STILE, Das Magazin für alle Liebhaber der Dolce Vita

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DAS MAGAZIN FÃœR ALLE LIEBHABER DER DOLCE VITA

#01

Stile

2017

7,- EUR

Das Erbe eines Kultfilms

FASHION / LIFESTYLE / MOTOR / GENUSS Stile 2


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EDITORIAL / EDITORIALE

Ciao

Benvenuti zur ersten Ausgabe von STILE auf den Spuren eines Kultfilms, der bis heute als stilbildend und kontroversiell gilt.

Amici

Familienszene. Stellen Sie sich eine vielköpfige italienische Familie beim sonntäglichen Mittagessen vor. Alle sind da. Von der Mamma bis zu den Bambini. Onkel, Tanten und Cousinen inklusive. Haben Sie das Bild vor Augen? Die Hände, die wild durcheinandergreifen, die Teller, die verschoben werden, die Dinge, die zu Boden fallen, während die große Schüssel mit köstlicher, dampfender Pasta herumgereicht wird und der gereifte Parmesan von Hand zu Hand wandert? Klingt Ihnen die Geräuschkulisse in den Ohren, die klirrende Gläser, scharrendes Geschirr und klappernde Besteckteile machen, während unterschiedliche Gesprächsebenen den Raum lautstark und vielstimmig erfüllen? Dann haben Sie einen kleinen Eindruck davon, wie es zugegangen ist, als sich eine Gruppe gleichgesinnter Individualisten die letzten Monate immer wieder zu konspirativen Zwecken getroffen hat. Es wurde diskutiert, durcheinandergeredet, wild herumgestikuliert und auch mal richtig gestritten. Das heimliche Ziel der wilden Truppe: eine neue, stilvolle und qualitätsvolle Plattform für italienisches Lebensgefühl zu gründen und mit Leben zu erfüllen. Denn das ist es, was diese aus Italienern und Österreichern bestehende Gruppe eint: die Liebe zu „Bella Italia“ und die Freundschaft zueinander. So auch den Schreiber dieser Zeilen. Beim Anflug von der österreichischen Grenze auf die Raststation Campiolo macht sich bei mir noch immer ein nahezu ekstatisches Gefühl der Vorfreude auf den ersten Espresso auf italienischem Gebiet breit, der so anders zu schmecken scheint, als Espresso bei uns jemals schmecken kann. Bis heute schaltet der Kopf auf einmal um, wenn ich 150 km weiter südlich – das Meer noch lange nicht in Sichtweite – auf einmal meine, es zu riechen, und alles plötzlich nach Lebensfreude, Sand und Sonne schmeckt. Dieses Gefühl packen wir in Zukunft in ein Magazin und eine gemeinsame Plattform und laden Sie ein, uns zu begleiten und die Vielschichtigkeit eines modernen, kultur- und auch technologiebewussten Landes noch besser kennenzulernen, das in vielen Bereichen Außergewöhnliches, Schönes und Genussvolles zu bieten hat. Wie im Bereich des Filmschaffens, dem wir diese erste Ausgabe als Hommage an einen besonderen Film widmen. Wir wünschen Ihnen dabei: „Buon divertimento!“

CHRISTIAN LERNER, HERAUSGEBER www.stile-rivista.com office@stile-rivista.com

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Stefan Joham

„Italien ist das Land mit den meisten UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten weltweit. Jährlich exportiert Italien Lebensmittel und Getränke um mehr als 40 Mrd. Euro und ist sowohl der viertgrößte Produzent für Goldund Silberschmuck der Welt als auch der größte Möbelproduzent der EU.“


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Stile #01 INHALT

RESSORT

KULTUR 16 / LEGENDE & SITTENBILD „La dolce vita“ – Regisseur Federico Fellinis filmisches Meisterwerk offenbart auch eine starke gesellschaftskritische Seite

22 / DIE GEBURT DER PAPARAZZI Mit dem Film „La dolce vita“ wurde auch ein neuer Fotografentypus erschaffen: der aufdringliche „Paparazzo“

REISE 26 / EWIGE STADT Traumkulissen, Kultorte, Kaffeebars: auf den Spuren von „La dolce vita“ durch das pulsierende Rom

MODE 36 / FASHION RELOADED Modische Zeitreise in die Moderne. Der Kultfilm als Inspiration für ein Foto-Shooting: „La dolce vita 4.0“

44 / LA MODA IN FAMIGLIA Das italienische Familienunternehmen Sorelle Ramonda ist mit drei Megastores auch in Österreich vertreten

48 / BEST OF SHOPPING Italienische Luxusmode in Wien – vom begehrten Monobrand-Label bis zum ausgewählten Multibrand-Store

SCHMUCK

GOURMET

54 / GIOIA A VIENNA

72 / VON DER BASTFLASCHE …

Edle Preziosen und elegante Armbanduhren vermitteln italienisches Lebensgefühl und maritimes Flair

… zum Supertuscan. Wie der italienische Weinbau vor 40 Jahren den Weinbau der gesamten Welt revolutionierte

62 / GLITZERNDE FREUDE

78 / ALLA SALUTE

Auch Schmuck spielte in „La dolce vita“ eine Italien hat die größte Weinkultur der Welt – bedeutende Rolle. Italiens Goldschmiedekunst sechs ausgesuchte und ausgezeichnete Weine für besondere Anlässe reicht bis in die Antike zurück

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80 / BEIGES GOLD Trüffel zählen zu den teuersten Lebensmitteln der Welt – Luca Miliffi bringt sie aus dem Piemont nach Österreich

Fotocredit:

66 / STATEMENT-PIECES Die schönsten Schmuckstücke und Uhren italienischer Provenienz – erhältlich in den besten Geschäften Wiens


RESSORT

98 / ARTE CULINARIA Von der Pasta über den Schaumwein bis zum Olivenöl: italienische GourmetEmpfehlungen und Top-Restaurants

DESIGN 102 / IL NUOVO STILE Die Erfolgsgeschichte des italienischen Nachkriegsdesigns – unterschiedliche Schulen für eine schönere Welt

106 / MOLTO COMODO Verliebt in italienisches Inventar: Möbel, Home-Collections & innovatives Design für zu Hause

LIFESTYLE Hilde van Mas, Minotti, Manfred Klimek, Severin Wurnig , Olga Rubio Dalmau, beigestellt, Gettyimages

110 / MODERNE FITNESS Von der Garage aus zum Weltmarktführer – die bewegende Geschichte des Fitnessgeräte-Herstellers Technogym

114 / GESUNDE ZUKUNFT Genussvolle Ernährung, adäquate Bewegung und eine positive Einstellung: Generali Vitality unterstützt beim Gesundbleiben

AUTO 84 / AUF EINEN APERITIVO

120 / DYNAMISCHE ELEGANZ

Eine italienische Tradition erobert Österreich: die Bar Campari zu Gast bei Frankowitsch in Graz

Seit über 100 Jahren zählt Maserati zu den führenden Sportwagen-Herstellern der Welt. 2018 gibt es viele spannende Updates

88 / BUONA CUCINA

124 / LA GRANDE LIBERTÀ

Die italienische Küche hat eine lange und erfolgreiche Tradition in Wien – hier haben sich hervorragende Restaurants etabliert

Nichts ist so italienisch wie die Vespa: Der Kultroller brachte die unbegrenzte Freiheit auch nach Österreich

94 / UN ESPRESSO, PER FAVORE

128 / KOLUMNE

Keine Dolce Vita ohne Espresso, kein Espresso ohne Illy: die Geschichte einer heißen Verbindung

Antonio Ventresca – Direktor der Italian Trade Agency in Wien – über italienischen Stil 11 Stile


CONTRIBUTORS / CONTRIBUTORI

CONTRIBUTORS

Ines B. Kasparek ist seit 1997 Uhren- & Schmuck-Fachjournalistin und war nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften und Publizistik im zarten Alter von 25 Jahren bereits Chefredakteurin des Branchenmediums „UhrenSchmuckHandel“.

Jörg Bertram gehört zu den renommiertesten Reise- und Lifestylejournalisten Österreichs. Im Laufe der letzten Jahre hat er mehrere Reiseführer und CoffeetableBooks zu den Themen Hotels, Kreuzfahrten und Interiors veröffentlicht. Nach Stationen in Berlin und New York lebt der gebürtige Deutsche heute in Wien – und dem Rest der Welt.

Manfred Klimek, Jahrgang 1962, ist Fotograf und Autor und lebt in Berlin und Wien. Er arbeitet für Publikationen wie „brand eins“, „Die Zeit“ oder „GQ“ und ist Weinkritiker der „Welt am Sonntag“.

Gabriele Lenikus führten fast 20 Jahre Flugerfahrung rund um die Welt. Ausbildungen in Kunsttherapie, Interior Design sowie ihr Studium der Philosophie und ungebrochene Reisefreudigkeit ermöglichen weiterhin eine lebenslange Horizonterweiterung. Ausgestattet mit einem guten Gespür für Trends und Strömungen, ist sie mit Leidenschaft neben journalistischen Beiträgen in diversen Magazinen (des echo medienhauses) auch als CDO der Lenikus-Gruppe der Ästhetik, Design und Kunst verschrieben.

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Stefan Joham, caro@crazypixx.com, Katharina Gossow, Christian Ertlbauer

Klaus Peter Vollmann leitet das Ressort Mode bei „look!“, dem Frauenmagazin für Wien, und ist zuständig für Modeberichterstattung und sämtliche Modeproduktionen. 2014 als österreichischer „Fashion Editor des Jahres“ ausgezeichnet.


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KULTUR

CULTURA

Hollywood in Rom. In den 50er & 60er Jahren erlebte Italiens Filmstadt Cinecittà einen wahren Boom. Neben einheimischen Produktionen wie „La Dolce Vita“ wurden hier auch viele US-Filme gedreht. 15 Stile


K U LT U R / C U LT U R A

BILD-IKONE. Eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte: das nächtliche Bad im Trevibrunnen.

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K U LT U R / C U LT U R A

Legende, Illusion und

Gamma-Keystone via Getty Images, Mondadori via Getty Images

Klassiker. Mit „La dolce vita“ schuf Federico Fellini ein Sittenbild der damaligen Gesellschaft, dessen „Süße“ nur an der Oberfläche klebte. Das vielschichtige, kluge, provokante Meisterwerk fasziniert bis heute. AUF DEM FILMSET. Federico Fellini (l.) mit Kameramann Otello Martelli.

Chronik

… aber immer das süße Leben TEXT: ANTONIO VENTRESCA

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GLAMOURMEILE. Auf der Via Veneto spielte sich das römische Nachtleben ab. Auch das von Marcello & Sylvia.

„Marcello, Marcello, come here …“ W Wenn man diesen Ausruf hört, dann sieht man sofort Anita Ekberg in Schwarzweiß vor seinem geistigen Auge, mit m ihren langen, blonden Haaren unter einem Wasserfall im Trevibrunnen. Und Marcello Mastroianni, jung, schön und stets gut frisiert, in schwarzem Anzug, der ebenfalls in den Brunnen steigt, sie ansieht und passend zur Morgendämmerung haucht haucht: „Sylvia, ma chi sei?“ Der Film heißt „La dolce vita“ und rangierte bei „Entertainment Weekly“ in der Liste der besten Filme aller Zeiten auf Rang 6. Das Bild von Anita Ekberg, die in der Fontana di Trevi badet, ging durch die Weltpresse, Weltpresse und die Via Veneto wurde zum Treffpunkt des Jetset. Jetset

Der Film provozierte 1960 aber auch Skandale, wurde zensuriert, von der katholischen Kirche erst etwas voreili voreilig gelobt und dann verdammt, gewann allerdings in Cannes die Goldene Palme. Die ie Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ sah sich genötigt, alle Gläubigen vor dem Besuch des Filmes zu warnen. Dieser Skandal und der Erfolg, der teilweise von den heftigen Kontroversen erst ausgelöst wurde, waren aber ein großes Missverständnis. „, „,La dolce vita‘ ist im Grunde ein katholischer Film“, Film erklärte der gläubige Fellini, „es es ist der Film eines Verzweifelten, und es ist eine Autobiografi Autobiogra e. Marcello bin ich, vom Scheitel bis zur Sohle.“ Sohle Selbst einer der intelligentesten Gesellschaftsbeobachter jener Zeit, Pier Paolo Pasolini, war dieser Meinung und fand, dass die Werte der katholischen Gesellschaft durch den Film nicht kritisiert würden. w Die wichtigsten Episoden des Films sind im Grund der Transport einer Christus Christusfigur nach Sankt Peter – Leontine, che cos’è?? Guarda; il Gesù. Ma dove va? (Was ist das? Schau, Jesus, Jesu aber wohin geht er?) –, die Erscheinung einer Madonna und der Selbstmord des Nichtgläubigen Steiner. Anita Ekberg, Marcello, der Trevibrunnen, Via Veneto, die Paparazzi, die Vespa, der Triumph TR3,, die Persol 649 sind zugleich optische,, stilistische und emotionelle Bausteine eines Mythos, der sich von dem Film verselbstständigt hat und – neu zusammengesetzt – weltweit Einzug in das kollektive Gedächtnis fand. fand Dieser 18 Stile

Mondadori via Getty Images, Archive Photos_Getty Images, Hulton Archive_Getty Images

Ein Archetyp. Man ist im Rom des Jahres 1960 und spürt dieses süße Leben. Allein schon der Titel fließt süß über den Gaumen – und entwickelte sich zu einer gelungenen, bis heute attraktiv wirkenden Marke der italienischen Wirtschaft. Als Ausdruck für ein lässiges Leben, das, so scheint es, nur Italiener zu führen wissen.


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WOMANIZER. Jede Nacht eine andere Frau, jede Nacht ein anderes Bett.

HIGH SOCIETY. Für die „bessere Gesellschaft” ist das ganze Leben eine einzige Party.

Mondadori via Getty Images, John Kobal Foundation_Getty Images

AMOUR FOU. Der Reporter verliebt sich in die Filmdiva. Oder träumt zumindest von einem Abenteuer mit ihr.

Mythos ist völlig losgelöst von der reellen Bedeutung des Films, von dem Fellini schrieb: „Il film è una favola, con i suoi mostri, i suoi incantesimi, le sue streghe, ma anche le sue fate“ (Der Film ist eine Fabel, mit ihren Ungeheuern, ihren Zaubersprüchen, ihren bösen, aber auch guten Feen). Federico Fellini verspottet in „La dolce vita“ Menschen, die nicht mehr fähig sind, echte Gefühle zu spüren, Beziehungen zu leben. Er spiegelt in seinem Film die absolute Leere der glamourösen Welt, deren Teil er selbst ist, wider. Wenn man sich diesen fantastischen Film genau anschaut, wird man wohl weniger Süßes finden im Leben jener Jahre – auch wenn das die großartigen 60er Jahre waren, in denen sich Italien inmitten des „miracolo economico“ befand, also einen wirtschaftlichen Boom erlebt hat – mit den Glanzjahren von Cinecittà und all den Stars aus Hollywood. Es wird eher das Bittere sein, das bleibt, ein tiefes Gefühl der Verwirrung, das keine Illusionen gestattet. „Mein ganzer Film ist ein Hilferuf. Wenn dieser Ruf nicht gehört wird, ist das weder meine Schuld, noch ist es meine Sache“, so Fellini. Der Zauberer, wie der Regisseur aus Rimini genannt wurde, beschreibt in seinem gelungenen Gesellschaftsporträt „La dolce vita“ auf seine besondere Art und Weise die soziale Unordnung in Rom und den moralischen Verfall der italienischen Gesellschaft in den 50er Jahren. Er zeigt den harten Kontrast zwischen dem

STARS. Auch die deutsche Sängerin Nico (o.) hatte in „La dolce vita“ einen Auftritt. EXOTIK. Tänzer und Bodybuilder zur Belustigung.

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K U LT U R / C U LT U R A KINOSTART. Marcello Mastroianni (l.) und Federico Fellini affichieren das Filmplakat.

ZUR PERSON

FEDERICO FELLINI Federico Fellini, 1920 in Rimini ge-

ABGESANG. Nach der letzten Party entdeckt die Gesellschaft am Strand einen toten Fisch.

boren, besuchte ein katholisches Gymnasium, ehe er mit dem JuraStudium begann, das er bald abbrach. Er arbeitete als Karikaturist und Rundfunkautor, trat in Varietés auf und schrieb für die Wochenzeitschrift „Marc Aurelio“. Mit 23 heiratete er die Schauspielerin Giulietta Masina – die Ehe hielt ein Leben lang. Er war Co-Autor bei Filmen von Roberto Rossellini, Alberto Lattuada und Pietro Germi. 1950 drehte er zusammen mit Alberto Lattuada

TRIUMPH. 1960 wurde „La dolce vita“ beim Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

des Varieté). Zwei Jahre später entstand sein erster eigener Film „Lo sceicco bianco“. Seinen großen Durchbruch feierte er mit dem Drama „La Strada“ (1954), in dem Giulietta Masina ebenso wie in „Die Nächte der Cabiria“, „Julia und die Geister“ sowie „Ginger und Fred“ die Hauptrolle spielte. Für einen echten Skandal sorgte der Regisseur mit „La dolce vita“, als sein Meisterwerk gilt das surreale Selbstporträt „8 ½“. Fellini, auch der Zauberer genannt, schuf rund 20 Filme und gilt als einer der wichtigsten Regisseure der Filmgeschichte. Er war vielfach für einen Oscar nominiert, bekommen hat er ihn schließlich für „La Strada“, „Die Nächte der Cabiria“, „8 ½“ und „Amarcord“. 1993 wurde

Der Film beginnt mit der Luftaufnahme eines römischen Aquädukts, dann sieht man zwei Hubschrauber: Der erste transportiert die Statue eines gigantischen Christus zum Peters20 Stile

platz. Im zweiten sitzen der Reporter Marcello Rubini (Marcello Mastroianni) und sein ständiger Begleiter, der Fotograf Paparazzo, die darüber eine Reportage machen wollen. Plötzlich sehen sie auf einer Terrasse weibliche Schönheiten und versuchen, mit diesen zu flirten. Vom Panorama des vollen Petersplatzes schwenkt Fellinis Kamera unmittelbar in die Atmosphäre eines Nachtklubs … Marcello Rubini ist ein Klatschreporter, der aus der Provinz nach Rom gekommen ist. Er verfolgt das „süße Leben“ der römischen Prominenz mit Neugier und bewegt sich auf der Glamourmeile Roms, um Material und Geschichten aufzuspüren. Eigentlich möchte er ein Buch schreiben, verschiebt dieses Projekt jedoch Tag für Tag.

er auch mit einem „Ehren-Oscar“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Am 31. Oktober 1993 erlag Federico Fellini einem Herzanfall.

Durch seine Reportagen erhält er Zugang zur High Society. Er trifft auf Maddalena, Tochter eines Millionärs, die sich anscheinend in ihn verliebt. Als Marcello nach einer Nacht mit ihr nach Hause zurückkehrt, hat seine Verlobte Emma versucht, sich das Leben zu

David Lees_Corbis/VCG via Getty Images, Mondadori via Getty Images, Keystone-France via Getty Images

den Film „Luci del varietà” (Lichter

Leben auf der luxuriösen Glamourmeile Via Veneto und dem Leben in den Neubausiedlungen am Rande Roms. Aber nach Fellinis Ansicht ist „Dekadenz unerlässliche Voraussetzung für eine Wiedergeburt. Ich habe schon früher gesagt, dass ich Schiffbrüche liebe. Daher bin ich sehr glücklich, in einer Zeit zu leben, in der alles scheitert … Ich sehe keine Anzeichen des Todes der Zivilisation, sondern im Gegenteil solche ihrer Lebendigkeit. Es ist nur das Ende einer gewissen Epoche der Menschheit.“ In „Das süße Leben“ gibt es im Gegensatz zu anderen Filmen des Maestro kaum Allegorien. Er stellt die Gesellschaft der Reichen und Mächtigen, der Adeligen und der Parvenus darin nicht dar, um zu polemisieren. Er beschreibt sie einfach. In diesem Sinn ist „La dolce vita“ also eine Chronik.


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John Kobal Foundation_Getty Images

VOM JÄGER ZUM GEJAGTEN. Als Marcello beginnt, mit Filmdiva Sylvia auszugehen, wird er selber zum Objekt der Paparazzi.

nehmen. Sie wollte damit Marcello zurückgewinnen, doch dieser kann den Versuchungen nicht lange widerstehen. So begleitet er die attraktive Filmdiva Sylvia (Anita Ekberg) in der Hoffnung auf ein Abenteuer und wird schließlich selbst von Paparazzi gejagt. Später geht Marcello in die Peripherie Roms, um über zwei Kinder zu berichten, denen angeblich die Madonna erschienen ist. Fanatische Gläubige folgen den Kindern zum Wunderbaum, ehe der mediale Aufruhr von einem heftigen Sommerregen gelöscht wird. Marcellos Freund und Vorbild, der zielstrebige Journalist Steiner, tötet sich und seine Kinder! Im Verlauf des Films, der acht Tage und sieben Nächte umfasst, taucht Marcello in Tavernen und Nachtlokalen auf und verbringt jede Nacht in den Armen einer anderen Frau. Bei Sonnenaufgang, nach der letzten Party in „La dolce vita“, zieht die Gesellschaft an den Strand, wo Fischer einen riesigen toten Fisch an Land ziehen. Es erscheint ein unschuldiges Mädchen, dem Marcello beruflich schon einmal begegnet ist, aber er versteht nicht, was es ihm sagt. Was für eine bildgewaltige Parabel. Auf der Suche nach dem ewigen Glück erlebt Marcello das angestrebte Leben in Reichtum und Glamour als eine Welt der Vergänglichkeit und versteht letztendlich, dass Glück für ihn in dieser Welt immer eine Illusion bleiben wird, zu der er keinen Zugang findet. Das ist die bittere Erkenntnis von „La dolce vita“.

P I C C O L A S T O R I A D I U N PA PA R A Z Z O

„SECCHI“ UND FEDERICO – EINE TOLLE SYMBIOSE „Federico war es, der mich als ,Paparazzo‘

die mit einem Striptease im „Rugantino” auf-

erfand, und dank ihm kennt mich jetzt jeder in

trat, um römische Blaublütige zu amüsieren.

der ganzen Welt”, schreibt „Secchi“, so der

Ein Riesenskandal. Die Polizei schloss das

Spitzname von Tazio Secchiaroli, in seinen

Lokal für eine Woche.” Fellini entdeckte auf

„Memorie di un paparazzo”. Er startete in den

diese Weise „Secchi“; er liebte seine lebendi-

Nachkriegsjahren in Italien als Laufbursche

gen Bilder. Er wollte auch, dass er in seinem

in Cinecittà. Es traf ihn wie ein Blitzschlag, als

Film spielte, aber Tazio war ein sehr schlech-

er sah, dass Freunde mit dem Fotografieren

ter Schauspieler … „Ero davvero una schiap-

amerikanischer Soldaten Geld verdienten.

pa – ich war eine volle Niete, aber ich erklärte

Das wollte er auch. Dann das Glück: Holly-

den Schauspielern meine Arbeit. So entstand

wood kam nach Rom, in Cinecittà wurden die

die Figur vom Paparazzo, jenem Fotografen,

kolossalen Filme über das alte Rom, Caesar

der mit Mastroianni befreundet ist und mit

und die Christen gedreht. Abends wimmelte

ihm durch die Nächte der Via Veneto zieht.”

es in den Straßen nur so vor Stars. „Ich durch-

Viele Geschichten gibt es zum Namen Papa-

querte die Stadt mit meiner Vespa, nur in der

razzo. Es scheint, als ob es Federico Fellini

Via Veneto hatten die Lokale bis in die Mor-

amüsiert hätte, immer neue Versionen zu

genstunden offen. Eines Abends fotografierte

erzählen. Manche weisen auf einen Hotelier

ich einen Schauspieler, der mich beschimpfte

aus Kalabrien, Coriolano Paparazzo, hin,

und das Gesicht seiner Freundin verdeckte.

Giulietta Masina meinte in einem Interview,

Ich verkaufte dieses Foto für 30.000 Lire,

der Ausdruck käme durch die Assonanz mit

damals das Gehalt von zwei Monaten. Ich

den lästigen „pappataci“ (Stechmücken).

wurde öfter verfolgt, bedroht, geschlagen –

Secchiaroli schreibt aber in seinen „Memorie”,

aber immer kaufte man mir meine Fotos ab,

dass Paparazzo eigentlich nur der Name

jeder wollte sie haben. So fotografierte ich

eines Schulkameraden Fellinis war, der gern

auch diese türkische Tänzerin, Aïché Nana,

fotografierte.

21 Stile


K U LT U R / C U LT U R A

SCHNELLSCHUSS

Von Jägern und Gejagten. Der Berufsstand des Paparazzo war immer jener des Jägers in einer Meute. Das ging so lange gut, wie sich die Meute in Grenzen hielt. Ein Rückblick auf eine Fotografenspezies, die in dieser Art nicht mehr existiert. TEXT: MANFRED KLIMEK

Das war 1989, in Cannes. Bei den Filmfestspielen. Dieses international wohl bedeutendste Filmfestival, nur eine halbe Autostunde von der italienischen Grenze entfernt, ist seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Defilee für Stars und Sternchen und der Aufmarschplatz einer Horde von mehreren hundert Fotografen, die eigentlich dazu verdammt sind, an vorbestimmten Stellplätzen immer gleiche Fotos zu machen. So gesehen hat Cannes wenig für Paparazzi zu bieten, die ja im Eigentlichen Jäger des Augenblicks sind. Und nicht jene, welchen man ein Revier zuweist, wo sie bewegungseingeschränkt den Augenblick jagen dürfen. Ich fuhr im April 1989 nach Cannes und brachte zwei Sachen mit an die Côte d’Azur. Erstens: einen Wisch der Männer-Vogue, der mich als Mitarbeiter dieser glamourösen (und längst eingestellten) Zeitschrift auswies. Und zweitens: meine doppeläugige Rolleiflex 2.8 C, die ich hier in Cannes standesgemäß einsetzen wollte. Ich hatte zwei richtige Termine (mit den Schauspielern Roy Scheider und Rob Lowe) und ein paar „nicht so richtige“ Termine 22 Stile

CANNES KANN. Jede Menge und Unmenge Paparazzi bei den Filmfestspielen in Cannes (Foto aus den 1990er-Jahren). Darunter Tazzio Secciaroli, der bekannteste italinische Papparazi, der 1950er- und 1960erJahre (Siehe Seite 21)

(mit Marcello Mastroianni, Bo Derek und anderen), die ich im Vorübergehen fotografierte. Doch eigentlich war es kein Vorübergehen, sondern ein Vorübersitzen, denn ich schoss Mastroianni, Derek und die anderen, als ich auf der Terrasse des Interconti Hotel-Restaurants saß, wo ich einen Tisch unter „Austrian Film Board“ gebucht hatte – eine dreiste Lüge, aber sonst wäre nichts mehr frei gewesen. Am Tisch platziert, stellte ich eine Kiste DavidoffZigarren neben die Weingläser, nahm die Rolleiflex aus der Hermes-Tasche und drückte ab. Das war eine einfache Fingerübung, denn rund um mich saßen alle, die wichtig und richtig und richtig wichtig waren. Dass das clever war, wusste ich natürlich selber. Dass es aber richtig clever war, erfuhr ich erst, als mir einige Paparazzi, die freilich vor der Terrasse warten mussten, signalisierten, dass sie es gar nicht lustig fanden, wie ich da vor ihren Augen und Objektiven vorging. Dabei war das doch eine sehr simple Idee: Sei einer von jenen, die du fotografierst. Dieser Zugang aber – so kapierte ich erst später – ist

Alexander Tuma, EPA_picturedesk, Friedrich/Interfoto_Picturedesk

Sie haben doch nicht hierher geblättert, um eine trockene Abhandlung über den Berufsstand der Paparazzi zu lesen? Eben! Deswegen erzähle ich lieber davon, wie ich ein einziges Mal unter Paparazzi war. Und trotzdem kein Paparazzi wurde. Und ich will erzählen, was ich damals sah und lernte.


