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LEHMEHJ
Sehnsucht nach dem Meer
UMSCHLAG Valle d’Orcia. © Hollandse Hoogte/Sime CHEFREDAKTEUR Paul van Eijndhoven REDAKTION Anneke Wardenbach ART-DIRECTION Suzy Benjamin LAYOUT Sefanja Nods, Debby Linders MITARBEITER Alessandro Avalli, Yanna Buyck, Paola van Dam, Marieke van Ditshuizen, Daniela Ditvoorst-Falsetta, Venance Forrer, Jesper Storgaard Jensen, Jarron Kamphorst, Stefania Lettini, Dominique de Moel, Lola Ribbink, Bettina Traas, Martin Zöller HERAUSGEBER Daniëlle Wiersema REDAKTION Tel. +31 20 5302598, redaktion@italienmagazin.com. ANZEIGENVERKAUF Luca Piras, Tel. +31 20 5302579, l.piras@creditsmedia.nl. MARKETING Daniëlle Wiersema, Tel. +31 20 5302571, marketing@italienmagazin.com. VERTRIEB IPS Distribution GmbH, Meckenheim ITALIEN MAGAZIN ist eine Ausgabe von Italië Magazine BV, Van Slingelandtstraat 63, 1051 CG Amsterdam, Niederlande, Tel. +31 20 5302570 www.italienmagazin.com, www.facebook.com/ItalienMagazin. ITALIEN MAGAZIN DIGITAL auf Readly.de EMPFOHLENER LADENPREIS € 6,50 © Italië Magazine BV. Ohne die schriftliche Genehmigung des Herausgebers darf nichts aus dieser Ausgabe übernommen und/oder auf welche Weise auch immer reproduziert werden. Die Redaktion hat ihr Möglichstes getan, um Quellen und Rechteinhaber von verwendetem Bildmaterial zu erwähnen. Wenn dennoch Abbildungen ohne Angabe der Rechteinhaber gezeigt werden, können diese sich an die Redaktion wenden.
Während der kurzen Wintertage und der langen Nächte sehne ich mich (und mit mir wohl viele andere) zunehmend nach der Sonne. Entspannt am Strand liegen und endlich Zeit für ein paar Bücher zu haben – das ist für mich das Schönste. Herrlich! Auch wenn ich das dann gerne abwechsele, indem ich eine neue Stadt, ein Museum oder eine hübsche (vorzugsweise romanische) Kirche besichtige. So kam ich im Nordwesten von Sardinien voll auf meine Kosten. Sardinien wartet hier mit einigen Pracht-Stränden auf, manche gut besucht, wie La Pelosa, andere wiederum ruhig und eher zum Lesen geeignet. Hier liegt auch Alghero, das sich besonders bei Sonnenuntergang von seiner besten Seite zeigt. Wenn Alghero im goldenen Abendlicht badet, ist es für mich der schönste Ort Sardiniens; oder die ansprechenden Städtchen Castelsardo und Bosa mit ihrem wunderbaren Farbenspiel der pastell-bunten Fassaden. Und dann ist da noch die blendend schöne Basilika von Saccargia, die Liebhaber romanischer Baukunst auf keinen Fall verpassen dürfen. Lesen Sie ab Seite 25 mehr über diesen wunderschönen Teil Sardiniens. Rom, Florenz, Milan: Drei Städte, die nur so strotzen vor Kunstschätzen. Ausnahmsweise lassen wir die Schätze einmal liegen und frönen dem frivolen Vergnügen, das diese Städte reichlich zu bieten haben. Das beste Café, die angesagtesten Geschäfte und die allerhipsten Restaurant-Adressen: Fachfrau Paola van Dam präsentiert uns eine exklusive Auswahl für ein Wochenende stilvoll Shoppen, zu lesen ab Seite 72. Wer doch etwas mehr Bewegung vorzieht, dem sei der von Alessandro Avalli beschriebene Pilgerweg in der Toskana, die Via del Volto Santo, empfohlen. Durch die Wälder und Berge der Lunigiana, vorbei an charmanten Dörfern, führt diese Route nach Lucca. Hier befindet sich im Duomo das hölzerne Kruzifix, das Volto Santo. Der Legende nach kam es im Jahr 742 nach Lucca, wurde aber von etwas übereifrigen Reliquiensammlern in Splitter zerlegt. Das heutige Volto Santo ist wahrscheinlich eine Kopie aus dem frühen 13. Jahrhundert. Aber natürlich geht es bei dieser Wanderung vor allem um die traumhafte Landschaft der Toskana. Buon divertimento!
© PA U L VA N E I J N D H O V E N
ABO- UND KUNDENSERVICE Mijntijdschrift.com, Curieweg 16, 8013 RA Zwolle, Niederlande, abo@italienmagazin.com Tel. +31 88 2266638 (Mo–Fr 10.00–16.00 Uhr) Probehefte und Nachbestellungen auf www.italienmagazin.com. Ein Abonnement kostet in Deutschland € 22,00 (inkl. Versand, europäisches Ausland zzgl. € 6,00). Das Abonnement gilt für vier Ausgaben und verlängert sich danach automatisch. Es ist nach der vierten Ausgaben jederzeit kündbar. Das Abonnement beginnt mit der Ausgabe, die als nächstes erscheint. Das Geschenkabonnement endet nach vier Ausgaben automatisch.
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Paul van Eijndhoven, Chefredakteur p.vaneijndhoven@italienmagazin.com
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Reisen / =H7DJKH?II?CE Tipps und Adressen für Ihre Italien-Reise: Besondere Unterkünfte, spannende Veranstaltungen und tolle Ideen. ', F?B=;HM;= :KH9> :?; JEIA7D7 Wandern auf der malerischen Pilgerroute Via del Volto Santo nach Lucca durch Berge, dichte Wälder und reizvolle Dörfer. (. ;DJ:;9AKD=IJEKH DEH:M;IJ#I7H:?D?;D Die katalanische Enklave Alghero, weiße Sandstrände und die Städtchen Castelsardo und Bosa mit ihren farbenfrohen Häuschen.
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+, JH7KCJ7B ?D :;H JEIA7D7 Entschleunigen im Hotel Adler mit sagenhaftem Panoramablick, Wellnessgarten und lehrreichen Ausflügen für Feinschmecker ., M;IJ#I?P?B?;D Das reizvolle Hafenstädchen Marsala lockt mit süßem Wein und authentischem Lebensgefühl am Abend. Köstliche Gerichte der regionalen Küche verraten, dass sich hier einst Seefahrer aus aller Welt trafen.
Kulinarisch ,, H;P;FJ; Wunderbare Pastarezepte aus dem neuen Kochbuch „La vita, la pasta. Gerichte und Geschichten von Italienerinnen am Nudelholz.“
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© LUXURY MARIONETTE
In den Fußspuren von Augustus
Grand Hotel Excelsior Vittoria, ein majestätisches Fünfsterne-Hotel in Sorrento, liegt auf einem Felsen mit Aussicht auf die Bucht von Neapel. Es wurde auf den Ruinen einer Villa des römischen Kaisers Augustus errichtet. Zur Anlage gehören drei historische Gebäude in einem Privatpark, Ruhe ist hier also garantiert. Über einen Fahrstuhl ist die Anlage direkt mit dem Hafen von Sorrento verbun-
den. Im Spa des Hotels bieten Hot tubs, Massageräume und ein Freibad mit Sonnenterrasse Gelegenheit, zu entspannen. Gaumenfreuden gibt es von früh bis spät: vom mediterranen Frühstücksbuffet bis zum Dinner. GRAND HOTEL EXCELSIOR VITTORIA, PIAZZA TORQUATO TASSO 34, SORRENTO, +39 081 877 7111, WWW.EXVITT.IT, AB € 400 PRO KAMER PRO NACHT.
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jeweils mit einem routinierten Führer, der die unbekannten Ecken der Gegend zeigt. Die sehr sympathische Gastwirtin Marina und ihre Familie tun alles, um aus dem Aufenthalt eine wirklich unvergessliche (Fahrrad-)Erfahrung werden zu lassen. BIKE HOTEL BELVEDERE, VIALE GRAMSCI 95, RICCIONE, +39 0541 601506, WWW.BELVEDERERICCIONE.COM, AB € 134 PRO ZIMMER UND NACHT.
An die Arbeit! Venetianische Masken sind und bleiben das Symbol der reichen Geschichte Venedigs. Bei Ca’ Macana in Dorsoduro, dem Universitätsviertel der Stadt, gibt es den lehrreichen Workshop ‚Masken bemalen‘. Man lernt dort alles über die Herstel-
F?N;BFH?DJ Diese mysteriöse Einkaufstasche von Marni zieht alle Blicke auf sich. Hergestellt aus widerstandsfähigem PVC mit ledernen Henkeln. Praktisch für einen Städtetrip! SHOPPING BAG PIXEL GRACE, 37CM X 29CM, MARNI, € 690. WWW.MARNI.COM
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lung und die Geschichte der originellen Karnevalsmasken. Materialien und Techniken
werden erklärt und zum Abschluss darf man seine eigene Maske dekorieren. Eine schöne Unternehmung für die ganze Familie, bei der auch Kinder in die Geschichte und die Traditionen Venedigs eintauchen. CA’ MACANA, DORSODURO 3172, VENETIË, WWW.CAMACANA.COM.
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La vie en rose
Dass Giorgio Armani keine Angst vor Farben hat, wussten wir schon. Diese rosa Brille passt perfekt auf einer sonnendurchfluteten italienischer Café-Terrasse. ARMANI, SUNGLASSES, € 255, WWW.ARMANI.COM.
;?=;DM?BB?=;I 8EKJ?GK;#>EJ;B C?JJ;D ?C >;HP;D B&B Cavour10 liegt mitten in der Altstadt von Florenz, gegenüber des Palazzo MediciRiccardi, einem Paradebeispiel der florenzer RenaissanceArchitektur. Touristische Sehenswürdigkeiten wie der Duomo, die Galleria dell’Accademia, die Uffizi und die Ponte Vecchio sind nur einen Steinwurf vom Hotel entfernt. Es ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Städtetrip in
die Hauptstadt der Toskana. Die drei Zimmer dieser Unterkunft sind sehr stilvoll eingerichtet und die schönen Deckenmalereien bringen einen schnell ins Land der Träume. Gastwirt Guido hat viele gute Tipps auf Lager, um alles aus dem Florenz-Besuch heraus zu holen. B&B CAVOUR10, VIA CAMILLO CAVOUR 10, FIRENZE, +39 055 218274, WWW.CAVOUR10.IT, AB € 120 PRO ZIMMER UND NACHT.
In dem Wirrwarr der schmalen Gassen in Pizzo, einem Strand-Städtchen in der noch wenig touristischen Region Calabrien, steht nur 400 Meter vom Strand entfernt das Piccolo Grand Hotel, ein farbenfrohes Vier-Sterne-Hotel. Die 17 trendy eingerichteten Zimmer haben jeweils einen Balkon, mit Blick auf die Stadt oder auf das Meer. Viele phantasievolle Details bereichern die
moderne Einrichtung. So dient der vordere Teil eines Fiat 500 als Bar. Auf der Terrasse mit Meerblick tankt man zum Frühstück genug Sonne, um danach am Strand zu entspannen oder sich in den Gassen mit den vielen antiken Palazzi zu verlieren. PICCOLO GRAND HOTEL, VIA LEOLUCA CHIARAVALLOTI 32, PIZZO, +39 0963 533293, WWW.PICCOLOGRANDHOTEL. COM, AB € 118 PRO ZIMMER UND NACHT.
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Vielseitige Toskana Ein stattliches Landhaus mit Schwimmbad, umgeben vom üppigen Grün der Toskana. Das klingt nach einem idealen Urlaubsziel. Villa Toscana in Venturina Terme bietet alles für einen perfekten Urlaub. Familien mit kleinen Kindern können sich am Schwimmbad tummeln, Sportliche können sich in der herrlichen Natur von Maremma austoben iund Freunde der Kultur können sich an den vielen etruskischen Fundstätten in der Region ergötzen. Auf dem Landgut wird viel Gemüse gezogen. Gäste dürfen sich kostenfrei Fahrräder ausleihen, um die Umgebung zu erkunden.
VILLA TOSCANA, LOCALITÀ VIA DEI GRANAI 19, VENTURINA TERME, +39 335 691 1674, WWW.VILLATOSCANAVACANZE.IT, AB € 150 PRO ZIMMER UND NACHT.
F?D?;D:K<J Das Fünf-Sterne-Ressort Alborèa Ecolodge in Castellaneta Marina in Apulien liegt in einem riesigen Pinienwald. Es ist der perfekte Ort für Ruhe und Erholung. Die Bungalows sind mit Designmöbeln eingerichtet und zur Anlage gehört ein luxuriös ausgestattetes Spa mit Freiund Hallenbad, einem Privatstrand und eigener Wassersportausrüstung zum Kanufahren, Windsurfen und Segeln. Auf der Menükarte stehen traditionelle regionale Gerichte aus Apulien und auch das Frühstücksbuffet verdient allen Respekt.
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HEC <;?;HJ =;8KHJIJ7= Matera und Alberobello sind nur eine Autostunde entfernt, in der näheren Umgebung sind genug Ausflugsziele, um den Urlaub unvergesslich zu machen. ALBORÈA ECOLODGE RESORT, SS 106 LOCALITÀ PRINCIPESSA, CASTELLANETA MARINA, +39 085 836 9777, WWW.BLUSERENA.IT/EN/ALBOREA-ECOLODGERESORT/RESORT-APULIA, AB € 100 PRO PERSON UND NACHT.
Am Dienstag, den 21. April bläst Rom sage und schreibe 2773 Kerzen aus. Der Legende nach hat Romulus an genau dem Tag im Jahr 753 vor Christus an den Hängen des Palatin, einem der sieben Hügel, eine kleine Siedlung gegründet. Sie sollte im Laufe der Jahrhunderte die Hauptstadt der Antike werden. Heutzutage wird der Gründungstag mit Paraden, Feuerwerk, Umzügen und
Workshops begangen. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Umzug mit Figuranten, die als kräftige Gladiatoren, römische Bürger und Soldaten verkleidet sind. Los geht es am Circus Maximus und dann weiter am Colosseum und dem Forum Romanum entlang. Für Schaulustige ist es ein einzigartiges Erlebnis! NATALE DI ROMA, 21. APRIL 2020. WWW.NATALEDIROMA.IT
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M;?DH;IIEHJ Im Herzen eines 30 Hektar großen toskanischen Weingutes steht das rundum renovierte Ressort Poggio al Casone. In der Villa und den zwei Häusern sind Appartements untergebracht. Die Familie Castellani widmet sich voll und ganz ihren Gästen. Sie organisiert Yoga-Stunden, Kochkurse, Weintouren, Massagen und Malkurse. Aber Sie dürfen natürlich auch einfach nur bei einem guten Glas Wein die wunderbare Umgebung genießen. PREISE AUF ANFRAGE. POGGIO AL CASONE, VIA VOLPAIA 16, CASCIANA TERME LARI, +39 05 0642259. WWW.POGGIOALCASONE.COM
;?DP?=7HJ?=;I L;HA;>HIC?JJ;B Wegen der vielen steilen Hänge braucht Genua ungewöhnliche Verkehrsmittel. Drei Seilbahnen und zehn Fahrstühle verbinden die verschiedenen Stadtteile. Am spektakulärsten ist der Ascensore Castello d’Albertis-Montegalletto. Er ist das einzige Exemplar in ganz Europa, das als Bahn beginnt und als Fahrstuhl ankommt. Seit 2004 ist die-
ses einzigartige Verkehrsmittel, das sich horizontal und vertikal fortbewegt, öffentlich zugänglich. Es verbindet die Via Balbi in der Unterstadt mit dem Corso Dogali in der Oberstadt und lohnt definitiv den kleinen Umweg.
Ökologischer Fußabdruck Mit dieser farbenfrohen Kollektion Thermosflaschen möchte Legami Milano etwas zum Umweltschutz beitragen. Die Fläschchen aus Edelstahl eignen sich für kalte (24 Stunden) und warme (12 Stunden) Getränke und sind somit dekorative Reisebegleiter. HOT & COLD BOTTIGLIA TERMICA, LEGAMI MILANO, WWW.LEGAMI.COM, € 22,95.
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CuH9>;DI9>BEII Oben auf einem Hügel in Umbrien liegt Castello di Petroia, das mittelalterliche Örtchen, in dem der bekannt italienische Fürst Federico da Montefeltro geboren wurde. Heute ist es ein Hotel, das einem Märchenbuch entsprungen zu sein scheint. Die Wandmalereien, Gemälde und steinernen Bögen
verströmen den Geist längst vergangener Zeiten. Auch das Freibad mitten in der Natur hat es in sich. Was braucht ein Mensch noch mehr, um seine Sorgen zu vergessen? CASTELLO DI PETROIA, LOCALITÀ PETROIA, GUBBIO, +39 075 920287, AB € 162 PRO ZIMMER PRO NACHT. WWW.PETROIA.IT
<BEH;DP;H M;?DJH7:?J?ED Im 16. Jahrhundert entschied Cosimo de’ Medici dass adelige Familien aus Florenz den Wein aus ihren Weinbergen direkt von ihren Stadtpalästen aus verkaufen durften. Das geschah an so genannten Weinfenstern an der Straße, den buchette del vino, wo ein jeder anklopfen konnte, um für ein paar Münzen Wein zu erstehen. Im Laufe der Zeit wurden viele der Palazzi zu Hotels umgebaut und gerieten hunderte Weinfenster in Vergessenheit. Restaurant Babae im Santo Spirito-Viertel will diese Tradition wieder aufleben lassen und organisiert
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deshalb täglich außer montags zwischen 19.00 und 20.00 Uhr eine ora della buchetta. Während einer Stunde kann man hier an dem kleinen Fenster Wein bestellen und sich fast so fühlen wie im Florenz der Renaissance. RISTORANTE BABAE, VIA SANTO SPIRITO 21R, FLORENCE, +39 055 614 4429.
