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Das Magazin fĂźr Architektur, Bau, Handwerk & Leben im alpinen Raum.
MIT EINHEIMISCHEM ROHSTOFF DEN CO2-AUSSTOSS REDUZIEREN
Regionaler Naturstein = weniger Transporte
7,9 kg CO2-Äqv. pro m2 Bodenbelag : Transporte aus China
3,2 kg CO2-Äqv. pro m2 Bodenbelag : Transporte aus europäischem Ausland
Quelle: Nachhaltigkeitsstudie «Ökobilanz von Bodenbelägen» Deutscher Naturwerkstein-Verband e. V., 97070 Würzburg, 2018
Ihr Spezialist für Andeer Granit und San Bernardino Silber.
0,16 kg CO2-Äqv. pro m2 Bodenbelag : Transporte aus einheimischer Produktion
EDITORIAL. Liebe Leserinnen und Leser
In diesem Frühling – mitten in der Corona-Zeit – ist die Redaktion von CUBATURA Graubünden umgezogen, von Sils im Domleschg nach Masein am Heinzenberg. Natürlich ging die weltweite Pandemie auch an Graubünden nicht spurlos vorbei, aber – so in einer Zwischenbilanz betrachtet – waren wir als Gebirgskanton bisher trotz allem privilegiert. Insbesondere die Frage, wie es in der Baubranche weitergeht, beschäftigte uns. Wir diskutierten sie an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse des jahrhundertealten Walserhauses, wo wir unseren neuen Sitz haben.
Der Redaktor hatte Calanda Glatsch mitgebracht, der Ver-
Werden in den Bergdörfern die Erstwohnungen wieder
käufer – mit einem Augenzwinkern – ein Corona und so ka-
zunehmen, weil man von hier aus virensicher im Homeoffice
men wir beim Feierabendbier auf das allgegenwärtige The-
arbeiten kann ? Gelingt es dabei, leerstehende Gebäude zu
ma. Wird das Virus in einem Jahr verschwunden sein und
nutzen? Werden die Dorfkerne dadurch belebt ? Hat gera-
werden wir schon bald daran zurückdenken wie an einen
de eine neue Normalität begonnen oder herrscht bloss die
bösen Traum ? Oder wird sich die Erfahrung mit der Pande-
Ruhe vor dem nächsten Sturm ?
mie für immer auf unser Leben, auf das Bauen und auf die Architektur auswirken ? Muss man in öffentlichen und sogar
Während die Flasche langsam leer wird, ist die neue Ausga-
in privaten Bauten in Zukunft mit Viren planen ?
be von CUBATURA Graubünden voll geworden. Historisches, wie etwa die Restaurierung des Patrizierhauses in Pratval,
Einen Input liefert der RhB-Infrastrukturstützpunkt Landquart.
steht neben dem Haus am Heckenweg 8 in Chur, welches
Dort lässt sich der Saal im obersten Geschoss mit Wänden
vom jungen Architekten Lorenzo Lazzarini den Bedürfnissen
modular unterteilen. Welche Räume sind flexibel genug für
der Bauherren angepasst wurde. Traumhafte Sitze – wie das
Versammlungen ? Müssen wir in Zukunft für Gemeinschaften
von BHP Architekten umgebaute Walserhaus in Says – finden
neue Räume entwickeln ? Erlebt Plexiglas eine Renais-
sich neben der zeitgemässen Alterssiedlung Bodmer und
sance ? Werden wir künftig in Spitälern und in unseren Wohn-
der zum Wohnhaus umgebauten alten Schule in Pitasch.
häusern Eingangsschleusen mit Virendetektoren bauen, wo
Anregungen gibt es also genug. Wir wünschen Ihnen gute
man erst grünes Licht für den Zutritt bekommt, wenn die Sen-
Gesundheit und viel Spass beim Lesen.
soren die Virenfreiheit bescheinigen ?
In Graubünden wohnt man nicht so komprimiert wie etwa in der Agglomeration von Zürich. Es gibt hier noch genügend Raum, um aneinander vorbeizukommen. Doch waren viele Zweitwohnungen in unserem Kanton schon lange nicht
Oliver Schulthess
mehr so gut ausgebucht wie in diesem Sommer. Viele sonst menschenleere Dörfer wurden zu Zufluchtsorten. Auch daran muss man sich erst gewöhnen. Was bedeutet das für
Titelbild ( Alice Das Neves)
die Entwicklung des Bauens im alpinen Raum ? Bis wohin
Ortsbildprägende Umnutzung in Pitasch
werden neue Infrastrukturen und Glasfaserkabel gebaut ?
( siehe Artikel Seite 88 )
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03 12
Freigelegt : Der Charme der Patrizier
Editorial
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Wichtige Adressen
114
Impressum
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ARCHITEKTUR Tegia d’Uaul – der Wald als Lern- und Arbeitsort
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Mit Federfreiheit verschachtelt
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Hier beginnt jede Intervention : Infrastrukturstützpunkt RhB
78 106 58
Zentralisiert : Am Schaltpult
von Graubünden
06 24
Wohnen im Alter : Die Siedlung Bodmer
Urbanes Leben im Steinbock-Zentrum
BAUHANDWERK Die Rogantini Gips AG transformiert Räume
Übersetzt : Mit Antikholz und Wärmepumpe
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FINANZEN Graubündner Kantonalbank : Hypotheken optimal zurückführen
68 88
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LIVING In Masein die Geschichte weiterschreiben
Ortsbildprägende Umnutzung in Pitasch
98
12
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Mit Swiss Anti-flame vorbeugen
OBJEKTE Ursprung und Struktur : restaurierter Hof Pratval
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Vorher und nachher im Alpinstil leben
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Erfüllte Wünsche mit Blick übers Rheintal
Rückgeführt : Hochsitz in Says
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Entwickelt :
Architektur mit Rückgrat
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88
MATERIAL
REPORTAGE cucina r54 : Wo Design ein Zuhause hat
Schönholzer AG : Dann scheint die Sonne nachts
AUFGEFALLEN IN . . . Flims : Chalet neu interpretiert
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Samedan : Traditionelle Architektur
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Ardez : Auf Stahlfüssen
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Fideriser Heuberge : Solar saunieren
Eingerichtet : Wohnen im Schulzimmer
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.. RAUME TRANSFORMIEREN. Wer beim Bauen von Transformation spricht, meint meist weitreichende Umbaumassnahmen an einem bestehenden Gebäude. Dass die Spezialisten der Rogantini Gips AG mit modernen Stahl-Leichtbausystemen einzelne Räume, Wohnungen oder ganze Häuser umgestalten, ist eine zukunftsweisende Form der Transformation. CUBATURA sprach mit Alessandro Rogantini und Arno Stefanelli.
Text : Fridolin Jakober
Bilder : Alice Das Neves
CUBATURA_BAUHANDWERK
Die Rogantini Gips AG arbeitet seit mehr als 50 Jahren in
sogar Aerogel, verlangt das Know-how des Aussenisolateurs
den Kernbereichen Gipsen, Trockenbau, Aussenwärme-
oder des Gipsers, dasselbe gilt auch für vorgehängte Syste-
dämmung, Akustik, Malen, Tapezieren, Vergolden, vor Brand
me wie zum Beispiel zementgebundene Bauplatten. Zu
schützen. Doch das, was heute in der Transformation von
sehen dagegen sind vor allem äussere Verputzarbeiten wie
Räumen möglich ist, wird durch diese Begriffe kaum umris-
der mineralische Abrieb, der Wasch- ( zum Beispiel FIXIT 794
sen und die Systeme, mit denen gearbeitet wird, brauchen
Waschputz fineline ), Glimmer-, Kratz-, Krätzli- oder Kloster-
neue Spezialisten. Neben der klassischen Arbeit des Gipsers,
putz oder der gekonnte Kellenwurf. Weiter gehen die Arbei-
der Grundputze, Deckputze und Weissputze ( zum Beispiel
ten in Richtung Steinbekleidungen bis zum Versetzen von
von der Firma FIXIT AG ) erstellt, und des Stuckateurs, welcher
Fensterbänken oder Fassadenelementen.
sich zudem um schöne alte Verzierungen aus Gips kümmert, umfasst der Beruf heute eine breite Palette von Arbeiten.
All das aus einer Hand anzubieten, dafür braucht es – so
Das sind neben Stuckdecken, Kassettendecken und Gewöl-
Alessandro Rogantini – ein Team von Spezialisten, welche
bedecken auch abgehängte Decken, Akustikdeckensegel,
sich kontinuierlich weiterbilden und neben dem Wissen über
verschiedene Akustikdecken – etwa mit Lochplatten, Knauf
modernste Techniken auch das praktische Können mit
TACET – und auch Akustikdecken mit Kühlsystemen.
bringen und die oft komplexen technischen Putzsysteme professionell verarbeiten können. Jeder Auftrag ist indivi
Auch für Wände gibt es spezialisierte Techniken – von Trenn-
duell – sei es der Umbau eines Hotels wie das Grand Hotel
wänden über Vollgipsplatten bis zur Beplankung von Sani-
Surselva Flims, wo Rogantini Akustikdecken und Brand-
tärsystemen, Vorsatzschalen und speziellen Bekleidungen
schutzwände erstellte. In den Spielzimmern für Kindern
für Aussenbereiche, Hallenbäder oder Dampfduschen,
wurde besonders auf das Raumklima geachtet : Dabei wur-
diese sind auch brandschutzzertifiziert. Das Anbringen von
den auf die Bruchsteinmauern spezielle Sanierputzsysteme
ganzen Aussenwärmedämmsystemen, etwa bei Kompakt-
der Firma FIXIT AG aufgebracht und als Endbeschichtung
fassaden aus EPS, Mineralwolle, PIR / PUR , Porenbeton oder
Lehm aufgetragen. Auch Decken, Böden ( Fliessestrich und
Stuckaturen bringen den Stil, Akustikdecken Ruhe in den Raum.
7
Ausgebaut mit Raumgewinn : dank Stahl-Leichtbau
Trockenböden ) und innere Gipserarbeiten stammen von Rogantini, darauf wurden durch Geppetto’s Holzmanufaktur AG ( eine Tochtergesellschaft von Rogantini Gips ) Parkette, auch in Antikholz, verlegt. Asbestscreening, Asbestsanierung sowie Plattenbeläge und Maurerarbeiten wurden von der Rogantini Recycling, Bau- und Schadstoffsanierung AG, ausgeführt.
Spezialisten gefragt Der Umbau und die Renovation des Grand Hotels Surselva in Flims war ein spannendes Projekt, das die Spezialisten der Rogantini Gips AG bei extrem sportlichem Timing in drei Monaten mit dreissig Mann realisierten. Für die gelieferte Qualität spricht, dass Rogantini derzeit bereits die zweite Bauetappe in Angriff nehmen konnte. Ebenso spannend war sicher der Umbau der Maiensässe in Domat / Ems, wo alles Material mit dem Helikopter eingeflogen wurde. Das stellte grosse Anforderungen an das Zeitmanagement und die Koordination der Arbeitsabläufe. Dabei trat die Investra AG, eine weitere Rogantini-Tochtergesellschaft, als Generalunternehmerin auf, so dass von Betonböden und Naturstein über das Leichtbausystem Knauf COCOON bis zum Lehm und zum Altholz alles von einem Unternehmer verarbeitet wurde. Eine Lösung aus einer Hand, welche das Know-how in allen Sparten verlangte.
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Maiensäss in Domat / Ems : Realisiert durch die Investra AG
CUBATURA_BAUHANDWERK
Beim Ausbau des Maiensässes in Domat / Ems ging es darum,
Umbau und Neubau am Kantonsspital Graubünden in
Raum zu gewinnen. Dazu ist der Stahl-Leichtbau eine gute
Chur, zu lösen hatte. Zwar ist der ganze Bau über zehn Jahre
Alternative. Er verbindet die positiven Eigenschaften des
von langer Hand geplant worden, doch sind die Herausfor-
Stahlbaus mit jenen des Trockenbaus – die Wände sind dün-
derungen am Projekt selber sehr verschieden. Einerseits
ner, als wenn sie in Beton ausgebildet werden müssten, es
mussten alle Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden,
kann verdichteter gebaut werden. Und doch gewährt diese
andererseits brauchte es – etwa bei den freigespannten
Technik grosse Freiheiten – etwa, wenn Lehmbauplatten
Brandschutzd ecken – Spezialisten, welche für die speziellen
verwendet werden. Sie brauchen keine Austrocknungszeit
Bausysteme und Materialien geschult wurden ( die Konstruk-
am Bau, sind dampfdiffusionsfähig, so profitiert letztlich der
tionen mussten nach den neuen Brandschutzvorschriften
Bauherr, von schnelleren Bauzeiten und grösseren Nutz
ausgeführt werden, zudem musste jede Wand – bis auf eine
flächen. Der Stahl-Leichtbau steht aber auch für Wärme-,
Abweichung von drei Millimetern genau – den Plänen ent-
Schall- und Brandschutz, Ökologie, Ökonomie und Raum
sprechen ), eine Mammutaufgabe bei Wänden und De-
klima. Zudem kann damit – wie der Name Leichtbau schon
cken, die insgesamt ein paar tausend Meter messen. Ob
sagt – im Gegensatz zu Beton statisch problemlos aufge-
Installationen von Akustikdecken im Speisesaal oder die Ver-
stockt werden.
arbeitung der Nasszellen – die Anforderungen waren ganz verschieden. Während Röntgenzimmer erstellt wurden, bei
Für jede Anforderung
welchen spezielle Strahlenschutzmassnahmen eingehalten
Wieder anders sind die Aufgaben, welche der Chef-Projekt-
werden mussten, verbaute man in den Büros Wände mit
leiter Arno Stefanelli beim Grossprojekt SUN, also Sanierung,
integrierten Magnetblechen, so dass zum Beispiel A4-Blätter
Steinplatten, Antikholz und Leichtbausystem – alles aus einer Hand
9
mit Magneten an der Wand befestigt werden können.
ren immer wieder verändert werden. Die Gestaltungsfreiheit
Ausserdem wurden auch Brandschutzwände mit RHS-Stahl-
ist gross, es können auch Rundungen ausgebildet werden,
stützen und geschlossene, hinterlüftete Akustikdecken ver-
die Oberflächen sind fugenlos. Da die Wände weniger
baut. Diese mussten im Grossprojekt sehr sorgfältig verarbei-
stark sein müssen als bei Mauerwerk, gewinnt der Bauherr
tet sein, da sie nicht überstrichen werden dürfen. Dank der
zusätzliche
verschiedenen hochentwickelten Trockenbausysteme, die
haben einen hohen Recyclinganteil und verwenden die
hier zur Anwendung kamen, liessen sich die sehr unter-
immer knapper werdenden Ressourcen effizient. Um die
schiedlichen Aufgaben am Bau aber lösen – selbst die frei-
weiter gehende Wiederverwendung von Baumaterialien
gespannten Brandschutzdecken, die mit dem Knauf CO-
kümmern sich die Fachleute der Tochtergesellschaft Rogan-
COON -System realisiert wurden.
tini Recycling.
Leicht bauen
Das System erlaubt zudem sehr kurze Bauzeiten bis zur
Mehr als zehn Jahre ist es her, dass mit dem Knauf COCOON -
fertigen Oberfläche. Die Gebäudehülle ist schneller fertig
System eine Stahl-Leichtbauweise entwickelt wurde, welche
gestellt, das Gebäude ist gleich wieder vor der Witterung
als Systemlösung eine Reihe von Möglichkeiten bietet. Sehr
geschützt und man kann mit dem Ausbau früher weiterfah-
leichte Profile werden zu Rahmen gefügt und mit Platten
ren. Die Vorteile liegen also auf der Hand – was es aber
beplankt und ausgedämmt. So entstehen tragende Decken
braucht, das sind die Spezialisten, welche diese hochent
und Wände, Aussenwände oder Erweiterungen von Gebäu-
wickelten Systeme am Bau verarbeiten. Hier kann Rogantini
den, aber auch Raum-in-Raum-Lösungen – etwa in einem
Gips AG auftrumpfen. Das 1967 gegründete Unternehmen
historischen Stall – oder mehrgeschossige Wohn- und Ge-
wird mittlerweile in der dritten Generation geführt und
schäftsgebäude. Wände, Decken oder Böden werden, wo
verfügt über ein Team von durchschnittlich 150 festan
nötig, vorgefertigt als Elemente oder Module montagefertig
gestellten Mitarbeitenden – vom Handwerker bis zum Bau-
auf die Baustelle geliefert. Die Vorteile liegen auf der Hand :
führer, vom Büro- bis zum Kadermitarbeiter –, welche das
So gebaute Neubauten, Aufstockungen oder Ausbauten
fachliche Wissen, die Ausbildung mit den Materialien und
sind zwar statisch tragend, aber sie können auch nach Jah-
auch das praktische Know-how mitbringen.
Geschlossene, hinterlüftete Akustikdecken im Kantonsspital Graubünden
10
Nutzflächen. Die
verwendeten
Materialien
CUBATURA_BAUHANDWERK
seit 1967
Generalunternehmung, Baumanagement und Innenarchitektur
Gipser- und Malergeschäft Rogantini Gips_BB.indd 1
24.02.2017 13:59:45
61 3
UNSERE HAUPTLIEFERANTEN
Schädlingsbekämpfung CH–7013 Domat/Ems
11
ALTE STRUKTUR IN NEUEM GEWAND. Text : Maya Höneisen
Bilder : m2fel.ch ; Evelyne Caminada
Bei der Restaurierung eines historischen Hauses den ursprünglichen Strukturen gerecht zu werden, erfordert viel Fingerspitzengefühl. In Pratval ist das gelungen.
Das stattliche Patrizierhaus in Pratval aus dem 16. Jahrhundert diente früher Gutsherren.
Kaum vorstellbar, wie vor Jahrhunderten und vermutlich
die respektiert werden soll. Bei der Restaurierung galt es
unter Knechtschaft der nötige Naturstein zur Baustelle nach
für sie also, ganz besonders respektvoll und sorgfältig mit der
Pratval geschafft wurde, um der Obrigkeit oder den zur
alten Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert umzugehen. In
Ernteüberwachung durch das Bistum Chur beorderten
nur wenigen Monaten Bauzeit mit rund 1600 Stunden Eigen-
Gutsherren das feudale Patrizierhaus zu errichten. Manch
leistung, einer hervorragenden Bauleitung und dank Unter-
einen dürfte das damals viel Schweiss gekostet haben. Das
stützung von Lecio – einem Allrounder – sowie weiteren
Gebäude steht strategisch an einer ehemaligen Handels-
Familienmitgliedern, Freunden und Helfern schufen sie einen
route in einem landwirtschaftlich genutzten Anbaugebiet.
Ort, der die Geschichte weiterführt. Wie in früheren Epo-
Dies und der Blick auf zehn Schlösser und Burgen lassen die
chen sollte das Haus wieder die Möglichkeit für Begeg-
Nutzung durch den Adel vermuten. Wohl fanden auch Feste
nungen schaffen.
und Begegnungen mit Reisenden statt. Das Haus hätte aus seiner Geschichte wohl einiges zu Generationen- und
Kombination von historisch und modern
Besitzerwechseln zu erzählen.
Ganz wichtig war bei der Restauration, die Urstrukturen beizubehalten und doch moderne Akzente zu setzen. Schlicht-
Die Eigentümer des Hauses mit den auffälligen Zinnen in
heit und Reduktion aufs Wesentliche standen für Architekt
Pratval sind überzeugt : Solche Häuser haben eine Seele,
und Bauherrschaft stets im Vordergrund. Trennwände in
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CUBATURA_OBJEKTE
den Nasszellen sowie Geländer im Dachgeschoss wurden aus Glas lichtdurchlässig erstellt. Zeitgenössische Elemente, seien es Garderoben, Schiebetüren oder der Treppenaufgang ins Dachgeschoss – früher ein Kaltdach mit Einschubtreppe und heute ein Atelier –, integrieren sich nach dem Umbau dezent in die alte Bausubstanz. Verwendet wurden weiss lackiertes Holz und geschmiedeter Stahl, um alt und neu sichtbar voneinander zu trennen und Neues im Hintergrund verschwinden zu lassen. So passt sich auch die moderne neue Küche perfekt in den historischen Bau ein. Die Böden in den Nasszellen sowie teilweise Abschnitte der Wände wurden aus Naturofloor erstellt. Eine Materialwahl, die ideal mit den übrigen Materialien harmoniert und sich modern und zweckmässig präsentiert. Innenwände wurden
Hinter der alten Türe versteckt sich eine Garderobe.