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PERSPEKTIVENWECHSEL. Wenn anno dazumal Anita Ekberg aus der kleinen Propellermaschine stieg, dann sah es so aus – Kusshand inklusive.

BRRRMM. Vorne „brrrmm“ und hinten „flash“. In den frühen Zeiten der Paparazzi war die Vespa das „Tatfahrzeug“ der Bildermeute.

mit der Welt der Paparazzi nicht kombinierbar. Deren Welt hat ihre eigene Aufstellung und ihre eigenen Regeln. Einer, der sich als Jäger, um der Beute willen, mit den Gejagten gemein macht, gehört – so cool es auch rüberkommen mag – nicht zur Jagdgemeinschaft und steht schlicht zwischen den Stühlen. So kam es dann bei Mastroianni. Das Zwischen-den-StühlenStehen. Mastroianni erhob sich nach seinem Essen und drehte sich zu den Fotografen hin. Dahinter schnellte ich von meinem Tisch hoch und schoß seinen Rücken und seinen Hinterkopf - vor den vielen Menschen mit ihren Apparaten. Ich wollte „Marcello“ rufen, damit er sich nur einmal zu mir umdreht. Aber diese Idee kam mir gleich dämlich vor. Die anderen können das ja gerne tun (und taten es auch); ich aber war eben keiner dieser anderen und merkte zudem, dass ich zunehmend die Welt dieser anderen störte. Mit so einem wie mir kamen die nicht klar. Noch absurder ging es bei Rob Lowe zu. Ein offizieller, lange eingeplanter Fototermin. Dafür wurde ein Bereich am Strand ab-

gesperrt, in dem wir uns frei bewegen durften: Lowe und ich waren für einige Minuten alleine in einem von Security abgeschirmten, gar nicht so kleinen Bereich. Doch dahinter standen ca. 200 Paparazzi, die andauernd seinen Namen riefen. Er ignorierte, was da hinter seinem Rücken vorging. Dieses Ignorieren war Teil des Spiels. Die Situation hatte neben dem Unwirklichen auch etwas Bedrohliches: Vor den menschlichen Schränken der Security lauerte eine hibbelige Anzahl Paparazzi, die sich ungeniert auf einen stürzen würde – also in diesem Fall auf Rob Lowe. Diese Masse an Fotografen feuerte sich gegenseitig derart an, dass daraus leicht ein Mob hätte entstehen können, hätte man ihr Verhalten nicht zu regeln gewusst. Meine Berufskollegen waren mir unheimlich geworden und ich wollte nach den Fotos schnell weg. Wie Lowe auch. Der aber hatte beigestellte, muskelbepackte Kräfte, die ihm den Weg frei machten. Ich jedoch bekam manch unsanften Stoß in die Rippen, denn ich war ja der „andere“ Fotograf. Ich war die Minderheit. Und das wollte man mich spüren lassen. So machte ich anderntags nicht mehr weiter. Und fuhr heim nach Wien. Acht Jahre später kam dann der tödliche Unfall von Diana Spencer, Dodi Al-Fayed und ihrem Fahrer Henri Paul in Paris. Als Grund dieser Tragödie wurden verfolgende Paparazzi ausgemacht, welchen das Glamour-Paar entkommen wollte. Damit war der Berufsstand offiziell verfemt, obwohl er niemals so unschuldig war, wie er unschuldig tat – auch schon zu Zeiten von Fellinis Film „La Dolce Vita“ waren Paparazzi eine kaum zu bändigende Plage, ein Auswuchs der Medienwelt. Kein Society-Fotograf nennt sich seit Dianas Tod noch Paparazzo, die frühere Ehrenbezeichnung einer Fotografenmeute, die selten wusste, wo und wann man Abstand zu halten hat. Zur Person: Manfred Klimek ist gelernter Fotograf und war sechs Jahre Fotodirektor des Nachrichtenmagazins profil. Zwischen 1999 und 2005 war er Fotograf beim Stern in Hamburg. 23 Stile


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Roma è una flebo di vita. Rom ist eine Lebensinfusion. In keiner Stadt der Welt koexistieren antike Historie und das moderne, quirlige Leben so perfekt wie hier.

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Ewiges Rom. Fast 60 Jahre alt und noch immer Ausdruck eines sehr lebendigen Lebensgefühls: Stile wandelte auf den Spuren von Federico Fellinis legendärem Movie „La dolce vita“ und entdeckte Traumkulissen, Kultorte und Kaffeebars.

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TEXT: JÖRG BERTRAM

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EWIG SCHÖNES ROM. Italiens Hauptstadt ist ein Ort der Kuppeln und Kirchen, der schönen Künste und eines schöneren Lebensgefühls.

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„My goodness!“, ach, du meine Güte, mehr wäre im Angesicht dieses wahrhaft märchenhaft anmutenden Monuments wohl zu viel gewesen. Und für mehr hätten Anita Ekberg wohl auch die Worte gefehlt. Immerhin lag ja bereits ein längerer Irrweg durch Roms nächtliches Gassengewirr hinter der Hollywood-Schönen – und das mit Kätzchen auf dem Kopf, High Heels an den Füßen und Marcello Mastroianni im Schlepptau … Doch dann steht sie endlich vor der menschenleeren Fontana di Trevi und begründet mit ihrem Bad im rauschenden Brunnenwasser eine der legendärsten Filmszenen überhaupt.

TRASTEVERE. Der Stadtteil am westlichen Tiberufer gehört zu den romantischsten Roms. Pasta & Vino in den engen Gässchen sind hier ein garantierter Hochgenuss.

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Allora, nichts wie weg also von diesem an sich so wunderbaren Bauwerk, mit dem Nicola Salvi im 18. Jahrhundert seinen Ruhm begründete. Ein weiterer großer Coup ist dem römischen Architekten, der sich aufgrund einer schweren Krankheit zumeist in einer Sänfte zur Baustelle tragen ließ, zeit seines nicht so langen Lebens nie gelungen – ein Schicksal, das ihn mit Anita Ekberg verband. Der Weg vom barocken Brunnen bis zu den antiken Caracalla-Thermen dauert mit dem Taxi oder einem Uber knapp 30 Minuten. In einem Nightclub mitten in den Ruinen der einst so prachtvollen Badeanlage feierte Ekberg mit Roms feiner Gesellschaft ein rauschendes Fest, bei dem übrigens auch der junge und damals noch völlig unbekannte Adriano Celentano seinen ersten großen Auftritt als Jazz-Musiker hatte. Das Caracalla’s sucht man heute hier natürlich vergeblich. Dafür findet man aber die Überreste von Schwimm- und Schwitzbecken sowie eine hübsche Parkanlage, in der es sich herrlich unter Sonnenschirm-Pinien lustwandeln lässt. Wer in diesem Ambiente zusätzlichen Glamour und filmreife Hochkultur erwartet, sollte in einer jener lauschigen Sommernächte vorbeischauen, in denen das Teatro dell’ Opera di Roma hier romantische Open-Air-Opern aufführt. 2017 standen u. a. „Tosca“, „Carmen“

Getty Images_Cordula Schaefer, Max Ozerov, Kathrin Ziegler, Azendga

„My goodness!“, ach, du meine Güte, mehr würde Ekberg – wäre sie denn noch am Leben – heute wohl auch nicht einfallen. Jedoch es klänge anders. Weniger begeistert und mehr desillusioniert nämlich. Denn längst ist der Trevi-Brunnen zur Tag und Nacht umlagerten Touristenattraktion geworden. Und zur „sprudelnden Geldquelle“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Rund 1,5 Millionen Euro, Dollar und Yen versenken die Touristen aus aller Welt nämlich alljährlich im türkisblauen Wasserbecken – in der Hoffnung wiederzukommen und vielleicht auch im Glauben daran, so ein bisschen Dolce Vita gustieren zu können.


REISE / VIAGGIO

SPANISCHE TREPPE. Die „Scalinata di Trinità dei Monti“ hat ihren Namen von der darunterliegenden Piazza di Spagna. Gemeinsam mit dem Trevi-Brunnen gehört sie zu den meistfotografierten Motiven der Stadt.

PASTA E BASTA? In Roms unzähligen Ristoranti kann man sich durch die gesamte Cucina Italiana schlemmen.

MONUMENTALE ARCHITEKTUR. Im Stadtviertel EUR, das eigens für die Weltausstellung 1942 erbaut wurde.

und „Nabucco“ auf dem Spielplan – Anita und Marcello hätte es bestimmt gefallen … Locationwechsel. Und ein ziemlich harter Cut, denn als Nächstes steht ein Besuch des noch weiter im Süden der Stadt gelegenen Viertels „Esposizione Universale di Roma“, kurz EUR genannt, auf dem Programm. Den für die Weltausstellung 1942 errichteten Bezirk erreicht man am schnellsten mit dem Bus über die fast schnurgerade Via Cristoforo Colombo. Die Busse der Linien 714 oder 671 (Richtung Nervi/Palazzo Sport) fahren 29 Stile


REISE / VIAGGIO

ZWEI LÄNDER, EIN BLICK. Die Kolonnadengänge auf dem Petersplatz bilden die Staatsgrenze zwischen Italien und dem Vatikan.

„Rom ist ein riesiger Friedhof, der vor Leben strotzt.“ Federico Fellini

direkt an der Station „Terme Caracalla“ los. Aussteigen sollte man dann entweder an der Endhaltestelle oder eine zuvor an der Station „Colombo“. Auftraggeber des knapp 170 ha großen Viertels mit seinen sehenswerten Prachtbauten aus Marmor und Travertin war einst Mussolini, der sich mit dem EUR auch selbst ein Denkmal setzen wollte. In „La dolce vita“ blickt Marcello Mastroianni nach dem Selbstmord seines guten Freundes Steiner nachdenklich von einem Balkon über das gesamte Areal. Filmkritiker sehen in dieser Szene eine Anspielung auf das moderne Italien der Nachkriegszeit, dessen Fundamente laut Fellini eben auch auf den Ruinen des Faschismus erbaut wurden. Zu den beeindruckendsten Gebäuden vor Ort gehört der Palazzo Civiltà Italiana, ein sechsstöckiger Säulenturm auf quadratischem Grundriss, der – nomen est omen – auch als „Colosseo quadrato“

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bekannt ist. Seit 2015 ist hier das Headquarter des italienischen Luxusmodeherstellers Fendi untergebracht. Besucher können das Erdgeschoß besichtigen, in dem auch regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden. Nicht weit von hier entfernt befindet sich an der Piazzale Konrad Adenauer das Caffè Palombini, das mit selbst gerösteten Bohnen, köstlichen Snacks und Süßigkeiten sowie einem einzigartigen architektonischen Ambiente lockt. Dolce-vita-Fans, die ihren Aperitivo lieber in einer klassisch-italienischen Bar genießen, sind hingegen im Café Doney am allerbesten aufgehoben. Früher gaben sich hier tatsächlich die Stars und die Paparazzi – ein Begriff, der übrigens auch aus dem Film „La dolce vita“ stammt – die Klinke in die Hand. Inzwischen geht es sehr viel ruhiger zu. Dem eleganten Flair und nonchalanten Service hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Sehen

Getty Images_Spooh, Leo Patrizi, Stefano De Monte_EyeEm, Martina Birnbaum_EyeEm

ZEITREISE. Abseits der Hauptstraßen scheint in einigen Vierteln Roms die Zeit stillzustehen.


REISE / VIAGGIO

STEINREICH. Die Caracalla-Thermen gehören zu den beeindruckendsten Relikten aus antiken Zeiten.

Fotocredit:

und gesehen werden lautet das Motto, auch wenn Rom längst nicht mehr als das „Hollywood am Tiber“ gilt und es auch kaum noch einen internationalen Filmstar mit arbeits- oder liebesbedingtem Zweitwohnsitz in der Ewigen Stadt gibt. Besonders begehrt sind im Doney übrigens die Plätze draußen auf der Terrasse an der legendären Via Veneto, wo man seinen Negroni oder Spritz unter Magnolienbäumen schlürft und den vorbeiflanierenden Römerinnen und Römern beim Bella-figura-Machen zuschauen kann.

SHOPPINGMETROPOLE. In Rom sind Italiens Modehäuser und die großen Designer aus aller Welt mit luxuriösen Flagshipstores vertreten. In den kleinen Gassen findet man auch viele individuelle Boutiquen und Kunsthandwerker.

Im gleichen Palazzo wie das Café Doney befindet sich auch das Westin Excelsior – eines der besten Hotels Roms und eine lebende Legende, die natürlich auch in „La dolce vita“ gewürdigt wurde. Hinter den ehrwürdigen Mauern residierte Anita Ekberg sowohl als Schauspielerin im wahren Leben als auch als Hollywood-Beauty Sylvia im Fellini-Movie. Und gleich vor der Tür wurde Marcello Mastroianni vom eifersüchtigen Liebhaber der Ekberg verprügelt – im Film selbstverständlich, nicht im wahren Leben. Wer sich das süße Leben in Rom während seines Aufenthalts noch ein wenig süßer gestalten möchte, kann im Excelsior in der hochherrschaftlichen „Villa La Cupola“-Suite absteigen. Auf zwei Etagen und 570 m2 Wohn- plus zusätzlichen 170 m2 Freiluftfläche verfügt sie u. a. über einen eigenen Lift, ein Gym, ein spektakuläres Marmortreppenhaus und sieben Terrassen, von denen der Blick hinunter auf die Via Veneto und hinüber in die bestens bewachten Gärten der amerikanischen Botschaft fällt. Preis pro Nacht: etwa 25.000 Euro … Da hätten wohl selbst Mastroiannis hochadlige Freunde geschluckt, die an einem Abend in ihrer Sommervilla Lante al Gianicolo eine ausufernde Party gaben. In einer Szene aus dieser Sequenz ist übrigens die spätere Stilikone und „Velvet Underground“-Sängerin Nico zu sehen, die sich selbst spielen durfte.

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REISE / VIAGGIO

ESPOSIZIONE UNIVERSALE DI ROMA. Das unter Mussolini erbaute Stadtviertel ist ein Must für alle Architekturfans und -kritiker. Besonders beeindruckend: der Palazzo della Civiltà Italiana, in dem heute das Label Fendi residiert (s. u.).

INSIDER SPEZIAL

KULISSE ROM Ein Herz und eine Krone. Audrey Hepburn und Gregory Peck gehen mit einer kleinen Vespa auf große Stadttour. To Rome with Love. Woody Allens Liebeserklärung an die Ewige Stadt. La Grande Bellezza. Oscarprämiert und unglaublich HOCH HINAUS. Die acht Säulen des Saturntempels im Forum Romanum ragen bereits seit 500 v. Chr. in den römischen Himmel.

schön: ein Movie für wahre Rom-Fans. Eat Pray Love. Wo Rom selbst Julia Roberts an

Soireen dieser Art finden in der Villa heute leider nicht mehr statt. Ganz im Gegenteil: Das Anwesen im Besitz der Republik Finnland beherbergt inzwischen das Institutum Romanum Finlandiae und ist Sitz der finnischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Besichtigen kann man es aber trotzdem noch – ein Besuch, der sich lohnt, schon allein wegen des atemberaubenden Ausblicks auf die Kuppeln und Kirchen der Stadt.

die Wand spielt. Ihr Mietapartment im Film gibt es übrigens wirklich an der Ecke Via dell’Oro/Via dei Pianellari. Der talentierte Mr. Ripley. Auf der Reise zu den schönsten Orten Italiens darf Rom natürlich nicht fehlen. Spectre. Auch James Bond genehmigte

Apropos Kuppeln. Natürlich spielen auch Petersdom und Vatikan eine wichtige Rolle in „La dolce vita“. Wenn es um Moral und Sünde geht, ist der erhobene Zeigefinger der katholischen Kirche im frommen Italien schließlich nie weit. Als Kontrastprogramm empfiehlt sich aber – zumindest auf dieser Tour – ein Abstecher zu ganz anderen geheiligten Hallen: Die Studios in Cinecittà, der Filmstadt im Südosten Roms, sind ein Must für 32 Stile

sich hier schon einen Martini. Illuminati. Tom Hanks suchte in den Straßen Roms nach einem geheimen Code. Der rosarote Panther 2. Inspektor Clouseau zeigt sich als Papst verkleidet auf dem Petersplatz.

Marco Rubino_EyeEm, Parco Degli Acquedotti_ Getty Images, Joe Daniel Price_Getty Images

WASSER MARSCH. Die Aqua Claudia im Parco degli Acquedotti diente als antike Wasserleitung, die von den Bergen in die Stadt führte.


REISE / VIAGGIO

WASSERREICH. In Rom gibt es wohl keine noch so kleine Piazza, die ohne einen eigenen Brunnen auskommt.

REISETIPP

ERLEBEN SIE ROM Lust auf ein paar Tage Dolce Vita in der Ewigen Stadt? Dann entdecken Sie Rom doch einmal auf eigene Faust! Der österreichische Reiseveranstalter

Piola666_ Getty Images, maydays_Getty Images, Francesco Prencipe_EyeEm

„Italien erleben“ hat ein attrakti-

jeden Moviefan. Roberto Rossellini, Luchino Visconti, aber auch Martin Scorsese haben hier gearbeitet. Und natürlich auch Federico Fellini, der eigentlich jeden seiner Filme in Cinecittà abgedreht hat – die berühmte Szene am Trevi-Brunnen inklusive. Da „La dolce vita“ im Winter entstand, wäre es am Originalschauplatz nämlich viel zu kalt gewesen! Die Studios in Cinecittà können im Rahmen einer geführten Tour besucht werden. Außerdem gibt es eine kurzweilige Ausstellung, die ebenfalls sehr sehenswert ist.

ves Package geschnürt – Insidertipps inklusive. Dieses beinhaltet 3 Übernachtungen im zentral gelegenen 4*-Hotel nahe der Engelsburg, 1 Abendessen in einem ausgewählten römischen Restaurant sowie jeweils eine halbtägige Stadtführung und eine halbtägige Vespa- oder Ape-Tour à la „Dolce vita“ durch Rom und seine Sieben Hügel! Nähere Infos gibt es bei:

Wieder zurück im Zentrum der Ewigen Stadt ist Müßiggang angesagt. La Dolce Vita eben – ganz ohne den bitteren Beigeschmack des Films – und ganz im Hier und Heute. Denn Rom, das ist nicht nur Geschichte und Kulisse, sondern auch eine ausgesprochen junge und innovative Stadt. Das wird, jenseits

ITALIEN ERLEBEN – Ihr persönlicher Italien-Spezialist. Reiseorganisation Elfi BaumannPucher GmbH, Lessmayergasse 1, 8700 Leoben, Tel.: +43 (0)3842 231 05, info@italien-erleben.at, www.italien-erleben.at

vom Centro Storico, vor allem im Trendquartier Rione Monti erlebbar. Früher als Rotlichtviertel verschrien, findet man heute rund um die Via del Boschetto, die Via degli Zingari und die Via dei Serpenti, die übrigens fast beim Kolosseum endet, unzählige kleine Modeläden, Galerien, Restaurants und Cafés. Rione Monti, das ist das kleine Dorf mitten in der großen Stadt – ein bisschen langsamer, ein bisschen ruhiger und so wunderbar kreativ, dass Fellini bestimmt seine Freude (und Freunde) hier gehabt hätte. Womit wir nun doch schon wieder bei Italiens unvergesslichem Avantgarde-Regisseur und seinen Schwarzweißfilmen sind, die sich wie ein roter Faden durch die Stadt ziehen – und auch darüber hinaus. Denn auch das Umland Roms spielt in „La dolce vita“ eine ziemlich tragende Rolle. Zum Beispiel gleich am Anfang des Films, wenn eine steinerne, per Seil an einem Helikopter befestigte JesusStatue über die alten Bewässerungskanäle des ländlich anmutenden Parco degli Acquedotti geflogen wird. Eine Szene, die Filmgeschichte schrieb und die selbst Jahrzehnte später noch im Film „Good Bye, Lenin!“ zitiert wurde (mit einer Lenin-Statue im Himmel über Berlin). Ebenfalls außerhalb von Rom spielt auch die Schlusssequenz von „La dolce vita“. Da zieht es Mastroianni ans Meer, wo er im Strandbad Passo Oscuro beobachtet, wie ein monströs großer Fisch an Land gebracht wird. Abseits der Hauptsaison wirkt das kleine, etwa 30 km nördlich von Rom gelegene Städtchen mit seinem breiten Strand und den naturbelassenen Dünenlandschaften etwas verschlafen. Der perfekte Ort, um dem Trubel der Stadt einen Tag lang zu entfliehen, sich vom salzigen Seewind den Kopf freiwehen zu lassen und La Dolce Vita in vollen Zügen zu genießen. 33 Stile



Foto: Hilde van Mas, Mode: Hemd von Alea bei Sorelle Ramonda, € 84,–, Anzug von Floriani, exklusiv erhältlich bei Sorelle Ramonda, € 470,–.

MODE

MODA

Molto elegante. Marcello Mastroianni und Anita Ekberg weckten bei einer ganzen Generation Begierden, die bis heute nachwirken. Auch modische. 35 Stile


RESSORT

Fotocredit:

LEIDENSCHAFT. Ivo: Hemd von Bottega Artigiana bei Sorelle Ramonda € 79,90, Mantel von Diesel Black Gold € 595,–. Anna: Kleid von Diesel Black Gold € 1.395,–.

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RESSORT

La dolce moda

Fotocredit:

Reloaded. Die Kleider von Anita Ekberg & Marcello Mastroianni sind Kult, die Posen – nicht nur im Trevi-Brunnen – Legende. Stile begab sich auf eine modische Zeitreise in die Moderne: „La dolce vita 4.0.“ FOTOS: HILDE VAN MAS PRODUKTION & TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN

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RESSORT

Fotocredit:

FREIHEIT. Kleid von Holly Breckon bei Sorelle Ramonda € 76,–, Stiefel von Giuseppe Zanotti bei Popp & Kretschmer € 949,–, Tasche von Moschino bei Popp & Kretschmer € 979,–. Vespa Sprint 125ie 3V ABS in Schwarz € 4.699,–.

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RESSORT

SEHNSUCHT. Anna: Bluse von Roberto Cavalli bei Popp & Kretschmer € 899,–, Jeans von Diesel € 199,–, Gürtel von Moschino bei Popp & Kretschmer € 379,–, Faux-Fur-Jacke von Liu Jo bei Sorelle Ramonda € 239,90. Ivo: Hemd von Bottega Artigiana bei Sorelle Ramonda € 79,90, Blazer von Hugo Boss bei Sorelle Ramonda € 429,–, Hose von Hugo Boss bei Sorelle Ramonda € 429,–, Schuhe von Diesel € 179,–.

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FANTASIE. Jumpsuit von Red Valentino bei Amicis Women (www.amicis.at) € 1.200,–.

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Fotocredit:

RESSORT


GENUSS. Ivo: Anzug von Valentino bei Amicis Men (www.amicis.at) € 1.980,–, Hemd von Bottega Artigiana bei Sorelle Ramonda € 79,90. Anna: Kleid von Valentino bei Amicis Women (www.amicis.at), € 3.400,–. Location: Petz im Gußhaus (www.gusshaus.at)

FOTOS: Hilde van Mas MODELS: Ann Kuen / flairmodelmanagement.com, Ivo Buchta / stellamodels.com STYLING: Emilia Terese & Mike York / madlions.net HAIR & MAKE-UP: Jody Cuberli / perfectprops.at Danke an Karglmayer für die freundliche Unterstützung durch Bereitstellung einer Perücke / karglmayer.at FOTO-ASSISTENZ: Heidi Pein LOCATION: Schwarzenbergplatz Wien / Hochstrahlbrunnen HOME BASE: Petz im Gußhaus / gusshaus.at

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LIEBE. Ivo: Hemd von Alea bei Sorelle Ramonda € 84,–, Anzug von Floriani, exklusiv erhältlich bei Sorelle Ramonda € 470,–. Anna: Bluse von Valentino bei Amicis Women (www.amicis.at) € 1.190,–. Maserati GranCabrio Sport in der Farbe Grigio granito mit zahlreichen Sonderausstattungen und 460 PS, € 211.000,–.

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RESSORT


RESSORT

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MODE / MODA

GELEBTE GESCHICHTE. Eines der ersten Geschäfte von Sorelle Ramonda.

La moda in

famiglia

Visionär. Mit klarem Ziel, großem Fleiß und starker Familie schaffte es Sorelle Ramonda an die modische Spitze. In Österreich ist das italienische Unternehmen mit drei Megastores vertreten: Willkommen im stilsicheren Trend-Paradies! TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN

SORELLE RAMONDA IN AUSTRIA

GRAZ Center West Weblinger Gürtel 25 A-8054 Graz Tel.: +43 (0)316 29 70 00 Mo.–Fr. 9 bis 19.30 Uhr Sa. 9 bis 18 Uhr SATTLEDT Welser Straße 10–12 A-4642 Sattledt Tel.: +43 (0)7244 83 83 Mo.–Fr. 9.30 bis 19 Uhr Sa. 9 bis 18 Uhr www.sorelleramonda.at

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VON CASUAL BIS ELEGANT. Mode von Sorelle Ramonda für jeden Anlass.

Olga Rbio Dalmau, Sorelle Ramonda

WÖLLERSDORF Römerstraße 3–9 A-2752 Wöllersdorf Tel.: +43 (0)2622 424 44 Mo.–Fr. 9.30 bis 19 Uhr Sa. 9 bis 18 Uhr Hier befindet sich auch ein Living Home Shop.


AUSTROCONNECTION. Olivia Patuzzo & Franco Ramonda mit ihren Kindern Francesco, Filippo und Emma (v. l. n. r.).

Fotocredit:

RESSORT

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MODE / MODA

PERFEKTE PASSFORM. Franco Ramonda legt selbst Hand an.

BESTER SERVICE. Beratung nimmt einen hohen Stellenwert ein.

Viva la Mamma! Die oft gehörte Lobpreisung der italienischen Mutter ist in diesem Fall tatsächlich angebracht. Denn ohne den unbedingten Willen und die Ausdauer von Amelia Ramonda wäre diese Erfolgsgeschichte gewiss nicht möglich gewesen. Schon in den 30er Jahren begann die Ehefrau eines Kleinbauern rund um ihren Geburtsort Campagnola di Rosà als mobile Händlerin. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß besuchte sie die Kunden und bot in einem Bauchladen ihre Waren feil: Stoffreste, Taschentücher, handgestrickte Schals, Gläser, Seife und Geschirr. Manchmal tauschte sie diese auch gegen Eier, ein Kaninchen oder ein Huhn, schließlich hatte sie zu Hause acht Kinder zu versorgen, was in jenen wirtschaftlich schlechten Zeiten kein leichtes Unterfangen war. Doch Amelia war zweifellos eine sehr starke Persönlichkeit, es gelang ihr sogar, so viel Geld zur Seite zu legen, dass sie schließlich im Dorf ein kleines Geschäft eröffnen konnte. Der Grundstein war gelegt. Dieser erste fixe Verkaufspunkt eröffnete Amelia ganz neue Perspektiven. Erstmals konnte sie ihre Waren ansprechend präsentieren und die Produktpalette ausweiten. Nun kamen die Kunden zu ihr und nicht umgekehrt – aus der Händlerin war eine Geschäftsfrau geworden. Ab dem Jahr 1950 stand Amelia ihre älteste Tochter Maria zur Seite, später traten auch Tochter Ginetta und Sohn Giuseppe in das Geschäft ein. Auf Maria und Ginetta geht der bis heute bestehende Name des Unternehmens zurück: Sorelle Ramonda. 46 Stile

Modernes Netzwerk. Einige Jahre später erfuhr Maria, dass in Vicenza ein größeres Geschäft zum Verkauf ausgeschrieben war. 1954 kaufte sie dieses und nahm die ersten Angestellten auf. Der Vorbesitzer förderte und unterstützte seine Nachfolgerin, wo er nur konnte. Heute würde man sagen, er betrieb Networking für sie. Auch die florierende Mundpropaganda trug nicht unwesentlich zum Erfolg bei. Der Wahlspruch der Sorelle Ramonda „Roba buona a prezzi bassi“ – „Gute Ware zu kleinen Preisen“ ging jedenfalls voll auf. Ihr Unternehmen wurde zu einem demokratischen Symbol, konnte bei ihnen doch jeder einkaufen, egal ob reich oder arm, Chef oder Angestellter. Dazu kam, dass es in den 50er Jahren den ersten ökonomischen Boom nach dem Zweiten Weltkrieg gab, die Menschen sich wieder etwas leisten konnten und in eine schönere Zukunft investieren wollten, zu der gerade in Italien selbstverständlich auch die Mode gehörte. Maria und Ginetta dachten ebenfalls an die Zukunft und bekamen fünf bzw. drei Kinder. Es folgte eine Zeit weiterer Expansionen und bald waren die Ramondas weit über die Grenzen des Veneto hinaus bekannt. Der Stammsitz umfasst mittlerweile eine Fläche von unglaublichen 22.000 Quadratmetern.

