Umweltmanagement

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Ökologische Nachhaltigkeit bei Swiss Re – täglich neu gelebt

Betriebliches Umweltmanagement, Zürich


Ökologische Nachhaltigkeit bei Swiss Re – täglich neu gelebt Inhalt

Vorwort

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Nachhaltigkeit – Modewort oder Zukunftsstrategie?

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Interne Plattformen zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeit

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Gebäude – die dritte Haut des Menschen

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Energie – für einen Rückversicherer ein zentrales Thema

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Einkaufen mit den ökologischen Gesamtwirkungen im Auge

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Geschäftsreisen – so viel wie nötig, so wenig wie möglich

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Ökologische Nachhaltigkeit von Hongkong bis Los Angeles, von Amstelveen bis Johannesburg

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Peter Forstmoser

Vorwort

Bereits 1991 gründeten engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen bei Swiss Re, Zürich, ein Ökoteam, um die öko­ logischen und energetischen Frage­ stellungen kompetent anzugehen. Damals wurde von Betriebsökologie oder betrieblichem Umweltschutz gesprochen – Begriffe, die in der ­Industrie schon ­länger etabliert waren. Seither hat sich Swiss Re kontinu­ ierlich und intensiv mit dem Thema ­«Betrieb-liches Umweltmanagement» ­befasst, und heute haben die Abteilung Logistik und Swiss Re Guest Services ein zerti­fiziertes Umweltmanagement nach ISO 14 001. Dies macht Sinn. Praktisch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser beiden Organisationseinheiten setzen sich täglich mit betrieblichen umweltspezifischen Fragen auseinan­ der. Aber auch andernorts stellen sich laufend ökologische Fragen, so bei der Abteilung Liegenschaften (MINERGIENeubauten und -Sanierungen) oder bei ­Global IT Services (Beschaffung von Hardware für den Arbeitsplatz).

Es sind jedoch nicht nur diese Fach­ leute, die in ihrer Arbeit betriebliches Umweltmanagement praktizieren, son­ dern es können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich ihren Beitrag leisten. Der bewusste Umgang mit Energie, Materialien und Geräten widerspiegelt so einen Teil der Firmen­ kultur von Swiss Re. Die vorliegende Publikation zeigt auf, was wir bereits erreicht haben, wie und wo wir weitere Fortschritte erzielen können. Betriebliches Umweltmanage­ ment kann nur erfolgreich sein, wenn wir es als Selbstverständlichkeit in unseren Alltag integrieren. Geschäfts­ leitung und Verwaltungsrat stehen voll hinter diesem Postulat – aus Kos­ tenüberlegungen, aber auch aus der ­Ver-antwortung heraus, die wir alle gegen-über der Umwelt, der Gesell­ schaft und gegenüber künftigen Gene­ rationen ­tragen. Wir wollen mit unseren natürlichen Ressourcen sparsam umgehen und unsere Rolle als «good corporate ­citizen» wahrnehmen: eigentlich nichts Beson­ deres – oder doch? Peter Forstmoser Präsident des Verwaltungsrates

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«Im Sinne einer Momentaufnahme möchten wir Ihnen zeigen, wie wir als Unternehmen die Schlussfolgerungen aus dem laufenden Dialog zum Thema Nachhaltigkeit in unseren innerbetrieblichen Prozessen ­umsetzen. Wir möchten Sie auffordern, sich Gedanken zu diesem ­­­not-wendigen Kurswechsel von einem rein ökonomisch orientierten ­Denken zum mehrdimensionalen Wertedenken zu machen und sich die Frage zu stellen, welche Rolle wir als Unternehmen, Sie als ­Individuum dabei spielen.» Thomas Streiff, Leiter Group Sustainability Management

Nachhaltigkeit – Modewort oder Zukunftsstrategie? muster überprüfen, denn eine prospe­ rierende wirtschaftliche Entwicklung – bei unverminderter Zunahme der ­Erd-bevölkerung – kann auf Dauer nicht stattfinden, wenn die natürliche Umwelt lädiert und der soziale Friede gestört ist.

Thomas Streiff

Vor zehn Jahren haben am Erdgipfel in Rio de Janeiro über 180 Teilnehmer­ staaten eine Reihe von Grundsätzen für die künftige globale Entwicklung verabschiedet. Diese Grundsätze umschreiben das Recht der Menschen auf Entwicklung und ihre Verantwor­ tung, das gemeinsame natürliche und soziale Umfeld zu erhalten. Sie basieren auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit – einer wirtschaftlichen Entwicklung also, ­welche die Bedürfnisse der heu­ tigen Generation deckt, ohne dass sie die Chancen künftiger Generationen beeinträchtigt, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken. Nachhaltige Entwicklung verlangt deshalb, dass wir unsere Wertvorstellungen und Handlungs­

Was bedeutet dies nun für ein Unter­ nehmen wie Swiss Re? Ein nachhaltig agierendes Unternehmen muss ver­ suchen, gleichzeitig wirtschaftlichen, ökologischen und sozial-gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Ein Wert­ verlust von ökologischem und mensch­ lichem Kapital würde nämlich lang­­fristig die Grundlage der unternehmerischen Tätigkeit zerstören. Anders ausgedrückt: Auch dieser dreidimensionale, «triple bottom line» genannte Ansatz zielt ­darauf, wirtschaftlichen Wohlstand zu schaffen. Das ökologische und soziale Kapital wird dabei aber nicht gemindert und im besten Fall sogar vermehrt. Nachhaltigkeit ist für ein Unternehmen also eine strategische Aufgabe.

Das Prinzip der Nachhaltigkeit: Wirtschaftliche Dimension

Sozialgesellschaftliche Dimension

Ökologische Dimension

ist anspruchsvoll. Es existieren heute aber mehrere Kräfte, die als konkrete Anreize wirken. Ein Unternehmen, ­wel-ches diese strategische Herausfor­ derung meistert, wird deshalb nicht nur der Nachhaltigkeit dienen, son­ dern dabei auch Wettbewerbsvorteile ­erzielen!

Diese Einsicht in die Tat umzusetzen, Treiber für eine nachhaltige Unternehmensstrategie J Die Gesetze und Verordnungen im ökologischen und sozialen Bereich werden zusehends strikter. J Eine effiziente Nutzung von Energie und ein schonender Umgang mit natürlichen Res­ sourcen können zu Kostenersparnissen führen. J Die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten (biologische Nahrungsmit­ tel, umweltverträgliche Textilien usw.) und Dienstleistungen (sozialverantwortliches ­Investment, Handel mit Emissionszertifikaten zwecks Klimaschutz usw.) eröffnet einem ­innovativen Unternehmen neue Märkte. J In einer Welt rasant wachsender Ansprüche an Transparenz und Verantwortlichkeit ­sichert sozial- und umweltverträgliches Verhalten die Glaubwürdigkeit und den guten Ruf eines Unternehmens. Vorausschauend handelnde Unternehmen wie Swiss Re ­beziehen deshalb auch Anspruchsgruppen wie Mitarbeitende, Kunden, Nichtregierungs­ organisationen usw. bewusst in die Ausrichtung ihrer Strategie mit ein.