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2006 gründete Sue Townsend auf Sizilien die Duft- und Seifenfabrik Ortigia. Das hochwertige Assortiment aus Seifen, Düften, Cremes, Lotionen und Kerzen wird aus natürlichen Zutaten hergestellt, die aus Sizilien kommen. Auf für die Farben und Düfte stand die Insel Pate. Dieses hübsche Reiseset mit Leopardenaufdruck enthält Seife, Duschgel, Lotion und Badesalz. ZAGARA HANDBAG GIFT SET, ORTIGIA, € 30. WWW.ORTIGIASICILIA.COM
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©ANP-HOLLANDSE HOOGTE
VIA DEL VOLTO SANTO Eine toskanische Pilgerfahrt
Abseits der ausgetretenen Pfade liegt die Via del Volto Santo. Vom Norden der Toskana aus führt dieser Pilgerweg quer durch die Wälder der Appenninen zu seinem Ziel: dem berühmten hölzernen Jesus-Bild in der San Martino-Kathedrale in Lucca. T EX T A L E S S A N D RO AVA L L I F OTOS A L E S S A N D R O AVA L L I , A N D RE A P E L L INI, GA RFAGN A NA TU RIS M O U N D L U N IGIA N A M A RKETI N G
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er in die Fußspuren der mittelalterlichen Pilgerer treten und die Toskana entdecken möchte, hat nicht nur die berühmte Via Francigena zur Auswahl. Die Via del Volto Santo zum Beispiel: Sie ist zwar weniger bekannt, aber deshalb nicht minder faszinierend. Dieser Pilgerweg verläuft von Pontremoli – in der Gegend von Lunigiana, im Norden
Titelseite: Spaziergang auf der Stadtmauer von Lucca. Diese Seite: Bild eines Pilgerers; Fahnenträger in Fivizzano. Rechts: die toskanischen Wanderwege führen auch über alte Brücken; die Kirche in Filattier.
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der Toskana – in südwestlicher Richtung quer durch die Wälder der Apenninen bis nach Lucca. Er erstreckt sich über 150 km durch die ausgedehnte Landschaft der Garfagnana, vorbei an antiken Kirchen, Weilern, Schlössern, ungezählten Brunnen und den Werkstätten von Handwerkern und Künstlern. Im Mittelpunkt dieses Pilgerweges steht Il Volto Santo (‚Das Heilige Antlitz‘) in der San Martino Kathedrale in Lucca: ein hölzernes Christusbild am Kreuz. Es soll der Legende zufolge 742 mit einem >
@FOTO: FRANCESCO BOLA/TURISMOINLUNIGIANA.IT
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EIN ABENDSPAZIERGANG DURCH DIE GASSEN VON PONTREMOLI HAT ETWAS ZAUBERHAFTES Unten: den Führer von Oreste Verrini gibt es auch auf Englisch. Rechts: Castello dell’Aquila und die Alpi Apuane; Besucher in der Altstadt von Filetto.
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Geisterschiff in Luni, der damaligen Hauptstadt von Lunigiana, eingetroffen sein. Der Bischhof habe es dann persönlich nach Lucca geleitet. „Der anhaltende Pilgerstrom zu diesem Christusbild zeigt, dass die Via del Volto Santo im Mittelalter mindestens so wichtig gewesen sein muss wie die Via Francigena“, erzählt Oreste Verrini. Der 44-Jährige wohnt in Lunigiana und hegt eine große Liebe für die Geschichte seiner Heimat. Verrini entdeckte die Via del Volto Santo 2013 anhand eines alten Wegweisers und geriet derart in Begeisterung, dass er beschloss, dem Weg neues Leben einzuhauchen. Schritt für Schritt folgte er der Route und markierte sie mit blauen Wanderzeichen. „Danach habe ich zusammen mit dem Naturführer Nino Guidi ‚La Via del Volto Santo, a piedi in Lunigiana e Garfagnana‘ geschrieben. Auf 160 Seiten sammelten wir alle bekannten Fakten über den Pilgerweg
und viele Informationen über die natürlich zu einem Pilgerweg gehörende warme Gastfreundschaft.“
Labyrinth Die Via del Volto Santo beginnt in dem mittelalterlichen Dorf Pontremoli. Am Parma-Tor zweigt ein schmaler Streifen Asphalt ab zu den Feldern. Hier wird der Weg gleich steil und verschlungen - eine rauhe Begrüßung der Wanderer. Von der Anhöhe aus lässt sich das Städtchen bewundern. Es liegt mitten im Flußtal des Magra, eingeklemmt zwischen den Apuanischen Alpen im Westen und dem Toskanisch-Emilianischen Apennin. Über Pontremoli thront das Castello del Piagnaro mit dem Museo delle Statue Stele. Es zeigt menschenartige Figuren, die zwischen dem 4. und dem 1. Jahrhundert vor Christus aus Sandstein gehauen wurden. Vom Schloss hinunter kreuzt der Weg die Plätze des Duomo und der Santa Maria Assunta, wo schon seit den 1950er Jahren der Literaturpreis Premio Bancarella übergeben wird. Mittendrin steht der Campanone, das Wahrzeichen Pontremolis. Am Fußes des Turmes dieses 1322 gebauten Cacciaguerra-Forts wütete einst die Fehde zwischen den papsttreuen Welfen und den kaisertreuen Waiblingern (Ghibellinen). Abends, wenn Fackeln wie im Mittelalter die Umrisse der historischen Paläste nachzeichnen, wirken die Gassen von Pontremoli wie verzaubert. Besonders empfehlenswert ist die San Pietro Kirche mit ihrem in Sandstein geschlagenen Labyrinth aus dem 12. Jahrhundert - einem Symbol für den schwierigen Weg, den die Pilgerer vor sich haben. Vor dem Auf bruch kann man in der Herberge Caveau del Teatro von Fernanda Poletti und ihrem >
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AB UND ZU GÖNNT UNS DER DICHTE TANNENWALD ATEMBERAUBENDE AUSSICHTEN Bruder Amedeo übernachten und essen. Beide sind Sommelier, Amedeo zudem Chef koch. Er steht in der Küche und bereitet testaroli zu, ein regionaltypisches Gericht: „Es ist eine Art Brot aus Mehl, Salz und Wasser, das kurz im Feuer eines gusseisernen Ofens gebacken wird. Warm kommt es mit Parmesan oder Pesto auf den Tisch. Hier schmeckt man die Einflüsse aus Ligurien und der Emilia, die jeweils hinter den Bergketten der Lunigiana liegen“. Auch die Marocca di Casola ist ein traditionelles Gericht in der Lunigiana. Genau wie einige PastaSorten und Süßwaren aus der Gegend, wird dieses spezielle Brot aus Kastanienmehl hergestellt. Die Kastanien stammen aus den weiten dunklen Wäldern der Apenninen. Der Pilgerweg führt über Eselspfade und ruhige Wege nahezu ohne Verkehr. Ab und zu trifft der Pilgerer auf eine ansprechende kleine Kirche oder einen verlassenen Weiler wie Argengio oder Ceretoli. „Auch Dobbiana ist auf seine eigene Art ein überraschendes Dörfchen“, sagt Verrini. „In der San Giovanni Kirche ist hinter einem Gemälde und einer Statue ein Christus am Kreuz versteckt. Er ähnelt sehr stark dem Kreuzigungsbild vom Heiligen Antlitz in Lucca. „Um es zu bewundern, muss man mittels einer langen Schnur ein Tuch wegziehen, aber das darf nur der Köster!“, lacht Verrini.
Aussicht bis zum Meer
Das Volto Santo in der Kathedrale von Lucca; Übernachtungsadresse Castella di Pontebosio.
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Die Schlösser der Lunigiana sind imposant. Zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert herrschte hier die Adelsfamilie der Malaspina. Sie teilten die Macht und die Böden unter den männlichen Erben auf und ein jeder errichtetet seinen eigenen Landsitz. Es waren einmal 160 Bauten, von denen etwa ein Dutzend erhalten sind. Die
Burgen sind nur teilweise von innen zu besichtigen. Der Landsitz im Örtchen Bagnone ist ganz aus der Nähe zu sehen, weil seine Mauern direkt am Pilgerweg liegen. Er liegt am linken Ufer des gleichnamingen Flusses, aber sein erstes Tor steht gegenüber am anderen Ufer. Über die kurze, steile Steinbrücke zum Schloss zu klimmen, scheint einen auf magische Weise weit zurückzuwerfen in der Zeit. Etwas südlicher, am rechten Ufer des Taverone, liegt das Schloss von Pontebosio. Kernsaniert, ist es heute ein Luxusresort mit 14 Zimmern, in denen der Jahrhunderte alte Barokstil mit exotischen Farben und Möbeln verschmilzt. Freunde des agriturismo können im nahegelegenen Fivizzano auf dem Landgut Di là dall’Acqua übernachten. Es liegt am Fuße der MediciStadtmauern in den Naturgebieten der Apenninen und der Apuanischen Alpen. Ab hier führt der Weg steil bergauf im dichten Nadelwald, der sich ab und zu für atemberaubende Panoramablicke öffnet. In der Gegend von Turlago wird es immer ebener. „Dort sollte man sich wirklich Zeit nehmen für den Friedhof “, rät Verrini. „Er liegt auf einer Art Terrasse auf dem Berg. Von dort aus kann man das gesamte Magra-Tal und die Apuanischen Alpen sehen, sogar den Monte Pisanino und den ebenfalls mehr als 1600 Meter hohen Pizzo d’Uccello.“ Kaum 20 Meter weiter ist die Aussicht genauso großartig. Knapp oberhalb des Santuario di Nostra Signora di Guardia auf 880 m Höhe scheinen die Alpen weniger mächtig und reicht der Blick bis zum Ligurischen Meer.
Begeisterter Bildhauer Ab hier geht es nach Garfagnana. „Der Abstieg in Richtung Lucca führt durch weite Täler und über unbefestigte Wege“, sagt Verrini. „Dieser zweite Teil
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des Wanderweges folgt dem Lauf des Serchio und ist gespikt mit SchlĂśssern, historischen Spuren und besonderen SehenswĂźrdigkeiten.â&#x20AC;&#x153; In Nicciamo wohnt Clemente Castelli, pensionierter Postbote und begeisterter Bildhauer. â&#x20AC;&#x17E;Ich habe den Fluss immer geliebt und seine Steine bewundert. In jedem Stein sehe ich einen Kopf. Ich meiĂ&#x;ele die Gesichter hinein und dekoriere mit den Steinen mein Haus. Jeder hat seinen Platz und ich denke nicht daran, sie zu verkaufenâ&#x20AC;&#x153;, beteuert Castelli. Das DĂśrfchen San Romano ist von der Festung XIII delle Verrucole umgeben. Die Festung aus dem 13. Jahrhundert beherbergt das â&#x20AC;&#x161;lebende Museumâ&#x20AC;&#x2DC; Archeopark. Hier kĂśnnen Besucher in den Alltag von damals eintauchen. Im Tal staut ein Damm den Serchio zum Pontecosi-See auf, in dessen Oberfläche sich die Kirchen Madonna delle Grazie und Rocca di San Magno spiegeln. Letztere hat hĂślzerne GewĂślbe und wunderschĂśne Gemälde. â&#x20AC;&#x17E;In Castelnuovo di Garfagnana kreuzten sich wichtige Wegeâ&#x20AC;&#x153;, erklärt Verrini. â&#x20AC;&#x17E;Von den verschiedenen Stadtteilen erinnert das Zentrum am meisten an den mittelalterlichen borgo, mit der Rocca Ariotesca, dem Palazzo Comunale und dem Duomo. Diese historischen Stätten bilden den malerischen Hintergrund fĂźr das International Academy of Music Festivalâ&#x20AC;?, erklärt Piero Gaddi, einer der Organisatoren der Veranstaltung. â&#x20AC;&#x17E;Jeden Sommer kommen dutzende Jazzmusiker aus aller Welt, um an den schĂśnsten Ecken der Stadt zu musizieren. Das sorgt fĂźr eine einzigartige Stimmung in der Stadt.â&#x20AC;&#x153; Verrini und Gaddi sind gute Freunde. Sie essen gemeinsam in hiesigen Restaurants wie Da Carlino. Sie bestellen maccheroni Garfagnini mit ragĂš und Pilzen, und zum Nachtisch le fritelle di neccio, eine lokale Spezialität mit Kastanienmehl. Vielseitige Gelegenheiten zum Ă&#x153;bernachten gibt es auf dem Landgut Il Ciocco. Es liegt in Castelvecchio Pascoli, einem mittelalterlichen Ă&#x2013;rtchen nahe Barga, der Stadt, des Dichters Pascoli.
Schlussendlich bringt uns ein Radweg sehr bequem nach Lucca. Die Kathedrale von San Martino liegt am gleichnamigen Platz. Hinter dem marmornen Altar befindet sich das Kreuzigungsbild des Heiligen Antlitzes: Sein strenger Blick strahlt groĂ&#x;e innere Kraft aus. Aber auch von auĂ&#x;en lohnt sich die Kathedrale. In eine Säule am FuĂ&#x;e des Glockenturms ist ein Labyrinth gemeiĂ&#x;elt. Es ähnelt stark dem in der Kirche von San Pietro in Pontremoli, wo diese beeindruckende 0ILGERREISE BEGONNEN HAT s >
Wanderer auf der Via del Volto Santo in der Nähe von Bagnone; die rÜmische Brßcke zur kleinen Kirche von Santa Maria delle Grazie am Lago di Pontecosi.
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TIPPS UND ADRESSEN ESSEN & SCHLAFEN ÊIl
Caveau del Teatro
Fernanda steht Garant für die Qualität der Weine. Sie ist Sommelier und Vorsitzende des Consortium der Weinstraße dei colli Candia e Lunigiana. Einige der sieben Zimmer in den Türmen haben eine kleine Küche. Vicolo Santa Cristina, 13, Pontremoli. www.caveaudelteatro.it ÊCastella
di Pontebosio luxury resort
Hotel mit Wellnessbereich, Restaurant und weiteren Dienstleistungen für eine Geschäftsreise oder eine Traumhochzeit. Es macht Spaß, die Terrassen, Zimmer und Höfe des Schlosses treppauf und treppab zu entdecken. Via Pontebosio, 3, Pontebosio, loc. Licciana Nardi. www.castellodipontebosio.it ÊAgriturismo
Di là dall’Acqua
Agriturismo mitten im Grünen unter den alten Medici-Mauern von Fivizzano. Herrliches
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Frühstück mit Kastanienmarmelade, Akazienhonig und hausgemachten Süßwaren. Via del Ponte, Fivizzano. www.agriturismodiladallacqua.it ÊIl
Ciocco tenuta e parco
Il Ciocco ist ein großartiges Landgut von 600 Hektar. In diesem Luxusresort wohnen Gäste in 12 Chalets, 3 Hotels und verschiedenen Miniappartements. Auf dem Landgut serviert das Restaurant Locanda alla Posta traditionelle Gerichte mit modernem Dreh. Località il Ciocco, Barga. www.ciocco.it ÊDa
Carlino, albergo-ristorante
Dieses Etablissement gründeten 1939 ‘Carlino’ Andreucci und seine Frau Virginia; heute führt es ihr Sohn Leonardo. Die Familie hegt eine Leidenschaft für Kunst; neben dem Restaurant betreibt sie einen Laden mit antiken Möbeln, Keramik und Silber. Via Garibaldi 15, Castelnuovo di Garfagnana. www.albergodacarlino.it
UNTERNEHMEN ÊPremio
Bancarella
Dieses Jahr wird der Literaturpreis zum 68. Mal verliehen. Zudem gibt es spezielle Ausgaben zum Beispiel in den Kategorien Sport oder Kochen. Piazza della Repubblica c/o Tribunale, Pontremoli. www.premiobancarella.it ÊFestival International Academy of Music, Castelnuovo di Garfagnana
An 10 Tagen im Juni und Juli findet dieses Festival an verschiedenen Orten in Castelnuovo statt. Ungefähr 30 Konzerte mit neuen und bekannten Namen aus der Jazzwelt. Via Nicola Fabrizi 54, Castelnuovo di Garfagnana. www.iamitalia.com
historische Figuren spielen. Besucher sollen Festung so erleben, wie es die Menschen zu Zeiten der Gründerfamilie Gherardinghi vor dem Hintergrund der Feldschlachten gegen Lucca taten. Via del Forte 25, Verrucole, San Romano in Garfagnana. www.fortezzaverrucolearcheopark.it WEITERE INFOS ÊAOTL, associazione operatori turistici Lunigiana
Piazza Vittorio Emanuele II n 19, Fivizzano. www.visitlunigiana.it ÊTurismo
Garfagnana
Piazza delle Erbe 1, Castelnuovo di Garfagnana. www.turismo.garfagnana.eu ÊFremdenverkehrsbüro
ÊArcheopark
Fortezza delle
Verruccole
Dieses Freilichtmuseum macht sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß. Das Angebot reicht von lehrreichen Workshops bis zu Führern, die
Lucca
Vecchia Porta San Donato, Piazzale Verdi, Lucca. www.turismolucca.it
ADVERTORIAL
Agriturismo Il Poderetto Terra & Sole Der Bauernhof Il Poderetto und der wirtschaftliche Betrieb Terra & Sole befinden sich inmitten der sanften Hügel in einer Umgebung absoluter Privatsphäre in Sant’Angelo in Vado in den Marken, an der Grenze zu den Regionen Umbrien, Toskana und Emilia Romagna. Der Ferienhof verfügt über einen Salzwasserpool und zwei Seen, die einen wunderschöne Blick auf der Umgebung bieten. Eine wunderschöne, von Bäumen gesäumte Allee führt zu fünf verschiedenen Unterkünften. Bramante, Piero della Francesca, Rossini, Raffaello und Zuccari. Die Apartments bieten optimalen Komfort und sind mit hochwertigen modernen Materialien eingerichtet. Terra & Sole ist ein Bio-Bauernhof, der seit Jahren mit Leidenschaft und Engagement geführt wird und spezielle Aktivitäten für Familien und Gruppen bietet. Zum Beispiel kann man großartige Parcours durch die Natur machen, wo
alle Arten von Tieren bewundern und anfassen können: Strauße, Esel, Pferde und Alpakas. Sie können auch an allen landwirtschaftlichen Aktivitäten teilnehmen, die eine unvergessliche Erinnerung an Italien hinterlassen. Der Stolz des Unternehmens ist die Haltung von Chianina-Rindern, einer der beliebtesten und ältesten Rassen der Welt und typisch für Mittelitalien. Es werden Bio-Honig und Olivenöl hergestellt, die für die Gäste des Bauernhofs erhältlich sind. Terra & Sole und Il Poderetto sind die perfekte Wahl für alle, die die Natur, die Kultur, die Geschichte und die Gastronomie lieben. Die Kombination aus Authentizität und „Slow Travel“ ist ein besonderes, genussvolles Erlebnis im Herzen Italiens! Folgen Sie uns auf Facebook und Instagram @terraesole_ilpoderetto und schauen Sie wegen der Verfügbarkeit auf www.aziendaagricolaterraesole.com.