Sorelle Ramonda

FASHIONABLE. Bei Sorelle Ramonda finden Trendsetter die neuesten Looks.


MODE / MODA

LOCKERE ATMOSPHÄRE. Der Spaß an der Mode beginnt bereits in der Umkleidekabine.

ZUFRIEDENE KUNDIN. Olivia Patuzzo lag mit der Auswahl des floralen Abendkleids goldrichtig.

Revolutionäre Innovation. 1976 präsentierte Sorelle Ramonda eine besondere Neuerung, die sich bis heute bewährt hat – das Shop-in-Shop-Konzept. Spezielle Corner wurden eingerichtet, um den Kunden einzelne Marken oder spezifische Angebote auf kleinerem Raum komprimiert näherbringen zu können. Am laufenden Band wurden nun neue Niederlassungen eröffnet. Nicht nur in Italien, auch in Österreich – und zwar in Wöllersdorf und Sattledt. Sorelle Ramonda kooperiert mit Top-Labels wie Giorgio Armani, Ermenegildo Zegna, Missoni oder Paul & Shark, deren Designer auch mit der Familie bekannt sind, und kann so ein sehr großes modisches Portfolio anbieten. Der wahrscheinlich größte Erfolgsfaktor ist aber der starke Familienzusammenhalt. Auf Maria, Ginetta und Giuseppe folgten 80 Kinder und Enkelkinder, die allesamt im Betrieb tätig sind und sich die Leitung der Geschäfte aufteilen. Ihr Credo lautet: „Einer für alle, alle für einen.“

MANNOMANN. Gespür & Geschmack: Sorelle Ramonda kleidet den Herrn von Welt.

„Le Sorelle Austriache“. In Österreich sind Franco Ramonda, ein Enkel von Amelia, und seine Frau Olivia Patuzzo für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich. In den drei Filialen Wöllersdorf, Sattledt und Graz erwarten die Kunden auf großzügig angelegten Geschäftsflächen die aktuellsten Kollektionen von mehr als 60 internationalen Top-Brands – übersichtlich und im bewährten Shop-inShop-Prinzip nach Designern sortiert. Von der Freizeit- über die Sportbekleidung bis hin zur Business- und Abendmode. Getreu der Familienphilosophie natürlich für Damen, Herren und Kinder. Besonders Beratung und Service werden großgeschrieben: So bietet das Modeunternehmen nicht nur Konfektionsmode an, sondern auch Hemden und Anzüge nach Maß – Änderungswünsche nimmt die hauseigene Schneiderei jederzeit gerne entgegen. Und neben der Vielseitigkeit des Angebots punktet Sorelle Ramonda schließlich auch noch mit einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis … Mehr als genügend gute Gründe also für Fashion-Followers, den „stylischen Schwestern“ einen Besuch abzustatten. 47 Stile


fashion RESSORT

STAR-STYLE

WOMEN & MEN

Dolce & Gabbana

Amicis

Italienische DNA. Anfang der 1980er Jahre kam es zu einer Begegnung, die sich noch heute auf das Modeuniversum auswirkt: Domenico Dolce stellte sich bei Stefano Gabbana vor, bekam den Job und gründete fünf Jahre später gemeinsam mit ihm das Label Dolce & Gabbana. Den Durchbruch erfuhren die beiden durch Madonna, die immer wieder ihre Kreationen trug. Und auch Stars wie Kylie Minogue oder Beyoncé lieben den extravaganten, oft sizilianisch inspirierten Stil des Duos. Im Flagship-Store in Wien bilden gläserne Wände, Murano-Luster und roter Samt die theatralische Kulisse, in der die Mode von Dolce & Gabbana so richtig strahlen kann. Dolce & Gabbana, Kohlmarkt 8–10, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 532 30 00, Mo.–Fr. 10–18.30, Sa. 10–18 Uhr, www.dolcegabbana.com

Bald zu dritt. An zwei schräg vis-à-vis liegenden Adressen der Einkaufsmeile Tuchlauben befinden sich die wohl schönsten Multibrand-Stores der Stadt, in denen sowohl Frauen als auch Männer aktuellsten modischen Träumen frönen können. Im eleganten Interieur geben sich die gefragtesten Namen der Modewelt ein Stelldichein. Dazu gehören mit Valentino, Brunello Cucinelli oder Berluti auch einige Top-Brands aus Italien. Ende 2017 wird Amicis übrigens einen dritten Store – im Goldenen Quartier – mit Contemporary Lines und Streetbzw. Denimwear eröffnen. Amicis Women, Tuchlauben 11, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 513 26 36, Amicis Men, Tuchlauben 14, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 513 21 10, Mo.–Fr. 10–18.30, Sa. 10 – 18 Uhr, www.amicis.at

MODE-IKONE

Versace Glamouröse Oase. Die Kreationen von Gianni Versace, der nicht umsonst „Meister des Neobarock“ genannt wurde, waren berühmt für ihre Farbenvielfalt, ihre provokanten Schnitte und ungewöhnlichen Stoffe. Seine Schwester Donatella bleibt dem Stil des Hauses treu, transferiert die Looks aber stets in ihre aktuellen Visionen. Im Wiener Flagship-Store findet man Damen- und Herrenmode, Accessoires wie Schuhe, Taschen, Schmuck und Sonnenbrillen sowie eine feine Auswahl der Home Collection. Versace, Trattnerhof 1, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 533 25 31, Mo. – Fr. 10 – 18.30, Sa. 10 – 18 Uhr, www.versace.com 48 Stile

Stefan Joham, Oliver Gast, Stefan Diesner, Rafaela Proell, beigestellt

Italienische Mode in Österreich


RESSORT

MULTIBRAND

Popp & Kretschmer Textil-Tempel. Das Traditionshaus unweit der Oper führt von Kleidung bis zu Schmuck alles, was eine komplette Damen-Garderobe ausmacht. Auf drei Etagen finden sich exklusive Marken, darunter viele italienische wie Alberta Ferretti, Blumarine, Antonio Arnesano, Bruno Manetti, Emilio Pucci, Casadei, Moschino Couture oder Olivieri (Bild). Bekannt ist Popp & Kretschmer auch für seine große Auswahl an Abendroben inklusive Änderungen im Couture Salon und für Personal Shopping. Popp & Kretschmer, Kärntner Straße 51, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 512 78 01, Mo. – Fr. 10 – 18.30, Sa. 10 – 18 Uhr, www.popp-kretschmer.at

BESTE QUALITÄT

Kiton Exklusiver Service. Schon seit seinen Anfängen standen höchste Handwerkskunst und Schneidertradition ganz oben auf der Prioritätenliste des italienischen Kleidermachers. Und daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Jährlich verlassen etwa 21.000 handgefertigte Anzüge das Unternehmen – sie sind nach wie vor das Kerngeschäft, auch wenn Kiton zudem längst Damenmode führt. Auch in Wien. Mode nach Maß ist ebenso möglich wie Änderungen und Anpassungen jeglicher Art. Dazu gesellt sich individuelle Farbberatung. Denn Qualität ist hier kein Luxus, sondern selbstverständlich. Kiton, Seitzergasse 1 – 3, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 535 04 48 44, Mo. – Fr. 10 – 19, Sa. 10 – 18 Uhr, www.kiton.it 49 Stile


fashion RESSORT

Italienische Mode in Österreich

FANTASTIC LOOKS

STILBEWUSST

Gucci

Tod’s

Pretty Prints. 1921 von Guccio Gucci in Florenz als Werkstatt für Lederwaren & Gepäck gegründet, lancierte das Unternehmen 1947 aus Ressourcenknappheit eine Handtasche mit Bambusgriff – die „Bamboo Bag“ ist bis heute eine Ikone. Bekleidung kam erst in den 1970er Jahren dazu, Mitte der 1990er Jahre machte Designer Tom Ford Gucci zum absoluten It-Label: elegant, sexy, teuer. Und seit Alessandro Michele 2015 das kreative Zepter übernahm und fantasievolle, überbordende, „Muster“-gültige Kollektionen präsentiert, zählt die Marke zum Angesagtesten, was die Modewelt zu bieten hat. Davon kann man sich auch im Wiener Flagship-Store überzeugen. Gucci, Kohlmarkt 5, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 532 40 88, Mo. – Fr. 10 – 18.30, Sa. 10 – 18 Uhr, www.gucci.com

Goldenes Handwerk. Schon seit Jahrzehnten ist das Anfang des letzten Jahrhunderts gegründete italienische Label ein Synonym für elegantes Understatement – gepaart mit einem ausgeprägten Sinn für das Moderne. Mehrere Generationen an stilbewussten jungen Menschen in aller Welt hatten ein gemeinsames Ziel: das erste selbst gekaufte Paar Tod’s-Schuhe. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Zentrum des Unternehmens steht hochwertiges Leder, so auch im 2017 neu eröffneten Wiener Store – einer von über 350 weltweit –, wo neben der Damen- & Herrenkollektion auch edle Accessoires modische Begierden wecken. Tod’s, Graben 17, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 532 200 60, Mo. – Fr. 10 – 19, Sa. 10– 18 Uhr, www.tods.com

VOM SCHUH ZUR MODE

Lebenswerk. Mit neun Jahren kreierte er sein erstes Paar Schuhe für seine Schwester, mit 16 wanderte er in die USA aus und entwarf später in Hollywood für alle großen Stars, was ihm den Beinamen „Schuster der Träume“ einbrachte. Mit nicht einmal 30 Jahren kehrte Salvatore Ferragamo nach Italien zurück und expandierte fortan unermüdlich. Heute ist das Unternehmen nicht nur für Schuhe und Taschen berühmt, sondern auch für Damen- und Herrenmode – zu finden im großzügigen Store im Herzen Wiens. Salvatore Ferragamo, Kohlmarkt 7, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 535 28 14, Mo. – Fr. 10 – 18.30, Sa. 10 – 18 Uhr, www.ferragamo.com 50 Stile

Fotocredit: Alexander Resch, Stefan Diesner, beigestellt

Salvatore Ferragamo


SORELLE

RAMONDA

S C H U H E

www.sorelleramonda.at

B E K L E I D U N G

Wöllersdorf 2752 Wöllersdorf, Römerstraße 3-9 Tel. +43 (0) 2622 - 42 444

Sattledt 4642 Sattledt, Welser Straße 10-12 Tel. +43 (0) 7244 - 8383

Graz – Center West 8054 Graz, Weblinger Gürtel 25 Tel. +43 (0) 316 – 297000


CANTINETTA ANTINORI „Italianità“, italienische Lebensfreude, auf höchstem Niveau

Fotos: M.Milde/ Text: Milde Verlag, Weinwurm (Speisefoto Mitte)

Als Paradebetrieb der Familie Marchese Antinori aus Florenz wird dieses traditionelle Ristorante unweit des Stephansdoms von Mino Zaccaria seit vielen Jahren mit viel Gefühl geleitet und hat sich hier ganz den Klassikern der Toskanischen Küche verschrieben.

Küchenchef Lorenzo bereitet diese nicht nur meisterhaft zu, sondern versteht es auch, sie raffiniert abzuwandeln und zu verfeinern. Besonders die hausgemachte Pasta und köstliche Trüffelgerichte verzaubern die Genießer. Dazu gibt es eine reiche Auswahl von Weinen aus dem Hause Antinori. Buon Appetito!

KAR RESERVIERUNG

+43 1 533 77 22 office@cantinetta-antinori.at www.cantinettaantinori-vienna.at

DURCHGEHEND

MO - SA 11.30 Uhr bis 24 Uhr 1010 Wien , Jasomirgottstraße 3-5

TE


SCHMUCK

GIOIELLI

Baci del mare. Lange Kette aus Süßwasserzuchtperlen, 97 cm, € 1.180,–, gesehen bei Juwelier Neuwirth, Hütteldorfer Str. 68, 1150 Wien. Foto: Olga Rubio Dalmau.

Preziosi. Stil kann man nicht kaufen – schöne Dinge, die den persönlichen Stil unterstreichen, aber sehr wohl … Auf den folgenden Seiten finden Sie die schönsten „tesori“, die diesen Winter stets für einen stilvollen Auftritt sorgen werden.

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RESSORT

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RESSORT

Vienna Gioia a

Piacere. Genuss in all seinen Formen vermag unsere Sehnsucht nach den schönen Dingen des Lebens zu stillen. Im Il Melograno, mitten im Herzen Wiens, haben wir „veramente molto“ davon gefunden … TEXT & PRODUKTION: INES B. KASPAREK FOTOS: OLGA RUBIO DALMAU

SCHMUCK VON PESAVENTO. Collezione „Polvere Di Sogni“: Collier, € 497,– und Armband, € 1.037,–. Ring „Pixel“, € 492,–. Alle Stücke 925 Silber, vergoldet, von Juwelier Kruzik, Auhof Center, 1140 Wien. ARMBANDUHREN. Parmigiani „Tonda Aventurin Bleue Galaxy“ in Roségold, € 21.800,–. Rolex „Cellini Date“ in Weißgold, €16.350,–. Beide von Schullin, Kohlmarkt 7, 1010 Wien.

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RESSORT

SCHMUCK VON POMELLATO. Collezione „Nudo“ in Weißgold: Ohrschmuck „Assoluto“ mit Diamant und blauem Topas € 11.500,–, Collier mit Diamant € 8.000,–, Ring „Assoluto“ mit blauem Topas €3.700,–, Ring „Piccolo“ mit Diamanten € 4.500,–. Pomellato Boutique, Tuchlaubenhof 7A, 1010 Wien. ARMBANDUHREN. Panerai „Radiomir 1940“ in Stahl mit grünem Alligatorlederband, € 7.400,–. Gesehen bei Wempe, Kärntner Straße 41, 1010 Wien. Parmigiani „Toric Chronometre“ in Weißgold, € 16.900,–. Von Schullin, Kohlmarkt 7, 1010 Wien.

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RESSORT

SCHMUCK. Sautoir (Länge 92 cm) aus 53 Südsee-Kulturperlen, Zwischenteile aus 750 Weißgold mit Brillanten (ca. 7 ct G/vs), € 34.620,–. Ohrgehänge aus 750 Weißgold mit Südseeperlen und Brillanten (zus. ca. 2,50 ct), € 6.220,–. Ring aus 750 Weißgold, schwarz rhodiniert, mit Brillanten (zus. 9,91 ct G/vs), € 21.120,–. Vintage-Goldarmreif mit Brillant, Saphir und Mondstein, € 13.440,–. Allesamt Unikate von Garbo, Neuer Markt 8a, 1010 Wien.

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SCHMUCK VON FOPE, COLLEZIONE „FLEX’IT“. Armband, 750 Weißgold mit Brillanten, 0,75 ct, € 7.790,–. Armband, 750 Roségold mit Brillanten, 0,63 ct, € 7.330,–. Kette (63 cm), 750 Roségold mit Brillanten, 1,06 ct, € 15.630,–. Ringe in 750 Weißgold bzw. Roségold mit Brillanten, je € 1.820,–. Exklusiv bei Juwelier Neuwirth, Hütteldorfer Str. 68, 1150 Wien.

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RESSORT


MARCO BICEGO „LUNARIA“. Ring, 750 Weißgold mit Diamanten, € 2.030,–. Collier, 750 Gelbgold mit Diamanten, € 5.570,–. Ohrringe, 750 Gelbgold mit Diamanten, € 2.260,–. Gesehen bei Juwelier Theuerer, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, und Juwelier Kröpfl, Hauptstraße 28, 7000 Eisenstadt.

RESSORT

ARMBANDUHREN VON IWC SCHAFFHAUSEN. Er: „Portofino Automatic“ in Edelstahl, ø 40 mm, € 4.490,–. Sie: „Portofino Automatic 37“ in Edelstahl mit 66 Diamanten, € 10.200,–. IWC Boutique, Graben 12, 1010 Wien.

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RESSORT

PREZIOSEN VON NANIS. Collier „Dancing in the Rain“, € 3.753,–. Ohrringe „Cachemire“, € 2.087,–. Armband „Trasformista“, € 7.097,–. Ring „Cachemire“, € 2.478,–. Alle Schmuckstücke 750 Gelbgold. Erhältlich bei Fabrini, Mariahilfer Straße 88, 1070 Wien. ARMBANDUHREN. Sie: Versace „Palazzo“, Gehäuse Edelstahl, PVD-beschichtet, schwarzes Lederband, € 1.150,–. Erhältlich bei Juwel, Kohlmarkt 1, 1010 Wien. Er: Panerai „Luminor 1950 3 Days GMT Power Reserve Automatic Acciaio“ in Edelstahl, ø 44 mm, € 8.800,–. Gesehen bei Uhrmachermeister Hübner, Graben 28, 1010 Wien.

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RESSORT

ARMBANDUHR. Parmigiani „Tonda 1950 Lune“ in Edelstahl, € 11.900,–. Von Schullin, Kohlmarkt 7, 1010 Wien. Manschettenknöpfe von Armani, € 99,–. Erhältlich bei Juwelier Kruzik, Auhof Center, 1140 Wien.

TEXT & PRODUKTION: Ines B. Kasparek FOTOS: Olga Rubio Dalmau MODELS: Raluca Mos @ Body & Soul & Michael Gstoettner @ The Next Models MAKE-UP & HAIR: Adriana Holban @ Mad Lions Artist FOTOASSISTENZ: Maria Mamaeva KLEIDER: Sorelle Ramonda DELIKATESSEN & WEIN: Luca Miliffi @ Cibus LOCATION: Il Melograno, Blumenstockgasse 5, 1010 Wien

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SCHMUCK / GIOIELLI

UND EWIG LOCKT DAS WEIB. Üppige, ausgesuchte Armbänder, schwarze Spitze und ein verruchter Blick machen Anita Ekberg zu einer der unvergessenen Diven der Filmgeschichte.

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TEXT: CHRISTIAN LERNER

Getty Images, Art Media / Heritage Images

Bellissima. Frauen tragen Pelzmäntel, mit Brillanten besetzte Diademe und unendlich lange Perlenketten. An Anita Ekbergs Handgelenk schimmert ein raffiniert ziseliertes goldenes Armband, während sie in einem tiefen Fauteuil mit der Kamera flirtet. Die Leinwand zeigt – ikonografischer Schmuck kommt aus Italien.

SCHMUCK / GIOIELLI

PORTRÄT DER LUCREZIA PANCIATICHI. Der italienische Künstler Bronzino wollte mit der Darstellung des Schmucks nicht nur die elitäre Position der Porträtierten zeigen, sondern auch Aspekte ihrer Persönlichkeit durch eine komplexe Symbolik darstellen.

Gioiello Glitzernde Freude

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SCHMUCK / GIOIELLI

Wichtige Nebendarsteller. Ohne Zweifel, neben Marcello Mastroiannis Tag und Nacht getragener Persol 649-Sonnenbrille spielen exklusive Schmuckstücke eine wesentliche Rolle in Federico Fellinis Klassiker La Dolce Vita. Italienische Juweliere, wie Bulgari, die Inspirationsquelle für die funkelnden Preziosen des Films waren, initiierten zur gleichen Zeit auch eine eigene italienische Schule der Luxus-Juwelierkunst, und Cinecittà sorgte dafür, dass „La Dolce Vita“-Schmuck bis heute ein geflügeltes Wort für farbenprächtige, verspielte Goldschmiede-Kunstwerke aus der Zeit der frühen 1960er Jahre ist. 2000 Jahre Tradition. Doch der Ursprung der Sonderstellung, die italienische Goldschmiedekunst weltweit besitzt, geht viel weiter zurück als bis zu diesem bedeutenden Film des frühen europäischen Nachkriegskinos. Denn in keinem Land der Welt hat die Fertigkeit im Umgang mit dem Edelmetall von der Antike bis heute ein derartiges Niveau gehalten. Noch heute sind italienische Goldmessen wie die „Vicenzaoro“ der Gradmesser all dessen, was den künstlerischen Umgang mit Gold angeht. Der Grund dafür liegt in den mehr als zwei Jahrtausenden, die in Italien zur Perfektion dieses Kunstgewerbes genutzt wurden: „Die uralte und berühmte italienische Goldschmiedekunst hat ihre geschichtlichen Wurzeln weit zurück in den griechischen 64 Stile

Kolonien in Süditalien“, schreibt Gianguido Sambonet in „2000 Jahre italienische Goldschmiedekunst“. Die vorchristlichen Etrusker entwickelten vor zweieinhalbtausend Jahren die Technik der staubkörnchengroßen Granulation, bei der eine goldene Oberfläche mit winzig kleinen hohlen Kügelchen bedeckt wird. Eine Technik, die großes Talent erfordert und noch heute eine Herausforderung darstellt. Seither hat sich die Goldschmiedekunst Italiens immer weiterentwickelt: im 13. Jahrhundert am Hof der Normannenkönige in Sizilien, im 14. Jahrhundert mit Siena als führender Goldschmiedeschule Europas; nicht zu reden von Venedig, das im 15. Jahrhundert durch seine Handelsbeziehungen auch Techniken aus dem Orient importierte. Mit der Renaissance schließlich wird das „16. Jahrhundert die große Epoche der italienischen Goldschmiedekunst, in der Michelangelo und Leonardo da Vinci Formen entwickelt haben, die uns jetzt noch sprachlos vor Bewunderung machen“, führt Gianguido Sambonet fort. Gold ist nicht gleich Gold. Bis heute halten italienische Goldschmiede auch an dem hohen Wert fest, den das Edelmetall selbst besitzen sollte. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen bereits 333 Anteile Gold von 1.000 Anteilen Gesamtmaterial als Gold gelten, hält man in Italien solches Material einfach für Blech. 333er Gold entspricht acht Karat. Länder wie Italien, Spa-

Imago_leeimages, Imagno/Austrian Archives, Fine Art Images

ZEITLOSE PERLEN. Im Wandel der Kunstgeschichte: Sei es auf Giuseppe Arcimboldos Gemälde „Allegorie Wasser“ von 1566, dessen Werke später die Surrealisten inspirierten, um den Hals von Anita Ekberg im Jahr 1960, oder als extravagantes Headpiece in dem „Bildnis der Simonetta Vespucci als Nymphe“ des RenaissanceMalers Sandro Botticelli (ganz rechts).


SCHMUCK / GIOIELLI SCHMUCK MIT GESCHICHTE. Goldenes Schlangenarmband aus Pompeji.

ITALIENISCHE JUWELIERSKUNST. In Italien entwickelte Techniken der Schmuckverarbeitung garantieren wie heute bei Bulgari oder Pomellato Verarbeitungen auf htöchstem Niveau.

Dea Picture Libary, Pomellato, David Lees_Gettyimagges, Bloomberg_Gettyimages

nien oder Frankreich gestatten die Bezeichnung „Gold“ aber erst ab 14 (585er) oder 18 (750er) Karat. Geändert hat sich allerdings auch in Italien die Stellung der Goldschmiede in der Hierarchie der Schmuckgestaltung. Galten sie bis zum 18. Jh. als unangefochtene Könige, wurde ihnen diese Stellung damals von den Juwelieren streitig gemacht. Anlass dafür waren neue Schleiftechniken, die Edelsteine erst richtig zum Leuchten brachten. 1640 entwickelte Giulio Raimondo Mazarin den Rosenschliff, und wenige Jahrzehnte später gelang es dem venezianischen Steinschleifer Vincenzo Peruzzi erstmals, Diamanten in 56 Facetten zu schleifen und so den dreistufigen Diamanten zu schaffen, der bis heute gewöhnlich verwendet wird, da er durch die hohe Lichtbrechung den Stein zum Strahlen bringt. Das Ergebnis sind seither Kreationen, in denen der Stein weit mehr im Vordergrund steht als das ihn umhüllende Edelmetall. Verspielte Freude. Eines ist aber bis heute gleich geblieben, ganz egal, ob man die Arbeiten italienischer Goldschmiedekünstler der letzten Jahrzehnte, wie Mario Pinton oder Bruno Martinazzi – zwei Träger des Ehrenrings der Goldschmiedekunst, des Nobelpreises dieses Handwerks –, betrachtet oder die Entwürfe berühmter italienischer Luxus-Juweliere: das italie-

nische Verständnis von Schmuck entsprechend der Wurzeln seiner italienischen Bezeichnung. Gioiello bedeutet hier etwas, das „gioia“, also „Freude“, vermittelt, genauso wie „gioco“, das „Spiel“. Beides geht auf das lateinische „iocus“ zurück, auf den Scherz, das Spiel, den Zeitvertreib und zeigt sich wunderbar in bis heute gepflegter Verzierung und Verspieltheit italienischer Schmuckstücke. Diese Verspieltheit ist aber oft viel mehr als nur Selbstzweck und äußert sich in verblüffenden Finessen und raffinierten Funktionen, die anhand vieler Beispiele sichtbar und spürbar werden: Seien es die Kollektionen der mailändischen Schmuckmanufaktur Pomellato, die als Erfinder von Prêt-à-porter-Schmuck gelten darf, oder Werke des vicenzinischen Goldschmiedeateliers Fope, das biegsame und anschmiegsame goldene Bänder entwickelt hat, die völlig ohne Gelenke und Schließen auskommen, oder die Entwürfe mit „Twist“ von Nanis, die so raffiniert gestaltet sind, dass jedes Schmuckstück mit wenigen Handgriffen zu einem völlig anderen, ebenso prächtigen Stück wird. Sie alle sind Beispiele für eine italientypische Verspieltheit, die durch eine perfekte Verbindung von unerreichter traditioneller Handwerkskunst und technologischen Innovationen entsteht. Eine Verbindung, die Frauenherzen bis heute höherschlagen lässt und italienische Goldschmiede und Juweliere auch heute noch zu weltweiten Marktführern ihrer Zünfte macht. 65 Stile


schmuck

Bezaubernde Designs italienischer Schmucklabels

FOPE. Flexible, verschlusslose Armbänder mit Brillanten in Weiß-, Rosé und Gelbgold, P. a. A. www.neuwirth.co.at

DODO. Roségold-Armkettchen, € 275,–, Anhänger „Bae“ mit Rubinherz und Anhänger „Boss“, € 75,–. www.heldwein.at

POMELLATO. Ringe „Ritratto“ aus Roségold, mit Amethyst-Solitär und Brillanten, € 4.600,–/ € 10.000,–, Pomellato Boutique Wien. www.pomellato.com/at

GARBO. Manschettenknöpfe „Blu Mediterraneo Trianon“ aus echten Meeresschnecken mit Gelbgold und Farbsteinen, € 3.674,–. www.garbo.cc

GUCCI. Ring „GG Running“ aus Gelbgold mit Farbsteinen, € 1.500,–. www.gucci.com

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Beigestellt

NANIS. Armband „Ipanema“ aus Roségold und Rosenquarz, € 7.778,–. www.fabrini.at


MARCO BICEGO. Kollektion „Lunaria“: Ohrstecker in Gelbgold mit Weißgold-PavéDiamant-Element, handgemacht in „Bulino“-Technik, € 6.320,–, Ring mit Diamanten, handgraviert in „Bulino“-Technik, € 2.140,–. www.theuerer.at, www.juwelier-kroepfl.at

NOMINATION. Halskette „Stella“ aus Gelbgold mit weißen Zirkonia, € 139,–. www.nomination.com

ELAINE FIRENZE. Armspange mit edler Haptik aus Roségold, € 3.590,–. www.elaine-firenze.de

BULGARI. Ring „Mvsa“ aus Roségold mit MalachitSolitär, € 1.600,–. www.juwelier-wagner.at

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uhren

Zeitlos elegant mit italienischem Uhrendesign

LONGINES. Quarzuhr „Longines DolceVita“ aus Roségold und Edelstahl mit diamantbesetzter Lünette, € 4.140,–, www.longines.de

IWC. Automatikuhr „Da Vinci Automatic Moon Phase 36“ mit Edelstahlgehäuse und Mondphasenanzeige, € 8.800,–, IWC Boutique Wien, www.iwc.com

PANERAI. „Luminor Due 3 Days Automatic Acciaio” Automatikwerk und Edelstahlgehäuse, € 13.900,–, www.wempe.com

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VERSACE. Quarzuhr „RÊVIVE“ mit Edelstahlgehäuse ist bis 30 m wasserdicht, € 1.190,–, www.timemode.com

ROLEX. „Cellini Date“ mit Perpetual-Selbstaufzugsuhrwerk und Datumsanzeige, € 16.350,–, www.bucherer.com

beigestellt

PARMIGIANI. „Tonda 1950 Lune“ mit Automatikwerk und Mondphasenanzeige, € 11.900,–, www.schullin.com


X1 ANNIVERSARY NEUER LOOK. NEUE FUNKTIONEN. ZEITLOSE FASZINATION.

