Wirtschaft in Ostwürttemberg - März 2021

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Märkte und Trends

Förderungen für Entwicklungs- und Schwellenländer

Entwicklungs- und Schwellenländer bieten  neue Märkte und damit Geschäftschancen  für  die  mittelständische  Wirtschaft.  Um  den  Markteinstieg  oder  die  Erweiterung  Ihres Geschäftsmodells in diesen Ländern  zu  unterstützen,  kann  auf  Förder-  und  Finanzierungsangebote  zurückgegriffen  werden.  Beim  kostenlosen  Sprechtag  am  24. März 2021 können sich Interessierte in  individuellen  Beratungsterminen  mit  den  beiden  baden-württembergischen  Business  Scouts  for  Development  (vormals  EZ-Scouts)  Simone  Iltgen  und  Ivo  Runge  hierüber informieren.  Weitere Informationen und Anmeldung: https://veranstaltungen.ihkrt.de/  EZ-sprechtag

FNB GAS

Marktabfrage 2022 für Wasserstoff- und Grüngasprojekte Die  Fernleitungsnetzbetreiber  (FNB)  arbeiten  derzeit  an  einem  nationalen  Wasserstoff-Backbone-Netz.  Für  eine  belastbare  Planung  und  rechtzeitige  Umsetzung braucht es ein klares Bild der  Entwicklung  des  Wasserstoffbedarfs  der  einzelnen  Sektoren  und  Regionen.  Hierfür werden Unternehmen, Projektverantwortliche  und  Verteilnetzbetreiber  gebeten, bis zum 16. April 2021 über die FNB  Gas  zu  melden,  ob  sie  aktuell  Projekte  haben oder planen für die Erzeugung und  den Bedarf von Wasserstoff und Grünen  Gasen  (synthetisches  Methan).  Für  die  Meldung  stellen  die  FNB  ein  Formular  auf der FNB Gas Website zur Verfügung.  Das  ausgefüllte  Formular  ist  direkt  an  einen  am  Projektstandort  aktiven  FNB  zu  richten.  Dort  sind  auch  Kriterien  und  Hinweise  für  die  Berücksichtigung  von  Projekten zu finden. Die Rückmeldungen  fließen  in  den  Szenario-Rahmen  zum  Netzentwicklungsplan  (NEP)  Gas  2022  (Zeitraum  2022  bis  2032)  ein  und  sind  damit  entscheidend  für  die  zukünftige  H2-Verfügbarkeit in Baden-Württemberg.  Weitere Informationen: www.fnb-gas.de

BREXIT

Das Handels- und Kooperationsabkommen mit dem Vereinigten Königreich

(Foto: Tumisu – Pixabay.com)

Buchstäblich  in  letzter  Sekunde  hatten  sich  das  Vereinigte  Königreich  und  die  Europäische  Union  am  24.  Dezember  2020  noch  auf  ein  Abkommen geeignet, welches seit dem 1. Januar  2021 vorläufig angewandt wird. Der Vertragstext  von rund 1.500 Seiten muss noch von den Parlamenten  der  involvierten  27  EU-Länder  ratifiziert werden, bevor das „Trade and Cooperation  Agreement“ (TCA) endgültig in Kraft treten kann. Das  TCA  besteht  aus  drei  Elementen:  einem  Freihandelsabkommen,  einem  Abkommen  über  die  Strafverfolgung  und  justizielle  Zusammenarbeit  in  Straf-  und  Zivilsachen  sowie  einer  horizontalen Vereinbarung über Governance. Für  Unternehmen ist in erster Linie das Freihandelsabkommen relevant. Kernpunkte des Freihandelsabkommens •  Das TCA geht inhaltlich weit über traditionelle  Freihandelsabkommen hinaus und schafft für  beide  Seiten  einen  weitgehenden  Marktzugang  in  vielen  Bereichen.  Es  kann  jedoch  nicht  alle  Folgen  beheben,  die  sich  aus  dem  Ausscheiden des VK aus dem EU-Binnenmarkt  und  der  damit  entstandenen  neuen  Grenze  ergeben.  So  sind  seit  dem  1.  Januar  2021  Zollanmeldungen bei jedem Ein- und Ausfuhrvorgang erforderlich.  •  Die Einfuhr von Waren aus der EU in das VK  und  umgekehrt  ist  zollfrei,  wenn  es  sich  um  Ursprungswaren der jeweils anderen Vertragspartei  handelt  (Präferenzursprung).  Damit  werden  die  teilweise  hohen  Zölle  vermieden,  die nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase ohne Freihandelsabkommen gegriffen hätten. Um in den Genuss der Zollpräferenzen zu  kommen, muss der Ursprung der Ware in der  EU bzw. im VK nachgewiesen werden. Zu diesem Zweck ist eine „Erklärung zum Ursprung“  auf  der  Rechnung  oder  einem  anderen  Handelspapier abzugeben.  •  Bei der Dienstleistungsfreiheit schafft das TCA  kaum Erleichterungen: Zwar enthält es eine allgemeine Regelung, dass grenzüberschreitende  Dienstleistungen  weiterhin  erlaubt  sind  –  für  den Aufenthalt im jeweils anderen Land sieht

es jedoch unter anderem eine Zeitbegrenzung,  Qualifikationsvoraussetzungen und Branchenbeschränkungen  vor.  Für  die  Kranken-  und  Sozialversicherung  gilt:  Eine  entsendete  Person  ist  auch  nach  dem  1.  Januar  im  anderen  Land  automatisch  sozialversichert.  Europäische Nachweisbescheinigungen werden dabei  weiterhin anerkannt. Was die konkrete Einreise  betrifft  wurde  geregelt,  dass  für  Dienstreisen  bis  90  Tage  kein  gesondertes  Einreisevisum  beantragt werden muss. Für längere Einreisen  und  ein  dauerhaftes  Leben  und  Arbeiten  im  VK gelten jedoch neue Vorschriften: In einem  punktebasierten System wird anhand von Faktoren,  wie  der  Höhe  des  Einkommens  oder  der Branche, über die Arbeits- und Niederlassungserlaubnis entschieden. •  Beide Vertragsparteien bekennen sich zu hohen  Standards  in  den  Bereichen  Arbeit,  Soziales,  Umweltschutz, Kampf gegen den Klimawandel  und Steuertransparenz. Auch staatliche Beihilfen werden durch das TCA geregelt. Beides soll  sicherstellen,  dass  gleiche  Wettbewerbsbedingungen („level playing field“) für Unternehmen  in der EU und im VK gelten. Näheres  zum  Abkommen  und  laufend  aktualisierte  Informationen  zu  den  neuen  Handelsbeziehungen  mit  dem  VK  finden  Sie  unter  www. ostwuerttemberg.ihk.de Dokument Nr. 4005274.  Gerne auch im persönlichen Gespräch.

(Foto: IHK)

VIRTUELLER SPRECHTAG

Kontakt: Katja Bierbaum, Leiterin International der IHK Ostwürttemberg, Tel. 07321 324-130

03 / 2021 · Wirtschaft in Ostwürttemberg

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