Die freigelegten Steinplatten und Steingewände geben dem Haus seinen alten Charme zurück.
schichtweise mineralisch aufgebaut und mit Weissputz versehen. Die Holzverkleidung im Wohnzimmer wurde im Bereich der Aussenwände entfernt und nach der Isolierung sandgestrahlt wieder montiert. Die Bauherrschaft legte viel Wert darauf, so viel altes Material wie möglich aus der Entkernung wieder einzusetzen. So wurden zum Beispiel 500 Jahre alte Bodenbretter zu einem Esstisch gefertigt. Bodenschiftungsbalken aus der ursprünglichen Bausubstanz wurden zu einer Bettumrandung. Bodenfriese wurden neu verlegt, alte Türen und Türrahmen umplatziert. Sie erfüllen ihren Zweck nun an einem anderen Ort im Haus. Alte Riemenböden wurden ausgebaut und im Dachgeschoss
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Ein bewusst gestalteter Ort der Begegnung : 500 Jahre alte Bodenbretter werden heute als Esstisch genutzt.
wieder eingebaut. Selbst Holzdübel fanden wieder die
beispielsweise
Lichtsituationen
und
Musikwünsche
per
Verwendung, die sie von alters her hatten. Sämtliche Natur-
Tastendruck an der Wand oder über die App ausgelöst
steine, welche durch die Abgrabung des Kellers oder durch
werden. Sämtliche Leuchtkörper im und um das Haus sind
Mauerausbrüche gewonnen wurden, sind wieder im oder
mit verbrauchsarmen, dimmbaren LED -Lampen ausgerüstet.
ums Haus verbaut.
Mit ihrem warmen Farbton tauchen die Innenräume in ein angenehm weiches Licht ein. Ein weiterer Vorteil dieser In-
Die komplett neue Elektroinstallation basiert auf Digital-
stallation ist, dass in die historischen Natursteinmauern und
STROM. Dieses intelligente Smarthome-System wurde vom
Gewölbe deutlich weniger Eingriffe erfolgen mussten. Nach-
Elektroplaner D. Hodel Elektro AG gezielt so aufgebaut, dass
trägliche Änderungswünsche oder neue Bedürfnisse kön-
alle Elektrogeräte in Küche und Waschküche konventionell
nen mit einer einfachen Umprogrammierung spielend ein-
über einen Schalter oder über eine App gesteuert werden
fach angepasst werden.
können. Das betrifft : Heizung, Lüftung, Audio / Video, Alarmanlage, Beschattung, sämtliche Leuchten, Garagentor,
Modern und historisch funktionieren auch die Heizsysteme
Bewässerung sowie den Brunnen im Garten. So können
zusammen. Sensorgesteuert entfalten Bodenheizung, Wand-
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Schlicht und modern präsentieren sich die Nasszellen.
heizungen aus Stahlblech und Stahlrohre ihre Wirkung. Die
gleichen Gestein, um dem Haus den alten Charme zurück-
beiden Specksteinöfen mit der ungefähren Jahreszahl 1860
zugeben. Die übermalten Fenster- und Türgewände aus
wurden sorgfältig restauriert und sind ebenfalls im Einsatz.
Schiefer wurden im Innen- sowie Aussenbereich behutsam sandgestrahlt und naturbelassen.
Nutzung wie einst Was während des Rückbaus zum Vorschein kam, war für die
Ein besonderes Schmuckstück ist heute die Gewölbe-
Bauherrschaft schön und schwierig zugleich. So war zum
Räucherkammer. Einst wurden darin Würste und Fleisch über
Beispiel im Korridor des Erd- und Obergeschosses ein Klinker-
dem offenen Feuer geräuchert sowie Obst und Pilze im
boden mit einem zementösen Unterbau aus einer Renovati-
historischen Dörrofen gedörrt. Sie bestand aus vier Feuer-
on ( ca. 1930 ) eingebaut. Dieser Klinkerboden musste ent-
stellen, zwei offenen und zwei geschlossenen. Das an die
fernt werden, was bewirkte, dass die darunterliegenden
Räucherkammer angemauerte Backhaus wurde mit Natur-
Gewölbe instabil wurden und abgestützt werden mussten.
steinen komplett restauriert. Der ursprüngliche, zerstörte
Zur Überraschung aller kamen schöne alte Steinplatten zum
Holzbackofen wurde mit Schamottsteinen zu einem Rund
Vorschein. Sie wurden ergänzt mit Steinplatten aus dem
ofen aufgemauert. Der Rauchabzug sämtlicher Feuerstellen
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erfolgt nach wie vor über den bestehenden Kamin des
Whisky reift im Keller
Gewölberaumes. Dieser von aussen sichtbare Kamin wurde
Es wird vermutet, dass Kellerräume im Haus früher einmal als
entsprechend restauriert. In diesen wurde auf der darüber
Taverne für Durchreisende, als Lagerräume oder Räume für
liegenden Terrasse ein Grill integriert. Bei der Instandstellung
die Zehntenabgabe dienten. Dokumentiert ist das aber
und Rekonstruktion achteten Bauherrschaft und Architekt
nicht. Auch diese Räumlichkeiten sollten wieder nutzbar
darauf, dass die Räucherkammer wieder, wie schon Jahr-
gemacht werden. Alle Kellerwände aus Naturstein mit ihren
hunderte zuvor, genutzt werden kann. Gekocht wird darin
Gewölbedecken wurden im Ursprungzustand belassen. Der
heute wie früher über oder am offenen Feuer. Die gemüt-
einzige mit einer Balkendecke versehene Kellerraum konnte
liche Atmosphäre, die entstanden ist, lässt vermuten, dass
dank einer speziellen statischen Konstruktion erhalten
nicht nur Gäste hier öfters gerne mal sitzen bleiben.
werden. Fussböden aus Erde, Steinen und teilweise Fels – das
Der Specksteinofen ist restauriert und
Die moderne Stahltreppe fügt sich leicht in die
wieder funktionsfähig.
alte Bausubstanz ein.
18
CUBATURA_OBJEKTE
Das Dachgeschoss ist zu einem lichten Atelier umgebaut worden.
Haus steht auf einer Felsnase – wurden abgegraben und mit
Mit Rücksicht aufs Ortsbild
einem Kies- und Natursteinboden wieder aufgebaut. Auch
Beraten wurden Bauherrschaft und Architekt beim Umbau
die Haustechnik fand in einem der Kellerräume ihren Platz.
von der Denkmalpflege Graubünden. Wichtig war das vor
Zudem entstand aus einem Lagerraum ein Weinkeller und
allem bei der Südfassade, die denkmalpflegerisch als orts-
aus einem weiteren eine Vorratskammer. Im ehemaligen
bildprägend eingestuft ist. Für den Farbanstrich wurde ein
Weinkeller ist trotz grösseren Umbauten des 18. Jahrhunderts
warmer Weisston gewählt, eine Farbe speziell für historische
eine Fundamentsmauerkrone aus dem 16. Jahrhundert
Bauten. Die Dachuntersichten aus Holz wurden sandge-
noch sichtbar. Auf dieser Mauerkrone wird künftig der ORMA
strahlt und originalgetreu mit grauer Ölfarbe gestrichen. Die
Swiss Whisky seinen Reifeausbau finden.
Fenster im Erdgeschoss sind mit einer Dreifachverglasung
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tigte Podeste im Treppenaufgang hat die Bauherrschaft mit Andeerer Granit ersetzt. Der nördlich liegende Treppen abgang in den Garten wurde mit Natursteinen gestaltet. Grenzmauern im Garten sind im Stil der Domleschger Trockensteinmauern aufgebaut. Das in einem Erdwassertank aufgefangene Meteordachwasser speist nicht nur einen Brunnen, sondern dient gleichzeitig auch der Bewässerung des Gartens.
Nach der Restauration strahlt das historische Patrizierhaus nun wieder seine alte Erhabenheit und Würde aus. Dank viel Sensibilität und Sorgfalt des Architekten und der Bauherrschaft für die Ursubstanz darf es nun seine Geschichte weiterschreiben.
Historisch Erbauung : ca. 1530 Erste Erweiterung und Umbau im 18. Jahrhundert Eingriffe um die Jahrhundertwende des 19. Jahrhundert mit zementöser Verstärkung einzelner Gewölbe und Böden. Umbau und Umgestaltung des Schopfes zu WerkstattGarage und Terrasse, Umgestaltung zweier Räume In der Räucherkammer fühlt man sich um
im Obergeschoss sowie Kappung eines Kamins Ende
Jahrhunderte zurückversetzt.
der 1970 er-Jahre.
Kennzahlen Restaurierung: und analog derjenigen im Obergeschoss mit Kreuzstöcken
Grobplanung : März bis April 2019
versehen. Damit passt sich das Haus auch nach der Reno-
Entkernungsphase : April bis August 2019
vierung komplett ins Ortsbild ein.
Detailplanung : Mai bis Juli 2019 Umbauphase : September 2019 bis März 2020
Um dem Ortsbild und der diffusionsoffenen Bauweise der
Bezug : März 2020
Natursteinmauern gerecht zu werden, musste die in der letz-
Architektur / Innenarchitektur : Mario Solèr
ten Renovation aufgetragene Farbe abgeschliffen werden.
Örtliche Bauleitung :
Etwa die Hälfte des zementösen Fassadenputzes wurde ent-
Cavelti Derungs AG – Livio Arpagaus
fernt. Der komplette Neuaufbau der Fassade präsentiert
Netto-Wohnfläche : ca. 325 m2
sich nun wieder mit mineralischem Putz und Farbe.
Nutzfläche : ca. 497 m2 Kubatur : ca. 2275 m 3
Zu einem Herrschaftshaus gehört natürlich auch ein ent-
Hybrides Heizsystem :
sprechender Garten. Auch bei dieser Neugestaltung sind
Bodenheizung sowie Wandheizung über
die Eigentümer sensibel vorgegangen. Im Vorgarten blühen
Geothermie, zwei Specksteinöfen
Rosen rund um einen kleinen Sitzplatz. Auch drei Rebstöcke
Energie :
konnten mit viel Pflege erhalten werden. Aus Zement gefer-
Digitalstromsystem – intelligente Gebäudetechnik Wandisolation : diffusionsoffen mit Multipor Bodenisolation : Misapor und Schaumbeton
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Dachisolation : Steinwolle zwischen den Sparren
CUBATURA_OBJEKTE
UMBAU HOF 1, PRATVAL BETEILIGTE UNTERNEHMER, PLANER & LIEFERANTEN
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Italienische Strasse 147
Tardisstrasse 199
7408 Cazis
7205 Zizers
www.farbelhaft.ch
www.schreinerei-marx.ch
CAVEGN + JENZER AG Stahl- und Metallbau Via Santeri 77 7130 Ilanz
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www.cavegnjenzer.ch
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CUBATURA_AUFGEFALLEN FLIMS : CHALET NEU INTERPRETIERT. Hoch über den Dächern von Flims, eingebettet zwischen Tannen und Laubbäumen, thront seit ihrer Fertigstellung die Casa Chesetta am Fusse des Flimsersteins. Diese Neuinterpretation eines Bündner Chalets entwarf und baute Reto Durisch, dipl. Architekt FH, vom Architekturbüro Hofmann + Durisch AG für eine private Bauherrschaft als Ferienhaus.
Text : Fridolin Jakober
Bilder : Philipp Ruggli
von Leichtigkeit. Eine freistehende Kochinsel, das grosse Cheminée und die scheinbar im Raum schwebende, von geschossübergreifenden Glasscheiben eingefasste Betontreppe ziehen die Blicke auf sich.
Wie es sich für ein Haus in den Bergen gehört, verfügt die Casa Chesetta mit ihrem Gebäudevolumen von zirka 1200 Kubikmetern über einen luxuriösen Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Dampfbad sowie einem Whirlpool unter freiem Himmel. Für Entspannung nach einem langen Tag auf der Piste ist somit gesorgt.
Die Casa Chesetta besteht hauptsächlich aus Sichtbeton und natürlich gealtertem, über 100-jährigem Fichtenholz. Dieses wurde eigens aus einem nicht mehr genutzten Stall aus der Region rückgebaut. Das aufgearbeitete Holz wurde sowohl im Innen- als auch im Aussenraum eingesetzt, was dem Neubau bereits jetzt eine einzigartige Patina verleiht. Sämtliche Böden bestehen aus dunklem, mit Quarzit eingefärbtem Hartbeton. Das Spiel mit den Materialien bestimmt das Erscheinungsbild des Gebäudes innen wie aussen. Traditionellerweise aus Holz gefertigte Bauteile, wie beispielsweise das Dach, wurden hier ganz bewusst in Beton gehalten. So entsteht ein spannender Kontrast zwischen der Formensprache eines klassischen Chalets und modernen Elementen wie den aussergewöhnlich grossen Fensterflächen.
Das Innere ist geprägt von grosszügigen Bauvolumen. Der über zwei Stockwerke laufende Raum im Küchenbereich, sowie die scheinbare Verschmelzung von Aussen- und Innenbereichen, sorgen für ein unvergleichliches Gefühl
.. UBERSETZT INS HEUTE. Text : Fridolin Jakober
Bilder : m2fel.ch ; Alice Das Neves
Vorher – nachher : Selten ist dieser Kontrast augenfälliger zu beobachten als bei diesem Umbau eines Hauses auf der Lenzerheide aus den 1980er-Jahren, den Holzrausch vom Sommer bis zum Winter 2019 für eine private Bauherrschaft realisierte. Von aussen ist das Haus bis auf eine Fassaden änderung dasselbe geblieben, doch die Garage wurde zum Eingangsbereich, und innen entstand ein Ferienhaus, das keine Wünsche offen lässt und das den umbauten Raum ästhetisch überzeugend nutzt. Eine Wärmepumpenanlage mit Erdsonden liefert nachhaltige Energie.
Der Hingucker : handgehackte Antikholzwand im Wohnzimmer mit Galerie.
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CUBATURA_OBJEKTE
Wer die sorgfältig aus Antikholz geschaffene Eingangstür
Die Farben, früher im Bau, sind jetzt eher der Einrichtung
öffnet, betritt eine zeitgemäss orchestrierte alpine Wohn-
vorbehalten – etwa der roten Aufschnittmaschine im Esszim-
welt. Rechts die Bank mit Lammfellen und Kissen, links eine
mer mit Küche. Ein Refektoriumstisch für bis zu zehn Gäste
Truhe vor einer kräftig rot akzentuierten Wand. Hinter weite-
setzt hier den Akzent. Daran sitzend kann mit freiem Blick auf
ren Antikholztüren finden sich Garderoben und Schuh
das Gebirgspanorama getafelt werden. Die anthrazitfar-
gestelle sowie die Spensa mit den Vorräten für den nächs
bene Küche mit Kochinsel und Wein-Klimaschrank zeugt
ten Ferienaufenthalt. Ebenfalls im Erdgeschoss erstreckt sich
lebhaft davon, dass auch den leiblichen Freuden gefrönt
über die halbe Fläche des gesamten Hauses der Wellness-
wird.
bereich mit einer Teeküche, einem Ruhezimmer, der Sauna mit freistehender Badewanne und Regendusche. Farblich ist
Gross ? Das geht auch wohnlich
hier alles sehr ruhig – im Grau des Natursteins und im natür-
Vor dem Umbau beherbergte dieses Ferienhaus eine Dach-
lichen Ton des Antikholzes gehalten. Über der Badewanne
wohnung sowie zwei Wohnungen, eine mit Erker, jede mit
eine weisse Wand – fast wie ein Fenster –, die sich als Land-
einem grossen Wohnzimmer und einer darin integrierten
schaft entpuppt. Eine Frau durchwandert sie auf Schnee-
Küche, jede mit Galerie unter dem flachen Giebeldach, von
schuhen.
dem auch jetzt noch die Balken zu sehen sind. Optisch stachen die Terrakotta-Fliesen ins Auge, die Küchen waren
Farbe am Bau oder als Einrichtungsakzent ?
grosszügig ausgerüstet, mit Fronten in Landhausoptik, rund
Im ersten Stock öffnet sich das Haus. An der original hand-
um die Garagentore wuchsen satte Flore von alpinen Pflan-
gehackten Antikholzwand, die sich fast über vier Meter
zen. Für Holzrausch war es nun die Herausforderung, hier
Höhe im Wohnzimmer mit Galerie erstreckt, hängen Foto-
einen veritablen Holzrausch zu entfachen. Diesmal nicht mit
grafien des Schwarzwälder Fotografen Sebastian Wehrle. Auch zieren seine Schwarzwälder Porträts das Ferienhaus. Im Rückgriff auf die Tradition schaffen sie Spannung – zum Anschauen und Anfassen. Schwarzwald meets Lenzer-
Truhe vor rot akzentuierter Wand.
heide – Tattoo trifft Tracht. Deshalb ist auch das Vorher und Nachher hier matchentscheidend – wie man so sagt.
Farbliche Akzente gab es schon vor dem Umbau – so etwa den Kachelofen mit seinen grünen Kacheln. Jetzt ist dieser ebenso verschwunden wie das Prunkcheminée mit seinem Fries aus geblümten Kacheln und die blau-violetten Bodenplatten in den Bädern. Das gemütliche Kaminfeuer entfachen können die Bewohner jetzt in zwei modernen Cheminées. Als nachhaltige Heizquelle dient eine Wärmepumpe mit Bodenheizung. Decken und Wände sind weiss – ausgenommen dort, wo mit Antikholz, original handgehackt, bewusst ein alpiner wohnlicher Kontrast gesetzt wird. Fürs ganze Haus gilt : Wo Holz verbaut ist, ist Antikholz verbaut – jeweils an einer Wand des Raumes, an der Decke zur Galerie, an den Betten und Waschtischen. Für die Türen wurde Fichte ( Antikholz original ) verwendet, als Bodenbeläge entweder Landhausdielen ( Eiche ) oder Natursteinplatten aus einheimischem San Bernardino Silber. Das verleiht allen Räumen Einheitlichkeit – in Weiss, in den haptischen Brauntönen des Holzes und im hell gesprenkelten Grau des Natursteins. In allen Schlafzimmern gibt es jeweils weisse Einbauschränke, welche genügend Platz für die Kleidung bieten.
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CUBATURA_OBJEKTE
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Modernität im Kontrast zur historisch gewachsenen, antiken
deshalb ist diese Transformation auch gelungen. » Die Stärke
Bausubstanz eines traditionellen Bündner Bauernhauses oder
von Holzrausch ist es, zu spüren, wie viel es braucht, was raus
eines Walserhauses, sondern als Kontrast zur historisierend ge-
muss und vor allem was den Raum wohnlich macht. Die
stalteten Gebäudehülle. Less is more – musste die Devise sein.
Klarheit und die Gesamtschau des Entwurfs, die Überein-
Das galt vor allem für die Materialien. Schwarze Stahlwangen
stimmung von Formen, Farben, Materialien und Licht – das
an den Treppen, farblich abgestimmt auf die restlichen Ober-
stammt aus einer Feder. Einiges ist dabei neu hineingekom-
flächen. Glas am Rücklaufgeländer und Glas am Cheminée.
men – insgesamt gibt es vier Doppelschlafzimmer, alle ein-
In jedem Raum ein echtes alpines Einrichtungsstück mit Ge-
gerichtet mit Antikholzbetten und jeweils einer Wand aus
schichte und Herkunft – sei es die zum Tisch umfunktionierte
gehackten Antikholzbalken. Zu jedem Schlafzimmer gehört
Bank, sei es die Truhe, sei es die Heuleiter als Handtuchstän-
auch eine Nasszelle mit Dusche, Waschtisch und WC. Zudem
der. Dazu ein stilles, aber effektives Beleuchtungskonzept.
entstand im Dachgeschoss neben der Bibliothek ein Schlaf-
Spots an den Wänden, welche Sanduhr-Lichteffekte an die
raum für Kinder mit drei Schlafplätzen sowie separatem WC
Wand zaubern, Spots in den Decken und dekorative moder-
und Dusche. Doch manches galt es auch zu integrieren –
ne Hängeleuchten, die einen verspielten Lichtkokon spinnen.
schliesslich handelt es sich um einen Umbau, nicht um einen
Und – wo die Rede schon auf die Fäden kommt – gewobenes
Neubau. Das erforderte Kompromisse. Doch selbst das, was
Leinen, Teppiche, Kissen, Vorhänge aus Naturmaterialien
im Stil der 1980er-Jahre beibehalten wurde, strahlt ange-
und – wie könnten sie fehlen im Alpinstil – die Lammfelle, wel-
passt und eingerichtet im Alpinstil moderne Gemütlichkeit
che Behaglichkeit schaffen. Less is more – das gilt auch für
aus: Die Rundbogentüren, das halbrunde Fenster im Giebel
die Farbakzente – ein kräftiger pro Raum musste genügen.
und vor allem der Erker, der zum Lieblingsort der Kinder wurde. Die Bauherrschaft liess sich inspirieren, brachte
Wechsel ist gut
selber ihre Wünsche und Ideen ein und hatte den Mut, die
Den roten Faden dieses Umbaus hielt gestalterisch das
früheren Wohnungen zu einer Einheit zusammenzufassen.
