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Livemarketng-Branche und die Folgen des Coronavirus
Messebusiness
Die EuroShop 2020: Kreatver Hotspot
Catering
Alles für Ihre gelungene Weihnachtsfeier
HOFBURG Vienna steht für Kommunikaton
Meetng Report
Messe & Event, Ausgabe 3-4/2020
Bundesländer-Special
Die schönsten Eventlocatons in Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland.
Ihr persönlicher Kontakt
Telefon: +43/1/740 32-0
Karin Dobos – Dw. 573, k.dobos@messe-event.at
Erscheinungstermin: 9. September 2020
Besuchen Sie uns online: www.messe-event.at
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Messe & Event – 1. Österreichisches Fachmagazin für Messebusiness, Erleb
nismarketng und Meetngs. Chefredakteur: Christoph Berndl Chefn vom
Dienst: Mag. Alexandra Schlömmer Autoren dieser Ausgabe: Roland Graf,
Monika von Pechmann Grafsche Gestaltung: Jennifer Lippert Lektorat: Mag.
Daniela Oberhuber, Mag. Nicole Salcher, Carina Wiesner Redakton:
Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-740, E-Mail: ofce@crmmedien.at Herstellung: Bohmann Repro-Media und Online
GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien Produktonsleitung: Joachim Mitelstedt
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Betriebsgebiet 3, 7111 Parndorf Geschäfsführung: KR Gerhard Milletch, Mag. Betna Milletch Verlagsleiter: Christoph Berndl Anzeigenleitung:
Julia Rötzer, Tel. +43/1/740 32-876 Anzeigenverkauf: Karin Dobos, Tel.
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Wograndl Druck, 7210 Matersburg Anzeigenannahme und Abo-Bestellun
gen: Daniela Borka, Tel. +43/1/740 32-725, E-Mail: d.borka@messe-event.at
Erscheinungsweise: 6 x jährlich Einzelpreis: EUR 4,– Jahresbezugspreis:
EUR 18,– (Inland). Wenn das Abonnement nicht spätestens drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahrs gekündigt wird, verlängert es sich automatsch um ein Jahr. Die in den Artkeln vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt identsch mit denen des Herausgebers. Ofenlegung: www.messeevent.at/impressum
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!
Dieses Editorial ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Denn zu diesem Zeitpunkt, zu dem ich diese Zeilen schreibe, am 27. März 2020, bin ich mir sicher, dass mich die Realität längst überholt haben wird, bis Sie die aktuelle Ausgabe von Messe & Event in Händen halten. Die lautlose und unsichtbare Bedrohung durch das neuartge, hochansteckende Coronavirus bedroht mitlerweile den gesamten Globus. Weltweit überschlagen sich derzeit nahezu tagtäglich die Ereignisse. Was ich in meinem Editorial zur letzten Ausgabe noch befürchtet habe, ist leider eingetreten. Bereits am 11. März
hat die Weltgesundheitsorganisaton (WHO) Corona zur länder- und kontnentübergreifenden Erkrankung, kurz Pandemie, erklärt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte es die „größte Gesundheitskrise unserer Zeit“. Die Zahl der an COVID-19 Erkrankten steigt in vielen Ländern rasant an und bringt die Gesundheitssysteme an den Rand ihrer Kapazitäten – in manchen, wie etwa in Italien, bereits weit darüber hinaus. Am 16. März 2020 hat der von der Bundesregierung verhängte, schritweise Shutdown unseres Landes begonnen. Das Ziel: Österreich auf den absoluten Notbetrieb herunterzufahren. Notwendig wurde dieser Schrit durch den raschen Ansteg der Infzierungen mit einem neuartgen Coronavirus. Vom chinesischen Wuhan aus hat sich der Erreger SARS-CoV-2 mitlerweile fast über den gesamten Planeten ausgebreitet. Um eine explosionsartge Ausbreitung in Österreich nach Möglichkeit zu verhindern, hat sich die Bundesregierung zu drastschen Einschniten ins öfentliche Leben entschieden. Da es darum
Wie ein Virus die Branche verändert
Im Rahmen einer Pressekonferenz am Vormitag des 10. März 2020 hat die Österreichische Bundesregierung Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) präsentert. Unter anderem sind Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern und Outdoor-Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bis auf Weiteres behördlich untersagt.
Wie die Entwicklung weitergehen wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen – die Auswirkungen auf den Livemarketng-Sektor in Österreich sind aber bereits jetzt massiv.
geht, größere Menschenansammlungen unbedingt zu vermeiden, war eigentlich von Beginn an klar, dass auch die Livemarketng-Branche massiv von den Einschränkungen betrofen sein würde. Spätestens mit der ersten Beschränkung der Besucherzahlen auf 100 Menschen indoor und 500 Menschen outdoor waren auch anfängliche Zweifer überzeugt – wir befnden uns in der größten Krise der letzten Jahrzehnte. Mitlerweile geht in Sachen Messe, Event und Tagung in Österreich sowie in allen anderen betrofenen Ländern nichts mehr. Das öfentliche Leben, die Wirtschaf und auch unsere Bewegungsfreiheit wurden sukzessive auf das absolut notwendige Minimum eingeschränkt. So soll die Ausbreitung des Virus eingedämmt beziehungsweise zumindest verlangsamt werden. Wann dieser Zustand endet, kann derzeit niemand mit Sicherheit sagen. Was aber bereits jetzt feststeht: Der Schaden wird auch in der Livemarketng-Branche und allen angeschlossen Zuliefergewerben enorm sein. Wir haben uns entschieden, trotz dieser Krisensituaton die zweite Ausgabe von Messe & Event im Jahr 2020 wie geplant erscheinen zu lassen. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an unsere loyalen Inserenten, die auch in diesen turbulenten Zeiten Messe & Event die Treue halten. Für uns, als Österreichs 1. Fachmagazin für Messebusiness, Erlebnismarketng und Meetngs, ist klar, dass es gerade jetzt darum geht, in der Livemarketng-Industrie vereint zusammenzustehen. Denn wir und auch alle Persönlichkeiten aus der Branche, die wir für diese Ausgabe zur Einschätzung der Lage befragt haben, sind sich sicher: Es wird auch eine Zeit nach „Corona“ geben – und darauf sollten wir jetzt unseren positven Fokus legen. Auch wenn uns das derzeit vielleicht schwerfällt.
Gemeinsam schafen wir das. Bleiben Sie gesund.
Herzlichst, Ihr Christoph Berndl
Martin Brezovich
Vorstand emba – event marketing board austria
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Die Situaton ist dramatsch. Es handelt sich um eine massive Existenzbedrohung für die österreichische Eventbranche. In noch keiner der vorangegangenen Krisen waren die Auswirkungen für die Veranstaltungswirtschaf und ihre Zulieferindustrien so drastsch.