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«Wir müssen Triebfeder sein für die innerbetriebliche Umsetzung der Umweltziele von Swiss Re. Unsere zentrale Rolle ist es, dafür zu sorgen, dass die Gesetze und Vorgaben nicht nur eine Richtlinie sind, sondern ‹gelebte Firmenkultur›. Wir sehen nicht nur die ökologischen, sondern auch die ökonomischen Ziele – und wir sind ebenso darauf angewiesen, dass uns alle Mitarbeitenden von Swiss Re unterstützen.» Giovanni Olgiati, Abteilungsleiter Logistik Giovanni Olgiati

Interne Plattformen zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeit Das betriebliche Umweltmanagement von Swiss Re, Zürich, hat zum Ziel, die Grundsätze des gruppenweiten Nachhaltigkeitsleitbildes und der Umwelt­- ­politik Logistik in die Tat umzusetzen. Zuständig für die Koordi­ nation und ­Kon-trolle ist die Stabstelle Betriebliches Umweltmanagement der Abteilung Logistik. Fachlich unter­ stützt die Stabstelle zudem die Abtei­ lung Liegenschaften, Global IT Services sowie Swiss Re Guest Services bei der Planung und Durchführung von prakti­ schen Massnahmen.

Diese Publikation stellt vier verschie­ dene «Plattformen» vor, auf denen mehrere Organisationseinheiten konst­ ruktives und lösungsorientiertes betrieb­ liches Umweltmanagement praktizie­ ren. In jedem Bereich werden konkrete ökolo­gische Ziele verfolgt: J

J

J

J

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Gebäude Kombination von hohem Komfort und deutlich reduziertem Energie­ verbrauch bei Neubauten und Bau­ erneuerungen. Verwendung von ­ökologisch unbedenklichen Mate­ rialien für den Innenausbau. Energie Überwachung und Auswertung des Energieverbrauchs sowie Kontrolle der Energieoptimierungsmassnah­ men. Entwicklung von Strategien zur Einhaltung vertraglich geregelter Energiereduktionsziele. Einkauf Beschaffung von energieeffizienten Bürogeräten und Computern sowie Einkauf von ökologisch unbedenkli­ chen Büromaterialien, Geräten und Lebensmitteln. Geschäftsreisen Überwachung und Auswertung der Flugreisetätigkeit sowie der Nut­ zung der Videokonferenzanlagen. Bewertung und Auswahl von Flugge­ sellschaften aufgrund ökologischer ­Kriterien.

Allen Themenbereichen gemein ist als übergeordnetes Ziel die Verminderung der Umweltbelastung, insbesondere der CO2-Emissionen. In den folgenden Kapiteln wird für jeden der vier Bereiche die Ausgangslage mit ihren besonderen ökologischen Problemen und Herausforderungen ­dar-gestellt. Anhand konkreter Beispiele wird beschrieben, welche Leistungen Swiss Re erbringt. Und schliesslich ­werden einfache Massnahmen auf­ gezeigt, mit denen unsere Mitarbeite­ rinnen und Mitarbeiter die Umsetzung der ökologi­ schen Nachhaltigkeit persönlich unter­ stützen können.


Gebäude – die dritte Haut des Menschen

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«Wir wollen qualitativ hochstehende Objekte realisieren, die den Bedürfnissen der heutigen und zukünftigen Nutzer entspre­ chen – seien es Mieter oder Eigentümer. Bei allen unseren ­Investitionen ­verfolgen wir sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele. Zur Qualität eines Gebäudes gehören städtebauliche Aspekte, eine neuzeitliche Architektur, gut möblierbare Grundrisse, optimale ­Besonnung. Zur Erreichung dieser Ziele ist eines der Planungs­kriterien der MINERGIE-Baustandard.» Enrico Carù, Abteilungsleiter Liegenschaften Enrico Carù

Unsere bauliche Umwelt ist aufs Engste mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit verbunden. Aus wirtschaftlicher Perspektive sind zunächst die hohen Investitionskosten zu nennen, die bei Neubauten und Sanierungen entste­ hen. Die Bauqualität eines Gebäudes wirkt sich während der Nutzungs­ phase auf die Höhe der Betriebskosten aus. Der Energieverbrauch fällt dabei besonders ins Gewicht, vor allem bei Gebäuden mit schlechter Isolation und veralteter Technologie. Mit dem Ener­ gieverbrauch verbunden sind aber nicht nur hohe Betriebskosten, sondern auch Schadstoffemissionen, welche die Umwelt belasten. Dem Kriterium der Energie­effizienz ist deshalb bereits in der ­Planung grosse Beachtung zu schen­

ken. Dasselbe gilt auch für die verwen­ deten Baumaterialien. Energieeffizienz und umweltverträgliche Baumaterialien ­führen beide zu höherem Komfort für Benutzer und Bewohner. Das Dreieck der Nachhaltigkeit spielt also beim Bauen vollumfänglich.

Was wir als Firma tun Gemäss unserem Energieleitbild 2001– 2005 ist für Neubauten und Gesamt-erneuerungen am Standort Zürich wenn immer möglich der MINERGIE-Baustandard verbindlich. Das MINERGIE-Konzept ist der Inbegriff von nachhaltigem Bauen. Es kombiniert Energie-

effizienz, erneuerbare Energien, hohe Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit. Der Komfort der Gebäudenutzer ist dabei genau so wichtig wie die Reduktion des Energieverbrauchs. Ermöglicht wird dieser Doppeleffekt durch eine gute Wärmedämmung, eine dichte Gebäudehülle und eine kont­ rollierte Lüftung. Verglichen mit Neu­ bauten, welche die momentan geltenden gesetzlichen Vorschriften einhalten, reduzieren diese baulichen Massnah­ men den Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes um ca. 60 %!

MINERGIE – Mehr Lebensqualität, tiefer Energieverbrauch Der MINERGIE-Baustandard ist eine klar definierte schweizerische Qualitätsmarke, die sich in gewichteten Energiekennzahlen für den Wärmeverbrauch1 ausdrückt: Grenzwerte für Dienstleistungsbauten Neubauten Bauten mit Baujahr vor 1990

max. 145 MJ/m2a (40 kWh/m2a) max. 250 MJ/m2a (70 kWh/m2a)

Grenzwerte für Wohnbauten Neubauten max. 150 MJ/m2a (42 kWh/m2a) Bauten mit Baujahr vor 1990 max. 290 MJ/m2a (80 kWh/m2a) Zusätzliche Energiekennzahl für Haushaltselektrik max. 60 MJ/m2a (17 kWh/m2a) Quelle: www.minergie.ch

Es wird nur dem Grundstück zugeführte hochwertige Energie (Brennstoffe, direkt nutz­ bare Fernwärme) eingerechnet. Zugeführte Elektrizität für Wärmeerzeugung und Belüf­ tung/Klimatisierung wird doppelt gerechnet. 1

Energieverbrauch einer MINERGIE-Wohnung Eine neu nach MINERGIE-Standard gebaute 4-Zimmer-Wohnung (100 m2 Fläche) benötigt durchschnittlich pro Jahr 4 200 kWh Energie (Wärme und Strom). Der jährliche Wärm­e­ bedarf entspricht einem Verbrauch von 315 l Heizöl und Heizkosten von rund CHF 125. Der Stromverbrauch für Belüftung und Klimatisierung beträgt in etwa 525 kWh pro Jahr.