Team von Holzrausch in der Hand. « Die Bauherrschaft liess
Der Mut zu einer Transformation, welche hier ungeahnte
sich von unseren Ideen begeistern und liess uns arbeiten –
Früchte trug.
Less is more : Das galt sowohl bei den Materialien wie bei den Farben.
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Alpiner Wellnessbereich mit Sauna von Ging Saunabau – über der freistehenden Badewanne führt eine Spur in den Schnee.
Kontrast : Naturstein und
Moderne Gemütlichkeit in
verspielter Leuchter.
Betten von Holzrausch.
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DIE LEHRE DES WALDES. Text : Fridolin Jakober
Bilder : Philipp Ruggli, Alice Das Neves
Der Wald von Laax-Salums – ein Lebensraum ausserhalb der Bauzone. Hier realisierten Hofmann & Durisch für die Gemeinde Laax 2017 einen Forstwerkhof und eine Waldhütte, die eben weit mehr als eine blosse Hütte ist und wo der Wald als Erholungsort, als Rückzugsort hautnah erlebt werden kann. Inmitten des Gebietes, das der Bergsturz formte.
Wie ein kleines « Pentagon » mit Grillplatz – die Tegia d'Uaul.
Sie nennt sich einfach Tegia d’Uaul oder Waldhütte und sie
Dabei ist die Tegia – wie übrigens auch der um einiges grös-
wurde im Wald von Laax-Salums erbaut, etwas oberhalb
sere Forstwerkhof daneben – nicht zum Wohnen konzipiert
jener Oase der Stille, wo einst so illustre Figuren wie Tesli
worden, sie liegt ja ausserhalb der Bauzone im Grosswald
Mathias Cavelti, der « Heilige von Salums », hausten oder der
von Laax, sondern als ein besonderes Unterrichtszimmer für
Künstler Carl Strauss, auf den das Restaurant « Straussen-
Seminare im Wald, also fast eine « Waldschule ». Der Forst-
nest » zurückgeht. Die Stille ist immer noch da. Jeweils zur
werkhof ist dabei der neue Arbeitsplatz für den Forstbetrieb
vollen Stunde durchbrechen von fern Glockenschläge
von Laax-Sagogn, die Waldhütte dient als Waldschulhaus,
der Kirche von Laax den Schleier der Waldgeräusche. Zwit-
Konferenzraum, aber auch als Event- oder Festlokal.
schern, Vogelrufe, das unablässige Murmeln des Brunnens und von fern die Motoren- und Reifengeräusche – alles
« Das Waldgesetz lässt es zu », so Maurus Cavigelli, der Leiter
wächst in dieser Stille. Rund um die Behausung Flore von
des Forstwerkhofs, « dass Gebäude für forstliche Zwecke im
Erika, blühende und reife Erdbeeren, Teufelskralle und Akelei
Wald realisiert werden. Das Besondere an dieser speziellen
und Farne, die hier auf der Lichtung in die Höhe schiessen.
Lokalität, der Waldhütte, ist : Das Gebäude wurde mit der
Wer barfuss geht, fühlt den Bretterboden, den Kies und die
technischen Infrastruktur auch so eingerichtet, dass es die
Holzschnitzel und dann – sobald er den Bannkreis der Hütte
Bedürfnisse einer zeitgemässen Waldhütte erfüllt. Die Nach-
verlässt – die unendlich weiche Welt des Waldbodens aus
frage zeigt, dass das Bedürfnis auch da ist. Man sieht von
Moosen, Erde und Tannennadeln. So muss das Leben von
hier aus keine Häuser, trotzdem ist die Hütte zu Fuss vom
Tesli sich angefühlt haben, auch wenn er nicht den Luxus
Quartier Salums aus gut zugänglich. » Früher sei dort nur Wie-
dieser Waldhütte geniessen konnte.
se gewesen, « dann, nach den 1950 er Jahren, ging es los und
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CUBATURA_ARCHITEKTUR
Gebaut aus lokal geschlagenem Holz.
Platz für 60 Seminarteilnehmer.
Beton und Holz – gut gepaart.
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jetzt ist fast alles überbaut. Der Grosswald von Laax ist ein wichtiges Naherholungsgebiet und gut mit Waldwegen erschlossen. Der Teil Richtung Laax und Sagogn ist eher ruhiger und weniger überlaufen als das Gebiet von Caumaund Crestasee.» Trotzdem besuchen viele Wanderer diesen sehr speziellen Wald mit seinem stufigen Aufbau und seinen schönen Waldbildern. « Es ist ein gut strukturierter Wald mit Nadelhölzern – also Fichte, Weisstanne, Föhre. Ein schönes Gebiet, etwas abseits der Strasse. » So ist auch die Wald hütte etwas für die gesamte Bevölkerung – auch für die Einheimischen. Hier kann ihnen die Gemeinde etwas zurückgeben, hier können sie – in vernünftigem Rahmen – das Leben im Wald geniessen, denn « die Leute suchen solche speziellen Lokalitäten, um Anlässe durchzuführen. » Auf www.salums-sura.ch kann die Hütte mit oder ohne Catering gemietet werden, auf Wunsch auch mit Beamer, Whiteboard usw. für Workshops und Schulungen, aber auch für Hochzeiten oder Geburtstage oder auch von lokalen Vereinen wie dem Männerchor oder dem Jägerverein.
Rundblick aus dem Waldschulzimmer.
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Innen und aussen lassen sich verbinden.
CUBATURA_ARCHITEKTUR
mit Kupfer eingedeckt, mit seiner Auskragung von über drei
ES IST EIN GUT STRUKTURIERTER WALD
Metern und integrierter Rinne. So kommt der Wald mit
mit Nadelhölzern – also Fichte,
seinen Vogelstimmen und dem Duft der vielen Pflanzen in
Weisstanne, Föhre. Ein schönes Gebiet,
den offenen Raum. Dieser kann, wenn nötig, mit Stückholz
etwas abseits der Strasse.»
ferngeheizt werden, verfügt aber auch über ein Cheminée, vor dem man gemütlich einen Höck machen kann, bietet
MAURUS CAVIGELLI
eine Bar mit Küche und Hockern – ausser dem Lagerbereich ist alles offen gestaltet und multifunktional aufgebaut. Die Waldhütte besteht aus Sichtbetonwänden im Innern und ist von aussen gedämmt, hinterlüftet und mit einem Holzstrick
Funktional und zugleich schön
in Fichte ummantelt. Der Boden, die Decke sowie alle Türen
Architekt Reto Durisch, von Hofmann & Durisch, Flims, hat mit
und Einbauten des transparenten Gebäudes sind in Weiss-
der Waldhütte einen Funktionsbau geschaffen, der gleich-
tanne gefertigt. Die Aussenelemente wie Brunnen und Grill-
zeitig ausgezeichnete Architektur zeigt. Das fünfeckige
anlage sind passend zur Gebäudearchitektur in Beton und
Gebäude – ein bisschen wie das Pentagon geformt – be-
Holz gehalten.
sticht im vorderen Teil mit fast 16 Metern Fensterfront, die sich automatisch über Eck öffnen lassen. Der Wald erstreckt
Ein Forstwerkhof, der passt
sich dort, wo das Auge hinschaut. Trotzdem bleibt man hier
Realisiert wurden die Gebäude für die Gemeinde Laax dort,
geschützt, durch das Walmdach, konstruiert in Fichte und
wo bereits ein Holzschopf stand, zu dem eine Waldstrasse
Strickwände aus Fichte für die Forstbüros.
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Der Forstwerkhof ist funktional . . .
. . . und praktisch eingerichtet.
Platz für die Fahrzeuge.
Revierförster Cavigelli hat alles im Blick.
führt. Der Holzschopf mit L-förmigem Grundriss ist nach wie
dämmung und Weisstannentäfer mit Beton sowie Vollholz-
vor in Betrieb. Da der Platz nicht weit vom Dorf und mitten im
böden erstellt. Seine Walmdächer sind aus Fichtenbalken
Arbeitsgebiet der Förster gelegen ist, schuf man hier neuen
konstruiert und in Kupfer eingedeckt. Zwei doppelstöckige
Raum.
Gebäude mit ebenfalls fünfeckigem Grundriss und Walmdächern umrahmen eine Einstellhalle, wo drei grosse Forst-
Man verwendete für die Gebäude rund 300 Kubikmeter Rundholz, welches
im
Umkreis
von
zehn
fahrzeuge stehen können.
Kilometern
geschlagen und regional verarbeitet, getrocknet und dann
«Erst war ein Gebäude in Elementbauweise geplant, doch wir
verbaut wurde. Beide Gebäude sind aus lokaler Weisstanne
wünschten uns ein Gebäude aus Holz, das hier wächst, da
und Fichte sowie aus Sichtbeton gebaut. Der Forstwerkhof
wäre das schwierig geworden. So wählte der Architekt die
wurde konstruktiv aus Strickwänden in Fichte, Innenwärme-
Strickbauweise, die heute seltener geworden ist. Mit dieser Lö-
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CUBATURA_ARCHITEKTUR
sung konnte viel Holz aus eigenem Wald verwendet werden.
auch optisch die Ansprüche – es ist für die tägliche Nutzung
Die Architektur kombiniert Holz mit Beton – das finde ich gut,
durch vier bis sechs Mitarbeitende ausgelegt.
denn es zeigt, dass man mit Holz und Beton in Kombination moderne Bauten machen kann. Ich denke, das Resultat be-
Funktionale Architektur nimmt heute in Graubünden wieder
stätigt das auch. Zudem konnten wir ein Stück weit auch mit-
einen weit grösseren Stellenwert ein – das beweisen klug in die
gestalten», sagt Maurus Cavigelli, «und wir sind hier sehr zufrie-
Landschaft eingepasste Werkhöfe und Industriegebäude
den. Wir haben genügend Platz – auch für die Maschinen.
ebenso wie moderne Waldhütten. Solche Bauten haben das
Alles ist unter einem Dach, es gibt eine grosse Einstellhalle, ei-
Zeug, zeitlos gültig zu sein. Sie zeugen von der Sorgfalt, mit der
nen Nebenraum für Reparaturarbeiten, ein Verwaltungsge-
eine Gemeinde plant, und bekommen damit Vorbildcharak-
bäude, das Büro des Försters, Garderoben für die Mitarbeiten-
ter. Von der Wahl des Standortes über die Nachhaltigkeit des
den und einen Aufenthaltsraum für die Pause. Das ist alles gut
Bauens mit nachwachsenden Rohstoffen aus der Region bis
gegliedert und strukturiert und passt für uns. Vorher waren wir
zum Nutzungskonzept, das solche Bauten – wo immer möglich
mit dem Forstrevier bei den Werkbetrieben Laax eingemietet,
– auch der Bevölkerung zugänglich macht. Auch in diesem
aber wir hatten zu wenig Platz.» Dabei erfüllt das Gebäude
Sinne ist die Tegia d’Uaul in Salums Sura durchaus vorbildlich.
Wie ein kleines Dorf im Wald – Waldhütte, Forstwerkhof und Holzschopf in Salums.
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Ins richtige Licht gerückt ... ... kommen Formen, Materialien und Farben erst optimal zur Geltung. Seit über 15 Jahren beherrscht Lichtplaner Hermann Werhonig das perfekte Zusammenspiel von Ästhetik, Design, Funktionalität und Architektur. Geben Sie Ihren Räumlichkeiten einen unverwechselbaren Charakter – mit dem richtigen Licht.
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CUBATURA_AUFGEFALLEN SAMEDAN : TRADITIONELLE ARCHITEKTUR MODERN INTERPRETIERT Mit viel Sorgfalt fügt sich dieses Einfamilienhaus in die bestehende Siedlungsstruktur am Rande von Samedan ein.
Text : OG 27 AG
Bilder : Ingo Rasp
Die Typologie gliedert sich an die alten Ställe in den umliegenden Bergregionen an. Im unteren massiven Bereich wurde einst gearbeitet und gelebt. Im obersten Geschoss aus Holz ruhte das Heu zum Trocknen. In diesem Sinne wurde auch dieses Haus entworfen. Im Unter- und Erdgeschoss sind die Arbeits- und Aufenthaltsräume wie die Küche sowie Arbeits-, Wohn- und Esszimmer. Im Obergeschoss ist der Schlafraum angeordnet, welcher der Erholung und Ruhe dient. Diese Anordnung soll die Fassade mit ihrer Materialwahl widerspiegeln. Was für das äussere Erscheinungsbild gilt, soll auch im Inneren des Hauses für Wohlbefinden sorgen.
Mit viel Liebe zum Detail treffen Räuchereiche, Valser Quarzit, Sumpfkalk und Sichtbeton in verschiedener Form aufeinander. Die natürlichen Materialien vermitteln eine beruhigende Stimmung. Die grosszügigen talseitigen Öffnungen ermöglichen eine aussergewöhnliche Aussicht auf das Engadiner Bergpanorama.
.. HOCHSITZ UBER DEM RHEINTAL. Wohnen in Says war schon immer der Traum. Nach dem Kauf und der Restauration eines alten Walserhauses hoch über Trimmis ist der Wunsch von Roman und Nadja Hug in Erfüllung gegangen.
Text : Maya Höneisen
Bilder : m2fel.ch
CUBATURA_OBJEKTE
Haus, Stall, Waschhaus: ein klassisches Ensemble alter Walser
Heute, vier Jahre nach dem Kauf, wohnen Nadja, die als
Baukultur. Für Roman und Nadja Hug ist es zum kleinen Para-
gebürtige Unterengadinerin nach Says zog, in ihrem sorgfäl-
dies geworden. « Ich bin in Trimmis aufgewachsen und hatte
tig restaurierten alten Walserhaus.
seit meiner Kindheit einen starken Bezug zu Says », erklärt der Architekt Roman Hug. Lange hätten sie nach einer pas-
Möglichst wenige Eingriffe
senden Möglichkeit für ihren Wohntraum im kleinen dreige-
Beide, Nadja und Roman Hug, hatten schon immer eine
teilten Weiler oberhalb Trimmis gesucht. Per Zufall habe sich
grosse Affinität zu historischem Baubestand. Es war deshalb
dann die Chance ergeben, erzählt er weiter. Eine Erben
für sie auch keine Frage, das Haus auf den Stand von 1730
gemeinschaft suchte einen Käufer für ein Ensemble in
und seine Urstruktur zurückzubauen und es so restauriert
Valtanna. Nadja und Roman zögerten nicht lange. Sie
wieder bewohnbar zu machen. Wichtig war, die alte Raum
schlossen sich mit Bekannten zusammen – heute ihre Nach-
einteilung und die liegende Struktur der Fassade beizube-
barn – und reichten für die ganze Parzelle mit den drei Ge-
halten, so dass von aussen her die Restaurierung erst bei
bäuden ihr Kaufgesuch ein. « Zu diesem Zeitpunkt wussten
näherer Betrachtung wahrgenommen würde. « Wir haben
wir noch nicht, wer später nach den Umbauten ins Haus
im ganzen Haus so gearbeitet », erklärt er weiter. « Auch die
respektive in den Stall einziehen würde », erklärt Roman Hug.
Fensterelemente sind fast die gleichen geblieben. Nur
Das Panoramafenster fügt sich harmonisch in die Gebäudestruktur ein.
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beschädigte Elemente haben wir durch neue ersetzt. » Um
Cheminées reicht ins erste Obergeschoss und temperiert
Sonnenlicht, das der danebenliegende Stall wegnahm, zu
auch die Schlafräume. Für genügend Wärme im Winter
gewinnen, wurde als Ergänzung an die alte Substanz ein
sorgt eine Wärmepumpe mit Heizsonde. Die eingesetzte
Anbau gegen Südwesten errichtet. Die Aussenwand des
Fensterfront im Anbau bietet eine grandiose Aussicht ins Tal.
ursprünglichen Hauses wurde integriert und trennt heute
Vor der Sonneneinstrahlung schützen Stoffmarkisen und
Küche und Wohn- / Essbereich. Die ehemaligen Fenster
Vorhänge. Der Anbau gab gleichzeitig die Möglichkeit für
öffnungen von Küche zu Anbau wurden ausgespart. Eine ist
eine darunter liegende Garage.
zum Durchgang geworden. Ein Cheminée mit einer genügend grossen Speichermasse spendet in den Übergangs-
Bautechnische Kompromisse waren nötig
zeiten wohlige Wärme in diesem nun lichten, zurückhaltend
Reibungslos lief der Umbau nicht. Historische Häuser berei-
gestalteten Raum und der danebenliegenden neuen
ten bei Umbauten und Restaurationen immer wieder Über-
Küche mit der frei stehenden Kochinsel. Der Kamin des
raschungen. « Vieles kam zum Vorschein, das wir ersetzen
Die Längsfassade mit der neu interpretierten horizontalen Holzschalung.
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CUBATURA_OBJEKTE
mussten.
Entscheidende
Stellen
mussten
unterfangen
sert werden. « Die Raumeinteilung war vorgegeben und wir
werden. Da waren manchmal schon grosse Kompromisse
wollten sie unbedingt beibehalten. Das gab immer wieder
nötig », erzählt Roman Hug. Inklusive der Unterkellerung wa-
Anpassungen in der Planung», meint Roman Hug dazu. Altes
ren innerhalb des neuen Ausbaus vier Geschosse zu realisie-
Holz wurde möglichst gereinigt und von alten Sanierungen
ren : Dachgeschoss, Parterre, Keller mit Technik und zuunterst
befreit. Was als Ersatz für beschädigtes Holz dazukam, wurde
unter dem Anbau die Garage. Als Beispiel der grossen
in gebleichter, astfreier Weisstanne konstruiert. Damit wurde
Herausforderungen nennt Roman Hug die Bruchsteinmau-
die Abgrenzung zwischen alt und neu klar ersichtlich. Alle
ern im Keller. Die 1,60 Meter dicken Mauern reichen nicht
anderen neuen Eingriffe sind mit dunklem Metall gelöst. So
sehr tief ins Erdreich hinein. Sie mussten deshalb teilweise
zum Beispiel Installationen wie Schalterplatten, Durchgänge
gestützt und unterfangen werden. Eine geplante Nasszelle
oder auch die Einfassung der Hauseingänge. Eine alte Feu-
musste wieder gestrichen werden, weil die Struktur des
erstelle aus dem historischen Bau von 1730 , die nicht mehr
Hauses sie nicht zuliess. Dafür konnte eine andere vergrös-
zu restaurieren war, wurde verputzt.
Der neu eingesetzte Treppenaufgang verbindet Parterre und erstes Obergeschoss.
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46
CUBATURA_OBJEKTE
Modern und historisch : eine gelungene Kombination in der Küche.
nur die verschiedenen Schichten wieder herauslösen », sagt
DIE RAUMEINTEILUNG
Roman Hug. « Dies natürlich immer mit dem Überraschungs-
war vorgegeben und wir wollten sie
effekt, nicht zu wissen, was dahinter ist. » So war es zum Bei-
unbedingt beibehalten. Das gab immer wieder
spiel beim Täfer. Dahinter entdeckten Roman und Nadja
Anpassungen in der Planung.
Hug alte Strickwände. Restauriert geben sie dem Innenle-
ROMAN HUG
ben des Hauses nun einen ganz eigenen Charme und erinnern an die alte Walserkultur und das damalige einfache Leben in den Strickbauten. Geholfen haben dem Haus auch die Fassaden, eine Holzschalung gegen Süden und eine Eternitschalung gegen Norden. Sie haben vor Wetter-
Überraschung hinter dem Täfer
einflüssen geschützt. Heute sind es in der ursprünglich lie-
Prioritär entscheidend waren für Roman und Nadja Hug
genden Struktur dunkel gehaltene Holzfassaden. Gedämmt
immer das alte Holz und die Urstruktur des Hauses. « Ein gros-
wurde das Haus mit Steinwolle.
ser Vorteil war, dass bei Renovationen, die im Laufe der Zeit gemacht worden waren, immer darübersaniert und selten in
Dem Ortsbild angepasst
die alte Struktur eingegriffen wurde. Dadurch haben wir fast
Eine weitere Herausforderung waren die Böden. Im Oberge-
alles so vorgefunden, wie es ursprünglich war. Wir mussten
schoss konnten die alten Riemen-Böden mit teilweise bis zu
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.. WIR FUHLEN UNS
acht Zentimeter dicken Riemen erhalten werden. Ein neu
sehr wohl hier und geniessen die
Obergeschoss. Darunter dient ein eingesetzter Kubus in
Lebensqualität dieses Hauses, die Aussicht
geöffneter Treppenaufgang verbindet Parterre und erstes
dunklem Metall als Stauraum.
und vor allem die Ruhe sehr. NADJA & ROMAN HUG
Wichtig war dem Architekten auch, dass das Haus ins Ortsbild passt. « Ursprünglich war es vermutlich mit Schindeln eingedeckt », erklärt Roman Hug. Er hat sich für eine Blecheindeckung entschieden, die in der Hangterrasse auch von dem oberen Weiler Says her unauffällig wirkt.
