„Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden“
MECKLENBURG SCHWERIN
M. Twain
REGIONALMAGAZIN 19. JAHRGANG · Sommer 2014 · E 4,-
„NABUCCO” SCHLOSSFESTSPIELE AUF DEM ALTEN GARTEN
NACHHALTIG: CHRISTIAN PETERSEN UND SEIN KLIMA-HOTEL
ALTES BEWAHREN – NEUES ERFAHREN P
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EDITORIAL Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!
Foto: DELEGO
Liebe Leserin, lieber Leser, tatsächlich – es gibt sie noch: gute Nachrichten von der und über die Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. In der Landeshauptstadt Schwerin wurde das Projekt eines Erweiterungsbaus des Staatlichen Museums vorgestellt und, was noch wichtiger ist, verkündet, dass die Finanzierung steht, die Planung fertig ist, ein Gutachten bestätigt, dass die erst kürzlich erfolgte Aufnahme des Schlossensembles in die deutsche Vorschlagsliste für die das UNESCO-Weltkulturerbe nicht beeinflusst wird. Kultusminister Mathias Brodkorb und Finanzministerin Heike Polzin verkündeten der Öffentlichkeit, dass das Land acht Millionen Euro für dieses Museum der Moderne zur Verfügung stellt. Bereits im September soll die Grundsteinlegung sein und die Fertigstellung des Neubaus ist noch in dieser Legislaturperiode im Jahr 2016 geplant. Selbst die Nachfrage nach eventuellen Mehrkosten, die ja regelmäßig anfallen, wenn die öffentliche Hand baut, wurde von Minister Brodkorb weggelächelt: „Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird keine Mehrkosten
geben, und wenn doch, hat sich die Finanzministerin zum Projekt bekannt.“ Bereits zum Jahreswechsel hat sich ein UECKER IN SCHWERIN: NEUBAU e.V. gegründet. Unter dem Vorsitz der ehemaligen verdienstvollen Museumsdirektorin Prof. Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe hat sich der Verein die Akquise von Spenden in Höhe von mindestens zwei bis 2,5 Millionen Euro vorgenommen. Der Grundstock ist durch die Spendenzusagen gegenüber dem ehemaligen „Zweckbau“-Verein gegeben. Außerdem haben sich bereits viele Persönlichkeiten der Region zum Verein und zum Museum der Moderne bekannt, z.B. durch die Begründung dieses Engagements in der Schweriner Volkszeitung. Äußeres Zeichen der Vereinsmitglieder und Unterstützer ist der gelbe Schal. Ich wünsche dem Verein gutes Gelingen. delüx wird das Werden des Museums der Moderne begleiten. Wismar schickt sich an, Festspielort zu werden. Private Veranstalter und Sponsoren haben mit der Stadt die Inszenierung des „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal in
der wiedererrichteten Georgenkirche geplant. Die Aufführungen sollen im Zeitraum vom 4. 7. bis 9. 8. zweimal wöchentlich stattfinden. Namhafte Protagonisten (z.B. Holger Mahlich, Regie, Falk von Wangelin, Bühnenbild, Sascha Gluth, Jedermann) werden für ein sicherlich großes Interesse des Publikums sorgen. So soll die Grundlage für eine Tradition einer jährlichen Neuauflage, z.B. nach dem Vorbild Salzburgs, begründet werden. Wir wünschen den Handelnden viel Erfolg. Es lohnt sich, sich für den Kulturschutz zu engagieren. „Kultur schafft Identität.“ Und erfolgreiche kulturelle Projekte werden zu einem Wirtschaftsfaktor in unserem Land. Unser Team wünscht Ihnen Freude bei der Lektüre unseres Magazins sowie bei den kulturellen Angeboten im Land. Kommen Sie gut durch den Sommer, Ihr
Detlev Lüth
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INHALT
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Titelfoto: Bastiaan Everink als Nabucco und Taisiya Ermolaeva als Abigaille. Foto: Silke Winkler
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Von Versprechen, Spendierhosen und Hüten Im Interview Ilka von Bodungen Es ist nie langweilig Regieassistentin Beate Rothmann
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Er darf mit dem Feuer spielen Chefrequisiteur Andreas Albrecht
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Fragen Sie den Koch! Küchenparty im 4-Sterne-Hotel „Niederländischer Hof“
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Unbekannte Genüsse
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Gastlichkeit hat einen neuen Haltepunkt – Der alte Bahnhof in Gadebusch
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Aus dem DornröschenSchlaf erwacht Schloss Tressow
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INHALT
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Jeden Tag schneiden, föhnen, kämmen, bürsten Portrait Claus Wrage
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Vom Glück, zu shoppen
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Die Crivitzer Stadtkirche vereint Vielfalt der Epochen
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Junger Designer mit besonderem Gespür Neuentwicklungen für Menschen mit Handicap Die neue V-Klasse von Mercedes-Benz
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Marktstart für den neuen BMW 4er Grand Coupé
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Wir wollen raus! Natur genießen auf der Insel Poel
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Ausgelesen
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LANDSCHAFTSBAU Gartenbauingenieurin Kathrin Kendzia in ihrem Element.
