiß so ziemlich jeder. Aber ja, bei uns geht noch mehr! In Wolfsburg gestalten junge Menschen und Unternehmen mit innovativen Ideen und Projekten die Zukunft des Standortes mit. Neben dem Automobil Bereich engagieren sie sich in nahezu allen Branchen, sodass der Wirtschaftsstandort Wolfsburg mittlerweile eine vielseitige und prosperierende Gründerszene prägt. Sie beraten Gründende sehr zielgenau und umfassend. Welchen Stellenwert hat Unternehmensgründung in Wolfsburg?
Unser Ziel, die Branchendiversität in der Wirtschaftsregion Wolfsburg stetig weiter zu entwickeln, bedeutet in erster Linie
auch junge Unternehmen und Gründer:innen zu fördern. Insofern motivieren wir für die Gründung in Wolfsburg und bieten ihnen dafür beste Entwicklungsperspektiven. Schließlich resultiert daraus auch ein wichtiger Beitrag für die Innovationskraft unseres Standortes. Für die Vernetzung der Gründerszene organisieren wir über unser Partnernetzwerk der Digitalen Mutterbodenagentur (DMA) außerdem regelmäßig attraktive Veranstaltungsformate.
Wie o�en sind die Schulen für das Thema Selbständigkeit und Gründen?
Mit Unterstützung der Wolfsburger Schullandschaft bietet das Wolfsburger Gründernetzwerk mit dem Format „YOUCAMP“ interessierten Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse immer zu Beginn der Sommerferien die Möglichkeit, unternehmerisches Denken und Handeln zu erlernen und Geschäftsideen wachsen zu lassen. Das Format war in diesem Sommer stark gefragt, woraus auch bereits erste Gewerbeanmeldungen resultierten.
Finanzierungsrunden bereit oder unterstützt bei der Härtung von Businessplänen. Ergänzend stellt die Stadt Wolfsburg mit der Richtlinie zur Förderung von Gründungsvorhaben ein niedrigschwelliges Unterstützungsangebot für Gründungsinteressierte und frisch gegründete Unternehmen zur Verfügung. Ziel der Förderung ist es, gute Ideen beim Reifeprozess zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet die Stadt Wolfsburg ein breit gefächertes Portfolio an Möglichkeiten, die über diese Förderrichtlinie in Anspruch genommen werden können.
Wie ernst nehmen Banken/ Finanzdienstleister junge Gründer?
Für einen bestmöglichen Auftritt bei Banken hält das Gründernetzwerk vielfältige Möglichkeiten zur Vorbereitung für die
Als eine der jüngsten und dynamischsten Städte Europas steht Wolfsburg mit wirtschaftlicher Stärke für Innovation und Zukunft. Im Herzen Deutschlands bietet Wolfsburg verkehrsgünstig gelegen eine überraschend große Bandbreite an Freizeiterlebnissen für jeden Geschmack: hochwertige Kulturangebote, erstklassige Sportevents und naturnahe Erholung. www.wolfsburg.de
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GRÜNDERGEIST
Große Erfolgsgeschichten wurden in Krisen geschrieben AUFSCHWUNG
Céline Flores Willers, Unternehmerin, Speakerin und Gründerin von The People Branding Company, rät zum Blick nach vorne. Text: Katja Deutsch Foto: Mirjam Hagen, Karolina Grabowska/Pexels
A
us Angst vor der sich abzeichnenden Rezession den Kopf in den Sand zu stecken und sich vor Problemen wegzuducken, hält Céline Flores Willers, Unternehmerin, Gründerin und CEO von The People Branding Company, für die schlechteste Idee. Sie plädiert vielmehr dafür, als Unternehmer das gesamte Umfeld im Blick zu haben. „Wohin entwickelt sich die Branche in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Wo muss ich heute investieren, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein?“ Denn auch wenn viele Unternehmen derzeit die Rezession spüren, so ist auch klar, dass sie irgendwann zu Ende geht und ein neuer Aufschwung folgt. Céline Flores Willers selbst denkt Erfolg langfristig und hat deshalb entschieden, in diesem Jahr zwei neue Geschäftsbereiche aufzubauen. Dabei ist sie auch ein hohes finanzielles Risiko eingegangen, welches die geschäftsführende Gesellschafterin mit ihrem gebootstrapten Unternehmen alleine trägt. Neben Investitionen, zahle sich in Startups auch ein stabiles Team in Krisenzeiten aus. Offene und transparente Kommunikation hält die Geschäftsführerin gerade jetzt für enorm wichtig. Gründer und Führungskräfte sollten Ängste wie beispielsweise gar der Jobverlust offen ansprechen. Es gelte dabei immer emotionale Sicherheit auszustrahlen und
In der Finanzkrise 2008 sind so viele Unternehmen entstanden, die heute zu den Big Playern gehören.
„Selbst zu gründen und die Dinge selbst zu steuern, ist das Beste, was man machen kann“, so Fränzi Kühne.
Céline Flores Willers, Unternehmerin, Speakerin und Gründerin von The People Branding Company
Innovationen sind die Zukunft unseres Landes I N N O V AT I O N
Gründer und Führungskräfte sollten Ängste wie beispielsweise gar der Jobverlust offen ansprechen. Es gelte dabei immer emotionale Sicherheit auszustrahlen und dem Team in der Krise Orientierung zu bieten. dem Team in der Krise Orientierung zu bieten. „Das ist sowohl nach innen, aber auch nach außen wichtig“, sagt die Geschäftsführerin. In Krisenzeiten wird zwar stärker selektiert, aber gute Ideen bringen immer Geld und werden sich immer durchsetzen. „In der Finanzkrise 2008 sind so viele Unternehmen entstanden, die heute zu den Big Playern gehören: AirBnB, Zalando, Uber... Das muss man sich als Gründer vor Augen halten. Warum sollte das nicht auch mein Weg sein? Wer seine Idee verwirklichen will, sollte das tun! Jetzt!“
Aus Angst vor der sich abzeichnenden Rezession den Kopf in den Sand zu stecken und sich vor Problemen wegzuducken ist die schlechteste Idee.
Die Gründerin, Unternehmerin und Aufsichtsrätin Fränzi Kühne rät, auch in Krisenzeiten Ideen umzusetzen und ein Unternehmen zu gründen. Text: Katja Deutsch Foto: : Tom Wagner, Mikael Blomkvist/pexels
U
m Innovationen in Deutschland zu fördern, brauchen wir vor allem drei Dinge, nämlich ein grundlegend anderes Mindset, Entbürokratisierung und einen vereinfachten Zugang zu Kapital, meint Gründerin, Unternehmerin und Aufsichtsrätin Fränzi Kühne. Denn für Gründer sei der Alltag viel komplizierter als für Angestellte, sie befänden sich noch immer in einer Sonderrolle, und hätten nicht zuletzt mit dem extrem hohen bürokratischen Aufwand in Deutschland zu kämpfen. „Trotz des neuen Zuwanderungsgesetzes ist zum Beispiel allein die Visavergabe für Fachkräfte aus dem Ausland unglaublich kompliziert und dauert unglaublich lange, weil die Visastellen noch nicht einmal digitalisiert sind“, sagt Fränzi Kühne. „Außerdem haben wir keinen einheitlichen europäischen Binnenmarkt.“ Die Gründerin von Deutschlands erster Digitalagentur „Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“ (TLGG), die 2019 vom US-Werbekonzern Omnicom übernommen wurde, kritisiert auch den schwierigen Zugang zu Kapital.
Fränzi Kühne, Gründerin, Unternehmerin, Autorin und Aufsichtsrätin im Bereich Digitalisierung
Wir sollten vielmehr unbeirrt daran glauben, dass Innovationen die Zukunft unseres Landes sind – in allen möglichen Bereichen! In Krisenzeiten wie diesen registriert Fränzi Kühne, dass viele Unternehmen den Rotstift zuerst bei den Budgets für Marketing und Innovationen ansetzen. Doch das hält sie für einen großen Fehler. „Wir sollten vielmehr unbeirrt daran glauben, dass Innovationen die Zukunft unseres Landes sind – in allen möglichen Bereichen!“
Der Risikoappetit sei hierzulande eher gering, das Geld für Investitionen in KIEntwicklungen oder Quantencomputing käme vor allem aus den USA und nicht aus Deutschland.
