Magazin 1683 01 2016

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AUSGABE 01

€ 8,50

MAGAZIN FÜR FREUNDE DER WIENER KAFFEEHAUSKULTUR

MAGAZIN FÜR FREUNDE DER WIENER KAFFEEHAUSKULTUR

DIE KUNST DER WIENER MELANGE

THE ART OF VIENNESE COFFEE

TAMPER MIT STIL

TAMPER WITH STYLE

DER DUFT VON

TRIEST THE SCENT OF TRIESTE




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„… Es ist eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann …“, beschrieb Stefan Zweig das Wiener Kaffeehaus als wunderbaren Ort des Lesens. Genau das ist es für uns heute noch. Mehr als der Einrichtungsstil und sogar mehr als die großartige Kaffeevielfalt bedeutet für uns Wiener Kaffeehauskultur die Möglichkeit, bei einem Mokka oder einer Wiener Melange Muße und Gelegenheit zum Lesen zu haben. Um diese Kultur zu unterstützen, haben wir „1683 – Freunde der Wiener Kaffeehauskultur“ gegründet. Um Lesevergnügen im Kaffeehaus zu bieten, geben wir dreimal im Jahr ein eigenes Premiummagazin heraus, mit viel Stoff zum Blättern, Schauen und zum Lesen. Ein Magazin für Freunde der Wiener Kaffeehauskultur und für Menschen, die Spaß an Kultur, Genuss und Schönem haben. Zu finden im guten Kaffeehaus. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der ersten Ausgabe von „1683“!

“… It is actually a sort of democratic club, open to everyone for the price of a cheap cup of coffee, where every guest can sit for hours with this little offering, to talk, write, play cards, receive post, and above all consume an unlimited number of newspapers and journals …,” Stefan Zweig described the Viennese coffee house as a wonderful place of reading. For us the coffee house is still exactly as described. It is more than just the furnishing style, and even more than the magnificent variety of coffee. For us the Viennese coffee house culture means the possibility to have the chance to read while drinking a mocha or Wiener Melange. In order to support this culture we founded “1683 – Friends of the Viennese coffee house culture“. In order to offer an enjoyable reading experience in the coffee house we are releasing our own premium magazine with a lot of stuff to browse, look at and read three times a year. A magazine for friends of the Viennese coffee house culture and for people, who have fun with culture, indulgence and the beautiful. All of that can be found in the good coffee house. We hope you enjoy this first issue of “1683”!

Christian Lerner 1683 – Freunde der Wiener Kaffeehauskultur

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Stefan Joham

ed ito rial


Schmuck Stücke

Ursula Neuwirth | Goldschmiedemeisterin | A 1150 Wien, Hütteldorfer Straße 68 | +43 1 7862937 | office@neuwirth.co.at | www.neuwirth.co.at Öffnungszeiten: Montag – Freitag 8.30 – 18 Uhr, Samstag 8.30 – 13 Uhr oder nach Vereinbarung


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INHALT CONTENT WIEN / VIENNA

16 / WIENS NEUE OPER

Das zehnjährige Opernhaus, das Fans für die bessere Staatsoper halten The Theater an der Wien, the 10-year-old opera which fans consider as the better State Opera

20 / DIE DREI EVITAS

Drei ganz unterschiedliche Künstlerinnen verkörpern in Wien ein und dieselbe Rolle Three completely different actresses embody one and the same role in Vienna

24 / DER SCHREIBTISCHMÖRDER

Ein erfolgreicher Krimiautor, der sich nur mäßig für Mord und Totschlag interessiert A successful crime writer who is just mildly interested in homicides & manslaughter

IM CAFÉ / AT THE CAFÉ 28 / CAFÉ SCHWARZENBERG

Das älteste Ringstraßencafé Wiens ist seit 1861 Wohnzimmer für Einheimische und Touristen Since 1861 the oldest Ringstraßencafé of Vienna has been a living room for natives and tourists

34 / DIE KUNST DER WIENER MELANGE

Die hohe Schule der Kaffeezubereitung The fine art of preparing coffee

38 / TAMPER MIT STIL

In Oberösterreich entstehen perfekte Kaffeestempel für Baristas und Designliebhaber In Upper Austria the perfect coffee stamps for baristas and design lovers are being created

42 / VON IDEEN UND VISIONEN

Der Club der Wiener Kaffeehausbesitzer – Ballorganisator und Tourismusbotschafter The club of the Viennese coffee house owners – ball organizer and tourism ambassador

44 / 60. JUBILÄUM

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Der Ball der Wiener Kaffeesieder feiert einen runden Geburtstag

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34 The ball of the Viennese Kaffeesieder celebrates a round birthday

48 / SHORTSTORY

Max Gruber beschreibt für „1683“ einen jungen Dichter im Kaffeehaus For “1683”, Max Gruber describes a young writer in the coffee house

MODE / FASHION 56 / A BIT OF BRIT

Die Herbst/Winter-Kollektion von Lena Hoschek The autumn/winter collection by Lena Hoschek

62 / MODE NACH MASS

Seit 1858 kleidet Knize Männer von Welt formvollendet Since 1858 Knize has been designing the attire of men

66 / MODEMELANGE

Den perfekten Gentleman erkennt man auch im Kaffeehaus The perfect gentlemen are even recognizable in the coffee house

GETTY IMAGES, HERBERT LEHMANN, OLGA RUBIO DALMAU, WOLFGANG POHN

70 / SHOP ON

Die Key-Pieces aus Wiens Top-Stores The key-pieces of Vienna’s top stores

UHREN & JUWELEN / WATCHES & JEWELRY 74 / FEINE JUWELEN BEIM TETE-À-TETE Edle Zeitmesser treffen Gold, Brillanten und Südseeperlen zu Kaffee und Kuchen Noble timekeepers meet gold, brilliants and south sea pearls for coffee and cake

82 / LEBEN IM MOMENT

Baume & Mercier Uhren halten die kostbaren Augenblicke des Lebens stilvoll fest Baume & Mercier watches retain the priceless moments in life

86 / SCHWARZER MIT MILCH

Ein Streifzug durch die schwarz-weiße Vielfalt der Uhrmacherkunst und Goldschmiedefertigkeit A foray through the black and white variety of watchmaking and goldsmithery

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LEBENSRAUM / LIVING SPACE 94 / DER JUNGE GEIGER

Emmanuel Tjeknavorian gilt als nächster großer Stargeiger Emmanuel Tjeknovorian is seen as the next big star violinist

98 / SAITENWEISE

Warum Musiksaiten von Thomastik-Infeld auf der ganzen Welt geschätzt werden The reason as to why Thomastik-Infeld strings are so highly regarded around the world

102 / 1683 – FREUNDE DER WIENER KAFFEEHAUSKULTUR Sind Sie anspruchsvoll und interessieren sich die Bohne für Lifestyle und Kultur? Are you ambitious and interested in lifestyle and culture?

ABENTEUER / ADVENTURE 106 / AUF EIN TÄSSCHEN NACH TRIEST Übers Wochenende dorthin, wo k. u. k. Flair auf la Dolce Vita trifft A weekend trip to the place where imperial & royal flair meet la dolce vita

112 / ES RIECHT NACH TRIEST

Das Wiener Kaffeehaus ist ohne Triest nicht denkbar The Viennese coffee house is unthinkable without Trieste

116 / TRIESTER KULTUR

Martino Zanetti im Gespräch über Kaffeeund Unternehmenskultur Interview with Martino Zanetti about coffee and entrepreneurial culture

122 / DIE AUSTRALISCHE KÖNIGIN

Wie schafft es ein Wiener Unternehmen, die besten Macadamia-Nüsse nach Europa zu bringen? How did a Viennese business bring the best Macadamia nuts to Europe?

126 / ASTON LIEBE

Eine Probefahrt mit dem 517 PS starken Aston Martin DB9 A test drive with the 517 hp Aston Martin DB9

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WIR STELLEN VOR

Ines B. Kasparek ist seit 1997 Uhren- & SchmuckFachjournalistin und war nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften und Publizistik im zarten Alter von 25 Jahren bereits Chefredakteurin des Branchenmediums „UhrenSchmuckHandel“. Ines B. Kasparek has been specializing in watch & jewelry journalism since 1997 and became chief editor of the trade magazine “UhrenSchmuckHandel” following her studies of dramatics and media, when she was just 25. Manfred Klimek Jahrgang 1962, ist Fotograf und Autor und lebt in Berlin und Wien. Er arbeitet für Publikationen wie „brand eins“, „Die Zeit“, „GQ“ und ist Weinkritiker der „Welt am Sonntag“. Manfred Klimek, born 1962, works as a photographer and author and lives in Berlin and Vienna. He has worked with publications including “brand eins”, “Die Zeit”, “GQ” and is the wine critic for “Welt am Sonntag”. Klaus Peter Vollmann Ressortleitung Mode bei look!, dem Frauenmagazin für Wien. Zuständig für Modeberichterstattung und sämtliche Modeproduktionen. 2014 als österreichischer Fashion Editor des Jahres ausgezeichnet. Klaus Peter Vollmann, head of fashion at look!, Vienna’s women’s magazine. Responsible for fashion stories and several fashion

productions and photo shoots. Awarded “Fashion Editor of the Year” in 2014. Herbert Lehmann zählt zu den renommiertesten Foodfotografen des Landes und gilt als Lieblingsfotograf vieler Köche, die sich von ihm verstanden wissen. Es gibt von ihm über dreißig Kochbücher mit den wichtigsten Hauben- und Sternenköchen Österreichs. Herbert Lehmann is known as one of the most renowned food photographers in Austria and is the favorite of many chefs. His work has been published in over thirty cookbooks representing the most important national gourmet and star cooks. Ursula Scheidl hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsbranche im In- und Ausland, Chefredakteurin von Wienissimo, dem Magazin des guten Geschmacks, und Chefin vom Dienst von wienlive, Redakteurin im Wiener Bezirksblatt, Spezialistin für Menschengeschichten. Kultur- und genussaffin, immer auf der Suche nach Neuem, reist gerne und ist verliebt in Wien. Ursula Scheidl has more than 30 years of experience regarding communications at home and abroad. She is the chief editor of Wienissimo, the magazine of good taste, managing editor of wienlive, and editor of

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the Wiener Bezirksblatt, specialist for chronicles, with affinity for culture and pleasure, always looking for something new, she likes to travel and is in love with Vienna. Helmut Schneider ist Herausgeber und Chefredakteur von wienlive und programmiert Literaturevents wie „Kriminacht“, „Rund um die Burg“ und „Eine STADT. Ein BUCH.“. Helmut Schneider is the producer and chief editor of wienlive and organizes literature events such as “Kriminacht”, “Rund um die Burg” and „Eine STADT. Ein BUCH.”. Marion Hauser Die Lifestyleexpertin befasst sich seit 1989 im Radio (ORF Radio Wien), im Fernsehen (ATV „Hi Society“), in der Tageszeitung Kurier (Ressortleiterin Gesellschaft) und in zahlreichen Magazinen mit den schönen Seiten des Lebens. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Marion Hauser is a lifestyle expert who, since 1989, has been working for the local radio (ORF radio Vienna), television (ATV „high society“), the daily newspaper Kurier (resort leader community) as well as various magazines dealing with the most beautiful sides of life. Her main focus lies with people, who have something interesting to tell.

Stefan Joham, Herbert Lehmann, caro@crazypixx.com

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auf viele weitere Genüsse rund um Maroni, Mohn und Nüsse. Natürlich auch zum Mitnehmen für Ihre Lieben zu Hause. Willkommen in unseren Wiener Kaffeehäusern!

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WIEN – UNSERE STADT VIENNA – OUR CITY „Das Problem für jeden Wiener: Man kann es in Wien nicht mehr aushalten. Aber woanders auch nicht!“ Helmut Qualtinger

P. Messina

“The problem for every Viennese: one can’t stand it in Vienna anymore but being somewhere else doesn’t work either!” Helmut Qualtinger

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Monika Rittershaus


TEXT: HELMUT SCHNEIDER

WIENS NEUE OPER VIENNA’S NEW OPERA

Mit dem Theater an der Wien hat die Stadt seit 10 Jahren ein Opernhaus, das Fans für die bessere Staatsoper halten.

For the past 10 years, the Theater an der Wien has been this city’s other opera house – one that fans consider the better State Opera.

Das Haus an der Linken Wienzeile 6 gegenüber dem legendären Naschmarkt hat in seiner mehr als 200-jährigen Geschichte schon viel erlebt. Opernsternstunden ebenso wie wirtschaftliche Katastrophen – mehrmals war es bankrott und wurde in Lotterien versteigert. 1801 von Emanuel Schikaneder eröffnet und gleich als Spielort für Mozart und Beethoven (1805 fand hier die Uraufführung der Erstfassung des „Fidelio“ statt) etabliert, diente es in jüngerer Zeit als Musicalbühne sowie Festivalbühne der Wiener Festwochen. So wurde hier in den 80er Jahren in der Ära von Peter Weck die erfolgreiche Wiener Produktion von Andrew Lloyd Webbers „Cats“ gespielt. Erst 2006 führte die Stadt Wien das Theater an der Wien wieder seiner ursprünglichen Bestimmung als Opernhaus zu. Das Konzept: kein aufwendiger Repertoirebetrieb wie an der Staats- und Volksoper, sondern ein Sta-

The house on the Linke Wienzeile 6, right across from the legendary Naschmarkt, has seen a lot in its 200 year long history. Hours of opera as well as economic catastrophes – it was bankrupt many times and was auctioned off in lotteries. Opened in 1801 by Emanuel Schikaneder and established as a venue for Mozart and Beethoven (1805: the premiere of the first version of “Fidelio”). Recently it has been a musical venue and festival stage for the Wiener Festwochen. In the 1980s, during the era of Peter Weck, the successful Viennese production of Andrew Lloyd Webber’s “Cats” was staged here. It was only in 2006 that the city of Vienna restored the theatre back to its original purpose of being an opera house. The concept: no costly repertoire operation like the State Opera or Volksoper, but instead a so-called “stagione system”. Productions are

Christof Loy inszenierte Ende 2015 „Peter Grimes“ von Benjamin Britten. Christof Loy staged “Peter Grimes” by Benjamin Britten at the end of 2015.

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Der Wiener Roland Geyer leitet seit Beginn 2006 als Intendant das Theater an der Wien. Oben: „Platée“ von JeanPhilippe Rameau, 2014. Roland Geyer from Vienna has been the artistic director of the Theater an der Wien since 2006. Above: “Platée” by JeanPhilippe Rameau, 2014.

played in block by block – and with the ideal cast. This way it is guaranteed that visitors are offered the same artists and high quality from the first to the last performance, for opera stars are known to be booked out for years in advance. The program of the opera theatre which artistic director Roland Geyer has been responsible for since the beginning reflects operatic literature, whereby its focus lies on older music, Mozart and modern operas. That’s why the audience at the house on the Wienzeile is also different than the audience on the nearby Ring – it’s younger, more mixed and definitely more open to modern opera. A third of the premieres in the past 10 years were works that emerged after 1900. The Theater an der Wien does not have its own orchestra, although the RSO-Wien and the Wiener Symphoniker are permanent partners. For its tenyear anniversary as an opera house, the Theater an der Wien not only presented an anniversary program (with the “Three

MonikaRittershaus, HerwigPrammer, Werner Kmetitsch, PID

gionesystem. Die Produktionen werden blockweise – und dann aber in der Idealbesetzung – gespielt. Nur so kann garantiert werden, dass die Zuseher von der ersten bis zur letzten Vorstellung die gleichen Musiker und somit die gleiche künstlerische Qualität geboten bekommen. Denn die Stars der Oper sind bekanntlich alle für Jahre im Voraus engagiert. Das Programm des Operntheaters, das Intendant Roland Geyer seit Beginn verantwortet, spiegelt die gesamte Opernliteratur wider, wobei Schwerpunkte bei alter Musik, Mozart und modernen Opern liegen. Deshalb ist das Publikum im Haus an der Wienzeile auch anders als am Ring, nämlich jünger, durchmischter und sicher auch aufgeschlossener, was moderne Oper betrifft. Ein Drittel der Premieren der letzten 10 Jahre waren Werke, die nach 1900 entstanden sind. Das Theater an der Wien betreibt kein eigenes Orchester, das RSO Wien und die Wiener Symphoniker sind aber fixe Partner des Hauses. Zum zehnjährigen Jubiläum als Opernhaus präsentierte das Theater an der Wien nicht nur ein Jubiläumsprogramm (mit der „Dreigroschenoper“ als 100. Premiere im Haus), sondern auch einen Prachtband mit Fotos und Daten aller Produktionen (kann im Haus um 22 Euro gekauft werden). Das ist für Opernfreunde ein Buch zum Schwelgen. Die Fotos rufen nämlich sofort die wundervollen Stimmen in Erinnerung, die man im Theater an der Wien schon hören durfte. Stars wie Cecilia Bartoli, Patricia Petibon, Michael Schade, Kurt Streit, Elīna Garanča, Ruggero Raimondi, Plácido Domingo, Bejun Mehta, Anne Sofie von Otter, Erwin Schrott, Angelika Kirch-


Heuer wurde „Hamlet“ von Anno Schreier mit großem Erfolg uraufgeführt. Andrè Schuen & Theresa Kronthaler als Hamlet & Ophelia. This year “Hamlet” by Anno Schreier has been successfully performed. Andrè Schuen & Theresa Kronthaler as Hamlet & Ophelia.

Der kürzlich verstorbene Ausnahmedirigent Nikolaus Harnoncourt verwirklichte im Theater an der Wien seine Da-Ponte-Trilogie. The late renowned conductor Nikolaus Harnoncourt realized his “Da Ponte Trilogy” at the Theater an der Wien.

schlager, Angela Denoke, Edita Gruberová, Annette Dasch oder Bo Skovhus hatten hier bereits unvergessliche Momente. Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Marc Minkowski, Erwin Ortner oder William Christie haben die jeweiligen Musiker zu Höchstleistungen geführt. Die Premieren werden längst von internationalen Theaterkritikern bewertet, das Publikum erwartet sich an der Wien zu Recht immer etwas Besonderes, etwas Noch-nie-Gesehenes. So brachte der Star-Choreograf John Neumeier 2006 Mozarts „Requiem“ als Tanztheater auf die Bühne. Und Claus Guth holte 2014 aus Händels Oratorium „Messiah“ spannende Szenen um Tod und Erlösung heraus. Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky inszenierte 2010 Carl Maria von Webers „Der Freischütz“. Pro Saison verkauft das Theater an der Wien inzwischen 6.000 Abos. Ein ganz fettes Plus des Theaters an der Wien ist die von allen Musikern und natürlich auch von Besuchern gelobte Akustik des Hauses, das über 1.129 Sitzplätze und 50 Stehplätze verfügt (zum Vergleich: Die Staatsoper hat aktuell 1.709 Sitz- und 567 Stehplätze). Seit September 2012 bespielt das Theater an der Wien auch die Wiener Kammeroper am Fleischmarkt in der Innenstadt. Im wesentlich kleineren Haus bekommen junge Sängerinnen und Sänger die Möglichkeit für erste größere Auftritte, wobei auch in der Regie junge Talente ihre Vorstellungen von einem modernen Musiktheater realisieren dürfen. Für März 2017 hat sich das Team etwa die Barockoper „Oreste“ von Georg Friedrich Händel vorgenommen.

Penny Opera” as its 100th premiere), but also published a luxury volume of photos and dates of all productions staged here (which can be purchased for 22 Euro in house). This is a book for opera fans to revel in. The photos bring back the wonderful voices that could often be heard at the Theater an der Wien. Stars like Cecilia Bartoli, Patricia Petibon, Michael Schade, Kurt Streit, Elina Garanča, Ruggero Raimondi, Plácido Domingo, Bejun Mehta, Anne Sofie von Otter, Erwin Schrott, Angelika Kirchschlager, Angela Denoke, Anette Dasch, Edita Gruberová or Bo Skovhus had unforgettable moments here. Conductors like Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Marc Minkowski, Erwin Ortner or William Christie brought out the maximum performances of each musician. The premieres have long been appraised by international theatre critics and audiences rightly expect something special here, something never seen before. Thus in 2006 star choreographer John Neumeier brought Mozart’s “Requiem” to stage in the form of a dance drama. And in 2014 Claus Guth provided thrilling scenes with Händel’s Oratorium “Messiah” about death and salvation. Oscar winner Stefan Ruzowitzky staged Carl Maria von Weber’s “Der Freischütz” in 2010. Each season the Theater an der Wien sells 6.000 season tickets. A big plus for the Theater an der Wien, which has over 1,129 seats and 50 standing places (compared to the State Opera’s current 1,709 seats and 567 standing places), are the acoustics, praised by many artists. Since September 2012 the Theater an der Wien also stages productions at the Wiener Kammeroper on Fleischmarkt in Vienna’s city center. This much smaller venue gives singers an opportunity for their first bigger performances. It also gives young directors the possibility to realise their ideas of modern music theater. In march 2017 the team is already planning to tackle the baroque opera “Oreste” by Georg Friedrich Händel. Program & Infos: www.theater-wien.at

Programm & Infos: www.theater-wien.at

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KATHARINE MEHRLING Die deutsche Sängerin machte sich international einen Namen als „Édith Piaf“. Ihre Engagements umfassen zahlreiche Hauptrollen. In Wien spielte sie im Frühjahr 2016 die Premiere von „Evita“ und ist noch einmal von 1. bis 31. Dezember in dieser Partie zu sehen.

The German singer internationally made a name for herself as “Édith Piaf”. Her engagements include numerous leading roles. In spring 2016, in Vienna, she played the premiere of “Evita” and will be seen again in this role between 1st and 31st December.

MARJAN SHAKI Spielte die Evita von 15. September bis 14. Oktober. Bekannt aus Produktionen wie „Romeo & Julia“, „Tanz der Vampire“ oder „Wake Up“. Die gebürtige Hamburgerin ist seit Juli 2016 mit ihrem langjährigen Partner Lukas Perman verheiratet. Deren Töchterchen Sue ist 18 Monate alt.

Played Evita from 15th September to 15th October. Known from the productions of “Romeo & Julia”, “Tanz der Vampire” or “Wake Up”. Since July 2016, the Hamburg-born is married to her long-time partner Lukas Perman. Their daughter Sue is 18 months old.


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THREE TIMES EVITA

DIE

EVITAS

Das gab es noch nie. Drei ganz unterschiedliche Künstlerinnen verkörpern eine Rolle. Marjan Shaki, Bettina Mönch & Katharine Mehrling sind: Eva Perón. That never happened before. Three very different artists incorporate one role. Marjan Shaki, Bettina Mönch and Katharine Mehrling are: Eva Perón. TEXT: MARION HAUSER PHOTOS: STEFAN JOHAM

BETTINA MÖNCH Die Münchnerin begeisterte schon oft das Wiener Publikum („The Producers“). Derzeit gibt sie die Evita in Bonn und von 15. Oktober bis 30. November im Ronacher. Mönch ist ebenso in „Axel an der Himmelstür“ (Volksoper) zu sehen.

The Munich-born already often delighted the Viennese audience (“The Producers”). At present, she plays Evita in Bonn and between 15th October and 30th November at the Ronacher. Mönch can also be seen in “Axel an der Himmelstür” (Volksoper).


Wien, Welthauptstadt des Musicals und der Kaffeehauskultur. Warum nicht beides verbinden? Künstlerinnen wie ­Bettina Mönch, Marjan Shaki und Katharine Mehrling lieben das Café, lernen hier Texte, gönnen sich ein Stück Sachertorte und beobachten einfach nur die Leute. Für Schauspieler und Sänger ist das Kaffeehaus quasi ein Ort der Studien. Deshalb trafen wir zwei der „Evitas“ nach dem Shooting im Ronacher im Café Frauenhuber zum gepflegten Kaffeetratsch. Katharine wurde per Mail zugeschaltet. 1683: Warum ist die Evita eine Traumrolle, obwohl sie eine so schwierige Partie ist? Marjan Shaki: Es ist komisch, wenn man das über eine so dramatische Rolle sagt, aber sie macht so viel Spaß, weil du alle Facetten ausspielen kannst, die du in dir hast, obwohl du von Andrew Lloyd Webber schon ein strenges Korsett verpasst bekommst. Katharine Mehrling: Weil sie mich an meine Grenzen bringt. Weil es stimmlich, körperlich und seelisch eine extreme Herausforderung bedeutet, jeden Abend d ­ iese ambivalente Persönlichkeit zu verkörpern. Das kann mich nur weiterbringen, als Künstlerin und als Mensch. Bettina Mönch: Ich glaube, sie ist die Königsklasse. Gesanglich unglaublich anspruchsvoll und man muss 20 Jahre dieser Persönlichkeit auf der Bühne vermessen. Mehrling: Ich habe die Evita 2000 in Bielefeld gespielt, aber da hatte ich das Gefühl, dass ich noch zu jung war und noch nicht bereit für diese große Persönlichkeit. Jetzt ist das eine ganz andere Geschichte, weil ich auch sehr eng mit Vincent Price zusammenarbeitete, der ja schon den Film mit Madonna gemacht hat, sehr intensiv arbeitet und sehr in die Tiefe geht. Ich würde behaupten, es ist die anspruchsvollste Rolle im Genre Musical. Bei dieser Rolle darf man keine persönlichen Eitelkeiten haben, denn sie ist per se keine Sympathieträgerin. Man braucht den Mut, in der Rolle nicht gemocht zu werden. Als Schauspielerin ist das natürlich hochinteressant. Shaki: Das Schwierige bei historischen Figuren ist auch immer, dass jeder glaubt, er wisse alles besser über sie. Man darf die Evita auf keinen Fall zu eindimensional darstellen – also Heilige oder Hure, das wäre zu einfach. 1683: Wer war denn eurer persönlichen Meinung nach diese Eva Duarte/­Evita Perón? Und warum fasziniert uns diese Frau ähnlich wie Kaiserin Elisabeth oder Lady Diana heute immer noch? Mönch: Ich glaube, es ist dieses intensive Leben, in dem viel passiert, verbunden mit einem frühen Tod, sie wurde ja nur 33 Jahre alt. Sie hatte unglaublichen Biss, schaffte es

von der untersten Klasse zur Präsidentengattin, zu einer Ikone des Landes. Das ist der Stoff, aus dem Legenden sind. Mehrling: Eva war eine leidenschaftliche, mutige Frau, eine Kämpferin, die alles gab: ihr ganzes Herz bis hin zur völligen Aufopferung, eine Frau mit einer Mission, die gleichzeitig auch diese Wut, diese dunkle Seite in sich trug, geprägt von ihrer Herkunft. Dass eine Frau, zu dieser Zeit, in den 1940/50er Jahren, einen solchen Aufstieg geschafft hat, vom unehelichen Kind aus der Pampa zur mächtigsten Frau Südamerikas oder sogar der Welt, ist unglaublich. Und dass sie so jung gestorben ist, macht sie unsterblich. Shaki: Identifikation. Wir brauchen Vorbilder, mit denen wir träumen können. Ich tu mir im Vorfeld mit Biografien so schwer, weil ich glaube, dass in jedem von uns alle Facetten stecken. Wenn man weiß, woher sie kommt, macht das alles Sinn. Sie wird oft als männermordendes Sexmonster dargestellt, aber das weiß ich gar nicht, ob sie das war. Sie hatte keine andere Chance, hinaufzukommen. Und die Männer haben auch von ihr profitiert. Und sind wir uns ehrlich, wer von der hohen Politik hat eine reinweiße Weste? Und überhaupt, wir sind alle keine Heiligen. Sie hat gerade für die Frauen viel gemacht. Es gab in Argentinien nie wieder so eine hohe Selbstmordrate bei Frauen wie kurz nach Evitas Tod. 1683: Kennt ihr ein paar Geheimnisse aus ihrem Leben? Shaki: Perón hat ihre mumifizierte Leiche neben seine neue Gattin ins Bett gelegt. Das muss man sich erst einmal vorstellen, das ist schon bizarr. Mönch: Mich beeindruckt ihre Willensstärke. Kurz vor ihrem Krebstod war sie schon sehr schwach, wog nur noch 35 Kilo, hat sich aber für eine offene Auto-Parade durch die Stadt an ein Gerüst festschnallen lassen, damit sie diese absolvieren kann. Sie konnte nicht mehr alleine stehen. Im Stück singt sie ja: Ich hätte länger leben können, habe mir aber die Kraft nicht eingeteilt. Ich glaube, sie schöpfte Kraft aus ihrer Minderwertigkeit. Sie war das uneheliche Kind ihres Vaters, das nicht mal zu seiner Beerdigung gehen durfte. 1683: Drei Evitas in Wien. Das gab es noch nie. Wie findet ihr das? Shaki: An den meisten Musical-Häusern gibt es Lizenzproduktionen, die ein bisschen wie „Starbucks“-Kaffee schmecken, also überall gleich. Insofern sind die Darsteller auch manchmal sehr austauschbar. Und bei Evita im Ronacher ist das Schöne, dass sie sich hier trauen, drei Frauen zu nehmen, die unterschiedlicher gar nicht sein können. Mehrling: Großartig, jede Künstlerin kann ihre eigene Persönlichkeit in ­ diese

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Marjan Shaki liebt es, im Café Menschen zu beobachten, Kollegin Bettina Mönch lernt gerne Texte. Marion Hauser beim Interview im Café Frauenhuber. Marjan Shaki loves it to observe people at the café, Bettina Mönch likes to study her texts. Marion Hauser at the interview at Café Frauenhuber.

Rolle hineingeben und so bleibt es für alle Beteiligten und die Zuschauer spannend. 1683: Frau Mönch, Sie spielen nicht nur gerade „Axel an der Himmelstür“ an der Volksoper, sondern ebenso die Evita in Deutschland. Wie schaffen Sie das? Mönch: Ich finde es spannend, weil man viel über Autismen macht, aber ich muss mich natürlich umprogrammieren, weil das Stück in Bonn auch gesanglich ein wenig ­anders ist. 1683: Frau Shaki, die Evita ist sozusagen auch das Comeback nach der Babypause. Haben Sie die Bühne vermisst? Shaki: Mein Mann (Lukas Perman) fragte mich, wann ich denn wieder arbeiten wolle. Und ich sagte, ja, eine Hauptrolle an den Vereinigten Bühnen für einen Monat, das wär’s. Und dann kam tatsächlich der Anruf mit dem Angebot. Es war total abgefahren. Ich wollte nämlich erst auf die Bühne, wenn meine Tochter abgestillt ist. Und dann hat sie das zwei Wochen nach dem Anruf tatsächlich getan. Jetzt hab ich zwar keinen ­ Busen mehr, aber ich spiele die Evita. Und für mich ist diese Rolle auch ein schöner Fachwechsel. Ich war lange das junge, naive Mädchen, das war sehr schön, aber ich bin jetzt 36, viel gereist, hab mich für die Opfer der Hurrikan-Katastrophe in Haiti eingesetzt, bin verheiratet und eben auch Mutter einer Tochter. Das klingt jetzt total kitschig, aber die ersten Worte von Sue waren tatsächlich Mama-Vita.


Marjan Shaki (l.) trinkt gerne eine Melange, Bettina Mönch (r.) bestellt je nach Lust und Laune. Marjan Shaki (left) likes to drink a melange, Bettina Mönch (right) orders depending on her mood.

Vienna, global metropolis of the musical and the coffee house culture. Why not connect both? Artists like Bettina Mönch, Marjan Shaki and Katharine Mehrling love the café, learn their texts there, grant themselves a piece of Sachertorte or simply observe people. For actors and singers the coffee house is quasi a place of studies. Therefore, we met two of the “Evitas”, after the shooting in the Ronacher, at the Café Frauenhuber for a cultivated “coffee talk”. Katharine was connected by mail. 1683: Why is “Evita” a dream role although she is such a difficult match? Marjan Shaki: It is weird if you say that about such a dramatic role but it makes so much fun to play off all the facets that you have inside of you even if you get a really strict corset put on by Andrew Lloyd Webber. Katharine Mehrling: Because it pushes the envelope. Because it vocally, bodily and spiritually means an extreme challenge to perform this ambivalent person every evening. It can only help me on as an actress and as a human. Bettina Mönch: I think she is the king’s class. Vocally incredibly demanding and you have to survey 20 years of this personality on the stage. Mehrling: In 2000, I played Evita in

Bielefeld but I had the feeling that I was too young and not yet ready for this big personality. Now it’s a completely different story because I work very closely with Vincent Price, who already made the movie with Madonna and who works very intensively and goes very deep. I would claim this is the most challenging role in the genre musical. Playing this role you cannot have any personal vanity because she is per se no popular figure. You need the courage to be disliked in this role. As an actress this is naturally highly interesting. Shaki: The difficulty with historical characters is that everyone thinks to know everything better about her. You cannot in any case represent her too one-dimensional – so, saint or whore would be too easy. 1683: Personally, who do you think was Eva Duarte/Evita Perón? And why are we still fascinated today by this person like by empress Elisabeth or Lady Diana? Mönch: I think it is this intensive life in which so much happens in connection with an early death, she only got 33 years old. She had incredible fighting spirit, made it from the lowest class to the president’s wife to an icon of the country. This is the stuff legends are made of. Mehrling: Eva was a passionate and brave woman, a fighter that gave everything: her whole heart until sacrifice, a woman with a mission, simultaneously carrying anger inside herself, this dark side, shaped by her origin. That a woman made such a rise at that time, in the 40s and 50s, from the illegitimate child to the most powerful woman in South America or even the world, is incredible. And her early death makes her immortal. Shaki: Identification. We need role models to dream with. Beforehand I always have difficulties with biographies because I think all the facets are dormant in each of us. If you know where she is from, everything makes sense. She is often represented as a man-murdering sex monster but I really don’t know if she was it. She had no other chance to rise. And the men also benefitted from her. And let’s be honest, which one in the high politics has a clean slate? Above all, we are not all saints. She did especially much for women. There was never such a high suicide rate among women in Argentina than after Evita’s death. 1683: Do you know some secrets of her life?