DKELE zusammenstellung lola ribbink
BK<J?= Dieser Rock aus Leinen und Baumwolle ist die perfekte Grundlage für die Frühjahrsgarderobe. Der Stoff ist atmungsaktiv und das Beige lässt sich hervorragend mit jeder Farbe kombinieren. Max Mara, Linen and cotton skirt, € 235. www.maxmara.com
Anhänglich
Diese kecken Anhänger sind fast zu schade für den Schlüsselbund. Aber an der Handtasche sind sie ein wunderbarer Blickfänger. Coccinelle, Basic Paint, € 60. www.coccinelle.com
7K< B;?I;D IE>B;D Diese farbenfrohen Mokassins für Damen sind dank des weichen Veloursleders sowohl schick als auch bequem. Natürlich mit Tod’s ikonischer Noppensohle aus Gummi. In vielen Farben erhältlich. Tod's, Gommino Mokassins aus Veloursleder, € 395. www.tods.com
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Lippenbekenntnis
Mit diesem langanhaltenden FlüssigLippenstift mit mattem Metallic-Finish darf der Abend lang sein. Die Lippen werden mit einem intensiven und super glamourösen Metallic-Finish betont. Kiko Cosmetics, party all night metallic lip paint, € 8,99. www.kikocosmetics.com
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NORDWEST-SARDINIEN
FARBENSPIEL & WEISSER SAND Pastellfarbene Fassaden, eine katalanische Enklave und herrliche Strände machen die Nordwestküste Sardiniens so charmant. T E X T U N D F OTOS PA U L VA N E IJ ND H O V EN
Vorherige Seite: Strand von La Pelosa. Unten links: Taschen von Littos; rechts: rote Koralle. Mitte, unten und rechts oben: Uferpromenade von Alghero. Rechts unten: hübsch geschmückte Gasse in der Altstadt.
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ie schönste Stadt Sardiniens liegt an der Nordwestküste: Alghero. Groß ist das centro storico mit seiner Stadtmauer zwar nicht, aber es ist ein hübsches Plätzchen zum Schlendern. Ich war hier zuletzt vor etwa 15 Jahren, das Städtchen ist inzwischen viel belebter und touristischer
geworden, aber immer noch ein angenehmer Ort. So gondelt heute eine Bimmelbahn für Touristen, die gerade noch durch die Gassen passt, entlang der Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. Die Straßennamen sind merkwürdigerweise zweisprachig, Italienisch und Katalanisch. So steht über ‘Piazza Teatro’ auch noch ‘Plaça del Bisbe’ auf dem Schild. Und die Stadt
heißt sowohl L’Alguer als auch Barceloneta, Klein Barcelona. Das hat natürlich seinen historischen Grund. 1353 nahm KatalonienAragón die Stadt ein und 1372 beschloss der König von Aragón, Pedro IV, die aufsässigen Einwohner zu deportieren und stattdessen Katalanen anzusiedeln. Etwa 200 Jahre lang war die Stadt in katalanischer Hand und das ist bis heute spürbar. So findet sich auf manch einer Menükarte eine ‚paella all’algherese‘. Viele der zahlreichen Lädchen in den alten Gassen verkaufen ‚rotes Gold‘, Schmuck aus roter Koralle – ein Markenzeichen von Alghero. Geschäfte wie Bottega del Corallo verkaufen Halsketten, Armbänder
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Juwelen aus Sardinien s Gioie di Sardegna Der Einrichtungsspezialist Gioie di Sardegna verkauft Kunsthandwerk aus Sardinien. Traditionelle Produkte in modernem Design von Lampen über Keramik bis hin zu Teppichen. Piazza Civica 1, Alghero. www.gioiedisardegna.com
s Littos Creazioni Wunderschöne Taschen, Tücher und Teppiche aus handgewobenen Stoffen. Tonello Mulas Webstuhl steht hinten im Geschäft. Gute Ware und sympathischer Ladeninhaber. Via Ambrogio Machin 47, Alghero. www.facebook.com/CreazioniLittos
s Ristorante Alamo Gegenüber von Littos Creazioni, zwar in der Altstadt, aber abseits der touristischen Route, liegt diese ‘ristorante/paelleria’, die gutes Essen zu fairen Preisen bietet. Hier gibt es auch Paella. Mit einigen Tischen im Freien. Via Ambrogio Machin 20, Alghero. www.ristorantealamo.it
und Ohrringe in allen Formen und Größen. Ganz anders, aber genauso erwähnenswert ist Littos Creazioni an der Via Ambrogio Machin 47. In dem tiefen Gewölbe steht ganz hinten ein Webstuhl, an dem Tonello Mulas von Hand die schönsten Stoffe webt, aus denen er dann Taschen, Tücher, Teppiche und Decken herstellt. Das ist natürlich nicht ganz billig, aber sicher seinen Preis wert. Wo sich der Ausflug nach Alghero am Tage schon empfiehlt, ist das Flanieren am Abend regelrecht obligatorisch. Während in der Ferne die Sonne langsam im Meer versinkt, legt sich eine goldene Glut über die Gebäude und Terrassen. Hd ^hi 6a\]Zgd Vb hX] chiZc#
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ine schöne Küstenstraße führt von Alghero zum Städtchen Bosa. Auf der Strecke von knapp 50 km liegt kein einziges Dorf. Die Küste ist hier skurril, oft stechen algengrüne Felsen aus dem Meer. Verkehrsschilder sind von Kugeln durchlöchert, was hier im Landesinneren häufiger zu sehen ist. Aber keine Sorge, Passanten sind hier keine Zielscheibe. Dennoch werden wir aufgehalten. Ein Carabiniere hat sein Auto in den Graben gefahren und muss es abschleppen lassen. Das führt zu einer kleinen Szene mit allerlei Carabinieri die ‚helfen‘, aber vor allem intensiv damit beschäftigt sind, den Verkehr aufzuhalten, der problemlos am Abschleppwagen vorbei käme. Bosa liegt an der Mündung des Flüsschens Temo, aber vom Dorf aus ist das Meer nicht zu sehen. Das Städtchen ist vor allem für seine farbenfrohen Häuser bekannt, die sich an den Hügel klammern. Das centro storico ist nicht besonders groß, aber gemütlich und ich habe das Glück, in einem Hotel am Fluss zu übernachten, mit Balkon ‚vista fiume‘ (Flussblick). Nebenan auf dem Bürgersteig gleich über dem Fluss, betrachte ich von der Terrasse des Restaurants Verde Fiume aus den Sonnenuntergang. Obwohl Bosa ziemlich touristisch ist, wirkt es doch authentisch.
Oben: Alltagsszene im historischen Teil von Bosa. Rechts: die für Bosa so typischen farbenfrohen Häuser. Fresken in der Kirche in der Schlossruine von Bosa.
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s Hotel Corte Fiorita ist ein albergo diffuso, also eine über mehrere Stellen in der Altstadt von Bosa verstreute Unterkunft. Sehr moderate Preise. Via Lungo Temo De Gasperi 45, Bosa. www.albergo-diffuso.it
s Verde Fiume Bistro und Weinbar nahe des Hotels mit einer Terrasse auf dem Bürgersteig am Fluss. Ordentliches Essen, freundliche Bedienung und der ideale Ort für ein romantisches Abendessen. Faire Preise, Tagesmenü € 18. Via Lungo Temo De Gasperi, 51/53, Bosa. www.facebook.com/verdefiume
s Schloss und Kirche Hoch über der Stadt liegt die Ruine des Castello di Serravalle, im 12. Jahrhundert erbaut von der toskanischen Familie Malaspina. Außer der Festungsmauer, über die man laufen kann, ist nicht mehr viel davon übrig. Innerhalb dieser Mauern steht eine hübsche Kirche, die Nostra Signora de sos Regnos Altos, die unter der Herrschaft von Aragón gebaut wurde und innen mit nennenswerten spanischen Fresken aus dem 14. Jahrhundert dekoriert ist. Am anderen Ufer des Flusses, etwa
einen Kilometer außerhalb von Bosa, steht die älteste romanische Kirche der Insel: San Pietro. Einst war diese reizende Kirche aus rotem Stein sogar Kathedrale. Zum Abschied von Bosa fahren wir noch etwas weiter und klettern auf den Hügel gegenüber der Stadt, um die schöne Aussicht auf das leuchtende Farbenspiel der Häuser zu genießen. Von hier oben erhaschen wir dann doch noch einen schönen Blick auf das Meer mit einem Strand und bZ]gZgZc HigVcYXV[ h#
Mehr Informationen über das Schloss, die Kapelle und die Chiesa di San Pietro extra muros: www.castellodibosa.com
Das andere Ufer des Flusses Temo in Bossa. Katzen-Siesta auf der Schlosstreppe.
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Oben: La Pelosa. Unten: Malerarbeiten am Strandcafé auf Lu Bagnu; Porto Ferro; Porto Torres. Rechte Seite: La Pelosa; Platamona.
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uch in diesem Teil Sardiniens finden sich natürlich einige herrliche Strände wie der berühmte La Pelosa mit seinem weißen Sand. Er liegt etwas nördlich des Örtchens Stintino auf einer Halbinsel. Selbstverständlich ist das Wasser hellblau und ziert ein alter
Festungsturm auf einem Felsen im Meer die Aussicht. Offensichtlich ist dieser Strand sehr bekannt, so voll ist es hier. Der Nachmittag ist schon fortgeschritten und nach etwas Suchen finde ich zum Glück einen Parkplatz am Lungomare. Der Strand von La Pelosa ist mir jetzt zu voll, aber gleich nebenan am Strand Il Gabbiano finde ich im Strandcafé noch ein Plätzchen. Das Meer ist phantastisch und das Wasser seicht. Alternativ zum Strand bietet sich ein Ausflug nach Asinara an, in dieser ehemaligen Strafkolonie saß unter anderen der Mafiaboss Toto Riina fest. 1997 wurde das Gefängnis geschlossen und die Insel zu einem Naturpark ernannt. Mit einem Führer kann man das Gefängnis besichtigen und durch die üppige Natur wandern, wobei einem bestimmt einer der weißen Esel (asini) begegnet, nach denen die >chZa WZcVcci ^hi#
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Andere Strände s Platamona Nur 15 Kilometer von Sassari entfernt ist dies der wichtigste Strand für die Einheimischen. Ein langgezogener, eher schmaler Sandstreifen mit einigen Restaurants.
s Port Ferro Eine sichelförmige Bucht mit einem zwei Kilometer langen Sandstrand in einem Naturgebiet nordwestlich von Alghero. Im Strandcafé Il Baretto gibt es Getränke, eine kleine Speisekarte (Pizza, Panini) und regelmäßig Livemusik. Es werden auch Strandliegen und Sonnenschirme vermietet, aber der größte Teil des Strandes ist frei.
s Lu Bagnu Kleiner, recht ruhiger Strand mit wenig Touristen unweit von Castelsardo.
s Villa Barbarina Nature Resort Angenehm ruhig gelegenes Hotel etwa 15 km vom Zentrum von Alghero entfernt. Gute Zimmer in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände. Mit Schwimmbad und Restaurant, aber letzteres ist nicht zu empfehlen. Località Santa Maria la Palma, Alghero. www.villabarbarina.com
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Oben: Im Museo Diocesano; Piazza d’Italia; Salat bei La Gourmerì; der Duomo. Rechte Seite: die Basilika von Saccargia; Cappelleria Premoli; Studentin, die gerade ihren Abschluss gemacht hat.
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ur eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt vom Städtchen Sassari liegt in einem einsamen Tal die Basilica della Santissima Trinità di Saccargia, die bekannteste mittelalterliche Kirche der Insel. Schon in der Frühgeschichte fanden sich an dieser Stelle religiöse Bauwerke; die heutige Kirche nahm zwischen 1118 und
1120 ihre heutige Gestalt an. Der Ausbau einer dort bereits existierenden Kirche, die neue Fassade und der markante Turm wurden von Handwerkern aus Pisa realisiert. So ist der romanische Stil aus Pisa auch deutlich zu erkennen. Innen lassen sich die Fresken aus dem späten 12. Jahrhundert bewundern und nebenan liegen die Überreste eines Klosters. Ein Juwel! Im Studenten-Städtchen Sassari mit seiner vielen Gastronomie herrscht eine angenehme Atmosphäre. Spezielle Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, aber es ist schön, durch die Straßen und über die Plätze zu schlendern. Die Piazza d’Italia, der zentrale Platz am Ort mit einer großen Statue von Vittorio Emanuele II ist schon fast zu großzügig angelegt, aber so verleiht der Platz Sassari noch etwas Größe. Lohnenswert ist ein Besuch des Duomo mit seiner feinen Barrock-Fassade und des nebenan gelegenen Museo Diocesano. Das Archäologische und Ethnografische G.A. Sanna Museum an der Via Roma hat dem Vernehmen nach eine interessante > Sammlung, aber am Zaun
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Sassari und Umbegung s La Guormerì Frühstücks- und Mittagsadresse nahe der Universität und den Giardini Pubblici. Die Spezialität sind köstliche ‘insalate magistrali’. Hinter dem Restaurant liegt eine Cortile mit ein paar Tischen, wo man im Schatten der Bäume herrlich essen kann. Via Torre Tonda, 36, Sassari. www.lagourmerì.it
s Cappelleria Premoli Schönes klassisches Hutgeschäft mit einer großen Auswahl Hüte und Mützen. Sehr sympathische Inhaberin. Via Luigi Luzzatti n. 5, Sassari. www.facebook.com/cappelleriapremoli
s Basilika zu Saccargia Die Abteikirche im romanischpisanischen Stil mit schönen Fresken aus dem 12. Jahrhundert. 17 km außerhalb von Sassari. SS597, Codrongianos.
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Oben: Castelsardo; Terrasse in der Stadt. Unten: Castelsardo ist bekannt für seine handgeflochtenen Körbe.
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enttäuscht ein Schild mit der Aufschrift „Ab Dezember 2008 bis zum Ende des Umbaus geschlossen.“ Da Sassari bei weitem die größte Stadt in NordSardinien ist, ist dies auch die richtige Adresse zum Shoppen. Ewa 35 Kilometer weiter nordöstlich liegt Castelsardo. Unverhofft eröffnet sich nach einer Kurve auf der Küstenstraße der Blick auf das sich den Felsen schmiegende Städtchen. Über den bunten Häuschen thront eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, die zu besichtigen ist. Schon beim ersten Spaziergang wird klar, warum das charmante Örtchen den Titel ‚uno dei borghi più belli d’Italia‘ (eines der schönsten Städtchen Italiens) tragen darf. Castelsardo ist bekannt für seine traditionelle Handwerkskunst: aus Pflanzenfasern geflochtene Körbe, Schalen und Schachteln. Vielerorts sieht man die Frauen bei der Arbeit, wie diese alte Dame auf der Schwelle ihres winzigen Lädchens. „Heiß ist es heute und verkauft habe ich auch noch nichts“, sagt sie. Und als wir das Mittagessen erwähnen, rät sie uns gleich mit einer herablassende Geste: „Geht nicht zu der Frau da unten, die ist nicht gut.“ Es gibt genug Gastronomie im Ort, so dass wir ihrem Rat mühelos folgen können. Später treiben wir uns noch ein wenig in den oft steilen Straßen herum, bevor wir oj[g^ZYZc lZ^iZgo^Z]Zc#
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TOSKANA
ITALIEN MAGAZIN
:?; BKNKIA{IJ; LED I7H:?D?;D Costa Smeralda und La Maddalena
MÄRZ-JUNI 2019
FRÜHLING 2019
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„DER BESTE KOCH DER WELT“
ROMS GRÜNES HERZ
Nr. 3 - 2018
F?;CEDJ Absolute Genussentdeckung
NR.1
ENRICO CRIPPA
VILLA BORGHESE
HIGHLIGHT LUCCA
DEZEMBER-FEBRUARI 2018/19
WINTER 2018/19
HERBST 2018
DIE GEBURT DES APERITIVO
NR.4
NR.3
ROMANTISCHE DÖRFER & TRADITIONEN
TURIN
ITALIEN MAGAZIN
ITALIEN MAGAZIN
ITALIEN MAGAZIN
SEPTEMBER-NOVEMBER 2018
DIE MARKEN
Nr. 3 - 2019
Lassen Sie sich von den Reisereportagen in das Land Ihrer Träume entführen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Bestellen Sie noch heute die fehlenden Hefte unter:
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Nr. 4 - 2019
C7HJ?D PzBB;H martin zöller ist autor von „madonna, ein blonder! ganz und gar nicht alltägliche geschichten aus rom“
I LLUS TRATI O N MAR IE K E VA N D ITSH UIZ E N
Blechschaden Man kann von Italien vielerlei lernen, zum Beispiel, dass San Daniele Rohschinken oder Parmacotto-Kochschinken im Supermarkt natürlich unbedingt frisch und zeitungspapierdünn geschnitten werden muss oder dass man sich natürlich am Urlaubsabend der „passeggiata“ hingeben muss, der Schlenderei durch die Prachtstraßen oder am Meer entlang. Man kann aber auch sehr Handfestes, für Deutsche fast Unglaubliches, lernen: Entspanntheit bei Kleinstunfällen. In Deutschland ist es mein absoluter Horror, in einen Unfall verwickelt zu werden, nicht nur in Bezug auf Leib und Leben. Denn wer nördlich der Alpen einem anderen Fahrer einen Lackschaden in der Breite und Länge eines Katzenhaares zufügt, kommt ohne stundenlanges Ausfüllen von Schadensmeldungen nicht aus, ganz abgesehen von den Kosten. Da kann noch so oft behauptet werden, das Auto sei nicht mehr das Statussymbol der Deutschen – im Ernstfall ist es das eben doch. Ganz anders in Italien, wo es selbst erfolgreiche Anwälte wie mein Freund F. nicht als schädlich für ihre Außenwirkung betrachten, wenn sie mit einem verkratzen und verbeulten Kleinwagen unterwegs sind. Wenn Sie also den Ort wählen können, wo Sie einem anderen Auto einen Lackkratzer zufügen, nehmen Sie Bari oder Bologna, nicht Kassel oder Kreuth. Mir sind in Italien in meinem Leben bislang drei Unfälle passiert –jedesmal erlebte ich größte Gelassenheit. Da war zum Beispiel der Unfall auf der Piazza Venezia in Rom. Es hatte geregnet, das Kopfsteinpflaster war glatt wie ein zugefrorener See im Winter. Und ich fuhr zu schnell. So landete ich in der Stoßstange eines olivgrünen Lancias. Ein postkartengroßes Stück war eingedellt. Oh weh – was würde jetzt passieren? Nichts. Der Fahrer stieg aus, sah sich den Schaden an und sagte „va beh!“, was so etwas heißt wie „naja“. Dabei wies er mit dem rechten Zeigefinger auf andere Dellen in der Stoßstange, was ich als „eine Beule mehr oder weniger macht auch nichts“ interpretierte. Wir trennten uns per Händedruck und mit einem herzlichen „Ciao!“. Nicht zu vergessen: Natürlich hatten wir uns geduzt. Der gleiche Unfall in Deutschland: vermutlich mit Polizeieinsatz.
