#6 – Land- und Lebensmittelwirtschaft

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LAND- UND LEBENSMITTELWIRTSCHAFT

AUS GUTEN ÖSTERREICHISCHEN

DINGEN MACHEN WIR WAHRE „UMAMI-BOMBEN“

Jürgen Lengauer legt sehr großen Wert auf hervorragende Grundprodukte –wobei er am liebsten österreichische mit japanischer Küche mixt.

Partner Content | Krut

DIE WIEDERENTDECKUNG DES FERMENTIERENS

Sie ist seit Jahrtausenden bekannt, doch in Vergessenheit geraten: Die Fermentation von Lebensmitteln nutzt natürliche Prozesse, schont Ressourcen – und hält gesund.

„LEBENSMITTELMÜLL IST EIN SPIEGEL DER GESELLSCHAFT“

In Europa beträgt der Lebensmittelverlust entlang der gesamten Wertschöpfungskette etwa 20 Prozent, was pro Person und Jahr rund 173 Kilogramm entspricht.

Tierwohl

VERBRAUCHER WOLLEN MEHR TIERWOHL

Österreich geht beim Verbot von Vollspaltenböden in Schweineställen voran, hat aber in anderen Bereichen der Landwirtschaft noch viel Luft nach oben.

Die Fachmesse findet vom 12. - 15.11.24 in Hannover statt.

MehraufInformationen Seite 03.

Großes Interview | Jürgen Lengauer | Grand Hotel Wien
Interview | Hannes Royer | Land schafft Leben

AUSGABE #6

Campaign Manager:

Janek Heyden, Kubilay Kayser

Geschäftsführung: Nicole Bitkin

Head of Content & Media Production:

Aileen Reese

Redaktion und Grafik:

Aileen Reese, Nadine Wagner, Caroline Strauß

Text: Kirsten Schwieger, Jakob Bratsch, Julia Butz, Silja Ahlemeyer, Katja Deutsch, Nadine Wagner, Thomas Soltau, Armin Fuhrer, Chan SidkiLundius

Coverfoto:

shutterstock, Presse, Land schafft Leben

Distribution & Druck:

Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H, Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H & Co. KG

Contentway

Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.

Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

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4. Johann Aufreiter, Verein Ekeltaugliches Österreich

9. Artenvielfalt

14. Siegel-Ratgeber

19. Versicherungen

21. Rezept-Ideen

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Kosten senken, Landmaschinen leihen Teilen oder mieten statt kaufen: Die Digitalisierung bietet neue, preiswerte Möglichkeiten für eine nachhaltigere Arbeitsweise – und mehr Auslastung der Maschinen.

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„Der Boden ist unser wichtigstes Gut“ Für die weit vorangeschrittene Transformation in der Landwirtschaft müssen auch politisch die entsprechenden Weichen gestellt werden.

Unsere Land- und Forstwirtschaft: Aus Tradition innovativ

EINLEITUNG

Das Herzstück der österreichischen Land- und Forstwirtschaft sind kleinstrukturierte Familienbetriebe. Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten am Puls der Zeit und setzen seit jeher auf innovative Ideen und nutzen modernste Technik, um sowohl ökonomisch als auch ökologisch erfolgreich zu sein.

Foto: Parlamentsdirektion/Photo Simonis

Weltweit ist unsere Landwirtschaft Vorreiter bei Nachhaltigkeit, Tierwohl und Innovation. Die Ideen dafür finden wir in unseren Wurzeln – durch die Bewahrung traditioneller Werte und das über Generationen weitergegebene Wissen legen wir den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft.

Wissenschaft, Forschung und Innovation haben gerade für uns Bäuerinnen und Bauern einen hohen Stellenwert. Ob in der Nutztierhaltung, im Ackerbau oder im Wald: Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie wir Technik zur Ertrags- und Effizienzsteigerung einsetzen können. Die Weiterentwicklung dieser Methoden erfolgt laufend und die heimische Landund Forstwirtschaft darf sich dabei stolz als Vorreiter bezeichnen.

Dazu gibt es einige Projekte und Meilensteine zu nennen: Die Innovation Farm ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung technischer Lösungen und bündelt Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung mit über 20 Pilotprojekten auf drei Standorten. Im Ackerbau ist teilflächenspezifischer Pflanzenschutz mit Precision Farming längst Realität: Mithilfe von Drohnenüberflügen, Bodenuntersuchungen und Satellitendaten analysiert die KI anschließend genau, welche Fläche, mit welcher Menge an

Herbiziden behandelt werden muss, um teure Pflanzenschutzmittel einzusparen.

Der Forschungsfortschritt im Bereich der Züchtung trägt dazu bei, dass Pflanzen eingesetzt werden können, welche gegenüber Umweltveränderungen resilient sind. Mit standortangepassten Baumarten lassen sich beispielsweise in der Forstwirtschaft Kahlschläge durch Schädlinge und Wetterkatastrophen verhindern. Ein Beispiel liefert das Forschungsprojekt „Dynamische Waldtypisierung“ in der Steiermark.

Um die tägliche Handarbeit in der Nutztierhaltung zu erleichtern, gibt es etwa in Milchviehställen Fütterungs- oder Einstreuroboter. Melkroboter liefern den Bäuerinnen und Bauern – neben den zeitlichen Ersparnissen – eine Vielzahl an Daten, die das Tierwohl durch Monitoring und präventive Maßnahmen steigern und den Antibiotikaeinsatz reduzieren können.

Um der nächsten Generation optimale Startbedingungen zu bieten, setzen wir uns dafür ein, dass junge Bäuerinnen und Bauern die richtigen Werkzeuge erhalten. Wir kämpfen für eine zukunftsorientierte Gesetzgebung, die Innovation fördert und gezielte Anreize schafft, statt junge Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger durch Bürokratie zu entmutigen.

100 Prozent Österreich

Wem die Herkunft von Lebensmitteln wichtig ist, greift am besten zu Produkten aus garantiert österreichischer Landwirtschaft und Verarbeitung.

Die Sehnsucht nach sicheren Lebensmitteln aus der Heimat steigt. Wenn vom Anbau bis zum fertigen Lebensmittel alle Herstellungsschritte in Österreich geschehen, bleibt die gesamte Wertschöpfung im Land und kommt allen zugute. Selbst ein unscheinbares Produkt wie ein Liter Rapsöl kann viel zur heimischen Wirtschaft und zum Wohlstand beitragen. Das vom österreichischen Familienunternehmen VFI Oils for Life produzierte Kronenöl ist 100 % reines Rapsöl aus Österreich.

Als erstes Speiseöl wurde es mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Im Gespräch mit Mitinhaber Klemens Rauch bei VFI Oils for Life.

Herr Rauch, worauf wird beim Herstellungsprozess von Kronenöl besonderen Wert gelegt? Bei einer AMA-Zertifizierung ist vom Saatgut bis zur Ernte gesichert, dass nur gentechnikfreier Raps aus Österreich verarbeitet wird. Als Familienbetrieb kennen wir die Landwirte und wissen, wo unser Raps herkommt. Anders als bei Massenprodukten im Diskont wird unser Rapsöl in einem rein mechanischen Verfahren in einer Schneckenpresse gewonnen.

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Nützlich statt lästig

Während bei uns Menschen

Insekten als Nahrungsquelle immer noch Unbehagen hervorrufen, könnten sie als Tierfutter zum Gamechanger werden.

Wissenschaft, Forschung und Innovation haben gerade für uns Bäuerinnen und Bauern einen hohen Stellenwert. Ob in der Nutztierhaltung, im Ackerbau oder im Wald: Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie wir Technik zur Ertrags- und Effizienzsteigerung einsetzen können.

Fortschritte in Technik und Digitalisierung erfordern hohe Investitionen und entsprechende Planungssicherheit – dafür steht unsere Agrarpolitik.

Die Zahlen lassen uns positiv in die Zukunft blicken: Österreich hat EU-weit den größten Anteil an jungen Bäuerinnen und Bauern – die nächste Generation an Betriebsführerinnen und Betriebsführern steht in den Startlöchern, um aus der Tradition heraus mit Innovation und Tatendrang eine gute Zukunft in der Land- und Forstwirtschaft zu schaffen.

Bei Kronenöl ist nicht nur der Rohstoff Raps aus Österreich ... Als Familienunternehmen investieren wir in Österreich und achten auf nachhaltige Produktion: Unsere Ölpresse in Ennsdorf produziert in Kreislaufwirtschaft aus eigenen pflanzlichen Reststoffen Energie für den Betrieb; sämtliche Vormaterialien, Verpackungen sowie Hilfsstoffe und Services stammen aus Österreich bzw. kommen der lokalen Wirtschaft zugute. Je kürzer und ökologischer die Transportwege, je lokaler die Beschaffung, desto besser. So bringt ein Elektro-Lkw das gepresste Öl von der Presse zur Weiterverarbeitung ins Werk Wels. Die recyclingfähigen PET-Flaschen blasen wir vor Ort und sparen damit hunderte Lkw-Fahrten mit Leergebinden ein. Das Vormaterial mit 30 % Recyclinganteil beziehen wir von einem österreichischen Lieferanten, genauso wie die Weißblechdosen aus Niederösterreich, die Glasflaschen aus Oberösterreich und die Kartons aus der Steiermark. Nicht nur deshalb ist Kronenöl eins der beliebtesten Speiseöle. Zum Braten, Backen und Frittieren oder mit feinem Buttergeschmack für Süßspeisen.

Kronenöl hat sich seit seiner Markteinführung in den 1950er-Jahren zu einem österreichischen Klassiker entwickelt. Das Unternehmen VFI Oils for Life mit Wurzeln in Tirol und Werken in Oberund Niederösterreich, betrieben von der Familie Rauch, beschäftigt rund 280 Mitarbeitende. Mehr Informationen unter: www.kronenoel.at & www.vfi-oilsforlife.com

Georg Strasser, Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI
Kronenöl – Partner Content
Kronenöl Rapsbauer Wolfgang Papst (rechts), Klemens Rauch, Mitinhaber Kronenöl (links)

Innovationen für die Tierhaltung in Hannover

VERANSTALTUNG

EUROTIER – Rind, Schwein, Geflügel, Pferd: auf der EuroTier 2024 werden vom 12. bis 15. November 2024 in Hannover die aktuellen Trends in der Tierhaltung präsentiert. Die Weltleitmesse für professionelle Tierhaltung und Livestock-Management richtet einen umfassenden Blick auf die Branche sowie neue Trends und Innovationen: Auch alternative Proteine aus Insekten, Aquakultur, Inhouse-Farming, Künstliche Intelligenz und Robotik stehen passend dazu im Fokus des Events.

Text: Jakob Bratsch Foto: DLG

Rund 2.000 Aussteller, 13 voll belegte Hallen mit circa 220.000 m² Ausstellungsfläche: Dieses Bild wird sich Besucherinnen und Besuchern vom 12. bis 15. November bieten, wenn die EuroTier bei der Hannover Messe gastiert. Vier Tage lang haben landwirtschaftliche Fachbesucher aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, sich auf der alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsschau über die neusten Innovationen in der Nutztierhaltung zu informieren.

„Unter dem Leitthema ‘We innovate animal farming’ zeigen die Aussteller der EuroTier 2024 auf vielfältige Weise, mit welchen neuen innovativen Ansätzen und Strategien die Effizienz, die Nachhaltigkeit und die ethischen Standards der Tierhaltung verbessert werden können“, beschreibt Ines Rathke, Projektleiterin der EuroTier, die zentrale Bedeutung der Leitmesse für die internationale Nutztierhaltung. Im Spotlight „KI im Geflügelbetrieb“ zeigen Aussteller zum Beispiel, wie KI dazu beitragen kann, Tierwohl, Tiergesundheit sowie Leistung und Energieeffizienz in der Geflügelhaltung zu verbessern. Und auch Roboter im Stall sind in der Landwirtschaft schon längst keine Zukunftsmusik mehr. Damit greift die EuroTier aktuelle Herausforderungen auf, die sich Tierhaltern stellen: KI im Gesundheitsmonitoring hat viel Potenzial, wenn es darum geht, Krankheiten im Frühstadium zu erkennen und schnell zu bekämpfen. Zudem eigenen sich KI-Tools kombiniert mit Automation und Robotik, um dem Thema Fachkräftemangel zu begegnen. Auf diese Weise tragen solche Innovationen dazu bei, tierhaltende Betriebe wirtschaftlich nach vorne zu entwickeln.

Vier Tage lang haben landwirtschaftliche Fachbesucher aus dem Inund Ausland die Möglichkeit, sich auf der alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsschau über die neusten Innovationen in der Nutztierhaltung zu informieren.

KI im Gesundheitsmonitoring hat viel Potenzial, wenn es darum geht, Krankheiten im Frühstadium zu erkennen und schnell zu bekämpfen.

Gemeinsam mit den Partnerorganisationen der EuroTier 2024 werden wieder diverse Konferenzen und Abend-Events angeboten. Dazu zählt u. a. das International Cattle & Pig Event, bei dem Jim Pillen, Governor des US-Bundesstaates Nebraska, zu Gast sein wird. Der Besuch Pillens, der zudem erfolgreicher Agrarunternehmer in der Schweinehaltung ist, ermöglicht den EuroTier-Besuchern einen Blick über den Tellerrand und bietet die Gelegenheit für einen Vergleich mit der europäischen Landwirtschaft. Wie gehen die US-amerikanischen Berufskollegen zum Beispiel das Thema Tierwohl, Verbot der Kastenstandhaltung von Sauen, Nitratbelastung und Luftreinhaltung an? Zudem wird ein Blick auf die Herausforderungen und Perspektiven beim Hauptabsatzmarkt China geworfen und die Behauptung der Marktposition im globalen Gefüge diskutiert.

Ein weiteres Thema auf der EuroTier: Die Landwirtschaft wird weiblicher. Passend dazu wird während der Messe der „Women-in-AgAward“ an inspirierende Frauen in der Landwirtschaft verliehen. „Frauen werden in der Landwirtschaft und in der Ernährungsbranche immer sichtbarer, und das freut mich sehr“, so Freya von Czettritz, CEO der DLG-Holding GmbH. „Allerdings brauchen wir mehr Tempo und mehr Drive, um Frauen im Agrar- und Ernährungssystem noch weiter nach vorne zu bringen. Mit dem Women-in-Ag-Award feiern wir den Erfolg herausragender weiblicher Persönlichkeiten aus der Branche.“

Save the Date!

EuroTier 2024 12. bis 15. November 2024, Hannover Messe

Veranstalter: DLG e. V. (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)

Tickets unter: www.eurotier.com/de/

Aktuell werden die erneuerbaren Kraftstoffe hauptsächlich fossilen Kraftstoffen beigemengt.

Biomasse in Tank und Trog

BIOKRAFTSTOFFE

Nachhaltig zertifizierte und energieeffizient hergestellte Biokraftstoffe reduzieren CO2-Emissionen und generieren in ihrem Produktionsprozess vielseitige Koppelprodukte.

Text: Kirsten Schwieger Foto: Jennifer Latuperisa-Andresen/unsplash

Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol können in einem zukünftigen CO2-neutralen Verkehrssystem eine wichtige Rolle spielen, indem sie dort eingesetzt werden, wo effizientere Fahrzeugtechnologien nicht möglich sind. Aktuell werden die erneuerbaren Kraftstoffe hauptsächlich fossilen Kraftstoffen beigemengt: rund sieben, beziehungsweise seit diesem Jahr auch zehn Volumenprozent, bei den Dieselkraftstoffen (B7 und B10) sowie rund fünf bis zehn Volumenprozent bei Ottokraftstoffen (E5 und E10). Bei der Verbrennung verursachen Biokraftstoffe keine Treibhausgas (THG)-Emissionen, da das emittierte Kohlendioxid zuvor von der Biomasse gebunden wurde.

