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Ellenberg

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Azubi-Report

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Die kleinen Beete der Kinder sind echte Hingucker beim OGV.

Der Lehrgarten ist mit seinen alten Streuobstbäumen und den vielen Wildblumen ein wahres Paradies für Insekten.

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HIER WIRD WISSEN ÜBER DIE NATUR ERHALTEN

Seit fast 70 Jahren widmet sich der Obst- und Gartenbauverein „der Förderung des Obstbaus, der Gartenkultur und Landschaftserhaltung, Heimatpfl ege und Umweltschutz“ – und vor allem der Weitergabe des Wissens der Mitglieder an jüngere Menschen, auch Kindern.

Wiedergegründet wurde der Verein 1954, aber bereits von 1890 bis 1945 hatte ein Vorläufer bestanden. 2018 konnte der Verein einen Obstgarten mit alten Streuobstbäumen in der Jägerhalde erwerben. Das Areal hatte dem ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, Alfons Lichtmaneker, gehört.

Entstanden ist daraus ein Lehrgarten, ein wahres Schmuckstück, in dem die rund 300 Mitglieder zahlreiche Streuobstbäume mit erhaltenswerten alten Obstsorten unter Anleitung von mehreren Fachwarten pfl egen. Inzwischen konnten dazu viele Kinder und auch einige ihrer Eltern gewonnen werden, hier mitzuarbeiten. So sind auf den dazwischen liegenden Wiesenfl ächen, die bis auf Wege nur selten gemäht werden, Beete für Wildblumen angelegt worden. Diese dürfen wild wachsen und bilden den Lebensraum für viele Insekten. KINDER PFLEGEN EIGENE BEETE Highlight des Gartens ist eine aus vielen kleinen Beeten bestehende Fläche, wo Kinder ihre eigenen „Gärtle“ anlegen dürfen. Hier wachsen und gedeihen unterschiedliche Blumen, verschiedene Gemüse, Salat und vieles mehr. Jedes Kind hat sein Beet mit einem oft selbst gebastelten bunten Namensschild, zum Beispiel in Form einer Biene, einem Schmetterling oder einer Raupe, gekennzeichnet. „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, sie kommen sogar selbständig täglich zum Gießen her“, erzählt Franz Meyer begeistert, seit kurzem zum zweiten Mal 1. Vorsitzender des Vereins. Auch viele Eltern würden sich von der Freude ihrer Kinder anstecken lassen, mitarbeiten oder sich Tipps für den eigenen Garten holen, ergänzt Elisabeth Fuchs, die die Kinder im Lehrgarten mit anderen Mitgliedern anleitet. In einigen Ecken haben die Kinder unter Anleitung sogenannte Igelburgen gebaut, in denen einige Tiere überwintern können – und das auch tun. Der Garten steht übrigens immer offen, jederzeit können Interessenten einen Rundgang machen. „Wir pfl egen auch im Auftrag der Gemeinde rund 600 Streuobstbäume auf der Gemarkung Ellenberg“, erzählt Andrea Weiß-Wal-

Elisabeth Fuchs, Andrea Weiß-Walter und Franz Meyer (v. l.) verbringen gerne ihre Zeit im Garten und sehen nach dem Rechten.

ter, Kassiererin des Vereins. „Und an der Schule haben wir in einer Kooperation mit den Schulkindern ebenfalls Beete angelegt, die wir zusammen pfl egen.“ Für die EnBW baut man gerade 50 Insektenhotels aus Holz. Zudem bieten die Mitglieder unter anderem Baumschnittkurse für Interessenten an.

Im Garten baut der Verein derzeit ein Wirtschaftsgebäude und eines, das als Zentrum für das Vereinsleben und als Treffpunkt für verschiedene Aktionen gedacht ist, die alte Holzhütte wurde abgerissen. „Kinder können hier basteln, Senioren sich treffen zum Fachsimpeln und anderes mehr“, sagt Elisabeth Fuchs. „Wichtig ist uns, dass die Menschen wieder eine engere Beziehung zur Natur bekommen, dass wir Wissen weitergeben, das in der Schule oft nicht mehr vermittelt wird und das sonst in Vergessenheit gerät“, schließt Franz Meyer. je

Die selbstgebauten Igelburgen werden im Winter von den Tieren gerne genutzt. Fotos: je

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