Rund drei Jahre an Zeit haben Roman und Nadja Hug in die Restauration ihres Walserhauses gesteckt. Eine Zeit, die sie mit grossen Herausforderungen, aber auch mit viel Freude verbinden. Dieses Endresultat wäre ohne die sorgfältige Unterstützung eines jeden Handwerkers nie möglich gewesen. Die Auseinandersetzung mit dieser uralten Substanz an diesem speziellen Ort in Valtanna sei sehr spannend gewesen, sind sich beide einig. « Wir fühlen uns sehr wohl hier und geniessen die Lebensqualität dieses Hauses, die Aussicht und vor allem die Ruhe sehr. »
Baubeginn : 2017 Bezug : 2019 Wohnfläche : 210 m2 Kubatur : 1420 m3 Stockwerke : vier Heizung : Wärmepumpe mit Heizsonde Architekten : Claudio Engi und Roman Hug, BHP Architekten AG, Maienfeld
Eingang mit der Originaltüre von 1730.
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CUBATURA_OBJEKTE
UMBAU WALSERHAUS, SAYS BETEILIGTE UNTERNEHMER, PLANER & LIEFERANTEN
ARCHITEKTEN AG Grabenstrasse 4 BHP Architekten AG 7304 Maienfeld Grabenstrasse 4 081 330 18 30 7304 Maienfeld www.bhp-ag.ch
Groll Haustechnik AG Bahnhofstrasse 2
Querbeet Gartenbau AG
www.bhp-ag.ch
7203 Trimmis
Herawisweg 32
www.grollhaustechnik.ch
7203 Trimmis
www.querbeetgartenbau.ch
Maler Schmid
Nicol. Hartmann & Cie. AG
Herawisweg 40
Comercialstrasse 24
Riederer AG
7203 Trimmis
7000 Chur
Schreinerei & Fensterbau
www.schmid-maler.ch
www.hartmann-bau.ch
Schellenbergstrasse 1 5 7304 Maienfeld
www.fenster-riederer.com
David Willi
Hersche Dach AG
Holzbau
Cholplatzweg 7
7202 Says
7203 Trimmis
Krättli-Plattenbeläge
willi.holzbau@bluewin.ch
www.hersche-dach.ch
Ronny Krättli Via Sid 32 7013 Domat/Ems www.kraettli-plattenbelaege.swiss
Gebr. Möhr AG Obere Industrie 11 7304 Maienfeld
Merkle Metallbau AG
www.holzkopf.ch
Sägenstrasse 121 7000 Chur
www.merkle-metallbau.ch
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DIE FEDERFREIHEIT DES ARCHITEKTEN. Für einen Architekten ist es ein kaum zu ermessendes Geschenk und eine besondere Freude, wenn der Bauherr ihm « Federfreiheit » gibt. Für den jungen Architekten Lorenzo Lazzarini, von OG 27 ist es mehr als das – handelt es sich doch bei den beiden Bauherren um langjährige Freunde und bei Marco Spinas um seinen Geschäftspartner.
Text : Fridolin Jakober
Bilder : Ingo Rasp
CUBATURA_ARCHITEKTUR
Bildnerische Qualität : das Zweifamilienhaus vor dem Calanda-Massiv.
Die Zeiten, wo Architekten auf der grünen Wiese ein Haus
Treppenwand als Wirbelsäule.
ganz nach ihrem Stilgeschmack hinstellen konnten, sind seit langem vorbei. Heute gilt es in fast allen Fällen, sich in eine bereits bestehende Umgebung einzuordnen, sich an Nachbarbauten anzupassen, sich in einem Baufenster zu bewegen – ganz zu schweigen von der wachsenden Flut an Bauvorschriften. Insbesondere dort, wo eine Verdichtung nach innen angestrebt wird, geht Bauen nie ganz kampflos über die Bühne. Deshalb braucht es ästhetisch überzeugende Lösungen, welche die umliegenden Gebäude befriedigen.
So war das auch am Heckenweg 8 in Chur. Wo einst ein Einfamilienhaus mit Garten gestanden hatte, sollte ein Doppelhaus entstehen. Allerdings hatte man beim Kauf die Rechnung ohne den gesetzlichen Waldabstand von zehn Metern gemacht. So musste das Team von OG 27 das Baufeld nachträglich hangseitig verschieben, anpassen und eine einvernehmliche Lösung mit den Nachbarn finden. Sonst hätte am Schluss einfach die Fläche fürs Parkieren
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gefehlt. Eine Herausforderung bestand darin, den Ansprü-
Zudem hatte Lazzarini die Grundsätze der Bauhausarchi-
chen der unmittelbaren Nachbarn gerecht zu werden. So
tekten im Hinterkopf – schliesslich studiert er derzeit noch an
wünschte sich die Nachbarschaft rechts eine gut befestigte
der Fachhochschule in Chur. Die bei seinen architektur
Betonmauer als Abtrennung, der Garten des Doppelhauses
erfahrenen Dozenten, Norbert Mathis und Robert Albertin,
wurde talwärts dann auch nicht abgeschrägt, sondern es
erlernten Kenntnisse der Grundlagen des Entwurfs konnte er
entstand eine 40 Meter lange Wand aus Cortenstahl – zur
ebenfalls in die Planung miteinfliessen lassen.
Freude des Nachbarn unterhalb. Die Innovation Die Konzeption
So lud Lazzarini Gross und Spinas in sein Haus aus den 1970er
Getreu dem ersten Grundpfeiler in der Philosophie des inno-
Jahren ein und liess sie im Wohnzimmer auf und ab gehen,
vativen Architektenteams hatte die Konzeption des Gebäu-
um die Dimensionen des Raums sinnlich zu erfahren. Beide
des sich den Lebensbedürfnissen der Eigentümer anzupas-
entschieden sich für einen zehn Meter langen Wohnraum
sen. Allerdings hätten die Lebenskonzepte der beiden
und nun galt es, Reglemente und Bedürfnisse mit der Ästhe-
neuen Eigentümer unterschiedlicher kaum sein können.
tik in Einklang zu bringen. Beide wollten es nicht zu kompli-
Während Jakob Gross, der zukünftige Bewohner der rechten
ziert, wollten einen Fitnessraum im Kellergeschoss, der von
Haushälfte, Hundehalter ist und sich entsprechend für
beiden genutzt werden kann, und natürlich sollte die Bau-
seinen Hund ein Wohnzimmer auf Gartenebene wünschte,
grundfläche des Attikageschosses, wie es gemäss Churer
wollte Marco Spinas beim Eintritt in die Wohnung auf der
Bauordnung statthaft ist, auch genutzt werden – wenn auch
Parkebene zum Wohnbereich gelangen. Für ihn waren der
nicht mit einem Giebeldach. So entwickelte das Team des
seitliche Bezug des Hauses wichtig wie auch die Fernsicht
Baubureaus OG 27 AG das Haus ausgehend von den
über die Stadt Chur. Für den Architekten war klar : Jeder
Erschliessungszonen mit den Treppensetzungen als Zentrum
sollte jene Qualitäten bekommen, die er sich wünschte.
des Hauses. Die hangseitig gelegene, durchgehende Trep-
Gleichzeitig sollte das Haus von aussen lesbar bleiben.
penwand ist die Wirbelsäule des Hauses. Sie ist in Sichtbeton
Zu ebener Erde und im ersten Stock : die Wohnbereiche im Einklang mit den individuellen Bedürfnissen.
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CUBATURA_ARCHITEKTUR
Die schönen Ausblicke nutzen : von der Badewanne in den Wald . . .
ausgeführt und bleibt, da sie unverputzt ist, im Haus überall
. . . von der Terrasse zum Calanda.
Verputzt und unverputzt : Mauer kontrastiert mit Holz.
sichtbar. Das Haus wird von unten nach oben kleiner. Doch geschieht die Verschachtelung nicht von oben nach unten, sondern indem die Räume nach allen Seiten versprengt werden. Nicht um künstlich Wohnraum zu schaffen, vielmehr sollte Wohnraum etwas sein, was aus guten Räumen wächst. Tatsächlich entstanden so vier ästhetisch überzeugende Fassaden. Insbesondere die Nordfassade passt sich durch den Versatz selbstverständlich in die Landschaft ein. Das Haus bleibt speziell auf die Natur bezogen – schliesslich ist es in unmittelbarer Nähe zum Waldrand. Die bündigen Fenster sind nicht innen angeschlagen – sie sollen vielmehr wie in einem Bilderrahmen die Landschaft zeigen, die schönen Ausblicke Richtung Calanda und Stadt sowie Richtung Rote Platte fassen. Eines dieser Highlights liegt im Attikageschoss der Wohnung Spinas. Vom Schlafzimmer mit Bad en suite geht der Blick direkt in den Wald.
Die Präzision Diese bildnerische Qualität des Hauses entspringt nicht einfach der federfreien Phantasie des Architekten allein. Er musste sie auch nicht in ein bereits vorgefertigtes Projekt einbringen, das genaue Ausnützungen und optimierte Wohnflächen vorschrieb. Vielmehr führten in diesem Fall die verschiedenen Ansichten der beiden Bauherren in der Auseinandersetzung mit dem Architekten und dem Projekt zur guten Lösung. Die umgekehrte Wohnsituation etwa –
53
also dass Gross zu ebener Erde wohnt und Spinas im ersten
Die feine Qualität der Arbeit kommt bei den Befestigungen
Stock – erlaubte erst die kunstreiche Verschachtelung und
und bei den inneren Abschlüssen zum Ausdruck. Sie liegt
die Hierarchien in der Höhe. In diesem Kontext wurden die
aber – in einer tieferen Dimension – auch in der Einstellung
Treppen zu Kunstwerken und so entstand auch der sechs
zur Arbeit der Architekten selbst. Trotz minimaler und klas-
Meter hohe Weinkeller. Auch er ergab sich aus dem Ganzen
sischer Formen ist das Haus weit mehr als ein « Würfel in der
und ist doch in seiner Art einmalig : Eine nackte Typ-2-Scha-
Landschaft ». Es geht auf den Ort und seine Bewohner ein,
lung, oben fällt durch die schräge und dicke Laibung
weil hier interessierte und fähige Leute am Werk waren.
indirekt das Tageslicht in den Keller, wo Wein und Fleisch in idealer Atmosphäre lagern.
Lazzarini baut mit dem OG-27-Team schöne Bauten, gerade auch dann, wenn sie hohe Komplexität verlangen. Er hat
Über dem Kellergeschoss im Untergeschoss liegen bei der
sein eigenes Haus mit Liebe und Freude umgebaut und
Wohnung Spinas die Zimmer ebenerdig, schön kühl, ruhig
baute jetzt – mit denselben Emotionen – für seinen Ge-
und geschützt. Gleich daneben – im Wohnzimmer der Woh-
schäftspartner, mit dem er schon jahrelang im selben
nung Gross – geht der Blick Richtung Calanda auf die
Büro arbeitet. Die Baueingabe entstand dabei nach Feier
grosse, ums Eck gehende Terrasse, welche vom Erdgeschoss
abend – wenn die anderen Projekte bereits bearbeitet
oben auch über eine Aussentreppe erreicht werden kann.
waren. Die Pläne zeigen nicht nur eine Planung, sondern
Die Wohnung Spinas wiederum hat ihre Terrassen im Erdge-
sind das Resultat von Auseinandersetzungen, von genauen
schoss wald- und stadtseitig. Im Attikageschoss dann ist die
Analysen der Bedürfnisse, von Ideen, die sich kristallisierten,
Terrasse umgehend und bietet beiden Wohnungen die
hinterfragt wurden, sich wieder auflösten, neue Schwer-
Möglichkeit, sich zu sonnen und die Aussicht zu geniessen.
punkte fanden und schliesslich zu einem Haus wurden,
Die geforderte Präzision zeigt sich zuerst einmal in der
das – bei aller Individualität – auch durch Zeitlosigkeit und
s auberen Verarbeitung, in der klugen Wahl der Materialien.
Ideenreichtum überzeugt.
Im Lichtspiel des Herbstabends : über den Dächern von Chur.
54
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CUBATURA_AUFGEFALLEN .. ARDEZ : AUF STAHLFUSSEN. Direkt am Hügelfuss der Ruine Steinsberg steht das Haus mit Stall der Familie Janett. In den Stall des Bauernhauses baute Architekt Urs Padrun aus dem benachbarten Guarda eine Wohnbox aus Holz auf Stahlstützen ein. Denn die Spuren der Generationen sollen als Statement erkennbar bleiben.
Text : Fridolin Jakober
Bilder : Nelly Rodriguez
Balkon, so dass sich hier nicht nur ein fast sechs Meter langes Fenster gegen Süden öffnet, sondern auch eine 3,6 Meter tiefe Loggia. Der Reiz dieser Wohnbox im Heustall, die mit einem massiven Täfer aus heimischem Lärchenholz ausgekleidet ist und über zwei grosse Sitzfenster mit Blick ins Haus innere und auf die Gasse verfügt, ist auch ihre Einbettung in den Bestand. Wie ehedem picken darunter Hühner nach Körnern, wie ehedem werden hier Zwiebeln, Gerätschaften und Holz gelagert, unter der Box steht die Holzspaltmaschine, vor der Eingangstür die Gummistiefel. Treppen aus Holz und Stahlgeländer sind so eingebaut, dass der rurale Charme erhalten bleibt – auch der Charme des jahrhundertealten Eral.
Bauherrschaft : Men und Claudia Janett Architekt : Urs Padrun, Architekt hfg swb, Guarda www.urspadrun.ch Sie sind Bauern und sie sind Lehrer – die Janetts aus Ardez. Im
Baumeister : Fedi SA, Ardez
dreigeschossigen Wohnteil des Engadinerhauses lebt die
Montagebau in Holz : BeLain / Michi Beer, Scuol & Ftan
Familie so, wie es bereits Generationen vor ihr taten. Bis vor
Schreinerarbeiten : Cla Riatsch, Schreinerei, Ardez
kurzem war sie noch zu 50 % landwirtschaftlich tätig, seit sie
Schiebefenster : Künzli Holz, Davos
damit aufhörte, sind nur noch die Hühner da, im leeren Heu-
Metallbau : Fuschina da Guarda, Thomas Lampert
stall war jetzt Platz.
HLK : Benderer Sent / Planung Christian Benderer Elektroinstallation : Impraisa Electrica Scuol
Ein lang gehegter Wunsch war ein heller, hoher Wohnraum mit Loggia, wo man lesen oder mit Freunden gemütlich sitzen kann. Den sollte Urs Padrun im rückseitig angebauten Stall realisieren, möglichst ohne die Fassade anzutasten und so, dass die ursprünglichen Funktionen des Wirtschaftsteils ab lesbar bleiben. Padrun, der Erfahrung mit dem Einbau von Boxen besitzt, entschied sich für eine Ständerkonstruktion auf Stahlstützen, die über eine Heubühne mit der bestehenden Laube verbunden ist. Die Box ist zirka 7,5 Meter breit und 3,5 Meter lang und 2,5 Meter hoch. Eine Schiebetür führt zum
Baujahr : 2018
IM SCHNELLZUGSTEMPO. Der Infrastrukturstützpunkt der RhB in Landquart ist seit März fertiggestellt und bereits bezogen. Er vereinigt fünf Fachdienste, die bis jetzt von verschiedenen Standorten aus arbeiteten. Das macht die Bahninfrastruktur sicherer, die Information schneller und bringt die Kleine Rote an die Spitze. CUBATURA Graubünden düste mit Christian Florin durch die neuen Stockwerke.
Text : Fridolin Jakober
Bilder : Ralph Feiner ; Rhätische Bahn AG
CUBATURA_ARCHITEKTUR
Stützpunkt in den Farben der RhB . . .
. . . mit Sonnenenergie.
Es ist Freitagnachmittag, 15.15 Uhr : Christian Florin, Stv. Direk-
vielmehr der Ort, von wo aus interveniert wird – ob auf der
tor und Leiter Infrastruktur der RhB, wird gleich im dritten
Strasse oder auf der Schiene, sobald ein Gleis beschädigt ist,
Stock des ISP Landquart eintreffen. Das News Panel an der
eine Weiche streikt, die Fahrleitung ohne Strom ist. Der Platz
Wand zeigt Aufnahmen der Webcams von der Alp Grüm,
war – als Tor zu Graubünden – schon von jeher strategisch
vom Landwasserviadukt aus Bernina Suot, dazwischen die
wichtig. In Sichtdistanz zur Rohan-Schanze erstrecken sich
Meldung, dass heute Morgen die erste von sieben neuen
inzwischen über Hunderte von Metern die Gleise und Bau-
Elektro-Akkulokomotiven für den Rangierbetrieb in Betrieb
ten, das Empfangsgebäude, die Büros und die Werkstätten
genommen wurde. Das alles macht klar : Es geht bei der
der Rhätischen Bahn. Gerade fährt ein Zug über die neue
Bahn, die bereits zum UNESCO-Welterbe gehört, vorwärts in
RhB-Brücke – denn zeitgleich zum Bau des ISP wurde mit
eine vernetzte, digitale Zukunft mit sicherer Steuerung, mit
dem Doppelspurausbau der Linie nach Malans begonnen,
zentraler Fahrgastinformation, mit spezialisiertem Enginee-
zu dem insgesamt drei Brücken gehören zwei über den Fluss
ring. Hier sitzt man mittendrin in einer Bahninfrastruktur,
Landquart und eine über die Nationalstrasse A28 – die Prät-
welche seit einem Jahrhundert die Täler Graubündens ver-
tigauerstrasse. Mit diesem Ausbau wurde auch der Infra-
bindet. Sie muss erhalten und modernisiert werden, hier wird
strukturstützpunkt gleich für Schienenfahrzeuge und den
immer an mehreren Baustellen gleichzeitig gearbeitet. Die
Langsamverkehr erschlossen.
sieben Sitzungszimmer heissen Fläsch, Malans, Jenins, Piz Alun, Scesaplana, Sulzfluh und Maienfeld, das Klima an die-
Synergien nutzen
sem Sommertag ist angenehm, durch die automatisch nach
Das Infrastrukturgebäude – in den Farben der RhB, also mit
dem Lichteinfall sich tönenden Scheiben sieht man auf die
Rot und Silber gestaltet – steht in diesen Gleisanlagen wie
A13 und Richtung Mastrils.
die Brücke eines Supertankers, zu ebener Erde führen die Gleise direkt ins Gebäude. Hier stehen die Schienen
Übersicht gewinnen
einsatzfahrzeuge und Bauzüge der Fachdienste, im zweiten
Der erste Gang führt aufs Dach des symmetrischen Gebäu-
Untergeschoss, in der Tiefgarage, sind die Strasseneinsatz
des mit 43 000 Kubikmetern Volumen, 1900 Quadratmetern
fahrzeuge parkiert. Gerade werden die Arbeiten an der de-
Grundfläche und rund 1000 Quadratmetern Bürofläche. Hier
finitiven Strassenzufahrt ausgeführt. Doch die Schönheit der
ist die riesige Photovoltaikanlage installiert, welche das
Aussicht muss warten, denn wir müssen weiter. Hinunter geht
Gebäude mit Energie versorgt. Beim Blick über das Gelän-
es, ins Parkgeschoss. Die Türen öffnen sich mit der elektri-
der wird klar : Der ISP steht nicht zufällig gerade hier, es ist
schen Schlüsselkarte. « Ich wollte die Fachdienste Infrastruk-
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CUBATURA_ARCHITEKTUR
tur
alle
an
einem
Ort
vereint
haben », sagt
Florin,
wird das erste Mal klar, dass nicht nur Engineering und
« deshalb zeichnete ich Architekt Maurus Frei fünf sich verei-
Planung in diesem Gebäude konzentriert sind, sondern dass
nigende Kreise – für jeden Bereich einen. Das Gebäude
von hier alle Interventionen ausgehen. Insgesamt fünf Fach-
selber sollte so organisiert sein, dass alle Fachdienste hier
dienste sind neu zusammen in diesem Gebäude unterge-
Raum finden und miteinander direkt kommunizieren kön-
bracht : Sicherungsanlagen, Kabeldienst, Niederspannung /
nen. » Deshalb stehen hier die vierradgetriebenen Einsatz-
Telekom, Energie und Fahrleitung sowie der Bahndienst
fahrzeuge des Fahrleitungsdienstes neben jenen des Bahn-
Landquart. Auch die Teams für den Ausseneinsatz haben
dienstes Nord, der sich um Weichen und Gleise kümmert.
hier je ihre eigenen Teamräume – hier werden die Einsätze
Kommen die Teams hierher zur Arbeit, parken sie, gehen
besprochen, hier stehen Rucksäcke und Koffer mit Material
einen Stock höher in ihre Garderoben und machen sich ein-
bereit, wenn es schnell gehen muss. Die Lagerräume
satzbereit. Schon hier werden die Informationen ausge-
müssen – je nach Aufgabe – viel fassen können, von ein-
tauscht – schliesslich sind vom Ingenieur bis zum Bauarbeiter
fachem Arbeitsgerät bis zu Spezialgeräten und -werkzeu-
alle im selben Gebäude. Jeder Mitarbeiter hat zwei bis drei
gen. Ein Kurzstopp vor der Orientierungskarte : « Von Land-
eigene Garderobenschränke – wenn er oder sie die Garde-
quart bis Ilanz, Thusis und Davos ist der Bahndienst Nord
robe mit der Schlüsselkarte betritt, öffnen diese sich auto-
zuständig. »
matisch. Ob Sommer, ob Winter, ob Hochgebirgseinsatz oder Tunnelarbeit – Kleider und Ausrüstung stehen bereit. Hier
Eine Werkstatt für alle Dienste Weiter geht es hinauf, wieder ins Erdgeschoss. Christian Florin wechselt ein paar Worte mit einem Mitarbeiter der Werkstatt. « Auch noch keinen Feierabend ? » Im Sauseschritt durch Räume, wo geschweisst wird, wo Drehbänke stehen, wo – in einer eigenen Lackiererei – Ersatzteile beschichtet
ICH WOLLTE
werden. Der Vorteil : Man kann mit modernsten Geräten und
die Fachdienste Infrastruktur alle an
Maschinen arbeiten, denn alle Dienste können von densel-
einem Ort vereint haben.
ben Werkstatträumen profitieren. Davor öffnet sich – jetzt
CHRISTIAN FLORIN
über zwei Stockwerke hoch – die Einstellhalle. Darin diesel elektrische Lokomotiven, welche schwere Bauzüge, Oberlei-
Werkstatt für alle . . .
