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Heimatkrimis aus dem Magischen Dreieck

SPANNUNG PUR: HEIMATKRIMIS AUS DEM MAGISCHEN DREIECK

Wer auf der Suche nach spannenden Ermittlungen und düsteren Verbrechen ist, schnappt sich gerne mal einen Krimi. Nicht immer spielen die Geschichten in weit entfernten Städten, sondern auch mal vor der eigenen Haustür. So bietet das Magische Dreieck viele abwechslungsreiche Schauplätze für den ein oder anderen Kriminalfall. Begleiten Sie unsere lokalen Autorinnen und Autoren auf Mörderjagd durch Ellwangen und Crailsheim!

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TATORT: ELLWANGEN

Die Autorin Tanja Roth schreibt Heimatkrimis und nutzt gerne unterschiedliche Schauplätze von der Ostalb. „Die schönste Wahl für Regiokrimis ist für mich der Ort, an dem man viel und gerne ist, und das ist bei mir hier. Dadurch kann ich mehr am Puls der Zeit sein und auch über aktuelle Themen schreiben“, erzählt Tanja Roth im Interview. Es verbinde sie außerdem viel mit dieser Region. Nicht nur leben dort Teile ihrer Familie und Freunde, sondern sie selbst lebte auch eine Zeit lang in Schwäbisch Gmünd. „Die Gegend ist vielschichtig und reizvoll, wie auch die Menschen“, sagt die Autorin, sodass sie für ihre Geschichten immer aus dem Vollen schöpfen könne.

Auch ihr letzter Roman „Remsmord“ führt die Ermittler und die Leser wieder in die Ostalb, um einen Mord aufzuklären. Genauer gesagt nach Schwäbisch Gmünd und Ellwangen. Um die Orte in ihren Büchern authentisch beschreiben zu können, nimmt sich Tanja Roth Zeit für ihre Recherche. So fahre sie an die Orte, schaue sich genau um und rede mit den Leuten vor Ort, erzählt sie und meint: „Auch wenn ich nicht recherchiere, schreibe ich Eindrücke immer auf. Es kann sein, dass ich diese erst Jahre später auch verwende.“

Auch der Autor Gerhard Hutterer, der unter seinem Pseudonym Henry Gerhard mehrere Krimis veröffentlichte, widmet sich den Heimatkrimis und nimmt sich die Ostalb als Schauplatz. Zu seinen größten Erfolgen gehört die Teilnahme am Krimikurzgeschichtenwettbewerb Ralf-Bender-Preis 2015, wo er einen Sonderpreis für die witzigste Idee gewann. Direkt in Ellwangen spielen gleich zwei seiner Kriminalromane. Sowohl „Keine Tapas an der Jagst“ und „Mord im Hasenlager“ entführen den Leser mitten hinein in die Stadt an der Jagst und zeigen Ellwangens „KRIMI“-nelle Seiten.

BUCHTIPPS AUS DEM MAGISCHEN DREIECK:

Remsmord (2020).

Foto: Emons Verlag REMSMORD, TANJA ROTH Ein Toter wird in Schwäbisch Gmünd gefunden. Ein schlechter Scherz unter Jugendlichen oder kalkulierter Mord? Die Spur führt die Ermittler Eva Brenner und Gerhard Vollrath zu einem Motorradclub nach Ellwangen, der Verbindungen zum organisierten Verbrechen hat. Die Ermittlungen werden für die Polizisten schnell lebensgefährlich. Und dann gibt es einen weiteren Toten aus dem Kreis der Verdächtigen.

MORD IM HASENLAGER, HENRY GERHARD Oberbürgermeisterwahlen in Ellwangen: Einer der Kandidaten wird tot aufgefunden und Kriminalrat Gerd Scheibler nimmt die Ermittlungen auf. Auch die Ellwanger Zeitungen mischen sich in die Spurensuche ein und schon bald wird eine zweite Leiche gefunden, die die Ermittler vor Rätsel stellt.

