Theatermagazin Nr. 10 — Frühjahr und Sommer 2022

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Nr. 10 Frühjahr & Sommer 2022 — Düsseldorfer Schauspielhaus — Schauspiel — Junges Schauspiel — Stadt:Kollektiv


Liebes Publikum, verehrte Gäste, in diesem Theatermagazin präsen-­ tieren wir Ihnen die Premieren und Höhepunkte ­des Theaterfrühjahrs und -sommers am Düsseldorfer Schauspielhaus. Viel Spaß bei der Lektüre. Wir freuen uns auf Sie!

Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, Exklusivpartner des D’haus Open Air 2022 Wir unterstützen das D’haus mit seinem Team in seinem Vorhaben, diesen zentralen Platz vor dem Schauspielhaus im Herzen Düsseldorfs zu beleben und im Sommer zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und ­Begegnung zu machen. Kunst und Kultur sind jetzt wichtiger denn je, um Menschen in all ihrer Vielfalt und in jeder Fasson zusammenzu­bringen. Ein ­besonderes Augenmerk haben wir dabei auf die ­Jugendlichen in ­unserer Stadt gelegt, ­deshalb ermöglichen wir ­mehrere Workshops rund um das Theaterstück für ­Düsseldorfer Schulen. Wilfried Schulz, Generalintendant Düsseldorfer Schauspielhaus Nach den vielen Monaten der Pandemie und des Rückzugs sehnen wir uns alle nach ­Begegnung, nach einem unbeschwerten Zusammensein. Ein Theater unter freiem Himmel lässt uns aufatmen. Dass wir die Stadtwerke Düsseldorf für unser ­Vorhaben gewinnen konnten, das D’haus Open Air 2022 ins Leben zu rufen und uns mit ­dieser Inszenierung auf dem Platz weiter zur Stadt hin zu öffnen, ist ein ganz besonderer Glücksfall.

Kilian Ponert als Truffaldino. Foto: Thomas Rabsch

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Sommer, Sonne und Theater! — Stellen Sie sich einen sonnigen Nachmittag oder einen lauen Abend vor, einen sanften Abendwind und einen Platz, der sich füllt mit gut gelauntem Publikum. Sie holen sich ein Eis oder einen Wein, Sie genießen das Draußensein und plaudern mit den Menschen um Sie herum. Dann plötzlich Stille. Das Spiel beginnt. Mit einem ganz besonderen Highlight starten wir in den Frühsommer! Gemeinsam mit unserem Partner, den Stadtwerken Düsseldorf, präsentieren wir das D’haus Open Air 2022 vor dem Schauspielhaus. Die turbulente Komödie des Venezianers Carlo ­Goldoni »Der Diener zweier Herren« aus dem Jahr 1746 hat Theater­ geschichte geschrieben. Die Erlebnisse des ­gewitzten Dieners, der zwei Jobs gleichzeitig annimmt und in einem gewagten Doppelspiel auf dem Grat der Überforderung balanciert, rühren mit ihrer zutiefst menschlichen Einsicht. Regisseur ­Robert Gerloff wird daraus ein sinnliches Spektakel unter freiem Himmel i­ nszenieren. Falls der Sommer mal eine Pause machen s­ ollte – wir sind schließlich doch nicht in Italien –, gehen wir damit fantasievoll um. Herr Gerloff, was können Sie uns schon über die Inszenierung verraten? Neun Schauspieler*innen des Schauspielensembles werden auf einer 36 Meter breiten Bühne mithilfe einer Blas­kapelle, eines guten Dutzends Statist*innen und eines Hundes eine sinnliche Geschichte erzählen. Kilian Ponert spielt den gewitzten Diener ­Truffaldino. Was ist das für eine Figur? Der Diener Truffaldino tritt in die Dienste von zwei unterschiedlichen Herren, um der Leere seines Magens und seiner Taschen zu entkommen. Seine neuen Herrschaften, beide auf der Durchreise, steigen ausgerechnet im selben Gasthaus ab und verlangen ihrem Diener schon jeder für sich eine Menge ab – in seiner Überforderung versucht ­dieser durch fantasievolle Ausreden sein Doppelspiel ­geheim zu halten. Wer gehört noch zur Verwechslungskomödie? Seine Herren haben ebenfalls Geheimnisse: Einer der beiden ist Beatrice, die sich als ihr verstorbener Bruder ­Federigo ausgibt, um an dessen Erbe zu kommen, das in

ein Geschäft in dieser Stadt verwickelt ist; der andere ist deren Verlobter Florindo, der vor einem unglücklichen Missverständnis flieht. Die Liebenden ahnen nichts von der gegenseitigen Anwesenheit und Truffaldino nichts davon, dass sich seine Vorgesetzten sehr gut kennen. Verstärkt wird das Durcheinander noch von Clarice, der ehemaligen ­Verlobten Federigos, ihrem neuen Partner Silvio sowie von deren ­Vätern und einem Gastwirt, die alle m ­ iteinander ­Geschäfte machen. Und dann ist da noch Smeraldina, ­Clarices D ­ ienerin, die ein Auge auf Truffaldino geworfen hat, was seine Situtation nicht unkomplizierter macht. Was erwarten Sie persönlich von dem Open-Air-Erlebnis? Der Platz vor dem Schauspielhaus ist ein öffentlicher Raum und bietet schon während der Proben die Möglichkeit zur Begegnung mit Menschen und zum Austausch. Auf diese Öffnung des Theaters habe ich große Lust. Worauf dürfen wir uns besonders freuen? Theater unter freiem Himmel ist nicht hundertprozentig planbar. Wir können uns deshalb auf gemeinsame laue Sommerabende, romantische Hagelschauer, tropische ­Hitze und die jeweils dazu passenden Getränke freuen.