. . . Einstellhalle für Bauzüge.
61
Man kann die Sitzungszimmer zum Saal verbinden.
Jeder Fachdienst hat seine Farbe.
62
Der Empfangsbereich weist in die Zukunft.
CUBATURA_ARCHITEKTUR
Für Sitzungen auf dem roten Teppich.
tungszüge oder – im Winter – auch Schneeschleudern zie-
auch eine Besprechungsinsel. An den Decken Betonbalken,
hen können und die auch dort zum Einsatz kommen, wo
in denen die Heiz- und Kühlrohre verlaufen. So kann die Tem-
eine Fahrleitung ausgefallen ist. Im ersten Obergeschoss der
peratur auf angenehmen 24 Grad gehalten werden.
Fachdienst Elektrotechnische Anlagen mit den Sparten Sicherungsanlagen/Automation, Niederspannung/ Telekom,
Herzstück Leitstelle
Kabelanlagen und Energie/Fahrleitung. Auf einem Teststand
In der Mitte dieser Räume ein verglastes Büro, ähnlich einem
ein Bildschirm zur Fahrgastinformation. Hier werden diese
riesigen Schaltstand. Mehrere Monitore nebeneinander
Anlagen programmiert, bevor sie dann an die jeweilige Sta-
werden hier das gesamte Infrastruktursystem abbilden –
tion ausgeliefert werden. Daneben eine Reihe bereits
eine Leitstelle, wo Schadensmeldungen, Baustelleninforma-
beschrifteter Koffer, je nachdem, wohin der Einsatz geht. Die
tionen und Informationen der Stationen zusammenlaufen
Wandfarbe hier kupferrot, passend zum Material, das in
und von wo aus geplant und informiert werden kann. Hier
vielen Kabeln den Strom leitet. Ein grosser Lift verbindet die
ist man noch dabei sich einzurichten, doch der Flurfunk
Räume – so können elektronische Anlagen und vieles mehr
zwischen Mensch und Mensch funktioniert bereits bestens:
zur Revision gebracht werden. Zurück im zweiten Stock dann
« Aha, du hast die neue Stoffmaske vom HC Davos. » –
die Engineering-Teams der verschiedenen Fachdienste.
« Ich bring dir eine mit, wenn du willst . . .» Dann ist die
Jedes wiederum in einem Grossraumbüro in der Fachdienst-
Führung schon vorbei. 16.10 Uhr : « Ich komme gleich ! » In der
farbe beheimatet, jedes hat einen eigenen Kühlschrank und
Küche, die zu den Sitzungszimmern gehört, wird Catering
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Wahrzeichen und Interventionsstützpunkt.
angeliefert. An jeder Scheibe steht, wie viele Personen der-
fortgeschritten. Mit Phase A im Teilprojekt Gleisanlagen / Per-
zeit maximal in jeden Raum dürfen. « Man kann die Räume
ronausbau, Anpassungen und Neubauten der Gleisanlagen
auch alle zu einem Saal verbinden », sagt Christian Florin
innerhalb des Bahnhofs hat man bereits begonnen. In Phase
und verabschiedet sich.
B ist die SBB mit eingebunden, dieses Teilprojekt sieht von 2024 bis 2028 den Bau eines gemeinsamen Perrons SBB / RhB
Meile für Meile voraus
vor, den Neubau der Personenunterführung Nord und die
Modernisierung einer Bahn, das bedeutet Erneuerung von
Verlängerung des Hausperrons der RhB. Im Mai 2020 begann
Fahrzeugflotte und Infrastrukturanlagen. Deshalb müssen
man mit dem Ausbau der Rollmaterialwerkstatt für die
auch der Bahnhof und die Werkstätten angepasst werden,
56 neuen Capricorn-Züge. Im Frühling 2021 soll mit dem
weil das neue Rollmaterial aus Trieb- und Gliederzügen be-
Neubau des Zentrallagers und der Büroräume begonnen
steht. Insgesamt acht Teilprojekte für insgesamt mehr als 500
werden – sie bilden die repräsentative Adresse der RhB in
Millionen Franken umfassen die Erneuerung und der Umbau
Landquart. Jetzt ist die Führung vorbei. Über das Sichtbeton-
des Bahnhofs Landquart. Das neue Wahrzeichen – der Infra-
Treppenhaus geht es zum Ausgang, vor dem schon zwei
strukturstützpunkt – steht, der Doppelspurausbau ist weit
weitere Besucher warten. Sie werden begeistert sein.
65
WO DESIGN EIN ZUHAUSE HAT. Ein Ort des Designs, der Kreativität und der Qualität : Das ist das Churer Innenarchitektur-Unternehmen « cucina r54 » seit vielen Jahren. Das bleibt auch am neuen Standort an der La-Nicca-Strasse 10 in Chur so. Text : cucina r54 / Maya Höneisen
Bilder : Ingo Rasp
Auf grosszügiger Ausstellungsfläche präsentiert « cucina r54 » zeitgenössisches Design in der Innenarchitektur.
Der rote Schriftzug mit dem leicht schräg gehaltenen « r54 »
in Qualität, Individualität und Design. « Design hat mit
ist weit über Chur hinaus bekannt. In den rund drei Jahr-
Klarheit zu tun », sagt « cucina r54 »-Inhaber Ossi Zahno.
zehnten seit seinem Bestehen hat sich das Unternehmen
Wie er sein Designverständnis auffasst, zeigen er und sein
« cucina r54 » – die Marke unter dem Dach « r54 » – einen
fünfköpfiges Team seit dem 1. April neu an der La-Nicca-
Namen gemacht. Dies aus guten Gründen : « cucina r54 »
Strasse 10 in Chur. Auf der grosszügigen Ausstellungsfläche
erfüllt im Bereich der Konzeption von Küchenbau, Innen
am neuen Standort präsentieren sich die qualitativ hoch
architektur, Möbel- und Lichtkreationen höchste Ansprüche
stehenden Designkreationen in Vollendung.
66
CUBATURA_REPORTAGE
Zwei Standorte
Ihr Ansprechpartner
« Im Bereich der Innenarchitektur ist eine persönliche und
Auch am neuen Standort bleibt « cucina r54 » ein zuverläs-
individuelle Beratung absolut zentral », betont Zahno. Eine
siger Ansprechpartner, wenn es um Design und kreative
Philosophie, die man bei « cucina r54 » seit Beginn hoch
Innenarchitektur-Lösungen geht. Nach dem persönlichen
gehalten hat und mit Überzeugung und Engagement lebt.
Gespräch mit dem Kunden werden Inneneinrichtungskon-
Sei dies in der Churer Heimat des Unternehmens oder
zepte für zu Hause, fürs Büro oder für andere Geschäfts
im 2017 eröffneten, rund 400 Quadratmeter grossen Ausstel-
räume individuell erarbeitet. Dank der langjährigen Erfah-
lungsstandort Zürich, von wo die ganze Deutschschweiz
rung, der Freude an Innovation und Kreativität des « cucina
bedient wird.
r54 »-Teams erweisen sie sich so nach Fertigstellung als stimmige Lösung aus einem Guss.
Für alle Ansprüche Bei « cucina r54 » hat sich in den letzten Jahren nicht nur die geografische Reichweite erweitert, auch die Produktepalet-
cucina r54 chur ag
te ist stetig gewachsen. Sie deckt alle Bedürfnisse ab.
La-Nicca-Strasse 10
Die italienische Designmarke « Arclinea » bedient höchste
7000 Chur
Ansprüche. Premium-Produkte der deutschen « Leicht »-Linie
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überraschen mit ihren formschönen und funktionalen Designs. Produkte des ebenfalls aus Deutschland stammen-
cucina r54 chur ag
den Küchenmöbelherstellers « Alno » werden hauptsächlich
Flurstrasse 55
im Objektbereich eingesetzt. Sie sorgen für ein stilvolles und
8048 Zürich
stimmiges Ambiente. « Mit diesem breiten Angebot können
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wir sämtliche Design- und Preissegmentwünsche unserer Kunden bedienen », erklärt Zahno. Dass dabei die Qualität höchste Priorität geniesst, versteht sich von selbst.
Klare Formen, Linien und schlicht gehaltene Möbel zeichnen die Konzepte von « cucina r54 » aus.
67
NACH RUDOLF OLGIATI WEITERSCHREIBEN. Text : Fridolin Jakober
Bilder : Alice Das Neves
Den Charme freilegen. Zimmer für Zimmer. Nach Lösungen suchen, die praktisch sind, die begeistern. Stein für Stein und Balken für Balken. Sinnlichkeit erzeugen, alpine Authentizität und Wohnlichkeit. So wie Holzrausch bei jedem Objekt vorgeht, so hat das Unternehmen jetzt in Masein die Geschichte eines historischen Hauses weitergeschrieben und sich damit sein Bürogebäude mit dem Geist des Ortes geschaffen.
Ein Walserhaus – seit mehr als 300 Jahren im Unterdorf von Masein.
« Haus E. Lauener in Masein » steht auf dem Grundriss. « Massstab 1/100 , Datum 4. 1. 91 » und als Adresse : « R. Olgiati, Dipl. Architekt, Flims-Dorf ». Ja, es ist der Rudolf Olgiati ( 1910 – 1995 ), der aus dem Fundus der optischen Sachlichkeit der Griechen schöpfte und der damit die Architektur Graubündens nachhaltig befruchtete. Im selben Papier stapel steckt ein Zeitungsartikel auf inzwischen genauso vergilbtem Papier. « Ich lasse mich doch nicht von Lölis beurteilen. Schliesslich bilde ich mir auch nicht ein, auf einem Viehmarkt Fachreden führen zu können. Aber diese Kitschbrüder haben jetzt überall das Sagen. » So scharf drückt sich Rudolf Olgiati in diesem Artikel von Seraina Gaudenz ( Weltwoche, Nr. 9 / 1990 , S. 77 ) aus. Und Gaudenz schiebt nach : «Rudolf Olgiati ist für seine Bauherren kein einfacher Partner. Denn er bedingt sich ein Mitspracherecht aus bis hin zu den Lampen, Hand- und Badetüchern, Vorhängen, Kissen, Bettüberzügen und Bildern. Hin und wieder sucht er sogar das Geschirr selbst aus. Nichts ärgert und betrübt ihn halt mehr, als wenn der Bauherr sein Werk mit Unpassendem verschandelt.»
70
Die zwei mit Weinlaub bewachsenen Lauben.
CUBATURA_LIVING
orangem Filzstift – die Aufgüsse festgehalten. So detailbesessen war der berühmte Architekt, nichts war ihm zu klein, als dass er es nicht mitbedacht hätte. Die Treppe führt noch immer steil vom ersten Untergeschoss ins Erdgeschoss hinauf, sie ist wieder rein weiss gekalkt, ein schwarzer Handlauf mit geschwungenem Ende, auch er von Olgiati ausgesucht, hilft beim Auf- und Abstieg.
Leben, um zu arbeiten Inzwischen sind seit Olgiatis Aufwertung fast dreissig Jahre vergangen. Das umgebaute Haus, – es stammt ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert, atmet noch immer den Geist, den der berühmte Architekt ihm – auf subtile Weise – eingehaucht hat. Gehe ich zum Beispiel rechter Hand aus dem Haus, ist da der Olgiati-typische abgeflachte Rundbogen der Tür, vor der – am zauberhaften Sitzplatz – ein Pfau aus Marmor neben weissen Rosen steht. Dass das Haus jetzt wieder umgebaut wurde, hat seinen Sinn. Denn das Motto von Oliver Schulthess und seiner Firma Holzrausch lautet : « Wir schreiben die Geschichte des Hauses weiter. » Unter mir ist nur noch der Naturkeller mit seinen ausgelatschten Stufen – mag sein, dass hier einst Wirte über Jahrhunderte Tausende von Krüge und Flaschen mit Wein oder Bier heraufgetragen haben. Wenn ja, dann haben sie dem Haus jedenfalls nichts von seinem guten Geist genommen. Gleich oberhalb des Hauses – am selben Bach – ist die Säge von Olgiati pur – weisse Treppe mit Handlauf.
Masein, deren Rad sich noch immer dreht. Eine staubige Arbeit, die Durst macht, das Sägen – das macht es doch wahrscheinlich, dass hier einst gewirtet wurde. Frau Lauener nutzte die Liegenschaft, die sich über dem Bach an eine
Ein Erlebnis vom Keller bis zum Dach
Terrasse klammert, als Wohnhaus mit Atelier, kunstreich
Gerade sitze ich – auf einem jahrhundertealten Riemen
bemalte Kacheln bei den Waschbecken, in der Küche und
boden im ehemaligen « Abstellraum » – und schaue aus dem
in den Bädern zeugen noch davon, dass sie hier über
Untergeschoss dieses Hauses, das Rudolf Olgiati in den letz-
20 Jahre gelebt hat. Später war das Haus vermietet, zuletzt
ten Jahren vor seinem Tod umgebaut hat, in Masein Rich-
hatte es leer gestanden.
tung Thusis und Viamala. Bin ich jetzt ein Löli, wenn ich über dieses Haus schreibe ? Nun ja, ich habe nicht vor, Olgiatis
Handschlag mit Taube
Werk zu beurteilen. In meinem Rücken ist eine schmale Trep-
Dort steht – etwas versteckt auf dem Sims hinter dem rie-
pe und sie beweist, dass derselbe Rudolf Olgiati durchaus
sigen Schreibtisch des Capos – eine Taube aus Ton – sie war
nett sein konnte : « Lieber Stephen », schreibt er am 17. Juni
sozusagen das Symbol für den Handschlag beim Kauf des
1991 an Stephen Hunter, den Bauleiter des Umbaus, « hier
Hauses von Frau Lauener. Im stilvollen USM -Möbel daneben
das Plänchen für die Treppe. Die Tritte sollten durch einen
stehen vor allem jene Bildbände, aus denen die Inspirati-
kleinen Aufguss in Ordnung gebracht werden, im Übrigen
onen für die Umbauten von Holzrausch stammen. Sechs mo-
soll aber alles möglichst erhalten werden. Ich bitte Sie, sich
derne graue Stühle, ein schlichter, weiss beschichteter Tisch
mit Frau Lauener über die Bezahlung Ihrer Arbeit zu verstän-
für Besprechungen – die Ideen stecken hier in den Riemen
digen. Gruss » Gezeichnet R. Olgiati. Auf dem Plan sind – mit
des Bodens und in den Holzwänden, sie haben Zeit gehabt,
71
Einst Wohnzimmer, jetzt Büro des Capos und Sitzungsraum.
sich mit dem Haus zu verbinden, und es gibt sie genauso
und Natursteinmauern gestalteten Gärtchen lässt man die
freizügig wieder frei. Die Stube verfügt über ein einfaches
Arbeit des Tages noch einmal Revue passieren. Wenn es
Täfer an Wand und Decke, auch im Obergeschoss gibt es
einnachtet, werden Haus und Garten raffiniert beleuchtet –
ein kleineres getäfeltes Sitzungszimmer und die rück
der
gebaute, neu so benannte « Stüva Max ». Mit ihr erinnert der
« einfachen » Walserhauses tritt hervor. Nur im obersten der
neue Eigentümer an Max Rüedi, den Restaurator, der ihm
vier Stöcke ist der Strick noch zu sehen, darunter ist er vor
so manches Wissen hinterliess und von dem hier auch ein
gemauert und verputzt. Auf beiden Seiten des Hauses gibt
von ihm persönlich restauriertes Gänterli hängt. Dort aber
es je zwei Lauben, wo man – je nachdem, wie der Wind
sind sonst, rund um die Türen, die Balken des Stricks zu sehen.
geht – geschützt sitzt, sich trifft, bespricht. Natürlich durfte
Natürlich sind die Schritte auf den Treppen zu hören, und
die vordere Küche bleiben, wie sie ist. Inklusive Holzherd und
wenn man sich – für eine kleine Mittagsruhe – im oberen
Schüttstein sowie Elisabeth Laueners Kunst am Bau. Auf der
Stock aufs « Gutschi » legt, so sind es die Motoren der Töffs
Schaffreite steht ein leerer Vogelbauer, der hier wohl eher
und Postautos auf der Heinzenbergstrasse, die sich in
das Brot und den Käse vor frechen Mäusen schützen sollte,
den traumlosen Schlaf hineinsingen, oder an verkehrsarmen
Kilosteine von alten Waagen dienen als Türstopper und im
Tagen die Stimmen der Vögel. Beim Feierabendbier in
Aufenthaltsraum – früher die hintere Küche – werden jetzt
der Küche oder – an wärmeren Tagen – im mit Kiesboden
Produkte und Büromaterialien gelagert.
72
monumentale
Charakter
dieses
doch
eigentlich
CUBATURA_LIVING
Blick vom Stübli Richtung Viamala.
Kunstwerke und Antikholz sorgen für kreative Ideen.
73
Ein Büro mit Strickwänden und Riemenboden.
Die vordere Küche mit Schaffreite und Kunst am Bau.
74
CUBATURA_LIEBHABEROBJEKTE
Wie gemacht für Mittagsschläfchen und Kreativpausen an der frischen Luft : die obere Laube.
Ethernet und Wärmepumpe
Welt. Das tönt vielleicht etwas weniger romantisch, doch
Jede Zeit kennt ihre eigenen Formen von Luxus. Was dem
dafür wird dieses vierstöckige Gebäude, das sich seit mehr
Römer die Hypokaustenheizung ist dem zeitgenössischen
als dreihundert Jahren im Unterdorf von Masein perfekt in
Energiesparer die Luft-Wärmepumpe. Sie leistet 19 kW ther-
die Landschaft einfügt, wieder genutzt – ja immer intensiver
mische Leistung und kann damit die 319 Quadratmeter des
genutzt. In Anlehnung an einen Leitsatz von Victor Hugo,
Gebäudes – also seine Büros – aus Wärme heizen, die sie
den sich Holzrausch als Motto ausgesucht hat, kann man
der Aussenluft entzieht. Natürlich wurden im Zuge dieser
sogar sagen : als der Kraftort für die starken Ideen, deren Zeit
energetischen
nun gekommen ist.
