DAS MAGAZIN DER INNUNG DER CHEMISCHEN GEWERBE02/2024
BEAUTY- & HEALTH-
TREND MIKROBIOM
WIE MIKROORGANISMEN UNSEREN KÖRPER BEEINFLUSSEN
SENSE OF BEAUTY
EINE GELUNGENE PREMIERE
KI & CHEMIE
WIE KI IN CHEMISCHEN GEWERBEBETRIEBEN BEREITS ZUM EINSATZ KOMMT
UMFASSEND AUSBILDEN
Die Innovationsbörse bringt Erfinder, Start-Ups und innovative Unternehmen mit Entwicklern, Herstellern und Produzenten zusammen.
www.innovationsboerse.wien
Gorodenkoff
EDITORIAL
Liebe Leser:innen,
diese zweite Ausgabe möchten wir zum Anlass nehmen, um uns für die vielen positiven Rückmeldungen zu diesem Branchenmagazin zu bedanken. Es zeigt, dass unser Bemühen, dieser schnelllebigen, virtuell orientierten Zeit ein hochwertiges Magazin entgegenzuhalten, bei unseren Mitgliedern gut aufgenommen wurde.
Dieses Mal haben wir als Themenpotpourri „Innovationen“ für unsere Mitglieder ausgewählt – eine Materie, die all unsere unterschiedlichen Branchen gleichermaßen betrifft. Wir greifen dafür aktuelle Trends auf, wie die neuesten Erkenntnisse über den Einfluss des Mikrobioms auf Haut und Körper, die Pharmig-Statistik „Daten und Fakten aus Österreich“ oder den Umgang mit heimischen und neu hinzugekommenen Schädlingsarten in der Schädlingsbekämpfung.
Ergänzend dazu finden Sie Nachberichte von unseren Branchentreffs und Fachgruppentagungen sowie mit QR-Codes versehene Kästen mit praktischen Infos. In allen Beiträgen legen wir immer den Fokus darauf, Sie als Wiener Unternehmer:innen in Ihrem Beruf, Ihrer Berufung bestmöglich zu unterstützen.
Viel Freude beim Lesen von ChemUnity!
Mag. Wolfgang Lederhaas Innungsmeister Fachgruppe Chemische Gewerbe, Wirtschaftskammer Wien
Impressum: Medieninhaber/Herausgeber: Die Landesinnung Wien der Chemischen Gewerbe WKO, Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien, Österreich. Produzent / Hersteller: Fa. Christian Lerner, Löwengasse 45/5, 1030 Wien. Druck: maxmedia gmbh, Wien. Gedruckt in Österreich. Coverfoto: iStock.com/jax10289 Redaktion: Irmie Schüch-Schamburek, Michaela Hocek, Claudio Honsal. Lektorat: Textfein.at. Art-Direktion: Gabriele Hübler
Foto: Mark Glassner
SENSE OF BEAUTY
Wiens erste, von der WK Wien organisierte Beauty-Messe war ein großer Erfolg. Im prachtvollen Ambiente der Orangerie Schönbrunn präsentierten Wiener Schönheitsprofis ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen.
Fotos: Florian Wieser
Innungsmeister Erich Mähnert, Sense of Beauty Organisationsleiterin Mag. Melanie Wawra, WKW Vizepräsidentin Dr. Kasia Greco, MBA CSE, und Innungsmeister Mag. Wolfgang Lederhaas bei der stimmungsvollen VIP-Eröffnung der Messe.
Die Fach- & Publikumsmesse „Sense of Beauty“, organisiert von der Wiener Landesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure (FKM) sowie der Landesinnung Chemische Gewerbe in der Wirtschaftskammer Wien, bot eine einzigartige Plattform, um die Welt der Schönheit in all ihren Facetten zu erleben.
Die rund 1.300 Besucher:innen konnten eine Vielfalt hochwertiger Beautyprodukte entdecken. Das Repertoire reichte von feiner Nischen- sowie Biokosmetik über handgefertigte Seifen, exklusive Parfums und duftende Öle sowie funkelnde Nageldesigns bis hin zu exklusiver Bartpflege. Darüber hinaus erhielten die Gäst:innen wertvolle Informationen zu Dienstleistungen wie Fußpflege, Massage, Tattoos und Permanent-Make-up. Interaktive Schauwerkstätten im Bereich Nageldesign, Visagistik und Massage rundeten das Angebot ab. Das Interesse der Besucher:innen war so groß, dass einige Aussteller:innen bereits vor Messeende ausverkauft waren – was sie überrascht resümierten. Ein weiteres Highlight der Messe war ein hochkarätiges Vortrags-
programm, das fundierte Einblicke in verschiedene Themen der Schönheitsbranche bot. Fachvorträge über die neuesten Erkenntnisse, wie die Darmflora unsere Haut beeinflusst, fanden ebenso statt wie solche zu Themen wie Hygiene, Podologie, Faszien und die Herstellung von Tätowier- und Pigmentierfarben.
„Die ‚Sense of Beauty‘-Messe bot den Unternehmer:innen aber auch die Möglichkeit, sich mit Lieferant:innen und Branchenexpert:innen auszutauschen und neue Kooperationen zu knüpfen“, erklärt Wolfgang Lederhaas, Innungsmeister der Wiener Chemischen Gewerbe.
Die Messe zog nicht nur die Fachwelt an, sondern auch viel Medienaufmerksamkeit. So wurde die Veranstaltung unter anderem von DiePresse (Print und Online), Bezirkszeitungen und der Wienerin sowie in sozialen Medien redaktionell begleitet, was die Reichweite und das öffentliche Interesse stärkte. Ein weiteres Event dieser Art wird bereits angedacht, was die Erfolgsgeschichte der „Sense of Beauty“-Messe weiter fortsetzen dürfte.
IST DAS KOSMETIK –ODER DOCH NICHT?
Motto des gut besuchten Branchenfrühstücks für die Kosmetikhersteller:innen und Erzeuger:innen chemisch-technischer Produkte war „Nachbarn des Kosmetikrechts“. Raumsprays, Kissensprays und andere Erzeugnisse in Abgrenzung zur Kosmetik.
Innungsmeister Mag. Wolfgang Lederhaas mit Dr.in Doris Plank
Innungsmeister Mag. Lederhaas diskutierte im Rahmen eines spannenden Podiumsgesprächs mit der Expertin Dr.in Doris Plank über die rechtliche Zugehörigkeit, Produktion und Kennzeichnung sowie Abgrenzungsfragen, Herausforderungen und brauchbare Lösungen zur Erzeugung kosmetischer Produkte.
Das heikle Thema stieß auf großes Interesse, denn es ist ebenso komplex wie prekär. „Ob ein Produkt als Kosmetikum gilt, ist oft schwieriger zu entscheiden, als es auf den ersten Blick scheint“, so Dr.in Doris Plank. Laut gesetzlicher Definition sind Kosmetika Stoffe oder Gemische, die dazu bestimmt sind, äußerlich mit den ver-
schiedenen Teilen des menschlichen Körpers (Haut, Behaarungssystem, Nägel, Lippen und äußere intime Regionen) oder mit den Zähnen und den Schleimhäuten der Mundhöhle in Berührung zu kommen, und zwar zu dem ausschließlichen oder überwiegenden Zweck: diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, sie in gutem Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen.