Premiere 27. Mai vor dem Schauspielhaus Termine: Di, 24.5. 19 Uhr (öffentliche Probe / Voraufführung) Do, 26.5. 19 Uhr (öffentliche ­Probe / Voraufführung) Fr, 27.5. 19 Uhr (Premiere) Sa, 28.5. 19 Uhr So, 29.5. 19 Uhr Fr, 3.6. 19 Uhr So, 5.6. 16 Uhr Mo, 6.6. 19 Uhr Fr, 10.6. 19 Uhr So, 12.6. 16 Uhr Do, 16.6. 19 Uhr So, 19.6. 19 Uhr Mi, 22.6. 19 Uhr Do, 23.6. 19 Uhr Fr, 24.6. 19 Uhr Do, 30.6. 19 Uhr Fr, 1.7. 19 Uhr Sa, 2.7. 19 Uhr So, 3.7. 19 Uhr

Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni — Mit: Judith Bohle, Andreas Grothgar, Florian Lange, Oliver Möller, Rainer Philippi, Kilian Ponert, Gesa Schermuly, Valentin Stückl, Fnot ­Taddesse u. a. — Regie: Robert Gerloff — Bühne: ­Maximilian Lindner — Kostüm: Cátia Palminha — Komposition: Imre Lichtenberger Bozoki — Choreografie: Zoë Knights — Songtexte: Barbi Marković — Licht: Christian Schmidt — Dramaturgie: Sonja Szillinsky

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Anne Beaumanoir (l.) bei einem Spaziergang mit der Autorin Anne Weber an der französischen Küste. Foto: Hermance Triay/opale.photo/laif

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Inspiriert von der Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir erzählt die Autorin Anne Weber deren Lebensgeschichte über Freiheit, Gerechtigkeit und Widerspruch – ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis. Mit Widerstand kennt sie sich aus. Bei einer Podiumsdiskussion über die Résistance im Rahmen eines kleinen französischen Filmfestivals meldet sich eine hochbetagte Frau aus dem Publikum zu Wort und schildert ihre Erfahrungen. Wenn die Autorin Anne Weber, die damals auf dem Po­dium saß, von ihrer ersten Begegnung mit Anne Beaumanoir berichtet, beschreibt sie ihr unmittelbares Interesse für diesen Menschen. Sie erzählt dann meist vom anschließenden gemeinsamen Abendessen, bei dem Beaumanoir Entenbrust und sie selbst Tintenfisch gegessen habe, und dass ihr das Symbolhafte dieser Situation erst viel später bewusst geworden sei: dass Tintenfische über Tinte verfügen. Anne Weber, die seit 1983 in Frankreich lebt und dort als Übersetzerin und Autorin ­arbeitet, lässt sich in den darauffolgenden Monaten von Anne B ­ eaumanoir, ­genannt Annette, deren unglaubliche Lebensgeschichte erzählen und beschließt, ein Buch über sie zu schreiben. Sie entscheidet sich für die

Form des ­Versepos, in dem früher Taten von Helden besungen wurden – und nun von Heldinnen: Ihr Text ist ein rhythmischer Gesang auf ein Leben, in dem alle Widersprüche des 20. Jahrhunderts aufscheinen im Kampf um Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Freiheit. Welche ­Mittel sind dafür legitim? Welche Opfer müssen im Privaten gebracht werden? Und was bezeichnen wir heute als held*innenhaft? Für ihren außergewöhnlichen Text, in dem sie stets mit einem ­zwinkernden Auge von einem bewegten Leben erzählt und gleichzeitig dessen Ambivalenzen sichtbar macht, wurde Anne Weber 2020 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Oberspielleiterin Bernadette Sonnenbichler inszeniert »Annette, ein Heldinnenepos« mit einem vierköpfigen Ensemble und Elementen eines Live-Hörspiels für die Große Bühne.

Zum Stück Das D’haus bringt diesen außergewöhnlichen Lebensstoff auf die Bühne: Anne Beaumanoir wird 1923 in der Bretagne geboren. Als die deutsche Wehrmacht Frankreich besetzt, engagiert sie sich für die Résistance und rettet jüdische Jugendliche vor der Deportation. Sie wird Ärztin und schließt sich Ende der 1950er-Jahre der algeri-

Annette, ein Heldinnenepos — von Anne Weber — Mit: Judith Bohle, Fnot Taddese, Sebastian ­Tessenow, Friederike ­Wagner — ­Regie: Bernadette Sonnenbichler — Bühne: David Hohmann — Kostüm: Tanja Kramberger — Mu­ sik: Jacob Suske — Video: Hannah Dörr — Licht: Thomas Krammer —D ­ ramaturgie: Sonja Szillinsky

schen ­Unabhängigkeitsbewegung an. Dafür wird sie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und flieht aus Frankreich, wo ihre Familie zurückbleibt. Bis zur Rente leitet sie eine Klinik für Neurophysiologie in Genf. Vor wenigen Tagen ist Anne Beaumanoir im Alter von 98 Jahren verstorben.

— Premiere am 26. März — Termine: 23. März (öffentliche Probe / Voraufführung), 29. März, 10. und 24. April sowie 7. Mai, weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Großes Haus

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Hat mein Herz je­ geliebt? »Romeo und Julia«, 1. Akt, 5. Szene

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Making of Shakespeare — Die Inszenierung vereint erstmals Schauspieler*innen aller drei Sparten auf der Bühne im Großen Haus.

Ich hatte mich hier angemeldet, weil wir in der ­Schule über »Romeo und ­Julia« gesprochen haben. Wussten Sie, dass Julia auch erst 14 war? So wie ich. Alle sagen, mit 14 beginnt das Leben. — Alrun

Joanna Pramls Inszenierung »Making of Shakespeare« ist eine Reise ins Innere des Theaters. Eine Reise zu seinen Figuren und ­Geschichten, zu den Heldinnen und Luftgeistern, Außen­ seiterinnen und Magiern in Shakespeares unendlichem Kosmos. Es ist aber auch eine Entdeckungsreise zu denen, die diese ­Figuren zum Leben erwecken – den Menschen auf der Bühne, dem Ensemble. Welche Erwartungen, Ängste, Freuden treibt ein Ensemble an, wenn man eine Bühne betritt? Was passiert eigent­ lich, wenn ich mich in eine Shakespeare-­Figur verwandle? Oder verwandelt sich die Figur in mich? Was soll das Theater eigentlich, heute, hier, jetzt, in einer verwirrenden, verwirrten Welt? Das Besondere an dieser Arbeit: Am Düsseldorfer Schau­ spielhaus gibt es drei Sparten, und erstmals sind bei einer Insze­ nierung auf der Großen Bühne Spieler*innen aus allen Sparten dabei – aus dem Schauspiel-Ensemble, aus dem Ensemble des Jungen Schauspiels sowie eine Gruppe Düsseldorfer Jugend­ licher, die das Stadt:Kollektiv vertreten. Das Zusammenspiel dieser drei Gruppen, die sonst wenige Berührungspunkte auf der Bühne haben, birgt einen ganz eigenen Reiz. Es vermischen sich Professionalismus und Enthusiasmus, Biografie und Interpreta­ tion, Erfahrung und Naivität, zügellose Energie und souveränes Handwerk. Dieses gemischte Ensemble tritt an zu einer fiktiven ­Shake­s­peare-Inszenierung, um die ersten und letzten F ­ ragen des Theaters zu klären und eine eigene Rolle darin zu fi ­ nden. Und um unterwegs – vielleicht ganz aus Versehen – ein Stück von ­Shakespeare zu spielen. Die Regisseurin Joanna Praml eröffnete 2016 mit »Ein Som­ mernachtstraum« die neu gegründete Bürgerbühne am D’haus. Die Inszenierung wurde zum NRW-Theatertreffen 2017 eingeladen und für den Deutschen Theaterpreis »Der Faust« in der K ­ ategorie »Beste Regie« nominiert. Praml inszenierte darüber hinaus u. a. am Theater an der Parkaue, am Deutschen Theater Berlin und am Staatsschauspiel Dresden. Zum Stück Mitten im schönsten Streit über die richtige Stückwahl und die angemessene Rollenverteilung zieht ein Sturm auf, der das Ensemble auseinanderreißt. Alle irren durch das Theater und die ­Themen, verstricken sich immer mehr in den Konflikten der Figuren Shakes­peares wie auch in ihren eigenen. Aber egal ob sie sich noch auf der Bühne befinden oder schon auf einer traumverlorenen Insel, ob sie Schiffbruch erlitten haben oder ob Einzelne versuchen, die Macht an sich zu reißen, es gilt immer noch das eiserne ­Theatergesetz: The show must go on!