Wie nachhaltig Biokraftstoffe allerdings tatsächlich sind, hängt von verschiedenen Faktoren wie den verwendeten Rohstoffen, der Produktionsmethode und den Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus ab. Nachwachsende Rohstoffe sind als Energieträger nur dann sinnvoll, wenn sie ökologisch und sozial verträglich angebaut werden. Effiziente Produktionsverfahren mit möglichst geringem Energie- und Wasserverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Solarenergie oder Biomasse sind ebenfalls wichtige Nachhaltigkeitsaspekte.

Um die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen zu gewährleisten, gibt es in der EU verschiedene Zertifizierungssysteme und Richtlinien. Seit 2010 muss für jeden Liter Biodiesel oder Bioethanol ein Nachhaltigkeitsnachweis vorliegen. So darf beispielsweise für den Anbau der Rohstoffe kein (Regen)Wald gerodet, kein Grünland umgebrochen und kein Torfmoor trockengelegt werden. Das Regelwerk

Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) senkten Biokraftstoffe den CO2-Ausstoß im hiesigen Straßenverkehr 2022 um 11,6 Millionen Tonnen pro Jahr.

Nachwachsende Rohstoffe sind als Energieträger nur dann sinnvoll, wenn sie ökologisch und sozial verträglich angebaut werden.

stellt zudem sicher, dass Biokraftstoffe die Treibhausgas-Emissionen signifikant senken müssen. Mit Produktionsanlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung oder grüner Energieversorgung, dem optimierten Einsatz von Düngemitteln und einem gesteigerten Anteil von Abfällen und Reststoffen im Rohstoffmix reduzieren die Hersteller von Biokraftstoffen ihre THG-Quote. Nach Angaben der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) senkten Biokraftstoffe den CO2-Ausstoß im hiesigen Straßenverkehr 2022 um 11,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Gegenüber fossilen Kraftstoffen betrug die durchschnittliche Treibhausgaseinsparung der Biokraftstoffe 87 Prozent.

Auch die Nebenprodukte der Biokraftstoff-Produktion können bei der THG-Bilanzierung angerechnet werden. So entstehen bei der Herstellung von Biokraftstoffen vielfältige Koppelprodukte, wie Extraktionsschrot bei der Pflanzenölgewinnung oder Schlempe bei der Ethanolproduktion aus Getreide. Diese Nebenprodukte substituieren als wertvolle Proteinfuttermittel importiertes Sojaschrot. Darüber hinaus wird Glycerin aus der Weiterverarbeitung von Pflanzenöl zu Biodiesel zur Herstellung von Tabletten, Desinfektions- und Lebensmitteln verwendet. Bei der Raffinierung von Pflanzenölen im Vorwege der Biodieselproduktion entsteht zudem Lecithin, welches vielseitige Verwendung in der Futtermittel-, Kosmetik-, Pharma- und Textilindustrie findet.

Fakten

Biokraftstoffe werden aus organischen Materialien wie Pflanzen, Algen oder biologischen Abfällen und Reststoffen hergestellt. Biodiesel wird zum Großteil aus Rapsöl und Altspeisefetten gewonnen, während Bioethanol aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen wie Getreide oder Zuckerrüben hergestellt wird. Als Kraftstoffe der 1. Generation werden Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futterpflanzen wie Getreide, Raps, Palmen- oder Sojaöl bezeichnet. Für Kraftstoffe der 2. Generation werden Nebenprodukte, Reststoffe und Abfälle verwendet.

„Die Zeichen des Bodens erkennen“

ACKERBÖDEN

Gute landwirtschaftliche Böden sind essenziell für eine gesunde Ernährung und für das Klima. Je höher der Humus-Anteil, desto besser.

Text: Armin Fuhrer

Foto: Gabriel Jimenez/unsplash, Daniela Koeppl

Johann Aufreiter, Vorstandsmitglied des Vereins Enkeltaugliches Österreich

Die Art der Bewirtschaftung hat einen großen Einfluss auf das Klima.

Gute Böden spielen in der Landwirtschaft eine ausschlaggebende Rolle sowohl für den Ertrag als auch für die Qualität und Resistenz der Pflanzen. Was im Boden, also etwa in den obersten, für das Wachstum der Pflanzen wichtigen 15 bis 20 Zentimetern passiert, erforscht die Wissenschaft allerdings erst Schritt für Schritt. Neue Forschungsergebnisse können für Verbesserungen der Bodenqualität sorgen, aber ebenso ist das Bewusstsein der Bewirtschafter für das sehr komplexe System Boden wichtig. „Wir brauchen, um für Stabilität der Böden zu sorgen und sie somit zukunftsfähig zu werden, einen Aufbau des Humus und keinen Abbau, wie es derzeit oft geschieht“, sagt Johann Aufreiter, Vorstandsmitglied des Vereins Enkeltaugliches Österreich.

Herr Aufreiter, sie betreiben selbst seit fast 50 Jahren einen landwirtschaftlichen Betrieb, der Bio-Kräuter anbaut. Was sagt Ihnen Ihre Erfahrung: Wann kann ein Boden als gut gelten?

Ein guter Boden ist reich an Humus, wobei der Anteil je nach Beschaffenheit des Bodens

unterschiedlich ist. Wichtig ist die Durchlässigkeit des Bodens und eine aktive Durchwurzelung, die für einen lockeren, leichten Boden sorgt. Und er ist nicht sandig oder klumpig, sondern krümelig. Es ist die Kunst des Bewirtschafters, die Qualität und Beschaffenheit zu erkennen und zu entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Er muss die Zeichen erkennen, die der Boden ihm gibt.

Welchen Einfluss auf die Qualität der Produkte hat die Beschaffenheit des Bodens?

Grundsätzlich kann man darauf vertrauen, dass auf Bioflächen gesunde Pflanzen ohne Chemie heranwachsen. Eine wichtige Rolle spielen die Mikrobiome, also die Gesamtheit aller Mikroorganismen. Hier gilt der alte Spruch: Du bist, was Du isst. Mit der Nahrungsaufnahme können wir sehr viel für unsere Gesundheit tun.

Gibt es eine Wechselwirkung zwischen den Böden und dem Klima?

Die Art der Bewirtschaftung hat einen großen Einfluss auf das Klima. Die CO2 -

Gesunde Böden ermöglichen eine bessere Anpassung an den Klimawandel, schützen die Biodiversität und sichern eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion.

Für Böden mit Substanz

Natürliches Granulat speichert Feuchtigkeit und deckt so den hohen Wasserbedarf von Land- und Fortwirtschaft.

In den vergangen 50 bis 60 Jahren wurde die Landwirtschaft in vielen Ländern intensiviert – mit der Folge, dass auch der Wasserverbrauch für die Bewässerung stark gestiegen ist. In den kommenden Jahren werden die Anforderungen für die Land- und Forstwirtschaft weiter wachsen, denn immer mehr Regionen , auch in Europa, sind von zeitweiligen Dürreperioden betroffen, erklärt Christoph Ertl von Agrobiogel.

Herr Ertl, welche Möglichkeiten gibt es, den Wasserverbrauch nachhaltiger zu gestalten? Wir haben ein Granulat entwickelt, das mit Berührung von Wasser zu einem Gel aufquillt. Ein Gramm davon speichert zehn bis 15 Gramm Wasser. Wenn das Granulat im Wurzelbereich von Pfl anzen abgelegt wird, wird

die Pfl anze über einen längeren Zeitraum mit Wasser versorgt. Das Granulat ist bis zu fünf Jahre im Boden aktiv.

Gibt es solch eine Methode nicht schon?

Richtig, aber herkömmliche synthetische Hydrogele sind weniger effektiv und erdölbasierend. Letztendlich verbleibt nach deren Abbau Mikroplastik im Boden. Unser Rohstoff, Lignosulfonat, fällt bei der Zellstoff produktion aus Holzabfällen an. Unser Produkt Retentis ist daher natürlich, nicht synthetisch und bringt schließlich Kohlenstoff zurück in den Boden. Auf diese Weise werden Böden mit Substanz geschaffen.

Wo wird der nachhaltige Wasserspeicher eingesetzt?

Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Wir sehen zum Beispiel einen großen Bedarf im Bereich Neupfl anzungen von Spezialkulturen wie Obst und Wein in Trockengebieten. Einmal

ausgebracht, schützt Retentis die junge Pfl anze drei bis fünf Jahre vor Trockenstress. Bis dahin sind die Wurzeln so gut entwickelt, dass sie sich Feuchtigkeit tiefer aus der Erde holen können. Bei einjährigen Kulturen wie zum Beispiel Zuckerrüben oder Mais, sollte das

Bilanz von künstlich hergestelltem Stickstoff für Dünger ist katastrophal. Humus aufzubauen, bedeutet dagegen, CO2 zu speichern, denn er bindet CO2 im Boden. Es wäre sinnvoll, dies durch die Vergabe von Zertifikaten zu fördern.

Sie sind Mitglied des Vereins Enkeltaugliches Österreich. Hat er sich zum Ziel gesetzt, auf solche Zusammenhänge hinzuweisen?

Wir setzen uns aus Bio-Bauern, Wissenschaftlern und zukunftsorientierten Privatpersonen zusammen, die alle die innere Überzeugung eint, dass nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen darf, sondern dass Landwirtschaft eine Verantwortung für die Menschen hat. Und dass es wichtig ist, jetzt dementsprechend zu handeln, um die Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen zu sichern. Wir kämpfen nicht gegen etwas, sondern wir setzen unsere ganze Energie für zukunftsfähige – also enkeltaugliche Lösungen ein. In den vergangenen Jahren sind bei uns die Wissenschaftler aus ganz verschiedenen Bereichen sehr wichtig geworden. Aber es gilt ein Grundsatz: Die Bio-Bauern haben immer das letzte Wort.

Ein guter Boden ist reich an Humus, wobei der Anteil je nach Beschaffenheit des Bodens unterschiedlich ist.

Fakten

Humus ist ein wichtiger Bestandteil des Bodens, der aus abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Materialien besteht, die von Mikroorganismen zersetzt wurden. Während dieses Zersetzungsprozesses wird Kohlenstoff in organischer Form im Humus gebunden. Dieser gebundene Kohlenstoff kann für lange Zeiträume im Boden verbleiben. Infos zum Verein: www.etoe.at

Christoph Ertl, Leitung Technisches Marketing & Vertrieb Agrobiogel

Granulat jährlich direkt bei der Aussaat ausgebracht werden. Sehr effektiv ist es auch in der Gemüseproduktion in Gewächshäusern. Und nicht zuletzt kann das Granulat auch für landwirtschaftliche Anwendungen in extrem trockenen Gegenden, wie zum Beispiel in Teilen von Afrika eingesetzt werden, wo mit langen Dürreperioden Jahr für Jahr zu rechnen ist.

Wie sieht es mit der Forstwirtschaft aus? Auch hier ist das Granulat einsetzbar. Das gilt genauso für Aufforstungen für klimafitte Wälder wie auch für Stadtbaumpfl anzungen und das Anlegen kommunaler Grünfl ächen.

AgroBiogel GmbH – Partner Content

Pflanzenschutz ohne Pestizide

PFLANZENSCHUTZ

Um den Ertrag und die Qualität landwirtschaftlicher Kulturen zu sichern und teilweise auch zu steigern, gibt es Alternativen zum Einsatz von Glyphosat.

Text: Chan Sidki-Lundius Foto: Adrian Infernus/unsplash

Das Staunen war groß: Im Juli 2023 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Zulassung für das Pestizid Glyphosat als unbedenklich beurteilt. „Bei der Bewertung der Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt wurden keine kritischen Bereiche ermittelt, die Anlass zur Sorge geben“, heißt es in der veröffentlichten Neubewertung. Der in den 1970er-Jahren entwickelte Wirkstoff Glyphosat ist heute der am meisten verwendete Inhaltsstoff in Unkrautbekämpfungsmitteln weltweit. Er kommt vor allem in sogenannten Breitbandherbiziden vor, die unerwünschte Pflanzen – so auch wild wachsende Pflanzen – töten. Ob Glyphosat krebserregend ist, Leber- und Stoffwechselerkrankungen begünstigt und die Fruchtbarkeit beeinflusst, darüber wird heftig diskutiert. Fest steht, dass das Pestizid umstritten ist wie kein anderes Pflanzenschutzmittel. Wissenschaftler, Umweltschützer und -verbände kritisieren vor allem die Auswirkungen von Glyphosat auf die Artenvielfalt: Insekten und Feldvögeln entziehe es die Nahrungsgrundlage und auch für Säugetiere und den Menschen stelle Glyphosat ein hohes Risiko dar.

An Alternativen zu Glyphosat mangelt es nicht. Biologische Pflanzenschutzmittel wie die schnell wirkende Pelargonsäure gehören dazu. Die als gut abbaubar geltende Fettsäure wird aus Rapsöl gewonnen und zerstört die Zellstruktur störender Pflanzen. Eine schädliche Wirkung auf Mensch und Natur ist bislang nicht bekannt. Und auch Resistenzen hat man bei der Pelargonsäure noch nicht festgestellt. In der biologischen Landwirtschaft darf das Bio-Herbizid allerdings nicht eingesetzt werden. Denn hier sind chemisch-synthetische Pestizide verboten.

Hecken, Baumreihen und Blühstreifen fördern die Lebensbedingungen und damit die Ansiedlung von Nützlingen.

Der in den 1970erJahren entwickelte Wirkstoff Glyphosat ist heute der am meisten verwendete Inhaltsstoff in Unkrautbekämpfungsmitteln weltweit.

Eine vom Ecologic Institut im Auftrag des Bundesverbands für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erstellte Studie gibt einen Überblick über nicht-chemische Pflanzenschutzmaßnahmen. Sie alle haben zum Ziel, die Widerstandskraft der Kulturpflanzen zu stärken und diese weniger anfällig gegenüber Krankheiten, Schädlingen – und konkurrenzfähiger in Bezug auf unerwünschte Beikräuter – zu machen.

Ackerbauliche Maßnahmen, zum Beispiel eine vielseitige Fruchtfolge, das Anlegen von Mischkulturen, Zwischenfrüchte, Untersaaten und eine gezielte Sortenwahl gehören zu den vorbeugenden, indirekten Maßnahmen. Dies gilt auch für das Anlegen von landwirtschaftlichen Strukturelementen: Hecken, Baumreihen und Blühstreifen fördern die Lebensbedingungen und damit die Ansiedlung von Nützlingen. Physikalische und biologische Maßnahmen zählen zu den direkten Pflanzenschutzmaßnahmen. Hierunter fallen die mechanische und thermische Unkrautbekämpfung sowie die physikalische Saatgutbehandlung.

Auch der Einsatz von Makro- und Mikroorganismen hat gemäß der Studie Potenzial, chemisch-synthetische Pestizide zu ersetzen. Mit der gezielten Ansiedelung von Insekten, Spinnen und Nematoden lasse sich so manchem Schädlingen auf den Leib rücken. Und wie sieht es mit dem wirtschaftlichen Potenzial der Maßnahmen aus? Mit Blick auf Einzelwirkstoffe wie Glyphosat können laut Studienlage unter guten landwirtschaftlichen Bedingungen sogar Kosteneinsparungen möglich sein.

Doppelte Ernte

Agri-Photovoltaik erschließt neue Einnahmequellen, senkt Stromkosten und macht Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Text: Kirsten Schwieger Foto: Sungrow EMEA/unsplash

Stetig steigende Pachtpreise, zunehmender Preisdruck sowie fallende Fleischund Getreidepreise sind nur einige Gründe für die sinkende Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit landwirtschaftlicher Betriebe. Der Klimawandel und gesellschaftliche Erwartungen an eine ressourcenschonende Bewirtschaftung sorgen darüber hinaus für schlaflose Nächte bei Landwirten. Die kombinierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit der Erzeugung von Grünstrom auf ein und derselben Fläche könnte Landwirten neue Perspektiven eröffnen.

Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu Ertragssteigerungen führen.