Das klingt einfach, ist es aber nicht. So gehören ein Raum- und ein Kissenspray nicht zur Gruppe der Kosmetika, da sie nicht auf den Körper aufgetragen werden und somit ein chemisch technisches Produkt sind.
Trotz der komplexen Inhalte blieb die Stimmung unter den Teilnehmer:innen heiter und ihr Interesse war ungebrochen.
Würde das gleiche Gemisch als (Körper-)Spray tituliert, wäre es möglicherweise ein Kosmetikprodukt. Die jeweiligen Produktgruppen sind immer mit eigenen Gesetzen hinterlegt. Das bedeutet, für die Gesichtscreme gilt die Kosmetikverordnung, da sie Kosmetik ist, für die Raumund Kissensprays, da sie chemisch technische Produkte sind, das Chemikalienrecht.
Bei der Deklarierung muss daher zwischen unterschiedlichsten Bereichen differenziert werden. So kann ein Produkt je nach Ausrichtung Arzneimittel, Kosmetik, Gebrauchsgegenstand, Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Reinigungsmittel oder Pflanzenschutzmittel sein – und daher unterschiedlichsten Auflagen und Gewerbescheinen unterliegen. Aufschluss geben unter anderem spezielle „Borderline“-Manuals, in denen die genauen Vorgaben nachgeschlagen werden können.
FORSCHUNGSFOKUS MIKROBIOM
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass die Mikroorganismen in und auf unserem Körper einen weitaus größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, unsere Psyche und auch auf unser Hautbild haben als vermutet.
Als Mikrobiom wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die den Darm (Darmflora), unsere Haut (Hautflora) sowie die Schleimhäute, beispielsweise der Nase, den Rachen und die Genitalschleimhaut (z. B. Scheidenflora) besiedeln. Wir tragen etwa 100 Billionen unterschiedliche Bakterienstämme in uns, von denen ungefähr 90 Prozent Bakterien sind, ergänzt durch Pilze
und Viren beziehungsweise Bakteriophagen. Dieses komplexe System bildet ein spezifisches Milieu, das wie der Fingerabdruck bei jedem Menschen unterschiedlich ist.
Das Darmmikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unseres Immunsystems, das sich zu circa 70 Prozent mit wesentlichen Bestandteilen im Darm befindet. Die darin enthaltenen Mikroben helfen, das Immunsystem zu trainieren und aufrechtzuerhalten, indem sie das Gleichgewicht zwischen Abwehrmechanismen und Toleranz steuern. Ein Ungleichgewicht dieser Mikroben kann es schwächen oder fehlregulieren. Das kann eventuell zu chronischen Entzündungen sowie zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen, beispielsweise Allergien, entzündliche Darmerkrankungen, Demenz, Neurodermitis, Adipositas und sogar autoimmune Störungen, führen. Umgekehrt kann eine ausgewogene Mikrobiota das Immunsystem stärken, die Immunantwort optimieren und somit das Risiko von Infektionen und Krankheiten verringern.
„Mikrobiom optimierende Kosmetika sind gerade sehr in Mode.“
Mag. Wolfgang Lederhaas, Innungsmeister Chemische Gewerbe
Studien zeigen, dass die Darmflora auch einen tiefgehenden Einfluss auf unsere Psyche hat. Die im menschlichen Darm vorhandenen Mikroorganismen sind Teil des DarmHirn-Achse-Systems. Diese bi-direktionale Kommunikationsverbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn ermöglicht es den Mikroben, über Nervensignale, chemische Botenstoffe und das Immunsystem Informationen an das Gehirn weiterzugeben.
Ein zentraler Bestandteil dieser Kommunikation ist der Vagusnerv, der als eine Art „Autobahn“ zwischen dem Darm und dem Gehirn dient. Über diesen Nerv können die Bakterien im Darm direkt Signale an das Gehirn senden, die unser Verhalten, unsere Stimmung und unsere kognitiven Funktionen beeinflussen. Zudem produzieren viele der Mikroben im Darm Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und GABA (Gamma-Aminobuttersäure), die als chemische Botenstoffe für die Kommunikation zwischen Nervenzellen im Gehirn dienen. So werden etwa 90 Prozent des „Glückshormons“ Serotonin, das der Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit dient, im Darm produziert. Neueste Erkenntnisse lassen auch einen Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit der Darmflora und Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie vermuten.
Auch die Kosmetikindustrie hat die große Bedeutung des Mikrobioms der Haut als effektive Schönheitsstrategie erkannt – und so gilt die durch Kosmetika optimierte Hautflora aktuell als einer der wichtigsten Beautytrends. Die neuesten Produkte fokussieren auf ein widerstandsfähiges Mikrobiom, um eine gesunde, gut gepflegte Haut zu erhalten. „Wichtig dabei ist, das Mikrobiom nicht als nebeneinander unabhängig lebende Organismen, sondern als interaktives Milieu zu verstehen, das in seiner Ganzheit betrachtet und gepflegt werden sollte“, veranschaulicht Mag. Wolfgang Lederhaas, Innungsmeister Chemische Gewerbe, Landesinnung Wien.
Durch die Förderung einer ausgewogenen Mikrobiota wird die Hautbarriere gestärkt, wodurch die Haut besser vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt wird. Dies führt zu einer besseren Feuchtigkeitsbindung, einem ge-
sünderen Teint und einer insgesamt strahlenderen Haut. Zudem kann ein ausgewogenes Mikrobiom entzündungsfördernde Prozesse minimieren, die oft zu vorzeitiger Hautalterung führen. Chronische Entzündungen, die durch eine gestörte Mikrobiota verstärkt werden, können die Kollagenproduktion hemmen und die Elastizität der Haut beeinträchtigen. Eine heile Hautflora hingegen fördert die Hautregeneration, unterstützt die Produktion von schützenden Antioxidantien und trägt so dazu bei, die Zeichen der Hautalterung zu verzögern. Darüber hinaus wiesen Studien darauf hin, dass auch eine gestörte Darmflora Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Haut haben kann.
Es gibt in der Kosmetik unterschiedliche Strategien zur Unterstützung des Hautmikrobioms. Einige Marken werben mit „probiotischer“ Hautpflege. Das würde bedeuten, dass diese Produkte lebende Mikroorganismen enthalten, die das Mikrobiom der Haut positiv beeinflussen. „Im Privatbereich werden Nahrungsmittel wie Joghurt gerne als Gesichtsmaske angewendet. Das kann durchaus Sinn machen. Kosmetika, im Gegensatz zum genannten Nahrungsmittel, müssen jedoch so konserviert sein, dass Bakterien darin nicht überleben können, anderenfalls wären die Produkte nicht zugelassen. Kosmetika, die vorgeben, als Wirkstoff lebende Keime zu enthalten, fallen daher in den Bereich der Irreführung.“
Andere Kosmetika wählen indirekte Strategien, um das Mikrobiom der Haut zu stärken. Sie setzen auf Wirkstoffcocktails mit einem neutralen pH-Wert und milden Inhaltsstoffen, um nützliche Mikroben auf sensibler oder trockener Haut intakt zu halten. Aggressive Texturen, etwa in Reinigungsmitteln oder Tonics, können das Mikrobiom schädigen und das Hautgleichgewicht stören.
