#132 – Innovative Landwirtschaft

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INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

SO SMART IST DIE LANDWIRTSCHAFT

„Digitalisierte Landwirtschaft ist noch ein junges Feld“, sagt Jana Moritz, Ref. Digital Farming & Food Tech, Bitkom e. V. über Smart Farming.

„DER KLIMAWANDEL IST EIN MEGATHEMA“

Deutschlands Landwirte tun viel für den Klimaschutz, brauchen aber bessere politische Rahmenbedingungen, sagt Bauernpräsident Joachim Rukwied.

Landmaschinensharing

KOSTEN SENKEN, LANDMASCHINEN LEIHEN

Die Digitalisierung bietet neue, preiswerte Möglichkeiten für eine nachhaltigere Arbeitsweise – und mehr Auslastung der Maschinen.

Einblick

PFLANZENSCHUTZ OHNE PESTIZIDE

Um den Ertrag und die Qualität landwirtschaftlicher Kulturen zu sichern und teilweise auch zu steigern, gibt es Alternativen zum Einsatz von Glyphosat.

JEDES FELD VERDIENT EINE KRONE

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Großes Interview | Joachim Rukwied Interview | Jana Moritz Eine unabhängige Kampagne von Contentway Welt | September 2023 Lesen Sie weitere interessante Artikel auf contentway.de

INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

AUSGABE #132

Senior Campaign Manager:

Merle Tölke, Nicolas Praeger

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin

Head of Content & Production:

Aileen Reese

Redaktion & Grafik:

Aileen Reese, Famke Lohmann, Dennis Wondruschka, Nadine Wagner, Joschka Henning

Text:

Julia Butz, Katharina Petzholdt, Silja Ahlemeyer, Thomas Soltau, Kirsten Schwieger, Katja Deutsch, Armin Fuhrer, Chan Sidki-Lundius, Jakob Bratsch

Coverfoto:

TTstudio/shutterstock, DBV, Presse

Distribution&Druck:

Die Welt, 2023, Axel Springer SE

Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser

Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

Herausgegeben von:

Contentway GmbH

Rödingsmarkt 20

DE-20459 Hamburg

Tel.: +49 40 87 407 400

E-Mail: info@contentway.de

Web: www.contentway.de

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WEITERE INHALTE

6. Jana Moritz

8. Automation

12. Robert Busch

16. Joachim Rukwied

18. Berufseinstieg

22. Marie Hoffmann

26. Futtermittel

30. Versicherungen

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Mehr Biodiversität im Ackerbau

Eine der Grundlagen für das Funktionieren unseres Ökosystems ist Biodiversität. Wie aber kann die Artenvielfalt im Ackerbau gefördert werden?

Gläserne Decke auch im Stall

EINLEITUNG

Wer bei gläserner Decke im Stall an mehr Glasscheiben, viel Oberlicht und guten Blick auf die Lieblingstiere oder an Tierwohl denkt, ist völlig auf dem Holzweg. LandFrauen verbinden mit der gläsernen Decke im Stall erfahrungsgemäß die zahlreichen Widerstände, denen sie als Expertin und berufstätige Frau in der Landwirtschaft begegnen.

Wenn unsere Landwirtschaft eine starke Zukunft haben soll, muss neben Aspekten wie Planungssicherheit, Strukturwandel, Umwelt- und Klimaschutz oder Tierwohl viel stärker das kreative und qualifizierte Potenzial der Frauen in der Landwirtschaft verinnerlicht und insbesondere auch genutzt werden. Hier liegt eine enorme, exzellente Ressource viel zu sehr im Dunkel.

Rund 36 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte sind weiblich. Sie leisten fachlich anspruchsvolle Tätigkeiten auf Höfen und in Betrieben, sorgen dafür, dass Milch, Fleisch, frisches Obst und Gemüse auf den Tischen stehen. Sie sind oft erste Ansprechpartnerin für die Mitarbeitenden, mitunter auch Schlichterin oder Mediatorin. Daneben jonglieren sie in diversen weiteren Rollen: als Bürokraft und Versorgungsexpertin, familiär als Partnerin, als Mutter, mit Care-Aufgaben für Jung und Alt, als Familienmanagerin.

Dieses Spannungsfeld zwischen Beruf, Karriere und Care-Aufgaben bleibt allzu

oft unerkannt. Die Entscheidung zwischen Kind und Kuh ist in einem bestimmten Lebensabschnitt nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Und wer sich für Nachwuchs entscheidet, weiß genau, wenn die eigenen Kinder weniger Aufmerksamkeit benötigen, gibt es nur ein kurzes Zeitfenster bis die Eltern, denen als Altenteiler ein lebenslanges Wohnrecht auf dem Hof zusteht, dann auf ihre Unterstützung angewiesen sind. Denn es sind meist die Frauen, die die Pflegeaufgaben im nahen Umfeld übernehmen. Es überrascht kaum, dass jede fünfte Frau in der Landwirtschaft Burn-out gefährdet ist. Die Benachteiligung von Frauen in der Landwirtschaft zeigt sich auch bei der Betriebsführung: Ein Drittel der Frauen hat einen Hochschulabschluss, aber nur 11 Prozent leiten einen Betrieb. Und obwohl 72 Prozent der Frauen selbst unternehmerisch-strategische Entscheidungen treffen oder daran beteiligt sind, weit mehr als die Hälfte sich um Buchhaltung und Finanzen kümmern, sind nur die wenigsten im Grundbuch des von ihnen mitbewirtschafteten Landes eingetragen. Das bedeutet, dass sie im Falle von Scheidung, Trennung oder Tod des Partners – trotz ihrer enormen erbrachten Leistungen im Betrieb – überhaupt nicht abgesichert sind. Besonders eindrücklich: Traditionelle familiäre Rollenbilder in der Landwirtschaft halten Frauen von Leitungspositionen ab. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nur dann Betriebsleiterinnen und Hofnachfolgerinnen, wenn sie Einzelkind sind oder lediglich Schwestern haben.

Das ist der Status der Gleichberechtigung und Teilhabe, den wir im Jahr 2023 erreicht haben. Als Gesellschaft können wir es uns

Regenerative Landwirtschaft verbreiten, um die wertvollste Ressource der Welt zu stärken:

Den Boden.

Klim kombiniert naturbasierte Lösungen mit Digitalisierung und Wissenschaft. Das AgriTechUnternehmen kooperiert mit der gesamten Wertschöpfungskette - von der Landwirtschaft über Nahrungsmittelhersteller bis zum Handel und den Verbrauchern.

Die Regenerative Landwirtschaft ist der Schlüssel zur Lösung:

• Reduktion von CO2-Emissionen und Speicherung von Kohlenstoff im Boden

• Verbesserte Bodengesundheit und Resilienz von Pflanzen

• Förderung von Nahrungsmittelsicherheit, Wasserspeicherfähigkeit der Böden und Biodiversität

• Gesteigerte Ertragssicherheit und Profitabilität von landwirtschaftlichen Betrieben

Für regenerative Maßnahmen vergütet werden: Durch die Reduktion von Emissionen, Anpassungen in der Fruchtfolge, Optimierung des Pflanzenschutz- & Düngemitteleinsatz oder Reduktion von Bodenbearbeitung werden Landwirte für die Integration von regenerativen Maßnahmen vergütet.

Zur digitalen Plattform von Klim: farms.klim.eco

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Die Digitalisierung des Agrarsektors

Tradition und Moderne müssen sich nicht ausschließen: Die Agrarwirtschaft entwickelt sich als Vorreiter rasant zu einer digitalisierten Branche.

Die Benachteiligung von Frauen in der Landwirtschaft zeigt sich auch bei der Betriebsführung: Ein Drittel der Frauen hat einen Hochschulabschluss, aber nur 11 Prozent leiten einen Betrieb.

nicht länger leisten, weibliche Potenziale zu ignorieren, indem diese unter dem Radar gehalten oder übergangen werden. Es gibt viele Lösungsansätze. Wir sprechen hier von geförderten Frauennetzwerken; von agrarstatistischen Erhebungen, die den konkreten Anteil von Frauen sichtbar machen; von jährlichen Renteninformationen an die Versicherten sowie einem niederschwelligen Beratungsangebot oder von Mutterschutz- und Elterngeldregelungen für selbstständige Frauen. Lösungsansätze liegen aber auch innerhalb der Familien selbst, Arbeiten fachlich gerecht zu verteilen und traditionelle Rollenklischees ernsthaft zu hinterfragen.

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+49 3022957521

teamlandwirtschaft@klim.eco

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LANDWIRTSCHAFT
Foto: Alexander Sell Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes

Mehr Biodiversität im Ackerbau

ARTENVIELFALT

Eine der Grundlagen für das Funktionieren unseres Ökosystems ist Biodiversität. Wie aber kann die Artenvielfalt im Ackerbau gefördert werden?

Nach Bericht des Weltbiodiversitätsrates * verschlechtert sich der Zustand der Natur dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Infolgedessen führt die zunehmende Schädigung wertvoller Ökosysteme zum Verlust von Gütern, Leistungen und Werten für den Menschen. Eine hohe Artenvielfalt trägt dazu bei, Ökosysteme widerstandsfähiger gegen Umweltveränderungen zu machen. Gerade in intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften aber ist der Anteil an naturnahen Lebensräumen gering,

Für den Anbau von Energiepflanzen werden in der Regel große Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert.

immer größere Äcker und großflächigere Monokulturen verringern die biologische Vielfalt. Demnach ist die Art der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe wesentlich für Erhalt und Förderung von Artenvielfalt.

Ein Ansatz für die Förderung von Biodiversität kann die Umstellung von Monokulturen auf viele kleinere Ackerflächen sein, um dort einem Mosaik ähnlich mehrere unterschiedliche Kulturarten anzubauen. Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden. Die Pflanzen bieten Nahrung und Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere und können dazu beitragen, die Bodenqualität zu verbessern. Auch die Förderung einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und das Anpflanzen von Zwischenfrüchten helfen, den Nährstoffgehalts des Bodens zu verbessern, Schädlinge zu reduzieren und die Artenvielfalt zu erhöhen.

Hingegen wirkt sich ein zu hoher Einsatz von Energiepflanzen wie Mais, Raps oder Soja, z. B. für die Herstellung von Biokraftstoffen negativ auf Biodiversität aus. Denn für den Anbau von Energiepflanzen werden in der Regel große

Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert. Anstatt auf den großflächigen Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung zu setzen, können weniger landintensive Energiequellen wie Solar- und Windenergie oder der Einsatz von Biokraftstoffen, die aus Abfällen oder Reststoffen hergestellt werden, gefördert werden.

Auch Smart Farming unterstützt den Erhalt von Biodiversität, indem über den Einsatz modernster Technologien und Datenerfassung die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität verbessert werden. Die dabei in der sogenannten Präzisionslandwirtschaft eingesetzten Sensoren messen Feuchtigkeit, Nährstoffe und den pH-Wert präzise je Ackerfläche, um aufgrund der ermittelten Daten genau die Menge an Dünger, Pestiziden oder Bewässerung zu verwenden, die tatsächlich benötigt wird, um maximale Erträge zu erzielen. Die moderne Landtechnik sorgt dafür, dass sich auch die Düsen jeder Feldspritze einzeln steuern lassen, die jeweilige Feldbeschaffenheit berücksichtigt und Überspritzungen vermieden werden. Energie- und Wasserverbrauch, Düngemittel und Chemieeinsatz werden so gezielter und effizient eingesetzt, das Risiko von Überdüngung, Verschmutzung von Böden und Gewässern in der Folge reduziert und gleichzeitig Biodiversität gefördert.

Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden.

*„Globalen Zustandsbericht zur Biodiversität“ Mai 2019 des Weltbiodiversitätsrat (IPBES).

Fakten

Als Biodiversität bezeichnet die UN alle lebenden Organismen auf dem Land, im Wasser und in der Luft.

In Deutschland gelten knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet, darunter um die 200 Blütenarten.

Die Anzahl an Fluginsekten ist innerhalb von 30 Jahren um über 75 % zurückgegangen.

Blühflächen und -streifen können zur Sicherung der Artenvielfalt und zum Schutz von Insekten beitragen. Text: Julia Butz Foto: Palle Knudsen/unsplash
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Die Weltleitmesse für Landtechnik

AGRITECHNICA – die Weltleitmesse für Landtechnik findet nach Corona nun endlich wieder in Präsenz in Hannover statt. Die Bestimmungsgrößen für den Erfolg der globalen landwirtschaftlichen Produktion werden vielfältiger. Neben den Klassikern Standort, Märkte, technischer Fortschritt und Logistik kommen Umwelt, Klima, Akzeptanz und Regulation dazu. Das hat unmittelbare Bedeutung für Produktion und Investition.

Text: Jakob Bratsch, Plan: DLG

Oberstes Ziel bleibt die Ernährungssicherung – diese muss jedoch langfristig gedacht werden. Der Fokus auf einen nachhaltigeren Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser, Atmosphäre und Artenvielfalt muss weiter verstärkt werden. In Zukunft gilt es, mit weniger Einsatz und geringerer Intensität von Betriebsmitteln, eine steigende Produktivität zu ermöglichen und dabei Umwelt und Natur zu schützen.

Das Leitthema der Agritechnica für 2023 – „Green Productivity“ – greift diese scheinbar widersprüchlichen Herausforderungen auf. Die Landtechnikbranche wird dieses Jahr zeigen, wie neue Konzepte und bahnbrechende Innovationen die Produktivität der Landwirtschaft sichern – und gleichzeitig Natur und Umwelt schützen können. Das Thema bildet die Grundlage für das fachliche Rahmenprogramm der Messe mit Konferenzen und Veranstaltungen.

Darüber hinaus vergibt die DLG auf der Agritechnica verschiedene Preise und Auszeichnungen für zukunftsweisende Konzepte, die erst seit kurzem oder noch gar nicht auf dem Markt sind. Es gibt einige verblüffende Erfindungen und Innovationen, die zum Teil noch nirgendwo anders auf der Welt gezeigt wurden.

Wo unsere Partner aus dieser Pubikation auf der AGRITECHNICA zu finden sind, sehen Sie auf diesem Messeplan:

CLENA Solutions (Seite 17) | Halle 2 | E30

Wolf (Seite 30) | Halle 7 | C32

DEULA (Seite 18) | Halle 9 | B14

Just Farming (Seite 7) | Halle 9 | A17

Hektar 9 (Seite 10) | Halle P11 | D75

Klim (Seite 2) | Halle P11 | D68

Horsch (Seite 5) | Halle 12 | A 04

BRUDER (Seite 16) | Halle 21 | E25

GMB Güstrower (Seite 8) | Halle 22 | A30

Concordia (Seite 31) | Halle 24 | E20

Crop.Zone (Seite 19) | Halle 25 | H23

McHale (Seite 20) | Halle 27 | E49

Krone (Seite 32) | Halle 27 | F22

A Werkstatt Live und Internationales Händler- und Dienstleistungszentrum

B DLG-Spotlight Smart Farming

C Drive Experience

D DLG-Spotlight Inhouse Farming (+ Expert Stage)

E agrifood start-ups

F Expert Stage

G Farming Simulator

CA Tagungsbereich

IC Information Center

CC Convention Center

DLG-Stand / AgriLeaders Club/

IVL – International Visitors’

W E S T 3 N O R D 1 N O R D 2 OS T 2 H‘Up OS T 3 S Ü D 1 W E S T 1 W E S T 2 C A P 11 P32 P33 P34 P 3 5 A F F F E G B C F R E I G E L Ä N D E H E R M E S T UR M D
Lounge
VERANSTALTUNG No. 1 in Europe Electric Crop Management crop.zone info@crop.zone Wirkt wie Chemie. Nur ohne Chemie. HALLE 25 AGRITECHNICA Besuchen Sie uns in: Professionell, biologisch, rückstandsfrei. Sikkation und Pflanzenmanagement für den Profi-Landwirt. Ihre Komplettlösung aus einer Hand. krone-agriculture.com KRONE – Der Name für maximale Schlagkraft, Qualität und Exzellenz in der Futterernte. Wir verbinden modernste Technologie mit tiefer Tradition. Entdecken Sie jetzt unsere Maschinen und werden Sie Teil der KRONE Erfolgsgeschichte. #kroneagriculture JEDES FELD VERDIENT EINE KRONE Alles unter einem Dach VOM NACHHALTIGEN HOLZHAUS BIS ZUR MODERNEN GEWERBEHALLE HAUSBAU BEHÄLTER GEWERBEBAU INDUSTRIEBAU mail@wolfsystem.de 4 INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

EU Green Deal richtig umsetzen

Der Green Deal der EU ist anspruchsvoll – besonders für die Landwirtschaft. Doch es gibt Instrumente, mit denen sich die Anforderungen meistern lassen.

Die teilweise schwer vereinbaren Ziele des Green Deals der Europäischen Union sind ehrgeizig und von großer Bedeutung für die Zukunft unseres Planeten. Sie zielen darauf ab, die negativen Umweltauswirkungen unserer Nahrungsmittelerzeugung zu reduzieren. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, die weltweite Ernährungssicherheit in Zeiten des Klimawandels und wachsender Weltbevölkerung zu gewährleisten. Ein Ziel des Green Deals ist die radikale Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln. Doch nur, wenn alle Schritte bei der Erzeugung von pflanzlichen Nahrungsmitteln ineinandergreifen, kann der Wandel erfolgreich vollzogen werden.

Den komplexen Aufgaben der modernen Landwirtschaft stellt sich die HORSCH Maschinen GmbH als passender Partner im professionellen Acker- und Pflanzenbau. „Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz sind in der Praxis eng verzahnt und müssen immer in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung sind die Ziele des Green Deals in der Landwirtschaft zu erreichen“, sagt Michael Horsch, Geschäftsführer von HORSCH. Der Spezialist für innovative Landtechnik und moderne Lösungen für die Bereiche Bodenbearbeitung, Aussaat und Pflanzenschutz treiben den Wandel der Landwirtschaft voran.

In Deutschland leben wir in einer vom Menschen beeinflussten und gestalteten Kulturlandschaft, in der die Landwirte Kulturpflanzen wie Weizen, Mais und

Raps anbaut. Diese Pflanzen sind evolutionär gesehen junge Pflanzen. Selektionsziel waren und sind eine gute Bekömmlichkeit für Mensch und Tier sowie eine gute Ertragsleistung. Die Kultivierung fängt bei der Vorbereitung des Bodens für das Saatgut an, um die Konkurrenz zwischen Kulturpflanzen und Unkraut um Licht, Wasser und Nährstoffe zu unterbinden. Durch modernen Pflanzenschutz konnte in den letzten 40 Jahren reduzierte Bodenbearbeitungssysteme in der Praxis Fuß fassen. Verfahren mit weniger intensiver Bodenbearbeitung oder Direktsaat nutzen den modernen Pflanzenschutz, um mit weniger Eingriff in den Boden der Nutzpflanze durch Ausschalten der Konkurrenz die nötigen Startbedingungen zu geben. Weniger intensive Bodenbearbeitung zahlt gleichzeitig in den Green Deal ein: Die Verbesserung des Bodengefüges und der Bodenaktivität bedeutet Humusaufbau und auch weniger Erosionsgefahr.

Um die Fruchtbarkeit der Böden zu erhalten, ist der in der Landwirtschaft tief verankerte Nachhaltigkeitsgedanke zu betrachten. Für Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung unserer Böden müssen die Nährstoffe, die als Lebensmittel die Fläche verlassen, wieder dem Boden und den Organismen in gleicher Menge zurückgeführt werden. Im Green Deal wird in Zukunft ein noch präziserer Ausgleich gefordert. „Dazu kann innovative, effiziente und an den Standort angepasste Technik beitragen. Dafür bieten wir unseren Kunden eine hohe Produktvielfalt“, so Philipp Horsch, Geschäftsführer von HORSCH.

Neben einer ausgeglichenen Ernährung benötigen unsere Kulturpflanzen Schutz vor Konkurrenzpflanzen, Pilzbefall oder Fraß.

Konkurrenzpflanzen können heute mithilfe von Herbiziden bzw. mechanischen Verfahren im Vorfeld oder auch während der Wachstumsperiode unterdrückt werden. Um bei der Einsparung von Herbiziden einen Schritt weiterzukommen, stellt HORSCH die Kombination von mechanischem und chemischem Pflanzenschutz her. Dieser Ansatz fällt unter den Begriff „Hybrid-Landwirtschaft“. Derzeit entwickelt das Unternehmen neue Ansätze in der Streifenapplikation und im Bereich SpotSpraying. In einem Entwicklungsprojekt verfolgt HORSCH mittels Künstlicher Intelligenz das Ziel, Pflanzen zu erkennen und zu unterscheiden, um Herbizide gezielt einzusetzen. In Fachkreisen wird dieser Ansatz hoch bewertet. „Aus meiner Sicht ist diese Technologie ein Baustein von vielen zum Erreichen der Reduktionsziele im Pflanzenschutz“, so Theo Leeb, Geschäftsführer von HORSCH Leeb AS. Denn die Spottechnologie wird nur einen Teil der Herausforderungen im Pflanzenschutz lösen.