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) nennt sich dieses Konzept, welches seit ungefähr zehn Jahren weltweit vermehrt umgesetzt wird. Oben Solaranlage, darunter oder daneben Ackerbau, Obstanbau oder Weideland. Auch in Österreich entstanden in den vergangenen Jahren mehrere Modellanlagen, verschiedene Einrichtungen erforschen derzeit deren Performance. Es gibt hoch- und niedrigaufgeständerte Systeme, bewegliche Systeme sowie vollverschattende und semi-transparente.

Die zusätzliche Geldeinnahme durch den Verkauf des grünen Stroms ermöglicht eine Diversifizierung und Steigerung des Einkommens. Durch die Eigennutzung des erzeugten Stroms lassen sich innerbetriebliche Kreisläufe schließen, Stromkosten senken und das Image steigern. Ein weiterer Vorteil besteht in Synergieeffekten wie Sonnen-, Verdunstungsund Hagelschutz, welche die angebauten Pflanzen resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. So schützen horizontale Agri-PV-Anlagen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung und Austrocknung

der Böden sowie vor Starkregen und Hagel. Vertikale, bodennahe Systeme mit Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen beugen der Winderosion vor. Während die Beschattung bei ausreichend Wasser die Ernteerträge zwar oftmals reduziert, kann sie bei Dürre gar zu Ertragssteigerungen führen.

Nach derzeitigem Forschungsstand eignen sich grundsätzlich alle Kulturpflanzen für den Anbau unter einer Agri-PV-Anlage, wobei die Beschattung unterschiedliche Auswirkungen auf die Erträge erwarten lässt. Während die Erträge von Blattgemüse, Futterpflanzen, Knollen- und Hackfrüchten sowie der meisten Getreidearten leicht zurückgingen, nehmen Mais, Ackerbohnen, Soja und Lupinen die Beschattung der Anlage eher übel. Dagegen profitieren Schattenpflanzen wie Beeren, Obst und Fruchtgemüse sogar von einer Beschattung. Der direkte Schutz der Agri-PV-Konstruktion vor Umwelteinflüssen wie Regen, Hagel der Frost macht zudem manch mechanisches Schutzelement obsolet. Da unter den Modulen weniger Feuchte herrscht als unter Netzen, konnten in einem Versuch mit Kirschbäumen sogar substanziell Fungizide eingespart werden. Die vorhandenen Gerüststrukturen lassen sich aber auch zur kostengünstigen Integration weiterer Schutzsysteme wie Hagelschutznetze oder Folientunnel nutzen.

Die zusätzliche Geldeinnahme durch den Verkauf des grünen Stroms ermöglicht eine Diversifizierung und Steigerung des Einkommens. Durch die Eigennutzung des erzeugten Stroms lassen sich innerbetriebliche Kreisläufe schließen, Stromkosten senken und das Image steigern.

Fakten Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) lassen sich mit beweglichen Agri-PV-Systemen die Einbußen beim Ertrag reduzieren, da das Lichtangebot in kritischen Wachstumsphasen der Pflanzen erhöht werden kann.

Agri-PV steigert die Flächeneffizienz und ermöglicht den Ausbau der PV-Leistung bei gleichzeitigem Erhalt fruchtbarer Ackerflächen.

Landwirtschaft

Gemeinsam am Weg in Richtung Klimaneutralität

Die Klimakrise trifft Bäuerinnen und Bauern besonders hart. Wetterextremen wie Dürre und Starkregenereignisse gefährden die Erträge zusehends. Auch Tieren setzt die zunehmende Hitze zu. Innovation bietet eine nachhaltige Lösung für diese Herausforderungen.

Aus diesem Grund startete HOFER gemeinsam mit der Werner Lampert Beratungsges.m.b.H. unter der BIO-Eigenmarke Zurück zum Ursprung das Pionierprojekt „Landwirtschaft der Zukunft“. In diesem Projekt befinden sich rund 65 Zurück zum Ursprung BIO-Betriebe am Weg in Richtung Klimaneutralität – ganz ohne Zukauf von Kompensationszertifikaten! Die Bäuerinnen und Bauern versuchen dabei auf ihren Heumilch- und Gemüse-Betrieben aktiv Treibhausgase zu reduzieren. Zusätzlich soll Kohlenstoff so weit wie möglich direkt am Betrieb gebunden werden, beispiels weise durch Waldzuwachs oder Humusaufbau.

Zeit zu handeln

Mit dem Innovationsprojekt „Landwirtschaft der Zukunft“ übernimmt HOFER Verantwortung und baut auf echten Klimaschutz. Das Potential ist dabei riesig, immerhin hat die Lebensmittelproduktion laut Weltklimarat (IPCC) einen Anteil von bis zu 37 Prozent an den vom Menschen verursachten Treibhausgasen.

© Leonard Gaspar
© Leonard Gaspar

Landwirtschaft der Zukunft

Ein verbindendes Projekt

Zusätzlich zu den nachhaltigen Prüf Nach!Richtlinien werden weitere klimaschonende Maßnahmen umgesetzt:

In der Tierhaltung z.B. standortgerechtes Weidemanagement oder phytogene Futtermittelzusätze

Einsparung fossiler Energieträger z.B. durch effizienten Maschineneinsatz, Einsatz von Ökostrom und eigene Energie- und Wärmeerzeugung

Sicherung von Kohlenstoff-Speichern: Verringerung Grünlandumbruch, widerstandsfähige Wälder

Aufbau Senkenwirkung:

Humusaufbau , optimierte Waldbewirtschaftung wie beispielsweise ein Plenterwald, wo nur Einzelbäume entnommen werden, statt Kahlschläge durchzuführen

Allein geht man schnell, gemein sam geht man weit: Die Beson derheit des „Landwirtschaft der Zukunft“-Projekts ist es, dass Lösungen und Maßnahmen ge meinsam mit den Betrieben er arbeitet werden. Ziel dabei ist es zukunftsfitte BIO-Bauern höfe zu erreichen, die klimati sche Herausforderungen bes ser meistern und gleichzeitig so klimafreundlich wie möglich arbeiten.

Seit 1.7.2024 sind Produkte aus dem „Landwirtschaft der Zukunft“-Projekt verfügbar.

© Leonard Gaspar

Zitronen statt Äpfel und Marillen?

Die Folgen des Klimawandels werden unsere Ernährung verändern. Hitzeresistente Pflanzen mit geringem Wasserverbrauch sind gefragt, Klassiker könnten seltener und teurer werden.

Das Land, wo die Zitronen blüh‘n – das könnte in einigen Jahren nicht mehr Italien, sondern auch Österreich sein. Durch den Klimawandel haben wir längere Hitzeperioden mit wenig Niederschlag und gleichzeitig mehr plötzliche Starkregenereignisse mit heftigen Stürmen, auch Spätfrosttage nehmen zu. Nach den wärmeren Wintermonaten verschiebt sich die gesamte Vegetation: Bäume, Sträucher und wichtige Nutzpflanzen blühen heute bereits mehrere Wochen früher.

Wenn sich die Knospen von Äpfeln, Kirschen, Aprikosen, Marillen und vielen anderen Pflanzen nicht mehr Ende April, sondern bereits Anfang März zur Blüte öffnen, kann der vor allem im Mai auftretende Spätfrost einen großen Teil der zukünftigen Ernte vernichten und damit die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben. Ein weiterer Preistreiber ist der Witterungsschutz, den viele Pflanzen künftig benötigen. Auch die Bewässerung wird teurer: Verschwinden die Gletscher, verschwindet eine wichtige natürliche Bewässerungsquelle, die durch künstliche Bewässerung ersetzt werden muss. Einige Obst- und Gemüsesorten werden wahrscheinlich nicht mehr in der gewohnten Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Es wird einen Wandel geben hin zu Nutzpflanzen, die mit weniger Wasser und höheren Temperaturen auskommen. Ob das tatsächlich Zitronen sind, wird sich in einigen Jahren zeigen.

Es wird einen Wandel geben hin zu Nutzpflanzen, die mit weniger Wasser und höheren Temperaturen auskommen.

Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf unsere Wälder, wo vor allem Linden, Ahorne, Birken und ganz besonders Fichten unter der Trockenheit leiden. Während Mischwälder den Klimawandel noch gut verkraften, sind Fichtenmonokulturen zu bedrückenden Orten voller abgestorbener und abgeknickter Baumstümpfe geworden. Oft genügt ein Windstoß, um sie zu Fall zu bringen.

Ein besonderes Augenmerk sollte ab sofort auf Wasserverbrauch und Boden gelegt werden: Regenwasser kann gesammelt und als Gießwasser genutzt werden, der Boden, dessen fruchtbare, humose Ackerkrume nur

etwa 30 Zentimeter dick ist, kann durch Mulchen vor dem Austrocknen geschützt werden. Grundsätzlich gilt: Großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft schaden nicht nur der Artenvielfalt, sondern auch den Böden, während kleinstrukturierte Anbaumethoden auf weniger Fläche weniger Wasser verbrauchen, mehr Ertrag bringen – und den Insekten helfen.

Wer einen Balkon, eine Terrasse oder einen kleinen Garten hat, kann auch auf kleinster Fläche statt rein dekorativer Blühpflanzen Lebensmittel anbauen, die Insekten und Bienen Lebensraum bieten und gleichzeitig unserer Ernährung dienen – ohne Spritzmittel und ohne lange Transportwege. Feigen, Oliven, Granatäpfel und Mandeln vertragen größere Trockenheit gut, Sanddorn, Berberitze und Wacholder sind sogar extrem trockenresistent. Basilikum, Petersilie, Koriander, Minze, Rosmarin, Thymian und Schnittlauch eignen sich hervorragend für den Balkon und lassen sich gut mit dem eher unbekannten

Großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft schaden nicht nur der Artenvielfalt, sondern auch den Böden, während kleinstrukturierte Anbaumethoden auf weniger Fläche weniger Wasser verbrauchen, mehr Ertrag bringen.

Olivenkraut und Currykraut kombinieren. Auch Kopfsalat lässt sich im Balkonkasten oder hängend gut kultivieren. Und wem immer die Zitronen ausgehen, der sollte sich einfach ein Zitronenbäumchen zulegen. Ein Griff, und die sonnengereifte Zitrone liegt warm in der Hand, sie verströmt betörenden Duft und verleiht Getränken und Speisen ein wunderbar frisches Aroma. Ganz gleich, ob es in Österreich wirklich einmal große Felder voller Zitronenbäume geben wird.

Delikatessen mögen keinen Spätfrost

Kaum etwas ist von den Folgen des Klimawandels so sehr betroffen wie die Landwirtschaft. Diejenigen, die tagtäglich mit Boden, Saat, An- und Aufzucht von Lebensmitteln zu tun haben, spüren die veränderten Klimabedingungen ganz direkt.

Hitzerekorde, Stürme und Starkregen samt Überschwemmungen sowie vermehrter Spätfrost machen Boden und Pflanzen schwer zu schaffen. Manche Delikatessen wie die hierzulande so beliebte Marille könnten zukünftig vielleicht nur noch begrenzt kultiviert werden.

Doch ein Sommer ohne klassische Marillenmarmelade? Unvorstellbar! Um mit veränderten Vegetationsperioden mit früherer Blüte und geringeren Niederschlagsmengen Schritt halten zu können, setzt Delikatessenhersteller Staud’s Wien auf langfristige Kooperationen mit Landwirtinnen und Landwirten, die die Verarbeitung der beliebten Marillen überhaupt noch möglich machen.

Staud’s Geschäftsführer Stefan Schauer kultiviert selbst in Willendorf die Original Wachauer Marille, kennt somit auch die

Sorgen und Ängste, die sich jedes Jahr schon zu Jahresbeginn mit zu milden Wintertemperaturen ankündigen. Die Folge sind vermehrt Spätfrostschäden. Maßnahmen gibt es bereits. Diese bedeuten jedoch auch ein Mehr an Kosten. „Zum Schutz vor Spätfrost wird bei kleinwüchsigeren Obstsorten bereits öfter im Folientunnel oder auch mit wärmendem Fließ gearbeitet. Bei Obstbäumen werden Frostschutz-Beregnung oder Paraffin-Kerzen eingesetzt“, erklärt Stefan Schauer. Eine besondere Bedeutung schreibt er dem Umgang mit Wasser zu.

„Das Klima verändert sich und mit ihm die lebenswichtige Ressource Wasser. Damit einher geht auch die Veränderung der Vegetation und somit unserer Ernährung. Eine allgemeine Lösung dürfte sein, vermehrt Nutzpflanzen anzubauen, die auch mit weniger Wasser und erhöhter Trockenheit zurechtkom-

Stefan Schauer, Staud’s Geschäftsführer

men, mit Auswirkungen auf unseren Speisezettel.“ Als besonders trockenheitsresistent gelten zum Beispiel der Sanddorn, ein Weingartenpfirsich, Quitten oder der Granatapfel. Einige dieser Sorten finden sich bereits im breiten Staud’s Sortiment.

Zurück zur Marille. Dass unsere geliebte Marillenmarmelade gänzlich aus Sachertorte oder Palatschinke verschwinden wird, so weit wollen wir noch nicht gehen. Dass sie jedoch schwieriger und weitaus kostenintensiver anzubauen sein wird, damit müssen wir wohl in Zukunft rechnen.

Auch wer keinen Garten hat, kann auf Balkon oder Terrasse Obst anbauen. Ein Kübel oder Balkonkasten genügen zum Pflanzen.
Text: Katja Deutsch
Foto: Marik Voitsekh/pexels
STAUD’S Wien – Partner Content

Mehr Biodiversität im Ackerbau

Eine der Grundlagen für das Funktionieren unseres Ökosystems ist Biodiversität. Wie aber kann die Artenvielfalt im Ackerbau gefördert werden?

Nach Bericht des Weltbiodiversitätsrates* verschlechtert sich der Zustand der Natur dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Infolgedessen führt die zunehmende Schädigung wertvoller Ökosysteme zum Verlust von Gütern, Leistungen und Werten für den Menschen. Eine hohe Artenvielfalt trägt dazu bei, Ökosysteme widerstandsfähiger gegen Umweltveränderungen zu machen. Gerade in intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften aber ist der Anteil an naturnahen Lebens -

Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden.

räumen gering, immer größere Äcker und großflächigere Monokulturen verringern die biologische Vielfalt. Demnach ist die Art der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe wesentlich für Erhalt und Förderung von Artenvielfalt.

Ein Ansatz für die Förderung von Biodiversität kann die Umstellung von Monokulturen auf viele kleinere Ackerflächen sein, um dort einem Mosaik ähnlich mehrere unterschiedliche Kulturarten anzubauen. Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden. Die Pflanzen bieten Nahrung und Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere und können dazu beitragen, die Bodenqualität zu verbessern. Auch die Förderung einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und das Anpflanzen von Zwischenfrüchten helfen, den Nährstoffgehalts des Bodens zu verbessern, Schädlinge zu reduzieren und die Artenvielfalt zu erhöhen.

Hingegen wirkt sich ein zu hoher Einsatz von Energiepflanzen wie Mais, Raps oder Soja, z. B. für die Herstellung von Biokraftstoffen negativ auf Biodiversität aus. Denn für den Anbau von Energiepflanzen werden in der Regel große Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert. Anstatt auf den großflächigen Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung zu setzen, können weniger landintensive Energiequellen wie Solar- und Windenergie

oder der Einsatz von Biokraftstoffen, die aus Abfällen oder Reststoffen hergestellt werden, gefördert werden.

