Bericht über die Finanzlage (Public Disclosure)
2019
Erstellt am 12. April 2020
Bericht über die Finanzlage 2019 – Coop Rechtsschutz AG
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Inhaltsverzeichnis Management Summary ................................................................................................................................ 3 A.
Geschäftstätigkeit ................................................................................................................................ 5
B.
Unternehmenserfolg ........................................................................................................................... 7
C.
Corporate Governance und Risikomanagement ............................................................................... 10 C1
Verwaltungsrat ....................................................................................................................... 10
C2
Geschäftsleitung ..................................................................................................................... 10
C3
Risikomanagement ................................................................................................................. 10
D.
Risikoprofil ......................................................................................................................................... 13
E.
Bewertung ......................................................................................................................................... 16
F.
Kapitalmanagement .......................................................................................................................... 18
G.
Solvabilität ......................................................................................................................................... 19
Anhang ....................................................................................................................................................... 22 Anhang 1: Quantitative Angaben «Unternehmenserfolg Solo NL» .................................................. 22 Anhang 2: Quantitative Angaben «Marktnahe Bilanz Solo» ............................................................. 23 Anhang 3: Quantitative Angaben «Solvabilität Solo» ....................................................................... 24 Anhang 4: Geschäftsbericht 2019...................................................................................................... 25
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Management Summary Der Bericht über die Finanzlage (Public Disclosure) basiert auf dem FINMA-Rundschreiben «2016/2 Offenlegung – Versicherer» und soll dem Versicherungsnehmer und weiteren Anspruchsberechtigten Auskunft über der Finanzlage und Solvabilität der Coop Rechtsschutz AG geben. Geschäftstätigkeit (Kapitel A.) Die Coop Rechtsschutz AG hat sich auf die Produktentwicklung, den Vertrieb und die Umsetzung von Rechtsschutzlösungen für Privatpersonen, Organisationen, Gewerkschaften sowie kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) spezialisiert. Die strategische Ausrichtung der Coop Rechtsschutz AG basiert auf der Weiterführung und Optimierung des bisherigen erfolgreichen Geschäftsmodells mit den Prämissen: Nachhaltigkeit, Qualität, Rentabilität, Risikofähigkeit, Weiterentwicklung der Geschäftsvolumina mit bestehenden und neuen Partnern sowie durch Innovationsprojekte. Unternehmenserfolg (Kapitel B.) Die gebuchten Bruttoprämien im Jahr 2019 betragen CHF 59.2 Mio. und sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 6.5 % gestiegen. Die Coop Rechtsschutz AG hat die aktuariellen Bedarfs- und Schwankungsrückstellungen sowie die übrigen technischen Rückstellungen weiter verstärkt, um die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten sicherzustellen. Der Unternehmensgewinn konnte im 2019 gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden und beträgt CHF 4.4 Mio. Corporate Governance und Risikomanagement (Kapitel C.) Der Verwaltungsrat ist das oberste Aufsichts- und Führungsorgan der Coop Rechtsschutz AG und besteht aus fünf Mitgliedern. Die Coop Rechtsschutz AG nutzt das Modell der drei Verteidigungslinien, welches einen umfassenden Bezugsrahmen zur Organisation eines effektiven Governance Systems schafft. Das Risikomanagement der Coop Rechtsschutz AG hat zum Ziel, dass Risiken frühzeitig erkannt, analysiert und gegebenenfalls Massnahmen sowie Kontrollen abgeleitet werden können. Im Vordergrund steht dabei immer die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Versicherten. Risikoprofil (Kapitel D.) Die Coop Rechtsschutz AG ist ein Unternehmen der FINMA-Risikokategorie vier. Das Risikoprofil der Coop Rechtsschutz AG berücksichtigt unter anderem Versicherungs-, Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie operationelle Risiken und lässt die für den Swiss Solvency Test (SST) relevanten Risiken in die Solvenzberechnung miteinfliessen. Im Berichtsjahr hat sich das Risikoprofil nicht wesentlich verändert. Bewertung (Kapitel E.) Die marktnahe Bewertung wird nach den Vorschriften der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) vorgenommen, um das risikotragende Kapital in der marktnahen Bilanz zu berechnen. Der marktnahe Wert der Aktiven stieg im Vergleich zum Vorjahr um CHF 20.4 Mio. Die starke Zunahme stammt überwiegend aus der Erhöhung der Investitionen und der positiven Entwicklung an den Finanzmärkten. Die Erhöhung des marktnahen Werts der Passiven um CHF 5.6 Mio. im Vergleich mit dem Vorjahr ist auf die Zunahme der versicherungstechnischen Rückstellungen zurückzuführen. Kapitalmanagement (Kapitel F.) Das oberste Ziel des Kapitalmanagements der Coop Rechtsschutz AG ist die Sicherstellung der Deckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen. Sie verfolgt eine vorausschauende Kapitalplanung unter Berücksichtigung der im SST definierten Kapitalanforderungen und eine kontinuierliche Dividendenpolitik. Das Eigenkapital der Coop Rechtsschutz AG konnte im 2019 weiter verstärkt werden und beträgt CHF 31.4 Mio.
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Solvabilität (Kapitel G.) Für die Beurteilung der finanziellen und versicherungstechnischen Risiken verwendet die Coop Rechtsschutz AG das von der FINMA zugelassene SST Standardmodell. Der SST-Quotient ist im Vergleich mit dem Vorjahr gesunken, dabei konnte die Erhöhung des risikotragenden Kapitals die Steigerung des Zielkapitals nur teilweise kompensieren. Dennoch dokumentiert der SST mit einer SST-Quote von 293.2 % eine sehr gute Risikofähigkeit und Solvabilität. Dieser Bericht wurde von der Geschäftsleitung am 14. April 2020 und vom Verwaltungsrat der Coop Rechtsschutz AG am 15. April 2020 genehmigt.
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A.
Geschäftstätigkeit
Die Coop Rechtsschutz AG ist eine unabhängige Rechtsschutzversicherung mit Hauptsitz in Aarau und Geschäftsstellen in Lausanne und Bellinzona. Die Gesellschaft hat keine wirtschaftlich und geschäftlich unabhängigen Niederlassungen und ist keinem Konzern zugehörig. Die Gesellschaft ist spezialisiert auf die Produktentwicklung und den Vertrieb von Rechtsschutzlösungen sowie die Erbringung von Rechtsdienstleistungen durch interne und externe Juristen für Privatpersonen, Organisationen, Gewerkschaften und KMU’s. Die Coop Rechtsschutz AG betreibt ihre Versicherungstätigkeit in vier Geschäftsfeldern, die sich in Bezug auf Partner, Vertriebsmodelle, Produktaufbau und -inhalt sowie Prämien unterscheiden. Dabei handelt es sich um Einzel-, Kollektiv- und Spezialversicherungen sowie Betriebsrechtsschutz. Quasi als fünftes Geschäftsfeld kann der Betrieb der Tochtergesellschaft «Helsana Rechtsschutz AG» betrachtet werden. Innerhalb dieses Joint Ventures mit der Helsana Versicherungen werden hauptsächlich Rechtsschutzversicherungen für Kunden der Helsana-Gruppe angeboten und die entsprechenden Leistungen erbracht. Das Geschäftsfeld «Einzelversicherung» umfasst unterschiedliche Rechtsschutzprodukte für Privatpersonen, jeweils als Einzel- und als Familiendeckung. Die Coop Rechtsschutz AG unterscheidet zwischen Fahrzeugrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz, Privatrechtsschutz, Kombirechtsschutz (Kombination von Verkehrs- und Privatrechtsschutz) sowie Gebäuderechtsschutz. Unter dem eigenen Brand bietet die Coop Rechtsschutz AG nebst einem konventionellen Kombi-Produkt (Paket) ein modular aufgebautes Rechtsschutzprodukt (Modul) an, welches auf die einzelnen Bedürfnisse der Kunden eingeht. Einzelne Rechtsbereiche, Versicherungssummen und Leistungsoptionen sind individuell wählbar. Je nach Vertriebskanal weisen die Produkte bezüglich Leistungsumfang und Prämienhöhe Unterschiede auf. Der Vertrieb erfolgt unter dem eigenen Brand Coop Rechtsschutz über Makler bzw. Broker sowie mittels Direktvertrieb (telefonisch und online), im Corporate Design der Helvetia über deren Aussendienst resp. deren Broker und Vermittler und unter der Marke «smile.legal» in diversen Varianten beim Online-Versicherer smile. Das Geschäftsfeld «Kollektivversicherung» umfasst insbesondere Verträge mit Gewerkschaften und Verbänden. Diese bieten ihren Mitgliedern kombinierte Verkehrs- und Privatrechtsschutz-Versicherungen an, meist als Ergänzung zu den Verbands-Rechtsschutzleistungen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit. Der Vertrieb und die Vertragsadministration (inkl. Prämieninkasso) werden durch den Verband wahrgenommen, was zu Kosteneinsparungen und letztlich attraktiven Prämien führt. In Bezug auf den Leistungsumfang sind sich die einzelnen Kollektivverträge sehr ähnlich. Im Geschäftsfeld «Spezialversicherung» schliesst die Coop Rechtsschutz AG Verträge mit diversen Organisationen, Verbänden und Unternehmen ab, welche lediglich einen Rechtsbereich oder wenige Rechtsbereiche abdecken. Beispiele dafür sind das Arbeitsrecht für Berufsverbände, das Mietrecht für Mieterverbände oder der Patientenrechtsschutz für Krankenversicherer. Die Rechtsschutzleistungen der Coop Rechtsschutz AG werden dabei in ein bestehendes Kernprodukt des Partners eingebaut. Ebenfalls zum Geschäftsfeld «Spezialversicherung» zählt die Zusammenarbeit mit dem Beobachter mit den Produkten «Beobachter-Assistance» und «Beobachter-Rechtsschutz». Das Geschäftsfeld «Betriebsrechtsschutz» bietet KMU’s Deckung in unterschiedlichen Rechtsbereichen und juristischen Auseinandersetzungen. So sind Firmen umfassend geschützt von der Beratung bis hin zur Prozessentschädigung. Der Vertrieb erfolgt über die Partnerin Helvetia, die ÖKK und unter dem eigenen Coop Rechtsschutz Brand.