Auch die Digitalisierung ist längst ein wichtiger Bestandteil der heutigen Landwirtschaft und weit mehr als nur der Einsatz modernster Technologien. Es handelt sich um eine umfassende Strategie, die auf Datenanalyse, Sensorik und nachhaltiger Bewirtschaftung basiert. In einer Zeit, in der die Ernährungssicherheit, der Schutz der Biodiversität und der Erhalt der Kulturlandschaft von entscheidender Bedeutung sind, bietet die Präzisionslandwirtschaft innovative Ansätze, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein Aspekt der modernen Landwirtschaft besteht darin, die

HORSCH ist ein weltweit führender Hersteller von innovativer Landtechnik und modernen Lösungen für die Bereiche Bodenbearbeitung, Aussaat und den Pflanzenschutz. Jeder einzelne Kunde mit seinen individuellen Anforderungen steht im Mittelpunkt des Handelns. www.horsch.com

Bewirtschaftung von Böden nachhaltig zu gestalten. Dies bedeutet, die Fruchtbarkeit der Böden zu erhalten, den Erosionsschutz gegen Wind und Wasser zu stärken und die Biodiversität zu fördern. HORSCH bietet passende landwirtschaftliche Maschinen und Technologien.

„Durch unsere weltweite Tätigkeit und unser Engagement, durch Kontakte zu Wissenschaftlern und Forschern sehen wir es als unsere Aufgabe, innovatives Wissen an unsere Kunden weiterzugeben. Es ist jedoch eine große Herausforderung für alle beteiligten Gremien, die teilweise schwer vereinbaren Ziele im Green Deal abzuwägen und eine optimale, standortbezogene und praxistaugliche Umsetzung zu finden“ so Cornelia Horsch, Geschäftsführerin von HORSCH.

Nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung sind die Ziele des Green Deals in der Landwirtschaft zu erreichen.

Horsch – Partner Content
Eine gezogene HORSCH Leeb LT Pflanzenschutztechnik und einem CropSensor im Einsatz in einem Getreidefeld
5 contentway.de INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT
Die Geschäftsleitung der HORSCH Holding: Theodor Leeb, Cornelia Horsch, Michael Horsch und Philipp Horsch (von links)

So smart ist die Landwirtschaft

„Digitalisierte Landwirtschaft ist noch ein junges Feld“, sagt Jana Moritz, Ref. Digital Farming & Food Tech, Bitkom e. V. über Smart Farming.

Steigerung von Nachhaltigkeit und Effizienz, Arbeitszeiteinsparung und -erleichterung, geringerer Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie und eine Verbesserung des Tierwohls: Das sind nach Jana Moritz, Referentin Digital Farming und Food Tech bei Bitkom e. V. die größten Nutzen der Digitalisierung für die Landwirtschaft.

Als einer der ersten Branchen hat sich die Landwirtschaft auch GPS-Daten zunutze gemacht, die für Traktoren und selbstfahrende Erntefahrzeuge den Fahrweg optimieren und Treibstoff einsparen.

Informatik und Elektronik prägen den landwirtschaftlichen Alltag der Nahrungsmittelproduktion bereits seit vielen Jahren: Wetter-Apps und Datenmanagementsysteme helfen, die komplexen und dynamischen Produktionsbedingungen bei Ernte und Bodenbearbeitung zu terminieren. Drohnen überwachen den Pflanzenbestand aus der Luft und können über Wärmebild-Lokalisierung Rehe vor der Heuernte schützen, digital gesteuerte Melkmaschinen oder Klimaführungssysteme im Stall sorgen für mehr Tierwohl. Als einer der ersten Branchen hat sich die Landwirtschaft auch GPS-Daten zunutze gemacht, die für Traktoren und selbstfahrende Erntefahrzeuge den Fahrweg optimieren und Treibstoff einsparen.

Vereinzelte Großbetriebe nutzen Smart Farming-Anwendungen, die eine punktgenaue Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Die Informationen der Beschaffenheit einzelner Feldteile aus Sensortechnik, Satellitendaten und hochauflösenden, dreidimensionalen Bodenkarten werden gebündelt und für die zielgerichtete Bewirtschaftung an den Bordcomputer des Traktors übertragen. Jede Anbaufläche wird dabei auf den Zentimeter genau erfasst, die Qualität einzelner Feldteile per digitaler Analyse charakterisiert und der Nährstoffbedarf jeder Pflanze dokumentiert. Allerdings ist nach Jana Moritz die Interoperabilität noch in der Entwicklungsphase: „Damit

Das Rückgrat von Smart Farming

KI- und IoT-gestützte Anwendungen machen die Landwirtschaft effizienter und umweltschonender, sparen Zeit und menschliche Kräfte.

Was vor wenigen Jahren noch wie Science Fiction anmutete, ist heute bereits gelebte Realität in der Landwirtschaft. Drohnen fliegen über Felder, auf dem Acker fahren GPS-gesteuerte, vernetzte Traktoren und im Stall melken Roboter die Kühe. Künstliche Intelligenz (KI) und IoT-gestützte Anwendungen sind aus vielen landwirtschaftlichen Tätigkeiten hierzulande nicht mehr wegzudenken. Bild- und Video-basierte KI (Vision KI) analysiert in Echtzeit Pflanzen auf dem Feld, erkennt Schädlinge sowie Krankheiten und

kann Unkraut von Nutzpflanzen unterscheiden. Sensoren und Satelliten analysieren die sich ständig wandelnde Beschaffenheit von Böden, Algorithmen werten Satellitenbilder von Feldern aus, erstellen Ernteprognosen und berechnen den individuellen Düngeraufwand. Vieh wird getrackt und deren Vitalfunktionen analysiert. Dank KI und IoT lassen sich diverse Herausforderungen in der Landwirtschaft lösen. Produktionsmanagement sowie die Produktivität werden optimiert und viel Zeit gespart – auf dem Acker, im Stall sowie am Schreibtisch mit wachsenden Bürokratie-Anforderungen. Durch die optimierte Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Pestiziden, Düngemittel, Saat und Energie werden Umwelt, Klima und Geldbeutel geschont.

die Übertragung der gesammelten Daten auch in Echtzeit passieren kann, bedarf es einer systemübergreifenden Vernetzung der Maschinen und dessen optimaler Steuerung. Die Herausforderung liegt derzeit noch darin, dass dies in Unabhängigkeit von einem einzelnen Hersteller und datenschutzkonform passieren muss.“

Nach der jüngsten Bitkom-Studie (3/2022) sahen 78 % der Landwirte die Digitalisierung als große Chance, nur 17 % planten allerdings darin zu investieren. „Wir arbeiten derzeit an einer aktuellen Studie, die 2024 veröffentlicht werden soll und sind sehr gespannt, inwieweit sich diese Werte verändert haben“, so Moritz. Neben mangelnden Investitionen und entsprechender öffentlicher Förderleistungen sieht Jana Moritz auch die fehlenden technischen Voraussetzungen noch als Herausforderung: „Um digitale Technolo -

Daten und Cloud-Lösungen sind die zentralen Bestandteile dieses Smart Farming. So werden Bodenparameter sowie Klima-, Vital- und Ortungsdaten benötigt, um Entscheidungen zu treffen oder automatisierte Reports zu erstellen. Sensorknoten liefern diese Daten zur Analyse in die Cloud. Die dort erstellten und verschlankten KI-Datenmodelle werden dann in den Endgeräten offline bereitgestellt, damit konkrete Arbeiten optimiert und selbstständig ausgeführt werden. Damit Sensoren, Aktoren, Batterien und weitere Hardware-Komponenten ihre Arbeit verrichten können, benötigt es Halbleiter von Distributoren wie EBV Elektronik.

Das 1969 gegründete Unternehmen gehört heute zum US-amerikanischen Avnet Konzern und liefert Halbleiter-Komponenten weltweit führender Hersteller, die nicht nur die Landwirtschaft revolutionieren. Durch

EBV Elektronik wurde 1969 gegründet und ist der führende Halbleiterspezialist in Europa. EBV pflegt eine erfolgreiche Strategie der persönlichen Kundenbindung in Verbindung mit besten Services. www.ebv.com

gien stärker und auch für kleinere Betriebe und Nebenerwerbslandwirte in der Praxis zu verbreiten, ist in den vorwiegend ländlichen Regionen der Ausbau der digitalen Infrastruktur notwendig. Sowie ein entsprechender Wissenstransfer: Für einen breiteren Einsatz digitaler Tools fehlt es noch an Know-how und entsprechender Fortbildungsmöglichkeiten.“

Fakten

8 von 10 Betrieben nutzen digitale Techniken, 83 % sehen die aus ihrer Sicht hohen Investitionskosten und 46 % mangelnde Digitalkompetenz als Hemmnis. 92 % betonen das Einsparpotenzial von Dünger und Pestiziden. 96 % wünschen sich einen besseren Breitbandausbau sowie Fördergelder (80 %) (Bitkom-Studie 3/22).

umfassende Markt- und Applikationsexpertise und sein umfangreiches Partnernetzwerk ist es dem Unternehmen möglich jeden Kunden dabei zu unterstützen, innovative, individuelle Hard- & SoftwareEntwicklung und Produktion in Bereichen wie industrielle Landwirtschaft und Smart Farming voranzutreiben. EBV Elektronik findet für jede Herausforderung auf Anwenderseite immer die optimale Lösung.

Smart Farming bietet der Agrarwirtschaft einige Vorteile: z. B. bessere Erträge durch Optimierung oder körperliche Entlastung durch Automatisierung. Jana Moritz, Referentin Digital Farming und Food Tech bei Bitkom e. V. SMART FARMING EBV Elektronik – Partner Content
6 INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

Intelligente Datenanalyse trifft Maschinenmanagement

Digitale Innovationen sorgen für eine Neuausrichtung landwirtschaftlicher Entscheidungsprozesse mit Fokus auf Schnelligkeit, Präzision und Nachhaltigkeit.

Die Synergie von Maschinendaten, betriebswirtschaftlicher Intelligenz und entscheidungsrelevanten Kennzahlen

Die Kombination von Daten aus einer Finanzbuchhaltungssoftware und einem Farm- und Maschinenmanagementsystem ermöglicht einen umfassenden

Durch die Analyse der Pachtkosten im Verhältnis zu den erwarteten Erträgen und Produktionskosten können Landwirte bestimmen, wie viel Pacht sie zahlen müssen, um eine nachhaltige Rentabilität zu erzielen.

Einblick in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Rentabilität eines landwirtschaftlichen Betriebs.

Ein Beispiel für den Mehrwert dieser Kombination ist der Deckungsbeitrag pro Kultur. Der Landwirt sieht nicht nur den Erlös aus dem Verkauf einer bestimmten Kultur, sondern auch die spezifischen Produktionskosten für diese Kultur. Dies ermöglicht eine genaue Beurteilung der Rentabilität einzelner Anbaupraktiken und hilft bei der Entscheidung, welche Kulturen weiter angebaut werden sollen.

Pachtoptimierung und Rentabilitätsmanagement als Strategie

Durch die Analyse der Pachtkosten im Verhältnis zu den erwarteten Erträgen und Produktionskosten können Landwirte bestimmen, wie viel Pacht sie zahlen müssen, um eine nachhaltige Rentabilität zu

erzielen. Die Integration von Produktionsverfahrensdaten aus Just Farming ermöglicht darüber hinaus eine detaillierte Analyse der Kosten pro Produktionsverfahren und Fläche. Dieses Wissen eröffnet die Möglichkeit, Prognosen über die künftige Kostenentwicklung zu erstellen und alternative Szenarien, wie z. B. den Wechsel zu einer anderen Folgefrucht, zu bewerten. Volker Meisterjahn, Geschäftsführer von Just Farming, betont: „Mit dieser integrierten Technologie könnte ein Landwirt zum Beispiel vorhersagen, wie sich veränderte Marktpreise auf die Rentabilität bestimmter Kulturen auswirken. Solche Einblicke eröffnen die Möglichkeit, proaktiv Risiken zu minimieren und Chancen optimal zu

Just Farming erleichtert die tägliche Arbeit mit intelligenten Apps, einfachen Austauschmöglichkeiten und wertvollen Daten. So können Landwirtende z.B. die Rentabilität verschiedener Anbaupraktiken schnell beurteilen und die besten Entscheidungen treffen. www.just-farming.de

Vernetzt durch die digitale Landwirtschaft

Ein Kompetenz-Netzwerk fördert den Wissenstransfer in der digitalen Landwirtschaft und unterstützt bei der Entwicklung innovativer Anwendungen.

Die Herausforderungen in der heutigen Landwirtschaft sind allgegenwärtig: Nicht nur der Klimawandel und Umweltschutz sowie der nachhaltige Gebrauch von Ressourcen, sondern auch die Ernährungssicherheit und das Tierwohl beschäftigen die Menschen. Zudem sind die hohe Arbeitsbelastung der Landwirt:Innen und nicht zuletzt der Fachkräftemangel vorherrschende Sorgen. Roboter und eine voranschreitende Automatisierung in Feld und Stall erleichtern heute die Arbeit, Sensoren, Kameras, Datenplattformen und diverse Apps helfen, den Überblick zu behalten. Digitale Technologien sind mittlerweile auch in der Landwirtschaft unverzichtbar.

Effizienz durch Wissen steigern

Wichtig ist, dass auch kleine und mittlere Familienbetriebe diese nutzen und von der digitalen Landwirtschaft profitieren

können. Hier setzt der KNeDL an. Hinter dieser Abkürzung steht das KompetenzNetzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern, eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Angesiedelt ist das Netzwerk bei der Bayern Innovativ GmbH, eine Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer. Der KNeDL möchte durch einen offenen Austausch mit allen Interessierten den Einsatz von digitalen Technologien in der Landwirtschaft verbessern, um dadurch die Effizienz und den Gewinn für die Betriebe zu steigern. Somit besteht eine Kernaufgabe darin, Markt- und Technologietrends zu identifizieren und zu kommunizieren. Aber auch deren Konsequenzen mitzudenken. Dadurch ist das Netzwerk ein wichtiger Impulsgeber für Entscheidungsträger der Agrarbranche. Ebenso profitieren Start-Ups von den Erfahrungen und Ressourcen des Netzwerks. Dabei ist es KNeDL besonders wichtig,

Bayern Innovativ steht für Wissensmanagement, sowie Beschleunigung von Innovationen und gibt die richtigen Impulse. Unsere Vision ist ein Bayern, in dem jede tragfähige Idee und Technologie zur Innovation wird. www.bayern-innovativ.de

dass alle Entwicklungen praxisnah und an den Bedürfnissen der Landwirt:Innen orientiert sind. Unter knedl.bayern gibt es genauere Informationen.

Zukunft aktiv gestalten

„Unsere Vision für Bayerns Landwirtschaft ist, dass wegweisende digitale Ideen und Technologien uns dabei unterstützen, die heutigen Herausforderungen zu meistern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, erklärt Christian Metz, Leiter des Kompetenz-Netzwerks. „Wir beleuchten alles aus verschiedenen Perspektiven und schaffen eine Plattform für

nutzen, was letztlich zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beiträgt“.

Die Zukunft der Landwirtschaft –Digitale Pioniere für nachhaltiges Wachstum und strategische Entscheidungen

NEXT Farming und Just Farming zeigen auf der Agritechnica 2023 Ansätze für eine digitale und nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft. Die intelligente Verknüpfung von Maschinendaten, betriebswirtschaftlicher Intelligenz und die Einbeziehung externer Faktoren im Sinne eines Predictive Approach versprechen, die vielfältigen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft erfolgreich zu meistern.

den gemeinschaftlichen Austausch. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf Bayern, sondern arbeiten mit ganz Deutschland und internationalen Partnern.“

Die öffentliche Wissensvermittlung beim Kompetenz-Netzwerk erfolgt per Whitepapers, Podcasts und Wanderausstellungen. Zudem organisiert es regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Themen wie Robotik, Vertical Farming oder Datenmanagement. „Weitere wichtige Elemente unserer Arbeit sind, Transparenz über Fördermöglichkeiten zu schaffen und Forschungsprojekte sowie Initiativen der digitalen Landwirtschaft zu unterstützen.“

Bayern Innovativ – Partner Content Christian Metz, Leiter KNeDL: „Smarte Helfer auf Bayerns Feldern“
Just Farming – Partner Content
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Landwirtschafts-Roboter packen an

AUTOMATION

Automatisierte Unkrautbekämpfung und Salat erntende Roboter: Die Entwicklung moderner Technologien in der Landwirtschaft nimmt Fahrt auf.

Intelligente Prozesse

liefern höhere Leistung

Wenn Mähroboter in Privatgärten über Rasenflächen gleiten, ist das schon lange kein Grund mehr zum Staunen. Sie gelten heute fast als Standard. Auch in der Landwirtschaft finden automatisierte Lösungen immer weitere Verbreitung.

Salat erntende Roboter, die so schnell sind, dass sie zwanzig Feldarbeiter ersetzen, befinden sich schon im Einsatz. Auch Melkroboter, die Daten einzelner Kühe punktgenau erfassen und Milch, die den Qualitätsanforderungen nicht entspricht, gleich aussondern, sind Realität. Allerdings ist die Umstellung auf derartige Automatisierungen mit hohen Kosten verbunden, sodass bislang hauptsächlich Landwirte mit solidem Finanzpolster oder Innovationsbegeisterung den Schritt wagen. Landwirte heute stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Die eskalierende Klimakrise, die im Green Deal der EU beschlossene Halbierung der Pestizide bis 2030 sowie hohe Lohn- und Energiekosten sind einige davon. Automatisierungen in Kombination mit künstlicher Intelligenz etwa in Drohnen, Robotern oder sensorgesteuerten Systemen bieten da Lösungen. Die scheinbare Zwickmühle: Die Betriebe müssen zu einer ökologisch nachhaltigen Gestaltung ihrer Arbeitsabläufe finden und zugleich ökonomisch sinnvoll wirtschaften. Was zunächst wie ein Widerspruch klingen mag, muss keiner sein. Denn die Effizienz automatisierter Systeme kann zu vielerlei Einsparungen führen: die Arbeitslast reduziert sich und damit oft auch der Lohnaufwand. Zudem können durch

in kürzester Zeit eine Vielzahl von Daten erfassen, die es Landwirtinnen und Landwirten erleichtern, Dünger und Pflanzenschutzmittel noch gezielter auszubringen.

Datenanalysen Dünger, Wasser, Pestizide oder Medikamente bedarfsgerecht verwendet werden. Das spart Ressourcen und hat geringere Umweltauswirkungen.

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart hat in Zusammenarbeit mit zwei Unternehmen das mobile Robotersystem AMU-Bot entwickelt. AMU bedeutet „autonome mechanische Unkrautbekämpfung“. Und genau das kann das System: Es navigiert selbstständig durch Reihenkulturen von Baumschulen und unterscheidet mithilfe von optischen Sensoren Nutzpflanzen von Unkräutern. Letztere entfernt es rein mechanisch durch rotierende Werkzeuge.

Neben Erntemaschinen, Melkrobotern und Unkrautkillern gibt es viele weitere Anwendungsbereiche. So können Bewässerungssysteme mithilfe analysierter Daten von Feuchtigkeits- und Temperatursensoren exakt nach Bedarf bewässern. Mit Transponder ausgestattete Nutztiere erhalten individuell zusammengestelltes Futter und automatische Lenksysteme können mittels GPS die Position und Fahrspur von Maschinen mitunter bis auf

Neben Erntemaschinen, Melkrobotern und Unkrautkillern gibt es viele weitere Anwendungsbereiche.

fünf Zentimeter genau berechnen. Auch wenn die Möglichkeiten vielversprechend klingen, gibt es Risiken. Was geschieht mit den ermittelten Daten? Entstehen neue Abhängigkeiten? Welchen Einfluss hat die Automatisierung auf die Pflanzenzüchtung? Hier braucht es in Zukunft Antworten und entsprechende Regulierungen.

Fakten Auch beim „Vertical Farming“, also dem Pflanzenanbau in der Senkrechten, spielt Automatisierung eine Rolle. Die in Gebäuden in mehreren Ebenen wachsenden Pflanzen können fast unter Laborbedingungen gepflegt werden. Aussaat, Bewässerung, Nährstoffzufuhr, Ernte und Verpackung laufen hier zunehmend automatisch.