„Wenn allerdings die Hautbeschaffenheit fett, verhornt oder bakteriell entzündet ist, benötigt sie aggressivere Wirkstoffe wie Alkohol, die genau diese Problembereiche unter Kontrolle halten“, erklärt der Innungsmeister. „Unterschiedliche Hautbilder verlangen unterschiedliche Kosmetikformulierungen, speziell bei Problemhaut. Ziel der Hautpflege ist, das Milieu des Mikrobioms anhand aufeinander abgestimmter Wirkstoffe indirekt so zu gestalten, dass es der ganz normalen, gesunden Hautflora möglich ist, dort zu leben, ohne irritiert und gestört zu werden.“
Das „Mikrobiom“ als Fokus der Gesundheits- und Beautybranchen lässt weitere spannende Erkenntnisse und höchst effektive Produkte erwarten – und ist ein Teil eines größeren, sehr relevanten Trends: Longevity. Doch das ist eine andere Geschichte.
Die Bewilligung gem. § 3a Berufsausbildungsgesetz (BAG) ist Grundvoraussetzung für die Lehrlingsausbildung.
PLÄDOYER FÜR
DIE LEHRE
Shirin Safer, Geschäftsführerin Nebily, hat sich entschlossen, Lehrlinge auszubilden, und kürzlich die dafür nötige Bewilligung gem. § 3a Berufsausbildungsgesetz (BAG) erhalten. Ein Erfahrungsbericht.
Als zukunftsorientierte Unternehmerin ist es Shirin Safer als Expertin in der Schädlingsbekämpfung wichtig, die Branche gewinnbringend voranzutreiben. Dafür sieht sie die Ausbildung von Lehrlingen als essenziellen Baustein. „Die Lehrlingsausbildung trägt nicht nur zu mehr Fachkompetenz und höheren Sicherheitsstandards bei, sondern auch zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und
„Eine gut strukturierte und praxisorientierte Lehrlingsausbildung ist für die Schädlingsbekämpfungsbranche von entscheidender Bedeutung.“
Nachhaltigkeit. Unternehmen, die in die Ausbildung ihrer Fachkräfte investieren, sichern sich nicht nur qualifizierte Mitarbeiter:innen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der gesamten Branche.“ Es geht in der professionellen Ausbildung nicht nur darum, Lehrlingen die Grundlagen der Schädlingsbekämpfung, sondern auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Schädlingen und deren Verhaltensweisen näherzubringen. „Dies sorgt dafür, dass die Branche über gut ausgebildete Fachkräfte verfügt, die gezielt und effektiv auf die unterschiedlichen Herausforderungen reagieren können. Und auch das Verständnis für die Materie ist wichtig. Eine fundierte Ausbildung sorgt dafür, dass die Auszubildenden die gesetzlichen Rahmenbedingungen und umweltfreundliche Alternativen kennen und umsetzen. Das ist ein Teil der Argumente für mich, um an der Wissens- und Kompetenzvermittlung junger Menschen mitzuwirken und hoffentlich auch andere Schädlingsbekämpfer:innen zur Lehrlingsausbildung zu motivieren.“
QUALIFIZIERUNGSABLAUF
Der Vorbereitungsaufwand ist tatsächlich gering. Grundsätzlich benötigen Unternehmen, die erstmals Lehrlinge in einem gewissen Lehrberuf ausbilden oder zehn Jahre lang nicht mehr ausgebildet haben, eine Bewilligung gem. § 3a Berufsausbildungsgesetz (BAG). Für jeden Lehrberuf benötigt man eine eigene Bescheinigung. „Liegt in einem Betrieb bereits eine Bescheinigung für z. B. Bürokaufmann/Bürokauffrau vor, wird dennoch eine gesonderte Bescheinigung für den Lehrberuf Schädlingsbekämpfer:in benötigt. In Wien wird der Antrag online ausgefüllt. Anschließend meldet sich die Lehrlingsstelle telefonisch und informiert über die weiteren Schritte bzw. vereinbart einen Termin zur Betriebs- bzw. Werkstattbegehung“, schildert Safer. Die Organisation vorab hält sich in Grenzen. Das Unternehmen muss eine für die Ausbildung geeignete Person mit absolviertem Ausbilderkurs oder bestandener Ausbilderprüfung (z. B. Kurs
Die Arbeit in der Schädlingsbekämpfung erfordert den Umgang mit potenziell gefährlichen Chemikalien und Ausrüstungen. Eine gute Ausbildung vermittelt sicheres Arbeiten, Risikominimierung und Unfallvermeidung.
beim Wifi oder der Schulungs GmbH der Gebäudereiniger und Schädlingsbekämpfer) bestellen. Diese Funktion können der Lehrberechtigte selbst oder geeignete Mitarbeiter:innen übernehmen.
PERSÖNLICHE ERFAHRUNG
Safer selbst empfand den Prozess als unaufwendig und wertschätzend. Am vereinbarten Termin erhielt sie Besuch von einem Mitarbeiter der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Wien und der Arbeiterkammer. Es fand ein sehr freundliches und informatives Gespräch statt, anschließend startete die Betriebsbegehung der Räumlichkeiten. „Büro, Sanitäranlage, Lager und Autolager im Sinne von ‚Werkstatt‘ wurden überprüft. Danach folgte die Einsicht in unsere Aufzeichnungen in Bezug auf Sicherheitsdatenblätter, Mitarbeiter:innenschulungen und Unterweisungen sowie Planung von Schulungsmaßnah-
Neben Schädlingskunde und Basiswissen machen moderne Technologien wie Drohnen und digitales Monitoring die Lehre für Schädlingsbekämpfer:innen interessant.
„Wichtig ist, um Lehrlinge zu gewinnen und Aufmerksamkeit zu erregen, auch zielgerichtete Werbung auf Social-Media-Kanälen, die junge Menschen erreicht.“
men. Auch Abfallentsorgung und branchenspezifische Arbeitsbereiche wurden thematisiert. Es gab nichts zu beanstanden und so wurde der Feststellungsbescheid ohne weitere Maßnahme ausgestellt. Die mündliche Zusage wurde sofort ausgesprochen.“ Ab diesem Zeitpunkt wäre der Abschluss eines Lehrvertrages bereits möglich gewesen.