Unfall Nummer zwei geschah auf der Via della Conciliazione, die zum Vatikan führt. Ich stand mit dem Moped in der rechten Spur und wollte geradeaus, nur leider wollte das links von mir fahrende Auto rechts abbiegen. Die Folge: Es knallte und das Moped fiel mit mir um. „Madonna, dio mio, ist Dir was passiert?“. Eine hübsche junge Dame stieg aus dem Auto. Mir fehlte nichts, das Moped hatte einige Kratzer, eine kleine Delle. „Gott sei Dank, niente, nichts“, sagte die hübsche Unfallgegnerin so freundlich wie bestimmt. Und ehe ich versuchen konnte, Wörter wie „Kostenvoranschlag“ oder „Schadensregulierung“ ins Italienische zu übersetzen, war die Hübsche schon wieder in ihr Auto gestiegen und davongebraust. Ihre eigene Delle am Kotflügel hatte sie nicht eines Blickes gewürdigt. Von meinem dritten Unfallgegner habe ich bis heute nichts gehört. „Das Auto gehört den Di Benedettis“ hatten mir Unfallzeugen gesagt, nachdem ich einen Außenspiegel abgefahren hatte. Ich legte einen Brief vor die Haustür, keine Reaktion bis heute. Vielleicht habe ich ja Glück und die Familie ist mit dem Investor Thomas Di Benedetto verwandt, Eigentümer der „AS Roma“. Bestimmt werden sie mich anrufen und sagen: Das mit dem Unfall, das macht nichts. Dann werde ich unvermittelt von der AS Roma schwärmen. Und dann werden sie mir eine Dauerkarte schenken, VIP-Bereich natürlich. Könnte sein. Zumindest in Rom nicht gänzlich unwahrscheinlich. Man muss auf alles gefasst sein. Kdg VaaZb WZ^ Jc[~aaZc#
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Wegweiser entlang der Route
Aosta - römisches Theater
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iese neue Wanderroute führt Sie in das tiefe Herz der kleinsten Region Italiens: das Aostatal. Der Rundweg verläuft auf geringen und mittleren Höhen und eignet sich deshalb hervorragend für jede Saison. Tauchen Sie ein in das zauberhafte Frühlingserwachen der Alpen! Der Cammino Balteo führt Sie geradewegs in die italienische Gastfreundschaft und die vielen köstlichen Spezialitäten dieser Gegend. Gleichzeitig warten Zeugen der mehr als 1000jährigen Geschichte des Tals auf neugierige Besucher. Abwechslungsreich wandern und in jeder Hinsicht genießen wird einem hier wirklich leicht gemacht; ganz gleich, ob Sie mit dem Rad oder > zu Fuß unterwegs sind.
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Wasserfall entlang der Ru d'Arlaz
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Gressan - Weinberge im Zentraltal
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DER CAMMINO BALTEO IST EIN FASZINIERENDER RUNDWEG IN EINER WUNDERBAREN LANDSCHAFT
Forte di Bard
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Die Strecke nutzt überwiegend historische Pfade durch das zentrale Tal. Hier und da wurden sie mit neuen Teilstücken verbunden. Die Grundidee war, lieber alte Pfade aus der Vergessenheit zu holen, als neue Infrastruktur anzulegen. Auch im übertragenen Sinne hat das funktioniert: Neue Netzwerke entstanden zwischen den Einwohnern und Unternehmern der benachbarten Gemeinden. Der Cammino Balteo ist nun eine wunderbare Gelegenheit, insbesondere die kleineren Dörfer im Tal zu entdecken, die sonst sehr häufig höchstens als Wegweiser am Straßenrand wahrgenommen wurden. >
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Römisches Aquädukt von Pont d'Ael
Colle San Pantaleone - Kapelle von Saint-Evence
Megalithen von Aosta Museum und archäologische Ausgrabungsstätten
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Das Dorf Chemp
Der See Lago di Villa ?J7B?Ý D8>8Q@E<
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Blick auf den Mont Blanc
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Das Schloss Castello di Fénis
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Seit mehr als 1000 Jahren prägt der Mensch die Geschichte im Aostatal. Seine sichtbaren Spuren reichen von prähistorischen Fundorten bis zu Bauwerken aus dem 19. Jahrhundert und der Moderne. Denken Sie an die Römerstraße Via delle Gallie, an Schlösser, historische Brücken, Heiligtümer und charakteristische Ortschaften. Entdecken Sie die Architektur der Dörfer und die lokalen, noch lebendigen, tief verwurzelten Traditionen, aber auch die Agrarlandschaft mit Weiden, Weinbergen, Gemüsegärten, Mühlen, Weinkeller und Käsereien. Als wäre das nicht genug, laden Seen, Wasserfälle, Naturreservate und Wälder zu herrlichen Pausen mitten in der Natur ein. Fantas> tische Aussichten garantiert.
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DER CAMMINO BALTEO FÜHRT INS HERZ DES AOSTATALS, ZU DEN KLEINEN DÖRFERN ABSEITS DER BEKANNTEN WEGE
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Perloz - Die Moretta-Brücke ?J7B?Ý D8>8Q@E<
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Challant-Saint-Victor - Panoramablick vom Schloss Castello di Villa
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Donnas - alte Römerstraße
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DER RUNDWEG UMFASST DAS GESAMTE AOSTATAL
Traditionelle gastronomische Produkte mit geschützer Herkunftsbezeichnung DOP
Egal, ob sie hier zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, der Fluss Dora Baltea wird ihr ständiger Begleiter sein. Er durchquert das gesamte Tal auf seinem Weg ostwärts von den Alpen hinunter in die Ebene des Po. Nach ihm ist der Rundweg benannt. Die insgesamt mehr als 350 Kilometer lange Route passiert 46 Gemeinden. Der Cammino Balteo ist das ganze Jahr über nutzbar. Auf 23 Etappen von jeweils etwa 4 bis 6 Stunden ist er in beide Richtungen begehbar. Damit bildet er einen sehr flexiblen „roten Faden“, der jeden in seinem eigenen Tempo durch das Aostatal führt – egal ob Familien mit Kindern, Senioren oder Sportler. Schneidern Sie sich Ihre (Rad-)Wanderung durch das Aostatal ganz auf Ihre eigenen Wünsche zu. Sie brauchen nicht auf den Sommer zu warten, die überwiegend auf geringen Höhen verlaufende Route ist schon im Frühling ausgesprochen reizend. Das Aostatal steht mit den Orten Bard, Étroubles und GressoneySaint-Jean gleich drei Mal auf der Liste der Vereinigung iI borghi più belli d’Italia (die schönsten Orte Italiens). Köstliche regionale Spezialitäten, herrliche Natur und vielseitige Geschichte – auf dem Cammino Balteo genießen Sie Großes auf schmalen Pfaden.
www.lovevda.it Detaillierte Informationen: https://www.lovevda.it/de/sommersport/trekking/cammino-balteo
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Beim Naschen erwischt T EX T U N D F OTOS J E S P E R S TO RGA A RD J E NS E N
Der norditalienische Gorgonzola-Käse ist herrlich sahnig. Er ist einer der charaktervollsten Sorten Schimmelkäse Italiens. Die Käserei Arrigoni hat mit ihrem Gorgonzola diverse Goldmedaillen bei internationalen Käsewettbewerben erobert. Grund genug, sich einmal näher mit dieser Spezialität zu beschäftigen.
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s braucht die beste Milch – eigentlich eine Binsenweisheit, aber Gian Battista Arrigoni kann es nicht oft genug betonen: „Als Gorgonzola-Hersteller kommt es in erster Linie darauf an, wie es unseren Tieren geht. Nichts ist so wichtig, wie das Wohl unserer Tiere. Ganz einfach, weil gesunde und zufriedene Tiere bessere Milch geben.“ Gian Battista Arrrigoni, dritte Generation der Firma, zeigt mir den Arrigoni-Hof in der Nähe von Bergamo. Hier wird ein Gorgonzola von Weltklasse hergestellt, den manch ein Käsekenner vergöttert.
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Der weltweit bekannte Weichkäse ist in Norditalien derart beliebt, dass er den Spitznamen ‚Königskäse‘ bekam. Gorgonzola gilt als eine der ältesten Käsesorten überhaupt. Seine Ursprünge liegen im 9. Jahrhundert, etwa der selben Zeit, in der die Franzosen den Roquefort entdeckten. „Unsere Familie lebt hier seit Mitte des 18. Jahrhunderts“, sagt Gian Battista Arrigoni. 1914 gründete sein Großvater Battista die Käserei, nachdem er von einem Aufenthalt in Texas zurückgekehrt war. In den 1980er Jahren verlegte die Firma den Schwerpunkt gänzlich auf Gorgonzola, der zunehmend an Marktpotential gewann. Diese Entscheidung beruhte auf der Gründung des ‚Gorgonzola Konsortiums‘ 1970. Dieses Konsortium überwacht die Einhaltung und Anwendung der Normen in Italien und anderen Ländern, in denen die Ursprungsbezeichnung ‚Gorgonzola‘ geschützt ist. Seit 1975 werden die Laibe markiert und steht das geschützte Markenzeichen auf der Aluminiumfolie, in die der Gorgonzola für den Verkauf gewickelt wird. Gian Battista führt mich zu den Ställen. Hier sprudelt er fast über vor Stolz und Leidenschaft. „Diese Kühe sind speziell gezüchtet, ihre DNA ist genau festgelegt. Sie produzieren die perfekte Milch für Gorgonzola.“ Ich wundere mich über eine kleine Schleife zwischen den Hufen der Tiere. „Darin tragen die Kühe einen Computerchip, der verrät uns alles über die Kuh und ihre Gesundheit. Sie fressen drei Mal am Tag und werden auch drei
Mal am Tag gewogen. Auch die Qualität der Milch können wir durch diesen Computer ermitteln,“ erklärt Battista.
Sieben Sorten Gorgonzola Am folgenden Tag treffe ich einen weiteren Spross aus der Arrigoni-Familie: Alberto, Chef der Produktion. „Wir stellen sieben Sorten Gorgonzola her, zum Beispiel den Rossini mit Traubenmost oder den Lucifero mit Chili. Zu unseren Top-Produkten gehört auch der BerghemBlu Riserva“, erklärt er begeistert. Er führt mich zu einem riesigen Milchtank. „Hier fügen wir Penicillium roqueforti hinzu. Dieser Pilz sorgt für den Geschmack. Er ist unglaublich stark. Für 3.000 Liter Milch brauchen wir nur 50 ml des Schimmelpilzes.“ Wir folgen der Entstehung des Käses weiter, bis wir in einem kühlen Lagerkeller stehen. Hier prickelt der Duft von hunderten aufgestapelten Gorgonzola in Formen unsere Nasen.
Mit dem Finger im Käse „Die Konkurrenz ist groß, also mussten wir uns unterscheiden. Wir haben auf la qualità gesetzt, auf Qualität. Das wird auf den vielen internationalen Käsewettbewerben auch seit Jahren honoriert“, sagt Firmenvorstand Marco Arrigoni selbstbewusst. Die Firma hat in den vergangenen drei Jahren bei den World Cheese Awards jeweils den Preis für den weltbesten Gorgonzola gewonnen. Noch im Oktober 2019 ergatterte Arrigoni im Wettbewerb mit 3800 Käsereien die Goldmedaille mit dem ‚BerghemBlu Riserva‘ – neben weiteren fünf Auszeichnungen. Heute ist der beliebte Koch Antonino Cannavacciuolo, seines Zeichen auch Jurymitglied des italienischen Fernsehprogrammes ‚Masterchef ‘ das ReklameGesicht des Gorgonzola-Konsortiums. Vor ihm war es jemand, der eigentlich anderes zu tun hat, als Werbung für Weichkäse zu machen: Der siebenfache
Premierminister Giulio Andreotti – fotografiert mit einem Finger im Gorgonzola. Recht hat er! Wer kann schon dem besten Gorgonzola der 7ELT WIDERSTEHEN s www.arrigoniformaggi.it
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VAL D’ORCIA zauberhaft genießen
Schon in der Renaissance ließen sich Maler von der beeindruckenden Aussicht im Val d’Orcia inspirieren. Bis heute ist diese Landschaft ungebrochen beliebt. Atemberaubend schöne Natur, phänomenale Gastronomie und jahrhundertealte Warmwasserbrunnen machen das Tal zum Traumziel für jeden, der Genuss und Entspannung sucht. T E XT L OL A R I B B I N K F OTOS W W W. H AN S - R I PA. DE U N D ADLE R S PA R E S O R TS
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hauffeur Paolo nennt das Val di Chiana zu meinem Erstaunen „normal beautiful“. Für ihn sind die sanften Hügel mit Zypressen und Weinbergen völlig alltäglich. Ich persönlich fi nde dieses Tal wunderschön. „Aber das Val d’Orcia hier in der Nähe ist wirklich prächtig“, versichert er. Auf etwas holperigen Straßen durchqueren wir die Landschaft der Toskana und nach etwa zweieinhalb Autostunden ab Rom sind wir mitten in der Gegend, die ihren Namen dem Fluss Orcia verdankt. Meine Unterkunft für die kommenden Tage ist das Adler Spa Resort Thermae. Das Hotel sieht aus wie eine toskanische Villa und steht in einem ehemaligen Travertin-Steinbruch. Es ist eine einzigartige Location in dieser märchenhaften Gegend - und so wird es auch bleiben. Denn kaum ein Jahr nach der Eröffnung des Hotels 2003 setzte die UNESCO das Tal auf die Liste des Welterbes. Das bedeutet, dass die Aussicht auf roten Mohn und goldgelbe Kornfelder nicht durch weitere Neubauten verdorben werden wird.
Wellnessparadies An der Rezeption werde ich nicht nur sprichwörtlich wärmstens empfangen. Die Temperatur erinnert an ein Tropenschwimmbad-Paradies. In der Lobby ist viel
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los, „Wir sind ausgebucht und heute ist Anund Abreisetag“, erklärt die freundliche Rezeptionistin in dem Wirrwarr aus Gästen, Angestellten und Koffern. Trotz des rührigen Empfangs dreht sich hier alles um Entspannen und Genießen. „Die meisten unserer Gäste sind vielbeschäftigte Reisende jenseits der 50. Wir haben auch Angebote für Kinder, aber es stehen nur beschränkt Familienzimmer zur Verfügung“, erklärt Elisabeth, die Sprecherin des Hotels. Tatsächlich ist die Ruhe im Gebäude spürbar. Auf Badelatschen schlendern Gäste in strahlend weißen Bademänteln durch die Flure auf dem Weg zu einem wohligen Saunagang oder einer Wellness-Behandlung. Draußen geht das Wellness-Erlebnis weiter. Der Saunagarten liegt an einem smaragdgrünen See mit einer kleinen Insel. Dort steht eine viereckige Sauna. Für die Rundum-Entpannung lässt der symphatische Saunameister Nicola während des Saunaganges eine tibetanische Klangschale ertönen. Anschließend geht es über eine
hölzerne Brücke weiter zum nächsten Gang in der höher gelegenen finnischen PanoramaSauna. „Die Panorama-Sauna ist wärmer als die erste Sauna. Aber keine Angst, ich werfe den Schlüssel nicht weg, die Tür bleibt offen“, scherzt Nicola. „Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit viel niedriger. Das macht die hohen Temperaturen erträglicher.“ Die Sauna macht ihrem Namen alle Ehre mit ihrer herrlichen Aussicht über das Val d’Orcia. Bei leiser elektronischer Musik schmelzen Aromakugeln auf den Öfen. Es riecht nach Minze, Zitrone und Eukalyptus. Nicola wedelt mit einem Handtuch den Duft in alle Winkel der Sauna. Blickfänger des Hotels ist das Freibad mit sagenhaften 36 Grad warmem vulkanischen Wasser. Der Dampf quillt über den Rand und hüllt den Garten in mystisch anmutende Nebel. Das Thermalwasser hat viele Mineralien aus dem Gestein gelöst und gilt deshalb als heilend für Gelenke, Knochen und Haut. Auch wenn das etwas gelbliche > Wasser einen leichten Schwefelgeruch
Vorherige Seite links: Safranzüchter Egisto; Sangioveser Trauben; Trüffelsucher Gino und sein Hund Willy; Tagliolini mit frischem weißen Trüffel. Vorherige Seite rechts: unterwegs mit Gino. Links: stilvolles Schlafzimmer; der Travertinsee mit Saunas. Oben: Blick über das Val d’Orcia.