Auch wenn die Zahl der Existenzgründer hierzulande seit Jahren rückläufig ist, bieten sich jungen Unternehmen in Bereichen wie der grünen Energiewende, insbesondere der Batterie- und Solartechnik, sehr attraktive Zukunftsperspektiven. Als Beispiele nennt die Aufsichtsrätin den Solarspezialisten Enpal und den Heizungsinstallateur Thermondo, die beide derzeit stark wachsen. Großes Potenzial bescheinigt sie auch dem Bereich Mobilität.
„Gründer bekommen bei uns schon deshalb zu wenig Unterstützung, weil das Narrativ in Deutschland nicht funktioniert“, sagt Fränzi Kühne. „Wir haben hier kein Gründernarrativ, es fehlt das Storytelling, das zeigt, wie toll es ist, ein Start-up zu gründen, Unternehmer zu sein. Es geht immer nur um den Sozialstaat, nie um das Unternehmertum. Mehr Europa würde in dieser Situation helfen, Unternehmen zu gründen. Aber darauf wird leider nicht gesetzt.“
„Ich finde, selbst zu gründen und die Dinge selbst zu steuern, ist das Beste, was man machen kann, weil man den größten Einfluss und den größten Hebel in Sachen Effizienz hat“, sagt Fränzi Kühne. „Man sollte auch in diesen oft so lähmenden Zeiten mit all den sich überlagernden Krisen nach Wirksamkeit streben. Denn Wirksamkeit ist das Größte, was man haben kann! Und die kann man nur haben, wenn man selbst unternehmerisch tätig ist.“
Skyhigh Security – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Effektiver Schutz für die Cloud
Die Sicherheit der Daten sollte in Start-ups großgeschrieben werden, rät Thomas Wethmar, Regionaldirektor DACH bei Skyhigh Security.
Thomas Wethmar,
Regionaldirektor DACH bei Skyhigh Security.
Der Verlust von Daten ist für das Unternehmen ganz bitter und kann im schlimmsten Fall erhebliche finanzielle und rechtliche Folgen haben. Gründerinnen und Gründer haben viele Aufgaben im Kopf – wie wichtig ist dennoch das Thema IT-Sicherheit?
Das Thema ist in jeder Phase, in dem sich ein Unternehmen befindet, äußerst wichtig und das gilt auch für Start-ups. Daher sollte es auch von Gründerinnen und Gründern von Anfang an ernst genommen und mitbedacht werden. Man denkt beim Thema Cybersecurity in erster Linie an eine Firewall oder Malware-Scanner, damit keine Hacker in das Firmennetz gelangen. Aber die Bedrohung geht viel tiefer, denn gerade in Start-ups wird heute ja sehr viel mit Cloud-Technologie gearbeitet. Stichwort Cloud: Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang, dass viele Angestellte remote arbeiten? Erhöht das die Risiken?
Durch die Möglichkeit, nahezu von überall zu arbeiten und die Nutzung von Cloud- und SaaS-Applikationen erhöht sich die Angriffsfläche signifikant. Die Angestellten arbeiten nicht mehr in einem abgesicherten und abgeschirmten Netz, sondern kommunizieren über das offene Internet. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu sein, wo sich unternehmenskritische Daten befinden, wie sie übertragen werden und wer sie nutzt. Das Thema IT-Sicherheit und Datenschutz ist sehr eng miteinander verbunden. Nicht umsonst lautet das Firmenmotto von Skyhigh Security „We protect the World’s data.“ Es geht letztlich nicht nur darum, einen Server, Laptop oder ein mobiles Endgerät zu schützen, sondern es geht um den vollumfänglichen Schutz sensibler Daten – und zwar des eigenen Unternehmens, der Mitarbeitenden und der
Kunden. In Zeiten von Remote Work und Cloud-Applikationen muss man daher mit neuen Konzepten für diesen Schutz Sorge tragen. Was sind die größten Gefahrenquellen?
In vielen Fällen ist es der Mensch selbst. Häufig werden zum Beispiel Daten per E-Mail an Adressen übertragen, an die sie gar nicht geschickt werden sollen. Phishing-Mails werden immer gezielter und personalisierter – auch durch den Einsatz von KI. Durch solche Zugriffe können Daten in falsche Hände geraten und Netzwerke kompromittiert werden – in jüngster Vergangenheit gab es wieder genug Beispiele. Und ein Einfallstor ist vor allem auch die Übertragung von Daten zwischen Netzwerk bzw. Rechner und Cloud – ein Thema, das mit der zunehmenden Verbreitung der Cloud-Speicher und SaaS-Applikationen immer aktueller wird. Und das gilt ebenso, wenn Daten zwischen Cloud-Speichern bewegt werden. Gerade den Traffic zu überwachen zwischen Cloud- und Software-as-a-ServiceDistanzen ist die große Herausforderung, denn hier kann der Schutz nicht mit den klassischen Maßnahmen erfolgen. Wie sieht die Lösung von Skyhigh Security aus?
Transparenz ist hier wichtig – nur wenn ich weiß, was ich wirklich nutze, kann ich
Skyhigh Security bietet einen datenzentrierten Sicherheitsansatz, damit Unternehmen ihre Daten überall dort schützen können, wo sie gespeichert, verschoben oder verwendet werden. www.skyhighsecurity.com
auch entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Es ist also wichtig, zunächst einmal einen Überblick zu bekommen, welche und wie Applikationen im Unternehmen genutzt werden. In der Regel handelt es sich um mehrere tausend Applikationen, die aufgerufen werden. Das können die klassischen vertrauenswürdigen sein wie SAP, Microsoft Office 365 oder Google Drive, aber auch auf den ersten Blick harmlose Dienste wie z. B. kostenlose Online-Converter-Tools. Mit dem Hochladen und Bearbeiten von Dateien geht hier oft die Intellectual Property an den Daten gemäß der AGB dieser Dienste auf den Betreiber über. Das darf nicht gewollt sein. Daher ist es eminent wichtig zu untersuchen, ob das Unternehmen die richtigen Portale und Anwendungen nutzt, wenn es seine Daten verarbeitet. Und wie macht man das?
Wir haben in unserer Datenbank mehr als 50.000 solcher Applikationen aufgelistet und können damit IT-Leitern oder Geschäftsführern direkt aufzeigen, welche potenziell gefährliche Applikationen nutzen. Und natürlich zeigen wir ihnen auch vertrauenswürdige Alternativen. Unsere Plattform geht aber noch weiter – Stichwort: Zero Trust – letztlich ermöglichen wir es den Nutzern, sicher auf Unternehmensressourcen zuzugreifen
und Daten auszutauschen und zu verarbeiten, egal wo sie sich befinden. Das gilt sowohl „on premise“ im Unternehmen als auch für die Cloud sowie für den Datentransfer zwischen allen Instanzen. Die Handhabung und Verwaltung ist denkbar einfach – das ist sehr wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels. Start-ups sind in einer Phase, in der sie oft schnell wachsen. Wächst das Sicherheitssystem mit?
Ein wichtiger Punkt. Unsere Plattform und Architektur ist sehr dynamisch und flexibel und wächst daher mit dem Unternehmen proportional mit. Bieten Sie eine Art Rundum-Service an?
Das Regelwerk an sich und die Policies, zum Beispiel die Festlegung, wer Zugang zu welchen Daten im Netzwerk hat, wird initial gemacht, also von unseren eigenen Kolleginnen und Kollegen. Das weitere Management, also die Betreuung, wird von unseren Vertriebspartnern übernommen.
Was sagen Sie einem Gründer, der an dieser Stelle lieber Geld sparen möchte?
Dass der Verzicht auf einen Schutz der Daten Sparen am falschen Ende ist. Denn der Verlust von Daten ist für das Unternehmen ganz bitter und kann im schlimmsten Fall erhebliche finanzielle und rechtliche Folgen haben.