Die Digitalisierung landtechnischer Prozesse und die Verlagerung bodenständiger Arbeitsabläufe in die Cloud sind ein Trend im landwirtschaftlichen Arbeitsalltag.

Innovative Maschinen tragen maßgeblich zum Erfolg des Smart Farmings bei: In den Disziplinen der Digitalisierung landtechnischer Prozesse, wie dem adaptierten Bestandsmanagement, der digitalen Maschinensteuerung und dem unkomplizierten Datenmanagement. Sie liefern EchtzeitInformationen über Position und Tätigkeit, Sensorinformationen über Betriebszustände und detaillierte standortspezifische Daten, sie lassen sich vernetzen und so betriebliche Abläufe effizienter erledigen sowie den Ressourceneinsatz (Dünger, Pflanzenschutzmittel, Diesel, ...) verbessern. Sie tragen zu einer besseren Planung und Steuerung der betrieblichen Prozessketten und einer klareren Kostenkontrolle durch Präzisierung bei.

Text: Jakob Bratsch, Foto: Presse

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Ihr Ansprechpartner für Nord-West-Ost-Deutschland:

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Moderne Drohnen können Text: Katharina Petzholdt Foto: Quang Nguyen Vinh/pexels
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Planbarer P�anzenschutz zum Festpreis

Dank digitaler Lösungen maßgeschneiderte feld- und saisonspezi�sche P� anzenschutzstrategien und garantiert gesunde Felder erhalten.

Intelligente Technologien helfen viele Lebensbereiche leichter, zeit- und kosteneffi zienter zu gestalten. Das gilt auch für die Landwirtschaft: Mit moderner Technik die Pflanzenproduktion zu optimieren und dort, wo es möglich ist, zu automatisieren. Insbesondere da gesetzliche Bestimmungen neuer Herangehensweisen für den Pflanzenschutz erfordern und eine bedarfsgerechte Düngung, gezielte Aussaat und möglichst optimale Flächennutzung im Fokus stehen. Das Ziel ist es, den Pflanzenbau präziser, rentabler und nachhaltiger zu gestalten. Dabei hilft Smart Farming. Digitale Anwendungen, die saison- und feldspezifisch den Pflanzenbau optimieren und dem Landwirt einen noch gezielteren Einsatz seiner Betriebsmittel ermöglichen. Damit werden Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel auf Basis neuester datengestützter Modelle eingesetzt und ausgebracht. Gleichzeitig wird die Umwelt entlastet und die Nachhaltigkeit gefördert.

xarvio HEALTHY FIELDS ist die digitale Strategie im Pflanzenschutz der BASF Digital Farming GmbH, die ein garantiert gesundes Feld zum Festpreis verspricht. Ein intuitives System, das den feld- und saisonspezifischen Applikationszeitpunkt,

die Produktauswahl und die Dosierung für die Fungizidanwendungen liefert. Dabei berechnen agronomische Algorithmen auf der Grundlage vom lokalen Wetter, Sorteneigenschaften, Saatzeitpunkt und Bodenbearbeitung, das Wachstumsstadium und das auf diesen Faktoren beruhende Krankheitsrisiko. Während der Saison erkennt das System, wann und ob Handlungsbedarf besteht. Der Landwirt erhält stets aktuelle, schlagspezifische Empfehlungen und frühzeitige Warnungen vor potenziellen Krankheitsrisiken. In HEALTHY FIELDS sind die Fungizide bereits enthalten, die benötigt werden, um die Weizen- und Gerstenbestände über die gesamte Saison gesund zu halten. „Von xarvio HEALTHY FIELDS kann der Landwirt massiv profitieren, denn unsere Lösung ist klar ergebnisorientiert: Wir verkaufen nicht nur das Pflanzenschutzmittel, sondern direkt das Endergebnis: ein garantiert gesundes Feld.“, erklärt Dr. Joseph Allendorf, Vertriebsleiter Deutschland. Sollte dieses Ergebnis nicht erreicht werden, haben Landwirte Anspruch auf Entschädigung. Das Risiko liegt somit bei der BASF.

Die Unterschiede des Bodens und die Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes zu berücksichtigen und dadurch wertvolle Betriebsmittel einzusparen, das ist nicht nur in Fragen der Nachhaltigkeit und strengeren Grenzwerten des Gesetzgebers, sondern für die Landwirtschaft auch in Zeiten

von steigenden Kosten immer wichtiger. Auf Basis der durch HEALTHY FIELDS gewonnenen Daten werden nur so viele Pfl anzenschutzmittel ausgebracht, wie in der jeweiligen Zone tatsächlich benötigt werden - bei mindestens gleichbleibenden Erträgen. „Mit xarvio HEALTHY FIELDS kann der Landwirt seinen Fungizideinsatz optimieren und gleichzeitig die Kosten durch den Festpreis vor der Saison absichern“, so Dr. Joseph Allendorf.

Innerhalb von HEALTHY FIELDS erhält der Landwirt Zugang zum xarvio FIELD MANAGER, mit dem er auch für alle weiteren Kulturen Optimierungslösungen für die Aussaat, Düngung und den Pflanzenschutzeinsatz erhält. Zubuchbar ist ebenfalls xarvio CONNECT, dass für eine erfolgreiche Datenübertragung der erstellten Applikationskarten vom xarvio FIELD MANAGER auf die Maschine sorgt.

xarvio HEALTHY FIELDS ist eine echte Innovation im Pfl anzenbau, das zeigt die Auszeichnung im Jahr 2020 mit dem Crop Science Award als „Beste Innovation in der digitalen Landwirtschaft“.

Für die rund 120 Mitarbeiter der jungen BASF Digital-Tochter eine klare Bestätigung für den marktführenden Ansatz. Unterstützt wird das xarvio Team von einem großen Netzwerk an Handelspartnern, die vor Ort auch unterstützend und beratend zur Seite stehen.

Mit xarvio HEALTHY FIELDS kann der Landwirt seinen Fungizideinsatz optimieren und gleichzeitig die Kosten durch den Festpreis vor der Saison absichern.

Wer neugierig geworden ist, kann sich unter www.xarvio.com informieren und für weitere Fragen an den xarvio Kundenservice wenden. Tel.: 0800 5052827 (kostenlos).

xarvio® Digital Farming Solutions bietet digitale Produkte, die unabhängige, feldzonenspezifische und agronomische Beratung gewährleisten und es den Landwirten ermöglichen, Pflanzen noch effizienter anzubauen. Sie haben vor mehr als 25 Jahren begonnen, ihre Algorithmen auf realen Feldern zu entwickeln. www.xarvio.com

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Dr. Joseph Allendorf, Vertriebsleiter Deutschland BASF Digital Farming GmbH
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Kosten senken, Landmaschinen leihen

Teilen oder mieten statt kaufen: Die Digitalisierung bietet neue, preiswerte Möglichkeiten für eine nachhaltigere Arbeitsweise – und mehr Auslastung der Maschinen.

Die Landwirtschaft hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt, und Technologie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Moderne Landmaschinen ermöglichen es Landwirten, ihre Effizienz zu steigern und größere Erträge zu erzielen. In den letzten Jahren hat sich jedoch nicht nur die Technologie der Maschinen weiterentwickelt, sondern auch die Art und Weise, wie Landmaschinen gehandelt, vermietet und geteilt werden. Diese Entwicklungen eröffnen den Landwirten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten und Optionen. Dabei gilt immer: Erst genau rechnen, ob sich die Ausgabe für eine Maschine lohnt.

Die Preise für fabrikneue Landtechnik sind hoch – und vor der Anschaffung muss kalkuliert werden, ob die Maschinen sich jemals amortisieren. So kommt ein Mähdrescher im Jahr häufig nur zehn Tage zum Einsatz, stellt aber die teuerste Anschaffung im Maschinenpark dar. Daher muss der Landwirt einen Kauf gut abwägen, der Landmaschinenhändler

den Verkauf allerdings auch. Denn oft ist für beide Seiten die Option vermieten statt verkaufen die bessere.

Nicht jeder Landwirt hat die finanziellen Mittel, um teure Landmaschinen zu kaufen. Hier kommt das Konzept des Maschinenverleihs ins Spiel. Landmaschinenverleihe bieten die Möglichkeit, Maschinen für einen bestimmten Zeitraum zu mieten, was Landwirten Flexibilität verschafft. Sie können die neuesten Maschinen nutzen, ohne hohe Anschaffungskosten tragen zu müssen. Diese Methode ist besonders nützlich für saisonale Arbeiten oder wenn spezialisierte Maschinen benötigt werden, die nicht das ganze Jahr über im Einsatz sind.

In den letzten Jahren hat das Konzept des Sharings auch in der Landwirtschaft an Bedeutung gewonnen. Landmaschinensharing ermöglicht es Landwirten, Maschinen mit anderen Betrieben auf lokaler Ebene zu teilen, wodurch sich mehrere Landwirte die Kosten für den Kauf und die Instandhaltung teilen. Dieses Modell fördert die

Seit Ende der 1950erJahre haben Betriebe in Deutschland die Möglichkeit, Landmaschinen untereinander auszuleihen und zu teilen –mittlerweile gibt es bundesweit über 240 Maschinenringe.

Zusammenarbeit und trägt zur Reduzierung der Ausgaben bei, was insbesondere für kleinere Betriebe von Vorteil ist. Seit Ende der 1950er-Jahre haben Betriebe in Deutschland die Möglichkeit, Landmaschinen untereinander auszuleihen und zu teilen – mittlerweile gibt es bundesweit über 240 Maschinenringe. Zusätzlich bilden sich auch Maschinengemeinschaften, meist von Betriebsleitenden koordiniert, sowie Hersteller von Landmaschinen, die ihre Maschinen vermieten.

Das Internet und digitale Plattformen haben den Handel, Verleih und das Sharing von Landmaschinen weiter revolutioniert. Online-Marktplätze ermöglichen es Landwirten, Maschinen zu finden, zu vergleichen und zu buchen. Diese Plattformen bieten auch Bewertungen und Rückmeldungen von anderen Landwirten, was die Entscheidungsfindung erleichtert. Durch GPS-Tracking und Fernüberwachung können Maschinenbetreiber den Zustand und den Standort der Maschinen in Echtzeit überwachen. Landwirte haben also die Qual der Wahl. Der Handel ermöglicht den Zugang zu den neuesten Technologien, der Verleih bietet Flexibilität und Kosteneinsparungen, und das Sharing von Maschinen fördert die Gemeinschaftsnutzung von Ressourcen. Dank digitaler Plattformen können Landwirte diese Optionen leichter nutzen und ihre Betriebe noch effizienter, erfolgreicher und nachhaltiger gestalten.

Bauer sucht Trecker

Onlineplattformen für Landtechnik ermöglichen eine flexible und effiziente Möglichkeit, hochwertige Maschinen zu vermieten oder selbst zu mieten. So werden Fahrzeuge besser ausgelastet und erwirtschaften Gewinne statt Verluste.

Warum nicht ungenutzte Maschinen an Landwirte online vermieten? Der Grund liegt auf der Hand: Ein Traktor mit einem durchschnittlichen Anschaffungswert von 148.000 Euro und einer Leistung von 138 kW müsste zwischen 1.000 bis 1.200 Betriebsstunden pro Jahr produktiv eingesetzt werden, um einen spürbaren Kostenvorteil gegenüber einer Miete der Maschine zu erzielen, so das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V.. Ein deut-

Spotlight in die Praxis

scher Landwirt setzt den Traktor nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen jedoch nur rund 550 bis 700 Stunden jährlich ein. Die digitalen Pioniere von hektar9 sind mit ihrem Angebot in diese Lücke gestoßen.

„Unsere Vision bei hektar9 ist es, die Landwirtschaft durch Digitalisierung und Flexibilisierung zu revolutionieren. Wir glauben fest daran, dass ein einfacher Zugang zu Landtechnik Landwirte und Lohnunternehmer dabei unterstützen kann, kosteneffizienter und produk-

Dr. Michael Reinicke, Gründer und Geschäftsführer hektar9

tiver zu arbeiten“, sagt Gründer und Geschäftsführer Michael Reinicke.

Das Prinzip der digitalen Mietplattform für Landtechnik ist simpel und effektiv. Die herstellerübergreifende und deutschlandweite Onlineplattform bietet Landwirten und Lohnunternehmern eine große sowie transparente Auswahl an

hektar9 ist ein junges Unternehmen aus dem südbayrischen Raum mit Sitz in München. Aus der Leidenschaft zur Landtechnik haben sich die drei Gründer Markus, Michael und Matthias zusammengetan, um ihre langjährige Erfahrung im Aufbau von digitalen Marktplätzen jetzt auch in die Landwirtschaft zu bringen. www.hektar9.de

Ein Vordenker in der digitalen Landwirtschaft ist Andreas Dörr. Der Landwirt ist aktives Mitglied des Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern (KNeDL) und hilft mit seinem Know-how, praxisrelevante Technologien in den Einsatz zu bringen. Durch den KNeDL fand er einen technischen Kooperationspartner für sein neustes Projekt, den „digitalen Zwilling”.

Dörr nutzt diese Technologie, um wichtige Geodaten seiner landwirtschaftlichen Fläche zu verwalten. So kann er sich 3D-Visualisierungen seiner Felder anschauen und ernterelevante Zusammenhänge besser erkennen. Zudem bündelt der digitale Zwilling unter anderem behördliche Informationen zu Tier-, Pflanzen- und Gewässerschutz. „Die Technik entlastet in erster Linie, und sie macht lange Arbeitstage ein bisschen entspannter und effizienter“, so Dörr. Für seine Vorreiterrolle in der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft wurde er Zweitplatzierter beim Bayrischen Digitalpreis 2023. Unter www.knedl.bayern gibt es weitere Infos.

Text: Silja Ahlemeyer, Foto: Presse

verfügbaren Mietmaschinen an. Dabei legt der Vermieter selbst seinen Mietpreis fest. Die vollständige Digitalisierung des Mietprozesses, einschließlich der Buchung, Zahlungsabwicklung und Abrechnung der Maschinenmiete, ermöglicht eine Beschleunigung des gesamten Mietvorgangs. Zudem bietet das Unternehmen für den Vermieter eine kostenfreie Versicherung an, die den Mieteinsatz komplett abdeckt –eine im Markt bislang einzigartige Lösung. Das ist eine Win-win-Situation, wie Michael Reinicke findet: „Unsere Plattform eröffnet neue Chancen für Landwirte, Lohnunternehmer und Maschinenhändler. Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur Modernisierung und Flexibilisierung der Landwirtschaft zu leisten und gleichzeitig Kosteneinsparungen in der Landwirtschaft realisieren zu können.“

Das Sharing von Maschinen fördert die Gemeinschaftsnutzung von Ressourcen.
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Andreas Dörr, Agraringenieur und Mitgestalter im KNeDL

Nachhaltigkeit aufs Feld gebracht

Die Biodiversitäts-Photovoltaik bietet eine Möglichkeit, landwirtschaftliche Flächen sowohl für ökologische Aufwertung als auch für die Energieerzeugung und Agrarwirtschaft zu nutzen

Text: Thomas Soltau

Foto: Asia Chang/unsplash

Kartoffeln und Solaranlagen auf einem Feld – ein Bild, an das wir uns zukünftig gewöhnen sollten. Die Biodiversitäts-Photovoltaik oder Agri-Photovoltaik bezieht sich auf die Integration von Solarmodulen auf landwirtschaftlichen Flächen. Dabei werden die Bereiche zwischen den Solarmodulen gezielt für ökologische Zwecke genutzt. Dieser Ansatz ermöglicht es, landwirtschaftliche Flächen nicht nur für die Energieerzeugung, sondern auch für den Naturschutz und die nachhaltige Landwirtschaft zu nutzen. Energie und Ernährung decken damit auf einer Fläche zwei wichtige Grundbedürfnisse. So verschmelzen ökologischem Mehrwert, wirtschaftlich nachhaltiger Landwirtschaft und erneuerbarer Energieerzeugung. Die Universität Hohenheim hat in einer Studie berechnet: Ein Prozent der deutschen Ackerflächen könnte bereits neun Prozent des gesamten Strombedarfs decken.

Laut Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) sind fünf bis sieben Mal so viele PhotovoltaikAnlagen wie heute nötig, um bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem in Deutsch-

land zu schaffen. Und hier kommen die landwirtschaftliche Flächen ins Spiel. Denn für sie kann die Photovoltaik ein entscheidendes Instrument zur Einkommens- und Ertragssicherung gegenüber vergleichbaren Einkommensquellen wie etwa Pachterlösen sein. Sie könne die Ertragslage je nach Betriebsform um 50 bis 70 Prozent im langjährigen Durchschnitt verbessern, schätzen Experten. So könne die Biodiversitäts-Photovoltaik auch einen signifikanten Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums leisten.

Die Wissenschaft hat das Potenzial der Doppelnutzung längst erkannt: „AgriPV kann Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden bieten und macht Schutzfolien und andere Materialien überflüssig. Auch kann eine Reduktion der Windlasten und der Sonneneinstrahlung zu einem geringeren Wasserverbrauch in der Landwirtschaft beitragen”, erklärt Max Trommsdorff vom Fraunhofer Institut. Solaranlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, und dies ohne die Notwendigkeit von zusätzlichem Land, das für die Energiegewinnung genutzt werden müsste. Dieser Umstand trägt zur Redu-

zierung der Treibhausgasemissionen bei und unterstützt die Umstellung auf saubere Energiequellen.

Biodiversitäts-PV hat aber noch weiterer positive Auswirkungen für landwirtschaftliche Betriebe: Die Schattenwirkung der Solarmodule trägt dazu bei, die Verdunstung von Wasser zu reduzieren sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Auch die Erhaltung der Artenvielfalt wird durch neue Lebensräume erhöht. Die Ertragslage verbessert sich je nach Betriebsform der Landwirtschaft im langjährigen Durch-

schnitt deutlich und reduziert gleichzeitig die Ertragsvolatilität. „Im Hitzesommer 2018 konnten wir in einem Pilotprojekt in Baden-Württemberg den Ertrag einer Kartoffelkultur unter einer PV-Anlage um elf Prozent steigern. Durch die Doppelnutzung stieg die Flächennutzungseffizienz sogar auf 186 Prozent. So können wir die Solarenergie sehr platzsparend ausbauen. Das hilft auch, die Klimaziele zu erreichen“, sagt Trommsdorff. Die Technologie ist ein Schlüssel zum nachhaltigen Wandel, die gleichzeitig im Einklang mit der Natur steht.

Dänisch-Deutsche Gemeinschaftsprojekte als Blaupause für die Energiewende

Auf dem Weg zu einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung soll der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt werden. Allein die installierte Leistung der Photovoltaik soll sich in Deutschland bis 2030 von derzeit rund 72 Gigawatt auf 215 Gigawatt verdreifachen. Damit verfolgt Deutschland den expansivsten Ausbaupfad aller EU-Staaten. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssen Investitionen in Erneuerbare Energien gezielt in Deutschland getätigt werden, und zwar in erprobte Geschäftsmodelle und Strategien: Ein Blick nach Dänemark, dem Hauptlieferanten von günstigem klimaneutralem Strom nach Deutschland.

Der Import von klimaneutralem Strom nach Deutschland hat, vereinfacht gesagt, Kostengründe. So ist die Stromerzeugung in heimischen Kohle- und Gaskraftwerken aufgrund der europäischen CO2-Bepreisung und gestiegener Marktpreise inzwischen teurer als der Import von klimaneutralem Strom aus dem Ausland. Um die hiesige Energiewende bezahlbar zu machen, lohnt sich daher ein Blick nach Dänemark.

Dänemark gehört zu den Top 3 Ländern in Europa, wenn es um den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix geht. Dabei setzt Dänemark nicht nur auf Wind, sondern auch auf Sonnenenergie.

Das beweist das dänische Leuchtturmprojekt Megaton, das vom dänischen Solarparkentwickler GreenGo Energy in Zusammenarbeit mit der Kommune Ringkøbing-Skjern entwickelt wird. Megaton soll einer der größten voll integrierten Energieparks der Welt mit 4 GW erneuerbarer Solar- und Windenergie werden und jährlich mehr als 1 Million Tonnen grüne Energie produzieren. Mit anderen Worten: Es sollen jährlich 11,5 TWh grüner Strom erzeugt werden, was mehr als 30 % des derzeitigen Gesamtstromverbrauchs in Dänemark entspricht.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist der Solarpark Nørhede-Hjortmose bei Ringkøbing

von GreenGo Energy. Mit einer Fläche von 270 Hektar und eine Leistung von 132 MW soll dieser einer der größten Dänemarks werden und 42.000 Haushalten mit Solarstrom versorgen. Entwickelt wird das Vorzeigeprojekt gemeinsam mit dem Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG. Beide Unternehmen wollen ähnliche Projekte nun auch in Deutschland realisieren. Dafür haben Sie einen Rahmenvertrag unterzeichnet, der die Realisierung von Solarprojekten mit einer Leistung von 500 MW in Deutschland vorsieht. Die Partnerschaft zwischen GreenGo Energy und der Encavis AG zeigt das enorme Potenzial des deutschen Marktes für Erneuerbare Energien und unterstützt die Ambitionen der Bundesregierung, diese schnell zu skalieren.