LEHRE ALS WICHTIGES TOOL
Eine gut strukturierte und praxisorientierte Lehrlingsausbildung ist für die Schädlingsbekämpfungsbranche von entscheidender Bedeutung, um langfristig auf die Herausforderungen der Branche reagieren zu können. Diese liegen u. a. in der Kostensenkung und Effizienzsteigerung, die durch die Reduzierung von Fehlern und besseren Ressourceneinsatz gewährleistet werden können. „Eine fundierte Ausbildung sorgt dafür, dass Lehrlinge schnell und effizient lernen, ihre Arbeit richtig auszuführen. Dies reduziert den Umfang von Nachbesserungen oder unnötigen Wiederholungen. Die Ausbildung schult die Lehrlinge auch darin, Ressourcen wie Chemikalien, Arbeitszeit und Ausrüstung optimal einzusetzen“, so Safer. Wichtige Kapitel sind auch Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Lösungen, denn die Nachfrage nach ökologischen Methoden und Präventionsstrategien, die es zu lehren gilt, steigt. „Außerdem halten mit digitalen Überwachungssystemen, Drohnen oder Monitoring-Tools neue Technologien Einzug, die junge Menschen interessieren“, ergänzt die Expertin. Ebenso wie die Rolle von ethischen Standards und Tierschutz in der Schädlingsbekämpfung: „Generell wird Wert auf ethische Betrachtung gelegt, etwa im Umgang mit Tier- und Artenschutz oder beim Einsatz von Fallen und bioziden Wirkstoffen. Die Ausbildung schafft eine Grundlage für verantwortungsvolles Handeln.“ Und noch ein weiterer Aspekt ist ihr wichtig: „Eine gezielte Lehrlingsausbildung ist auch mit Talentförderung und Mitarbeiter:innenbindung verbunden. Diese erreiche ich mit hoher Arbeitgeberattraktivität – in der Funktion als Lehrlingsausbildende sogar von Anfang an. Zudem sichert es die kontinuierliche Versorgung mit qualifiziertem Personal, davon profitieren die Kund:innen ebenso wie die Branche.“
UNTERSTÜTZUNG DER BRANCHENVERTRETUNG
Um mehr Lehrlinge für die Schädlingsbekämpfung zu gewinnen, kann die Branchenvertretung gezielt Maßnahmen ergreifen, um das Berufsbild attraktiver und bekannter zu machen, z. B. durch Imagekampagnen, die eine positive Darstellung des Berufs als gesellschaftlich wichtigen und modernen Job, der sich mit Umwelt-, Gesundheits- und Hygienefragen beschäftigt, vermitteln.
Es ist wichtig, ein attraktives Bild des Berufs zu entwickeln und bewusst an potenzielle Lehrlinge heranzutreten, um die Schädlingsbekämpfung als modernes, abwechslungsreiches und zukunftssicheres Tätigkeitsfeld sichtbar zu machen.
Social Media, Videos und Erfahrungsberichte können helfen, Vorurteile abzubauen, und zeigen, dass der Beruf vielseitig und anspruchsvoll ist.
DER WEG ZUM LEHRLING
Unternehmen, die erstmals Lehrlinge ausbilden, benötigen eine Bewilligung gem. § 3a Berufsausbildungsgesetz (BAG). Die Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer überprüft unter Mitwirkung der Arbeiterkammer im Feststellungsverfahren, ob der Betrieb oder die Werkstätte dafür passend eingerichtet ist und lehrlingsadäquat geführt wird.
Wichtig zu wissen: Finden Unternehmen bis 15 Monate nach dem Ausstellen des Bescheids keinen Lehrling, verfällt dieser.
Online-Antrag zur Lehrlingsausbildung: www.wko.at/lehre/antraegeformulare-lehrlingsausbildung
Checkliste zur Lehrlingsaufnahme: https://www.wko.at/wien/bildunglehre/checkliste-zur-lehrlingsaufnahme
Info des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft für das erstmalige Ausbilden von Lehrlingen: www.bmaw.gv.at/Themen/Lehreund-Berufsausbildung/Lehrlingsausbildung-Duales-System/ErstmaligesAusbildenvonLehrlingen.html
Für weitere Fragen kontaktieren Sie: Michael Steiner, Lehrlingsbeauftragter der Innung Wien der Schädlingsbekämpfer, chemischesgewerbe@wkw.at
WEG IN DIE IMMUNISIERUNG?
Viele Schädlinge – so zum Beispiel Fischchen oder Schaben – gibt es bereits seit Millionen von Jahren. Warum sollten sie sich jetzt plötzlich an die veränderte Verhaltensweise des erst 90.000 Jahre alten Homo sapiens anpassen?
Peter Fiedler
„Wenn es so weitergeht, dann werden wir bald wieder mit der Fliegenklatsche herumlaufen und versuchen, etwas zu treffen, sonst wird uns bald nix mehr übrig bleiben!“
So darf ich einen meiner Vorgänger zitieren – in Reaktion auf die Entwicklung, die in der EU 1998 mit der Biozidprodukte-Richtlinie begann. Ursprünglich als ein Mittel gedacht, um die Gefährlichkeit von Stoffen zu bewerten und Produktion, Abgabe/Vertrieb sowie Anwendung zu regulieren, ließ sie den Werkzeugkoffer des Profis immer leerer werden. Heute fehlen nicht nur zunehmend Spezialwerkzeuge, auch das Basis-Equipment wird dünner. Vielen ist es bekannt: Die Zulassung/Verteidigung der Wirkstoffe war der erste – teure – Schritt auf dem langen Weg. Dadurch ist schon einmal einiges an Wirkstoffen weggefallen. In einem zweiten – ebenfalls teuren – Schritt wurden Produkte bzw. Formulierungen zugelassen und auch hier fiel einiges an Produkten weg, weil es zu teuer war, dafür Dossiers zu erstellen. Manches hat nicht wehgetan, aber einigen Wirkstoffen und Produkten weinen wir als professionelle Schädlingsbekämpfer:innen ordentlich hinterher. Grundsätzlich haben wir in diesem Fall mit dem Phänomen bzw. Problem der Resistenzbildung zu tun. Auch wenn Paracelsus offiziell festgestellt hat, dass die Dosis das Gift macht, hat bereits Mithridates VI., König von Pontos, das Prinzip der Immunisierung oder auch Mithridatisation erfunden. Nach dem Giftmord an seinem Vater fürchtete er um das eigene Leben und immunisierte sich als Prophylaxe vor Attentaten durch die tägliche Einnahme nicht tödlicher Giftdosen. 2015 wurde die Selbstbedienungsverordnung erlassen. Sie ist der Grund dafür, dass Privatpersonen entsprechende Produkte nicht mehr frei verkäuflich ohne Zwangsbeglückung in Form von Fachberatung erhalten. Der bzw. die „berufliche Verwender:in“ und der bzw. die Schädlingsbe-
kämpfer:in sind ausgenommen (außer sie kaufen dort). Im Online-Handel ist weiterhin so manches einfach erhältlich. Die Europäische Union versucht seit einigen Jahren mit allen Mitteln, die antikoagulanten Wirkstoffe zu verbannen, da speziell die SGARs (die Second Generation Anticoagulant Rodenticides – Difenacoum, Brodifacoum, Flocoumafen, Difethialon und Bromadialon) als erbgutschädigend, krebserregend und langlebig eingestuft wurden. Ziel war es, damit die Innovation an alternativen Produkten und Techniken zu fördern, die sich allerdings weder mengenmäßig noch marktfähig etabliert haben.