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«Das MINERGIE-Qualitätslabel ist vor allem sinnvoll in der Planungsphase. Planer, die mit uns bauen wollen, müssen sich an diese ­Vorgaben halten.» Rudolf Glesti, Leiter Bau, Abteilung Liegenschaften Rudolf Glesti

Dass sich solche Einsparungen auch wirtschaftlich lohnen, bestätigt Enrico Carù: «Wenn man heute baut und den MINERGIE-Standard nicht einplant, hat man schon ein veraltetes ­Projekt. Zum Zeitpunkt der Investition sind MINER­ GIE-Gebäude teurer, aber durch tiefere Unterhaltskosten sind diese Mehrinves­ titionen schnell amor­tisiert.» – Gemäss Standard dürfen die Mehr­kosten am Bau gegenüber konventionellen Ver­ gleichsobjekten nämlich höchstens 10 % betragen. Als verbindlicher Standard erleichtert das MINERGIE-Label auch die Koordina­ tion mit den Planern, wie Rudolf Glesti, Leiter Bau, erläutert: «Das Qualitätslabel ist vor allem sinnvoll in der Planungs­ phase. Planer, die für uns bauen wollen, müssen sich an diese Vorgaben halten. Und geprüft wird das von amtlicher Stelle, von der jeweiligen Energiefach­ stelle des Kantons. Der Kanton verleiht dann auch das begehrte MINERGIELabel. Damit wird MINERGIE zur Quali­ tätssicherung unserer Gebäude.»

Von grossem Einfluss auf die Nachhal­ tigkeit von Gebäuden sind neben der baulichen Gesamtkonzeption auch die verwendeten Baustoffe. Deren Prob­ lematik liegt weniger im Energiever­ brauch, sondern in der Ver­­ursachung von Stoffflüssen mit schäd­lichen Auswirkungen. Mit bau­­ökologischen Vorgaben für den Innenausbau verfolgt Swiss Re deshalb die folgenden Haupt­ ziele: J

J

J

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Bauwerke so zu erstellen, dass sie dauerhaft, unterhalts- und reparatur­ freundlich sind; Energie und Stoffflüsse bei der Gebäudeerstellung und beim Betrieb stetig zu vermindern; Baumaterialien zu verwenden, die bei der Herstellung, im Gebrauch und bei der Entsorgung umweltfreundlich sind und deren Rohstoffe vorzugs­ weise aus erneuerbaren Ressourcen stammen. Kein Baumaterial ist von der Herstellung bis zur Entsorgung frei von Umweltbelastungen. Es gibt aber Materialien, die im Vergleich besser abschneiden und nach heu­ tigem Erkenntnisstand als umwelt­ verträglich gelten.

Wenn schädliche Stoffflüsse an der Quelle vermieden werden, ist der Nut­ zen für die Umwelt offensichtlich. Aber auch das Wohlbefinden der Gebäude­ nutzer wird positiv beeinflusst, wie Kurt Bugmann, Baumanagement der Abtei­ lung Logistik, und verantwortlich für die abgeschlossene Innenrenovation des Geschäftsgebäudes Mythenschloss, bestätigt: «Wir haben vor allem keine negative Resonanz, das heisst, wir hören keine Klagen über Kopfweh oder Unwohlsein. Wir können auch Teppiche neu legen, ohne dass es penetrant nach Leim stinkt, so dass die Räume eine Woche später wieder benutzbar sind.» Bauökologische Massnahmen sind folg­ lich auch wirtschaftlich interessant, weil der Betriebsalltag kaum beeinträchtigt wird und krankheitsbedingte Absenzen zurückgehen. Ebenfalls wird das Risiko teurer Sanierungen und Umrüstungen reduziert.


Swiss Re Betriebsliegenschaft: Bürogebäude Soodring 6 in Adliswil. Fertig­ gestellt im Jahr 2001, 530 Arbeitsplätze, ausgezeichnet mit dem MINERGIE-Label.

Eine dritte Massnahme von Swiss Re im Gebäudebereich ist der sogenannte Wärmefonds. Seit 1996 steht dieser Fonds der Abteilung Liegenschaften für umfassende thermische Sanierungen von Anlageliegenschaften zur Verfü­ gung. Er ermöglicht, energetische Massnahmen auf einem hohen Standard durchzuführen, die Mietpreise der sanier­ ten Liegenschaften marktkonform zu behalten sowie die geforderte Rendite zu erreichen.

Kurt Bugmann, Baumanagement, Abteilung Logistik

Was wir als Mitarbeitende tun können… MINERGIE-Bauten zielen auf «mehr Wohn- und Arbeitsqualität und tiefen Energieverbrauch»: Ihr Raumklima ist ausgeglichen, das Tageslicht wird ­optimal genutzt, Sonnenlicht bei Bedarf ferngehalten, und Präsenzmelder ­schalten Zusatzlicht ein und aus. Um das Raumklima zu optimieren, genügt es, die Textilstoren zu ziehen oder kurz durchzulüften.

In den konventionellen Betriebsliegen­ schaften hingegen sind je nach Wit­ terung weitergehende Massnahmen ­notwendig, um Energieverbrauch und Raumklima zu regulieren (siehe Kas­ ten).

…mit diesen Vorteilen Mit diesen einfachen Massnahmen können wir selbst dazu beitragen, dass die Temperaturen in den Büroräu­ men nicht zu stark schwanken. Weder zu kühle noch zu warme Räume sind angenehm. Starkes Aufheizen im ­Winter trocknet auch die Luft aus und erhöht so die Anfälligkeit für Kopf­ schmerzen, Irritationen der Schleim­ häute und Infektionskrankheiten.

Checkpunkte für den Sommer… J Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Gebäudefassade reduzieren die herunter­ gelassenen Lamellenstoren oder der Sonnenschutz eine direkte Wärmeeinstrahlung. Geschlossene Fenster verhindern, dass die an der Fassade aufsteigende Wärme in die ­Büroräume gelangt. J Das Lüften ist sinnvoll in den frühen Morgenstunden und bei Nachlassen der direkten ­Sonneneinstrahlung. …und den Winter Die Räume am besten nur kurz, während ca. 5 Minuten, lüften. Ein längeres Lüften kühlt die Wände stark ab, was zu einem hohen Energiebedarf für die Wiedererwärmung führt. J Abends die Lamellenstoren runterlassen oder den Sonnenschutz verwenden, um die Raum­auskühlung zu reduzieren. J

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Energie – für einen Rückversicherer ein zentrales Thema

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«Wir alle leben auf diesem Planeten, wir alle profitieren von ihm, wir alle müssen zu ihm Sorge tragen. Es ist ein grosser Irrtum zu glauben, dass menschliches Wirtschaften unabhängig von der Natur geschehen kann. Wir alle sind von den negativen Folgen betroffen – direkt und finanziell. Die Umwelt, das sind nicht die anderen oder die Regierungen der Staaten oder Menschen in fernen Ländern, das sind wir.» Beat Nobs, Schweizer Botschafter und Leiter der Abteilung Internationales des BUWAL1 Beat Nobs

Die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt. Lokal hat sich die Luftqua­ lität dank moderner Technologien zwar verbessert. Dennoch führt die Luftverschmutzung in der Schweiz weiterhin zu ­Atemwegerkrankungen und fordert so jährlich rund 3 300 vor­ zeitige Todesfälle 2. Dazu kommen die schädlichen Auswirkungen der fossilen Energie­träger auf globaler Ebene: Beim Verbrennen entstehen die sogenannten Treibhausgase, allen voran Kohlendi­ oxid (CO2). Dessen weltweiter Gesamt­ ausstoss ist heute so gross, dass er das Weltklima zusehends beeinflusst.