Sanierung
Fenster
mit
Isolierverglasung
eingesetzt – es sind solche mit schmalem Flügelprofil. Ebenso selbstverständlich dämmte man das Gebäude so, dass die Wärme in seinen Mauern bleibt. Neu beherbergt es eine Bürogemeinschaft, denn es ist die Stätte von CUBATURA, DBW Werbeagentur, Holzrausch, Pinus Cembra Naturprodukte und CARSCHENNA. Der neuen Nutzung als Wohn gebäude mit Büros geschuldet, verbindet ein leistungs fähiges Ethernet den kreativen Arbeitsort mit dem Rest der
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HYPOTHEKEN .. .. OPTIMAL ZURUCKFUHREN. Ein Eigenheim lässt sich oft nicht ohne Hypothekardarlehen realisieren. Neben der eigentlichen Finanzierung müssen richtungsweisende Entscheide gefällt werden. Unter anderem ist ein sinnvoller Weg zur Rückführung des Darlehens zu definieren. Von Martin Gartmann.
Text : Martin Gartmann, Leiter Private Kunden der Graubündner Kantonalbank in Chur Bild & Grafik : Graubündner Kantonalbank
Hypotheken kann man direkt oder indirekt zurückführen. Bei der direkten Amortisation wird das Darlehen durch jährliche Rückzahlungen konstant reduziert. Die Schuldenreduktion verringert gleichzeitig die Zinsbelastung. Bei der indirekten Methode wird der jährliche Amortisationsbetrag auf ein gebundenes Vorsorgekonto ( Säule 3a ) einbezahlt. Die Hypothek wird dadurch nicht verringert, aber dieses Vor gehen ermöglicht einen steuerbegünstigten Vermögensaufbau von Vorsorgegeldern.
Neben festen jährlichen Quoten bei der direkten oder indirekten Variante lassen viele Finanzinstitute ausserordentliche Rückzahlungen zu. In einem solchen Fall werden hohe Ausstiegskosten vermieden, indem man gläubigerspezifische Bestimmungen einhält. Die Amortisation ist jeweils auf die Gesamtsituation des Kreditnehmers abzustimmen.
Höhe der Amortisation Die Höhe der Amortisation bestimmen sowohl regulatorische als auch gläubigerspezifische Richtlinien. In der Regel beträgt die Schuldenabzahlung bei selbstgenutzten Wohnobjekten jährlich mindestens ein Prozent der Hypothek. Im Weiteren gilt es zu berücksichtigen, dass der Regulator die Rückführung der zweiten Hypothek – also den Teil, welcher zwei Drittel des Objektwertes übersteigt – innert fünfzehn Jahren verlangt.
Bei der individuellen Planung von Rückführungen muss die Tragbarkeit der Hypothek in allen Lebensphasen sichergestellt sein. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass sämtliche Liquiditätsbedürfnisse abdeckt sind.
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CUBATURA_FINANZEN
Direkt
1. Jahr
Indirekt (via Säule 3a)
2. Jahr
3. Jahr
Hypothek
1. Jahr
Amortisation
2. Jahr 3. Jahr
Guthaben Vorsorgekonto
Die Art und Weise der Rückführung einer Hypothek kann finanzielle und steuerliche Vorteile bringen.
Grundsätzlich gewähren Finanzinstitute befristete oder un-
Gegebenheiten wie der Höhe des steuerbaren Einkommens
befristete Amortisationserlasse. Diese sind an Bedingungen
ab. Solche Entscheide sollten nie in sich geschlossen
geknüpft und hängen meistens von der Belehnungshöhe
gefällt werden. Sie müssen auf die Ziele und Wünsche
ab. Ein Sistieren der Rückzahlung ist genau zu prüfen, denn
des Kreditnehmers sowie auf seine Finanzierungsstrategie
ein Tilgen von Schulden ist in der Regel nie falsch. Das aktu-
abgestimmt sein.
ell sehr tiefe Zinsniveau lädt zu einer Rückführung ein, da sich tiefere Schuldzinsen positiv auf das verfügbare Einkom-
Mehr Informationen : gkb.ch / hypotheken
men auswirken.
Steuerliche Aspekte Steuerliche Vorteile
ergeben
sich
bei
der
indirekten
Mit einer GKB-Beratung zum Eigenheim
Variante über ein Vorsorgekonto ( Säule 3a ). Hier können
Mit der GKB Finanzierungsberatung erhalten Interessierte
jährlich einbezahlte Beträge vom Einkommen abgezogen
Klarheit über ihre individuelle Immobilienfinanzierung. Die
werden. Zusammen mit dem Abzug der Unterhaltskosten
Fachleute der GKB beraten Kunden gerne in Bau- und
vom Einkommen können die Auswirkungen des Aufrech-
Kauffragen hinsichtlich eines künftigen Eigenheimes.
nens des Eigenmietwerts zum Einkommen geglättet werden. Im besten Fall lassen sich diese sogar vollständig neutrali sieren.
Mehr Informationen Graubündner Kantonalbank, Postfach, 7001 Chur
Die Frage, ob Amortisieren bei wegfallenden Steuervor
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teilen überhaupt sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal be
finanzierungsberatung @ gkb.ch oder
antworten. In gewissen Situationen können Amortisations
www.gkb.ch / finanzieren
erlasse Sinn machen. Dies hängt aber von den individuellen
77
.. ZEITGEMASSES WOHNEN IN DER ALTERSSIEDLUNG BODMER. In 20 -monatiger Bauzeit ist im Bodmer in Chur ein sieben geschossiger Neubau mit altersgerechten Wohnungen entstanden. Das Architekturbüro Fanzun AG in Chur achtete bei der Planung vor allem auf einen guten Fern- und Nahblick.
Text : Maya Höneisen
Bilder : Fanzun AG Architekten
CUBATURA_ARCHITEKTUR
Agnes und Walter Bisculm sind glücklich. « Wir hätten es uns nicht vorstellen können, dass es so schön ist hier », freut sich Agnes Bisculm. Fast ein bisschen Luxus sei es, meint die ältere Dame. Sie habe sogar Waschmaschine und Tumbler in der Wohnung. Und kochen könne sie auch selbst. Das heisst : «Wenn wir Lust haben, gehen wir zum Essen auch einmal ins Restaurant nebenan », meint sie verschmitzt.
Das Ehepaar Bisculm lebte 45 Jahre in einer Eigentumswohnung in Chur im 4. Stock. Nach Walter Bisculms Schlaganfall hiess es, eine neue Wohnmöglichkeit zu suchen, die von der Infrastruktur her besser für ihn geeignet war. Die Bisculms meldeten sich für eine 3,5- Zimmer-Wohnung im Neubau der Alterssiedlung Bodmer an und – erhielten eine Zusage. Sie hätten diesen Entscheid noch keinen Tag bereut, erzählt
Eichenböden sorgen für eine wohnliche Atmosphäre.
Die Einbauküchen sind funktional eingerichtet.
Agnes Bisculm weiter. Heimweh nach der alten Wohnung hätten sie überhaupt keines. Alles hier ist praktisch, die Leute seien sehr nett und die Dienstleistung perfekt. Alles gebe jetzt, wo ihr Mann nicht mehr so gut auf den Beinen sei, eine optimale Sicherheit. Gerade was die Sicherheit anbelangt, sind die Mieterinnen und Mieter der altersgerechten Wohnungen gut versorgt. Die Wohnsituation mit heimeigener Spitex, Anschluss ans Altersheim, nötigenfalls auch ans Pflegeheim, bietet einen Rundumservice für Wohnen im Alter.
Umfassende Betreuung Heimleiter Andrea Menn ist ebenfalls zufrieden mit dem Neubau. Auch ihm ist die Verbindung zum Alters- und Pflegeheim wichtig. Und natürlich die Angebote, die man als Mieter von der Alterssiedlung nutzen kann, wie zum Beispiel Spitex- oder hauswirtschaftliche Leistungen mit einer umfassenden Betreuung oder das Essen im Restaurant mit unter irdischem Zugang bis und mit Vollpension. « Das gibt Sicherheit», erklärt er und bestätigt damit die diesbezügliche Aussage des Ehepaars Bisculm. « Alterswohnungen in Verbindung mit dem Altersheim haben den grossen Vorteil, dass rund um die Uhr eine Betreuung gewährleistet ist », erklärt er. « Mieterinnen und Mieter haben alle Leistungen, die sie wünschen oder brauchen. »
79
Die Wohnungen mit ihren grosszügigen Loggien wirken sehr hell und luftig. Alle Räume entsprechen den kantonalen Vorschriften für betreutes Wohnen.
Integrierter Kindergarten Nicht unbedeutend ist die Möglichkeit der Sozialkontakte in einer Alterssiedlung. « Wir haben den Neubau auch von den gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten her grosszügig konzipiert», erklärt Andrea Menn dazu. So stehen allen Mieterinnen und Mietern im Parterre eine helle, offene Lobby als Treffpunkt und ein Fitnessraum zur Verfügung. Im Aussenbereich wurde auf verschieden angelegte Plätze und Orte geachtet, um sich zu treffen und auszutauschen. Die von der Natur geprägte Parzelle liegt unter dem Wald, grenzt an den Mühlbach und hat grosse Gärten. Agnes und Walter Bisculm nutzen diese verschiedenen Möglichkeiten gerne auf ihrem täglichen Spaziergang. Ebenso die sozialen Kontakte, die sich so zu anderen Bewohnerinnen und Bewohnern und zu Besuchern ergeben. Für zusätzliches Leben sorgt der in den Neubau integrierte Kindergarten mit separatem Eingang für generationenübergreifenden sozialen Austausch.
Ein Gebäude mit Präsenz Den Architekten des Architekturbüros Fanzun in Chur war es ein wichtiges Ziel, diese Atmosphäre möglichst beizubehalten. In einem Interview erklären die Entwurfsarchitekten Gian Fanzun und Andrej Turcan die Überlegungen in der Planung und Realisierung des neuen Gebäudes.
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Geräumige Garderoben im Entrée.
Das ganze Haus ist durchgehend rollstuhlgängig. Die wohnliche und helle Atmosphäre im Treppenhaus wird durch die Materialkombination von Kalksteinbeton, Terrazzo und Eichenelementen geschaffen.
Gian Fanzun und Andrej Turcan : Gab es kantonale
Der Standort Bodmer ist bekannt als schattig. Wie sind
Vorschriften für den Baukörper ? Wenn ja, welche ?
Sie damit umgegangen in der Planung und Umsetzung ?
In Bauzonen gelten die jeweiligen kommunalen Vorschriften.
Die Besonnung spielt bei jedem Bauvorhaben eine Rolle, sei
Diese definieren nicht per se den Baukörper, sondern legen
es bezüglich Ausrichtung des Baukörpers oder zur energe-
den Spielraum zu der Nachbarschaft fest. Neubauten
tischen Nutzung. Unser Büro ist bekannt für energetisch
angrenzend an Schutzzonen, beim Bodmer zur angren-
selbstversorgende Bauten. Beim Projekt « Haus am Mühl-
zenden Altstadtzone, müssen sich gut ins bestehende Gefü-
bach » lag jedoch nicht die Besonnung an erster Stelle, son-
ge integrieren. Das Bodmer-Areal liegt in der Zone für öffent-
dern der Fern- und Nahblick. Vor unserer Beauftragung wa-
liche Bauten und Anlagen. In dieser Zone sind die
ren auch wir der Ansicht, der Standort sei sehr schattig. Erste
Bestimmungen der angrenzenden Zonen zu respektieren,
Besonnungsanalysen zeigten jedoch, dass nur im Dezember
innerhalb der Parzelle sind die Auflagen marginal. In
und Januar das Sonnenlicht fernbleibt, im Hochsommer
genannter Zone ist die Höhe bei 22 Meter limitiert, jedoch
können im Bodmer bis elf Sonnenstunden genossen werden.
muss man um die Mehrhöhe gegenüber den Nachbar zonen von der Grenze wegrücken. Eine gesetzlich unver-
Die Projektidee sah vor, aus dem Schatten herauszuwach-
ständliche Einschränkung betraf nicht den Baukörper, son-
sen und den Baukörper in die Höhe zur Sonne zu ziehen.
dern die Ausrichtung der Wohnungen. Für die angedachten
Nach dem Gestaltungsprinzip : « je höher, desto heller » ist ein
Alterswohnungen ist der nördliche Bezug mit Weitblick zur
kompaktes Punkthaus mit sieben Stockwerken und einer
Altstadt und zum Hof hin viel wünschenswerter als der
Attika entstanden. Im Grundriss weisen vier von fünf Woh-
zur südlichen Hanglage. Wir mussten jedoch die Mehrheit
nungen eine « Übereck-Position » auf, so dass in jeder Woh-
der Wohnungen zum Hang hin ausrichten, damit die gesetz-
nung ein paar Sonnenstunden pro Tag garantiert sind.
lichen Parameter eingeh alten werden konnten. Kantonale
Die « Übereck-Orientierung » ist innenräumlich interessant,
Vorschriften
behindertenge-
ermöglicht einen mehrseitigen Ausblick und eine gute
rechten Bauens, Brandschutzvorschriften sowie vom Zivil-
be züglich
Arbeitsgesetz,
Raumdurchlüftung. Zudem wirken die Räume durch die
schutz sind zu berücksicht igen.
grossen Fensterfronten heller und grosszügig.
81
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Wenn es ein Bündner Fenster sein soll.
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TH F
CUBATURA_ARCHITEKTUR
Welche Herausforderungen bestanden, um den Neubau in das bestehende Areal / Bauten einzufügen ?
4. Kompaktheit anstreben, um energetisch und ökonomisch zu bleiben.
Das bestehende Pflegeheim aus dem Jahre 2013 und das Hochhaus aus den 60 er-Jahren stellen massstäblich bedeu-
Welche Überlegungen brauchte es in der baulichen
tende Volumen dar, welche mit der Kapelle ein interes-
Umsetzung für altersgerechtes Wohnen bezüglich :
santes Ensemble bilden. Die drei präsenten Baukörper ver-
Raumaufteilung
binden
Unser Ziel war es, ein praktisches, ökonomisches und nach-
HÖNI sich
durch
den
dazwischen
aufgespannten
Aussenplatz, so dass jede Erweiterung aufgrund der vorlie-
haltiges Wohnhaus zu entwerfen.
genden ortsstrukturellen Gegebenheiten ein schweres Erbe
e
n
s
t
e
r
antritt. Durch die freie Stellung vom Haus zum Mühlbach
Die Wohnungen sollen kompakt, aber trotzdem grosszügig
im ehemaligen Garten orientiert sich das Gebäude zum
und interessant sein und die Bedürfnisse der Bewohner
Freiraum hin und gibt ihm durch seine Höhe eine eigene
abdecken. Die Grösse der Räume richtet sich an den kanto-
Präsenz. Die Kombination von einem Wohnhaus für ältere
nalen Richtlinien für betreutes Wohnen. Gegenüber einer
Bewohner und der Integration des öffentlichen Kinder
Standardwohnung sind die geforderten Minimalabstände
gartens im Erdgeschoss stellt eine gelungene Verbindung
bei Zugängen und Korridoren etwas grösser. Damit wird das
unserer Gesellschaft dar. Die Massigkeit vom Haus zum
Durchlaufen mit einem Rollator oder Rollstuhl ermöglicht.
Mühlbach wird jedoch aufgrund des gewählten Farbtons
Herzstück jeder Wohnung ist der Wohnraum mit Küche und
der Fassade nicht wahrgenommen, da sich der Baukörper
Essbereich, welcher bei den meisten Wohnungen über Eck
mit dem bergseitigen Wald verschmilzt.
orientiert ist. Dadurch sind ein grandioser Ausblick und eine gute Belichtung gegeben. Die Loggia ist zum Wohnraum hin
Die Formfindung basiert auf vier Idee n :
über Eck voll verglast und vergrössert den Innenraum. Die
1. Bauen in die Höhe, um eine gute Belichtung und schöne
Laufwege zwischen den Räumen sind kurz gehalten, was vor
Aussicht zu erhalten.
allem von Leuten mit Gehproblemen geschätzt wird.
2. Der Baukörper soll sich an die Massstäblichkeit der Umgebung anpassen. 3. Ein kleiner Fussabdruck zugunsten der Freiflächen für Bewohner und Kinder.
Materialisierung Die Lage zwischen dem Bergfuss des Pizokel und der Plessur war Reiz genug, ein Haus mit natürlichen Materialien zu
Der Neubau fügt sich nahtlos in die bestehende Anlage ein.
83
konstruieren. Gleichzeitig war uns wichtig, eine wohnliche
Wie war die Zusammenarbeit mit der Stiftung ?
Atmosphäre und ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Funktio-
Dem Stiftungsrat unterlag die strategische Projektausrich-
nal sollen die Materialien dauerhaft sein. Kalkputz – Kalk
tung bezüglich Projektinhalt, Kosten und Terminen. Um die
beton – Eichenholz sind die drei Hauptmaterialien, die dem
Details des Projektes kümmerte sich intensiv eine engagier-
« Haus am Mühlbach » im Innenraum den Charakter ver
te Baukommission unter dem Lead von Julius Candinas. Der
leihen. Aussen haben wir eine Kalkputzfassade mit Stein-
Baukommission stand mit Marco Gujan ein ausgewiesener
mehl eingefärbt. Die Holz- / Metallfenster und die Staketen-
Baufachmann beratend zur Seite. Dieses Gremium war die
brüstungen
direkte Ansprechgruppe für uns Architekten.
sind
aus
pulverbeschichtetem
Metall
bronzefarbig gefertigt. Der Heimleiter Andrea Menn und der Leiter technischer In den öffentlichen Räumen im Erdgeschoss stellt die Kombi-
Dienst, Jan Lampert, waren ebenfalls in der Baukommission
nation des Terrazzobodens mit Eichenholzwänden und
vertreten und unterstützten uns Architekten durch ihr
-türen eine wohnliche Atmosphäre dar. Das einladende
enormes Wissen während des gesamten Bauprozesses. Für
Treppenhaus ist aus Kalksteinbeton gefertigt, welcher durch
die zielorientierte Zusammenarbeit sprechen wir allen Betei-
den warmen Farbton in Kombination mit den Eichentüren
ligten unseren grossen Dank aus.
überrascht. In den Wohnungen dominieren die Holzeinbauten bei den Garderoben, Küchen, Türen und Böden in Kombination mit schlicht verputzten Wänden und Decken. Kennzahlen « Haus am Mühlbach », Funktionalität
Alterssiedlung Bodmer, Chur
Mehrere Funktionen im Haus unterstützen sich gegenseitig. Vor dem Eingang zum Wohnhaus und zum Kindergarten
Bauherrschaft : Stiftung Alterssiedlung Bodmer
ist es eine gemeinsame gedeckte Vorzone mit Sitzgelegen-
Objekt : Neubau Alterswohnungen
heit für Jung und Alt. Im Erdgeschoss sind die öffentlichen
Architektur und Planung : Fanzun AG Architekten, Chur
Nutzungen angeordnet. Beim Eingang lädt eine kleine
Gestalterischer Leiter : Gian Fanzun
Lobby Bewohner und Besucher zum Verweilen ein. Im
Entwurfsarchitekt : Andrej Turcan
hinteren Bereich des Erdgeschosses liegen alle Servicefunk-
Gesamtprojektleiter : Oscar Oberholzer
tionen wie Spitex, Fitness, Pflegebad und Werkstatt für die
Bauleitung : Leta Steck
Bewohner. Die andere Hälfte im Erdgeschoss ist für den
Bauingenieur : Bänziger Partner AG
Kinder garten bestimmt. Die Obergeschosse dienen dem Wohnen. Es gibt 32 Wohnungen. 20 davon sind 2,5- Zimmer-
Machbarkeitsstudie : November 2015
Wohnungen, 12 3,5-Zimmer-Wohnungen. In der Attika befin-
Baueingabe : 17. Mai 2017
det sich zudem ein Übergangspflegezimmer. Im Unterge-
Baubewilligung : 25. September 2017
schoss befindet sich eine Einstellhalle mit 23 Parkplätzen,
Spatenstich : 31. Januar 2018
sechs davon sind rollstuhlgängig. Neben der Garage gibt es
Fertigstellung : August 2019
Platz für Elektro-Scooter, Velos und die Technik sowie einen Abstellraum für jede Wohnung.