Auch Smart Farming unterstützt den Erhalt von Biodiversität, indem über den Einsatz modernster Technologien und Datenerfassung die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität verbessert werden. Die dabei in der sogenannten Präzisionslandwirtschaft eingesetzten Sensoren messen Feuchtigkeit, Nährstoffe und den pH-Wert präzise je Ackerfläche, um aufgrund der ermittelten Daten genau die Menge an Dünger, Pestiziden oder Bewässerung zu verwenden, die tatsächlich benötigt wird, um maximale Erträge zu erzielen. Die moderne Landtechnik sorgt dafür, dass sich auch die Düsen jeder Feldspritze einzeln steuern lassen, die jeweilige Feldbeschaffenheit berücksichtigt und Überspritzungen vermieden werden. Energie- und Wasserverbrauch, Düngemittel und Chemieeinsatz werden so gezielter und effizient eingesetzt, das Risiko von Überdüngung, Verschmutzung von Böden und Gewässern in der Folge reduziert und gleichzeitig Biodiversität gefördert.

*„Globaler Zustandsbericht zur Biodiversität“ Mai 2019 des Weltbiodiversitätsrat (IPBES).

Für den Anbau von Energiepflanzen werden in der Regel große Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert.

Österreichische Essiggurkerlvielfalt bei efko –

Jetzt neu: Gurken Stixx aus heimischem

Ob als Schlemmervariante mit Blütenhonig verfeinert, als milchsauer-vergorene Salzgurken, PUR ohne Zuckerzusatz oder ganz klassisch in altbewährter Tradition – efko bietet eine große Vielfalt an Essiggurkensorten mit Gurken aus regionalem Anbau, die wirklich jeden Geschmack treffen. Jetzt neu im Sortiment: die efko Gurken Stixx, geviertelt und aus 100 % österreichischen Gurken.

efko steht seit jeher für eine breite Essiggurkenvielfalt. Von den klassischen Delikatess Gurken, die seit Generationen beliebt sind, über die Schlemmer Gurken in verschiedenen Geschmacksrichtungen bis hin zur trendigen PUR-Linie, die ohne Zuckerzusatz und Süßungsmittel auskommt – im efko-Sortiment finden sich zahlreiche Rezepturen. Heute wie damals steckt in jedem Glas efko Gurken viel Arbeit, Know-how und persönlicher Einsatz von Landwirt:innen und Mitarbeiter:innen. Von Mitte Juni bis Ende August findet die jährliche, intensive Gurkenernte bei

Regionalität ist weit mehr als ein kurzfristiger Trend – sie ist zu einem wesentlichen Bestandteil eines bewussten Konsumverhaltens geworden. In einer zunehmend globalisierten Welt, in der Lebensmittel wie Essiggurken oft tausende Kilometer zurücklegen, bevor sie in den Regalen landen, gewinnt die Herkunft immer mehr an Bedeutung. Bei efko arbeiten wir beständig an nachhaltig und regional eng vernetzten Wertschöpfungsketten vom Feld oder Baum bis zu den Konsument:innen.

Mag. Thomas Krahofer efko Geschäftsführer

Anbau

Österreichs führendem Sauergemüsehersteller statt. Auch in der Saison 2024 wurden österreichische Gurken in Handarbeit geerntet und schonend weiterverarbeitet. Dank der kurzen Wege vom Feld ins Glas bleiben die Gurken besonders knackig und der frische Geschmack wird optimal bewahrt – das zeichnet die heimischen efko Gurken aus.

Traditionell mit der Natur verbunden Jährlich verarbeitet und veredelt efko rund 90.000 Tonnen Früchte und Gemüse. Neben den Essiggurken bietet der Sauergemüsehersteller ein umfangreiches Sortiment: Von süßen Musen über pikante Salate bis hin zu frischen Convenience-Produkten. efko ist seit mehr als 80 Jahren traditionell mit der Natur verbunden. Mit der Wertschätzung regionaler Produkte setzt efko ein Zeichen von Verantwortung gegenüber der Umwelt und ein Bekenntnis zur Qualität und Tradition. 120 Landwirt:innen aus der Region, bauen für efko Obst und Gemüse in bester Qualität und unter strengen Qualitätsstandards an. Die enge Zusammenarbeit mit regionalen Landwirt:innen garantiert Frische und vollen Geschmack der Lebensmittel. Durch die Produktion erstklassiger regionaler Lebensmittel stärkt efko die heimische Landwirtschaft und sichert Arbeitsplätze in der Region.

Fakten Als Biodiversität bezeichnet die UN alle lebenden Organismen auf dem Land, im Wasser und in der Luft.

Lt. einer deutschen Langzeitstudie ist die Biomasse der Insekten in den letzten 30 Jahren um 75 % zurückgegangen. In Österreich ist die Situation ähnlich.

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Gurken Stixx: Geviertelter Genuss mit noch mehr Aroma Jetzt ganz neu im Angebot: die efko Gurken Stixx. Die großen Gurken werden geviertelt und sorgfältig von Hand in eine süß-saure Marinade eingelegt. Durch die handverlesene Verarbeitung bleiben die natürliche Frische und der volle Geschmack der 100 % österreichischen Gurken erhalten. Die aromatische Marinade verleiht den Gurken eine perfekt ausbalancierte Würze und sorgt für ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Ob als Beilage zum Grillen, für Party-Gerichte oder als Fingerfood – efkos Gurken Stixx schmecken immer. Die neuen efko Gurken Stixx sind ab Anfang Oktober 2024 im gut sortierten Lebensmittelhandel erhältlich.

Text: Julia Butz Foto: Palle Knudsen/unsplash

Verbraucher wollen mehr Tierwohl

TIERWOHL

Österreich geht beim Verbot von Vollspaltenböden in Schweineställen voran, hat aber in anderen Bereichen der Landwirtschaft noch viel Luft nach oben.

Text: Armin Fuhrer Foto: Luca Basili/unsplash

Umfragen belegen immer wieder: In Österreich ist eine große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher für eine möglichst weitreichende Beachtung des Tierwohls bei Nutztieren in der Landwirtschaft. Diese Sensibilisierung hat allerdings wirtschaftliche Auswirkungen, denn mehr Tierschutz bedeutet auch höhere Kosten für die Produzenten und damit steigende Preise für die Verbraucher. Denn die Produzenten müssen Investitionen für bessere Haltungsbedingungen, höhere Futterqualität und die medizinische Versorgung der Tiere tätigen. So treibt beispielsweise die Freilandhaltung von Legehennen die Kosten für das Frühstücksei gegenüber der Käfighaltung in die Höhe. Umfragen ergeben, dass viele Verbraucher gewillt sind, für mehr Tierwohl mehr Geld auszugeben.

Den höheren Kosten für die Produzenten stehen zudem auch wirtschaftliche Vorteile für die Betriebe gegenüber. Denn ein höherer Standard im Tierschutz hat zur Folge, dass die Tiere seltener krank werden, schneller und besser wachsen und höhere Reproduktionsraten aufweisen, sodass ihre Haltung effizienter wird. Nicht zuletzt erhöhen Tierwohlsiegel die Verkaufschancen im Supermarkt und sorgen für ein besseres Image des Unternehmens bei den Verbrauchern.

Immerhin tut sich was. Beispiel Rinder: Zu einer artgerechten Haltung zählt die Möglichkeit, dass die Tiere sich während des Sommers frei auf Weideflächen bewegen können, im Winter mit Gras, Heu und Silage gefüttert werden und stets Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Transport und Schlachtung müssen unter bestimmten, gesetzlich festgelegten Vorschriften erfolgen. Bei Schweinen hat die Bundesregierung die heftig umstrittenen Vollspaltenböden inzwischen

„Wir

Während die Almwirtschaft für 76 % der Bäuerinnen und Bauern in Österreich ganz klar Zukunft hat, sehen dies 24 % skeptisch.

verboten – allerdings mit einer Übergangsfrist bei bestehenden Anlagen bis 2039. Die Mastschweine werden bei dieser Methode auf Betonböden gehalten, in denen schmale Schlitze so angeordnet sind, dass Urin und Kot in eine direkt darunter liegende Güllegrube hindurchfallen. Das ist zwar für den Betrieb effizient, führt aber bei den Schweinen zu großen gesundheitlichen Problemen.

Heftig umstritten ist seit vielen Jahren auch das Töten männlicher Küken in der Eierproduktion durch Schreddern bei lebendigem Leib oder durch Gas. Seit Anfang 2023 ist diese Methode gemäß §6 des österreichischen Tierschutzgesetzes verboten, und es wurden, auch mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums, alternative Methoden entwickelt. Dazu gehört die „in-ovo-Geschlechtsbestimmung“, mit der das Geschlecht des Kükens bereits im Ei festgestellt werden kann. Männliche Küken werden erst gar nicht ausgebrütet. Eine andere Methode zur

Verhinderung des nutzlosen Kükentötens ist die Aufzucht der sogenannten Bruderhähne bis zur Schlachtreife. Das ist zwar für die Betriebe nicht so rentabel, wird aber als ethischer angesehen. Einige österreichische Einzelhandelsketten kaufen inzwischen bewusst Eier von Betrieben, die diese Praxis anwenden, um sie unterstützen.

Denn ein höherer Standard im Tierschutz hat zur Folge, dass die Tiere seltener krank werden, schneller und besser wachsen und höhere Reproduktionsraten aufweisen, sodass ihre Haltung effizienter wird.

Stadt Land Tier – Partner Content

blicken hinter die Stalltüren“

Auch wenn Österreich einen hohen Standard beim Tierwohl hat, lohnt sich für Verbrauchende ein Blick auf die Herkunft von Schnitzel, Milch und Eiern.

Österreich hat unter den Mitgliedsländern der EU eines der strengsten Tierschutzgesetze. Es besagt, dass es den Nutztieren grundsätzlich gut gehen muss. Fix verankert sind dort die fünf Freiheiten des Tierwohls: dass die Tiere frei sind von Unterernährung, Durst, Verletzungen und Krankheiten sowie Angst und Leiden und ein normales Verhalten ausleben können. „Wer Lebensmittel aus Österreich kauft, weiß, dass es den Tieren gut geht, weil es einen gesetzlich festgeschriebenen hohen Standard gibt“, sagt Roland Taferner von Stad Land Tier.

Aber ist es nicht für Konsument:innen dennoch schwierig herauszufinden, unter welchen Bedingungen das Tier gelebt hat? Der wichtigste Grundsatz lautet, dass die Haltungsform der Tiere immer nur mit der Herkunft der Lebensmittel einhergehen kann. In Österreich gibt es ein staatlich anerkanntes Gütesiegel, das unabhängige Kontrollen garantiert. Dadurch haben wir als Konsument:innen die Gewissheit, dass die Standards des Tierwohls eingehalten wurden und, dass diese meist auch über den gesetzlichen Mindestanforderungen liegen. Erschwert wird die Auswahl durch zusätzliche Fähnchen, Flaggen und Siegeln auf Verpackungen. Hier kommt Stadt Land Tier als wichtige Kommunikationsplattform ins Spiel.

Was findet man bei Stadt Land Tier?

Wir blicken hinter die Stalltüren und erklären, wie die Lebensmittel in Österreich produziert

werden. Wir wollen Konsument:innen die Praktiken der tierhaltenden Landwirtschaft näherbringen und bieten unserer Community die Möglichkeit, sich direkt miteinander auszutauschen. Man wird auf der Seite erkennen, dass Österreich sich von anderen EU-Staaten dadurch abhebt, dass wir bei Fleisch verstärkt auf Qualitätsprogramme setzen, welche höhere Anforderungen an das Produktionssystem haben. Zumal 27 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet wird. Man muss sich aber auch darüber klar sein, dass eine höhere Qualität auch einen höheren Preis bedeutet.

Raten Sie, im Supermarkt die Produkte aus Österreich zu wählen? Ja, ich greife mit bestem Gewissen zu tierischen Lebensmitteln aus Österreich. Ich vertraue auf die tierhaltende Landwirtschaft, dass Tierwohlstandards eingehalten und gelebt werden.

Stadt Land Tier ist ein Projekt vom Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich, das sämtliche Nutztiersparten in Österreich vernetzt. Ziel des Vereins ist es, sich gemeinsam mit den Landwirt:innen für eine nachhaltige Tierhaltung in Österreich einzusetzen, diese kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. www.stadtlandtier.at

Die neue Regelung bedeutet aber nicht, dass keine männlichen Küken mehr getötet werden, denn wenn die Jungtiere als Tierfutter verwendet werden, ist diese brutale Art der Tötung in Österreich nach wie vor erlaubt. Und dieses Schicksal traf schon vor dem Verbot die große Mehrheit der männlichen Küken. Tierschützer fordern daher unbedingt auch, wie zum Beispiel in Deutschland, diese Tötungen zu verbieten.

Fakten

Unstrukturierte Vollspaltenbuchten sind seit 2023 in der Schweinezucht bei Neu- und Umbauten in österreichischen Landwirtschaftsbetrieben gesetzlich verboten. Den Schweinen müssen strukturierte Buchten mit Liege-, Aktivitäts- und Kotbereichen zur Verfügung stehen. Bestehende Betriebe haben allerdings bis 2039 Zeit für den Umbau.

Roland Taferner, Interims-Geschäftsführer Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ)

In Österreich gibt es ein staatlich anerkanntes Gütesiegel, das unabhängige Kontrollen garantiert. Dadurch haben wir als Konsument:innen die Gewissheit, dass die Standards des Tierwohls eingehalten wurden.

Foto:
Daniela
Koeppl

Mit KI gegen das Küken-Töten

Revolution in der Geflügelzucht: Durch die Kombination von MRT und KI-gestützter Bildanalyse können unbefruchtete Eier aussortiert und das Töten männlicher Küken verhindert werden.

Geflügelfleisch und Eier sind für Menschen weltweit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Ernährung. Schätzungen zufolge beträgt die globale Eier-Produktion jährlich mehr als 87 Millionen Tonnen. Die Geflügelindustrie steht indes vor großen Herausforderungen: Pro Jahr werden rund sieben Milliarden eintägige Hähne getötet, da sie weder Eier legen noch schnell genug an Gewicht zunehmen, um mit den Masthühnern auf dem Fleischmarkt konkurrieren zu können. Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Medienberichte über das sowohl unter ethischen als auch nachhaltigen Gesichtspunkten verwerfliche „KükenSchreddern“ sowie das Entsorgen von allein rund 1,6 Millionen Singerl per annum in der österreichischen Tierkörper-Verwertung ist das Tierschutzgesetz zum 01. Jänner 2023 ergänzt worden. Dort heißt es nun: „Das Schreddern von lebendigen Küken ist verboten. Ebenso ist das Töten lebensfähiger Küken verboten, sofern diese nicht der Futtergewinnung dienen. (…) Im Falle einer Anwendung einer Methode zur Früherkennung des Geschlechts während der Brut und der Aussortierung von Küken im Embryonalstadium ist dies ab dem siebenten Bebrütungstag nur mit Betäubung erlaubt. Nach dem 14. Bebrütungstag ist die Aussortierung verboten.“ Dies bedeutet einen großen Fortschritt, doch zentrale Fragen zur Verhinderung des Küken-Tötens bleiben: Wie kann es gelingen, einen Blick ins Ei zu werfen, um das Geschlecht von Embryos zu bestimmen? Und dies möglichst schnell, ohne die schützende Eierschale zu beschädigen? Außerdem zu Konditionen, die wirtschaftlich darstellbar sind?

Wir kombinieren die Magnetresonanztomographie (MRT), die beim Arzt für Untersuchungen verwendet wird, mit Künstlicher Intelligenz, um das Geschlecht von Hühner-Embryos bereits im Ei zu ermitteln

„Wir beschleunigen MRT-Geräte, die wir aus dem Krankenhaus kennen, mithilfe Künstlicher Intelligenz und werfen damit einen Blick hinter die Schale, ohne diese auch nur zu berühren“, sagt Jennifer Volz, Leiterin Geschäftsentwicklung der Orbem GmbH. 2019 wurde das Unternehmen als Spin-off der TU München gegründet. Die beiden „Pioniere“ Dr. Pedro Gómez und Dr. Miguel Molina Romero hatten zuvor gemeinsam jahrelang an der Schnittstelle von KI und Bildgebungstechnologie geforscht und bereits die ersten Patente für ihre Innovation angemeldet. Mit ihren Kenntnissen der embryonalen Entwicklung von Hühnern wurde Dr. Maria Laparidou zur Dritten im Bunde und zur Mitgründerin. Heute gehören rund 100 Mitarbeitende zum multidisziplinären Team des mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichneten Hightech-Start-ups.