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Shaki: Perón layed down her mummified corpse in bed, next to his new wife. Imagine that, really bizarre. Mönch: I am really impressed by her strength of will. Shortly before her death from cancer she was already very weak, weighed only 35 kilos, but she had herself strapped on a scaffold in order to complete an open-car parade. In the play she sings: I could have lived longer but I did not ration my power. I think she drew strength from her inferiority. She was the illegitimate child of her father, which was not allowed to attend his funeral. 1683: Three Evitas in Vienna. This has never happened before. How do you like that? Shaki: In many musical theaters you have license productions, which taste a bit like “Starbucks” coffee, so everywhere the same. Insofar performers are sometimes really exchangeable. With Evita at the Ronacher, the beautiful thing is that they dare to take three women who could not be more different one from another. Mehrling: Great! Every artist can put his own personality in this role and that is why it stays so exciting for all the persons involved and for the audience. 1683: Miss Mönch, you do not only play “Axel an der Himmelstür” at the Volksoper but also Evita in Germany. How do you manage that? Mönch: For me it is thrilling because you do much about autisms but naturally I need to reprogram myself, because the play at Bonn is vocally a bit different. 1683: Miss Shaki, Evita is so to speak the comeback after your baby break. Have you missed the stage? Shaki: My husband (Lukas Perman) asked me when I wanted to start working again. And I said a lead role for one month at the “Vereinigte Bühnen”, that would be great. And then came in fact the call with the offer. This was totally wacky. I only wanted to come back on stage when my daughter is weaned. In fact, she did it two weeks after the call. Now I have no breasts but I play Evita. And for me this role is great change of course. For a long period, I was the young, naïve girl, it was very beautiful but now I am 36 years old, I have travelled a lot, I engaged myself for the hurricane victims in Haiti, I am married and I am the mother of a daughter. This sounds totally kitschy but Sue’s first words were Mama-Vita.


THRILLER

DESK KILLER DER SCHREIBTISCHMÖRDER

Thomas Raab ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Österreichs. Erstaunlich, denn eigentlich interessiert er sich nur mäßig für Mord und Totschlag. Thomas Raab is one of Austria’s most successful crime thriller writers. That’s surprising, since he is only mildly interested in crime & murder. TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN PHOTOS: LUDWIG SCHEDL

Er kommt mit der Vespa zum Interview, trinkt im Café grünen Tee und ist erstaunlich entspannt. Thomas Raab (46), ehemaliger Mathematiklehrer, talentierter Singer/Songwriter, verheiratet mit der Schauspielerin Simone Heher und Vater zweier Töchter, hat sich innerhalb von nur neun Jahren in die erste Liga deutschsprachiger Krimiautoren geschrieben. Gelungen ist ihm das mit der Figur des ebenso schrägen wie genialen Restaurators Willibald Adrian Metzger, der im neuen Roman in die Abgründe des Literaturbetriebs blicken darf.

He arrives at the interview with a Vespa, in the café he drinks green tea and is astonishingly relaxed. Thomas Raab (46), former math teacher, talented singer/songwriter, is married to the actress Simone Heher and is the father of two daughters. In just nine years he managed to write himself into the top division of German crime thriller writing. This he achieved with the invention of the character Willibald Adrian Metzger, a weird but also ingenious restorer who gets a chance to look into the abyss of the literary scene in his newest novel.

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1683: Soeben erschien Ihr 7. „Metzger“Krimi, drei wurden bereits verfilmt. Wie lebt es sich als berühmter und reicher Autor? Thomas Raab: Was ist für einen Autor berühmt? Wenn 40.000 Menschen den „Metzger“ lesen, ist das nicht einmal das halbe Happel-Stadion. Das Schöne an dem Beruf ist ja, dass einen keiner kennt. Und Reichtum ist auch ein netter Irrglaube. Als mein erster Roman herauskam, wurden 7.000 Hardcover verkauft, da war ich schon der Shootingstar. Wenn du aber 10.000 Hardcover verkaufst, bleiben dir nach allen Abzügen pro Exemplar 1,10 Euro übrig. Man muss sich schon ranhalten als Autor, es ist nicht so, dass einem das Geld zufliegt. Aber es ist ungleich schöner als in meinem früheren Beruf. 1683: Dennoch läuft die Karriere wie am Schnürchen. Was hat sich für Sie seit Ihrem Debüt verändert? Raab: Meine gesamte Lebenshaltung. Ich definiere Arbeit für mich ganz anders, nämlich gar nicht mehr. Schreiben ist fließend mit meinem Leben verbunden. Ich


1683: Just recently your seventh “Metzger” novel was released, three have already been adapted for the big screen. How is life now – as a famous and rich author? Thomas Raab: What constitutes fame for an author? When 40,000 people read “Metzger”, that’s not even half of the HappelStadium (Austria’s largest stadium). The beautiful aspect of this job is that nobody knows who I am, and in regards to being rich it is also a nice misconception. When my first novel was released and 7,000 hardcovers were sold I was already a shooting star. But when you sell 10,000 hardcovers you’re left with 1.10 euro per copy after all deductions. As an author you have your work cut out for you, as it’s not like money comes flying at you. But at the same time it is nicer than my former job. 1683: Nonetheless your career is right on track. What has changed since your debut? Thomas Raab: My whole lifestyle. I define work for myself completely differently now, that is to say not at all. Writing is closely connected to my life. In those nine years I have never felt dissatisfied, not even in the difficult years at the beginning when I was barely earning anything. 1683: Most of your killers are men. Why not more female assassins? Thomas Raab: Good question. However, that has changed with the newest novel (laughs). But it is definitely true that female assassins are more interesting. They are the better killers, which is why you know so little about them. I believe the desire for revenge in women is beyond time, it outlasts everything and strikes when the moment is right. 1683: Can you still look at the crime pages in newspapers without immediately thinking of new cases?

„Die Rachegelüste einer Frau sind über die Zeit erhaben.“ „The desire for revenge in women is beyond time.“

habe in diesen neun Jahren nie Unzufriedenheit verspürt, auch nicht in den schwierigen Anfangsjahren, als ich kaum etwas verdient habe. 1683: Die meisten Ihrer Mörder sind Männer. Warum nicht mehr Mörderinnen? Raab: Gute Frage, das hat sich aber im neuen Buch verändert (lacht). Aber es stimmt, mordende Frauen sind viel interessanter. Sie sind die besseren Mörder, darum weiß man auch so wenig über sie. Ich glaube, dass die Rachegelüste einer Frau über die Zeit erhaben sind. Sie überdauern alles und sie schlägt dann im richtigen Augenblick zu. 1683: Können Sie noch den Chronikteil einer Zeitung lesen, ohne sofort an neue Fälle zu denken? Raab: Ich lese das kaum und schaue nie Krimis. Der Tod und das Morden sind gar nicht wirklich präsent, mich motivieren eher lustige Situationen. Dass ich zum Beispiel sehe, wie ein alter Mann seinen Rollator langsam über die Gehsteigkante setzt, dann kommt ein Auto, und er setzt ihn wieder langsam zurück. Man sieht, dass er das schon fünf Mal gemacht hat und partout nicht weiterkommt. Das löst bei mir viel mehr aus als der Chronikteil, darum quäle ich mich auch ein wenig mit dem Morden an sich. 1683: Stimmt es, dass Sie Ihren ersten Roman geschrieben haben, weil Ihnen in der Vaterkarenz so langweilig war? Raab: Nein, als ich meinen ersten Roman geschrieben habe, war ich noch Lehrer. Damals hat meine Frau gedreht, ich habe die Zeit genützt, um zu schreiben. Nachdem das erste Buch erfolgreich war, war klar, dass ich ein zweites schreiben würde. Dann hatte ich das Glück, dass meine Frau nach der Geburt unserer ersten Tochter meinte, ich solle doch in Väterkarenz gehen. Ein Partner kann dir die Flügel stutzen oder ausbreiten – wenn meine Frau nicht gewesen wäre, hätte ich das zweite Buch vielleicht nicht geschrieben. 1683: Sie sind Vater zweier Töchter. Wie erklären Sie ihnen, was Sie machen? Raab: Noch gar nicht. Sie wissen nur, dass ich Bücher schreibe, die sie aber nicht lesen dürfen ... 1683: Wie viele Romane darf Willibald Adrian Metzger noch überleben? Raab: Ich bin dieser Figur im positiven Sinn sehr viel schuldig, denn sie hat mich an der Hand genommen und mir ein neues Leben geschenkt. Ich möchte ihn gerne mit mir mitwachsen lassen, umbringen werde ich ihn sicher nie.

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NEUER METZGER JETZT IM BUCHHANDEL Der siebente Streich. Dieses Mal lässt Thomas Raab seinen schrulligen Ermittler Willibald Adrian Metzger in der Literaturszene recherchieren.

THE NEW METZGER AVAILABLE IN BOOKSTORES NOW The 7th blow. This time author Thomas Raab makes his character Willibald Adrian Metzger investigate the literary scene.

Thomas Raab: To begin with, I barely read those and never watch crime thrillers. Death and murder never really existed for me, I’m more motivated by amusing situations. For example, seeing an elderly man slowly place his walking aid on the street from the sidewalk, about to cross it, when a car comes and he has to retreat back to the sidewalk again. One can see that he’s done that five times by now and just can’t manage to get going and cross the street. This triggers way more inside of me than the crime news ever could, which is also why I have such problems with the murders themselves. 1683: Is it true that you wrote your first novel because you were so bored during paternity leave? Thomas Raab: No, when I wrote my first novel I was still a teacher. At that time my wife was filming and I was using the time to write. After the first book was successful, it was obvious that I would write a second one. Then I was lucky, because after the birth of our first daughter my wife suggested I should start taking paternity leave. A partner can support you and even help you grow – if not for my wife, I might have never written the second book. 1683: You’re the father of two daughters, how do you explain to them what you do? Thomas Raab: Not at all until now. All they know is that I write books which they aren’t allowed to read … 1683: How many novels will Willibald Adrian Metzger still be allowed to live through? Thomas Raab: I owe this character a lot in a positive sense, since he took me by the hand and gave me a new life. I want him to grow with me, so I would never kill him off.


Fachgruppe Wien der Kaffeeh채user

Verl채sslicher Ansprechpartner und Interessenvertreter f체r rund 2.500 Wiener Kaffeehausbetriebe Fachgruppe Wien der Kaffeeh채user W wko.at/wien/kaffeehaeuser E kaffeehaeuser@wkw.at T +43 1/514 50-4112

Foto: BooblGum - Fotolia.com


IM CAFÉ AT THE CAFÉ „Nach einem guten Kaffee verzeiht man sogar den Eltern.“ Oscar Wilde

Herbert Lehmann

“After a good coffee you even forgive your parents.” Oscar Wilde

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MELANGE MIT SCHMÄH VIENNESE COFFEE WITH CHARM Wohnzimmer für Einheimische und Touristen seit 1861. Das Café Schwarzenberg ist das älteste Ringstraßencafé Wiens. The living room for natives and tourists since 1861. The café Schwarzenberg is the oldest Ringstraßencafé of Vienna. TEXT: URSULA SCHEIDL PHOTOS: HERBERT LEHMANN

Das Café Schwarzenberg ist eines von den drei noch verbliebenen Ringstraßencafés und beliebter Treffpunkt für Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. The café Schwarzenberg is one of only three remaining Ringstraßencafés and a popular meeting point for personalities of business.

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Die Originaleinrichtung vom Ende des 19. Jahrhunderts ist noch erhalten. Josef Hoffmann hat hier viele seiner Entwürfe gezeichnet. The original interior at end of the 19th century is still preserved. Josef Hoffmann drew many of his outlines here. In einem traditionellen Wiener Kaffeehaus darf der Herr Ober nicht fehlen. Weibliche Servierkräfte findet man kaum. In a traditional Viennese coffee house the waiter cannot be amiss. Waitresses are rarely found here.

Sonntag um halb zehn. Jazz-Frühstück im Café Schwarzenberg – es ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die drei jungen Musiker spielen Latin und Swing, gerade richtig, um die erste trübe Herbstlaune zu vertreiben. Die Ober sind dezent, aber aufmerksam um die Gäste bemüht. Die Melange duftet und hat eine ordentlich feste Milchschaumhaube, ganz klassisch ohne Latte-Art-Verzierung. Schon wird das Ei Benedikt serviert, und die Eier im Glas sind genau so, wie sie sein sollen, dazu eine knusprige Buttersemmel. Hier lässt es sich entspannt und gemütlich plaudern, wie zu Hause, aber mit Bedienung.

Sunday at half past nine. Jazz breakfast in the café Schwarzenberg – its filled until the last seat. The three young musicians play latin and swing, exactly right to dispel the first dull autumn mood. The waiters are subtly yet actively taking care of the guests. The mélange smells and has a properly firm milk foam hat, completely classy without Latte style decorations. Already the egg benedict is being served, and the eggs in glass are just the way they are supposed to be, in addition a crunchy butter bun. Here one can cozily talk and relax, just like at home but with service.

36 große Ringstraßencafés hat es einmal gegeben, heute sind noch drei davon übrig: das Landtmann, das Prückel und das Schwarzenberg im ersten Haus, das am Ring gebaut wurde. Hier war von Anfang an ein Kaffeehaus, doch Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts sollte auch dort eine Bank oder ein Autohaus einziehen. Auf Initiative des damaligen Kulturstadtrats Helmut Zilk hat die Gemeinde das Kaffeehaus schließlich gepachtet. Das Schwarzenberg mit seiner charakteristischen L-Form atmet Geschichte. Es war einmal von oben bis unten mit türkisblauen GlasschmelzFliesen aus den 20er Jahren ausgestattet – die Wiener gingen „in die größte Badewanne oder in die Dependance vom Dianabad“ Kaffee trinken. Da die defekten Fliesen nicht nachbestellt werden konnten, hat man sie mit einer dunklen Holzvertäfelung, die heute noch

36 Ringstraßencafés were active here at one point, nowadays there are only three left: the Landtmann, the Prückel and the Schwarzenberg in the first house that was built on the ring. There was always a coffee house here, but at the end of the seventies there should have been a bank or car showroom moving in. However, after an initiative of the culture city council Helmut Zilk back in the day the community in the end leased it. With its characteristic L-form the Schwarzenberg has been breathing history. At one point it was outfitted from top to bottom with turquoise-blue glass tiles from the 20s – the Viennese went to the “biggest bathtub or the annex of the Dianabad” to drink coffee. Since the defect tiles could not be reordered they were then boarded up with a darker wooden plating which still exists until today. The beautiful facet-mirrors were shot up by the Russians in the postwar era during celebrations, and up until the seventies the cracks

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Alfred Altenburger leitet seit 22 Jahren mit großer Leidenschaft die Geschicke des Café Schwarzenberg. Since 22 years Alfred Altenburger has been leading the Café Schwarzenberg with great passion.

Torten und Kuchen sind selbst gemacht, auch die wunderbar schokoladige Schwarzenberg-Schnitte. Pies and cakes are self-made, even the wonderful chocolaty Schwarzenberg-Schnitte.

existiert, verschalt. Die schönen Facettenspiegel haben die Russen in der Nachkriegszeit beim Feiern zerschossen, bis in die späten 70er Jahre wurden die Sprünge mit Weinlaub zugedeckt. Heute wird viel Wert auf das kulturelle Erbe dieses Hauses geachtet, fast fünf Jahre hat es gedauert, bis das Denkmalamt seine Zustimmung zur Renovierung der von Adolf Loos gestalteten Damen-Toiletten gab.

were covered with vine leaves. Nowadays a lot of worth is placed on the cultural legacy of the house, with it taking nearly five years for the landmark department to agree to the renovations of the women toilets designed by Adolf Loos. Since 1995 Alfred Altenburger has been manager in the café Schwarzenberg. At the age of seven he was already working on the beer tap in the tavern of his uncle in a little village in lower Austria. Leopold Figl was the one who taught him how to play cards. “One isn’t born as a café owner,” says the applied waiter, who started in the Hilton in the Stadtpark and actually wanted to pursue an American hotel career. Towards the end he was bar chef there, where he had “many nice experiences with international stars”. Then followed a time as main waiter at Sailer in the 18th district, where he was also responsible for the wine card. After some time, he was looking for the

Seit 1995 leitet Alfred Altenburger das Café Schwarzenberg. Schon als Siebenjähriger hat er im Gasthaus seines Onkels in einem kleinen Dorf in Niederösterreich in den Ferien Bier gezapft. Leopold Figl hat ihm das Kartenspielen beigebracht. „Man wird nicht zum Cafétier geboren“, sagt der gelernte Kellner, der im Hilton am Stadtpark begann und eigentlich eine amerikanische Hotelkarriere einschlagen wollte. Zum Schluss war er dort Barchef, wo er „viele schöne Erlebnisse mit internationalen Stars“ hatte. Es folgte eine Zeit als Ober-

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Die Semmeln produziert seit 20 Jahren ein mittelständischer Handwerksbäcker in Favoriten

kellner beim Sailer im 18. Bezirk, wo er auch für die Weinkarte verantwortlich war. Irgendwann suchte er eine neue Herausforderung und machte die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe, war Kellner im Restaurant am Kahlenberg, als dort noch 16.000 Essen täglich serviert wurden. „Ich habe immer von einem schönen Kulturheurigen mit guter Wiener Musik und traditionellen Gerichten geträumt, leider hat das Geld nicht gereicht“, erzählt Altenburger. Also ist es ein Kaffeehaus geworden, das unverzichtbar zur Wiener Kultur gehört. Seine Entscheidung hat er „keinen einzigen Tag bereut“. Nach 45 Jahren in der Branche hat er sich auch an die Arbeitszeiten gewöhnt: „Der Betrieb muss funktionieren, auch wenn sich am Sonntag um fünf Uhr früh die Buffetdame krankmeldet.“ Altenburger weiß, dass gutes Personal unbedingt dazugehört, die meisten Mitarbeiter sind schon mehr als 30 Jahre im Betrieb. „Ich kenne zwar die Stammgäste, doch die Ober sind die Visitenkarte des Hauses.“ Inzwischen gehört das Café der österreichischen Gourmet.

Since 20 years the buns are produced by a middle class baker in Favoriten.

next challenge and took the exam for the hospitality industry and was waiter at the restaurant on the Kahlenberg when they were still serving 16.000 dishes a day. “I was always dreaming of a beautiful culture tavern with good Viennese music and traditional dishes, sadly the money was never enough”, explaings Altenburger. That is why he settled for a coffee house, which was indispensable for the Viennese culture. He “never regretted a single day” of his decision. After 45 years in the industry he has even gotten accustomed to the working hours: “the business must function, even when on a Sunday the buffet-lady calls in sick at 5 in the morning”. Altenburger knows that good personnel are a must, most of the co-workers have been in the business for more than 30 years. “Even though I know all the regulars; the waiters are the business card of this house.” By now the café belongs to the Austrian gourmet.

Natürlich spielt auch die Qualität der Speisen und Getränke eine Rolle. Die Semmeln sind größer als üblich und angenehm fest und knusprig. Und beim 100-Prozent-Arabica-Kaffee gibt es keine Kompromisse, acht bis zehn Espressi trinkt Altenburger täglich und merkt sofort, wenn etwa mit der Maschine etwas nicht stimmt. In seiner Freizeit ist der laut Eigendefinition „größte Chiller, den es gibt“ in Wien mit seiner Frau unterwegs. Pläne für das Schwarzenberg gibt es einige, denn „wir brauchen neben den Touristen auch junges Wiener Publikum“. Die ersten Schritte scheinen gemacht, beim Jazz-Frühstück sehe ich viel Jungvolk. Ein Blick aus dem Fenster auf den grauen Himmel – und ich bestelle mir noch einen Kapuziner, einen doppelten Espresso mit einer herrlich cremigen Schlagobershaube, der ist jedenfalls eine Sünde wert.

Obviously the quality of the food and drinks play a role as well. The buns are bigger than normal and comfortably firm and crunchy. With the 100 percent Arabica coffee there aren’t any compromises being made, Altenburger drinks eight-ten Espresso during the day and immediately notices if something is wrong with the coffee machine. In his free time the, in his own words “biggest chiller that exists”, spends his time with his wife in Vienna. Plans for the Schwarzenberg are sufficient, because “next to the tourists we also need the young Viennese audience”. The first steps seem to have been taken, at the Jazz breakfast I can see many young people. A glimpse at the gray sky out of the window – and I order another Kapuziner, a double Espresso with a superb creamy whipped crème hat, which is definetly worth the sin.

CAFÉ SCHWARZENBERG Kärntner Ring 17, 1010 Vienna Mon – Fri 7.30 a.m.– midnight, Sat + Sun 8.30 a.m.– midnight www.cafe-schwarzenberg.at 365 Tage geöffnet. Mehrmals wöchentlich Klavierkonzerte. Jazz-Frühstück sechsmal im Jahr. Wechselnde Ausstellungen.

Open 365 days. Piano concerts several times a week. Jazz breakfast six times a year. Changing exhibitions.

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Peter Rigaud, Meinl

LIEBESBRIEFE AN DIE SINNE Julius Meinl wartet bei Tee mit innovativen Konzepten auf. Bereits 1862 führte Julius Meinl Tee in seinem Sortiment. In der Österreichisch-Ungarischen Monarchie avancierte das Unternehmen zum größten Teeimporteur. Dieser Tradition verbunden, lancierte Julius Meinl vor drei Jahren weltweit in der Gastronomie Premium-Teespezialitäten, darunter Single-Portions und ein Big Bag Bio-Sortiment. 2015 erfolgte die Einführung der losen Tees. Heute bietet Julius Meinl bereits 30 Mischungen aus den besten Anbaugebieten der Welt an.

Julius Meinl comes up with interesting concepts while drinking tea. In 1862 Julius Meinl already had tea in its portfolio. During the Austrian-Hungarian monarchy the business grew to become the biggest tea importer. Julius Meinl connected with this tradition and so implemented premium tea specialities, such as singleportions and Big Bag Bio, into its portfolio three years ago. In 2015 the implementation of loose tea followed. Nowadays Julius Meinl already offers 30 blends of the best growing areas of the world.

Im Oktober wurden die neuen Premium Leaf Bags präsentiert: „Ein Liebesbrief an die Sinne – Love Letter to Your Senses“. 13 exklusive Teemischungen für genussvolle Auszeiten. Jede Tee-Pyramide ist aus biologisch abbaubarem Soilon®-Material und von Hand in ein Briefchen verpackt. Es gibt sowohl Teemischungen mit Grünund Kräutertees, etwa „Vitality“ oder „Pure Detox“, als auch klassische Schwarztee-Blends, darunter auch feine Mischungen in UTZ und Bio-Qualität. Renata Petovska, Geschäftsführerin Julius Meinl Österreich, dazu: „Weltweit steigt die Nachfrage nach hochwertigen Tees und inspirierenden Auszeiten. Qualität zählt und diese hat in unserem Hause seit mehr als 150 Jahren Tradition.“

In October the new premium leaf bags were presented. “A love letter to your senses”. 13 exclusive tea blends to enjoy full timeouts. Every tea pyramid is made of organic Soilon material and is packed in a letter by hand. There are tea mixtures with green and herbal teas, such as “vitality” or “pure detox” as well as classic black blends, such as the fine mixture in UTZ and organic quality. Renata Petovska, managing director Julius Meinl Austria, says: “Worldwide the demand for high quality tea is rising and is inspiring time-outs. Quality counts and this has been tradition by us for more than 150 years.”

www.meinlkaffee.at; Facebook: https://www.facebook.com/JuliusMeinlAustria/

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Eine herrliche Wiener Melange ist das Ergebnis eines langen, aufwendigen Prozesses, bei dem jeder Schritt von der Plantage bis zur Tasse wichtig ist. „1683“ ließ sich von einem engagierten Kaffeesieder den Weg beschreiben. A magnificent Wiener Melange is the result of a long, elaborate process where every step is important, beginning with the sowing of the coffee bean all the way to the cup used to serve it. “1683” had an enthusiastic Kaffeesieder show us the process. TEXT: CHRISTIAN LERNER PHOTOS: HERBERT LEHMANN ZUBEREITUNG / PREPARATION: WOLFGANG KATZENSCHLAGER, WWW.RADIOCAFE.AT

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WIENER MELANGE THE ART OF VIENNESE COFFEE

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DIE HOHE SCHULE DER KAFFEEZUBEREITUNG 01

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Im nächsten Schritt sind der passende Mahlgrad und die richtige Menge wichtig. Bei den in vielen Wiener Kaffeehäusern verwendeten Siebträgermaschinen kommt es zu einer kurzen Kontaktzeit zwischen Kaffeemehl und heißem Wasser. Daher ist ein möglichst feiner Mahlgrad wichtig, der die optimale Extraktion von 18 bis 22 % der Bestandteile ergibt. Die ideale Menge von 7 bis 9 g für einen einfachen Kaffee mahlt der qualitätsbewusste Kaffeesieder möglichst frisch. À la minute für jede Zubereitung. For the next step the grind size and correct amount is important. As a result of a portafilter espresso machine, being used in many of the Viennese coffeehouses, there is a slight moment of contact between the ground coffee and hot water. Therefore, a finer grinding degree is important which produces an optimal extraction of 18 to 22 % of the components. The qualityconscious Kaffeesieder grinds the ideal amount of 7 to 9 g for a single coffee as freshly as possible. À la minute for every preparation.

Eine köstliche Melange beginnt mit dem perfekten Grundprodukt. Egal ob Einzellage oder Blend, oft reinsortig Arabica, in jedem Fall Bohnen mit guter Balance aus Fruchtsäuren, Süße und Körper sowie einer Vielfalt an Geschmäckern und Aromen. Penibel sortiert, ohne defekte Bohnen und Fremdkörper, dann behutsam geröstet. Dieser hochwertige, perfekt geröstete Kaffee verweilt möglichst kurz und frisch in der Mühle, bevor er gemahlen wird.

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A delicious Melange starts with the perfect base product. Regardless of whether it stems from single origin or blend (oftentimes pure Arabica), beans being used possess a good balance of fruit acid, sweetness and body, as well as a variety of tastes and aromas. Fastidiously assorted, without defect beans and foreign matter, then carefully roasted. This premium, perfectly roasted coffee is kept fresh and lingers in the mill only shortly before being grinded.

Nun wird das frisch gemahlene Kaffeemehl gleichmäßig im Siebträger verteilt und mit dem „Tamper“, der ein wenig wie ein altmodischer Stempel aussieht, gepresst – mit einem Armdruck von 15 bis 20 kg. Am Schluss dreht der Kaffeesieder den Tamper eine volle Umdrehung im Uhrzeigersinn, um eine völlig glatte Oberfläche zu erreichen. Now the freshly grounded coffee is evenly spread in the portafilter and with the use of the “tamper”, which somewhat resembles an old school stamp, squeezed together – with an arm press of 15 to 20 kg. At the end the Kaffeesieder turns the tamper clockwise once in order to achieve a complete smooth surface.

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THE FINE ART OF COFFEE MAKING

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Während er aus der Espressomaschine eine Portion brühendes Wasser leerlaufen lässt, um sie zu „flushen“ – auf konstante Temperatur zu bringen und Kaffeerückstände aus der Brühgruppe zu entfernen –, werden noch einmal der Siebträger und das fest gepresste Kaffeemehl penibel auf Gleichmäßigkeit kontrolliert. Dann wird der Siebträger behutsam in der Espressomaschine arretiert.

Nun wird die Milch aufgeschäumt. Auch hier gilt: je besser die Milch, umso besser die fertige Melange. Die Milch sollte anfangs möglichst kalt sein und am Schluss max. 60 bis 65 °C haben. Das Credo: „Ist der Hand zu heiß, ist die Milch zu heiß.“ Daher wird die Kanne direkt in der Hand gehalten, während die Dampflanze in kreisenden Bewegungen im Kännchen bewegt wird. Zum Schluss wird die Kaffeetasse mit der heißen Milch aufgefüllt und mit Milchschaum dekoriert. Voilà: Fertig ist die perfekte Melange!

While he lets a portion of scalding water drain out of the espresso machine in order to “flush” it – bringing it to a constant temperature and removing the remaining coffee residues – he checks the portafilter and the tightly squeezed ground coffee for evenness, before being gently arrested back into the espresso machine. Ein Tastendruck startet die Extraktion des Kaffees. Brühendes Wasser fließt langsam mit hohem Druck durch den prall gefüllten Siebträger. Für die gewählte einfache Menge idealerweise 20 bis 30 Sekunden und das Ergebnis ist eine Menge von 20 bis 30 ml. Die optimale Extraktion erkennt man an der gleichmäßigen, dichten mittelbraunen Crema. Nicht zu dünn und ohne dunkle Ränder. A button press starts the extraction of the coffee. Hot water slowly flows through the full portafilter with high pressure. Ideally 20 to 30 seconds for the chosen single amount and the result is an amount of 20 to 30 ml. One recognizes the optimal extraction on the evenly, dense, medium brown crema. Not too brown and without dark edges.

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Now the milk is frothed. Just as with the coffee beans, the better the milk the better the resulting Melange will be. The milk should preferably be cold at first and at the end have a max temperature of 60 to 65 °C. The creed “If the hand is too hot, then the milk is too hot”, therefore, the pot is held directly in the hand, while the steam lance is moved in the pot in circular motions. At the end the coffee cup is filled with the hot milk and decorated with foam. Violà: the perfect Melange is complete.


Präzision ist sicht- und messbar. Nur ein Präzisionswerkzeug liefert dauerhaft dieselben exakten Ergebnisse. Precision is viewable and measurable. Only a precision tool delivers the exact result constantly.

TAMPER MIT STIL TAMPER WITH STYLE

Der Familienbetrieb Hauck produziert Kaffeestempel für Baristas und Liebhaber von Design und Perfektion. The family business Hauck produces coffee stamps for baristas and lovers of design and perfection. TEXT: URSULA SCHEIDL PHOTOS: GERHARD SCHWAMBERGER

Noch vor wenigen Jahren hätte man auch in Gourmetkreisen auf die Frage, was ein Tamper ist, nur fragendes Kopfschütteln geerntet. Heute gibt es immer mehr Menschen, die auch zu Hause Wert auf einen guten Espresso legen – und in der Gastronomie sowieso. Tamper werden zum Verdichten des frisch gemahlenen Kaffeemehls im Brühsieb verwendet. Es gibt Hebeltamper und automatische Geräte, aber die wahre

Kunst liegt beim Handtamper. Es gibt ihn aus Kunststoff, Aluminium, Edelstahl oder Holz. Auf das gleichmäßige Anpressen kommt es an, damit das Wasser nicht zu schnell durch das Kaffeemehl fließt. Seit fast 30 Jahren beschäftigt sich Otto Hauck mit Kaffee. Gemeinsam mit seinem Sohn und seinem Neffen führt er seit 2014 das Unternehmen in Oberösterreich, das Präzisionstamper mit Weltruf herstellt. Als

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Die Basis jeder neuen Entwicklung ist immer die Praxistauglichkeit. Kevin Hauck ist Designer und gelernter Holzfachmann. The basis of every new creation is always the practicality. Kevin Hauck is designer and wood expert.

Few years ago still people in gourmet circles wouldn’t have had a clue of what a tamper is. Nowadays people even want a good espresso at home – and in the gastronomy anyway. Tampers are used to compress the freshly ground coffee in the brewing sieve. There are automatic ones as well as ones with a lever but the true art lies with the hand tamper. It exists in plastic, aluminum, highgrade steel or even wood. What is important is even pressure so that the water doesn’t flow through the ground coffee too fast. Since nearly 30 years, Otto Hauck has been involved with coffee. Together with his son and his nephew he has been leading the business in Upper Austria since 2014, which produces precision tampers with worldwide fame.


Design ist Kunst, die funktioniert. Ein Tamper ist ein Präzisionswerkzeug: Der Winkel der „Schneidekante“ beeinflusst, wie präzise das Kaffeemehl im Sieb beim Pressen abgetrennt wird. Design is art that works. A tamper is a precision tool: the angle of the “cutting edge” influences how precisely the ground coffee in the sieve is chopped when compressed.

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Otto und Kevin Hauck wissen, dass passgenaue Kanten und Übergänge die Basis für Qualitätstamper sind. Otto and Kevin Hauck know that exact edges and transitions build the basis for quality tampers.

Otto Hauck mit Drechslermeister Franz, der sich um die Fertigungsprozesse kümmert.

Otto Hauck with master woodturner Franz, who is responsible for the finishing processes.

Kind wollte er Polizist werden, aber heute ist er „leidenschaftlicher Handwerker“. Die Idee zur Herstellung von Tampern entstand bei einem gemütlichen Familientreffen. Otto Hauck hatte gerade wieder einen Barista-Kurs belegt und sich über die Tücken des gleichmäßigen Tamperns geärgert. Weder sein Sohn noch sein Neffe hatten je zuvor einen Tamper in der Hand gehabt, aber sie wollten es probieren: der Griff aus Holz, die Basis aus Edelstahl. Wenig später war der erste Hauck-Tamper geboren. Aluminiumtamper oder Tamper aus Edelstahl gibt es schon länger. Entscheidend sind die Material- und Verarbeitungsqualität und die Präzision bei der Herstellung. Das Besondere an Hauck-Tampern ist, dass zwei Materialien verarbeitet werden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sämtliche Rohstoffe werden regional beschafft, für die Premiumtamper kommt ausschließlich hochwertiges Kernholz zum Einsatz. Gute Kaffeezubereitung ist auch ein Handwerk. Ein Hauck-Premiumtamper liegt „einfach perfekt in der Hand“, sagt Otto Hauck. Neben einer durchdachten Ergonomie spielt vor allem die Präzision beim Druck eine große Rolle. „Jede kleinste Abweichung würde man in der Qualität des Kaffees bemerken.“ Die Zusammenarbeit mit Kaffeeproduzenten und Kaffeemaschinenherstellern ist essenziell, denn es gibt laufend Neuerungen auf diesem Gebiet. Auch die regionalen Röster reagieren auf Kundenwünsche und Trends und rösten individuell, je nach Herkunft der Bohnen oder Zubereitungsarten. Mittlerweile hat

Jede Hand ist individuell und hat besondere ergonomische Ansprüche. Every hand is individual and has special ergonomic demands.

„Unsere Schubladen sind voll mit Ideen. Schön allein ist aber zu wenig, wenn man mehr als einen Briefbeschwerer möchte.“ “Our drawers are filled with ideas. But beauty alone is not enough if you want something more than a paperweight.”