GreenGo spezialisiert sich bei einen PV-Projekten insbesondere auf Biodiversitäts-PV. Es handelt sich um eine besondere Bausweise der Solarpaneele, die es z. B. durch tierfreundliche Reihenabstände ermöglicht, dass sich zwischen

GreenGo Energy ist ein innovatives dänisches Greentech-Unternehmen mit Niederlassungen in Dänemark, Deutschland, Schweden, Polen und den Vereinigten Staaten und einem einzigartigen Geschäftsmodell, das die Sicherheit einer erfolgreichen Projektentwicklung von Solarkraftwerken und Energiespeicherlösungen mit nachhaltigen Renditechancen vereint. www.greengoenergy.de

den Paneelen ein biologisches Mikroklima entwickelt, das die Biodiversität der belegten Fläche aufwertet. Gerade auf landwirtschaftlich genutzten Flächen hat dies den Vorteil, dass günstiger sauberer Strom erzeugt und die landwirtschaftliche Fläche biologisch aufgewertet wird. Gleichzeitig können landwirtschaftliche Betriebe ihr Einkommen diversifizieren. Die Bundesregierung ebnet derzeit den Weg für einen flächendeckenden Einsatz der Biodiversitäts-Photovoltaik.

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„Agri-PV kann Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden bieten und macht Schutzfolien und andere Materialien überflüssig“, so Trommsdorf.

Im Einklang mit Landwirtschaft und Natur

EINBLICK

Extensive Agri-Photovoltaikanlagen fördern die Energiewende und ermöglichen Nachhaltigkeit und Artenschutz, erklärt bneGeschäftsführer Robert Busch.

und Spalten zwischen den Modulen für Regenwasser. Wir erzeugen Strom im Gigawattmaßstab, die Landwirtschaft bleibt erhalten und wir bieten selten werdenden Tier- und Pflanzenarten einen sicheren Quelllebensraum.

Vor Ort gibt es häufig Kritik aus der Bevölkerung an Solarparks. Liegt darin nicht ein Hemmnis für den Ausbau?

nigung geschaffen: z. B. sollen Flächen in benachteiligen Gebieten von vornherein für die Nutzung als Solarpark freigegeben werden, wenn dem nicht ausdrücklich widersprochen wird. Im Schnitt ein Prozent der Landesfläche für Solarparks vorzusehen, die auch die Biodiversität fördern und zur Landwirtschaft passen, ist sinnvoll und verträglich.

WUSSTEN SIE SCHON, DASS...

… Solarparks zur ökologischen Aufwertung von Flächen wie landwirtschaftlichen Brachflächen beitragen können?

Text: Kirsten Schwieger Foto: Trianel

Bundesregierung hat im Solarpaket einen Ausbau von extensiven AgriPhotovoltaik-Anlagen beschlossen.

Worin liegt der Vorteil zu klassischen Agri-PV-Anlagen?

Klassische Agri-PV kombiniert Energieerzeugung mit intensiver Landwirtschaft, ist aber aktuell eine Nische. Extensive Agri-PV schafft den Dreiklang aus Energiewende, nachhaltiger Landwirtschaft und Artenschutz. Und das in der Breite. Mit der richtigen Bauweise und einer extensiven Bewirtschaftung kommt die Natur zwischen und unter den Modulen wieder zurück. Wichtig sind zum Beispiel breitere Reihenabstände

Wir sind überzeugt, dass gut geplante Anlagen, durch die Menschen vor Ort, die Landwirtschaft und die Biodiversität profitieren, das Kritikpotenzial minimieren. Insofern lohnt der Blick auf den konkreten Gegenstand der Kritik. Kommunen können mit bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde am Betrieb eines Solarparks beteiligt werden. Bei einer 50 Megawatt PV-Freiflächenanlage entstehen so schnell Beiträge von 100.000 Euro pro Jahr, die regelmäßig in den Haushalt der Gemeinde fließen. Dazu kommt der Gewinn für den Naturschutz. Wir haben eine Branchen-Selbstverpflichtung zur guten Planung von Solarparks entwickelt, der sich schon über 40 Unternehmen angeschlossen haben. Insofern werden diese Anlagen in Zukunft hoffentlich eher als Bereicherung wahrgenommen.

Wie groß könnte der zusätzliche Beitrag von Solarparks sein?

Der Anteil Erneuerbarer Energien soll bis 2030 auf mindestens 80 Prozent am Strommix steigen. Dafür müssen Solarparks schneller gebaut werden. Mit dem Solarpaket hat die Bundesregierung nun wichtige Voraussetzungen der Beschleu-

Warum ist es in Ihren Augen so wichtig, jetzt mit den Planungen zu beginnen? Ab 2026 werden jährlich rund 12 GW an PV-Freiflächenanlagen zugebaut. Wir brauchen jetzt die Voraussetzungen, damit der Ausbau im Einklang mit Landwirtschaft und Naturschutz erfolgt. Dazu muss zusätzlich zu Regelungen im EEG auch das Agrar- und Steuerrecht so angepasst werden, dass Solarparks auch dort endgültig kein Fremdkörper mehr für die Landwirtschaft sind und die Flächen dann in der Landwirtschaft gehalten werden. Nur so besteht auch weiterhin der Anspruch auf GAP-Leistungen nach EU-Recht.

Flächen in benachteiligen Gebieten sollen von vornherein für die Nutzung als Solarpark freigegeben werden, wenn dem nicht ausdrücklich widersprochen wird.

Umweltverträglich gestaltete Solarparks, wie sie von Trianel entwickelt und betrieben werden, tragen aktiv zur Förderung der Artenvielfalt von Flora und Fauna bei. Da weder Dünger noch Pestizide angewandt werden, sind die nährstoffarmen Böden das perfekte Zuhause für viele Tier- und Pflanzenarten. Vor dem Aussterben bedrohte Insektenarten finden hier neuen Lebensraum.

So hat eine Studie 25 verschiedene Arten von Heuschrecken in Brandenburgischen Solarparks ausmachen können. Auch gefährdete Reptilien und Amphibien finden in Solarparks geeignete Sommerlebensräume, bodenbrütende Vögel dagegen Schutz. Insekten und Amphibien als Nahrungsquelle für Vögel locken auch bedrohte Arten an. Die Grünflächen zwischen den Modulreihen können sogar von Schafen beweidet werden, welches sich ebenfalls positiv auf Flora und Fauna auswirkt.

Zäune mit einem Bodenabstand von 15 Zentimetern bieten zudem Schutz vor Beutefängern. Auch die Bodenstruktur profitiert von dieser Nutzungsform: So wird der Bodenerosion entgegengewirkt und durch die Entstehung von Humus die Fruchtbarkeit des Bodens gesteigert. Insbesondere in Regionen mit zerklüfteter Topographie können Solarparks auch der Überschwemmungsgefahr entgegenwirken.

Auch gefährdete Reptilien und Amphibien finden in Solarparks geeignete Sommerlebensräume, bodenbrütende Vögel dagegen Schutz.

Ab 2026 werden jährlich rund 12 GW an PV-Freiflächenanlagen zugebaut. Text: Kirsten Schwieger Foto: Presse, Raphael Cruz/unsplash Robert Busch, Geschäftsführer Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne)
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Neue Wege beim Ausbau der Photovoltaik

Im Solarpark von Bundorf, einem der größten in ganz Deutschland, wird Strom aus Sonnenenergie produziert und zugleich die Biodiversität gefördert.

Um die gesteckten Ziele für den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen zu erreichen, bedarf es nicht nur quantitativer Expansion, sondern auch innovativer Ansätze, die die ökologische Nachhaltigkeit fördern. Nach einer Studie des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft e. V. (bne) können Freifl ächensolaranlagen gleichzeitig mehrere Ziele miteinander verbinden: Sie produzieren klimaneutralen Strom aus Sonnenenergie und leisten damit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz – zugleich schützen sie die Biodiversität, unterstützen den Natur- und Umweltschutz und fördern die ländliche Entwicklung. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort kann durch eine direkte Beteiligung, zum Beispiel durch die Gründung einer Genossenschaft, gefördert werden.

Weil die Solarmodule auf Stelzen installiert sind und bis zu mehreren Metern über dem Boden schweben, bieten sie weitere Vorteile, weil sie die P�anzen vor Starkregen, Hagel oder übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen.

Ein Beispiel für ein innovatives Vorgehen ist der Solarpark Bundorf in Unterfranken, der im Herbst ans Netz geht. Hier wird ein besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige Umsetzung und ein Eingrünungskonzept gelegt. Der Solarpark kommt auf eine Gesamtleistung von 125MWp und kann damit rechnerisch 37.500 Haushalte mit Strom aus Sonnenenergie versorgen. Damit ist er einer der größten Solarparks Deutschlands.

Geplant und errichtet wurde er von MaxSolar, einem der führenden Anbieter von integrierten, innovativen Energielösungen für Unternehmen, Kommunen und Flächeneigentümer. Das Unternehmen verfolgt mit dem Park einen ganzheitlichen Ansatz, denn zusätzlich wird ein Fernwärmenetz zur Versorgung der kommunalen Liegenschaften sowie der Bürgerinnen und Bürger errichtet. Auch eine E-Ladeinfrastruktur wird in Bundorf und seinen Ortsteilen aufgebaut – somit entsteht wahrlich ein „Energiedorf-Bundorf“. Alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde können sich über eine Mitgliedschaft bei der EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG beteiligen.

Bedeutender Mehrwert für den Artenschutz im PV-Park

Um den Schutz wertvoller Lebensräume für Tiere und Pfl anzen zu sichern,

wird die Photovoltaik-Freifl ächenanlage eingegrünt. Unter den Paneelen werden Magergraswiesen mit artenreichem und regionalem Saatgut gesät. Dies bietet ein Paradies für das gesamte System von den Bodenlebewesen bis hin zu den Insekten und Vögeln und ist für die Biodiversität essenziell wichtig. Zudem steht die Eingrünung des Solarparks im Einklang mit der heimischen Natur. Aus diesem Grund wird auf schnell wachsende Arten wie Bambus oder giftige Kirsch-Lorbeeren als Blickschutz verzichtet. „Stattdessen werden nur solche Pfl anzen und Hecken angebaut, die aus der Region kommen und eine wertvolle Nahrungsquelle für die heimische Tierwelt darstellen“, erklärt Christoph Strasser, Geschäftsführer von MaxSolar. Nicht zuletzt sind heimische Blühwiesen auch optisch ein echter Hingucker.

Weil die Solarmodule auf Stelzen installiert sind und bis zu mehreren Metern über dem Boden schweben, bieten sie weitere Vorteile, weil sie die Pfl anzen vor Starkregen, Hagel oder übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen. Ebenso begrenzen die Paneele die Verdunstung, sodass weniger Wasser verbraucht wird. Das Konzept beinhaltet auch die Schaffung eines Wildkorridors, durch den natürliche Wildrouten erhalten beziehungsweise geschaffen werden.

Biodiversitäts-PV: Ein Win-win für Landwirtschaft und Umweltschutz

Während bei anderen Solarparks Flächen oftmals dauerhaft für die Landwirtschaft

MaxSolar ist ein führender Anbieter von integrierten, innovativen Energielösungen für Unternehmen, Kommunen und Flächeneigentümern. Mit den Marken meineWärme, esolution und Energy Partners umfasst das Angebot von MaxSolar die Planung, die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen, Energiespeichern, Ladeinfrastruktur sowie Wind- und Wärmelösungen in integrierten Systemen. www.maxsolar.com

Sie produzieren klimaneutralen Strom aus Sonnenenergie und leisten damit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz – zugleich schützen sie die Biodiversität, unterstützen den Natur- und Umweltschutz und fördern die ländliche Entwicklung.

verloren gehen, bleibt bei der Biodiversitäts-PV der Status als „landwirtschaftliche Fläche“ erhalten. Durch ihre Bauweise und die extensive Pflege wird nachweislich die Artenvielfalt gefördert. Die von vielen Landwirten gewünschte Diversifi kation mit einfachen, wirtschaftlich tragfähigen und vergleichsweise flächensparsamen Solarparks kann durch die Biodiversitäts-PV erzielt werden und hält so wiederum Flächen für produktive Landwirtschaft frei.

Als einer der ersten Unternehmen hat MaxSolar die Selbstverpfl ichtung „Gute Planung“ des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) unterzeichnet. „Wir verpfl ichten uns hiermit aus voller Überzeugung den in der ‚Guten Planung‘ genannten Kriterien. Wir planen, errichten und betreiben unsere Solarparks so, dass wir den maximalen Gewinn für die Kulturlandschaft erzielen“, so Christoph Strasser.

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Doppelte Ernte

FLÄCHENEFFIZIENZ

Agri-Photovoltaik erschließt neue Einnahmequellen, senkt Stromkosten und macht Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Stetig steigende Pachtpreise, zunehmender Preisdruck sowie fallende Fleisch- und Getreidepreise sind nur einige Gründe für die sinkende Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit landwirtschaftlicher Betriebe. Der Klimawandel und gesellschaftliche Erwartungen an eine ressourcenschonende Bewirtschaftung sorgen darüber hinaus für schlaflose Nächte bei Landwirten. Die kombinierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit der Erzeugung von Grünstrom auf ein und derselben Fläche könnte Landwirten neue Perspektiven eröffnen.

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) nennt sich dieses Konzept, welches seit ungefähr zehn Jahren weltweit vermehrt umgesetzt wird. Oben Solaranlage, darunter oder daneben Ackerbau, Obstanbau oder Weideland. Auch in Deutschland entstanden in den vergangenen Jahren mehrere Modellanlagen, verschiedene Einrichtungen erforschen derzeit deren Performance. Es gibt hoch- und niedrigaufgeständerte Systeme, bewegliche Systeme sowie vollverschattende und semi-transparente. Über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 sind Agri-PV-Anlagen grundsätzlich auf allen Acker- und Grünlandflächen sowie Flächen mit Dauerkulturen förderfähig.

Die zusätzliche Geldeinnahme durch den Verkauf des grünen Stroms ermöglicht eine Diversifizierung und Steigerung des Einkommens. Durch die Eigennutzung des

erzeugten Stroms lassen sich innerbetriebliche Kreisläufe schließen, Stromkosten senken und das Image steigern. Ein weiterer Vorteil besteht in Synergieeffekten wie Sonnen-, Verdunstungs- und Hagelschutz, welche die angebauten Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. So schützen horizontale AgriPV-Anlagen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung und Austrocknung der Böden sowie vor Starkregen und Hagel. Vertikale, bodennahe Systeme mit Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen beugen der Winderosion vor. Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu Ertragssteigerungen führen. Angesichts der Experteneinschätzung, dass manche heimischen Kulturen hierzulande innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr ohne künstliche Verschattung angebaut werden können, ein interessanter Fakt.

Nach derzeitigem Forschungsstand eignen sich grundsätzlich alle Kulturpflanzen für den Anbau unter einer AgriPV-Anlage, wobei die Beschattung unterschiedliche Auswirkungen auf die Erträge erwarten lässt. Während die Erträge von Blattgemüse, Futterpflanzen, Knollenund Hackfrüchten sowie der meisten Getreidearten leicht zurückgingen, nehmen Mais, Ackerbohnen, Soja und Lupinen die Beschattung der Anlage eher übel. Dagegen profitieren Schattenpflanzen wie Beeren, Obst und Fruchtgemüse sogar von

Agri-PV steigert die Flächeneffizienz und ermöglicht den Ausbau der PV-Leistung bei gleichzeitigem Erhalt fruchtbarer Ackerflächen.

einer Beschattung. Der direkte Schutz der Agri-PV-Konstruktion vor Umwelteinflüssen wie Regen, Hagel der Frost macht zudem manch mechanisches Schutzelement obsolet. Da unter den Modulen weniger Feuchte herrscht als unter Netzen, konnten

Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu Ertragssteigerungen führen.

Doppelte Ernte für eine

nachhaltige Zukunft

Unsere innovativen Agri-Photovoltaikanlagen kombinieren Landwirtschaft mit regenerativer Stromerzeugung.

in einem Versuch mit Kirschbäumen sogar substanziell Fungizide eingespart werden. Die vorhandenen Gerüststrukturen lassen sich aber auch zur kostengünstigen Integration weiterer Schutzsysteme wie Hagelschutznetze oder Folientunnel nutzen.

Fakten Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) lassen sich mit beweglichen Agri-PV-Systemen die Einbußen beim Ertrag reduzieren, da das Lichtangebot in kritischen Wachstumsphasen der Pflanzen erhöht werden kann.

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Voller Energie!

Windkraft und Photovoltaik sind entscheidend für die Energiewende, denn nur sie verfügen über ausreichende Ausbau- und Kostensenkungspotenziale, um fossile und atomare Kraftwerke zu ersetzen. So sollen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis zum Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Das so genannte Wind an Land-Gesetz verpflichtet die Bundesländer zudem, bis 2032 zwei Prozent ihrer Landesfläche für Windenergie auszuweisen. Kein leichtes Unterfangen, in einem so dicht besiedelten und flächenversiegelten Gebiet wie Deutschland. Auch geeignete Flächen für dringend benötigte PV-Parks, Großanlagen oder Solar-Kraftwerke werden händeringend gesucht.

Neben den Flächen braucht es kreative Ideen sowie die Power, diese in die Tat

umzusetzen. Gefragt sind also starke Partner. Wie Trianel. Die Stadtwerkekooperation aus dem kommunalen Umfeld hat sich auf den Handel mit Energie und die Projektentwicklung ErneuerbarerEnergien-Anlagen spezialisiert und gilt als Treiber der Energiewende. Das Unternehmen identifiziert dabei Ausbaupotenziale und sichert geeignete Standorte für Windkraft- und Solaranlagen. Sind diese gefunden, realisiert Trianel gemeinsam mit kommunalen und regionalen Partnern die entsprechenden Anlagen. So wie kürzlich in der Eifel. Innerhalb weniger Monate hat Trianel im Bitburger Land acht Solarparks mit einer Gesamtleistung von 80 MWpeak errichtet. Dafür wurden 179.070 Solarmodule verbaut – bis zu 37.000 Haushalte können nun mit grünem Strom versorgt werden, rund 40.000 Tonnen CO2-Emissionen werden eingespart. Ein Engagement, das auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Einweihung als „weiteren Meilen-

stein auf dem sehr erfolgreichen Weg der Energiewende im Eifelkreis Bitburg-Prüm“ würdigte.

Ob sich eine Fläche für den Bau von Solar- oder Windparks eignet, ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Für Landwirte oder Kommunen, die ebenfalls Teil der Energiewende werden wollen, bietet das Unternehmen mit kommunalem Hintergrund eine kostenlose Potenzialanalyse an. Dies gilt für PV-Potenzialflächen ab drei Hektar und für Windkraftflächen ab 10 Hektar. Bei Eignung der Flächen erhalten die Eigentümer individuelle, faire Pachtmodelle mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien erreichen Kommunen vor Ort nicht nur ihre selbst gesteckten Klimaziele, sondern erhöhen auch ihre Attraktivität für die Ansiedlung von Unternehmen. Landwirte steigern durch langfristige, sichere Pachteinnahmen ihren Flächenertrag und werten Böden nach extensiver Bewirtschaftung wieder auf. Darüber hinaus schaffen Solarparks neue Lebensräume für bedrohte Arten und erhöhen die Biodiversität. Und sogenannte Kalamitätsflächen erhalten durch Windparks die Chance, sich von Trockenheit und Borkenkäferbefall zu erholen.