Seit 1970 nimmt das Ausmass der von Swiss Re erfassten Natur- und Man-made-Katastrophen kontinuierlich zu. Diese Entwicklung reflektiert das ­steigende Schadenpotenzial aufgrund höherer Bevölkerungsdichten, mehr versicherter Werte in gefährdeten Gebieten und höherer Wertekonzen­ trationen weltweit. Der Trend zu hohen Schäden ist angesichts dieser global feststellbaren Risikofaktoren weiter­ hin ungebrochen. Der hauptsächlich anthropogen verursachte Klimawandel erhöht die Unsicherheit bei der Risiko­ abschätzung.3 Um den von Menschen verursachten Klimawandel zu bremsen, ist auf inter­ nationaler Ebene das Kyoto-Protokoll ausgehandelt worden, das den welt­ weiten CO2-Ausstoss unter den Stand von 1990 senken will. In der Schweiz verfolgt das CO2-Gesetz 4 das gleiche

Ziel, und zwar konkret um 10 %. Das Kyoto-Protokoll sieht vor, dass Ver­ tragsparteien, welche die vereinbarten Ziele verfehlen, sogenannte CO2-Emis­ sionszertifikate kaufen können oder Sanktionen bezahlen müssen. Das CO2Gesetz seinerseits kann als Grundlage für eine CO2-Abgabe dienen: Werden in Zu­kunft ver­einbarte Reduktionsziele nicht er­reicht, kann der Bund ab 2004 eine solche Lenkungsabgabe einführen. Der Klimawandel birgt für Swiss Re Risiken, aber auch Chancen. Den potentiellen Schadensfällen steht die Entwicklung neuer Versicherungs- und Finanzierungsinstrumente gegenüber. Wir selbst wollen mit gutem Beispiel vorangehen und beste Verfahren und Methoden zur Reduktion der Klima­ belastung anwenden.

CO2-Index: Angestrebte Entwicklung der CO2-Emissionen gemäss CO2-Gesetz (Index 1990 =100) 110 100 Ziele 2010: 92 90

90

85 80 1 BUWAL: Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft 2 www.sppe.ch 3 www.swissre.com (Research & Publi­cations, sigma insurance research) 4 www.uvek.admin.ch

1990

1995

1999

Total Brennstoffe Treibstoffe (ohne internationalen Flugverkehr)

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2005

2010


Strom aus Wasserkraft – in unseren Stromlieferverträgen zu 60 % garantiert

Was wir als Firma tun Mit dem Energieleitbild 2001–2005 hat Swiss Re die Rahmenbedingungen für einen effizienten und klimaschonen­ den Umgang mit Energie festgelegt. Das Leitbild unterstützt unter anderem auch die Umsetzung der Zielverein­ barungen, die mit dem Kanton Zürich bereits abgeschlossen wurden, und ­derjenigen, die auf Bundesebene in Vorbereitung sind. Um den Gesamtenergieverbrauch zu senken, ist Swiss Re bereits 1995 dem Energie-Modell Zürich beigetreten. Dieses Modell entbindet Grossver­ braucher-Gruppen von energietech­ nischen Detailvorschriften, wenn sie sich ­­ver­­pflichten, vom Kanton vorge­ gebene Reduktionsziele zu erreichen. Im Moment gehören der Gruppe zwölf Grossverbraucher 1 an, die sich 1997 zu einer Reduktion ihres Energievebrauchs um 15 % bis 2007 verpflichtet haben. Aufgrund seines grösseren Planungs­ spielraums erlaubt das Energie-Modell, Investitionen dort zu tätigen, wo sie am wirksamsten sind. Die partner­ schaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe ermöglicht zudem wertvollen Erfahrungsaustausch. Das Ener­ gie-Modell Zürich hat in der schwei­ zerischen Energiepolitik denn auch eine Pionierrolle gespielt: Sein Konzept der freiwilligen Zielvereinbarungen stellt einen wichtigen Bestandteil des

Teilziele für Energiesparmassnahmen bei Swiss Re J Strom: Senkung des flächenspezifischen Energieverbrauchs um 15 % pro m2 Energiebezugsfläche bis 2005. J Wärme: Senkung des flächenspezifi­ schen Energieverbrauchs um 10 % pro m2 Energiebezugsfläche bis 2005.

schweizerischen CO2-Gesetzes dar. In dessen Rahmen handelt die EnergieAgentur der Wirtschaft (EnAW1) des­ halb direkt mit dem Energie-Modell Zürich und anderen Verbraucher­grup­ pen Reduktionsziele aus statt mit den einzelnen Unternehmen. Damit das vereinbarte Gesamtziel er­reicht werden kann, musste es für die betriebliche Umsetzung auf die zwei Hauptverbrauchsgruppen auf­ge­ schlüsselt werden: Strom und Wärme. Der Stromverbrauch wird dabei in zwei Gruppen getrennt: Haustechnik (Beleuchtung, Klimaanlagen usw.) und Betriebseinrichtungen (PCs, Kopierund Fax-Geräte usw.). Im Bereich der Haustechnik lassen sich Ersparnisse mit Betriebsoptimierungen erreichen. Solche Massnahmen sind beispiels­ weise: J

J

J

Einbau von elektronischen Vorschalt­ geräten (EVG) in Beleuchtungsanlagen und Verwendung von queck­ silberarmen Fluoreszenzröhren; Reduktion der Volumenströme in ­Lüftungsanlagen; Warmwasseraufbereitung auf 60 °C nur einmal pro Woche (zwecks ­Keimvernichtung), sonst auf 50 °C.

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Die Senkung des Verbrauchs von fos­ silen Energieträgern ist eine Methode, den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Als Alternative bietet sich natürlich die Nutzung erneuerbarer Energien aus Wasser-, Wind-, Solar- und Biokraftanlagen an. Die Strommarktliberalisierung, die de facto auch in der Schweiz bereits begonnen hat, erleich­ tert deren Einsatz. Sie erlaubt den Konsumenten unter anderem, Strom von verschiedenen Produzenten und aus verschiedenen Quellen zu beziehen. Swiss Re macht von diesen Möglichkeiten bereits jetzt Gebrauch. Im Jahr 2001 wurden mit den Stromlieferanten neue Verträge ausgehandelt, die einen garantierten Anteil von 60 % Wasser­ kraft beinhalten. Die restlichen 40 % stammen aus Kernkraft und anderen Energieträgern wie Gas, Kohle und Dampf. Durch den hohen Anteil von Strom aus Wasserkraft ­verringern sich für Swiss Re die CO2-Emissionen aus dem Verbrauch einer bestimmten Strommenge.

Grossverbrauchergruppe Energie-Modell Zürich: Ascom, Credit Suisse, Dow Europe, EPA, Genossenschaft Migros Zürich, Maus Frères SA, Oerlikon-Contraves, Rentenanstalt/Swiss Life, Sihl, Swiss Re, UBS, Zürcher Kantonalbank. 2 www.energie-agentur.ch 1


Dorothée Fierz, Regierungsrätin und Baudirektorin des Kantons Zürich, überreicht Rudolf Kellenberger, stellvertretender CEO von Swiss Re den Wanderpreis 2001 des Energie-Modells Zürich.

CO2-Emissionen pro Mitarbeiter aus dem Energieverbrauch von Swiss Re, Zürich, 1999–2001 1999 2000 2001 Veränderung CO2-Emissionen pro Mitarbeiter in % (Basis 1999) Strom (492 resp. 48 g/kWh)* 3268 t/320 t 3452 t/338 t 351 t + 9,6 % Erdgas (200 g/kWh) 716 t 639 t 633 t – 11,6 % Heizöl EL (260 g/kWh)

213 t

222 t 188 t

– 11,8 %

* Früher wurde der europäische Strommix (UCPTE) für die Berechnung der CO2-Emissionen verwendet. Ab 2001 widerspiegelt der schweizerische Strommix (PSI, M4) die effektive ­Situation bei Swiss Re jedoch besser. Zwecks Vergleichbarkeit ist der CO2-Ausstoss von 1999 und 2000 in der Tabelle auch gemäss der heutigen Berechnungsmethode angegeben.