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PAPSTSTADT PIENZA
verströmt, muss ich es natürlich ausprobieren. Ich bin gerade untergetaucht, als mir ein nettes Paar begegnet. „So eine Unterkunft findet man nicht alle Tage!“, seufzt er zufrieden, während sie verrät: „Wir fahren schon seit Jahren hierher, meistens zwei Mal im Jahr. Dann kommen wir so richtig schön zur Ruhe.“
Natur pur Es wird einem hier leicht gemacht, Körper und Seele zusammen zu halten. Morgens führt ein wunderbarer Kaffeeduft zum großzügigen Frühstücks-Buffet mit (süßen)
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Brötchen, Fruchtsäften, Obst und frischen Pfannkuchen und Omeletts. Mit seiner stilvollem Beleuchtung, den Pfeilern und dem Olivenbaum in der Mitte wähnt man sich eher auf einer echten italienischen Piazza, als in der obersten Etage des Hotels. Die sorgfältig gedeckten Tische mit den langen weißen Tischtüchern stehen im schrillen Kontrast zu den Gästen, die mehrheitlich gemütlich im Morgenmantel frühstücken. Abends öffnet der sardische maîtresommelier Raffaele das Dach, er geleitet die Gäste an die Tische, wo sie unterm Sternenhimmel der Toskana zu Abend essen. Im
Nicht nur das Val d’Orcia ist Welterbe der UNESCO, auch das historische Zentrum des nahe gelegene Dorfes Pienza gehört dazu. Der 2000 Einwohner zählende malerische Ort liegt auf einem knapp 500 Meter hohen Hügel. Kaum passiert der Besucher das Stadttor, scheint die Zeit still zu stehen. Papst Pius II gab 1459 den Auftrag, sein Heimatdorf nach den städtebaulichen Idealen der damaligen Zeit auszubauen. Zu den Höhepunkten aus der Zeit zählen der Duomo und der Brunnen. Seither hat sich nicht viel verändert, auch wenn die Lädchen damals wohl kaum Keramik, Souvenirs und Pecorino verkauft haben. Dem berühmten Käse kann der Besucher in Pienza nicht entkommen. Durch die Gassen mit romantischen Namen wie Via dell’Amore (Liebesweg) und Via del Bacio (Kussweg) zieht immer wieder der Duft des Schafskäses. Hinter der Kathedrale eröffnet sich dem Besucher von der Stadtmauer aus eine spektakuläre Aussicht über das wunderschöne Tal.
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eleganten maßgeschneiderten Anzug und mit mehr als 20 ausgesprochen aufmerksamen Mitarbeitern unter seiner Obhut versorgt er allabendlich die Gäste mit den besten Weinen. Am Buffet wartet eine umfangreiche Auswahl Antipasti mit verschiedenen Sorten Brot, frischem Gemüse, Wurst und Käse; die weiteren Gänge der täglich wechselnden Menükarte bestellen die Gäste bei den Kellnern. Sie sollten unbedingt etwas Platz für den Nachtisch freihalten, denn am Buffet locken Eis, Torten, Käse und ein göttliches Tiramisu. Alles kommt aus der hoteleigenen Küche und wird soweit möglich aus regionalen Produkten zubereitet. „Das schmeckt besser und es ist besser für die kleinen Unternehmer in der Gegend“, erklärt Geschäftsführer Anton Pichler. „Unsere Kichererbsen und Linsen stammen von den Gemüsebauern im Tal. Etwas weiter entfernt wird in einer alten Mühle unser biologisches Mehl gemahlen.“ Das Hotel zieht im eigenen Garten seine Kräuter und produziert biologisches Olivenöl und Wein. Letzterer reift ein paar Gehminuten entfernt in der kleinen Familien-Winzerei Tenuta Sanoner. Von dort aus reicht der Blick herrlich weit über die Hügel mit den Weinund Olivengärten. Interessierte können sich den Betrieb zeigen lassen oder den Wein verköstigen. Da die Natur so eine wichtige Rolle für das Hotel spielt, zeigt man sich hier umweltbewusst. An der Rezeption sind metallene Wasserflaschen erhältlich, um den
Plastikverbrauch zu drücken, es gibt Ladesäulen für elektrische Autos und auch der Mietwagen des Hotels ist elektrisch. Zudem werden Insekten nicht radikal mit der chemischen Keule bekämpft.
Schatzsuche im Unterholz Regionale Produkte von hervorragender Qualität kennzeichnen das Val d’Orcia. Zum Beispiel die Rotweine von Bruncello di Montalcino und der Vino Noble di Montepulciano, Olivenöl, Safran, Kastanien und Trüffel. Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um diese kulinarischen Höhepunkte zu probieren, oder sogar aktiv mit Hand anzulegen. Von Mitte September bis Ende Dezember kann man im nahegelegenen San Giovanni d’Asso den tartufaio Gino auf seiner Suche nach Trüffeln begleiten, zusammen mit dessen fünfjährigem Spürhund Willy. Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen. Mit zehn Neugierigen streifen wir durchs Unterholz - immer hinter Willy her. Wir schwatzen gemütlich und hoffen auf den großen Moment; schon nach zehn Minuten ist es soweit: „Ho, ho!“ ruft Gino plötzlich. Er muss schnell sein, sonst beschädigt der aufgeregte Hund den Trüffel. Gino geht in die Knie und schlägt begeistert eine Hand vor den Mund. Es ist ein stattliches Exemplar, das seine Männerhand ausfüllt. An mir ist die Ehre, den Trüffel auszugraben. Es ist gar nicht so einfach, den Pilz unvesehrt aus der Erde zu schälen. Nicola verbirgt >
Links: Adler Resort mit Thermalbad; Wein aus eigener Herstellung; Tartar von ChianinaRind. Unten: Aetos moussiernder Rosé, Weinkenner Giuseppe.
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ihn in seiner BrottĂźte. Denn er ist nicht nur Saunameister, sondern auch der feste Ausflugsbegleiter. Immer wieder schnuppert er an der TĂźte. Verständlich, ich finde den Duft des frischen TrĂźffels ebenfalls herrlich. Nach diesem Fund kommt Hund Willy noch ein paar Mal in Aktion. Zwei Stunden später haben wir 190 Gramm weiĂ&#x;en TrĂźffel. Bei einem Kilopreis von 1400 bis 5000 Euro ist das nicht schlecht. TrĂźffel ist zwar teuer, aber Safran ist mit 24.000 Euro pro Kilo das teuerste GewĂźrz der Welt. In Val dâ&#x20AC;&#x2122;Orcia erntet Safranproduzent Egisto Brandi jährlich ungefähr sechs Kilo Fäden aus den BlĂźten einer speziellen Krokus-Art. Das hĂśrt sich nach leicht verdientem Geld an, ist aber extrem arbeitsintensiv. An Egistos schrundigen Händen und seinen von den BlĂźtenblättern blauen Fingerspitzen ist die harte Arbeit
abzulesen. â&#x20AC;&#x17E;FĂźr ein einziges Gramm Safran braucht es zweihundert BlĂźtenâ&#x20AC;&#x153;, erklärt FĂźhrerin Christina bei einer Besichtigung auf der Krokusfarm. â&#x20AC;&#x17E;Ab Mitte Oktober muss Egisto vier Wochen lang täglich Blumen ernten, am besten vor Sonnenaufgang, dann sind die BlĂźtenkelche noch geschlossen und leichter zu pflĂźcken.â&#x20AC;&#x153; Egisto und seine Frau Claudia Ăśffnen Kelch fĂźr Kelch und holen die Narben heraus, um sie am selben Tag im Ofen zu trocknen. Dann beginnt das Warten, denn genau wie Wein muss Safran reifen. Claudia hat ein kĂśstliches Mittagsmahl mit viel Safran zubereitet: Safranpecorino, Safran-Apfelkuchen und sogar Safran-Grappa. Beim Kofferpacken wird mir klar: Ich werde nie wieder Safran schmecken kĂśnnen, ohne an diese wunderbare PostkartenlandSCHAFT DER 4OSKANA ZU DENKEN s
Oben: Vorsichtig den TrĂźffel ausgraben; der gefundene TrĂźffel; Safran im Glas.
TIPPS & ADRESSEN Â&#x2122; Museo del tartufo Erfahren Sie im TrĂźffelmuseum mehr Ăźber die Legenden, das Suchen und den Genuss von TrĂźffeln. GeĂśffnet von Freitag bis Sonntag von April bis einschlieĂ&#x;lich November. Piazza Gramsci 1,
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San Giovanni d'Asso, museotartufo.museisenesi.org
San Quirico d'Orcia www.crocusbrandi.it
Â&#x2122; Brandi Crocus Seit 1995 baut Egisto Brandi Krokusse fĂźr die Safranproduktion an. Vicolo del Vecchietta 5,
Â&#x2122; Tenuta Sanoner Kleine biologische Winzerei, die auch OlivenĂśl herstellt. www.tenuta-sanoner.it
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GARFAGNANA EINE TOSKANA IN DER TOSKANA
In die Garfagnana kommen Sie von Lucca aus mit dem Auto, dem Zug oder dem Fahrrad durch das Tal des Flüsschens Serchio. Das Gebiet liegt zwischen zwei beeindruckenden Bergketten: Im Westen schützen die Marmorspitzen der Apulischen Alpen es vor dem Tyrrhenischen Meer während die Höhen des Apennin eine Grenze zum Hinterland bilden. An den Berghängen erstrecken sich viele kleine Täler mit felsigen ‚Borghi‘, jahrhundertealten Festungen, stillen Bergseen und Bächen. Talabwärts liegen die Dinkelfelder und Kastanienwälder, bergan erstrecken sich Wiesen und jahrhundertealte Wälder. Der Duft des Landes und der Geschmack der traditionellen Küche (mit lokalen Produkten, also ohne Lieferkilometer) machen die Garfagnana zum Reiseziel um zu genießen und zu entspannen, am Rande eines Schwimmbades oder lang ausgestreckt auf einer Wiese. Auf den vielen Wanderwegen erleben Sie ein Wechselspiel zwischen Ruhe und den Geräuschen der Natur. Anfänger und Fortgeschrittene können hier in jeder Saison Sport treiben. Entlang der historischen Wege im Tal liegen Schlösser, Kirchen und Klöster – ein wunderschönes Dekor aus alten Zeiten für die Verköstigung von ‘prodotti tipici’. Diese regionaltypischen Produkte verdanken wir der großen Biodiversität und der jahrhundertealten Tradition und Weinkultur der Garfagnana.
I.A.T. Garfagnana - Ufficio Informazioni Turistiche Unione Comuni Garfagnana Piazza delle Erbe 1 t Castelnuovo di Garfagnana (Lu) t Tel. +39.0583.65169 t Tel. & Fax +39 0583 644242 E-Mail: garfagnana@tin.it t info@turismo.garfagnana.eu t www.turismo.garfagnana.eu
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S A L A D E L L’ E N E I D E PA L A Z Z O B U O N AC C O R S I
Wo Kunst und Kultur zusammenkommen... Die hübsche und elegante Stadt Macerata liegt auf einem der Hügel der Provinz Maceratese in der Region Marken, jeweils nur wenig Kilometer von der Adria und den Gipfeln des Sibillini-Nationalparkes entfernt. Die Stadt strotzt vor Sehenswürdigkeiten, die allesamt zum Museums-Netzwerk Macerata gehören (www.macerataculture.it). Zunächst der Palazzo Buonaccorsi mit der prächtigen Galleria dell’Eneide, die verschiedene Sammlungen moderner und alter Kunst beherbergt. Das Museo della Carrozza bietet eine virtuelle Tour durch die Straßen der Provinz. Mittags sollte man sich auf der Piazza della Libertà die Spieluhr von der Heiligen Maria und den drei Weisen im Stadtturm ansehen. Die astronomische Uhr zeigt in der Kosmologie der Renaissance die Mondphasen und die Bewegung der Planeten auf dem Zifferblatt. Sie ist eine Nachbildung des Originals von 1571 der
Brüder Ranieri, angefertigt von Meister Alberto Gorla. Zwei Mal am Tag schlägt der Vogel Cesare auf die Glocke und setzt damit das Karussell der Heiligen Drei Könige in Bewegung, das sich um die Jungfrau und das Kind dreht. Unbedingt gesehen haben muss man auch die alten Säle der Biblioteca Mozzi Borgetti, die Sammlungen moderner Kunst im Palazzo Ricci, die Sportanlage Sferisterio von 1829 wo das Macerata Opera Festival stattfindet (www. sferisterio.it), das Teatro Lauro Rossi, das Naturkundemuseum, die archäologische Fundstätte Helvio Ricina und das Ökomuseum di Villa Ficana mit seinen Lehmhäusern (www.ecomuseoficana.it). Weitere Informationen: Centro IAT, Corso Repubblica 32, +39 0733 234807; Tipico.Tips/Macerata, Piazza della Libertà 18, + 39 0733 060279.
AKBJKHJ?FFI zusammenstellung pelle couwenhoven und anneke wardenbach
G I O V A N N I B AT T I S TA T I E P O L O/ © H A M B U R G E R KUNSTHALLE/BPK/FOTO: ELKE WALFORD
8;<H;?KD= :;H C7B;H;? Das 18. Jahrhundert war eine Blüte- und Umbruchszeit der europäischen Kunst. Goya (1746–1828), Fragonard (1732– 1806) sowie Vater (1696–1770) und Sohn (1727-1804) Tiepolo reagierten mit ihrer Kunst auf den weltanschaulichen, politischen und gesellschaftlichen Wandel ihrer Zeit. Sie veränderten die Malerei, brachen mit künstlerischen
Normen, entwickelten eine radikalere Formensprache und einen persönlicheren, reflektierteren Stil. Damit stellten sie die Weichen für den Weg in die Moderne, bevor sich mit der Französischen Revolution ab 1789 endgültig der radikale Umbruch vollzog. Mit der Ausstellung präsentiert die Hamburger Kunsthalle vier Maler als Vorund Wegbereiter der Moderne, in deren Werken die Umbrüche und Befreiung von Konventionen in der Mitte des 18. Jahrhunderts bereits nachzuvollziehen sind. (AWA) „DIE FREIHEIT DER MALEREI. GOYA, FRAGONARD, TIEPOLO“ BIS 13. APRIL 2020. KUNSTHALLE HAMBURG. WWW.HAMBURGER-KUNSTHALLE.DE
Meister des Lichts Der in Lothringen geborene Georges de la Tour (1593-1652) war bis Anfang des 20. Jahrhunderts eher unbekannt (einige seiner Werke wurden selbst Johannes Vermeer zugeschrieben), bis ihn 1915 ein deutscher Akademiker wiederentdeckte. Seither wird der
französische Maler sehr geschätzt; besonders wegen des gekonnten Einsatzes der Lichtquellen, meist nur eine einsame Kerze, die im Mittelpunkt des Gemäldes steht. Er spielte mit dem Kontrast zwischen Licht und Schatten (chiaroscuro) und war ein ausgereifter Caravaggist. Es ist nicht nachgewiesen, dass De la Tour jemals in Italien war, aber sein Stil ist tief in dem Land verwurzelt. Nun ist sein Werk noch bis zum 7. Juni in Italien zu bewundern. (PC) „GEORGES DE LA TOUR: L’EUROPA DELLA LUCE“, PALAZZO REALE, MAILAND. WWW.PALAZZOREALEMILANO.IT
Beauty in Brescia Eleganter Damenbesuch bevölkert die kommenden Monate den Palazzo Martinengo im schönenen Brescia. Atemberaubende Schönheiten, liebevolle Mütter, schuftende Bauernmädchen und mythologische Heldinnen zeigen sich vereint in den Sälen des Palazzo aus dem 17. Jahrhundert. Frauenbildnisse lautet das Thema der Ausstellung, die zeigt, wie „die Frau“ ab Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg von Malern wahrgenommen wurde. Egal, ob der Besucher nun Kunst, Geschichte oder, ja, Frauen liebt – die Ausstellung „Frauen in der Kunst: von Tiziano bis Boldini” wird gefallen. (PC) „DONNE NELL’ARTE: DA TIZIANO A BOLDINI“, BIS 7. JUNI 2020, PALAZZO MARTINENGO, BRESCIA. WWW.AMICIMARTINENGO.IT
;H<?D:;H :;I IF7=>;JJ?M;IJ;HD Jeder Filmfan kennt den römischen Regisseur Sergio Leone. Der König des Spaghettiwestern machte mit seiner eigenwilligen, kühnen Art dieses Westerngenre extrem beliebt und grub damit Namen wie Clint Eastwood auf immer in
das Gedächtnis des Publikums. Denken Sie nur an die „Dollar Trilogie“. Diesen Winter zeigt das Ara Pacis Museum in Rom eine Hommage an den Mann, der den Spaghettiwestern erfand. Im Schatten des 2000 Jahre alten mythischen Friedensaltars des Kaisers Augustus entdeckt der Besucher alles über den Lebenslauf und die Methoden Leones, inzwischen selbst ein Mythos: Once Upon a Time there was Sergio Leone. (PC) „C’ERA UNA VOLTA SERGIO LEONE“, BIS 3. MAI 2020, MUSEUM ARA PACIS, ROM. WWW.ARAPACIS.IT
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Penne allâ&#x20AC;&#x2122;ortolana (Rezept Seite 70)
Mamma macht Pasta ! Pazienza! Nur Geduld, Pasta machen nur Geübte mal so eben. Schauen Sie in diesem Buch den ‚Mammas‘ quer durch Italien bei dieser echten Kunst über die Schulter und genießen Sie deren Geschichten und Gerichte zugleich. Aber nicht verzagen, notfalls zaubern Sie mit diesem Buch einfach nur das köstliche Drumherum.
F OTOS U N D T EX T E DAN I E L A U N D F E L IX PA RTE NZ I, A U S L A V ITA , L A PAS TA , GE RS TE NBE RG V E RL AG 2 0 2 0
Linguine con pest o di mandorle (Rezept Seite 70)
La Vita, la Pasta Gerstenberg Verlag, Hildesheim ISBN 978-3-8369-2166-4, € 28 (D)
Macc heroni salentini
Handgemachte Macc heroni mit Zucc hini und Minze ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN Ê 500
g frische Maccheroni Zucchini Ê 1 Knoblauchzehe Ê Olivenöl Ê Pfeffer Ê ca. 20 frische Pfefferminzblätter Ê 1-2
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ZUBEREITUNG Im Salento sind Maccheroni nicht das, was der Rest der Welt darunter versteht. Es handelt sich hier nicht um einen dicken Spaghetto mit Loch, sondern um einen kleinen ovalen Fladen, der in einem Schwung mit der flachen Hand auf der Arbeitsplatte zu einem länglichen Röllchen geformt wird. Die frischen Maccheroni haben in etwa dieselbe Kochzeit wie die fein gewürfelten Zucchini, die mit dem Knoblauch (gepresst oder in dünnen Scheiben) leicht frischknackig in
Olivenöl gegart werden. Die abgetropften Nudeln und das Gemüse werden in einer Schüssel zusammengebracht, leicht gepfeffert und ganz zum Schluss mit der fein gehackten Minze vermischt. Variante: Manchmal mag man es etwas zarter. Dann setzt Ada die Zucchinistücke frühzeitig auf und lässt sie gründlich durchgaren. Auch die gehackte Minze gibt sie in die Pfanne. Die weichgekochten Zucchini rührt sie durch ein Sieb und erhält eine zarte vellutata, mit der sie dann die Nudeln garniert.