Flächenverpächter haben dabei keinerlei Aufwand und tragen kein Risiko. Trianel übernimmt die komplette Projektentwicklung, von der Planung über die Finanzierung und den Bau bis hin zur Vermarktung des erzeugten Stroms. Damit besetzt das Unternehmen auch die Schnittstelle zwischen Ökostromerzeugung und Markt. Für die optimale Vermarktung bietet es dabei verschiedene Optionen, wie die

1999 gegründet, um die Interessen von Stadtwerken zu bündeln und deren Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Energiemarkt zu stärken. Trianel bietet ganzheitliche Lösungen zur Optimierung von Geschäftsprozessen in Erzeugung, Handel und Energiebeschaffung sowie Vertrieb. www.trianel.com

klassische Direktvermarktung oder Festpreisverträge mit kurzen Laufzeiten. Darüber hinaus übernimmt Trianel auch die Bewirtschaftung und Optimierung dieser Anlagen. So ist das 340 Mitarbeiter starke Unternehmen auch nach Fertigstellung der Erneuerbaren-Parks für seine Kunden da und übernimmt bei Bedarf die technische und kaufmännische Betriebsführung. Neben der Bewirtschaftung von PV- und Windportfolien liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Biogas-, Biomethan- und KWKAnlagen. Mit über 50 Gesellschaftern ist die Trianel die führende Stadtwerke-Kooperation in Deutschland und Europa. Im Fokus steht die Unterstützung der Stadtwerke bei ihrer Versorgungsaufgabe: bei Energiehandel und Beschaffung, bei der Projektentwicklung und der Bündelung von konventioneller und erneuerbarer Energieerzeugung sowie bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Dadurch wird sichergestellt, dass die Stadtwerke regenerativen Strom zu besten Konditionen an die Endkunden weitergeben können und damit ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien erreichen Kommunen vor Ort nicht nur ihre selbst gesteckten Klimaziele, sondern erhöhen auch ihre Attraktivität für die Ansiedlung von Unternehmen.

Um geeignete Standorte für Windkraft und Photovoltaik zu identifizieren und zu entwickeln, bedarf es gut vernetzter, erfahrener und starker Partner. Die Trianel GmbH wurde Trianel GmbH – Partner Content
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Klimawandel
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JOACHIM RUKWIED
„Der
ist ein Megathema“ ANZEIGE

GROSSES INTERVIEW

Deutschlands Landwirte tun viel für den Klimaschutz, brauchen aber bessere politische Rahmenbedingungen, sagt Bauernpräsident Joachim Rukwied.

Herr Rukwied, der Klimawandel ist ein Megathema, das mit anderen Themen eng verknüpft ist. In diesem Zusammenhang steht die Landwirtschaft immer wieder in der Kritik von Klimaschützern. Wo könnte sie vielleicht noch mehr beitragen – und wo ist die Grenze der Ertragbaren erreicht?

Der Klimawandel ist in der Tat auch für uns Bauern ein Megathema. Die Landwirtschaft selbst ist stark betroffen vom Klimawandel und unternimmt daher nicht nur große Anstrengungen, um sich an die veränderten Klimabedingungen anzupassen, sondern auch zur Bekämpfung des Klimawandels. Wir deutschen Bauern wirtschaften im globalen Vergleich bereits äußerst klimafreundlich und auch im Vergleich zu anderen Sektoren sind die Emissionen gering. Nichtsdestotrotz wollen wir diese weiter reduzieren und mit Bioenergie sowie CO2-Speicherung in Böden noch mehr zur Klimaschutz beitragen. Was fehlt, sind die passenden politischen Rahmenbedingungen.

Der Schutz der Artenvielfalt ist eine große Herausforderung. Wo sehen Sie dabei die Rolle der Landwirtschaft?

Unser Selbstverständnis ist der Dreiklang: Klima schützen, Artenvielfalt erhalten und Ernährung sichern. Diese jeweils enormen Herausforderungen müssen gemeinsam gedacht werden. Das geht nur über produktionsintegrierte Konzepte in Kooperation mit den Landwirten – zahlreiche von uns mit initiierte Projekte illustrieren, dass dies der erfolgsversprechende Weg ist.

Die Massentierhaltung ist stark in die Kritik geraten. Können Sie das verstehen?

Tierwohl wird wesentlich stärker von Faktoren wie Haltungsform sowie Tier-

gesundheits- und Fütterungsmanagement bestimmt als durch die Anzahl der Tiere in einem Stall. In der Realität sieht es so aus: Jedes vierte Mastschwein in Deutschland steht inzwischen in Tierwohlställen, jeder neu gebaute Stall ist ein Fortschritt für das Tierwohl und die Haltungsbedingungen werden immer stärker an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet.

Sind an dieser Stelle weitere Verbesserungen möglich und geht das ohne Unterstützung der Politik?

Ohne die Unterstützung der Politik und den Willen der Verbraucher sowie des Handels, hochwertige Ware auch entsprechend finanziell zu honorieren, wird es nicht gehen. Hier müssen sich sowohl die politischen Entscheidungsträger als auch die gesamte Wertschöpfungskette endlich ihrer Verantwortung bewusst werden. Unsere Betriebe brauchen zwingend passende Rahmenbedingungen, die ihnen eine wirtschaftliche Perspektive geben. Ansonsten werden immer mehr Betriebe aufgeben und die Erzeugung wird ins Ausland abwandern – wo zu deutlich geringeren Tierwohlstandards gewirtschaftet wird. Damit wäre weder dem Tierwohl noch den Betrieben geholfen. Dieses Szenario gilt es zu verhindern.

Digitalisierung ist ein Thema, das die gesamte Wirtschaft durchzieht. Gilt das auch für die Landwirtschaft?

Natürlich gilt das auch für die Landwirtschaft. Digitalisierung ist ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg hin zu noch mehr Nachhaltigkeit. Und auf vielen Betrieben gehört Hightech auf dem Feld, im Stall und im Management schon längst zum Alltag.

Können Sie Beispiele nennen?

Mittels präziser Sensortechnik können beispielsweise Pflanzenschutz- und Düngemittel zielgenau dort ausgebracht werden, wo sie benötigt werden – wodurch auch die eingesetzte Menge reduziert wird. Mit GPS-gesteuerten, teilweise autonom fahrenden Landmaschinen kann besonders umweltfreundlich gewirtschaftet werden. Und in den Ställen unterstützen moderne Techniken dabei, das Tierwohl kontinuier-

lich zu verbessern – z. B. durch Gesundheitsmonitoring.

Sehen Sie vor dem Hintergrund der vielen Herausforderungen die Rolle der Landwirtschaft für die Ernährungssicherheit in Deutschland gefährdet?

Ernährungssicherheit ist fragil – deshalb muss alles daran gesetzt werden, die Versorgung mit Lebensmitteln strategisch anzugehen und auch als politisches Ziel zu erklären. In jüngster Zeit haben wir uns mit zahlreichen Verordnungsvorschlägen aus Brüssel konfrontiert gesehen, die sich in ihrer Pauschalität und mit ihrem Fokus auf Verbote nur so überbieten und wiederum lediglich zur Verlagerung der Erzeugung ins Ausland führen würden – und die erklärten Ziele somit effektiv konterkarieren. Hier erwarten wir ideologiefreie und pragmatische Konzepte. Ernährungssicherheit ist nicht selbstverständlich.

Unsere Betriebe brauchen zwingend passende Rahmenbedingungen, die ihnen eine wirtschaftliche Perspektive geben. Ansonsten werden immer mehr Betriebe aufgeben und die Erzeugung wird ins Ausland abwandern – wo zu deutlich geringeren Tierwohlstandards gewirtschaftet wird.

Fakten

Der Deutsche Bauernverband (DBV), 1948 gegründet, ist Unternehmerverband und Interessenvertreter für alle Landwirtinnen und Landwirte. Mehr als 90 Prozent aller 300.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sind Mitglieder, welche in 18 Landesverbänden organisiert sind.

Effizienz, Kosteneinsparung und Nachhaltigkeit durch Online-Plattformen

Wie funktioniert der Marktplatz hektar9?

hektar9 ist die führende Online-Plattform für die Buchung und das Anbieten von Maschinen und Dienstleistungen in der Land- und Forstwirtschaft. In nur wenigen Minuten kann eine Maschine oder Dienstleistung eingetragen oder online gebucht werden. Durch einen umfassenden Versicherungsschutz sind alle Maschinen auf der Plattform abgesichert.

Was sind die Vorteile einer Plattform für den Verleih von landwirtschaftlichen Maschinen?

Die Vorteile einer solchen Plattform sind vielfältig: Sie senkt Kosten, steigert die Effizienz und erhöht die Produktivität, da Landwirte Maschinen und Dienstleistungen nach Bedarf buchen können. Die Transparenz über verfügbare Maschinen und Dienstleistungen in der Region sowie einfache Buchungssysteme sparen Zeit und Verwaltungsaufwand.

Welche neuen Chancen eröffnet der Online-Verleih?

Der Online-Verleih eröffnet neue Chancen, indem er Landwirten die Flexibilität bietet, Lohnarbeit und Maschinenbedarf einfach online zu organisieren. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Kundenbewertungen fördert die Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung. Insgesamt trägt hektar9 zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft bei, während gleichzeitig die Kosten für den Kauf teurer Maschinen reduziert werden.

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Dr. Michael Reinicke über das Potenzial des Landmaschinen-Verleihs. Text: Thomas Soltau Foto: Presse Text: Armin Fuhrer Foto: DBV
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Dr. Michael Reinicke, Gründer & Geschäftsführer hektar9

Wege in die Landwirtschaft

Es gibt diverse Möglichkeiten, um zu qualifizierten Abschlüssen in der Agarwirtschaft zu gelangen. Und auch „on the job“ sollte das Lernen weitergehen.

Der klassische Einstieg mit oder ohne Abitur ist eine dreijährige duale Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb mit begleitendem Unterricht in der Berufsschule. Auf diese Weise können junge Menschen sich nicht nur zum Land-, Forst-, Fischoder Tierwirten ausbilden lassen, sondern auch zum Winzer, Pflanzen- oder Milchtechnologen oder zur Fachkraft Agarservice – unter anderem. Insgesamt 14 grüne Ausbildungsberufe gibt es, deren Inhalte, Vergütung und Abschlussprüfung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geregelt sind. Wer sich beispielsweise zum Landwirt ausbilden lässt, erfährt in drei Jahren alles rund um Pflanzenanbau, Tierhaltung, Maschinenbedienung, Bodenkunde und weiteren landwirtschaftlichen Themen. In Fort- oder Weiterbildungen lassen sich unzählige Themengebiete vertiefen, Wissen auffrischen und wertvolle Zusatzqualifikationen gewinnen. Neben Seminaren zum Erwerb spezifischer Kompetenzen bieten Fortbildungen für landwirtschaftliche Spezialberufe, die Meisterfortbildung oder der Besuch einer Fachhochschule die Möglichkeit weiterer Abschlüsse.

Das landwirtschaftliche Studium an einer Universität oder (Fach-)Hochschule bereitet die späteren Absolventen auf noch umfassendere Tätigkeiten in der Landwirtschaft oder einem ihr vor- oder nachgelagerten Bereich vor. So sind die Berufsmöglichkeiten und -Felder noch vielfältiger als die verschiedenen Studienrichtungen. Hierzu gehören Agrarwissenschaften, Landwirtschaft, Agrar-

technik, Tierwissenschaften, Pflanzenbau, Agrarökonomie und viele mehr. Diese Studiengänge vermitteln ein vertieftes Wissen über die verschiedenen Aspekte der Landwirtschaft und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf spezifische Bereiche zu spezialisieren –beispielsweise im Bereich der Pflanzenoder Tierproduktion, der Landtechnik oder der landwirtschaftlichen Betriebsund Volkswirtschaftslehre. Nach dem Studium können weitere Qualifikationsmaßnahmen wie Traineeprogramme oder Vorbereitungsdienste für konkrete Arbeitsfelder nötig werden. Am Ende der drei- beziehungsweise durchschnittlich fünfjährigen Studienzeit winken die international anerkannten Abschlüsse „Bachelor“ und „Master“. Neben avisierten Tätigkeitsfeldern in der landwirtschaftlichen Industrie, in der Forschung und Entwicklung, in der Verwaltung oder sonstigen Dienstleistungsbereichen studieren Viele auch mit dem Ziel einer späteren Hofübernahme. Zu den Zugangsvoraussetzungen vieler Hochschulen gehören oft Praktika im landwirtschaftlichen Sektor. Eine landwirtschaftliche Ausbildung vor dem Studium wirkt sich noch positiver auf die Hochschul-Bewerbung aus. Eine ideale Verknüpfung von Praxis und Theorie stellen duale Studiengänge dar. Dabei wird das Hochschulstudium mit einer ausgewählten fachbezogenen Berufsausbildung in einem landwirtschaftlichen Betrieb verknüpft. Ziel dieser Kombi ist es, eine akademisch hochwertige Ausbildung mit fundierter betrieblicher Praxis zu verbinden und durch die parallele Abwicklung Zeit einzusparen. Dafür gibt

Wer sich beispielsweise zum Landwirt ausbilden lässt, erfährt in drei Jahren alles rund um Pflanzenanbau, Tierhaltung, Maschinenbedienung, Bodenkunde und weiteren landwirtschaftlichen Themen.

DEULA-Nienburg – Partner Content

Fit für die Landwirtschaft der Zukunft

Technologischer Fortschritt verändert Arbeitswelt wie Ausbildung in der Landwirtschaft mit rasantem Tempo.

Die Transformation der Landwirtschaft ist in vollem Gange. Zahlreiche Arbeitsabläufe und -prozesse in der Landwirtschaft sind mittlerweile digitalisiert und automatisiert, sämtliche Technologien werden fortlaufend optimiert. Digitale Innovationen sorgen dafür, dass die Landwirtschaft nicht nur effizienter, sondern auch ressourcenschonender und umweltverträglicher wird. In vielen Bereichen hat der Öko-Landbau sogar ganz besondere Ansprüche an landtechnische Entwicklungen. Der technologische Fortschritt bewirkt einen stetigen Wandel der Arbeitswelt. Die veränderten Produk-

DEULA-Nienburg GmbH

tions- und Wirtschaftsverfahren, Betriebsstrukturen und -größen sowie Spezialisierungsformen erhöhen die Anforderungen an berufsspezifische Kompetenzen und müssen bereits in der Berufsausbildung Beachtung finden.

So besteht dann auch die größte Herausforderung der Deutschen Lehranstalt für Agrartechnik in Nienburg (DEULA-Nienburg) darin, die immer komplexer werdenden technischen Grundlagen bei gleichbleibender Unterrichtszeit zu beschulen. Den aktuell größten Bedarf verzeichnet die DEULA-Nienburg in der Berufssparte zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. In Nienburg durchlaufen jährlich 60 Auszubildende pro Ausbildungsjahr im Rahmen ihrer insgesamt 3,5-jähri-

gen Ausbildung eine bis zu dreiwöchige überbetriebliche Berufsausbildung. Die Anforderungen an die Azubis sind genauso hoch wie an die Ausbildungsstätten des dualen Systems. So hat sich nicht nur das Berufsbild des Landmaschinenmechatronikers in den vergangenen 20 Jahren stark gewandelt. Auf dem sechs Hektar großen Standort in Nienburg finden sämtliche Azubis in technisch modern ausgestattete Unterrichtshallen und Schulungsräume mit mehr als 9.000 Quadratmetern Fläche ideale Lernbedingungen.

Doch auch die Anforderungen an bereits ausgebildete landwirtschaftliche Fachkräfte und Betriebsleiter steigen, da diese sich immer wieder anpassen und weiterentwickeln müssen. Die DEULA deckt

Die Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik (DEULA) wurde 1926 gegründet und befindet sich seit 1962 am Standort Nienburg. Die drei Anteilseigner sind die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (60 %), der Landkreis Nienburg (25 %) und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen/Bremen e.V. (15 %). www.deula-nienburg.de

es verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Neben dem Zeitvorteil von circa einem Jahr und zwei Abschlüssen profitieren die Dual-Studierenden noch von einer Vergütung.

Fakten Umfassende Informationen über Ausbildung, Studium, Fort- und Weiterbildungen in den grünen Berufen bieten die Webseiten www.bildungsserveragrar.de/ bildungswege sowie www.agrarstudieren.de.

dies mit einem umfangreichen Fort- und Weiterbildungsprogramm für Erwachsene ab – vom Tagesseminar bis zu zweijährigen Umschulungsmaßnahmen wird alles geboten. Längst hat die Digitalisierung Einzug in die Unterrichtsmethoden der DEULANienburg gefunden: Bereits seit drei Jahren wird neben den Lehrgangsinhalten der Ausbildungsberufe der Landwirtschaft und Gartenbau unter anderem die Weiterbildung für Pflanzenschutz via E-Learning auf der eigenen Homepage angeboten.

Das Studium der Agrarwissenschaften verknüpft theoretische Vorlesungen mit praxisnahen Lehrveranstaltungen, bspw. im Labor oder auf dem Feld.
BERUFSEINSTIEG
18 INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

Turbo Krautabtötung

PESTIZIDENERSATZ

Wie effektiv und schnell die Sikkation mit Strom anstatt Chemie zur Vorbereitung seiner Kartoffelernte funktioniert, konnte ein Landwirt in Nordrhein-Westfalen testen.

Ganz schön gespannt war der Rommerskirchener Kartoffelbauer Heiner Müller, als er vergangenes Jahr eine in Deutschland entwickelte Maschinenlösung für die elektrische Krautabtötung zu Testzwecken auf den Hof gestellt bekam. Nach einer technischen Einweisung und Sicherheitsschulung durch den Hersteller sollte einer seiner Mitarbeiter auf einem Viertel von Müllers Anbaufläche das Kartoffelkraut behandeln, um die Kartoffeln vor der bevorstehenden Ernte schalenfest zu machen. Ganz ohne Chemie, nur mit Strom und einem flüssigen Leitmittel als Wirkungsverstärker. „Mir ging es hauptsächlich darum, dass ich eine relativ schnelle Krautabtötung hinbekomme. Schließlich sitzt einem als Landwirt immer die Zeit im Nacken, da man seine Pflan-

zen möglichst lange wachsen lassen will.“ Und das sind bei seinem Großbetrieb im Kartoffelbau nicht gerade wenig. Neben Zuckerrüben, Getreide und Feldgemüse kultiviert der nordrhein-westfälische Landwirt in 5. Generation Industriekartoffeln für die Produktion von Chips und Pommes Frites-Produktion

Umso erfreuter war der Landwirt, dass die Krautabtötung, die sogenannte Sikkation, mit der neuen Technologie in zehn bis 14 Tagen erledigt war, keine vorgeschriebenen Wartezeiten eingehalten werden mussten und mit der Rodung begonnen werden konnte. „Dadurch haben wir im Vergleich zur chemischen Verfahrensweise nur die Hälfte an Zeit gebraucht“, freut sich der 46-Jährige und ergänzt: „Wir sind zweimal innerhalb von sieben Tagen mit einer Geschwindigkeit von vier Stundenkilometern drübergefahren, um auf Nummer sicher zu gehen. Dieses Jahr werden wir ausprobieren, ob eine einzige Überfahrt ausreicht. Wenn das Kraut nicht allzu grün ist, müsste das klappen. Auf jeden Fall ist die Technik mittlerweile ausgereift, robust und effektiv.“

Den Durchblick bekommen

Innovative Vision KI ermöglicht die Gesundheitsüberwachung von Tierbeständen sowie die selektive Unkrautvernichtung.

Text: Kirsten Schwieger

Definitiv eine umweltfreundliche und weniger Wetterabhängige Alternative zu den chemischen Sikkationsherbiziden, welche er normalerweise für seine Kartoffelernte benötigt.

Ein Landwirt testete erfolgreich die Sikkation mit Strom anstelle von Chemikalien, um sein Kartoffelernte vorzubereiten, und war begeistert von der Effizienz und Geschwindigkeit dieser umweltfreundlichen Methode.

So wird er diesen Spätsommer abermals das Equipment für die ganze Erntesaison auf den Hof bekommen. Dieses besteht aus einem zapfwellengetriebenen Generator, welcher zur Stromerzeugung hinter seinen 240 PS starken Traktor gehängt wird. Über ein zwölf Meter breites Gestänge und spezielle Applikatoren wird die elektrische Spannung durch die Pflanzen geleitet, so dass die Wasserversorgung unterbrochen wird und die Pflanzen austrocknen. Um die Leitfähigkeit des Stroms in den Pflanzen zu verbessern, wird ein mit Wasser verdünntes Leitmittel ohne Eigenwirkung als Kontaktmittel zugegeben, 10 Liter pro Hektar. Definitiv eine umweltfreundliche und weniger wetterabhängige Alternative zu den chemischen Sikkationsherbiziden, welche er normalerweise für seine Kartoffelernte benötigt. „Das war der zweite Aspekt, auf den ich neben dem Zeitaufwand gespannt

war: Wie funktioniert die Sikkation ohne Chemie? Ich bin zwar kein Bio-Bauer aber da die EU-Kommission auf eine Halbierung chemischer Pestizide bis 2030 pocht, wird das Thema mittelfristig auch auf mich zukommen. Und ja: Die Krauttrennung hat auch ohne Chemie super funktioniert.“ Auch mit dem Ernteergebnis war der Landwirt zufrieden: Die Kartoffeln waren schalenfest und keine negativen Auswirkungen auf die Erntequalität oder die Bodenbeschaffung feststellbar.