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GRÜNDERGEIST
Innovationsagentur Rheinland-Pfalz GmbH – Partner Content
Gut vernetzt und toll gefördert: So führt Gründen zum Erfolg Nicht nur in pulsierenden Metropolregionen, auch in ländlich geprägten Gebieten versteckt sich viel kreatives Potential. In kleineren Städten und Dörfern arbeiten Menschen mit viel Leidenschaft und Herzblut an der Verwirklichung ihrer Ideen und gründen erfolgreiche Unternehmen.
Sabine Mesletzky,
Geschäftsführerin der Innovationsagentur Rheinland-Pfalz GmbH
D
aran hat sich seit vielen Dekaden in Deutschland nichts geändert, die Mehrzahl der Mittelständler befinden sich als Hidden Champions nicht in Großstädten, sondern in kleineren Orten. Genau diese mittelständischen Unternehmen sind es, die sich für den innovativen Input von außen interessieren. Denn wer auch in Zukunft ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen führen möchte, muss wissen, wohin sich seine Branche in Zukunft bewegt – und dafür entsprechende Impulse setzen und die richtigen Weichen stellen. Hochschulen und Forschungseinrichtungen kommt bei Unternehmensgründungen ein wichtiger Part zu, gesellt sich doch hier großer Wissensdurst zu Engagement und übergreifendem fachlichem Austausch. Warum Gründer:innen in RheinlandPfalz so hervorragende Gründungsbedingungen erfahren, erläutert Sabine Mesletzky, Geschäftsführerin der Innovationsagentur Rheinland-Pfalz GmbH im folgenden Interview. Frau Mesletzky, wie werden Sie innovative Gründer:innen in Rheinland-Pfalz unterstützen?
Wir sind das Land der kurzen Wege und der offenen Türen. Bei uns sind Global Player wie BASF, Boehringer Ingelheim und BioNTech ebenso zuhause wie Mittelständler und innovative Kleinst-
Wir haben eine tolle Gründungsatmosphäre in Rheinland-Pfalz!
unternehmer. Das Engagement der Netzwerkpartner aus unserer Innovationslandschaft ist sehr hoch, es gibt eine große Bereitschaft zur Unterstützung von Gründerinnen und Gründern. Hier setzen wir als Innovationsagentur an. Wir verstehen uns als Wegweiser für Gründungsinteressierte – und zwar gleichermaßen für Startups als auch für Unternehmen. Wir unterstützen bei der Vermittlung von Forschungskooperationen, Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogrammen. Dabei arbeiten wir sehr eng mit den Kammern und dem Startup Office des Wirtschaftsministeriums zusammen, sind mit Wirtschaft und Politik gut vernetzt. Sparring Partner sind andere Unternehmen, Business Angels und verschiedene Institutionen. Die Lust auf Kooperation ist groß! Warum ist die Förderung gerade in Krisenzeiten wie jetzt so relevant?
Wir haben herausfordernde Zeiten – und lernen, kontinuierlich in Zeiten mit Veränderungen zu leben. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen sehen wir, dass die Lust an Innovationen steigt. Insofern glaube ich, dass die Bedeutung von Unterstützung und Förderung in solchen Zeiten sehr hoch ist. Wir müssen Mut machen und überlegen, was wir für die Mentalität von Gründerinnen und Gründern und Unternehmen tun können, gemeinsam mit allen Akteuren in Rheinland-Pfalz.
zum Beispiel bei der Smart Factory in Kaiserslautern mehrere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen an konkreten Fragestellungen. Zudem haben wir viele Transferstellen an den Hochschulen und Technologiezentren, die ebenfalls das Ziel verfolgen, Startups zu fördern.
Warum sollten Gründer:innen gerade zur Innovationsagentur kommen?
Weil es sich lohnt, mutig zu sein, und seine Ideen und Innovationen umzusetzen. Wir können ein Vehikel sein, besonders auch jungen Unternehmen mit unseren Netzwerken zum Erfolg zu verhelfen. In Rheinland-Pfalz gibt es so viele Beispiele von Unternehmen, die sich
jung auf den Weg gemacht haben, jetzt skalieren können und in Rheinland-Pfalz auf sehr große Unterstützung treffen. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier seine Ideen zu verfolgen und auch umzusetzen. Wir haben eine tolle Gründungsatmosphäre in Rheinland-Pfalz!
Wir müssen Mut machen und überlegen, was wir für die Mentalität von Gründerinnen und Gründern und Unternehmen tun können.
Vernetz dich doch mal in unserer Lage. Wir zeigen dir, wie. innohub.rlp.de
99,7 Prozent der Unternehmen in Rheinland-Pfalz zählen zum Mittelstand. Wie ausgeprägt sind Kooperationen zwischen Mittelstand und Startups?
Sie sind sehr gesucht. Da die physischen Wege bei uns häufig länger sind, finden sich Startups und Mittelständler oft noch eher zufällig. Wir möchten diese Zufälle gerne mehr zum System machen, und mehr Unternehmen direkt ansprechen. Häufig fehlt das Bewusstsein, an welchen Stellen eine Kooperation sinnvoll sein könnte, ob eher ein Startup oder eine Forschungseinrichtung passend wäre. Denn Letztere sind in unserem Bundesland sowohl an Hochschulen als auch an den angeschlossenen Instituten stark vertreten. Es braucht hier jemanden, der sich in beiden Welten auskennt. Jemand, der konkrete Hinweise einer möglichen Kooperation geben kann. So arbeiten
120x179_RLP_Gruendergeist_Innohub_AZ.indd 1
Innovationsagentur Rheinland-Pfalz GmbH Stellen Sie sich vor, Sie haben eine goldene Idee – und von Beginn an Menschen um sich, die an Ihre Idee glauben. Ein Netzwerk, das Sie mit passgenauen Informationen dabei unterstützt, Ihre Vision in eine Innovation zu verwandeln. Und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die Ihnen zur Seite stehen. Klingt gut? Finden wir auch! www.innohub.rlp.de
20.11.23 11:18
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DVWE und Koblenz – Partner Content
Mit vereinten Kräften für eine gute und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
GRÜNDERGEIST
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ENTWICKLUNG DURCH INNOVATION Impulsgeber und starke Netzwerkpartner am Standort Koblenz
Der Deutsche Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften e.V. (DVWE) ist die starke Stimme kommunaler Wirtschaftsförderungseinrichtungen in Deutschland. Was im Juni 2001 mit gerade einmal 22 Mitgliedern in Düsseldorf gegründet wurde, umfasst heute 136 Mitglieder aus 15 Bundesländern. Unser Ziel ist es, die Interessen unserer Branche engagiert zu bündeln und eine dynamische und nachhaltige Wirtschaft voranzutreiben.
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eit über 20 Jahren bieten wir ein qualifi ziertes Netzwerk für den aktiven Informations- und Erfahrungsaustausch sowie für die Weiterbildung und Beratung bei Fragen rund um aktuelle und zukunftsorientierte Themen der Wirtschafts-, Struktur- und Standortentwicklung. In unseren Facharbeitsgruppen diskutieren wir aktuelle Themen, erarbeiten Positionspapiere und beziehen Stellung zu wichtigen wirtschaftspolitischen und -strukturellen Fragestellungen. Einmal jährlich treffen sich 300 bis 400 Wirtschaftsförderer aus ganz Deutschland zum Forum Deutscher Wirtschaftsförderung (FdW), um ihre Ziele in ihren Gemeinden, Städten, Landkreisen und Regionen zu diskutieren. Hierbei bieten qualifi zierte Referenten aus verschiedenen Bereichen Einblick in aktuelle Entwicklungen und geben Impulse für innovative Ansätze in der Wirtschaftsförderung, zudem gibt es Workshops und Best-Practice Beispiele zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Herausforderungen für die Förderung der verschiedenen Wirtschaftsstandorte.