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„Hurensp aghett i“ mit Paprika ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN Ê 1
rote Paprikaschote Knoblauchzehen Ê Olivenöl Ê 200 g passierte Tomaten Ê 2 TL Kapern (in Salz) Ê 100 g kleine dunkle Oliven (Taggiasche) Ê 1 Peperoncino Ê 4 Sardellenfilets Ê 2
ZUBEREITUNG Wir erlauben dem Klassiker die Erweiterung um ein paar erfrischende Vitamine. Die Viertel der Paprikaschote werden in dünne Querstreifen geschnitten. In einer Pfanne dürfen die platt gedrückten Knoblauchzehen das Olivenöl aromatisieren. Sobald sie beginnen Röstfarbe anzunehmen, werden sie durch die Paprikastreifen ersetzt. Ein paar Minuten später kommen die flüssigen Tomaten in die Pfanne! Ihnen wiederum folgen die entsalzten Kapern
und die Oliven. Etwas Peperoncino und die geputzten Sardellenfilets müssen erst zerkleinert werden. Das köchelt dann bis zu 15 Minuten. Gegen ölige Tomatenspritzer hilft ein Sieb auf der Pfanne. Dampf soll entweichen können, aber nichts anbrennen lassen! Unwahrscheinlich, dass noch Salz fehlt. Die Schärfe mit restlichem Peperoncino regulieren. In der Zwischenzeit dürften auch die Spaghetti fertig sein! Auf die Teller damit! Die Petersilie ist vor allem fürs Auge.
Spaghett i all a putt anesca più peperone
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Penn e mit fr ischem Gartengemüse ZUTATEN 4-6 PERSONEN, JE NACH GEMÜSELUST Ê 320
g Penne rigate gelbe Paprikaschote 2 Karotten Ê 1 Zwiebel Ê 1 Selleriestange ÊOlivenöl Ê 2-3 Tomaten Ê 1 Knoblauchzehe Ê 1 kl. Peperoncino Ê 1 Aubergine Ê 1 Zucchino oder 1 kl. Gurke Ê einige Blätter Petersilie oder Selleriegrün Ê einige Blätter Basilikum Ê Parmesan Ê 1
Wer einigermaßen geschickt am Messer ist, kann das Nudelwasser schon aufsetzen und die Nudeln kochen, während er das Gemüse zubereitet. Wer es ruhig angeht, bereitet erst das Gemüse vor: Paprika in gabelfreundliche Stücke teilen, Karotten schälen und in Scheiben schneiden, geschälte Zwiebel und Sellerie in passend große Stücke schneiden und dieses Gemüse in Olivenöl sanft schmoren. Tomaten in kleinere Stücke schneiden und mit Knoblauch und etwas Peperoncino (gerne frisch!) mischen.
Zucchini oder Gurke (geschält) und Aubergine zuletzt zerteilen und alles restliche Gemüse hinzufügen, wenn die Karotten langsam an Knackigkeit verlieren. Die restliche Garzeit ist kurz. Idealerweise wird das Gemüse gleichzeitig mit den Nudeln fertig. In einer großen Schüssel wird alles gemischt und mit dem Blattgrün vom Sellerie und dem Basilikum aromatisiert. Vorzugsweise an einem warmen, schattigen Platz im Garten genießen, gerne auch mit geriebenem Parmesan.
Linguine mit Mandelpest o ZUTATEN SÄTTIGT 4 MÖCHTEGERNSIZILIANER Für den Mandel-Pesto: g geschälte Mandeln Ê 50 g ungeschälte Mandeln Ê Saft und Schale von 1 großen Zitrone Ê 6-8 frische Basilikumblätter Ê 40 ml Olivenöl Ê Salz Ê Pfeffer Ê 100
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Geschälte und ungeschälte Mandeln, Zitronenschale, saftiges Basilikum, Olivenöl, Salz, Pfeffer, der Zitronensaft und ein paar Esslöffel Wasser werden zu einer glatten Creme püriert. Sehr einfach, sofern das Püriergerät nicht besondere Vorkehrungen verlangt, um alles gleichmäßig klein zu bekommen. Linguine gibt’s zu kaufen. Wer will schon so schmale Streifen von Hand zubereiten? Fertig gegart müssen sie in der großen Spaghettischüssel mit dem Pesto gemischt werden. Dazu eine amtliche Kelle heißes Nudelwas-
ser beigeben, denn sonst klumpt und klebt dieser gehaltvolle Pesto! Da es ein sizilianisches Rezept ist, gehen Experten dafür auf die Suche nach Ragusano-Käse. Geriebener fester Pecorino kann ihn würdig vertreten, und manch einem schmecken diese Nudeln auch vegan. Zur Dekoration eignen sich Basilikum- und Minzblätter.
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STILVOLL SHOPPEN
FLORENZ s ROM s MAILAND Natürlich besucht man in Florenz den David von Michelangelo und in Rom die Sixtinische Kapelle. Aber jetzt wollen wir ruhig einmal ohne große Gewissensbisse die Kultur vergessen und ein Wochenende lang hedonistisch genießen, wie es uns die Italiener so gekonnt vormachen: mit Shoppen, Kaffee trinken und gutem Essen. T EX T PAO LA VAN DAM
FLORENZ Die Hauptstadt der Toskana ist überschaubar. Wer ein Paar bequeme Schuhe (wohlgemerkt bequem, nicht unästhetisch!) hat, kann die Stadt problemlos zu Fuß erkunden. Für einen guten Start in den Tag ist ein Cappuccino natürlich grundlegend; also ein anständiger Cappuccino mit Luisa Via Roma
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einem Cornetto oder Treccia in einem der ältesten und elegantesten Cafés der Stadt: Caffè Gilli, nur einen Steinwurf entfernt vom Duomo. Aber den Duomo lassen wir heute mal links liegen. Nach diesem standesgemäßen Frühstück (im Stehen an der Bar, so dass wir die drei filmreifen Baristas genau beobachten
können) biegen wir ab Richtung Via Roma. Dort, in Nummer 21, liegt das Modeparadies: die geräumige Boutique Luisa Via Roma. In diesem nunmehr weltbekannten Geschäft finden sich alle Topmarken, von Saint Laurent bis Givenchy, von Isabel Marant bis Giambattista Valli. Der erst kürzlich neu gestylte Laden >
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Aquazzura
Richard Ginori
Salvatore Ferragamo
Loretta Caponi
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ist eine Freude für das Auge und für den begehbaren Kleiderschrank, denn die Auswahl an Schuhen, Taschen, Kleidung und Accessoires ist überwältigend. Ist man dann endlich versehen mit etwas Überflüssig-und-trotzdem-Schönem, ist es keine Schande, weiter zu ziehen Richtung Aquazurra, der Boutique von Edgardo Osorio am Arno-Fluss. Der kolumbianische Schuh-Designer, der inzwischen mit Louboutin oder Manolo Blahnik in einem Atemzug genannt wird, hat Florenz für sein Flagship-Store auserkoren. Nicht genug, dass er in einem der schönsten Gebäude der Stadt unterkam, dem Palazzo Corsini, im 16. Jahrhundert entworfen vom Architekten Alfonso Paridi Il Giovane. Nein, Osorio legte noch einen darauf und schmückte
das Ladenlokal mit Kronleuchtern aus Murano-Glas, Vintagemöbeln, De Gournay-Tapete und handgeknüpften Teppichen. Nur gut, dass die Schuhe so herzerweichend schön sind, sonst risse die Inneneinrichtung alle Aufmerksamkeit gnadenlos an sich. Um nicht vollends frivolen ModeKäufen zu verfallen, empfiehlt sich nun ein Abstecher zum majestätischen Geschirr-Spezialisten Richard Ginori, ebenfalls in einem historischen Bau. Diese 1735 von Ginori gegründete Porzellanfabrik ist seit 2013 im Besitz von Gucci. Das Modehaus entschied, dass Ginori wieder an seine historische Adresse an der Via de‘ Rondinelli gehörte, wo schon 1802 die ‚Firenze Bene‘, die gehobene Bürgerschaft der Stadt, ihr feines Service erstand. Vierhundert Quadratmeter prächtigster Fußböden
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Gucci Garden
Gucci Osteria
und großartiger Wandmalereien bilden das Dekor für luxuriöses Geschirr von Designern wie Gio Ponti, Aldo Rossi und Achille Castiglioni. Wer dem schönen Porzellan nicht widerstehen kann, braucht es den Rest des Tages natürlich nicht zu schleppen. Alles wird kostenfrei versandt. Wer wirklich die besten Geschäfte in Florenz sehen möchte, muss auch zu Loretta Caponi in der Via degli Antinori, einer Seitenstraße der schicken Via Tornabuoni.
Ein betörender Duft nach Lavendel und Babypuder erfüllt den Laden, das Auge darf sich laben an den elegantesten Nachthemden, Lingerie, Bettzeug, Laken und Kinderkleidung im ganzen Land. Kein Zufall, dass der Prinz von Monaco hier seine Initialen per Hand auf das Brustteil seiner Oberhemden sticken lässt. Von den Rockefellers bis zu den Kennedys, von den Gettys bis zu den Rothschilds: Sie alle waren Kunden hier und genossen das exklusive made-inItaly-Gefühl wie sonst nirgends.
Schauen Sie auch noch im Palazzo Spini Feroni in Haus Nummer 4 vorbei. Denn ein Besuch beim ungekrönten König von Florenz, Salvatore Ferragamo, darf auf keinen Fall fehlen. Die einst so konservative Modemarke, die nach Marilyn Monroe besonders in Japan beliebt war, ist seit einigen Jahren wieder ins Blickfeld der Modewelt gerückt. Hier in der Boutique kann man nicht nur die jüngste Kollektion bewundern, sondern hat auch noch > die Chance, einem Ferragamo
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Pasticceria Marchesi
©KRISTIJAN ARSOV / UNSPLASH
persönlich zu begegnen. Die Büros des Firmenvorstandes Ferrucio und seines Bruders Leonardo liegen im selben Gebäude und die Herrschaften geruhen regelmäßig ein Schwätzchen im Geschäft zu halten. Hungrig geworden von solcher Pracht und so viel Prunk, ist ein Mittagessen eine gute Idee. Und zwar in einem Lokal, das von seiner Lage und von seiner Einrichtung her den zuvor besuchten Adressen in nichts nachsteht. Die Enoteca Pinchiorri residiert in der Via Ghibellina 87 im Palazzo Giacometti Ciolfi aus dem 16.
Jahrhundert. Das Lokal trumpft mit sagenhaften drei Michelin-Sternen und einem imposanten Weinkeller voller seltener Flaschen. Die stilvolle Loggia mit üppigen Kübelpflanzen und weiß gedeckten runden Tischen versetzt den Gast gefühlte hundert Jahre zurück in der Zeit. Wer ein zeitgenössisches modernes Ambiente bevorzugt, dem sei die Piazza della Signoria empfohlen. In Hausnummer 10 liegt der Gucci Garden, das Museum des Florenzer Modehauses. „Doch nicht zum Mittagessen!“, denken Sie jetzt vielleicht. Doch! Hier
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Galleria Vittorio Emanuele II
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Antonia
finden Sie die Gucci Osteria. In dem pistaziengrünen Restaurant bestimmt das Menü der Sternekoch Massimo Bottura – seines Zeichen auch Besitzer der berühmten Osteria Francescana in Modena. Das eklektische Mittagsmahl wappnet den Gast für eine kleine Erkundung des Gebäudes. Alessandro Michele, der revolutionäre creative director von Gucci, hat es eingerichtet. Das Ergebnis: traumhafte Räume mit Kunst, Mode und gekonnt eingerichteten Vitrinen, die Archivstücke zur Schau stellen. Ach ja, eine schöne Gucci-Boutique mit der
neusten Gucci-Kollektion gibt es auch noch. Kaufen ist schließlich schöner als Gucken.
MAILAND Mailand ist in. Wo viele die Stadt vor zehn Jahren als grau, kühl und unansehnlich empfanden, gilt die Metropole heute als eine der hipsten und blühendsten Städte Europas. Nur Rom empfängt in Italien mehr Touristen im Jahr. Florenz und Venedig mit all ihren Kulturschätzen rangieren auf Platz drei und vier. Grund genug für einen Trip nach Mailand, aber dann, um
schamlos zu shoppen und die gastronomischen Freuden zu genießen; Kunst und Kultur (Fondazione Prada, GAM, Triennale) lassen wir einfach mal links liegen. Denn: Was lässt es sich doch herrlich einkaufsbummeln in dieser norditalienischen Stadt! Wir beginnen ohne Frage mit dem Frühstück, Kaffee und Cornetto, was an den richtigen Adressen in Mailand auch sofort etwas mit Mode zu tun hat. Schwierig wird die Auswahl zwischen zwei Cafés, die nur einen Steinwurf voneinander entfernt liegen: Pasticceria Marchesi in der Via Monte Napoleone 10 oder >
10 Corso Como
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Obicà
Bar Cova in der Via Montenapoleone 8. Beide sind um die 200 Jahre alt und stehen sich in nichts nach. Ersteres gehört dem Modehaus Prada, das zweite der französischen Modegruppe LVMH. Ein Blick durchs Fenster reicht nicht für einen guten Vergleich. Wir empfehlen, zweimal Kaffee zu trinken. Danach können Sie höchst zufrieden (es gibt keine besseren Cafés in Mailand!) die Stadt erkunden. Allerdings drängt sich gleich die nächste Frage auf: Mode oder Design? Denn die Stadt ist in beiden Kategorien ein wahrer Lustgarten. Lassen Sie uns im nahegelegenen Brera beginnen, dem pulsierenden Viertel, das jedes Jahr während der Designwoche der brausende Mittelpunkt für alles und jeden ist, der etwas mit Design und Vergnügen zu tun hat. Pop-up-Läden mit dem neusten Design, oft in herrlichem Kontrast mit dem Dekor von Wohnungen aus dem 18. Jahrhundert, und äußerst spritzige Empfänge bei führenden Marken wie Boffi, Salvatori und Piero Lissoni haben dem Brera-Viertel einen legendären Ruf eingebracht. Antonia, an der Via Cusani 5 passt hier bestens zu. Denn das Geschäft für Liebhaber von Kleidung, Taschen und Schuhen ist sowohl architektonisch als auch vom Design her ein wahrer Genuss. Der historische Palazzo Cagnola wurde von dem international gefeierten Architekten Vincenzo de
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Cotiis gestaltet. Das Ergebnis: eine wundervolle Umgebung mit abblätternden Wandmalereien, glänzenden Marmorböden, römischen Bögen und hypermodernen Möbeln. Antonia verkauft nur das Feinste vom Feinsten, auch für Kenner, die nur noch limited-edition-Teile glücklich machen. Es gibt wohl nur wenige Läden, die mit Antonia mithalten können. Aber ein Bestimmter kann sich mit dieser Kathedrale der Mode messen: 10 Corso Como, in der Corso Como 10. Auch nach 28 Jahren ist dieses schier mythische Conceptstore – eines der ersten seiner Art – immer noch führend in der Modewelt. Und nicht nur Mode; das Assortiment dieses prächtigen Mandarin Oriental Hotel
La Rinascente
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Il Salumaio
Ladens steht für einen ganzen Lebensstil. Egal ob Kleidung, Bücher, Kunst, Keramik, Design, Schmuck oder Musik: Es ist eine sichere Hand, die diesen Mikrokosmos auswählt, nämlich das Team der Geschmacks-
Puristin Carla Sozzani, Schwester von Franca, der legendären Chefin der italienischen Vogue, die vor drei Jahren verstarb. Inzwischen gibt es Filialen in New York und Seoul. Das riesige Ladenlokal entwarf der nordamerikanische Künstler Kris Ruhs. Es bietet auch Gelegenheit zum Mittagessen mit einer außergewöhnlichen, mit Kunst dekorierten Bar im Erdgeschoss und einer mit Topfpflanzen überladenen Dachterrasse. Aber wir gehen Richtung Duomo, wo im siebten Geschoss des historischen Warenhauses La Rinascente nicht nur eine herrliche Futtermeile mit wunderschön verpackten Plätzchen, Kaffee, Öl, Schokolade, Tee und Pasta - was es zu
einer guten Adresse für Geschenke macht - wartet, sondern auch eine Handvoll Cafés und Restaurants mit blendender Aussicht auf die Kathedrale. Ein köstlicher Büffelmozzarella Campana DOP bei Obicà oder ein Glas kühler Champagner bei La Terrazza muntern genug auf, um die sieben Treppen herab zu schweben und durch die Glastüren rechts abzubiegen zur Galleria VittorioEmanuele II. Hier können Sie in der ältesten und feinsten Buchhandlung Italiens, La Bocca, stöbern. Seit der Eröffnung 1775 ist man hier auf besondere Kunstbücher spezialisiert. Und kaufen Sie unbedingt etwas, denn nach mehr als 200 Jahren droht diesem famosen Geschäft, das mehrere Kriege überstand und heute zu den Locali Storici d’Italia (Historische Geschäfte Italiens) gehört, die Schließung aufgrund der Wirtschaftskrise. Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit wollen wir das so genannte Quadrilatero d’Oro erkunden, das ‚goldene Viereck‘, womit Via Montenapoleone, Via della Spiga, Via Manzoni und Corso Venezia gemeint sind. Hier hatten wir schon Kaffee getrunken, aber jetzt wird es ernst mit dem Shoppen: Nirgends auf der Welt kann besser eingekauft werden als hier in dem Stadtteil, wo jedes Jahr 12 % des Mailänder Bruttoinlandproduktes > umgesetzt wird. Das Angebot ist
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Bulgari
überwältigend, es wäre Wahnsinn zu versuchen, sämtliche Geschäfte aufzuzählen. Daher der gute Rat, das Viertel kreuz und quer zu durchkämmen und nicht aufzuhören, bis mindestens eine neue Übergangsund eine Ressortkollektion für den anstehenden Urlaub in der Sonne zusammengestellt sind. Das können Sie dann gebührlich feiern: Geben Sie ihre eleganten Einkaufstüten beim Portier des neuen, von Antonio Citterio entworfenen Mandarin Oriental Hotels ab und gönnen sich einen verdienten Cocktail an der Bar mit dem schwarz-weißen Mosaik. Der Spaziergang zum Abendessen bei Il Salumaio in der Via Montenapoleone dauert nur fünf Minuten. Das wirklich schöne, elegante Restaurant ist seit drei Generationen in den Händen der Familie Travaini und die
Caffè Greco
Valentino-store
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beste Adresse für Risotto allo zafferano (Safranrisotto). Mit diesem köstlichen Abendessen ist der mondäne Blitzbesuch Mailands dann komplett.