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Die strategische Ausrichtung der Coop Rechtsschutz AG basiert auf der Weiterführung und Optimierung des bisherigen erfolgreichen Geschäftsmodells mit den Prämissen: Nachhaltigkeit, Qualität, Rentabilität, Risikofähigkeit, Weiterentwicklung der Geschäftsvolumina mit bestehenden und neuen Partnern sowie durch Innovationsprojekte. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben sich im Jahr 2018 mit der strategischen Weiterentwicklung der Coop Rechtsschutz AG intensiv auseinandergesetzt. Daraus entstand eine neue Strategie für die Jahre 2019 bis 2022. Die wesentlichen Anteilseigner im Sinne von Art. 4 Abs. 2 Bst. f VAG der Coop Rechtsschutz AG sind die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Helsana Zusatzversicherungen AG und die Gewerkschaften (davon ist grösster Anteilseigner die Stiftung UNIA), welche entsprechend auch im Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Die Coop Rechtsschutz AG wird von der unabhängigen Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) revidiert. Ihr Mandat muss durch die Generalversammlung jährlich erneuert werden. Enrico Strozzi zeichnet als leitender Revisor. Die Coop Rechtsschutz AG hat keine wesentlichen aussergewöhnlichen Ereignisse im Berichtsjahr 2019 zu verzeichnen.
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B.
Unternehmenserfolg
in Mio. CHF Bruttoprämie Prämie für eigene Rechnung Veränderung der Prämienüberträge Verdiente Prämien für eigene Rechnung Total Erträge aus dem versicherungstechnischen Geschäft
2019 59.2 59.2 -1.6 57.6 57.6
2018 55.6 55.6 -0.9 54.7 54.7
Zahlungen für Versicherungsfälle brutto Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
-33.3 -4.9 -38.3
-31.7 -5.2 -36.9
Abschluss- und Verwaltungsaufwand für eigene Rechnung Total Aufwendungen aus dem versicherungstechnischen Geschäft
-16.8 -55.1
-14.6 -51.5
5.4 -2.7 2.7
4.0 -1.7 2.3
Operatives Ergebnis
5.3
5.5
Ausserordentlicher Ertrag/Aufwand Gewinn / Verlust vor Steuern
5.3
-0.9 4.6
-0.9 4.4
-0.8 3.8
Erträge aus Kapitalanlagen Aufwendungen für Kapitalanlagen Kapitalanlagenergebnis
Direkte Steuern Gewinn / Verlust
Die Gesamtübersicht der Zahlen zum Unternehmenserfolg 2019 (inkl. Vorjahreszahlen) ist gemäss quantitativer Vorlage der FINMA im Anhang 1: Quantitative Angaben «Unternehmenserfolg Solo NL» dargestellt. Versicherungstechnisches Ergebnis Die gebuchten Bruttoprämien im 2019 betragen CHF 59.2 Mio. und sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 6.5 % (Vorjahr CHF 55.6 Mio.) gestiegen (weitere Details im Geschäftsbericht 2019, abrufbar im Internet unter: https://www.cooprecht.ch/de/portraet#publikationen). Die Erhöhung der Prämienüberträge beläuft sich auf CHF 1.6 Mio. (Vorjahr CHF 0.9 Mio.). Die verdienten Prämien betragen CHF 57.6 Mio. und sind im Vergleich mit dem Vorjahr um 5.4 % gestiegen. Es konnte ein Wachstum in den Geschäftsfeldern Einzel-, Spezialversicherungen und Betriebsrechtsschutz verzeichnet werden. Die Prämienerträge aus den Kollektivversicherungen sind leicht gesunken. Im Berichtsjahr wurden 32 457 Rechtsfälle bei der Coop Rechtsschutz AG angemeldet. Dies sind 6.8 % mehr als im Vorjahr (30 388 Rechtsfälle). Die Zahlungen für Versicherungsfälle haben gegenüber dem Vorjahr um rund CHF 1.7 Mio. beziehungsweise um 5.3 % zugenommen. Sie belaufen sich auf CHF 33.3 Mio. (Vorjahr CHF 31.7 Mio.). Die ausgewiesenen Zahlen entsprechen dem Unternehmenswachstum und stellen insgesamt eine stabile Entwicklung dar. Um die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten sicherzustellen, hat die Coop Rechtsschutz AG die aktuariellen Bedarfs- und Schwankungsrückstellungen sowie die übrigen technischen Rückstellungen weiter verstärkt. Die Erhöhung der versicherungstechnischen Rückstellungen beträgt total CHF 4.9 Mio. (Vorjahr CHF 5.2 Mio.).
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Die Vertriebskosten sind um 21.3 % auf CHF 12.1 Mio. (Vorjahr CHF 10.0 Mio.) angestiegen. Dieser ausserordentliche Anstieg ist einerseits darauf zurückzuführen, dass das Prämienwachstum in Verträgen und Partnerschaften stattgefunden hat, welche verhältnismässig hohe Vertriebskosten beinhalten. Andererseits wurde die Zusammenarbeit mit der Helvetia im Bereich der Privatkundenprodukte neu geregelt und der Verwaltungs- und Vertriebskostenanteil zu Gunsten der Helvetia erhöht. Die Verwaltungskosten belaufen sich auf CHF 4.7 Mio. (Vorjahr CHF 4.6 Mio.) und haben sich im Vergleich mit dem Unternehmenswachstum unterdurchschnittlich entwickelt. Das versicherungstechnische Ergebnis beläuft sich auf CHF 2.5 Mio. (Vorjahr CHF 3.2 Mio.). Finanzielles Ergebnis Die Anlagen sowie die Neuinvestitionen werden nach dem vom Verwaltungsrat genehmigten Anlagereglement und der Anlagestrategie getätigt. Die Bewertung der Anlagekategorien geschieht bei den Beteiligungspapieren nach dem Niederstwertprinzip und bei den Forderungspapieren nach dem Prinzip der Amortized-Cost-Methode (für Details vgl. Kapitel E.). Die Erträge in den einzelnen Anlagekategorien betreffen den jährlich erzielten Ertrag pro Anlagekategorie. Die realisierten Erträge und Verluste resultieren aus dem Verkauf einzelner Anlagen in einer Anlagekategorie. Die Zu- und Abschreibungen auf den Anlagen sind auf Auf- und Abwertungen gemäss dem Kursverlauf der entsprechenden Anlagekategorie an den Finanzmärkten zurückzuführen. Das vergangene Jahr war für das Anlagegeschäft sehr erfreulich. Sämtliche wichtigen Anlageklassen verzeichneten positive Renditen, obwohl grundsätzlich ein eher schwieriges politisches und wirtschaftliches Umfeld vorlag. Die Kehrtwende der Notenbanken im angestrebten Zinsnormalisierungsprozess führte zu Zukäufen, insbesondere von Aktien und Immobilien. Aber auch defensive Anlageklassen wie Obligationen profitierten von zwischenzeitlichen Marktunsicherheiten (veranlasst z.B. durch den Handelskonflikt zwischen USA/China, Rezessionsängsten). Aufgrund der angewendeten Bewertungsvorschriften der Coop Rechtsschutz AG führten die Zuschläge vor allem zur Bildung stiller Mehrwerte. Dank gewisser Umschichtungen im Portefeuille wurden Mehrwerte realisiert und führten zu einem sehr erfreulichen Finanzertrag bzw. nichtversicherungstechnischen bzw. Finanzergebnis von CHF 2.7 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Untenstehend sind die in der Bilanz ausgewiesenen Anlagekategorien summarisch aufgeführt sowie Informationen zu den Veränderungen im Vergleich mit dem Vorjahr erläutert. Eine detailliertere Aufteilung auf die verschiedenen Anlagekategorien (inkl. Liquidität und Verwaltungsaufwand) ist im Geschäftsbericht 2019, Seite 16, aufgeführt.