Die X1 Anniversary zelebriert das Original-Design der ikonischen Maschine mit einem neuen Entwurf vom gleichen Schöpfer: Luca Trazzi. Die neuen Funktionen machen die X1 Anniversary zur perfekten Kombination aus Ästhetik und Technologie. Wählen Sie zwischen Espresso und Filterkaffe. Die neu interpretierte X1 macht sie zu einer Ikone mit zeitloser Faszination. Ab sofort erhältlich im ausgewählten Fachhandel, dem illypoint – Webgasse 43, 1060 Wien und auf illy.com

live happilly



GENUSS

DELIZIA

Manfred Klimek

Essbares Gold. Trüffel, fein gehobelt über dampfender Pasta … eine kleine Knolle veredelt selbst einfache Gerichte zu lukullischen Sensationen.

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GENUSS / DELIZIA

TEXT: MANFRED KLIMEK FOTOS: SEVERIN WURNIG, MANFRED KLIMEK

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GENUSS / DELIZIA

Von der Bastf lasche zum Supertuscan

Tiziana Cavazzini_EyeEm

Der italienische Weinbau hat vor vierzig Jahren den Weinbau der gesamten Welt revolutioniert. Grund dafür waren ein paar gelangweilte Söhne großer Winzerhäuser.

RECHTS: Die alten Bastflaschen der Region Chianti. LINKS: Die neue Cantina Antinori im Chianti Classico. Man kann sagen, das Weingut mit futuristischer Architektur sagt so gut wie alles über italienischen Wein.

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GENUSS / DELIZIA

FAMILIENBANDE. Piero Antinori leitet die Geschichte des Haupthauses Antinori, sein Bruder Ludovico leitet das Weingut Biserno bei Bolgheri.

Viel Sonne, viel gute Erde, viele gute Winzer: Italien ist eines der bedeutendsten Weinländer der Erde. Das gilt gleichsam für Menge und Qualität. Nur war das nicht immer so. Nicht, was die Menge anbelangt: Die war in Italien immer groß, manchmal sogar überschwappend. Nein, die richtig wichtige Bedeutung erlangte der italienische Wein erst über die Steigerung seiner Qualität. Und mit einer Markenpolitik, die man heute überall kopiert, wo Wein gekeltert, abgefüllt und vermarktet wird. Italien produziert eine schier unglaubliche Menge Wein. Das liegt schon alleine daran, dass Italien, gemeinsam mit Frankreich und Spanien, ein Land patriotischer Weintrinker ist. Soll heißen: mehr als achtzig Prozent der italienischen Weine werden ausschließlich in Italien von Italienern (und Touristen) konsumiert – vor vierzig Jahren waren es sogar noch mehr als neunzig Prozent. Der Export italienischer Weine hat sich also innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeit massiv vervielfacht. Und dafür ist vor allem eine neue Generation Winzer und Weintrinker verantwortlich, die bessere Weine produzieren und trinken will. Das Streben nach Qualität im Weinbau ist zwar seit Jahren schon eine weltweite Entwicklung, doch in Italien ist sie bedeutender und folgenreicher, als in allen anderen Ländern der Erde. Das Epizentrum der Weinrevolte Italiens, ja sogar der Weinrevolte der ganzen Welt, war zwischen 1975 und 1990 die Toskana. Genau genommen das Gebiet um das kleine Städtchen Bolgheri. Italiens Weine wurden in den Siebzigerjahren vor allem von zehntausenden kleinen Haupt- und Nebenerwerbswinzern gekeltert, die, in veralteter Manier, eine Kellerwirtschaft betrieben, die schon mangels moderner Kellertechnik nicht auf gleichmäßig gute Qualität bauen konnte. Das war aber egal, weil diese vielen kleinen Winzer ausschließlich die lokalen Märkte ihrer Region bedienten. Kein anderes Land der Welt ist so im Lokalen und Regionalen aufgehoben, fühlt sich derart auf kleiner Scholle geborgen, wie Italien. Manchmal musste man in vergangenen Zeiten den Eindruck haben, die Nation selbst spiele beim Weinbau gar keine Rolle. Das merkt man heute noch an manch alter Rotweinflasche aus diesen Jahren, wo zwar Dorf und Region Platz finden, nicht aber die weinproduzierende Nation selbst. Anders gesagt: Den Begriff „Vino d’Italia“ wird man auf dem Etikett nicht lesen. Neben den kleinen Winzern sorgten auch große Kellereien für Millionen von Flaschen. Diese Massenware der oft gigantischen Abfüllbetriebe bescherte der italienischen Weinwirtschaft schon früh einen ersten Exportboom, der freilich von diversen Panschereien überschattet war. Der zunehmende Preisdruck machte bald klar: Das ist nicht der richtige Weg! Und dann gab es noch die alten, oft aus ehrwürdigem Adel kommenden Winzer. Sie stellten neben ihren einfachen Weinen auch jene „Riserva“ her, die ab und zu auch in ausländischen Feinkost74 Stile


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läden zu finden waren. Die Hauptexportmärkte der damaligen Zeit waren jene beiden Länder, in welche zur vorvergangenen Jahrhundertwende Millionen von Italienern ausgewandert waren: die USA und Großbritannien. Der italienische Weinbau lief vor vierzig Jahren also nicht gerade rund, war aber ein solider Wirtschaftszweig, der auch die kulinarische Kultur des Landes repräsentierte. So viel Tamtam, wie man heute um Wein macht, gab es damals freilich nicht. Bis Bolgheri kam. Und Bolgheri ist eine wirklich einzigartige Entwicklung, deren Einfluss man nicht im Geringsten ahnen konnte. Bolgheri hat nicht nur den italienischen Weinbau verändert, sondern auch den der gesamten Weinwelt. Grund dafür sind gelangweilte Söhne großer toskanischer Winzer – heutige Weinbauprominenz, die gerade alle in ihren Siebzigern sind und die Früchte ihrer Arbeit genießen, diese mitunter aber auch verteidigen müssen. Denn seit Bolgheri gibt es neben Menge und Qualität auch noch einen dritten Faktor im italienischen (und weltweiten) Weinbau: die Mode. Die Weine aus Bolgheri – und später auch jene der gesamten Toskana – brachten eine önologische Moderne, also neue Kellertechnik und nachhaltige Bewirtschaftung der Weingärten, mit angesagter gestalterischer Mode zusammen. Italienische Weine wurden „hip“. Zuerst in den USA, dann in England, später dann auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zuletzt in Skandinavien; augenblicklich nun in China – dem bald weltgrößten Weinmarkt überhaupt. Gelangweilte Söhne toskanischer Winzer? Warum gerade die? Dazu muss man etwas ausholen und die Landschaft der damaligen italienischen Konsumenten beleuchten. Die großen, adeligen oder zumindest gutbürgerlichen Weingüter Italiens belieferten vor der Bolgheri-Revolution vor allem die heimische Bourgeoisie, die ein sehr tradiertes Weinverständnis hatte. Das mag abwertend klingen, ist aber keineswegs so gemeint. Das italienische Bürgertum holte seine Weine von lokalen Winzern meist direkt und ohne Händler zu bemühen und kaufte neben den Trinkweinen für den Alltag auch ein paar Kisten Riserva ein, die für spätere Jahre, ja selbst für spätere Generationen in den Keller gelegt wurden; Weine, die zwischen drei und sieben Jahren meist in großen Kastanien- oder Eichenfässern reifen durften und danach, in Flaschen gefüllt, noch ein paar Jahre in den unterirdischen Gewölben der Weingüter liegen blieben, bis man sie – gut zehn Jahre nach ihrer Kelterung – in den Verkauf brachte. Das sollte sich dramatisch ändern. Italien, auch das ist wichtig, war in den Siebzigerjahren ein von vielen Krisen gebeuteltes Land. Neben bedrohlichen wirtschaftlichen Verwerfungen gab es auch ein politische Krise, die das Land ins Taumeln brachte – alle heutigen Krisen muten dagegen fast schon bedeutungslos an. Italien, das meist fröhliche Land mit lebenstauglicher Bevölkerung, war ein Land der Verunsicherung

KLASSE FÜR SICH. Der Chianti von Antinori beweist, dass auch ein Massenwein Individualität besitzen kann. Der Rütteltisch darunter zeigt, wie das mit dem Handverlesen eigentlich geht. Und die paar Fässer ganz unten sind etwa fünf Prozent der Fässer im Weingut.

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und Angst geworden. Die Söhne der toskanischen Elitewinzer lebten zwar ein gutes, sorgenfreies Leben, das aber stets in der Ahnung, dass das alte System diese Veränderungen nicht schadlos überstehen könne. Und so gründeten sie einen losen Verbund, in dem sie über den Fortbestand ihrer Betriebe nachdachten. Der erste Wein-Thinktank sozusagen. Einige dieser Söhne waren selbst gar nicht mehr im Weingeschäft tätig, sondern meist junge Banker in Paris oder London. Und sie hatten genügend Abstand, die Situation gut zu reflektieren. Bei ihren Reisen in die Vereinigten Staaten entdeckten sie dort die Weine einer neuen Generation kalifornischer Winzer, die seit den späten Sechzigerjahren mit kräftigen, vom Einsatz von Barriquefässern dominierten Rot- und Weißweinen für Furore sorgten; Weine (wie etwa die von Mondavi), die noch dazu moderne, designte Etiketten auf den Flaschen trugen. Schnell war klar: Das ist der Weg! Und weil im Chianti Classico und in den angrenzenden Gebieten Montalcino, Montepulciano, Rufina oder Colli Sinesi kaum Platz für Neues war, zog es die Bewegung in Richtung Maremma, ans Meer; eine bedeutungslose Gegend, wo es bislang nur ein einziges Weingut mit Rang und Namen gab: Sassicaia. Es waren vor allem die Söhne der Familien Antinori, Frescobaldi und Mazzei, die nun den Weg vorgaben und mit Markenkreationen wie Ornellaia, Solaia, Tignanello, Belguardo, Masseto und anderen mehr einen völlig neuen Weinmarkt kreierten, einen Weinmarkt für ihre Generation, die schlicht nicht mehr trinken wollte, was ihre Eltern tranken. Die Bewegung erfasste von Bolgheri her innerhalb kürzester Zeit auch die restliche Toskana; das Ganze geriet zu einem Fest des Neuen und zu einem Manifest des Besonderen. Die alten Marchesi standen recht hilflos daneben und verstanden oft nicht, was sich da abspielte. Weil es aber kommerziell überaus erfolgreich war, ließen sie ihrem Nachwuchs freie Hand. Und weil das Ganze eines Überbegriffs bedurfte, erfanden englische Weinkritiker das Wort „Supertuscan“, das alles sagt, was zu sagen ist. Bolgheri und die Supertuscans waren eine Revolution, die diesen zu oft inflationär benutzen Begriff mehr als verdiente. Wie jede Revolution legte sich die Revolution der Supertuscans auch mit Recht und Gesetz an. Das alleine deswegen, weil ihre neuen Weine nicht mit der alten Ordnung der Ursprungsgebiete und den dort gepflogenen Reglements konform gingen. Also druckten die toskanischen Revolutionäre ihren Weinen den Begriff „Vino da Tavola“ (Tafelwein) auf die schicken Etiketten. Tafelwein: das ist die unterste Stufe der Klassifikation, eine Stufe, die leichte, seichte und höchst einfache Weine kennzeichnen sollte. Auf einmal trugen kräftige, gehaltvolle und geschmacklich hochwertige Weine diesen Begriff. Und diese wohlweisliche Ironie war den Verkäufen auch im eigenen Land nicht abträglich; ganz im Gegenteil: „Vino da Tavola“ hatte radikalen Chic. Später, als die toskanische Revolution schon den ganzen italienischen Weinbau erfasst hatte, kreierte man für diese Art Wein den Begriff „indicazione geografica tipica“ (ein für die Zone typischer Wein), kurz IGT genannt. IGT war fortan das Kürzel für die besten Weine Italiens. Es genießt auch heute noch höheres Ansehen als der Traditionsbegriff „Riserva“ – manchmal zu Unrecht, wenn man die gestiegene Qualität vieler Riserva betrachtet. 76 Stile

Wie schon erwähnt, erfasste die toskanische Weinrevolution sehr schnell den Rest Italiens. Zuerst erreichte sie Sizilien, das damals einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Sizilianische Winzerfamilien – mit oft ähnlicher Biografie wie jene der Toskana – kopierten die Weine und die Vermarktung praktisch eins zu eins, doch achteten sie sehr genau darauf, dass ihre Weine, trotz ähnlicher Herstellung, die Regionen der Insel geschmacklich darzustellen vermochten. So ging es dann auch in Umbrien (Anführer: das Weingut Avignonesi), in Südtirol (Lageder) und im Friaul (Jermann) weiter. Italienischem Wein gelang das erste Mal in seiner Geschichte ein Gesamtauftritt. Wenn man so will, haben die toskanischen Revolutionäre den italienischen Wein als Marke erst ins Leben gerufen – was bestimmt nicht ihre vordringlichste Intention war. Doch was ist mit dem Piemont, der zweiten großen und weltbedeutenden Weinregion Italiens? Nun, die Winzer des Piemont ließ die toskanische Revolution lange kalt. Und auch heute noch ist das Piemont wohl jenes Anbaugebiet, dessen Weine den ursprünglichsten Auftritt hinlegen. Freilich wurden die Reben-


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VORREITERROLLE. Angelo Gaja (links) war der erste moderne Winzer des Piemont.

TRADITION. Mancherorts im Brunello setzt man nach wie vor auf große Kastanienfässer und volle Flaschenlager.

säfte des Piemont ebenfalls schnell der Weinbaumoderne angepasst und auch die Etiketten entschnörkelt und mit modischen Details aufgepeppt – alles mehr als nur Kosmetik. Doch die Weintrinker Mailands und Turins sehnten sich nicht nach Revolutionen, und da die piemontesischen Weine, die Barolo und Barbaresco, ja sogar die Barbera, immer schon in größerer Menge gewichtige und gehaltvolle Weine waren, bleibt das Verlangen nach dieser Art Kraftstoff, auch wenn er nicht im Barriquefass ausgebaut war, für die breite Masse dort lebender Weinenthusiasten hinlänglich befriedigt. Zudem hatte ausgerechnet das konservative Piemont schon Anfang der Achtzigerjahre einen Winzer in ihren Reihen, der die Moderne des internationalen Weinbaus lange Zeit noch viel besser zu verkörpern wusste als alle toskanischen Winzer im Gesamten: Angelo Gaja, ein begnadeter Redner, ein Winzer, der wusste, was die Welt trinken wollte und ein Weinbaufachmann, der auch Weinbaupolitiker war – heute führen seine Töchter das Unternehmen mit etwas sanfteren Händen. Die Bewegung der Supertuscan-Winzer hat es letztlich auch geschafft, die aktuelle Mode schlanker und eleganter Weine zu

inhalieren. Denn erstens ließen sie auch ihre eigenen Kreszenzen Jahr für Jahr etwas geschliffener und feingliedriger ausfallen (bestes Beispiel: Ornellaia). Und zweitens gaben sie ihren normalen Einstiegsweinen – im Chianti Classico den einfachen Chiantis – ein bisschen mehr Kraft in den Saft, was diese einst oft so dünnen Weine heute zu idealen Vertretern des aktuellen Weingeschmacks macht. Und Italien wäre nicht Italien, hätten nicht auch große Winzerhäuser eine Replik auf die gegenwärtige Avantgarde „Naturwein“ parat. Die geschmacklich bedeutendsten dieser Naturweine kommen, neben Julisch Venetien und dem Trentino, vor allem aus Sizilien. Und dort vom Ätna, von jenem immer noch aktiven Vulkan, auf dessen Hängen und Ausläufern seit mehr als zweitausend Jahren Weinbau betrieben wird. Weine vom Ätna – und da haben ein paar große italienische Winzer der Toskana-Revolution ebenfalls die Hände mit im Spiel – sind gerade der letzte Schrei auf den Weinkarten progressiver Sternerestaurants. Und so auch die Lieblinge der Sommelierszene. In Italien weiß man eben, wie man das Feuer am Köcheln hält. 77 Stile


Cabernet Sauvignon Löwengang von Alois Lageder, Südtirol Alois Lageder ist sozusagen jener Winzer, der den modernen Südtiroler Weinbau Anfang der Achtzigerjahre „erfunden“ hat. Und weil er der erste war, ist sein Reich an Gütern und Weingärten schnell gewachsen – das auch deswegen, weil er Land kaufen konnte, als dieses noch erschwinglich war. Der CabernetSauvignon des Landguts Löwengang war – gemeinsam mit dem dort gekelterten Chardonnay – der erste Wein internationalen Zuschnitts, der aus Südtirol kam. Er war die Antwort des Nordens auf die Welle modischmoderner Weine aus der Toskana. Doch nicht nur das: Der Löwengang war auch der erste und bleibt der bis heute gültige (und nicht der einzige) Beweis, dass eine spät reifende Sorte wie Cabernet-Sauvignon auch in einer gebirgigen Region mit heißen Tagen, aber doch sehr kühlen Nächten für große, saftige, dichte und gehaltvolle Rotweine stehen kann. Und wer bei Lageder in der Trattoria, dem hauseigenen Wirtshaus, ein paar alte Flaschen Löwengang-Cabernet bestellt, Löwengang-Cabernet der wird noch dazu freudig erkennen, dass diese Art Weine erkennen, gut reifen können. Auch wenn sie aus Südtirol kommen, das lange Zeit für eher leichte Kreszenzen bekannt war.

mit Sex

Zugegeben: Aus den vielen grandiosen italienischen Weinen sechs herausragende Weine auszuwählen und zu empfehlen ist nicht leicht. Darum habe ich es mir einfach gemacht. TEXT: MANFRED KLIMEK

Schioppettino von Ronchi di Cialla, Friaul Die weltweite Weinszene liebt seit einigen Jahren vor allem unbekannte autochthone Sorten. Dabei ist ihr einer der fruchtigsten und trinkfreudigsten Weine fast zur Gänze entgangen: der Schioppettino. Und das ist gut so, denn so bleiben mehr Schioppettinos für uns übrig. Nun ja: So viele sind es dann doch nicht, denn Schioppettino wird in Italien nur mehr auf 154 Hektar angebaut. Und nur im Friaul. Und nur in der Umgebung des Ortes Prepotto. Und 154 Hektar sind nun richtig wenig Land für eine derart hervorragende Sorte. Dass es den einst ausgestorbenen Schioppettino überhaupt wieder gibt, verdanken wir Paolo

Rapuzzi, dem langjährigen Bürgermeister von Prepotto, der 1970 die Neuauspflanzung der alten Sorte gefördert hat. Zu einem Zeitpunkt, als noch keine Rede von autochthonen Sorten war. Das Weingut Ronchi di Cialla, das auch viele andere gute Weine keltert, hat als einziges so richtig begriffen, welch lagerfähige „Rotweinbomben“ man aus dem Schioppettino herstellen kann, wenn man ihn in Holzfässern reifen lässt, anstatt ihn nur in Stahltanks zum süffigen Wirtshauswein zu machen. Und so ist Ciallas Schioppettino der einzige seiner Art, der das Prädikat „Weltwein“ verdient.

Der Solaia wird aus den gleichen Sorten cuvéetiert, wie sie auch im Tignanello (hier auf der rechten Seite) zu finden sind. Nur spielt beim Solaia meist der Cabernet-Sauvignon die Hauptrolle und gibt dem Sangiovese und dem Cabernet-Franc die zweite und dritte Rolle der Aufführung. Es mag in der angesagten Toskana-Region Bolgheri und in der umgebenden Maremma viele große, weltberühmte Rotweine geben, etwa Ornellaia oder Sassicaia, der Solaia aber ist für mich der mit Abstand großartigste Rotwein der Toskana, ein freudespendender Kraftlackel, der weiß, dass ihm auch Frack oder Smoking passen, eine harter Bursche mit Wonneproppen, ein Kraftlack weichem Kern, der mit den Jahren gefälliger wird und der, aus guten Weinjahren kommend, schlicht ein Menschenleben lang hält. So geht großer Wein. Und nicht anders. 78 Stile

Beigestellt

Solaia von Marchese Antiori, Toskana


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Cuvée Annamaria Clementi von Ca’ del Bosco, Lombardei

Chardonnay Gaja & Rey von Angelo Gaja, Piemont Angelo Gaja ist eine der wichtigsten Weinpersönlichkeiten Italiens, politisch gesehen vielleicht die wichtigste. Das liegt vor allem daran, dass Gaja ein egomaner Narziss und Patriarch ist, der so geschliffen reden kann wie sonst nur populistische Politiker. Sein Anliegen waren aber immer die Weine des Piemont, und Gaja war auch einer der ersten Winzer, der das Bekenntnis zur Weingartenlage und die Lagenbezeichnung auf dem Etikett wieder betonte. Das gilt v. a. für seine Barbaresco Sori Tildin und Sori San Lorenzo, über die sogar ein Buch geschrieben wurde – Gaja ist Weltmeister des authentischen Marketings. Sein Chardonnay Gaja & Rey entspringt der Idee, im Piemont einen holzfassbetonten Chardonnay zu keltern, der mit den großen Chardonnays des Burgund mithalten kann. Und das ist ihm – als Einzigem – gelungen. Nun stellt sich aber die Frage, warum man im

Piemont einen großen Weißwein à la Burgund keltern will. Die Antwort ist recht einfach: Angelo Gaja sah die Möglichkeiten des Terroir, das im Piemont jenem des Burgund nicht unähnlich ist (ebenso wie das Klima), und besann sich auch der Tradition, die nahe Region Burgund (weniger weit von Turin entfernt als die Toskana) wieder mit dem Piemont zusammenzuführen, wie es früher in der Weinbaugeschichte der Fall war. Und schließlich hatte Gaja den Ehrgeiz, der Weinwelt zu beweisen, dass das Piemont auch große Weißweine hervorbringen kann. Herausgekommen ist ein extrem kräftiger, das Holz präzise verarbeitender und trotz seiner Kraft und Dichte ungeheuer süffiger Chardonnay, der noch dazu 20 Jahre und mehr reifen kann. Derart ausgestattet ist der Gaja & Rey auch heute noch der wohl einzige italienische Weißwein von internationaler Bedeutung.

Tignanello von Marchese Antinori, Toskana Selten ist einem Wein mehr Unrecht widerfahren als dem Tignanello: Er wird seit Jahren als Tafelwein der Schicken und Superreichen geschmäht, und obwohl in der Schmähung ein wahrer Kern steckt, ist sie unendlich ungerecht und entspricht nicht der herausragenden Qualität dieses Weins, die dieser schon seit Anfang der Siebzigerjahre beweist. Zuerst mal: Der Tignanello war der erste Supertuscan überhaupt. Und das freilich, bevor diese Kategorie moderner toskanischer Weine überhaupt Supertuscans hieß, bevor es einer Schublade bedurfte. Der Tignanello ist das Werk von Piero Antinori und seines Önologen Giacomo Tachis (1933–2016), die als erste erkannten, dass es in Italien einen modernen, aber handwerklich gemachten Weltwein braucht. Dass dieser Wein dann teurer sein muss als fast alle bisher dagewesenen italienischen Weine, war beiden bewusst. Ebenso bewusst war ihnen auch, dass das Projekt am aufgerufenen Preis scheitern könnte. Nur: Es scheiterte nicht. Zudem revolutionierten Antinori und Tachis die Herangehensweise an klassische Sangiovese-Weine der Region, sie verschnitten den Tignanello-Sangiovese mit ein paar Prozent Cabernet-Sauvignon und Cabernet-Franc. Heraus kam (und kommt seither) ein völlig anderer Sangiovese-Typ, der seine elegante Säure bewahrt, die aber durch die nahezu bäuerlich-rustikale Kraft der hinzugefügten Bordelais-Sorten mit Kraft und Substanz ergänzt wird. Warum das keiner früher gemacht hat? Antwort: Weil es verboten war. Antinori und Tachis haben sich jedoch über das Verbot hinweggesetzt und den Tignanello so in der untersten Kategorie (Vino da Tavola) auf den Markt bringen müssen. Geschadet hat das dem Ansehen des Weins keine Sekunde.

Die meisten Menschen denken bei Schaumwein vor allem an Champagner. Und dann vielleicht noch an Cremant. Oder Sekt. Doch den wenigsten Weintrinkern ist bewusst, dass es in der Lombardei eine Schaumweinregion gibt, die sich nicht hinter der Champagne verstecken muss: die Franciacorta am Lago d’Iseo. Maurizio Zanella ist der mehrfach millionenschwere Erbe eines riesigen Transportunternehmens. Und Zanellas Jugend war geprägt von – sagen wir mal – gesundheitsgefährdenden Ausschweifungen. Doch als der Junge zum Mann reifte (so wie guter Wein es tut), erkannte er seine Liebe zum Schaumwein und seine Fähigkeit diesen zu keltern. Die Eltern entbanden ihn von der Last des Lastwagen-Erbes und gaben ihm reichlich Geld, um in der Franciacorta ein Weingut hinzustellen, das in ganz Italien vergeblich seinesgleichen sucht. Zanella wurde schnell zu jener Art Produktfanatiker, die es nur in einem Land geben kann, in dem Essen und Trinken eine derart bedeutende Rolle spielt. Und er machte ebenso schnell jene Schaumweine, die seinem Weingut Ca’ del Bosco den Ruf einbrachten, unerreicht zu sein. Die Cuvée Annamaria Clementi (Chardonnay, Weißburgunder, Pinot Noir) ist Zanellas bester Franciacorta, ein Jahrgangschampagner, der vor Eleganz quasi überschäumt und für seine reifen Töne und die fast schon obszöne Biskuitnote bekannt ist. Ein Meisterstück.

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Das beige 80 Stile

Gold

Weißer Trüffel zählt zu den teuersten und begehrtesten Lebensmitteln der Welt. Wir machen uns mit einem Hund auf die Suche und fragen einen Importeur in Wien, warum er seine Trüffel im Pilotenkoffer durch die Gegend trägt.

