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Frauen machen Politik

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Azubi-Report

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EDITH STUMPF AUS MÖNCHSROTH IM BÜRGERMEISTERINNEN-PORTRÄT

Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF) ermittelte im September 2019, dass lediglich 9,6 Prozent der deutschen Städte und Gemeinden von einer Bürgermeisterin regiert werden. In zwei von 14 Kommunen des Magischen Dreiecks liegt das politische Geschick in den Händen von Frauen, eine davon ist Edith Stumpf, ihres Zeichens Bürgermeisterin von Mönchsroth.

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Seit mehr als acht Jahren leitet Bürgermeisterin Edith Stumpf das Geschick der Gemeinde Mönchsroth. Foto: Edith Stumpf

Lasst euch nicht von Tiefschlägen entmutigen!

Am 13. November 2011 wählte die Gemeinde Mönchsroth die Lehrerin Edith Stumpf zur Bürgermeisterin. Neben ihrer Tätigkeit als Pädagogin war stets politisches Engagement und Mitsprache ein wichtiges Thema für Stumpf. „Ich hatte schon immer großes Interesse an Politik, habe Sozialkunde als Schulfach studiert und war von 1990 bis 2002 Gemeinderätin in der Gemeinde Mönchsroth. 2002 habe ich in der Gemeinde Langfurth als Bürgermeisterin kandidiert und wurde gewählt“, erzählt Stumpf. Nachdem 2008 die Wiederwahl in Langfurth scheiterte, kehrte Stumpf in den Schuldienst zurück: „Ich hatte das Thema Bürgermeisterin eigentlich schon abgehakt. Da mein Vorgänger hier in Mönchsroth aus gesundheitlichen Gründen 2012 nicht mehr zur Wahl antrat, wurde ich von Bürgerinnen und Bürgern ermuntert, hier zu kandidieren.“ Mit Erfolg, denn 533 Bürgerinnen und Bürger gaben der damals 52-jährigen Mittelschullehrerin ihre Stimme. Am 5. November 2017 wurde Stumpf im Amt bestätigt. Eine weitere Amtszeit schließt sie jedoch aus.

BÜRGERKONTAKT UND BÜRGERENGAGEMENT „Mönchsroth soll eine lebens- und liebenswerte Gemeinde bleiben, in der sowohl junge Familien als auch die ältere Generation gut leben können. Dazu braucht es eine intakte Infrastruktur, aktive Vereine, Baugrundstücke und eine gute Anbindung zu den Arbeitsplätzen in der Umgebung“, erklärt die Bürgermeisterin ihre Ziele. Herausforderungen wie die Erweiterung des Kindergartens, der Erhalt der Grundschule, Erschließung von neuem Bauland oder die Sanierung des Kanalnetzes werden im Rahmen der fi nanziellen Möglichkeiten mit den Mitgliedern des Gemeinderats geplant und umgesetzt. Wenn der Stress dann doch einmal überhandnimmt, sind die besten Erholungsorte in Mönchsroth „im Sommer unser Freibad oder mein Garten“, so Stumpf. „Ein ganz besonders wichtiges Anliegen wäre mir die Renovierung unseres schönen Freibades sowie der Erhalt unserer Wasserversorgung.“ Mit besonderem Stolz erfülle Stumpf die Gründung eines Dorfl adens in Langfurth durch viel Bürgerengagement. Die Schaffung einer Einkaufsmöglichkeit in Form eines Dorfl adens sei auch ein konkretes Zukunftsprojekt für Mönchsroth, um die Versorgung vor Ort sicherzustellen.

FRAUEN, MISCHT EUCH EIN! „Das Amt eines Bürgermeisters bzw. einer Bürgermeisterin ist sehr zeitaufwändig. Das lässt sich nicht so leicht mit Kindern und Familie vereinbaren. Leider trauen sich auch zu wenig Frauen zu, ein politisches Amt zu übernehmen, obwohl insbesondere in der Kommunalpolitik viele frauenspezifi sche Themen wie Kindergarten, Schule, Mittagsbetreuung, Freizeit usw. bearbeitet werden müssen“, kommentiert Stumpf den Frauenmangel in der Politik. Sie selbst fühle sich im Kreis ihrer Kollegen innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft, im Magischen Dreieck, in der Region Hesselberg und im Landkreis Ansbach gleichberechtigt aufgenommen. „Schwerer hat man es als Frau, wenn man in höhere politische Ämter aufsteigen will. Ich glaube, da sind Männer besser untereinander vernetzt“, resümiert sie. Ihr Tipp an alle engagierten Frauen lautet daher: „Mischt euch ein, vernetzt euch, engagiert euch ehrenamtlich und lasst euch nicht von Tiefschlägen entmutigen!“ sek

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