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As a child he wanted to become police officer but nowadays he has become a “passionate craftsman”. The idea to create tampers started at a relaxed family meeting. Otto Hauck just attended a barista course and was frustrated with the problems that existed with the tampers. Neither his son nor his nephew had ever held a tamper in their hands before but they still wanted to try it: the handle made out of wood, the bases of high-grade steel. A little later the first Hauck tamper was born. Aluminum tampers and those made of high-grade steel have been in existence for some time. The quality of material and processing as well as the precision during the manufacturing, that’s what matters. The special thing about Hauck tampers is that two materials are processed which couldn’t be more different. All raw materials are regionally acquired, for the premium tampers only high-quality heartwood is used. Good coffee production is also a craftsmanship. A Hauck premium tamper fits “perfectly into the hand,” says Otto Hauck. In addition to thought-out ergonomics the precision during the pressure plays a big role. “Every small deviation would be noticeable in the quality of the coffee.” The cooperation with coffee producers and coffee machine manufacturers is


Hauck Händler in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und Dänemark. Und er kennt jeden einzelnen von ihnen persönlich. Es kommen aber bereits Anfragen aus Übersee oder Hongkong. „Immer mehr Menschen legen Wert auf Qualität und investieren in ein richtig gutes Produkt. Das Schöne an der Kaffeebranche ist, dass sich alle intensiv mit dem Thema beschäftigen und zu hochwertigen Barista-Tools greifen“, erklärt er. Die Frage nach seinem Lieblingskaffee kann Hauck nicht beantworten. Er ist in der glücklichen Lage, viele Freunde und Kollegen zu haben, die selbst rösten: „Daher komme ich in den Genuss, immer wieder unterschiedlichste Kaffees in höchster Qualität und Handwerkskunst zu probieren.“ Je nach Tageszeit, Lust und Laune kommt er so auf seine sechs bis acht Tassen am Tag. Ohne Freude am Produkt und an der Sache wären die Tamper in dieser Qualität nicht entstanden, „denn nur mit Hingabe, Leidenschaft und langjähriger Erfahrung entstehen Lösungen und perfekte Produkte“, ist Hauck überzeugt.

Für die Premiumtamper werden nur einheimische Hölzer in höchster Qualität verwendet. For the premium tampers only domestic wood of highest quality is used.

essential, since there are continuously new things coming out on the marketplace in that field. Even the regional roasters react towards the customer wishes and roast individually, depending on the origin of the beans or the way of preparation. By now Hauck has sellers in Austria, Germany, Italy, Spain and Denmark. He knows everyone personally. There are even offers coming from overseas or Hong Kong. “More and more people want quality and invest in a good product. The nice thing about the coffee industry is that everyone is intensely interested in the topic looking for high-class barista tools,” he says. When asked what his favorite coffee is, Hauck can’t answer the question. He is in the happy situation of having a lot of friends and colleagues who themselves roast: “Therefore I have the pleasure of always trying different coffees of the highest quality and craftsmanship.” Depending on the time of day and what mood he is in he comes to his six to eight cups a day. Without enjoying the product and the process tampers of this quality wouldn’t have been created, “because only with dedication, passion and long-standing experience solutions and perfect products are created,” Hauck is convinced.

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GESCHICHTE

VON IDEEN & VISIONEN

HISTORY – OF IDEAS & VISIONS

Der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer organisiert nicht nur den Kaffeesiederball, sondern ist seit jeher auch als Tourismusbotschafter tätig. The club of the Viennese coffee house owners not only organizes the Kaffeesieder ball, but ever since is also active as a tourism ambassador. TEXT: ANDREA BUDAY PHOTOS: SCHIFFL, JOHAM

50ER 60ER 70ER

Als Ernst Weidinger, ein leidenschaftlicher Cafetier und schon damals engagierter Networker, 1956 den Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer gründete, lag das Hauptaugenmerk auf der Rettung von in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Cafés. Zudem sollten kulturelle Projekte gefördert werden und der Kontakt untereinander. 1956 wurde auch der erste Ball der Wiener Kaffeesieder organisiert (eine Karte kostete 25 Schilling!). In 1956, when Ernst Weidinger, a passionate café owner and at the time already an engaged networker, founded the club of the Viennese coffee house owners, the main goal was the saving of cafés which had got into financial troubles. Furthermore, cultural projects and the contact among each other should be promoted as well. 1956 also marked the year the first ball of the Viennese Kaffeesieder was organized (one ticket cost 25 Schilling!).

SIXTIES

Die Klubaktivitäten (wie Ausflüge & Exkursionen) wurden intensiviert und durch Sonderaktionen ergänzt (wie u. a. die Fachgruppe bei großen Werbeveranstaltungen zu unterstützen). 1962 wurde mit der sogenannten Qualitätsaktion begonnen, die nach eingehender kommissioneller Prüfung des Kaffeehauses ein „Qualitätsschild“ garantierte. Im Februar 1965 startete anlässlich 10 Jahre Fachgruppe die Aktion „Kaffeehauswoche“, von der vor allem die Cafés selbst profitieren sollten. Schachturniere, Kegelwettbewerbe, Billardcups, Bridge- und Schnapsmeisterschaften usw. lockten Massen. Zudem wurde eine Umfrage initiiert. 50.000 Fragebögen wurden ausgewertet, erstmals mittels Computer! Club activities were intensified and supplemented through special promotions. In 1962 the “quality campaign” was implemented, which after rigorous examination by a commission, would guarantee a “quality sign” to the specific coffee house. In February 1956, for the ten-year anniversary of the professional group, the campaign “coffee house week” was started which should mostly profit all the cafés. Chess and Bowling tournaments, Billiard cups, Bridge, and sixty-six competitions etc. lured in masses of people. Furthermore, a survey was initiated. 50.000 questionnaires were analyzed, for the first time with the use of a computer!

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SEVENTIES

Leicht hatten es die Kaffeesieder nie – und so hieß es auch für den Klub stets, sich zu engagieren. Es war Weidinger, der 1973 zur Gründung von „Erfahrungsaustauschgruppen“ anregte. Der Arbeitskreis „Café 2000“ wurde gegründet und die nächste Gästeumfrage (1976) fand statt – mit dem überraschenden Ergebnis, dass ein Drittel aller Besucher jünger als 25 waren. Die „1. Wiener Espressoinitiative“, die österreichische Antwort auf die amerikanische Fast-Food-Welle, wurde eingeläutet. Und 1977 die „Seniorenjause“. The Kaffeesieder never had it easy – and so it meant the club also always had to stay committed and engaged. In 1973 it was Weidinger who was the main driving force behind the founding of the “Experience exchange group”. The work group “Café 2000” was founded and the next guest survey (1976) took place – with the surprising result that a third of all visitors were below the age of 25. The “1st Viennese Espresso-initiative”, Austria’s response to the American fast food wave, was created. Then in 1977 the “senior snack” followed.

Archiv Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer/Fotostudio Schikola/Heinz Pfeifer

FIFTIES


80ER EIGHTIES

1983 stand ganz im Zeichen von „300 Jahre Wiener Kaffeehaus“. Schon zwei Jahre zuvor begannen die Vorbereitungen für dieses Jubiläum. Mit unzähligen Veranstaltungen und historischen Rückblicken wurde es zelebriert. Es gelang sogar in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung, auch im Ausland wie Italien, Belgien, Spanien, Großbritannien und den USA für Furore zu sorgen. 1987 wurde von Fachgruppe und Klub die Kampagne „Biedermeier im Kaffeehaus“ eingeleitet. In 1983 the theme was “300 years Viennese coffee house”. The preparations for this anniversary already began two years earlier. It was celebrated with countless events and historical throwbacks. In collaboration with Austrian tourist advertising it was even possible to cause a fuss in countries such as Italy, Belgium, Spain, Great Britain and the USA. Then in 1987 the professional group and club initiated the campaign “Biedermeier in the coffee house”.

90ER NINETIES

Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre war die Marke „Wiener Kaffeehaus“ derart bekannt wie beliebt geworden, dass weltweit bei verschiedensten Anlässen damit geworben wurde: in Brüssel bei der Europalia, in Mailand bei der Borsa Internazionale del Turismo usw. Und das Café etablierte sich verstärkt als Ort kultureller Veranstaltungen. At the end of the 80s/beginning of the 90s the brand “Viennese coffee house” was so famous that on several occasions it was used to advertise: in Brussels at the Europalia, in Milan at the Borsa Internazionale del Turismo etc. The café also established itself as a place for cultural events.

Dreifache Frauenpower und drei leidenschaftliche Kaffeesiederinnen: die neue Klubobfrau Christina Hummel (M.) mit Anna Karnitscher, (g. r.), Tochter des Gründers Ernst Weidinger, und Nicole Hostnik. Derzeit ist das Trio u.a. mit dem Jubiläumsball (17. 2. 2017) beschäftigt. Triple woman power and three passionate Kaffeesiederinnen: the new chairlady Christina Hummel (m.) with Anita Karnitscher (r.), daughter of the founder Ernst Weidinger, and Nicole Hostnik. Currently the trio is busy organizing the Anniversary ball (2017-2-17).

00ER

NOUGHTIES Das „Goldene Kaffeesiederkännchen“ als Anstecknadel. The small “Golden Kaffeesieder pot” as a label pin.

Auch eine Initiative des Klubs ist die 2009 ins Leben gerufene, stets feierlich inszenierte Verleihung des „Goldenen Kaffeesiederkännchens“ an namhafte Persönlichkeiten, die sich besonders für die Wiener Kaffeehauskultur einsetzen. Durch die exklusive Auszeichnung erhalten die Preisträger zusätzlich die Ehrenmitgliedschaft im Klub. Bisherige Preisträger sind u. a. Bürgermeister Michael Häupl, Bühnenlegende Dagmar Koller, Minister a. D. Rudolf Hundstorfer, Komponist Christian Kolonovits, Cafetière Anita Querfeld, Szene-Ikone Susanne Widl, Unternehmer Hans Staud und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. In 2009 the club initiated the “Golden Kaffeesieder pot”, an award that is handed out to known personalities who have shown a special commitment to the preservation of the Viennese coffee house culture. Through this exclusive award the recipients also receive an honorary membership in the club. Previous prize winners include mayor Michael Häupl, stage legend Dagmar Koller, minister a. D. Rudolf Hundstorfer, composer Christian Kolonovits, café owner Anita Querfeld, Szene icon Susanne Widl, entrepreneur Hans Staud and city council for culture Andreas Mailath-Pokorny.

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10ER TENTIES

Der Antrag des Klubs der Wiener Kaffeehausbesitzer wurde von der österreichischen UNESCO-Kommission angenommen und somit die Wiener Kaffeehauskultur 2011 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Auf derselben Liste steht u. a. das Weihnachtslied „Stille Nacht“. Und 2016 brachte zudem eine völlige Neuerung in der Klubleitung mit sich. Drei engagierte Damen und erfahrene Cafetières bringen frischen Schwung: Christina Hummel, Chefin des gleichnamigen Traditionscafés in der Josefstadt, ist die neue Obfrau. Gemeinsam mit Anna Karnitscher, Chefin des Café Weidingers und Tochter des KlubGründers, sowie Bräunerhof-Leiterin Nicole Hostnik will sie vor allem die Jungen wieder fürs Kaffeehaus begeistern. Infos: www.kaffeesieder.at In 2011 the Viennese coffee house culture was declared as the intangible world cultural heritage after the application of the club of the Viennese coffee house owners was accepted by the Austrian UNESCO commission. On the same list one can find things such as the Christmas song “Silent Night”. 2016 then even heralded the year which brought new change to the club leadership. Three dedicated women and experienced café owners bring with them a fresh drive and commitment: Christina Hummel, chef of the same named café in the Josefstadt, is the new chairlady. Together with Anna Karnitscher, chef of the café Weidinger and daughter of the club founder, as well as Nicole Hostnik, leader of the café Bräunerhof, she wants to reanimate the young people to come to the coffee house.


JUBILÄUM

60. BALL DER WIENER KAFFEESIEDER Das klassische Wiener Kaffeehaus gilt in Wien als „verlängertes Wohnzimmer“, wo man stundenlang bei einer Melange verweilen kann. Eine Melange, also eine harmonische Mischung aus Gemütlichkeit und stilvoller Ballkulisse, bietet auch der alljährliche Wiener Kaffeesiederball – ein Fixpunkt im Wiener Ballkalender. Im Jubiläumsjahr lässt der veranstaltende Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer diese Melange in all ihren Facetten hochleben: „Jubiläumsmischung“ lautet das Motto des Balls, der am 17. Februar in den imperialen Räumlichkeiten der Hofburg stattfinden wird. Traditionen zu wahren und sie behutsam mit wegweisenden Innovationen zu verweben, wird im Jubiläumsjahr großgeschrieben. Dieser Vision folgt auch die Gestaltung des Programms durch den künstlerischen Leiter Christof Cremer, der sich vom Ball-Gründungsjahr 1957 inspirieren ließ: Die „West Side Story“ von Leonard Bernstein wurde damals uraufgeführt und so wird der Mambo aus dem Musical das Zentrum der Balleröffnung bilden, getanzt von Mitgliedern des Wiener Staatsballetts. Für die Mitternachtseinlage konnte der international bekannte Jazztrompeter Till Brönner gewonnen werden. Er wird vom Bernd Fröhlich Orchester begleitet. Till Brönner ist nicht nur Jazztrompeter, sondern auch ein profilierter Komponist, Arrangeur und Sänger. Das Publikum darf sich auf einen variantenreichen musikalischen Bogen aus Instrumental- und Gesangsnummern von den 50er Jahren bis heute freuen. Auch die 1-Uhr-Einlage im Großen Redoutensaal steht ganz im Zeichen der „Jubiläumsmischung“: zwei junge Talente der Wiener Staatsoper, Sopranistin Hila Fahima und Bariton Rafael Fingerlos, werden Bravourarien und Duette aus der Opern- und Operettenliteratur sowie Songs der 50er Jahre präsentieren. Passend zum Jubiläum tritt eine neue Generation die Ballleitung an. Mag. Anna Karnitscher zeichnet für die Leitung der Ballorganisation verantwortlich. Als Tochter von Diplomkaufmann Ernst Weidinger vom gleichnamigen Café, der 1957 den Ball gegründet hat, führt sie im Jubiläumsjahr das immaterielle Kulturgut der Wiener Kaffeehäuser und die Tradition des Balls weiter. Unterstützt wird sie von Christina Hummel vom Café Hummel, gleichzeitig Klubobfrau des Klubs der Wiener Kaffeehausbesitzer, sowie Nicole Hostnik vom Café Bräunerhof, die beide ebenso der Tradition ihrer Väter folgen. Anna Karnitscher sieht die Rolle der Ballorganisatorin genau wie ihre Rolle im Kaffeehaus – als Gastgeberin, und verrät damit das Erfolgsrezept des Balls der Wiener Kaffeesieder: Der Besucher ist nicht einfach nur Besucher, er ist ein willkommener Gast, um dessen Wünsche man persönlich bemüht ist.

Eine Vorschau, die Vorfreude weckt: Am 17. Februar 2017 bittet das neue Ball-Komitee zum Tanz in die Hofburg.

A preview to get excited about: on February 17th, 2017 the new ball committee is asking for a dance in the Hofburg. Das Organisatorinnen-Trio: Christina Hummel (Café Hummel), Anna Karnitscher (Café Weidinger) und Nicole Hostnik (Café Bräunerhof). The organization trio: Christina Hummel (Café Hummel), Anna Karnitscher (Café Weidinger) and Nicole Hostnik (Café Bräunerhof).

The classic Viennese coffee house is seen as “the extension of the living room”, where one can dwell for hours drinking a Melange. A mélange, the perfect mixture between comfort and a classical ball setting, is also being offered at the annual Viennese Kaffeesieder ball – a benchmark in the Viennese ball calendar. In the anniversary year the organizing club of the Viennese coffee house owners is bringing to life this mélange in all of its facets: “anniversary mélange” is the motto of the ball which is taking place on February 17th in the imperial rooms of the Hofburg. The main goal of the jubilee year: keeping the tradition and slowly improving it with innovative additions. This vision resembles the program of the jubilee ball. The creative leader Christof Cremer has been inspired by 1957, the founding year of the Kaffeesieder ball. The “West Side Story” by Leonard Bernstein premiered the very same year, which is why the mambo of the musical is the center of the ball opening, danced by members of the Vienna State Ballet. For the midnight performance the famous jazz trumpet player Till Brönner has been booked. He is assisted by the Bernd Fröhlich orchestra. Till Brönner isn’t only a jazz trumpeter, but also a composer, arranger and singer. The audience can be looking forward to a variety of instrumental as

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Gerhard Fally, Christian Husar/www.christian-husar.com

TEXT: MARION HAUSER


Prachtvolles Ambiente: Der Ball der Wiener Kaffeesieder zählt zu den schönsten Bällen Wiens.

Jubiläumsmischung: Im Zentrum der Eröffnung des 60. Kaffeesiederballs steht die Bezugnahme auf den ersten mit der „West Side Story“.

Wonderful ambience: the ball of the Viennese Kaffeesieder is seen as one of the prettiest in the world.

Anniversary mélange: the central point of the opening of the 60th Kaffeesieder ball will be a throwback to the first with “West Side Story”.

well as vocal musical pieces from the 50s up until current times. The 1-o’clock performance in the grand Redoutensaal is also fully inspired by the “anniversary mélange”: two young talents of the Vienna State Opera, soprano Hila Fahima and baritone Rafael Fingerlos, will present duets from opera and operetta as well as songs from the 50s.

Künstlerische Darbietung: im Bild Sopranistin Anita Götz und Dirigent Vinzenz Praxmarer. Artistic performance: on the picture soprano Anita Götz and conductor Vinzenz Praxmarer.

Fitting to the anniversary there will also be a new generation that steps into the leading position of the ball. Mag. Anna Karnitscher is responsible for leading the organization of the ball. As daughter of Ernst Weidinger from the café of the same name, who founded the ball in 1957, she will bring the tradition and immaterial culture of the coffee houses into the future in this anniversary year. She is supported by Christina Hummel from the Café Hummel, leader of the club of the Viennese coffee house owners, and Nicole Hostnik from the Café Bräunerhof, who both also have followed in their dads’ footsteps. Anna Karnitscher views the role of the ball organizer as similar to the role she has in the coffee house – as a host, and with that she also reveals the successful secret of the ball of the Viennese Kaffeesieder: the visitor is not just a visitor but also a welcomed guest whom one has to personally take care of and fulfill his wishes.

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HISTORY

KAFFEEG’SCHICHTEN COFFEE STORIES

1683 beginnt die Legende, 1685 ist das erste Kaffeehaus in Wien urkundlich nachweisbar. Fast genauso lang gibt es Standesvertretungen der Wiener Kaffeehäuser. The legend begins in the year 1683. In 1685 one can find the first proof of a coffee house in Vienna. Nearly just as long there has been a professional body of the Viennese coffee houses. TEXT: URSULA SCHEIDL

Erste Erfolge mit der Erweiterung des erlaubten Verabreichungsumfangs für Kaffeehäuser stellten sich ein. Der Kampf gegen die Getränkesteuer konnte allerdings erst ein halbes Jahrhundert später gewonnen werden. Mit der Jubiläumsausstellung „275 Jahre Wiener Kaffeehaus“ machten die Kaffeesieder 1959 erstmals in größerem Rahmen wieder auf sich aufmerksam. 1983

Impressionen aus dem Wiener Kaffeehaus.

Impressions of a Viennese coffee house.

wurde der mediale Erfolg mit der 300-JahrFeier bei weitem übertroffen. Die Kaffeesieder konnten sich als Branche mit Zukunft präsentieren. Zu Beginn ihrer Tätigkeit gehörten zur Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser rund 1.200 aktive Betriebe. Heute gibt es mit fast 2.500 Betrieben doppelt so viele Kaffeehäuser, Kaffeerestaurants, Kaffeekonditoreien und Espressi. Die Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser vertritt einerseits die Interes-

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sen der Branche, andererseits unterstützt sie die Betriebe bei ihren individuellen Anliegen. Um nur einige Tätigkeitsbereiche zu nennen: Kollektivvertrag, Schanigartenbewilligung, Aus- und Weiterbildungsangebote im Rahmen der Kaffeesiederakademie, Beratung bei der Gründung eines Betriebes, Betriebsanlagenrecht, Lebensmittelhygiene, Gesetzesbegutachtung, Beratung im Umgang mit Behörden, imagefördernde Veranstaltungen, wie z. B. Lesungen im Kaffeehaus, u. v. m.

iStock by Getty Images, Herbert Lehmann, picturedesk.com

Seit Kaiser Leopold I. und Kaiser Karl VI. kümmern sich die Kaffeesieder um die Rechte und Befugnisse ihres Gewerbes, bis 1936 nach 240 Jahren Schluss war. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch nicht leicht, die Kaffeesieder wurden ein Teil der Fachgruppe Gast- und Schankbetriebe. Die Unzufriedenheit wuchs, zu Beginn der 50er Jahre wurden Kaffeehäuser in guten Lagen zu Banken oder Autosalons. Die Steuerlast explodierte, die neuen Espressomaschinen veränderten die Branche. Die Kaffeesieder fühlten sich schlecht vertreten, bis Anton Perwein, ein Cafetier mit Leidenschaft, 1954 wieder eine eigenständige Berufsvertretung durchsetzte. Dies war die Geburtsstunde der Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser, wie sie heute noch unter dem Dach der Wiener Wirtschaftskammer besteht.


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Every five years during the elections of the Economic Chamber the most important decision making body of the technical unit is voted for: the expert committee. At present the following colleagues are members of the expert committee:

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Alle fünf Jahre wird bei den Wirtschaftskammerwahlen mit dem Fachgruppenausschuss das wichtigste Entscheidungsgremium der Fachgruppe gewählt. Derzeit sind folgende Kolleginnen und Kollegen für die Fachgruppen-Mitglieder tätig:

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The coffee house owners felt misrepresented until Anton Perwein, a café owner with passion, came through with an individual trade

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Since Emperor Leopold I and Emperor Karl VI, the coffee house owners have been taking care of the wants and needs of their business themselves until this sovereignty ended 240 years later. After the Second World War it wasn’t easy, the coffee house owners became part of the technical unit of the public houses and restaurants. At the beginning of the 50s the discontent grew, with many coffee houses in good areas becoming banks or automobile shops. The tax burden exploded, the new espresso machines changed the industry.

association in 1954. This was the birth of the technical unit of the Viennese coffee houses, which until today is part of the Economic Chamber of Vienna. The first success began to show with the expansion of the rights of what to serve at coffee houses. But the fight against the drink tax only became successful half a century later. With the anniversary exhibiting “275 years Viennese coffee houses” the coffee house owners could draw attention again in 1959. Then in 1983 the media success was surpassed by the 300 year celebration. The coffee house owners were able to present themselves as a trade industry with a bright future.

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At the begin of their occupation there were 1,200 active businesses part of the technical unit of the Viennese coffee houses. Nowadays there are nearly 2,500 – double as many coffee houses, coffee restaurants, and espressi. The technical unit represents the interests of the industry, as well as supports the industry with their individual needs. Just to name a few: wage agreements, “Schanigarten” permit and so forth. Educational programs in combination with the coffee owner academy. Support with the founding of a new business. Working location rights, hygiene of the food. Consulting in dealing with authorities, how to improve your image with events, such as presentations in the coffee houses etc.


SHORT STORY

Im Kaffeehaus kann man wunderbar unter Leuten allein sein – wenn man denn nicht gestört wird wie der junge Dichter, den Max Gruber in seiner Geschichte für „1683“ beschreibt. In a coffee house, one can easily be alone even while being surrounded by other people – as long as you don’t get disturbed like the young poet who is the central character of the short story that Max Gruber wrote for “1683”. TEXT: MAX GRUBER PHOTOS: STEFAN JOHAM

Laurenz Kappl starrte auf das leere Blatt Papier. Das Papier starrte zurück. In eisiger Unschuld, fordernd und teilnahmslos zugleich. So empfand er es. Dabei ist Schreiben doch ganz einfach. Man starrt auf das leere Blatt, bis einem das Blut von der Stirn tropft. Hat Truman Capote gesagt. Einer seiner Götter. Und der konnte schreiben. Laurenz Kappl wollte schreiben. Den Nachweis, dass er es auch konnte, war er bislang schuldig geblieben. Einige gut benotete Schulaufsätze und ein paar Beiträge in der Schülerzeitung seines Gymnasiums hatte er vorzuweisen. Also nichts. Selbst für eine Talentprobe zu wenig. Jetzt studierte er im ersten Semester Vergleichende Literaturwissenschaft und Anglis-

der Satz denn? Kann man Pianist sein, ohne je einen Ton gespielt, Chirurg, ohne je das Skalpell geführt zu haben? Aber wie kommt er dazu H. C. Artmann infrage zu stellen? Dichter zu sein ist eine Haltung. Und seine war schlecht, so gekrümmt wie er da mit eingezogenem Kopf über seinem Notizheft saß und wartete, dass ein Tröpfchen Dichterblut auf das Papier fiel. Eines nur, ein winzig kleines hätte ihn schon beruhigt, obwohl er bereit war viel mehr zu geben, wenn es ihn näher zu Capote rücken würde. Er besaß nicht die seelische Kraft, nicht die Abgeklärtheit, sich als Dichter zu sehen, ohne diese Zuschreibung auch durch ein Werk zu autorisieren. So gefestigt war er nicht. Ein Poseur, ein Angeber, eine Null wäre er,

Max Gruber schreibt Texte für seine Band „Des Ano“, Drehbücher (Tatort, Soko Donau), Theaterstücke und macht Filme. Max Gruber writes lyrics for his band “Des Ano”, screenplays (Tatort, Soko Donau), stage plays and makes movies.

„WAS SCHREIBEN SIE DENN DA SCHÖNES?“

tik. Wenn es mit dem Schreiben nicht klappte, konnte er sich ja noch immer als Lehrer versuchen. Obwohl er das als bittere Niederlage empfinden würde. Denn Literat, Schriftsteller, Dichter wollte er sein.

Aber hatte nicht H. C. Artmann gesagt, man kann Dichter sein, ohne auch nur einen einzigen Satz geschrieben zu haben? So ein Dichter war er. Ein Dichter ohne Werk. Wollte Artmann mit dieser Aussage vielleicht nur freundlich sein und die talentfreien Dilettanten trösten? Und zugleich ruhigstellen? Damit sie Frieden geben und die Welt nicht mit ihren schlechten Texten behelligten? Und stimmt

ein jämmerlicher Versager, der es nicht einmal versucht, ein Liebhaber, der nie eine Frau geküsst hat. Wie oft hatte er Rilkes „Briefe an einen jungen Dichter“ gelesen? Niemand kann Ihnen raten und helfen, niemand. Gehen Sie in sich ... Fragen Sie sich in der stillsten Stunde Ihrer Nacht: Muss ich schreiben?

Laurenz Kappl war jung und wusste noch nicht viel von der Welt und vom Leben. Doch eines spürte er mit durch nichts zu erschütternder Gewissheit. Er musste, musste, wollte nichts mehr als schreiben! Darum saß er jetzt hier in diesem Kaffeehaus. Um es Alfred Polgar, Friedrich Torberg, Joseph Roth und Peter

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Altenberg gleichzutun. Wenn er nur wüsste, worüber er schreiben sollte. Lag es an diesem speziellen Kaffeehaus, dass ihm nichts einfiel? Sollte er das Lokal wechseln? Aber es war hier hell und angenehm, die Gespräche der Gäste, das Zischen der Kaffeemaschine, das Klirren der Tassen verwob sich zu jenem Klangteppich, der schon die berühmtesten Dichter in lichteste literarische Höhen getragen hatte. Nur er klebte am Boden. Der Ober hatte ihm eben unaufgefordert ein frisches Glas Wasser an den Tisch gebracht, obwohl er hier seit Stunden saß und nur einen kleinen Mokka konsumiert hatte. Wo gab es


Now he studied English language and comparative literature. If the writing didn’t work out, then he could still have a try at being a teacher. Even though he would take that as an utter defeat. Because a writer and poet is what he wanted to become. But didn’t H. C. Artmann once say one can be a poet without having written a single sentence? That’s the type of poet he was. A poet without any works. Maybe Artmann just wanted to be friendly and comfort the untalented amateurs with his statement? And at the same time silence them. So that they rested in peace and didn’t bother the world with their bad texts? Is the statement even correct? Can one be a pianist without ever having played a note, a surgeon without ever having used a scalpel? But how dare he question H. C. Artmann? Being a poet is a stance, and his was bad, the way he was leaning over his notebook waiting for a drop of poet’s blood to fall onto the paper. Just one, a small little one would have reassured him and he’d be willing to give even more if it would mean moving closer to Capote. He didn’t possess the strength of the soul, the serenity to call himself a poet without a piece of work to actually back it up. Wasn’t that established. He would be a poser, a phony, a zero, a failure who never even tried, a lover who never even kissed a woman. How often had he read Rilkes “Letters for a Young Poet”? No one can advise or help you, no one. Go

“WHAT IS IT THAT YOU ARE WRITING?”

Laurenz Kappl stared at the blank piece of paper. The piece of paper stared back. With an icy innocence, challenging and impassive all at once. That’s how it felt to him. Even though writing is so easy. You stare at the empty paper until your blood starts dripping from your forehead. Truman Capote said that. One of his gods, and that man could write. Laurenz Kappl wanted to write. The proof that he could actually do it was still missing. A few well graded school essays and some entries in the school newspaper in his high school was pretty much all he had to show for it. So basically nothing. Too little even for a talent trial.

into yourself … Ask yourself in the most silent hour of your night: must I write? Laurenz Kappl was young and knew little of the world and about life. But one thing he knew for certain: he had to, had to, wanted nothing more than to write! Which is why he was sitting in this coffee house right now. In order to follow suit with Alfred Polgar, Friedrich Torberg, Joseph Roth and Peter Altenberg. If he would just know about what he should write. Was this special coffee house the reason that he couldn’t think of anything? Should he move to a different premise? But it was bright and cosy here. The conversations

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of the guests, the hiss of the coffee machine, the clinking of the cups all combined to form this sound carpet that had already carried the most famous poets to brightest heights. Only he was stuck on the floor. Without being prompted to the waiter had brought a new glass of water to his table, even though he had been sitting here for hours already and all he had consumed was a small mocha. Where do you still find that kind of indulgence with consume-lazy guests? In this roaring, urging and challenging time, where everything throws itself at you bellowing and looking for attention? Is that what he should write about? He took the cap off his fountain pen and placed it on the paper. In this exact moment a couple entered the coffee house. Laurenz had intended to ignore the coming and going in the café, but he felt eyes on him, and so he looked up. Saw the two tourists, man and woman, both around the age of fifty. The friendly cheerfulness, the demanding confidingness, the determination to think of everything as lovely and enticing. The two of them motioned at the table next to him. Why did they want to sit next to him? Half of the tables were empty. Why were they looking to be close to him? When he was just brooding over his paper, all lost in thought. Somebody here was fighting for his future as a writer, was struggling with the gods regarding his life’s purpose, and the two of them didn’t notice any of it. Just kept on moving towards the table next to him. Laurenz moved into a thinker-pose, sighing deeply and noticeably while propping his head on his hand. As if, under the weight of his thoughts, his skull would drop onto the table otherwise. Now the two were next to him. How did one not notice that there was somebody here craving distance with every fiber of his body? “Is this still vacant?” German accent. Laurenz lifted his head and blinked at the two as if they had just ripped him out of the deepest thoughts. “Sorry? What …?” He tried to put a quizzical look onto his face. To seem disoriented. Like someone who’s closeness you would try to shun. But the deterrent would’t work.


das noch, diese Nachsicht mit konsumfaulen Kunden? In dieser dröhnenden, drängenden, fordernden Zeit, in der sich alles mit Gebrüll und nach Aufmerksamkeit heischend auf dich wirft? Sollte er darüber schreiben? Er nahm die Kappe von seiner Füllfeder und setzte an. In diesem Augenblick betrat ein Paar das Kaffeehaus. Laurenz hatte sich vorge­ nommen das Kommen und Gehen im Lokal nicht zu beachten, doch er fühlte Blicke auf sich ruhen und sah auf. Sah die beiden Tou­ risten. Mann und Frau, beide um die fünfzig. Diese freundliche Aufgeräumtheit, diese for­ dernde Zutraulichkeit, die Entschlossenheit, alles schön und anregend zu finden. Die beiden deuteten auf den Tisch neben ihm. Warum wollten sie neben ihm sitzen? Die Hälfte der Tische war leer. Wieso suchten sie seine Nähe? Wo er doch so unübersehbar tief in Gedanken versunken über seinem Papier brütete. Da kämpfte einer um seine Zukunft als Schriftsteller, rang mit den Göttern um seinen lebensbestimmenden Traum und die zwei merkten nichts. Hielten unbeirrt auf den Nebentisch zu. Laurenz warf sich in Denker­ pose und seufzte tief und deutlich vernehm­ bar, während er seinen Kopf schwer auf seine Hand stützte. So als würde ihm der Schädel sonst unter der Last seiner Gedanken auf den Tisch krachen. Die beiden waren jetzt bei ihm. Wie konn­ te man übersehen, dass hier einer mit jeder Faser seines Körpers um Abstand flehte? „Ist hier noch frei?“ Deutscher Akzent. Laurenz hob den Kopf und blinzelte die beiden an, als wäre er aus tiefster Versunkenheit gerissen worden. „Wie bitte? Was ...?“ Er versuchte einen verwirrten Eindruck zu machen. Desorientiert zu wirken. Wie einer, dessen Nachbarschaft man lieber mei­ det. Doch die abschreckende Wirkung wollte sich nicht einstellen. „Wir wollten fragen, ob hier neben Ihnen noch ein Plätzchen frei ist.“ Die beiden lächelten Laurenz treuherzig an. Laurenz fragte sich, wie um alles in der Welt die beiden auf die Idee kamen, dass er für die Zuweisung der Tische verantwort­ lich sei. Er zuckte mit den Schultern und sah sich suchend im Kaffeehaus um. In der Hoffnung, das Paar auf diese aufmerksam zu machen, wies er mit fahriger Geste auf die zahlreichen freien Tische am anderen Ende des Lokals. „Ja ..., ja ..., die sind alle frei. Setzen Sie sich ..., bitte ..., wo immer ...“ Er wendete sich wie­ der seinem Notizheft zu. Am liebsten hätte er mit ekstatischem Gestus „Bitte nicht stören!“ auf das Papier gekrakelt. In riesigen Lettern. Unübersehbar. „Danke schön. Vielen Dank.“

