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Weltuntergang
TIPP: Der Dom des Heiligen Sava ist ein serbisch-orthodoxer Kirchenbau. Mit Stand 2013 ist er die größte Kirche Südosteuropas und eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt.
TIPP: 2011 wurde die
Save-Brücke fertig gestellt:
Sie ist eine kombinierte Straßen-Eisenbahnbrücke über den
Fluss Save und verbindet die Gemeinden Novi Beograd und Cukarica.
TIPP: Das sehenswerte Nikola Tesla Museum ist ein Andenken an den gleichnamigen Erfinder und Elektrotechniker.
1918 stand Serbien auf der Seite der Sieger. Jugoslawien mit dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen unter der Führung von König Alexander wurde begründet – und war schon damals intern zerrissen. Nationalistische Bewegungen bildeten sich und die Geschichte schien sich zu wiederholen.
Die Schwarze Hand
Der Attentäter von Sarajevo, Gavrilo Princip, der ja eigentlich aus Belgrad kam, wird heute wieder als Volksheld verehrt. In Belgrad will man ihm noch heuer ein Denkmal errichten – entgegen aller Proteste. Am 28. Juni wird es auf der legendären Festung Kalemegdan enthüllt. Serbien tut viel, um nicht als „der Schuldige“ am Ausbruch des Ersten Weltkrieges dazustehen. Der exzentrische Filmemacher Emir Kusturica will einen Dokumentarfilm drehen, welcher „die ganze Wahrheit“ behandelt. Denn man hat einen Brief vom Mai 1913 des ehemaligen k.u.k. Militärgouverneurs in Bosnien, Oskar Potiorek, gefunden, aus dem hervorgehen soll, dass das Habsburgerreich schon 1913 eine militärische Auseinandersetzung wollte, um das Königreich Serbien zu erobern. Österreich-Ungarn hatte Angst, dass von dort aus die Auflösung der Donaumonarchie angezündelt werden könnte. Das serbische Königreich, das fleißig Legendenbildung betrieb und gleichzeitig das Ziel verfolgte, die Donaumonarchie zu destabilisieren, war dem k.u.k. Reich naturgemäß ein Dorn im Auge. Noch dazu lag Belgrad ganz im Norden des serbischen Staates, hart an der österreich-ungarischen Grenze. In Serbien formierte sich damals eine Widerstandsgruppe: die „Schwarze Hand“, die offensichtlich von der Regierung geduldet wurde und der auch der Attentäter Gavrilo Princip angehörte. Historiker sind sich einig, dass in diesem Konflikt – neben anderen gesamteuropäischen Machtüberlegungen – die Wurzeln des Ersten Weltkriegs lagen.
Sehenswertes in der weißen Stadt
Das wichtigste und bedeutendste Wahrzeichen des heutigen Belgrads ist der Komplex mit der Festung und dem Park Kalemegdan. Es bildet gleichzeitig auch den historischen Stadtkern. Bereits seit der Antike diente die Anlage als militärischer Hauptstützpunkt, dies auch vor allem auf Grund der strategisch guten Lage. Die Festung wurde im 15. Jahrhundert errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert um moderne Bastionen erweitert. Das Bauwerk teilt sich in Unterstadt bzw. Unterburg und Oberstadt bzw. Oberburg. Das Plateau rund um die Burg diente dazu, den Feind zu beobachten und ihm jederzeit kampfbereit entgegentreten zu können. Im 19. Jahrhundert wurde dieses Plateau in den Park Kalemegdan umgestaltet, der heute der schönste und größte Belgrads ist. Seit 1878 befindet sich in dem Komplex das Militärhistorische Museum, welches ab 1904 in der Oberburg untergebracht wurde. Das Museumsgebäude, wie man es heute vorfindet, wurde 1923/1924 errichtet. Man sieht hier Exponate der Antike bis zum Kosovokrieg, aber auch Kriegsgeräte der Wehrmacht, der Roten Armee und der NATO-Allianz. Eine weitere Sehenswürdigkeit Belgrads ist das Nikola Tesla Museum. Es ist ein Andenken an den Erfinder und Elektrotechniker Nikola Tesla. Zu finden sind hier unter anderem seine Urne und auch ein Großteil seines Nachlasses. Das Archiv des Museums steht aus diesem Grund in der Liste des Weltdokumenterbes. Die Dauerausstellung des Museums zeigt das Leben des Erfinders, daneben gibt es aber auch zahlreiche temporäre Expositionen. ///