Fakten

Eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent sieht die „Farm-toFork“-Strategie der Europäischen Kommission vor. Sie ist Teil des sog. „Green Deals“ und betont die Notwendigkeit eines fairen, gesunden und umweltfreundlichen Ernähungssystems. Die Kommission schlägt dazu in ihrem Verordnungsentwurf zum nachhaltigen Pflanzenschutz (SUR) vor, die Verwendung und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln bis zum Jahr 2030 EU-weit zu halbieren.

Wenn Künstliche Intelligenz (KI) Computern das Denken ermöglicht, erlaubt KI der Bildverarbeitung das Sehen, Beobachten und Verstehen (Vision KI). Sensoren sind dabei die Augen und Ohren der KI. Diese messen beispielsweise Schwingungen, Ströme und Temperaturen. Optische Systeme erfassen Daten wie Farbe, Kontur und Entfernung welche die KI präzise klassifiziert. Angereichert mit Informationen aus anderen Sensorsystemen wie Radar ergeben sich exakte, vollständige Bilder, welche sich auf vielfältige Weise in der Landwirtschaft einsetzen lassen. So lässt sich beispielsweise im Themenkomplex „Livestock Management“ der Gesundheitsstatus von Tieren überwachen und direkt beeinflussen. Kamera, Radar oder auch tragbare Sensoranhänger (Wearable Tags) wie Ohrmarken liefern dabei wichtige Vitalparameter wie Gruppenverhalten, Temperatur, Atemfrequenz oder Pulsvariabilität. Auch der Gang eines Tieres oder dessen Nahrungsaufnahme ermöglicht KI, Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand zu ziehen. Interessant ist Vision KI auch für den Bereich der selektiven Unkrautvernichtung. So nehmen beispielsweise Drohnen Bilder von überflogenen Feldern auf, identifizieren per KI Unkräuter und Schädlinge in Echtzeit und erstellen Applikationskarten für die selektive Behandlung. Spektrale Informationen und Infrarot erweitern den Erkenntnisgewinn für Düngungsbedarf, auch bei dicht gewachsenem oder verdecktem Unkraut. KI wird auch direkt auf autonomen Robotern eingesetzt, die die Felder nach Unkraut-, Schädlings und Krankheitsidentifizierung selbstständig bearbeiten. Für den jeweiligen Einsatz können jeweils die maßgeschneiderten, in der Cloud erstellten und aktualisierten Datenmodelle von Cloud-Servern heruntergeladen werden, so dass Sie optimal für ihren Einsatz gewappnet sind.

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Heiner Müller, Kartoffelbauer

Pflanzenschutz ohne Pestizide

EINBLICK

Um den Ertrag und die Qualität landwirtschaftlicher Kulturen zu sichern und teilweise auch zu steigern, gibt es Alternativen zum Einsatz von Glyphosat.

Text: Chan Sidki-Lundius

Foto: Adrian Infernus/unsplash

Das Staunen war groß: Anfang Juli hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Zulassung für das Pestizid Glyphosat als unbedenklich beurteilt. „Bei der Bewertung der Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt wurden keine kritischen Bereiche ermittelt, die Anlass zur Sorge geben“, heißt es in der jüngst veröffentlichten Neubewertung. Der in den 1970er-Jahren entwickelte Wirkstoff Glyphosat ist heute der am meisten verwendete Inhaltsstoff in Unkrautbekämpfungsmitteln weltweit. Er kommt vor allem in sogenannten Breitbandherbiziden vor, die unerwünschte Pflanzen – so auch wild wachsende Pflanzen – töten. Ob Glyphosat krebserregend ist, Leber-und Stoffwechselerkrankungen begünstigt und die Fruchtbarkeit beeinflusst, darüber wird heftig diskutiert.

Fest steht, dass das Pestizid umstritten ist wie kein anderes Pflanzenschutzmittel. Wissenschaftler, Umweltschützer und -verbände kritisieren vor allem die Auswirkungen von Glyphosat auf die Artenvielfalt: Insekten und Feldvögeln entziehe es die Nahrungsgrundlage und auch für Säugetiere und den Menschen stelle Glyphosat ein hohes Risiko dar.

An Alternativen zu Glyphosat mangelt es nicht. Biologische Pflanzenschutzmittel wie die schnell wirkende Pelargonsäure gehören dazu. Die als gut abbaubar geltende Fettsäure wird aus Rapsöl gewonnen und zerstört die Zellstruktur störender Pflanzen. Eine schädliche Wirkung auf Mensch und Natur ist bislang nicht bekannt. Und auch Resistenzen hat man bei der Pelargonsäure noch nicht festgestellt. In der biologischen Landwirt-

schaft darf das Bio-Herbizid allerdings nicht eingesetzt werden. Denn hier sind chemisch-synthetische Pestizide verboten.

Eine vom Ecologic Institut im Auftrag des BUND erstellte Studie gibt einen Überblick über nicht-chemische Pflanzenschutzmaßnahmen. Sie alle haben zum Ziel, die Widerstandskraft der Kulturpflanzen zu stärken und diese weniger anfällig gegenüber Krankheiten, Schädlingen – und konkurrenzfähiger in Bezug auf unerwünschte Beikräuter – zu machen.

Ackerbauliche Maßnahmen, zum Beispiel eine vielseitige Fruchtfolge, das Anlegen von Mischkulturen, Zwischenfrüchte, Untersaaten und eine gezielte Sortenwahl gehören zu den vorbeugenden, indirekten Maßnahmen. Dies gilt auch für das Anlegen von landwirtschaftlichen Strukturelementen: Hecken, Baumreihen und Blühstreifen fördern die Lebensbedingungen und damit die Ansiedlung von Nützlingen. Physikalische und biologische Maßnahmen zählen zu den direkten Pflanzenschutzmaßnahmen. Hierunter fallen die mechanische und thermische Unkrautbekämpfung sowie die physikalische Saatgutbehandlung. Auch der Einsatz von Makro- und Mikroorganismen hat gemäß der Studie Potenzial, chemisch-synthetische Pestizide zu ersetzen. Mit der gezielten Ansiedelung von Insekten, Spinnen und Nematoden lasse sich so manchem Schädlingen auf den Leib rücken. Und wie sieht es mit dem wirtschaftlichen Potenzial der Maßnahmen aus? Mit Blick auf Einzelwirkstoffe wie Glyphosat können laut Studienlage unter guten landwirtschaftlichen Bedingungen sogar Kosteneinsparungen möglich sein.

Elektrisierende Innovation

Die Kombination von Strom mit einem widerstandssenkenden Leitmittel beseitigt Pflanzen effektiv und rückstandsfrei.

Text: Kirsten Schwieger, Foto: Presse

Physikalische und biologische Maßnahmen zählen zu den direkten Pflanzenschutzmaßnahmen. Hierunter fallen die mechanische und thermische Unkrautbekämpfung sowie die physikalische Saatgutbehandlung.

Hecken, Baumreihen und Blühstreifen fördern die Lebensbedingungen und damit die Ansiedlung von Nützlingen.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Alternative zu chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren wird die elektrische Pflanzenkontrolle immer relevanter. Hierbei wird elektrischer Strom durch die Pflanzen geleitet, um Beikraut, Kartoffelkraut oder zum Beispiel Gründüngung gezielt durch Unterbrechung der Wasserversorgung abzutöten. Ein zapfwellengetriebener Generator erzeugt Strom, der in kontrollierte Gleichspannung umgewandelt wird. Spezielle Applikatoren leiten den Strom durch die Pflanzen, je nach Applikatortyp auch bis in die Wurzeln. Die Pflanzen vertrocknen ohne Erhitzung, chemische Rückstände und Bodenbewegung. Je nach Einsatzbereich wird das Verfahren durch spezielle Applikatoren und Arbeitsprofile optimiert. Da die Wirkung bei der Behandlung sofort eintritt, ist die Abhängigkeit von Wind und späterem Wetter generell gering. Dass hier mittlerweile Arbeitsbreiten bis zu zwölf Metern möglich sind, liegt an der vor der Strombehandlung aufgesprühten Kontaktflüssigkeit, die den Widerstand zwischen Applikator und Pflanzen stark senkt und die Effizienz erhöht. Auch die Geschwindigkeit (meist 4-6 Stundenkilometer), bei welcher der Strom appliziert wird, wirkt sich auf das Ergebnis aus, da statt Chemie jetzt elektrische Energie auf dem Feld verteilt wird. Somit gibt es mit der elektrischen Pflanzenkontrolle eine echte Innovation, um die Toolbox der Landwirte mit den chemischen, thermischen und mechanischen Verfahren gezielt und nachhaltig zu ergänzen.

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Wachstum garantieren Landwirtin aus Leidenschaft

ZUKUNFT

Angesichts des Klimawandels, begrenzter Ressourcen und der Notwendigkeit, die Umweltauswirkungen zu minimieren, ist die nachhaltige Landwirtschaft zum Schlüssel für die Zukunft geworden.

Derzeit leben über 8 Milliarden Menschen auf der Erde, und diese Zahl wird voraussichtlich bis 2050 noch deutlich steigen. Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, müssen die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert oder zumindest stabil bleiben. Nicht einfach, denn Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen beeinflussen die Ernte negativ. Unsere Landwirtschaft sollte deshalb widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels werden.

Auch die Verfügbarkeit von Wasser und Ackerland nimmt ab, während die Nachfrage steigt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser knappen Ressourcen ist von entscheidender Bedeutung. Konventionelle Landwirtschaftspraktiken haben negative Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Bodenerosion, Wasserverschmutzung und Artenverlust. Die Umstellung auf nachhaltige Praktiken wie ökologischen Landbau, Fruchtwechsel und den Einsatz von pflanzlichen Deckfrüchten wird die Bodenqualität verbessern und den Ertrag langfristig sichern. Ein weiterer Schritt ist der Einsatz von moderner Technologie.

Smart Farming, Digital Farming oder Precision Farming: Um zukunftsfähig zu bleiben, führt kein Weg an digitalen Lösungen vorbei. Präzise Landwirtschaft, satellitengestützte Überwachung und künstliche Intelligenz können Erträge maximieren –dadurch lassen sich Ressourcen effizienter nutzen. Dafür bedarf es aber regelmäßiger Schulungen sowie finanzieller sowie politischer Unterstützung, damit die Umstellung gelingt. Durch die Kombination von nachhaltigen Praktiken, Technologie und dem Engagement der Verbraucher können wir diese Herausforderung erfolgreich meistern – so und eine nachhaltige Zukunft für die Landwirtschaft sichern.

Konventionelle Landwirtschaftspraktiken haben negative Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Bodenerosion, Wasserverschmutzung und Artenverlust.

EINBLICK

Agrar-Influencerin Marie Hoffmann über Rollenbilder, Ausbildungswege und Herausforderungen in der Landwirtschaft – der für sie tollsten Branche der Welt.

Text: Kirsten Schwieger

Foto: Presse

Bist du ein Landmädel?

Ja, ich bin mit der Landwirtschaft großgeworden. Zwar nicht auf einem elterlichen Betrieb, aber mein Großvater war damals tätig auf Haus Düsse, der Versuchs- und Bildungsstätte der Landwirtschaftskammer NRW und hat mich damals schon immer mit zu den Landwirten in der Region genommen. Ich habe dann früh angefangen auf den Betrieben in der Soester Börde auszuhelfen und Praktika zu machen – sowohl im Tierbereich als auch im Ackerbau.

Warum hast du Agrarwirtschaft studiert und womit verdienst du heute dein Geld?

Ich habe schon früh in der Schule und bei Berufsberatungen geäußert, dass ich etwas im landwirtschaftlichen Bereich machen möchte. Dafür wurde ich zunächst belächelt und mir wurde gesagt, ich solle mit meinem 1er-Abi was Vernünftiges studieren. Doch was gibt es Vernünftigeres, als Lebensmittel zu produzieren und damit die Basis unseres Lebens abzusichern? Landwirtin ist so ein toller Beruf, der so viele Wissenschaften vereint – von Naturwissenschaften über die Technologie bis fast schon zur Tiermedizin. Mit meinem Master in Agrarwirtschaft leite ich heute zusammen mit einem Freund und dessen Vater deren Ackerbaubetrieb.

Gibt es ein Nachwuchsproblem bzw. Fachkräftemangel in der Landwirtschaft?

Absolut. In den handwerklichen Berufen gibt es definitiv einen Fachkräftemangel. Gute, ausgebildete Leute zu finden, ist für viele Familienbetriebe sehr schwer, weil sie gar nicht in der Lage sind, diese angemessen zu bezahlen. Aufgrund der schlechten Bezahlung und gesellschaftlichen Akzeptanz sind diese Berufe nicht sonderlich beliebt. Auch die Hofnachfolge ist schwierig. Ich kenne viele Landwirte aus der Generation meiner Eltern, die es ihren Kindern schon gar nicht mehr empfehlen, den Hof zu übernehmen. Weil sie Angst haben, dass diese den Vorurteilen und dem psychischen Druck nicht standhalten können. Von fehlender Planungssicherheit ganz zu schweigen.

Sind Frauen in der Landschaft noch unterrepräsentiert oder sogar benachteiligt?

Tatsächlich ist es eine sehr männerdominierte Branche, die noch sehr von traditionellen Rollenbildern geprägt ist. Insbesondere der Pflanzenbau und der Technikbereich. Im Tierbereich sehen wir da schon einen Wandel. Als

Frau mit Fachwissen muss „man“ sich immer ein bisschen mehr beweisen und es ist manchmal schwierig, sich durchzusetzen.

Wie lassen sich junge Menschen für die Landwirtschaft begeistern?

Am besten viel vorleben, ganz besonders in der Familie und der Schule. Aber auch über die Probleme und Missstände sprechen, um eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft anzustoßen beispielsweise über Social Media, so wie ich das mache. Mein Beweggrund, AgrarInfluencerin zu werden, war, die Fragen und auch Vorurteile meiner Bekannten zu klären. Heute erreiche ich mit meinen kurzen Erklär-Videos mehr als 440.000 Follower.

Ausbildung, Studium, Duales Studium: Wie den passenden Weg finden?

Also ich würde tatsächlich jedem eine Ausbildung empfehlen, auch und gerade vor dem Studium. Weil das einfach so eine intensive Zeit ist, bei der man sich richtig in den Betrieb hineinarbeitet und auch das Betriebswirtschaftliche dahinter versteht. Es ist halt ein sehr praxisnaher Sektor, Theorie und Praxis lassen sich nicht wirklich voneinander trennen. Eine Alternative zu einer verkürzten Ausbildung vor dem Studium ist das Duale Studium.

Marie Hoffmann erreicht allein über Instagram 443.000 Menschen. Sie klärt Verbraucher wie auch Landwirte dort über die ganzheitlichen Facetten der Landwirtschaft auf.

Fakten

Klimaresilienz, Tier- und Artenschutz sind nur einige der Themen, für die sich Marie leidenschaftlich einsetzt. Agroforst, also die bewusste Kombination von Landund Forstwirtschaft auf derselben Produktionsfläche, steht sogar auf ihrer persönlichen Agenda. Genauso wie Agri-PV für Sonderkulturen, um Beschattungsvorteile für Beeren auszunutzen und gleichzeitig nachhaltig Strom zu erzeugen.

Text: Thomas Soltau Foto: Jeremy Bishop/unsplash
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Marie Hoffmann, Agrar-Influencerin

Der digitalisierte Acker

Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, um gute Ernteerträge zu garantieren. Die sensorgestützte Applikation von Dünger, Wachstumsregulatoren und P� anzenschutzmitteln ermöglichen ökonomischen und ökologischen Erfolg.

Die wachsende Weltbevölkerung und die Nachfrage nach Agrarprodukten zwingen die Branche zum Umdenken. Präzisionslandwirtschaft – Precision Farming – erweist sich dabei als wegweisender Ansatz, der die Landwirtschaft revolutioniert und eine nachhaltige Zukunft der Branche ermöglicht. Diese innovative Möglichkeit zur Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen, bei der moderne Technologien und Datenanalyse zum Einsatz kommen, steigert die Effi zienz und Produktivität.

Der Ansatz basiert auf der Idee, dass jede Parzelle Land einzigartige Bedingungen aufweist, die sich auf das Pfl anzenwachstum und die Ernteerträge auswirken. Statt das gesamte Feld homogen zu behandeln, wird bei der Präzisionslandwirtschaft jeder Quadratmeter individuell bewirtschaftet, um die Ressourcen optimal zu nutzen. Bei ISARIA wird hochpräzise Sensortechnik mit innovativem, pfl anzenbaulichem Know-how zu einem System für intelligentes Bestandsmanagement kombiniert, wie Geschäftsführerin Ursula Fritzmeier, von Fritzmeier Umwelttechnik, betont.

Wie lässt sich mit ISARIA-Produkten, e�zienter und nachhaltiger in der Landwirtschaft arbeiten?

malen Applikationsmenge wird diese an das Anbaugerät übermittelt und ausgebracht. In der Online-Anwendung ISARIA CONNECT können die Daten zudem dokumentiert und ausgewertet werden.

Precision Farming hilft Landwirten dabei, präziser zu wirtschaften.

Ist das auf jeder Fläche möglich?

Ja, die Nutzung des Sensors ist generell auf jeder Fläche möglich. Die Böden unterscheiden sich in ihrer Qualität und bieten auch unterschiedliche Ertragspotenziale. Unser System erkennt automatisch den individuellen Bedarf der Pfl anzen und sorgt dafür, dass genau so viel ausgebracht wird, wie die Pfl anze aufnehmen kann. So werden keine Ressourcen verschwendet und die Erträge maximiert.

Warum bieten Sie mit ISARIA eine sensorbasierte Applikation an?

das System schnell auf Veränderungen. Die digitale, datenbasierte Entscheidungsfi ndung führt zu einer ganzheitlichen Betriebsführung.

Welche Ertragsvorteile haben Landwirte gegenüber konventionellen Methoden?

Das ist immer je nach Bodenart abhängig von der Bodenbeschaffenheit und den Kulturen. Verfügt man über 50 Hektar, dann kann man einen wirtschaftlichen Vorteil von bis zu 10.000 Euro pro Jahr erzielen. Das ist schon mal was. So ein Sensor rechnet sich sehr schnell und bringt eigentlich nur Vorteile.

Sensordaten zeigen den tagesaktuellen Zustand der P� anzen: Dunkelgrüne Zonen bedeuten einen hohen Sticksto� gehalt, der Bestand ist gut gesättigt und verspricht einen hohen Ertrag, je heller der Bereich, desto geringer ist der Sticksto� gehalt und damit das Ertragspotenzial der P� anzen.

ISARIA

Das ISARIA-System unterstützt den Landwirt auf dem Weg in die Zukunft, damit er die aktuellen Herausforderungen meistern kann und sowohl ökologisch als auch ökonomisch erfolgreich ist. Durch Smart Farming versorgen wir den Pflanzenbestand mit dem, was er wirklich braucht und ebnen so den Weg in die digitale Landwirtschaft. Applikationsmittel werden mit den Pflanzensensoren ISARIA PRO Compact und ISARIA PRO Active dank intelligenter Messungen und Berechnungen präzise an der Stelle im Schlag ausgebracht, wo sie benötigt werden. Sämtliche Daten werden in Echtzeit an das Terminal des Schleppers übertragen und nach Berechnung der opti-

Es gibt die Applikation mit Satellitenkarten. Das können wir mit unseren Systemen auch. Jedoch sind Satellitenbilder nicht immer verfügbar, wie bei Bewölkung. Dann lässt sich womöglich nicht gezielt düngen. Auch enger Baumwuchs am Feld kann die Daten verfälschen. Wenn ich aber den Sensor einsetze, kann ich sofort und zu jeder Tageszeit loslegen und Witterungsbedingungen stören mich nicht und diese Art der Applikation ist präziser. Die Sensoren messen direkt bei der Überfahrt den aktuellen und tatsächlichen Versorgungszustand – ohne große Vorarbeit, was für den Landwirt eine große Arbeitserleichterung und Zeitersparnis bedeutet. Dank Echtzeit Monitoring reagiert

Um zukunftsfähig zu bleiben, führt kein Weg an digitalen Lösungen vorbei. Präzision in der Teil� äche, Produktivität und E�zienz sind die Schlagworte der heutigen, modernen Landwirtschaft. Das ISARIASystem versorgt den P� anzenbestand mit dem, was er wirklich braucht. Hochpräzise Sensortechnik wird mit innovativem p� anzenbaulichen Know-how zu einem System vereint. isaria-digitalfarming.com

Die Betriebe stehen unter einem enormen wirtschaftlichen Druck, sollen aber gleichzeitig umweltfreundliche und nachhaltige Bodenbewirtschaftung betreiben. Wie sehen Sie die Zukunft der Landwirtschaft?