Sie nahmen am Nebentisch Platz. Jetzt würde es nicht lange dauern und sie werden ihn fragen, was er denn da so schreibt. Das fragten sie immer. Nichts! Ich schreibe nichts. Sehen Sie auch nur einen einzigen Buchstaben auf dieser Seite? Ich schreibe nichts! Und wenn ich eben einen Gedanken gehabt habe, der es wert gewesen wäre, ihn zu Papier zu bringen, dann haben Sie ihn soeben vertrieben! Sie haben gerade die besonders heikle Startphase einer literarischen Karriere gestört. Aber war er nicht selbst schuld? Das hatte er davon, dass er gehofft hatte, im Kaffeehaus würde er Inspi­ ration finden. Laurenz Kappl starrte mit lee­ rem Blick auf das Papier. Vor ihm lag die weiße Wüste seiner Einfallslosigkeit, in der er sich für immer verlieren würde. In der ihn nichts als ein qualvoller Tod erwartete. Weil es ihm an Ideen mangelte wie einem in sein Verderben taumelnden Wüstenwanderer an Wasser. Die Idee, einen Essay über die Schwierig­ keit, Ruhe zu finden, zu schreiben, verwarf er. Dafür fehlte ihm die Ruhe. Er erinnerte sich, was er bei Thomas Mann gelesen hatte. Der Dichter soll sich nichts ausdenken, sondern aus den Dingen etwas machen. Die Liebe zum Gewöhnlichen, Menschlichen, Alltäglichen ist es, die den Dichter ausmacht. Gewöhnlich? Menschlich? Alltäglich? Das hörte sich für ihn entsetzlich langweilig an. Und was waren die Dinge, aus denen er etwas machen sollte? Er sank mutlos in sich zusammen und schob die Füllfeder hin und her. „Was schreiben Sie denn da Schönes?“ Seine Nachbarin sah neugierig zu ihm hinüber. Sie war um die fünfzig, untersetzt, mit praktischem Kurzhaarschnitt und einem offenen Gesicht. „Nichts. Also ... Ich schreibe nichts.“ Er hatte kurz zu der Frau hinübergeblickt, kurz genug, um sie nicht zu einem Gespräch einzuladen. Als er sich wieder seinem Notiz­ buch zuwandte, sah er aus dem Augenwinkel die Füße des Mannes. Die steckten zu Lau­ renz’ Überraschung nicht in Sandalen mit cremefarbenen Socken. Danach hatte er den Mann eingeschätzt. Der aber trug moderne Laufschuhe. Sie sahen neu aus. Angesichts des Übergewichts ihres Trägers eine Absichts­ erklärung. Kann man Läufer sein, ohne je einen Meter gelaufen zu sein? Der Gedan­ ke ging Laurenz durch den Kopf, als ihn der Mann ein weiteres Mal überraschte. Indem er ihm zu Hilfe eilte. „Hanne, du siehst doch, dass der junge Mann nichts schreibt. Entschuldigen Sie bit­ te, meine Frau ist leider immer ein wenig auf­ dringlich.“ „Aufdringlich? Was redest du? Ich inter­ essiere mich für Literatur!“ Sie wandte sich zu Laurenz, auf ihren Mann weisend. „Im Gegen­ satz zu ihm ...“ „Das ist eine Unterstellung.“

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„Na, wann hast du das letzte Mal ein Buch in der Hand gehabt?“ „Wie stellst du mich denn jetzt hin?“ „Und was war denn das eben? Da sitzt ein Literat neben dir und du merkst es nicht ein­ mal. Das ist doch wieder so was von typisch.“ „Woher willst du wissen, dass der junge Mann hier ein Literat ist?“ „Ich habe einen Blick für so was.“ „Einen Blick hast du ...“ Seine Stimme trief­ te von Ironie. „Ja. Hab’ ich.“ „Ach, komm’ Hanne, mach’ dich nicht lächerlich. Das steht denen doch nicht auf die Stirn geschrieben.“ „In Wien sitzen die Schriftsteller im Kaf­ feehaus. Dafür ist die Stadt berühmt. Das weiß man. Und man erkennt sie auf den ersten Blick. Außer man ist ein Banause wie du.“ „Der junge Mann, den du als Schriftsteller erkannt haben willst, sitzt vor einem leeren Blatt Papier. Der hat, seit wir hier sind, nicht das kleinste Wörtchen hingekritzelt.“ Laurenz hielt seinen Blick auf sein Notiz­ heft gesenkt. An Schreiben war nicht zu den­ ken. Er hörte zu. Ob er wollte oder nicht. Han­ ne und Heiner. „Hinkritzeln ... Hinkritzeln. Der junge Mann schreibt. Schriftsteller schreiben. Die kritzeln nicht.“ „Aber schreiben tut er ja auch nicht.“ „Er fängt ja vielleicht erst an zu dichten. Gib’ ihm doch ein wenig Zeit. Immer bist du so ungeduldig. Entspann’ dich doch mal.“ „Ich bin entspannt!“ „Bist du nicht. Und lass’ endlich den jun­ gen Mann in Ruhe. Er kommt ja nicht zum Schreiben, wenn du ihn so vollschwatzt.“ „Ich schwatze ihn nicht voll. Du hast doch ...“ „Da kannst du einmal in deinem Leben zu­ sehen, wie Literatur entsteht, wie einer dich­ tet, und du? Was machst du? Du schwatzt rum. Machst alles kaputt.“ „Wenn hier wer rumschwatzt, dann bist doch du es.“ Hanne neigte sich zu Laurenz. „Störe ich Sie?“ „Wie bitte? Nein, nein ...“ Wieder dieses geheuchelte Auftauchen aus tiefer Gedankenversunkenheit. Laurenz verfluchte sich für seine Feigheit, die Wahrheit zu sagen. Heiner schien seine Gedanken zu erraten. „Der junge Mann ist doch nur höflich.“ Hanne sah Laurenz prüfend und ein we­ nig enttäuscht an. „Sind Sie nur höflich?“ Was hätte Charles Bukowski geantwortet? Oder Hunter S. Thompson? Oder Handke? Der konnte vom Leder ziehen ... Man sah ihn aber auch nie in Kaffeehäusern. Die alle hätten die beiden zum Teufel gejagt. Und er? Er stam­ melte. „Sie stören mich nicht. Nein, keines­ wegs.“ Und er schob, weshalb er das tat, war ihm ein Rätsel, ein Geständnis nach. „Mir fällt gerade ohnehin nichts ein.“


“We wanted to ask whether the place next to you is still vacant?” The two gave Laurenz an innocent smile. Laurenz asked himself where they got the idea from that he was responsible for the table arrangements. He shrugged his shoulders and searchingly to a look around the coffee house. With a wide gesture he motioned to the countless free tables at the other end of the café, hoping to make the couple aware of them. “Sure … sure … they are all free. Take a seat … please … wherever …” He turned towards his notebook again. He would have loved to write “Please do not disturb” on the paper. In huge letters. Not to be ignored. “Thank you. Thank you very much.” They sat down at the table next to him. Now it wouldn’t take long and they would ask him what it was he was writing. They always ask this. Nothing! I’m writing nothing. Can you see just a single letter on this page? I’m writing nothing! Even if I just had a thought that would have been worth writing down then you just dispelled it! You just ruined the particularly delicate starting phase of a literary career. But wasn’t it his own fault? That’s what you get when you hope that the coffee house will help to inspire you. Laurenz Kappl blankly stared at the paper. In front of him lay the white desert of his unimaginativeness, in which he would forever get lost. Where nothing but a painful death would await him. Because he was lacking on ideas just like a wanderer through the desert was lacking on water. He dismissed the idea to write an essay about the difficulty of finding tranquility. He wasn’t relaxed enough. He remembered what he had read in a book by Thomas Mann. The poet shouldn’t invent anything but rather create from something. The love of the ordinary, human, mundane is what defines the poet. Ordinary? Human? Mundane? To him that all just sounded terribly boring. And what were the things he could create? Discouraged, he sank into himself and moved the fountain pen back and forth. “What is it you are writing?” His female neighbor curiously took a look at him. She was around the age of fifty, stocky, with a practical short haircut and an open face. “Nothing. I mean … I’m writing nothing.” He looked at the woman for just a second, short enough to not invite her into a conversation. When he moved his attention back to his notebook he noticed the feet of the man from the corner of his eye. To Laurenz’ surprise he was not wearing sandals with cream-colored socks. That’s what he

would have expected from him. The man was wearing modern running shoes, though. They looked new. Considering the wearer was overweight, that must have been on purpose. Can one be a runner without ever having run a meter? The thought crossed his mind just as the man surprised him once more. When he hurried to come to his aid. “Hanne, can’t you see that the man isn’t writing anything. You must excuse my wife, please, she’s always very intrusive.” “Intrusive? What are you talking about? I’m interested in literature!” She turned to Laurenz, pointing at her husband. “Not like him …” “That’s an insinuation.” “Then when was the last time you picked up a book?” “How are you trying to portray me now?” “Well then, what was this just now? There is a writer sitting next to you and you don’t even notice. That’s just so typical again.” “How do you know that this young man here is a writer?” “I have an eye for things like that.” “You have an eye for this …” His voice was oozing with irony. “Yes, I do.” “Oh, come on, Hanne, don’t be ridiculous. It’s not like they have that written on their forehead.” “In Vienna the writers sit in the coffee houses. The city is famous for that. Everybody knows. And one notices them at first sight, unless being a philistine like yourself.” “The young man that you perceive to be a writer is sitting in front of a blank piece of paper. In the whole time that we have been here he hasn’t jotted down a single word.” Laurenz kept his eyes lowered, looking at his notebook. Writing was out of the question right now. He was listening to them. Whether he wanted to or not. Hanne and Heiner. “Jotted … jotted. The young man is writing. Writers write, they don’t jot things down.” “But he hasn’t written anything, either.” “He might just be starting writing poetry. Give him some time. You are always so impatient. Just relax for once.” “I am relaxed!” “You are not. Now leave the young man alone. He won’t get the chance to write anything if you keep on firing questions.” “I’m not firing questions at him. You were the one …” “You get the one chance in your life to watch literature being created, poetry being written, and what do you do? You blabber around. Destroy everything.” “If someone is blabbering here, then the person is you.” Hanne leaned over to Laurenz. “Am I disturbing you?” “What? No, you’re not …” Again this feigned surfacing out of deep thoughts. Laurenz cursed himself for his fear

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Der 1958 in Wien Geborene war zunächst Jurist und Banker, ehe er Schriftsteller und Filmer wurde. Born in 1958, the Viennese born was first a solicitor and banker before becoming a writer and director.

of saying the truth. Heiner seemed to be able to read his thoughts. “The young man is just being polite.” Hanne gave Laurenz a questioning and a bit disappointed look. “Are you just being polite?” How would Charles Bukowski respond? Or Hunter S. Thompson? Or Handke? He could have pulled out all the stops … but one never saw him in coffee houses, either. All of them would have told the couple to go to hell. And him? He was stuttering. “You aren’t disturbing me. No, not in the least.” And for no reason at all he even added a confession right after. “Anyway, I can’t think of anything right now.” Hanne gave Heiner a reproachful look. “You see? Now he can’t think of anything anymore. Great job.” “Me? Who’s the one that keeps talking to the young man? Is it me?” Hanne ignored Heiner’s question with a smile. She turned to Laurenz. “What’s your name? You must be famous here in Vienna, I guess?” Hanne gave Laurenz a look which made it obvious she was excited and determined to meet a true writer. Her question put Laurenz in distress. He had always been discontent with his name. Laurenz itself wasn’t so bad. But Kappl? Kappl isn’t a name for a true poet. The new novel by Laurenz Kappl? Maybe Kap. Laurenz Kap. Like the Cape of Good Hope. That would be something, evoking the vastness of the ocean and crashing waves. Laurenz Kap, the new star on the literature sky, encouraging hope … a lot of hope … But how would that sound in English? He always wanted to be translated into English one day. Laurenz Kap. Cape would be better. Cap makes it sound like handicap. Not good. May I introduce myself, Lawrence Cape … There’s a bit of D. H. Lawrence in it as well. Sometimes he comforts himself by imagining that Erwin Wurm might have had the same problem, which didn’t keep him from making an international career. And Kappl isn’t as bad as Wurm. And Laurenz is much


Hanne sah Heiner vorwurfsvoll an. „Siehst du? Jetzt fällt ihm nichts ein. Hast du gut gemacht.“ „Ich? Wer redet denn die ganze Zeit auf den armen Jungen ein? Ich etwa?“ Hanne überging Heiners Frage mit einem nachsichtigen Lächeln. Drehte sich zu Laurenz. „Wie heißen Sie? Hier in Wien sind Sie sicher bekannt, oder?“ Hanne strahlte Laurenz erwartungsvoll an, wild entschlossen einem Literaten zu begegnen. Ihre Frage brachte Laurenz Kappl in Bedrängnis. Er hatte immer mit seinem Namen gehadert. Laurenz war ja so weit in Ordnung. Aber Kappl? Kappl ist doch kein Name für einen Dichter. Der neue Roman von Laurenz Kappl? Vielleicht Kap. Laurenz Kap. Wie Kap der Guten Hoffnung. Das hätte was, da schwingen ozeanische Weite, tosende Brandung, kochendes Meer mit. Laurenz Kap, der neue Stern am Literaturhimmel, der zu guten Hoffnungen Anlass gibt ... Und nicht zu knapp ... Nur wie klingt das auf Englisch? Er wollte ja einmal ins Englische übersetzt werden. Laurenz Kap. Cape wäre besser. Bei Cap schwingt Handicap mit. Nicht gut. May I introduce myself, Lawrence Cape ... Da schwingt etwas von D. H. Lawrence mit. Er tröstete sich gelegentlich damit, dass Erwin Wurm vielleicht das gleiche Problem gehabt haben könnte, was diesen nicht daran gehindert hatte, eine Weltkarriere zu machen. Und Kappl ist nicht so schlimm wie Wurm. Und Laurenz allemal besser als Erwin. Erwin

better than Erwin, for sure. Erwin Kappl? What a horrible idea. “Hey, not so shy. Don’t be so modest.” “Kap … Käp …” He paused for a second, then nonetheless offering “Kap…pl”. “Laurenz Kappl.” “Laurenz Kap-pel.” “Kappl. Without the ‘e’.” “‘Pl’ like in plan?” “Exactly.” The plan which he didn’t have. Or like the clumsy oaf that he felt he was. But that would be something that the guests from Germany wouldn’t understand. “A proper writer’s name.” “I don’t know … you think so? “Why yes, of course. The Nobel Peace Prize goes to Laurenz Kappl. That sounds good.” “That’s very kind of you, but I’m still just at the beginning.” “And you are standing in his way, Hanne. That way he will never get that prize.” “Oh Heiner, how often do you get to meet a writer.” She knew that her husband was

Kappl? Eine grauenhafte Vorstellung. „Na, nicht so schüchtern. Keine falsche Bescheidenheit.“ „Kap... Käp...“ Er hielt kurz inne, um dann doch „Kap...pl“ anzubieten. „Laurenz Kappl.“ „Laurenz Kap-pel.“ „Kappl. Ohne ‚e‘.“ „‚Pl‘ wie in Plan?“ „Ja.“ Plan, den er nicht hatte. Oder wie in Pleam­ pel. Als der er sich fühlte. Aber das würden die Gäste aus Deutschland nicht verstehen. „Ein richtiger Schriftstellername.“ „Na ja, ich weiß nicht ... Finden Sie?“ „Aber ja doch. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Laurenz Kappl. Hört sich doch gut an.“ „Sie sind sehr freundlich, aber ich stehe erst am Anfang.“ „Und du stehst ihm im Weg, Hanne. So kriegt er den ollen Preis nie.“ „Ach Heiner, wie oft lernt man denn schon einen Schriftsteller kennen.“ Sie wusste, dass ihr Mann recht hatte, und sah Laurenz aufmunternd an. „Na, dann legen Sie mal los. Wir haben Sie schon viel zu lange von der Arbeit abgehalten. Aber vorher ...“ Sie kramte in ihrer Tasche und holte ein Buch hervor. „Würden Sie unseren Reiseführer signieren? Ist zwar nicht von Ihnen, aber ich werde mir eines Ihrer Bücher besorgen.“ „Lass’ ihn doch erst mal eines schreiben.“ Heiner schüttelte den Kopf. Laurenz fühlte sich von Heiner mehr verstanden als durchschaut.

right and looked at Laurenz encouragingly. “Then better get started with it. We’ve been holding you back from working for too long now already. But first …” She grabbed a book out of her handbag. “Would you be so kind and sign our guidebook? It isn’t one of your books but I will get myself one soon.” “How about you let him write one first.” Heiner was shaking his head. Laurenz felt more understood than anything by Heiner. “Of course, but when he becomes famous later then we were there from the beginning.” She opened up the book and held it up in front of him. It was a guide book. “Manual for Vienna” by Monika Czernin. Laurenz took his fountain pen and wrote “The coffee house is a place for people who want to be alone but need company for that. Alfred Polgar in ‘Theory on the Café Central’. A short user manual how to handle writers. In Vienna and anywhere else.”

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„Ja, aber wenn er später mal berühmt ist, dann waren wir von Anfang an dabei.“ Sie schlug das Buch auf und hielt es ihm hin. Es war ein Reiseführer. „Gebrauchsanweisung für Wien“ von Monika Czernin. Laurenz nahm seine Füllfeder und schrieb: „Das Kaffeehaus ist ein Ort für Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen. Alfred Polgar in ‚Theorie des Café Central‘. Eine kleine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Dichtern. In Wien und anderswo.“ „Für?“ „Hanne. Hanne und Heiner Möller.“ „Für Hanne und Heiner, zur Erinnerung an den Kaffeehausbesuch in Wien.“ Er setzte das Datum hinzu und zeichnete mit „Laurenz Kappl, in dankbarer Erinnerung an den Tag, an dem er zum ersten Mal in seinem Leben als Schriftsteller erkannt worden ist.“ Dann setzte er sich hin und begann zu schreiben. Zunächst, weil er Hanne und Heiner nicht enttäuschen wollte. Doch bald selbstvergessen, der Welt abhanden gekommen. „Er schreibt“, flüsterte Hanne, mit dem Kopf auf Laurenz deutend. Eine schwärmerische Seligkeit lag in ihrer Stimme. „Ein Dichter beim Dichten. Das ist Wien. Wo sonst bekommt man so etwas noch zu sehen?“ Als Laurenz wieder aufblickte, war er der letzte Gast. Auch Hanne und Heiner waren längst gegangen. Er hatte es nicht bemerkt. Laurenz schlug sein Notizheft zu. Was er darin zu Papier gebracht hatte, sollte seine erste Veröffentlichung werden.

“Who is it for?” “Hanne. Hanne and Heiner Möller.” “For Hanne and Heiner, in memory of their visit of a coffee house in Vienna.” He added the date to it and signed with “Laurenz Kappl, in thankful memory of the day that he was perceived as a writer for the first time.” Then he sat down and began to write. At first he did so because he didn’t want to disappoint Hanne and Heiner. But soon he had lost himself, oblivious to the world. “He’s writing,” whispered Hanne, pointing at Laurenz with her head. An enthusiastic bliss lay in her voice. “A writer while writing. That’s Vienna. Where else would one still be able to see something like this?” The next time Laurenz looked up he was the last guest in the café. Even Hanne and Heiner had long left already. He hadn’t noticed. Laurenz closed his notebook. What he had written down in it should become his first publication.


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Auch der tschechische Benimmpapst Ladislav Špaček (Bild) schätzt Mode von Knize. Das Traditionshaus betreibt eine Filiale in Prag. Even the Czech etiquette expert Ladislav Špaček (picture) appreciates Knize’s fashion. The gentlemen’s outfitter with a long-standing tradition has a branch in Prague.

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FASHION

MODE NACH MASS TAILOR-MADE Maßschneider der Könige und Hollywood-Stars: Seit 1858 kleidet Knize Männer von Welt formvollendet. Das wusste auch Marlene Dietrich zu schätzen. The tailor of kings and Hollywood stars: since 1858 Knize has perfectly dressed worldly men. A fact also appreciated by Marlene Dietrich. TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN PHOTOS: KNIZE

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Adel verpflichtet. Und niemand wüsste das besser als Rudolf Niedersüß, der seit 1976 die Geschicke von Knize leitet. Das traditionelle Herrenmodenhaus am Wiener Graben kleidete mehrere Könige, Kaiser und eine Vielzahl an Fürsten und Erbprinzen ein. 1858 gegründet, blickt es auf eine ebenso wechsel- wie glanzvolle Geschichte zurück. Dem von Adolf Loos gestalteten Stammsitz in Wien folgten Filialen in Prag, Paris, New York, Bad Gastein und Karlsbad, von denen das Geschäft in der tschechischen Hauptstadt noch heute besteht. In den 1920er Jahren legte Knize den Grundstein für seine Legende: Ernst Deutsch-Dryden stieg als Modedesigner und Werbeberater in das Unternehmen ein und begründete – eine weltweite Premiere – das Designer-Konzept in der Herrenmode. Eine Revolution, der mit der international ersten Herrenpflegeserie „Knize Ten“ samt Parfüm eine weitere folgte. „Ten“ steht dabei für die höchste Punktevergabe beim Polospiel. Deutsch-Dryden entwarf für Knize auch ein Logo in Form eines Polospielers, das Ralph Lauren übernahm, der es bekanntlich bis heute führt. Der Duft „Knize Ten“ überdauerte die Jahrzehnte und erfreut mit seiner Ledernote ungebrochen Herren auf der ganzen Welt. Neben gekrönten Häuptern und Wirtschaftskapitänen war Knize aber immer schon auch bei Künstlern sehr beliebt. Allen voran bei Marlene Dietrich, die sich zahlreiche Bühnenkostüme und ihre berühmten Fräcke in Wien maßschneidern ließ, und bei Filmregisseur Billy Wilder. Er besuchte Knize bei seinem allerletzten Wien-Besuch in den 1990er Jahren. „Es war herrlich“, erinnert sich Rudolf Niedersüß, „er hat vor Freude gestrahlt, ist sehr lange geblieben und hat eingekauft.“ Wilder liebte, wie alle anderen Kunden auch, die Tradition à la Knize. „Das bedeutet, dass wir unserer Linie, unserem Stil, unserer Verarbeitung und Qualität treu bleiben. Man sieht schon von Weitem, wenn jemand einen Anzug von Knize trägt“, erklärt der stolze Besitzer, der 1956 ein Praktikum bei Knize absolvierte, sich 1963 mit dem ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten C. M. Frank selbstständig machte und 1976 seinen ehemaligen Arbeitgeber Knize dazukaufte. Momentan sind im 600 Quadratmeter großen Geschäft am Graben 35 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Knize bekommt man Maßanzüge, die in 70 Arbeitsstunden von Hand gefertigt werden und als Zweiteiler rund 7.000 Euro bzw. mit Weste etwa Seit 1976 leitet Rudolf Niedersüß das Traditions8.500 Euro kosten, Bekleidung aus der Knize-Kollektion und Konfektionsware namunternehmen. hafter Hersteller wie Brioni. „Das Besondere unserer Anzüge ist, dass wir natürliche Since 1976 Rudolf Niedersüß has been in charge of Schultern ohne Wattierung machen und weich verarbeiten, wodurch sie angenehm zu the traditional company. tragen sind und sich dem Körper gut anpassen“, erklärt Rudolf Niedersüß. Auch auf die Konturierung der Figur wird Wert Noblesse oblige. And nobody knows that better than Rudolf Niedersüß, gelegt. Und natürlich auf erlesene Stoffe, die aus Italien, Engwho has been in charge of Knize since 1976. The traditional men’s fashion land, Schottland oder der Schweiz kommen. Auch wenn Knihouse on the Graben in Vienna dressed many kings, emperors and a multize sich den Moden stets ein wenig annähert, bleibt man der tude of dukes and heirs to the throne. Founded in 1858, it looks back on an Tradition immer sichtbar verbunden. „Gut angezogen ist ein eventful as well as glamorous past. The headquarter in Vienna was created Mann dann, wenn er, wie schon Adolf Loos gesagt hat, nicht by Adolf Loos and was followed by further stores in Prague, Paris, New York, auffällt“, umschreibt der elegante Chef das Credo von Knize. Bad Gastein and Carlsbad, of which the store in the Czech Republic still Was würde er demnach persönlich niemals anziehen? „Ich remains today. In the 1920s Knize laid the foundation for its success: Ernst Deutsch-Dryden joined as fashion designer and advertising consultant and established the designer concept in men’s fashion – a worldwide premiere at the time. A revolution that was followed by the first international men’s beauty care series “Knize Ten” including a perfume. “Ten” refers to the highest points given in Polo. Deutsch-Dryden designed a logo in the shape of a polo player for Knize, which Ralph Lauren took over and still uses to this day. The fragrance “Knize Ten” lasted throughout the decades and still delights men around the world today with its leathery note. Alongside crowned heads and captains of industry, Knize has always been popular among artists. First and foremost with Marlene Dietrich, who had numerous stage outfits and her famous tailcoats tailored in Vienna, and with the film director Billy Wilder. He visited Knize during his very last visit to Vienna in the 1990’s. “It was wonderful,” Rudolf Niedersüß recalls. “He was beaming with joy and stayed for a long time and bought some things. Wilder, like all customers, loved the ‘tradition à la Knize’. This means that we stay true to our identity, our style, our production and quality. You can tell from a distance if someone is wearing a Knize suit,” the proud owner Zum perfekten Auftreten eines Mannes von Welt gehört explains. He completed an internship at Knize in 1956, went into business natürlich auch der klassische Schuh. with the former purveyor to the court C. M. Frank and then bought up his forA classic pair of shoes completes an mer employer Knize in 1976. At the moment there are 35 employees working immaculate men’s outfit. at the 600-m2 store on the Graben. At Knize you can purchase a tailored

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habe lange Zeit Jeans abgelehnt und trage sie auch heute noch nicht auf der Straße. Wir haben sie auch sehr lange nicht im Geschäft angeboten, heute aber führen wir Jeans von Brioni. Zur Gartenarbeit ziehe auch ich sie mittlerweile an, denn dafür sind sie ideal, weil man nicht aufpassen muss, schmutzig zu werden.“ Das klingt ein wenig konservativer, als der sympathische Geschäftsmann von jugendlichen 80 Jahren in Wirklichkeit ist. Denn man muss bedenken, dass Knize mit seiner einstigen Entscheidung, für Marlene Dietrich Herrenkleider zu kreieren, alles andere als distinguiert war. Vielmehr war dies ein echter Skandal. Und so hätte Rudolf Niedersüß auch kein Problem damit, heute zum Beispiel für Madonna oder Lady Gaga zu arbeiten. Vorausgesetzt, diese verlangten nicht allzu viel Mitspracherecht, denn ein solches hatte auch die Dietrich nicht. „Es kam einmal ein Kunde zu mir und meinte, er wolle einen modischen Anzug, von dem er bestimmte Vorstellungen hatte. Ich antwortete ihm: ‚Es tut mir leid, aber wir machen nur Knize-Anzüge.‘ “ Und das mit weltweitem Erfolg. Seit 1858.

Hollywood-Diva Marlene Dietrich war Stammkundin bei Knize. Hollywood diva Marlene Dietrich was a patron at Knize.

Von Kopf bis Fuß: Knize kleidet Männer komplett ein. From head to toe: Knize offers men a complete wardrobe.

suit made by hand in 70 hours of work and which costs around 7,000 euros as a three-piece or around 8,500 euros with a vest, as well as clothing from the Knize collection and ready-to-wear designs by notable designers such as Brioni. “The special thing about our suits is that we make natural shoulders without padding, which makes them comfortable to wear,” Rudolf Niedersüß explains. Contouring of the figure is also taken into account. Naturally, only exquisite fabrics from Italy, England, Scotland and Switzerland are used for the designs. Though Knize always takes modern fashion into account, it visibly stays true to its tradition. “A man is dressed well if, like Adolf Loos used to say, he doesn’t stick out,” the elegant manager describes Knize’s credo. What would he himself never wear? “I used to refuse jeans and still don’t wear them on the street. For the longest time we also didn’t offer them in the store. Today we offer jeans by Brioni. When I work in the garden I will wear them, too, because they are ideal for that, since you don’t have to take care not to get dirty.” This sounds more conservative than the likeable, youthful, 80-year-old businessman really is. One must consider that Knize’s decision to create men’s clothing for Marlene Dietrich was anything but distinguished. Rather, it was an absolute scandal. So Rudolf Niedersüß would have no problem working with Madonna or Lady Gaga for example. Provided that they don’t want to have too much say in the design, because Dietrich didn’t either. “A customer came to me once and requested a fashionable suit for which he had some ideas. I told him sorry, but we only make Knize suits.” With global success. Since 1858.

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Amed (l.): Anzug, Stoff F.LLI Cerruti „Prestige Super 130’s“, handtailored, € 398,–, Hemd Vollzwirn, € 99,–, handgemachte Krawatte aus reiner Seide, € 59,–, Stecktuch, handrolliert, reine Seide, € 25,–.

Amed (l.): Suit, fabric F.LLI Cerruti “Prestige Super 130’s”, handtailored, € 398, Shirt two-ply, € 99, handmade tie, pure silk, € 59, pocket square, hand-rolled, pure silk, € 25.

Khalifa (r.): Anzug, Stoff Reda 110’s, handtailored, € 349,–, Hemd Vollzwirn, € 99,–, handgemachte Krawatte aus reiner Seide, € 69,–, Stecktuch, handrolliert, reine Seide, € 25,–. Alles bei STURM Herrenausstatter am Parkring, Parkring 2, 1010 Wien

Khalifa (r.): Suit, fabric Reda IIO’s, handtailored, € 349, shirt two-ply, € 99, handmade tie, pure silk, € 69, pocket square, handrolled, pure silk, € 25. Everything found at STURM men’s supplier at the Parkring, Parkring 2, 1010 Vienna

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MODE MELANGE FASHION MELANGE

Qualität mit Stil: Der perfekte Gentleman kennt keine modischen Nachlässigkeiten und trägt auch im Kaffeehaus Anzug. Quality with style: the perfect gentleman never neglects style and even wears a suit in a coffee house. TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN PHOTOS: STEFAN JOHAM

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„Wenn ein Anzug auffällt, ist man schlecht angezogen“, behauptet Giorgio Armani. Und der Meister italienischer Eleganz muss es schließlich wissen. Denn auch wenn junge Modemacher den Anzug oft in eine farbenfrohe, wild gemusterte Spielwiese transformieren, bleibt er doch nur in seiner traditionellen Form allgemeingültig. Selbstverständlich ist auch seine Silhouette der Mode unterworfen und changiert zwischen breitschultrig à la „Miami Vice“ und jenen extrem schmalen Modellen, wie sie Hedi Slimane für Dior Homme kreierte. Aber im Grunde bleibt der Anzug immer als solcher erkennbar und ist, was den Tragemodus betrifft, ein paar Codes unterworfen. Als da wären: Dunkelblaue und graue Anzüge sind vielseitiger als schwarze. Die Passform der Schulter beachten und sichergehen, dass die Ärmellänge des Sakkos bis ungefähr zur Daumenwurzel reicht. Die Manschetten sollten dann noch ein wenig aus dem Sakkoärmel herausschauen. Die ideale Hosenlänge endet bei der Ferse, ohne Falten zu werfen. Kniestrümpfe statt Socken: Ein nacktes Männerbein will niemand sehen! Einstecktuch und Krawatte sollten nicht aus demselben Stoff sein, aber farblich miteinander harmonieren. Bitte keine quietschbunten Krawatten oder gar mit Comicmotiven versehene. Beim Einreiher immer nur einen Knopf des Sakkos schließen (den obersten oder mittleren). Und schon zählt man zur Liga der „neuen“ Gentlemen.

DIE FÜNF WICHTIGSTEN ANZUG-REGELN Schulter-Passform, Hosenlänge (Ferse) und Länge der Ärmel (Daumenwurzel) beachten. Immer Kniestrümpfe tragen. Keine auffälligen Krawatten – das Stecktuch nicht aus demselben Stoff. Bei Einreihern stets nur einen Knopf schließen. Blau und Grau statt Schwarz.

THE FIVE MOST IMPORTANT SUIT RULES Be aware of shoulder-fit form, length of the pants (heel) and length of the sleeves (base of the thumb). Always wear dress socks. Do not wear noticeable ties – the pocket square shouldn’t be made of the same material. With single-breasted suits only close one button. Blue and grey instead of black.

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“If a suit stands out then one is not dressed well,” claims Giorgio Armani, and the master of Italian elegance is one who should know. Because even the colorful designs by young fashion artists only remain universally valid when they are true to the traditional form. Naturally the silhouette is also subject to current trends and changes between broad-shouldered à la “Miami Vice” and the extreme slim versions such as those created by Hedi Slimane for Dior Homme. But fundamentally a suit always remains identifiable as such and therefore is subject to a few guidelines when it comes to wearing one. These include: Dark blue and gray suits are more versatile than black ones. Note the fit of the shoulders and make sure that the arm length of the jacket goes until approximately the base of the thumb. The cuffs should be a bit outside of the reach of the sleeve, making them nicely visible. The ideal length of the pants ends at the heel, without leaving wrinkles. Dress socks instead of normal socks: nobody wants to see a man’s naked leg! The pocket square and tie should not be made of the same material, but should harmonize with each other when it comes to color. Avoid multicolored ties or – even worse – those with comic strip characters on them. Only close one button with a single-breasted suit (the first or middle button). Now you’ve become a member of the league of “new” gentlemen.


Amed (l.): Anzug, Stoff Vitale Barberis, hand-tailored, € 398,–, Hemd Vollzwirn € 99,–, handgemachte Krawatte aus reiner Seide, € 49,–, Stecktuch, handrolliert, reine Seide, € 25,–, Hosenträger, made in Austria, mit Rollzug, € 29,–.

