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BEDÜRFNIS,

BEDÜRFNIS,

DAS ANDERE WIEN

Chef Concierge Manfred Grassauer gibt die besten Tipps abseits der üblichen Touristenrouten.

THE OTHER VIENNA

Chef Concierge Manfred Grassauer gives the best tips off the beaten track.

Manfred Grassauer bekleidet als

Chef Concierge eine der wichtigsten

Schlüsselstellen im Hotel. Als „imperiales“

Urgestein feiert auch er heuer ein

Jubiläum: Seit 35 Jahren sorgt er für das Wohlbefinden der Gäste, erfüllt ihnen jeden Wunsch und zeigt ihnen Wien auf seine ganz spezielle Art und Weise.

Sie sind sozusagen ein „imperiales“ Urgestein und feiern 2023 auch ein persönliches Jubiläum im Hotel Imperial. Wie kam es dazu?

Ja, ich feiere heuer mein 35-Jahre-Jubiläum und möchte keinen Tag davon missen. In einem Hotel zu arbeiten war für mich immer schon der Traumjob, meine Berufung. Zwar bin ich nicht genetisch vorbelastet, habe aber schon als Jugendlicher in meiner Heimat, der Steiermark, den damals neuen Beruf als GastgewerbeAssistent erlernt. In Wien bin ich dann nach nur einer Station in einem 4-Sterne-Hotel ins Hotel Imperial an die Rezeption gekommen. Seither habe ich hier, im wohl schönsten Hotel der Stadt, ein zweites Zuhause gefunden!

Wie würden Sie Ihren Beruf als Chef Concierge definieren und was macht Ihren Traumberuf so attraktiv?

Nun, der Chef Concierge agiert auf zwei unterschiedlichen Ebenen: Hausintern bin ich mit meinem Team die zentrale Kommunikations-Schnittstelle zwischen Hotel und Gästen. Auf der anderen Seite bin ich eben für den Gast der, der die angenehmen Dinge seines Aufenthalts versucht möglich zu machen. Da sind wir auch gleich beim Traumberuf: Ich liebe es, für unsere Gäste da zu sein, mit ihnen in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren, ihnen Wünsche gleichsam von den Augen abzulesen und sie zu erfüllen und vom ersten Betreten des Hotels bis zur Abreise den Kontakt zu halten, ihnen Tipps zu geben. Und sie dann als treue Stammgäste wieder begrüßen zu dürfen.

Das Hotel Imperial spielt dabei eine ganz besondere Rolle in Ihrem Leben. Warum?

Stimmt, es gibt sicherlich einige gute Hotels in Wien, aber das Hotel Imperial ist etwas ganz Besonderes. Wenn man hier durchs

As Chef Concierge, Manfred Grassauer holds one of the most important key positions in the hotel. As a longtime Imperial employee, he is also celebrating an anniversary this year: for the past 35 years he has been looking after the well-being of the guests, fulfilling their every wish and presenting Vienna in his very special way.

You are a longtime Imperial employee, so to speak, and in 2023 you will also celebrate a personal anniversary at the Hotel Imperial. How did that come about?

Yes, I am celebrating my 35th anniversary this year and I would not want to miss a single day of it. Working in a hotel has always been my dream job, my calling. Although I am not genetically predisposed, I studied the new profession of Hospitality Assistant as a teenager in my home province of Styria. In Vienna, after a short time in a four-star hotel, I started at the reception desk here at the Imperial. Since then I have found a second home here, in probably the most beautiful hotel in the city!

How would you define your job as a Chef Concierge and what makes your dream job so attractive?

Well, the Chef Concierge acts on two different levels: internally, my team and I are the main hub of communication between the hotel and the guests. On the other hand, I am the one who tries to make the guests’ stay as pleasant as possible. This brings us straight to my dream job: I love being there for our guests, communicating with them in different languages, anticipating and fulfilling their wishes and generally staying in touch with them from the first time they enter the hotel until they leave, giving them tips. And it is a great honor to be able to welcome them back as loyal regular guests.

The Hotel Imperial plays a very special role in your life. Why?