in Mio. CHF Beteiligungen Festverzinsliche Wertpapiere inkl. Fondsanteile Aktien inkl. Fonsanteile Übrige Kapitalanlagen Total
Ertrag 0.6 0.4 3.4 1.0 5.4
2019 Aufwand 0.0 -0.02 -0.2 -0.1 -0.3
Total 0.6 0.4 3.2 0.9 5.1
Ertrag 0.3 0.6 2.5 0.6 4.0
2018 Aufwand 0.0 -0.4 -0.4 -0.3 -1.0
Total 0.3 0.2 2.1 0.3 3.0
Die Erträge aus den Kapitalanlagen sind insgesamt von CHF 4.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 5.4 Mio. gestiegen. Die Zunahme ist auf die höheren Dividendeneinnahmen der Helsana Rechtsschutz AG in der Kategorie «Beteiligungen» sowie auf die realisierten Gewinne aus dem Verkauf von Aktien- und Immobilien-
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fonds-Anteilen in den Anlagekategorien «Aktien inkl. Fondsanteile» bzw. «übrige Kapitalanlagen» zurückzuführen. Die Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf den Kapitalanlagen sind im Vergleich mit dem Vorjahr tiefer, dadurch sind die Aufwände von CHF 1.0 Mio. auf CHF 0.3 Mio. gesunken. Unternehmenserfolg Es gab keine sonstigen wesentlichen Erträge und Aufwendungen im 2019 und nach Abzug der direkten Steuern von CHF 0.9 Mio. (Vorjahr CHF 0.8 Mio.) beträgt der Unternehmenserfolg CHF 4.4 Mio. (Vorjahr CHF 3.8 Mio.). Die Generalversammlung ist am 7. April 2020 dem Vorschlag des Verwaltungsrats gefolgt und hat eine Dividendenausschüttung an die Aktionäre von insgesamt CHF 1.6 Mio. verabschiedet (Auszahlung 2020). Es wurden keine Gewinne und Verluste direkt im Eigenkapital erfasst.
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C.
Corporate Governance und Risikomanagement
C1
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat ist das oberste Aufsichts- und Führungsorgan der Coop Rechtsschutz AG. Ihm obliegen die strategische Führung sowie die Instruktion, die Aufsicht und die Kontrolle der Geschäftsführung. Die operative Geschäftsführung hat der Verwaltungsrat vollumfänglich an die Geschäftsleitung übertragen, soweit nicht das Gesetz, die Statuten oder das Organisationsreglement etwas anderes vorsehen. Es bestehen keine speziellen Verwaltungsratsausschüsse. Der Verwaltungsrat wird durch die ordentliche Generalversammlung und jeweils für die Dauer von drei Jahren gewählt. Der Verwaltungsrat besteht per Ende Jahr aus fünf nicht exekutiven Mitgliedern und führte im Berichtsjahr vier Sitzungen durch. Ergänzend wurden zwei Zirkularbeschlüsse gefällt. Der Verwaltungsrat setzt sich wie folgt zusammen: Vor-/Nachname Ralph A. Jeitziner Philip Thomas Jürg Stupp Barbara Spalinger Adrian Kollegger
C2
Funktion Präsident Vizepräsident Mitglied Mitglied Mitglied
Mitglied seit 2008 2015 2011 2017 2018
Amtsdauer bis 2022 2022 2022 2022 2022
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung besteht aus drei Mitgliedern. Die Mitglieder der Geschäftsleitung werden vom Verwaltungsrat ernannt. Die Geschäftsleitung ist für die operative Führung der Coop Rechtsschutz AG verantwortlich und setzt die vom Verwaltungsrat festgesetzte Unternehmensstrategie und die Beschlüsse um und orientiert den Verwaltungsrat regelmässig über die geschäftliche Entwicklung sowie wichtige Projekte. Die Geschäftsleitung setzt sich wie folgt zusammen: Vor-/Nachname Daniel Siegrist Thomas Geitlinger Marlene Arnold
C3
Funktion Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter Rechtsdienst Leiter Kunden- und Produktmanagement Leiterin Finanzen und Services
Mitglied seit 1995 2008 2012
Risikomanagement
Risikomanagement-System Die Coop Rechtsschutz AG führt ein Risikomanagement und ein internes Kontrollsystem (IKS) nach den Vorschriften des Obligationenrechts und des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG). Das Risikomanagement der Coop Rechtsschutz AG ist ein Führungsinstrument für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung, wobei dessen Festlegung und Oberaufsicht dem Verwaltungsrat obliegen. Es schafft Transparenz über die aktuelle Risikosituation und ermöglicht, rechtzeitig die erforderlichen Massnahmen zur
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Vermeidung oder Verminderung der Risiken zu treffen. Oberste Priorität hat dabei immer die Sicherstellung der Deckung der versicherungstechnischen Verpflichtungen und damit die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Versicherten. Die Coop Rechtsschutz AG nutzt das Modell der drei Verteidigungslinien, welches einen umfassenden Bezugsrahmen zur Organisation eines effektiven Governance Systems schafft. Das Modell bringt die wesentlichen Rollen und Verantwortlichkeiten des IKS in ein ganzheitliches Governance-, Risk- und Compliance-System und hilft, die effektive Koordination und Kommunikation im Risikomanagement zu veranschaulichen. Dieses Modell stellt das Grundkonzept und den Orientierungsrahmen für die Risikomanagement-Aufgaben der Coop Rechtsschutz AG dar und setzt diese in einen ganzheitlichen Zusammenhang. Die erste Verteidigungslinie ist beim operativen Management angesiedelt. Die Risikomanagement- und Compliance-Funktion als zweite Verteidigungslinie unterstützen das operative Management bei der Risikosteuerung und nehmen Aufgaben der Aufsicht und Kontrolle wahr. Die interne Revision als dritte Verteidigungslinie wird als unabhängige Funktion vom Verwaltungsrat risikoorientiert eingesetzt. Sie prüft hierbei die erste und zweite Verteidigungslinie. Die Coop Rechtsschutz AG nutzt neben dem «klassischen Risikomanagement»1 auch regulatorische Modelle, die quantitative Risiken abbilden (u.a. SST und Own Risk and Solvency Assessment ORSA). Die beiden Modelle (ORSA/SST) erfassen die im Kerngeschäft identifizierten Risiken, insbesondere die versicherungstechnischen Risiken (Markt-, Versicherungs-, Kreditrisiken) und die Anlagerisiken. Sie werden mittels eines quantitativen Ansatzes versicherungsmathematisch erfasst, gemessen, gesteuert und kontrolliert. ORSA stellt dem Verwaltungsrat sowie der Geschäftsleitung der Coop Rechtsschutz AG Informationen über Risiko- und Kapitalpositionen für mehrere Jahre zur Verfügung. Die vorausschauende Perspektive des ORSA wird für verschiedene Szenarien über mehrere Jahre bestimmt, wobei insbesondere auch adverse Szenarien berücksichtigt werden. Im Rahmen des «klassischen» Risikomanagementprozesses werden die Risiken identifiziert, bewertet und beurteilt und dazu Massnahmen abgeleitet und laufend überwacht. Das Risikokomitee, das aus den Mitgliedern der Geschäftsleitung und weiteren Personen besteht, nimmt diese Aufgaben wahr. Es gab keine wesentlichen Änderungen im Risikomanagement während der Berichtsperiode. Funktion Risikomanagement Das Risikomanagement ist als zweite Verteidigungslinie dem Bereich Finanzen und Services angegliedert. Das Risikomanagement der Coop Rechtsschutz AG stellt sicher, dass Risikopotenziale frühzeitig erkannt und beurteilt werden und Massnahmen zur Verhinderung und/oder Absicherung erheblicher Risiken und Risikokumulationen eingeleitet werden. Das Risikomanagement umfasst insbesondere: die Definition der Risikopolitik und Risikotoleranz (u.a. Risikolimiten), eine periodische Risikobeurteilung (Identifikation, Überwachung und Steuerung) durch die Geschäftsleitung, die Festlegung und regelmässige Überprüfung der Strategien und Massnahmen hinsichtlich aller eingegangenen Risiken durch die Geschäftsleitung und regelmässige Diskussion und Kommunikation an den Verwaltungsrat. Funktion Compliance Die Funktion Compliance ist als zweite Verteidigungslinie in den Bereich Finanzen und Services eingegliedert. Das Ziel der Compliance ist die Übereinstimmung der Geschäftstätigkeit der Coop Rechtsschutz AG 1
Damit ist die klassische Risikobeurteilung mit Hilfe der Dimensionen Schadenausmass und Schadenwahrscheinlichkeit gemeint.