Es spielen: Jonas Friedrich Leonhardi, Emir Özdemir, Hanna Werth, Isoken Iyahen, Jonathan Gyles, Noëmi Krausz, Alrun Juman Göttmann, Gustaf Steindorf, Henrik Zuber, Minna Wündrich, Adrian Geulen. Foto: Thomas Rabsch

Making of Shakespeare — Ein gemeinsames Projekt von Schauspiel, Jungem Schauspiel und Stadt:Kollektiv — Mit: Adrian Geulen, Alrun Juman

­ öttmann, Jonathan Gyles, Isoken G Iyahen, Noëmi Krausz, Jonas Friedrich ­Leonhardi, Wolfgang Michalek, Carolin Müller, Emir Özdemir, Gustaf Steindorf, ­Hanna Werth, Minna Wündrich, Henrik Zuber — Regie und Text: ­Joanna Praml — Text: Dorle ­Trachternach — Bühne: Jana ­Denhoven — Kostüm: Franziska Sauer — Musik: Hajo Wiesemann — Licht: ­Konstantin Sonneson — ­Dramaturgie: Robert Koall, Birgit Lengers — Premiere / Uraufführung am 29. April — Termine: 27. April (öffentliche Probe / ­Voraufführung), 4., 20. Mai sowie am 21. Juni, weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Großes Haus

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»Dorian« ist ein Solo für den Schauspieler Christian Friedel. Foto: Lucie Jansch

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Regiestar Robert Wilson kreiert nach »Der Sandmann« und »Das Dschungelbuch« einen neuen Abend für das Düsseldorfer Schauspielhaus. Regisseur Robert Wilson hat den Anstoß zu Darryl Pinckneys Text »Dorian« gegeben und macht aus dem Stoff ein Solo für den Schauspieler ­Christian Friedel, einen Abend über das Leben und die Kunst. Drei Geschichten, die des Romans »Das Bildnis des Dorian Gray«, die der englischen Maler­ikone Francis Bacon und die des Autors Oscar Wilde, mehr oder weniger fiktiv und zugleich voll tiefer Wahrheiten: Der US-amerikanische Autor Darryl Pinckney vereint sie zu einem assoziativen ­Erzählfluss, in dem sich Erinne­rungen an Erlebtes, Reflexionen und Gefühle ­überlagern. — Dramaturg Konrad Kuhn hat mit Robert Wilson über die Inszenierung gesprochen. Robert Wilson, wie stehen Sie zu den Bildern von Francis Bacon? Um ehrlich zu sein, ich habe sie nie wirklich ­gemocht. Ich habe mich mehr für seine Persönlichkeit interessiert; sein Leben und seine Beziehung zu George Dyer haben meine Neugier geweckt. Auf eine seltsame Weise kann man darin eine Art Parallele zur Geschichte von Dorian Gray ­sehen.

Wie würden Sie die Beziehung zwischen einem Maler und seinem Modell beschreiben? Es ist eine Liebesgeschichte.

Zum Stück Der Maler Francis ­Bacon überrascht den Kleinkriminellen George Dyer beim Einbruch in sein Atelier. Statt die Polizei zu rufen, lässt er ihn Modell sitzen. Die beiden werden ein Paar. Der M ­ aler Basil Hallward ist besessen von seinem Modell Dorian Gray. Gray wünscht sich, das Gemälde ­würde statt seiner altern. Der D ­ ichter

Oscar Wilde ist der Liebling der Londoner Gesellschaft – bis er wegen »unsittlicher Beziehungen« zu seinem ­Geliebten Alfred Douglas ins ­Gefängnis muss.

Oscar Wilde hat gesagt: »Jedes Porträt, das mit Gefühl gemalt ist, ist ein Porträt des Malers; und nicht dessen, der ihm Modell sitzt.« Können Sie damit etwas anfangen? Für mich ist es eine emotio­nale Reaktion auf das, was der Künstler sieht; etwas sehr Persönliches. Es hat mehr mit der Anziehungskraft zu tun, die das Modell auf den Maler ausübt.

Dorian von Darryl Pinckney (Text) und Robert Wilson (­Visual Book) — nach Motiven von Oscar Wilde —

Was macht Christian ­Friedel zu einem so besonderen Schauspieler, dass Sie einen Soloabend für ihn kreieren? Christian Friedel ist wie ein Prisma, das viele verschiedene Persönlichkeiten enthält. Er kann in einer Situation drin sein oder draußen, er kann der Maler sein und das Modell. Wie ein kleines Kind, dessen Emotionen sich von einem Augenblick auf den anderen ändern, kann er sekundenschnell zwischen diesen verschiedenen Persönlichkeiten hin und her springen. Er kennt die Reglosigkeit, er kennt die Bewegung; er kennt die Stille, er kann einen großen Klang erzeugen und ebenso die leisesten Töne. Er kann tragische Situationen verkörpern, weil er als Darsteller die Komik beherrscht. Er kennt die Bühne mit ihrem verschieden­a rtigen Vokabular auf eine ­e inzig­a r­tige, sehr persönliche Weise. Er hilft dem Publikum, das Stück zu sehen und zu hören, indem er ihm Raum für seine eigenen ­Gedanken lässt.

Zum Regisseur: Robert Wilson zählt zu den ­bedeutendsten Theater­ macher*innen der Welt. Seine Arbeiten verbinden Elemente aus Tanz, Performance, A­rchitektur, Malerei, Musik und Schauspiel. Am Düsseldorfer Schauspielhaus hat Robert Wilson mit »Der Sand­ mann« spektakuläre Theaterkunst und die in den letzten Jahren meistgespielte und -gastierende Inszenierung geschaffen.