Unser aller Bestreben ist, unsere topqualifzierten Mitarbeiter nicht massenweise in die staatliche Verantwortung zu entlassen. Deswegen ist dringend eine unmitelbare Unterstützung durch die Aussetzung sämtlicher Lohnnebenkosten bzw. ein der Situaton und der Branche angepasstes Kurzarbeitsmodell notwendig.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Dazu müsste man Prophet oder Hellseher sein. Ich denke, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt die Auswirkungen nur erahnen können. Und die Schwierigkeit für unsere Branche ist leider, dass wir nach Ende der Krise eine längere Vorlaufzeit haben, um wieder zu funktonieren. brezovich@emba.co.at, www.emba.co.at
Salvatore Sagone
Mitbegründer & Präsident der ADC Group & Gründer des Bea
World Festival
Das BeaWorld-Team fühlt sich allen Eventagenturen der Welt nahe. Bleiben wir stark. Wir tun es und
arbeiten mit großer Leidenschaf und Hofnung daran, dass die 15. Ausgabe des Bea World Festval die
bisher denkwürdigste sein wird! Wir sind uns bewusst, dass die Welt der Ereignisse aufgrund des gesund
heitlichen Notalls, der durch den aktuellen Ausbruch des Coronavirus verursacht wird, eine sehr schwie
rige Zeit durchläuf. Wir sind jedoch ebenso davon überzeugt, dass die Reaktonsfähigkeit der gesamten
Eventbranche sowie die Innovaton und Flexibilität, die sie immer auszeichneten, die besten Verbündeten
sein werden, um diesen heiklen Moment zu überwinden.
COVID-19 ist zweifellos eine beispiellose globale Herausforderung. Wir stehen am Beginn einer neuen Phase,
die ofensichtlich ein völliges Umdenken erfordert, nicht nur bei der Durchführung von Events, sondern auch beim Handel und seinen intrinsischen Beziehungen. Es gibt bereits Verfahren, um Events zum Beispiel bei sanitären
Einrichtungen sicherer zu machen; auch andere Lösungen werden untersucht, um Innovatonen auf den Markt für Livekommunikaton zu bringen. Die Eventbranche unterstützt einen wichtgen Teil der Weltwirtschaf, bei den Beschäfigten und auch beim BIP einzelner Länder. Lassen Sie uns also vereint bleiben und mit den zuständigen Behörden interagieren, um Lösungen zu fnden, die nicht nur unseren Sektor, sondern auch alle soziokulturellen Aktvitäten unserer gesamten Gemeinschaf entscheidend beeinfussen.
www.beaworldfestval.com
Gerhard Stübe
Präsident Austrian Convention Bureau ACB
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen
Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein?
Aus heutger Sicht lassen sich diese nicht abschätzen. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass es teilweise massive wirtschafliche Einschnite geben wird.
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Die Bemühungen seitens des Bunds, der Länder und der Insttutonen wie WKO, AK etc. sind bereits spürbar. Es werden fnanzielle Mitel zur Verfügung gestellt werden müssen, um die substanzielle Gefährdung betrofener Unternehmen eindämmen bzw. abwenden zu können.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Mit dem 3. April wird das Thema für uns nicht erledigt sein. Veranstaltungsbezogen wird intensiv an Maßnahmen gearbeitet. Für abgesagte Veranstaltungen wird versucht, Ersatztermine zu fnden. Beide Seiten, Veranstalter und Veranstaltungszentren, arbeiten intensiv an umsetzbaren Lösungen. Allerdings bietet das verbleibende Jahr nicht mehr Tage, als es per se hat. Aus wirtschaflicher und gesellschaflicher Sicht wird uns diese für uns alle neue Situaton noch lange beschäfigen. Eines möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht unerwähnt lassen: Es birgt für uns alle auch eine große Chance: nämlich menschlich wieder näher aneinanderzurücken und den Sinn des rasanten Wachstums einmal mehr zu hinterfragen. www.acb.at/Start/TagungStart/COVID-19
Jörn Holtmeier GF AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft
Das Bundesfnanzministerium und das Wirtschafsministerium haben sich angesichts der weiteren Verbreitung des Coronavirus auf ein Maßnahmenpaket verständigt, das Arbeitsplätze schützen und Unternehmen unterstützen soll. Dies wird auch der deutschen Messewirtschaf zugutekommen – den Veranstaltern, Ausstellern und Messedienstleistern, die durch die zahlreichen, notwendig gewordenen Messeabsagen und -verschiebungen in besonderem Umfang betrofen sind. Im Einzelnen geht es um die Ausweitung des Kurzarbeitsgelds, Liquiditätshilfen für Unternehmen, etwa durch Stundung von Steuerzahlungen, und die Lockerung der Bedingungen für KfW-Kredite. Die Bundesregierung setzt damit ein starkes Zeichen für die deutsche Wirtschaf und den internatonal führenden Messestandort Deutschland. Das Maßnahmenpaket wird den Akteuren der Messewirtschaf helfen, die aktuelle Situaton zu überbrücken. Abhängig von der weiteren Entwicklung müssen wir aber darauf achten, ob weitere Maßnahmen der Bundesregierung erforderlich sein werden. www.auma.de/de/medien/meldungen/corona-virus
Kai Hattendorf Managing Director/CEO UFI – The Global Association of the Exhibition Industry
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen
Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Es ist und bleibt eine sehr fießende Situaton, da Gesundheit und Sicherheit der Kunden unserer Branche und unserer Kollegen auf der ganzen Welt oberste Priorität haben. Da die OECD ihre Prognose für das globale Wachstum gekürzt hat, ist wichtg, dass wir überlegen, wie, wann und wo Messen und Branchentrefen statfnden können und sollen. Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen dem kurzfristgen Schutz der Menschen vor einer Gesundheitsbedrohung heute und dem langfristgen Schutz der Menschen durch Handels- und Wirtschafssysteme morgen. Mit Stand 10. März haten ausstellende Unternehmen schon Bestellungen im Wert von mindestens 23 Milliarden Euro (26,3 Milliarden USD) eingebüßt, weil Messen nicht wie geplant statfnden. Und die Messe- und Veranstaltungsbranche hat bereits eine Gesamtleistung von 14,4 Milliarden Euro verloren.