True, there are certainly some good hotels in Vienna, but the Imperial Vienna is quite special. When you walk through the hotel, see the Royal Staircase, the lobby, the wonderful rooms and suites, you can say with pride that the Imperial is the most beautiful place to work that you can imagine in Vienna. Of course, over the years I have also received

DISKRETION

Manfred Grassauer kennt und erfüllt seit 35 Jahren die geheimsten Wünsche der prominenten Hotelgäste.

Hotel geht, die Fürstentreppe, die Lobby, die wunderbaren Zimmer und Suiten sieht, da muss man schon mit Stolz sagen, das Imperial ist der schönste Arbeitsplatz, den man sich in Wien vorstellen kann. Natürlich habe ich im Laufe der Jahre auch schon lukrative Angebote von anderen Luxushotels bekommen, aber das käme für mich nicht infrage. Wie gesagt, ich verbringe sehr viel Zeit hier, und ich fühle mich hier wirklich wohl und zu Hause.

Sie versuchen Ihren Gästen jeden Wunsch zu erfüllen. Von Konzertkarten bis zu Restaurantbesuchen. Wie ermöglichen Sie das?

Für Konzert- oder Theaterkarten haben wir ein externes Kartenbüro bei uns im Haus, das sich ausschließlich um Kartenwünsche unserer Gäste kümmert. Für alle anderen Belange habe ich im Laufe der Jahrzehnte natürlich ein enges Netzwerk aufgebaut, und ich bin auch Mitglied bei den sogenannten „Clefs d’Or“, einem weltweiten Zusammenschluss aller Hotel-Concierges, die sich gegenseitig helfen. Da gibt es kein Konkurrenzdenken, da zählen nur das Wohl und die Wünsche der Gäste.

An welchen Gäste-Wünschen sind Sie in den 35 Jahren gescheitert?

Auch mir sind Grenzen gesetzt. Ein arabischer Gast wollte nach dem Besuch der Spanischen Hofreitschule unbedingt einen bestimmten Lipizzaner kaufen und legte mir seine Kreditkarte auf den Tisch. Leider konnte ich diesen Wunsch nicht erfüllen. Ein Gast aus Frankreich wollte für seine Verlobte mit einem Hubschrauber über dem Hotel tausende Rosen abwerfen lassen. Das wurde aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt. Andererseits konnten wir es für einen Gast aus Japan ermöglichen, dass das Badezimmer seiner Suite 1:1 in seinem Apartment in Tokio nachgebaut wurde. Das war ein riesiger Aufwand, alle Einzelteile im Original zu exportieren. Es gibt nun das Badezimmer in Japan, wir haben jedoch unser Badezimmer nicht abgebrochen.

DISCRETION lucrative offers from other luxury hotels, but that would be out of the question for me. As I said, I spend a lot of time here and I feel comfortable and at home in this place.

You try to fulfill your guests’ every wish. From concert tickets to restaurant visits. How do you make that possible?

For concert or theater tickets, we have an external ticket office in our house which deals exclusively with ticket requests from our guests. For all other matters, I have, of course, built up a close network over the decades and I am also a member of the so-called “Clefs d’Or”, a worldwide association of all Hotel Concierges who help each other out. There is no competition, only a concern for the well-being of the guests.

Have you ever been unable to fulfill any wishes in the past 35 years?

There are limits to what I can do. After visiting the Spanish Riding School, an Arab guest absolutely wanted to buy a certain Lipizzaner and put his credit card on the table. Unfortunately, I could not fulfill this wish. A guest from France wanted to have thousands of roses dropped by helicopter over the hotel for his fiancée. This was not authorized for security reasons. On the other hand, we were able to make it possible for a guest from Japan to have the bathroom of her suite recreated 1:1 in her flat in Tokyo. It was a huge effort to export all the individual parts in the original. There is now the very bathroom in Japan, but we have not demolished ours.

You are known for giving your guests very special Vienna tips off the beaten track. What sightseeing recommendations have you given?

It does not always have to be St. Stephen’s Cathedral and the Hofburg. A stroll through the Karmelitermarkt in the 2nd district, a shopping trip to hip boutiques in Neubau, a visit to the Viktor Frankl Museum, for example, especially if you already know the Sigmund Freud Museum. There is also the Vienna Furniture Museum, the Zentralfriedhof (main cemetery), the Funeral Museum or one of Vienna’s countless walking trails. There are so many hidden treasures worth seeing here. Of course, it always depends on the specific needs, the passions of the individual and, of course, the time of year. I usually find that out quickly in conversation and off I go! Certain regular guests trust me blindly and I often plan their entire stay in Vienna.