Und so funktioniert der „Genus Focus“ für die In-ovo-Geschlechtsbestimmung: Am 11. oder 12. Tag des Bebrütens wird ein Trolley mit Eiern vom Inkubator zur MRTAnlage geschoben. Ab diesem Moment läuft der gesamte Prozess vom Scannen bis zur Klassifizierung voll automatisiert und in Sekundenschnelle. Durch den modularen Aufbau des „Genus Focus“ können bis zu 24.000 Eier pro Stunde gescannt werden. „Unser berührungsloses Verfahren, bei dem die Eierschale unbeschädigt bleibt, verhindert nicht nur das Töten männlicher Küken, sondern erkennt außerdem noch vor der Inkubation, wenn ein Ei unbefruchtet ist. Dieses kann dann sogar zu Hause auf dem Frühstückstisch landen“, berichtet die 28-jährige Chemie-Ingenieurin Jennifer Volz. „Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bieten wir der Geflügelindustrie, dem Handel und den Verbrauchern eine zukunftsorientierte und nachhaltigere Lösung als die BruderhahnAufzucht. Letztlich entstehen pro Ei lediglich

Mehrkosten in Höhe von ein, zwei Cent.“ Bislang hat Orbem seine in dieser Form einzigartige Technologie neunmal in Frankreich, Norwegen, Deutschland und den Niederlanden verkauft. Zu den Brütereien in Österreich sind erste Kontakte geknüpft worden.

Mit der von Orbem entwickelten MRTTechnologie lassen sich nicht nur Hühnereier scannen. Das Team testet bereits weitere sinnvolle Anwendungsbereiche für die KIgestützte Bildgebung und ist überzeugt, dass sich das Verfahren für viele landwirtschaftliche Zwecke als nützlich erweisen wird.

Unsere Mission ist die Transformation der Geflügelindustrie mit dem Ziel, die Ernährung der Menschen zukünftig nachhaltiger zu gestalten und das Tierwohl zu verbessern.

Kurz erklärt

In-ovo-Geschlechtsbestimmung Der Begriff „in-ovo“ leitet sich vom Lateinischen „im Ei“ ab. Unter In-ovoGeschlechtsbestimmung versteht man den Vorgang, vor dem Schlüpfen eines Kükens zu analysieren, ob dieses männlich oder weiblich ist. Derartige Verfahren setzen voraus, dass es spezifische Merkmale (z. B. anatomische oder chemische) gibt, anhand derer das Geschlecht des Embryos bestimmt werden kann.

Jennifer Volz, Leiterin Geschäftsentwicklung der Orbem GmbH

JÜRGEN LENGAUER

Aus guten österreichischen Dingen machen wir wahre „Umami-Bomben“

GROSSES INTERVIEW

Jürgen Lengauer, Spitzenkoch und Executive Chef vom Grand Hotel Wien, legt sehr großen Wert auf hervorragende Grundprodukte – wobei er am liebsten österreichische mit japanischer Küche mixt. Um das zarteste Fleisch, den besten Fisch und Obst und Gemüse mit echtem Geschmack auf den Teller zu bringen, besucht er oft österreichische Bauern.

Text: Katja Deutsch Foto: Presse

Koch zu sein bedeutet tägliche, auch körperlich harte Arbeit mit wenig Freizeit, besonders in einem Grand Hotel. Was lieben Sie trotzdem an Ihrem Tun?

Besonders gerne mag ich die Abwechslung bei uns im Betrieb: Wir haben sehr viele verschiedene Produkte aus der japanischen und österreichischen Fusionsküche. Man hat viele Leute um sich, jeder Tag verläuft anders und wird dadurch zu einer spannenden Herausforderung. Bei uns hat jeder Koch und jeder Mitarbeitende die Möglichkeit, seine Ideen einzubringen und seine Gerichte vorzustellen. Dann werden diese Gerichte adaptiert und auf das Niveau gebracht, auf dem wir sie haben möchten. Wir entwickeln auf diese Weise alle sechs bis acht Wochen acht bis neun Gerichte, die meisten davon betreffen das Gourmetmenü für unser Restaurant 1870.

Es ist mir sehr wichtig, dass wir unsere Bauern im Land unterstützen. Es ist mir auch wichtig, dass wir wieder mehr Urgetreide einkaufen.

Ich denke, die Seele der österreichischen Küche machen gute Grundprodukte aus.

Wie sind Sie denn so ein hervorragender Koch geworden? Von wem haben Sie Ihre Raffinesse gelernt?

Von meiner Großmutter. Und von meiner Mutter. Beide sind hervorragende Köchinnen. Ich hatte das Glück, meine ersten Lebensjahre auf einem Bauernhof aufzuwachsen und bin deshalb sehr produktverbunden, denn alles kam von meinen Großeltern frisch und ohne den Einsatz von Chemie direkt vom Hof. Ich habe schon früh erlebt, wie Tiere glücklich aufwachsen und irgendwann geschlachtet und verarbeitet werden – von Nose to Tail, nichts wurde verschwendet. Das hat meinen Grundgeschmack geprägt, das ist die Basis meiner Küche. Neben meiner Schulzeit durfte ich eine Ausbildung bei Sabine und Günther Gaderbauer in der Villa Schratt in Bad Ischl machen – ein Riesenglück, denn „die Schratt“ war Ende der 1990er-Jahre mit zwei Hauben eins der besten Restaurants in Österreich.

Was macht für Sie die Seele der österreichischen Küche aus?

Ich denke, die Seele der österreichischen Küche machen gute Grundprodukte aus. Wir Österreicher legen großen Wert auf gute Grundprodukte – Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch von den kleinen Bauern, von denen es Gott sei Dank sehr viele in Österreich gibt.

Welches traditionelle österreichische Gericht lieben Sie ganz besonders?

Wir haben leider kaum noch typische österreichischen Gerichte auf der Karte in

unserem Restaurant, weil wir oft die Gerichte in ihre Einzelteile zerlegen und probieren, sie neu zu interpretieren. Aber ich persönlich würde sagen, was nie fehlen darf, ist ein Tafelspitz.

Sie mixen gekonnt „kulinarische Traditionen mit dem Besten aus Neuem“. Wie sieht das aus?

Ich war lange in Asien unterwegs und habe eine große Liebe zur japanischen Küche. Besonders gerne zerlegen wir die typischen österreichischen Gerichte, fangen dann an, Produkte und Gewürze zu verbinden, sodass aus einem typisch österreichischen Gericht eine „Umami-Bombe“ wird. Dazu machen wir aus dem Tafelspitz beispielsweise Gyozas, und verarbeiten den gesamten Tafelspitz „neu“, kochen ihn und schneiden ihn klein, und füllen den in den Gyozateig ein und pickeln das Gemüse dazu mit Sushi-Essig, dazu machen wir eine Spinatcreme oder ein Spinatgel auf Tashibasis. Das ist sehr spannend und unsere Gäste lieben es. Wir bewegen uns sicher geschmacklich immer an der Obergrenze, aber dafür stehen wir, und deshalb kommen die Gäste zu uns ins Grand Hotel. Unsere Küche ist auf den Reizpunkt ausgerichtet, gewürzt und kalkuliert.

Welchen Stellenwert haben denn regionale und saisonale Produkte grundsätzlich bei Ihnen?

Einen hohen Stellenwert! Es ist mir sehr wichtig, dass wir unsere Bauern im Land unterstützen. Es ist mir auch wichtig, dass wir wieder mehr Urgetreide einkaufen. Ich gehe sehr selten in Supermärkten einkaufen, sondern bevorzuge Märkte und eben die Bauern.Ich möchte dieses Grundverständnis von Geschmacksintensität wieder ins Restaurant bringen. Das beste Mittel dafür ist, unsere heimischen Produzenten zu fördern und wegzugehen von diesem Plastikgemüse aus dem Supermarkt, das kaum noch Geschmack

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hat. Wir arbeiten saisonal und sind immer auf der Suche nach neuen Lieferanten, nach österreichischen Produzenten. Wir arbeiten sehr viel mit kleinen Bauern zusammen, die uns Gemüse und Fleisch bringen, und auch mit kleinen Fischproduzenten. Wenn mein Bauer sein Schwein, das ein glückliches Leben hatte, in drei Wochen schlachten will, überlegen wir uns ein entsprechendes Gericht. Es macht doch viel mehr Sinn und Spaß, ein glückliches Schwein zu verarbeiten. Dazu nehme ich regelmäßig meine Lehrlinge mit. Wer erst einmal verstanden hat, wie viel Mühe und Arbeit es ist, ein Tier groß zu ziehen, verwendet wesentlich mehr Sorgfalt beim Zerlegen und beim Verarbeiten. Ich bin sehr stolz darauf, damit eine Art Sinfonie zwischen Koch und Hersteller zu schaffen.

Haben Sie schon das Weihnachtsmenü überlegt?

Das habe ich tatsächlich gerade letzte Woche geplant! In Kooperation mit einem Veggie-Hof aus Oberösterreich werden wir Gerichte mit Topinambur und österreichischem Pata Negra Schinken, Hirschrücken mit Schwarzwurzeln, sowie fermentiertem Biokürbis auf den Teller bringen. Wir versuchen, mit diesen saisonalen Produkten so viel wie möglich vorzuarbeiten, um für Weihnachten gut gerüstet zu sein.

Jürgen Lengauer...

...fährt immer mit dem Rad zur Arbeit, auch wenn er Sachen transportieren muss.

...möchte unbedingt nach Chicago und das Restaurant Alinea von Grant Achatz besuchen ...hört beim Kochen am liebsten Hip Hop und Disco-Funk.

AMA-Siegel – staatlich geprüft

Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags.

Mehr Informationen gibt es unter: www.amainfo.at

Bio Austria – mehr Bio geht kaum

Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen BioLebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten.

Mehr Informationen gibt es unter: www.bio-austria.at

Tierwohl kontrolliert – Haken dran

Die Gütezeichen „Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. „Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel „Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl!

Mehr Informationen gibt es unter: www.zukunfttierwohl.at

Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet

Das EU-Kennzeichen „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde.

Mehr Informationen gibt es unter: www.svgh.at

Texte: Kirsten Schwieger

Ein wahrer Hochgenuss, an der Luft getrocknet

Vulcano Schinken verbindet wunderbaren Geschmack mit höchsten Tierwohlkriterien

Luftgetrockneter Schinken ist eine Delikatesse, die man zumeist aus Spanien und Italien kennt. Doch sie wird auch in Österreich produziert, genauer in Feldbach in der Steiermark. Der außergewöhnlich intensive Geschmack des einheimischen Vulcano-Schinkens hat mehrere Gründe und die beginnen bereits mit dem Boden: „Im Jahr 2000 waren wir vier landwirtschaftliche Familien, die gemeinsam Vulcano gegründet haben“, sagt Bettina Habel, stellvertretende Geschäftsführerin von Vulcano. „Der Gründungsgedanke war, dem Produkt Schweinefleisch einen höheren Wert zu geben und daraus besondere Schmankerl zu produzieren.“ Das beginnt bereits beim Futter für die Tiere, das sehr nachhaltig und ökologisch auf den eigenen Flächen angebaut wird. Besonders positive Wirkung zeigt die bodenschonende und Humus-aufbauende Art der Bewirtschaftung. In der ganzen Steiermark und

auch anderswo kommen immer öfter extreme Niederschlagsmengen herunter, die zu starken Überschwemmungen führen. Neue Anbau- und Bearbeitungsmethoden wirken sich jedoch auf die Humusbildung aus und können somit Wassermassen wie auch Hitzeperioden besser verkraften. In der Schinkenmanufaktur Vulcano, deren Name sich vom in der Steiermark vorhandenen Vulkangestein abgleitet, wird nur Fleisch der eigens großgezogenen Edelschweine verarbeitet. Diese haben viel Auslauf und große Ställe, und bekommen ausschließlich gentechnikfreies europäisches Futter und werden mit der Haltungsstufe 4 bewertet. „Der Schinken wird getrocknet und reift zwischen acht und 36 Monaten – manche Schinken sogar 60 Monate!“, so Bettina Habel. Durch die Trocknung verliert er an Wasser und somit an Gewicht. Er ist frei von Zusatzstoffen und wird nur mit Meersalz und Gewürzen

verfeinert. Sein wunderbares, intensives Aroma bekommt der Vulcano-Schinken dadurch, dass er die ersten vier bis fünf Monate bei milden und konstanten Temperaturen reift, danach kommt er in die Warmreifung, wo er sich bei 14 bis 20 Grad wohlfühlt. „Das eingelagerte Fett des gut durchgezogenen und marmorierten Fleisches ist allerdings das wichtigste Würzmittel im Fleisch, denn über 80 Prozent der natürlichen Aromastoffe befinden sich nun mal im Fett“, so Bettina Habel. Die Manufaktur Vulcano bietet Führungen mit Verkostung und Besichtigungen an und ist zudem einer der kulinarischen Ziele auf der „Vulkanland Route 66 – Straße der Lebenslust“. Weitere Informationen unter: www.vulcano.at

Foto: Alexander Maasch/unsplash

Wege in die Landwirtschaft

Es gibt diverse Möglichkeiten, um zu qualifizierten Abschlüssen in der Agarwirtschaft zu gelangen. Und auch „on the job“ sollte das Lernen weitergehen.

Text: Kirsten Schwieger

Foto: ThisIsEngineering/pexels

Der klassische Einstieg mit oder ohne Matura ist eine dreijährige duale Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb mit begleitendem Unterricht in der Berufsschule. Auf diese Weise können junge Menschen sich nicht nur zum Land-, Forst-, Fisch- oder Tierwirten ausbilden lassen, sondern auch zum Winzer, Pflanzen- oder Milchtechnologen oder zur Fachkraft Agarservice – unter anderem. Wer sich beispielsweise zum Landwirt ausbilden lässt, erfährt in drei Jahren alles rund um Pflanzenanbau, Tierhaltung, Maschinenbedienung, Bodenkunde und weiteren landwirtschaftlichen Themen. In Fort- oder Weiterbildungen lassen sich unzählige Themengebiete vertiefen, Wissen

Wer sich beispielsweise zum Landwirt ausbilden lässt, erfährt in drei Jahren alles rund um Pflanzenanbau, Tierhaltung, Maschinenbedienung, Bodenkunde und weiteren landwirtschaftlichen Themen.

auffrischen und wertvolle Zusatzqualifikationen gewinnen. Neben Seminaren zum Erwerb spezifischer Kompetenzen bieten Fortbildungen für landwirtschaftliche Spezialberufe, die Meisterfortbildung oder der Besuch einer Fachhochschule die Möglichkeit weiterer Abschlüsse.

Das landwirtschaftliche Studium an einer Universität oder (Fach-)Hochschule bereitet die späteren Absolventen auf noch umfassendere Tätigkeiten in der Landwirtschaft oder einem ihr vor- oder nachgelagerten Bereich vor. So sind die Berufsmöglichkeiten und -Felder noch vielfältiger als die verschiedenen Studienrichtungen. Hierzu gehören Agrarwissenschaften, Landwirtschaft, Agrartechnik, Tierwissenschaften, Pflanzenbau, Agrarökonomie und viele mehr. Diese Studiengänge vermitteln ein vertieftes Wissen über die verschiedenen Aspekte der Landwirtschaft und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf spezifische Bereiche zu spezialisieren – beispielsweise im Bereich der Pflanzen- oder Tierproduktion, der Landtechnik oder der landwirtschaftlichen Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Nach dem Studium können weitere Qualifikationsmaßnahmen wie Traineeprogramme oder Vorbereitungsdienste für konkrete Arbeitsfel-

Wachstum garantieren

Angesichts des Klimawandels, begrenzter Ressourcen und der Notwendigkeit, die Umweltauswirkungen zu minimieren, ist die nachhaltige Landwirtschaft zum Schlüssel für die Zukunft geworden.