TEXT & FOTOS: MANFRED KLIMEK


GENUSS / DELIZIA

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Und sie geschehen, wenn man sie am wenigsten erwartet. So wie jetzt gleich, an diesem nebelverhangenen Morgen, auf diesem gar nicht wunderbaren, lehmigen und mit feuchtem Laub überzogenen Feldweg in der Nähe von Monforte/Alba, wo uns der Trüffelsucher und Restaurantbesitzer Enzo Costa mit seiner Hündin Anna erwartet. Anna? Ein schöner Name für einen Hund? Ja, sagt Costa, er habe seiner Hündin den Vornamen seiner Jugendliebe gegeben. Seine Frau sei darob auch heute noch etwas verstimmt, obwohl das schon sechs Jahre her ist. Es ist ein vom Verband der Trüffelsucher vereinbartes Treffen. Das Dorf in unserem Rücken, dieser Feldweg und der den Feldweg umgebende kleine Wald mit alten, älteren und jungen Eichenbäumen: Das alles muss geheim bleiben. Denn niemand soll wissen, wo Anna am Boden riecht, im Boden gräbt und Trüffel findet. Szenenwechsel. Ein paar hundert Kilometer nordöstlich. Wien. Ein Tisch im Schwarzen Kameel, einem altehrwürdigen Restaurant in der innersten Innenstadt, dort wo Louis Vuitton, Gucci und Prada die Straßennamen ersetzen. Es ist acht Uhr früh. Zwischen den Frühstücksgästen, und dennoch auf Abstand achtend, wartet Luca Miliffi, die Jeansbeine in Stiefel gezwängt, Designerpulli, Wolljacke. Neben Miliffi steht ein schwarzer, lederner Pilotenkoffer, der noch aus einer Zeit stammen muss, als man mit der Boeing 707 nach New York flog. Der Koffer ist zerbeult, sein Leder rissig und an den vier unteren Ecken hat er Löcher, die den Blick auf eine Innenverkleidung freimachen, die den Inhalt des Koffers vor dem Rausfallen schützt. Der Koffer verströmt einen Geruch. Man nimmt ihn etwa zwei Meter vor dem Koffer wahr. Es riecht nach Trüffeln. „Nicht jedem ist das angenehm“, sagt Miliffi. Deswegen hält er zu den anderen Gästen etwas Abstand. Neben dem Koffer liegen zwei Werkzeuge: eine spitze und eine rundliche Schaufel. Es sind kleine, seltsam anmutende Eisen mit langen, gedrechselten Stielen aus Holz. An ihnen klebt Erde. Erde vom letzten Besuch in Italien. Erde einer Trüffelsuche. Erde einer erfolgreichen Trüffelsuche. Doch das, was da gerade aus dem Koffer duftet, sind jene weißen Trüffel, die ihm sein im piemontesischen Alba stationierter Einkäufer mit einem Overnight-Kurier nach Wien geschickt hat. „Diese Trüffel“, erklärt Miliffi, „waren gestern Nachmittag noch unter piemontesischer Erde.“ Und heute wird er sie in Wien verkaufen. An die besten Restaurants der Stadt. Spätestens Morgen Mittag sollten die Knollen aber aufgebraucht sein. Denn dann kommen neue. „Die Frische“, sagt Miliffi, „ist das Wichtigste bei Trüffeln. Nur frische Trüffel können ihr Aroma zur Gänze entfalten.“

GESUCHT, GEFUNDEN. Enzo Costa (links) und sein Hund Anna suchen im Piemont nach Trüffeln. Luca Miliffi holt die Trüffel aus dem Piemont und den Marken und beliefert die österreichische Spitzengastronomie.

Inzwischen sucht Anna. Sie trabt durch den Wald, tänzelt manchmal um eine Stelle herum, scharrt, hört mit dem Scharren auf, macht anderswo weiter. Enzo Costa lehnt an einem Baum und schaut ihr zu. Er kramt in der Tasche nach Zigaretten – Muratti light, die Packung ist leer. Costa knurrt und murmelt einen Fluch. Die ganze Aufführung dieser Trüffelsuche ist natürlich nur Show, denn der Verband der Trüffelsucher hat für nervige Journalisten ein paar Stellen ausgesucht, die zwar gute Fotos hergeben, die aber selbstredend nicht jene Stellen sind, wo Jahr für Jahr die besten Trüffel gefunden werden. Wenn man wirklich wissen will, wo genau zentimeterdicke Trüffel unter der Erde warten, dann muss man frühmorgens Enzos Fährte folgen. Wie ein Detektiv. Aber Vorsicht: Enzo ist bewaffnet. Er trägt ein Messer, mit dem er die Trüffel aus 81 Stile


RESSORT

Luca Miliffis verschlissener Pilotenkoffer ist ein Tribut an seinen Vater. Der war früher Jetpilot, also nicht mit Boeing 707, sondern so einem schnittigen Fighter, der mit Raketen bestückt ist. Die italienische Luftwaffe musterte Miliffis Vater aus, und anstatt wie üblich in die Zivilluftfahrt zu wechseln, ging dieser nach Wien, zu einem italienischen Mineralölkonzern, der in Österreich russisches Rohöl aus der Pipeline holt. Frau und Kinder blieben in Italien, in Piobbico, einem Dorf in den Marken.

Man muss seine Kuriere also gut kennen.“ Die ganze Suche ist ein stilles Unterfangen. Anna bellt so gut wie nie und Enzo redet nur das Notwendigste. Und das auch nur mit Anna. Wenn der Hund eine Stelle lokalisiert hat, meist neben einer Baumwurzel, dann holt Enzo seine alte Harke und das Messer heraus. Dabei muss er Anna mit einem Leckerli in Zaum halten, denn freilich will sie von dem Trüffel kosten, den sie gefunden hat.

Am Schluss, es ist bereits gegen Mittag, findet Anna noch einen richtig großen weißen Trüffel. Beste Ware. Ein paar hundert Euro wert. Enzo holt die Knolle vorsichtig aus dem Erdreich und prüft sie auf Festigkeit und Geruch. Ein tadelloser weißer Trüffel muss die Festigkeit einer Miliffis Vater fand die Wiener Kartoffel haben. Und zudem Gastronomie – damals, vor ein intensives Aroma, das dreißig Jahren – freundlich sich sehr schnell in naher ausgedrückt „unbefriediUmgebung verbreitet. Auch gend“. Mit den paar ItalieREICHTUM. In Luca Miliffis altem Pilotenkoffer in freier Natur.Enzo schimpft über die kroatinern, die es damals gab, kam er aber gut sind die Trüffel sicher. Im Piemont hat jeder schen und montenegrinischen Trüffel, die zurecht und bald war er auch Stammgast in Bauer einen Trüffelhobel parat. Kein Wunder: Die Gegend ist mit dem beigen Gold reich meist kleiner sind und nicht so intensiv dufden Drei Husaren, dem damals einzigen gesegnet. ten. Diese werden an Unkundige verscherbelt, Spitzenrestaurant der Stadt, das internatiodie dann glauben, einen echten Albatrüffel in nalen Ruf hatte. Die Drei Husaren unterhielten einen italienischen Ableger namens Grotta Azzura und irgend- der Hand zu haben. „Aber davon“, sagt Enzo, „kann keine Rede wann kam an einem Abend die Frage auf, ob Vater Miliffi nicht ein sein.“ Er riecht an einer der Knollen, die Anna heute gefunden hat. paar Trüffel mit nach Wien nehmen könne. Von seinen Italien- „Ahhh, dieser Duft.“ Das ist keine Show, das ist echte Begeisterung. Wochenenden. Er konnte. Wie soll man Trüffel essen? Auf welche Speise soll man Trüffel Zuerst waren es nur Trüffel aus Piobbico und Umgebung. Spä- schaben? Luca Miliffis Augen beginnen zu glänzen. Auf Eierspeisen. ter fuhr der Vater Umwege über das Piemont. Doch das wurde viel Aber nur jene, die aus Eiern von Paolo Parisi gebraten werden. Der Herumkurverei. Und so fragte er seinen Sohn, ob dieser nicht hoch füttert seine kleinen, weißen Gallina Livornese mit einem Brei, der nach Wien kommen wolle, um mit ihm Trüffel zu verkaufen. Luca mit Ziegenmilch angerührt wird. „Das ist unglaublich“, flüstert Miliffi kam nach Wien, kein Wort Deutsch sprechend, setzte sich in Miliffi, als gelte es, das größte Geheimnis zu verraten, „wie gut diese die Limousine seines Vaters und fuhr zurück nach Italien, frische Eier zu meinen Trüffeln passen. Ich lege sie oft nur ein paar Stunden Ware holen. Das Geschäft florierte schnell: Die Route Piobbico– neben ein paar Trüffel und sie nehmen den Geruch ganz von alleine Alba–Wien wurde sehr bald zur Route Piobbico–Alba–Wien–Salz- an. Wenn Sie die Eier haben wollen, müssen sie mich nur fragen. Ich burg–München–Alba–Zürich–Wien. „Manchmal gab es Wochen mit bringe gerne welche mit.“ 5.000 Kilometern und mehr“, seufzt Miliffi, „heute lasse ich die CIBUS Trüffel mit dem Flugzeug über Nacht kommen.“ Er zwinkert schelmisch: „Freilich muss man dafür sorgen, dass die Ware auch wirk- Trüffelnummer, Tel.: +43 (0)676 910 80 47 lich nur eine Nacht lang braucht, bis sie hier ist. www.cibusitaly.it 82 Stile

Manfred Klimek

den Wurzeln schält. Doch heute ist alles anders, in diesem Wald, der sonst nur für wenige Trüffel sorgt. Denn Anna findet und findet und findet – wo sie eigentlich nichts finden sollte. „Miracolo“, ruft Enzo. Ein Wunder!


Exquisite

ITALIENISCHE KÜCHE

Im Herzen Wiens

Das Il Melograno ist die exklusivste Adresse der Stadt für süditalienische Küche auf höchstem Niveau. Unser Team serviert Ihnen apulische Spezialitäten mit unverfälschtem Geschmack – dafür sorgen beste Qualität, natürliche Produkte und echte mediterrane Lebensfreude. Eine luxuriöse Auswahl an erlesenen und anspruchsvollen Genüssen erwartet Sie.

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GENUSS / DELIZIA

BENVENUTI A BAR CAMPARI IN GRAZ. Wenn Campari Austria und Feinkost-Spezialist Frankowitsch gemeinsame Sache machen, kommt Dolce Vita nach Graz.

AUF EINEN SU UN APERITIVO APERITIVO

Eine italienische Tradition erobert Österreich. Die Bar Campari in Graz bringt Dolce-Vita-Feeling heuer in die Steiermark und macht einen Besuch bei Frankowitsch zu einem Kurzurlaub, für den man nicht nach Italien reisen muss. TEXT: CHRISTIAN LERNER FOTOS: LAURA KARASINSKI

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Lebensgefühl, ist die Aperitivo-Zeit nämlich dessen fixer Bestandteil. So verstehen die Italiener und Italienerinnen unter der „Aperitivo-Tradition“ das ungezwungene Ritual, nach getaner Arbeit bzw. vor dem Abendessen in einer Bar oder auch zu Hause bei Drinks und kleinen Häppchen den Tag mit Freunden ausklingen zu lassen. Diese italienische Variante des Afterwork dient neben dem Genuss auch dazu, den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Liebling der Österreicher. Mittlerweile wird diese genussreiche Tradition mit leckeren Drinks und Snacks auch von Österreicherinnen und Österreichern willkommen geheißen. Kaum ein Land der Welt ist so italophil wie Österreich. Die gegenseitige Zuneigung ist groß, und somit überrascht es wenig, dass es hierzulande auch immer mehr Fans der Aperitivo-Palette gibt. So genießen Frau und Herr

Laura Karasinski

Italienischer Lifestyle. 1960. Rom. Eine elegante, brechend gefüllte Hotelsuite am späten Nachmittag. Fotografen und Reporter wieseln, dicht gedrängt, herum und bombardieren Anita Ekberg mit Fragen nach ihrer Meinung von italienischer Küche und ihrer italienischen Lieblingsspeise. Weiß livrierte Kellner schieben einen Getränkewagen herein, reich bestückt mit Gläsern, klirrenden Eiswürfeln in silbernen Behältern sowie Flaschen mit Schaumwein, verschiedensten, italienischen Spirituosen und anderen Getränken. Drinks werden serviert und Knabbereien herumgereicht. Marcello Mastroianni ist in ein Telefongespräch vertieft, während er die Szene beobachtet und sich gedankenverloren ein Tramezzino von einer Silberplatte nimmt, die an ihm vorbeigetragen wird. Kein Zweifel: „La dolce vita“ zelebriert italienische Aperitivkultur. Und das zu Recht: Verschreibt man sich ganz dem italienischen


RESSORT

Fotocredit:

BAR CAMPARI IM FRANKOWITSCH. Roter Samt, Terrazzoboden, eine Leuchttafel mit Steckbuchstaben und die original Soda-Anlage aus Mailand ergeben mit vielen schÜnen anderen Gegenständen ein perfektes italophiles Stelldichein bei Frankowitsch in Graz.

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GENUSS / DELIZIA

Österreicher gerne erfrischend-spritzige Drinks wie den bittersüßen Aperol Spritz oder das geradlinige Campari Soda. Natürlich finden sich in der Aperitivo-Palette auch alkoholfreie Varianten für den spritzigen AperitivoGenuss. So kann mit dem alkoholfreien Crodino Spritz, der schon fixfertig in der Flasche gemischt ist, der Aperitivo-Kultur ohne Alkohol gefrönt werden. Tradition. Bei der Aperitivo-Tradition hat Genuss die oberste Priorität. Trotzdem halten sich komplex zusammengemixte Drinks im Hintergrund und pure italienische Klassiker bekommen eine Bühne. So gehören neben dem Campari Soda der Campari Orange oder auch ein Aperol Spritz zu den beliebtesen Aperitivo-Drinks. Da man kein Bar-Profi sein muss, um diese Klassiker zu mixen, kann der Aperitivo ganz unkompliziert zu Hause mit Freunden genossen werden. Dazu werden süße und pikante Snacks serviert. Einfach, unkompliziert, italienisch! Aber Kreativität kennt keine Grenzen. Und somit können auch weitere genussvolle Aperitivo-Varianten wie die Campari Classic-Cocktails Negroni oder Americano serviert werden. Der Aperitivo ist ein Lebensgefühl, dem sich jeder nach seiner eigenen Art verschreiben darf.

CAMPARI NEGRONI FÜR DAHEIM Der klassische, italienische Cocktail mit bittersüßem Geschmack: 1 Teil (3 cl) Campari 1 Teil (3 cl) Gin 1 Teil (3 cl) roter Wermut 1 Orangenscheibe

Zubereitung: Alle Zutaten direkt in einen Tumbler mit Eis geben, verrühren und mit einer Orangenscheibe garnieren.

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dieser Variante ist die spezielle Soda-Siphon-Anlage, die es bis vor kurzem nur in der Bar Camparino gab. Camparino auf Reisen. Seit 2016 gibt es das OriginalAperitiv-Erlebnis auch an ausgewählten anderen Plätzen. Zunächst war es das Schwarze Kameel in Wien, in dem eine temporäre Bar Campari 2016 Station machte und ein Riesenerfolg und Magnet für Wiener Liebhaber gepflegter Genusskultur wurde. 2017 übersiedelte die Bar Campari nach Graz in die Feinkost-Institution Frankowitsch. Zu feinsten Antipasti aus dem legendären Frankowitsch Feinkost-Sortiment, wie Prosciutto von Levoni, Käsespezialitäten aus ganz Italien, Grissini aus dem Piemont sowie Oliven und Anchovis von Rocca, werden legendäre Campari-Cocktails unter Patronanz von Spirituosenfachmann Christian Ebert gemixt und serviert. Zutaten für einen stilvollen Aperitivo a Casa gibt es auch zum Mitnehmen. STILE wird darüber berichten, wie es mit der AperitivoKultur in Österreich 2018 spannend und genussvoll weitergeht, und wünscht Ihnen bis dahin viel Freude beim nächsten Aperitivo-Erlebnis und CINCIN!

Laura Karasinski, Studio Trizeps, beigestellt

Genuss mit Geschichte. Begonnen hat alles 1860: Als der Gastronom Gaspare Campari seinen ersten Kräuterlikör zu einem Bitter mixte, setzte er den Grundstein für eine Revolution in der Aperitivo-Geschichte. Mit der Eröffnung der Bar Camparino wurde 1915 in der berühmten Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand die Geschichte weitergeschrieben. Seit damals hat die Gesellschaft der italienischen Metropole dort das Zentrum für ihr abendliches Aperitivo-Ritual gefunden. In der Bar Camparino wurde auch der Campari Seltz kreiert, eine sprudelnde Variante des Campari Soda. Das Geheimnis


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Rezepte für Ihren Aperitivo Als Inspiration für Ihren Aperitivo@Casa zeigen wir Ihnen hier einige ausgewählte Rezepte für pure, italienische Gaumenfreude.

PAPRIKA-BRUSCHETTA MIT SCHAFKÄSE Zutaten (für 4 Portionen): 8 Scheiben Ciabatta, 2 Stk. Knoblauchzehen, 2 Stk. rote Paprikaschoten, 2 Stk. gelbe Paprikaschoten, 1 Stk. Schalotte, 2 EL Olivenöl, 1 EL heller Balsamicoessig, 100 g Schafkäse, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

PESTOSCHNECKEN

Das Brot toasten. Die Knoblauchzehen schälen und die getoasteten Brotscheiben gleichmäßig damit einreiben. Die Paprikaschoten waschen, putzen und würfeln. Die Schalotte schälen und fein würfeln. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Paprikas mit den Schalotten weich dünsten. Das Gemüse mit Essig, Salz und Pfeffer würzen und gleichmäßig auf den Ciabattascheiben verteilen. Den Schafkäse grob zerbröckeln und auf die Bruschetta verteilen. Nochmal mit Pfeffer etwas würzen und servieren.

1 Stk. Blätterteig 1 Stk. Eigelb 100 g Parmesan 75–100 g Pesto nach Wahl

ZUCCHINI-KÄSERÖLLCHEN Zutaten (für 4 Portionen): 2 mittelgroße Zucchini 4 EL Olivenöl (zzgl. etwas mehr zum Beträufeln) 1 Bund Rucola 200 g Schafkäse Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die Zucchini waschen, von den Enden befreien und der Länge nach in dünne Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zucchinischeiben portionsweise darin anbraten, bis sie gar sind und von beiden Seiten schöne Röststreifen bekommen haben.

Leicht salzen und pfeffern. Den Rucola waschen und trocken schleudern. Den Schafkäse in lange, breite Stücke schneiden. Es sollten so viele Stücke wie Zucchinischeiben sein. Die Zucchinischeiben jeweils mit einigen Rucolablättern und einem Stück Schafkäse aufrollen und mit Zahnstochern fixieren. TIPP: Für mehr Abwechslung auf dem Teller können grüne und gelbe Zucchini verwendet werden.

Zubereitung: Das Backrohr auf 200 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen. Blätterteig ausrollen und gleichmäßig mit Pesto bestreichen. Mit Parmesan bestreuen und den gesamten Blätterteig wieder einrollen. Den eingerollten Blätterteig mit Eigelb bestreichen und eine halbe Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. Danach aus dem Kühlschrank nehmen und 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im Backrohr etwa 10 Minuten knusprig backen.

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GENUSS / DELIZIA WEINKELLER. Im tiefen Keller sitz ich hier. Doch statt Bier gibt es Wein. Im Procacci. Und den nur vom Feinsten. Toskana pur und satt. Das wachsweiche Ei mit Spinat, Erdäpfelpüree, Kaviar und weißer Trüffel isst man besser oben im Tageslicht. Mit so etwas will man ja gesehen werden.

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DER ITALIENISCHE FREUND

Paradoxum. Die italienische Küche hat in Wien eine lange Tradition, die sich aber seltsamerweise erst in den letzten zwanzig Jahren gastronomisch etablieren konnte. Dann aber richtig! Grund dafür ist auch die kuriose Tatsache, dass die besten italienischen Köche Wiens allesamt Österreicher sind, die besten Gastronomen freilich Italiener.

TEXT: MANFRED KLIMEK FOTOS: MANFRED KLIMEK, CHRISTOPH GLANZL

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RESSORT TOP SECRET. Rechts sehen Sie den Trüffeltisch. Da ist jetzt gerade Saison. Die Trüffeln kommen aus dem Piemont und den Marken. Und Mino, der Geschäftsführer sagt: „Die Familie Antinori macht schon seit Jahren auch in Trüffel. In Florenz.“ Das weiß nun wirklich keiner.

SCHINKENSCHNEIDEN: eine der Lieblingsbeschäftigungen (nicht nur) der Italiener. Im Procacci gibt es große Scheiben. Ungesehen kommt man hier nicht davon.

Tempi passati. Österreich und Italien hatten einst eine eher, sagen wir mal „problematische“ Beziehung, an die – Gott sei Dank – heute kaum noch wer erinnert wird. Österreich ist ja eine sogenannte „frühe Nation“, ein alter Bund, und war als Habsburg-Monarchie in ganz Europa über Jahrhunderte als heiratender Hegemon tätig. Das änderte sich mit Napoleon, der das Heilige Römische Reich deutscher Nation beendete. Und es änderte sich erst recht, als Italien und Deutschland eigene Länderbünde, eigene Kaiser- und Königreiche gründeten. Sie waren jene „späten Nationen“, die den Hochadel nur mehr zum Transport des Nationalen nützten und so den Nationalismus im Vielvölkerstaat Österreich weckten, der dann zum Zerfall der Donaumonarchie führte. Besser gesagt: Vorbei ist vorbei. Oder: tempi passati. Napoleon etablierte im unruhigen, von Frankreich nun politischrepublikanisch beeinflussten Oberitalien die „Cisalpinen Republiken“, die später zum Unabhängigkeitskampf der Lombarden gegen Österreich führten. Der heute hierzulande noch gut beleumundete Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky ließ damals bei seinem Rückzug die lombardischen Dörfer mit Kanonen beschießen – ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Man kann als Österreicher (und vor allem als Wiener) machmal sehr froh sein, dass das geschichtliche Gedächtnis der Oberitaliener manche Episode vergessen hat. Auch Südtirol beispielsweise, ist heute, hundert Jahre nach der Okkupation durch Italien, kein Streitthema mehr. Der Grund der Harmonie zwischen Italienern und Österreichern ist einfach: Eigentlich lieben sie sich und teilen 90 Stile

mehr Gemeinsamkeiten, als sie annehmen. Vor allem aber: Diese Liebe geht bei den Österreichern durch den Magen, manifestiert sich über Speis und Trank, über das Essen, dem beide Nationen, beide Mentalitäten, gerne zusprechen. Es gibt keine österreichische Küche. Harter Satz. Aber wahr. Und auch die Wiener Küche war stets ausschließlich ein Rezeptund Zutatengemisch aus allen Teilen der letzten Monarchie – aus jenem K. u. K.-Kakanien, das 1848 mit der Ungarnkrone ausgerufen wurde. Freilich gaben in der damaligen Wiener Küche die ungarischen (Gulasch, Krautfleisch) und die böhmischen Rezepte (Schweinsbraten, Gänsebraten) den Ton an. Und das tun sie (freilich vermindert) auch heute noch. Doch man kann zudem nicht verhehlen, dass zwei maßgebliche und gaumenbildende Speisen des Wiener und Salzburger Bürgertums aus Italien über die Alpen kamen. Da ist zuallererst das Wiener Schnitzel, das lediglich eine Interpretation des Piccata alla Milanese ist – warum sich die Mailänder das panierte Stück flachgehämmertes Fleisch einst so dreist klauen haben lassen, bleibt bis heute ungeklärt. Ebenfalls lombardischen Ursprungs ist der Tafelspitz, der vom Bollito Misto abstammt, einer großen Anzahl verschiedener, gekochter Fleischstücke, die in lombardischen Wirtshäusern auch heute noch in einem dampfenden Wagen zu Tisch gebracht und vor den Gästen tranchiert werden. Die Wiener Besatzer sahen sich


GEFÄHRLICHE FUHRE. Der Grappawagen in der Cantinetta ist das Fahrzeug, das das Zeug bringt, wegen dem man mit dem Taxi heimfahren muss. JUBILÄUM. 22 Jahre ist die Cantinetta dieses Jahr geworden. „Nächstes Jahr wird renoviert und umgebaut“, sagt Luca, der Geschäftsführer.

LUXURIÖS VERBESSERT. Die Nudel haben die Italiener den Chinesen geklaut. Das mit dem weißem Trüffel aber – dass man den über die Pasta tut –, das ist eine genuin italienische Idee.

das damals gut an, erkannten die Möglichkeit der Verfeinerung ihrer Suppenkultur, ließen daheim sehr schnell Schwein und Geflügel raus und konzentrierten sich vor allem auf das Rindfleisch. All diese geschichtlichen Wahrheiten über die Vereinnahmung italienischer Traditionsgerichte ist den Italienern heute nicht mehr wichtig. Sie haben genug mit ihrer eigenen Küche zu tun, die uns vielleicht als eine einzige Küche, als „die italienische Küche“ vorkommt, in Wirklichkeit aber eine von fast schon brutalem Regionalismus und dem Wettbewerb örtlicher Zutaten bestimmte kulinarische Kultur ist. Im Veneto beispielsweise versammeln sich in der Gegend um Treviso jedes Jahr aufs Neue zehntausende Menschen auf den Straßen, um herauszufinden, aus welchem Dorf nun dieses Jahr der beste Radicchio kommt. Um das festzustellen, werden von der kochenden Großmutter bis zum Spitzenkoch alle zu den Herden gerufen. Verkostet und bewertet wird dann an einer großen Tafel, die man auf der Hauptstraße des jeweiligen Dorfes aufstellt. Um die Fresskultur Italiens muss man sich wohl nie und nimmer Sorgen machen. Und weil diese unfassbar vielfältige italienische Kulinarik in Wien eingefleischt populär ist, gibt es hier auch die besten italienischen Restaurants außerhalb Italiens. Jetzt wird mancher denken: Ist

das nicht zu hoch gegriffen? Gut, wenn man einen Einwand sucht, dann kann man auf manche italienischen Restaurants in New York verweisen. Und auch in London haben ein paar prominente italienische Köche (vor allem Antonio Carluccio) das Mediterrane bei den Leuten für immer etabliert. Aber nirgendwo schmeckt die italienische Küche besser als in Wien. Das liegt auch daran, dass es in Wien die besten italienischen Gastronomen gibt und die Wiener sich nichts vormachen lassen. Wien ist anders. In Wien ist manches anders. Während in München, Hamburg, Düsseldorf, Brüssel, London, Kopenhagen, ja selbst in Stockholm die italienische Küche ihren Siegeszug schon in den Siebzigerjahren antrat, gab es im verschlafenen Wien damals gerade mal vier bis fünf italienische Restaurants, die diesen Namen überhaupt verdienten. Eines der bekanntesten war die Grotta Azzura, der populistische Versuch eines italienischen Gourmettempels, der etwas mehr Gelassenheit (bei durchaus gehobenen Preisen) versprühen konnte. Wollte man vor vierzig Jahren halbwegs authentisch italienisch essen, so musste man zum Stephansdom fahren, wo das Hotel Royal auch heute noch das Ristorante-Enoteca Firenze betreibt. Oben auf dem Dach, mit einem sehr schönen Dachgarten, dann auch noch das Ristorante Settimo Cielo (Siebenter Himmel). In beiden Lokalen isst man heute durchaus noch sehr anständig; ein Besuch aber führt 91 Stile


FEINSTES ZEUG. Das Carpaccio links gehört zum Melograno. Leider konnten wir nicht zu Ende essen. Der Produktionsstress, wenn Sie verstehen.