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Jede natonale Regierung wird ihren eigenen Ansatz haben. Wir fordern die Insttutonen der Europäischen Union auf, rasch und aktv einen koordinierten Ansatz in allen Mitgliedstaaten zu unterstützen, um den betrofenen Unternehmen die gleichen Sofortmaßnahmen anzubieten: • Liquidität und Betriebskapital für die kritsche Übergangsphase ohne Bürokrate durch alle Banken der EU, lokale Ebene • Garanten für diese Bankdarlehen durch die Zentralbanken oder andere geeignete Insttute in den jeweiligen Mitgliedstaaten und Unterstützung dieser Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank gegenüber den Natonalen Zentralbanken und durch die Europäische Investtonsbank • Betriebskapital durch Vorschrifen für staatliche Beihilfen während der Krisensituaton (De-minimis-Regulierung oder Retungs- und Umstrukturierungsprogramme) • Aufschub von Steuern und Sozialbeiträgen für betrofene Unternehmen, bis sich die Situaton ändert • Flexibilität bei den Beschäfigungsregeln und -bedingungen und möglicherweise Unterstützung bei Gehaltszahlungen, um die Mitarbeiter während der Krise zu behalten und verstärkt Arbeitsplatzverluste zu vermeiden • Kredite durch Weiterleitung der verbleibenden EU-Mitel an die bedürftgsten KMUs und Sektoren oder über einen speziellen EU-Notallfonds
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Es ist unmöglich zu sagen, wann diese Krise vorbei sein wird, aber sobald die Behörden „Entwarnung“ geben, werden wir bereit sein, die Türen für so viele Veranstaltungen und so schnell wie möglich zu öfnen. Die meisten Messen in Europa werden derzeit verschoben, das zeigt ein Blick auf die angekündigten neuen Termine. Dies wird von höchster Bedeutung sein, da sich unsere Volkswirtschafen erholen müssen. Und Messen, Marktplätze und Konferenzen sind die schnellsten aller Überholspuren, um eine Erholung in Gang zu bringen. kh@uf.org
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Die Konsequenzen sind in allen Branchen sehr schwierig, aber ganz besonders in der Dienstleistungsbranche, denn hier sind der menschliche Kontakt, der soziale Austausch, die Basis für ein Geschäf und für einen Marktplatz. Mit den täglich schärfer werdenden Maßnahmen werden sämtlichen Unternehmen quasi ihre Geschäfsgrundlagen entzogen und somit wird deren wirtschafliche Existenz bedroht. Dazu zählen natürlich Messen und Veranstaltungen, Einrichtungen, Dienstleister wie Techniker, Catering, Agenturen, Gastronomie & Tourismus, Reisebranche und viele mehr!
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Hier wurden schon Maßnahmen in Österreich über die WKÖ bzw. auch das AMS angeboten. Wichtg wird vor allem für kleinere Betriebe sein, dass sie ihre Liquidität gesichert bekommen.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Das ist alles sehr schwierig zu sagen. In Österreich wurden die Maßnahmen für Veranstaltungen ab 100 Personen indoor und 500 Personen outdoor am 10. März 2020 per Erlass bis 3. April festgelegt – keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, ob das verlängert wird. Psychisch wird uns das COVID-19 sicher noch lange begleiten, davon bin ich überzeugt – zugleich kann es aber gerade auch für unsere Branche eine Chance sein, dass die Menschen sich wieder gerne trefen, soziale Kontakte wieder persönlich statfnden. Aber wann das sein wird, ist schwer zu sagen. service@messedornbirn.at, www.messen-austria.at
Jan Kalbfleisch
Geschäftsführer FAMAB Kommunikationsverband e.V.
Die vorgestellten ersten Maßnahmen für Hilfen für die von den Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus betrofenen Unternehmen liegen innerhalb unserer Erwartungen. Das von beiden Ministern ausgegebene Moto „Klotzen stat kleckern“ erscheint uns angesichts der dramatschen Situaton in der Veranstaltungsbranche absolut angebracht. Die Maßnahmen werden vielen Unternehmen helfen, ihre Liquidität über die nächsten Wochen zu sichern. Letztlich kommt es darauf an, wann die deutsche Veranstaltungsbranche – unter Abwägung aller gesundheitspolitschen Entscheidungen – wieder „ans Netz“ gehen kann. Je länger dieser Zeitraum ist, desto wahrscheinlicher wird der Bedarf für weitere Unterstützungsmaßnahmen. famab.de/aktuelles/coronavirus-covid-19
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Die wirtschaflichen Konsequenzen weltweit, die Corona hinterlassen wird, sind derzeit noch überhaupt nicht absehbar. Neben der klassischen Tourismusbranche ist die Veranstaltungswirtschaf sicherlich mit am meisten betrofen, durch die fächendeckende Absage von Veranstaltungen aller Art. Viele Zulieferbetriebe sind in Vorleistung getreten und bleiben nun auf ihren Kosten sitzen. Und bei allen Unternehmen fallen weiterhin die laufenden Betriebskosten an, denen nun keinerlei Einnahmen mehr gegenüberstehen. Die Situaton ist bereits jetzt für viele Unternehmen existenzbedrohend – und wir wähnen uns erst am Anfang der Krise. Gemeinsam mit dem GCB German Conventon Bureau hat der EVVC Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. eine Branchenumfrage beim EITW Europäischen Insttut für TagungsWirtschaf in Aufrag gegeben, um belastbare Zahlen für die Branche zu generieren. Erfragt werden unter anderem der Umsatzausfall, die Zahl der ausgefallenen Veranstaltungen sowie deren ursprünglich erwartete Besucherzahl, aber auch die Anzahl der betrofenen Mitarbeiter.
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Kurzfristg bedarf es nun schneller Hilfe vonseiten der Politk, um betriebsbedingte Kündigungen und Insolvenzen so gut wie möglich zu verhindern. Die pauschalen Zusagen, die mit Stand heute (Mite März 2020) bereits getätgt wurden, müssen nun rasch in konkrete Hilfestellungen umgesetzt werden. Nur durch einfache Zugänge zu Krediten auch in der Praxis wird die Liquidität der Betriebe aufrechterhalten werden können. Auch die Vereinfachung der Regelung zur Kurzarbeit in Deutschland ist hierfür ein wichtger Schrit in die richtge Richtung.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Diese Frage kann aus unserer Sicht heute noch niemand seriös beantworten. Die Ereignisse überschlagen sich täglich. Das, was heute noch als völlig abwegig betrachtet wird, ist unter Umständen morgen schon Realität. Wichtg ist, dass unsere Branche solidarisch zusammensteht und wir alles daran setzen, nach der Krise schnellstmöglich unserer Kernaufgabe nachkommen zu können – Menschen zusammenzubringen. info@evvc.org, www.evvc.org
Walter Ilk Eventwerkstatt Ilk & Partner KG, Veranstalter Austrian Event Award
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Wenn man alle aktuellen Informatonen der Regierung und der Virologen hört, dann wird sich die Situaton frühestens im Sommer erholen können. Ich denke daher nicht, dass Mai-/Juni-Events statfnden können, eventuell auch im Juli noch nicht. Vielleicht wäre es theoretsch im Juni/Juli schon erlaubt, aber die Veranstalter/ Unternehmen müssen doch schon viel früher entscheiden, ob ein Event durchgeführt wird. Egal ob Anmeldemanagement oder Ticketverkauf, beides braucht vernünfige Vorlaufzeiten. Daher rechne ich mit Absagen bis in den Juli hinein. Als Eventagentur oder Eventdienstleister muss man daher die eigenen Kosten hinunterfahren, um diese Phase gut durchzustehen.