Text: Thomas Soltau

Foto: Jeremy Bishop/unsplash

Derzeit leben über 8 Milliarden Menschen auf der Erde, und diese Zahl wird voraussichtlich bis 2050 noch deutlich steigen. Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, müssen die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert oder zumindest stabil bleiben. Nicht einfach, denn Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen beeinflussen die Ernte negativ. Unsere Landwirtschaft sollte deshalb widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels werden.

Auch die Verfügbarkeit von Wasser und Ackerland nimmt ab, während die Nachfrage steigt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser knappen Ressourcen ist von entscheidender Bedeutung. Konventionelle Landwirtschaftspraktiken haben negative Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Bodenerosion, Wasserverschmutzung und Artenverlust. Die Umstellung auf nachhaltige Praktiken wie ökologischen Landbau, Fruchtwechsel und den Einsatz von pflanzlichen Deckfrüchten wird die Bodenqualität verbessern und den Ertrag langfristig sichern. Ein weiterer Schritt ist der Einsatz von moderner Technologie.

Konventionelle Landwirtschaftspraktiken haben negative Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich Bodenerosion, Wasserverschmutzung und Artenverlust.

Smart Farming, Digital Farming oder Precision Farming: Um zukunftsfähig zu bleiben, führt kein Weg an digitalen Lösungen vorbei. Präzise Landwirtschaft, satellitengestützte Überwachung und Künstliche Intelligenz können Erträge maximieren – dadurch lassen sich Ressourcen effizienter nutzen. Dafür bedarf es aber regelmäßiger Schulungen sowie finanzieller sowie politischer Unterstützung, damit die Umstellung gelingt. Durch die Kombination von nachhaltigen Praktiken, Technologie und dem Engagement der Verbraucher können wir diese Herausforderung erfolgreich meistern – so und eine nachhaltige Zukunft für die Landwirtschaft sichern.

Das Studium der Agrarwissenschaften verknüpft theoretische Vorlesungen mit praxisnahen Lehrveranstaltungen, bspw. im Labor oder auf dem Feld.

der nötig werden. Am Ende der drei- beziehungsweise durchschnittlich fünfjährigen Studienzeit winken die international anerkannten Abschlüsse „Bachelor“ und „Master“. Neben avisierten Tätigkeitsfeldern in der landwirtschaftlichen Industrie, in der Forschung und Entwicklung, in der Verwaltung oder sonstigen Dienstleistungsbereichen studieren Viele auch mit dem Ziel einer späteren Hofübernahme.

Zu den Zugangsvoraussetzungen vieler Hochschulen gehören oft Praktika im landwirtschaftlichen Sektor. Eine landwirtschaftliche Ausbildung vor dem Studium wirkt sich noch positiver auf die Hochschul-Bewerbung aus. Eine ideale Verknüpfung von Praxis und Theorie stellen duale Studiengänge dar. Dabei wird das Hochschulstudium mit einer ausgewählten fachbezogenen Berufsausbildung in einem landwirtschaftlichen Betrieb verknüpft.

Ziel dieser Kombi ist es, eine akademisch hochwertige Ausbildung mit fundierter betrieblicher Praxis zu verbinden und durch die parallele Abwicklung Zeit einzusparen. Dafür gibt es verschiedene Studien- und Zeitmodelle, die von den Unternehmen und Hochschulen angeboten werden. Neben dem Zeitvorteil von circa einem Jahr und zwei Abschlüssen profitieren die Dual-Studierenden noch von einer Vergütung.

Fakten Umfassende Informationen über Ausbildung, Studium, Fortund Weiterbildungen in den grünen Berufen bieten die Webseiten www.info.bml.gv.at sowie www.studieren.at

ZUKUNFT

Österreichische Weinvielfalt

Eine breite Palette unterschiedlichster Terroirs, Rebsorten und die Handschrift der Winzer stehen für Vielfalt und Charakter unserer heimischen Weine.

Text: Julia Butz Foto: Kym Ellis/unsplash

Weinbau ist seit Jahrtausenden fest in Österreich verwurzelt und Teil seiner Kultur. Die Kombination der klimatischen und geologischen Rahmenbedingungen bieten ideale Voraussetzungen, Weingenuss der vielfältigsten Art ins Glas zu bringen, von spritzig-leichtem Trinkspaß bis hin zu Spitzengewächsen voller Tiefgang und Finesse. Auch internationale Kenner haben unsere Heimat längst als spannendes Weinland erkannt, das mit Qualität und Variationsbreite begeistert.

Weiß führt vor Rot. Rund zwei Drittel der in Österreich angebauten Trauben sind weiße Rebsorten, rund ein Drittel rote. Bei den Weißen ist der Grüne Veltliner heimischer Genussfavorit und beliebtester Exportschlager. Über 30 Prozent der gesamten Anbaufläche nimmt die Rebsorte in Anspruch, erst mit großem Abstand folgen Welschriesling (6,3 Prozent) und Trauben wie Riesling, Chardonnay, Weißburgunder und Sauvignon Blanc, die mit je um 4 Prozent auf den weiteren Rängen der Top Ten anschließen. Bei den

Aufstrebende Jungwinzer, die schon aus Familientradition die Leidenschaft für den Weinbau mitbringen, über eine sehr gute Ausbildung und noch viel mehr Tatendrang verfügen, machen von sich reden.

roten Trauben führen Zweigelt mit 13 Prozent und Blaufränkisch mit knapp 6 Prozent die Liste der häufigsten Rebsorten im Anbau an, gefolgt von weiteren Roten wie Pinot Noir, St. Laurent, Merlot, Blauer Portugieser und vielen weiteren, die anteilig nur je um 1 Prozent an Fläche nutzen, aber gleichzeitig für den Sortenreichtum in den Weingärten stehen*. Nicht zu vergessen, den Wiener Gemischten Satz, bei dem mindestens drei weiße Qualitätsrebsorten aus einem Wiener Weingarten ins Glas fliesen.

Terroir – das kleine Wort mit der großen Bedeutung

Das komplexe Zusammenspiel von Boden, Klima und Umgebung – das Terroir – ist vielleicht in kaum einem anderen Weinland so facettenreich und unterschiedlich ausgeprägt wie in Österreich. Hier vereinen sich auf vergleichsweise kleinem Raum die unterschiedlichsten Klimaräume und topografischen Gegebenheiten. So ist beispielsweise der Nordosten eher trocken, warm bis heiß; der Südosten warm und regenreicher. Beide eint die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die für das ausgeprägte Aroma der Trauben verantwortlich sind.

Allein in Niederösterreich, Österreichs größtem Weinanbaugebiet, finden sich gleich drei unterschiedliche Klimaräume, die eine vielfältige Palette frischer Weißweine, fruchtiger Rotweine und die ein oder andere Süßweinspezialität hervorbringen. Entlang der Donau, von Melk bis Klosterneuburg, gedeihen im Schwerpunkt Riesling und Grüner Veltliner, auch an den kristallinen Steinterrassen der Wachau und dem benachbarten Kremstal mit seinen Lössterrassen fühlen sich Grüner als auch Roter Veltliner heimisch. Im Kamptal dominieren sonnenseitige Hänge aus Lehm- und Lössböden, die Weißburgunder und Chardonnay sprießen lassen. Die Trauben des Pinot Noir und St. Laurent fühlen sich in den südlichen und östlichen Thermenregionen Niederöster-

reichs besonders wohl. Unter dem Einfluss des kontinental-heißen Klimas wachsen gleich in der Nähe, inmitten des Burgenlandes, u. a. mit dem Blaufränkischen, ebenso einige der körperreichsten Rotweine Österreichs. Die Böden aus Muschelkalk in der Südsteiermark hingegen sorgen für die mineralische Frische des Sauvignon Blanc oder Welschriesling, Kenner schwören auf den Traminer des südöstlichen gelegenen Vulkanland Steiermark.

Selbst innerhalb eines Anbaugebietes können große klimatische und topografische Unterschiede bestehen. Beispielsweise in welcher Höhe der Weinberg liegt, welche Sonnenrichtung er hat, ob ein Flusslauf in der Nähe ist, der das Licht zusätzlich reflektiert oder schattenspendende Elemente in der Nähe sind. Der Mix der Gesteinsarten von Kalk, Schiefer, Granit, Lehm oder Sand übt einen weiteren erheblichen Einfluss aus: Wie viele Nährstoffe der Boden bereithält und wie seine Fähigkeiten zur Wasserspeicherung beschaffen sind, beeinflussen Wachstum, Energieversorgung und natürlich den Geschmack des Weins. Auch das Alter einer Rebsorte kann ausschlaggebend sein, bei der Frage, welches Klima die Beere als ‚gelerntes Erziehungssystem‘ bevorzugt und wo sie am besten reift. All diese Gegebenheiten beeinflussen den Vegetationszyklus und geben dem Wein seinen Charakter und seine unverwechselbare Identität. Nicht zu vergessen, ist es die Kunst des Winzers aus natürlichen Vorgaben und lokaler Lagencharakteristika das für ihn richtige Weingartenmanagement abzuleiten. Wie die Anzahl der Rebstöcke, die Pflanzdichte und Wachstumshöhe, das Alter der Trauben, die Düngung und Bewässerung bis hin zum richtigen Ausbau und Lagern. Um damit nicht nur seine Expertise, sondern auch seine Persönlichkeit als Winzer auszudrücken.

Die Winzerszene ist gerade in den letzten Jahren so innovativ wie nie Viele Winzer gehen neue Wege und haben die ein oder andere Qualitätsoffensive zu verant-

worten; aufstrebende Jungwinzer, die schon aus Familientradition die Leidenschaft für den Weinbau mitbringen, über eine sehr gute Ausbildung und noch viel mehr Tatendrang verfügen, machen von sich reden. Mit viel Innovationsgeist, aber fest verwurzelt, setzen sie bedingt durch Klimawandel und der verstärkten Nachfrage nach nachhaltigeren Lebensmitteln den Fokus auf umweltfreundlicheren Weinbau mit biologischer Bodenbewirtschaftung, weniger Technik an den Hängen und mehr Handarbeit. Sie erschließen andere und höhere Lagen, die sich aufgrund der wärmeren und längeren Sommer auch auf bis zu 600m Seehöhe befinden können. Sie kommen der Nachfrage nach Wein mit geringerem Alkoholgehalt nach. Und tun damit nichts weniger, als einen neuen Weinstil für eine neue Generation von Weinfreunden zu prägen. Alle Zahlen: Österreich Wein Marketing GmbH 2024

Allein in Niederösterreich, Österreichs größtem Weinanbaugebiet, finden sich gleich drei unterschiedliche Klimaräume, die eine vielfältige Palette frischer Weißweine, fruchtiger Rotweine und die ein oder andere Süßweinspezialität hervorbringen.

Fakten Auf über 44.000 ha wird in Österreich Wein angebaut. Niederösterreich (26.732 ha), Burgenland (11.538 ha), Steiermark (5.109 ha) und Wien (588 ha) vereinen in sich 17 spezifische Weinbaugebiete. Mit Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg bilden fünf weitere die Weinbauregion Bergland. Quelle: Österreich Wein Marketing GmbH

WEIN-GENUSS IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Mit Baden und Württemberg liegen zwei der besten Weinanbaugebiete in Süddeutschland. Weinliebhaber und andere Genießer erwarten stilvolle Erlebnisse.

In Baden-Württemberg werden Weinreisen zu Genuss- und Erlebnisreisen. Das sonnenverwöhnte Bundesland hat im Badischen Weinanbaugebiet vom Bodensee über das Rheintal bis ins Tauberfränkische und auch im Württembergischen vom Rand der Schwäbischen Alb, den Neckar entlang zu Kocher, Jagst und Tauber eine Menge zu bieten. Idyllische Weinorte laden dazu ein, tief in die Geschichte des dort seit Jahrhunderten angebauten Weines einzutauchen und – oft direkt beim Winzer oder in einer spezialisierten Vinothek – neue Lieblingsweine zu entdecken. Der entspannte Urlaub für alle Sinne lässt sich mit Radtouren, Wanderungen und einem reichen Kulturprogramm verbinden.

Über 23.000 Weinbaubetriebe gibt es im Südwesten. International bekannte Marken gehören genauso dazu wie kleine Familienbetriebe, die ihre Weine nur in der Besen- bzw. Straußwirtschaft vor Ort verkaufen. 92 Winzer sind mit dem Qualitätssiegel „Weinsüden Winzer“ ausgezeichnet. Diese Betriebe ö nen ihre Keller, bieten Führungen und Verkostungen an und heißen weininteressierte Gäste besonders herzlich willkommen. Einer davon ist das Steillagen-Weingut Stephan Muck in der malerischen Altstadt von Bietigheim-Bissingen. In einer Fachwerkscheune werden den Gästen Riesling, Lemberger und Spätburgunder serviert. Das Repertoire der Gastronomie in den verschiedenen Weinbau-Orten ist vielfältig – von der einfachen Wirtschaft bis hin zum Sterne-Restaurant wird für jeden Geschmack etwas geboten.

Die Weinberge sind nicht nur ein landschaftliches Erlebnis. Lehr- und Erlebnispfade vermitteln erste Eindrücke vom Thema Wein. Bei Führungen erfahren Gäste Details und Hintergründe zum Weinbau und zur Arbeit der Winzerfamilien. Qualifizierte Weinerlebnisführer kennen sich nicht nur mit Rebsorten und Lagen aus, sondern auch mit der Geschichte

der Region und des Weinbaus. Die Führungen – ob zu Fuß, mit dem Rad, auf dem Planwagen oder mit dem Segway – sind sowohl für Einsteiger als auch für Weinkenner interessant. Noch tiefer in die Welt der Weinaromen führen Degustationen mit ausgebildeten Sommeliers.

Das Qualitätssiegel „Weinsüden Hotel“ tragen aktuell 74 Hotels mit Weinbezug. Das Spektrum reicht von Luxushotels über Wellness-Hotels bis hin zu traditionellen Häusern. Gemeinsam haben die Gastgeber die Begeisterung für regionalen Wein. Die Weinvilla Vollmayer in der Ortschaft Hilzingen zum Beispiel besteht aus acht stilvollen Zimmern und bietet ihren Gästen neben exklusiven Weinen eine Auszeit für Körper und Geist. Manche der Hotels haben den Wein schon bei der Gestaltung der Zimmer mitgedacht – und so ein Rundum-Erlebnis für Genießer gescha en.

Auch beim Wein ist Nachhaltigkeit ein Thema. Das beginnt beim Anbau, den Winzer wie das in der vierten Generation bestehende Bio-Weingut Lay nach den Richtlinien des Bundesverbandes ökologischen Weinbaus vornehmen und reicht bis zu ersten Weinen, die in der 0,75-Liter-Mehrwegflasche verkauft werden. Urlauber, die für den Urlaub in der Weinregion in den Zug steigen, reisen nachhaltiger und sind in vielen Regionen auch mit ö entlichen Verkehrsmitteln mobil.

Neben Führungen und Verkostungen stehen im Herbst auch eine Reihe interessanter Weinerlebnisse im Veranstaltungskalender. So wird am 29. September in Schelingen das Zwiebelkuchenfest gefeiert. Am 5. und 6. Oktober lädt die Winzergenossenschaft Achkarren zum Weinwochenende in Vogtsburg im Kaiserstuhl ein. Die Weinmeile in Weinheim an der Bergstraße findet am 12. Oktober 2024 statt. Doch nicht nur bei den Events ist der Wein ein Genuss, sondern das ganze Jahr über – sei es mit Blick auf eine alte Ritterburg, am Ufer eines sich durch die Landschaft schlängelnden Flusses oder irgendwo in den malerischen Weinbergen.