Sie sind bekannt dafür, Ihren Gästen ganz spezielle Wien-Tipps zu geben — abseits der üblichen Touristenpfade. Welche Besichtigungsempfehlungen geben Sie Ihren Gästen?

Es muss nicht immer nur der Stephansdom und die Hofburg sein. Ein Spaziergang über den Karmelitermarkt im 2. Bezirk, ein Shoppingtrip in hippe Boutiquen in Neubau, ein Besuch im Viktor Frankl Museum, wenn man zum Beispiel das Sigmund Freud Museum schon kennt. Da wäre auch das Möbelmuseum Wien, der Zentralfriedhof, das Bestattungsmuseum oder einer der vielen Wien-Wanderwege, die es zu erkunden gibt — es existieren so unendlich viele verborgene, sehenswerte Schätze in Wien. Natürlich kommt es immer auf die speziellen Bedürfnisse, die Passionen des Einzelnen an und natürlich auch auf die Jahreszeit. Das bekomme ich meistens schnell in einem Gespräch heraus – und los geht’s! Gewisse Stammgäste vertrauen mir da schon blind, und ich plane oft ihren gesamten Aufenthalt in Wien.

Diskretion ist zwar alles in Ihrem Beruf, aber können Sie uns verraten, welche sehr prominente VIP-Gäste Sie am meisten beeindruckt haben? Welche ganz speziellen Wünsche diese prominenten Gäste manchmal haben?

Nun, Sir Peter Ustinov hat uns immer sehr erheitert, weil er jedes Mal in eine andere seiner unzähligen Rollen geschlüpft ist, wenn er an uns vorbeigegangen ist. Manchmal als Nero, dann wieder als Monsieur Poirot. Er war immer gut drauf und lustig, ein wahrer Gentleman. Bruce Springsteen kam einmal um drei Uhr morgens zum Concierge Desk und wollte einfach nur plaudern. Wir hatten ein wunderschönes Gespräch. Aber auch Michael Jackson kam einmal spätnachts mit seinen Kindern im Arm zu mir und wollte wissen, wo es gute Juweliere in Wien gibt. Oder für Angelina Jolie und Brad Pitt haben wir es möglich gemacht, dass sie eine spontane, ungestörte Führung durch die Albertina bekommen haben. Oder Barbra Streisand wollte ausgerechnet am Schließtag ins Kunsthistorische Museum, das konnten wir auch ermöglichen. Und, und, und. Man erlebt schon einiges im Laufe der Jahre, aber sehr vieles davon fällt selbstverständlich unter das Siegel der Verschwiegenheit. Eine der wichtigsten Grundeigenschaften eines guten Concierge — weltweit und nicht nur im schönsten Hotel Wiens, dem Hotel Imperial Wien.

Danke für das Gespräch!

Discretion is everything in your profession, but can you tell us which very prominent VIP guests have impressed you the most? Can you reveal some of the special requests these celebrity guests have had?

Well, Sir Peter Ustinov always amused us a lot because he slipped into a different one of his countless roles every time he walked past us. Sometimes as Nero, then again as Monsieur Poirot. He was always in a good mood and funny, a true gentleman. Bruce Springsteen once came to the Concierge Desk at 3 a.m. and just wanted to chat. We had a wonderful conversation. Michael Jackson even came to the desk late at night with his children in his arms and wanted to know where there were good ewellers in Vienna. We made it possible for Angelina Jolie and Brad Pitt to have a spontaneous, undisturbed tour of the Albertina Museum. Or when Barbra Streisand wanted to visit the Kunsthistorisches Museum on the day it was closed, and we were able to make that happen. And on and on. One experiences a lot over the years, but a lot of it naturally falls under the seal of secrecy. That is one of the most important basic characteristics of a good Concierge worldwide and not only in Vienna’s most beautiful hotel, the Hotel Imperial Vienna.

Thank you for the interview!

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