Photos: stefan joham models: Khalifa / Dandy Dudes & Amed Photo ASSISTANCE: Angelo Kreuzberger PRODUCTION & SUITS: STURM Herrenausstatter am Parkring location: café central / Palais Ferstel

Khalifa (r.): Anzug, Stoff Loro Piana, superfine wool, hand-tailored, € 398,–, Hemd Vollzwirn € 99,–, handgemachte Krawatte aus reiner Seide, € 59,–, Stecktuch, handrolliert, reine Seide, € 25,–. Alles bei STURM Herrenausstatter am Parkring, Parkring 2, 1010 Wien Amed (l.): Suit, fabric Vitale Barberis, hand-tailored, € 398, Shirt two-ply € 99, handmade tie, pure silk, € 49, pocket square, hand-rolled, pure silk, € 25, suspenders, made in Austria, € 29. Khalifa (r.): Suit, fabric Loro Piana, superfine wool, hand-tailored, € 398, Shirt two-ply € 99, handmade tie, pure silk, € 59, pocket square, hand-rolled, pure silk, € 25, Everything found at STURM men’s supplier at the Parkring, Parkring 2, 1010 Vienna

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GARB0 – THE COLORS OF AUTUMN GARBO Juwelen am Neuen Markt bietet hochwertige Diamantringe in besonderen Schliffen an. Der Diamant, glitzernd wie frisch gefallener Schnee im Sonnenschein, ist wohl für viele Menschen zu Recht faszinierend. Doch noch bevor der Schnee fällt, zeigt uns die Natur ihre schönsten Farben. Purpurrot und Goldgelb, Grüntöne sonder Zahl, einen tiefblauen Himmel; Farben, die uns ihre ganze Pracht noch einmal offenbaren. In der Welt der edlen Steine können wir diese Farben wiederfinden. Herrliche purpurne und rote Granate, gelbe und orange Saphire, grüne Tsavorite, das intensive Blau qualitativ hochwertiger Aquamarine, vieles mehr gilt es noch zu entdecken. GARBO Juwelen bietet Ihnen neben exklusiven Schmuckstücken auch eine große Anzahl loser farbenprächtiger Steine, aus denen Ihr ganz persönliches Schmuckstück entstehen kann, das außer Ihnen niemand sein Eigen nennen kann.

GARBO Juwelen on Neuer Markt offers high-quality diamond rings in special cuts. The diamond, glittering like freshly fallen snow in the sunshine, is rightly fascinating for many people. But before the snow falls, nature shows us its most beautiful colors. Crimson and golden yellow, greens of all facets and a deep blue sky; colors that once more show themselves in all their splendor. We can find these colors again in the world of precious gemstones. Wonderful purple and red garnets, yellow and orange sapphires, green tsavorites, the intense blue quality of high-grade aquamarines and many more can be discovered. Besides exclusive jewelry, GARBO Juwelen also offers a large number of loose colorful stones from which we can make your very own personal unique piece of jewelry that nobody else besides you can own.

Garbo Juwelen, Neuer Markt 8a, 1010 Vienna, tel.: +43 (0)1 518 11 18, juwelen@garbo.cc, www.garbo.cc, Tue – Sat 11 a.m. – 6 p.m.

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COMMA Ausdrucksstarke Looks, die dem winterlichen Grau modisch Paroli bieten, und Farben wie Merlot, Graphite oder Pearl, die subtile Eleganz und urbane Coolness verströmen: comma startet mit einer vielfältigen Kollektion in den Winter 2016. Farbliche Kontraste sorgen ebenso für reizvolle Gegensätze wie unterschiedliche Materialien, die, harmonisch oder dynamisch gemixt, einen aufregenden Style garantieren. Grundsätzlich verschwimmen die Grenzen zwischen Tagesund Abendmode heuer zusehends. Was im Büro getragen wird, ist, mit wenigen Accessoires chic kombiniert, auch perfekt für die Cocktailparty. Als Basis dienen schwarze Bundfaltenhosen und schmale Röcke sowie – ein großes Thema – Blusen mit Schleifen oder Volants. Mode ohne Punkt – aber ganz sicher mit comma.

Expressive looks, which fashionably stand up to the winter greys, and colors such as merlot, graphite or pearl, which exude subtle elegance and urban coolness: with a diverse collection comma is going into the winter 2016. Colorful contrasts make for appealing opposites and different materials guarantee exciting styles depending on whether they are mixed harmonically or dynamically. Basically the boarders between day and night wear have been fading this year. What is being worn in the office is, combined with just a few chic accessories, also perfect for the cocktail party. The foundation is set with black pleated pants or slender skirts as well as – a big topic – blouses with ribbons or flounces. Fashion without a point – but definitely with a comma.

comma Store, Mariahilfer Straße 56, 1070 Vienna, tel.: +43 (0)1 522 10 89-190, fil2182@comma-fashion.com, www.comma-store.at, Mon – Wed 10 a.m. – 7 p.m., Thu – Fri 10 a.m.– 8 p.m., Sat 9.30 a.m. – 6 p.m.

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UHREN & JUWELEN WATCHES & JEWELRY Luxus auf Wienerisch, inspiriert von der unverwechselbaren Atmosphäre des Wiener Kaffeehauses.

Olga Rubio Dalmau

Vienna luxury, inspired by the distinctive atmosphere of Viennese coffee houses.

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Ohrschmuck, Morganit, Turmalin, Brillanten, € 4.950,–, Ring, rosa Turmalin und Rhodolit, € 3.350,–, Ohrschmuck, Süßwasserperle, Rubellit, Saphir, Morganit, € 6.250,–, alles in 18 Kt. Weißgold, handgefertigt von Neuwirth, Hütteldorfer Straße 68, 1150 Wien. Princess-Ring (Mitte) in Weiß- u. Roségold, Morganit u. Brillanten, € 8.990,–, aus dem Atelier Heldwein, Graben 13, 1010 Wien. Uhr „East West Mini“, € 3.850,–, von Tiffany & Co, Kohlmarkt 8 –10, 1010 Wien.


FEINE JUWELEN

BEIM TÊTE-À-TÊTE

FINE JEWELRY AT THE TÊTE-À-TÊTE Wenn sich Gold, Diamanten und Südseeperlen mit edlen Uhren ein Stelldichein geben, dann macht das Lust auf mehr ... When gold, diamond & South Sea pearls date noble watches, they stir the desire for more ... TEXT: INES B. KASPAREK PHOTOS: OLGA RUBIO DALMAU

Eine Frage des guten Geschmacks: Armbanduhr Manero mit Kalendarium von Carl F. Bucherer, € 23.100,–. Ohrschmuck „Lacrima“ in Roségold mit Brillanten, € 3.500,–. Anhänger, € 2.600,–. Ring in Roségold mit Rauchquarz, € 5.500,–. Ring mit Brillant-Pavé, € 8.990,–. Manschettenknöpfe, € 3.700,–. Bucherer, Kärntner Str. 2, 1010 Wien

A question of good taste: Wrist watch Manero with calendar by Carl F. Bucherer, € 23,100. Earrings “Lacrima” in rose gold with brilliants, € 3,500. Pendant, € 2,600. Ring, rose gold with smoky quartz, € 5,500. Ring with brilliant-pavé, € 8,990. Cufflinks, € 3,700. Bucherer, Kärntner Straße 2, 1010 Vienna

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Augarten Porzellan, Form Mozart, Dekor Platinrand. www.augarten.com Augarten porcelain, shape Mozart, pattern platinum edge.

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Augarten Porzellan, Form Ena, Dekor Platinrand. www.augarten.com Augarten porcelain, shape Ena, pattern platinum edge.

Eine Hommage an die Epoche des Art déco, in der die Kaffeehauskultur eine besondere Blüte erlebte: Ring mit blaugrünem Turmalin im Tropfenschliff, 5 ct., umrahmt von 38 Brillanten, ges. 0,54 ct., € 10.220,–. Collier mit Beryll in feiner blaugrüner Farbe, Tropfenschliff 25 ct., umrahmt von Brillanten, ges. 3 ct., € 24.650,–. Brosche, Originalstück aus dem Art déco, mit Altschliffbrillanten (fancy yellow) 3 ct. und Diamanten im Baguetteschliff, P. a. A.

A homage to the era of Art Deco, during which the coffee house culture experienced a special boom. Ring with blue-green tourmaline, drop cut, 5 ct., framed by 38 brilliants, total 0.54 ct., € 10,220. Necklace with beryl in fine blue-green color, drop cut, 25 ct., framed by brilliants, total 3 ct., € 24,650. Brooch, original Art Deco, with old-cut diamonds (fancy yellow) 3 ct. and baguette-cut diamonds, price on request.

Garbo, Neuer Markt 8a, 1010 Wien

Garbo, Neuer Markt 8a, 1010 Vienna


Meeresfrüchte & Apfelstrudel ... Süßwasserperlarmband in Rotgold, aus dem Atelier Heldwein, € 8.500,–. Plateau-Ring in Roségold mit Perlmutt und Rauchquarz, aus dem Hause Vhernier, € 7.900,–. 170 cm lange Süßwasserperlschnur, ø 11–13 mm, € 5.400,–.

Seafood & apple strudel .... Freshwater pearl bracelet in red gold by Atelier Heldwein, € 8,500. Plateau ring in rose gold with nacre and smoky quartz by Vhernier, € 7,900. String of freshwater pearls, 170 cm, 11–13 mm, € 5,400.

Heldwein, Graben 13, 1010 Wien

Heldwein, Graben 13, 1010 Vienna

Augarten Porzellan, Form Ena, Dekor Selina und Form Shortcut by Thomas Feichtner. www.augarten.com Augarten porcelain, shape Ena, pattern Selina and shape Shortcut by Thomas Feichtner.


Augarten Porzellan, Form Shortcut by Thomas Feichtner. www.augarten.com Augarten porcelain, shape Shortcut by Thomas Feichtner.

Elegante Verführung: Diamant-Collier, Weißgold rhodiniert, 109 Brillanten, 12 ct., € 36.775,–. Diamantring, Weißgold rhodiniert, außen weiße Brillanten, 3,61 ct., innen braune Brillanten, 1,60 ct., € 16.450,–. Wempe Zeitmeister Quarz Chronometer, Gehäuse in Edelstahl, Satinband, elf Diamantindizes, € 1.540,–.

Elegant seduction: Diamond necklace, rhodium plated in white gold, 109 brilliants, 12 ct. € 36,775. Diamond ring, rhodium plated in white gold, white brilliants on the outside ,3.61 ct., brown brilliants on the inside, 1.60 ct. € 16,450. Wempe Timemaster Quartz Chronometer, high-grade steel casing, satin strap, II diamond indexes, € 1,540.

Wempe, Kärntner Straße 41, 1010 Wien

Wempe, Kärntner Straße 41, 1010 Vienna


Augarten Porzellan, Form Mozart, Dekor Platinrand. www.augarten.com Augarten porcelain, shape Mozart, pattern platinum edge.

Feines Juwelen-Potpourri! Ohrschmuck in Roségold mit Süßwasserperle, Zirkon und Brillanten, € 2.480,–. Süßwasserperlencollier mit Magnetschließe (Silber vergoldet), € 980,–. Beides von Neuwirth, Hütteldorfer Straße 68, 1150 Wien

Fine potpourri of jewels! Earrings in rose gold with freshwater pearl, zircon and brilliants, € 2,480. Freshwater pearl necklace with magnet clasp (silver gilded), € 980. Both from Neuwirth, Hütteldorfer Straße 68, 1150 Vienna

Ring in Roségold mit braunem Mondstein und Diamanten, € 4.690,–. Armband in Roségold mit Rutilquarz und Diamanten, € 3.850,–. Beides von Köck, Graben 22, 1010 Wien

Ring in rose gold with brown moonstone and diamonds, € 4,690. Bracelet in rose gold with rutile quartz and diamonds, € 3,850. Both from Köck, Graben 22, 1010 Vienna


Süße Trendsetter: Armbanduhr Searock Ladies von Roamer, Gehäuse und Band in Edelstahl, zweifarbig, Zirkonia am Zifferblatt, € 429,–. Uhr von Sixties, Gehäuse und trendiges Armband in Edelstahl, € 119,–. Armreifen von Julie Julsen, weiß € 45,–, rotvergoldet oder gelbvergoldet € 49,–. Bezugsquellen unter: www.timemode.com

Sweet trendsetters: Wristwatch Searock Ladies by Roamer, casing and wristband in high-grade steel, two-colored, zirconia on the clock face, € 429. Watch by Sixties, casing and trendy wristband in highgrade steel, € 119. Bracelet by Julie Julsen, white € 45, red gilded or yellow gilded € 49. Source: www.timemode.com

WIR DANKEN DER MANUFAKTUR AUGARTEN FÜR DAS EDLE PORZELLAN.

ALL THE PORCELAIN BY COURTESY OF AUGARTEN PORCELAIN MANUFACTORY VIENNA.


Augarten Porzellan, Form Melone von Josef Hoffmann, Dekor schwarz-weiß. www.augarten.com

Augarten porcelain, shape melon by Josef Hoffmann, pattern black & white.

Aus Liebe zum Genuss! Armbanduhr Tiffany CT60 in Edelstahl mit Diamanten, € 9.650,–.

For the love of pleasure! Wristwatch Tiffany CT90 in high-grade steel with diamonds, € 9,650.

Return to Tiffany – Halskette mit Love-Schloss in Sterlingsilber, € 740,–, Armband € 570,– Ring € 540,–.

Return to Tiffany – necklace with love-lock in sterling silver, € 740, bracelet € 570, ring € 540.

Tiffany & Co, Kohlmarkt 8 –10, 1010 Wien

Tiffany & Co, Kohlmarkt 8 –10, 1010 Vienna


Designstudie der Clifton, die 2013 lanciert wurde. Das historische Vorbild stammt aus den 1950ern.

Design study of the Clifton which was launched in 2013. The historical role model stems from the 1950s.

LEBEN IM LIVING IN THE MOMENT

Es sind die Augenblicke der Freude und der Liebe, die unser Leben bereichern. Baume & Mercier lässt sich von diesem Gedanken zu einzigartigen Zeitmessern inspirieren. It’s the moments of love and happiness which enrichen our lives. Baume & Mercier have been inspired by these thoughts in order to create one of a kind watches. TEXT: INES B. KASPAREK PHOTOS: BAUME & MERCIER, PETER LINDBERGH

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Die Brüder Louis-Victor und Célestin Baume stellten in ihrem 1830 eröffneten „comptoir horloger“ von Anfang an Qualität über Quantität.

From the beginning the brothers Louis-Victor and Célestin Baume put quality above quantity with their opening of “comptoir horloger” in 1830.


Stehen Silhouette und Proportionen einmal fest, geht man ins Detail – wie hier bei der minutiösen Gestaltung des Zifferblattes. Once silhouette and proportions are set, one begins to go into the details – just like here during the meticulous composition of the clock face.

MOMENT Das Schöne an den Glücksmomenten im Leben ist meist nicht der festliche Anlass oder das erreichte Ziel allein, sondern die Menschen, mit denen wir diese Augenblicke teilen und Feste feiern, an die wir uns ein Leben lang erinnern. Nichts könnte die Wertschätzung gegenüber geliebten Menschen besser zum Ausdruck bringen als Geschenke, die ein Leben lang Freude bereiten.

The nice thing about moments of happiness in our lives is not the celebration itself or reaching the desired goal, but the people with whom we are able to share these moments which we never forget for the rest of our lives. Nothing can express the appreciation towards people we love in a better way than a present which will bring joy for a lifetime.

Baume & Mercier ist nicht der erste Uhrenhersteller, der die Emotion des Schenkens mit seinen Produkten verknüpft – sie wird hier jedoch besonders stimmig umgesetzt. Zudem bewegen sich die Uhren des auf das Jahr 1830 zurückgehenden Hauses in einer Preisklasse, die perfekt in das Genre „Geschenk für den besonderen Anlass“ passt.

Baume & Mercier is not the first watch manufacturer who combines the emotions of giving with his own products – however, it consistently manages to implement it. On top of that the watches, dating back to the 1830 Maison, are in a price class which perfectly fits into the genre of “present for the special occasion”.

Seit die Familie Baume vor bald 200 Jahren im Schweizer Jura den Grundstein legte, hat sich nicht nur in der Uhrenindustrie viel getan. Es ist eine große Kunst, den Geist der Gründerväter zu erhalten, ohne dabei verstaubt zu wirken. Eine bewegte Geschichte mit zahlreichen Meilensteinen und Erfolgsmomenten ungewürdigt hinter sich

Ever since 200 years ago when the family Baume laid the foundation in the Jura, Switzerland, not only the watch industry has changed. It’s an art to be able to preserve the ghosts of the founding fathers without seeming old or dusty. However, just leaving behind a long-standing history with abundant milestones and

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Schenken mit Herz und Stil: Der glatte Gehäuseboden der Promesse eignet sich wunderbar für individuelle Gravuren.

Giving with the heart and style: the smooth casing floor of the Promesse is perfectly suited for an individual engraving.

success stories would be negligent. Baume & Mercier gladly recalls history – after all, the brothers Louis-Victor and Célestin Baume provided a pretty specific definition of their business philosophy with their motto “Only be content with perfection and only create watches of the highest quality”. Because of these circumstances being inspired to new creations by watches out of the manufacturer’s own history is still a pleasure nowadays.

Dieses historische Modell, zu finden in der Baume & Mercier Museumssammlung, stammt aus dem Jahr 1940. Sein markantes rechteckiges Gehäuse findet sich, neu interpretiert, in der ikonischen Hampton-Linie wieder.

The visionary Louis-Victor was the first who, in the Jura, made use of a Lépine caliber, enabling him to build smaller and flatter watches. In 1869 Baume intuitively was aware of the potential female clientele could have when he gave his daughter Mélina a pocket watch made of gold. From 1920 to 1940 many more innovative designs would follow which further strengthened this orientation.

This historical model, viewable in the Baume & Mercier Museum Collection, stems from the year 1940. Its distinctive rectangular casing can again be found, newly interpreted, in the iconic Hampton Line.

zu lassen wäre allerdings fahrlässig. Baume & Mercier entsinnt sich gerne der Historie – schließlich hatten die Brüder Louis-Victor und Célestin Baume mit dem Motto „Sich nur mit Perfektion zufrieden geben und nur Uhren von höchster Qualität herstellen“ eine sehr genaue Definition ihrer Unternehmensphilosophie vorgegeben. Unter diesen Umständen lässt man sich gerne bis heute von Zeitmessern aus der eigenen Historie zu neuen Kreationen inspirieren.

Baume & Mercier was also known for its complications and the company made itself a name in the area of horology with its chronographs, repeaters and chronometers. Furthermore, Baume & Mercier also obtained various patents – for example the extra flat micro rotors specifically invented for automatic watches in the year 1965. The watches also regularly won prizes at different international exhibitions and contests which were organized by chronometry observatories. In the year 1919 Baume & Mercier re-

Der Visionär Louis-Victor war der Erste, der sich im Jura eines Lépine-Kalibers bediente. Dieses ermöglichte den Bau flacherer und kleinerer Uhren. Ganz intuitiv war sich Baume bereits des Potenzials einer weiblichen Klientel bewusst, als er seiner Tochter

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DER PATE DER CAPELAND Dieser Säulenrad-Chronograph aus dem Baume & Mercier-Museum in Genf stammt aus dem Jahre 1940. Sein markantes Gesicht diente zweifelsfrei als Vorlage für den aktuellen CapelandChronographen.

THE GODFATHER OF CAPELAND This pillar-wheel chronograph from the Baume & Mercier museum in Geneva stems from the year 1940. Its distinctive face unequivocally served as the template for the current Capeland chronographs.

Mélina im Jahr 1869 eine Taschenuhr aus Gold schenkte. In den Jahren 1920 bis 1940 folgten zahlreiche innovative Designs, welche diese Orientierung untermauerten.

ceived the famous “Poinçon de Genève” (Geneva Seal) for their sophisticated craftsmanship and high-class processing.

Baume & Mercier war für seine Komplikationen bekannt und machte sich auf dem Gebiet der Uhrmacherkunst mit Chronographen, Minutenrepetitionen und Chronometern einen Namen. So meldete Baume & Mercier eine Vielzahl von Patenten an – wie den für extraflache Automatikuhren entwickelten „Planetenrotor“ aus dem Jahr 1965. Die Uhren gewannen regelmäßig Preise bei internationalen Ausstellungen und Wettbewerben, die von Chronometrie-Observatorien veranstaltet wurden. 1919 erhielt Baume & Mercier erstmals das berühmte „Poinçon de Genève“ (Genfer Siegel) für besonders anspruchsvolle Handwerkskunst und hochwertigste Verarbeitung.

Designers can draw from all aspects. The expertise is present in every facet of watchmaking. No wonder then that one can find the paragons of all watch families – Clifton, Capeland, Hampton, Classima, Linea and Promesse – in models of bygone eras. Baume & Mercier’s own museum offers an endless supply of inspiration, with the oldest exhibit stemming from the year 1848. The focus on substance over extravagance and the loyalty to its own DNA will definitely continue being the greatest strengths for Baume & Mercier in the future.

Die Designer können also aus dem Vollen schöpfen. Die Expertise ist in allen Bereichen der Uhrmacherei vorhanden. Kein Wunder, dass man die Vorbilder für alle Uhrenfamilien – Clifton, Capeland, Hampton, Classima, Linea und Promesse – in Modellen vergangener Epochen findet. Das hauseigene Museum, dessen ältestes Exponat aus dem Jahre 1848 stammt, bietet eine unendliche Quelle der Inspiration. Der Fokus auf das Wesentliche ohne auffällige Extravaganzen und die Treue gegenüber der eigenen DNA bilden bestimmt auch in Zukunft die größten Stärken von Baume & Mercier.

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SCHWARZER Wiens Top-Juweliere zeigen eine Auswahl für Tag und Nacht zugleich: Schön genug, um uns auch die kalte Jahreszeit zu versüßen.

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1: Longines Symphonette, Quarz, Edelstahl, schwarzes Zifferblatt, Diamantenindizes, Alligatorlederband, UVP € 1.520,–, www.longines.com 2: Frederique Constant Slimline Automatic, 40 mm Edelstahl mit schwarzem Lederband, UVP € 1.495,–, bei Neuwirth, 1150 Wien 3: Wempe Chronometerwerke Kleine Sekunde, 41 mm, Manufakturkaliber, Handaufzug, Edelstahl, schwarzes Aligatorlederband, € 5.950,–, Wempe, 1010 Wien 4: Omega Speedmaster Dark Side of the Moon „Pitch Black“, Co-Axial Chronograph, schwarze Keramik, 44,25 mm, schwarzes Zifferblatt und schwarze Keramik-Lünette, Lederband, UVP € 10.500,–, www.omegawatches.com 5: Rado True Thinline, Quarz, Gehäuse und Armband weiße Hightech-Keramik, minimalistisches Zifferblatt, UVP € 2.040,–, www.rado.com 6: Rolex Daytona Oyster Perpetual Cosmograph, 40 mm, Edelstahl, weißes Zifferblatt, schwarze Keramik-Lünette, € 11.350,–, bei Bucherer, 1010 Wien 7: TAG Heuer Carrera Calibre 5, Automatik, 39 mm, Edelstahl, schwarzes Opalin-Ziffernblatt, UVP € 2.150,–, www. tagheuer.com

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1: Longines Symphonette, quartz, high-grade steel, black clock-face with diamond indices, black alligator leather band, MSRP € 1,520, www.longines.com 2: Frederique Constant Slimline Automatic 40 mm high-grade steel with black leather band, MSRP € 1,495, Neuwirth, 1150 Vienna 3: Wempe Chronometer “Kleine Sekunde” , 41 mm, manufacture caliber, manual wind, high-grade steel with black alligator leather band € 5,950, Wempe, 1010 Vienna 4: Omega Speedmaster Dark Side of the Moon “Pitch Black”, Co-axial chronograph made of black ceramics, 44.25 mm, black clock-face and black bezel made of ceramics, leather band, MSRP € 10,500, www.omegawatches.com 5: Rado True Thinline, quartz watch, casing and armband made of white high-tech ceramics, minimalistic clock-face, MSRP € 2,040, www.rado.com 6: Rolex Daytona Oyster Perpetual Cosmograph, 40 mm, high-grade steel, white clock-face, black cerachrom monoblock tachymeter bezel, € 11,350, Bucherer, 1010 Vienna 7: TAG Heuer Carrera Calibre 5, automatic, 3 mm, high-grade steel, black clock-face, armband high-grade steel, MSRP € 2,150, www.tagheuer.com

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MIT MILCH Vienna’s Top jewelry stores present a collection for day and night that is also beautiful enough to sweeten the cold time of the year for us. TEXT: CHRISTIAN LERNER PHOTOS: HERSTELLER

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1: Manschettenknöpfe von Trianon, Zebra-Muscheln, 18 Kt. Gelbgold mit Perle, exklusiv bei Garbo, 1010 Wien 2: Ring, 18 Kt. Weißgold mit Brillanten und Brillanten, schwarz behandelt, € 19.500,–, Bucherer, 1010 Wien 3: „Iced Tea“ T-Square-Armreifen, 18 Kt. Weißgold mit 0,74 ct. Pavé-Diamanten, limitierte Auflage, P. a. A., Tiffany, 1010 Wien 4: Ring, 18 Kt. Weißgold, handgefertigt, mit Tansanit im Cabochonschliff, 16,85 ct., schwarzen und weißen Brillanten, € 6.970,–, Neuwirth, 1150 Wien 5: Pomellato Capri-Ringe, 18 Kt. Weißgold mit schwarzer oder weißer Keramik sowie Brillanten, je € 1.150,–, Pomellato Boutique, 1010 Wien 6: „Lotus“-Ring Ole Lynggaard Copenhagen, Weißgold mit Diamanten und Mondstein, € 8.500,–, bei Heldwein, 1010 Wien 7: Ring „STEPHANIE“, Design Stephanie Skrein, 18 Kt. faires Gold mit einem Diamanten, € 5.450, Skrein, 1010 Wien

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1: Cufflinks by Trianon, zebra shell, 18 ct. yellow gold and pearl, exclusively at Garbo Juwelen, 1010 Vienna 2: Ring, 18 kt white gold with brilliants and treated black brilliants, € 19,500 3: “Iced Tea” T-square bracelet, 18 kt white gold with 0.74 ct pavé diamonds, limited edition, POR, Tiffany, 1010 Vienna 4: Hand-made ring, 18 kt white gold, with tanzanite in cabochon polish, 16.85 ct, black and white brilliants, € 6,970, Neuwirth, 1150 Vienna, 5: Capri rings, 18 kt white gold with black or white ceramics and brilliants, € 1,150 each, Pomellato Boutique, 1010 Vienna 6: “Lotus” Ring by Ole Lynggaard Copenhagen, white gold with diamonds and moonstone, available in different sizes, € 8,500, Heldwein, 1010 Vienna 7: Ring “STEPHANIE”, design Stephanie Skrein, 18 ct fair gold with one diamond, € 5,450, Skrein, 1010 Vienna,

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UND ZUCKER ...

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1: Ohrschmuck 18 Kt. Weißgold mit Brillanten und Brillanten, schwarz behandelt, € 7.790,–, Bucherer, 1010 Wien 2: Ohrgehänge von Vainard, 198 Diamanten, 3,20 ct., F/VS1-Acrylglas, € 11.840,–, exklusiv bei Max Semler, 1010 Wien 3: Ohrringe „Winter Frost“, Ole Lynggaard Copenhagen, Weißgold mit Diamanten, P. a. A., erhältlich bei Heldwein, 1010 Wien 4: Ohrgehänge LAVA, 18 Kt. faires Gold mit Diamanten, € 4.850,–, Skrein, 1010 Wien 5: Ohrschmuck, 750er Weißgold mit Ebenholz und Brillanten von Seaman Schepps New York, exklusiv bei Garbo, 1010 Wien 6: Ohrschmuck in 18 Kt. Weißgold mit Diamanten und zwei Calcedon-Einhängern, € 2.490,–, Köck, 1010 Wien 7: Ohrschmuck, 18 Kt. Weißgold, handgefertigt, mit Goldberyll, 9,75 ct., und Brillanten, € 3.300,–, Neuwirth, 1150 Wien

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1: Earrings, 18 kt white gold with brilliants and treated black brilliants, € 7,790, Bucherer, 1010 Wien, 2: Drop earrings by Vainard, 198 diamonds, 3.20 ct F/VS1 acrylic glass, € 11,840, exclusively at Max Semler, 1010 Vienna 3: Earrings “Winter Frost” by Ole Lynggaard Copenhagen, white gold with diamonds, POR, available at Heldwein, 1010 Vienna 4: Drop earrings LAVA, 18 ct fair gold with diamonds, € 4,850, Skrein, 1010 Vienna 5: Earrings, 750 white gold with ebony and brilliants from Seaman Schepps New York, POR, exclusively at Garbo Juwelen, 1010 Vienna 6: Earrings in 18 kt white gold with diamonds and two chalcedony attachments, € 2,490, Köck, 1010 Vienna, 7: Earrings, hand-made, 18 kt white gold with gold beryl, 9.75 ct and brilliants, € 3,300, Neuwirth, 1150 Vienna

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GenieĂ&#x;en Sie Havana Club veranwortungsvoll www.verantwortungsvoll.at


SHOP ON

With these key-pieces from Vienna’s top-stores through the winter – elegant coolness for him & her.

Mit diesen Key-Pieces aus Wiens Top-Stores modisch durch den Winter: elegante Coolness für Sie & Ihn.

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TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN PHOTOS: HERSTELLER & ANBIETER

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Eine Tasche, die in jeder Fashionista Sehnsüchte weckt: „Tricolore Palazzo Empire Bag“ von Versace, ca. € 1.890,–. A bag which awakens longings in every fashionista – “Tricolore Palazzo Empire Bag” by Versace, approx. € 1,890.

Vom Lippenstift bis zum Kolibri: schlichtes Kleid mit witzigen Prints von Alexander McQueen bei Amicis, € 1.395,–. Lipstick to humming bird: plain dress with funny prints by Alexander McQueen at Amicis, € 1,395.

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Schwarze Biker-Lederjacken trägt man heuer zu Jeans genauso wie zum extravaganten Abendkleid – von Balmain bei Popp & Kretschmer, € 2.949,–.

Knize bietet alles für den perfekt gestylten Mann. Smoking aus Wolle und Mohair, passend für die bevorstehende Ballsaison, P. a. A.

This year black biker leather jackets are combined with jeans as well as with extravagant evening dresses – by Balmain at Popp & Kretschmer, € 2,949.

Knize offers everything for the perfectly styled gentleman. A wool-andmohair tuxedo, appropriate for the upcoming ball season, POR.

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Dsquared2 hat soeben seinen ersten Store in Wien eröffnet: Silver Sneakers für modische Herren, P. a. A. Dsquared2 recently opened its first store in Vienna: silver sneakers for men, POR.

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URSULA NEUWIRTH Auf der Hütteldorfer Straße, Höhe Johnstraße, da, wo es niemand vermutet, verbirgt sich ein wahres Juwel. Der Juwelier Neuwirth. Der Betrieb, den Ursula Neuwirth 1988 – damals noch in einer Seitengasse – gründete, besticht zwar nicht durch seine Lage, aber durch außergewöhnliche Preziosen. Die Goldschmiedemeisterin legt viel Wert auf Eigendesign und Individualität. Serien wird man dort vergeblich suchen, denn Frau Neuwirth ist stets auf der Suche nach exklusiven Steinen, prächtigen Perlen und reinen Diamanten, die sie zeitlos-modern zu Einzelstücken verarbeitet. Ihr Credo lautet: „Nach dem Stein richtet sich das Design.“ Quasi als Türöffner, wenn jemand ein kleines Geschenk braucht, gibt es auch eine kleine Auswahl fremder Kollektionen. Aber das Kerngeschäft sind Eigenkreationen oder Wunschanfertigungen, die gerade im Moment wieder immer mehr an Bedeutung gewinnen, weil sie die Individualität ihrer Trägerin viel besser zum Ausdruck bringen als Markenstücke. Derzeit stark im Trend sind Farbsteine und andere lose Steine. Dem trägt Ursula Neuwirth mit einer breiten Auswahl ebenfalls Rechnung.

Hidden on the Hütteldorfer Straße, close to Johnstraße, where nobody would suspect, it is a true gem. The jeweler Neuwirth. Founded in 1988 by Ursula Neuwirth – at the time still in a little side street –, the business doesn’t impress because of where it is situated but rather because of its spectacular jewelry. For the goldsmith master, personal design and individuality carry most of the value. Mrs. Neuwirth always looks for exclusive stones, brilliant pearls and pure diamonds which she timelessly yet still modernly processes into individual items, making the search for a series there futile. Her credo is “The design follows the stone”. If somebody needs a small present, there is also a small selection from an outside collection, sort of as a door opener. But the core business consists of the personal creations or products made by order. These currently are gaining more and more value, as they manage to highlight the individuality of the specific wearer much better than a traditional piece ever could. The trend currently entails color stones and other loose stones. Ursula Neuwirth contributes to this as well with a wide selection to choose from.

Juwelier Ursula Neuwirth, Hütteldorfer Straße 68, 1150 Vienna, tel.: +43 (0)1 786 29 37 www.neuwirth.co.at, Mon – Fri 8.30 a.m. – 6 p.m., Sat 8.30 a.m. – 1 p.m.

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Demner, Merlicek & Bergmann

E s s i n d d i e k l e i n e n D i n g e , d i e I h n e n d e n Ta g v e r s Ăź Ă&#x; e n . ~ www.wiener-zucker.at


LEBENSRAUM LIVING SPACE Der Himmel hängt voller Geigen.

Getty Images

The sky is filled with the sound of violins.

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DER JUNGE GEIGER

Emmanuel Tjeknavorian, 1995 in Wien geboren, gilt als der nächste große Stargeiger. Wir gingen mit ihm zum Frühstück ins Café Korb.

THE YOUNG VIOLINIST

Born in 1995, Emmanuel Tjeknavorian is already viewed as the next star violinist. We had breakfast with him at Café Korb. TEXT: HELMUT SCHNEIDER PHOTOS: STEFAN JOHAM, JULIA WESELY

Geige spielt er, seit er fünf ist, sein erstes öffentliches Konzert gab er mit sieben. 2015 gewann er den zweiten Preis bei der renommierten Jean Sibelius Violin Competition. Sein Auftritt bei der Eröffnung der Wiener Festwochen 2014 wurde weltweit übertragen. Seither ist Emmanuel Tjeknavorian viel unterwegs, um mit internationalen Orchestern zu musizieren. Sein Terminkalender sagt ihm bereits, wo er 2018 auftreten wird. Wir trafen den sympathischen jungen Violinvirtuosen zum Wiener Frühstück mit Ei, Gebäck und Melange im Künstlercafé Korb auf der Brandstätte. Stargehabe ist Emmanuel Tjeknavorian fremd, er wollte etwa bewusst eine „normale“ Schule besuchen und nicht in einem Musikgymnasium maturieren.