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mit allen anwendbaren Gesetzen und Vorschriften und der Unternehmensvision sowie -werten. Die Compliance umfasst insbesondere: Einrichtung eines Verhaltenskodexes und entsprechende Schulungen dazu, die Identifikation der wesentlichen rechtlichen und regulatorischen Verpflichtungen, die Einschätzung der wesentlichen Compliance-Risiken, die Beurteilung der Angemessenheit der eingerichteten Grundsätze, Prozesse und (Kontroll-) Strukturen zur Einhaltung der rechtlichen, regulatorischen und internen Vorschriften und den Umgang mit Compliance-Verstössen. Funktion interne Revision Die interne Revision der Coop Rechtsschutz AG bildet die dritte Verteidigungslinie und ist an die Mazars AG ausgelagert. Die interne Revision ist direkt dem Verwaltungsrat unterstellt und informiert diesen über die Ergebnisse der getätigten Prüfungshandlungen. Die interne Revision überwacht als prozessunabhängige Funktion die Geschäftsabläufe, das IKS sowie die Funktionsfähigkeit des RisikomanagementSystems. Die interne Revision ist darauf ausgerichtet, Mehrwerte zu schaffen und die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Aktuariat Der Verwaltungsrat hat das Mandat des verantwortlichen Aktuars an Azenes AG, René Dahms, übertragen. Der verantwortliche Aktuar sorgt dafür, dass die aufsichtsrechtlichen Vorschriften eingehalten, die technischen Teile des Geschäftsplans richtig berechnet und die Rechnungsgrundlagen korrekt verwendet werden. Er überprüft, ob die gesetzlichen Vorgaben bei der Berechnung der Rückstellungen und der Prämienüberträge sachgemäss umgesetzt werden. Internes Kontrollsystem Das IKS der Coop Rechtsschutz AG gewährleistet eine angemessene Sicherheit bezüglich der Risiken der Geschäftsführung, insbesondere in Bezug auf die Wirksamkeit von Geschäftsprozessen, die Zuverlässigkeit der finanziellen Berichterstattung und die Befolgung von Rechtsnormen und internen Vorschriften (Compliance). Das IKS beinhaltet Kontrollen auf Unternehmens- und Prozess-Ebene und enthält Aktivitäten der präventiven sowie nachträglichen (detektiven) Kontrolle. Zentrale Elemente des IKS bilden: die systematische Überprüfung der Geschäftsprozesse sowie deren Risiken, die periodische Durchführung der internen Kontrollen sowie Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit der Kontrollen, die laufende Aktualisierung und Dokumentation der Geschäftsprozesse und die damit verbundenen Risiken sowie Kontrollen, der laufende Austausch mit den Prozessverantwortlichen und die Stärkung des Kontrollbewusstseins der einzelnen Mitarbeitenden.
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D.
Risikoprofil
Das Risikoprofil der Coop Rechtsschutz AG besteht aus qualitativ und quantitativ bewerteten Risiken. Die Coop Rechtsschutz AG ist hauptsächlich dem Versicherungs-, Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiko sowie operationellen Risiken ausgesetzt. Für die quantitativen Angaben für das Versicherungs-, Marktund Kreditrisiko wird auf das Kapitel G. Solvabilität verwiesen. Die vorgenannten fünf Risiken werden nachfolgend beschrieben. Versicherungsrisiko Das Versicherungsrisiko bezeichnet das Risiko von Verlusten oder negativer Wertveränderungen der Versicherungsverbindlichkeiten. Es entsteht durch unangemessene Preisfestlegungen (falsche Einschätzung bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit von Schadenfällen resp. Schadenhöhe), nicht angemessenen Rückstellungen sowie aus der Wahl der zu versichernden Risiken (Underwriting). Die Coop Rechtsschutz AG bietet unterschiedliche Rechtsschutzlösungen für Privatpersonen, Organisationen, Gewerkschaften sowie KMU. Für jedes Produkt werden in den allgemeinen Versicherungsbedingungen die Leistungsbausteine und die Deckungslimite definiert. Diese variiert je nach gewähltem Produkt, dabei ist die Deckungslimite auf maximal CHF 1.0 Mio. pro Rechtsfall beschränkt (für Premium-Produkte; für Standard-Produkte liegt die Grenze tiefer). Die Produkte der Coop Rechtsschutz AG weisen unterschiedliche Risiko-Profile auf, wobei die Coop Rechtsschutz AG die übernommenen Versicherungsrisiken durch entsprechende Prämienberechnungsund Underwriting-Prozesse sowie die Bestimmung des Rückstellungsbedarfs bewirtschaftet. Um die dauerhafte Wirksamkeit der Bewirtschaftung der versicherungstechnischen Risiken zu gewährleisten, stellen die Prozessverantwortlichen mittels regelmässiger Kontrolle die Einhaltung des IKS sicher. Zusätzlich nimmt die interne Revision in regelmässigen Abständen eine Überprüfung der Wirksamkeit der Kontrollen vor. Marktrisiko Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko von finanziellen Verlusten, die durch Veränderungen der Finanzanlagen entstehen (z.B. Veränderungen von Aktienkursen, Immobilienpreisen, Zinssätzen, Wechselkursen). Das Anlagereglement definiert, dass sich die Vermögensanlage ausschliesslich an den finanziellen Interessen der Coop Rechtsschutz AG orientiert und in erster Linie sämtliche zukünftige Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft unter Erzielung eines marktgerechten Ertrages deckt (gebundenes Vermögen). Die Sicherheit der Vermögensanlagen wird im gesamtheitlichen Portfoliokontext betrachtet und durch sorgfältige und bewusste Investitionen an den Finanzmärkten sichergestellt. Die Basis für die Anlagetätigkeit bilden das Anlagereglement und die Anlagestrategie. Darin ist festgehalten, dass die Vermögensanlagen zur Vermeidung von Einzelrisiken diversifiziert sind. Der Grundsatz der Diversifikation umfasst primär die zu optimierende Verteilung sämtlicher Vermögenswerte auf unterschiedliche Anlagekategorien und sekundär die hinreichende Verteilung von Kredit-, Zins-, Markt- und Währungsrisiken innerhalb des Gesamtportfolios. Weiter wird der Sicherheit der Vermögensanlagetätigkeit durch das Führen von drei Depots Rechnung getragen. Für jedes Depot werden Bandbreiten und Limiten festgelegt, die ständig einzuhalten sind. Die Limiten bzw. die Maximalbeträge pro Anlagekategorie und Titel richten sich nach den Vorgaben der FINMA (u.a. Rundschreiben Anlagerichtlinien Versicherer).