Das Urlaubsland Baden-Württemberg mit seinen sehenswerten Landschaften, malerischen Radwegen in der Natur und seiner ausgeprägten Weinkultur ist eine Reise wert. Ob diese in pulsierende Metropolen oder zu charmanten Kleinstadtperlen führt, entscheidet man bei jeder Reise in die Wein-Genuss-Region neu.

Weitere Informationen gibt es unter: www.tourismus-bw.de

„Lebensmittelmüll ist ein Spiegel der Gesellschaft“

LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG

In Europa beträgt der Lebensmittelverlust entlang der gesamten Wertschöpfungskette etwa 20 Prozent, was pro Person und Jahr rund 173 Kilogramm entspricht. In Österreich entstehen jährlich über 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle. Obwohl drei Viertel der Österreicher Lebensmittelverschwendung als wichtiges Thema ansehen, landet nach wie vor viel im Müll. Hierzu ein Gespräch mit Hannes Royer, Gründer und Gesicht von Land schafft Leben.

Text: Nadine Wagner Foto: Land schafft Leben, Navada Ra/pexels

Herr Royer, was kann gegen Lebensmittelverschwendung getan werden?

Der größte Hebel liegt hier sicher im Bewusstsein jedes einzelnen von uns für Lebensmittel und deren Wertigkeit. Denn wenn etwas einen Wert hat, dann werfe ich es nicht leichtfertig weg. Der Trend ist hier aber nun jahrelang in die Gegenrichtung gegangen. Lebensmittel sollen vor allem eines sein: billig. Mit Wertschätzung hat das wenig zu tun.

Welche Rolle spielen Aufklärung und Bildung in der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung?

Eine entscheidende Rolle: Junge Menschen müssen bereits in der Schule lernen, wie wertvoll Lebensmittel sind und wie man richtig damit umgeht. In Frankreich gehört bspw. Ernährungsbildung im Kindergarten zum Programm, in Italien führt gemeinsames Kochen zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Bildung und Aufklärung sind essenziell, um Verschwendung zu vermeiden. In Österreich gibt es bisher kein flächendeckendes eigenes Unterrichtsfach zur Ernährung, aber unser Verein Land schafft Leben stellt kostenloses Lehrmaterial bereit, das bereits über 190.000 mal heruntergeladen wurde.

Hannes Royer,

und Gesicht von Land schafft Leben

Supermarktketten gehen teilweise bereits gegen Lebensmittelverschwendung vor, indem sie Überschüsse an soziale Einrichtungen weitergeben. Der größte Hebel liegt jedoch in den Privathaushalten, wo die meiste Verschwendung entsteht.

Wie können wir als Gesellschaft insgesamt tun, die Wertschätzung von Lebensmitteln steigern?

Wir müssen wieder einen Bezug zum Essen herstellen. Statt z. B. auf teure Fertigprodukte zurückzugreifen, sollten wir uns Zeit zum Kochen nehmen. Generell sollten wir uns beim Essen wieder mehr an der Qualität statt an der Quantität orientieren. Und uns wieder ein Stück von der ‚Geiz ist geil‘-Mentalität entfernen, die sich in unserer Gesellschaft durchgesetzt hat – übrigens nicht nur beim Essen. Wir werfen ja auch andere Dinge wie Kleidung oder Elektrogeräte viel zu leichtfertig weg. Hier muss ein Umdenken stattfinden.

Sehen Sie in technologischen Innovationen, wie z. B. Apps oder intelligenten Kühlschränken, ein Potenzial, um Lebensmittelverschwendung zu verringern? Apps & Co. haben auf jeden Fall Potenzial, nur werden diese nicht die breite Masse ansprechen. Und selbst wenn mir meine App ein bestimmtes Gericht aus meinen Resten vorschlägt, muss ich es dennoch selbst zubereiten. Apps können mir also helfen, den Einkauf

Ein kreativer Weg, um Reste zu

zu planen und mein Kühlschrank kommuniziert vielleicht mit meiner Uhr, aber letztlich hängt es von Jedem selbst ab. Dass wir wieder ein größeres Bewusstsein für Lebensmittel entwickeln und uns damit beschäftigen, wie wir richtig mit ihnen umgehen, daran werden wir also auch mit modernen Technologien nicht vorbeikommen.

In welchem Maße sind auch die landwirtschaftlichen Betriebe von der Thematik der Lebensmittelverschwendung betroffen? Konsumentinnen und Konsumenten erwarten perfektes Obst und Gemüse. Häufig dürfen Landwirte ihre Lebensmittel gar nicht erst ausliefern, wenn diese optische Mängel aufweisen. Noch genießbare Lebensmittel landen teilweise in der Biogasanlage – eine Verschwendung, wenn man bedenkt, dass wir global vrsl. bald 12 Milliarden Menschen ernähren müssen.

Die UN-Nachhaltigkeitsagenda fordert in Ziel 12 verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, einschließlich der Reduktion von Lebensmittelverschwendung.

Österreich hat sich dazu verpflichtet. Welche Entwicklungen sind zu erwarten?

Erste Schritte wurden mit der Berichtspflicht zur nachhaltigen Transformation (CSRD) gemacht. Supermarktketten gehen teilweise bereits gegen Lebensmittelverschwendung vor, indem sie Überschüsse an soziale Einrichtungen weitergeben. Der größte Hebel liegt jedoch in den Privathaushalten, wo die meiste Verschwendung entsteht.

Dass wir wieder ein größeres Bewusstsein für Lebensmittel entwickeln und uns damit beschäftigen, wie wir richtig mit ihnen umgehen, daran werden wir also auch mit modernen Technologien nicht vorbeikommen.

Die Wiederentdeckung des Fermentierens

Sie ist seit Jahrtausenden bekannt, doch in Vergessenheit geraten: Die Fermentation von Lebensmitteln nutzt natürliche Prozesse, schont Ressourcen – und hält gesund.

Der erste „Alkopop“ bestand aus Trauben, Weißdorn, Honig und Reis – und ist mehr als 9.000 Jahre alt. Zwar wussten die Chinesen nicht, was im Detail passierte, doch das haltbare Gebräu schmeckte offensichtlich lecker. Bei den Ägyptern um 3.000 v. Chr. gehörten bereits Joghurt, Käse, Wein und Essig zum Speiseplan. All diese Lebensmittel sind das Ergebnis eines Prozesses, der energiesparend sowie frei von Konservierungs- und Zusatzstoffen ist: Fermentation. Hiermit wird die mikrobielle Umwandlung organischer Stoffe durch probiotische Bakterien und Pilze bezeichnet. Als bekannteste Art des Fermentierens gilt die Milchsäuregärung, mithilfe derer zum Beispiel Sauerkraut aus Weißkohl entsteht.

„In Asien ist das Wissen um diese ressourcenschonende und gesundheitsfördernde Herstellung von Speisen noch weitverbreitet“, erklärt Simon Baur und verweist auf das koreanische Nationalgericht Kimchi. Der 35-jährige Vorarlberger hat 2020 das Start-up „Krut“, die althochdeutsche Bezeichnung für „Kraut“, gegründet mit dem Ziel, Gutes für den Gaumen, die Gesundheit und den Planeten zu tun. „Wir beziehen Überschüsse und nicht vermarktbare Ware von regionalen Erzeugern sowie vom Lebensmittelhandel“, sagt der frühere Unterneh-

mensberater, dessen Karriere in der Wirtschaft nach dem Studium in Wien und an der London School of Economics vorgezeichnet schien. Doch Simon Baur entschied sich anders – und fermentiert seit vier Jahren aus Leidenschaft und Liebe zur Natur.

Das Sortiment von „Krut“ umfasst drei Kernbereiche: Chinakohl-Kimchis, Kombuchas mit Grüntee sowie Tempeh. „Letzteres ist ein hierzulande eher unbekanntes Sojaprodukt, das eine feste Konsistenz und nussige Note hat“, beschreibt er seine Leibspeise indonesischer Herkunft. Zur Erweiterung der Kapazitäten hat Simon Baur die Produktion des Unternehmens Ende 2023 verlagert. In der Wiener Kuefsteingasse verarbeitet das Team monatlich bis zu 1 Tonne Lebensmittel, was rund 5.000 Gläsern entspricht. Darüber hinaus lädt er Gäste in sein Bistro ein, um die Vielfalt der Geschmackserlebnisse kennenzulernen.

Simon Baur, Gründer von „Krut“

Wir beziehen Überschüsse und nicht vermarktbare Ware von regionalen Erzeugern sowie vom Lebensmittelhandel.

verwerten, ist, z. B. gekochtes Gemüse in Suppen oder Eintöpfe zu geben und altbackenes Brot in Croutons oder Semmelbrösel zu verwandeln.
Gründer
Krut – Partner Content

Welche Versicherungen für Landwirte?

ÜBERBLICK

Sogenannte Agrarversicherungen schützen Landwirte vor finanziellen Risiken. Gerade für diejenigen, die auch in der Energieproduktion tätig sind, können sie elementar sein.

Text: Silja Ahlemeyer

Auf landwirtschaftliche Nutzungsarten entfallen laut des Bundesministeriums Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft rund 38 Prozent der Flächen Österreichs. Dabei geht es heutzutage nicht mehr nur um Futter- und Lebensmittelproduktion. Auf knapp 247.400 ha der Anbauflächen wird Weizen angebaut, danach folgen Körnermais und Gerste. In den vergangenen Jahren konnte zudem der Sojaanbau in Österreich verdoppelt werden. Ebenso erlebt die Agri-Photovoltaik einen Aufschwung. Hier stehen auf landwirtschaftlichen Flächen ebenfalls Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung. Wie in anderen Bereichen sind auch die energieerzeugenden Landwirte vielfältigen Risiken ausgesetzt, wie

Ohne Maschinen und technische Anlagen läuft heute nichts mehr. Doch schneller als gedacht können hier Schäden auftreten, etwa durch eine falsche Bedienung, Fremdkörperoder Wettereinwirkungen oder Kurzschlüsse.

etwa Wetterkapriolen oder defekten Anlagen. Dafür gibt es spezielle Versicherungen.

Biogasanlagenversicherung

Mit einer Biogasanlage gewinnt man aus Biomasse Energie. Oft zählt sie zu den wichtigen Einnahmequellen eines entsprechenden landwirtschaftlichen Betriebes. Gefahren wie Feuer, Bedienungsfehler oder Explosion können die Produktion jedoch komplett lahmlegen. Eine Biogasanlagenversicherung, optimalerweise mit Allgefahrendeckung, ersetzt im Ernstfall entgangene Gewinne und die Kosten für Reparatur oder Ersatz bei einem Teil- oder Totalschaden.

Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung Für selbstständige Landwirte ist eine „Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung“ unverzichtbar. Diese versichert das gesamte Inventar gegen Schäden durch Brand, Explosion und Blitzschlag, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie Elementar-Ereignisse. Bei Abschluss sollte man gegebenenfalls darauf achten, dass auch jegliche Photovoltaik-Anlagen darin eingeschlossen sind, sofern welche betrieben werden.

Technische Versicherung

Ohne Maschinen und technische Anlagen läuft heute nichts mehr. Doch schneller als

gedacht können hier Schäden auftreten, etwa durch eine falsche Bedienung, Fremdkörperoder Wettereinwirkungen oder Kurzschlüsse. Für die anfallenden Kosten können sogenannte „Technische Versicherungen“ aufkommen. Diese sind in der Regel ausgelegt auf Schäden an landwirtschaftlichen Maschinen sowie für elektrotechnische und elektronische Anlagen. Auch ein Diebstahl kann mitversichert werden.

Haftpflichtversicherung

Weiterhin ist die Haftpflichtversicherung für Landwirtschaftsbetriebe zu nennen. Sie schützt vor Ansprüchen Dritter und deckt Personen-, Sach-, Vermögens- und Umweltschäden ab, die sich aus der landwirtschaftlichen Tätigkeit ergeben können. Dazu sollten auch Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen gehören, wenn diese im Betrieb vorhanden sind.

CyberRisk-Versicherung

Landwirte, die auch in der Energieerzeugung tätig sind, nutzen dafür in der Regel Computer und teure Softwareprogramme. Die fortschreitende Digitalisierung birgt jedoch auch Bedrohungen. Eine CyberRisk-Versicherung sichert die Gefahren ab, die aus der Nutzung von elektronischen Daten auf Informationsund Telekommunikationsgeräten entstehen.

Erneuerbare Energien-Versicherung Manche Anbieter haben extra ausgewiesene „Erneuerbare Energien-Versicherungen“ im Portfolio. Diese schützen beispielsweise speziell vor Schäden an Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Sie kommen zum Tragen, wenn etwa der Wechselrichter einer PV-Anlage kaputt geht.

Für selbstständige Landwirte ist eine „Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung“ unverzichtbar.

Fakten Welche Agrarversicherung für welchen Einzelfall sinnvoll und angeraten ist, sollte am besten ein unabhängiger Fachmann klären. Zudem wird hier, wie auch bei den privaten Versicherungen, empfohlen, in regelmäßigen Abständen die Verträge zu prüfen. Änderungen, beispielsweise neue Anlagen, müssen gemeldet werden.

Pionier der Biolandwirtschaft in Europa

Im internationalen Vergleich zählt Österreich zu den Vorreitern der umweltbewussten Weinproduktion.

Österreich gilt als Vorreiter der Biolandwirtschaft innerhalb der EU.

Ganze 27 Prozent der Flächen werden dort mittlerweile ökologisch bewirtschaftet.

Österreich nimmt seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle in der Biolandwirtschaft innerhalb der Europäischen Union ein. Bereits 27,7 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen werden ökologisch bewirtschaftet – das liegt weit über dem EU-Durchschnitt. Ein Ziel der EU, bis 2030 ein Viertel der Flächen biologisch zu bewirtschaften, ist damit bereits heute übertroffen. Diese beeindruckende Entwicklung hat tiefgreifende historische und strukturelle Wurzeln, die das Land zu einem globalen Vorbild in Sachen nachhaltiger Landwirtschaft machen.

Ein entscheidender Meilenstein folgt 1983, als Österreich als erstes Land weltweit nationale Richtlinien für die biologische Erzeugung festlegt. Diese frühen regulatorischen Maßnahmen bildeten die Grundlage für eine Entwicklung, die das Land bis heute prägt. Mit dem EU-Beitritt 1995 und den damit verbundenen Fördermitteln des österreichi-

schen Agrarumweltprogramms erfuhr die Biolandwirtschaft einen enormen Aufschwung. Susanne Kummer, Agrarwissenschaftlerin am Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Wien, beschreibt diesen Prozess als eine „Explosion der Zahlen“. Während es 1990 noch etwa 1.000 Biobetriebe gab, stieg die Zahl bis 1998 auf fast 20.000 an.

Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist in Österreich ebenfalls kontinuierlich gestiegen. Das belegen Studien vom Agrarmarkt Austria Marketing (AMA). Besonders Milchprodukte und frisches Gemüse gehören zu den beliebtesten Bio-Lebensmitteln. Österreich belegt damit einen Spitzenplatz in Europa, wenn es um den Bio-Marktanteil geht. In der Gastronomie war Bio lange Zeit ein eher zögerliches Phänomen, das mit der dynamischen Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel nicht Schritt halten konnte. Inzwischen hat es jedoch nicht nur in Wien, sondern auch darüber hinaus tiefere Wurzeln geschlagen. Laut Erhebungen

der AMA lag der Anteil an Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung im Jahr 2019 bei sieben Prozent. Bis 2022 stieg dieser Anteil auf neun Prozent, was einem Umsatz von fast 190 Millionen Euro entspricht.

Ein weiterer Bereich, in dem Österreich eine globale Führungsrolle einnimmt, ist der Bio-Weinbau. Bereits 21,5 Prozent der Weinproduktion erfolgen biologisch, womit das Land sogar die Hochburgen der Weintrinker Frankreich und Italien übertrifft. Zudem werden über zehn Prozent der Bio-Weingärten biodynamisch bewirtschaftet. Ein Umstand, der noch strengere Auflagen als der konventionelle Bio-Weinbau erfordert.