ROM Es wird gerne über Rom gemeckert, und das nicht ganz zu unrecht. Die Stadt hat nicht ihre beste Zeit, was der Besucher vor allem an schlecht unterhaltenen Straßen und überquellenden Müllcontainern sieht. Aber dies ist kein politisches Stück mit Ideen, wie es besser laufen könnte, Rom hat schon größere Katastrophen überstanden. Wir planen ein sinnesfreudiges Wochenende, an dem wir ungeniert genießen wollen mit Shoppen, Essen und Trinken. Ein Cappuccino bei Caffè Greco ist auf jeden Fall ein guter Anfang. Dieser schicke Laden
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Bulgari
an der eleganten Via Condotti eröffnete 1760. Im Laufe der Jahre kamen illustre Gäste wie Lord Byron – der an der nahegelegenen Piazza di Spagna wohnte – der Dichter John Keats, Johannes Brahms, Gabriele d’Annunzio, James Joyce und Alberto Moravia. Wir könnten die Aufzählung schier unendlich fortsetzen, aber bummeln Sie stattdessen einfach durch die Räumlichkeiten und betrachten Sie die etwa 300 Fotos, Drucke und Gemälde: Intuitiv spüren Sie die ruhmreiche Vergangenheit dieses Etablissements. Also, lassen Sie sich ein herrlich entschleunigtes Frühstück mit Kaffee und Kuchen in einem der Salotti auf keinen Fall entgehen. Anschließend geht es quer über die Via Condotti zu Bulgari. Hier, bei diesem Top-Juwelier erstand Richard Burton seinen ersten Ring für Elizabeth Taylor. Er sollte der Anfang einer Sammlung sein, die > eine Märchenprinzessin vor Neid
Hotel De Russie
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Givenchy
Gente
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Emporio Armani
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erblassen ließe. Sie brauchen ja nicht gleich ein Kleinod anzuschaffen, aber es ist schön, sich einmal anzusehen, wie der bekannte Architekt Peter Marino (der kreative Geist, der auch die Läden von Chanel und Louis Vuitton gestaltet hat) die Boutique neu gestylt hat. In einem Interview beschrieb er den Stil als „La Dolce Vita“, es sollte ein Ort sein, an dem man nicht anders als glücklich sein kann, wo l’abbondanza (der Überfluss) mit viel Gold und Marmor die
Identität des Juweliers Bulgari reflektiert. Falls Sie Instagram nutzen: Die kreative Leiterin der Marke, Lucia Silvestri, postet täglich einen Clip von ihrem Leben in Rom. Weiter zur Piazza di Spagna, wo sich ein Besuch des Valentino-Geschäftes an der Spanischen Treppe empfiehlt. Es ist die größte Boutique der Welt. Kein geringerer als David Chipperfield entwarf die 1865 m2 große Boutique, die einen kühlen Kontrast zu der brausenden Stadt bildet. Wenn wir es
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schaffen, uns hier los zu reißen, lassen wir den von Fußballhooligans zerstörten (und wieder aufgebauten) Brunnen links liegen und gehen in die wunderbare Via del Babuino. Diese Straße hat neuerdings breitere Bürgersteige und zählt reihenweise schöne Boutiquen von Chanel über Givenchy bis Emporio Armani und Gente. Besser als dieser multi-brandLaden wird es nicht. Trotz des etwas arroganten Personals ist das hier das absolute Modemekka. Fashion-Freunde finden hier einmalig schön präsentierte Taschen, Schuhe und Kleidung, die direkt von den Laufstegen ihren Weg in die Boudoir-artigen Räume gefunden haben. In einem angenehmen Garten im Hof kann man sich von all der Schönheit erholen. Sie mögen Gärten? Dann gehen Sie weiter zur Piazza del Popolo für einen Drink im blendend schönen Garten des Hotel De Russie in der Via del Babuino 9. Obacht! Bestellen Sie „nur“ einen Drink, denn „wenn Sie
Dal Bolognese
in Rom sind, machen Sie es wie die Römer“ – und kein Römer isst in einem Hotel zu Abend. Das tun sie lieber im nahegelegenen Dal Bolognese an der Piazza del Popolo
Flagshipstore Fendi
1, der Adresse schlechthin für köstliche tonnarelli cacio e pepe oder tartara di manzo. Wer etwas zu trinken und mehr Unterhaltung sucht, wird ganz in der Nähe fündig am Largo Carlo Goldoni. Das Flagship-Store der römischen Fendi-Schwestern in Haus Nummer 420 hat eine beliebte DachBar. Hier können Sie auf der Terrasse bei phänomenaler Aussicht über die ganze Stadt, gemütlich unter einem Wärmestrahler mit einem Glas Martini oder Spritz in der Hand all Ihre zweifellos fantastischen Einkäufe des Tages noch einmal in Gj]Z GZkjZ eVhh^ZgZc aVhhZc#
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THE FIRST & LAST NAME
IN OLIVE OIL
Die Inspiration von Genießern, damals wie heute!
Filippo Berio, ein Mann mit höchsten Ansprüchen und einer Vorliebe für Vollendung kreierte ein Olivenöl, das Feinschmecker seit 1867 begeistert. Seit über 150 Jahren ehren wir Leidenschaft, Kunst und das Engagement unseres Gründers. Unsere Olivenöle werden aus besten Oliven hergestellt und ispirieren zum Kochen von delikaten Gerichten für Ihre Freunde und Familien auf der ganzen Welt. Lassen auch Sie sich von Filippo Berios langjähriger Leidenschaft für Spitzenleistung begeistern!
Filippo Berio – köstliche Inspiration für Feinshmecker. Seit 1867.
www.filippoberio.com.de
GOLD
C7D=?7H; kulinarische neuigkeiten
Leuchtender Luxus
I9>zD I9>D;?:;D Wie gut, dass dieses bunte Schneidebrettchen nicht nur nützlich ist, sondern auch etwas hermacht. In der Küche erfreut es das Auge, auf dem Tisch kommen ein paar Häppchen prompt ganz festlich daher.
Festlicher geht es nicht! Egal, ob nur zu besonderen Gelegenheiten oder einfach jeden Tag – diese Gläser bringen Feststimmung. So
hübsch wie sie sind, sie dürfen in die Spülmaschine.
6ER-SET SEKTGLÄSER IN VETRO SPRUZZATO ROSSO, € 49,90. WWW.COINCASA.IT
BRANDANI, TAGLIERE MEDICEA CON COLTELLO ROSE GOLD, € 15. WWW.BRANDANI.IT
)& @7>H; H?L;H 97<x Zu der Zeit, als in ganz London noch kein gutes Olivenöl erhältlich war, eröffneten Ruth Rogers und Rose Gray das River Café. Es wurde ein überwältigender Erfolg. Ihr
Geheimnis? Die Schlichtheit der Gerichte getreu der italienischen Tradition: mit wenig Zutaten, diese aber von bester Qualität. Zum runden Geburtstag feiert sich das legendäre Restaurant mit einem ansprechend gestalteten Kochbuch mit seinen besten altbewährten und neuen Rezepten. RUTH ROGERS UND SIAN WYN OWEN, ‘RIVER CAFE 30’, KOSMOS VERLAG, ISBN 9789021567761, € 29,99.
Fruchtig
Diesen Winter lanciert Rigoni di Asiago vier neue Zitruskonfitüren: Orange, Zitrone, Mandarine mit Kurkuma und Zitrusfrüchte mit Ingwer. Köstlich als Brotbelag, für Torten, zum Käse und in winterlichen Rezepten. Seit etwa 100
Jahren produziert der Familienbetrieb Honig, Konfitüren und Haselnussaufstriche – alles biologisch und ohne Zusatz von Zucker, Palmöl, Farb- oder Konservierungsstoffen. So bleibt der volle Fruchtgeschmack erhalten. WWW.RIGONIDIASIAGO.DE
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MARSALA Süßer Wein im Abendkleid Marsala auf Sizilien ist tagsüber eine schlafende Schönheit, die ihre ganze Kraft für die warmen Sommerabende sammelt. Doch sobald die Sonne untergeht, sprudeln hier das Leben und der gleichnamige süße Wein. T E X T JA R R O N K A AM M P H O R S T F OTO S DO M I N I Q UE DE M O EL
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on den Bergen im Hinterland aus mäandert der Weg wie ein Fluss in Richtung Meer. Irgendwo im Tal verschwindet die asphaltierte Ader im Grün der Weinranken der weiten Ebene. Weinstöcke bilden das natürliche Spalier nach Marsala an der Westküste Siziliens. Hier und da lockern Olivenhaine und ein paar
Zitronen- oder Orangenbäume das Bild. In der Luft hängt ein zarter Duft von Zitronenblüten, der sich allmählich mit dem Salz mischt, dass der Wind vom Meer ins Land trägt. Die Dörfer in der Gegend von Marsala wirken verlassen, die Zeit scheint ihnen nichts anhaben zu können. Je höher die Sonne gen Himmel klimmt, desto stiller wird es. Hutzelige Weiber ziehen die Luken vor den Fenstern dicht, Familien setzten sich im Halbdunkel der Häuser an den Tisch und Hunde dösen im Schatten. Marsala wirkt etwas verschlafen. Ein Städtchen, das sich morgens gerne noch einmal im Bett umdreht, bevor es sich streckt und die Müdigkeit langsam aus den Augen reibt. Im einst so geschäftigen Hafen herrscht Ruhe. Fischerboote dümpeln gleichmütig auf dem Wasser, zwei tätowierte Bilderbuch-Seemänner schrubben das Deck ihres Schiffes. Ein Dritter starrt augenscheinlich gedankenlos über das Meer; jenseits des Horizontes liegt Tunesien. Über ihren Köpfen wiegen sich Palmen im Wind, die Sonne brennt gnadenlos. Nur das Kreischen der Möwen durchbricht das Gemurmel der Wellen, die an die Kaimauer schlagen.
Riesige Holzfässer Einst war der Hafen von Marsala das Epizentrum der Stadt. Das Handelsviertel einer Stadt, die als einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren Siziliens galt. Hier, am ehemals so rührigen Ufer liegen die sogenannten Bagli, alte ummauerte Gebäude mit einem großen Innenhof. Die Bagli in Marsala sind riesig; mächtige metallene Gitter versperren die Tore in den dicken hohen Mauern. Das hat seinen Grund, in den Bagli lagern enorme hölzerne Fässer, in denen hunderte Millionen Liter gespriteter, also mit Alkohol angereicherter Wein reift. Der meist süßliche Likör-Wein ist der Stolz der Stadt. Er verhalf dem Ort Mitte des 18. Jahrhunderts zu einer Blüte, so dass Marsala zu einem pulsierendem Handelszentrum wurde. Verschiedene
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Legenden erzählen von der Entstehung des Getränkes. Am wahrscheinlichsten ist die imperialistisch-romantische Variante: In dieser Version verirrte sich 1773 der Brite John Woodhouse nach Marsala. Ein Sturm hatte das Schiff des Seehändlers in den Hafen gezwungen. Woodhouse trank den dortigen Wein, der in Holzfässern gereift war und durchaus an gespritete Weine aus Spanien und Portugal wie Port, Sherry und Madeira erinnerte, die damals extrem gefragt waren im Vereinigten Königreich. Es reichten ein paar Gläschen, um Woodhouse zu überzeugen. Er lud etwa 50 Fässer in sein Schiff und segelte nach Liverpool. Um die Haltbarkeit während der Überfahrt zu gewährleisten, reicherte er den Wein mit Alkohol an. Und der Marsala war geboren. Der Wein kam in jeder Hinsicht gut an, Woodhouse kehrte 1796 zurück nach Marsala, kommerzialisierte den Wein im großen Stil und zog dessen Herstellung groß auf.
Herrscher ohne Krone Diese hübsche Geschichte kennt man auch in der Cantine Florio, dem ältesten und bekanntesten Weinhaus der Stadt. 1834 gegründet, übernahm Florio Ende des 19. Jahrhunderts den Baglio von Woodhouse. Heute wirkt das Weinhaus fast wie eine militärische Festung, aber dann mit einem gepflegten Innenhof mit Palmen, Kakteen und ein paar Olivenbäumen, die den hohen Festungsmauern eine freundlichere Ausstrahlung verleihen. Auf dem Gelände parken zwei Reisebusse. Ein Grüppchen Touristen freut sich, die Beine in dem schönen Innenhof strecken zu können. Heute lebt die Stadt nicht mehr vom Weinhandel selbst, sondern von ihrer ruhmreichen Geschichte als rühriger Handelsplatz, die immer noch an den beeindruckenden Weinhäusern abzulesen ist. Eine Führung durch das Weinhaus der Florios offenbart den immensen Reichtum der Familie. Mit 44.000 Quadratmetern Grundfläche gehört es zu den größten seiner Art in
Europa. In den Kellergewölben liegen derart viele Fässer, dass die langen Reihen am Ende des Ganges an einem Punkt scheinbar zusammentreffen. Kein Wunder, dass die Familie Ende des 19. Jahrhunderts zu den reichsten Geschlechtern Europas gehörte. In Italien kannte man sie als die „Herrscher ohne Krone“. Die Vorherrschaft der Florios dauerte allerdings nur drei Generationen. Mit der Zeit änderte sich der Geschmack der europäischen Verbraucher und Ende des 19. Jahrhunderts vernichtete die Phylloxera-Epidemie, besser bekannt als Reblaus, große Teile der Weinstöcke > in der Region von Marsala.
Links: Innenhof des Baglio der Cantine Florio; Eichenfässer mit Marsala im Kellergewölbe. Oben: Weinverköstigung zum Abschluss der Besichtigung.
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KAUM STEHT DIE SONNE TIEF AM HORIZONT, TAUSCHT MARSALA IHREN MORGENROCK GEGEN EIN BETÖRENDES ABENDKLEID Zeitgleich drängten Nachahmer auf den Markt, die den guten Ruf Marsalas zu Grunde richteten. Der einst so gefragte Wein wurde nun in einem Atemzug genannt mit klebrigen britischen Eierlikören und billigen Desserts.
Das schönste Mädchen Mühsam erholte sich Marsala, Florio gelang es, seinen guten Namen wieder aufzubauen. Heute lagern hier wieder 6,5 Millionen Liter Wein in Fässern unterschiedlicher Größe, erläutert unser Führer Michele. Mit bescheidener Genugtuung registriert er das Erstaunen der Besucher. Der jüngste Marsala ruht in 4000-Liter-Fässern aus amerikanischer Eiche. Sie wirken wie Puppenspielzeug neben dem 64.500-Liter-Koloss, der die daneben stehende Kutsche aus dem 18. Jahrhundert zu einem ZwergenFahrzeug werden lässt. Als krönenden Abschluss der Tour erwartet die Besucher eine kleine Verköstigung mit vier Sorten Wein: einem Roten, einem Weißen und zwei Marsalas, mal vergine und mal
halbtrocken. Der Jüngste duftet nach Feigen und Mandeln. Der Semisecco springt hingegen fast aus dem Glas; Karamell, Honig, ja sogar Kaffeenoten lassen sich im Duft erfassen. Am Gaumen kommen Orangen und sommerliche Früchte zur Geltung. Zum Schluss präsentiert Michele den Stolz der Familie Florio: Donna Franca, „das schönste Mädchen aus der Klasse“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Natürlich endet die Besichtigung in einem Laden, Donna Franca wartet hier für 30 Euro pro Halbliter auf echte Liebhaber. Auch in der Altstadt von Marsala ist die hiesige Weinspezialität allgegenwärtig. An jeder Ecke schenken Enotecas den Lebenselixier, auf Wunsch verbunden mit einer Verköstigung. Dieser Wein ist unlöslich mit der Stadt verwoben. Nur allzu leicht füllen und leeren sich die Gläser wieder und wieder. Fragen Sie nur den Schenk der Osteria Il Gallo e l’innamorata. Nach dem Mittagessen mit Thunfischwurst und busiate mit Krabbenragout serviert er gerne ein
Gläschen Marsala. „Das ist nicht nur lecker, es ist ausgesprochen lecker!“, verkündet er mit einem breiten Lächeln unter seinem buschigen grauen Schnäuzer.
Kreuzung Auch bei der Enoteca La Sirena Ubriaca in der zentral gelegenen Via Garibaldi fließt der Wein reichlich. An aus hölzernen Weinfässern hergerichteten Tischen warten Männer und Frauen, auf dass der Abend komme. Hoch über ihren Köpfen jagen Schwalben wie Pfeile durch die warme Luft zu ihren Nestern. Auf den Tischen locken klassische italienische Gerichte sowie arabische und nordafrikanische Delikatessen. Marsala war Jahrhunderte lang ein Kreuzpunkt von Handelswegen und Kulturen, der Name bedeutet wörtlich ‚Der Hafen von Allah‘. Dementsprechend treffen auf den Tellern verschiedenste Küchen zusammen. Spätestens auf dem Antico Mercato in der Innenstadt wird das deutlich. Hier liegen afrikanische Spezialitäten brüderlich
Tipps & Adressen ESSEN OSTERIA IL GALLO E L’INNAMORATA :^cZ `aZ^cZ! \Vhi]d["~]ca^X]Z osteria ld YZg 7Zh^ioZg hZ^cZ <~hiZ a^ZWZkdaa jcY \ZYjaY^\ WZl^giZi# CZWZc YZg [ZhiZc HeZ^hZ`VgiZ \^Wi Zh i~\a^X] lZX]hZacYZ HeZo^Va^i~iZc# 9^Z EVhiV b^i @gVWWZ ^hi jcWZY^c\i
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neben sizilianischen SĂźĂ&#x;waren wie Cannoli und Cassatelle. Ein zahnloser alter Mann versucht in mir nahezu unverständlichem Sizilianisch, seine frischen Feigen an den Mann zu bringen - Marsala wie es leibt und lebt. Abends wandelt sich das Viertel rund um das Garibaldi-Tor aus dem 17. Jahrhundert auf wundersame Weise. â&#x20AC;&#x17E;Hier versuchen die Männer am Wochenende, die grĂśĂ&#x;ten Fische zu fangenâ&#x20AC;&#x153;, erzählt ein Fischhändler, der gerade den BĂźrgersteig sauber spritzt. â&#x20AC;&#x17E;Aber das tun sie nicht auf dem Wasser!â&#x20AC;&#x153;, lacht er herzlich. Je länger ich durch die StraĂ&#x;en von Marsala streife, desto klarer wird mir, warum es morgens so ruhig ist in der Stadt. Sobald die Sonne tief am Horizont steht und ein mildes warmes Licht Ăźber die Gebäude wirft, tauscht Marsala ihren Morgenrock gegen ein betĂśrendes Abendkleid und fl aniert durch die StraĂ&#x;en. Jetzt kommt ihr wahres Gesicht zum Vorschein. Mit einem Glas Marsala in der Hand prostet sie sich selbst zu und genieĂ&#x;t den HERRLICHEN WARMEN !BEND s
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Fßhrer Michele erläutert am Ende der Besichtigung die Eigenschaften der verschiedenen Weine.