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Es sind Kontrollen im IKS implementiert, welche die Einhaltung des Anlagereglements, der Anlagestrategie sowie die aufsichtsrechtlichen Vorgaben sicherstellen. Ebenfalls wird die Wirksamkeit der Kontrollen jährlich überprüft. Kreditrisiko Das Kreditrisiko wird auch Ausfallrisiko genannt und entsteht im Zusammenhang mit einem (potenziellen) Verlust durch Gegenparteien, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Die Bewertung des Gegenpartei-Kreditrisikos wird über externe Ratingfirmen vorgenommen. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass nicht genügend flüssige Finanzmittel vorhanden sind, um den eigenen finanziellen Verpflichtungen (bei Fälligkeit) nachzukommen bzw. unerwartet hohe Kosten entstehen, um diese zu erfüllen. Die Coop Rechtsschutz AG hat in ihrem Anlagerelement festgehalten, dass sie über genügend liquide Mittel verfügen muss, damit sie ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Im Rahmen des IKS wurden dazu Kontrollen abgeleitet. Es ist festgehalten, dass der Liquiditätsbedarf monatlich geprüft und die Liquiditätsplanung anhand von Hochrechnungen überwacht wird. Operationelles Risiko Als operationelles Risiko werden Verluste aufgrund von inadäquaten oder fehlgeschlagenen internen Prozessen, von Mitarbeitenden, von Systemen oder von externen Ereignissen wie Katastrophen oder Gesetzesänderungen bezeichnet. Das Reglement Risikomanagement der Coop Rechtsschutz AG definiert das Vorgehen, um operationelle Risiken zu identifizieren, zu bewerten, zu vermindern und zu überwachen. Die Einschätzung (Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenausmass) der operationellen Risiken findet jährlich statt und dabei werden ebenfalls die möglichen Auswirkungen der eingeschätzten Risiken beurteilt und entsprechende Massnahmen definiert. Des Weiteren werden operationelle Risiken ebenfalls durch ein wirksames und angemessenes IKS reduziert. Weitere Ausführungen zum IKS befinden sich im Kapitel C3. Im Offenlegungsbericht besonders zu erwähnen sind aus Sicht der Coop Rechtsschutz AG folgende operationellen Risiken: Änderungen von Gesetzen und regulatorischen Vorschriften (veränderte Rechtsschutzbedürfnisse, Häufung von Rechtsschutzfällen, Regulierungsdichte, Erhöhung der regulatorischen Anforderungen, etc.): Die Rechtsprechung wird laufend beobachtet und Kostenentwicklungen werden statistisch ausgewertet. Es werden Personalressourcen zur Verfügung gestellt (z.B. Einsetzung eines Datenschutzverantwortlichen, der die laufende Einhaltung der Vorschriften prüft und sicherstellt). Dynamisierung des Rechtsschutzmarktes (aktive Mitbewerber, Verkürzung der Produktlebenszyklen, Substitution etc.): Die Coop Rechtsschutz AG setzt auf aktives Innovationsmanagement und lanciert zusammen mit Partnern neue, bedarfsgerechte Produkte. Zudem ist die Bereitschaft, neue Technologien zu prüfen, sehr hoch, und die Digitalisierung der internen Geschäftsprozesse wird aktiv vorangetrieben. Grossprojekte (finanzielle Auswirkungen, personelle Engpässe etc.): Die Coop Rechtsschutz AG überwacht Grossprojekte im Rahmen des Projektcontrollings. Datensicherheit/Cybervorfälle: Die Risiken haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Die Coop Rechtsschutz AG hat bereits in der Vergangenheit Massnahmen ergriffen, welche laufend überwacht, getestet und erweitert werden.
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Risikoexponierung und -konzentration Die Coop Rechtsschutz AG ist ausschliesslich auf dem Schweizer Markt (und indirekt über die Kooperation mit der Helvetia im Fürstentum Liechtenstein) tätig, wodurch sich eine Konzentration auf diese Gebiete ergibt. Die breite Produktpalette (Einzel, Kollektiv, Spezial, Betrieb) sowie die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl verschiedener Partner diversifizieren das Risiko. Des Weiteren werden auch keine Kumulereignisse erwartet. Entsprechend ist die Konzentration von Versicherungsrisiken klein. Wie oben ausgeführt, haben das Anlagereglement und die Anlagestrategie der Coop Rechtsschutz AG zum Ziel, die Konzentration der Markt- und Kreditrisiken bestmöglich zu eliminieren. Die Assets werden zu Diversifikationszwecken auf verschiedene Anlagekategorien, Märkte, Währungen, Branchen und Laufzeiten verteilt. Zudem sind im Anlagereglement und in der Anlagestrategie Limiten und Bandbreiten definiert, welche eine wesentliche Risikoexponierung verhindern. Die Coop Rechtsschutz AG hat weder wesentliche Exponierungen noch Konzentrationen in den Anlagen. Insgesamt gab es keine wesentlichen Änderungen der Risiken sowie Massnahmen während der Berichtsperiode. Die Coop Rechtsschutz AG hat keine ausserbilanziellen Positionen und Zweckgesellschaften sowie entsprechend keine Risiken. Verwendete Instrumente zur Risikominimierung Neben den vorgängig ausgeführten Massnahmen (insb. beim Versicherungs-, Markt- und Liquiditätsrisiko) werden nachfolgend weitere Massnahmen und Instrumente zur Risikominimierung beschrieben: Der vom Verwaltungsrat der Coop Rechtsschutz AG erlassene Code of Conduct legt die Basis für ein einheitliches Compliance-Verständnis aller Mitarbeitenden. Die Mitarbeitenden werden über den Verhaltenskodex geschult und regelmässig zu Themen im Bereich Compliance sensibilisiert. Die Coop Rechtsschutz AG verfolgt eine konservative Risikopolitik. Die im Reglement Risikomanagement definierten Risikolimiten (Risikoappetit) stellen sicher, dass frühzeitig Massnahmen ergriffen werden. Der Verwaltungsrat genehmigt das Anlagereglement und die Anlagestrategie der Coop Rechtsschutz AG und überwacht deren Einhaltung. Die Szenarioanalysen aus den Modellen SST und ORSA geben Aufschluss über die Solvabilität der Coop Rechtsschutz AG. Insbesondere die Erkenntnisse aus den ORSA-Berechnungen und -Analysen bestätigen, dass die Coop Rechtsschutz AG aufgrund der sehr guten Risiko- und Solvenzsituation nur durch extremste Szenarien bzw. deren Kumulation (z.B. massivste Korrekturen auf den Finanzmärkten und gleichzeitigen Prämieneinbrüchen) in eine existenzbedrohende Lage kommen könnte. Das Business Continuity Management der Coop Rechtsschutz AG stellt die Überlebensfähigkeit und die Aufrechterhaltung sowie Weiterführung der Geschäftstätigkeit bei ausserordentlichen Ereignissen und Situationen sicher2. Schliesslich bildet das IKS ein zentrales Instrument zur Risikominimierung. Darin sind identifizierte Risiken und die dazu abgeleiteten Kontrollen definiert. Die Prozessverantwortlichen sind für die Durchführung der Kontrollen verantwortlich bzw. dass diese von den Kontrolleignern durchgeführt werden (erste Verteidigungslinie). Im IKS sind Schlüsselkontrollen definiert, die jährlich durch die zweite oder dritte Verteidigungslinie auf deren Wirksamkeit überprüft werden.
2
Die Anwendung bzw. die Wirksamkeit des Business Continuity Managements musste sich in der ausserordentlichen Lage aufgrund des Coronavirus insbesondere in den Monaten März/April 2020 beweisen. Es zeigte sich, dass die definierten Massnahmen und Handlungsoptionen die operative Dienstleistungserbringung auch in äusserst anspruchsvollen Zeiten sicherstellen und die Kundinnen und Kunden zu keiner Zeit Qualitäts- oder Leistungseinbussen hinnehmen mussten.
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E.