Ich bin davon überzeugt, dass der Landwirt künftige Herausforderung meistern kann. Viele Landtechnikunternehmen beschäftigen sich bereits länger mit der Problematik, Ökologie mit Ökonomie zu verbinden und betreiben einen großen Aufwand in der Entwicklung. Sie sind Innovationstreiber, weil es auch diesen Unternehmen am Herzen liegt, dass die Landwirte moderne Werkzeuge an die Hand bekommen, um die Digitalisierung zu meistern. Denn ohne zukunftsorientierte Landwirtschaft wird es kaum möglich sein, die Ernährungssicherheit für die wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten.

ISARIA
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Nachhaltige Bodenwirtschaft wird zur Norm Biogas verbindet Ökonomie und Ökologie

GRÜNER WANDEL

Gesunde Gesellschaft, gesunder

Planet: Eine auf Nachhaltigkeit und Ökologie ausgerichtete Landwirtschaft steht im Zentrum des „Green Deals“.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Hier setzt der Grüne Deal der EU an. Er sieht vor, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Um dies zu erreichen, ergreift die EU verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, zur Emissionsreduktion und zur Förderung der grünen Wirtschaft. Sie alle sollen dazu beitragen, den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu schaffen.

Ein nicht unerheblicher Teil der groß angelegten Strategie betrifft die Landwirtschaft. So zielt der Green Deal unter anderem auf die Stärkung der regionalen Produktion, auf die Minderung von Treibhausgasen im Zuge eines verstärkten Ökolandbaus sowie auf die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern ab. So soll der Einsatz chemischer Pestizide in der EU bis 2030 halbiert werden. Ferner sind mehr Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Biodiversität gefordert.

In den letzten Monaten ist weitere Bewegung in den Green Deal gekommen. Mit einer Richtlinie zur Bodenüberwachung werden die Weichen gestellt, um die Böden bis 2050 in einen gesunden Zustand zu versetzen. Hintergrund: 60 bis 70 Prozent der Böden in der EU sind aktuell nicht gesund. Zudem fällt jedes Jahr eine Milliarde Tonnen Boden der Erosion zum Opfer. Geplant ist, Daten zur Bodengesundheit zu erheben und diese Landwirten und anderen Bodenbewirtschaftern zur Verfügung zu stellen. Die Daten sollen dabei helfen, die am besten geeigneten Behandlungsmethoden umzusetzen, um die Bodenfruchtbarkeit und Erträge zu verbessern und zugleich den Wasser- und Nährstoffverbrauch zu senken. Zusätzlicher Vorteil: Gesunde Böden und bessere Daten eröffnen Landwirten und Bodenbewirtschaftern zusätzliche Einkommensquellen, etwa Vergütungen für Carbon Farming oder Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen.

Resilientere Lebensmittelsysteme dank neuer genomischer Verfahren

In den Fokus gerückt sind auch neue genomische Verfahren (NGT). Sie ermög-

60 bis 70 Prozent der Böden in der EU sind aktuell nicht gesund. Zudem fällt jedes Jahr eine Milliarde Tonnen Boden der Erosion zum Opfer.

Der Green Deal zielt unter anderem auf die Stärkung der regionalen Produktion, auf die Minderung von Treibhausgasen im Zuge eines verstärkten Ökolandbaus sowie auf die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern ab.

lichen die Entwicklung von klima- und schädlingsresistenten sowie besonders ertragreichen Pflanzensorten, die wenig Düngemittel und Pestizide brauchen. Dadurch können der Einsatz und die Risiken von chemischen Pestiziden halbiert und die Abhängigkeit der EU von Agrarimporten verringert werden. Gemäß dem Vorschlag werden zwei Kategorien von mit NGT gewonnenen Pflanzen eingeführt: NGT-Pflanzen, die mit in der Natur vorkommenden oder konventionellen Pflanzen vergleichbar sind, und stärker modifizierte NGT-Pflanzen. Pflanzen der ersten Kategorie müssen vor der Nutzung gemeldet werden, Pflanzen der zweiten Kategorie den umfassenderen Prozess der GVO-Richtlinie durchlaufen. So soll eine konsequente Überwachung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von NGT-Produkten sichergestellt werden.

ENERGIEERZEUGUNG

Biogas ist wieder mehr in den Fokus des politischen Interesses gerückt. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Text: Chan Sidki-Lundius

Foto: Presse

Biogas erzeugt klimafreundlichen Strom, Wärme und Kraftstoff. Zudem ist die Stromerzeugung aus Biogas witterungsunabhängig und kann flexibel eingesetzt werden, sollten Windund Sonnenenergie gerade nicht zur Verfügung stehen. So sorgt Biogas für Stabilität im Stromnetz der Erneuerbaren Energien.

Für Biogas spricht auch, dass es speicherbar ist und am Ende ein guter Dünger entsteht. Dabei braucht Biogas weniger Fläche, als viele denken. Derzeit wachsen auf etwa 1,4 Millionen Hektar Energiepflanzen. „Der Anbau der Energiepflanzen hat zu einer deutlichen Stabilisierung des Einkommens in der Landwirtschaft beigetragen. Landwirte profitieren davon, dass sie die selbst produzierten Energiepflanzen zu Strom und Wärme oder Biomethan veredeln und damit höhere Erlöse für ihr Produkt erzielen können. Damit bieten Biogasanlagen vielen Bauern ein sicheres Standbein, das vor allem in Zeiten niedriger oder schwankender Agrarpreise das Einkommen sichert“, sagt Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas.

Dass für Biogas nur Mais angebaut wird, ist ein noch immer weit verbreitetes Vorurteil. Denn fast jede Pflanze kann in Biogasanlagen vergoren werden. Mais hat jedoch den Vorteil, dass er so viel Biomasse erzeugt wie kaum eine andere Pflanze. Zudem hat Mais einen geringen Wasser- und Pflanzenschutzmittelbedarf – und er bildet viel Gas. Das macht ihn zu einer idealen Pflanze für Biogas-Anlagenbetreiber. Dennoch werden zunehmend auch mehrjährige Alternativen zum Mais angebaut. Ökologisch wertvoller als Mais sind beispielsweise Wildpflanzenmischungen, aber auch die Durchwachsene Silphie. Sie haben eine positive Wirkung auf Insekten, Wildtiere und die Bodengesundheit –und damit großes Potenzial, Biodiversität, Artenvielfalt und Artenschutz in der Agrarlandschaft zu fördern. „Für den Landwirt bedeutet der Anbau alternativer Energiepflanzen Mindereinnahmen im Vergleich zum Mais. Zur Förderung ökologisch wertvoller Maßnahmen ist die Politik gefordert, hier einen entsprechenden rechtlichen...

Der Einsatz chemischer Pestizide in der EU soll bis 2030 halbiert werden. Ferner sind mehr Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Biodiversität gefordert. Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Scotty Turner/unsplash Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer Fachverband Biogas e. V.
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Neue Wege durch Biostimulanzien

Die Landwirtschaft soll nachhaltiger werden. Biostimulanzien können die Antwort auf die Green Deal-Reduktionsziele werden.

Green Deal-Vorgaben, Düngeverordnung, Forderungen nach nachhaltig eingesetzten Ressourcen sowie die klimatischen Veränderungen stellen die Landwirtschaft vor immer neue Herausforderungen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an pfl anzlichen Futtermitteln sowie landwirtschaftlicher Rohstoffe als alternativer Energielieferant. Als Lösung gibt es zwei Wege: Mehr Flächen landwirtschaftlich zu nutzen oder die Steigerung der Produktion auf bereits genutzten Flächen. Ersteres ist aufgrund der Flächenknappheit durch Industrialisierung und unterschiedliche Bodenqualitäten nicht beliebig erweiterbar und geht zudem zulasten natürlicher Schutzgebiete und Biotope. Ziel sollte es daher sein, vorhandene Flächen

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Produkte zu entwickeln, welche von unseren Landwirten als Hilfsmittel eingesetzt werden, um das Gleichgewicht in landwirtschaftlichen Systemen wiederherzustellen. Das Bodenleben ist einer der Schlüssel für gesunde P�anzen.

so effi zient und gleichzeitig nachhaltig wie möglich zu bewirtschaften. Ressourceneffizienz heißt das Gebot der Stunde.

Der Schweizer Hersteller Penergetic International AG setzt sich seit über 20 Jahren mit Produkten für eine intelligente Landwirtschaft dafür ein, eine positive Veränderung für Mensch, Tier und Umwelt voranzutreiben. Dazu hat das Unternehmen eine biotechnologische Lösung entwickelt, die eine effi ziente und optimale Nutzung der natürlichen Ressourcen ermöglicht. Im Gespräch mit Daniel Plocher, Mitgründer von Penergetic und Geschäftsführer bei der Landesvertretung Deutschland der Penergetic International AG, Penergetic Vertrieb Deutschland e. K.:

Herr Plocher, wie können bestehende Flächen besser genutzt werden?

Der Boden ist das wichtigste Kapital der Landwirtschaft. Er ist Grundlage für eine gesunde Pfl anzenernährung. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Produkte zu entwickeln, welche von unseren Landwirten als Hilfsmittel eingesetzt werden, um das Gleichgewicht in landwirtschaftlichen Systemen wiederherzustellen. Das Bodenleben ist einer der Schlüssel für gesunde Pfl anzen. Daher entwickeln wir Biostimulanzien, keinen Dünger; regen also die vorhandene Biologie an und gehen somit die Ursachen der gestörten Prozesse als ganzheitlichen Ansatz an.

Wie helfen Penergetic-Produkte?

Penergetic Boden stimuliert das gesamte Edaphon (das im Boden lebende) und fördert damit die Grundlage optimaler Pfl anzenernährung und -gesundheit. Die Bodenfruchtbarkeit wird verbessert und auch die Wasserhaltefähigkeit optimiert. Penergetic Pfl anzen stimuliert das Wachstum und die Wurzelbildung. Die für die natürliche Pfl anzenernährung wichtige Symbiose Wurzel-Mykorrhiza wird angeregt, womit mineralische Düngemittel eingespart werden können. Die Pfl anzen sind Kälte- und Trockenstressresistenter. Wichtig für den Landwirt ist, dass er die Bodenbiologie schonen und regenerieren kann, ohne Ertragseinbußen zu befürchten. Penergetic Produkte sind Bausteine, sie stimulieren, regen an und unterstützen.

Also mehr Ertrag durch optimierte Wurzel-, Blatt- und Blütenbildung durch die Behandlung mit Penergetic. Können Sie Anwendungsergebnisse oder Zahlen nennen?

Das Ziel des Einsatzes von Penergetic Produkten ist nicht der quantitative Mehrertrag, sondern vielmehr die Ressourcenschonung bei gleichbleibenden Erträgen. Auch unter angepassten klimatischen Bedingungen.

Um den Landwirt auch hierzulande bei der Entscheidung für den Einsatz von Biostimulanzien zu unterstützen, haben wir einen praxisorientierten Langzeit On-Farm-Versuch durchführen lassen.

Sie haben in einem langjährigen Feldversuch auch selbst getestet?

Die Penergetic Boden- und P� anzenprodukte helfen, die Bodenfruchtbarkeit und das P� anzenwachstum zu verbessern. Ohne Ertragseinbussen kann mit Penergetic der mineralische Dünger reduziert werden.

Penergetic

Seit über 20 Jahren setzt sich die Penergetic dafür ein, dass eine positive Veränderung für Mensch, Tier und Umwelt vorangetrieben wird. www.penergetic.com

2020 wurde eine Studie über In-vitroAktivierung des mikrobiellen Wachstums im ‚Journal of Agricultural and Environmental Sciences‘ veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt eindrucksvoll die signifi kante Vermehrung von wichtigen Bodenpilzen. Eine Grundlage für optimiertes Pfl anzenwachstum. Im gleichen Journal wurde eine weitere Studie über die Bedeutung der Mykorrhizierung und Hitzestressbedingungen unter Zuhilfenahme von technologischen Hilfsmitteln veröffentlicht. Die Symbiose Mykorrhiza-Wurzel stellt eine der wichtigsten Grundlagen gegenüber Wassermangel und Trockenheit dar.

Unser Produktsystem wird weltweit in den verschiedensten Bereichen der Landwirtschaft erfolgreich eingesetzt. Um den Landwirt auch hierzulande bei der Entscheidung für den Einsatz von Biostimulanzien zu unterstützen, haben wir einen praxisorientierten Langzeit On-FarmVersuch durchführen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass Penergetic in der Lage ist, den Ertrag zu steigern, wenn keine Düngerminderung vorgenommen wird. Penergetic kann den Ertrag halten, wenn eine 30-prozentige Düngerreduzierung durchgeführt wird. Dies war auch über mehrere Jahre möglich. Wichtig ist das Timing der Düngerminderung bei Kulturen mit hohen Qualitätsansprüchen.

Penergetic – Partner Content
Daniel Plocher, Co-Founder Penergetic & Geschäftsführer bei der Landesvertretung Deutschland der penergetic International AG, penergetic Vertrieb Deutschland e. K.
Control Penergetic p 25 contentway.de INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

Die Proteinwende ist eingeläutet

2017 war es endlich soweit: Da wurden Insekten als Futtermittel für Nutztiere in der EU zugelassen, zunächst für Fische, wenig später dann auch für Schweine und Hühner.

Text: Chan Sidki-Lundius

Foto: Analuisa

Um ihre Schweine und ihr Geflügel ausreichend mit dem für die Tiere so wichtigen Eiweiß (Protein) zu versorgen, müssen deutsche Tierhaltungsbetriebe auf den Import nicht nur von Fischmehl, sondern auch von Soja, das hauptsächlich aus Südamerika und den USA kommt, zurückgreifen. Doch sowohl der Anbau als auch der Transport von Soja bringen Umwelt- und Klimaprobleme mit sich. Für den Anbau von Soja müssen beispielsweise auch die für unseren Planeten so wichtigen Regenwälder gerodet werden. Um die Abhängigkeit von Soja zu minimieren, wurde dann in den letzten Jahren der hiesige Anbau von Ackerbohnen, Erbsen und heimischem Soja ausgebaut – und vermehrt Raps- und Sonnenblumenschrot verfüttert. Doch all das ist nicht ausreichend, um den Eiweißbedarf in der Nutztierhaltung zu decken. Insofern ist es nur verständlich, dass immer mehr Landwirte auf Insekten basierendes Futtermittel für ihre Nutztiere setzen.

Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Einerseits sind die gegenüber

Krankheitserregern nahezu unempfindlichen Insekten eine ausgezeichnete Eiweißquelle. Ihr Eiweißgehalt von 50 bis 60 Prozent liegt sogar über dem von Soja. Aber auch die Qualität des Insekten-Proteins ist herausragend. Darüber hinaus spricht für Insekten als Nutztierfuttermittel, dass ihre Aufzucht klimaschonender als die von importiertem Soja ist und im Vergleich zur traditionellen Viehhaltung nur minimale Ressourcen erfordert. Ein Grund dafür: Die in speziellen Mastanlagen aufwachsenden Insekten kommen als Nahrungsquelle mit heimischen Reststoffen aus und benötigen kaum Platz – also überhaupt keine landwirtschaftlichen Flächen. Außerdem fallen keine langen Transporte an, wenn die Insekten in der Region erzeugt werden.

Für Insekten sprechen weiterhin die kurzen Mastzeiten und hohen Reproduktionsraten. Per Gesetz sind in der EU bislang nur sieben Insektenarten erlaubt: die Soldatenfliege, die Stubenfliege, der Mehlkäfer, der Getreideschimmelkäfer, das Heimchen, die Kurzflügelgrille und die Steppengrille. Bei den Käfern und

den Fliegen der genannten Arten werden die Larven verfüttert, bei den Grillen die erwachsenen Tiere – allerdings nur an Tiere, die von Natur aus (auch) Tierisches fressen und gut verwerten können. Besonders gut für die Zucht geeignet ist die schwarze Soldatenfliege. Sie entwickelt sich auch in Umgebungen mit einer hohen Larvendichte gut. Nach der Eiablage dauert es etwa eine Woche, bis die Larven „geerntet“ werden können. Da die ausgewachsene Fliege keinen Mund hat, haben die Larven bereits die gesamte Energie und alle Nährstoffe aufgenommen, die sie für ihr Leben benötigen. Sie lassen sich daher bestens zu wertvollem Protein und auch zu Lipiden verarbeiten.

Ihr Eiweißgehalt von 50 bis 60 Prozent liegt sogar über dem von Soja. Aber auch die Qualität des Insekten-Proteins ist herausragend.

Bisher gibt es jedoch nur sehr wenige Unternehmen in Deutschland, die Insekten als Futtermittel für Nutztiere erzeugen. Neu ist, dass Landwirte in hochautomatisierten Mastanlagen für Insektenlarven ihr eigenes Eiweißfuttermittel direkt im heimischen Betrieb erzeugen können. Solange die gesamte Produktionskette gemäß den geltenden Bestimmungen erzeugt werde, seien aus Insekten gewonnene tierische Proteine als „sichere Futtermittel“ für Tiere in Aquakulturen sowie für Schweine und Geflügel anzusehen, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU im Frühjahr dieses Jahres.

Für die Landwirte ist es vielerlei Hinsicht vorteilhaft, auf Insekten basierendes Futter mit einem hohen Proteinanteil zu nutzen. So sparen sie teilweise bis zu 30 Prozent ihrer Kosten für Futtermittel ein. Gleichzeitig können sie ihre Nachhaltigkeitsbilanz deutlich verbessern. Und schließlich können sie ihren wertvollen Boden sinnvoll nutzen und ihre Tiere mit gesundem Protein versorgen. Wenn das keine gute Perspektive ist!

INSEKTEN 26 INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFT

Insekten als regionale Eiweißquelle

Auch für Futtermitteleiweiße hat die regionale Herkunft in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Landwirte richten ihre Betriebe zunehmend auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft aus und Regionalität spielt dabei eine zentrale Rolle. Gerade bei den für die Tierernährung so wichtigen Eiweißen werden regionale Lösungen gesucht. Aktuell werden Soja und Fischmehl nach wie vor importiert – die Landwirte in der EU sind daher auf internationale Märkte angewiesen.

Seit 2017 sind Insekten in der EU als Futtermittel für Nutztiere zugelassen. Insektenlarven wie die der Schwarzen Soldatenfliege zeichnen Sie durch einen besonders hohen Eiweißgehalt aus. Sie lassen sich regional erzeugen und bieten so eine nachhaltige Alternative zu importiertem Soja und Fischmehl. Das bayerische Startup FarmInsect hat sich zum Ziel gesetzt, die Eiweißversorgung in der Landwirtschaft mit der Aufzucht von Nutzinsekten umweltverträglicher zu gestalten. Das im Jahr 2020 gegründete Unternehmen verfügt über das größte regionale Produk-

tionsnetzwerk in Europa und ist der einzige europäische Insektenzüchter mit einem exklusiven, hochmodernen Produktionsstandort für Jungtiere. Mit hochautomatisierten Mastanlagen für Insektenlarven ermöglicht es FarmInsect Fisch-, Hühneroder Schweinezüchtern, Eiweißfuttermittel direkt am heimischen Betrieb zu erzeugen. Als Futtergrundlage für die Larven können Reststoffe aus der regionalen Lebensmittelindustrie sowie Erntereste verwendet werden. Die für die Mast benötigten Junglarven (Seed Larvae) bezieht der Landwirt direkt von FarmInsect. Bis die Larven ausgewachsen und erntereif sind, dauert es nur sieben Masttage.

Besonders praktisch: Die Mastanlagen mit effizienter Klima- und Robotertechnik lassen sich auch in bestehende Altgebäude einbauen. Auch die Abwärme einer Biogasanlage kann für den Mastbetrieb genutzt werden – ein weiterer Schritt in Richtung energieeffizienter Kreislaufwirtschaft.

Die eigene Produktionsanlage für Junglarven hat FarmInsect im Jahr 2021 in einem ehemaligen Schweinemastbetrieb im Landkreis Mühldorf (Bayern) errichtet. „Unser Futtereiweiß ist nachhaltiger, rohstoffschonender und günstiger als der Einsatz von konventionellem Futtermittel in der Landwirtschaft. Landwirte können damit bis zu 30 Prozent ihrer Futtermittelkosten einsparen. Gleichzeitig verbessert sich ihre Nachhaltigkeitsbilanz deutlich. Denn unser Konzept trägt dazu bei, 50 Prozent des CO2-Ausstoßes bei der Futtermittelproduktion einzusparen“, sagt CEO Thomas Kuehn, der das AgriTech-Startup FarmInsect gemeinsam mit Wolfgang Westermeier gegründet hat.