Mit: C ­ hristian Friedel — Regie, Bühnenbild und Licht­ konzept: Robert Wilson — ­Kostüm: Jacques R ­ eynaud — Originalkomposition: Woods of Birnam — Ko-Regie: ­Ann-­Christin Rommen — Ko-Bühnenbild: Stefanie Engel — Ko-Lichtdesign: Marcello Lumaca — Video: Tomasz ­Jeziorski

— Make-up-Design: Manu Halligan — Drama­turgie, musi­ kalische Beratung: Konrad Kuhn — Premiere am 9. Juni —

Tipp der Redaktion: In einer arte-Dokumentation »­Robert Wilson – Die Schön­ heit des Geheimnisvollen« ­können Sie erste Einblicke in die »­Dorian«-Proben gewinnen und Robert Wilson bei der Arbeit ­erleben. Über ein Jahr lang hat der mit dem Grimme-Preis ausge­ zeichnete Filmemacher Carl von Karstedt den Regisseur begleitet. Mit Interviews u. a. mit Willem Dafoe, Marina ­Abramović, Tom Waits und Philip Glass. — Verfügbar bis zum 15. April 2022 auf www.arte.tv/de

Termine: 7. und 8. Juni (öffentliche Probe / Voraufführung), 11., 18., 19. Juni und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schau-

spielhaus, Großes Haus

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Neu im Spielplan

Zum Stück Thomas Mann beschreibt eine abgeschlossene Welt in ­einem Sanatorium hoch in den Schweizer Bergen. Wer sich hier aufhält, versucht, die Schwächen des eigenen Körpers zu überwinden, um genesen in die Gesellschaft zurückzukehren. Doch der Verführungs-

kraft der Heilanstalt, in die Manns tausendseitiger Bildungs- und Abenteuerroman einlädt, ist nur schwer zu widerstehen. Der Zauberberg von Thomas Mann — Eine Inszenierung mit den Studierenden des Schauspielstudios Düssel-

dorf der Hochschule für Musik und Theater »Felix ­Mendelssohn Bartholdy« Leipzig — Mit: Nils David Bannert, Caroline Cousin, Jacob Zacharias Eckstein, Moritz Klaus, Stella Maria Köb, Gesa Schermuly, Valentin Stückl, Blanka ­Winkler — Regie: W ­ olfgang

Michalek — Choreografie: Bridget Petzold — Bühne: ­Susanne Hoffmann — Kostüm: Jenny Theisen — Licht: Christian Schmidt — Dramaturgie: Beret Evensen — Premiere am 16. März — Termine: 14. März (öffentliche Probe / Voraufführung), 27. März, 10. und

Ein Leben im Sanatorium mit: Nils David Bannert, Caroline Cousin, Jacob Zacharias Eckstein, Valentin Stückl, Blanka Winkler, Moritz Klaus, Gesa Schermuly, Stella Maria Köb. Foto: Thomas Rabsch

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16. April sowie 1. Mai und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Kleines Haus


Düsseldorfer Reden 2022

Immer in der ersten Hälfte des Jahres laden wir gemeinsam mit der Rheinischen Post vier Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik dazu ein, mit dem Publikum an einem Sonntagvormittag ­Gedanken zur Gegenwart zu teilen. In diesem Jahr sind das die Antisemitismusbeauftragte Nordrhein-Westfalens Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (20. März), die Autorin und Journalistin Alice ­Hasters (24. April), der Soziologe Harald Welzer (22. Mai) und die Klima­aktivistin Luisa Neubauer (19. Juni).

»The Future of …« Gesprächsreihe mit Mithu Sanyal

Das Schauspielstudio bringt Thomas Manns »Der Zauberberg« auf die Bühne. Es lädt ein zur Reise in das ­berühmte ­Lungensanatorium, in dem die Zeit anderen G ­ esetzen folgt. Der junge Hans Castorp g ­ erät s­ ofort in den Bann des ­luxuriösen ­Refugiums – und wie im Märchen ­werden aus ­geplanten drei Wochen Kur sieben J­ ahre. Thomas Manns weltberühmten Roman zu lesen ist eine Zumutung und ein ­großes Abenteuer. Er fächert eine schnell erzählte Geschichte auf über tausend Seiten auf und amüsiert sich dabei mit dem Gedanken, »den Tod zur komischen Figur zu machen«: Sein Protagonist Hans Castorp will sich in den Schweizer Bergen ein wenig von »der Welt dort unten« erholen. Wie alle Anwesenden hat er bald »keinen anderen Gedanken mehr im Kopf als Flirt und Temperatur«, verliebt sich in Clawdia Chauchat, diskutiert mit den Salonliteraten Settembrini und Naphta, unterwirft sich der Liegekur, versucht, seine Antriebsschwäche zu überwinden, und würde wahrscheinlich ewig so weitermachen, würde nicht der Kriegsausbruch 1914 dem exklusiven Bergidyll ein jähes Ende bereiten. Den »Zauberberg«, in dem eine Infektionskrankheit das Leben zum Stillstand zwingt, knapp einhundert Jahre nach seiner Entstehung auf der Bühne zu erzählen, bietet 2022 viele Berührungspunkte. Unter der Leitung des Schauspielers und Regisseurs Wolfgang ­Michalek erforschen die jungen Spieler*innen die großen Themen Thomas Manns: Zeit und Krankheit, Eros und Todessehnsucht, Form und Rausch.

Die Schauspielstudierenden im Alter von 22 bis 27 Jahren setzen sich der symphonischen Wort-Musik aus, die Mann für sein »Lebensbuch« komponiert hat. Sie nähern sich seinen Figuren mit ihrem gegenwärtigen Blick und machen sie sich mit Mut und Spiellust zu eigen. Ihre vierjährige Ausbildung absolviert die Klasse an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig. Seit der Spielzeit 2021/22 sind die jungen Schauspieler*innen für die letzte Etappe ihres Studiums Teil des Düsseldorfer Ensembles. Sie wirken in Inszenierungen mit, sammeln so in der Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen und R ­ egisseur*innen des Hauses Berufserfahrung und lernen den Arbeitsalltag im Theater­betrieb kennen – seine herausfordernden und lustvollen Seiten. Die Inszenierung »Der Zauberberg« bietet die einmalige Gelegenheit, sie zusammen als Ensemble auf der Bühne zu erleben.