VERWECHSELN AUSGESCHLOSSEN. Überhaupt ist das Melograno ein „Bilderbuchitaliener“, der seiner gehobenen Bodenständigkeit total vertraut. So ein Lokal hätten sie in Italien sicher gerne. Es steht aber in Wien.

vielmehr in jene Zeiten, in welchen die italienische Küche in Wien nur gering präsent war. Das lag freilich auch an den fehlenden Grundprodukten und verfeinernden Zutaten, die damals in der Stadt kaum zu bekommen waren. Fangfrischer, adriatischer Fisch? Vielleicht freitags und samstags beim Meinl am Graben. Frisches Gemüse aus Oberitalien? Fehlanzeige. Von echt gutem Olivenöl und Meersalz ganz zu schweigen. Wien war eine Fettbraten- und Mehlspeisenwüste. Und das in einer Stadt, die eigentlich eine große kulinarische Kultur hat. Das erste Lokal, das den Wienern eine Ahnung gab, wie gut richtig authentische italienische Küche sein könnte, war Mitte der längst verwehten Achtzigerjahre jenes von Celestino da Conte am Judenplatz in der City. Es blieb lange Zeit ein Unikat. Doch dann kamen die Neunzigerjahre. Und von nun an entstanden in Wien monatlich neue Lokale – viele davon mit italienischer Küche. Und die gute Nachricht: Die meisten sind gekommen, um zu bleiben. Die aufregendsten Eröffnungen dieser Zeit waren das Restaurant Novelli und die Cantinetta Antinori, beide in absoluter Top-Innenstadtlage. Im Novelli und der Cantinetta etablierte sich damals eine feine, durchdachte, wohlkomponierte und authentische italienische Küche, die es anderswo so kaum gab. Und das hatte einen eher kuriosen Grund: Die beiden Küchenchefs, Martina Willmann 92 Stile

(Novelli) und Christian Voithofer (Cantinetta) kochten derart genau und so präzise italienisch, dass viele annahmen, hinter den Herden schwängen Venezianer oder Veronesen die Pfannen. Hier liegt der wesentliche Unterschied der italienischen Restaurantkultur Wien: In anderen großen Städten mit einer etablierten italienischen Spitzengastronomie zeichnen fast ausschließlich italienische Küchenchefs für das verantwortlich, was aus der Küche kommt. In Wien aber nahezu gar nicht. So auch beim Szeneitaliener Fabios – außer wenn Szenefigur Fabio Giacobello, der Chef des Ladens, mal selbst in der Küche steht. Heute ist das inzwischen vom Wien-Tourismus beherrschte Fabios aber nur eine der vier eigentlichen Institutionen der italienischen Küche, zu welchen auch die schon vorhin erwähnte, als Urgestein festzumachende Cantinetta Antinori, das schicke und dennoch extrem authentische Procacci und das elegante, hochkulinarisch erfahrene Melograno zählen. So hat Wien etwas geschafft, was nur in Wien zu schaffen war: Stadt und Leute haben die italienische Küche zu ihrer Küche gemacht, gekocht, gebraten, geschmurgelt von Österreichern, und dabei das Italienische dieser Küche besser zu erden gewusst als oftmals die Italiener selbst. Wer das nicht glaubt, muss nur einmal mit einem Italiener in eines der beiden AntinoriRestaurants (Cantinetta, Procacci) gehen. Wenn man von einer wirklichen kulinarischen Vereinigung sprechen kann, dann ist das die Verbeugung österreichischer Küchenchefs vor der italienischen Küche in der Wiener italienischen Gastronomie. Das ist Heimat. Aus zwei Ländern. Aber passt!


R E Z E P T / R I C E T TA

IL „MIO“ SPAGHETTO AL POMODORO E BASILICO

Faruk „Fabio“ Neziri, italienischer Starkoch und Küchenchef im La Perla Graz, verrät sein persönliches Rezept für Spaghetti à la Fabio.

Nicolai Sternig_La Perla

Zutaten für 4 Personen: 240 g Spaghetti Maxi di Gragnano von Pastificio Dei Campi (Format Maxi: 2,3 mm im Gegensatz zu herkömmlichen Pasta-Nudeln) 1 kg San-Marzano- und Piennolo-Vesuv-Tomaten 1 Stiel Stangensellerie 1 Karotte 1 Edelzwiebel 80 g Grana Padano 1 Stück frischer Peperoncino Natives Olivenöl von Laudemio Frescobaldi 30 g Butter Salz, Zucker und Basilikum, je nach Bedarf

Zubereitung Tomatensauce: Die gehackte Edelzwiebel zusammen mit der Karotte und der Stangensellerie in etwas Olivenöl anschwitzen, die Tomaten hinzufügen, aufkochen lassen und zwei Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Dann eine Stunde ruhen lassen. Danach die Sauce für eine weitere Stunde langsam fertig kochen, um die Tomaten auf die Hälfte ihres Volumens zu reduzieren. Am Schluss alles passieren und im Kühlschrank zwölf Stunden lagern. Am nächsten Tag ist die Sauce fertig!

Zubereitung Pasta: Ausreichend Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Das kochende Wasser salzen und die Spaghetti Maxi dazugeben. In einer Pfanne die fertige Tomatensauce wärmen, mit Salz und Zucker (um die Säure zu korrigieren) abschmecken und frisches Basilikum und Peperoncino unterrühren. Die Spaghetti al dente kochen, abgießen und mit der Tomatensauce vermengen. Vor dem Servieren mit etwas Butter und Grana Padano verfeinern.

Fabios Pasta-Tipp: Das Wichtigste für ein gelungenes Pastagericht sind die Frische der Produkte und die Qualität der Nudeln. Für seine Gerichte verwendet der Starkoch ausschließlich Pasta von Pastificio Dei Campi, erhältlich unter www.italiafood.at

ITALIA FOOD

Von Pasta über diverse Öle bis hin zu bestem Wein und Bier: Italia Food zählt zu den ersten Adressen, wenn es um hochwertige KulinarikPrdodukte made in Italy geht. Zu 100 % aus Italien bezogen, vielfach sogar direkt vom Hersteller.

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GENUSS / DELIZIA

UNA STORIA DELL‘ESPRESSO Wenn man sich die berechtigte Frage stellt, was „La Dolce Vita“ ohne Espresso wäre, muss die nächste Frage lauten: Was wäre Espresso ohne Illy? TEXT: CHRISTIAN LERNER

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GENUSS / DELIZIA

Das ist die Geschichte eines Kulturguts, das so zu Italien gehört wie der Apfelstrudel zu Österreich. Das ist auch die Geschichte einer Familie von Unternehmern, Technikern, Chemikern, Forschern, Künstlern, Genussologen, Querdenkern und Qualitätsfanatikern. Es ist die Geschichte des Espresso. Es ist die Geschichte der Familie Illy.

Beigestellt, Giotto Enterprise, Illycaffé

Die Geschichte des Espresso beginnt um 1900 in Italien, als in Mailand – zunächst nur mit Dampf – in Bars am Tresen auf diese Art Kaffee auf Wunsch frisch zubereitet wurde. Daraus entstand der Name „Espresso“, der sich von „caffè espresso“ bzw. dem Wort „esprimere“ ableitet. Die Bedeutung „ausdrücken“ stand für die „ausdrückliche“ Zubereitung auf Wunsch des Gastes. Auch die Ableitung von der Herstellung mit hohem Dampf- oder Wasserdruck „espresso“ wird als richtig angenommen. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden Maschinen entwickelt, die die Zubereitung ermöglichten. Als Erfinder gilt der Mailänder Ingenieur Luigi Bezzera. Der Prototyp wurde bereits bei der Weltausstellung 1855 in Paris vorgestellt, die Serienproduktion von Bezzera startete aber erst 1901. Sein Patent wurde von Desiderio Pavoni gekauft und zusammen mit anderen Erfindern weiterentwickelt. Die Geschichte von illycaffè begann 1933, als Francesco Illy, der in Temeswar zu einer Zeit geboren wurde, als diese Ortschaft noch zu Österreich gehörte, im früher ebenfalls österreichischen Triest, das damals schon zu Italien gehörte, sein Unternehmen gründete und 1934 und 1935 zwei Patente anmeldete. Zunächst ließ er 1934 das Überdruckverfahren patentieren, das für alle illycaffè-Packungen bis heute verwendet wird, den Kaffee frischer hält und die Aromen schützt. 1935 war er der Erste, der mit der Espressomaschine „Illetta“ den zur Extraktion des Kaffees erforderlichen Druck mit einem getrennten Kompressor erzeugte. Auf diese Weise konnte die Wassertemperatur auf unter 95 °C reduziert und der Druck auf 9 bar erhöht werden. Damit legte er nicht nur den Grundstein für das Familienunternehmen, das seinen Namen bis heute trägt und nun von seinen Enkeln geführt wird, sondern er tat nicht mehr und nicht weniger, als Espresso in der Art, wie wir ihn heute kennen, zu erfinden.

PREISGEKRÖNT. Der Preis „Ernesto Illy para Qualidade do Café para Espresso“ wird jedes Jahr an den Anbauer mit der besten Qualität vergeben und schafft Anreize, die Qualität der angebauten Bohnen zu verbessern. In Österreich ist illycaffè seit 30 Jahren in den besten Cafés, Restaurants und Hotels vertreten.

FAIR. 100 % der Bohnen werden ohne Zwischenhändler direkt bei den Kaffeebauern gekauft.

QUALITÄT MIT GESCHICHTE. Im illy-Labor ermöglichen es 114 Schritte, jede schadhafte Bohne aus der Lieferung auszusortieren, und garantieren den unverkennbaren, perfekten Espresso.

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GENUSS / DELIZIA

Rasch wurde Espresso in Italien wie auch in Frankreich und Spanien die häufigste Form der Kaffeezubereitung. Die ersten Touristenströme ab Anfang der 1960er Jahre, aber auch die Filme des italienischen Nachkriegskinos, in denen italienische Caffès und Espresso als Teil der Dolce Vita gezeigt wurden, sorgten dafür, dass Espresso allmählich auch in anderen Ländern immer populärer wurde. Auch daran hatte illycaffè, insbesondere ein Mann, entscheidenden Anteil: Ernesto Illy. Er hatte in Bologna Chemie studiert, sehr bald im Familienunternehmen mitzuarbeiten begonnen, und übernahm dessen Führung 1956 von seinem Vater. In Folge entwickelte er sich zum unermüdlichen, weltweiten Botschafter für Italien, Espresso und Qualität. Als Qualitätsfanatiker und Forscher entwickelte er ein elektronisches Auswahlverfahren, das es illycaffè ermöglichte, in einem hauseigenen Labor höchste Qualität in jeder Dose zu garantieren. Dieses Labor, das er dafür mit den modernsten Instrumenten ausstattete, entwickelte sich über die Jahre zu einer weltweit anerkannten Patent- und Innovationsschmiede. „Unser Ziel sind perfekte Bohnen, ohne Makel, und ich denke, wir schaffen das, und das ist wichtig. Sie brauchen nämlich 50 Bohnen für einen Single Shot Espresso. Eine einzige schlechte, und NACHHALTIGKEIT. In vielen Ländern hilft illy bei der Fortbildung und Entwicklung der lokalen Gemeinschaften. 2011 erhielt das Unternehmen als erstes Unternehmen der Kaffeebranche die Zertifizierung „Responsible Supply Chain Process“.

FACTS illy beschäftigt weltweit rund 1.270 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von 460 Millionen Euro, davon 60 % im Export. In 140 Ländern wird illy-Kaffee in über 100.000 öffentlichen Lokalen angeboten, Über 7 Millionen Tassen illy-Kaffee werden täglich getrunken. Alle Produkte erhalten Sie bei illycaffè Österreich: Webgasse 43, 1060 Wien

X1 ANNIVERSARY. Der Design-Klassiker wurde neu interpretiert. Das Re-Design nach Luca Trazzi bedeutet eine Essenz aus Technologie und Design.

Sie schmecken das, das garantiere ich Ihnen. Es ist wie ein verdorbenes Ei in einer Omelette“, erzählte er 2001 der New York Times. Seine zweite Innovation war die Entwicklung von prall mit perfekt gemahlenem illy-Kaffee gefüllten Papierbeuteln, die es ab den 1970er Jahren ermöglichten, sehr sauber und auf einfachste Art einen perfekten Espresso zuzubereiten. Bis heute gelten diese „Pads“ als umweltfreundlichste Methode, um zu Hause einen guten Espresso zuzubereiten. Dieser Ideenreichtum hat sich auch auf die heutige, dritte Generation übertragen. Francesco II entwickelte Mitte der 1980er Jahre die illy-Mischung aus 9 Sorten reinen Arabicabohnen, die aus Südamerika, Zentralamerika, Indien, Afrika und China stammen. Außerdem entwickelte er 1995 mit der „Francis Francis! X1“ eine Haushalts-Espressomaschine, die zur Stil-Ikone wurde. Andrea Illy, Präsident von illycaffè, entwickelte mit der „IperEspresso“-Kapsel ein eigenes Espressokapsel-System mit dazugehörigen Maschinen, das in mehr als 10.000 Gastronomiebetrieben in 140 Ländern weltweit verwendet wird und auch den Weg in den Haushalt gefunden hat. Für die hohe Qualität jedes illy-Espresso gilt bis heute das Credo von Ernesto Illy: „Feiner Espresso bemalt die Zunge mit einem Gemälde“.

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Giotto Enterprise, Illycaffè, Massimo Gardone/Azimut

Denn auch heute noch verwenden alle professionellen Espressomaschinen in Cafés weltweit genau diese Parameter.


TIPPS

ITALIENISCHE KÜCHENMAGIE Exquisit. Wenn es um italienische LuxusKulinarik geht, ist Il Melograno sicher eine der exklusivsten Adressen in Wien. Melograno heißt Granatapfel – ein Symbol für Gesundheit und Stärke!

IL MELOGRANO Blumenstockgasse 5 1010 Wien Tel.: +43 (0)1 512 77 84

ZGV

www.ilmelograno.at

Exquisite ITALIENISCHE KÜCHE im Herzen Wiens. Raritäten wie kalabrische Fischsuppe, toskanisches Rinderfilet in Salzkruste, Wildfang-Schattenfischfilet oder Linguine mit Venusmuscheln – was die meisten in sentimentale Erinnerungsausbrüche an längst vergangene Urlaubstage in Bella Italia verfallen lässt, steht im Il Melograno auf der Tagesordnung. Denn hier kommen tagtäglich nur besondere Spezialitäten auf den Tisch, die fachkundig komponiert ausschließlich aus feinsten, hochwertigsten und strengstens limitierten Produkten zubereitet werden. Und das natürlich zu 100 % aus der italienischen Heimat des Küchenchefs!

Tradition aus Apulien. Nicht nur die Küche, die Frische und Qualität der Produkte sowie die Originalität der Speisen machen das Il Melograno zu einem besonderen Restaurant. Allen voran ist es die Tradition der Familie d’Atri, die sich bereits in siebenter Generation der Gastronomie verschrieben hat. Was einst in einem kleinen Dorf in Apulien begonnen hat, findet heute im Il Melograno seine Fortsetzung: mit Leidenschaft zu

Gastronomie und Kulinarik sowie einem Schuss echter mediterraner Lebensfreude, die man nicht nur schmeckt, sondern auch spürt. Gesundheit und Stärke. Genau das ist es, was im Il Melograno serviert wird. Mit unverfälschtem Geschmack von natürlichen Produkten. So werden etwa bei Fisch ausschließlich Wildfang-Fische aus natürlichen Lebensräumen verarbeitet, während das Fleisch aus der Toskana von den klassischen Chianina-Rindern kommt. Passend dazu und bei einem italienischen Essen unentbehrlich: eine verführerische Auswahl an feinen (Schaum-)Weinen. Darin stets inkludiert: Beratung und Empfehlung seitens des padrone di casa, Roberto d’Atri (oben im Bild) persönlich.

QUALITÄT, GEPAART MIT ITALO-FLAIR. Italienische Speisen auf höchstem Niveau: Das ist im Il Melograno nicht nur Motto, sondern alltäglich gelebte Tradition.

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RESSORT

BEST OF

LA DOLCE VITA

Cantinetta Antinori

Procacci

Fein, fein. Gehobene italienische Genussküche mit einem Hauch Toskana – Grund für viele, die Cantinetta zur Riege der besten heimischen Restaurants zu zählen. Der Name ist in gewisser Hinsicht Programm, ist die Cantinetta doch eines von vier Restaurants des Weinguts Antinori und verfügt – wenig überraschend – über eine entsprechende Weinauswahl. Jasomirgottstraße 3–5, 1010 Wien, cantinetta-antinori.com

Lebensgefühl alla fiorentina in Wien. Der Restaurantableger des Trüffel-Bistros, das 1885 von Leopoldo Procacci in Florenz gegründet wurde, bietet kulinarische Italo-Klassiker, die in puncto Geschmack ihresgleichen suchen. Frische Zutaten, beste Produkte, gepaart mit einer tollen Auswahl an Spitzenweinen – la cucina italiana at its best. Göttweihergasse 2, 1010 Wien, procacci-vienna.at

LUXURIÖS

FUSION COOKING

Fabios

La Perla Graz

Sehen und gesehen werden. Das Wiener Fabios ist die unangefochtene Hochburg der Wiener Society. Hier genießt man gestylt und gleichzeitig gemütlich ehrliche mediterrane Küche: Pasta, Pesce, Burrata. Besonders fein: die Kalbsleber, wenn sie auf der Karte steht. Tuchlauben 4–6, 1010 Wien, fabios.at

Michelin-Küche. 2016 eröffnete Faruk „Fabio“ Neziri, der zuvor schon so manchen Michelin-Stern erkochte, das La Perla Graz. Dort serviert er Fusionsküche höchster Qualität, die handwerklich perfekt mit kunstvoller Kreativität auf den Teller gebracht wird. Top: Weinconnaisseurs erfreuen sich an einer Auswahl von mehr als 300 der besten Weine weltweit. Schmiedgasse 18–20, 8010 Graz, laperla-graz.at

EIN BISSCHEN PRICKELN, BITTE!

KAMPANISCHER WEINSTAR

Spumante Rosé

Vino bianco

Schaumwein comme il faut. Mattia Vezzola, Padrone des in dritter Generation geführten gleichnamigen Familienbetriebes, ist in Italien unbestritten tonangebend, wenn es um Schaumwein geht. Der Brut Rosé s. a., eines der Aushängeschilder, entsteht auf einem der schönsten Weinberge rund um den Gardasee, was er auch im Geschmack bezeugt: elegant, kräftig und frisch-dynamisch. Mattia Vezzola Brut Rosé s. a., € 28,50, erhältlich bei Cibus Ars Vivendi, cibusitaly.it, info@cibusitaly 98 Stile

Pietracupa. Ein großartiger und herrlich Von Pietracupa erfrischender Weißwein aus Kampanien, der in Österreich noch ein wenig unbekannt, in Italien dafür umso begehrter ist: Fiano di Avellino DOCG 2015. So frisch, mineralisch und feingliedrig – fast wie der Sommer damals in Neapel … Fiano di Avellino DOCG 2015 von Pietracupa, € 20,–, erhältlich in allen WEIN & CO-Filialen und auch im Online-Shop unter weinco.at

Christoph Glanzl, beigestellt, Nicolai Sternig, Massimo Gardone, Rene Wallentin, ZVG

gourmet

La cucina italiana in Österreich


RESSORT

KLASSIKER VON ITALIA FOOD

Echt(est)e Pasta Spaghetti Maxi di Gragnano. Wenn es um richtig gute und zu 100 % original italienische Pasta geht, dann gibt es nur eine: Gragnano-Pasta von Pastificio dei Campi. Handgefertigt aus reinem Hartweizenmehl und lokalem Grundwasser der namensstiftenden Gemeinde Gragnano (das aufgrund seiner kalkarmen Zusammensetzung deren Qualität ausmacht), ist die Produktion der Spaghetti, Fusilli, Tortiglioni & Co dank der Produktionsnummer auf der Verpackung vom Teller bis aufs Feld rückverfolgbar. Mit dem Siegel „IGP“ geschützt, das Qualität und Herkunft garantiert, bleibt Pasta von Pastificio dei Campi (so wie es sich richtig italolike gehört) beim Kochen auch wirklich „al dente“. Deshalb darf sie sich neidlos des Titels der besten Pasta aller Zeiten rühmen. Exklusiv erhältlich bei ITALIA FOOD unter italiafood.at, info.graz@italiafood.at

SALUTE!

KAFFEEMACHER

Viva Chianti

Retro-Future by illy

Florentinischer Weingenuss. 14 Monate fassgereift, danach 12 Monate in der Flasche verfeinert et voilà, fertig ist der herrlich fruchtig-würzige Chianti Badia à Passignano aus dem Traditionshaus Antinori. Einer der besten seiner Klasse, wie ihm nachgesagt wird. Badia à Passignano, Chianti Classico Gran Selezione DOCG 2012, € 34,70 pro Flasche, exklusiv bei VINORAMA, Weinversand unter vinorama.at

La più bella. Die „Francis Francis by illy X1 Iperespresso Kapselmaschine“ ist mehr als nur eine Espressomaschine für den Heimgebrauch: Schön und effizient, vereint die X1 Iperespresso ausgesuchte Ästhetik mit der exklusiven Technologie von Iperespresso. Spielt alle Kaffeemaschinenstücke und ist schlichtweg beneidenswert schön. Francis Francis by illy X1 Iperespresso, € 499,–, erhältlich unter illy.at

ERLESEN

Olio di Oliva

Laudemio-Olivenöl bei WEIN & CO. In puncto Olivenöl made in Italy sind sich Kenner unisono einig: Laudemio Olio Extra Vergine di Oliva aus dem Hause Marchesi de’ Frescobaldi gehört unverkennbar zu den besten. Im Herzen der Toskana hergestellt, überzeugt es durch milden Geschmack – Note Walnuss auf Artischocke – und eignet sich dank der feinen Würze ideal für gekochtes Gemüse und auch Fisch. Kurzum: niedriger Säuregrad, höchste Qualität, voller Geschmack, ausgezeichnetes Öl. Olio Extra Vergine di Oliva von Frescobaldi, 0,5-LiterFlasche, € 29,90, erhältlich in allen WEIN & CO-Filialen

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Enjoy your wellness experience

Das neue Design für Ihren persönlichen Wellness-Lifestyle. Die PERSONAL LINE beschreibt eine neue Ära in Art und Design für Ihr Training. RUN PERSONAL, die neue Generation des Laufens.

Run Personal Designed by Antonio Citterio

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Technogym Austria


Minotti

DESIGN

DESIGN

Ikonisch. Denkt man an Design, denkt man an Italien. Jedes Jahr pilgert die Interior-Welt zum Salone del Mobile nach Mailand. Zu Recht, wie etwa diese Terrassenkollektion von Minotti beweist.

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RESSORT

Fotocredit:

DIE DESIGNWELT WIRD FEMININ. In der heutigen Generation spielen Italiens Meister in der Damenliga. Sehr contemporary interpretiert Patricia Urquiola traditionelle Techniken und Materialien fĂźr Firmen wie Moroso, B&B und Driade.

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DESIGN / DESIGN

Geschmacksverstärker

Italiener und Stil. So untrennbar verbunden wie „Dolce“ und „Vita“. Aber warum feuern unsere Synapsen bei den Worten „Stil“ und „Geschmack“ stets in Richtung unserer sympathischen Nachbarn jenseits der Alpen?

Anne Francois Pellisier_Figaro, beigestellt, Adrian Gaut_Gettyimages, De Agostini Picture Libary

TEXT: GABRIELE LENIKUS

GOLDENER SCHNITT. Vorlage für alle Harmoniebedürftigen. Perfekter geht’s kaum. Entworfen vor ca. 500 Jahren vom Architekten Andrea Palladio und noch immer gültig.

ANTIDESIGN. Alchimia, die intellektuellen, wilden Architekten der 70er machen sich über guten Geschmack lustig. Gelungen!

Zeitreise. Bei dem Versuch, Geschmack zu definieren und möglicherweise unseren südlichen romanischen Stilistas auf die Schliche zu kommen, lade ich Sie ein, mit mir eine kleine DesignZeitreise zu wagen.

PRINCIPE. Meine erste Wahl an der Amalfiküste. Wenn Ihnen die blau-weißen Fliesen des Hotel Parco dei Principi ebenso gefallen, liegen Sie voll im Trend. Erbaut von Gio Ponti, Architekt und Gestalter, Bühnenbildner und Journalist. Ein italienisches Multitalent.

La Ricostruzione: Höhepunkt des italienischen Wirtschaftswunders und Geburtsstunde des modernen Designs. Wir springen zurück in eine Zeit, die einige von uns zumindest in den Windeln erlebt haben können. Obwohl der Heilungsprozess emsig vorangetrieben wird, leckt man Mitte der 40er Jahre allerorts noch die Wunden des Zweiten Weltkriegs. Beim Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion hat Italien allerdings – wohlweislich – eine kleine Siesta eingelegt. 103 Stile


DESIGN / DESIGN

LET ME BE YOUR VALENTINE. Ettore Sottsass’ und Perry A. Kings tragbare Schreibmaschine für Olivetti, 1969, macht aus einem einfachen Gerät ein begehrtes Modeaccessoire.

LATEX WIRD LADY. Man nehme vier weiche Elemente aus Latexschaum und bilde einen Sessel. Marco Zanuso baute sich so 1951 seine eigene Lady.

COMPONIBILI. Praktisch eine ganze Generation Italiener wuchs mit ihnen auf. Die kleinen, kostengünstigen modularen Containermöbel kommen jetzt als Revival in coolen, neuen Farben zurück.

Während in Deutschland bereits in den 20er Jahren eigenständige Designrichtungen wie die des Bauhauses entstanden, gewann in Italien erst ab Ende der 40er Jahre Design eine bedeutende Stellung.

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BYE BYE, FADESSE. Ettore Sottsass, in den 70er und 80er Jahren führendes Mitglied des Radical Designs, Wortführer der Designgruppe Memphis und einer der wichtigsten Vertreter der Postmoderne, zeigt freigeistig seinen Charakter: grenzenlos poetisch bis überschwänglich bunt. Links eine Vase von Matteo Thun.

signauge und treiben die Qualitätsansprüche auf höchstes Niveau. Die von Gio Ponti gegründete Zeitschrift „Domus“ sowie „CasaBella“ definieren den Geschmack von Tutto Italia. Von nun an sind Stil, Qualität und Italien in unserer Wahrnehmung unwiderruflich verankert. Wie die Schwammerln wachsen aus dem Boden der bombenzerstörten Städte nun zahlreiche neu errichtete Wohnblöcke und generieren damit einen enormen Bedarf an Möbeln. Diesen Moment erkennen und nützen situationselastische Architekten, um ihren Lebensunterhalt nun eben mit Möbel- und Produktdesign zu verdienen. Einige der wichtigsten Industriedesigner des 20. Jahrhunderts, wie etwa Bruno Munari, Vico Magistretti, Marco Zanuso und Ettore Sottsass, pflanzen sich als Protagonisten einer sehr fruchtbaren Ära unauslöschlich in unser visuelles Gedächtnis. Wenn Mondlandungen den Gebrüdern Castiglioni als Inspiration dienen, dann entsteht ein Sitz wie „Allunaggio“, oder Straßenlaternen enden als „Arco Lampen“ in vielen unserer Wohnzimmer. Vico Magistretti demonstriert durch hochwertige Verarbeitung und geniale Form, dass technische Raffinesse mit skulp-

Hersteller, www.pamono.de, Indianapolis Museum of Art_Gettyimages

Gut Ding braucht Weile. Denn die Weichen heutiger weltweiter Designbenchmarks werden jetzt gestellt. In Italien, um genau zu sein, in Mailand.Vorausschauende Geschäftsleute und Unternehmen wie Olivetti oder Kartell nutzen die Aufbruchstimmung des wirtschaftlichen Aufschwungs und die aufkommende Idee des Dolce Vita. Monsignore Federico Fellini, Schöpfer der Figur des Paparazzo, drückt mit seinem zeitkritischen Meisterwerk „La dolce vita“ dieser Dekade ihren unverkennbaren Stempel auf. Nachdem sich das Erwachsenwerden mit der Antibabypille nun endlos aufschieben lässt, „Rolling stonen“ sich Roms Cinecittà-Stars im Versteckspiel mit den Paparazzi der Via Veneto. Nicht ohne zwischen kurzweiligen Cocktail- und Dinnerpartys zusehends zu vereinsamen. Die Hymne der Dekade: „I Can’t Get No Satisfaction“ wäre eigentlich die ideale Filmmusik gewesen. Kleine Nebenbemerkung: Diese den Italienern inhärente Offenheit und Toleranz schmeckte jedoch nicht allen und fiel in Spanien (Borghesucci!) aus moralischen Gründen der Zensur zum Opfer. Erst 1981 entschloss man sich auch dort, „La dolce vita“ zu veröffentlichen. Nicht verwunderlich, heizen in Italien die Experimentierfreude und die Improvisationsgabe kleiner Handwerksbetriebe eine ganze Industrie an. Schönheit und Funktion erreichen ein neues kulturelles Level. Impulsgebende Veranstaltungen wie die „Triennale di Milano“ und der vom italienischen Warenhaus „La Rinascente“ ausgerufene, seit 1954 jährlich vergebene „Compasso d’Oro“ (goldener Kompass), ein Preis für Industriedesign, schärfen das italienische De-


DESIGN / DESIGN

LEGENDÄR. Links ein Auszug aus dem DomusKatalog. Style-Bibel der Designer.