Gartent rä ume
Kathrin Kendzia schafft besondere, naturnahe Lebensräume
„Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem man einen Garten anlegt“, heißt es in einem chinesischen Sprichwort. Doch einen schönen, individuellen Garten zu planen und zu gestalten, in dem es vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein grünt und blüht, ist keine einfache Sache. Das weiß jeder Hobbygärtner. Kathrin Kendzia sitzt Unkraut zupfend mitten in einem Beet und strahlt über das ganze Gesicht. Bodendecker in verschiedenen Farben leuchten in der Vormittagssonne und locken Hummeln an, die eilig den Platz wechseln, wenn die flinken Hände der Gärtnerin ihnen zu nahe kommen. Pflanzen und schöne Gartenanlagen sind ihre Profession. „Und dazu gehört nun mal auch die Reinigung der Beete, die regelmäßige Rasenpflege, der fachgerechte Schnitt von Stauden, Rosen und Gehölzen sowie die Reinigung von Teichanlagen“, sagt die Frau, die mehr als nur einen „grünen Daumen“ zu haben scheint. Heute arbeitet sie an einem Ort, den sie besonders mag, weil sie fast alles, was hier so üppig grünt und blüht, im 4
Rahmen einer Renaturierungsmaßnahme selbst ge-plant und angelegt hat. Denn Kathrin Kendzia ist Gartenbauingenieurin mit Leib und Seele. Die 49-Jährige hatte erst 2012 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und ihre Enzian Gartenmanufaktur in Seehof bei Schwerin gegründet. Seitdem berät sie Firmen wie Privatkunden bei der Planung ihrer Gärten, jeden ganz individuell. Denn für sie ist jeder Garten eine besondere Herausforderung – egal, ob er neu angelegt oder umgestaltet werden soll, eine große oder kleine Fläche misst. Wenn die kreative, naturverbundene Frau über ihre derzeitigen Aufträge spricht, klingt in ihrer Stimme stets Begeisterung und Freude am Gestalten, am Wachsen und Gedeihen der MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
LANDSCHAFTSBAU Pflanzen mit. Auch wenn das, was sie tut, oft mit schwerer körperlicher Arbeit zu hat, denn die zierlichen Frauenhände müssen kräftig zupacken, damit aus einer Idee ein Traumgarten wird. Im Garten gibt es zu jeder Jahreszeit etwas zu tun. Das weiß die profes-
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„Gärtnern ist immer irgendwie Versuch und Irrtum.“
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sionelle Gärtnerin nur zu gut, und deshalb gönnt sie sich auch in den Wintermonaten keine Auszeit. „Das ist die beste Zeit, einen Garten zu planen oder über Veränderungen nachzudenken. Dann kann man in Ruhe seine Lieblingsplätze auswählen und überlegen, wie man sie gestalten möchte. Das können beispielsweise Orte mit einer großzügigen Sichtachse sein oder kleine liebenswerte Refugien, in denen man sich wohlfühlt, zur Entspannung zurückziehen kann und ganz für sich ist“, sagt Kathrin Kendzia und fügt hinzu: „Wer sich einen Wohlfühlgarten anlegen möchte, sollte die Pflanzen mit Bedacht auswählen, bevor sie an Ort und Stelle in den Boden kommen, und sich über ihre Standortbedingungen, Wuchshöhe und Blütezeit informieren. Denn nur so kommt man seinem Gartentraum Stück für Stück näher.“ Auf die Frage, ob die Fachfrau immer gleich den passenden Standort für jede Pflanze findet, antwortet sie mit einem leichten Kopfschütteln und sympathischen Lächeln: „Gärtnern ist immer irgendwie Versuch und Irrtum. Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Eigenschaften, die man im Umgang mit den Pflanzen haben muss. Meist zeigt sich erst nach zwei bis drei Jahren, ob der Plan erfolgreich umgesetzt werden konnte. Wenn nicht, heißt es Stauden umpflanzen, die nächste Vegetationsperiode abwarten und sehen, ob die Kombination der Pflanzen dann optimal ist. Ein guter Gärtner kann eigentlich nie fertig werden.“
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„Der Garten ist ein Spiegelbild des Lebensstils.“
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Eine Teichlandschaft als Kleinod für Menschen und Tiere.
Begrenzungen verhindern, das Gras ins Beet wächst.
Der kleine bepflanzte Wasserlauf ist ein echter Hingucker.