Die frühe Einführung nationaler Richtlinien, die Unterstützung durch EU-Programme und das starke Engagement der Landwirte haben dazu beigetragen, dass das Land heute eine führende Position in Europa und der Welt einnimmt.

Besonders Milchprodukte und frisches Gemüse gehören zu den beliebtesten BioLebensmitteln. Österreich belegt damit einen Spitzenplatz in Europa, wenn es um den BioMarktanteil geht.

Neben dem biologischen Weinbau sind etwa 25 Prozent der österreichischen Rebflächen mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ zertifiziert. Dieses Siegel berücksichtigt nicht nur den ökologischen Anbau, sondern auch andere Nachhaltigkeitskriterien wie die Bewirtschaftung der Weingärten und das Gewicht der Weinflaschen. Österreich hat sich als weltweit anerkanntes Modell für erfolgreiche Biolandwirtschaft etabliert. Die frühe Einführung nationaler Richtlinien, die Unterstützung durch EU-Programme und das starke Engagement der Landwirte haben dazu beigetragen, dass das Land heute eine führende Position in Europa und der Welt einnimmt. Ob bei Lebensmitteln, Wein und in Restaurants – die biologische Landwirtschaft hat Österreich revolutioniert.

Ein Bio-Restaurant, das Maßstäbe setzt

Konsequente Umsetzung von Bio- und Nachhaltigkeitsstrategien sorgen in Wien für ein neues Rundum-Wohlfühlerlebnis in der Gastronomie.

Immer mehr Menschen wünschen sich, rein biologische Speisen und Getränke zu genießen. Doch mit der wachsenden Zahl an Zutaten und Zubereitungsmethoden steigt auch die Unsicherheit darüber, was wirklich vertrauenswürdig ist. Umso wichtiger sind Restaurants, die ihr Bio-Angebot offiziell zertifizieren lassen. Ein solches Vorzeigelokal für die gesamte Familie ist die „Luftburg –Kolarik im Prater“, im Herzen des traditionsreichen Wiener Praters.

Das Restaurant hat sich als weltweit größtes vollzertifiziertes Bio-Restaurant einen Namen gemacht und wurde im September 2023 mit dem EU Organic Award als „Best Organic

Restaurant“ ausgezeichnet. Dieses familiengeführte Unternehmen, das seit 1992 besteht, setzt konsequent auf 100 Prozent biologische Zutaten bei Speisen und Getränken. Auch beim Bier bleibt die Luftburg ihrem Bio-Versprechen treu: Das neue Gösser Biostoff, ein vollmundiges Bier aus rein biologischen Rohstoffen, wird im Restaurant ausgeschenkt. Um den Besuch in der Luftburg für die ganze Familie zum Erlebnis zu machen, können in der angrenzenden Erlebniswelt die Kinder auf den bunten Luftburgen toben. Zusätzlich wurde ein Kinder-Spielbereich im Gastgarten errichtet; mit Klettergerüst, einer Rutsche und Kieselsteinküche für kleine Nachwuchstalente.

Die jüngsten Renovierungsmaßnahmen im Jahr 2024, wie der Umbau des Wintergartens zu einer hybriden Indoor-Outdoor-Location, unterstreichen das Engagement des Restaurants, seinen Gästen ein erstklassiges Erlebnis

zu bieten. „Unser Ziel ist es, für unsere Gäste ein Rundum-Wohlfühlerlebnis zu kreieren, das natürlich auch alle Stückerl spielen soll“, erklärt Geschäftsführer Paul Kolarik. Die Luftburg setzt auch beim Thema Energie auf Nachhaltigkeit und bezieht seit Herbst 2023 zertifizierten Ökostrom aus erneuerbaren

Quellen – zertifiziert mit dem Umweltzeichen UZ46 „Grüner Strom“. Und Paul Kolarik ergänzt: „Wir möchten unseren Gästen beste Qualität bieten und dabei unserer Umwelt unter die Arme greifen. Wir wollen nicht nur von einer besseren Zukunft träumen, wir werden sie aktiv mitgestalten.“

Text: Thomas Soltau
Foto: Karsten Würth/unplash BIOLOGISCHE
Kolarik – Partner Content
Fotos:

Regional bleiben auch beim Selberkochen

Zutaten für 4 Portionen:

250 g reifer Camembert (60 % Fett)

180 g Cheddar (am Stück)

1 Zwiebel

1 EL Butter

1 EL Mehl

375 ml Apfelsaft

Salz

Pfeffer

Muskat

je 40 g Walnuss- und Haselnusskerne

4 Stiele glatte Petersilie

Zutaten:

1 kg Rosenkohl

Rosenkohlauflauf in Gorgonzola

600 g festkochende Kartoffeln

400 g Hähnchenfilets

1 Zwiebel

30 g Mehl

¼ l klare Gemüsebrühe

¼ l Milch

75-100 g Gorgonzola

Öl

Salz

Pfeffer

Muskat

Fett für die Form

Käse-Suppe mit Nuss-Topping

Zubereitung:

1 Im ersten Schritt wird der Käse vorbereitet. Dafür Camembert entrinden und in Würfel schneiden. Der Cheddar wird grob gerieben. Anschließend Zwiebel schälen, fein würfeln und in einem mit Butter erhitzten Topf andünsten. Mehl hinzufügen, kurz anschwitzen und im Anschluss mit Apfelsaft und ½ l Wasser angießen.

2

Die Suppe unter ständigem Rühren aufkochen und beide

Zutaten:

130 ml lauwarmes Wasser

200 g Mehl

50 g Hartweizengrieß

5 g Trockenhefe

400 g Kürbisfruchtfleisch

2 Zwiebeln

50 ml Gemüsebrühe

100 g Crème fraîche

150 g Emmentaler

150 g Feta

Salz

Pfeffer

Chilipulver

Zubereitung:

1 Zu Beginn Rosenkohl und Kartoffeln waschen. Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und mit dem Rosenkohl in einen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Darin 15 Minuten zugedeckt garen.

2 Anschließend Hähnchenfilets sanft trocken abtupfen und in einer mit Öl erhitzten Pfanne 10 Minuten braten. Nach Belieben würzen. Filets zur Seite stellen, Zwiebel schälen, fein würfeln und in einem Topf dünsten.

Käsesorten nach und nach hinzugeben. Sobald der Käse geschmolzen ist, kann nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt werden.

3

Im letzten Schritt werden die Nüsse grob gehackt und in einer Pfanne, am besten ohne Fett, angeröstet. Petersilie anschließend waschen, trocknen und fein hacken. Nüsse und Petersilie mischen und auf der Suppe verteilen. Besonders gut passt dazu ein warmes Bauernbrot.

3

Mehl hinzugeben, anschwitzen und mit Milch und Brühe anrühren. Zunächst aufkochen, dann unter Rühren 5 Minuten köcheln lassen. Gorgonzola in Stücke schneiden, in die Soße einrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

4 Kartoffeln und Rosenkohl abgießen, in eine gefettete, ofenfeste Form geben und mit Hähnchenfiletstreifen anrichten. Gorgonzolasoße darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft: 175 °C) für 25 - 30 Minuten backen.

Winterlicher Ziegenkäse-Salat

Zutaten für 2 Portionen:

120 g Ziegenkäse

160 g Pflaumen

je ½ Zweig Thymian

und Rosmarin

2 TL Honig

50 g Pinienkerne

50 ml Orangensaft

150 ml Olivenöl

100 ml weißer Balsamicoessig

60 g Feldsalat

40 g Rucola

Salz

Pfeffer

Kürbis-Pizza mit Schafkäse

Zubereitung:

1 Im ersten Schritt wird der Teig vorbereitet: Mehl, Hartweizengrieß, Trockenhefe und Salz vermengen. Wasser hinzugeben und 10 Minuten kräftig kneten. Den Teig anschließend mit etwas Mehl bedecken und an einem warmen Ort für eine Stunde abgedeckt gehen lassen. Nach Ablauf der Stunde nochmals kneten und wieder für eine Stunde gehen lassen.

2

Kürbis in feine Scheiben hobeln. Anschließend Zwiebeln schälen

Zubereitung:

1 Zu Beginn wird der Backofen auf 200 °C vorgeheizt. Im Anschluss Ziegenkäse und Pflaumen halbieren und in Scheiben schneiden. Den Ziegenkäse in eine ofenfeste Form geben und mit Pflaumen bedecken. Thymian und Rosmarin vom Zweig lösen und auf den Pflaumen verteilen. Anschließend wird das Ganze mit einem TL Honig beträufelt und kann nun bei 200 °C ca. 5 bis 7 Minuten gebacken werden.

und in dünne Streifen schneiden. Zwiebeln und Kürbis andünsten, Gemüsebrühe hinzugeben, Pfanne abdecken und 8 Minuten garen. Danach Saft abgießen und abtropfen lassen.

3

Sobald der Teig seine Größe verdoppelt hat, nochmals kneten und ausrollen. Crème fraîche darauf verteilen, mit Chilipulver und Emmentaler bestreuen. Zum Schluss Zwiebeln und Kürbis verteilen und Feta darüber bröseln. Im vorgeheizten Backofen bei 250 °C ca. 10 bis 15 Minuten backen.

2

Während der Ziegenkäse im Ofen schmilzt, werden die Pinienkerne in einer Pfanne bei mittlerer Hitze goldbraun geröstet. Im Anschluss Orangensaft, Olivenöl, Essig und den restlichen Honig in ein Glas geben. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut verrühren.

3

Den Salat in eine große Schüssel geben und mit dem Dressing und den Pinienkerne vermengen. Den Salat auf Tellern verteilen und mit warmem Ziegenkäse servieren.

Fleischersatz: Mehr als nur eine Alternative

In den letzten Jahren hat sich der Konsum von Fleischersatzprodukten in Österreich rasant entwickelt. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur einen veränderten Ernährungsstil wider, sondern auch ein zunehmendes Bewusstsein für die ökologischen, gesundheitlichen und ethischen Implikationen des Fleischkonsums. Doch was steckt hinter diesem Trend? Sind Fleischersatzprodukte wirklich mehr als nur eine Alternative?

Text: Thomas Soltau

Foto: LikeMeat/unsplash

Der Fleischkonsum wird zunehmend wegen Umwelt- und Tierschutzbedenken kritisch betrachtet, während pflanzliche Alternativen sich erfolgreich auf dem Markt etablieren. In Österreich wird der Umsatz mit Fleischersatzprodukten in diesem Jahr voraussichtlich etwa 45 Millionen Euro betragen. Prognosen zufolge könnte das Marktvolumen bis 2028 auf 70 Millionen Euro anwachsen. Das sind Zahlen vom Verein für Konsumenteninformation (VKI), eine österreichische Verbraucherorganisation. Der Markt für Fleischersatz ist jedoch nicht nur in Österreich, sondern weltweit auf Wachstumskurs. Laut einer aktuellen Studie von Statista wird der Markt für Fleischersatzprodukte im Jahr 2024 voraussichtlich einen Umsatz von etwa 9,58 Milliarden Euro erreichen. Für das Jahr 2029 wird ein Marktvolumen von 14,59 Milliarden Euro prognostiziert, was einem jährlichen Umsatzwachstum von 8,78 Prozent entspricht. Für das Jahr 2025 wird ein Absatzwachstum von 7,1 Prozent erwartet. China wird im Jahr 2024 mit einem prognostizierten Marktvolumen von 2,198 Milliarden Euro den größten Umsatz in diesem Bereich verzeichnen.

Die Gründe für den Boom von Fleischersatzprodukten sind vielfältig. An erster Stelle steht das wachsende Umweltbewusstsein. Die Fleischproduktion ist eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen, Entwaldung und den Verlust an Biodiversität. Etwa 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf die Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Alternative Proteine werden bis 2035 mindestens elf Prozent aller weltweit konsumierten tierischen Produkte (Fleisch, Milch, Eier, Fisch und Meerestiere) ausmachen, wie frühere Berechnungen der Boston Consulting Group zeigen. Ersatzprodukte haben daher enormes Potenzial für den globalen Klimaschutz.

Fleischersatzprodukte bieten eine Möglichkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren, ohne auf den gewohnten Geschmack und die Textur von Fleisch verzichten zu müssen.

Auch gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle. Der übermäßige Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch wird mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Herz-KreislaufErkrankungen, Krebs und Diabetes. Pflanzliche Fleischersatzprodukte bieten hier eine Alternative, die oft weniger gesättigte Fette und Cholesterin enthält und gleichzeitig reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist.

Ein weiterer Faktor ist das steigende ethische Bewusstsein der Konsumenten. Immer mehr Menschen lehnen die Massentierhaltung und das damit verbundenen Tierleid ab. Fleischersatzprodukte bieten eine Möglichkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren, ohne auf den gewohnten Geschmack und die Textur von Fleisch verzichten zu müssen. Trotz des Booms gibt es auch kritische Stimmen. Einige Ernährungsexperten warnen davor, dass nicht alle Fleischersatzprodukte gesünder sind als das Original. Viele Produkte enthalten eine hohe Anzahl an Zusatzstoffen, wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen, um Geschmack und Textur zu verbessern. Zudem sind sie oft stark verarbeitet und enthalten einen hohen Anteil an Salz und Fett. Konsumenten sollten daher bewusst auf die Zutatenliste achten und bevorzugt auf Produkte mit einer kurzen und verständlichen Zutatenliste zurückgreifen. Auch der Preis spielt eine Rolle. Fleischersatzprodukte sind in der Regel teurer als herkömmliches Fleisch. Dies könnte ein Hindernis für eine breitere Akzeptanz darstellen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebensmittelpreise. Ein weiterer Punkt ist die Akzeptanz in der breiten

Bevölkerung. Während jüngere Generationen und urbane Bevölkerungsgruppen Fleischersatzprodukte zunehmend in ihren Speiseplan integrieren, ist die Bereitschaft in ländlichen Gebieten und unter älteren Menschen oft geringer. Hier spielen Tradition und Gewohnheit eine große Rolle.

Laut einer Studie von Marketagent sind Erbsen die bevorzugte Grundlage für Fleischersatzprodukte, mit 36 Prozent der Befragten, die sie favorisieren. Auf den Plätzen dahinter folgen Pilze mit 33,1 Prozent und Soja mit 29,7 Prozent. Für diejenigen, die geschmacklich noch nicht von Ersatzprodukten überzeugt sind, aber dennoch ihren Konsum von tierischen Produkten reduzieren möchten, gibt es eine positive Nachricht: Forscherinnen des Austrian Centre of Industrial Biotechnology in Graz entwickeln tier- und umweltfreundliches Fleisch aus dem Labor.

Trotz dieser Herausforderungen sind sich Experten einig, dass Fleischersatzprodukte eine wichtige Rolle in der Zukunft unserer Ernährung spielen werden. Die Entwicklung neuer Technologien, wie etwa der Produktion von Fleisch aus Zellkulturen, könnte diesen

Laut einer Studie von Marketagent sind Erbsen die bevorzugte Grundlage für Fleischersatzprodukte, mit 36 Prozent der Befragten, die sie favorisieren.

Trend weiter verstärken. Auch die österreichische Regierung hat das Potenzial von Fleischersatzprodukten erkannt. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) fördert die Entwicklung und Forschung im Bereich pflanzlicher Alternativen. Ziel ist es, die heimische Produktion zu stärken und so nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die regionale Wertschöpfung zu fördern. Ob sie allerdings das Potenzial haben, den Fleischkonsum langfristig signifikant zu reduzieren, hängt von der Akzeptanz in der breiten Bevölkerung ab. Eines ist jedoch sicher: Fleischersatzprodukte sind gekommen, um zu bleiben.

Fleischersatzprodukte werden eine wichtige Rolle in der Zukunft unserer Ernährung spielen.

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