Am D’haus hat eine neue Gesprächsreihe begonnen, ­kuratiert von der Kulturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Mithu Sanyal. Ihr Roman »Identitti« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, die Theaterfassung ist derzeit im Kleinen Haus zu erleben. Sie lädt Gäste aus Kultur, Wissenschaft und Politik ein und spricht mit ihnen über die drängenden Themen unserer Zeit, über Chancen und Visionen für die Zukunft. Eröffnet wurde die Reihe im März mit Autor*in Sasha Marianna Salzmann. Am 3. April ist unter dem Titel »The Future of Verletzlichkeit« die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin ­Elisabeth Bronfen zu Gast für ein Gespräch über ­Risiko und Souveränität und darüber, dass das, was uns menschlich macht, in letzter Instanz unsere Verletzlichkeit ist. Am 15. Mai hat Mithu Sanyal den Soziologen Armin Nassehi und am 5. Juni den Wirtschafts­ wissenschaftler Yanis Varoufakis eingeladen.

Richard David Precht im Gespräch

Der Philosoph und Autor Richard David Precht ­beschäftigt sich im Gespräch mit Friedrich Fasse mit der Frage, wie und vor allem warum wir in Zukunft arbeiten werden. Denn das zweite Maschinenzeitalter selbstlernender Computer und Roboter definiert neu, was »­Arbeit« ist. Statt Existenzsicherung treten zunehmend der soziale Aspekt und die Qualität des Arbeitens in den Vordergrund. Wenn aus der Erwerbsgesellschaft eine Sinngesellschaft wird, bedeutet dies eine gewaltige Transformation. »Freiheit für alle – Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten« heißen sein neu erschienenes Buch und die Veranstaltung am 10. April.

Waren Sie schon mal im …

… Offenen Foyer? Ein Ort zum Chillen, Lesen, Lernen, Arbeiten oder Abhängen — immer mittwochs bis samstags ab 14 Uhr — Eintritt und WLAN frei … Unterhaus? Auf der Bühne unter dem Schauspielhaus trifft Diskurs auf Show, Experiment auf Klassiker und Community auf Öffentlichkeit.

Alles auch digital!

Wir stellen Ihnen auch digital die Premieren und Höhe­ punkte der Theatersaison bis Juli vor. Multime­dial und interaktiv präsentieren wir die Produktionen, u ­ nsere diskursiven und partizipativen Formate und ihre ­ ­Macher*innen in Fotos, Videos und Audios. Klicken Sie sich rein.

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Neu im Spielplan: Orlando — Mit Witz, Poesie und scharfer Beobachtungs-

gabe konzentriert sich Virginia Woolf auf Sein und Schein von Identität und ­Geschlechterrollen, Macht und Status. Regisseur André Kaczmarczyk hat den ­Roman auf die Bühne gebracht.

Cennet Rüya Voß spielt die Titelrolle Orlando, Claudia Hübbecker ist als Virgina Woolf zu erleben. Foto: Sandra Then

Neu im Spielplan: Maria Stuart — Selten rang Friedrich Schiller so leiden-

schaftlich um die Fragen nach Recht und Gerechtigkeit wie in diesem Trauerspiel.

»Ein Erlebnis: In Düsseldorf sind in Schillers Tragödie ›Maria Stuart‹ große Schauspielerinnen zu erleben. ­Minna Wündrich und Judith Bohle zeigen, wie beklemmend aktuell der Stoff heute ist.« — Rheinische Post

Höflinge und ihre Königinnen: Markus Danzeisen, Wolfgang Michalek, Thiemo Schwarz, Andreas Grothgar, Minna Wündrich, Rainer Philippi, Judith Bohle. Foto: Sandra Then

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»Eine große Theaterlust. Ein Theaterabend, der alle ­möglichen zur Verfügung ­stehenden Mittel einsetzt durch ein sehr gut ­aufspielendes ­Ensemble – ein Erlebnis!« — WDR Scala

Zum Stück Der junge Lord ­Orlando, gebildet und wortgewandt, ange­ hender Schriftsteller und Geliebter Königin Elisabeths I., durchstreift die Jahrhunderte. Nach einem rauschenden Fest und inmitten revolutionärer Unruhen, als Gesandter in Konstan­ tinopel weilend, fällt Orlando in e­ inen mehrtägigen Schlaf. Er erwacht als Frau. Schauspieler und Regisseur André ­Kaczmarczyk hat »­Orlando« gemeinsam mit dem ­Musiker Matts ­Johan ­Leenders auf die Bühne ­ge-­ bracht. Orlando von Virginia Woolf — Mit: Joscha Baltha, C ­ athleen ­Baumann, ­Belendjwa Peter ­Ekemba, Amy Frega, Claudia ­Hübbecker, ­Milena Cestao Kolbowski, Rainer Philippi, Mehdi Moinzadeh, Cennet Rüya Voß, Carla Wyrsch / Nina Zorn — Live-­Musiker: Matts Johan ­Leenders, Max Hilpert, Mathias Höderath — R ­ egie, Fassung und Lied­ texte: André Kaczmarczyk — Bühne: Ansgar Prüwer — Kostüm: M ­ artina Lebert — Musik: Matts Johan ­Leenders — Licht: Christian Schmidt — Dramaturgie: Janine Ortiz — Termine: 29. März, 12., 22., 26. und 29. April sowie 7. Mai und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, ­ Kleines Haus

Zum Stück Friedrich ­Schiller setzt in seinem Trauerspiel »Maria Stuart« zwei europäischen Herrscherinnen ein dichterisches Denkmal: hier die protestantische, unverheiratete Königin Elisabeth I., unter deren kühl-­reformorientierter Herrschaft England eine Phase der Prosperität erlebt, dort die extrovertierte Königin von Schottland Maria Stuart, glaubenstreue Katholikin, Anhängerin der alten, mittelalterlichen Ordnung und berüchtigt für ihren Männer­ verschleiß. Maria Stuart von Friedrich ­Schiller — Mit: Joscha Baltha, Judith Bohle, Markus Danzeisen, Andreas Grothgar, Wolfgang Michalek, Rainer Philippi, Thiemo Schwarz, Minna Wündrich — ­Regie: Laura Linnenbaum — Bühne: Valentin ­Baumeister — Kostüm: Ulrike Obermüller — Musik: Fiete Wachholtz — Dramaturgie: Janine Ortiz — Termine: 24. März, 7. und 19. ­April sowie 1. Mai und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Großes Haus