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Since the age of five he plays the violin. At the age of seven he performed on stage for the first time. In 2015 he placed second at the renowned Jean Sibelius Violin Competition. His performance at the opening of the Wiener Festwochen in 2014 was broadcasted worldwide. Ever since, Emmanuel Tjeknavorian has been travelling a lot in order to perform with international orchestras. His schedule already tells him where he will perform in 2018. We met the pleasant young violinist for a Viennese breakfast, consisting of eggs, pastry and melange, at the Café Korb on


Beim Wiener Frühstück im Café Korb mit Helmut Schneider von 1683. A Viennese breakfast at Café Korb with Helmut Schneider of 1683.

1683: Gehen Sie gerne ins Kaffeehaus? Emmanuel Tjeknavorian: Egal ob Café Landtmann, Mozart oder Schwarzenberg, ich liebe die Wiener Kaffeehäuser. Um ehrlich zu sein, habe ich mich großteils in Kaffeehäusern auf meine Matura vorbereitet. Bei besonderen Anlässen kommt es vor, dass ich auch in Cafés frühstücke. 1683: Was sind ihre familiären Wurzeln ? Tjeknavorian: Mein Vater ist Dirigent und Komponist, meine Mutter Pianistin. Er kam 1937 im Iran auf die Welt und stammt aus einer armenischen Familie. Er kam aber schon mit 12, 13 Jahren ganz allein aus Teheran nach Wien, weil er den Wunsch hatte, Musiker zu werden. Er hat die Staatsoper noch zerbombt gesehen. Später hat er dann bei Carl Orff studiert. Meine Mutter ist eine in der Sowjetunion geborene Armenierin, und zu Hause haben wir immer armenisch und russisch gesprochen. Es war toll für mich, in einer Musikerfamilie aufzuwachsen und von den Erfahrungen der Eltern zu profitieren. Musik war allgegenwärtig. 1683: Für Sie ist es sicher auch sehr praktisch, viele Sprachen zu sprechen, oder? Tjeknavorian: Total, nur ein Beispiel. Letzte Woche habe ich in Deutschland gespielt, aber der Konzertmeister war ein Russe. Weil ich mit ihm in seiner Muttersprache sprechen konnte, habe ich besonders viel von ihm gelernt. Meine Eltern hatten die Idee, mich in eine Volksschule in Armenien zu geben, damit ich mein Russisch und mein Armenisch vertiefen konnte. Ich bin jetzt auch schon dreimal in Moskau aufgetreten. 1683: Sie spielen immer solistisch? Tjeknavorian: Momentan spiele ich meistens solistisch – aber auch die Kammermusik reizt mich sehr. Ich bin deshalb froh, bei Prof. Gerhard Schulz an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studieren zu dürfen. 1683: Sie haben ja schon mit fünf Geige gespielt, wie ist es dazu gekommen? Tjeknavorian: Meine Eltern sind eben Musiker, mein erstes Konzert besuchte ich wahrscheinlich, als ich zehn Tage alt war. Ich war immer von Musik umgeben. Meine Eltern wollten allerdings gar nicht, dass ich Musiker werde, und ich sehe mich auch nicht als Wunderkind. Erst mit elf habe ich begonnen, ernsthafter zu arbeiten. 1683: Sie haben also nicht das Gefühl, die Kindheit versäumt zu haben? Tjeknavorian: Nein, ich liebe die Musik über alles. Ich war vor kurzem in Zypern auf Urlaub und habe extra die Geige nicht mitgenommen. Auch Handy und iPod habe ich zu Hause gelassen. Aber ich musste mich trotzdem zwingen, nicht an Musik zu denken. Das

Brandstätte. He purposely chose to attend a normal high school and not a pure music school. 1683: Do you enjoy going to coffee houses? Emmanuel Tjeknavorian: It doesn’t matter if it’s Café Landtmann, Mozart or Schwarzenberg, I love the Viennese coffee houses. To be honest, I mostly prepared for my high school graduation at coffee houses, and on special occasions it may happen that I have breakfast at cafés. 1683: What are your family roots? Tjeknavorian: My dad is a conductor and composer, my mother a pianist. My dad was born in Iran in 1937, he stems from an Armenian family which fled from turkey. But at the age of 12, 13 he came to Vienna all by himself because it was his dream to become a musician. He even saw the state opera when it was still blasted to pieces. Later he studied under Carl Orff. My mother is an Armenian born in the Soviet Union. At home we always spoke Armenian and Russian. It was amazing for me to grow up in a family of musicians and to learn from the experiences of my parents. 1683: It must be useful for you to be able to speak so many languages … Tjeknavorian: For sure. Just last week I was playing in Germany, but one of the concertmasters was a Russian who could only speak a bit of German. However, I was able to learn a lot from him since I speak Russian. My parents had the idea to put me into an Armenian elementary school so that I could learn Russian and Armenian. I even performed in Russia three times already. 1683: You always play solo, don’t you? Tjeknavorian: At the moment I mostly play solo, but I’m interested in chamber music a lot, too – which is why I’m so happy to be able to study under Prof. Gerhard Schultz at the University for music and performing arts.

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Aktuell spielt Tjeknavorian eine Stradivari von 1698.

Currenty Tjeknavorian is playing on a 1698 Stradivari.

NÄCHSTES KONZERT MIT EMMANUEL TJEKNAVORIAN IN WIEN

NEXT KONZERT WITH EMMANUEL TJEKNAVORIAN IN VIENNA

13. Dezember, 19.30 Uhr Musikverein – Brahms-Saal Emmanuel Tjeknavorian, Violine Harriet Krijgh, Violoncello Maximilian Kromer, Klavier Gerhard Schulz, Violine Alexander Zemtsov, Viola Lilia Schulz-Bayrova, Violoncello spielen Franz Schubert

Dec 13th, 7.30 p.m. Musikverein – Brahms-Saal Emmanuel Tjeknavarian, violin Harriet Krijgh, violoncello Maximillian Kromer, piano Gerhard Schultz, violin Alexander Zmetsov, viola Lilia Schutz-Bayrova, violoncello play Franz Schubert

1683: You already played the violin at the age of five, how did it come to that? Tjeknavorian: As already mentioned, my dad is a musician and I must have been to my first concert when I was around ten days old. I was always surrounded by music, but my parents actually never wanted me to become a musician and I don’t really feel like a prodigy. Only once I turned eleven did I begin to actively begin to work on my craft. 1683: So you don’t feel like you missed out during your childhood? Tjeknavorian: No, I love music over everything. I was in Cyprus recently for holidays and specifically didn’t take my violin with me. I even left my phone and iPod at home. But I still had to force myself not to think about music, the feeling’s just always there. Since I can remember music has been like a drug to me. 1683: Your education must have been exhausting since you did that on the side of going to school … Tjeknavorian: Especially the 8th year was tough. I went to the Sacré Coeur where we had class until three or four in the afternoon. At home I would practice until ten in the evening and sometimes I would do my homework until like three in the morning. At that time I mostly slept around two to three hours only. But it was really important for me to finish my education and not to be like many other musicians who only focus on music and quit school. 1683: Now at the age of 21 you are already playing an excellent violin from Cremona, how did you get it? Tjeknavorian: That’s amazing luck. Back in 2014 I was introduced into the Beare’s International Violin Society, which supports young musicians, through a friend and colleague in London. At first I played on a Guadagnini for a year – Guadagnini used to be the pupil of Stradivari. After the Sibelius Competition I got an upgrade and have been playing on a Stradivari Cremona 1698 ever since January. It’s the dream of every violinist. 1683: You play with strings by Thomastik-Infeld. How does this cooperation work? Tjeknavorian: Many musicians don’t even know how important strings are and how different they can be. Two years ago I still had a violin which was hard to control, and then my violin maker called an expert at Thomastik-Infeld and asked whether I could come by. Since then my perception of sound has drastically changed. Over the decades Thomastik-Infeld has built up a know-how which is fascinating. By now it’s already at a point where I can even try out newly developed strings. Nowadays I play mostly new strings which haven’t even been released on the market yet.

ist einfach immer da. Seit ich denken kann ist die Musik für mich wie eine Droge. 1683: Die Ausbildung war sicher sehr anstrengend, Sie haben das ja neben der Schule gemacht … Tjeknavorian: Vor allem die achte Klasse war ein Horror. Ich bin ins Sacré Coeur gegangen, da war bis drei, vier Uhr Unterricht. Dann habe ich zu Hause bis zehn geübt. Danach habe ich Hausübungen gemacht, und da ist es dann oft auch drei Uhr nachts geworden. Während dieser Zeit habe ich teilweise nur zwei bis drei Stunden geschlafen. Aber für mich war es wirklich enorm wichtig, die Matura zu machen und mich nicht wie manche Musiker rein auf die Musik zu konzentrieren und die sonstige Ausbildung abzubrechen. 1683: Sie spielen jetzt mit 21 schon eine Spitzengeige aus Cremona, wie sind Sie zu der gekommen? Tjeknavorian: Das ist ein Riesenglück. 2014 wurde ich von einem Freund und Kollegen in London bei der Beare’s International Violin Society eingeführt, die junge Künstler unterstützt. Zuerst habe ich ein Jahr lang auf einer Guadagnini gespielt – Guadagnini war ja der Schüler von Stradivari. Nach dem Sibelius-Wettbewerb habe ich dann ein „Upgrade“ bekommen und spiele seit Jänner auf einer Stradivari Cremona 1698. Das ist der größte Traum eines Geigers. 1683: Sie spielen mit Saiten von Thomastik-Infeld. Wie schaut da die Zusammenarbeit aus? Tjeknavorian: Viele Musiker wissen gar nicht, wie wichtig Saiten sind und wie verschieden sie sein können. Vor zwei Jahren hatte ich noch eine schwer zu bändigende Geige, und da hat mein Geigenbauer einen Experten bei Thomastik-Infeld angerufen und gefragt, ob ich vorbeikommen kann. Und seitdem hat sich in meiner Klangvorstellung vieles verändert. Thomastik-Infeld hat über Jahrzehnte ein Know-how aufgebaut, das faszinierend ist. Inzwischen funktioniert das schon so, dass ich neu entwickelte Saiten auch testen kann. Ich spiele daher meistens Saiten, die noch gar nicht auf dem Markt sind.

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SAITENWEISE STRING BY STRING

Die Wiener Firma Thomastik-Infeld stellt seit fast hundert Jahren hochwertige Musiksaiten her, die auf der ganzen Welt geschätzt werden. For nearly 100 years the Viennese company Thomastik-Infeld has been producing high-class music strings which are appreciated around the whole world. TEXT: HELMUT SCHNEIDER PHOTOS: THOMASTIK-INFELD, JULIA WESELY

Das Janoska Ensemble besteht aus den Brüdern Ondrej, František und Roman sowie Schwager Julius Darvas. Für sie kommen nur Saiten von Thomastik-Infeld infrage. The Janoska ensemble consists of the brothers Ondrej, František and Roman as well as brother-in-law Julius Darvas. For them only strings of Thomastik-Infeld can be used.

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Hochwertige Saiten – gebündelt aus der Produktion. High-class strings – bundled together out of production.

Die „klassische“ Dominant-Verpackung wurde rasch zum Markenzeichen von Thomastik-Infeld.

The “classic” Dominantpackaging quickly became the trade mark of Thomastik-Infeld.

Der Wiener Stargeiger Julian Rachlin verwendet Saiten von Thomastik-Infeld. Julian Rachlin, Vienna’s star violinist, uses strings made by Thomastik-Infeld.

Derzeit produziert Thomastik-Infeld mit fast 200 Mitarbeitern mehr als 2.000 verschiedenartige Saiten für Streich- und Zupfinstrumente direkt im Herzen der Musikstadt Wien. 97 Prozent der produzierten Jahresmenge wird in mehr als 80 Länder dieser Welt exportiert. Nach dem unerwarteten Ableben von Peter Infeld 2009 führt heute seine Witwe Zdenka Infeld das Unternehmen. 1683: Die Saiten sind ja jetzt vollsynthetisch. Wann wurden die Stahlsaiten abgelöst? Und woraus bestehen die Saiten jetzt im Detail? Zdenka Infeld: Die ersten synthetischen Saiten kamen 1970 auf den Markt und haben in der Tat ab den 80ern den Saitenmarkt für Violine und Viola verändert und erobert, was der rasante Erfolg unserer Dominant™, der ersten Saite mit Nylonkern, eindrucksvoll beweist. Zwar spielen heute fast alle Profigeiger und -Viola-Spieler auf Synthetiksaiten, allerdings gibt es natürlich noch immer Naturdarm- wie auch Stahlsaiten. Gerade im asiatischen Raum werden sehr gerne Stahlsaiten hergestellt, da diese wesentlich kostengünstiger in der Produktion sind. Diese Einsparung beim Material wirkt sich allerdings merklich auf den Klang der Violine oder Viola aus, weswegen wir bei Thomastik-Infeld hier auf Synthetiksaiten setzen. Ganz anders verhält sich das hingegen

Immediately after the First World War two bustling and curious personalities met each other in order to bring the, to date, unsatisfying production of music strings to the next level: the violin maker Franz Thomastik and the engineer Otto Infeld, after some fiddling, founded a business in Margareten, which until today makes the eyes of professional musicians and lovers light up in anticipation of using the strings to make music. Thomastik-Infeld stands for the highest quality. Through its successors – especially the famous art collector Peter Infeld – the company in Margareten has become an international role model business. Currently Thomastik-Infeld, with nearly 200 employees, is producing more than 2.000 different strings for bow and plucked instruments directly in the heart of the music city Vienna. Of the total yearly production 97 percent is exported to more than 80 countries. In 2009, after the surprising decease of Peter Infeld, his widow Zdenka Infeld took the lead of the company. 1683: The strings are now fully synthetic. When were the steel strings replaced? And what exactly are the strings made of now? Zdenka Infeld: The first synthetic strings went on sale in 1970 and have actually changed and taken over the string market for violin and viola since the 80s. This is proven by the swift success of our DominantTM, the first string with a nylon core. Even though most of today’s professional violin and viola players play with synthetic strings there are still natural gut and steel strings being produced. This reduction in material noticeably affects the sound of the violin or viola, which is why we at Thomastik-Infeld rely on synthetic strings. But with the cello or contrabass it is different, where they are still mainly made of steel. In contrast to the violin or viola the sound of the string here doesn’t lose anything, however they possess a much longer life time. For this we created the revolutionary SpiralcoreTM with its highly

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Julia Wesely, Foto Wilke, Thomastik-Infeld

Gleich nach dem Ersten Weltkrieg fanden zwei umtriebige und vor allem neugierige Persönlichkeiten zusammen, um die bis dato unbefriedigende Produktion von Musiksaiten auf ein höheres Level zu heben: Der Geigenmacher Franz Thomastik und der Ingenieur Otto Infeld gründeten nach einigen Tüfteleien schließlich wenig später ein Unternehmen in Margareten, das noch heute bei allen Profimusikern und Liebhabern, die Saiten zum Klingen bringen wollen, die Augen zum Leuchten bringt. Thomastik-Infeld steht für höchste Qualität. Und die Firma in Margareten wurde unter den Nachfolgern – vor allem dem auch als Kunstsammler berühmt gewordenen Peter Infeld – zu einem international tätigen Vorzeigebetrieb.


Thomastik-Infeld bildet die hochqualifizierten Mitarbeiter selbst aus.

The highly qualified employees are trained by Thomastik-Infeld themselves.

Einer der zahlreichen Auftritte auf verschiedensten internationalen Musikmessen (Frankfurt 2011). One of the numerous performances on different international music exhibitions (Frankfurt 2011).

Saiten im Produktionsprozess.

Strings during the probei Cello- und Kontrabasssaiten, die nach wie vor fast ausschließlich duction process. aus Stahl bestehen. Im Gegensatz zur Violine und Viola weist der Klang der Saite hier keine Einbußen auf, jedoch sie besitzen eine viel höhere Lebensdauer. Hier haben wir mit der Spirocore™ und ihrem hochflexiblen Stahlseilkern eine revolutionäre Saite geschaffen, die mittlerweile zur ersten Wahl vieler Cellisten und Bassisten unterschiedlichster Spielarten avancierte. 1683: Sie betreiben ja auch Materialforflexible steel-string core, which by now is seen as schung – wie viele Mitarbeiter sind in der Forthe first choice for many cello and bass players of schung beschäftigt? different playing styles. Infeld: Wir beschäftigen zehn Mitarbeiter in 1683: You also conduct material research – how der Forschung und Entwicklung. Hier gehören many employees are designated to doing research? neben der Materialforschung auch die Saiten- und Infeld: We employ ten workers in the research Maschinenentwicklung dazu. and development department. This not only entails 1683: Sie unterstützen auch soziale Projekte the research of materials but also the development wie eine Musikschule in Indien. Können Sie mir of strings and machines. bitte beschreiben, in welcher Form das passiert? 1683: You also support social projects such as a Infeld: Wir sind der Überzeugung, dass erfolgmusic school in India. Can you describe in what way reiche Unternehmen die Verantwortung haben, that works exactly? soziale Bereiche und Projekte zu unterstützen. Infeld: We are convinced that successful busiWir fördern Musikwettbewerbe, Festivals, Künstnesses have the responsibility to support social Zdenka Infeld, Eigentümerin und ler und gemeinnützige Organisationen weltweit areas and projects. We promote music competiGeschäftsführerin. auf unterschiedlichste Art und Weise. So haben tions, festivals, artists, and public organizations Owner and executive manager wir beispielsweise Saiten an ein Dorf im Amazo- Zdenka Infeld. worldwide in different ways. For example, we sent nasgebiet gesendet, in dem jeder Einwohner ein strings to a village in the Amazon area, in which Instrument spielt. Obwohl dort jedes Schulkind every inhabitant plays an instrument. Even though Geigenunterricht bekommt, ist es für diese Menschen schwer, die every child gets violin lessons in school there, it is hard for these entsprechenden Mittel aufzubringen. Weiters haben wir letzten people to find the necessary supplies. More so last month we sent Monat Saitenpakete an eine Schule in Costa Rica gesendet wie auch packages of strings to a school in Costa Rica as well as a school an eine Schule in Moldawien und so hoffentlich viele musikbegeisin Moldavia, thus hopefully making many music loving students terte Schüler glücklich gemacht. Und natürlich helfen wir auch in happy. Of course we also help in Austria, because we also have Österreich, denn auch bei uns gibt es bedürftige Menschen. people in need here.

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1683 – FREUNDE DER WIENER KAFFEEHAUSKULTUR Sind Sie anspruchsvoll und interessieren sich die Bohne für Lifestyle und Kultur? Dann sollten wir uns kennenlernen!

Are you sophisticated and interested in lifestyle and culture? Then we should get to know each other!

TEXT: RUTH HAVEL

Legenden entstehen stets aus bemerkenswerten Geschichten, die Menschen einander erzählen und die Jahrhunderte überdauern. Egal, wie wahr sie sind. Wie die Geschichte vom Siegeszug des Kaffees in Wien. So geht die Mär, dass die Wiener am Ende der zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 Säcke mit Kaffee fanden und diese verbrennen wollten. König Jan III. Sobieski übergab den Fund seinem Offizier Georg Franz Kolschitzky, und der entdeckte, dass er einen Schatz bekommen hatte. Der Beginn einer neuen Ära. Eine Melange aus Intellekt, Kunst, Literatur, Bohème, Lebensstil, Politik, Genuss sowie Kosmopolitismus verdichtete sich in der Donaumetropole allmählich zur legendären Wiener Kaffeehauskultur. Einer Kultur, die Wien bis heute prägt, und die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte. Weltweit unerreicht. Ihre Protagonisten trugen weltberühmte Namen wie Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Stefan Zweig, Egon Schiele, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Adolf Loos oder Theodor Herzl.

Der Club „1683 – Freunde der Wiener Kaffeehauskultur“ hat sich den Schutz dieser besonderen Kultur zur Aufgabe gemacht und fördert weltweit die Liebe zum Kaffee und zum Wiener Kaffeehaus. Unsere Mitglieder sind weltoffen, kulturinteressiert und anspruchsvoll. Internationale Aktivitäten im Zeichen eines kulturellen Austauschs sollen Menschen verbinden und werden diesen Mitgliedern vielfältige Vorteile bieten. Im Interesse einer gemeinsamen Idee, die in einem großen Zusammenhang Sinn und Spaß macht und Menschen aus unterschiedlichen Ländern als Freunde vereint.

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Herbert Lehmann, Getty Images, Mato Johannik

Der Erste und der Zweite Weltkrieg machten vieles dieser einzigartigen Kultur zunichte, vieles entwickelte sich aber wieder und wurde bis heute bewahrt. Dank des Engagements der Wiener Kaffeehausbetreiber. Und das so nachhaltig, dass die „Wiener Kaffeehauskultur“ seit 2011 immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO ist.


WOFÜR WIR STEHEN 1.) Die Förderung von Kaffeekultur 2.) DIe Pflege der Wiener Kaffeehauskultur im In- und Ausland 3.) Die Erhaltung der Wiener Balltradition durch Unterstützung des Kaffeesiederballs 4.) Die Versorgung unserer Mitglieder mit Informationen über Kaffeekultur 5.) Die Herausgabe des Magazins „1683“ 6.) Die Abhaltung von Vorträgen, Schulungen und Seminaren zu den Themen Kaffee, Genuss und Kultur 7.) Die Veranstaltung von gesellschaftlichen Ereignissen

1683 – Das Magazin für Freunde der Wiener Kaffeehauskultur. www.magazin1683.coffee Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören: info@1683.coffee

WHAT WE STAND FOR

1683 – The magazine for friends of the Viennese coffee house culture. www.magazin1683.coffeee We look forward to hearing from you: info@1683.coffee

1.) The promotion of coffee culture 2.) The fostering of the Viennese coffee house culture domestically as well as abroad 3.) The preservation of the Vienna ball tradition through the support of the Kaffeesieder ball 4.) The supply of information about coffee culture to our members 5.) The publication of the magazine “1683” 6.) The conduction of lectures, schoolings and seminars on the subjects coffee, indulgence and culture 7.) The organization of social events

IHRE MITGLIEDSCHAFT & MÖGLICHE VORTEILE Das Magazin „1683“ gratis nach Hause. Teilnahme an allen Veranstaltungen. Seminare und Vorträge zu genuss- und kulturvollen Themen. Kartenkontingent für den Wiener Kaffeesiederball vor Verkaufsbeginn. Nennung als Förderer. Vergünstigungen für Events. Kostenzuschuss für Tischplätze beim Wiener Kaffeesiederball. Gratis-Anzeigen im Magazin „1683“.

THE MEMBERSHIP & POSSIBLE BENEFITS The magazine “1683” to your home for free. Participation at all events. Seminars and lectures about indulgence and cultural themes. Card contingent for the Vienna Kafeesieder ball before tickets go on sale. Credit as a patron. Discounts for events. Cost reductions for table seats at the Vienna Kaffeesieder ball. Free advertisements in the magazine “1683”.

1683 – Freunde der Wiener Kaffeehauskultur, gemeinnütziger Verein. www.1683.coffee 1683 – Friends of the Viennese coffee house culture, charitable society. www.1683.coffee

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Legends arise through remarkable stories that last through the centuries and that are told over and over. No matter how true they might be. Just like the stories of the triumphant advance of coffee in Vienna. According to the myth, in 1683, after the second Turkish siege, the Viennese found sacks of coffee and initially wanted to burn them. King Jan III. Sobieski passed the discovery on to his officer Georg Franz Kolschitzky, who noticed that he had just received a treasure. This marked the beginning of a new era. In the Danube metropolis, a melange made of intellect, art, literature, bohemian flair, lifestyle, politics, indulgence and cosmopolitanism slowly but surely solidified into the legendary coffee house culture. A culture which has shaped Vienna until today and reached its pinnacle at the beginning of the 20th century. Unparalleled worldwide. Its protagonists carried such names as Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Stefan Zweig, Egon Schiele, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Adolf Loos or Theodor Herzl. After the first and second world war a considerable amount of what made this such a unique culture was destroyed, but later a lot of it redeveloped and has been retained until today. Thanks to the commitment of the Viennese coffee house owners. Since 2011 the “Viennese Coffee House Culture” has been an intangible world cultural heritage of UNESCO, making it that much more sustainable. The club “1683 – Friends of the Viennese coffee house culture” has made it it’s mission to protect this special culture, promoting the love of coffee and of the Viennese coffee house worldwide. Our members are open-minded, interested in culture and sophisticated. As a sign of cultural exchange, international activities should bring together people and will provide members with a variety of advantages. In the interest of a unified idea, which should not only be fun and make sense but also bring together people from different countries as friends.


Genuss & Leidenschaft Genuss der Extraklasse mit Hink’s Saiblings Mousse

Hierbei wird der Seesaibling aus der Naturteichwirtschaft Radlberg im niederösterreichischen Traisental in Hink’s hauseigener Räucherei über Buchenholz geräuchert und zu einer fein cremigen Mousse verarbeitet. Mit erlesenen Zutaten und Gewürzen wird diese Spezialität anschließend verfeinert, so dass ein unverwechselbares Geschmackserlebnis entsteht. Genießen Sie Hink’s Seesaiblings Mousse auf einem Parmesankracker mit Dill.

Probieren Sie die neue Fisch Mousse Serie und Ihren einzigartigen Geschmack. Diese ist im ausgewählten Einzelhandel sowie unter www.hink.wien erhältlich.


ABENTEUER & REISEN ADVENTURE & TRAVELLING „Jeder muss wissen, worauf er bei einer Reise zu sehen hat und was seine Sache ist.“ Johann Wolfgang von Goethe

Getty Images

“Everyone must know what he is looking for on a journey and what he is interested in.” Johann Wolfgang von Goethe

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ADVENTURE

AUF EIN TÄSSCHEN NACH

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Getty Images

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Die Piazza dell’Unità d’Italia: aussichtsreiches „Wohnzimmer“ der Triester und Europas größter Platz am Meer. The Piazza dell’Unita d’Italia: promising living room of the Triestini and Europe’s biggest square at the sea.

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In der nördlichsten Stadt des Südens trifft k. u. k. Flair auf la dolce vita. Eine Melange, die den Wochenend-Trip an die obere Adria zum köstlichen Vergnügen macht. In the most northern city of the south imperial & royal flair meets la dolce vita. A mélange, which makes the weekend trip to the upper Adria a delicious pleasure.

TEXT: JÖRG BERTRAM

TO TRIESTE FOR A CUP OF COFFEE

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Die Rotonda Pancera an der Piazza Barbacan: Das neoklassizistische Stadtpalais erinnert an einen antiken Tempel. The Rotonda Pancera on the Piazza Barbacan: the neoclassicist city palace is reminiscent of an antique temple.

Glaubt man den alten Männern in der noch viel älteren Città Vecchia, dann bringt die salzwassergetauften Triester so leicht nichts aus der Fassung. Keine winterkalte Bora – ganz egal, wie wild sie auch wehen und wüten mag. Kein weiteres groß angekündigtes Revitalisierungskonzept für den Porto Vecchio – das dann doch wieder kleinlaut im Hafenbecken versinkt. Und auch kein Vergleich mit den Nachbarn in Venedig, der rein touristisch betrachtet nur zu verlieren ist – auch wenn man, nicht ohne Stolz, sogar mit einem eigenen (ziemlich piccolo ausgefallenen) Canal Grande aufwarten kann … So rau und so robust wie der Karst und so schlau und so wortgewandt wie Rilke, Joyce, Saba und all die anderen Literaten, die Triest auch den Ruf als „Stadt der Schriftsteller“ eingebracht haben, präsentieren sich die Einheimischen. Vorausgesetzt, man lässt ihnen den Blick aufs Meer und ihren Espresso nero! Würde ihnen auch nur eins davon dauerhaft vorenthalten, es wäre der Anfang von ihrem ebenso schnellen wie jammervollen Ende! Sagen zumindest die alten Männer in der noch viel älteren Città Vecchia. Ob’s stimmt? Non sappiamo … Fest steht aber zumindest, dass der Triester mit 1.500 Tässchen jährlich tatsächlich doppelt so viel Espressi trinkt wie der Rest der durchaus koffeinaffinen Italiener. Und auch an unserem ersten Morgen in der Stadt scheint der kleine Schwarze in den Kaffeehäusern rund um die Piazza Unità d’Italia wie in Strömen zu fließen. Von Europas größtem Platz am Meer mit seinen Logenplätzen unterm freien Adriahimmel bis zum bereits erwähnten Canal Grande sind es nur wenige Minuten. Dort, wo einst die großen Handelsschiffe anlegten und es nach großer weiter Welt duftete, dümpeln heute nur noch kleine Sportbötchen vor sich hin. Dem Charme des Canals und dem quirligen Treiben an seinen Ufern tut dies jedoch keinen Abbruch. „Sich treiben lassen und im Gassengewirr lustvoll verlaufen“ – was in vielen italienischen Städten zum gelungenen Besuchsprogramm dazugehört, scheint im Triester Borgo Teresiano beinah unmöglich. Kaiserin Maria Theresia ließ das einstige Handelszentrum und heutige Einkaufsviertel nämlich schachbrettartig anlegen. Ob lauschige Plätzchen, stattliche Palazzi, versteckte Kirchen

Das Castello di Miramare gehört zu den meistbesuchten Schlössern Italiens. Kein Wunder, bei der Aussicht … The Castello di Miramare is one of Italy’s most visited castles. No wonder with this view …

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Getty Images, Gabriele Crozzoli, Marco Milani

If one believes the old men in the even older Città Vecchia, then there isn’t much which can unsettle the in saltwater baptized Triestini. Not the ice cold Bora-storm – no matter how wild it might blow or how much it might rage. Or another loudly advertised revitalization concept for the Porto Vecchio – which ultimately just drowns at the docks again in the end. Not even the comparison with the neighbors in Venice, which just viewed from a tourism aspect is already a losing battle – even if they can proudly boast with their own (pretty piccolo) Canal Grande … The natives present themselves just as rough and robust as the Karst and as clever and articulate as Rilke, Joyce, Saba and all the other literature academics which gave Trieste its reputation for being the “city of writers”. Provided, one lets them have a view onto the sea and their Espresso nero! If just one of the two would be withheld for long, it would mean a quick and wretched end to them! According to the old men in the even older Città Vecchia at least. Whether it’s true or not? Non sappiamo … but with 1,500 cups of espresso each year, the Triestini drink double the amount than the rest of the coffeine loving Italians. On our first morning in the city it already seemed as if the small black coffee would be flowing in buckets from the coffee houses around the Piazza Unita d’Italia. From Europe’s biggest square at the sea, with its box seats under the Adria sky, until the already mentioned Canal Grande it takes just a few minutes. There, where the big merchant vessels once used to anchor and it smelled like the wide world only smaller sport boats remain nowadays. This hasn’t hurt the charm of the canal and lively activity at it ports in any way however. “Just letting go and excitingly getting lost in the maze of the alleyways” – what in many Italian cities has become part of a successful visitor’s guide, nearly seems impossible in the Borgo Teresiano of Trieste. This is because empress Maria Theresia had the former center of commerce and now shopping quarter structured like a chessboard. But whether its cozy places, stately Palazzi, hidden churches or magnificent entry portals – there are many surprises on every corner and every street to be discovered. A highlight in the


Mit bis zu 2.000 teilnehmenden Booten und 250.000 Besuchern gilt die Barcolana als größte Segelregatta der Welt. Sie findet alljährlich am zweiten Sonntag im Oktober statt. With up to 2,000 participating boats and 25,000 visitors the Barcolana counts as biggest sailing regatta in the world. It takes place on the second Sunday of October each year.

Der Triester Canal Grande fällt eigentlich ziemlich klein aus. Seiner Schönheit tut das aber keinen Abbruch. Trieste Canal Grande actually is quite small. But that doesn’t hurt its beauty in any way.

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Das Caffè Tommaseo ist das älteste Kaffeehaus der Stadt. Seit 1830 treffen sich hier die Literaten und Lebenskünstler.

Elaborate right to the roof: in the Museo Revoltella nearly 40 rooms are showcasing around 350 artworks.

Since 1830 academics and artists have been meeting in the oldest coffee house of the city, the Café Tommaseo.

oder prachtvolle Eingangsportale – jede Menge Überraschendes gibt es aber trotzdem an jeder Ecke und Schnurgeraden zu entdecken. Eine Institution im Viertel ist übrigens die Drogheria Vittorio Toso, in der seit 1906 im Originalambiente Schwämme, Parfums sowie die Nachbarschaft beduftende Seifen, Gewürze und Heilpflanzen angeboten werden. Wie wir am schnellsten hingefunden haben? Links, rechts, links – und dann einfach immer der Nase nach … Genug vom Trubel der Neustadt und Appetit auf köstliche Karstküche? Dann empfehlen wir die Zeitreise mit der 114 Jahre alten Tram di Opicina. Mehr als 300 Höhenmeter – und Steigungen von bis zu 26 Prozent – überwindet die einzige Straßenbahn Europas, die gleichzeitig auch als Standseilbahn fungiert, auf ihrer Fahrt hinauf in die Berge. Oben angekommen genießt man nicht nur einen spektakulären Blick über die Stadt und den Golf von Triest, sondern auch feinste italienisch-slowenisch-österreichische Buschenschank-Cuisine. Wer gerade ausgesteckt hat und ein paar Wochen lang seinen selbst gekelterten Wein samt hausgemachter Salami, Krenfleisch, Höhlenkäse und Apfelstrudel verkaufen darf, ist am Lorbeerbusch am Eingangstor zu erkennen. Wieder zurück in der Stadt (die letzte Tram fährt pünktlich um 20 Uhr) flanieren wir noch im letzten Licht des Tages über die Molo Audace. 250 Meter lang führt dieser Laufsteg der Triester hinaus aufs Meer. Am Ende angekommen, ist der Blick zurück auf die Stadt atemberaubend – vor allem dann, wenn die See spiegelglatt daliegt, sich die illuminierten Prachtbauten entlang der Promenade im Wasser spiegeln und man sich ein bisschen wie ein Schiffspassagier fühlt, der gerade seinen Zielhafen erreicht. Apropos „wie ein Schiffspassagier fühlen“: Angeblich soll Erzherzog Maximilian sein Miramare im Nordwesten der Stadt tatsächlich so angelegt haben, dass er sich darin nicht wie in einem Schloss, sondern wie auf einem Boot vorkommt. Ob die Illusion tatsächlich gelungen ist? Morgen wollen wir es überprüfen. Gleich nach dem ersten Espresso nero mit Blick aufs Meer versteht sich …

area is the Drogheria Vittorio Toso, which offers original ambient sponges, perfumes, as well as soaps, spices, and healing plants ever since 1906. How we found it the fastest? Left, right, left – and then just follow your nose … Enough of the turmoil of the new town and have an appetite for delicious Karst cuisine? Then we recommend time travelling with the Tram di Opicina, which is 114 years old. An altitude of more than 300 meters – and an incline of up to 26 percent – is overcome by Europe’s only tram which simultaneously functions as a cable car on its way up the mountains. Once at the top, one not only has a spectacular view over the city and the gulf of Trieste but also the finest Italian-Slovenian-Austrian wine tavern-cuisine. Whoever is allowed to sell his own wine including salami, horseradish meat, special cheese and apple strudel is recognizable on the laurel bush at the entrance gate. Now back in the city again (the last tram leaves punctually at 8 p.m.) we stroll over the Molo Audace in the last day light. 250 meter leading onto the sea is this walkway of Trieste long. Having reached the end, the view onto the city is breathtaking – especially when the sea is as smooth as glass and the wondrous buildings along the boardwalk are reflected making one feel like a boat passenger who is reaching the port of his destination. Apropos “feel like a boat passenger”: supposedly Archduke Maximilian built his Miramare in the northwestern part of the city in a way so that he doesn’t feel like he is in a castle but instead like he is on a boat. If the illusion really works? We want to test this tomorrow. Right after the first Espresso nero with a view onto the sea of course.