2018 wurde die Wirkstoff-Konzentration mit 0,003 % festgelegt, damit diese nicht als reproduktionstoxisch eingestuft werden. Auch die als weniger gefährlich kategorisierten FGARs (First Generation Anticoagulant Rodenticides) werden in dieser Konzentration abgegeben.
Da der oder Lai:in sowie „berufliche Verwender:innen“, die einem anderen Beruf als Schädlingsbekämpfer:in entstammen, vor allem auch getrieben durch finanzielle Überlegungen („das kostet so/zu viel“) dazu tendieren, viel zu wenig Menge an Produkten auszubringen, ist der Weg für die Immunisierung der Mäuse und Ratten geebnet. Nun soll die Selbstbedienungsverordnung nicht nur den Fach-, Baumarkt- und Supermarkthandel, sondern auch den Online-Handel reglementieren. Das wäre für uns Profis wünschenswert. Die Fragen der Zukunft lauten: Wird es zu einer KI-unterstützten Bekämpfung von Schadnagern in intelligenten Schlagfallen kommen, die tier- und artenschutzgerecht zwischen Feldhamster und Ratte oder Ziesel und Maus, also „gut“ und „böse“, unterscheiden kann? Wie wird man mit falsch-positiven Ergebnissen umgehen? Wird es zu einer massiven Verteuerung des Themas Schädlingsbekämpfung aufgrund hoher Anschaffungs- und Anwendungskosten der Produkte kommen? Wer wird Alternativen produzieren, wenn „historische“ Möglichkeiten schon seit einigen Jahre nicht mehr gebraucht wurden?
Bei den Bioziden ist nicht nur das Thema mit den Rodentiziden schwierig, auch die Insektizide gehen einen ähnlichen Weg und die hochgiftigen Begasungsmittel stehen im Augenblick ebenfalls vor einigen fundamentalen Problemstellungen, wenn es nicht bald konkrete Aussagen über die zukünftige Anwendung gibt.
Wenn wir uns aller Werkzeuge entledigt haben, stehen wir einigen Herausforderungen schutzlos gegenüber. Auch wenn dies nicht das Plädoyer für die chemische Keule sein soll, sondern das Prinzip „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ uns immer leiten möge, so ist es doch sehr riskant, alles über Bord zu werfen, was wir derzeit haben. Anstatt den mahnenden Zeigefinger zu heben und alles zu verbieten, sollten wir gute Anwender:innen hervorbringen, die eigenverantwortlich und in Einklang mit Umwelt und Natur die sanfteste, aber effektivste Lösung für Schädlingsthemen finden können.
REVIEW WESPENJAHR 2024
Wespen und andere Schädlinge wie Stechmücken waren heuer stark vertreten. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Klimakrise und Materialknappheit bei den für die Bekämpfung notwendigen Mitteln sind nur zwei davon.
Starten wir mit interessanten Fakten: Von den 300 heimischen Wespenarten belästigen nur zwei – und zwar die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) – den Menschen oder besser gesagt dessen Speisen, süße Getränke oder Fallobst. Gestochen wird nur in lebensbedrohlichen Lagen, um sich zu schützen, nicht um anzugreifen. Gleichzeitig sind Wespen die natürlichen Feinde von Fliegen, Mücken oder Heuschrecken und zählen zu den erfolgreichsten Räubern der Insektenwelt. Doch auch sie leben als Teil der Nahrung von Vögeln und Säugetieren gefährlich. Dass wir heuer mit einem starken Wespenjahr umzugehen hatten, war der lang anhaltenden Hitze und vielen (Stark-)Regenfällen, Überschwemmungen sowie feuchten Böden nach Hochwassern geschuldet. Schädlingsbekämpfer:innen können Probleme mit Wespen auf mehrere Arten, z. B. durch Wespenfallen mit speziellen Lockstoffen oder Fluginsektenfanggeräte, lösen und wissen Bescheid, welche Wirkstoffe an welchem Ort angemessen und erlaubt sind.
RELATIV NEU IM LANDE
Die erste asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde 2012 in Tirol entdeckt. Letztes Jahr wurden Exemplare dieser Gattung im Rahmen eines Gelsenmonitorings der AGES bereits in allen Bundesländern entdeckt – in Wien sogar bereits etablierte Populationen, die hier überwintern. Das kommt daher, dass es in Städten meist wärmer ist. Da sie als potenzielle Überträger von Dengue-, Zikaoder Chikungunya-Viren und einigen anderen Krankheitserregern gelten, sorgt ihr Auftauchen in Europa immer wieder für negative Schlagzeilen. Mittels österreichweiten Ovitrap-Monitorings wird die Ausbreitung überwacht. Ovitraps nennen sich die Fallen, mit denen das Eigelege diverser Gelsenarten untersucht werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Überwachung ist die kostenfreie App „Mosquito Alert“, wo jede:r eine Sichtung melden kann. Da die Tigermücke ihre Eier in kleinsten Wasserstellen ablegt, ist es vor dem Wintereinbruch hilfreich, mögliche Brutstät-
Stechmücken stellen immer neue Herausforderungen dar. Durch den Klimawandel ist die meldepflichtige Tigermücke in Österreich eingezogen. Tropenhäuser kämpfen beispielsweise damit.
ten zu eliminieren. Konkret bedeutet das, Vogeltränken oder Untersetzer regelmäßig zu entleeren, Dekoelemente im Garten abzudecken, Gießkannen und Blumenkästen umgedreht zu lagern, Dachrinnen zu säubern sowie Regentonnen mit Insektenschutzgittern zu versehen.
TECHNOLOGISCH AM BALL BLEIBEN
Für die Schädlingsbekämpfer:innen ist es über die professionelle Bekämpfung bei problematischen Wespennestern oder Mückenpopulationen hinaus wichtig, auch über die Landesgrenzen hinweg Wissensaustausch zu betreiben. Welche Methoden werden anderswo, beispielsweise in den südeuropäischen Ländern, wo die Stechmückenpopulation aufgrund von Überschwemmungen und warmem Klima schon längst in die Höhe geschossen ist, angewandt? Sich mit Strategien anderer Länder vertraut zu machen, hilft allgemein, um gewappnet zu sein, wenn neue Schädlingsarten vermehrt in Österreich auftreten.
Immer mehr Unternehmen nutzen das Potenzial der künstlichen Intelligenz. Die Expertin Theresa Sporn erläutert im Gespräch, wie KI in chemischen Gewerbebetrieben bereits zum Einsatz kommt, und klärt über Vorurteile, Risiken, Vorteile und Anwendung auf.
In einer neuen Studie schneidet KI bei einem IQ-Test erstmals besser ab als der Mensch. Muss man sich Sorgen machen und wie ist das ethisch zu bewerten? Nein, denn hinter dem Algorithmus, der den IQ-Test durchgeführt hat, steckt ein generatives KI-Modell, das zwar in einem Test besser abschneiden kann, aber keine Emotionen oder soziale Kompetenz entwickeln wird. Ethisch kommt es stets auf die transparente Programmierung an. Das Gute oder das Böse einer Maschine gehen immer einher mit dem Guten und Bösen im Menschen.