Anzahl Geschosse : 7 Geschosse Gebäudevolumen : 15 021 m3
Wirtschaftlichkeit und Ökologie
Geschossflächen total : 4750 m2
Das Projekt konnte aufgrund der Kompaktheit sehr wirt-
Grundstückfläche total : 11 597 m2
schaftlich umgesetzt werden, ohne auf Komfort verzichten
Wohnungsgrössen :
zu müssen. Das Haus erfüllt die höchsten ökologischen Stan-
20 Zweieinhalb- und 12 Dreieinhalbzimmerwohnungen
dards und wurde als Minergie-P-Gebäude zertifiziert. Eine
Tiefgarage : 23 Autoeinstellplätze,
Wärmepumpe wird von zwölf Erdsonden für Heizung und
davon 6 rollstuhlgängig, Kellerräume
Warmwasser versorgt. Die Komfortlüftung erhöht den Wohn-
Heizung : Wärmepumpe mit Erdsonden
komfort und reduziert im Winter die Wärmeverluste und
Energie : Minergie-P-Standard
sorgt im Sommer für ein gutes Klima im Innenraum.
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CUBATURA_ARCHITEKTUR
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CUBATURA_AUFGEFALLEN FIDERISER HEUBERGE : SOLAR SAUNIEREN. Die finnischen Saunaexpertinnen sind schon begeistert : Denn das Entwicklerteam Henrik Vetsch und Sara Wiesendanger vom Tourismusbetrieb Heuberge hat mit Urs Riggenbach von Lytefire eine Sauna geschaffen, die ohne Brennholz und ohne externen Elektroanschluss auskommt.
Text : Urs Riggenbach / Fridolin Jakober
Bilder : lytefire.com
Optisch ist es kaum von einer Jagdhütte zu unterscheiden, wäre da nicht der Solarzellenbaum daneben. Das innovative Sauna-Häuschen steht am idyllischen Heuberg-See. Draussen schweift der Blick über die Natur des Prättigaus, durch das Panoramafenster sieht man auch während des Saunagangs auf die schneebedeckten Gipfel oder vorbeistreifende Tiere. Doch ob auf den gemütlichen Liegestühlen oder im wohltuend heissen Dampf, die Technik macht den Unterschied. Der Lytefire-Sonnenkollektor bündelt mittels Spiegel das Licht und bringt es auf die Saunasteine. Damit die Hitze möglichst effektiv ausgenutzt werden kann, dreht sich die gesamte Sauna und folgt dem Lauf der Sonne. Das garantiert nachhaltigen Wellness-Genuss, der zudem noch emissionsfrei ist.
Doch warum gerade die Fideriser Heuberge? Die kürzeren Winter, in denen weniger Schnee liegt, setzen Tourismusbetrieben wie den Heubergen zu. Neue Ideen sind also mehr als gefragt. So wurde an der Innovationskonferenz HEF (Heuberge Ecologic Forum) im Januar 2020 die Idee zur Solarsauna entwickelt. Sie ist mobil und kann im Winter hoch in die Berge gebracht werden, wo Sonne einfällt – sie gleicht dann einem futuristischen Bergsteiger-Unterschlupf. Sommers steht sie neben dem Gasthaus Heuberge und kann für Saunagänge gebucht werden. Ein eigens errichteter Solarpark zeigt, wie die Lytefire-Technologie auch in anderen Lebensbereichen praktisch genutzt werden kann. Ursprünglich wurde sie entwickelt, um in Afrika, Asien und Lateinamerika Backöfen, Trockner und Röstereien von Kleinunternehmen anzutreiben, die damit Brennholz sparen. In den Heubergen können Gäste mit Solarenergie im neuen Solarofen zum Beispiel selber Pizza backen. So gehen Solarferien 2.0 !
GEKOCHT IN DER TURNHALLE. Text : Fridolin Jakober
Bilder : Alice Das Neves
Ortsbildprägende Bauten sollen nach dem neuen Raumplanungsgesetz als vorhandene Potentiale genutzt werden. Wie diese Innenentwicklung gezielt und qualitätsvoll geschieht, zeigt Architekt Hansruedi Büchis Umnutzung der Scola veglia von Pitasch.
Unter der 800-jährigen Kirche von Pitasch : das alte Schulhaus.
Wahrscheinlich hätte Mani Matter über die alte Schule ( scola veglia ) von Pitasch ein Lied geschrieben. Immerhin steht sie Rücken an Rücken mit dem Gottesacker des Dorfes, über ihr die reformierte Kirche, welche 940 gegründet wurde und die hier seit dem 12. Jahrhundert steht. Die Strasse, an der die Schule steht, geht zum Friedhof, aus den Bogenfens tern der Turnhalle schaut man auf diese Strasse und auf die Umzüge, die mit sinkender Bevölkerungszahl auch weniger werden. Ein Stockwerk darüber, man kam früher nur über die Eingangstreppe hinauf, liegt das Schulzimmer, in dem – von 1916 bis 1988 – die Kinder von drei Generationen zur Schule
gingen. Noch immer steht dort der Specksteinofen, bei dem man im Winter gebraten wurde, während diejenigen, die am Fenster sassen, die Kappen aufbehalten mussten. Dafür konnten sie während des Unterrichts heimlich einem Raubvogel nachschauen, wie er auf Augenhöhe über den Dächern des Dorfes vorbeiflog.
Strohlehm mit integrierter Wandheizung Heute reicht es für Architekt Hansruedi Büchi, wenn er morgens etwas einfeuert. Denn seit er zusammen mit seiner Partnerin Angela Kellenberger das Schulhaus kaufte und
90
Vom Schulzimmer . . .
CUBATURA_LIVING
.. FARBEN UND WANDE,
Formen statt Farbe Den farblichen Akzent am Bau setzt der schwarze Lehm
das kann ich auch umsetzen,
verputz – das heisst, ausser Holz gibt es im Wohnzimmer
aber das Feeling fürs Inneneinrichten
keine Farbe. « Es gäbe den eingefärbten Lehm in Grün /
hatte meine verstorbene Frau.
Moos, Schlamm, Bordeaux, Weiss oder Braun – wir entschie-
.. HANSRUEDI BUCHI
den uns für Schwarz. » Das Schwarz des eingefärbten Lehms schluckt viel Licht, doch sind die Räume hoch, die Fenster gross für ein Bergdorf – das heisst, dass genügend Licht in den Raum fällt.
seit die Naturwerk AG aus Castrisch an den Aussenwänden
Dafür gibt es hier umso mehr Formen – das Biederm eier-
eine Strohlehmisolation mit integrierter Wandheizung an-
Sofa, die Art-déco-Lampe, den Spiegel mit barock ver
brachte, ist das Raumklima im ganzen Haus angenehm. Die
goldetem Rahmen, den Bündner Tisch mit Stabellen,
Holztäfer sind einfach, so einfach wie der Riemenboden –
geschnitzte Holztiere. « Farben und Wände, das kann ich
schliesslich wurde hier gelernt. Einen der ehemaligen Schü-
auch umsetzen », sagt Büchi, « aber das Feeling fürs Innen-
ler – er führt inzwischen eine Elektrofirma – stellte Büchi an,
einrichten hatte meine verstorbene Frau. » Es braucht Mut,
um die alten Stromleitungen herunterzunehmen, zu putzen
Gamskrucken neben die 1970er-Jahre-Lampe zu hängen,
und wieder zu installieren. Der Elektriker versprach, sich dies-
den Salontisch und den Stuhl von Verner Panton ins ehema-
mal etwas mehr Mühe zu geben als beim ersten Mal, als er
lige Handarbeitszimmer zu stellen. « Angela wusste schon
in diesen « heiligen Hallen » unterrichtet wurde, oder besser :
lange vor mir, wo was hinkommt. Sie hat jeden Raum be-
den Unterricht absass.
schrieben, auf 20 A4 -Seiten. Wir waren ein sehr gutes Team. »
. . . zum Wohnzimmer, dank Angelas Feeling fürs Inneneinrichten.
91
Der neue Treppenzugang . . .
. . . hinunter zur Turnhalle, wo jetzt gekocht wird.
Vorgefundenes ehren
Hansruedi Büchi jeweils einen Eichstrich – « damit ich es
Manches am Raum ist auch schlicht so geblieben, wie
bemerke, falls nachts die Toten aus dem Friedhof nebenan
es vorgefunden wurde : So etwa die Schulzimmertür aus 40
sich daran gütlich tun ».
Millimeter dicker Spanplatte mit Eiche umleimt. Es ist einfach eine Tür, die noch im Haus war – sie gehört zu seiner
Zu ebener Erde
Geschichte. Auch die doppelt verglasten Fenster aus den
Am Fusse der Treppe dann die beiden realen Mitbewohner,
1970 er Jahren mit den Feuchtigkeitsspuren am Rahmen – sie
sie bellen in der ehemaligen Turnhalle. Eine Galerie mit histo-
blieben drin. Und natürlich der Specksteinofen. « Man erzählt
rischen Schwarzweissbildern des Dorfes und seiner Bewoh-
sich, dass ein deutscher Ofenbauer im Dorf lebte und ihn
ner ziert die Wände, das Täfer ist bis zur halben Höhe des
gebaut hat. Er besteht aus verschiedenen Materialien, der
Raumes belassen worden. Auf einem Boden aus Mono
Aufsatz trägt die Jahrzahl 1940 . » Vom Erdgeschoss wurde
beton mit Fussbodenheizung steht der Küchentisch – es ist
eine neue Verbindung geschaffen, im Haus hinunter in die
die alte Werkbank, auf der Büchis Vater einst gearbeitet hat.
Turnhalle, wo jetzt gekocht und gegessen wird. Realisiert hat
Es ist der Raum, wo das Dorf einst zusammenkam – die Turn-
sie ein Tunnelbauer mit einem Trax mit Hammer. Von unten
halle mit einer Bühne. Im Schulhaus, das in der Zone für öf-
machen sich die beiden Dackel lautstark bemerkbar, doch
fentliche Gebäude liegt, hat nie jemand gewohnt, seit es
auf halber Höhe geht es in einen verwunschenen Keller, der
vor hundert Jahren erbaut wurde. « Seit 1980 bin ich hier
direkt an der Kirchenmauer liegt. Hier haben Wein und
oben in Pitasch. Erst wohnten wir in einem Maiensäss, da war
Schnaps ihr Lager gefunden. An den Schnapsflaschen zieht
dann eher Pfadilagerstimmung. »
92
CUBATURA_LIVING
Schlafen im ehemaligen Handarbeitszimmer.
Der einfache Schulhaus-Charme . . .
. . . bietet Raum für den Style von 1970.
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miteinander. Ich bin hier nicht mehr der Zürcher im Berg-
MAN HILFT SICH AUF,
dorf. » Dieses gute Einvernehmen hat in Pitasch zu einer
man pflegt sich gegenseitig, man trägt
Lösung geführt, die im Sinne des Bundesgesetzes über Zweit-
auch den Schmerz miteinander. Ich bin
wohnungen liegt. Es verbietet in Gemeinden mit einem
hier nicht mehr der Zürcher im Bergdorf.
Zweitwohnungsanteil von mehr als 20 Prozent zwar das
.. HANSRUEDI BUCHI
Schaffen und Erstellen von privaten Zweitwohnungen. Aber es sieht eine Ausnahme vor : Unter bestimmten Voraussetzungen können in geschützten und ortsbildprägenden Bauten neue Zweitwohnungen zugelassen werden. Ziel des Gesetzgebers ist es, den Gemeinden einen Freiraum zu
Gutes Einvernehmen
bewahren, um prägende Bauten – und somit das Ortsbild –
Bei der Mitarbeit in der Melioration, wo er seine Aussensicht
zu schützen. Genau das ist in Pitasch gelungen.
einbrachte, lernte Büchi das Dorf kennen. « Ich habe immer schon alte Häuser saniert, von denen ich viele – auch freiwillig – bei der Denkmalpflege meldete. Zwar wurden dadurch die Hürden erhöht, aber es hat sich gelohnt. Man sollte Umnutzungen also nicht allzu heftig verhindern, solange ein Gebäude nutzbar bleibt. » Das Schulhaus stand vierzig oder fünfzig Jahre leer. Zwar hatte sich die Gemeinde viel überlegt, was man hier machen kann, es gab auch Zwischen nutzungen, nachdem man 1988 das neue Schulhaus erbaut hatte. « Aber leider lässt man viele alte Häuser verfallen. Ich habe bereits das dritte alte Haus gekauft – es wurde 1768 erbaut. » Mit der Umnutzung ist man im Dorf zufrieden, ja, es ist sogar ein Win-win-Situation. « Schön, dass wieder Licht im alten Dorfschulhaus brennt », sagen die Leute. « Der Kauf mit den Behörden ging gut über die Bühne. Das war schon Ilanz, wo man mir sagte : Wir haben in jedem Dorf so ein Objekt und wir sind glücklich, wenn wir wissen, dass es in gute Hände kommt. » Trotzdem ging nicht alles glatt, aber da müsse man, so Büchi, einfach kreative Lösungen bringen. « Wir haben einfach alle auf den Platz eingeladen, die Behörden auf der einen Seite der Strasse, die Handwerker auf der anderen Seite. Dann sagte ich : Wir haben jetzt bis 17 Uhr Zeit und jeder macht eine Liste mit den Problemen, die er sieht.
Hansruedi Büchi, dipl. Architekt ETH, ( *12. Februar 1949 )
Nach diesem Ortstermin ging es vorwärts, vorher hatten alle
betrieb mit seiner Frau Susanne Büchi in Kilchberg ZH ein
aneinander vorbeigemailt. » Die Umnutzung selbst war nur
Architekturbüro. Er bringt grosse Erfahrung im Umbau
möglich, da das Schulhaus mit seinem Blechdach ortsbild-
von historischen und bestehenden Liegenschaften mit
prägend ist. Auf dem Parkplatz sei nach wie vor ein Servitut.
und spezialisierte sich in den letzten zehn Jahren seines
Hier darf die Gemeinde im Winter den Schnee zwischen
Berufslebens auf Finanzierungen von Liegenschaften.
lagern. Zudem konnte man wegen des Schutzes aussen am
Zusammen mit seiner neuen Partnerin Angela Kellen
Gebäude fast nichts verändern. Weil es auf derselben Par-
berger kaufte er 2016 das alte Schulhaus / Pfarrhaus
zelle wie der Friedhof lag – musste es zuerst abparzelliert
von Pitasch und baute es mit ihr zum Wohnhaus um. Mit
werden. Aber all diese Schwierigkeiten waren es wert, denn
den beiden Hunden seiner inzwischen verstorbenen
im Dorf Pitasch achte man aufeinander. « Man hilft sich auf,
Partnerin lebt er im umgebauten Schulhaus Pitasch.
man pflegt sich gegenseitig, man trägt auch den Schmerz
95
DANN SCHEINT DIE SONNE NACHTS. Wer Photovoltaikanlagen ( PV ) betreibt, möchte auch den Eigenv erbrauch vom Tag in die Nacht ergänzen. Das gelingt, wenn die PV-Anlagen mit einem Energiespeicher kombiniert werden. Die Schönholzer AG als führende Anbieterin von elektrotechnischen Arbeiten ist spezialisiert in Elektro installationen in Neu- und Umbauten. Sie plant und realisiert Stark- und Schwachstrom-Installat ionen, Schaltanlagen, bietet Service und Unterhalt sowie Telematik, Automation und Security. Text : Fridolin Jakober
Bilder : Schönholzer AG
Eines ist sonnenklar : Wer Solarenergie nutzt, kann mit gutem
Haken bei der Sache : Bei kleinen Anlagen ( 5 bis 30 KW )
Gewissen in die Zukunft gehen. Denn bei der Umwandlung
sind die Einspeisungsvergütungsverträge oft zum Nachteil
von Sonnenstrahlen in elektrische Energie entstehen keine
der Anlagenbetreiber. Das heisst kleine Erträge bei der Ein-
Abfälle, kein Lärm und keine Abgase. Photovoltaik-Technik
speisung (zirka 4 bis 8 Rp.) und grosse oder eben normale
gilt als wichtigster Bestandteil der zukünftigen weltweiten
Energiepreise beim Bezug der Energie (12 bis 28 Rp.).
Wachstumsraten von 30 bis 50 % . Mittlerweile erzielt die Photovoltaik-Branche in der Schweiz einen Jahresumsatz von
Es liegt also auf der Hand, die erzeugte Energie, wenn mög-
rund zwei Milliarden Franken.
lich restlos, selbst zu verbrauchen. Bei der erzeugten Energie im Haus muss diese Energie im gleichen Moment auch
Liefern oder nutzen ?
irgendwo im Haus verbraucht werden. Solche Verbraucher
Erneuerbar ist wunderbar. Deshalb unterstützt die Schweizer
sind zum Beispiel die Wärmepumpe oder die Warmwasser-
Energiepolitik den Bau von Photovoltaikanlagen. Viele
speicher. Diese Geräte können so beeinflusst werden, dass
« grössere » und auch kleinere Anlagen auf den Dächern
sie dann in Betrieb gehen, wenn die Sonne scheint. Verbrau-
von Wohnhäusern sind bis heute realisiert worden. Der
cher im Haushalt müssen vom Benutzer selbst verbrauchs
Eine Lade- / Entladekurve bei Schlechtwetter . . .
. . . und die Kurve bei gutem Wetter.
96
Das kompetente Team der Schönholzer AG.
gerecht in Betrieb gesetzt werden, was entweder manuelle
der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch ( ZEV ). Da liefern
Eingriffe nötig macht – so dass man zu Hause sein muss –
die Netzbetreiber den Strom bis zu einer bestimmten Schnitt-
oder eine aufwändige Steuerung benötigt.
stelle, für die ZEV -interne Stromproduktion und die Verteilung ist der ZEV -Betreiber zuständig. Die Mitglieder im ZEV profitie-
Die Lösung : Speichern
ren dafür bei der Netznutzung und beim Bezug von Energie.
Damit das einfacher wird, bietet die Schönholzer AG Spei-
Sie können – dank installierter Speicherleistung – auch alle
chersysteme an, die diese Aufgabe vollautomatisch über-
von derselben PV-Anlage profitieren, werden also ebenfalls
nehmen. Sie speichern die Energie, wenn die PV-Anlage zu
autarker.
viel liefert, und sie geben die Energie wieder ab, wenn die Sonne weg ist. So kann die selbst produzierte Energie restlos
Rundum zufrieden
im Haus verbraucht werden. Erfahrungsgemäss ist ein Einfa-
Die Schönholzer AG kann ausserdem die Elektroinstalla
milienhaus mit einem 10 -kWh-Speichervolumen im Sommer
tionen von Gebäuden mit dem KNX -Standard intelligent
energieautark. Deshalb hat sich die Schönholzer AG neben
vernetzen. Mit Automationslösungen haben Kunden tech-
der Installation von Stark- und Schwachstrom-Steuerungen
nische Einrichtungen wie Beleuchtung, Jalousien, Heizung,
auch darauf spezialisiert, Besitzern von PV-Anlagen die
Lüftung, Multimedia- und Sicherheitstechnik jederzeit und
angepasste Speicherleistung zu installieren. Dazu braucht
standortunabhängig unter Kontrolle – und deren Energie-
es zuerst den Überblick über den eigenen Verbrauch.
verbrauch gleich dazu. Zudem führt das 50 -köpfige Team
Wie viel leistet die PV-Anlage ? Wie viel davon wird direkt
von Schönholzer AG Kunden- und Serviceaufträge, Repara-
verbraucht ? Wie viel wird nachts oder in sonnenscheinlosen
turen und Montagearbeiten aus. Es erledigt Präventivmass-
Stunden verbraucht ? Daraus errechnet sich der Speicher-
nahmen im Unterhalt und in der Wartung von bestehenden
bedarf. Dieser kann in 3 -kW-Schritten installiert werden, also
Anlagen sowie technische und administrative Tätigkeiten im
6, 9, 12 oder bis 24 kW Speicherleistung. Damit kann dann
Zusammenhang mit der Verwaltung von Energiesystemen.
auch die Wärmepumpe betrieben werden, das Kühlaggre-
Ein 24-Stunden-Service ist da, wenn der Kochherd ausfällt,
gat, die Haushaltgeräte wie Backofen oder Geschirrspüler,
die Energiezufuhr streikt oder kein Licht mehr brennt – er ist
die Beleuchtung oder – wenn gewünscht – auch einmal die
schnell zur Stelle und arbeitet auch im Notfall zuverlässig
Klimatisierung.
und kompetent.
Optimieren Wer seinen Verbrauch genau beobachtet, kann die Ener-
Schönholzer AG
giekosten optimieren respektive gezielt sparen und sich
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wird. Eine interessante Möglichkeit für Kleinbezüger ist dabei
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97
.. VORBEUGEN STATT LOSCHEN. Durch Brände können grosse Schäden entstehen, obwohl die Ursache oder der Auslöser oft nur eine Kleinigkeit war. Gerade bei geschichtsträchtigen Bauten aus Holz ist ein vorbeugender Schutz deshalb von grösster Wichtigkeit.