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Ich denke, die Regierung hat schon ein sehr respektables Paket für die Unterstützung der Wirtschaf und der Arbeitsplätze geschafen. Von der Kurzarbeit bis zu Garanten gibt es ein breites Unterstützungsportolio, das je nach Unternehmensstruktur die Probleme hofentlich zumeist sehr gut abfedern kann. Ich habe daher keine weiteren persönlichen Vorschläge dafür. Fraglich ist jedoch, wie sich die Wirtschaf nach dieser schwierigen Zeit erholen wird. Auch hier braucht es dann die richtgen Maßnahmen.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Die ersten Events werden meiner Einschätzung nach ab September durchgeführt werden. Aber auch das ist abhängig davon, wie der weitere Verlauf der Krise ist und welchen wirtschaflichen Schaden die Unternehmen jeweils erleiden. Auch davon wird die Bereitschaf, Events durchzuführen, abhängen. Andererseits muss die gesamte Wirtschaf nach dem Virus wieder hochgefahren werden, neue Produkte müssen präsentert und es muss geschult werden. Und die emotonale Bindung der Kunden und Mitarbeiter eines Unternehmens rückt wieder in den Vordergrund. Livemarketng ist daher ein Muss der Zukunf, da neben der Digitalisierung die persönliche Beziehung eine starke Rolle spielen wird. Vielleicht sogar nach Corona mehr denn je, auch mit neuen Eventormaten. Jedenfalls kommt der Tag nach Corona und auf diesen bereiten wir uns in der EVENTWERKSTATT sehr gut vor. www.eventwerkstat.at
Zuallererst möchte ich vorausschicken, dass mir die Gesundheit meiner Familie und meiner Mitarbeiter am wichtgsten ist. Die Bundesregierung hat die sozialen Kontakte auf ein Mindestmaß beschränkt und das ist gut so. Ich hofe sehr, dass sich so viele Menschen wie möglich daran halten, und bedanke mich bei all jenen, die die Versorgung und die Wirtschaf aufrechterhalten, und bei allen Menschen, die im Gesundheitsund Sozialwesen täglich ihre Arbeit leisten. Das kann gar nicht of genug gesagt werden. DANKE! Die wirtschafliche Situaton ist außergewöhnlich und hat sich für mich, ich bin jetzt fast 60 Jahre alt, noch nie so schlecht dargestellt. In den 70ern die Ölkrise … viele Krisen danach … die geplatzten Immobilien und Börsenblasen … das alles ist damit nicht vergleichbar. Jetzt ist nicht nur die Wirtschaf, sondern es sind alle Menschen weltweit betrofen! Für die Wirtschaf – insbesondere für meine Berufsgruppe, alle in der Veranstaltungsbranche tätgen Unternehmen – ist es wirklich schlimm. Als Beispiel darf ich mein eigenes Unternehmen anführen. Wir haben für die Monate Februar 2020 bis August 2020 Storni (nicht Verschiebungen) von 2,25 Millionen Euro zu verzeichnen – einen Ausfall von 100 Prozent aller Buchungen. Das trif uns wie ein Blitz. Die Vereinbarungen mit Kunden sind partnerschaflich und fair und es konnten bereits erbrachte Leistungen abgerechnet werden. Das reicht gerade einmal, um die Gehälter meiner Mitarbeiter und die Kosten für zwei Monate (02 und 03/2020) zu decken. Jetzt stellt sich die Frage, was danach geschieht. Falls der Ausnahmezustand noch länger andauern sollte, was zu befürchten ist, stehe ich mit meinem Unternehmen mit dem Rücken zur Wand! Entlassung aller Mitarbeiter, Konkurs … die Lippenbekenntnisse der Regierung bringen Programme wie z. B. Kredit-Hafungen sehr plakatv in die Medien. Diese kommen jedoch nur zum Tragen, wenn die Hausbank auch einen Kredit gewährt – und das erscheint mit längerfristg leeren Aufragsbüchern eher unwahrscheinlich. Dass – während ich diesen Text verfasse – das Unterstützungspaket der Regierung auf 39 Milliarden Euro erhöht wurde, fnde ich großartg. Hilfsprogramme wie die „Corona-Kurzarbeit“ sind im Prinzip gut und notwendig, jedoch hat kein Mensch, vor allem nicht die, die das umsetzen sollen, eine Ahnung, wie das gehen kann. Das Nachbessern, dass auch die Versicherungsbeiträge vom ersten Monat an übernommen werden, klingt gut. Nur kann z. B. zurzeit niemand sagen, von welchen Beträgen diese Versicherung berechnet wird. Alles unklar und ofen! Das ist keine schnelle und unbürokratsche Hilfe. Eine tolle Leistung (ironisch gemeint) war auch, dass sich der erste Beschluss und darauf folgende Verordnungen auf das Epidemiegesetz berufen haben. Im Detail auf den § 15 – was Hafungsübernahmen durch die verordnende Behörde ausschließt. Gewollt oder ungewollt … hier wird reihum die gesamte Verantwortung auf die Wirtschaf bzw. in diesem Fall auf die Veranstaltungsbranche abgewälzt. Jetzt (gerade während ich diesen Text schreibe, am 18. 3. 2020, 13.10 Uhr) sagt der Finanzminister, dass „Umsatzausfälle kompensiert“ werden sollen. Ich unterstelle, dass es hier noch Wochen, wenn nicht Monate dauern wird, bis das Hilfspaket greifen wird – und ich meine, bis eine wirkliche Überweisung auf das Konto der Betroffenen getan ist. Bis dahin gibt es viele Unternehmen gar nicht mehr. Dem Beispiel Deutschlands folgend, sollte auch hier eine Aussetzung der Insolvenzantragspficht erfolgen. Aber vielleicht kommt das ja um 15.00 Uhr in den Nachrichten nach der Pressekonferenz von Frau BM für Justz. Meiner Branche mit 6.000 Gewerbetreibenden in ganz Österreich, einer Branche, die jährlich (lt. IHS-Studie) 3,5 Milliarden Euro in Bund, Länder und Gemeinden spült, und das seit Jahren, ist die Vorgangsweise unbegreifich. Es gibt nur politsche Statements – keine klaren Aussagen. Nicht einmal die Erlässe und Beschlüsse sind eindeutg und lassen sehr viel Interpretatonsspielraum. Leider. Vorsichtge Schätzungen von Experten, z. B. von Ärzten und Virologen, lassen auf kein genaues Datum einer Beendigung der getrofenen Maßnahmen schließen. Der allgemeinen Einschätzung nach wird erst im Herbst wieder ein geregeltes und normales Leben möglich sein. Ein Tropfen auf den heißen Stein sind die Sozialversicherungsbeiträge, die gestundet wurden bzw. nicht einbezahlt werden müssen, da es sich dabei sowieso meist um „Vorauszahlungen“ handelt. Eine großzügige Geste (ironisch gemeint): Das Finanzamt hat die Eintreibungen eingestellt (auch ironisch gemeint). Was will denn das Finanzamt zurzeit eintreiben? Wo nichts ist, hat der Kaiser (in unserem Fall der Staat) auch das Recht verloren – sagt man doch! Oder? Deutschland hat unbürokratsch 500 Milliarden Euro bereitgestellt, das Insolvenzgesetz außer Kraf gesetzt und viele Dinge – wenn auch spät – auf den Weg gebracht. Die vier Milliarden Euro (die fast alleine im letzten Jahr die Veranstaltungsbranche für Bund, Länder und Gemeinden erwirtschafet hat, die zusätzlich fast 150.000 Menschen Arbeit gibt) sind nichts. Und das soll