RATIONALER EXPRESSIONISMUS. Den Alltag mit ironischem Humor und skulpturalen Formen zu verschönern gelang den Brüdern Castiglioni bestens. Im Hintergrund sehen Sie das legendäre Stereogrammophon mit Lautsprechern (1966) der Firma Brionvega. ITALIENISCHE LANDSCHAFT. Hab ich Ihnen zu viel versprochen? Pratone (Große Wiese). Inspiriert von den überdimensionalen Pop-ArtSkulpturen von Claes Oldenburg wird diese Spielwiese ab 1979 von der Firma Gufram produziert. Nicht nur als Prototyp!

Vittorio Rsatelli_Gettyimages, De Agostini Picture Libary, Three Lions_Gettyimages

turaler Eleganz in Einklang zu bringen ist, siehe z. B. Atollo Leuchte. Aber die Zeiten werden rauer und aus den CocktailgläCocktailgl sern wird nicht mehr getrunken, sondern sie werden geworfen. Das Motto: Surprise and disrupt. Die Epoche des „Radical Designs“ “ wird mit lautstarkem Gebrüll und dem Protest „Kultur unterdrückt“ eingeläutet. Stellen Sie sich ein großes Rasenbüschel vor, auf dem Sie es sich gemütlich machen wollen. „Pratone“ wäre da etwas für Sie. Lassen Sie sich überraschen … Oder wollten Sie schon immer in einer großen, starken Hand versinken? Dann wäre äre „Joe Chair“ von Poltronova das Richtige für Sie. Lässt Sie alle Troubles vergessen. Soziale und ökonomische Troubles dieser Zeit jedoch machte sich eine kleine Gruppe zunutze und bildet 1976 in Mailand „Alchimia“. Hier entstehen Ikonen wie der „Proust Proust Chair“ von Direktor Alessandro Mendini und das jüngst im Dorotheum Wien versteigerte irrwitzige „Safari Sofa“ (1967). Kitsch, Pop und Handwerk at its best. Radical Design als Gegenentwurf zur Moderne bewegt sich ja in eine spontanere Form der Kreativität, mit weniger bis keinen kulturell geprägten Konditionen. Das vorherr-

schende, lebendige kulturelle Klima lockt über die Grenzen Italiens hinaus gleichgesinnte Architekten an. Ettore Sottsass vereint in der 1981 gegründeten Gruppe „Memphis“ alte und neue Architektenfreunde, wie Michele De Lucchi, Matteo Thun und Aldo Cibic. Die prägnante Ikonografie einer „Ashoka Lamp“ (Sottsass) oder des „Manitoba Trays“ (Thun) oder des „Kristall Tisches“ (Michele De Lucchi) scheint auf den internationalen Auktionen ungebrochen gefragt zu sein. Aber es gibt auch einsame Wölfe, die sich zwar ein Revier teilen, jedoch keiner Gruppe anschließen wollen. Beispielsweise Mario Bellinis „Le Bambole“ eckt nicht an, sondern schmiegt sich an wie ein Püppchen. Nomen est omen. Oder Cini Boeris aus einem Stück hergestellter „Ghost Chair“ wird von Fiam, Gott sei Dank, ank, seit 1987 ebenfalls bis heute produziert. Auch Alessandro Mendinis eklektische und mit einem eigenen Designvokabular ausgestattete „Alessi Korkenzieher“-Brigade öffnet noch immer höchst erfreut unsere Flaschen – ganz ohne Avantgardeallüren. Avantgardeallüren Ich denke, es ist Zeit für ein Dankeschön. Denn die Bereicherung unseres Alltags mit Qualität und Schönheit haben wir überwiegend italienischen Firmen zu verdanken, die den Spagat schaffen – ungebrochen innovativ und Tradition bewahrend – meisterhafte, wunderbare angewandte Kunst zu produzieren. An dieser Gabe, einerseits Tendenzen zu erkennen und lesen zu können, und andererseits sie in die Realität von Objekten umzusetzen, hat sich bis heute nichts geändert. Das heutige Designpanorama Italiens ist ein Puzzle aus alten Meistern und vielversprechenden künftigen Protagonisten. Auch in dunkleren Zeiten strahlen auf Italiens Designfirmament schon lange bestehende Sterne, Sterne wie die bereits Genannten sowie z. B. Antonio Citterio, Paola Navone, Patricia Urquiola, Urquiola neben neu entstehenden Stars wie etwa Fabio Novembre, Matteo Ragni Ragni, die Gebrüder Campagna und Gabriele Pezzini. Getragen und gestützt werden sie von großartigen Firmen wie B&B, Minotti, Moroso, Edra, Magis, Driade, Foscarini, Kartell, Flos, Artemide, Cappellini, Danese, Poltrona Frau, Flexform und vielen mehr. Wir verneigen uns und sagen: Grazie mille! mil 105 Stile


design RESSORT

Italienisches Design in Österreich

ARTEMIDE

DRIADE

Space Cloud

Save a tree

Das Konzept klingt spacig. Ist es auch. Betrachten Sie die Lampe, so haben Sie das gleiche Gefühl wie Astronauten beim Betrachten der Erde aus dem All. Eine Matrix horizontaler und vertikaler hexagonaler Aluminiumgebilde reflektiert und absorbiert Lichtstrahlen. Alles klar, Spocky?! Raumschiff Enterprise performt im privaten wie auch im professionellen Bereich. Ca. 1.300 Euro. Smart Living, Burggasse 7–9, 1070 Wien, Tel.: +43 ((0 (0)1 05, Mo Mo..–F Fr. 10–19, Sa Sa.. 10–17 Uhr 0)1 535 25 05 0) M S

Designer Kazuyo Sejima. Wie er sich einen Baum vorstellt, sehen wir an dieser originellen Skulptur. Minimalistisch wie Japaner nun mal sind, dachte er dabei nicht an üppige Blumenbouquets. Je nach Jahreszeit steckt man sich einzelne Blümelein in die fast mannshohe Vase. Würde zwecks Baumschutz auch als puristischer Christbaum durchgehen, wenn Sie ihn mit den entsprechenden Tannenzweigen bestücken und den schönen Alessikugeln behängen ... Und da aller guten Dinge drei sind, warum nicht gleich ein Wäldchen pflanzen? Blumenvase Hanahana. Ca. 800 Euro. prodomoWien, Naglergasse 29, 1010 Wien, Di.-Fr. 10–18.30, Sa. 10–17 Uhr Einrichtungshaus Schöner Wohnen, Imbergstraße 51–55, 5020 Salzburg

ALESSI

Ape dell óro MJ16 5. Eines ist sicher: Nach Ostern kommt irgendwann mal Weihnachten. Es soll auch vorkommen, dass Eier und Kugeln einander in fliegendem Wechsel „Hallo“ sagen, wenn sie lange genug ausharren. Dies dürfte sich auch Designer Marcello Jori gedacht haben und nahm sich Peter Carl Fabergés Schmuckeier zum Vorbild. Fleißig schuf er diese Kugel mit goldenen Bienchen und noch drei weitere – „San Bambino“, „Mughetti e smeraldi“ & „Mongolfiera reale“. Übersetzen würde man dies frei nach Münchhausen ungefähr so: „Heiliges Kindchen fliegt im königlichen Heißluftballon, während sich das Maiglöckchen im Smaragd-Kugeltopf versteckt.“ Ca. 32 Euro. Krüger, Schottengasse 3A 1010 Wien, Haardt & Krüger Tel.: +43 (0)1 533 73 29 Mo.–Fr. 9.30–18, Sa. 9.30–17 Uhr 106 Stile

Beigestellt

Alessi


RESSORT

MISSONI

Kuschelfaktor Wie man sich bettet, so liegt man. Na, dann wollen wir bitte zarte Farben, polychrome Streifen und schottische Karos. Weich und strapazfähig soll alles sein und aus feinstem Garn. Zum Zudecken bitte auch noch warm und kuschelig. Falls dies dem Weihnachtsmann zu Ohren kommen sollte, so schicken Sie ihn am besten zu Missoni. Dort erfüllt man all diese Wünsche: die Bettwäsche aus Perkal, dem klassisch-dichten Leinengewebe aus extrafeinem Garn und das Plaid aus Wolle und Acryl. Woll-Plaid 477 Euro, Bettwäsche ca. 900 Euro. Missoni Home, Rauhensteingasse 4, 1010 Wien

B-LINE

Boby, bitte ordnen! Kult. Joe Colombo entwarf im Jahr 1970 ein fahrbares Containermöbelstück und B-Line produzierte es. Daran hat sich nichts Boby-Familie geändert. Die bestehende Boby wurde um ein paar neue Farben erweitert. Aber an Vielseitigkeit und Design wurde nicht gedreht. Das überlässt überlä Boby schon Ihnen. Drehen und wenden enden Sie ihn, schieben Sie in von der Küche ins Wohnzimmer, ins Atelier, in die Werkstatt, ins Bad, ins Schlafzimmer, stopfen Sie ihn voll, er wird es lieben! Und Sie ihn. Unordnung war gestern. 269–487 Euro Euro, je nach Größe. prodomoWien, Naglergasse 29, 1010 Wien, Di.-Fr. Di -Fr 10–18.30, Sa. 10–17 Uhr Di.

KARTELL

Masters Nomen est omen? Ob sich dieser Produktname auf Meister Philippe Starck bezieht, der diesen Stuhl 2010 schuf, oder auf den sich Niederlassenden, sei allein Ihrer Fantasie überlassen. Er soll jedenfalls aus einer Verschmelzung dreier Designklassiker hervorgegangen sein – Arne Jacobsen, Eero Saarinen und Charles Eames. So sitzen Sie eigentlich auf drei Meisterstühlen gleichzeitig. Ab 157 Euro. Kartell, Opernring 17, 1010 Wien, Tel.: +43 (0)1 587 03 40 107 Stile


WAS, WENN EIN GESUNDER LEBENSSTIL IHREN NÄCHSTEN URLAUB FINANZIERT? Mit unserem Gesundheitsprogramm Generali Vitality motivieren und begleiten wir Sie auf Ihrem Weg in ein gesünderes Leben. Dabei belohnen wir Sie für jeden Schritt: mit tollen Vergünstigungen bei attraktiven Marken. Und mit der schönsten Belohnung überhaupt: einem besseren Lebensgefühl – das Sie mit nur 9,98 Euro pro Monat gerade Jetzt anmelden und aktiv werden: generali.at/vitality Mag. Claudia Mezzina-Macher, M +43 676 8251 4115 claudia.mezzina-macher@generali.com Ute Faber, M +43 664 143 01 39 ute.faber@generali.com


LIFESTYLE

STILE DI VITA

Getty Images/Reporters Associati & Archivi

„Das süße Leben“. Nichts prägt unser Bild von Italien mehr als dieser Filmtitel. Und während sich hier Marcello Mastroianni und Anita Ekberg eine Zigarette teilen, ist man heute zu körperund gesundheitsbewusstem Genuss übergegangen.

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L I F E S T Y L E / S T I L E D I V I TA

WELLNESS-ZENTRALE. Das Technogym Village im italienischen Cesena ist die Homebase des Unternehmens.

MIT „FITNESS ALS VERGNÜGEN“ AN DIE SPITZE Von der Garage aus zum Weltmarktführer. Fitnessgeräte-Hersteller Technogym bewegt die Welt und setzt neue Maßstäbe bei Design, Funktionalität und Lebensqualität. TEXT: TECHNOGYM AUSTRIA

Gesunder Lebensstil spielte jedoch lange Zeit eine untergeordnete Rolle. Erst in den 80er Jahren wurde gesteigertes Körperbewusstsein zum Thema. Ein Trend, den ein Mann namens Nerio Alessandri aufgriff und ihm mit der Vision „Fitness als Vergnügen“ neues Gewicht verlieh. Initialzündung dafür war 1982 der Besuch eines Fitnesscenters, in dem der damals 21-jährige Industriedesigner aus Cesena an einem schlecht konstruierten 110 Stile

Fitnessgerät trainieren musste. Daraufhin beschloss er, in einer ausrangierten Garage kurzerhand ein besseres zu bauen. Alessandri tüftelte so lange, bis er ein Trainingsgerät geschaffen hatte, das sowohl dem Körper als auch seinen Vorstellungen besser angepasst war – mit einem Schuss Dolce Vita. Erfolgsstory. Im Jahr 1983, im Alter von nur 22 Jahren, gründete er das Unternehmen Technogym und baute es bis heute zum Weltmarktführer für Produkte und Dienstleistungen im Bereich Wellness (dessen Konzept er Anfang der 90er definierte) und Rehabilitation auf. Es ist das Ergebnis seiner ausgeprägten Begeisterung für Sport und Design sowie seiner Fähigkeiten in der Entwicklung. „Design ist für mich nicht nur eine ästhetische Größe, Design ist für mich ein ganzes

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Italien gilt seit jeher als Synonym für Lebensgenuss. Die Sonne des Südens vermittelt ein Gefühl von Freiheit, italienisches Design wird als Nonplusultra angesehen und das Leben ist geprägt von einer gewissen Lockerheit und Lässigkeit, mit einem Blick für Ästhetik, einem Gaumen für Genuss – und der nötigen Portion Ruhe, das alles auch genießen zu können.


INDOOR. Design und Sportlichkeit: Anna Veith macht sich am Group CycleTM, das außergewöhnliches Bikingfeeling bei jedem Wetter garantiert, fit für ihr Comeback im Skizirkus.

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Ökosystem“, sagte er einmal. Ein visionärer Ansatz: Rund 65.000 Wellness-Zentren und über 200.000 Privathaushalte auf der ganzen Welt sind inzwischen mit seinen Produkten ausgestattet. Über 35 Millionen Menschen nutzen täglich die Technogym-Technologie. Das Unternehmen beschäftigt mehrere tausend Mitarbeiter weltweit und exportiert 90 % seiner Produkte in mehr als 100 Länder. Der erfolgreiche Gang an die Mailänder Börse mit 25 Prozent des Unternehmenskapitals erfolgte 2016. Und dass Gesundheit der neue Luxus ist, lässt sich auch an den Zahlen ablesen: Im Vorjahr erzielte Technogym einen Umsatz von 554 Mio. Euro. Auch das Sport-Engagement kann sich sehen lassen: Sechsmal wurde Technogym als offizieller Lieferant der Olympischen Spiele gewählt. Auch die renommiertesten Sportvereine der Welt vertrauen auf die Produkte der Italiener: AC Milan, Inter Mailand, Juventus Turin, Real Madrid und Chelsea beim Fußball, Ferrari in der Formel 1, Luna Rossa beim Segeln. Der Profi für Profis. In Österreich ist Technogym offizieller Ausstatter des ÖSV und des ÖFB, repräsentiert durch Markenbotschafter wie Marcel Hirscher, Anna Veith oder das Herren- und Damen-Fußballnationalteam. VON PROFIS INSPIRIERT. Skistar Marcel Hirscher trainiert am SkillmillTM. Damit können auch Breitensportler ihre Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit verbessern.

DOWNTOWN. Im Wiener Flagship-Store können Interessierte auf 380 Quadratmetern in die Welt und Philosophie von Technogym eintauchen.

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L I F E S T Y L E / S T I L E D I V I TA FUTURISTISCH. Das Headquarter von „the fitness company“ im oberösterreichischen Leonding.

INSIDER SPEZIAL

FACTS & FIGURES

GAR NICHT SCHWER. Attraktives Design mit wichtigen Funktionen: Das Wellness Rack ist ein Gewichtssystem zur umfassenden Kräftigung der Muskulatur.

the fitness company ist Generalimporteur von TechnogymFitnessgeräten in Österreich, Tschechien und der Slowakei. In

für eine gesündere Gesellschaft zu leisten“, erklärt Gottfried Wurpes. Mit Erfolg.

den 25 Jahren seines Bestehens hat sich das Unternehmen von Gottfried Wurpes zu Österreichs Marktführer entwickelt, wenn es um Allround-Servicepakete zur Ausstattung von Fitnessclubs, SPORTLICHE PARTNER. Technogym-Visionär Nerio Alessandri (l.) und „the fitness company“Gründer Gottfried Wurpes.

Hotels und Gesundheitseinrichtungen geht. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im ober-

Schließlich setzt sich der heutige Lifestyle, der als erstrebenswert gilt, aus Komponenten wie sportlicher Aktivität, gesunder Ernährung und einer positiven Einstellung zusammen. Verbesserte Lebensqualität und gesunder Lebensstil haben sich zu existenziellen Größen entwickelt und versüßen uns dadurch das Leben im 21. Jahrhundert.

österreichischen Leonding. Der Technogym-Flagship-Store eröffnete im April 2017 am Franz-Josefs-Kai 5 im ersten Bezirk in Wien. Auf rund 380 Quadratmetern Fläche wird dort in exklusivem Ambiente das Neueste präsentiert, was Technogym in puncto Fitnessgeräte und Wellness-Equipment zu bieten hat. Aber nicht nur Fans von innovativem und hochwertigem Fitnessequipment und Wellnesszubehör kommen auf ihre ENERGIEEFFIZIENZ. Sitzen und dabei trainieren – mit dem Wellness BallTM Active Sitting.

Kosten, sondern auch Liebhaber von exklusivem Interior-Design. Kein Geringerer rchitekt Antonio Citterio als Stararchitekt hat eigens für den Shop in Wien ein einzigartiges Raumkonzept entworfen, welches Technogym in einem neuen Licht erstrahlen lässt.

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ENTERTAINMENT. Liegerad mit individueller Unterhaltung dank UnityTM-Konsole: Recline Personal.

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Hierzulande zeichnet Gottfried Wurpes, Gründer von „the fitness company“ mit Sitz in Leonding, dafür verantwortlich. Wie Alessandri gründete auch Wurpes das Unternehmen zu einer Zeit, in der die FitnessBranche noch in den Kinderschuhen steckte. Seit mehr als 25 Jahren steht „the fitness company“ aber nun schon für Innovation, Qualität und Kundenorientiertheit und ist zum Marktführer in Österreich aufgestiegen. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mehr Menschen zu bewegen und damit einen Beitrag


Reisen, so exklusiv wie Ihre Träume! Um Ihre Reiseträume wahr werden zu lassen, brauchen Sie nicht viel zu machen, außer diese mit uns zu teilen. Mit all unserer Erfahrung und unserem Gespür lassen wir jeden Traum wahr werden. Italien ist unsere persönliche Leidenschaft und diese zeigt sich in unseren Angeboten. Ganz nach Ihren Vorstellungen und Wünschen organisieren wir Ihren Urlaub nach Maß. Exklusiv steht bei uns für: besondere Erlebnisse, individuelle Wünsche und wertvolle Erfahrungen - und natürlich das vielgerühmte DOLCE VITA!

ITALIEN ERLEBEN – Gruppenreisen 2018 Eine bunte Vielfalt interessanter Reisen der besonderen Art mit kleinen Gruppen erwartet Sie! Bei unseren Reisen vereinen sich Kunst und Kultur, Natur und Lebensstil mit der Gastlichkeit und Kulinarik. EMILIA ROMAGNA - Ein stimmungsvoller Jahreswechsel in der Stadt Ravenna Kunst, Kulinarik und Lebensfreude von 29. Dezember 2017 bis 01. Jänner 2018 APULIEN - Ostern im Land der steinernen Kunstwerke Romanische Juwelen und barocker Überschwang von 28. März bis 3. April 2018 LATIUM - Historische Gärten und faszinierende Küsten Frühling in einem vielfältigen Land und der Insel Ponza von 22. bis 27. April 2018 SIZILIEN - Prachtvolle Städte, antike Tempel und die Insel Favignana Überwältigende historische Zeugnisse im Westen Siziliens von 6. bis 13. Mai 2018 SARDINIEN - Wildromantische Insel mit ihren Traditionen Paradiesische Küsten und herzliche Gastlichkeit von 26. Mai bis 2. Juni 2018 SIZILIEN - Der Zauber der Äolischen Inseln Ein einzigartiges Erlebnis - Genießen und Wandern

von 8. bis 15. September 2018

ITALIEN ERLEBEN – Ausgewählte Reiseziele 2018 Außergewöhnliche Reisearrangements für Individualisten! Sie träumen von einem romantischen Wochenende zu Zweit, Ihren unvergesslichen Ferien mit der Familie, ein schönes Fest oder die Traumhochzeit, eine Kulturreise oder ein kulinarischer Streifzug – wir bieten Ihnen eine exquisite Auswahl an Hotels, Villen und Landgüter in Italien. Der neue Katalog erscheint im Jänner 2018!

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L I F E S T Y L E / S T I L E D I V I TA

Fit und

gesund

Lebensfreude. Genussvolle Ernährung, adäquate Bewegung und eine positive innere Einstellung fördern die Qualität unseres Daseins. Generali Vitality unterstützt beim Gesundbleiben und belohnt mit zahlreichen Vergünstigungen. Mit Generali Vitality Schritt für Schritt in ein gesünderes Leben. Das Gesundheitsbewusstsein hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Während zunächst die umweltschonende Lebensmittelproduktion und vollwertige Ernährung ins Blickfeld rückten, betonten in der Folge Gesundheitsexperten die Bedeutung von Bewegung zur Vorbeugung von Krankheiten. Auch die Generali entwickelte präventive Maßnahmen, um ihre Kunden beim Gesundbleiben zu unterstützen: angefangen von Best Doctors und dem Wellness-Package „Rundum gesund“ über professionelles Gesundheitscoaching und das Infoportal wecarelife.at bis hin zum Gesundheitsprogramm Generali Vitality, das im Oktober in Österreich gestartet ist. Drei Phasen Generali Vitality will die Lebensqualität der Menschen nachhaltig verbessern. Der Weg zu einem gesünderen Lebensstil erfolgt in drei Schritten: 1. Bewusst machen: Generali Vitality-Mitglieder ermitteln ihr aktuelles Gesundheits- und Fitnessniveau und legen ihre persönlichen Ziele fest, die sie mithilfe des Programms erreichen wollen. 2. Aktiv leben: Gesundheitsfördernde Aktivitäten bringen Generali Vitality-Punkte. Je mehr Punkte gesammelt werden, desto höher ist der Generali Vitality-Status. Jeder entscheidet selbst, wie hoch sein Engagement ist und welche Aktivitäten erfasst werden. Möglich sind die Wahrnehmung medizinischer Vorsorgeuntersuchungen, die Teilnahme an Online-Tests oder der Nachweis von Bewegung und sportlichen Aktivitäten. 3. Belohnt werden: Generali Vitality-Mitglieder profitieren von einem gesünderen Lebensstil und werden mit attraktiven Angeboten der Generali Vitality-Partner belohnt. Die Höhe der Prämien hängt vom erreichten Status ab. Zahlreiche Vergünstigungen machen den Start in ein gesünderes Leben gleich viel leichter. 114 Stile

Einen idealen Ausgleich zum beruflichen Alltag findet GeneraliKundenbetreuerin Ute Faber beim Kraft- und Ausdauertraining.

Fitness mit italienischer Eleganz Gesundheit und Wohlbefinden sind für Ute Faber das Um und Auf, um ihren Job mit vollem Elan auszuüben. Seit bald 20 Jahren ist die Wienerin bei der Generali erfolgreich, indem sie ihren Kunden mit persönlichen Versicherungslösungen langfristig zur Seite steht. Was bei ihrem Beruf nicht möglich sei, ist stehenzubleiben, erzählt die Kundenbetreuerin, die viel Energie und gute Laune verströmt. Die Anforderungen würden nicht zuletzt durch die technischen Weiterentwicklungen ständig steigen. Umso wichtiger ist es für Ute Faber, Erholungsphasen aktiv in den Alltag einzubauen. In ihrem Zuhause hat sie mithilfe eines Technogym Master Trainers einen Fitnessbereich passend zu ihren Bedürfnissen eingerichtet. Das Konzept des innovativen


RESSORT

SCHRITT FÜR SCHRITT IN EIN GESÜNDERES LEBEN.

Stefan Diesner, DP Generali

Stefan Diesner, iStock_Zongfei Li, beigestellt

Generali Vitality belohnt Sie für jeden Schritt in ein gesünderes Leben.

1. BEWUSST MACHEN

2. AKTIV LEBEN

3. BELOHNT WERDEN

Zu Beginn ermitteln Sie Ihren aktuellen Gesundheitsstand. Denn nur, wer seine Gesundheit kennt,

Im nächsten Schritt geht es darum, aktiv zu werden – um Ihren Zielen Schritt für Schritt

Im dritten Schritt belohnen Sie sich doppelt: mit einem großartigen Lebensgefühl und den

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L I F E S T Y L E / S T I L E D I V I TA

Die Osteria Mangia e Ridi in der Sonnenfelsgasse 5 im 1. Bezirk gehört zu den Lieblingslokalen von Claudia Mezzina Macher – umso mehr freut sie sich, dass Piero Corapi zu ihren Kunden zählt.