Das übergeordnete Ziel ist jedoch, die CO2-Emissionen pro Mitarbeiter zu ­senken. Ein Blick auf die obere Tabelle zeigt, dass zwar die CO2-Emissionen pro Kopf aus dem Verbrauch von Erdgas und Heizöl zuletzt deutlich zurückge­ gangen sind, hingegen die spezifischen CO2-Emissionen aus dem Stromver­ brauch zwischen 1999 und 2001 um rund 10 % angestiegen sind. Hier besteht also nach wie vor Handlungs­ bedarf.

Was wir als Mitarbeitende tun können… Neben der Haustechnik verbrauchen auch die Betriebseinrichtungen, also die verschiedenen Bürogeräte, die wäh­ rend der täglichen Arbeit benutzt werden, Strom. Sie tun dies auch im Stand-by-Modus und erst recht, wenn sie unbenutzt weiterlaufen. Insgesamt werden durch solche Leerlaufverluste in

der Schweiz schätzungsweise 630 Mio. kWh Strom pro Jahr verschwendet. Das entspricht dem jährlichen ­Verbrauch von 180 000 Haushalten, also beinahe aller Haushalte der Stadt Zürich, und kostet rund CHF 125 Mio.

…mit diesen Vorteilen Die gesamte von einem Gerät auf­ genommene elektrische Energie wird letztlich als Wärme an die Umgebung abgegeben. Diese Wärme unterstützt im Winterhalbjahr die Heizung, trägt im Sommer aber zur unangenehmen Überwärmung bei. Das regelmässige Ausschalten der Geräte in der Arbeitsumgebung trägt also direkt dazu bei, dass das Raum­ klima angenehm bleibt.

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Einfache Massnahmen, um den Energieverbrauch am Arbeitsplatz zu senken J Abends Workstation/PC, Monitor, ­Printer, Kopiergerät usw. wenn immer möglich ausschalten. J Auch kürzere Pausen zum Stromsparen nutzen: den Monitor oder Printer aus­ zuschalten, lohnt sich bereits ab Pausen von 10 Minuten. Die Lebensdauer der Geräte wird durch häufiges Ein- und Ausschalten keineswegs verkürzt. Auch der Stromverbrauch der Startphase weicht kaum vom regulären Betrieb ab. Die Energieeinsparung beträgt jedoch 100 %. – Ein Bildschirmschoner dage­ gen bringt eine Energieeinsparung von lediglich 10 %. J Das Kunstlicht nur dann einschalten, wenn das natürliche Licht nicht genügt. Auch das Ausschalten von Leuchtstoff­ röhren lohnt sich, wenn die Pause mehr als 10 Minuten beträgt; die Lebens­ dauer der Lichtquelle wird nicht beein­ trächtigt. J Energiespartaste an Kopiergeräten deutlich markieren und benutzen.


Einkaufen mit den รถkologischen Gesamtwirkungen im Auge

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«Früher wurden Anschaffungen daran gemessen, ob sie ein Leben lang halten und vielleicht auch der nächsten Generation noch von Nutzen sein würden. Den Begriff ‹nachhaltig› gab es noch nicht, er war als Eigenschaft eine ökonomische Selbstverständlichkeit. In Zukunft bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als für umweltbelastende Konsumgüter und Dienstleistungen die alten ökonomischen Selbstverständlichkeiten wieder einzuführen – und generell und überall nach mehr Qualität zu verlangen.» Michel Fässler, Leiter Beschaffung Materialwirtschaft Michel Fässler

Obwohl kein Produktionsbetrieb im eigentlichen Sinn, muss auch ein Dienstleistungsunternehmen wie Swiss Re eine grosse Menge verschiede­ ner Produkte einkaufen, um seine wirtschaftliche Leistung zu erbringen. Diese Produkte können die Umwelt in verschie-denen Stadien belasten. Büromaterialien (Papier, Schreibstifte, Folien, Toner usw.) führen zwar im Einzelnen nur zu minimalen Umweltbe­ lastungen. Sie werden aber in grossen Mengen verwendet und müssen alle mit Hilfe von Energie aus einer Vielzahl von Rohmaterialien hergestellt werden. Da gewisse der verwendeten Materi­ alien toxisch sind, belasten Produkte, die sich nicht in ihre Einzelbestandteile ­zerlegen lassen, am Ende ihrer Lebens­ dauer die Umwelt in der Summe erheb­ lich. Einwegprodukte verursachen auch eine Menge von unnötigem Müll. Auch elektronische Bürogeräte müssen zuerst hergestellt und irgendwann ­ entsorgt werden. Im Unterschied zu Büromaterialien verbrauchen sie aber auch während der Nutzung viel Energie. ­Konkret gehen im Durchschnitt ­ ca. 20–40 % des totalen Stromver­ brauchs in Bürogebäuden auf ihr Konto. Den ­Löwenanteil davon beanspruchen PCs und Kopierapparate mit zusammen 70 %, gefolgt von Druckern und Faxgeräten. Auch hier kann die Entsorgung ­problematisch sein, weil sich viele Geräte nicht oder nur schwer in ihre Einzelteile zerlegen lassen.

Alle Räumlichkeiten und Geräte eines Dienstleistungsunternehmens müssen auch regelmässig gereinigt werden. Normalerweise kommen dabei Reinigungsmittel zum Einsatz, die je nach Zusammensetzung die Umwelt, vor allem das Abwasser, belasten kön­ nen. In gewissen Fällen ist sogar eine Gefährdung des Reinigungspersonals möglich. Schliesslich umfasst die Einkaufstätig­ keit auch Lebensmittel und Getränke, denn die Mitarbeiter- und Gästeverpfle­ gung wird hausintern durch Swiss Re Guest Services abgewickelt. Umweltbe­ lastungen ­können im Zusammenhang mit Lebensmitteln in verschiedenen Bereichen ­auftreten: beispielsweise bei intensiv genutzten Monokulturen im Landbau und bei Massentierhaltungen oder beim Transport der Lebensmittel und Getränke über grosse Distanzen. Umweltverträglich hergestellte Produkte sind in der Anschaffung normalerweise etwas teurer als konventionelle. Eine Gesamtbetrachtung zeigt aber, dass

langfristig die umweltfreundlichen Produkte meist auch ökonomisch besser abschneiden. Und da gesundheitliche Risiken ebenfalls reduziert werden, greifen die drei Dimensionen der Nach­ haltigkeit auch in diesem Bereich.

Was wir als Firma tun Im Bereich der Büromaterialien kauft die Gruppe Beschaffung Material­ wirtschaft der Abteilung Logistik rund 1 200 verschiedene Produkte ein. Im Rahmen der Zertifizierung der Abtei­ lung Logistik nach ISO 14 001 wurden ausgedehnte Studien zur gesamthaften Umweltbelastung solcher Produkte erarbeitet und entsprechende Ziele für den Einkauf formuliert. Das bedeutet beispielsweise, dass Toner­kartuschen und Tintenpatronen wiederauffüllbar sein müssen, dass kurzlebige Kunststoff­ produkte kein PVC enthalten dürfen und dass Klebstoffe auf nachwachsen­ den Rohstoffen basieren ­müssen.

