DANIELA PHILIPP
SinnPulse | 01
Sinn und Entscheidung Entscheidende Impulse für eine sinnvolle Wahl bei kleinen und großen Lebensfragen
© 2020 live relations PR und Networking GmbH, Wien www.liverelations.at Alle Rechte vorbehalten Text: © Daniela Philipp Umschlaggestaltung und Satz: Atelier Czapka Illustrationen: © Martin Czapka Lektorat: Elisabeth Stadler, www.zwiebelfisch.at Herstellung: BAUER MEDIEN, Wien www.bauermedien.at ISBN 978-3-200-07019-6 2
DANIELA PHILIPP
SinnPulse|01 Sinn und Entscheidung Entscheidende Impulse für eine sinnvolle Wahl bei kleinen und großen Lebensfragen ILLUSTRIERT VON MARTIN CZAPKA
3
Wir sind, was wir entscheiden – die Kunst der sinnvollen Wahl.
Was wünschen der Herr? Einen Espresso, eine Melange, einen kleinen Braunen, einen Verlängerten, einen Verkehrten, einen Fiaker, einen Einspänner?
4
5
Inhalt
6
INHALT
Vorwort 9 01 Nous & Logos 12 02 Entscheidungsfreiheit 18 03 Fünf Entscheidungsfallen und Irrtümer 26 03A Ergebnisverzerrung 28 03B Verlustaversion und Koala-Modus 32 03C Vorurteile und kognitive Täuschungen 36 03D Alles-Oder-Nichts-Denken 42 03E Perfektionismus 46 04 Fünf logotherapeutische Entscheidungshilfen 50 04A Warum durch Wie & Wozu ersetzen 54 04B Preis & Wert statt moralischer Algebra 58 04C Empathie & Demokratie als Entscheidungshelfer 64 04D Kooperative Selbstwirksamkeit 68 04E Handeln ist heilsam 72 05 Moralische Entscheidungssituationen 78 06 Fünf Tipps zum Abschluss 84 Literatur-Verzeichnis Zitate-Verzeichnis Autorin Illustrator und Gestalter
88 90 92 94
7
8
VORWORT
Menschliches Verhalten wird nicht von Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von Entscheidungen, die er selber trifft. Viktor E. Frankl
11
02
| Entscheidungs-
freiheit
18
ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT
F
reiheit heißt, von wenigen pathologischen Ausnahmen abgesehen, individuell die Möglichkeit zu haben, zwischen mehreren Optionen wählen und entsprechend handeln zu können, aber auch zwischen Tat und Untat zu wählen. Freiheit umschreibt eine Selbstbestimmung, die nicht frei von Umständen ist, aber frei, zu diesen Stellung zu nehmen. In der Philosophie und Psychologie stellt sich darüber hinaus die Frage, wie frei wir in unserer Entscheidungsfindung sind, wie bewusst oder unbewusst, wie rational oder intuitiv diese verläuft.
Weißt du, irgendwann wirst auch du dich entscheiden dürfen zwischen A wie Arzt und A wie Anwalt.
19
03B
| Verlustaversion
und Koala-Modus
32
VERLUSTAVERSION UND KOALA-MODUS
D
er Trieb, an Gewohntem, Vertrautem festzuhalten ist evolutionär so verankert, dass dabei oftmals lohnenswerte Denk- und Handlungsalternativen übersehen werden. Verluste werden doppelt so hoch eingeschätzt als Gewinne. EMOTIONSSKALA
VERLUST GEWINN
Koalas sind sensible Tiere, die aufgrund des wenig nahrhaften Eukalyptus auch schnell an Gewicht verlieren. In der Zoohaltung wird dieses laufend überprüft. Wer schon mal gesehen hat, wie geduldig die Tierpfleger vorgehen müssen, um das Tier zu überreden, den Ast loszulassen, um sich dann sofort wieder an etwas Neuem anzuklammern, weiß, was unter „Koala-Modus“ zu verstehen ist, und erkennt möglicherweise auch eigene Verhaltensweisen im Umgang mit dem Festhalten an Vertrautem. 33
03D
| Alles-
OderNichtsDenken
42
ALLES-ODER-NICHTS-DENKEN
E
ntscheiden ist für viele ein Entweder-Oder-Mechanismus. Nicht immer liegt aber ein „exklusives Oder“ zugrunde. Johann Wolfgang von Goethe brachte es schon in den Leiden des jungen Werther auf den Punkt: „In der Welt ist es sehr selten mit dem Entweder-Oder getan.“ Mit der nötigen Kreativität und Selbstwirksamkeit kann auch ein „verbindendes Und“ gefunden oder dem einen oder anderen auch noch etwas Drittes, darüber Hinausgehendes hinzugefügt werden.
In der Welt ist es sehr selten mit dem EntwederOder getan. Johann Wolfgang von Goethe
43
| FĂźnf
04
50
logotherapeutische Orientierungshilfen
EMPATHIE & DEMOKRATIE ALS ENTSCHEIDUNGSHELFER
D
ie wenigsten Manager argumentieren gerne mit ihrem Bauchgefühl. Bereits belegt werden konnte aber wissenschaftlich: Je komplexer die Entscheidung, desto besser sind Entscheidungen, die instinktiv getroffen werden. Bei einfachen Entscheidungen verbessert die Ratio die Entscheidungsqualität. Dies aber nur, wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, um alle Pro und Kontra gegeneinander abzuwägen. In allen anderen Fällen erwiesen sich Entscheide, die „aus dem Bauch heraus“ gefällt wurden, als qualitativ besser. Immer vorausgesetzt natürlich, dass der Entscheider das für die Ausübung seiner Tätigkeit notwendige Wissen besaß.
65
W
ir sind, was wir entscheiden und somit, wer wir in Zukunft sein wollen. Da lohnt es sich doch, klug zu wählen. Anhand von fünf klassischen Entscheidungs-Fehlern wird aufgezeigt, wie diese vermieden werden können, und wie der SINN uns bei großen und kleinen Entscheidungen Orientierung geben kann.