Der jährliche Kongress wird vom DVWE als Veranstalter und in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Institut für Urbanistik (difu) organisiert. Im November 2023 fand das FdW nach pandemiebedingter Pause als Präsenzveranstaltung erstmals in Frankfurt am Main statt. Unter dem Motto „Zeitenwende Wirtschaftswende - Wirtschaftsförderung als Wegbereiterin eines nachhaltigen Strukturwandels“ tauschten sich die Teilnehmenden zwei Tage lang intensiv aus.
koblenz
BUSINESS Wirtschaftsförderung Koblenz Viktoriastraße 4 • 56068 Koblenz • Tel. 0261 129 1951 • wifoe@stadt.koblenz.de
In unseren Facharbeitsgruppen diskutieren wir aktuelle Themen, erarbeiten Positionspapiere und beziehen Stellung zu wichtigen wirtschaftspolitischen und -strukturellen Fragestellungen.
Der perfekte Standort für Erfolg Lage, Lage, Lage! Das Credo aus der Immobilienbranche tri� t auch auf Wirtschaftsstandorte zu, denn manchmal kommen eben viele Vorteile zusammen und machen einen Ort zu einem herausragenden Ort für Unternehmen.
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biet Rheinhafen ansässige Betriebe setzen Spitzentechnologie für weltweite Vertriebschancen ein. Neben Großbetrieben sind hier mehr als 100 industriell-gewerbliche Mittelstandsunternehmen ansässig.
Ob weltbekannte Marken-Papiertücher für Industrie und Verbraucher, innovative Bremssysteme und Gasfedern oder High-Tech-Flugzeugwerkstoffe, sie alle werden am Standort Koblenz entwickelt und produziert. Gut ausgebildete und leistungsbereite Fachkräfte sorgen für ausgezeichnete Qualität. Im Industriege-
Das „Zusammenfl ießen“ bewirkt also auch eine fruchtbare Zusammenarbeit und Kooperation verschiedener Unternehmen und Organisationen. Auch Start-ups fi nden hier ideale Arbeitsbedingungen, denn neben der Universität mit ihrem Fachbereich 4: Informatik und dem Technologiezentrum Koblenz sind hier das Interdisziplinäre Institut für Digitalisierung, digiMIT2, Innovationscluster Mittelrhein, Pier56, die Wirtschaftsförderung Koblenz und die Startup League ansässig. Sie alle sind Impulsgeber und starke Netzwerkpartner für Gründer:innen und Unternehmen. Für Neuansiedlung und Verwaltung- oder Produktionserweiterungen stehen zudem mehr als 20 Hektar Flächenreserven im Industriegebiet an der A61/GVZ Koblenz bereit.
oblenz ist solch ein Ort: Die über 2.000 Jahre alte Großstadt, dessen lateinischer Name Confluentes „die Zusammenfl ießenden“ bedeutet, liegt an der Mündung der Mosel in den Rhein und zählt mittlerweile zum UNESCO Kulturerbe. Hier treffen so viele Standortvorteile zusammen, dass der Wirtschaftsschwerpunkt Koblenz ohne Frage als Innovationsspitze von Rheinland-Pfalz betrachtet werden kann: Von hier aus agieren Weltunternehmen, wächst eine umweltschonende Industrie, besteht ein breites Spektrum an Zulieferern der Automobil- wie auch der Luft- und Raumfahrtindustrie, hier gedeihen Dienstleistungsbetriebe und Handel.
DVWE – Als Interessenvertretung und Bundesverband engagieren wir uns für die Förderung der Wirtschaftsentwicklung auf kommunaler Ebene. www.dvwe.de
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Koblenz – ist nicht nur eine der ältesten Städte Deutschlands, sondern auch eine der vielseitigsten. Die diverse Sehenswürdigkeiten in Koblenz warten auf Sie. www.visit-koblenz.de
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GRÜNDERGEIST
„Gründungen bedeuten oft Innovationen“ S TA R T- U P - K U LT U R
Start-ups werden für den Standort Deutschland immer wichtiger, erklärt Hanno Renner, Vorstandsmitglied des Startup-Verbands und CEO von Personio. Aber sie sind angewiesen auf ausländische Fachkräfte. Text: Armin Fuhrer Foto: Presse, StartupStockPhotos/pixabay
Hanno Renner, Vorstandsmitglied des Startup-Verbands und CEO von Personio
Wir haben einen Fachkräftemangel bei der Behebung des Fachkräftemangels.
Herr Renner, welche Rolle spielen Start-ups und junge Unternehmen für den Standort Deutschland?
Das deutsche Start-up-Ökosystem wird zu einem immer wichtigeren Kernpfeiler der deutschen Wirtschaft. Die kumulierte Unternehmensbewertung deutscher Startups hat sich mehr als verfünffacht und liegt nun bei 168 Milliarden Euro – das sind gut fünf Prozent des BIP 2018 . Der Großteil dieser Unternehmen sind TechUnternehmen. Entsprechend relevant sind diese 415.000 Mitarbeitenden als digitale Treiber für die deutsche Volkswirtschaft. Indirekt sind es mehr als 1,6 Millionen Mitarbeitende – das sind mehr Beschäftigte als in der Automobil- und Chemie-Industrie zusammen. Bis 2030
könnten Start- und Scaleups einen direkten Beschäftigungsanstieg auf mindestens eine Million Arbeitsplätze erreichen. Das haben digitale Unternehmen in den USA und China bereits bewiesen. Hemmt der Fachkräftemangel das Wachstum?
Fast alle Unternehmen benötigen Fachkräfte in allen Bereichen. Allein durch Arbeitnehmende im Inland ist der Bedarf nicht abzudecken und wir benötigen dringend internationale Talente – deshalb haben wir bei Personio zum Beispiel gerade einen Standort in den USA eröffnet. Was das Problem verschärft: Wir haben einen Fachkräftemangel bei der Behebung des Fachkräftemangels. Die Ausländerbehörden und kommunalen Stakeholder stehen vor einem enormen Vollzugsproblem. Erstens sind Visa-Prozesse durch unsere föderale Struktur nicht einheitlich. Zweitens fehlt unseren Behörden schlicht das Personal zur schnellen Umsetzung. Hier kann mit der Digitalisierung und Harmonisierung der Prozesse schnell gegengesteuert werden.
Deutschland steht als ressourcenarmes Land unter einem besonderen Innovationsdruck. Können Start-ups und junge Unternehmen davon profitieren?
Deutschland ist schon immer ein Gründungsland: Schon im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden Unternehmen wie Daimler, Bosch, Bayer und viele mehr. Heute liegt die Selbstständigenquote in Deutschland allerdings deutlich unter der anderer erfolgreicher Volkswirtschaften. Aber wenn gegründet wird, ist dies häufig mit Innovation und klaren Marktchancen verbunden. Die Frage sollte nicht nur sein, wie Unternehmen profitieren, sondern wie Deutschland von starken TechnologieUnternehmen profitieren kann.
Reicht die Förderung hierzulande aus?
Es geht nicht nur um die Förderung, sondern darum, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass wir erfolgreiche
Unternehmen aus Deutschland heraus entwickeln und hier halten können. Hier spielen zum Beispiel Börsengänge eine wichtige Rolle. Es müssen jetzt die entsprechenden Weichen gestellt werden, damit deutsche Start-ups, wie zum Beispiel BioNTech, künftig in Deutschland oder Europa an die Börse gehen. Das ist relevant, denn es gibt eine Reihe deutscher Scaleups, die in den nächsten Jahren die Entscheidung über den Ort ihres Börsengangs treffen werden.
Alkalische Elektrolysestacks: Vielseitige Wasserstoffproduktion Das Thema grüner Wasserstoff ist aktuell in aller Munde. Diverse Studien gehen mittlerweile davon aus, dass zur Erreichung der Klimaziele im Jahr 2045 mehr als 660 Millionen Tonnen Wasserstoff weltweit benötigt werden. Text: Jakob Bratsch Foto: Presse
Bis 2030 könnten Start- und Scaleups einen direkten Beschäftigungsanstieg auf mindestens eine Million Arbeitsplätze erreichen.
Fakten
Deutsche Start-ups hatten laut Statista im Jahr 2022 ein durchschnittliches Alter von 2,8 Jahren und eine durchschnittliche Mitarbeiterzahl von 18,4. Der Anteil der Start-ups mit einem Umsatz von bis zu 150.000 Euro im Jahr lag bei 22,9 Prozent. Die meisten Start-ups (19,8 %) sind in NRW angesiedelt, knapp dahinter kommt das deutlich kleinere Berlin (19,1 %) vor Bayern (13,6 %).