Wie stark ist der Einsatz von KI in der Chemiebranche schon angekommen?
Bei großen Unternehmen ist er vor allem in der Forschung angekommen, teilweise auch schon vor dem KI-Hype, der durch ChatGPT ausgelöst wurde. Klein- und Mittelbetriebe sind noch skeptischer und wissen oft nicht, dass uns
KI eigentlich schon lange Zeit begleitet (z. B. Siri, Alexa, Staubsaugerroboter). Seit dem ChatGPT-Hype sind Kleinund Mittelbetriebe aber vermehrt interessiert, wie man KI einsetzen kann.
Können Sie uns ein praktisches Beispiel vom Einsatz der KI im chemischen Gewerbe geben?
Derzeit vor allem in der Forschung, wo es unendliche Datenmengen zu verarbeiten gibt. Ein Algorithmus rechnet genau durch, macht weniger Fehler und verringert die Forschungszeit. Medikamente können so zum Beispiel wesentlich schneller auf den Markt kommen.
LABORE
Großes Interesse für den KI-Einsatz herrschte beim spannenden
Vortrag, zu dem Innungsmeisterstellvertreterin Mag. Susanne Haas im Rahmen eines Branchentreffs des chemischen Gewerbes geladen hatte.
Wie hoch ist dabei die Fehlerquote?
Wir müssen hier ganz nach dem Motto „Rubbish in — Rubbish out!“ agieren, denn eine Analyse kann nur ein Ergebnis der Daten sein, die man füttert. Fehler können auftreten, wenn die eingegebenen Daten Verzerrungen (Bias) enthalten oder der Algorithmus unzureichend trainiert wurde. Diese Risiken lassen sich jedoch durch sorgfältige menschliche Maßnahmen wie Datenprüfung und optimiertes Modelltraining mindern.
Sie verwenden KI auch bei Personalschulungen im chemischen Gewerbe. Wie darf man sich das vorstellen? Wir verwenden hier einen sogenannten Chatbot, der den Leuten für die Schulung zur Verfügung gestellt wird. Dieser KI-Bot hat alle Informationen gespeichert und kann gezielt, auch ganz spezifisch befragt werden oder den Teilnehmern Aufgaben zuteilen. Es kommt zur interaktiven Kommunikation, die wir so nur aus realen Gesprächen mit anderen Menschen kennen.
Bedarf es für die KI-Installation auch in kleineren chemischen Betrieben zusätzlichen Personals?
Nein. Meine Firma scitus sieht sich den Prozessablauf des Unternehmens an, prüft Optimierungspotenziale und erstellt und implementiert ein passendes Software-
„Es gibt keine gute oder böse KI. Es hängt immer vom Guten oder Bösen im Menschen dahinter ab!“
Programm für den oder die Kund:in. Wie unsere Software dann funktioniert, wird kompetenten Mitarbeiter:innen der Firma, die einen grundsätzlichen Überblick über die gespeisten Daten haben, die Anwendung des Algorithmus kennen und die Ergebnisse verstehen und überprüfen, unkompliziert beigebracht, es benötigt also keine zusätzliche Personalressource. Eventuelle Anpassungen oder Updates werden weiterhin von unserer Firma durchgeführt.
Wie sehen Sie die Zukunft von künstlicher Intelligenz im Allgemeinen? Wird KI den Menschen überrollen?
Ich denke, sie hat uns längst überrollt, denn KI ist seit den 50er-Jahren im Einsatz. In unserem Alltag nimmt sie im Handy oder durch Social Media längst einen festen Platz ein, denn all das wird von Algorithmen dominiert und gesteuert. Ich vergleiche es gerne mit dem Szenario beim Start des Internets. Man glaubt, dass man überlegen muss, ob man es verwenden wird. Künstliche Intelligenz bringt so viele Vorteile, ist schneller, effizienter und wird uns mehr entlasten. Man muss keine Angst haben, dass sie den Menschen ersetzen wird, denn ein Algorithmus kann und soll nur die Aufgaben übernehmen, für die es das Menschliche nicht unbedingt braucht. Wir können uns so mehr auf unsere sozialen, emotionalen und kreativen Komponenten konzentrieren – eine Win-win-Situation.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Fotos: Angelo Kreuzberger
PHARMAINDUSTRIE QUO VADIS?
In ihrem neuesten Bericht „Daten & Fakten 2024“ liefert die PHARMIG aktuelle Zahlen und Hintergrundinformationen zur Pharmaindustrie und zum Gesundheitswesen in Österreich. PHARMIG-Vizepräsident Dr. Bernhard Wittmann analysiert einige wichtige Punkte aus dem Bericht und regt notwendige Weichenstellungen für die Zukunft der heimischen und europäischen Pharmaindustrie an.
Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Wittmann, Geschäftsführer und Managing Director eines Pharmaunternehmens und Vizepräsident bei PHARMIG
Die PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs – ist die freiwillige, parteipolitisch unabhängige Interessenvertretung der pharmazeutischen Industrie in Österreich. Die rund 120 Mitgliedsunternehmen mit ca. 18.000 Beschäftigten decken den heimischen Arzneimittelmarkt zu gut 95 % ab. Der Pharmig-Bericht „Daten & Fakten 2024“ beleuchtet aktuelle Entwicklungen. Dr. Bernhard Wittmann, Geschäftsführer der Sigmapharm Arzneimittel GmbH und PHARMIG-Vizepräsident, hat sich einiger wichtiger Punkte — wie der Preisschere zwischen Produktionskosten und Aufwand, der Wichtigkeit der Pharma-KMUs in Österreich, der Stellung der EU im internationalen Pharmawettbewerb oder dem fallweisen Medikamentenmangel im Jahr 2024 — aus dem Analysebericht angenommen und erläutert diese im folgenden Interview.
Quelle: PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
PHARMA
Quelle: PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Warum wird bei der Arzneimittelherstellung in Österreich die Schere zwischen Aufwand und Preisen immer größer? Verhält es sich in anderen EU-Ländern auch so?
Dr. Wittmann: Dabei handelt es sich um ein weltweites Phänomen, das aber in Europa nochmals verstärkt wird. Wir alle wollen – berechtigterweise – die Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln sichergestellt wissen. Die dazu gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen – auch für bereits lange Zeit am Markt befindliche Produkte –sind aber immens und besonders für kleinere Firmen, die lokal operieren, in vielen Fällen fast nicht mehr zu stemmen. Vor allem wenn die Kosten nicht über die Preise weitergegeben werden können oder dürfen.
Wie beurteilen Sie diese Situation außerhalb der EU?
Dr. Wittmann: Grundsätzlich sehr vergleichbar, aber die EU setzt sicher internationale Maßstäbe für Regulierungen, wenn es um die Sicherheit der Produkte bzw. soziale oder ökologische Anforderungen für Unternehmen geht. Das wollen wir alle, gerade in Europa, aber es hat eben seinen Preis …
Wie sehen Sie die Zukunft für die Produktion in Österreich und in der EU?