Bewertung
in Mio. CHF Beteiligungen Festverzinsliche Wertpapiere Kollektive Kapitalanlagen Total Kapitalanlagen Flüssige Mittel Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Übrige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Total übrige Aktiven
2019 18.1 47.5 74.3 139.9 8.2 11.6 0.6 0.3 20.7
2018 14.2 43.4 65.0 122.6 4.8 12.1 0.5 0.3 17.6
Total marktnaher Wert der Aktiven
160.6
140.2
Bestmöglicher Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft Sonstige Passiven Passive Rechnungsabgrenzungen
63.1 5.0 2.4 1.5
57.4 5.3 2.2 1.5
Total marktnaher Wert der Passiven
72.0
66.4
Differenz marktnaher Wert der Aktiven abzüglich dem marktnahen Wert der Passiven
88.6
73.9
Die Gesamtübersicht der Zahlen zur marktnahen Bewertung ist gemäss quantitativer Vorlage der FINMA im Anhang 2: «Marktnahe Bilanz Solo» dargestellt. Marktnaher Wert der Aktiven Das Total der Aktiven beträgt CHF 160.6 Mio. (Vorjahr CHF 140.2 Mio.) und unterteilt sich in die Kapitalanlagen von CHF 139.9 Mio. und die übrigen Aktiven von CHF 20.7 Mio. Die starke Zunahme stammt überwiegend aus einem positiven Jahresergebnis und positiven Wertschwankungen der Anlagen (insbesondere der Anlagefonds Aktien). Die Kapitalanlagen bestehen aus den Beteiligungen von CHF 18.1 Mio., den festverzinslichen Wertpapieren von CHF 47.5 Mio. und den kollektiven Kapitalanlagen von CHF 74.3 Mio. Die Beteiligungen werden nach der Net-Asset-Value-Methode bewertet während sie im Geschäftsbericht zum Nominalwert bilanziert werden, daher ist der marktnahe Wert um CHF 16.1 Mio. höher. Die festverzinslichen Wertpapiere werden zu Marktwerten bilanziert. Im Geschäftsbericht werden diese in der Regel auf Verfall gehalten und bei Zins- und Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners nach der linearen Amortized-Cost-Methode bilanziert. Die periodische Veränderung des Amortized-Cost-Werts wird erfolgswirksam erfasst. Bestehen begründete Zweifel an der Zinszahlungs- und Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners, erfolgt die Bewertung der festverzinslichen Wertschriften zu aktuellen Werten. Dadurch ist die marktnahe Bewertung um CHF 1.4 Mio. höher. Die kollektiven Kapitalanlagen werden zu Marktwerten bilanziert und im Geschäftsbericht werden sie nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Es wird der tiefere Wert von Anschaffungswert und Marktwert (Börsenkurs, lower of cost or market) ausgewiesen. Demzufolge ist der marktnahe Wert der kollektiven Kapitalanlagen3 um CHF 16.9 Mio. höher. Die übrigen Aktiven bestehen aus den flüssigen Mitteln von CHF 8.2 Mio., den Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft von CHF 11.6 Mio., den übrigen Forderungen von CHF 0.6 Mio. und den aktiven Rechnungsabgrenzungen von CHF 0.3 Mio. Die marktnahe Bewertung der übrigen Aktiven ist identisch mit derjenigen im Geschäftsbericht. 3
Im Geschäftsbericht werden die Aktienfonds der Kategorie Aktien inkl. Fondsanteile und die Obligationenfonds der Kategorie festverzinsliche Wertpapiere inkl. Fondsanteile zugewiesen.
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Marktnaher Wert der Passiven Der marktnahe Wert der Passiven ist von CHF 66.4 Mio. auf CHF 72.0 Mio. (exkl. Mindestbetrag) gestiegen. Der Anstieg ist auf die Zunahme der versicherungstechnischen Rückstellungen zurückzuführen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen betragen CHF 63.1 Mio. (brutto = netto, da keine Rückversicherungsanteile vorhanden sind). Der bestmögliche Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen setzt sich aus den Bedarfsrückstellungen, Prämienüberträge und Rückstellungen für Überschussbeteiligungen und dem Mindestbetrag (Kapitalaufwand für das risikotragende Kapital, das während der Dauer der Abwicklungen der versicherungstechnischen Verpflichtungen zu stellen ist) zusammen. Die Ermittlung der Rückstellungen erfolgt durch den durch die FINMA genehmigten Geschäftsplan. Die versicherungstechnischen Bedarfsrückstellungen (auch Schadenrückstellungen) sind eine Schätzung der nach dem Stichtag anfallenden Zahlungen und Kosten für alle per Stichtag bestehenden Ansprüche aus Versicherungsverträgen. Die Bedarfsrückstellungen werden mittels Schadendreiecke nach aktuariell anerkannten Prinzipien ermittelt und mit der risikolosen Zinskurve diskontiert. Die Prämienüberträge beinhalten Prämienanteile, die bereits gebucht, aber noch nicht verdient sind. Die Ermittlung des marktnahen Wert basiert auf dem statutarischen Wert abzüglich der Verwaltungskosten mit anschliessender Diskontierung. Die Rückstellungen für vertragliche Überschussbeteiligungen per Stichtag umfassen den Anteil der nach dem Stichtag anfallenden Überschüsse, welcher der Zeitperiode vor dem Stichtag zuzurechnen ist. Der marktnahe Wert ist identisch zum statutarischen Wert. Der Unterschied zur Bewertung im Geschäftsbericht zeigt sich darin, dass in der marktnahen Bewertung die Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen nicht berücksichtigt werden und die Bedarfsrückstellungen diskontiert sind. Daher ist der Wert im Geschäftsbericht um CHF 22.8 Mio. höher. Der Mindestbetrag wird definiert als die hypothetischen Kosten des regulatorischen Kapitals, das im Falle einer finanziellen Notlage des Unternehmens für den Run-off aller Versicherungsverpflichtungen notwendig ist. Der Mindestbetrag beläuft sich auf CHF 3.5 Mio. und es gibt keine sonstigen Effekte auf das Zielkapital (vgl. Kapital G. Solvabilität und Anhang 3: Quantitative Angaben «Solvabilität Solo» gemäss quantitativer Vorlage der FINMA). Bei der Bestimmung des Mindestbetrags wurde der von der FINMA vorgegebene Ansatz verfolgt. Die Werte für übrige Verbindlichkeiten bestehen aus den Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft von CHF 5.0 Mio., den sonstigen Passiven von CHF 2.4 Mio. sowie den passiven Rechnungsabgrenzungen von CHF 1.5 Mio. und betragen total CHF 8.9 Mio. Die Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft umfassen alle für das Folgejahr vorausbezahlten Prämien. Die marktnahe Bewertung der übrigen Verbindlichkeiten ist identisch mit derjenigen im Geschäftsbericht.
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F.
Kapitalmanagement
Für die Coop Rechtsschutz AG ist die Sicherstellung der versicherungstechnischen Verpflichtungen das oberste Ziel im Kapitalmanagement. Die Coop Rechtsschutz AG verfolgt eine vorausschauende Kapitalplanung unter Berücksichtigung der im SST definierten Kapitalanforderungen, denn der SST bestimmt das Eigenkapital unter Einbezug der eingegangenen Risiken. Das Kapitalmanagement der Coop Rechtsschutz AG umfasst ebenfalls eine kontinuierliche Dividendenpolitik. Das Eigenkapital beträgt per Ende Berichtsperiode total CHF 31.4 Mio. und setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen (vgl. auch untenstehende Tabelle): Das Aktienkapital besteht aus 3'600 vinkulierten Namenaktien zu CHF 1'000.- (total CHF 3.6 Mio.). Die gesetzlichen Gewinnreserven betragen CHF 1.8 Mio., die freiwilligen Gewinnreserven CHF 20.1 Mio. und der Gewinnvortrag CHF 1.5 Mio. Vom Gewinn 2018 wurden im Berichtsjahr CHF 1.6 Mio. als Dividende ausbezahlt und CHF 2.2 Mio. der freiwilligen Gewinnreserve zugewiesen. Im Jahr 2019 wurde ein Jahresgewinn von CHF 4.4 Mio. ausgewiesen. Aktienkapital in Mio. CHF Eigenkapital per 01.01.2019 Dividenden Freiwillige Gewinnreserve Jahresergebnis 2019 Eigenkapital per 31.12.2019
3.6 3.6
Gesetzliche Freiwillige GewinnGewinnreserve reserve 1.8 17.9 2.2 1.8 20.1
Gewinn- / Verlustvortrag 1.5 1.5
Gewinn / Verlust
Total Eigenkapital
3.8 -1.6 -2.2 4.4 4.4
28.6 -1.6 4.4 31.4
Die Differenz zwischen dem im Geschäftsbericht ausgewiesenen Eigenkapital von CHF 31.4 Mio. und dem marktnahen Wert der Aktiven abzüglich der Summe aus bestmöglichem Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen plus marktnaher Wert der übrigen Verpflichtungen von total CHF 88.6 Mio. ist aufgrund unterschiedlicher Bewertungsgrundsätze entstanden. Weitere Ausführungen und Erklärungen dazu sind im Kapitel E. Bewertung enthalten.