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In der Sparte zum Mitmachen sind alle Bürger*innen aus der Region eingeladen, Theater zu spielen. In der nächsten Inszenierung »Working Class« stehen acht Menschen auf der Bühne, die von prekären Arbeits­ bedingungen und Gewerkschaftskämpfen berichten. Unterhaltsam und solidarisch präsentiert sich das Stadt:Kollektiv im Kleinen Haus. Wer hat Platz im Theater und fühlt sich eingeladen? Wessen Perspektiven, Körper und Geschichten werden gezeigt auf den Brettern, die die Welt bedeuten? Diese Fragen der Repräsentation beschäftigen seit jeher Staats- und Stadttheater und auch die neue Leitung des Stadt:Kollektiv. Mit Bassam Ghazi und Birgit Lengers erhielt die Bürgerbühne des Düsseldorfer Schauspielhauses im Sommer 2021 einen neuen Namen und eine größere Palette an Angeboten für die und mit den Bewohner*innen von Stadt und Region. Das Leitungsteam hat sich mit dem programmatischen Namen ein klares Ziel gesetzt: ­Kollektives ­Arbeiten bedeutet hier, auf Augenhöhe zu arbeiten und Hierarchien zu hinterfragen. ­Ungehörte ­Geschichten ­suchen, Gemeinsamkeiten wie Differenzen erforschen und künstlerisch verhandeln – darauf liegt der Fokus. Das Stadt:Kollektiv bewegt sich dabei ­zwischen politischem und ­populärem Theater, Schauspiel- und Kleinkunst und erprobt neue ä­ sthetische Fomate der Partizipation. Auf den Bühnen, in den Foyers und an ­verschiedenen Orten in Düsseldorf entstehen Begegnungsräume, die über den Theaterbesuch hinaus alle Menschen einladen, mitzumachen und mitzuspielen. »Wir wollen den Menschen in dieser Stadt einen Ort bieten, ihre Themen auf die Bühne zu bringen. Ganz nach dem Motto von Joseph Beuys: Jeder Mensch ist ein Künstler«, so Birgit Lengers und Bassam ­Ghazi. Sie laden alle Theaterneugierigen ein, in Inszenierungen, Workshops, Diskus­ sionsveranstaltungen und theatralen Experimenten mitzuwirken. Working Class Eine Stückentwicklung über Arbeit und Klasse — Wie viel ist meine Arbeit wert? Wie systemrelevant ist sie? Und welche Arbeit ist in unserer Gesellschaft unterbezahlt oder sogar unbezahlt? In einem abwechslungs­reichen Spiel mit Biografien, Fiktionen und Interviewfragmenten i­ nszeniert der Leiter des Stadt:Kollektiv Bassam Ghazi ein Bild moderner ­Arbeitsverhältnisse. — Premiere / Uraufführung am 9. April — Termine: 6. und 7. ­April (öffentliche Probe / Voraufführung) sowie 28. April und weitere ­Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Kleines Haus

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To Do or Not to Do Eine interaktive Performance über die Tätigkeiten e­ iner Stadt — Auch diese Foyer-Inszenierung widmet sich dem Thema ­Arbeit. Wie klingen die To-do-Listen unterschiedlicher Menschen? Das Berliner ­Performancekollektiv Turbo Pascal erforscht die Tätigkeiten einer Großstadt. Es werden Berufsgruppen sichtbar gemacht und die Frage verhandelt, wie wir alle miteinander in Beziehung stehen. — Premiere / Uraufführung am 2. Juni — Termine: 29. Mai, 1., 2., 4., 5., 11. und 12. Juni und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Foyer


Dein morgiger Arbeitstag ist komplett verplant. Wie gehst du damit um?

Ich arbeite …

A … also bin ich. B … und genieße den Workflow. C … und freue mich auf den Feierabend.

Wenn mein Wecker klingelt … A … bin ich schon mitten in der Morgenroutine. B … drücke ich auf Snooze. C … Welcher Wecker? Ich habe Vertrauensarbeitszeiten.

Der Mindestlohn sollte … A … abgeschafft werden. B … bei 18 € liegen. C … Gleicher Lohn für alle!

Worauf möchtest du beim Arbeiten niemals verzichten?

A Smartphone, Tablet, Laptop und schnelles Internet. Mehr brauche ich eigentlich nicht. B Meine Kolleg*innen. Denn ohne Team macht die Arbeit doch nur halb so viel Spaß! C Ein gemütlich ausgestattetes Büro mit schönem Ausblick ins Grüne.

A Verplant? Ich bin immer verplant. Das ist mein Antrieb. Heraus­forderungen treiben mich zur Bestleistung an. B Ich bin die Ruhe in Person. Ich setze Prioritäten und hole mir Unterstützung. C Übermorgen ist auch noch ein Tag.

Klassismus bedeutet: A Du bist klasse. B Du hast Klasse. C Zeig deine Klasse.

Welche Antwortmöglichkeit hast du am häufigsten angekreuzt? Sie verrät dir, welcher Arbeitstyp du bist. Typ A Du hast einen unstillbaren Durst nach mehr Arbeit, denn mehr A ­ rbeit bedeutet für dich mehr Vergnügen. Du kennst keinen Feierabend. ­Schade, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Preußische Disziplin bestimmt d ­ einen Alltag. Du liebst mobiles und flexibles Arbeiten und bestmögliche ­Arbeitseffizienz. To-do-Listen abhaken betreibst du als Aufwärm­übung. — Unser Stadt:Kollektiv:Tipp Verschwende deine Zeit! Typ B Arbeit zu haben, die dir Spaß macht, humorvolle Kolleg*innen, neue Erlebnisse – das ist das, was wirklich für dich zählt. Dein Leben ist ausgeglichen, Harmonie ist dir sehr wichtig. Eine gute Work-Life-Balance ist das A und O für dich, denn du verbringst gerne Zeit mit Freund*innen und Familie. Du liebst geregelte Arbeitszeiten und kannst gut mit deiner Zeit haus­ halten. — Unser Stadt:Kollektiv:Tipp Überrasch dich und tue noch heute etwas Unerwartetes! Typ C Statt dich auf die Arbeit zu stürzen, gehst du die Dinge in ­aller Gemüts­ ruhe an. Du bist ein*e Tagträumer*in und ein Genussmensch, der perfekt entspannen kann. Morgen ist auch noch ein Tag, du lässt dich von niemandem stressen. Keine Panik, denn Panik sieht a­ lbern aus. Am liebsten würdest du die Drei-Tage-Woche einführen. — Unser Stadt:Kollektiv:Tipp Action, Action, Action!

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Neu im Spielplan: Das Tribunal — In einer dystopischen Zukunft erklären

Jugendliche ihre Eltern für schuldig an der Klimakrise – mit extremen Folgen. — Stadt:Kollektiv

Die Düsseldorfer Jugendlichen Charlotte Wirth, Leander Hesse, Humam Mohamad, Pia Dix, Greta Kolb, Jacob Zacharias Eckstein und Len Königs spielen in »Das Tribunal«. Foto: Thomas Rabsch

»In der ersten Inszenierung des Stadt:Kollektiv überzeugen ­Jugendliche mit einer aufwühlenden Dystopie.« — Rheinische Post

Zum Stück Die renommierte britische Autorin Dawn King hat das Drama »Das Tribunal« für das Düsseldorfer Schauspielhaus geschrieben. Es spielt in einer dystopischen Zukunft, in der der Rechtsstaat zu erodieren droht: Jugendliche erklären als Jury die Elterngeneration verantwortlich für den Untergang ihrer Welt. Indem sie aufgefordert sind, Erwachsene vor Gericht zu verurteilen, definieren sie neu, was Recht und Unrecht angesichts der globalen Klimakrise bedeutet. Der Text entstand in Zusammenarbeit mit Regisseur Adrian Figueroa und wurde mit zwölf jungen Düsseldorfer*innen uraufgeführt.

