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Alles Glück dieser Erde
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Dieses wunderschöne und weit bekannte Sprichwort lautet im Original eigentlich „Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ und weiter „In der Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes“. Alles zusammen mindestens genauso wahr und schön. Die genaue Herkunft ist nicht bekannt. Erstmals aufgezeichnet ist es allerdings in der Gedicht- und Spruchsammlung „Die Lieder des Mirza Schaffy“ von Friedrich von Bodenstedt aus dem Jahre 1851 unter der Überschrift „Arabisches Sprichwort“. Da Araber schon lange Zeit ein besonderes Verhältnis zu ihren Pferden haben, erscheint dies auch plausibel.
Mensch und Pferd, das ist seit jeher eine ganz besondere Beziehung. Auch in und um Buer gibt es für Pferdefreunde viele Möglichkeiten, in den Sonnenuntergang zu reiten. Ob Freizeitreiter, Turnierreiter oder Voltigierer, ob Anfänger oder Fortgeschrittene – in den buerschen Reitvereinen kann man im Kreise Gleichgesinnter das Reiten erlernen oder schlicht mit Freude seinem Hobby nachgehen. Die Anlagen liegen vorwiegend mitten im Grünen unserer Stadt, beispielsweise in der Löchterheide oder den Bauernschaften Surresse sowie Oberscholven. Überwiegend werden hier in familiärer Atmosphäre alle Voraussetzungen für Hobby-, Dressur- und Springreiter geboten.
Unser tolles Bundesland Nordrhein-Westfalen ist übrigens eine Hochburg der Pferdehaltung, wie auch das Pferd im Landeswappen zeigt. In diesen Wochen steht für Ross, Reiter und Reitbetrieb der Gang auf die Weide auf dem Plan. Nach den Wintermonaten mit Heuration sind die ersten frischen Gräser auf den Koppeln ein Hochgenuss für Pferde. Aber genau hier liegt auch ein Problem: Pferde mögen es nämlich mager. Im Gegensatz zu Kühen, Schafen oder Ziegen, die das energie- und eiweißreiche Gras auf den Weiden mit gleich vier Mägen verdauen können, besitzen Pferde nur ein solches Organ. Und das will sorgsam auf die Futterumstellung vorbereitet werden.
Beim sogenannten Anweiden wird die Zeit, in der die Pferde auf der Koppel grasen können, über Wochen langsam gesteigert. Empfindliche Huftiere beginnen mit wenigen Minuten frischem Gras täglich, wobei sich die Menge langsam auf bis zu 50 kg Gras je Pferd bei 24-stündigem Weidegang erhöht. Viele der in Reitvereinen organisierten Pferdebesitzer*innen in Buer und NRW bereiten ihren Vierbeiner selbst schrittweise auf das besonders energie- und eiweißreiche junge Gras und die neue Weidesaison vor. Sie nehmen ihr Pferd an Halfter und Führleine, um es kontrolliert am ersten zarten Grün knabbern zu lassen. Ein Zuviel an jungem Gras führt bei Pferden oft zu Koliken, das sind Störungen im Verdauungstrakt, die tödlich enden können. Ebenso gefürchtet ist die Hufrehe, eine Krankheit, die durch den hohen Gehalt des frischen Grases an einer bestimmten Zuckerart – Fructan – hervorgerufen wird und ein Lahmgehen der Pferde verursacht.
Wenn die Pferdekoppel neben der Kuhweide also weWenn die Pferdekoppel neben der Kuhweide also weniger saftig wirkt, so liegt das an einem umsichtigen Pferdebetrieb, der eine spezielle, auf die Bedürfnisse der Pferde abgestimmte Grasmischung verwendet hat. Pferde mögen’s eben mager. Glück auf! Euer Stefan Fohlen www.UrbanTravelAdventurer.com
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