für die ganze Wirtschaft in Österreich sein … lächerlich! Aber das wurde gerade korrigiert … wieder während ich diese Zeilen verfasse … und auf 38 Milliarden Euro hinaufgesetzt. Wobei bite zu beachten ist, dass in diesen 38 Milliarden Euro auch die Steuerstundungen inkludiert sind, die eine direkte Hilfe darstellen, aber auf jeden Fall nach der Krise bezahlt werden müssen. Wovon stellt sich hier die Frage. Ich fordere die Politk und die von uns gewählten Volksvertreter auf, nicht nur heiße Luf zu verbreiten, sondern praktkable sowie umsetzbare Lösungen zu präsenteren. Die Wirtschaf wird das nicht verkrafen und Aussagen eines Natonalbank-Gouverneurs (Standard vom 18. 3. 2020), dass es den Banken gut geht (die mit unseren Steuergeldern in den vergangenen Jahren geretet bzw. liquide gehalten wurden) und es einen „Output-Schock“ gibt, der bald vorbei sein wird, helfen uns Selbstständigen nicht. Das ist verzichtbares Selbstmarketng von Einzelpersonen, die noch nie in ihrem Leben unternehmerische Verantwortung aushalten mussten. Ganz aktuell (18. 3. 2020, 13.05 Uhr): Bundeskanzler Kurz hat soeben ein Credo verkündet: Koste es, was es wolle! Die größte Krise seit dem 2. Weltkrieg werden wir gemeinsam bewältgen. Anfang, Mite nächster Woche müssen auch diese neuen 38 Milliarden Euro an Hilfe (davon 15 Milliarden Euro an Notallhilfe) neu bewertet werden müssen! Die Aussage des Finanzministers war zu helfen, wo es Umsatzausfälle gibt, um diese zu kompensieren. Was soll das genau heißen? Schon wieder rhetorische Ausfüchte. Es gibt Maßnahmen, die erst später greifen … das verändert sich stündlich. Weiterarbeiten ist zurzeit nicht möglich – es gibt nichts zu arbeiten. Wir können uns nur auf eine Zeit nach der Krise vorbereiten. Das betrif sowohl EPUs als auch große Agenturen im Veranstaltungsbereich. Die Arbeitsplätze müssen gesichert werden! Das Versprechen der Bundesregierung ist, dass niemand zurückgelassen wird. Dort, wo die Auswirkungen am gravierendsten zu spüren sind, wird zuerst geholfen. Keiner soll eifersüchtg sein. Das ist alles richtg und es ist jedem bewusst, dass hier die Umsetzer nach der Gesetzgebung die Arbeit haben, und „huschpfusch“ nutzt auch nix … aber bite trotzdem RASCH. DANKE! www.opus-events.at
WIE SIE MIT DER TECHNIK DES FRAMING KUNDEN VERBLÜFFEN Neue Chancen, neue Möglichkeiten
Unter anderem mit seinen Bestsellern „Visuelle Kreatvität“, „Kribbeln im Kopf“, „Clou“ und „Die Aura des Wertvollen“ hat uns Mario Pricken dazu ermutgt, im Business-Alltag regelmäßig über den Tellerrand hinauszuschauen. Mitlerweile zählt er zu den internatonal gefragtesten Experten, wenn es um die Themen Kreatvität, Ideenmanagement, Strategieentwicklung und Innovaton geht. In seinem neuen Buch „Think Framing“ lädt er uns ein, die Königsdisziplin der Kreatvität zu erleben – und damit Ideen zu entdecken, die anderen verborgen bleiben. Interview: Christoph Berndl
„Fred vermutet, dass es wieder einmal seine Frau war, die ihm ausgerechnet jenen Löfel untergejubelt hat, dessen konkave Seite nach unten zeigt.“ Wir sollten nie vergessen, dass es nicht die Sache an sich ist, die uns beunruhigt, sondern wie wir darüber denken. Man hat immer die Wahl: positv oder negatv, in die eine oder in die andere Richtung. Genau diese Möglichkeiten des Denkens bezeichnen wir als Framing.
Messe & Event: Was versteht man unter dem Begrif Framing? Mario Pricken: Framing zählt zu den wichtgsten mentalen Werkzeugen, um Sachverhalte aus einer neuen Perspektve betrachten zu können. Beispielsweise hat sich die deutsche Autoindustrie bis vor Kurzem als „Autohersteller“ verstanden, im Gehirn der Mitarbeiter wurde dieser Begrif als Frame abgespeichert und mit einer klar abgegrenzten Bedeutung aufgeladen. Einige Automarken haben diesen Begrif nun aber in „Mobilitätsdienstleister“ umgedeutet und somit die Vorstellung der Mitarbeiter grundlegend verändert: Der Wechsel vom Frame „Autohersteller“ zu „Mobilitätsdienstleister“ erzeugt einen radikalen Perspektvwechsel und in der Folge neue Ideen und mehr Möglichkeiten! Ähnliches passiert, wenn sich ein Kamerahersteller plötzlich als „Bilddienstleister“ versteht oder eine Krankenversicherung als „Gesundheitsbegleiter“. Die richtgen Begrife erweitern den Lösungsraum in unserem Kopf und lassen mit einem Mal Ideen für Probleme zu, an denen Teams zuvor gescheitert sind. Sie suchen nach neuen Ideen für Ihren Messestand? Dann bezeichnen Sie Ihren Messestand als „Raumschif“, als „Social-Media-Platorm“, als „Kirche“ oder was immer Ihnen vorschwebt. Welche neuen Lösungen und Ideen eröfnen diese Umdeutungen?
Wie lassen sich die Erkenntnisse auf die derzeitge Situaton übertragen? Ihr Fokus bestmmt die Bedeutung der Welt. Sicher, in den kommenden Wochen sollte man die Hygieneregeln strickt einhalten. Gleichzeitg bestmmt Ihr innerer Fokus, was Sie in der Zukunf erkennen können und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben: Auf den ersten Blick erscheint vielen die Corona-Epidemie als eine Krise, doch wer den Standpunkt wechselt, könnte erkennen, dass sie gleichzeitg eine faszinierende Chance ist.