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Das Tribunal von Dawn King — Mit: Ayla Tatu Burnaz, Markus Danzeisen, Pia Dix, Despina Economou, Anya Fischer, Robert Meyer García, Leander Hesse, Greta Kolb, Len Königs, Humam Mohamad, Ji-Hun Park, Maja Pindek Rabrenović, Sirha Schroeder-Finckh, Alexander Steindorf, Charlotte Wirth — Regie: Adrian Figueroa — Bühne und Kostüm: Irina Schicketanz — ­ Musik: Ketan Bhatti — Licht: Konstantin Sonneson — Dramaturgie: Katharina Rösch — Termine: 17. und 25. März sowie 24. April und weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Kleines Haus — Stadt:Kollektiv


Am liebsten mag ich Monster — Das Einzige, was die zehnjährige Karen sein möchte, wenn sie erwachsen ist, ist ein Monster. Denn Monster dürfen so sein, wie sie wollen … — Junges Schauspiel

Zum Stück Karen flüchtet sich vor den Diskriminierungen in der Schule in eine faszinierende Welt aus Horrorcomics. An diesem angstfreien Ort findet sie zu sich selbst. Am liebsten wäre sie eine Wer­ wölfin, die zwischen den Welten wandelt. Sie verliebt sich in ihre Freundin Missy, beginnt als Hobbydetektivin einen mysteriösen Mordfall aufzuklären und erlebt tausend weitere verrückte Dinge … »Am liebsten mag ich Monster« revolutionierte die internationale Graphic-Novel-Szene. — Für alle ab 10 Jahren Am liebsten mag ich Monster inspiriert von der Graphic Novel von Emil Ferris — Mit: Ali Aykar, Felicia Chin-­Malenski, Natalie ­Hanslik, Stella Maria Köb, ­Fatih Kösoğlu, Eva Maria Schindele — Regie: Sara ­Ostertag — Bühne und Kostüm: Nanna Neudeck — Musik: Simon Dietersdorfer — Choreografie: Steffi Jöris — Dramaturgie: David ­Benjamin Brückel — Theaterpädagogik: Lama Ali — Premiere / Uraufführung 8. Mai — Termine: 6. Mai (öffent­ liche Probe / Voraufführung) und weitere Termine im Mai und Juni unter www.dhaus.de — in der Münsterstraße 446 — Junges Schauspiel

Eva Maria Schindele. Foto: Thomas Rabsch

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Neu im Spielplan

Mit Natalie Hanslik, Noëmi Krausz, Eva Maria Schindele, Fatih Kösoğlu, Eduard Lind, Jonathan Gyles. Foto: David Baltzer

Maya Angelou ist mit ihrem Gedicht »Das Leben macht mir keine Angst« Ideengeberin für das neueste Stück für Kinder und Familien im Jungen Schauspiel. Anfang 2022 wird Maya Angelou als erste S ­ chwarze auf dem US-Vierteldollar verewigt. Ein Denkmal für die 1928 geborene Frau, die als Kind eine fünf Jahre a ­ ndauernde Sprachlosigkeit mithilfe einer Freundin der Großmutter überwindet. Diese bringt dem Mädchen Weltliteratur nahe und dass Worte durch ihre Stimme fliegen lernen. Mit 15 ­Jahren erkämpft Angelou sich den Traum, die erste Schwarze ­Straßenbahnfahrerin San Franciscos zu sein. Sie wird gefeierte Sängerin und Tänzerin, als couragierte Bürgerrechtlerin verändert sie die USA an der Seite von Malcom X und Martin Luther King Jr.

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Der Schriftsteller James Baldwin ermutigt sie zu ihrem ersten Roman. Das autobiografisch geprägte Buch »Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt« wird ein Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzt. Als Bill Clinton Präsident wird, rezitiert sie, als erste Schwarze bei einer Amtseinführung, das Gedicht »Am Puls des Morgens«. Ihren Text »Das Leben macht mir keine Angst« widmet sie explizit allen Kindern. Maya Angelou stirbt 2014 hochbetagt. Ihre visionäre Willenskraft und ihre ungeheure Lebenslust sind noch heute Vorbild für ganze Generationen. Ausgehend von Angelous Poesie bringt die weltweit ­inszenierende Regisseurin Liesbeth Coltof mit Choreograf Ronni Maciel und dem Ensemble eine bildstarke und humorvoll-ernste Reise zu Ängsten und eigenen Dämonen auf die Bühne.


Welttag des Theaters für junges Publikum

I won’t cry So they fly I just smile They go wild Life doesn’t frighten me at all. Ich weine nie / Und fort sind sie / Ich lächle mild / Sie werden wild / Das Leben macht mir wirklich keine Angst aus »Life doesn’t frighten me« von Maya Angelou

Für alle Sinne, interaktiv und nachhaltig: Mit Live-­Szenen aus »Der Schimmelreiter oder Unsere Welt vom Ende her denken«, mit einer Abstimmung über Zukunftsfragen und mit einer Wünsche-für-die-Zukunft-Aktion feiert das Junge Schauspiel am 20. März ab 16 Uhr auf Einladung des Fördervereins gleichzeitig Frühlingsbeginn und Welttag des Theaters für junges Publikum. Schirmherr des Empfangs ist Oberbürgermeister Stephan Keller, der im Gespräch mit Stefan Fischer-Fels (Leiter Junges Schauspiel) und Rajiv Strauß (Vorsitzender Förderverein) gute Nachrichten für die Zukunft des Düsseldorfer Kinder- und Jugendtheaters präsentiert.

Junges Schauspiel Open Air

Theater unter freiem Himmel – das Junge Schauspiel präsentiert auf der Freilichtbühne vor dem Schauspielhaus ein Wiedersehen mit der Erfolgsproduktion »Der überaus starke Willibald« von Willi ­Fährmann für alle ab 6 Jahren. Gespielt wird am 21. und 22. Juni um 10 Uhr und am 25. Juni um 16 Uhr. Auch in der Münster­straße 446 zeigen wir Schauspiel open air: ­»Fleders fantastische Reise oder Fliegen lernen mit Drache«. Zum Mitmachtheater von Sophie Reyer für alle ab 5 Jahren laden wir am 26. und 29. Mai sowie am 5. Juni jeweils um 16 Uhr in den Garten vor dem Jungen Schauspiel.