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G.
Solvabilität
Solvenzmodell Die Coop Rechtsschutz AG wendet das von der FINMA zugelassene SST Standardmodell an (bestehend aus dem Standardmodell Aggregation, Marktrisiko, Kreditrisiko und Schadenversicherung). Der SST-Bericht 2020 wird der FINMA gleichzeitig mit dem vorliegenden Bericht per Ende April 2020 eingereicht und unterliegt noch der aufsichtsrechtlichen Prüfung. Die wichtigsten Kennziffern für das Berichtsjahr sowie das Vorjahr sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Vergleiche dazu auch Anhang 3: Quantitative Angaben «Solvabilität Solo».
in Mio. CHF Versicherungsrisiko Marktrisiko Diversifiziertes Versicherungs- und Marktrisiko - Erwartetes Ergebnis + Kreditrisiko Einjahresrisikokapital + Diskontierter Mindestbetrag = Zielkapital Risikotragendes Kapital SST-Ratio
SST 2020 16.1 23.9 31.2 5.4 2.6 28.5 3.5 32.0
SST 2019 12.9 19.6 25.3 5.1 1.7 22.0 1.8 23.8
∆ 3.2 4.3 5.9 0.3 0.9 6.5 1.7 8.2
87.0
72.2
14.8
293.2%
319.8%
-26.6%
Das Zielkapital erhöht sich gegenüber dem Vorjahr von CHF 23.8 Mio. auf CHF 32.0 Mio., was hauptsächlich auf einen Anstieg des versicherungstechnischen Risikos und des Marktrisikos zurückzuführen ist. Das Marktrisiko nimmt gemäss den Simulationen im SST-Tool des Standardmodells zu und beträgt neu CHF 23.9 Mio. (Vorjahr CHF 19.6 Mio.). Das versicherungstechnische Risiko nimmt um CHF 3.2 Mio. auf CHF 16.1 Mio. zu. Das diversifizierte Versicherungs- und Marktrisiko beträgt CHF 31.2 (Vorjahr CHF 25.3 Mio.) und entspricht einem Diversifikationseffekt von 21.9 % (Vorjahr 22.1 %). Weitere Details zum Versicherungs- und Marktrisiko finden sich untenstehend. Wie im Vorjahr wurden im diesjährigen SST die von der FINMA vorgegebenen Renditeerwartungen verwendet. Diese ergeben ein erwartetes finanzielles Ergebnis in der Höhe von CHF 2.2 Mio. (Vorjahr CHF 2.0 Mio.). Das erwartete versicherungstechnische Ergebnis ist leicht gestiegen, was auf ein gutes operatives Geschäft zurückgeht und beträgt CHF 3.2 Mio. (Vorjahr CHF 3.1 Mio.). Insgesamt resultiert somit ein erwartetes Ergebnis von CHF 5.4 Mio. (Vorjahr CHF 5.1 Mio.). Das Kreditrisiko beträgt CHF 2.6 Mio. (Vorjahr CHF 1.7 Mio.). Die Erhöhung ist hauptsächlich auf den differenzierten Ansatz der verwendeten Ratings im Vergleich mit dem Vorjahr zurückzuführen. Daraus resultiert ein Einjahresrisikokapital von CHF 28.5 Mio. Im Vergleich mit dem Vorjahr von CHF 22.0 Mio. ist dieses um CHF 6.5 Mio. gestiegen. Der diskontierte Mindestbetrag beträgt CHF 3.5 Mio. (Vorjahr CHF 1.8 Mio.). Die Erhöhung wird hauptsächlich durch den Anstieg des Rückstellungsrisikos getrieben. Daraus ergibt sich das bereits erwähnte Zielkapital von CHF 32.0 Mio.
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Das risikotragende Kapital beträgt CHF 87.0 Mio. (Vorjahr CHF 72.2 Mio.) und besteht aus der Differenz des marktnahen Werts der Aktiven abzüglich der Summe aus dem bestmöglichen Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen plus dem marktnahen Wert der übrigen Verpflichtungen von total CHF 88.6 Mio. abzüglich der vorgesehenen Dividendenzahlung von CHF 1.6 Mio. Im Vergleich mit dem Vorjahr ist der Wert um CHF 14.8 Mio. gestiegen. Die Gründe dazu sind hauptsächlich die Erhöhung der Investitionen und die positive Entwicklung an den Finanzmärkten. Der relevante SST-Quotient beträgt 293.2 % und ist im Vergleich mit dem Vorjahr (319.8 %) um 26.6 % tiefer. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg des Zielkapitals, d.h. insbesondere auf ein höheres Marktund Versicherungsrisiko zurückzuführen (vgl. dazu ergänzend untenstehende Ausführungen). Weitere Ausführungen zum Versicherungs- und Marktrisiko Bei der Ermittlung des Versicherungsrisikos wurden das Risiko der Neuschäden, das Rückstellungsrisiko und weiteren versicherungstechnischen Risiken aus dem Schadengeschäft berücksichtigt und jeweils nach den Vorgaben der FINMA übernommen. Die maximale Deckungssumme beträgt bei den Produkten der Coop Rechtsschutz AG CHF 1.0 Mio. pro Rechtsfall, daher gibt es im Sinne des SST Modells keine Grossschäden. Insgesamt resultiert ein Versicherungsrisiko von CHF 16.1 Mio., was ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr (CHF 12.9 Mio.) bedeutet. In der untenstehenden Tabelle sind die Komponenten des Versicherungsrisikos ersichtlich.
in Mio. CHF Rückstellungsrisiko Neuschadenrisiko Weitere versicherungstechnische Risiken aus dem Schadengeschäft Diversifikation Total Versicherungsrisiko
SST 2020 12.5 5.5 1.2 -3.0 16.1
SST 2019 9.6 5.1 -1.8 12.9
Das Rückstellungsrisiko mit CHF 12.5 Mio. hat sich im Vergleich mit dem Vorjahr erhöht. Die Zunahme ist einerseits auf den Anstieg der Rückstellungen und andererseits auf den höheren Variationskoeffizienten für das Zufallsrisiko zurückzuführen. Der Grund für den leichten Anstieg des Neuschadenrisikos auf CHF 5.5 Mio. ist die Zunahme der erwartenden Neu-Schäden. Die weiteren versicherungstechnischen Risiken bestehen aus den URR-Risiken4 und betragen CHF 1.2 Mio. Beim Marktrisiko werden die Risiken zusammengefasst, die sich aufgrund von Preisbewegungen der Kapitalanlagen ergeben. Die Sensitivitäten der Kapitalanlagen wurden gemäss den Vorgaben des FINMA Standardmodells berechnet. Es ergibt sich im Vergleich mit dem Vorjahr ein höheres Marktrisiko von CHF 23.9 Mio. (Vorjahr CHF 19.6 Mio.). Die untenstehende Tabelle zeigt die Bestandteile des Marktrisikos.
4
Unexpired Risk Reserve (URR): Im SST Nonlife Template wird neu im Vergleich zum Vorjahr URR-Modellierung angewendet. Für die Berechnung des URR-Risikos wurde das Standardmodell Schaden ohne Anpassungen angewendet.
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in Mio. CHF Zinsen Spreads Währungskurse Aktien Immobilien Rohstofffonds Beteiligung Diversifikation Total Marktrisiko
SST 2020 0.5 1.7 4.3 12.4 2.4 0.0 9.0 -6.4 23.9
SST 2019 3.6 2.9 4.2 9.6 2.2 1.4 6.9 -11.3 19.6
Die Erhöhung hat ihren Hauptgrund in der Zunahme des Anlagevolumens «Anlagefonds Aktien» bei gleichzeitigem Rückgang des Diversifikationseffektes und der Umklassifizierung des Rohstofffonds5. Ergänzende Hinweise zur Solvabilität Die finanzielle Lage ist sowohl aus statutarischer als auch aus marktnaher Sicht sehr gut. Die Berechnungen im Rahmen der SST Berichterstattung haben keine Hinweise auf eine ungenügende Kontrolle der Risiken ergeben. Die Coop Rechtsschutz AG bestätigt, dass die aktuellen Informationen zur Solvabilität (risikotragendes Kapital, Zielkapital) denjenigen entsprechen, welche der FINMA eingereicht wurden. Die Coop Rechtsschutz AG weist darauf hin, dass die Informationen zur Solvabilität noch der aufsichtsrechtlichen Prüfung unterliegen.