Vor allem in energieintensiven Branchen wie der Stahl- oder Chemieindustrie soll grüner Wasserstoff dabei zur Klimaneutralität verhelfen und somit die Energiewende maßgeblich vorantreiben. Unter anderem hat es sich das 2021 gegründete Start-up WEW zur Aufgabe gemacht, grünen Wasserstoff mittels alkalischer Elektrolyse kostengünstig und wirtschaftlich zu produzieren. WEW vereint dabei die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb der zentralen Komponente in der Wasserelektrolyse unter einem Dach. Die Grundkonzeption der WEW-Stacks ist zudem darauf ausgerichtet, eine breite Palette von Anwendungen abzudecken – von kleinen dezentralen Anlagen bis hin zu Großanlagen im Gigawatt-Maßstab. Zusätzlich bietet die WEW GmbH Unterstützung beim Anlagen-Engineering für eine optimale Systemintegration an. ANZEIGE - ADVERTORIAL
Wir verbinden Ihre Marke mit der richtigen Zielgruppe.
Deutsche Industriebank AG (IKB) – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Schnell und effizient die passende Unternehmensfinanzierung finden
Kunden nehmen immer mehr wahr, dass auch etablierte Banken im regionalen Umfeld oft schnell ihren Finanzierungsrahmen ausgeschöpft haben.
Durch politische Rahmenbedingungen und die Zielvorgaben der Agenda 2030 sehen sich viele Unternehmen mit hohem Investitionsbedarf konfrontiert. Die wenigsten können diese erforderlichen Summen aus eigenen Rücklagen stemmen, weshalb bei vielen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern die Suche nach einem Kredit auf der Prioritätenliste ganz oben steht.
D
as ist jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden: Finanzierungsinstitute ausfindig machen, Ansprechpartner herausfinden, Termine vereinbaren, Fahrtzeit in Kauf nehmen, Unterlagen und eine Vielzahl erforderlicher Nachweise auf den Tisch legen, eventuell noch Überzeugungsarbeit in der Bank selber leisten – um dann doch vielleicht abgelehnt zu werden und die Suche von vorne beginnen zu müssen. Das kostet Zeit und Nerven, die sinnvoller für das aktuelle Tagesgeschäft genutzt werden könnten. Doch was bei der Bank um die Ecke oder dem Institut in der Region vielleicht nicht zustande kommt – die Ver-
gabe eines passenden Kredites nämlich – kann bei Kreditinstituten, die nicht im direkten Umfeld oder Fokus liegen, ganz einfach sein. Die Deutsche Industriebank AG (IKB), die sich seit fast 100 Jahren auf Finanzdienstleistungen für deutsche Unternehmen konzentriert, hat zusammen mit dem FinTech-Unternehmen Hypoport die Finanzierungsplattform fundingport entwickelt, die mittelständischen Unternehmen unkompliziert ein optimales Kreditangebot vermittelt. Dazu greift die IKB über ihren Finanzierungsmarktplatz auf einen Pool von rund 250 Finanzierungspartnern zurück. Der zuständige Bereichsleiter bei der IKB, Andreas Feustel, spricht im Interview über die Vorteile, die das neue „Matching-Tool“ mit sich bringt: Herr Feustel, wie funktioniert der Finanzierungsmarktplatz der IKB?
Andreas Feustel, Bereichsleiter bei der IKB
Der technische Kern unserer Plattform ist ein MatchingAlgorithmus, der ähnlich wie bei einer Dating-Plattform funktioniert.
Der technische Kern unserer Plattform ist ein Matching-Algorithmus, der ähnlich wie bei einer Dating-Plattform funktioniert: Der kreditsuchende Kunde wendet sich an unseren Finanzierungsmarktplatz, wir erstellen eine Bedarfsanalyse, geben die Ergebnisse nach einem positiven Votum in die Plattform ein, und daraufhin ermittelt der Algorithmus passende Finanzierungspartner. Dafür in Frage kommen etwa 1.500 Banken, Volksbanken und Sparkassen in Deutschland und im benachbarten Ausland. Diese Bankeninfrastruktur wollen wir nun mit Hilfe eines FinTechs auch für größere mittel-
ständische Unternehmen erschließen und nutzbar machen. Welche Kunden kommen häufig auf Sie zu?
Momentan sind es vor allem Unternehmen, die große Projekte finanzieren möchten. Das sind zum Beispiel jene, die von der Energiewende betroffen sind, wie kommunalnahe Unternehmen. Zu uns kommen aber auch viele Projektentwickler, Wind- und Solarparkbetreiber, sowie Immobilieninvestoren und andere mittelständische Unternehmen. Sie alle wünschen sich einen Full-Service-Dienstleister wie die IKB, der das Ziel verfolgt, dem Kunden bei der Finanzierungssuche eine Lösung zu bieten. Denn Kunden nehmen immer mehr wahr, dass auch etablierte Banken im regionalen Umfeld oft schnell ihren Finanzierungsrahmen ausgeschöpft haben. Daher ergibt es Sinn, dass Unternehmen mit Finanzierungsbedarf ihr Bankennetz über unseren Finanzierungsmarktplatz erweitern. Welche Voraussetzungen müssen die potenziellen Kunden mitbringen?
Wir prüfen mit dem Blick einer Bank Bonität und Kapitaldienstfähigkeit und erstellen manchmal auch ein Rating. Um die passenden Kreditgeber ansprechen zu können, müssen wir das Finanzierungsvorhaben und die geplante Finanzierungsstrukturierung verstehen und analysieren. Bevor der Matching-Algorithmus startet, haben wir also bereits ein erstes Votum geschrieben, anhand dessen die entsprechenden Banken entscheiden können. Wir haben die Plattformentwicklung im großvolumigen Bereich gestartet, das heißt, es geht um Kredite zwischen fünf und zehn Millionen Euro. Sowohl der vorangehende Qualitätscheck als auch
Der IKB Finanzierungsmarktplatz ist der einzige Multibankenansatz mit Banklizenz in der Mittelstandsfinanzierung. Auf Basis der langjährigen Expertise der IKB Deutsche Industriebank AG vermittelt er mittelständischen Unternehmen unabhängig optimale Finanzierungslösungen aus einer Vielzahl renommierter Finanzierungspartner. www.ikb.de
das Volumen sollen dazu beitragen, einen relevanten Vertriebskanal für die Banken aufzubauen. Wie können Finanzdienstleister zu Partnern der IKB werden?
Die Bankpartner wenden sich zunächst an die Plattform fundingport. Durch die Zusammenarbeit können sie ihre Bilanz optimieren und das Risiko besser streuen. Einige Banken legen etwa ihren Fokus auf die Finanzierung von Erneuerbare Energien-Projekten. Diese können durch die Nutzung des Plattform-Algorithmus unter Berücksichtigung regionaler Diversifikation gezielt ausgewählt werden. Mit Blick auf die ESG-Vorgaben hilft das Banken darüber hinaus ihr eigenes Rating und ihre Refinanzierungsbedingungen zu verbessern. Unsere Plattform ist somit auch ein strategischer Vertriebskanal für unsere Partner. Ist eine automatisierte Plattform auch nachhaltiger?
Ja, absolut. Zum einen kann eine Bank viel gezielter die richtigen Kunden finden und umgekehrt. Zum anderen sparen die Kunden durch die einmalige Finanzierungsanfrage viel Zeit und Ressourcen im Vergleich zur mehrmaligen Ansprache verschiedener Banken. Darüber hinaus wissen wir, worauf es bei einer Finanzierungsanfrage ankommt und stellen nur unserer Einschätzung nach finanzierbare Kreditanfragen auf die Plattform, natürlich alles rein elektronisch. Das erhöht die Abschlusswahrscheinlichkeit. Außerdem bekommen Kunden einen besseren Überblick über mögliche Angebote mit wettbewerbsfähigen Zinsen – wie bei Plattformen im privaten Bereich. Es ist eine in jeder Hinsicht ausbaufähige, zukunftsweisende Plattform.