Welche konkreten ersten Schrite kann man setzen, um bei der Krisenbewältgung das Potenzial von Framing für sein Unternehmen zu nutzen? Gehen Sie folgende Schrite durch und stellen Sie sich anregende Fragen, um mögliche Chancen und Lösungen zu entdecken: Erstens: Machen Sie eine Liste der fünf wichtgsten Veränderungen (Probleme), die sich für Sie und Ihr Business in den kommenden Wochen ergeben wird. Zweitens: Investeren Sie in jeden einzelnen Punkt mindestens 30 Minuten Zeit. Fragen Sie sich, was das Gute an diesem Problem ist. Richtg: Probleme können auch eine positve Seite haben! Schrit drei zeigt Ihnen, wie man diese positven Aspekte erkennen kann. Dritens: Gehen Sie in Ihrer Vorstellung mindestens vier bis acht Monate in die Zukunf und fragen Sie sich, was Sie jetzt tun müssten, damit sich Ihr erstes Problem in eine interessante Lösung verwandelt. - Wo liegen in der Zukunf bisher unentdeckte Möglichkeiten? - Für wen könnte diese Schwäche zu einer Stärke werden? - In welchem neuen Umfeld (Branche) ergeben sich neue Möglichkeiten? - Welche neuen Spielregeln werden Ihnen bisher unentdeckte Wege eröfnen? - Auf welche Weise wird sich das Verhalten der Menschen oder der Branche verändern, dem Sie mit interessanten Lösungen begegnen werden? Viertens: Mit diesen Fragen gehen Sie alle Ihre Problemstellungen durch und entwickeln so viele Lösungen wie irgendwie möglich. In jede dieser Listen investeren Sie anschließend nochmals mindestens eine Stunde Zeit, um Ihre „Rohideen“ in realisierbare Konzepte weiterzuentwickeln. Übrigens: Noch besser funktoniert dieser Framing-Innovatonsprozess, indem Sie ein kleines Team zusammenstellen und gemeinsam nach Lösungen suchen! Fünfens: Professionelle Framing-Workshops für zukunfsträchtge Innovatonen gibt es hier: www.thinkframing.com
erscheint vielen die
könnte erkennen, dass sie
gleichzeitg eine faszinierende Chance ist.“
Mario Pricken, Buchautor und Kreatvcoach
Buchtipp:
Think Outside the Frame: Wie Sie durch Framing Wirklichkeit erzeugen. 82 smarte Denkstrategien für Marken, Medien und Politk Erschienen bei Econ, gebundene Ausgabe, 208 Seiten, ISBN-13: 978-3430210201, 29,90 €
Österreichs Messen im „Corona-Modus“
COVID-19-BETREUUNGSEINRICHTUNG DER STADT WIEN Messe Wien steht als
Großlazarett bereit
Helmut Slezak
Messedirektor Messe Ried GmbH
Die aktuelle Situaton und die behördlichen Einschränkungen zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19 sind aus unserer Sicht sehr wichtg. Die langfristgen wirtschaflichen Auswirkungen sind jedoch in ihrer ganzen Tragweite noch nicht absehbar. Aktuell sind bei uns im Frühjahr vier Messethemen (Sport, Senioren, Genuss, Familie) und zahlreiche Gastveranstaltungen betrofen. Wir hofen, dass wir nach dem Sommer wieder wie gewohnt Messen und Veranstaltungen in vollem Umfang in Ried abhalten können. In diesem Zusammenhang möchten wir uns stellvertretend bei den Gesundheitsbehörden und bei all jenen bedanken, die in dieser beispiellosen Krise unermüdlich zum Wohle der Menschen im Einsatz sind.
Dr. Bernhard Erler
GF Kärntner Messen
Bedingt durch den Erlass der Bundesregierung musste die für Anfang April geplante FREIZEITMESSE/AUTO & BIKE in Klagenfurt kurzfristg abgesagt werden. Ein Verschieben der Messe auf später ist aufgrund der Saisonalität der Themen nicht denkbar, woraus fnanziell ein Totalausfall resultert. Obwohl noch nicht gesagt werden kann, wie hoch der tatsächliche Schaden sein wird, ist von einer beträchtlichen Budgetverschlechterung auszugehen, die im Laufe des Geschäfsjahrs auch nicht aufgefangen werden kann.
Markus Oberhamberger
Geschäfsführer Brandboxx Salzburg
Mit 6. März 2020 wurde die Brandboxx wegen Coronavirus geschlossen. Wir hofen, hiermit einen Beitrag zur raschen Eindämmung zu leisten. Die Ordersaison war grundsätzlich sehr positv und konnte bis auf die beiden Ordermessen „Shoes and Bags“ und „Sport Order Hartware“ abgeschlossen werden. Was die Zukunf bringt, wissen wir alle nicht, aber die Hofnung ist groß, schnell wieder in geordnete Bahnen zu kommen.
„Nach einem unglaublichen Krafakt in den letzten Tagen von meinen Kolleginnen und
Kollegen, unseren Partner frmen sowie den Einsatzkräften der Stadt Wien und der Blaulichtorganisatonen ist die Halle A der Reed Messe Wien mit 880 Betreuungsbeten bezugsbereit. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig hofen wir, dass die Betreuungseinrichtung nicht benötgt wird, aber für den Fall der Fälle sind wir gerüstet.“ (via Linkedin)
Benedikt Binder-Krieglstein
CEO Reed Exhibitons Österreich
Markus Tuider
GF Burgenland Messe
Alexander Kribus
GF Messezentrum Salzburg GmbH
Von den jüngsten Entwicklungen sind wir natürlich unmitelbar betrofen.
Das Coronavirus sorgt auch bei uns für leere Messehallen. Kurz- und mitelfristg können wir die Ausfälle abfedern, aber für die nächsten Monate fehlt uns jegliche Planungssicherheit. Können wir die Inform Oberwart (2. bis 6. September 2020) durchführen? Findet die Genuss Burgenland (6. bis 8. November 2020) wie geplant stat? Zum jetzigen Zeitpunkt kann niemand abschätzen, wie l ange dieser Zustand dauern wird und wie sich diese Umsatzeinbußen langfristg auswirken werden. Nichtsdestotrotz wünschen wir unseren treuen Besuchern alles Gute und bleiben Sie gesund!
Die behördlichen Maßnahmen für Veranstaltungen in Österreich betrefen im Messezentrum Salzburg unter anderem folgende Veranstaltungen: Instandhaltungstage (31. März bis 2. April), Internatonale Hundeausstellung (28. bis 29. März) und die Automesse Salzburg/Garten Salzburg/Kulinarik Salzburg (20. bis 22. März). Für das Messetrio Automesse konnten wir im Jahr 2020 leider keinen passenden Ersatztermin fnden und mussten dieses folglich absagen. Der Termin im Frühjahr 2021 wird, sobald bestätgt, umgehend veröfentlicht. Als Messe- und Eventveranstalter sind wir auch unter schwierigen Bedingungen stets bemüht, die Bedürfnisse unserer Aussteller, Besucher und Partner zu erfüllen. Mögliche Ersatztermine und nächste Schrite stmmen wir aktuell ab und geben diese zeitnah bekannt. Mitlerweile ist das Messezentrum Salzburg als Außenstaton der Salzburger Landeskliniken einsatzbereit.