Foto: Goffkein – stock.adobe.com

NERVENKITZEL IN CRAILSHEIM

Jede Stadt hat ihre Geheimnisse. In Crailsheim sind die mörderischen Ereignisse glücklicherweise lediglich literarischer Natur. Als die Lehrerin Wildis Streng in einer Buchhandlung stand und nach Krimis aus Hohenlohe suchte, wurde sie zunächst beim Krimi-Kollegen Rudi Kost aus Schwäbisch Hall fündig. Allerdings sprechen die Protagonisten in dessen Romanen hochdeutsch, ein Umstand, welcher der Mundart-Verfechterin in der Seele weh tat. Auch fand Streng keinen einzigen Krimi, der in ihrer Heimatstadt Crailsheim spielte. Kurzerhand schrieb sie also selbst ihren ersten Krimi um das Ermittler-Duo Lisa Luft und Heiko Wüst. Die zugezogene Kommissarin Lisa Luft aus Nordrhein-Westfalen macht es auch „Neigschmeckten“ einfach, die oft etwas grummeligen, aber im Herzen guten Hohenloher zu verstehen. Überhaupt gehört es zu den Stärken der Autorin, Land und Leute in sämtlichen Facetten des Lebens mit einem Augenzwinkern zu beschreiben und so die Kriminalgeschichten mit ordentlich Lokalkolorit zu würzen. „Mir ist der Dialekt sehr wichtig, mit dem ich gleichzeitig eine hintersinnige, ironische Geschichte erzähle, bei der man oft zwischen den Zeilen lesen muss“, erklärt Streng. Die Autorin vermittelt mit einem liebevollen Blick fürs Detail das Lebensgefühl in Hohenlohe. Sei es beim stimmungsvollen Volksfest-Auftakt, dem wilden Treiben am Hammeltanz oder auch nur bei einem Besuch der Crailsheimer Gastronomie. Allerdings spielen auch zwischenmenschliche Konfl ikte eine Rolle. „Die Leser sollen die Motivation der Tat verstehen“, erzählt die gebürtige Crailsheimerin. Daher hat jeder Krimi seine ganz eigenen Motive und erzählt von blutigen Intrigen bis hin zu psychischen Problemen der Täterinnen und Täter. Außerdem tragen die Figuren in Strengs Romanen häufi g die Charakterzüge realer Persönlichkeiten. Ob nun Mörder oder Mordopfer reale Vorbilder verkörpern, dürfen die Leserinnen und Leser jedoch selbst herausfi nden.

Übrigens: Lassen Sie sich nicht die Möglichkeit einer öffentlichen Lesung mit Wildis Streng entgehen, denn dann gibt es neben spannenden Geschichten auch hohenlohisch-fränkischen Dialekt aus Crailsheim zu hören. Ein spannungsreicher Abend mit mörderischem Vergnügen ist somit garantiert.

DER NEUE KRIMI VON WILDIS STRENG AB JULI 2021

Der neue HohenloheKrimi aus Crailsheim.

Foto: Gmeiner-Verlag Der neunte Hohenlohe-Krimi dreht sich diesmal um die Bürgerwache Crailsheim. Als das berühmte Parkfest des traditionsbewussten Vereins in vollem Gange ist, trifft Schellenbaumspieler Tobias Baumann der Schlag! Jemand hat sein Instrument unter Strom gesetzt. Gerade als die Kommissare Lisa Luft und Heiko Wüst herausfi nden, dass Baumann nicht ganz so beliebt war, wie es den Anschein hatte, erreicht die Bürgerwache ein Drohbrief. War Baumann nur ein Zufallsopfer? Begeben Sie sich mit dem hohenlohisch-westfälischen Ermittler-Duo auf spannende Mörderjagd!

Autorin Wildis Streng präsentiert ihren neuen Krimi im Spitalpark, wo alljährlich das Parkfest der Bürgerwache stattfi ndet.

Foto: privat

LESETIPP: AUF GNAD UND UNGNAD (2020)

Nicht kriminalistisch, dafür jedoch spannend bis zum Schluss ist unser Buchtipp aus Dinkelsbühl. Autorin Deborah Wüstner setzt ihrer Heimatstadt ein literarisches Denkmal und greift die historischen Ereignisse der Stadtgeschichte rund um die Kinderzeche auf. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Lore, die sich zunächst ihren eigenen Ängsten stellt, um Plünderung und Niederbrennung der Stadt zu verhindern.

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