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GRÜNDERGEIST
Innovativen Unternehmen wird es bei uns schwer gemacht EXPERTEN
Die deutschen Unternehmen stehen vor enormen Herausforderungen. Von der Umbruchszeit der Wirtschaft bis hin zu Unsicherheiten durch anhaltende Krisen. Im Gespräch mit den Experten Patrik-Ludwig Hantzsch, Felix Thönessen und Dr. Sonja Sulzmaier. Text: Katja Deutsch Fotos: Fauxels/pexels, Presse, Creditreform
Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Verband der Vereine Creditreform in Neuss
Unsere Wirtschaft befindet sich gerade in einer absoluten Umbruchzeit
Die deutschen mittelständischen Unternehmen sind grundsätzlich widerstandsfähig und haben schon manche Krise überstanden. „Doch gerade befindet sich die Wirtschaft in einer absoluten Umbruchszeit“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Pressesprecher beim Verband der Vereine Creditreform. „Nach Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise sind viele Unternehmen unter Druck, dazu kommen Inflation und hohe Zinsen. Die eigentlich nötige Transformation der Betriebe sollte mit Anreizen begleitet werden. All das zusammengenommen sorgt für große Unsicherheit.“
derungsland für internationale Start-ups und Scaleups werden.
Dr. Sonja Sulzmaier, Managing Partner von Navispace und Vorsitzende der Kommission für Start-ups und Unternehmensgründungen des BVMW
German Mittelstand meets Start-ups
Der Anteil der Gründer an der Erwerbsbevölkerung ist laut Statista von über 2,5 Prozent im Jahr 2004 auf etwas über 1 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Dabei sind die heutigen Gründer der Mittelstand von Morgen. „Deutschland muss sich bewegen in vielen Bereichen – von der Digitalisierung und Vereinfachung vieler Prozesse, über entsprechende Fördermittel und Finanzierungsunterstützung (Stichwort „Gründer-BAföG“) bis hin zu Services, die bei Markteintritt, Vertrieb und Wachstum unterstützen, und passende Kooperationspartner vermitteln“, fordert Dr. Sonja Sulzmaier, Vorsitzende der Kommission für Start-ups und Unternehmensgründungen des BVMW. Neben qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland sollte Deutschland auch Einwan-
„Im Rahmen unserer Innovation World Cup Programme standen vor einigen Tagen die Top12 Health Techpreneure auf der Bühne der weltgrößten Medizinmesse MEDICA“, sagt Dr. Sulzmaier. Viele der über 300 eingereichten Lösungen aus der ganzen Welt arbeiteten mittlerweile mit „Künstlicher Intelligenz“ und zeigten großes Interesse am Gesundheitsmarkt Deutschland sowie an der Kooperation mit Unternehmen. Bereits heute ist der Gesundheitsmarkt das Betätigungsfeld von 10,6 Prozent der deutschen Start-ups. Deutschland ist hier stark und kann noch besser werden. Zwar arbeiten einige internationale Großunternehmen in diesem Umfeld systematisch mit Start-ups zusammen, für viele Mittelständler ist die Zusammenarbeit mit „externen Innovatoren“ aber immer noch Neuland. „Mit unseren Programmen und auch in der Arbeit der Kommission für Start-ups und Unternehmensgründungen des BVMW, deren Vorsitzende ich bin, versuchen wir den Mittelstand beim Erschließen des Kooperationspotenzials zu unterstützen, denn es gibt für jede Unternehmensgröße einen passenden Weg.“
Um als Unternehmen Unabhängigkeit und Innovationskraft zu behalten, sollten jetzt tiefgreifende und nachhaltige Investitionen in die eigenen Geschäftsmodelle sowie Forschung und Entwicklung erfolgen. Derzeit sähen wir leider eher das Gegenteil, so Hantzsch. Investitionsanreize wirkten erst dann, wenn die Politik für stabile Rahmenbedingungen sorgt. Planungssicherheit, weniger Bürokratie und Abgabenlasten wären ein guter Anfang. Darüber hinaus sieht Hantzsch viel Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Privatwirtschaft, denn viele Projekte von Studenten hätten mit der richtigen Förderung großes Potenzial. Kaum eine andere Branche wird so sehr für Zukunftsaufgaben gebraucht wie die Bauwirtschaft, findet Hantzsch: Vom Wohnungsbau über die energetische Sanierung bis hin zur Arbeit an der maroden Infrastruktur. „Auch wenn sie derzeit am Boden ist: Mit den richtigen Rahmenbedingungen gibt es hier großes Potenzial für die Zukunft!“
das größte Hindernis, denn trotz staatlicher Absicherung fürchten viele regionale Banken das kleine Restrisiko und vergeben deshalb nur wenige Kredite. Diese beiden Punkte blockieren einen Großteil der Innovationen hierzulande. Felix Thönnessen, Autor, Investor, Business-Mentor & Keynote-Speaker
Innovativen Gründern wird es bei uns schwer gemacht
Viele junge Menschen scheint der sichere Beamtenjob eine wesentlich attraktivere berufliche Option zu sein als die Selbständigkeit. „Wir brauchen auch dringend Lehrer, Polizisten und Verwaltungsangestellte“, sagt Felix Thönnessen, Business Mentor und Investor. „Doch Sicherheit sollten nicht nur Staatsangestellte, sondern auch Selbständige bekommen.“ Felix Thönnessen hält Deutschland vielleicht für das Land der Dichter und Denker, aber schon lange nicht mehr für das Land der Gründer. „Wie können wir unsere vielen Denker zu Machern machen? Indem man es eben einfach macht, ein Macher zu werden.“ Neben dem deutschen Bürokratiemonster ist fehlende Kapitalverfügbarkeit
Doch schwierige Herausforderungen bieten auch immer die Chance für Veränderungen. Wer sich als innovatives Unternehmen auf seine Kernkompetenz fokussiert und an seinen Innovationen weiterarbeitet, kann auch weiterhin Investoren überzeugen – die es auch in Deutschland zuhauf in Form vieler mittelständischer Unternehmen, Gründerfonds und Business Angels gibt. „Wenn zudem immer weniger Leute gründen, dann falle ich selbst mit einer innovativen Idee ja viel mehr auf, und habe eine Chance!“ Im Augenblick befinden wir uns am Anfang des Technologiezeitalters, das viele Berufe verschwinden lassen wird. Gleichzeitig entstehen viele neue Jobs wie KI-Berater, Front-End Engineering and Design, und vor allem Chief AI Officer (CAIO). „Unternehmen müssen einfach agil werden, um zu überleben.“
Messe Erfurt GmbH – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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Ein Messestandort inspiriert die ganze Region
Messen sind die ideale Präsentationsplattform für Industrie, Handwerk und Handel. Auf eine Messe kommen Aussteller und Besucher, um sich mit Akteuren aus ihrer Branche auszutauschen, sich über Neuigkeiten und Trends zu informieren, um das Wettbewerbsumfeld mit seinen Herausforderungen zu analysieren – und natürlich auch, um zu verkaufen und um einzukaufen. Händler und Vertriebsmitarbeiter haben den Vorteil, hier unkompliziert neue Geschäftskontakte zu knüpfen und Neukunden zu gewinnen. Besucher dagegen finden nirgends eine größere Auswahl an Innovationen und können einen gebündelten Marktüberblick in kurzer Zeit erhalten. Ein gut gebuchter Messestandort wird zum Magneten einer ganzen Region und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. Wichtig dafür sind eine sehr gute und funktionierende Infrastruktur mit einer schnellen und direkten Anbindung an das überregionale Schienen- und Straßennetz, kurze Wege zu Hotels, eine lebens- und liebenswerte Stadt, hochwertiges regionales Catering und zukunftsweisende Konzepte vor Ort. Michael Kynast, CEO der Messe Erfurt GmbH, erläutert im Interview, warum die Messe Erfurt für Thüringen solch große Bedeutung hat. Warum ist die Messe Erfurt so wichtig für die Region?