Ökologische Ziele für die Beschaffung von Büromaterialien J Erhöhung des Wirkungsgrades der Materialien und der Energie, die in die Produkte einfliessen. J Schliessung von Stoffkreisläufen und Reduktion von Abfällen. J Reduktion von gefährlichen Stoffen in der Produktion und in den Produkten selbst. J Verminderung von Schadstoffemissionen.

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«Wir haben schon sehr früh Flachbildschirme zum Standard erklärt, vor allem aus ergonomischen und ökonomischen Gründen. Flach­ bildschirme geben weniger Wärme ab und strahlen praktisch keine ­elektromagnetischen Felder aus. Wir haben immer noch Flachbild­ schirme der ersten Generation im Einsatz, was auch deren höhere Lebensdauer illustriert.» Fernando Epifanio, Leiter Hardware, Global IT Services Fernando Epifanio

TFT Monitoren – ein Beispiel für nachhaltige Synergien J Ökologisch: TFTs (Thin-Film-Transisto­ ren) verbrauchen rund dreimal weniger Energie als Röhrenbildschirme, und die geringere Abwärme ermöglicht zudem Einsparungen bei der Raumkühlung. Die zwei- bis dreimal längere Lebensdauer reduziert den Anfall von Elektronikmüll. J Ökonomisch: TFTs sind in der Anschaf­ fung rund doppelt so teuer wie Röhren­ bildschirme. Wenn allerdings alle Ener­ giekosten über die gesamte Lebenszeit berücksichtigt werden, schneiden TFTs auch wirtschaftlich sehr gut ab. J Ergonomisch: Ein guter 15-Zoll-Flach­ bildschirm übertrifft den Sehkomfort eines 17-Zoll-Röhrenbildschirms. TFTBildschirme weisen zudem keine elektri­ schen oder ­magnetischen Felder auf.

Elektronische Bürogeräte verbrau­ chen während der Nutzung erhebliche ­Mengen an Strom. Ihren effizienten Gebrauch können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt durch ihr eigenes Verhalten beeinflussen, indem sie die Geräte ausschalten. Die grundlegende Energieeffizienz ist aber vorgegeben. Dies muss bereits in der Beschaffungs­ phase beachtet werden. Die Gruppe Beschaffung Materialwirtschaft der Abteilung Logistik kümmert sich um

Vorteile der Mikrofasern J Viel höheres Faservolumen als her­ kömmliche Materialien bei identischem Gewicht und daher wesentlich höhere Kontaktfläche. J Sehr hohe Wasseraufnahmefähigkeit, weil Luftkammern und kleinste Poren einen sogenannten Kapillareffekt ­erzeugen. J Kapillareffekt und statische Elektrizität ziehen gemeinsam den Schmutz ins Gewebe hinein, ohne Reinigungsmittel. J Vor der Reinigung genügt kurzes Anfeuchten oder Besprühen des Reini­ gungstuches, nach Gebrauch einfaches Auswaschen. Gebäudereinigung mit umweltverträglichen Reinigungsmitteln oder Mikrofasern.

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den Einkauf der Kopier- und Faxgeräte; für Computerhardware (PC, Monitore, Drucker) ist Global IT Services in der Division Information Technology ver­ antwortlich. Berücksichtigt werden ausschliesslich Geräte mit dem EnergyStar 1- und/oder dem TCO’99 2-Label. Flachbildschirme wie z.B. TFT-Monito­ ren sind ein gutes Beispiel für eine Pro­ duktefamilie, die hohen wirtschaftlichen und ökologischen Standard mit Vortei­ len für unsere Mitarbeitenden verbindet.

www.energystar.gov www.tco-info.com

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Eine Gebäudereinigung ist heute, ins­ besondere im Hygienebereich, ohne chemische Reinigungsmittel noch nicht möglich, auch wenn die Entwicklung in diese Richtung geht, vor allem dank dem Aufkommen der Mikrofasern. Die Philosophie von Swiss Re zielt aber ­darauf hin, die Reinigungsvorgänge ökologisch zu optimieren. Dazu zählen der Einkauf der umweltverträglichsten


«Wir verwenden einen hohen Anteil an biologischen Produkten: 24 % bei Gemüsen und Salaten, 31% im Fleischbereich. Rindfleisch wird nur aus Schweizer Bioaufzucht verwendet, und 98 % unseres Geflügels stammen aus der Schweiz. Bei den Fischen achten wir auf die Fang­ methoden und kaufen möglichst aus Zuchten in unserer Nähe; Kaffee kommt bei uns aus BIO Havelaar-Produktion ... die Liste liesse sich noch beliebig erweitern.» Ruedi Schrämli, Leiter Einkauf, Swiss Re Guest Services Saisongerechte Gemüse – täglich frisch zubereitet

Reinigungsmittel, ihre sparsame Dosie­ rung und Verwendung sowie der Einsatz von Mikrofasern, wo immer möglich. Obwohl Swiss Re Guest Services mit einem begrenzten Budget rund 2 500 Mahlzeiten pro Tag produziert, werden nur qualitativ hochstehende Lebensmittel und Getränke eingekauft, mit einem hohen Anteil aus biologischer und ein­ heimischer Produktion. Dadurch wird den Mitarbeitenden eine gesunde und ­ausgewogene Ernährung angeboten.

Was wir als Mitarbeitende tun können… Insgesamt können unsere Mitarbeiter­ innen und Mitarbeiter beim Einkauf natürlich weniger zur Reduktion von Umweltbelastungen beitragen als in anderen Bereichen. Bei den Büromaterialien wirkt sich ein haushälterischer und bewusster Umgang jedoch direkt auf die Mengen aus, die eingekauft werden müssen.

…mit diesen Vorteilen Grundsätze des Lebensmitteleinkaufs J Möglichst kurze Transportwege und Bevorzugung einheimischer Erzeugnisse. J Saisongerechte Früchte und Gemüse aus regionaler Produktion (Knospenoder gleichwertige Auszeichnung wird bevorzugt). J Fleisch und Geflügel aus nachweislich tierfreundlicher Haltung und Schweizer Produktion. J Süsswasserfische wo immer möglich aus nahen Gewässern oder Zuchten (Inland oder angrenzendes Ausland).

Ökologisch gut verträgliche Produkte sind in der Anschaffung häufig etwas teurer als konventionelle. Sparsamer Gebrauch und aktives Recycling helfen, die Kosten tief zu halten, und erlauben so die generelle Verwendung qualitativ hochstehender und benutzerfreundli­ cher Erzeugnisse.

Ruedi Schrämli

Tipps für einen umweltschonenden Umgang mit Büromaterial J Für Probeausdrucke auf dem Printer kann Makulatur verwendet werden. J Doppelseitiges Kopieren vermindert den Papierverbrauch und die Papierentsorgungs­ kosten um die Hälfte. J Bei den meisten Schreibstiften können die leeren Minen ausgetauscht werden. J Sichtmappen, Ordner, Ordnerregister usw. erfüllen ihren Zweck auch dann noch bestens, wenn sie schon eine Weile gebraucht worden sind.