Jede Messe zieht eine weitreichende branchenübergreifende wirtschafliche Aktvität mit sich, die gerade bei einer Absage sehr sichtbar wird. Wir als M.A.C. Hofmann mussten angesichts der ungewissen Entwicklung rund um COVID-19 die ART VIENNA, die im März in der Hofurg statgefunden häte, auf September verschieben (11.–13. September 2020), die traditonelle ART & ANTIQUE in der Salzburger Residenz auf nächste Ostern sowie unsere Weinfachmesse VieVinum, die Anfang Juni statgefunden häte, ins Jahr 2021. Das fel auch insofern schwer, da nach den Absagen sämtlicher internatonaler Weinmessen im Frühjahr die Weinbranche weltweit schon mit Freude auf die VieVinum wartete. Ganz zu schweigen von den Ausstellern, die jetzt natürlich eine Verkaufsperspektve weniger haben. Da trägt man als Veranstalter schon große Verantwortung, die einem letztendlich niemand abnimmt. Bei all dieser Belastung gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf sein Bauchgefühl zu hören. Positv in dieser schwierigen Zeit war jedenfalls zu sehen, wie wir doch von vielen Partnern unterstützt werden und auf welch tolles Team wir zählen dürfen. Wir sind permanent mit unseren Kunden, den Veranstaltern und Ausstellern, aber auch Besuchern in Kontakt, um in dieser für die Veranstaltungsbranche äußerst schwierigen Situaton für alle Beteiligten optmale Lösungen zu fnden. Wir reden budgetär bereits jetzt von Schäden in Millionenhöhe. Die Herausforderungen sind enorm, unser Team arbeitet trotz „Sparfamme“ mit vollem Einsatz, um unser System aufrechtzuerhalten. Neben zahlreichen Gastveranstaltungen sind auch drei unserer Eigenmessen von der Krise betrofen. Trends of Beauty und die Grazer Frühjahrsmesse können nicht zu den geplanten Terminen statfnden und erst 2021 wieder veranstaltet werden, die Gründermesse wurde vom März in den Juni 2020 verschoben. Als großes Zentrum der persönlichen Begegnungen sind wir einerseits an die gesetzlichen Vorgaben gebunden und nehmen andererseits zusätzlich unsere große Verantwortung darüber hinaus wahr. Viele unserer Mitarbeiter arbeiten bereits im Homeofce, zur Erhaltung der Arbeitsplätze ist auch bei uns die Corona-Kurzarbeit aktv. So können wir nach dieser Krise hofentlich so bald wie möglich wieder mit voller Kraf durchstarten.
Mag. Wolfgang Strasser GF MESSE TULLN GmbH
FOTO © WEINFRANZ
Die aktuelle Corona-Krise hat die gesamte
Messebranche im Grif. Unsere Solidarität gilt allen, die helfen, und allen Betrofenen – in der Messebranche ganz besonders den vielen Dienstleistern und Ausstellern, die vor ungeahnten Herausforderungen stehen. In diesem Sinne haben wir unsere größte Frühjahrsmesse pool + garden sofort mit Bekanntwerden des diesbezüglichen Erlasses abgesagt. Die Aussteller wurden sofort informiert und sämtliche Platzmieten wurden rasch und unbürokratsch refundiert. Dies war der Abschluss eines ersten Quartals, das sensatonell begonnen hate: Die HausBau + EnergieSparen meldete einen Ausstellerrekord und der Besucherzuwachs von 26 Prozent im Vorjahr wurde nochmals um gut vier Prozent getoppt. Gleich danach gelang mit der AustroVin Tulln eine Messepremiere, die mit der Besucherzahl weit über Plan lag und von sämtlichen Ausstellern hervorragend bewertet wurde. Auch die Boot Tulln wurde mit einem umfangreichen Corona-Maßnahmenpaket noch erfolgreich umgesetzt. Aus heutger Sicht ist mit einem Neustart mit der Internatonalen Gartenbaumesse Tulln von 3.–7. September als erste Eigenveranstaltung zu rechnen. Im Rahmen der Gartenbaumesse wird die neue Donauhalle eröfnet und damit das laufende 35-Millionen-Euro-Investtonsprogramm der Messe Tulln zum richtgen Zeitpunkt abgeschlossen. Langfristg sehe ich für die Messe Tulln somit keine Auswirkungen der aktuellen Krise: Nach neun Jahren in Folge mit Gewinn ist die Eigenmiteldecke beruhigend, gleichzeitg ist die Marktstellung sehr solide und die neue Infrastruktur steht zum Durchstarten bereit.
Werner Roher
Messe Wieselburg
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronavirus (COVID-19)-Pandemie wird auch die NEUE WIESELBURGER MESSE nicht zum festgelegten Termin (23. bis 26. April 2020) statfnden. Das klassische WIESELBURGER VOLKSFEST als Highlight für die ganze Familie ist nach wie vor zum Schulschluss Anfang Juli geplant, auch hier natürlich in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie. Eine Messe abzusagen, ist wirtschaflich gesehen ein harter Schlag. Hinzu kommt, dass auch sämtliche Fremdveranstaltungen bis zumindest Sommerbeginn abgesagt werden mussten. Insgesamt befnden wir uns hier bei einem Verlust im siebenstelligen Bereich. Wir haben die neuen Herausforderungen selbstverständlich dennoch bestmöglich angenommen. Unsere Mitarbeiter arbeiten im Homeofce und Schlüsselfunktonen werden in Schichten besetzt, um den Kontakte so gering wie möglich zu halten. Zudem wurde für unser Team die Kurzarbeit angemeldet. In jedem Fall blicken wir bereits motviert nach vorne, bereiten uns auf die Zeit nach der Pandemie vor, freuen uns und hofen zumindest ab September wieder auf einen reibungslosen Messe- und Veranstaltungsbetrieb. Das Messe- und Veranstaltungswesen ist von der Situaton extrem hart ge- und wahrscheinlich am längsten betrofen. Wir waren die Ersten, die untersagt worden sind, und sind vermutlich auch die Letzten, die wieder in den Normalbetrieb zurückkehren dürfen. Während viele Branchen in voraussichtlich ein bis zwei Monaten wieder schritweise zur Normalität zurückkehren werden, sind unsere Geschäfsfelder für mindestens ein halbes Jahr praktsch auf null gesetzt. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten muss diese Zeit aber trotzdem für Vorbereitungen genutzt werden, der Betrieb kann nur teilweise reduziert werden. Besondere Sorgen machen wir uns natürlich um unsere Partner und Kunden, die vielfach auf die Messekontakte angewiesen sind. Die Schausteller für Volksfeste müssen seit Ende der Vorjahressaison bis in den Sommer oder schlimmstenfalls darüber hinaus völlig ohne Einnahmen überleben.