Die beiden FarmInsect-Gründer kennen sich aus dem Manage&More-Programm der TU München und der Bayerischen Eliteakademie. Westermeier hat Biologie und Agrarwissenschaften studiert, Kuehn ist gelernter Elektrotechniker und Betriebswirt. Gemeinsam haben sie bereits mehr als zehn Mastanlagen verkauft. „Die Nachfrage steigt und auch das bayerische Landwirtschaftsministerium und die EU-Kommission unterstützen die regionale Proteinversorgung sehr stark. So hat die EU-Kommission FarmInsect mit finanziellen Mitteln in Höhe von 12,5 Millionen Euro unterstützt und als

Unser Konzept trägt dazu bei, 50 Prozent des CO2-Ausstoßes bei der Futtermittelproduktion einzusparen.

ihre Unternehmen und gründeten FarmInsect. https://farminsect.eu

eines der innovativsten Unternehmen in Europa ausgezeichnet“, freut sich Thomas Kuehn. Weiter berichtet er, dass für Landwirte, die über ihren Eigenbedarf hinaus größere Volumina an Insektenlarven mästen, auch ein Rückkauf möglich ist: „Gemeinsam mit unseren Partnern verarbeiten wir die Larven dann zu Eiweißmehl.“ Und auch für den Petfood-Bereich produziert FarmInsect mittlerweile seine Larven. „Denn auch Haustieren wollen wir unser schmackhaftes und vor allem gesundes Futter auf Insektenbasis nicht vorenthalten“, betont der CEO.

Für die Zukunft haben sich die Partner viel vorgenommen. So ist die Gründung des ersten Unternehmens für Insektengenetik in Deutschland geplant – immer mit dem Ziel vor Augen, sich zu den größten Insektenproduzenten Europas zu entwickeln.

Vor allem aber beabsichtigen sie, innerhalb von zehn Jahren Soja- und Fischmehl in Futtermitteln in der EU komplett zu ersetzen. Damit gestalten sie und ihre Mitstreiter nicht nur die Landwirtschaft nachhaltiger, sondern sie leisten auch einen wertvollen Beitrag, um die Welt für zukünftige Generationen in einem besseren Zustand zu hinterlassen.

Sie möchten Thomas Kuehn und Wolfgang Westermeier gerne einmal persönlich kennen lernen?

Eine gute Gelegenheit dazu bietet die Weltleitmesse Agritechnica, die vom 12 bis 18. November in Hannover stattfindet. FarmInsect ist dort mit einem Stand (A31) in Halle 24, Gemeinschaftsstand des BMWK „Innovation made in Germany” vertreten.

FarmInsect Thomas Kuehn und Wolfgang Westermeier hatten beide bereits erfolgreich gegründet. Und sie wussten, dass die Klimakrise schnelle Lösungen braucht. Deshalb verließen sie FarmInsect – Partner Content Insektenlarven zeichnen sich durch einen besonders hohen Eiweißgehalt aus und sind bereits nach sieben Masttagen erntereif.
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Jäger verbessern Biotope und setzen sich für Artenschutz ein

Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbandes, spricht im Interview über Gewinner und Verlierer aus Wald und Wiese – und warnt vor zwei putzig aussehenden, räuberischen Allesfressern.

Welchen Beitrag leisten Jäger zu Artenschutz und Biodiversität?

Im Zusammenhang mit Jagdausübung gibt es zwei Säulen, die dem Artenschutz und der Biodiversität dienen: Als allererstes geht es um Lebensraumgestaltung. Jagdverbände sind anerkannte Naturschutzverbände und betreiben vielfältige Aktivitäten im Hinblick auf Biotopverbesserungen. Ob Blühstreifen, Hegebüsche oder vieles andere – wichtig ist, wieder mehr Artenvielfalt in die Agrarkulturlandschaft zu tragen. Die zweite Säule beschäftigt sich mit den Gewinnern und Verlierern der Kulturlandschaft.

Welche Tierarten sind denn Gewinner und welche Verlierer der Agrarkulturlandschaft?

Verlierer der Agrarkulturlandschaft sind beispielsweise die Rebhühner, und in Weiden und Wiesen sind es die Wiesenbrüter. Wenn wir im Artenschutz etwas für diese Arten tun, dann geht es vor allem darum, die Prädatoren, also die Fressfeinde, zurückzudrängen. Denn Fressfeinde sind die absoluten Gewinner dieser Kulturlandschaft. Dazu zählen einheimische Tiere wie Dachs, Fuchs, Steinmarder, Braunmarder, Iltis und Großes Wiesel, und darüber hinaus die zwei großen Neozoen,

also Einwanderer, der letzten Jahre: Der nordamerikanische Waschbär und der aus dem Osten zugewanderte Marderhund. Deutschland hat sich über internationale Vereinbarungen dazu verpflichtet, die Populationen dieser Neozoen zu überwachen und einzudämmen. Jäger übernehmen diese Aufgaben ehrenamtlich. Der Waschbär, der sehr gut klettern kann, raubt nämlich gezielt Nester von Baumbrütern und frisst mit Vorliebe die mühevoll wieder stabilisierten Bestände der europäischen Sumpfschildkröte.

Daneben zählen Wildschweine ebenso zu den klassischen Gewinnern. Die veränderte Kulturlandschaft bietet ihnen 365 Tage im Jahr einen gedeckten Tisch, weshalb die Wildschweine eine Vermehrungsrate von bis zu 300 pro Jahr haben. Erfreulich: Durch vielfältige Artenschutzbemühungen haben sich Otter und Biber wieder angesiedelt.

Der Wolf schlechthin war nie ausgestorben, er war nur in Deutschland über 100 Jahre lang verdrängt.

Hatte der heiße und trockene Sommer 2022 Auswirkungen auf die Jungtiere?

Bei den Wildschweinen gab es eine spürbare Delle. Die Jungtiere sind auf zusätzliche Wasserquellen angewiesen, sonst verdursten sie. Und in einigen Gegenden war es so trocken, dass sogar kleine Flüsse ausgetrocknet sind. Die Verfügbarkeit von Wasser ist jedoch für alle Tierarten ein entscheidender Aspekt.

Wie beurteilen Sie die Rückkehr von Wölfen?

Der Wolf schlechthin war nie ausgestorben, er war nur in Deutschland über 100 Jahre lang verdrängt. Der Wolf profitiert vom Fall des Eisernen Vorhangs und so hat es im Jahr 2000 das erste Rudel geschafft, sich deutsches Territorium zurückzuerobern. Der Wolf ist ein absoluter Kulturfolger, er kommt hier prima klar und braucht nur kleine Rückzugsgebiete, wo er seine Jungen gebären und aufziehen kann. Ansonsten braucht er noch Nahrung. Und hier setzen die Nutzungskonflikte ein, für Weidetierhalter und besonders für die Deichschafe, die er gerne reißt. Deichschafe bieten die optimale Pflege für die mehrere Hundert Kilometer lange Küstenschutzlinie. Für den Artenschutz ist die Rückkehr des Wolfes ein

Jagdverbände sind anerkannte Naturschutzverbände und betreiben vielfältige Aktivitäten im Hinblick auf Biotopverbesserungen.

toller Erfolg, denn der Wolf gehört nach Deutschland. Derzeit genießt der Wolf flächendeckend einen hohen Schutzstatus, aber wir haben durchaus schwerwiegende Zielkonflikte, denen wir mit einem klugen Bestandsmanagement begegnen müssen. Niemand will den Wolf ausrotten, denn er ist eine faszinierende Tierart.

Text: Katja Deutsch Foto: Kapuhs/DJV Elle Hughes /Pexels Ehrenamtlich setzen sich die Jäger für das Eindämmen der Neozoen ein und leisten damit ihren Beitrag zum Artenschutz. Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbandes
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NATURSCHUTZ

„Bei allen Herausforderungen nachhaltiger Landnutzung wollen wir unseren Kunden ein verlässlicher Partner, Innovationstreiber und Ausrüster sein.“

Dr. Gunther Grube

Geschäftsführer der GRUBE KG in 3. Generation

Als inhabergeführtes Familienunternehmen handeln wir bis heute nach den Grundsätzen unseres Firmengründers: Qualität, Praktikabilität, kompetente Beratung, Zuverlässigkeit, bester Service und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für GRUBE als führendem Anbieter von Produkten und Ausrüstungen rund um Forstwirtschaft und Jagd ist die nachhaltige Nutzung und Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen von grundlegender Bedeutung. Dabei unterstützen wir mit einer breiten Produktpalette rund um die Themen Wald, Jagd, Naturschutz und Umwelt von A wie Arbeitsschutz bis Z wie Zaunbau. Weitere Infos über GRUBE finden Sie auf www.grube.de .

Hützeler Damm 38 | 29646 Bispingen 0 51 94 / 900-0 | INFO@GRUBE.DE | GRUBE.DE

GRUBE KG Forstgerätestelle

Welche Versicherungen für Landwirte?

Sogenannte Agrarversicherungen schützen Landwirte vor finanziellen Risiken. Gerade für diejenigen, die auch in der Energieproduktion tätig sind, können sie elementar sein.

Rund die Hälfte der Fläche Deutschlands wurde laut Umweltbundesamt 2021 landwirtschaftlich genutzt. Dabei geht es heutzutage nicht mehr nur um Futter- und Lebensmittelproduktion. Auf knapp 16 Prozent der Anbauflächen werden nachwachsende Rohstoffe für die Erzeugung von Biogas (hauptsächlich Mais) und Biokraftstoffe (v. a. Raps) sowie zur stofflichen Verwertung genutzt. Ebenso erlebt die Agri-Photovoltaik einen Aufschwung. Hier stehen auf landwirtschaftlichen Flächen ebenfalls Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung. Wie in anderen Bereichen sind auch die energieerzeugenden Landwirte vielfältigen Risiken ausgesetzt, wie etwa Wetterkapriolen oder defekten Anlagen. Dafür gibt es spezielle Versicherungen.

Biogasanlagenversicherung

Mit einer Biogasanlage gewinnt man aus Biomasse Energie. Oft zählt sie zu den wichtigen Einnahmequellen eines entspre-

Ohne Maschinen und technische Anlagen läuft heute nichts mehr. Doch schneller als gedacht können hier Schäden auftreten, etwa durch eine falsche Bedienung, Fremdkörperoder Wettereinwirkungen oder Kurzschlüsse.

chenden landwirtschaftlichen Betriebes. Gefahren wie Feuer, Bedienungsfehler oder Explosion können die Produktion jedoch komplett lahmlegen. Eine Biogasanlagenversicherung, optimalerweise mit Allgefahrendeckung, ersetzt im Ernstfall entgangene Gewinne und die Kosten für Reparatur oder Ersatz bei einem Teiloder Totalschaden.

Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung

Für selbstständige Landwirte ist eine „Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung“ unverzichtbar. Diese versichert das gesamte Inventar gegen Schäden durch Brand, Explosion und Blitzschlag, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie Elementar-Ereignisse. Bei Abschluss sollte man gegebenenfalls darauf achten, dass auch jegliche Photovoltaik-Anlagen darin eingeschlossen sind, sofern welche betrieben werden.

Technische Versicherung

Ohne Maschinen und technische Anlagen läuft heute nichts mehr. Doch schneller als gedacht können hier Schäden auftreten, etwa durch eine falsche Bedienung, Fremdkörper- oder Wettereinwirkungen oder Kurzschlüsse. Für die anfallenden Kosten können sogenannte „Technische Versicherungen“ aufkommen. Diese sind in der Regel ausgelegt auf Schäden an landwirtschaftlichen Maschinen sowie für elektrotechnische und elektronische Anlagen. Auch ein Diebstahl kann mitversichert werden.

Haftpflichtversicherung

Weiterhin ist die Haftpflichtversicherung

Alles unter einem Dach

für Landwirtschaftsbetriebe zu nennen. Sie schützt vor Ansprüchen Dritter und deckt Personen-, Sach-, Vermögens- und Umweltschäden ab, die sich aus der landwirtschaftlichen Tätigkeit ergeben können. Dazu sollten auch Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen gehören, wenn diese im Betrieb vorhanden sind.

CyberRisk-Versicherung

Landwirte, die auch in der Energieerzeugung tätig sind, nutzen dafür in der Regel Computer und teure Softwareprogramme. Die fortschreitende Digitalisierung birgt jedoch auch Bedrohungen. Eine CyberRisk-Versicherung sichert die Gefahren ab, die aus der Nutzung von elektronischen Daten auf Informations- und Telekommunikationsgeräten entstehen.

Erneuerbare Energien-Versicherung Manche Anbieter haben extra ausgewiesene „Erneuerbare Energien-Versicherungen“ im Portfolio. Diese schützen beispielsweise speziell vor Schäden an Photovoltaik- und

Windkraftanlagen. Sie kommen zum Tragen, wenn etwa der Wechselrichter einer PV-Anlage kaputt geht.

Für selbstständige Landwirte ist eine „Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung“ unverzichtbar.

Fakten Welche Agrarversicherung für welchen Einzelfall sinnvoll und angeraten ist, sollte am besten ein unabhängiger Fachmann klären. Zudem wird hier, wie auch bei den privaten Versicherungen, empfohlen, in regelmäßigen Abständen die Verträge zu prüfen. Änderungen, beispielsweise neue Anlagen, müssen gemeldet werden.

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T: +49 9932 37-0

E: mail@wolfsystem.de wolfsystem.de wolfhaus.de

Die vielfältigen, oft existenziellen Gefahren eines landwirtschaftlichen Betriebs erfordern eine umfassende Risikovorsorge.
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Concordia Versicherungen – Partner Content

Landwirtschaft und Versicherungen:

Zwei Branchen handeln im Sinne der nächsten Generationen

Hohe Energiekosten, steigende Betriebsmittelkosten, zunehmende gesetzliche Restriktionen. Die Herausforderungen für die Landwirtschaft sind vielfältig. Doch sie betre�en nicht nur die landwirtschaftlichen Betriebe direkt, sondern auch den für die Erzeugung von Lebensmitteln ebenfalls elementaren vor- und nachgelagerten Bereich der Agrarbranche. In einem Interview sprechen der Vorstandsvorsitzende der Concordia Versicherungen, Dr. Stefan Hanekopf, und Karl-Friedrich Wol� von der Sahl, zuständig für das Geschäftsfeld Landwirtschaft bei der Concordia und selbst Landwirt, zur aktuellen und zukünftigen Rolle der Versicherungen in der Landwirtschaft und wie beide Branchen gemeinsam die nachhaltige Transformation vorantreiben.

Herr Wol� von der Sahl, wie steht es um die Landwirtschaft in Deutschland?

Wol� von der Sahl: Die deutsche Landwirtschaft als einfachen Sammelbegriff gibt es so eigentlich nicht. Landwirtschaft ist eine Branche, die stark von ihren lokalen Produktionsfaktoren geprägt ist. Wir haben daher starke regionale Unterschiede in der Größenstruktur und der wirtschaftlichen Ausrichtung dieser Betriebe. Die über 255.000 landwirtschaftlichen Familienbetriebe sind somit ein hoch diverser und heterogener Wirtschaftssektor. Eines haben Landwirte, vom Winzer über den Mutterkuhhalter bis hin zum Ackerbaubetrieb, jedoch gemein: Hoher Kapitaleinsatz.

heute auf morgen verändern können. All dies müssen Landwirte in ihren unternehmerischen Überlegungen berücksichtigen und bei all der herrschenden Unsicherheit trotzdem in die Zukunft investieren.

Meinen Sie damit zum Beispiel die Investition in nachhaltige Energieerzeugung?

Wol� von der Sahl: Ja genau, Fotovoltaikanlagen sind ein Beispiel. Für viele Landwirtschaftsbetriebe eine lohnende Investition. Dächer von Stallungen oder Lagerhallen bieten geeignete Flächen. Diese nachhaltige Doppelnutzung, also auf bereits vorhandenen Flächen Strom zur Eigennutzung, aber auch zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz, zu produzieren, ist lukrativ für die Landwirte und gleichzeitig ein guter Beitrag zur Energiewende sowie zur Erreichung der EU-Klimaziele.

Herr Dr. Hanekopf, wie kommen Sie als Versicherer hierbei ins Spiel?

würden. Beispielsweise fällt die Anlage über längere Zeit aus, entfällt auch die Einspeisevergütung. Das schmälert nicht nur das Betriebsergebnis, sondern kann bei Kreditaufnahme auch das Finanzierungskonzept ins Wanken bringen. Hinzu kommen zum Teil hohe Kosten für Reparatur und Ersatzteile. Damit die „Energieernte“ nach einem Schadenfall schnell weitergehen kann, ist eine entsprechende Absicherung wichtig. Neben dem Sachschaden wird auch der Ertragsausfall ersetzt. Ohne entsprechende Versicherung könnten die Landwirtschaftsbetriebe diese Risiken in den meisten Fällen nicht selbst tragen. So leisten wir unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft. Ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt.

heute arbeitet schon lange nicht mehr wie ein Landwirt vor 30 Jahren. Vor allem generationsübergreifendes Denken und Handeln ist in der Landwirtschaft gelebte Praxis. Die Landwirtschaft steht durch den zunehmenden Einsatz von KI und Robotik vor enormen Veränderungen. Als Partner der Landwirtschaft, und vor allem der Landwirtinnen und Landwirte, sehen wir es als unsere Aufgabe, bei dieser so wichtigen Weiterentwicklung als innovativer Partner und Unterstützer zur Seite zu stehen.

Wie gehen Sie diese Aufgabe an?

Hanekopf: Moderne KI-Robotik in der Tierhaltung und im Ackerbau zu versichern, ist heutzutage noch eine große Herausforderung für die meisten Versicherer. Wir scheuen uns nicht, neue, passgenaue Lösungen gemeinsam mit unserer Kundschaft zu erarbeiten. Dadurch helfen wir dabei, neu aufkommende Investitionen in die Zukunft für alle Beteiligten tragbar zu machen.

Welche Rolle spielen dabei Versicherungen, Herr Dr. Hanekopf?

Hanekopf: Diese enormen Investitionssummen, von denen wir hier reden, besonders in zukunftsorientierte Technologien, sind mit einem hohen fi nanziellen Risiko für die Landwirtinnen und Landwirte und ihre Finanzinstitute verbunden. Risikofaktoren, die auf die Investition wirken, sind zum Beispiel Feuer oder Sturm. Wir, als Versicherer mit starkem Bezug zur Landwirtschaft, übernehmen diese Risiken. Dadurch ermöglichen wir es den einzelnen Landwirten ihren Betrieb tragbar zu machen.

Wie wirken sich die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen auf die Landwirtschaft aus?

Wol� von der Sahl: Die Landwirtschaft befi ndet sich in einem Transformationsprozess, in dem sie sich als leistungsstarker und nachhaltiger Wirtschaftszweig behaupten muss. Stichworte sind: Die Klimaveränderung und der steigende Bedarf an Lebensmitteln bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung. Hinzu kommen Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine, welche die Situation der Landwirte von

Hanekopf: Die Sicherheit, die wir schaffen, hilft den Landwirtinnen und Landwirten ein solche Investition zu attraktiven Finanzierungskonditionen zu tätigen und dadurch Risiken einzugehen, die sie ohne uns nicht eingehen

Sie sehen sich also gemeinsam mit der Landwirtschaft in der Verantwortung einen Beitrag zur Energiewende zu leisten?

Hanekopf: Ja, auf jeden Fall. Nachhaltiges Handeln ist etwas, das uns durchaus mit der Landwirtschaft verbindet. Wir agieren beide im Sinne der nächsten Generationen. Die Landwirtschaft ist eine der ältesten Wirtschaftssektoren und gelebte Transformation. Ein Landwirt

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Concordia wurde im Jahr 1864 als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet. Unser Unternehmen ist eigenständig und unabhängig. Unsere Kultur ist geprägt von Nachhaltigkeit, Wertschätzung, O� enheit, Vertrauen und dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Diese Werte bilden den Kern unseres Unternehmens. www.concordia.de

Wir leben ja aber auch im Hier und Jetzt: In Zeiten hoher Preissteigerungen überlegt jeder Betrieb, wo Einsparungen möglich sind. Dieses könnte bei den Versicherungsverträgen sein. Indem Versicherte z. B. zu Direktversicherungen wechseln.

Hanekopf: Die Landwirtschaft ist so vielfältig in Betriebsgröße, Ausrichtung und Standort. Genauso individuell und bedarfsorientiert sollte auch die Versicherung sein. Deshalb denken wir, dass eine individuelle Beratung beim Experten zentral ist. Als Versicherer mit großem Kundenstamm, gerade im Bereich der Landwirtschaft, haben wir hier langjährige Erfahrung.

vom

Die Dr. Stefan Hanekopf, Vorstandsvorsitzender Concordia Versicherungen Karl-Friedrich Wol� von der Sahl, Geschäftsfeld Landwirtschaft Concordia Versicherungen
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