Terrasse am Meer vor den Toren des Baglio der Cantine Florio.
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IJ;<7D?7 B;JJ?D? stefania lettini, deren familie aus apulien stammt, weiß bestens bescheid über das leben der italiener. sie schreibt für das italien magazin regelmässig eine food-kolumne. ausserdem tritt sie als köchin im zdf auf. ihre authentischen produkte sind über www.lettinis.de erhältlich.
Entsp ann dich ! Zwischen zwei Ländern zu arbeiten, gleicht oft einem Hindernislauf. Ich kenne die deutsche und die italienische Lebensarten durch und durch und möchte beide Seiten nicht enttäuschen. Da ist zum Beispiel dieser wunderbare Ausdruck „Ci Aggiorniamo“. (Wir halten uns auf dem Laufenden). So herrlich locker, unverbindlich und so melodisch kann sich der Italiener aus einer Situation befreien. Charmant, ungezwungen und mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht, wird das Thema vertagt... So beenden Italiener gerne ein Gespräch. So bleiben sie im Spiel, so vertrösten sie (oder versuchen es) und so finden sie irgendwann wieder zusammen - sogar bei sehr unterschiedlichen Standpunkten. Der Ausdruck charakterisiert die gelassene Lebenshaltung der Italiener. Es ist diese Entspanntheit, die man im Urlaub so genießt, weil sie jeglichen Druck von einem nimmt. Aber auch genau die Entspanntheit, die einen rasend machen kann, wenn Dinge erledigt werden sollen, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, man dabei aber nicht den geringsten Anflug von Anspannung zeigen darf. Eine Redewendung mit so vielen Interpretationsmöglichkeiten, die in so vielen Situationen passt. Achten Sie mal bewusst darauf! „Ci aggiorniamo“. Stress? Hetze? Fehlanzeige! Dringlichkeiten und Zeitdruck? Nein, das sind dem Italiener an sich eher Fremdwörter, auch wenn Diamanten nur unter Druck entstehen. Ebenso abgeklärt sind Italiener bei Zeitangaben... So können „2 minuti“ sehr dehnbare Stunden bedeuten und die 120 Sekunden sind somit keinesfalls als eine verbindliche Spanne zu interpretieren. Übersetzt bedeutet „2 minuti“ eigent-
lich eher „Entspann dich“ irgendwann geht‘s weiter... Soviel habe ich inzwischen gelernt und verinnerlicht: Wichtig ist das Grundvertrauen, dass am Ende alles gut wird und auch irgendwie funktioniert. Vielleicht etwas später, vielleicht etwas langsamer, vielleicht auch nicht so ganz wie man sich das vorgestellt hat. Aber am Ende des Tages wird alles gut. „Aggiorniamoci“, vertagen wir uns kurz, ok? Die zwanglose italienische Betrachtungsweise und Ihr Umgang damit empfinde ich eigentlich als sehr befreiend. Zunächst zieht man sich aus der Situation zurück, gewinnt Zeit, um sich viel Ruhe zu sortieren; man kann Rücksprache halten und dann, aber nur wenn einem der Sinn danach steht, das Thema wieder aufgreifen. Oft ist „ci aggiorniamo“ auch die Vermeidung von Konflikten und drückt das Harmoniebedürfnis der Italiener aus. Kritik hört ohnehin keiner gerne, speziell aber Italiener nicht! Italiener - und hierbei spreche ich absolut geschlechterunabhängig - werde von la Mamma im festen Glauben erzogen, „die Schönsten, die Besten und sowieso die Intelligentesten“ auf dieser Welt zu sein. Das gesunde Selbstbewusstsein, die lässige Dolce-vita-Einstellung und die weiten Interpretationsmöglichkeiten verleihen der Kommunikation mit Italienern eine so erfrischend Prise Lebendigkeit und Würze. Sie sind genau das, was am Ende doch unsere große Liebe zu diesem Land und den so herzlichen Menschen ausmacht!
So herrlich locker, unverbindlich und so melodisch kann sich der Italiener aus einer Situation befreien.
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Zwei Minuten früher oder später? Wen interessiert das noch in 5 Jahren? Das Gefühl aber, das bleibt im Herzen! Alles ist \ji =VaiZc l^g jch Vj[ YZb AVj[ZcYZc! d`4
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Neun Kilometer breite Strände mit feinem Sand, die sanft ins blaue Meer abfallen: Jedes Jahr bekommen diese Strände das Qualitätszeichen ‚Blaue Flagge‘. Cervia ist ein altes, im Grünen gelegenes Dorf. Breite Radwege und frische Kiefernwälder machen das Ressort attraktiv für Familien, Sportler und Paare. Es bietet Unterhaltung für Jung und Alt und viele Sportmöglichkeiten für den aktiven Urlaub. Soll es entspannter zugehen, erwarten Sie die Thermen oder ein romantisches Abendessen bei Mondschein am Strand. Salz spielte in Cervia eine wichtige Rolle. Die Magazzini del Sale sind Überreste der ehemaligen Salzstadt; der Torre San Michele wurde im Jahr 1600 gebaut, um das weiße Gold zu verteidigen. Heute lockt ein vielfältiges Kulturangebot zum Thema Salz. In den Salinen kann man zum Beispiel Vögel beobachten oder wandern. Entdecken Sie bei einem Spaziergang im alten Kanalhafen das schlagende Herz des Fischerdorfes. Hier bringen Fischerboote ihren Fang in das geschäftige Treiben zwischen Marktständen mit Kunsthandwerk oder Streetfood (frischer Fisch!), Kunstausstellungen und natürlich Musik. Dank der großzügigen Öffnungszeiten ist in Cervia auch abends viel zu erleben in den Geschäften, Restaurants, Hotels und Bars. CERVIA TURISMO SRL Via Evangelisti 4, 48015 CERVIA (RA) /i °Êäx{{ÊÇÓ{Ó{ÊUÊ >ÌViÀÛ >JViÀÛ >ÌÕÀ Ã ° Ì ÜÜÜ°ÌÕÀ Ã °V Õ iViÀÛ >° ÌÊUÊÜÜÜ°v>ViL °V É6 Ã Ì iÀÛ > ÜÜÜ°v>ViL °V É6 Ã Ì > >À ÌÌ > ÃÌ>}À> \ÊJÛ Ã ÌViÀÛ >ÊÊJÛ Ã Ì > >À ÌÌ >
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Verlorene Welt
Schillernd erzählt Giuseppe Tomasi di Lampedusa in seinem Meisterwerk den Niedergang eines sizilianischen Adelsgeschlechtes Ende des 19. Jahrhunderts. Die alte Ordnung ist in Gefahr: Tancredi, der
Neffe und Ziehsohn des Fürsten, heiratet die verführerische, aber bürgerliche Angelica – das Ende der Feudalherrschaft kündigt sich an. Auch 60 Jahre nach der ersten deutschen Ausgabe des großen Italienromans zieht „Der Leopard“ die Leser immer noch in seinen Bann. Die gleichnamige Verfilmung von Visconti 1963 gilt als Meisterwerk der Filmgeschichte. Der Piperverlag veröffentlicht nun den Klassiker in einer starken, aktuellen Neuübersetzung von Burkhart Kroeber, der seit 45 Jahren Werke von u.a. Umberto Eco und Italo Calvino ins Deutsche überträgt. Im Nachwort erklärt der Übersetzer sorgfältig die Entstehung seiner Übersetzung.
GIUSEPPE TOMASI DI LAMPEDUSA, DER LEOPARD, PIPER VERLAG, ISBN 978-3-492-05984-8, € 24,00.
J?P?7DEI MKD:;H ;>;8HK9> „In einem verborgenen Winkel ihrer Seele genoss sie es, Grund für die Schlaflosigkeit eines Mannes zu sein, von dessen Existenz sie zwei Wochen zuvor noch nichts gewusst hatte.“ Erri und Clementina verbringen ein Wochenende auf einer kleinen
Insel im Mittelmeer. Beide sind sie verheiratet, durchaus glücklich, aber nicht miteinander. Edoardo Albinati beschreibt in seinem Roman „Ein Ehebruch“ mehr als einen leidenschaftlichen Seitensprung. Je weiter das erotische Wochenende fortschreitet, desto mehr steigt die Unsicherheit. Denn wie soll es weitergehen mit dem „brennenden Wunsch, sich zu verlieren“? In dem recht kurzen Roman analysiert Eduardo Albinati nüchtern relevanten Fragen rund um die Untreue. Ob man eine Affäre hatte, vielleicht gern eine hätte, oder schon die Idee entrüstet ablehnt - in diesem Roman findet sich jeder liebende Mensch wieder. EDOARDO ALBINATI, „EIN EHEBRUCH“, PIPER VERLAG, ISBN 978-3-8270-1407-8 € 20,00.
Er ist und bleibt einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Liedermacher Italiens: Der bald 40-jährige Cantautor Tiziano Ferro. „Accetto Miracoli“ heißt sein siebtes Album: „Ich akzeptiere Wunder.“ Jeder mag das interpretieren, wie er will, aber für Tiziano bedeutet es, dass er nicht mehr jedem Hindernis in seinem Leben mit aller Gewalt begegnet. Er akzeptiert öfter, dass Dinge sind wie sie sind, und dass Dinge sich auch unerwartet zum Guten wenden können. So erzählt es zumindest das Titel-Lied, eine klassische Tiziano-Ballade, in der viel Raum ist für seine charakteristische Stimme und einen erfrischenden, düsteren Unterton. Weniger zu hadern hat wohl auch melancholische Züge, die in einfühlsamen Liedern wie „In Mezzo a Questo Inverno“ (Mitten in diesem Winter), das von der Angst handelt, die einen daran hindert, etwas zu wagen. Aber auch schnellere Tanznummern sind dabei, wie zum Beispiel die erste SingleAuskopplung „Buona (Cattiva) Sorte“ (frei übersetzt: (Un)Glück) oder das Duett „Balla Per Me“ (Tanz für mich) mit Jovanotti. Tiziano hat wieder ein wirklich starkes Album geliefert. (JM) TIZIANO FERRO, „ACCETTO MIRACOLI“, VIRGIN.
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Radioreise
Italien mit den Ohren entdecken! Reporter Alexander Tauscher nimmt seine Hörer mit hinaus in die Welt. Da darf Italien natürlich nicht fehlen. Egal, ob bei der Arbeit, beim Heimwerken, Kochen oder Autofahren – es gibt genug Gelegenheiten, mit dem Kopf
einfach abzureisen. Wellen plätschern, der Wind rauscht im Wald, der Gesang eines Straßenmusikers weht herüber… egal ob in Ligurien, Bologna oder Sizilien: Mit dem Radio erleben Sie Kino im Kopf.
© F O T O S : A L E X A N D E R TA U S C H E R
WWW.RADIOREISE.DE
AKB?D7H?I9>;H AH?C? In Triest soll es den besten Espresso von ganz Italien geben, der
?:;DJ?JuJIIK9>; 1943 wird Turin von den Alliierten bombardiert. Wer kann, rettet sich auf die Hügel. Hier trifft Corrado, Lehrer am Gymnasium, auf Cate, seine frühere Liebe, und Dino, ihr Kind, das womöglich auch seines ist. Nach dem Waffenstillstand und der Ankunft der deutschen Truppen verlagert sich der Krieg von der Stadt aufs Land, und die Hügel-
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bewohner müssen sehen, wie sie ihre Haut retten – oder dem Feind entgegentreten. 70 Jahre nach dem Tod des mit dem Premio Strega bekrönten Schriftstellers hat Maja Pflug den Roman neu aus dem Italienischen übersetzt. CESARE PAVESE, DAS HAUS AUF DEM HÜGEL, DIOGENES VERLAG, ISBN 978-3-257-24510-3 € 12,00.
Capo Triestino ist eine stadteigene Spezialität. Der Tote in diesem Whodunnit (Wer-war’sKrimi) galt als einer der besten Baristas der norditalienischen Hafenstadt, vier andere sind spurlos verschwunden. Der Leser lernt beim Schmökern viel über Kaffee und Triest. Mit den gelungenen Beschreibungen und den geschichtlichen Hintergrundinformationen ist das Buch fast ein kleiner Reiseführer. CARSTEN SEBASTIAN HENN, DER LETZTE CAFFÈ, PIPER VERLAG, ISBN 9783492314817 € 11,00.
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>ECC7=; 7D 97HKIE Der legendäre SpitzenTenor aus Neapel, Enrico Caruso (18731921) hat weit über seinen Tod hinaus Menschen inspiriert. So auch Roberto Alagna (1963). „Caruso ist Teil meines Lebens“, schreibt er im Begleitheft der CD, die er als Hommage an sein großes Vorbild zusammenstellte. Als Jugendlicher sezierte der französische Tenor mit sizilianischen Wurzeln jede Phrase und jede Intonation alter Caruso-Aufnahmen. Inzwischen hat er sich
seine Sporen in der Oper verdient und hat es gewagt, einige Arien aus Carusos Repertoire zu singen. Trotz der bekannten Namen wie Verdi, Rossini und Bizet ist es keine selbstverständliche „Greatest Hits“-Sammlung. Mit Pianist und Dirigent Yvan Cassar will Alagna mit der Auswahl die Vielseitigkeit von Carusos Stil und Gusto zeigen. Alagna hofft zurecht, dass jüngere Generationen Carusos Erbe entdecken. (WJ) ROBERTO ALAGNA, ‘CARUSO 1873’, SONY CLASSICAL
Olivenölkurse in der Toskana Sie lieben Olivenöl, sind sich aber nie ganz sicher, ob das, was Sie kaufen, auch wirklich gut ist? Sie sind es leid, sich auf die ohnehin fragwürdigen Empfehlungen von anderen zu verlassen? Dann kommen Sie zu uns und schulen Sie die eigene Nase. Lernen Sie, wie gutes Olivenöl riecht und schmeckt.
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www.merum.info
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?B B7LEHE D;BBÊ;H7 :?=?J7B; ARBEIT IM DIGITALEN ZEITALTER In Italia e nel mondo, negli ultimi decenni, lo sviluppo della tecnologia digitale offre continuamente nuove opportunità di lavoro. Alcune professioni scompaiono e altre si trasformano. Tutto procede velocemente. Basta un click per accedere a informazioni da qualunque luogo e in qualunque momento. Acquisiamo nuove competenze e nascono nuove possibilità di lavoro come per esempio fare l’ influencer. L’ Italia è pioniere nella formazione tecnica di questa nuova attività. FHE<;II?ED; ?D<BK;D9;H
DER BERUF INFLUENCER Ma chi è un influencer? In origine è una persona molto attiva sui Social Media che condivide fotografie, video e messaggi con i propri follower, magari per lanciare una moda o un’idea. Una specie di hobby. Un hobby che diventa un lavoro nel momento in cui “influenza” i seguaci ad acquistare prodotti per conto di aziende. Da qui il nome influencer. Più l’influencer trasmette i suoi consigli in modo spontaneo e naturale, più acquista fiducia e credibilità e intanto i follower aumentano e così anche i guadagni. Per entrare nel mondo degli influencer bisogna avere almeno 1 milione di follower. Grazie alla popolarità e alla visibilità è più facile influenzare positivamente molte persone e spingerle ad acquistare i prodotti del marchio che rappresenta. Per le aziende questa è la strategia marketing più efficace del momento, perché aumenta il numero dei consumatori dei loro prodotti e di conseguenza aumentano anche i profitti. I più scettici pensano che fare l’influencer non sia un lavoro vero e proprio, perché non è abbastanza serio e impegnativo per essere definito tale. Intanto molti giovani sperano di far parte di questo mondo dorato dal guadagno facile, in poco tempo e senza tanti sforzi. Purtroppo, solo pochi riescono a realizzare questo sogno. In passato alcuni si sono ispirati a influencer americani, che hanno saputo anticipare le mode, i gusti, lo stile di vita del momento e ispirare i loro follower. Due grandi esempi di influencer italiani famosi, nel settore della moda e dei prodotti di bellezza, sono Chiara Ferragni e Mariano di Vaio, che in pochi anni sono diventati ricchi e famosi e adesso sono ‘ambasciatori’ di se stessi e dei marchi che rappresentano. BÊ?D<BK;D9;H0 B7 DKEL7 <HEDJ?;H7 :;B C7HA;J?D=
INFLUENCER: DIE NEUE GRENZE IM MARKETING Ma se loro hanno avuto fortuna, tanti altri ancora aspirano a diventare influencer. La concorrenza in questo campo si fa sempre più dura e oltre alle capacità personali, è necessario avere una buona preparazione alle spalle. E allora, dove impa-
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rare tutti i trucchi del mestiere? Ma in Italia naturalmente! Grazie ad un’iniziativa unica al mondo. Infatti, a partire da ottobre 2019 è possibile iscriversi all’Università digitale, e-Campus, per accedere al corso di laurea in Scienza della Comunicazione con indirizzo Influencer Marketing. Si tratta di un corso di laurea di 3 anni accessibile online e con lezioni che si possono seguire in qualsiasi momento, dopo l’avvenuta iscrizione. I docenti universitari sono professionisti del settore e garantiscono un’ottima preparazione in diversi campi, dalla psicologia del linguaggio al diritto della comunicazione. Insomma l’Italia si adegua alle nuove richieste del mercato del lavoro per cercare di colmare il vuoto tra marketing tradizionale e digitale. Da oggi è possibile offrire agli aspiranti influencer la preparazione tecnica necessaria per presentarsi sul bZgXVid aVkdgVi^kd Y^\^iVaZ Xdc aZ XdbeZiZcoZ \^jhiZ#
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