Dr. Wittmann: Die einmal ausgelagerten Prozesse und Produktionsschritte zurück nach Österreich bzw. Europa zu holen, wird sehr schwierig sein. Es braucht aber eine gesellschaftliche Anstrengung in Österreich und in Europa, um zumindest bestehende Kapazitäten zu halten und zukünftige Entwicklungen vor Ort umzusetzen. Da darf es aber keine „Geiz ist geil“-Mentalität geben, sondern
das hat für mich eher den Charakter einer Versicherung: Es kostet, aber im Fall des Falles ist man abgesichert!
Wie kann es sein, dass der Medikamentenpreisindex seit Jahren sinkt, während die Rezeptgebühren und der Verbraucherpreisindex ständig steigen?
Dr. Wittmann: Dafür fehlt den Firmen jedes Verständnis. Das Krankenkassensystem in Österreich hat zwar in seinem Sinne extrem gut kostendämpfend agiert, aber ich bezweifle, ob das im Sinne der eigentlich zu vertretenden Zahler:innen des Systems erfolgt ist. Man kann jedes System kaputtsparen. Und wenn wir uns ansehen, welche Auswirkungen es im Gesundheitssystem generell gibt, könnte man schon versucht sein, das zu befürchten. Es gibt im internationalen Vergleich viel Geld im österreichischen System, Arzneimittel sind nicht nur ein Kostenfaktor, sondern sind ganz im Gegenteil ein wichtiger Beitrag zur schnellen, effizienten und patient:innenorientierten Behandlung, wenn die jeweils passenden Medikamente zur Verfügung stehen: moderne, innovative Produkte genauso wie bewährte Basisprodukte. Das spart dann insgesamt sogar massiv Kosten an anderen Stellen.
Wie wichtig sind KMUs am Standort Österreich und wie arbeiten diese mit Konzernen zusammen?
Dr. Wittmann: Die heimischen KMUs sind für den Standort immens wichtig, auch wenn es keine direkte Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen gibt, die über normale Geschäftsbeziehungen hinausgehen. Kleine und mittlere Unternehmen sind sehr oft Know-how-Träger in Nischen, es ist eine Situation vergleichbar mit vielen Sportarten:
Quelle: PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
PHARMASTANDORT
ÖSTERREICH
Quelle: PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ohne viele kleine Vereine geht die Breite verloren, diese sind ganz wichtig für Aus- und Weiterbildung und für die Bewahrung von Nischenfertigkeiten. Davon profitieren aber auch die Spitzenvereine.
Ist die heimische Pharmaindustrie genügend innovativ und sind genügend Arbeitsplätze vorhanden?
Dr. Wittmann: Davon bin ich überzeugt. Wir können aber sicher noch besser werden in der Ausbildung, auf allen Ebenen. Österreich hat alle Voraussetzungen, ein echter Forschungs-, Entwicklungs- und auch Produktionsstandort am Puls der Zeit zu werden. Was die Schweiz kann, können wir auch. Aber uns fehlt die Tradition in diesem Bereich, das müssten wir durch bewusste Entscheidungen der Politik auf allen Ebenen ausgleichen.
Gerade in diesem Jahr kam es immer wieder zu Versorgungsengpässen bei Medikamenten. War das eine Panikmache der Apotheker:innen und Medien?
Dr. Wittmann: Das war sicher keine Panikmache. Es war eine Tatsache, dass viele Patient:innen nicht sofort die gewohnten Produkte wie immer in der Apotheke bekommen haben. Dafür gab es eine Reihe an Gründen. Aber wichtig ist auch, festzuhalten, dass es praktisch keinen Behandlungsengpass gegeben hat, am Ende war in allen Indikationen etwas am Markt verfügbar. Auslöser waren globale Gründe, die auch in anderen Branchen zu spüren waren. Im Nachgang zur Coronazeit gab es massive Probleme in den weltweiten Lieferketten. Wir haben – auch in anderen Branchen – erlebt, wie verknüpft die Lieferketten sind und welche Auswirkungen einzelne fehlende Bestandteile auf weit entfernte Produktionsprozesse haben können. Zusätzlich hat der Preisdruck zu einer europa-, wenn nicht weltweiten Tendenz zur Verschlankung der Abläufe geführt. Aber dann gab es keine Absicherungs-
möglichkeit mehr, um für Krisen vorzubauen, das war zu den Preisen nicht mehr möglich. Am Ende führen angekündigte Engpässe immer zu echtem Mangel am Markt, da es sofort zu Hamsterkäufen kommt. Das war beim WC-Papier so und das war bei Medikamenten genauso. Viele der „Engpassprodukte“ sind also österreichweit auf Nachtkästchen bereitgestanden, ohne je gebraucht zu werden, während gleichzeitig Apotheken verzweifelt versucht haben, einzelne Packungen für wirklichen Bedarf aufzutreiben.
Was kann man dagegen unternehmen, dass es nicht wieder zu einer ähnlich prekären Situation kommt?
Dr. Wittmann: Die Firmen bauen im Rahmen ihrer Möglichkeiten natürlich vor, jetzt umso mehr. Momentan scheinen auch die Lieferketten stabil zu sein – zukünftige Entwicklungen im internationalen Handel sind momentan schwer zu prognostizieren. Es gibt einige nationale Ansätze, wie punktuell höhere Preise in Deutschland oder die Verpflichtung zu höheren Lagermengen in Österreich. Das sind Versuche der Politik, in ein komplexes System einzugreifen, die keine wirkliche Lösung bringen. Wünschenswert wäre eine gesamteuropäische Herangehensweise, die lokale Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördert und unterstützt. Also ein gemeinsames Bekenntnis zur Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Europa. Ein Bekenntnis zur strategischen Bedeutung in der Versorgung der Bevölkerung durch kurze und sichere Lieferwege. In einem solchen wünschenswerten Zukunftsszenario hat Österreich als Standort eine große Chance, etwas anzubieten, auch und ganz besonders mit den bestehenden KMUs als Keimzellen.
Danke für das Gespräch.
SPANNENDE EINBLICKE
Die Stadionallee 2 im zweiten Bezirk ist nicht nur ein guter Ausgangspunkt, um zur Erholung in Richtung Grüner Prater zu starten, sondern auch, um einen aktiven Reaktor bestaunen zu können, wie sich Ende September im Rahmen der Fachgruppentagung herausstellte. An dieser Adresse befindet sich seit 1962 der Standort des Atominstituts, das zur Fakultät für Physik gehört und für seine herausragende Forschung in Bereichen wie Kernund Teilchenphysik, Quantenoptik und Strahlenphysik bekannt ist. Rund 50 Teilnehmer:innen wollten sich die Gelegenheit einer exklusiven Führung durch das Institut und zum Reaktor nicht entgehen lassen.