5
In der Vergangenheit wurde dieser unter dem Risikofaktor Hedgefonds abgebildet. Neu wird dieser unter dem Risikofaktor Aktien CHF abgebildet. Diese Abbildung führt zu einer Reduktion des Diversifikationseffektes und aufgrund der höheren Volatilität zu einer vorsichtigeren Einschätzung des Risikos.
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Anhang Anhang 1: Quantitative Angaben «Unternehmenserfolg Solo NL» Direktes Schweizer Geschäft Sonstige Zweige
Total in Mio. CHF 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Vorjahr
Berichtsjahr
Vorjahr
Berichtsjahr
Bruttoprämie Anteil Rückversicherer an Bruttoprämie Prämie für eigene Rechnung (1 + 2) Veränderung der Prämienüberträge Anteil Rückversicherer an Veränderung der Prämienüberträge Verdiente Prämien für eigene Rechnung (3 + 4 + 5) Sonstige Erträge aus dem Versicherungsgeschäft Total Erträge aus dem versicherungstechnischen Geschäft (6 + 7) Zahlungen für Versicherungsfälle brutto Anteil Rückversicherer an Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen Anteil Rückversicherer an Veränderung der versicherungstechnischen 12 Rückstellungen Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen für anteilgebundene 13 Lebensversicherung
55.6 55.6 -0.9 54.7 54.7 -31.7 -5.2
59.2 59.2 -1.6 57.6 57.6 -33.3 -4.9
55.6 55.6 -0.9 54.7 54.7 -31.7 -5.2
59.2 59.2 -1.6 57.6 57.6 -33.3 -4.9
-
-
-
-
14 Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung (9 + 10 + 11 + 12 + 13)
-36.9
-38.3
-36.9
-38.3
15 16 17 18
-14.6 -14.6 -
-16.8 -16.8 -
-14.6 -14.6 -
-16.8 -16.8 -
-51.5
-55.1
-51.5
-55.1
4.0 -1.7 2.3 5.5 -0.9 4.6 -0.8 3.8
5.4 -2.7 2.7 5.3 5.3 -0.9 4.4
19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
Abschluss- und Verwaltungsaufwand Anteil Rückversicherer an Abschluss und Verwaltungsaufwand Abschluss- und Verwaltungsaufwand für eigene Rechnung (15 + 16) Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung Total Aufwendungen aus dem versicherungstechnischen Geschäft (14 + 17 + 18) (nur für Schadenversicherung) Erträge aus Kapitalanlagen Aufwendungen für Kapitalanlagen Kapitalanlagenergebnis (20 + 21) Kapital- und Zinserfolg aus anteilgebundener Lebensversicherung Sonstige finanzielle Erträge Sonstige finanzielle Aufwendungen Operatives Ergebnis (8 + 14 + 17 + 18 + 22 + 23 + 24 + 25) Zinsaufwendungen für verzinsliche Verbindlichkeiten Sonstige Erträge Sonstige Aufwendungen Ausserordentlicher Ertrag/Aufwand Gewinn / Verlust vor Steuern (26 + 27 + 28 + 29 + 30) Direkte Steuern Gewinn / Verlust (31 + 32)
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Anhang 2: Quantitative Angaben «Marktnahe Bilanz Solo» Stichtag Vorperiode
in Mio. CHF
Anpassungen Vorperiode
Stichtag Berichtsjahr
Immobilien
Marktnaher Wert der Kapitalanlagen
Marktnaher Wert der übrigen Aktiven
Total marktnaher Wert der Aktiven
Beteiligungen Festverzinsliche Wertpapiere Darlehen Hypotheken Aktien Übrige Kapitalanlagen Kollektive Kapitalanlagen Alternative Kapitalanlagen Strukturierte Produkte Sonstige Kapitalanlagen Total Kapitalanlagen Kapitalanlagen aus anteilgebundener Lebensversicherung Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten Depotforderungen aus übernommener Rückversicherung Flüssige Mittel Anteil versicherungstechnische Rückstellungen aus Rückversicherung Direktversicherung: Lebensversicherungsgeschäft (ohne ALV) Aktive Rückversicherung: Lebensversicherungsgeschäft (ohne ALV) Direktversicherung: Schadenversicherungsgeschäft Direktversicherung: Krankenversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Schadenversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Krankenversicherungsgeschäft Direktversicherung: Sonstiges Geschäft Aktive Rückversicherung: Sonstiges Geschäft Direktversicherung: Anteilgebundenes Lebensversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Anteilgebundenes Lebensversicherungsgeschäft Sachanlagen Aktivierte Abschlusskosten Immaterielle Vermögenswerte Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Übrige Forderungen Sonstige Aktiven Nicht einbezahltes Grundkapital Aktive Rechnungsabgrenzungen Total übrige Aktiven Total marktnaher Wert der Aktiven
14.2 43.4
18.1 47.5
65.0
74.3
122.6
139.9
4.8
8.2
12.1 0.5
11.6 0.6
0.3 17.6
0.3 20.7
140.2
160.6
57.4
63.1
5.3 2.2 1.5
5.0 2.4 1.5
66.4
72.0
73.9
88.6
Bestmöglicher Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen
BEL*: Bestmöglicher Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen
Marktnaher Wert der übrigen Verpflichtungen
Direktversicherung: Lebensversicherungsgeschäft (ohne ALV) Aktive Rückversicherung: Lebensversicherungsgeschäft (ohne ALV) Direktversicherung: Schadenversicherungsgeschäft Direktversicherung: Krankenversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Schadenversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Krankenversicherungsgeschäft Direktversicherung: Sonstiges Geschäft Aktive Rückversicherung: Sonstiges Geschäft Bestmöglicher Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen für anteilgebundene Lebensversicherung Direktversicherung: Anteilgebundenes Lebensversicherungsgeschäft Aktive Rückversicherung: Anteilgebundenes Lebensversicherungsgeschäft Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Verzinsliche Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Depotverbindlichkeiten aus abgegebener Rückversicherung Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft Sonstige Passiven Passive Rechnungsabgrenzungen Nachrangige Verbindlichkeiten
Summe aus BEL plus marktnaher Summe aus BEL plus marktnaher Wert der übrigen Verpflichtungen Wert der übrigen Verpflichtungen Differenz marktnaher Wert der Aktiven abzüglich der Summe aus BEL plus marktnaher Wert der übrigen Verbindlichkeiten *BEL: Best Estimate of Liabilities
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Anhang 3: Quantitative Angaben «Solvabilität Solo» Stichtag Vorperiode in Mio. CHF
Herleitung RTK
Differenz marktnaher Wert der Aktiven abzüglich der Summe aus bestmöglichem Schätzwert der Versicherungsverpflichtungen plus Marktnaher Wert der übrigen Verpflichtungen Abzüge Kernkapital Ergänzendes Kapital RTK
73.9 1.6 72.2 72.2
Stichtag Vorperiode in Mio. CHF
Herleitung Zielkapital
Versicherungstechnisches Risiko Marktrisiko Diversifikationseffekte Kreditrisiko Mindestbetrag und sonstige Effekte auf das ZK Zielkapital
in %
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319.8%
Stichtag Berichtsjahr in Mio. CHF
88.6 1.6 87.0 87.0
-
Anpassungen Vorperiode in Mio. CHF
12.9 19.6 -7.2 1.7 1.8 23.8
Stichtag Vorperiode SST-Quotient
Anpassungen Vorperiode in Mio. CHF
Stichtag Berichtsjahr in Mio. CHF 16.1 23.9 -8.8 2.6 3.5 32.0
-
Anpassungen Vorperiode in %
Stichtag Berichtsjahr in % -
293.2%
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Anhang 4: Geschäftsbericht 2019 Der Bericht über die Finanzlage ist nicht geprüft. Die Jahresrechnung der Coop Rechtsschutz AG, welche die Erfolgsrechnung und Bilanz sowie die Erläuterungen zum Jahresergebnis per 31. Dezember 2019 umfassen, sind abrufbar unter: https://www.cooprecht.ch/de/portraet#publikationen.
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