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Was denkst du übers Zug malen? Im Graffiti geht es um die Selbstdarstellung, sei· nen Namen so oft und so auffallig wie möglich zu sprühen. Die Züge bieten sich also geradezu an, denn sie werden von einer breiten Masse benutzt und gesehen. Graffiti ging von New York aus um die Welt, ohne die Subways wäre es vielleicht nicht passiert Die New Yorker konnten ihre Ideen auf den Zügen umsetzen, sie hatten die Zeit und sie wußten: die Züge fahren für eine lange Zeit Heutzutage hat sich das teilweise geändert. Die Züge fahren oftmals nur sehr kurz oder gar nicht und die Zeit um sich in den Yards aufzuhalten ist nie sehr lang. Dazu kommt die harte Strafver· folgung und die damit verbundenen Schikanen der
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Canvas 250 X t 60 Train Canvas 100 X 130 Mural - Hesh/Daim Concrete Sculpture Canvas 170 X 70 Mural - Daim/Gore/LoomiUSk WBS/ShoklNasher Styles - Gainsvllie/USA Scetch 01 Bumblebee Mural - Daim/Sceences/Looml Canvas 275 X 125
Polizei. Man hat zudem die Möglichkeit seine Ideen an großen legalen Wänden umzusetzen. Und auch d erreicht man eine große Masse von Zuschauern. die Medien, Magazine, Internet ete. tragen heute ihren 1 zur Verbreitung bei. Bei der Zugmalerei geht es viel mehr um die Aktion selber als um das, was dabei h aus kommt Schließlich geht es auch teilweise unbewußt darum, der Gesellschaft zu zeigen, daß uns (d( Jugendlichen) zu wenig Entfaitungsmöglichkeiten geboten werden, wir nicht mit der Stadtgestaltung zufri den sind und wir selbst Entscheidungen fällen wollen, auch ohne Erlaubnis. Beim illegalen Arbeiten, bes ders bei der Zugmalerei, kombiniert man Dinge, die einem legales Arbeiten nicht bieten kann: Abenteuer Spannung, Vertrauen in seine Begleiter, Risiko und eine enorme Aktivität Kombiniert mit der Möglichkeil alles zu tun was man möchte, aber dennoch die selbst gesteckten Grenzen nicht zu überschreiten. Das Gefühl, zu schocken und zu provozieren, bei seinesgleichen aber Anerkennung zu erhalten, sich selbst al gedrückt zu haben, kreativ gewesen zu sein, sind dinge, die man in der heutigen Gesellschaft kaum noc erleben kann. Ich bin der Meinung, daß jemand der nur legal sprüht, nicht den ganzen Spirit von Graffiti begreifen kann. Was glaubst Du, wer Dein Publikum ist, Writer, normale Menschen oder wer? Ich bin immer davon ausgegangen, daß ich in erster Linie andere Writer anspreche. Dies gibt einem aucl die beste Befriedigung. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Leute, die sich dafür interessieren. Nicht zuletzt durch die große Zahl der BUcher und durchs Internet Zu wissen, man erreicht und inspiriert Leut auf der ganzen Welt ist eine tolle Erfahrung. Dies wird sich auch immer mehr verstärken, dadurch daß d Sprüher auf der einen Seite immer älter werden, auf der anderen Seite die jungen Writer nachkommen, , ein immer breiteres Spektrum in der Gesellschaft direkt beeinftußt
das Herz des Graffiti, oder sind es Murals oder eine Mischung? d der Graffitieigene Code . Man will ein Zeichen setzen . Auffa llen. Die Werbung macht es vor. Man benötigt ein Logo. Einen Code um die Leute, die i ~hen. Dieser muß verschlüsselt sein, nicht für jedermann zu entziffern. Oder aber gerade von jedem zu erkennen, um die größte jedem Fall immer wieder aus der Flut von anderen visuellen Reizen heraus ei nzuprägen. Sch rift ist die idealste Form zur darum, sich auf die Schrift zu beschränken. Figuren, etc. sind wichtige Elemente zur Ausschmückung der Schrift . . ",,...,_••.~ fat!Zllllliiri!nld? Gibt es andere Formen in der Natur, die Du zur Inspiration studierst? Ich sammelte alle möglichen Dinge, die in der Natur zu finden waren: Insekten, Muscheln, Mineralien etc. Ich wollte die Begeisterung fürs Sprühen von dieser Idee abgebracht hat, wom it ich doch sehr glücklich bin. Ich glaube, alle einfach alles an Formen, Farbgebungen, Mustern etc. in der Natur, man braucht nur die Augen aufzuhalten. Viele sind ihrer Umgebung sind, z.B. Werbung. Aber auch die Werbung bekommt ihre Ideen nur aus der Natur. Wenn man jahre· sie zu perfektion ieren und sie zu einer Einheit zu bekommen, ist es nur der logische Sch luß, sich von perfekten Gerade Insekten sind dazu geeignet. Mit MATE, der zusammen mit mir hier in Luzern (Schweiz) freie Kunst stud iert, und anderen Dingen ,wie Insekten oder Arch itektur. Die Fischaugen·Seri e gibt einem ein sehr gutes Gefühl für Übung und regen mich dazu an, Farbverläufe oder Formen dann auch an meinen Pieces auszuprobieren . chnungen schulen sie das Auge und geben einem eine Vielzah l von Inspirationen . Eine neue und sehr interessante Technik, der Sp rüh dose, Graffiti·untypische Motive zu sprühen und umgekehrt. Iloil".rmn~,.II. und negativ·Schwarz·Weiss·Skizzen) von Hand gemacht? Hättest Du einen Computer benutzt, wenn Du die ist es schweren Weg zu gehen? nd . Für meine Skizzen benutze ich nur Bleistifte und Copics. Auch die Drahtgittermodelle und negativ·Schwarz·Weiss·Skizzen sind mit einzige Hilfsmittel, das ich benutze, sind Fotokopierer. Som it kann ich negative Schwarz·Weiß·Skizzen kopieren oder auch die Vorlage für Alles mit der Hand zu machen, hat den Vorteil, wirklich jeden Schritt zu verstehen. Dies dauert zwar länger, gibt dir aber wirklich das das, was du gemacht hast, auch verstehst. Ein Computer nimmt dir sehr viel ab. Aber leider oftmals auch die Möglichkeit, die einzelnen Sch ritte nachzuvollziehen. Wenn ich alles mit der Hand mache, kann ich es auch akzeptieren, daß Feh ler entha lten sind. Es gibt wahrschein lich keine Skizze von mir, in der nicht einige Fehler sind. Aber die gehören genauso dazu wie bei einem gesprühten Bild auch Drips enthalten sein kö nnen. Genauso kann ich aber auch bewußt Fehler ein bauen , Elemente, die vom Bildaufbau oder von der Wi rkung her besser sind. Ein Computer würde es immer langweilig richtig machen. Einen perfekten 3d. Style könnte man wahrscheinlich leicht mit dem nötigem Equipment machen, aber wo bleibt da noch die Kunst? Die Figuren eines herkömmlichen Walt Disney·Films gefallen mir um einiges besser als die "Toy Story"·Figuren. Der Hauptgrund dafür, daß ich alles mit der Hand mache ist aber auch der, daß ich nicht die Zeit dazu verschwenden möchte, mich mit einem Computer so vertraut zu machen, daß ich dann alle meine Ideen auf ih m umsetzen kann.