Text : Maya Höneisen
Bilder : Alice Das Neves ; Mathias Kunfermann ; zvg.
CUBATURA_MATERIAL
Zurück bleiben Schutt und Asche : Ein Brand kann verheerende Folgen haben.
Es kann schnell passieren. Bloss eine kleine Unachtsamkeit
einer Restauration auch für sie die Frage nach dem Brand-
und schon lodern die Flammen. Ein Desaster, das niemand
schutz im 300 -jährigen Walserhaus. Im Zuge des Küchen-
will und oft verheerende Folgen für Gebäude und ihre
umbaus stand sie vor einer grösseren Herausforderung.
Bewohner hat. Zurück bleiben zerstörte Häuser, Russ und
Feuerpolizeiliche Auflagen verlangten nach einer Brand-
Asche. Um keine solchen Überraschungen zu erleben,
schutzwand, die in den Antikholzausbau hätte eingefügt
werden Häuser – vor allem Häuser aus Holz – also optimaler-
werden müssen. Für Gabriella Pahud war klar, mit diesem
weise geschützt. Im Kanton Graubünden sind rund 60 Pro-
Eingriff würde das alte Haus viel an Charme verlieren. Statt
zent der Bausubstanz in einer Zeit gebaut worden, als noch
also dem Haus sein Cachet zu nehmen, entschied sie sich,
keine brandhemmenden Materialien eingesetzt wurden.
die Dienstleistung des Bündner Unternehmens Holzrausch
Viele historische Bestände, wie Maiensässe und Walserhäu-
in Anspruch zu nehmen. Das Unternehmen ist spezialisiert
ser, geschichtsträchtige Dachstöcke und schützenswerte
auf Umbauten und Restaurationen von historischem Bau
Bauten sind aus Holz. Sie vor Brand zu schützen, ist nicht nur
bestand.
aus denkmalpflegerischer Sicht wichtig. Auch Eigentümer fühlen sich in einem brandgeschützten Haus sicherer.
Schutz für Kulturgut
Es lohnt sich also, sich mit Brandschutz auseinanderzusetzen.
Wie für Gabriella Pahud ist auch für den Spezialisten
Eine einfache und unkomplizierte Massnahme ist die Be-
von Holzrausch klar : « Historische Bauten aus Holz wie das
handlung mit einem Brandschutzmittel.
Heimeli müssen möglichst wirksam vor Brand geschützt werden. » Er erinnert in diesem Zusammenhang an die Brand
Brandschutz unabdingbar
katastrophe auf der Wiesner Alp. In einer Novembernacht
Als im Jahr 2017 Gabriella Pahud Eigentümerin des Berg-
im Jahr 2017 stand die Walser Maiensäss-Siedlung in Voll-
gasthauses Heimeli in Sapün wurde, stellte sich innerhalb
brand. Bis auf dem Weg zur Alp der Schnee geräumt war
99
historische Bauten wie die Kapell-Brücke in Luzern oder die
HISTORISCHE BAUTEN
berühmte Kathedrale Notre-Dame mit ihrer Dachkonstrukti-
aus Holz wie das 300-jährige Heimeli
on aus Holz an. « Solche Bauwerke sind einmalig. Werden sie
müssen möglichst wirksam vor Brand
durch einen Brand zerstört, gehen kulturh istorisch wertvolle
geschützt werden.
Schätze verloren. »
Emotionale Bindung zum Haus Für den Experten ist es deshalb zentral, dass bei Restaurierungen von baugeschichtlich relevanten Bauten aus Holz und Feuerwehr und Löschhelikopter mit den Löscharbeiten
der Brandschutz eine wichtige Rolle einnimmt. « Sie haben
beginnen konnten, waren 14 Häuser abgebrannt und 9 teil-
den besten Schutz verdient », ist er überzeugt. Und : «Mit
weise zerstört. Ein immenser Verlust an alpinem Kulturgut
einer vorbeugenden Behandlung wird ein Feuer vermieden,
und ein Schicksalsschlag für den kleinen Weiler. Erst nach
es muss also auch nie ein Vollbrand gelöscht werden. »
langwierigen Diskussionen auf verschiedenen Ebenen konn-
Zudem, so der Fachmann, könnten damit unnötige Schäden
ten die Häuser wieder aufgebaut werden. Auch führt er
durch Löschwasser verhindert werden. Gabriella Pahud
Mit relativ geringem Aufwand kann man sehr viel erreichen und alte, einmalige und nicht authentisch wiederherstellbare Bausubstanz sichern.
100
Eine Imprägnierung schßtzt historische Bauten.
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einen monetären, sondern vor allem einen emotionalen
MAN KANN MIT SWISS ANTI-FLAME
Wert, der sie eng mit dem Haus verbindet. « Sind sie einmal
mit relativ geringem Aufwand sehr
zerstört, sind solche historischen Bausubstanzen nicht wie-
viel erreichen und alte, einmalige und
derherstellbar », sagt sie.
nicht authentisch wiederherstellbare Bausubstanz sichern, ohne die Oberfläche zu verändern oder anderweitig zu tangieren.
Flammen werden erstickt Swiss Anti-flame verhindert, dass ein Brand ausbricht, respektive bewirkt, dass sich ein Brand weniger schnell ausbreitet. Es wird von allen natürlichen, porösen Oberflächen wie Holz, Stoffen wie Leinen oder sogar Papier aufgenommen und geht mit diesen eine schützende Verbindung ein. Gleichzei-
empfahl er deshalb anstelle des Einbaus einer neuen Brand-
tig enthält es eine Substanz, die dazu führt, dass Flammen
schutzwand die Behandlung der bestehenden Wand mit
wieder auslöschen. Die Löschwirkung entsteht dadurch,
Swiss Anti-flame. Für die Eigentümerin war dieser Vorschlag
dass die verwendeten Zusatzsubstanzen den Flammen
ein Glücksfall. Sie hat selbst einen nahen Bezug zu histo-
den Sauerstoff entziehen und sie ersticken lassen. Man
rischen Bauten. Gerade das Heimeli hat für sie nicht nur
kann also zum Beispiel ein brennendes Zündholz an eine so
Swiss Anti-flame ist nach der Behandlung in keiner Weise sichtbar.
103
flame vorbeugen statt lรถschen
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behandelte Holzfläche halten, ohne dass diese zu brennen
Unkomplizierte Dienstleistung
beginnt. Swiss Anti-flame dürfte eine Wirksamkeit erreichen,
Die Imprägnierung mit Swiss Anti-flame ist vergleichbar mit
die für eine um einen Punkt tiefere Brandklasse gilt. Behan-
Malerarbeiten. Nach einer Erstbegehung und der Ausmes-
delte Fichte würde damit nach der Imprägnierung mit Swiss
sung der Räume wird alles sorgfältig abgedeckt, was keiner
Anti-flame der Brandklasse von Eiche entsprechen.
Behandlung bedarf. Bei der Behandlung selbst zieht Swiss Anti-flame in Fasern oder Holz ein. Sichtbar ist nach
Biologisch abbaubar und nicht toxisch
dem Trocknen nichts. Innerhalb eines Umbaus können
Mit Swiss Anti-flame lässt sich also die Wahrscheinlichkeit
Elemente natürlich auch behandelt werden, bevor sie
eines
eingebaut werden.
Brandausbruches
heruntersetzen.
Der
Spezialist
betont : « Man kann mit Swiss Anti-flame mit relativ geringem Aufwand sehr viel erreichen und alte, einmalige und nicht
Gabriella Pahud freut sich, dass mit Swiss Anti-flame eine
authentisch wiederherstellbare Bausubstanz sichern, ohne
einfache Schutzmethode gefunden werden konnte. « Ich
die Oberfläche zu verändern oder anderweitig zu tangie-
bin sehr froh, dass mir diese Dienstleistung angeboten wur-
ren. Swiss Anti-flame ist nach der Behandlung in keiner Weise
de. Das war für mich sehr unkompliziert. Ich habe so ohne
sichtbar.» Durchgeführte Tests haben ergeben, dass Swiss
grossen Aufwand den nötigen Schutz. » Denn für sie ist auch
Anti-flame einem normalen Schaumlöschmittel ebenbürtig
klar, dass wohl das Haus versichert ist, nicht aber der Lieb
ist. Es zeigte sogar eine bessere Wirkung, da es im Gegensatz
haberwert. Gerade das aber sollte doch Motivation genug
zum konventionellen Löschmittel Mottbrände verhindert
sein, aus Respekt vor dem historisch Gewachsenen alle
hat. Solange kein Wasser mit den Oberflächen in Berührung
Möglichkeiten zu prüfen, um es so umfassend wie möglich
kommt, ist der Schutz gewährleistet. Zudem ist Swiss Anti-
zu schützen und weiterzugeben.
flame biologisch abbaubar und nicht toxisch. Als eigentliches Löscheinsatzmittel ist es hingegen nicht zugelassen.
Wichtig auch für das Gasthaus Im Heimeli in Sapün sollen nun bis Anfang der Wintersaison sukzessive sämtliche Innenräume mit Swiss Anti-flame behandelt werden, um die historische Bausubstanz optimal zu schützen. Zum einen, weil Gabriella Pahud die baugeschichtliche Substanz sehr am Herzen liegt, aber natürlich auch, um das Haus als Berggasthaus zu schützen. « Gerade im Gastronomiebereich ist es sehr wichtig, die Gäste und das Haus vor Brand zu bewahren », erklärt die Eigentümerin. Und sie ergänzt : « Wenn ein solches historisches Haus niederbrennt, sind nicht nur die Gäste gefährdet, man kann es nie wieder aufbauen, wie es war. Selbst wenn man das tun würde, hätte es nie mehr denselben Wert. »
WENN EIN HISTORISCHES HAUS niederbrennt, kann man es nie wieder aufbauen, wie es war. Selbst wenn man das tun würde, hätte es nie mehr denselben Wert.
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STEINBOCK: EINE NEUE URBANE LEBENSWELT. Seit Dezember 2019 ist das neue Steinbock-Zentrum am Bahnhofplatz in Chur in Betrieb. Für GIUBBINI ARCHITEKTEN war es eine Herausforderung, den Aspekten einer modernen städtebaulichen Architektur gerecht zu werden. Eine, die gelungen ist.
Text : Maya Höneisen
Bilder : Stephan Schenk
Während der zweieinhalbjährigen Bauzeit wurden die Arbeiten auf der Grossbaustelle am Bahnhof in Chur von der Bevölkerung mit lebhaftem Interesse verfolgt. Unter der Bauherrschaft von AXA Leben AG und Axa Versicherungen AG sollte ein neues, topmoderndes Geschäftshaus entstehen. Nicht nur das, es sollte ein urbanes Zentrum werden, bestehend aus Wohnungen, Shopping- und Genussmöglichkeiten, ein attraktiver Branchenmix, der allen etwas bietet und Wohnen, Arbeiten und Shoppen miteinander verbindet. Daneben war vorgesehen, dass in einem Markthallenkonzept nebst nationalen und internationalen Spezialitäten auch das regionale Gewerbe seinen Platz findet. Im Dezember 2019 war es dann so weit. Das neue, urbane SteinbockZentrum öffnete seine Türen für die Öffentlichkeit.
Städtebauliche Überlegungen Damit das Ziel, die Inbetriebnahme im Herbst 2019, realisiert werden konnte, schrieben die AXA Leben AG und die AXA Versicherungen AG im Jahr 2014 einen Gesamtleistungswettbewerb aus. Als Sieger ging das Projekt « Capricorn » von GIUBBINI ARCHITEKTEN und der Priora AG ( heutige Eiffa-
Ansicht Tivolistrasse ( Osten )
ge Suisse AG ) hervor. An vorderster Front stand während der Planungs- und Bauzeit Matthias Styger als Projektleiter von GIUBBINI ARCHITEKTEN . Er erklärt die städtebaulichen Überlegungen zum Bau so : « Die ortsbauliche Grundidee
anzubinden und damit aufzuwerten. » Entsprechend wurde
bestand darin, den ursprünglich vorhandenen Blockrand
der Bauperimeter von zwei markant gerundeten Baukör-
aufzulösen, mit zwei Volumen eine angemessene Massstäb-
pern entlang der Bahnhofstrasse und entlang dem Bahn-
lichkeit zu erzielen, die Sichtachsen zu öffnen, damit die
hofplatz gesetzt. So bleibe die Blickachse Richtung Süden
Orientierung zu erleichtern und die Steinbockstrasse besser
frei und erleichtere die Orientierung, hält Styger fest. Und :
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107
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Neue Sichtachse Steinbockstrasse zu Bahnhofplatz
Treppenhaus
Ansicht Bahnhofplatz ( Norden )
Die spezielle Lage des Gebäudes in der Ebene des Rheintals
schafft Durchlässigkeit. Der gestaltete Aussenraum wird
zwischen den Bergzügen werde spürbar. Steht man nun auf
für Passanten zum Treffpunkt und zu einer innerstädtischen
dem Bahnhofplatz vor dem neuen Zentrum, werden diese
Oase zum Verweilen.
Überlegungen sichtbar. In der Verlängerung der Bahnhofpassage, als wichtigste Erschliessungsachse zum Stadtzen-
Vielseitige Nutzung
trum oberhalb des Bahnhofs, entstand zusammen mit der
Vorgabe der Bauherrschaft war ein Mix von Wohnen, Arbei-
ebenfalls gerundeten Liegenschaft Café Maron ein anspre-
ten und Shoppen. Entsprechend sieht die heute realisierte
chendes Eingangstor zur Bahnhofstrasse. Die Verbindung zur
Nutzungsstruktur aus. Das erste Untergeschoss wurde nach
Steinbockstrasse zwischen den beiden neuen Gebäuden
einem Markthallenkonzept mit direkter Verbindung zur
109
Bahnhofpassage organisiert. Die Halle wird durch Ober-
kräftigen, konisch zulaufenden Betonfassadenelemente un-
lichter mit Tageslicht versorgt, was eine Verbindung zum Erd-
terstützen und stärken die Tektonik des Gebäudes. Damit
geschoss schafft. Die Erdgeschossfläche beherbergt neben
konnten wir erreichen, dass sie filigran und leicht wirken.
Ladenlokalitäten zur Steigerung der Attraktivität zwei Re-
Dennoch sind sie aber durch die Massivität der sandge-
staurantbetriebe. Der Aussenbereich schafft eine Raum
strahlten Elemente stabil im Kontext der örtlichen Gegeben-
erweiterung und eine Verbindung zwischen den Bauten.
heiten verankert », hält Matthias Styger fest. Das von der
Auch im ersten Obergeschoss sind Läden und Praxen unter-
Aussen fassade eingerückte Erdgeschoss ist als Schaufen-
gebracht. Darüber – in einem offenen Grundriss – stehen Bü-
sterfassade konzipiert und erscheint als geschützte Arka-
roflächen zur Verfügung.
denfassade ohne störende herunterlaufende Stützen. Grossflächige Schaufenster ermöglichen eine maximale Einsicht.
Zum innovativen Konzept gehört auch, urbanem Wohnen
Das erste Obergeschoss ragt schützend über das Erdge-
Platz zu bieten. Entstanden sind 42 attraktive Stadtwoh-
schoss aus und ist für Passanten gut einsehbar. Die geschoss-
nungen. Speziell geschnitten sind sie in den Gebäude-
hohen Verglasungen verleihen den Räumen dahinter die
Rundungen mit einem Wohn-, Koch- und Essraum und einem
gewünschte Offenheit.
grossen, gedeckten Aussenraum. Matthias Styger ist von den neuen modernen Wohnungen überzeugt : « Dank der gross-
Die Wohnungen sind von der Fassadenaussenfläche einge-
zügigen Verglasungen sind sie lichtdurchflutet, die Balkon-
rückt. Die dadurch frei gewordenen Flächen dienen als
schicht und der filigrane Fassadenfilter garantieren den-
Loggien und Balkone. Eingesetzt wurden eingerückte ge-
noch Privatheit und ein angenehmes Mass an Geborgenheit.
schosshohe Holzmetallfenster mit Hebeschiebeoption. Diese
Und die Aussicht ins Churer Rheintal ist phänomenal.»
Lösung gebe den Bewohnern ein Gefühl der Intimität, was gerade bei geschosshohen Fenstern wichtig sei, erklärt der
Filigrane Fassade
Projektleiter. Und zudem ermöglichen sie natürlich den Be-
Städtebauliche Aspekte beinhalten in der Architektur
wohnern den Blick in die umliegende Bergwelt.
auch Fassaden. « Die in einem warmen Grauton gehaltenen,
Die offen und grosszügig gestalteten Innenräume und Verkaufsflächen laden zum Shoppen und Verweilen ein.
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Ein Hürdenlauf Das Projekt hatte einen steinigen Weg. Im Januar 2015 hatte AXA Winterthur bekannt gegeben, dass am Bahnhof für 39 Millionen Franken das Projekt « Capricorn » geplant werde. Ein Jahr später schloss das Warenhaus Globus seine Tore. Der Baubeginn liess allerdings auf sich warten, weil einige bau-
Hassler Energia Alternativa AG
rechtliche Fragen nicht einfach zu klären waren. Die Furcht
Resgia 13
vor einer Baubrache machte die Runde. Ende Juni 2016
7432 Zillis
teilte AXA Winterthur mit, auf den Neubau zu verzichten und
www.hassler-energia.ch
das bestehende Gebäude zu sanieren. Drei Monate später einigten sich die beiden Parteien auf ein gemeinsames Neubauprojekt. Im Februar 2017 kam es zu einer Einsprache, wobei es primär um Realisationsfragen, nicht aber um das Projekt an sich ging. Im Mai 2017 erhielt die AXA Winterthur AG für das Neubauprojekt schliesslich die Baubewilligung. Noch im selben Monat wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. HMQ AG Thusis ¦ Flims ¦ Chur ¦ Lenzerheide ¦ Zürich ¦ Zofingen Kennzahlen Steinbock-Center
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Bauherrschaft : AXA Versicherungen AG und AXA Leben AG Generalunternehmung : Eiffage Suisse AG, Geschäftsstelle Chur Architekten : GIUBBINI ARCHITEKTEN, Chur GF total : 21 438 m2 ( 3. UG bis 5. OG ) Kubatur nach SIA 416 : 93 665 m 3 NF-Anteil Retail / Markthalle / Gastronomie : 4122 m
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zu beachten. Das Amt für Natur und Umwelt Graubünden
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regelt unter anderem die Entsorgung von Bau- und Son-
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derabfällen, den Bodenschutz beim Bauen, das Bauen im lärmbelasteten Gebiet, die Baurichtlinie Luft und die Korro
Das Amt für Energie und Verkehr ist kantonaler Ansprech-
sionsschutzarbeiten im Freien. Es führt den Kataster belas
partner für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Ener-
teter Standorte und informiert zu Themen wie Lärm und Er-
gieberatung und die entsprechenden Informationen und
schütterungen, Chemikalien/umweltgefährdenden Stoffen
Weiterbildungen.
und vielem mehr.
Bauherrschaften bekommen telefonische Vorgehensberatung sowie neutrale, kostenlose und persönliche Beratung
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und Links zu den Förderprogrammen und zu den Förderbei
tungsbüros in Chur, Thusis, Davos, Ilanz, Samedan und Scuol
trägen für Neubauten / Ersatzneubauten mit Vorbildcharak-
amtliche Bewertungen von Grundstücken und Liegenschaf-
ter sowie für Gebäudehülle und haustechnische Anlagen.
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Bewertungspflicht besteht bei Neubauten ab 20 000 Fran-
Gürtelstrasse 89, 7000 Chur
ken ; Renovations- oder Erweiterungsbauten, falls Wert
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vermehrung mehr als 100 000 Franken oder 20 % des indexierten Neuwertes ; Renovations- oder Erweiterungsbauten,
Der Schutz von Natur und Umwelt ist sowohl bei industriellen
falls Wertvermehrung 500 000 Franken übersteigt ; Grund-
und gewerblichen wie auch bei privaten Bauvorhaben
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tik der Regierung um und begleitet und prüft in Ausübung
081 258 90 00, www.gvg.gr.ch
der Bundesgesetzgebung Gesuche für Bauten ausserhalb der Bauzone ( BAB ). Es ist Anlaufstelle für Vorhaben, welche
Die Gebäudeversicherung Graubünden ist für Bauherr-
eine Genehmigung der Regierung oder eine BAB -Bewilli-
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konform sind oder ob dafür eine Ausnahmebewilligung
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