INSIDE ATOMINSTITUT
DI Dr. techn. Johannes Sterba, Senior Scientist und im Haus unter anderem für die Sicherheit verantwortlich, führte
Die Fachgruppentagung der Landesinnung chemische Gewerbe führte am 25. September an einen Ort, der nur wenigen Menschen in Wien bekannt und zugänglich ist: das Atominstitut der TU Wien.
in mehreren Gruppen – die Teilnehmer:innenzahl ist strikt reglementiert – bis zur Reaktorhalle. Dort konnten die Interessierten Bekanntschaft mit dem „TRIGA Mark-II“ machen. Einem sehr sicheren Modell, das mit Barytbeton, der eine sehr hohe Dichte aufweist, abgeschirmt ist. Weltweit ist dieser Typ nur noch 38 weitere Male in Betrieb. Acht dieser reinen Forschungsreaktoren des sogenannten Swimmingpool-Typs (sie stehen in einem Wasserbecken, Anm.) finden sich in Europa. Am Atominstitut wird der TRIGA-Reaktor (Training, Research, Isotope Production, General Atomic) für die Ausbildung, die Forschung z. B. an Neutronen und zur Isotopenproduktion eingesetzt. So trifft Physiker Sterba neben WK-Mitgliedern, Schüler:innen, Student:innen und Mitgliedern der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) mitunter auch auf britische U-Boot-Kapitän:innen.
Die launige Führung von DI Dr. techn. Johannes Sterba, Senior Scientist im Atominstitut Wien, war auch für Nichtphysiker verständlich.
Die Möglichkeit, einen Blick in einen Reaktor zu werfen, hat man nicht jeden Tag.
Der Blick in den Reaktor, wo Betateilchen im Wasser schneller als mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind, blaue Blitze und hinuntergelassene Proben von Student:innen kamen bei der Besichtigung bei den Teilnehmer:innen gut an. Ebenso wie das Messen der Radioaktivität an Händen und Füßen nach Verlassen des Reaktorraums.
BRANCHENSPEZIFISCHER PART
Gegen 18.00 Uhr startete der offizielle Teil mit Feststellung der Beschlussfähigkeit der Fachgruppentagung. Neben den Mitgliedern der Landesinnung Wien hieß Innungsmeister Mag. Wolfgang Lederhaas die Ehrengäst:innen Spartenobfrau-Stellvertreter Mst. Alexander Eppler und Berufsschuldirektor-Stv.in Mag. Verena Kumaus willkommen. Nach umfassenden Berichten aus den unterschiedlichen Berufszweigen der Innung stand die Überreichung der Ehrendiplome auf dem Programm. Zunächst wurden die Labortechniker:in-Lehrlinge der Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe, die mit ausgezeichnetem bzw. gutem Erfolg abgeschlossen haben, geehrt. Dazu zählen Jasmin Ahmadi, Johaina Al Dughri, Anastasia Ceta, Timea Dömök, Lydia Kröpfl, Alexandra Panny, Reyhan Turgut, Melina Sophie Zirbs mit ausgezeichnetem und Sonja Schauer mit gutem Erfolg. Auf diesem Weg gratulieren wir herzlich und wünschen einen guten Start in die berufliche Karriere. Ebenso wurden nachstehende langjährige Unternehmen ausgezeichnet.
Innungsmeister Lederhaas überreichte gemeinsam mit dem Berufszweigvorsitzenden und Spartenobfrau-Stv. KommR Alexander Eppler Diplome für die langjährigen Mitgliedschaften an: IBO Innenraumanalytik OG für 25 Jahre Mitgliedschaft „Chemische Laboratorien“, Technoclone Herstellung von Diagnostika und Arzneimitteln Gesellschaft m. b. H. für 35 Jahre Mitgliedschaft „Herstellung von Arzneimitteln und Giften“, Nebily Gesellschaft m. b. H. für 35 Jahre Mitgliedschaft „Schädlingsbekämpfung“, Forschungsinstitut für molekulare Pathologie Gesellschaft m. b. H. für 35 Jahre Mitgliedschaft „Chemische Laboratorien“, Österreichische Apothekerkammer für 40 Jahre Mitgliedschaft „Chemische Laboratorien“ und für 65 Jahre Mitgliedschaft „Zubereitung der zur arzneilichen Verwendung bestimmten Stoffe und Präparate“. Das sonnige Wetter und die Möglichkeit des Outdoor-Grillens zum Chillen und Netzwerken im Garten waren das i-Tüpfelchen der Veranstaltung.
Bei der Fachgruppentagung wurden die Berufsschüler:innen der Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe, Lehrberuf „Labortechniker:in“, sowie langjährige Mitglieder-Unternehmen ausgezeichnet.
FÖRDERUNGEN
FÜR DIE BRANCHEN
KOSMETIKHERSTELLER:INNEN, ERZEUGUNG CHEMISCHTECHNISCHER PRODUKTE UND CHEMISCHE LABORATORIEN
Gefördert werden Projekte und Schulungen, die für die Umsetzung von Maßnahmen notwendig sind, die in Gesetzen, Normen und Ähnlichem von den Betrieben verlangt werden; Schwerpunkt REACH und EU-Kosmetikverordnung, branchenspezifische Aus- und Weiterbildung, branchenspezifische Beratungen, branchenspezifische Geräte und Maschinen.
FÖRDERHÖHE
Branchenspezifische Maßnahmen werden pro Mitgliedsbetrieb zweimal im Jahr bis 2025 mit maximal € 750,– (€ 1.000,– für biozertifizierte Mitgliedsbetriebe) jeweils für eine Maßnahme und davon maximal 50 % der eigentlichen Kosten von der Innung gefördert. Die gesamte Fördersumme beträgt pro Jahr € 15.000,– und ist mit dieser Summe gedeckelt.
FÖRDERUNG SCHÄDLINGSBEKÄMPFER:IN ZUR ABSOLVIERUNG VON
BASISKURS, VORBEREITUNGSKURS, LEHRABSCHLUSSPRÜFUNG UND MEISTERPRÜFUNGSVORBEREITUNGSKURS
Ziel ist es, dass die Mitglieder die Herausforderungen und die umfangreichen Anforderungen im Bereich Schädlingsbekämpfung besser bewältigen können. Entsprechende Kurse werden unter anderem von der Schädlingsbekämpfungsakademie der Wiener Gebäudereiniger Schulungs-GmbH angeboten.
FÖRDERHÖHE
Basiskurs Schädlingsbekämpfung* € 100,–Vorbereitungskurs zur Lehrabschlussprüfung* € 250,–Meisterprüfungsvorbereitungskurs* € 500,–
Förderungen im Rahmen des AK-Bildungsgutscheines oder des WAFF können zusätzlich in Anspruch genommen werden, wenn die Gesamtförderung max. den tatsächlichen Kurskosten/Prüfungsgebühren entspricht und keine Bereicherung der/des Förderwerbers/Förderwerberin eintritt.
*Nach nachweislicher positiver Absolvierung und geleisteten Kurskosten.
ZERTIFIZIERUNG CEPA CERTIFIED – EN 16636 FÜR SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSDIENSTLEISTUNGEN
Diese Zertifizierung stellt ein entsprechendes Qualitäts- und Sicherheitsniveau sicher und bestätigt Tierschutz und Einhaltung von Umweltschutzvorgaben und wird ins CEPA Certified® Dienstleistungsanbieterverzeichnis aufgenommen.
FÖRDERHÖHE
Die Förderhöhe beträgt € 500,– nach nachweislicher Zertifizierung und geleisteten Kosten.