MAG. CLAUDIA MEZZINA MACHER Direktorin im Außendienst Privat- und Firmenkundenberaterin Tel.: +43 (0)676 82 51 41 15 claudia.mezzina-macher@generali.com

Fitnessgeräteentwicklers decke sich mit UTE FABER ihrer Philosophie der Kundenbetreuung, Privat- und Firmenkundenberaterin zieht sie den Vergleich. Das liegt sowohl an Tel.: +43 (0)664 143 01 39 ute.faber@generali.com der umfassenden Ausbildung der Mitarbeiter als auch am hohen Anspruch an den Service, der sie besonders begeistert: „Mit dem Verkaufsgespräch ist es nicht getan. Die Betreuung geht nach der Beratung weiter. Deshalb fühle ich mich auch so gut aufgehoben. Und genau dieses gute Gefühl und Vertrauen sollen auch meine Kunden bei der Generali haben. Dann bin ich zufrieden.“ Kundenberatung mit Herz Genuss und Gastfreundschaft spielen im Leben von Claudia Mezzina Macher eine große Rolle. Die gebürtige Italienerin hat ihr berufliches Zuhause bei der Generali gefunden. Immer wieder erlebt die Kundenbetreuerin in Gesprächen, wie sehr die Menschen Italien mögen: „Diese Begeisterung für mein Heimatland macht es einfach, mich hier wohlzufühlen und beide Kulturen zusammenzuführen.“

So einfach die Zutaten für ein köstliches Gericht sind, so simpel ist für sie auch ihr Erfolgsgeheimnis in der Kundenberatung. Zuhören und für den Kunden eine passende Lösung aus dem breiten Angebot der Generali zu entwickeln, ist ihr „Rezept“. Kompetenz, Kreativität und Empathie seien gefordert. Das versteht sie unter Dolce Vita in ihrem Beruf. Dolce Vita in Wien Seit über 20 Jahren vertrauen die diplomatischen Vertretungen Italiens in Wien auf die Beratung durch Generali-Kundenbetreuerin Claudia Mezzina Macher. Diese langjährige Verbundenheit ist ihr eine Herzensangelegenheit. „Die italienischen Botschaften bauen eine Brücke zwischen Österreich und Italien. Mit ihren 116 Stile

Italienische Lebenskultur verbindet Generali-Kundenbetreuerin Claudia Mezzina Macher (2. v. l.) mit Botschafter Giorgio Marrapodi, UNO-Botschafterin Maria Assunta Accili und OSZE-Botschafter Alessandro Azzoni.

vielfältigen kulturellen Veranstaltungen laden sie dazu ein, in das Gefühl von Dolce Vita einzutauchen“, schwärmt sie. Für die gute Zusammenarbeit wurde sie mit dem „Cavaliere della Stella d’Italia“ ausgezeichnet. Der Orden wurde ihr vom Präsidenten der Republik Italien, Sergio Mattarella, verliehen und von Botschafter Giorgio Marrapodi überreicht. Generali – ein Top-Unternehmen mit italienischen Wurzeln Die Generali Versicherung AG ist ein Unternehmen der Generali Group – eine unabhängige, italienische Unternehmensgruppe mit einer starken internationalen Präsenz. 1831 in Triest gegründet, gehört sie weltweit zu den führenden Versicherungsgruppen und ist in über 60 Ländern mit einem Prämienaufkommen von mehr als 70 Milliarden Euro im Jahr 2016 vertreten.

Stefan Diesner

Was versteht Mezzina Macher unter Dolce Vita? Es gehe darum, sich an den kleinen Dingen im Alltag zu erfreuen, den Moment zu genießen, authentischen Menschen zu begegnen. Zum italienischen Lebensgefühl gehöre für sie der Fokus auf Leichtigkeit und Individualität. Das spiegle sich auch beim Essen wider, um das immer wieder ihr Familienleben kreise, erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern, die auch gerne ihre Kollegen und Kunden bekocht.


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MOTOR

MOTORE

Getty Images_Pierluigi Praturlon

Kultobjekt. Der junge Anthony Perkins posiert in CinecittĂ auf seiner Vespa. Damals wie heute ist der Besitz der kleinen Wespe ein Statussymbol.

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MOTOR / MOTORE

MASERATI LEVANTE. Der SUV ist seit 2016 im Programm und punktet ab sofort mit erweitertem Motorenangebot.

Dynamische

Eleganz

Tradition & Innovation. Seit über 100 Jahren zählt Maserati zu den führenden Sportwagenherstellern der Welt. 2018 erwarten Liebhaber der italienischen Automobil-Ikone spannende Updates. TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN


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MOTOR / MOTORE

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MOTOR / MOTORE ZEPTER DES POSEIDON. Der Dreizack des griechischen Meeresgottes dient Maserati als Logo.

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S E RV I C E

PAPPAS WIEN Maserati perfektioniert die Kombination aus traditioneller Eleganz und bedingungsloser Sportlichkeit und bietet einzigartige Extravaganz und Exklusivität. Dies und das höchste Maß an Professionalität garantieren den Kunden dank optimaler Wartung mit OriginalErsatzteilen und Original-Zubehör auch die Fachleute von Pappas an den Standorten Wien, Salzburg, Linz, Graz und Hall in Tirol. Pappas Wien Mommsengasse 26 1040 Wien Tel.: +43 (0)1 505 46 11-0 Werkstatt, Zubehör & Boutique: Mo.–Fr. 7–18 Uhr Neuwagen-Verkauf: Mo.–Fr. 9.30–18 Uhr www.pappas.at

Beigestellt

Große Historie. Das 1914 von Alfieri Maserati in Bologna gegründete Unternehmen war in seinen Anfängen ein Familienbetrieb, dem auch drei weitere der fünf Maserati-Brüder angehörten. Sinn und Zweck des technikaffinen Quartetts war es, Rennwagen zu entwickeln und zu bauen. Durchaus mit großem Erfolg, doch nach INNOVATIV. Maserati Touch Control Plus heißt die zentrale Schnittdem Tod von Alfieri und folgenden stelle in der Mittelkonsole, über die Fahrzeug-, Komfort- & Infotainwirtschaftlichen Turbulenzen ver- ment-Einstellungen wie hier beim Levante getätigt werden können. kauften die verbliebenen Brüder 1937 ihre Anteile an den aus Modena – dem heutigen Stammsitz – stammenden Industriellen Adolfo Orsi. Dieser führte nicht nur den Namen Maserati, sondern auch die Vision der Marke fort, die in den 1950er Jahren zur fixen Größe im Automobilrennsport wurde. 1957 gewann Juan Manuel Fangio mit dem Maserati-Werksteam sogar die Formel-1-Weltmeisterschaft – parallel dazu etablierte sich das Unternehmen auch als Produzent von Straßensportwagen. Die unwiderstehliche Kombination aus Design, Technik, Eleganz und Dynamik betörte schon in den 1950er Jahren Liebhaber auf der ganzen Welt. Sie ist bis heute für den Mythos verantwortlich, wobei die ständige technologische und optische Weiterentwicklung auf einer starken traditiodynamischen Luxus. Maserati GranTurismo – der Inbenellen Basis ein wesentliches Markengriff des großen Reiseportwagens. Maserati GranCabzeichen von Maserati ist. rio – die schönste und intensivste Art, „offen“ zu fahren. Vier von ihnen warten 2018 mit besonderer ModellMit Begeisterung in die Zukunft. pflege auf: einige der zahlreichen Highlights hier im Exklusivität, Performance und sportÜberblick – für eine vertiefende Beratung steht das liches Handling sind weitere Attribute, erfahrene Team von Pappas Wien gerne zur Verfügung. die Maserati seit jeher symbolisieren. Die Vielfalt im Zeichen des Dreizacks, Für den Levante erweitert Maserati sein Motorenangeder das legendäre Logo kennzeichnet, bot. Ab sofort können sich Kunden alternativ zum umfasst inzwischen fünf Baureihen: Levante Diesel und dem Levante S auch für den Levante Maserati Levante – erst seit 2016 im mit 3,0-Liter-V6-Benzinmotor entscheiden. Dieser leisProgramm und der Einstieg in das tet 257 kW (350 PS), das mit Benzin-Direkteinspritzung boomende SUV-Segment. Maserati ausgestattete Triebwerk beschleunigt in 6,0 Sekunden Ghibli – die faszinierende Alternative auf 100 km/h und verleiht dem SUV eine Höchstim Bereich der Premium-Businessgeschwindigkeit von 251 km/h. Neu ist auch, dass nun Limousinen. Maserati Quattroporte – alle Modellversionen Electric Power Steering (EPS) für die erste Generation der Sportlimousibesseres Handling, präziseres Lenkverhalten und mehr nen und seit über 50 Jahren Garant für


MOTOR / MOTORE MARKANT. Für ein noch dynamischeres Erscheinungsbild besitzt der Ghibli die Silhouette eines viertürigen Coupés.

NOCH ATTRAKTIVER. Der Ghibli erhielt eine stilistische Überarbeitung, die sich optisch und aerodynamisch durch Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwerts bemerkbar macht.

EDLES INTERIEUR. Sitzbezüge aus feinem Leder von Poltrona Frau gehören beim Ghibli zum Serienumfang. Auf speziellen Wunsch gibt es auch eine Leder-Vollausstattung.

Fahrkomfort besitzen. Und ebenfalls neu: Der Levante bietet das Konzept der Modelldiversifizierung in GranSport – mit betont dynamischer Ausstattung und Anmutung – und GranLusso – stilistisch und technisch die komfortabel-luxuriöse Variante – an. Preis: ab 86.265 Euro (Levante Diesel) inkl. NoVa und MwSt. Der Ghibli ist zur Akzentuierung seiner beiden Seelen, der sportlichen wie der luxuriösen, ebenfalls ab sofort in den Ausführungen GranSport und GranLusso erhältlich. Unabhängig davon erhält er eine grundsätzliche stilistische Überarbeitung, die sich optisch und aerodynamisch durch Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwerts von 0,31 auf 0,29 bemerkbar macht. Erstmalig bei Maserati ist der Ghibli auf Wunsch mit volladaptiven LED-Matrixscheinwerfern für optimale Fahrbahnausleuchtung ohne Beeinträchtigung des entgegenkommenden Verkehrs verfügbar. EPS ist nun serienmäßig und schafft die Voraussetzungen für die optional erhältlichen Fahrassistenzsysteme. Was den Antrieb betrifft, erhalten Ghibli S und Ghibli S Q4 ein Leistungsplus – ihr V6-Triebwerk erreicht nun 316 kW (430 PS), ein Plus von 15 kW (20 PS). Beide Modelle warten mit einer Höchstgeschwindigkeit

von 286 km/h auf, der Ghibli S beschleunigt in 4,9 Sekunden, der Ghibli S Q4 sogar in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Preis: ab 77.375 Euro (Ghibli Diesel) inkl. NoVa und MwSt. Auch der GranTurismo und das GranCabrio – beides Zweitürer – erfahren eine Weiterentwicklung. Optisch wurde das markante Pininfarina-Design im Maserati Centro Stile behutsam überarbeitet. Kunden können zwischen den Ausführungen Sport und MC – das Kürzel steht für Maserati Corse, die Rennabteilung von Maserati – wählen. Alle Modelle sind ausschließlich mit einem 4,7 Liter großen V8-Saugmotor mit 338 kW (460 PS) erhältlich, dessen beeindruckende Klangkulisse tatsächlich aufhorchen lässt. Der Touchscreen des Infotainmentsystems misst nun beeindruckende 8,4 Zoll – das Premium-Soundsystem von Harman/Kardon und die Lederpolsterung von Poltrona Frau gehören zur Serienausstattung. Für welches Modell man sich aber auch immer entscheidet: Exklusivität auf allen Ebenen, italienisches Lebensgefühl und die Gewissheit, eine Legende zu fahren – das wohnt allen Automobilen von Maserati inne. 123 Stile


MOTOR / MOTORE

SHE’S GOT THE LOOK. Die Vespa geht mit der Mode. Farblich und im Design.

VESPA

LA GRANDE LIBERTÀ Leidenschaft auf zwei Rädern. Nichts ist so italienisch wie die Vespa. Das Kultobjekt mehrerer Generationen brachte das Gefühl unbegrenzter Freiheit auch nach Österreich.

Mythos der Jugend. Kaum jemand, der in Erinnerungen an seine jüngeren Jahre schwelgt, wird dabei nicht auch von ihr schwärmen. Sie war für die meisten von uns der Anfang einer motorisierten Zukunft, das eingelöste Versprechen von Unabhängigkeit, der Stolz des Erwachsenwerdens. Die Vespa brachte uns verlässlich zum ersten Rendezvous, selbstbewusst in die Schule und samstags in die Discothek. Dafür wurde sie aufmerksam gepflegt, achtsam poliert und maßlos geliebt. Wer, wie der Autor dieser kleinen Hommage, in den 80er Jahren jung war, musste jedenfalls eine haben. Egal, ob man als Popper mit grauer Flanellhose, Rautenpulli und Collegeschuhen unterwegs war, sich im grünen Parka den Mods zugehörig fühlte oder sich mit Sicherheitsnadel im Ohr als Punk gerierte: Die Vespa war über alle Jugendgruppen hinweg ein verbindendes Element. Und das damals schon seit vier Jahrzehnten! Denn die Ursprünge des kultigen Gefährts gehen auf das Jahr 1945 zurück. Es war ein sehr heißer Sommer, als Corradino d’Ascanio, Luftfahrtingenieur und bei Piaggio für die Projektierung und Konstruktion der ersten Helikopter zuständig, und sein Zeichner Mario d’Este über den Plänen der ersten Vespa brüteten. Ironie der Geschichte: Corradino d’Ascanio konnte Motorräder überhaupt nicht leiden und hatte demnach auch keinen Bezug zu ihnen. Also stellte er sich, aufbauend auf seine langjährige Luftfahrterfahrung, ein Fahrzeug vor, das mit einem Stahlrahmen und einer Handschaltung ausgerüstet sein sollte. – Vespa hat als einziger Roller eine 124 Stile

Getty Fotocredit: Images_Christian Vierig, Mondadori Portfolio, Josiah Kamau, Ron Case

TEXT: KLAUS PETER VOLLMANN


MOTOR / MOTORE

BELLISSIMO. Filmfeschak Vittorio Gassman fuhr schon in den 50er Jahren begeistert Vespa.

STARS ON BIKES Celebritys lieben die „modische Wespe“.

Von Cinecittà bis Hollywood. Für das italienische Nationalheiligtum Gina Lollobrigida (Bild u.) war es quasi Pflicht, Vespa zu fahren. Aber auch in der Traumfabrik galt es als chic, sich zum Zweirad zu bekennen. Dean Martin, Henry Fonda, Jayne Mansfield und Paul Newman fuhren Vespa, selbst Westernheld John Wayne wurde auf einer abgelichtet. Die Liste lässt sich bis in die Gegenwart fortsetzen, wie Liev Schreiber (Bild o.), Brad Pitt oder Olivia Wilde in den Straßen von Los Angeles immer wieder beweisen.

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MOTOR / MOTORE HISTORISCH. Die alte Werkstatt von Faber – damals noch in Wien-Ottakring.

SPECIAL EDITION. Vespa kooperiert mit Designern und den angesagtesten Labels: Modell von Emporio Armani in mattem Schwarz.

VOM BAND. Produktionsstätte in Pontedera: die Vespa im „Rohzustand“.

selbsttragende Stahl-Karosserie. Das wirkt sich sehr fein auf den Glanz und die Langlebigkeit des Lackes aus. Das wiederum steigert den Wiederverkaufswert – neben der großen Nachfrage. 1946 kam die Vespa 98 mit ihrer mittlerweile legendären Einarmschwinge, der Vorderradaufhängung und der Triebsatzschwinge auf den Markt und revolutionierte diesen von Beginn an. Sie hatte drei Gänge, 3,5 PS, kostete 68.000 Lire und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Die Intention, den Einwohnern Italiens nach dem Krieg die ersehnte Mobilität zu ermöglichen, ging voll auf – innerhalb eines Jahres wurRichter. Die Vespa wurde aber auch deshalb zur den 18.000 Stück verkauft. Was nicht zuletzt auch am Stilikone, weil neben dem Design stets auch auf gelungenen Design lag, welches die Menschen bis heute modernste Fertigungstechnologien Wert gelegt begeistert. Corradino d’Ascanio selbst charakterisierte wurde. So überzeugen auch Modelle wie die seine Erfindung dereinst so: „Das moderne TransportmitVespa Sprint, die Primavera oder die neu aufgetel mit der Popularität eines Fahrrads, der Leistung eines legte Vespa GTS und GTS Super mit zeitgemäMotorrads, der Eleganz und dem Komfort eines Autos ist ßer Technologie, ohne das traditionelle Erbe der nun Realität.“ Und obwohl er damals der bestbezahlte Marke zu vernachlässigen. Mitarbeiter von Piaggio war, brachte ihm „seine“ Vespa Mehr als 18 Millionen Roller wurden bis dato übrigens keine großen Reichtümer ein. weltweit verkauft – Arbeiter und Ärzte, Rechtsanwälte und Beamte, Filmstars und Sportler Kulturelles Statement. Jugendlichkeit, Mode, Spaß, fahren begeistert Vespa. Freiheit, Lebensfreude. Das sind die Attribute, die man Selbst der italienische Klerus gönnt sich diese Vespa seit jeher zuschreibt. Gelungene Anzeigenmotive, Freiheit, weshalb die Vespa sogar eine Audienz welche die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen beim Papst bekam. gekonnt inszenierten, trugen wesentlich zum positiven Image bei. Die Vespa ist ein industrielles Design-KunstFaszination Zweirad. In Österreich verdanken werk und muss gesetzlich vor Plagiaten geschützt werden. wir die Vespa dem 1948 gegründeten UnterDies beschloss ein Gericht in Turin, das mit seinem Urteil nehmen Faber. Josef Faber sen. war selbst aktierstmals dem Kultroller den Status eines Kunstwerks anver wie erfolgreicher Motorrennsportler und gilt erkannte. Dies gelte für alle Varianten der Vespa, die seit bis heute als Zweiradpionier. Anfänglich ein 1948 auf den Markt gekommen sind, beschlossen die 126 Stile

Für alle. Ärzte und Arbeiter, Filmstars und Sportler fahren begeistert Vespa. Selbst der italienische Klerus gönnt sich diese Freiheit, weshalb die Vespa sogar eine Audienz beim Papst bekam.


MOTOR / MOTORE

Pionier. 1964 übernahm Faber die Generalvertretung für Vespa, Piaggio und Gilera, womit eine lange österreichisch-italienische Freundschaft ihren prosperierenden Lauf nahm. CHAMPION. Firmengründer Josef Faber sen. war ein sehr erfolgreicher Motorrennsportler. LIFESTYLE. Im Roller & Bike Shop finden sich auch die passenden Accessoires, wie etwa Helme, und Mode – vom Poloshirt bis zur Lederjacke.

Richard Schuster, Agnes Stadlmann, Faber, beigestellt

ERFOLGREICH. Heute führt Josef Faber (Bild) – gemeinsam mit Bruder Peter – das Familienunternehmen. Auch er ist ein begeisterter Vespista. Unten: Einblick in die Werkstatt.

kleines Geschäft mit angeschlossener Werkstatt, entwickelte sich die Firma rasch zum Importspezialisten. 1964 übernahm Faber die Generalvertretung für Vespa, Piaggio und Gilera, womit eine lange österreichisch-italienische Freundschaft ihren prosperierenden Lauf nahm. Unter der Leitung der beiden Söhne Josef und Peter Faber wurde das Portfolio der Zweiund Vierradprodukte ständig vergrößert und das italienische Lebensgefühl durch Moto Guzzi, Derbi und Scarabeo verstärkt. Soziale & fachliche Kompetenz. Als Marktgestalter auf dem heimischen Zweiradmarkt ist Faber wesentlicher Impulsgeber für Entwicklungen und Trends. Genauso wichtig sind dem Familienunternehmen aber auch soziale Werte, die nicht nur im Firmenalltag gelebt werden, sondern auch im Unternehmensleitbild verankert sind. Eine der wichtigsten Säulen für das Team ist demnach ein von Respekt, Menschlichkeit,

FABER GMBH Carlbergergasse 66a A-1230 Wien Tel. +43 (01)491 59-0 Mo. bis Do. 8–17 Uhr, Fr. 8–15 Uhr info@faber.at www.faber.at

Offenheit, Vertrauen und Wertschätzung getragenes Miteinander. Selbiges wird selbstverständlich auch den Kunden, Partnern und Lieferanten entgegengebracht. Der Marktanteil von Faber am österreichischen Rollermarkt liegt momentan bei 40 Prozent. Ein solcher Erfolg lässt sich nur durch kompetente Beratung auf allen Ebenen und erstklassiges Service erzielen. Als Generalimporteur von Vespa, Piaggio, Gilera, Derbi und Moto Guzzi bietet Faber auch die größte Auswahl an Originalersatzteilen – nicht nur für alle aktuellen, sondern auch für ältere Modelle – an. 15.000 Teile sowie eine einzigartige Auswahl an Reifen der größten Hersteller lagern in den Magazinen und werden auf Bestellung auch an rund 200 Zweiradpartner österreichweit verschickt. Dank perfekter Online-Logistik können lagernde Teile innerhalb von 24 Stunden geliefert werden. Für die abertausenden Kunden bedeutet dies in erster Linie, dass sie niemals auf Spaß, Freiheit und Lebensfreude verzichten müssen. Mille grazie! 127 Stile


APPUNTI IN STILO

Niveau ist keine Creme und Stil ist nicht das Ende des Besens, obwohl … La moda passa, lo stile resta. (Coco Chanel) Lo stile è gusto e cultura. (Giorgio Armani) Tutti gli stili sono buoni, tranne lo stile noioso. (Voltaire) TEXT: ANTONIO VENTRESCA

La scelta è nata da una sorta di “contest”, termine e procedura alla moda, a cui hanno partecipato molti amici austriaci e qualche italiano. E qui è stato assai divertente e istruttivo osservare le proposte di titolo arrivate in redazione; molte ispirate a un modo di percepire l’Italia come paese da cui prendere tutto ciò che è godimento, spensieratezza, gusto, cibo. Richiami a colori nazionali e canzoni anni sessanta, bevande e, chi più ne ha, più ne metta. Non c’è nulla da fare, la percezione media del Bel Paese, come spesso viene apostrofata l’Italia, o Bella Italia – termine tanto amato dagli amici austriaci – tanto per restare in linea col linguaggio del luogo comune, è di fruizione edonistica, con qualche fuga sporadica nell’arte e nella musica, ma solo per pochi. In qualche modo rivela, forse, una certa mancanza di ... stile?

128 Stile

E così il titolo della rivista evoca, chissà, un desiderio, un anelito a un certo modo di vivere e viversi, forse più leggeri: per me rappresenta invece una scommessa, un tentativo per far percepire, anche attraverso questa rivista, i molteplici stili, complessi e profondi, del nostro paese, partendo dallo STILE. Questo termine viene dal latino stilus, che vuol dire penna, derivante dalla radice stig-, pungere, e così stilo ancora oggi indica proprio la penna stilografica. E voi, cari lettori, mi direte: che c’entra? Ebbene, lo stile, in antichità, non era nient’altro che la penna con cui si incideva sulle tavolette cerate per scrivere, ma il significato, nel tempo, si è evoluto, caricandosi di intelligenza ed eleganza, andando a rappresentare il modo di scrivere peculiare di ogni singola persona, ritmo, pensiero sotteso, scelta delle parole. In un passo successivo il significato di stile si ampia anche all’architettura, alla musica, a tutte le arti e infine anche a tutto ciò che caratterizza una persona dal punto di vista squisitamente estetico, ma la radice autentica resta la semplice penna. Appare evidente come occorra necessariamente spingersi in profondità per capire appieno un universo variegato come l’Italia. n

Bernd Püribauer, privat

Le parole, come appare ben evidente nel titolo, si portano, nella valigia e nel DNA, molto di più di quanto effettivamente mostrino a noi. L’etimo dei termini, l’Ur-sprung degli stessi, è fonte di continue sorprese e rivelazioni e ci può venire in soccorso per vedere la realtà oltre quella che può talvolta sembrare. È così è più che mai interessante, ad esempio, seguire la genesi del titolo di questo Magazin, che non è un Warenlager ma una Zeitschrift, e che porta, come titolo, la parola STILE.


L ERSEESRSROERITS E

ECHT FILMREIF. Vom Trevi-Brunnen bis zum Petersdom. Erkunden Sie die Original-Schauplätze von „La dolce vita“.

AUF DEN SPUREN VON ANITA UND MARCELLO Mit Stile unterwegs. Entdecken Sie mit uns die Ewige Stadt von ihrer schönsten Seite. Erleben Sie das „Rom der Römer“ und des Dolce Vita!

Der Reiseverlauf: Donnerstag, 22. 3. 2018: Flug mit Eurowings Wien–Rom (6.20–7.55 Uhr). Nach der Ankunft in Rom geht es ins Filmzentrum Cinecittà. Frühstück und Besichtigung der Studios. Im Anschluss Transfer

in Ihr 4*-Hotel nahe der Engelsburg. Frühabends tauchen wir ein in die Stadt: Begleiten Sie uns auf einem Spaziergang über die Piazza Navona zur Fontana di Trevi bis zur Piazza del Popolo. Abendessen in einer typisch römischen Trattoria. Freitag, 23. 3. 2018: Der Vormittag steht ganz im Zeichen der vielen Sehenswürdigkeiten. Bei einer Stadtführung erkunden wir historische Orte und die wichtigsten Schauplätze des römischen Films. Am Nachmittag besichtigen wir die Nekropolen des Petersdoms und das Grab unter der Basilika. Abendessen in einem typischen Restaurant. Samstag, 24. 3. 2018: Heute geht es mit Schwung durch Rom! Mit einer Vespa oder mit einer

Ape entdecken wir die Sieben Hügel. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung – besuchen Sie das Kolosseum, das Forum Romanum (gerne organisieren wir Ihnen vorab die Eintrittskarten) oder genießen Sie eine Shopping-Tour durch die Gassen Roms. Lassen Sie das Dolce Vita Roms auf sich wirken! Am Abend steht ein stimmungsvolles Dinner in einem Panorama-Restaurant mit Blick auf die Ewige Stadt auf dem Programm. Sonntag, 25. 3. 2018 Am späten Vormittag Transfer zum Flughafen. Rückflug mit Vueling Rom–Wien (14–15.45 Uhr). Exklusiv für Stile. Die Reise auf den Spuren von „La dolce vita“ wurde vom heimischen Boutique-Reiseveranstalter „Italien erleben“ eigens für Stile zusammengestellt. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung gilt das familiengeführte Unternehmen als einer der bekanntesten und besten Reisespezialisten für Italien. Pauschalpreis für Stile-Leser (alle Leistungen inklusive, Flug & Transfer vor Ort, Eintritte und Abendessen): € 1.666,– p. P. im Doppelzimmer, € 1.938,– p. P. im Einzelzimmer. 117 Stile

Shutterstock@italienerleben, myvespa

INFO & BUCHUNG: ITALIEN ERLEBEN – Ihr persönlicher Italien-Spezialist. Reiseorganisation Elfi Baumann-Pucher GmbH, Lessmayergasse 1, 8700 Leoben; Tel.: +43 (0)3842 231 05, info@italien-erleben.at, www.italien-erleben.at

Bella Roma für Insider. Von der Antike bis zu Anita Ekberg und von den Geheimnissen des Vatikan bis zur Vespa-Fahrt über Roms Sieben Hügel: Auf dieser Reise erleben Sie die Faszination der Ewigen Stadt hautnah und aus erster Hand. Sei es in den Filmstudios von Cinecittà, wo einst große Hollywood-Stars vor der Kamera standen, oder in kleinen Trattorien, in denen fast nur Einheimische zu treffen sind und die bis heute traditionelle römische Cucina servieren …


IMPRESSUM / INFORMAZIONE LEGALE

Stile Stile – Das Magazin für alle Liebhaber der Dolce Vita Herausgeber: Christian Lerner Medieninhaber: VWZ Zeitschriftenverlag Ges.m.b.H., FN 73819h, HG Wien Geschäftsführer: Mag. Thomas Strachota, Christian Pöttler Redaktion: Mag. Klaus Peter Vollmann, Jörg Bertram, Manfred Klimek, Ines B. Kasparek, Dr. Antonio Ventresca, Gabriele Lenikus, Irmie Schüch-Schamburek Artdirection, Design: Eva Schreiber-Urthaler Fotoredaktion: Mag. Claudia Knöpfler (Ltg.), Tini Leitgeb Lektorat: Mag. Angela Fux, Julia Gartner, MA, Susanne Hartmann, Dr. Roswitha Horak (Ltg.), Roswitha Singer-Valentin Marketingleitung: Mag. Katharina-Julia Zagata, Mauro John Maloberti Anzeigenleitung: Angela Niebauer (Dw. 436) Coverfoto: iStock by Getty Images Druck: BAUER MEDIEN, Produktions- & Handels-GmbH, 1030 Wien

Dieses Magazin wird mit größter Sorgfalt von Hand erstellt. Herausgeber, Verlag, Redaktion, Grafik und alle beteiligten Subunternehmer arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen. Alle Angaben und Inhalte in diesem Magazin erfolgen ohne Gewähr. Für jedwede Fehler oder unverlangt eingereichte Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Entwürfe, Pläne, Abbildungen und Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung einschließlich des Nachdrucks auch nur von Teilen ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers ist strafbar. Herstellungs- und Verlagsort: Wien

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