Generalsekretärin I.M. Austria, Interessengemeinschaft von Messeund Live-Marketing
Spezialisten
Wie schätzen Sie die wirtschaflichen Konsequenzen der derzeitgen Situaton ein? Wir sehen einen Einbruch von 100 Prozent aller Aufräge ab ca. 15. Februar. Bereits mit Anfang Februar sind viele Aufräge fast täglich weggebrochen bzw. wurden abgesagt. Man kann konkret davon ausgehen, dass man im März und April mit praktsch keinen Einnahmen rechnen kann. Wir gehen derzeit davon aus, dass im Mai erste kleine Aufräge wieder ausgeführt werden können, die jedoch im besten Fall einen kleinen Teil der Betriebskosten decken können und daher eher „kosmetscher“ Natur sind. Da Messen und Kongresse eine längere organisatorische Vorlaufzeit haben, bleibt abzuwarten, ob einige Veranstaltungen im Juni noch durchgeführt werden können. Die Maßnahmen rund um diese Pandemie trafen die Branche zu einem sehr ungünstgen Zeitpunkt. Das Jahr 2020 begann sehr vielversprechend, die Wirtschaf war auf einem hohen Niveau. Die vorliegenden Aufräge versprachen ein sehr positves erstes Halbjahr. Entsprechend haben Betriebe investert – Mitarbeiter aufgestockt, Materialien angekauf und ihre Lager mit dem benötgten Equipment aufgestockt. Wenn klar ist, dass im Februar, April oder Mai viele Aufräge abzuarbeiten sind, muss bereits im Jänner die Zeit genutzt werden, um alle Vorbereitungen zu trefen. Denn sämtliche Mitarbeiter sind in den sehr starken Aufragsmonaten mit dem Ausführen der Aufräge ausgelastet. Das bedeutet für viele Betriebe, dass ihre Kreditlinien bei Banken ausgenutzt sind, da die Einnahmen absehbar sind. Wird diese Kete unterbrochen, steht der gesunde und gut positonierte Betrieb plötzlich mit vollen Lagern stll. Rechnungen für die Materialien trudeln laufend ein, ebenso wie Absagen der Aufräge. Zusätzlich sind die Löhne und Gehälter samt Lohnnebenkosten zu zahlen, während die Umsätze auf null fallen. Diese Situaton beschreibt den Februar und März dieses Jahres. Wir, in der I.M. Austria, sehen diesen Ablauf bei praktsch allen Mitgliedsbetrieben – also bei Messebau und Messearchitekten, Livemarketng, Design, Technik, Service und Zulieferbetrieben. Auch verwandte Branchen, wo wir mit Unternehmen in Kontakt sind, stehen vor einer sehr ähnlichen Situaton. Das erste Halbjahr ist für unsere Unternehmen wesentlich, um Kapitalreserven zu schafen, um die Zahlung aller Verbindlichkeiten sowie die Vorbereitung der Aufräge im Juni, Juli und August zu fnanzieren. Fällt dieser Umsatz zu einem Großteil weg, wie in der jetzigen Situaton, schaf dies ein fnanzielles Problem, das of nur durch schnelle und rigorose Maßnahmen abgefedert werden kann. Aus heutger Sicht muss man davon ausgehen, dass die meisten Unternehmen im Messe- und Livemarketng erst im September wieder ihren vollen Betrieb aufnehmen können. Es gibt zwar im Juni und Juli einige Festvals, die Teile der Branche aufatmen lassen. Messen und Kongresse, davon gehen wir im Moment aus, fnden erst wieder ab Mite August in vollem Umfang stat. Da Messen und Veranstaltungen teilweise verschoben wurden, kann der Umsatz in den letzten vier Monaten des Jahrs teilweise aufgeholt werden. Der daraus resulterende Ertrag wird jedoch durch die nun benötgten liquiden Mitel (z. B. Überbrückungskredite oder Stundungen) wohl stark reduziert. Eine vollständige Erholung der Branche wird daher erst 2021 möglich sein.
Welche Maßnahmen müssen aus Ihrer Sicht jetzt seitens des Bunds getrofen werden, um wirtschafliche Ausfälle abzufedern? Die Branchenteilnehmer sind unterschiedliche Betriebe. Dies ist in der Mitgliederstruktur der I.M. Austria abgebildet: Messearchitekten, Messebau, Livemarketng-Firmen und Agenturen, Messeteppiche, Eventechnik für Licht/Ton/ Video, Zulieferbetriebe, aber auch Locatons und Dolmetscher. Dazu kommen Kongressorganisatoren, Eventfrmen, Messe-/Kongresszentren, Eventechnik, freiberufiche Monteure/ Monteurbetriebe, Grafker, Architekten, Druckereien, Logistk und mehr. Das ist eine sehr breite Palete, von Kleinstbetrieben bis hin zu mehreren Hundert Mitarbeitern. Besonders KMUs und Kleinstunternehmen sind vom Ausfall betrofen und haben die wenigsten Ressourcen, um die notwendige Zeitspanne zu überbrücken. Die nun mögliche Soforthilfe kann dies abfedern, sofern diese unbürokratsch und rasch ausgezahlt wird. Die weiteren Maßnahmen wie Überbrückungskredit, Kurzarbeit und sonstge angebotene Hilfen sind sicher gut. Jedoch stehen Firmen jetzt teilweise vor dem Problem, dass die notwendigen Unterlagen für die Banken, über die diese Überbrückungskredite einzureichen sind, nicht so schnell erstellt werden können. Mitarbeiter oder Buchhaltungskanzleien/Steuerberatungskanzleien tun ihr Bestes, sind aber nur teilweise besetzt und arbeiten fast nur online. Sind die Unterlagen eingereicht, muss die interne Bankentscheidung abgewartet werden. Dann müssen die Unterlagen erstellt und unterzeichnet werden. Rein realistsch dauert der ganze Prozess rund einen Monat oder länger, bis tatsächlich eine Auszahlung statfnden kann. Das ist auch psychisch eine sehr schwierige Zeit – für Mitarbeiter, die mit der Abarbeitung beschäfigt sind, aber auch für die Geschäfsführer und Eigentümer der Klein- und Mitelbetriebe, die den ganzen Druck und die Ungewissheit aushalten müssen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die jetzige Situaton auch sehr stark von einem normalen Markteinbruch, der meist trotzdem Nischen oder Chancen bietet, wenn man rasch genug reagiert. In der jetzigen Situaton gibt es weder andere Geschäfsfelder noch andere Kunden, um Aktvitäten zu verlagern.
Wann rechnen Sie aus heutger Sicht mit einer Rückkehr zum Regelbetrieb und wie lange wird uns das Thema – auch psychologisch – nachhängen bzw. beschäfigen? Wir erwarten spätestens mit September eine deutliche Erholung, im Jahr 2021 wieder eine normale Aufragslage – vorausgesetzt, es gibt keine weiteren wirtschaflichen Einbrüche oder Katastrophen und es werden bald Medikamente entwickelt, um COVID-19 im Fall eines neuerlichen Aufretens zu stoppen. Psychologisch lernen wir alle wohl viel aus dieser Situaton. Viele werden von einer sehr plötzlichen Existenzkrise bedroht, die in dieser Form noch nie da war, oder sehen sich vielleicht auch mit plötzlichen Todesfällen von Angehörigen konfrontert. Sehr positv sehen wir, dass derzeit die Kommunikaton und auch der Zusammenhalt in der gesamten Livemarketng-Branche sehr stark sind. Dieser Austausch ist in den letzten Jahren etwas zurückgedrängt worden. Als Interessengemeinschaf hofen wir, dass die gesamte Branche ihre Netzwerke daraus stärkt, voneinander und miteinander lernt und in Zukunf damit besser für ähnliche Situatonen gewappnet ist. Dazu zähle ich persönlich ein stärkeres Netzwerk der Branchenteilnehmer und Verbände und den Aufau einer statstschen Auswertung – sehr wichtg im Livemarketng, wo so viele Betriebe aus verschiedenen Branchen mitwirken. www.imaustria.at