DAV Tübingen - unterwegs - Heft 3 2021

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scheiden uns spontan dafür, doch nochmal klettern zu gehen. Wir nehmen einen Zustieg von 25 Minuten (!!) auf uns und kaum sind Emilia, Lena und Simon in die erste Route am Hundsfels eingestiegen, regnet es in Strömen. Während wir drei den freistehenden Felsen einmal in einem wettergeschützten Quergang umrunden und dabei verschiedene Techniken des Horizontalkletterns erproben, wärmt sich der Rest der Gruppe unten mit Kaffee und versüßt sich die Zeit mit sauren Gurken. Obwohl sich die Sonne nochmal blicken lässt und der Fels rasch trocknet, kann sich nicht einmal mehr der „motivierteste Kletterer der JuMa Hechingen“ aufraffen. Ein au ommendes Frontgewitter erspart uns dann lange Diskussionen zum perfekten Aufbruch-Zeitpunkt, beschleunigt den Rückweg zum Auto und weckt die Vorfreude auf die warme Dusche zu Hause – bei allen.

Text: Lena Peschke Bilder: Lena Peschke, Max Kraft, Simon Schiefer

Biwak-Essen, Wochenmarkt und eine Menge Diskussionen... Fortbildung zum ema Nachhaltigkeit in der JDAV

Was haben Video-Streaming, Äpfel aus Deutschland im Frühling und Hartkäse gemeinsam? Nicht viel? Stimmt. Und doch sind es für mich alles Dinge, die ich völlig unterschätzt hatte, was ihre CO2-Bilanz betrifft. Ich erklär das gleich noch, Moment! Ich beschließe, an der Fortbildung zum ema Nachhaltigkeit teilzunehmen und hoffe insgeheim, danach schlauer zu sein was das ema betrifft. Und da sind wir, Freitagnachmittag, die erste Präsenzveranstaltung nach Monaten des Abstandhaltens in der Corona-Pandemie. Ich freue mich riesig auf alte und neue Bekannte und aufs Diskutieren. Aber zuerst diskutieren wir noch nicht, wir gehen aufs Jugendgelände und setzen uns auf

ein paar Bänke. „Gut“, sagt Fine, die Teamerin, „Wie heißt ihr denn alle?“. Unsere Truppe besteht aus acht alten DAV-Hasen, deswegen kennen wir uns alle mehr oder weniger schon vom Sehen. Fine muss sich die meisten Namen merken, aber das ist nicht schlimm, weil es ihr wichtiger ist, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und sie weniger das frontale Vortraghalten zum Ziel hat. „Wann gibt es Essen?“, frage ich Emilia, die die Fortbildung organisiert hat. Kritisch betrachte ich ihren nicht allzu großen Rucksack. „Da ist Essen drin für alle?“. Emilia nickt. Nach der Kennenlernrunde gehen wir hoch in den Vereinsraum, um zu kochen. Dort wird endlich der Rucksack ausgepackt und zum Vorschein kommen ein Kilo Couscous,

getrocknete Tomaten und Gewürze. „Heute gibt es Biwak-Küche!“, verkündet Fine. Auf langen Bergtouren und anstrengenden Rucksackwanderungen gibt es oft nicht viel Stauplatz. Deswegen möchte man unnötiges Zusatzgewicht im Rucksack, wie z.B. durch wasserhaltige, schwere Nahrungsmittel vermeiden. Verschiedene Sportequipment-Hersteller bieten getrocknete Fertiggerichte an, die man nur noch mit heißem Wasser übergießen muss, um sie genießbar zu machen. Das bedeutet aber auch, dass dabei viel Verpackungsmüll in Form von Plastik und Alu anfällt und zudem sind diese Nahrungsmittel sehr teuer. Fine und eine Projektgruppe der JDAV BaWü entwerfen deshalb ein Kochbuch mit Rezeptideen für nachhaltiges 21


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