Romantik wie aus einem Antonioni-Film: Triest ist auch bei Regen unvergleichlich schön.

Romance just like out of a Antonioni movie: even with rain Trieste is incredibly beautiful.

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Getty Images, Maurizio Valdemarin

Kunstvoll bis unters Dach: Im Museo Revoltella verteilen sich rund 350 Kunstwerke der Moderne auf 40 Säle und sechs Etagen.


Logenplätze unterm freien Himmel: die Terrassen der Triester Kaffeehäuser. Box seats under the free sky: the terraces of the Trieste coffee houses.

FÜR GOURMETS: TRIESTS KÖSTLICHSTE ADRESSEN Pasticceria La Bomboniera: In der unweit vom Canal Grande gelegenen Konditorei mit prachtvoller Jugendstileinrichtung scheint die Welt stehen geblieben zu sein. Süße Mitbringsel wie Marzipanfrüchte oder Pischinger-Waffeln werden liebevoll verpackt – und schaffen es erfahrungsgemäß nur selten bis nach Hause … Via Trenta Ottobre 3, pasticcerialabomboniera.com Torrefazione La Triestina: Gerade einmal 800 Kilo Kaffee produziert diese familiengeführte Rösterei im Monat. Wer will, kann im angeschlossenen Stehcafé gleich seine Lieblingssorte herausfinden. Via di Cavana 2, torrefazionelatriestina.it Enoteca Bischoff: Seit 1777 werden hier die besten Weine aus der Region, aber auch köstliche Aufstriche und Saucen feilgeboten. Tipp: unbedingt ein Glas von der hausgemachten Trüffelcreme mitnehmen! Via Mazzini 21, bischoff.it Salumeria Sartoria: Neben Schinken und Käse aus dem Karst findet man hier auch das für die Region typische Stockfischmus baccalà. Eine kulinarische Institution im Cavana-Viertel, in der man sich auch gleich ein frisches Panino zubereiten lassen kann. Via di Cavana 15

FOR GOURMETS: TRIESTE’S DELICIOUS ADDRESSES Pasticceria la Bomboniera: Closely situated to the Canal Grande, in the confectionery with beautiful interior design it seems as if the world stands still. Sweet presents such as marzipan fruits or Pischinger-waffles are lovingly wrapped – and speaking from experience rarely make it all the way back home … Via Trenta Ottobre 3, pasticcerialabomboniera.com

Flagge zeigen auf der Piazza dell’Unità d’Italia.

Torrefazione la Triestina: Around 800 kilo coffee is being produced by this family-led roast house in a month. Whoever wants to can find out his favorite type in the connected coffee house while he is there. Via di Cavana 2, torrefazionelatriestina.it

Showing the flag on the Piazza dell’Unita d’Italia.

Enoteca Bischoff: Since 1777 the best wines of the region and also delicious spreads and sauces are offered there. Tip: definitely take a glass of the home-made truffle crème with you! Via Mazzini 21, bischoff.it Salumeria Sartoria: Next to ham and cheese from the Karst one can find the typical for this region stockfish puree baccalà. A culinary highlight in the Cavana quarter in which one can even get a fresh made Panino. Via di Cavana 15

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Im Gegensatz zu den Produzenten Süditaliens wurde von den Produzenten in Triest seit jeher ein langsames, behutsames Röstverfahren verwendet.

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Compared to the producers of South Italy the producers in Trieste have been using a slow, cautious roasting process.

RIECHT THE SCENT OF TRIESTE

Das Wiener Kaffeehaus ist ohne Triest nicht denkbar. Und auch im Heute ist diese inzwischen vergangene Symbiose immer noch sichtbar. The Viennese coffee house is unthinkable without Trieste. Even nowadays the connection between the two is still visible. TEXT: MANFRED KLIMEK PHOTOS: HAUSBRANDT TRIESTE 1892

Josko schleppt einen großen Kaffeesack und stellt ihn in eine dafür vorgesehene Ecke. So hat man vor fünfzig Jahren hier noch Kaffee geschleppt – beim Löschen des Ladeguts im Triester Hafen. Josko schleppt den Sack, den normalerweise ein Gabelstapler mit mehreren anderen Säcken in Richtung der Röstöfen fährt, heute nur aus einem einzigen Grund: Der Sack aus grober Jute hat einen großen Riss, der am Ladeplatz mit einem Gafferband nur notdürftig geklebt wurde. Und nun muss das Gebinde vorsichtig an die Sammelstelle für beschädigte Kaffeesäcke gebracht werden; so vorsichtig, dass möglichst wenige Arabica-Bohnen auf dem dunkelgrauen, von der Zeit und den Reifen vieler schwerer Transportfahrzeuge gezeichneten Asphaltboden landen. Denn jede Bohne ist kostbar hier in Triest, der Hauptstadt des Kaffeehandels.

Josko is carrying a big sack of coffee beans and places it into the designated corner. Fifty years ago this was the way coffee was still hauled – while dousing the goods in the Trieste port. Today Josko carries the bag, which normally is transported with various other bags towards the roasting oven using a forklift, because of one reason only: the bag made out of coarse burlap is torn and was only mildly fixed using gaffer tape at the loading station. Now the bag needs to be brought to the collection point for damaged coffee bags: as careful as possible to make sure that the least amount of Arabica beans spills onto the dark grey concrete floor which has been marked by time and the wheels of heavy transportation vehicles. This is because every bean is valuable here in Trieste, the capital city for coffee trade. It smells good here. Even if the beans haven’t been roasted yet. A noble aroma permeates through the nostrils. When wind blows over from the roast house then one immediately wants to drink a cup of espresso. Without milk. Actually even without sugar, just like the quality testers of the importers and roast houses in the laboratories are doing it – Illy, Hausbrandt and a few smaller firms which are situated in Trieste. Only the pure espresso, made from beans which have been shortly penetrated by hot water, is the right espresso, the noble cultural asset which found its way to Europe from here. But since we are in Trieste, and Trieste has become a part of Italy, the people in the laboratories also add a spoonful of sugar to their middle-sized cup whenever they drink an espresso in their private time. After that they wash out their mouths with water. Then they move on to the next points. The tasting, the categorizing, the allocating, the grading and the classification.

Es riecht gut hier. Auch wenn die Bohnen noch nicht geröstet sind. Ein nobles Aroma dringt durch die Nasenflügel. Und wenn Wind von der Rösterei her weht, dann will man gleich eine Tasse Espresso trinken. Ohne Milch. Und eigentlich auch ohne Zucker, wie es die Qualitätstester in den Labors der Importeure oder der Röster tun – Illy, Hausbrandt und die paar kleinen Firmen, die in Triest heimisch sind. Nur der reine, aus kurz von heißem Wasser penetrierten Bohnen hergestellte Espresso ist der richtige Espresso, das edle Kulturgut, das von hier aus den Weg nach Europa fand. Doch weil wir in Triest sind, und weil Triest auch ein Teil Italiens geworden ist, schütten die Laborleute einen gehäuften Löffel weißen Kristallzucker in ihre mittelgroße Tasse, wenn sie einen Espresso zu ihrem Privatvergnügen trinken. Danach wird der Mund mit Wasser gespült. Und weiter geht es. Mit dem Probieren, dem Einteilen, dem Zuordnen, der Einstufung, der Klassifikation.

Trieste is the world’s capital city of coffee. Still. The world’s most qualitative beans still get unloaded and either immediately processed or transported to other roast houses in Italy at the port in Trieste.

Triest ist die Kaffeehauptstadt der Welt. Immer noch. Immer noch werden am Hafen von Triest die meisten qualitativ hochwertigen Kaf-

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TRIEST NACH

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Triest, Palazzo Carciotti, entlang des gleichnamigen Ufers, heute Riva III Novembre, ca. 1840.

Trieste, Palazzo Carciotti, along the same named shore, today Riva III Novembre, approx. 1840.

feebohnen der Welt ausgeladen und entweder gleich verarbeitet oder an Röstereien in Italien geliefert. Wohl auch in andere europäische Staaten und Städte, doch deren Anteil ist vergleichsweise marginal. Trotzdem: Jeder Kaffeeröster, der sich für Triest entscheidet, trifft immer auch eine qualitative Option und ist bereit, mehr Geld für bessere Ware auszugeben. In Italien gehört der schnelle Espresso zum Gemeingut. Und wenn die Qualität schwankt, bekommt das die Kaffeerösterei schnell zu spüren. To other European states and cities as well, but the amount is marginal when compared to the amount which stays in Italy. Nonetheless: ­every coffee roaster who chooses Trieste also chooses a qualitative better option and is willing to pay a higher price for a better product. In Italy the quick espresso belongs to the common good. If the quality fluctuates, then the coffee roasters quickly get to hear about it.

Das Kaffeehaus ist eine Wiener Institution und wurde über Jahrzehnte – bis die Monarchie zerbrach – fast ausschließlich von Triest aus versorgt. Damals gab es noch viele kleine Röstereien, manche davon Ein-Personen-Betriebe, die ihre feste Stammklientel hatten. In der Wiener Stuwerstraße – einem lange Jahre verrufenen Viertel in der Nähe des Praters – gab es einen solchen Ladenbetrieb sogar noch bis in die Mitte der 80er Jahre. Und man konnte den Duft bis in die Obermüllnerstraße riechen, wo er sich mit den Milchschaumaromen der damals dort noch ansässigen Molkerei vermischte. Dieses kulinarisch Kleinkulturelle haben alle Städte Europas binnen weniger Jahre verloren, als sich Zentralisierung und der Preisdruck des Lebensmittelhandels schlagend bemerkbar machten. Mit diesem Verlust ist auch ein Teil der kulturellen Identität Mitteleuropas verloren gegangen. Dem weinen leider nur wenige nach.

The coffee house is a Viennese highlight and over decades was – until the end of the monarchy – exclusively supplied by Trieste. At the time there were still many smaller roast houses, some being oneman businesses with regular customers. Up until the eighties one of these businesses was located in the Vienna Stuwerstraße – an area in proximity to the Prater which for many years was run down. One was able to smell it all the way up to the Obermüllnerstraße, where the scent combined with that of the milk foam aromas coming from the nearby dairy. This culinary personal culture was lost to all European cities within years, once centralization and the price pressure of food trade began to make itself noticeable. With this loss, central Europe also lost a part of its cultural identity. Sadly, only a few are mourning the loss.

In Triest kann man den Kaffee aber noch riechen. Vor allem bei Niederdruckwetter, wenn sich die Schwaden vom neuen – inzwischen auch schon wieder betagten - Handelshafen aus in Richtung Hauptplatz bewegen, wo das Caffè degli Specchi residiert, eine große Einkehrstätte mit Restaurant, die aber keinen österreichischen Kaffeehaushintergrund hat. Das tut der Qualität des hier servierten Espresso keinen Abbruch – man schmeckt die Verpflichtung. Richtige Wiener Kaffeehäuser findet man auch in Triest, sie sind keineswegs ausgestorben und immer noch Heimat der literarischen Elite dieser Stadt, die ja als Schmelztiegel der südslawischen, österreichischen und italienischen Mentalität stets ihr Auskommen gefunden hat. Hier in Triest gab und gibt es viele Geschichten zu erzählen. Geschichten von der Abreise und vom Ankommen, Geschichten von Lebenslust und Morbidität, Geschichten von Hitze und Geschichten vom ­eisigen Wind, der von November bis März an die Fröste der Balkan­ gebirge gemahnt. Und dass da noch eine andere Welt ist, im Osten. Eine Welt mit wenig Glamour.

In Trieste, however, you can still smell the coffee. Especially during low pressure weather when the wind moves from the new – by now already older – trade port towards the main square. There resides the Caffè degli Specchi, a big site with a restaurant which doesn’t have an Austrian coffee house background. That doesn’t hurt the quality of the espresso they serve, however – one can taste the commitment. Real Viennese coffee houses can still be found in Trieste; they are in no way extinct and still home for the literate elite of the city, which counts as the crucible of the Southern Slav, Austrian and Italian mentality. Here in Trieste there were and still are a lot of stories to be told. Stories of arrivals and departures, stories about the zest of life and morbidity, stories about the heat and stories about the ice cold winter, which brings with it the frosts of the Balkan region from November through March. And that there is another world in the east. A world with little glamour.

Wegen dieser Geschichten ist auch Veit Heinichen nach Triest gezogen, deutscher Staatsbürger und Schöpfer des Kriminalkommissars Proteo Laurenti. Ihn trifft man oft im Caffè Tommaseo an, wo er sich zum Lesen zurückzieht. Denn auch die alten Triester Kaffeehäuser wie etwa das Antico Caffè San Marco servieren zum Espresso neben dem obligaten Glas Wasser noch die Tageszeitung oder Illustrierte. Und wenn der Betreiber einen nostalgischen Tag hat, dann lässt er auch eine Wiener Tageszeitung rahmen. Oder die Süddeutsche. Man sollte sich aber nicht wundern und auch nicht beklagen, wenn die Blätter, die einmal die Welt bedeuteten, schon ein paar Tage alt sind.

Veit Heinichen, german citizen and inventor of chief inspector Proteo Laurenti, also moved to Trieste because of these stories. You will often find him at the Caffè Tommaseo where he comes to read. Because even the old Trieste coffee houses such as the Antico Caffè San Marco serve espresso with the obligatory glass of water, accompanied by the daily newspaper. When the operator has a nostalgic day he frames a Viennese daily newspaper or the Süddeutsche. But one shouldn’t be surprised or complain if the pages which once meant the world are already a few days old.

Neben und hinter Triest, aber auch im weiteren Umland, sind die Wiener Kaffeehäuser, die es früher auch in kleinen Städten wie Koper, Gorizia oder Portorož gab, verschwunden. Sie wurden Opfer des Zeitgeists und werden auch in Triest von ebenjenem bedroht, der sich aber in der Stadt des Kaffees nicht dem Qualitätsverlust geschlagen gibt. Das – nun auch schon ein paar Jahre alte – neue Kaffeehaus der Rösterei Illy spiegelt die Modernität dieser interessanten Familie

Next to and behind Trieste, and also in the further surroundings, the Viennese coffee houses which used to be in smaller cities such as Koper, Gorizia or Portorož also vanished. They fell prey to the spirit of time who also threatens Trieste, the city of coffee. The – by now already a few years old – new coffee house of the roast house Illy reflects the modern era of this interesting family, which even staffed the

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Mit Kaffee beladene Segelschiffe an den Ufern des Canal Grande in Triest mit dem Ponte Rosso im Vordergrund. With coffee loaded sailing boats on the shore of the Canal Grande in Trieste with the Ponte Rosso in the foreground.

wider, die vor fünfzehn Jahren auch den Ministerpräsidenten von Friaul-Julisch-Venetien stellte. Hier, an einem langen, total unwienerischen Tresen, treffen sich die jungen Kaffeetrinker der Stadt, die ihre Eltern hierherbringen, damit die sich mal aus dem Verstaubten rausbewegen. Aber Triest wäre nicht Italien, wenn die Jugend hier nicht auch dem Alten frönen würde. Und so leben auch das Tommaseo und das San Marco weiter – sicher auch von den Touristen, die seit dem Ende des jugoslawischen Bürgerkrieges, der die Stadt immens belastete, vermehrt anreisen. Sie suchen das, woran man sich in Wien kaum mehr erinnern kann: das Zusammengehen quirliger adria­ tischer Lebenskultur mit Alt-Wiener Gemütlichkeit.

prime minister of Friaul-Julisch-Venetien fifteen years ago. Here, on a long, completely non-austrian counter, the young coffee drinkers of the city meet, bringing along their parents to get them out of their rooms. But Trieste wouldn’t be Italy if the young wouldn’t be indulging in the old as well, and so the Tommaseo and the San Marco continue to live on – of course also because of the tourists that have come to the city since the end of the former Yugoslav civil war, which put the city under immense pressure at the time. They come searching for what people in Vienna barely can remember anymore: the affiliation of quirky Adriatic culture with old Viennese coziness.

Was Triest und der Kaffee einmal für die Donaumonarchie bedeuteten, wird einem schnell klar, wenn man im Archiv der Hafenverwaltung nach langwieriger Nachfrage die alten Frachtlisten und Handelsbücher einsehen kann. Da liest man dann vom Umladen roher und gerösteter Bohnen in alle Teile des späten Habsburgerlandes. 700 Kilogramm nach Lemberg, 40 Säcke à 150 kg nach Czernowitz, 22 Säcke nach Graz, 20 nach Laibach, 443 (!) nach Wien, 198 nach Salzburg, 14 nach Budweis, 95 nach Prag. Doch nur vier nach Linz. Das alles an einem Freitag im März 1884.

What Trieste and the coffee once meant to the Danube monarchy becomes immediately obvious when one takes a look at the cargo lists and trade books in the archive of the port administration. One reads about the transfer of raw and roasted beans into all parts of the late Habsburg region. 700 kilograms to Lemberg, 40 sacks of 150 kg to Czernowitz, 22 sacks to Graz, 20 to Laibach, 443 (!) to Vienna, 198 to Salzburg, 14 to Budweis, 95 to Prague. But only four to Linz. All this on a Friday in March 1884.

Aber man liest auch von Lieferungen nach München, Berlin und Zürich. Und freilich auch ins benachbarte Italien, wobei diese allerdings schmal ausfielen, da man dort in eigenen Häfen löschen ließ. Und auch St. Petersburg steht in den Büchern: der Zar, hier als „Hof“ ­bezeichnet, war Kunde. Triest, das war die große Welt des Kaffees. Und ist es geblieben.

But one also reads of deliveries to Munich, Berlin and Zurich. Also into the neighborly Italy, although they ended up being meager as Italy doused them at their own ports. Even St. Petersburg is in the books: the Czar was a customer. Trieste, that was the big world of coffee, and it has remained that way.

Wie weit die von Triest aus gespeiste Wiener Kaffeehauskultur reichte, wird besonders deutlich, wenn man die Säcke zählt, die nach Galizien geliefert wurden, das von 1772 bis 1918 unter österreichischer bzw. österreichisch-ungarischer Herrschaft stand. In diesem mehrheitlich von Polen bewohntem Grenzland fühlte man sich – neben Lemberg – besonders zu Wien hingezogen, das für damalige Zeiten eine Art liberale Schutzmacht darstellte. Und weil es in Galizien wenig Industrie, aber viel aus Wien herbeibeordertes und gelangweiltes Militär gab, Menschen und Familien, die gemeinsam mit ebenfalls aus Wien hierher verlegten Verwaltungsbeamten die lange, fade Zeit totschlugen, fand der gesamtgesellschaftliche Müßiggang Galiziens im Wiener Kaffeehaus seine Heimat. Solche Lokale schossen nach 1848 wie Pilze aus dem Boden und wurden Treffpunkt österreichischer und polnischer Intellektueller – nicht wenige davon mosaischen Glaubens –, die in den späten Jahren der Monarchie die Tagediebe und Wichtigtuer verdrängten und die galizischen Kaffeehäuser in Stätten intensiver Diskussionen verwandelten, die vom Geheimdienst der Habsburger schlicht und einfach übersehen wurden. In den galizischen Kaffeehäusern nahm manche Subversion ihren Anfang.

How far the Viennese coffee house culture reached from Trieste becomes clear when one counts the sacks that were delivered to Galicia, which was under Austro-Hungarian control from 1772 until 1918. In this predominantly polish populated boarder country one feels – next to Lemberg – especially drawn to Vienna, which at the time was seen as a sort of liberal savior. Since there was little industry in Galicia, but much of the bored Viennese military, people and families which together with relocated officials from Vienna had to spend a long boring time there, the social idleness and comfort of Galicia found its home there. In 1848 places like this sprang out like mushrooms and became the meeting point of Austrian and Polish intellectuals – many of them being of mosaic faith – who in the later years of the monarchy replaced the dawdlers and know-alls and transformed the Galician coffee houses into intense discussion sites, which for some reason went unnoticed by the secret service of the Habsburgs. In the Galician coffee houses many subversions had their beginnings.

Ein kleiner Rest aus jener Zeit, freilich ohne das Subversive, ist noch in Tarnopol zu finden – die Stadt gehört heute zur Ukraine. Im Zentrum Tarnopols, das von der Architektur der Städte Lemberg, Odessa und Graz geprägt wurde, findet sich ein altes Kaffeehaus, in dem man eine Melange und einen Krapfen serviert bekommt, als wären die letzten hundert Jahre nie vergangen. Nur nach dem Glas Wasser muss man fragen. Triest? Das kennt hier keiner. Und trotzdem ist Triest noch immer da.

A small leftover of that time, without the subversive touch, can still be found in Tarnopol – the city now belongs to the Ukraine. In the center of Tarnopol, which is characterized by the architecture of ­cities such as Lemberg, Odessa and Graz, there is a coffee house where one gets served a melange and a doughnut as if the last hundred years never happened. You only have to ask for the glass of water. Trieste? Nobody knows about it here, but Trieste is still there.

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THE CULTURE OF TRIESTE

Christian Lerner traf den 72-jährigen Präsidenten von Hausbrandt Trieste 1892, Martino Zanetti, zu einem sehr persönlichen Gespräch. Christian Lerner met the 72-year old president of Hausbrandt Trieste 1892, Martino Zanetti, in a very personal interview. TEXT: CHRISTIAN LERNER PHOTOS: HERBERT LEHMANN

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Kaum ein Unternehmen verkörpert die geschichtliche Verbindung von Triest mit Österreich so stark wie Hausbrandt Trieste 1892. Von Hermann Hausbrandt, einem aus Graz stammenden ehemaligen Kommandanten der österreichischen Handelsmarine, 1892 in Triest gegründet, fühlt sich das Unternehmen bis heute sehr stark einer mitteleuropäischen Tradition verbunden. Der charismatische Unternehmenslenker Martino Zanetti war anlässlich des Theresianisten-Picknicks in Wien, das Hausbrandt als Sponsor unterstützt, und traf uns bei Fabio Giacobello, mit dem ihn eine über 20 Jahre lange Zusammenarbeit verbindet.

Hardly any company incorporates the historical connection between Trieste and Austria as strongly as Hausbrandt Trieste 1892. Founded in 1892, in Trieste by Hermann Hausbrandt, a Graz-born former commander of the Austrian merchant navy, the company feels a strong bond with the Central European culture until today. The charismatic business leader Martino Zanetti was in Vienna on the occasion of the Theresianisten-picnic, which Hausbrandt supports as a sponsor, and met with us at Fabio Gaiacobello’s, with whom he’s linked by 20 years of cooperation.

„Norditalien und Österreich sind Teil des mitteleuropäischen Kulturraums. Ich sehe mich als Mitteleuropäer.“

1683: Herr Zanetti, eine Einstiegsfrage: Wie trinkt man einen Espresso richtig? Mit Zucker? Mit Milch? Latte macchiato? Zanetti: Ich nicht. Ein guter Kaffee braucht keinen Zucker, keine Milch, keine Schokolade. Er ist für mich wie guter Wein, den Sie auch nicht mischen. Nur wenn Sie ihn pur trinken, können Sie seine gesamte Geschmacksvielfalt genießen. Das Entscheidende ist beste Qualität mit dem richtigen Gleichgewicht von harmonischer Säure und Aromen. Darin schmecken Sie dann auch Süße, Molligkeit und sogar Schokolade. 1683: Warum trinken dann Ihrer Meinung nach so viele Menschen Kaffee mit Zucker oder Milch? Zanetti: Zunächst gibt es natürlich unterschiedliche Kulturen. In Neapel trinkt man Kaffee anders als in Triest. Aber der Hauptgrund ist wie gesagt die Qualität. Beim Kaffee ist es wie bei einem Orchester. Wenn die Trommel falsch spielt, klingt die ganze Symphonie schlecht. Robusta ist die Trommel, und leider gibt es viel schlechten Robusta. Das sind die Kaffees aus den Ebenen. Auch hier ist es wie beim Wein. Je höher die Lagen, umso besser die Bohnen. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es eine enorme Qualität. Dann wurde der Bedarf immer größer, und ab 1960 wurde mehr in den Ebenen angepflanzt. Und von dort kommt keine so gute Qualität wie aus den Hochlagen. 1683: Ihre Familie ist eine der großen Kaffeedynastien Italiens. War Ihnen somit die Beschäftigung mit Kaffee vorbestimmt? Zanetti: Meine Familie hat eine lange Tradition in drei Berufen – Kaufleute, Soldaten und Künstler. Ich war Soldat bei den Gebirgsjägern und Maler. Mein Vater war der größte Kaffeeunternehmer Italiens. Er finanzierte die gesamte Industrie. Aber nicht mich. So startete ich auf mich alleine gestellt. Am 6. Juni 1967 unterschrieb ich den Pachtvertrag für „Silver-Caffè“, eine kleine Kaffeerösterei in Treviso. Ich begann mit 10 Mitarbeitern und gemieteten Maschinen. 1683: Und wie ist es dann weitergegangen? Zanetti: Ich hatte Glück, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen. Das Unternehmen entwickelte sich, 1970 bauten wir unsere eigene Produktion in Nervesa della Battaglia und 1988 konnte ich die traditionsreiche Marke Hausbrandt Trieste 1892 S.p.A. erwerben. 1683: Sie sind aber auch ein leidenschaftlicher Künstler. Blieb Ihnen immer Zeit, sich künstlerisch zu betätigen? Zanetti: Ich war zuerst nur Künstler und habe dann tagsüber meinen Kaffeehandel aufgebaut und nachts gemalt. Die Kunst begleitet mich bis heute. Ich mache aber seit 1976 keine öffentlichen Ausstellungen mehr. 1683: Wenn Sie von Qualität bei Rohkaffee sprechen, drängt sich die Frage auf: Ist das ein echter Kampf um jeden Sack? Zanetti: (lächelt) So ähnlich. Es wird immer schwieriger. Einerseits ist es wichtig, einen höheren Preis zu bezahlen. Andererseits sind aber auch langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit und ein exzellenter Einkauf wichtig, um Top-Qualität zu bekommen.

1683: Mr. Zanetti, an introductory question: What is the right way to drink an espresso? With sugar? Milk? Latte macchiato? Zanetti: Not me. A good coffee does not need any sugar, any milk or chocolate. For me, it is like a good wine, which you mix neither. Only by drinking it pure you can savour its complete variety of tastes. The crucial thing is the best quality with the right balance of acids and aromas. Then you also taste the sweetness, the chubbiness and even the chocolate. 1683: Why, in your opinion, do so many people drink coffee with sugar or milk? Zanetti: First of all, there are obviously different cultures. In Napels

“Northern Italy and Austria are part of the Central European culture. I see myself as a Central European.”

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Das Leben ist zu kurz, um schlechten Kaffee zu trinken. Life is too short to drink bad coffee.


Fabio Giacobello, Martino Zanetti, Christian Lerner Fabio Giacobello, Martino Zanetti, Christian Lerner

Wir sind kein Kaffee für den Supermarkt, daher investieren wir sehr viel in alle diese Bereiche, um die beste Qualität zu bekommen. 1683: 2015 wurde Hausbrandt von internationalen Analysten ausgezeichnet. Was war das genau und was bedeutet es für Sie? Zanetti: Wir wurden bei Größe an die dritte Stelle, bei Image und Qualität an die erste Stelle von 800 italienischen Betrieben gereiht. Der erste Platz bei Qualität bedeutet uns sehr viel, weil es eine Anerkennung unserer Bemühungen ist. Ich war zuerst Künstler, wollte auch das Geschäft zur Kunst machen und vor allem eine hohe Unternehmenskultur kreieren. Diese Auszeichnung zeigt, dass mir das anscheinend gelungen ist. Weil die Kultur eines Unternehmens bestimmt seine Qualität und seinen Erfolg. 1683: Wie sieht es mit Nachhaltigkeit in den Anbaugebieten aus? Was tun Sie dort für die Umwelt und die Leute? Zanetti: Das gehört für uns zu einem sensiblen Einkauf. Nur wenn es jedem Mitglied der Produktionskette von der Plantage bis zum Verkauf gut geht, können Sie nachhaltig Qualität sichern und Erfolg haben. Das ist Teil unserer Unternehmenskultur und Verantwortung. Schon deshalb sind wir bereit, mehr zu bezahlen. Um sicherzustellen, dass Bezahlung und Sicherheit aller Arbeiter garantiert ist. 1683: Ist die Kaffeeversorgung durch den Klimawandel gefährdet? Zanetti: Der Klimawandel wird sicher Auswirkungen auf Verfügbarkeit, Qualität und Preis haben. Daher sind alle gefordert, ihren Beitrag zu leisten, und wir als Kaffeeproduzent müssen in der gesamten Kette eine höchste Umweltverträglichkeit sicherstellen, um die Veränderungen zu stoppen. Gleichzeitig müssen wir uns durch Forschung darauf vorbereiten, wie wir mit dem Wandel umgehen.

you drink coffee differently than in Trieste. But the main reason is, as said, the quality. Coffee is like an orchestra. If the tambour plays wrong, the whole symphony sounds bad. Robusta is the tambour, and unfortunately there is many bad Robusta. These are coffees from the plains. Also here it is like with wine. The higher the locations, the better the beans. Until World War II there was enormous quality. Then the need increased and from the 1960s more coffee was planted in the plains. But the quality from there is not as good as from the higher altitudes. 1683: Your family is one of the biggest coffee dynasties in Italy. Was the occupation with coffee consequently predetermined? Zanetti: My family has a long tradition in three professions: businessmen, soldiers and artists. I was a soldier with the mountain troops and a painter. My father was the biggest coffee entrepreneur in Italy. He funded the whole industry, but not me. So I started on my own. On the 6th of June 1967, I signed the lease contract for “Silver Caffè”, a small coffee-roasting house in Treviso. I started with ten staff members and rented machines. 1683: How did it continue? Zanetti: I had luck to win the right co-workers. The company developed, in 1970, we built our own production in Nervesa della Battaglia and in 1988 I could purchase the traditional brand Hausbrandt Trieste 1892 SpA. 1683: But you are also a passionate artist, did you always have time to be involved with arts? Zanetti: Initially, I was only an artist and during the day I built up my coffee business and at night I painted. Art accompanies me until today. But since 1976 I do not do any public exhibitions anymore. 1683: If you talk about quality of green coffee the question arises: Is it a real battle for every sack? Zanetti (smiling): Quite similar. It becomes more and more difficult. On one hand, it is important to pay a higher price. On the other hand, long-time, fair cooperation and an excellent purchase are important to get top quality. We are not a coffee for the supermarket, which is why we invest very much in these fields to get the best quality. 1683: in 2015, international analysts honored Hausbrandt. What was it precisely and what does it mean to you? Zanetti: We got ranked on the third place by size, and by image and quality on the first place of 800 Italian companies. The first place by quality means a lot for us because it is the recognition of our efforts. I was an artist and wanted to make the business in art and in particular create high corporate culture. This award shows that I apparently succeeded. Because the culture of a company determines its quality and success. 1683: What about sustainability? What are you doing for the environment and the people there? Zanetti: For us, this is part of a sensible procurement. Only if every member of the production chain, from the plantation to the sales, feels good, it is possible to secure quality sustainably and be successful. This is a part of our corporate culture and responsibility. Only because of that, we are prepared to pay more. In order to guarantee the payment and security of every worker. 1683: Is the coffee supply jeopardized by the climate change? Zanetti: Climate change will surely have an impact on availability, quality and prices. Therefore everyone is required to do one’s bit and we, as coffee producers, have to secure a high environmental compatibility to stop the changes. At the same time we need to prepare ourselves with research how to handle this change.

„Sie können die besten Bohnen und neuesten Maschinen haben. Ohne Unternehmenskultur haben Sie gar nichts.“ “They can have the best beans and the newest machines. Without company culture they have got nothing.”

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Martino Zanetti: sensibler Künstler, Mäzen und Philosoph als Kaffeeproduzent. Martino Zanetti, sensitive artist, patron and philosopher as a coffee producer.

Hausbrandt Espresso, stilvoll in den Tassen der pastellfarbenen Edition serviert. Hausbrandt espresso stylishly served in the cups of the pastel edition.