Die Messe Erfurt trägt maßgeblich zur Wirtschaftsentwicklung, Imageförderung und Netzwerkpflege und -bildung in Thüringen und in ganz Mitteldeutschland bei. Jährlich finden in der Messe mehr als 220 Veranstaltungen, Kongresse und Tagungen, Messen, Ausstellungen, Corporate Events und Konzerte mit über 650.000 Besuchern statt. Als zweitgrößter Messestandort in den neuen Bundesländern mit über 46.000 m² Ausstellungsfläche hat sich die Messe Erfurt als Forum für Unternehmen, Wissenschaft, Kultur, Sport und Politik in der Mitte Deutschlands etabliert und hat in den letzten Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet, um Erfurt und den Freistaat Thüringen national und international bekannter zu machen. Und natürlich schafft die Messe Erfurt auch Arbeitsplätze in der Region, im Veranstaltungssektor, im Handwerk, bei Agenturen, in der Hotellerie und Gastronomie und im Verkehrsgewerbe.
Was ist das Besondere am Standort?
Erfurt liegt in der Mitte Deutschlands und damit in der Mitte Europas und ist von allen deutschen und europäischen Metropolen und Metropolregionen durch die bestehenden exzellenten Verkehrsanbindungen in kurzer Zeit zu erreichen. Die Stadt Erfurt selbst ist ein touristischer Hotspot. Sie besitzt nicht nur eine beeindruckende Altstadt mit unzähligen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden, engen Gassen und historischen Plätzen, sondern auch eine der längsten bewohnten
Brücken Europas. Die Krämerbrücke ist neben dem Erfurter Dom die bekannteste Sehenswürdigkeit. Erfurt bietet als Großstadt alle Vorteile einer solchen und dennoch ist alles sehr schnell und auf kurzem Weg erreichbar. Und das inmitten eines mittelalterlichen Flairs. Seit wenigen Wochen steht die Stadt mit dem „ JüdischMittelalterlichen Erbe“ auf der UNESCOWelterbeliste. Erfurt ist nicht nur wegen der Messe immer eine Reise wert. Inwiefern arbeiten Sie mit der Wirtschaft vor Ort zusammen?
Wir sind in der Region extrem gut vernetzt. Wir verstehen uns als Treffpunkt und als Informations- und Präsentationsplattform für Unternehmen, Institutionen und Verbände aus der Region – aber natürlich auch über die Region hinaus. Auch bei der Entwicklung von neuen Veranstaltungen arbeiten wir mit Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und Netzwerken der Region zusammen. In Thüringen sind viele starke Industrieunternehmen zu Hause. Gemeinsam lassen sich so wichtige Vorteile für die Industrie, das Handwerk, die Hochschulen und Universitäten erreichen.
Da wir über ein sehr flexibles Messegelände verfügen, können wir neben Messen und Ausstellungen ein breites Spektrum an Veranstaltungen anbieten.
Welches sind die Messen mit der größten Reichweite?
Da wir über ein sehr flexibles Messegelände verfügen, können wir neben Messen und Ausstellungen ein breites Spektrum an Veranstaltungen anbieten. In unsere über 5.000 Quadratmeter große Multifunktionshalle passen 5.000 Kongressteilnehmer und bei Konzerten über 12.000 Gäste. Auch bei Veranstaltern von Sportevents ist unser Messegelände sehr beliebt. Aber nicht nur unser Messegelände ist flexibel, sondern auch unser Veranstaltungsprogramm. Unsere Freizeitmesse „Reiten-Jagen-Fischen“ und die Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“ ziehen jeweils mehr als 30.000 Besucher an einem Wochenende in ihren Bann. Weitere Top-Messen sind u. a. die Thüringen Ausstellung, die Automobilmesse sowie die Motorradmesse, zu denen die Besucher deutschlandweit anreisen. Wie setzen sich die Aussteller und Besucher zusammen?
Wir haben sowohl Veranstaltungen mit stark regionalem Charakter als auch Events mit hoher Beteiligung ausländischer Besucher und Aussteller. So waren beispielsweise bei unserer „Reiten-JagenFischen & Forst³“ – der Messe für Freizeit in der Natur – im Frühjahr dieses Jahres über 200 Aussteller aus zwölf Ländern mit ihrem vielfältigen Angebot dabei. Ein wichtiges Fachevent ist unsere „Rapid.Tech 3D“, die sich als zukunftsweisende Kongressmesse in der Additive Manufacturing-Szene etabliert hat. Im Mai dieses Jahres besuchten 2.300 Gäste aus dem In- und Ausland den Fachkon-
Als zweitgrößter Messestandort in den neuen Bundesländern hat sich die Messe Erfurt GmbH als Forum für Unternehmen und Verbraucher in der Mitte Deutschlands etabliert. Jährlich finden hier rund 200 Veranstaltungen mit über 7.000 Ausstellern und etwa 650.000 Besuchern statt. www.messe-erfurt.de
Michael Kynast,
CEO der Messe Erfurt GmbH
Gemeinsam lassen sich so wichtige Vorteile für die Industrie, das Handwerk, die Hochschulen und Universitäten erreichen. gress mit mehr als 70 Expertenvorträgen sowie die Fachausstellung mit 90 Aussteller aus neun Ländern. Weitere internationale Kooperationen werden aktuell geknüpft und werden die Bandbreite der Rapid.Tech 3D in hervorragender Weise ergänzen. Ich komme gerade aus Indien zurück. Wir haben auf der Messe AMTech Expo in Hyderabad einen Gemeinschaftsstand errichtet, um unsere internationalen Kooperationen weiter zu stärken und auszubauen. Neben unseren Eigenmessen gibt es natürlich zahlreiche Gastveranstaltungen wie z. B. die „Reisen & Caravan“, die jedes Jahr unzählige europäische und internationale Aussteller und Besucher nach Erfurt zieht.
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GRÜNDERGEIST
„In guten wie in schlechten Zeiten“ UNTERSTÜTZUNG
Die Chancen von Gründungen hängen nicht in erster Linie von der Wirtschaftslage ab. Entscheidender sind andere Dinge, meint Marc S. Tenbieg vom DMB. Text: Armin Fuhrer Foto: Jochen Rolfes
Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB)
Herr Tenbieg, die Wirtschaft läuft holprig – haben wir gerade eine gute Zeit, um ein Unternehmen zu gründen?
Grundsätzlich ist es immer möglich, ein Unternehmen zu gründen – in guten wie in schlechten Zeiten. Man muss motiviert sein, sich im Klaren darüber sein, worauf man sich einlässt, und ein Netzwerk haben. Und natürlich stehen und fallen die Chancen mit der Geschäftsidee. Also ja: Man kann auch derzeit mit Erfolg gründen.
Junge Unternehmer gelten oft als Innovationstreiber der digitalen Transformation. Spielen sie daher eine besonders wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft?
Ein klares Ja. Denn die jungen Leute haben einen anderen Zugang zu digitalen Themen, zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen und zur Nutzung digitaler Tools, als die älteren. Junge Unternehmen sind Nutzer und Treiber der Digitalisierung zugleich. Daher gibt es auch eine ganze Reihe gut eingeführter Bestandsunternehmen, die Start-ups Unterstützung bieten, zum Beispiel im Rahmen einer Beteiligung mit Kapital und Ressourcen. Denn sie sind selbst auch auf die Innovationen angewiesen. Es ist wichtig, Mittelstand und Gründer noch besser zusammenzuführen.
Gilt das auch für das Thema Nachhaltigkeit?
Ganz sicher. Viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer möchten
Es ist wichtig, Mittelstand und Gründer noch besser zusammenzuführen.
Der Begriff „Förderung“ darf nicht auf die finanzielle Unterstützung durch den Staat reduziert werden. die Versäumnisse der älteren in puncto Klimaschutz beim Auf bau ihres eigenen Unternehmens und ihrer eigenen Geschäftsidee vermeiden. Allerdings sollte man daraus keine Generationenfrage machen, denn auch viele ältere Menschen achten natürlich auf den Klima- und Umweltschutz. Viele Unternehmen, ganz gleich ob jung oder Bestand, sehen auch die Wettbewerbsvorteile, die sie mit dem Thema Nachhaltigkeit erzielen können. Aber ich denke, das Thema treibt die Jüngeren im Allgemeinen stärker an und so werden sie zum Treiber der Dekarbonisierung. In diesem Bereich gibt es daher auch sehr viele Gründungen und sie sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Halten Sie die Förderung solcher Unternehmen hierzulande für ausreichend?