Spielzeit-Dinner

Sie bringen das Essen mit, wir sorgen für Getränke an der Cafébar und gute Unterhaltung: Die neue Saison des Jungen Schauspiels präsentieren wir Ihnen am 2. Juni um 19 Uhr beim Spielzeit-Dinner in der Münsterstraße 446 mit einem Picknick im Garten des Jungen Schauspiels, Blicken hinter die Kulissen und szenischen Kostproben mit Schauspieler*innen sowie ­Gesprächen mit den Theaterleitern Wilfried Schulz, S ­ tefan ­Fischer-Fels, Bassam Ghazi und Birgit Lengers.

Junger internationaler Kongress Future (t)here Zum Stück Regisseurin Liesbeth Coltof entwickelt mit dem Ensemble und Choreograf Ronni Maciel eine Inszenierung über Gefahren, Grusel und Verrücktes. Mit poetischen Texten und in musikalischen Bildern erzählen sie vom Anderssein, Angsthaben, Allein- und Zusammensein – kurz: vom Wachsen und davon, die eigenen Begrenzungen anzuschauen. Das berühmte Gedicht »Das Leben macht mir keine

Angst« der US-amerikanischen Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou ist dabei der Ausgangspunkt. — Für alle ab 6 J ­ ahren Das Leben macht mir ­keine Angst nach einem Gedicht von Maya Angelou — Mit: Felicia Chin-­Malenski, Jonathan Gyles, ­Natalie Hanslik, Fatih Kösoğlu, Noëmi Krausz, Eduard Lind, Eva Maria Schindele — Regie: Liesbeth Coltof

— Choreografie: Ronni Maciel — Bühne: Guus van Geffen — Kostüm: Martina Lebert — Licht: Thomas Krammer — ­Dramaturgie: Kirstin Hess — ­Theaterpädagogik: Thiemo Hackel — Termine: 23., 24., 25. und 27. März, 13. und 14. April sowie am Ostersonntag, dem 17. April und weitere Termine unter www.dhaus.de — in der Münsterstraße 446 — Junges Schauspiel

Nach fünf Kongresstagen geht am 7. Juni um 18 Uhr der junge internationale Kongress »Urgent Interactions« mit einer großen öffentlichen Abschlussveranstaltung feierlich zu Ende. Mehr als sechzig junge ­Erwachsene haben in international gemischten Gruppen in São Paulo, ­Johannesburg, Düsseldorf und digital in gather. town zu Fragen von Demokratie und Mitbestimmung im Alltag gearbeitet. An diesem Abend präsentieren sie die Ergebnisse aus künstlerischen Workshops und Diskussionsrunden vor einem internationalen Publikum. Die Performances aus B ­ rasilien und Südafrika werden zusätzlich zur Präsentation in Düsseldorf als Livestream in die Münsterstraße übertragen.

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Rückkehr zu den Sternen (Weltraumoper) von Bonn Park und Ben Roessler Im 23. Jahrhundert leben die Menschen in friedlicher Koexistenz mit außerirdischen Lebensformen. Ein Raumschiff mit ein paar Erdbewohner*innen an Bord erkundet routinemäßig fremde Welten. In den unendlichen Weiten des Alls zwingt eine geheimnisvolle Macht die U.S.S. ­Wassong, in den Orbit eines Eisplaneten einzutreten. Autor und Regisseur Bonn Park und der Komponist Ben Roessler kreieren eine so noch nie da gewesene Weltraumoper mit seltsam vertrauten Held*innen. Ein Abenteuer im Geist der Aufklärung.

»Verschmelzung kindlicher Weltraum­ fantasien mit einer Utopie der Freundlichkeit, der M ­ enschenliebe, der produktiven Neugier. Man muss kein Kenner der Sechziger-ScienceFiction oder ihrer Nachfolger sein, um dieses kleine Kunstwerk zu schätzen.« — nachtkritik.de

Auf Weltraummission: Serkan Kaya, Rosa Enskat, Lea Ruckpaul, Florian Claudius Steffens, Kilian Ponert. Foto: Thomas Rabsch

Rückkehr zu den Sternen (Weltraumoper) von Bonn Park und Ben Roessler — Mit: Rosa Enskat, Sirka Fischer, Lena Gierling, Marie Heinzen, Serkan Kaya, Lioba Kippe, Marah Lösche / Mia Weihrauch, Kilian Ponert, Lea Ruckpaul, Carlotta Schneeberger, Florian Claudius Steffens, Thomas Wittmann, Rina Zoncapé — Orchester: Studierende der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf — Regie und Text: Bonn Park — Komposition: Ben Roessler — Musikalische Leitung: Javier Alvarez Fuentes, Felix Koltun, Giorgi Shekiladze — Bühne: Julia Nussbaumer, Jana Wassong — ­Kostüm: Leonie Falke — Choreografie: Tanja Emmerich — Licht: Jean-Mario B ­ essière — Dramaturgie: Janine Ortiz — Termine: 2. und 22. April sowie 21. Mai, weitere Termine unter www.dhaus.de — im Schauspielhaus, Großes Haus

Theaterkasse — 0211. 36 99 11 — www.dhaus.de — Theaterkasse im Pavillon auf dem Gustaf-Gründgens-Platz: Mo bis Fr 10:00 – 18:30, Sa 10:00 – 14:00 — Kartenbestellungen von Schulklassen für Veranstaltungen in der Münsterstraße 446: 0211. 85 23 710, karten-junges@dhaus.de — Schriftliche Reservierungen E-Mail: karten@dhaus.de — Schauspielhaus — Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf — U-Bahn: 71, 72, 73, 83 (Schadowstraße), U70, U75, U76, U77, U78, U79 (Heinrich-Heine-Allee) — Straßenbahn: 701, 705, 706 (Schadowstraße), 707 (Jacobistraße) — Parkhaus: Die Tiefgarage Kö-Bogen II / Schauspielhaus hat durchgehend geöffnet. — Junges Schauspiel — Münsterstraße 446, 40470 Düsseldorf — Kostenfreie Parkplätze in der Nähe — Straßenbahn: 701, U-Bahn: 71 (Am Schein) — Bus: 730, 776 (Rath Mitte) — S-Bahn: S6 (Rath Mitte) — Impressum — Herausgeber: Düsseldorfer Schauspielhaus — Generalintendant: Wilfried Schulz — Kaufmännische Geschäftsführerin: Claudia Schmitz — Redaktion: Dramaturgie/Kommunikation — Redaktionsschluss: 14. März 2022 — Titelbild: »Der Diener zweier Herren« von Carlo Goldoni. Mit Kilian Ponert. Foto: Thomas Rabsch — Layout: Yasemin Tabanoğlu


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