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Geschäftsreisen – so viel wie nötig, so wenig wie möglich

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«In einem kundenorientierten Unternehmen wie Swiss Re spielt Networking eine zentrale Rolle. Persönliche Kenntnis der verschiedenen Ansprechpartner über geografische und kulturelle Grenzen hinweg ermöglicht es aber auch, statt Geschäftsreisen neue elektronische Kommunikationsmittel wie E-Mail oder Videokonferenzen wirkungsvoll einzusetzen. Indem unsere Mitarbeitenden diese Möglichkeiten ausschöpfen, können sie ihre eigene ‹Energieeffizienz› verbessern und gleichzeitig auch ihre Work-Life-Balance ins Gleichgewicht bringen.» Walter Anderau, Divisionsleiter Communications & Human Resources und Mitglied der Geschäftsleitung Walter Anderau

Das Flugzeug ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten spezifischen Ener­ gieverbrauch: Pro Passagierkilometer belasten Flugzeuge das Klima zwei- bis dreimal so stark wie Automobile. Bereits 1992 war der Flugverkehr für 2 % des gesamten anthropogenen CO2Ausstosses verantwortlich und für 13 % aller durch den Verkehr verursachten CO2-Emis-sionen. In den letzten sechs Jahren ist der internationale Flugver­ kehr um mehr als die Hälfte angestie­ gen, und bis 2015 wird ein weiteres Wachstum von 5 % pro Jahr erwartet. Damit besitzt der Flugverkehr die höchste Wachs­ tumsrate aller Verkehrsträger. Dank technischer Fortschritte steigt zwar die Energie­effizienz der Flugzeuge kontinuierlich, aber infolge des steti­ gen Wachstums werden die gesamten durch den Flugverkehr verursachten Emissionen trotzdem weiterhin um ­jährlich 3 % zunehmen.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Emissionen in den üblichen Flug­ höhen von 9 bis 13 km etwa zwei- bis dreimal stärker auswirken, als dies am Boden der Fall wäre. Die Gase und ­Partikel gelangen aus den Strahltrieb­ werken direkt in die obere Troposphäre und untere Stratosphäre, wo sie die Konzentration der atmosphärischen Treibhausgase, inklusive Kohlendioxid (CO2), Ozon (O3) und Methan (CH4), verändern.1 Besonders belastend sind Kurzstrecken­ flüge, weil sie zu einem erheblichen Teil aus Start- und Steigflug bestehen. In diesen Flugphasen ist der CO2-Aus­ stoss pro Kilometer am höchsten. Kurz­ streckenflüge unter 1 000 km werden auch meist mit kleineren, weniger treib­ stoffeffizienten Flugzeugen ausgeführt und sind weniger gut ausgelastet.

Flugreisen belasten aber nicht nur die Umwelt, sie sind auch teuer und zeit­ raubend. Diesen negativen Faktoren steht andererseits die hohe Bedeutung von Geschäftsreisen für Swiss Re gegenüber. Denn vor allem wichtige Kundenbeziehungen erfordern nach wie vor den persönlichen Kontakt.

Was wir als Firma tun In den letzten drei Jahren sind die Mit­ arbeitenden von Swiss Re, Zürich, im Schnitt insgesamt 40 Mio. km pro Jahr geflogen – zwischen 13 000 und 16 000 km pro Person. Unsere CO2Bilanz zeigt auf, dass Flugreisen für ca. 70 % der Gesamtbelastung verantwort­ lich sind:

Die CO2-Bilanz von Swiss Re, Zürich, 2001 Quelle spezifischer CO2-Ausstoss Energieverbrauch: Stromverbrauch 48 g/kWh Erdgas 200 g/kWh Heizöl EL 260 g/kWh Geschäftsreisen: Kurzstreckenflüge 247 g/km Langstreckenflüge 160 g/km Geschäftsfahrzeuge 2,32 kg/l Total

Gesamtausstoss

Anteil

973 t 1 757 t 522 t 2 023 t 5 754 t 106 t 11 130 t

8,8 % 15,8 % 4,6 % 18,2 % 51,7 % 0,9 % 100,0 %

Die Kosten der Geschäftsreisen belaufen sich auf rund CHF 18 Mio. jährlich oder gegen CHF 80 000 pro Tag.

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www.ipcc.ch

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Videokonferenzen – Kosten und Umwelt­ auswirkungen reduzieren, Zeit gewinnen

Angesichts der starken Umweltbe­ lastung und der hohen Kosten, welche die Flugreisen momentan verursachen, hat die Umweltstrategie Logistik ein ­klares Ziel formuliert: Der CO2-Ausstoss durch unsere «fliegenden» Mitarbei­ tenden soll im Vergleich mit 1998 um 10 % gesenkt werden. Gemäss Swiss Re Group Travel Policy liegt es letztlich in der Verantwortung des einzelnen Mitarbeitenden, zwischen der Notwendigkeit von Geschäfts­reisen, Kosten, persönlicher Sicherheit und der eigenen Gesundheit abzu­wägen, wobei Zweck und Destination einer Flugreise vom Vorgesetzten bewilligt werden müssen. Die Grundfrage, die es dabei zu klären gilt, lautet: Ist eine bestimmte Reise notwendig oder nicht?

Ein erhebliches Sparpotenzial besteht in der vermehrten Durchführung von Videokonferenzen. Eine im Jahr 2001 abgeschlossene interne Kosten-NutzenAnalyse hat ergeben, dass vor allem im Kurzstreckenbereich innerhalb Europas verhältnismässig wenig Videokonferenzen durchgeführt werden: Während im Schnitt pro Tag nur eine Videokonferenz mit London stattfindet, halten sich gleichzeitig acht Mitarbeitende aus Zürich vorübergehend in dieser Stadt auf. Bei weiter entfernten Destinationen ist das Verhältnis viel ausgeglichener. Die auf den ersten Blick relativ kur­ zen Distanzen und tiefen Reisekosten ­verführen offenbar dazu, die Alterna­ tive einer Videokonferenz zu wenig zu ­nutzen. Aber der erste Blick täuscht. Ein Flug von Zürich nach London kommt in einer Vollkostenrechnung CHF 2 600 teurer zu stehen als eine Videokon­ferenz. Die Reise ist auch zeitraubend: Sie dauert inklusive Vor­bereitung, Hin- und Rückfahrt zum Flughafen usw. im Minimum 8 Stunden länger, wobei der Zeitverlust vor allem zu Lasten der Mitarbeitenden selbst geht. Der CO2-Ausstoss beträgt ca. 350 kg pro Person, was etwa der Belastung entspricht, die ein Pendler mit einem Mittelklasswagen während rund eines Vierteljahres auf der Strecke ­zwischen dem Flughafen Kloten und Swiss Re am Mythenquai (Distanz 15 km) verursacht.

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Grundsätze für Videokonferenzen J Sich vorab Zeit nehmen, um die Technik zu beherrschen. J Die Konferenz klar strukturieren. J Nicht zu schnell sprechen. J Den Gesprächspartner immer ausreden lassen. J Falls ein Gesprächspartner zwischen­ durch ausfällt, kurze Zusammen­ fassungen machen. J Wichtiges in einem kurzen Gesprächs­ protokoll festhalten.

Die Analyse hat weiter aufgezeigt, dass viele Flugreisen auf den drei Hauptstre­ cken London, München und New York unternommen werden, um an internen Besprechungen teilzunehmen. Aber gerade für die regelmässige interne Kommunikation und für eingespielte Teams eignen sich Videokonferenzen ausgezeichnet. Swiss Re hat deshalb die Zahl der Video­konferenzanlagen in den letzten drei Jahren von sieben auf 24 erhöht. Der Umgang mit dem Medium mag zu Beginn etwas ungewohnt sein, aber interne Schulungen schaffen hier Abhilfe. Christoph Sievers, DOO, Divi­ sion Asia, weiss aus eigener Erfahrung, dass die Beachtung von ein paar ein­fachen Grundsätzen wesentlich zum Gelingen einer Videokonferenz beiträgt.