1683: Was halten Sie von den „Third Wave Coffee Shops“ und 1683: What do you think about “Third Wave Coffee Shops” and Zubereitungen wie Filter, French Press, AeroPress, Chemex? preparations like Filter, French Press, AeroPress, Chemex? Zanetti: Die Kaffeequalität ist das einzig Entscheidende. Alles Zanetti: The quality of the coffee is the only crucial thing. Everyandere ist egal. Ich bervorzuge Espresso, weil ich aus dem Land kom- thing else does not matter. I prefer Espresso because I am from the me, das ihn erfunden hat. Wenn Sie z. B. Filter bevorzugen, ist die country, which invented it. But if you prefer filter for example, the Qualität des Kaffees sogar noch wichtiger. Espresso verdeckt Fehler quality of the coffee is even more important. Espresso covers errors im Kaffee ein wenig. Bei anderen Zubereitungen werden schlechte in the coffee a bit. With other preparations, bad quality or too much Qualität und zu hohe Säure noch deutlicher erkennbar. acid is far more apparent. 1683: Sind bereits alle Aromen aus Kaffee extrahiert, oder er1683: Are all aromas of the coffee already extracted or is a flavour wartet uns noch eine geschmackliche Revolution ? revolution waiting for us? Zanetti: Es gibt über 700 flüchtige, sensorische Teile in Kaffee. Zanetti: There are more than 700 volatile and sensory pieces in Das ist so komplex, da wird sich noch sehr viel tun, durch neue Blen- coffee. It is so complex; we will see great activity due to new blenddings, außergewöhnliche Monocrus und moderne Forschung. ings, exceptional Monocrus and modern research. 1683: Wie intensiv forscht Hausbrandt? 1683: How intensely is Hausbrandt researching? Zanetti: Das ist eine Verpflichtung für uns. Wir Zanetti: It is an obligation for us. We invest a lot THERESIANER investieren sehr viel in immer neue Ausrüstungen in always-new equipment and laboratories and we CRAFT BIER und Labors und erforschen die gesamte Kette von explore the whole chain from the plantation to the der Pflanzung bis zur Extraktion in die Tasse. extraction in the cup. Martino Zanetti produziert in 1683: Ist durch den Aufschwung in den USA 1683: Is Italy’s position jeopardized by the upConegliano auch den einzigen und Australien die Stellung Italiens gefährdet? swing in the USA and Australia? italienischen Rotwein aus der Zanetti: Italien war nie der größte KaffeeproZanetti: Italy has never been the biggest coffee steirischen Schilcher-Rebsorte duzent, sondern der beste. Dass nun in anderen producer but the best one. That high coffee culture Blauer Wildbacher sowie ein Ländern hohe Kaffeekultur entsteht, bedeutet zwei arises in other countries means two things for us: a Bier, das die 200-jährige TraDinge für uns: eine Herausforderung, besser und challenge to become better and better. A big opdition der Theresianer Brauerei besser zu werden. Eine große Chance, neue Märkte portunity to enter new markets which, until now, had fortsetzt, die 1766 im Borgo zu erschließen, die bisher weniger Verständnis für little understanding in quality, and to offer them this Teresiano gegründet wurde. Qualität hatten, und denen wir diese bieten. quality. 1683: Wo gibt es zurzeit den besten Kaffee? 1683: At present, where is there the best coffee? THERESIANER Zanetti: Den besten Espresso für mich in MittelZanetti: The best espresso, for me, in Central EuCRAFT BEER: europa und Griechenland. Die besten experimenrope and Greece, the best experimental preparatellen Zubereitungen in den USA und Australien. tions in the USA and Australia. In Conegliano, Martino Zanetti 1683: Wie stellen Sie sicher, dass bei der Zube1683: How do you ensure that only the best qualproduces the only Italian red reitung höchste Qualität in die Tasse kommt? ity comes into the cup during the preparation? wine with the Styrian Schilcher Zanetti: Wir haben in jedem Land ein eigeZanetti: We have a training centre in every coungrape variety as well as a beer nes Schulungszentrum, wo wir unsere Kunden zu try, where we train our clients to become baristas, that continues the 200 year Baristas ausbilden, dazu bieten wir Schulung und where we offer courses and services for grinders old tradition of the Theresianer Service für Mühlen und Maschinen. Wir sehen uns and machines. We do not see ourselves as coffee brewery, which was founded in nicht als Kaffeehändler. Wir liefern ein komplettes distributor. We provide a complete system with a top 1766 in the Borgo Teresiano. System mit Top-Produkt, Philosophie und Kultur. product, philosophy and culture. 1683: Sind Sie glücklich? 1683: Are you happy? Zanetti: Ich bin glücklich, durch das Privileg, wie ich geboren Zanetti: I am happy because of the privilege how I was born and wurde, und weil mir mein Sohn folgt. Das ist nicht selbstverständ- because my son follows me. That is not self-evident. It is beautiful to lich. Schön ist, dass an der Kultur, die ich initiiert habe, nun die see that the next generation contributes to the culture I initiated. Peonächste Generation mitwirkt. Menschen wie mein Sohn Fabrizio, ple like my son Fabrizio, the new company director, or Maguolo, our der neue Firmenlenker, oder Alberto Maguolo, unser Export- export manager. Both in their early 30s. My son already developed manager. Beide Anfang 30. Mein Sohn hat schon eine besonde- a home espresso machine that is a big success for us in Europe. Yes, re Heim-Espressomaschine entwickelt, die bereits europaweit I am a very happy man. ein großer Erfolg für uns ist. Ja, ich bin ein sehr glücklicher Mann.

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Vienna Porcelain Manufactory

Augarten

Blouse from Paris. Vase from Augarten.

www.augarten.at


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DIE AUSTRALISCHE KÖNIGIN AUSTRALIAN QUEEN

Macadamias gehören wegen des schwierigen Anbaus und der komplizierten Weiterverarbeitung zu den teuersten Nüssen der Welt. Ein Wiener Unternehmen bringt sie nach Europa. Due to their difficult cultivation and complicated further processing macadamias are one of the most expensive nuts in the world. A Viennese enterprise is bringing them to Europe. TEXT: CHRISTIAN LERNER PHOTOS: NOAN, MICHELE MUNNINGER

Wir treffen Richard Schweger im Café, er war in Australien, während seine Frau mit dem kleinen Team den Launch des neuen Produkts vorbereitet hat. Noch müde vom Flug nimmt er sich dennoch die Zeit, uns dessen Geschichte zu erzählen. Schon bald wird erkennbar, was man heute bei wenigen bemerkt: Der Mann ist überzeugt von dem, was er macht – so wie die meisten, die das Richtige machen. Den Anfang der Geschichte hat er schnell erzählt, die Hauptdarsteller vorgestellt: Margit und Richard Schweger, er erfolgreicher Geschäftsmann, sie ehemalige erfolgreiche Marketingleiterin in der Konsumgüterindustrie. Gemeinsam haben sie zwei Kinder und ein Haus auf dem Pilio, dem urwüchsigsten Teil des griechischen Festlands. Sie wissen, dass es ihnen gut geht, weil sie Glück im Leben hatten. Deshalb ist da schon länger der Traum, etwas zurückzugeben und ihre Ausbildung und ihre Berufserfahrung einzusetzen, um Menschen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können. Allein es fehlt die zündende Idee. Zu ihrem Haus gehört ein bezaubernder Olivenhain, und eines Tages wird ihnen bewusst, dass rundherum niemand etwas Tolles aus den vielen Olivenbäumen der Gegend macht. Sie besinnen sich auf ihren Traum und verbinden diesen mit der Vision, auf dem Pilio das beste Olivenöl Griechenlands zu pressen, aus biologischem Anbau selbstverständlich. Die Gewinne sollen Bildungsprojekten gespendet werden, die bedürftigen Kindern eine bessere Zukunft bieten. NOAN wird geboren. Die Arbeitsteilung ist einfach: Sie kümmert sich um Verkauf und Kundenbetreuung und entwirft

We meet Richard Schweger in a café. He was in Australia while his wife, together with their small team, was preparing the launch of the newest product. Still tired from the flight he nonetheless takes the time to tell us the story of said product. The man is convinced about what he does, that soon becomes obvious – just like most people who are doing it right. He gets through the beginning of the story quickly and the main protagonists are introduced: Margit and Richard Schweger, he himself a successful businessman and she a former marketing leader in the consumer goods industry. Together they have two children and a house on the Pelion, part of the

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Spitzenkoch Robert Letz schätzt die Vielseitigkeit der königlichen Nuss auch als Zutat für Cookies.

Top chef Robert Letz appreciates the versatility of the royal nut by also using it as an ingredient in cookies.


Macadamia-Bäume wachsen in langen Reihen. Die reifen Nüsse fallen ab und werden dann möglichst rasch eingesammelt.

Macadamia trees grow in long rows. The ripe nuts fall off and are then collected as quickly as possible.

Die jungen Pflanzen werden in der Baumschule veredelt. The young plants are refined in the tree farm.

die schönen Verpackungen, in denen sie ihre mehrfach ausgezeichneten Produkte als Geschenk anbieten. Er übernimmt die Rolle des Organisators und Landwirtes und ist vom Pflanzen über die Ernte bis zum Pressen oft bis vier Uhr früh vor Ort im Einsatz, um beste Qualität aus der Erde zu holen. So auch bei dem neuen Projekt im Südosten Australiens, wo die Familie in Byron Shire ein Stück Land hat, auf dem sich Macadamia-Bäume sehr wohl fühlen. Aber gut Ding braucht Weile. Erst nach 7 bis 10 Jahren haben sie eine Höhe von 6 bis 18 Metern erreicht und tragen eine nennenswerte Menge der Nuss, die von den australischen Ureinwohnern „Kindal Kindal“ genannt wurde und für die sie ein Hauptnahrungsmittel war. Heute wird die über 60.000 Jahre alte Delikatesse gerne auch als Königin der Nüsse bezeichnet und nicht nur wegen ihres betörenden Dufts und aromatischen Geschmacks geschätzt. Ein hoher Gehalt an Eiweiß, Aminosäuren und ungesättigten Fettsäuren kann auch positive Wirkung auf Muskeln, HerzKreislauf-System und einen gesunden Cholesterinspiegel bedeuten. So langsam das Wachstum, so aufwendig auch Ernte und

mainland of Greece. They know that they are doing well, because they were lucky in life. Due to this they have always wanted to give something back and to use their experience and their education to help those who can’t help themselves. If not for the lack of a good idea. A mesmerizing olive grove belongs to their house, and one day they realize that in the surrounding area nobody is making use of all the amazing olive trees. Remembering their desire to help they combine it with their vision of pressing Greece’s best olive oil on the Pelion, all out of organic substances of course. The profits should be donated towards education projects which offer less fortunate children a better future. So NOAN is born. The labor division is simple: she takes care of sales and customer service as well as designing the beautiful packaging in which they offer the prized product as a present. He takes on the role of the organizer and farmer and sometimes works until four o’clock in the morning assuring only the best quality is being taken from the earth. Just like with the new proiect in southeast Australia, where the family has a piece of land in Byron Shire on which macadamia trees feel right at home. But good things need time. Only after 7 to 10 years do the trees reach a height of 6 to 18 meters and carry any worthwhile amount of nuts, which the Australian aborigines called “Kindal Kindal” and was a staple food of theirs. Also referred to as the queen of nuts, nowadays the delicacy, which is over 60.000 years old, is not only appreciated for its infatuating smell and aromatic taste. A high concentration of egg white, amino acids and unsaturated fat acids can also mean positive effects on muscles, cardiac cycle and a

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NOAN-Mitgründer Richard Schweger beim Pflanzen eines jungen Macadamia-Baums. Richard Schweger, NOAN cofounder, while planting a young macadamia tree.

NOAN-Macadamias in ihrer speziellen Verpackung mit Schutzatmosphäre.

NOAN macadamias in their special packaging with protective atmosphere.


Richard Schweger kontrolliert die Blüte mit Jeff Spash, dessen Sohn Simon Farm-Manager ist.

Richard Schweger and Jeff Spash, whose son Simon is farm manager, control the plantation.

REZEPT RECIPE

Brownies mit Macadamias und Mascarpone, Rezept von Robert Letz für 8 bis 10 Stück; Zutaten: 200 g Butter / 50 g NOAN-Olivenöl / 200 g Bitterschokolade / 150 g gehackte, gesalzene NOAN-Macadamias / 80 g Kakaopulver / 65 g Mehl / 1 TL Backpulver / 350 g Zucker / 4 große Bio-Eier

Ofen auf 180 °C vorheizen, quadratische Backform von ca. 30 cm mit Backpapier auskleiden. Schüssel auf Topf mit siedendem Wasser setzen, darin Butter mit Schokolade schmelzen. Öl und Nüsse untermischen. Schüssel vom Topf nehmen, auskühlen lassen. In andere Schüssel die trockenen Zutaten hineinsieben und unter Schokoladenmasse ziehen. Eier unterrühren, bis die Masse glatt und geschmeidig ist. Teig in die Form füllen und für ca. 25 Min. backen. Die Backzeit so anpassen, dass der Kuchen einen weichen, saftigen Kern behält (Stäbchen in Kuchen stechen; es soll nicht sauber wieder herauskommen). Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Mascarpone mit etwas Obers und Vanillezucker verrühren und damit anrichten. Im Dienste Ihrer Majestät: Margit und Richard Schweger.

On Her Majesty’s Service: Margit and Richard Schweger.

Verarbeitung. Deshalb ist Richard Schweger persönlich dabei, um jeden Schritt zu kontrollieren. Die Nüsse sind erst reif, wenn die grünen Früchte mit ihrem kostbaren Kern von selbst zu Boden fallen. Nun sollten sie gleich geerntet werden, um nicht durch die Witterung zu verderben. Da die Früchte ihre Reife zu verschiedenen Zeitpunkten erreichen, bedeutet das viele Erntedurchgänge. Danach werden sie von ihren grünen Schalen befreit, die unreifen Nüsse aussortiert und die vollreifen vorgetrocknet. Anschließend werden sie innerhalb einiger Tage komplett getrocknet und nach Größe sortiert. Die Nussschalen werden nun aufgebrochen, die Kerne entnommen und ein weiteres Mal vorsortiert. Nach der Entsorgung von verfärbten Nusskernen wird die Auswahl auf letzte Schalenreste untersucht und behutsam geröstet. Damit die Nüsse ihre Frische bewahren, sind sie unter Schutzatmosphäre verpackt. Das Resultat begeistert Spitzenköche wie Robert Letz: goldgelbe, knackige und hocharomatische Kerne, die jedes Pesto noch buttrig-cremiger machen, zu Fisch passen oder Schoko-Brownies bereichern. „Glauben Sie mir: Solche Macadamias finden Sie sonst nirgends“, sagt Richard Schweger mit glänzenden Augen, während er die Packung öffnet und uns zum Kosten reicht. An seinen Fingern meint man noch die Erde Australiens zu sehen.

healthier cholesterol. As slow as the growth the harvest and processing are just as elaborate. That is why Richard Schweger is personally present, controlling each and every step. The nuts are only then ripe, when the green fruits with its precious kernel fall to the floor by themselves. Now they should immediately be harvested so that they don’t spoil due to the weather. Since the fruits reach their ripeness at different times it means one has to do many harvest runs. After they are freed from their green shells, the unripe ones are put aside and the fully ripe ones are pre-dried. Subsequently they are fully dried and then sorted by size. The nutshells are now cracked and the nut kernel is taken out and again pre-sorted. Once the discolored nut kernels are sorted out, the remaining are checked for oddments of the shell before cautiously being roasted. In order to keep the nuts fresh they are packaged in a special protective atmosphere. The resulting product impresses top chefs such as Robert Letz: gold yellow, very crunchy and highly aromatic kernels which make every pesto creamier and perfectly fit to fish or even chocolate brownies. “Believe me: you won’t find macadamias like these anywhere else,” says Richard Schweger with a glow in his eyes while opening a package in order to let us try them. One might think one can still see the soil of Australia on his fingers.

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Brownies with macadamias and mascarpone, recipe by Robert Letz for 8 to 10 pieces; ingredients: 200 g butter / 50 g NOAN olive oil / 200 g dark chocolate / 150 g hacked, salted NOAN macadamias / 80 g cocoa powder / 65 g flour / 1 t baking powder / 350 g sugar / 4 large organic eggs Preheat the oven to 180 °C and prepare a rectangular baking tray with baking paper. Set a bowl into a pot with hot water and melt the butter with the chocolate inside. Mix in the oil and nuts. Take the bowl from the pot and let it cool off. Sieve the dry ingredients into a different bowl and then let it rest a bit with the chocolate mixture. Mix in the eggs until the dough is smooth and even. Fill it into the form and bake for around 25 min. Adjust the baking time accordingly, so that the cake has a soft juicy core (put a stick in the cake; when you pull it out it should come back clean). Take it out of the oven and let it cool off again. Mix the mascarpone with a bit of cream and vanilla sugar and serve with it.


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ASTON LIEBE ASTON LOVE

Dr. Michael Riedl ist Autofahrer aus Leidenschaft. Für „1683“ probierte er den 517 PS starken Aston Martin DB9. Dr. Michael Riedl is a passionate driver. For “1683” he tested the 517 hp Aston Martin DB9. TEXT: PETER PISECKER PHOTOS: MANFRED KLIMEK

Jaguar kann nichts dafür. Es geht die Legende, dass Saltzman & Broccoli, die Produzenten der James-Bond-Filme, in Coventry vorstellig geworden seien. Der dritte Film „Goldfinger“ (1964) stand an, und sie wollten einen E-Type für ihren britischen Agenten loseisen. Cineasten wissen, dass Sean Connery in „James Bond jagt Dr. No“ (1962) einen Sunbeam Tiger und in „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) einen Bentley fuhr. Jaguar habe sich eher abweisend gezeigt und einen Haufen Dollars sehen wollen, Aston Martin habe davon Wind bekommen und den Filmproduzenten gratis den DB5 angetragen. Nur: So war’s nicht. Ian Fleming, der Schöpfer von James Bond, setzte seinen Helden schon 1959 im Roman „Goldfinger“ auf den Fahrersitz eines Aston Martin DB Mark III. Bei der Verfilmung nahm man dann lieber den brandneuen DB5, der erst drei Monate vorher herausgekommen war. Der Rest ist Geschichte. Der DB5 tauchte übrigens erst 1995 in „GoldenEye“ wieder in einem James-Bond-Film auf, am Steuer Pierce Brosnan. Auftritt Dr. Michael Riedl. Er sieht weder wie Connery noch wie Brosnan aus. Eher noch denkt man an einen französischen Schauspieler. Doch Riedl ist weder

It isn’t Jaguar’s fault. Legend has it, that Saltzman & Broccoli, the producers of the James Bond films, personally went to Coventry. The third film “Goldfinger” (1964) was being filmed and they wanted an E-Type for their British agent. Movie buffs know that Sean Connery drove a Sunbeam Tiger in “Dr. No” (1962) and a Bentley in “From Russia with Love” (1963). Jaguar is said to have been rather dismissive and wanted to see a lot of money and then Aston Martin had heard of this endeavor and offered the producers a DB5 free of charge. Except, it wasn’t quite like that. Ian Fleming, the creator of James Bond, already placed his hero in the driver’s seat of an Aston Martin DB Mark III in his 1959 novel “Goldfinger”. For the film they chose the brand-new DB5, which had been launched just three months earlier. The rest is history. By the way, the DB5 had another comeback in a James Bond movie, in 1995 in “Golden Eye” with Pierce Brosnan at the wheel. Enter Dr. Michael Riedl. He doesn’t look like Connery or Brosnan. More like a French actor. But Riedl is neither actor nor secret agent; rather, he is an orthopedist, art lover, karateka, philosopher and car enthusiast. None of this is a contradiction, but makes up

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Michael Riedl zwischen dem 12-ZylinderDB9 (links) und seinem eigenen himmelblauen Vantage Convertible. Michael Riedl stands between the 12-cylinder DB9 (left) and his sky-blue Vantage convertible.


Es sind die Einzelheiten, die einen Aston Martin so edel machen. Man sieht und fühlt die Liebe zum Detail, außen wie innen. It’s the details that make an Aston Martin so precious. The attention to the detail can be felt and seen inside and outside.

Schauspieler noch Geheimagent, sondern Orthopäde, außerdem Kunstliebhaber, Karatekämpfer, Philosoph und Autoenthusiast. All das ist kein Widerspruch, sondern verbindet sich zu einer ganzheitlichen Persönlichkeit Mitte fünfzig, die weiß, was sie will. Nämlich das Gute im Leben. Weil das so ist, fährt Riedl einen Aston Martin. Das Modell: Vantage V8 Convertible, ein schlankes, hellblaues Cabrio, von dem es in dieser Farbe genau zwei in Österreich gibt. „Das Lustige daran: Das zweite hat jemand, der auch in meiner Straße wohnt“, sagt Dr. Riedl. Ausgeprägt anglophil, Herr Primar?

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a well-rounded personality in its mid-50s that knows what it wants: the good stuff in life. This is why Riedl drives an Aston Martin. The model: a Vantage V8 convertible, a slim light blue convertible of which there are only two of its color in Austria. “The funny thing is: the second one is owned by someone who also lives in my street,” says Dr. Riedl. Very anglophile? Not really, he says. His curriculum vehiculorum does show a dark green Jaguar Mark II that he owned for 25 years but otherwise mainly Germans: Porsche Boxster, BMW Z4. Oh, now we see a connection: open, twoseaters. “Yes, I always wanted a convertible,”


Eigentlich nicht, sagt er. Sein Curriculum vehiculorum weist zwar einen dunkelgrünen Jaguar Mark II auf, den er 25 Jahre lang besaß, ansonsten aber einiges an deutscher Ware: Porsche Boxster, BMW Z4. Ah, da ist er, der rote Faden: offen, Zweisitzer. „Ja, ich wollte immer ein Cabrio“, bestätigt er. „Aber an Aston Martin hab ich erst nicht gedacht. Bis mir ein Freund, der bei Aston Martin Vienna arbeitete, eines Freitagabends vor acht Jahren diesen hellblauen Wagen vor die Tür gestellt hat. Am Montag hol ich ihn wieder ab, hat er gesagt.“ Das VantageCabrio war damals brandneu, eben erst auf dem Genfer Autosalon präsentiert. Dr. Riedl machte sich ein vergnügliches Wochenende. Es war Liebe auf den ersten Gaspedal-Stoß. „Das war so ein Gefühl. Wie ein Maßschuh. Als wäre er für mich gemacht“, erzählt der Mediziner. Der Mann ist sympathisch bodenständig geblieben. Erfolgreicher Arzt, schönes Haus, Aston Martin in der Garage, doch er sagt: „Das hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich einmal so ein Haus habe, mir einen Aston Martin leisten kann … Aber es passieren Dinge im Leben, wo das dann doch geht. Wenn man sich traut.“ Nun war es so weit: Er wollte es wagen, sich einen Aston Martin zu bestellen. Das Wunschauto war rasch konfiguriert, dunkelrot sollte es sein, der Vertrag schon beinahe unterschrieben, doch dann rückte der Freund mit den „bad news“ heraus: Lieferzeit 15 Monate. Michael Riedl schüttelt noch heute den Kopf: „Wenn ich so viel Geld für ein Auto ausgeb, dann will ich’s doch gleich haben, nicht erst in einem Jahr oder anderthalb.“ So wurde es dann das hellblaue Vorführauto. „Und ich hab’s nie bereut.“

Die kraftvolle Skulptur des Zwölfzylinders. Man kann sie mit allen Sinnen genießen, ihre Kraft, ihren Sound und die archaische Optik. The powerful sculpture of the 12-cylinder motor. You can enjoy the power, sound and archaic look with all your senses.

Auftritt Aston Martin DB9. Der schwarze Testwagen ist gar nicht schwarz, die raffinierte Lackfarbe heißt Marron Black: Unter bestimmten Lichtverhältnissen he confirms. “But I didn’t initially think of the Aston Martin. Not until a friend schimmert sie wie eine mit Sternenstaub bewho works at Aston Martin Vienna parked this light blue one in front of my door streute Aubergine. Unter der langen Motorhauone Friday evening. He said he would pick it up again on Monday.” That was be sitzt ein 6,0-Liter-V12-Motor. Die Details tun a Vantage convertible, brand-new at the time, just in from the presentation at hier nichts zur Sache, es genügt zu wissen, dass the Geneva International Motor Show. Dr. Riedl had a great weekend. It was sechs Liter das Maß eines großen Hubraums love from the first kick of the accelerator. “It felt like a custom-made shoe. As if darstellen – die meisten Autos, die man auf der it was made for me,” says the physician. The man has remained pleasant and Straße sieht, haben zwischen 1,3 und zwei Liter down-to-earth. Successful doctor, nice house, Aston Martin in the garage, but Hubraum – und dass zwölf Zylinder symbolisch he says, “I would have never dreamed that I would live in a house like this one für absolute Spitzentechnik stehen: Zwölfzylinday and be able to afford an Aston Martin … But things happen in life where it is dermotoren waren in der Automobilgeschichte possible all of a sudden. If you dare.” It was time: he dared to do it, he ordered immer nur in den besten und teuersten Exeman Aston Martin. plaren verbaut. Die Top-Modelle von Ferrari, His dream car was quickly configured, it should be dark red and the conJaguar, Lamborghini, auch BMW, Mercedestract was almost signed, but then his friend had bad news: the delivery period Benz und Audi ließen und lassen sich von diesen was 15 months. Michael Riedl, shaking his head, “if I spend that much money on komplexen Maschinen antreiben. Es gab Zwölfa car, then I want to have it right away, not in a year or a year and half.” So he zylinder, lautlos wie mikromechanische Nähtook the light blue demonstration vehicle. “And I never regretted it.” maschinen, es gab martialisch brüllende und es gab welche, die mit kräftiger Stimme scheinbar Enter Aston Martin DB9. The black test vehicle isn’t black, the ingenious mühelos Koloraturen sangen wie Dr. Michael varnish is called Marron Black: depending on the light it shines like an eggRiedls bezaubernde Frau, die Opernsängerin plant covered in stardust. A 6-liter V12 motor waits beneath the long hood. Melba Ramos, die an der Wiener Volksoper enDetails aren’t important here, suffice to say that six liters mean a large cylinder gagiert ist. Enzo Ferrari war es, der den einzigarcapacity – most cars you see on the street have between 1.3 and two liters – tigen Klang von zwölf Zylindern bei der Arbeit and twelve cylinders are symbolic of state-of-the-art technology: in the history poetisch „il canzone di dodici“ genannt haben of automobiles, 12-cylinder motors have always been put into the best and soll, den Gesang der zwölf. most expensive models. These complex machines power the top models of Zunächst ist der Sound des DB9 noch verFerrari, Jaguar, Lamborghini and BMW, Mercedes-Benz and Audi. There have halten, bis Riedl die Taste in der opulenten Mitbeen 12-cylinder cars that were as quiet as a micro-mechanical sewing matelkonsole drückt, die zweite von links in der chine, others with a warlike roar and others, that seemed to effortlessly sing unteren Reihe mit der Aufschrift „Sport“. Jetzt coloraturas, like Dr. Michael Riedl’s lovely wife, the opera singer Melba Ramos, öffnen sich Klappen und Durchströmkanäle who works at the Volksoper Vienna. It was Enzo Ferrari who is said to have im Ansaugtrakt und die elektronische Motorpoetically called the unique sound of twelve cylinders “il canzone di dodici” – steuerung wechselt von „verhalten“ auf „scharf“, the song of twelve. und jeder Gasstoß sendet kernige Laute aus den At first, the sound of the DB9 is restrained, until Riedl presses the button on Auspuffrohren, die dem Zuhörer verraten, dass the opulent center console, the second one from the left in the last row with the hier ein durchtrainiertes Raubtier auf die Chandescription “sport”. Now the valves open up and the electronic engine conce wartet, loszuspringen. trol changes from “restrained” to “fierce” and every act on the throttle sends

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earthy sounds through the exhaust pipes, telling listeners that this is a trained beast waiting for its chance to pounce. The V12 motor achieves 517 hp and drives the chestnut-black coupé to 100 km/h in just 4.6 seconds and then further, up to a top speed of 295 km/h. Theoretically, four passengers can enjoy this accelerating experience, however the two seat pans in the back – although fitted with seatbelts – are more practical for storage than passengers. Let’s go! The Aston Martin DB9 is a thoroughbred Gran Turismo sports car, powerful and fast, yet comfortable, passengers sit on the finest leather in ergonomically shaped seats, as the expert confirms. “The seats are excellent, also for long distances,” the orthopedic expert judges. He is familiar with the DB9, just as he is with all current Aston Martins, because he loves to travel to the driver trainings now and then that the British manufacturer organizes for its customers and which take place on race tracks and frozen lakes in Lapland and always under the instructions of experienced race drivers. “It is a very satisfying feeling when you are drifting on the ice with hundreds of horsepower under the hood and at very high speeds. You get used to it very quickly,” Dr. Riedl tells us. He is an experienced, fast driver, but far away from overestimating himself. Modesty, as it marks the really good driver. The DB9 rolls back into the driveway of Riedl’s house as he lets the motor breathe once more before he presses the key into the lock at the center of the console. The key jumps out of the lock and turns off the ignition, the motor falls silent. “I once took on a job, only to be able to drive more,” he reveals with a smile. Dr. Riedl has numerous international 517 PS leistet dieser V12-Motor und treibt das maronischwarze Coupé in nur patients that come from the USA, Eastern 4,6 Sekunden aus dem Stand bis zur 100-km/h-Marke und dann noch weiter, Europe and Arab countries to his orthopedic weit darüber hinaus, bis 295 km/h Spitzengeschwindigkeit, wenn’s genehm ist. practice “Corpus” in the 19 th district in Vienna. Many of them stay at the Park Hyatt: their Theoretisch könnten vier Insassen dieses Beschleunigungserlebnis genießen, standards for high quality reflected both in praktisch jedoch dienen die beiden sorgfältig gestalteten Sitzschalen im Fond the choice of their doctor and their hotel. But eher der Ablage von Krimskrams, denn obwohl auch sie über Sicherheitsgurte for the boss, the practice also has a negaverfügen, mag man dort zu sitzen niemandem zumuten. tive side to it, “it’s only 300 meters from here Vorne aber! Der Aston Martin DB9 ist ein reinrassiger Gran-Turismoand the hospital, where I also work, is only Sportwagen, leistungsstark und schnell, die Passagiere ruhen auf feinstem Leder, 200 more meters from there.” He lifts his ergonomisch perfekt geformt, wie auch der Fachmann bestätigt: „Die Sitze sind shoulders. “Ten years ago I took the job at ausgezeichnet, auch auf langen Strecken“, so Dr. Riedls orthopädisches Urteil. the rehab clinic in Bad Pirawarth (outside of Er ist vertraut mit dem DB9 wie mit allen aktuellen Aston Martins, denn er liebt Vienna). This way I had a reason to drive for es, hin und wieder zu den Fahrertrainings zu reisen, die der britische Herstela couple of hours to the beautiful Weinviertel ler für seine Kunden organisiert, auf Rennstrecken und zugefrorenen Seen in twice a week.“ Lappland und stets unter Instruktion von erfahrenen Rennfahrern. „Wenn Sie Nobody can say that a passion for driving da auf dem Eis driften, mit hunderten von PS unter der Haube und bei hohen doesn’t have a good side to it. Geschwindigkeiten, dann ist das sehr befriedigend“, erzählt Dr. Riedl. Er ist ein routinierter, schneller Fahrer, doch weit entfernt davon, sich selbst zu überschätzen. Bescheidenheit, wie sie den wirklich guten Autofahrer auszeichnet. Der DB9 rollt wieder in die Auffahrt zu Riedls Haus, nochmals lässt er den Motor durchatmen, ehe er den Zündschlüssel im Zentrum der Mittelkonsole ins Schloss drückt. Der Druck lässt den Schlüssel herausspringen und schaltet die Zündung ab, der Motor verstummt. „Ich habe sogar einmal einen Job nur deshalb angenommen, damit ich mehr zum Autofahren komme“, verrät er lächelnd. Dr. Riedl hat zahlreiche internationale Patienten, die aus den USA, Osteuropa und arabischen Ländern in seine orthopädische Praxis „Corpus“ in den 19. Wiener Bezirk kommen. Viele von ihnen steigen im Park Hyatt ab: die Wahl des Arztes und des Hotels als Beweis ihres Qualitätsanspruchs. Doch seine Praxis hat für ihren ärztlichen Leiter auch einen Nachteil: „Sie ist ja von hier nur dreihundert Meter entfernt, und das Spital, in dem ich ebenfalls arbeite, nur zweihundert Meter weiter.“ Er hebt die Schultern. „Da habe ich vor zehn Jahren zugestimmt, beim Aufbau der Rehab-Klinik in Bad Pirawarth mitzuarbeiten. So hatte ich einen Grund, zweimal die Woche ins Weinviertel zu fahren.“ Soll noch jemand sagen, die Leidenschaft fürs Autofahren hätte keine guten Seiten.

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IMPRESSUM 1683 – Magazin für Freunde der Wiener Kaffeehauskultur Medieninhaber / Herausgeber: 1683 – Freunde der Wiener Kaffeehauskultur, Verein, organschaftlicher Vertreter: Christian Lerner, Media Quarter Marx 3.2, Maria-Jacobi-Gasse 1, A-1030 Vienna Publisher: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien Managing Directors: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler. Editors-in-Charge for selected stories: Dr. Ursula Scheidl, Dr. Helmut Schneider, Jörg Bertram, Manfred Klimek, Klaus-Peter Vollmann, Ines B. Kasparek, Herbert Lehmann, Marion Hauser, Mag. Andrea Buday. Artdirection/Design: Eva Schreiber-Urthaler. Graphic & Prepress Control: Verena Ohnewas, BSc. (Ltg.), Ines Werner. Photo Director: Mag. Sabina Nassif Cox. Copy-editing: Julia Gartner, MA, Susanne Hartmann, Dr. Roswitha Horak, Roswitha Singer-Valentin. Translations: Constantin Lerner. Advertising Administration: Angela Niebauer (ext. 436). Cover Photo Credit: Getty Images Print: BAUER MEDIEN, Produktions- & Handels-GmbH, 1030 Vienna. Dieses Magazin wird mit größter Sorgfalt von Hand erstellt. Herausgeber, Verlag, Redaktion, Grafik und alle beteiligten Subunternehmer arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen. Alle Angaben und Inhalte in diesem Magazin erfolgen ohne Gewähr. Für jedwede Fehler oder unverlangt eingereichte Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Pläne, Abbildungen und Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung einschließlich des Nachdrucks auch nur von Teilen ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers ist strafbar. Herstellungs- und Verlagsort: Wien This magazine is made with great care by hand. Editor, publisher, authors, graphic designer and all subcontractors involved work to their best knowledge and belief. All details and contents are without guarantee. There can be no liability for any mistakes or unsolicited manuscripts. The magazine and all contained stories, designs, plans, images and ideas are protected by copyright. Using any of these, including in a reprint, even if only partially, is liable to prosecution if done without written consent of the publisher. Produced and published in Vienna.

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