Der Begriff „Förderung“ darf nicht auf die finanzielle Unterstützung durch den Staat reduziert werden. Ich denke, der
Staat sollte auf anderen Gebieten stärker fördern als derzeit. Zum Beispiel sollte er den leichteren Zugang zu privaten Geldgebern unterstützen. Und es wäre ganz wichtig, die allgemeinen Rahmenbedingungen zu verbessern, damit Start-ups schneller die Chance haben, Geld zu verdienen. Was meinen Sie?
Wir müssen die Bürokratie abbauen, die langen Verwaltungszeiten verkürzen und die digitale Infrastruktur ausbauen. Und natürlich müssen die hohen Energiepreise sinken. Sonst besteht die Gefahr, dass sich manche Unternehmen woanders umschauen.
Hoffen Sie in absehbarer Zeit auf Verbesserungen?
An den Rahmenbedingungen für junge Unternehmen wird sich wohl in den nächsten ein bis zwei Jahren nichts ändern, denn die Bürokratie abzubauen geht nicht von heute auf morgen. Ich glaube, dass wir neue Programme zur besseren Unterstützung von Gründern brauchen – die Kf W könnte ihr Angebot beispielsweise ausweiten. Es gibt außerdem sehr viel private Investoren, die Themen suchen – darin liegt eine gute Chance für Start-ups.
© Evelyn Fey/action medeor
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Wirtschaftsförderung Stuttgart – Partner Content
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GRÜNDERGEIST
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@Ludmilla Parsyak, Rechte LHS
Innovative Start-ups prägen den Wandel
„Start-ups sind wichtig für die Transformation von der Stadt und etablierten Unternehmen“, erklärt Bernhard Grieb, Leiter der Wirtschaftsförderung Stuttgart.
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ass die Region Stuttgart einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands ist, ist kein Geheimnis. Dabei ist die Region mit ihren rund drei Millionen Einwohnern ein guter Platz nicht nur für etablierte Unternehmen, sondern gerade auch für Start-ups und junge Unternehmen mit innovativen und zukunftsträchtigen Ideen. „Stuttgart ist eine der wichtigsten Innovationsmetropolen Europas, in der sehr viele Innovationen und neue Entwicklungen entstehen“, sagt Bernhard Grieb. Die baden-württembergische Landeshauptstadt zieht viele Gründerinnen und Gründer an, weil sie ein optimales Umfeld bietet. Schließlich finden sich hier weltweit bekannte Großkonzerne, zahlreiche mittelständische Unternehmen und auch kleine Firmen. Zudem profitiert der Standort von der Vielzahl von Universitäten und Hochschulen der Region. Damit sind gute Möglichkeiten zur Vernetzung gegeben und weil die Region eine hohe Wirtschaftskraft aufweist, ist sie zugleich auch als Absatzmarkt für neue Unternehmen interessant. Bei der Vernetzung mit etablierten Unternehmen sind die Wege hier besonders kurz, denn, viele dieser Unternehmen durchlaufen eine umfassende Transformation – Stichworte Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz –, oder werden es bald tun. Ganz gleich, ob im Mobilitätsbereich, im Maschinenbau, der Medizintechnik oder der Kreativwirtschaft und anderen Branchen – alle diese Unterneh-
men müssen derzeit sehen, wie sie ihre Zukunft gestalten. Die meisten Mittelständler und Großunternehmen sind bei dieser Transformation oft nicht schnell genug und daher ist es optimal, wenn es Start-ups gibt mit guten Ideen, die mit alteingesessenen Firmen zusammenarbeiten. Eine klassische Win-Win-Situation. Gleichwohl benötigen Start-ups Starthilfe. In Stuttgart konzentriert man sich bei der Förderung junger Unternehmen auf die Bereiche, die nicht vom Bund oder vom Land Baden-Württemberg abgedeckt werden. „Start-up- und Gründungsberatung sind in der Wirtschaftsförderung Stuttgart ein zweistufiges Konzept“, erklärt Bernhard Grieb. Die erste Stufe bestehe aus einer Erstberatung, bei denen die Wirtschaftsförderung auch mit erfahrenen und kompetenten Partnern aus der Wirtschaft zusammenarbeitet. Sie machen einen Check des Businessplans, bewerten die Geschäftsidee des potenziellen Gründers auf ihre Tragfähigkeit oder ihre mögliche Weiterentwicklung. Die zweite Stufe erfolgt gemeinsam mit der Förderung durch das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg und den sogenannten Acceleratoren-Programmen, die ein halbes Jahr oder länger dauern, in denen marktfähige Ideen weiterentwickelt werden. Es gibt branchenspezifische Programme für Maschinenbau, für die Kreativwirtschaft, Ernährungswirtschaft und andere. Dazu kommen noch Business Angels und andere Angebote zur Vermittlung von Venture Capital.
dass Anomalien und Lecks nicht erst mit der jährlichen Wasserrechnung auffallen. Ebenfalls sehr innovativ ist die Idee von Sparetech. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf der Unternehmen auf einfache Weise Ersatzteile suchen können – und sehr viel Zeit und Aufwand sparen. Bernhard Grieb,
Leiter Abteilung Wirtschaftsförderung
Die Gründungen entstehen in ganz verschiedenen Branchen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe erfolgreicher Unternehmen, die einmal klein in Stuttgart angefangen haben. Dazu gehört zum Beispiel Flip. Das Start-up hat eine gleichnamige Mitarbeiter-App für Unternehmen mit vielen operativen Beschäftigten entwickelt. Es handelt sich um eine Art interaktives Social Intranet, das einfach zu bedienen ist wie eine Messenger-App und sicher wie ein Password-Safe. Ein weiteres Unternehmen, Laserhub, hat eine vertikal integrierte, herstellerübergreifende Beschaffungsplattform für individuelle Metallteile entwickelt. Die Laserhub-Plattform deckt dabei Aufträge für die Bereiche Laserschneiden, Biegen, Rohrlaserschneiden und CNC-Drehen & Drehfräsen ab. Laserhub führt Nachfrager und Anbieter schnell und unkompliziert zusammen. Katrin Kreidel hat zusammen mit anderen Studierenden verschiedener Fachrichtungen der Ingenieurswissenschaften der Uni Stuttgart 2020 hydrop systems gründetet. Das Start-up brachte den hydrop meter auf den Markt, der den Wasserverbrauch in Gebäuden misst, so
Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart bringt zusammen mit den Unternehmen, Gründerinnen und Gründern die Transformation der Innovationsmetropole Stuttgart weiter voran - für einen Nachhaltigen, Elektrisierenden und Wirtschaftsstarken Standort der Zukunft! www.NEWStuttgart.de
Um Start-ups aus dem B2C-Bereich in einem frühen Stadium die Möglichkeit zu geben, in Pop-up-Stores ihre Produkte testweise anzubieten, hat die Wirtschaftsförderung 2022 in der Stuttgarter Innenstadt den Pop-up- und Networking-Space BRYCKE gegründet. Hier finden Startups kleine, preiswerte Flächen für einen begrenzten Zeitraum. So haben es zum Beispiel Johannes Lutz und Christoph Lung als Gründer von Duschbrocken gemacht. www.roomstr.de wiederum ist eine Online-Plattform der Wirtschaftsförderung, die junge Unternehmen mit Raumbedarf und Immobilienanbieter kostenlos zusammenbringt und dadurch zur Vermeidung von Leerständen in der Stadt beiträgt. Und gerade hat die Wirtschaftsförderung mit einem neuartigen Scale-up-Programm die dritte Stufe der Start-up-Förderung in Vorbereitung. „Unsere Strategie heißt NEW Stuttgart. Dabei geht es darum, dass sich alle neu erfinden müssen, um die Transformation zu bestehen, egal ob etablierte Unternehmen oder Start-ups. NEW Stuttgart ist gleichzeitig auch unsere Standortkampagne und steht für nachhaltige Innovationen, elektrisierende Technologien und Wirtschaftsstärke“, erklärt Bernhard Grieb.
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