«Selbst wenn ich reisen möchte, kann ich ja nicht gleichzeitig in Aust­ ralien, Hongkong und China sein. Ich betrachte Videokonferenzen als grossen Vorteil, weil ich mit verschiedenen Leuten auf verschiedenen Kontinenten zur gleichen Zeit zum gleichen Thema konferieren kann. Das Arbeitspensum wäre mit Reisen gar nicht möglich.» Christoph Sievers, DOO, Division Asia

Swiss Re versucht zudem, mit weite­ ren Massnahmen das interne Reduk­ tionsziel von 10 % zu erreichen. Der technische Fortschritt im Flugzeugbau erlaubt, bei gleich bleibenden Leistun­ gen die CO2-Emissionen zu reduzieren. Aber nicht alle Fluggesellschaften modernisieren ihre Flotten in gleichem Masse. Die Fachstelle Betriebliches Umweltmanagement führt deshalb Ratings von Fluggesellschaften durch, in denen der Umweltstandard geprüft wird. Unter Berücksichtigung der öko­ logischen Empfehlungen, der Preis­ struktur und des Sicherheitsstandards schliesst das Travel Services Team Verträge mit den ausgewählten Flugge­ sellschaften ab.

Was wir als Mitarbeitende tun können… Persönliche Kontakte sind zwar wichtig für die Geschäftstätigkeit von Swiss Re. Trotzdem besteht bei den Flugreisen ein unausgeschöpftes Potenzial, CO2Emissionen zu reduzieren, die Kosten zu senken und Zeit zu sparen. Dies trifft vor allem für den Kurzstreckenbereich zu.

…mit diesen Vorteilen Durch das Zusammenlegen von Flugreisen oder den Einsatz von Video­­ konferenzen kann viel Zeit gespart ­werden – Zeit, die primär den Rei­ senden ­­zu­­­gute kommt. Die Reduktion von Lang­strecken­flügen im Speziellen verhindert zudem allzu häufiges Auf­ treten von ­Jetlag, der auf die Dauer der Gesundheit abträglich ist. Und Video­ konferenzen haben zumindest keine Flugver­spätung.

Tipps, um Flugreisen zu reduzieren J Entscheiden, ob eine Videokonferenz vor allem im Kurzstreckenbereich den Zweck nicht auch erfüllt. Bei regelmässigen internen Sitzungen und in Teams kann beispielsweise jede zweite oder dritte Sitzung durch eine Videokonferenz ersetzt werden. J Hausinterne Schulungen besuchen, um den professionellen Umgang mit Video­ konferenzen zu erlernen. J Während einer Reise nach Möglichkeit mehrere Gespräche miteinander verbinden. J Bei mehrtägigen Aufenthalten in Europa, beispielsweise in Mailand, mit dem Zug reisen.

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Christoph Sievers


«Seit Mitte 2001 werden an rund 20 Geschäftsstandorten von Swiss Re weltweit Massnahmen für einen massvollen und effizienten Umgang mit den natürlichen Ressourcen durchgeführt. Die lokalen Begeben­ heiten wie klimatische Bedingungen, gesetzliche Anforderungen, der Lebensstil und die Miet- oder Eigentumsverhältnisse setzen dabei den Rahmen für die Art der getroffenen Massnahmen. Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten drei Jahren an diesen Standorten Effizienz­steigerungen erreichen, die sich positiv auf die Umwelt und die Betriebskosten auswirken werden.» Andreas Schläpfer, Leiter Betriebliches Umweltmanagement

Ökologische Nachhaltigkeit von Hongkong bis Los Angeles, von Amstelveen bis Johannesburg schiedlichen Kulturen, gesetzlichen Vorgaben und wirtschaftlichen Bedin­ gungen, die an den verschiedenen Standorten anzutreffen sind, erschwe­ ren dabei eine rasche Umsetzung von einheitlichen Massnahmen – auch wenn der Wille und die Unterstützung an den Stand­orten vorhanden sind.

Andreas Schläpfer

Bis zum Jahr 2000 hat sich vor allem der Standort Zürich intensiv mit der massvollen und effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen befasst. Das Nachhaltigkeitsleitbild gilt aber für die ganze Swiss Re Gruppe. In den ­letzten drei Jahren wurde deshalb ein gruppenweites betriebliches Umweltmanagement aufgebaut. Die unter­

Dass gerade der Geschäftsstandort Johannesburg als erster den begehrten Swiss Re Sustainability-Award erhielt, mag vor diesem Hintergrund erstaunen. Aber mit Überzeugung und Einfalls­ reichtum haben unsere südafrikani­ schen Kolleginnen und Kollegen inner­ halb eines Jahres Fortschritte erzielt, die sich sehen lassen können. Aufgrund der positiven Erfahrungen von Johan­ nesburg wird dieselbe Philosophie künftig auch an den Standorten Harare, Nairobi und Abidjan umgesetzt.

Johannesburg zeigt. Das betriebliche Umweltmanagement kann sich langfris­ tig nur weiterentwickeln, wenn Wissen und Erfahrung ausgetauscht werden», ist sich Andreas Schläpfer sicher. Seit Ende 2001 steht zu diesem Zweck auf dem Intranet das Wissensnetz­ werk «IEM – Internal Environmental Management» zur Verfügung. Nachhaltigkeit ist eine globale Heraus­ forderung, die globalen Dialog erfor­ dert. Durch die weltweite Verankerung des Betrieblichen Umweltmanage­ ments in unserer Firmenkultur sind wir in der Lage, diesen Dialog anzuregen und zu vertiefen und konkrete Fort­ schritte zu erzielen.

Dank seines Erfahrungsvorsprungs hat der Standort Zürich zur Zeit noch eine Vorbildfunktion. «Das muss aber nicht so bleiben, wie das Beispiel von

Betriebliche Massnahmen bei Swiss Re, Johannesburg, 2001 J Verabschiedete Umweltstrategie. J Abfallentsorgung durch private Recyclingfirma mit Kosteneinsparungen; Steigerung der Recyclingquote von null auf 70 %. J Abfalltrennung am Arbeitsplatz; zwei Eimer – einer für Papier/Karton, einer für den ­restlichen Abfall. J Bürobeleuchtung mit Energiesparlampen. J Verwendung von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln. J Verwendung von Frischwasser aus eigener Quelle zur Bewässerung. J Sensibilisierung und Schulung von Mitarbeitenden und Auftragnehmern. J Finanzielle Unterstützung einer Schule in Alexandra Township aus den ­Kostenersparnissen bei der Abfallentsorgung.

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© 2002 Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft, Zürich Titel: Ökologische Nachhaltigkeit bei Swiss Re – täglich neu gelebt Autoren: Stefan Moser, Zürich Andreas Schläpfer Co-Autorin: Sigrid Hanke, e-faktor GmbH Grafische Gestaltung: Galizinski Gestaltung, Zürich Fotografie: Markus Bühler, Lookat, Zürich Seite 11: Alexander Pfiffner Papier: «Magnomatt satin» Rohstoffbasis: Integrierte Zellstoffproduktion, TCF-Bleichung Diese Publikation ist auch in englischer Sprache erhältlich. Bestell-Nr.: 1491016_02_de LO 5/02, 3000 de


Schweizerische R端ckversicherungs-Gesellschaft Mythenquai 50/60 Postfach CH-8022 Z端rich Schweiz Telefon +41 43 285 2121 Fax +41 43 285 5493 publications@swissre.com Swiss Re-Publikationen sind elektronisch verf端gbar unter www.swissre.com


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