Wer sich mit dem Gärtnern beschäftigt, bekommt unweigerlich Einblicke in die Natur und ihre Zusammenhänge. Viele Menschen sehnen sich danach, im Einklang mit der Natur zu leben und achten auf gesunde Ernährung. Und so stellen immer mehr Gärtner Bienen- und Hummelkästen, Insektenhotels oder Nistkästen auf und legen Wildkräuter-Wiesen an, die den Insekten als wichtige Nahrungsquelle dienen. „Denn nur so können wir unseren Garten nachhaltig als grünes Wohnzimmer, Wellness-Oase oder Gesundheitsquelle genießen“, weiß die Naturliebhaberin, für die Gärtnern auch etwas mit dem Lebensstil zu tun hat. Wenn Kathrin Kendzia für ihre Kunden einen neuen Garten anlegt, gliedert sie ihn entsprechend der individuellen Wünsche und Bedingungen mit Bedacht in verschiedene Bereiche, von denen jeder für sich zu einer eigenen kleinen Erlebniswelt wird. Wichtig ist ihr dabei immer, dass alles miteinander harmoniert. Manchmal lässt sie zwischen Feldsteinen kleine sprudelnde Quellen entspringen, die sich in Miniaturflussläufen durch den Garten schlängeln, umsäumt von blühenden Pflanzen. Sie legt Biotope an, in denen sich Frösche MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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wohlfühlen und gestaltet Teichlandschaften für Goldfische oder KoiKarpfen. „Kleine Wasserläufe, Springbrunnen oder Teiche mit Fischen im Garten zu haben, finde ich wunderschön, weil man sich der Natur so nahe fühlt. Ich könnte stundenlang auf das glitzernde Wasser schauen – das wirkt über-aus beruhigend“, erzählt sie begeistert.
Eine praktische Verbindung: Hochbeet mit Sitzgelegenheiten.
Ein Pavillon, der als grüner Besprechungsraum dient.
Herzlich willkommen in der Gärtnerei Rasch
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Es gibt ihn noch, den kleinen Apfelsaftbetrieb, wo man sein Obst aus dem Garten abliefern kann und wo der Kunde sehen kann, wie die köstlichen Fruchtsäfte entstehen. Schon seit Jahren nehmen wir im Auftrag für Dodow Äpfel an und Sie erhalten dazu im Wertaustausch Fruchtsäfte. Doch das war uns nicht genug; seit einiger Zeit wird zusätzlich bei uns:
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„Es ist die Vielfalt, die den Garten zu einer besonderen Erlebniswelt werden lässt.“
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Die Wünsche der Kunden sind sehr unterschiedlich. Manche möchten möglichst die ganze Pflanzenvielfalt in ihrem Garten wiederfinden – andere wählen verschiedene Sorten einer Art, wie beispielsweise Funkien. Und obwohl jeder Gartenbesitzer weiß, dass Unkrautzupfen immer mit dazu gehört, sollte sich dieser Aufwand möglichst in Grenzen halten. Für all diese Wünsche hat die Gartenbauingenieurin stets interessante und kreative Vorschläge parat – und auch für schwungvolle Beete und Wege. Besonders reizvoll ist für Kathrin Kendzia die Gestaltung von Firmengeländen. „Mir macht es viel Spaß, ein schönes Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen und zu sehen, wie wohl sie sich darin fühlen. Ein „Besprechungszimmer“ unter freiem Himmel, geschützt von einem Gründach oder integriert in einen offenen Pavillon, ein Pausenplatz mit rustikalen Tischen und Bänken an einem Teich platziert, Hochbeete auf denen in der Blühsaison immer wieder neue Pflanzen zu bewundern und an denen zudem außergewöhnliche Sitzgelegenheiten angebracht sind, oder gar eine Kräuterschnecke integriert die taffe Gartenbauingenieurin in ihre Planungen. Das kommt bei ihren Auftraggebern gut an und bringt der kreativen Seehoferin so manches dicke Lob ein. Ist alles angelegt, übernimmt Kathrin Kendzia mit ihrem Mitarbeiter auch gerne die Pflege der Anlagen und schaut regelmäßig danach, was verändert werden muss oder kann und hat natürlich immer neue Ideen.
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„Alles fügt sich und erfüllt sich, musst es nur erwarten können.“ (Christian Morgenstern)
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Manche Kunden, für die die professionelle Gärtnerin arbeitet, lassen es sich nicht nehmen, selbst mit anzupacken. „Das sind meist Häuslebauer, die mit einem schönen Garten das I-Tüpfelchen auf ihr Grundstück setzen möchten. Oft können sie es kaum erwarten, dass es rundherum blüht und sie eigenes Obst und Gemüse ernten können“, sagt sie und freut sich über das große Interesse. Doch Ungeduld ist hier fehl am Platze. Alles braucht seine Zeit: die richtig guten Ideen und auch die Pflanzen. Und wenn man dann meint, der Garten sei endlich so, wie man ihn haben wollte, tut sich eine neue „Baustelle“ auf – zum Beispiel, weil aus dem Sandkasten, in dem die Kinder schon lange nicht mehr spielen, ein kleiner Teich oder ein Hochbeet werden soll. Ob Kathrin Kendzia sich einen anderen Beruf als diesen vorstellen könnte? „ Mal sehen, was das Leben so bringt. Es hält ja immer wieder eine Überraschung bereit, genau wie ein Garten“, sagt sie lächelnd, während sie saftig grüne Funkien pflanzt. Text & Fotos: Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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Foto: Festspiele M-V
delüx: Kann eine Pressesprecherin alles halten, was sie verspricht? Ilka von Bodungen: Ja, sie weiß, was sie sagt. Es ist ja mein Anliegen, zu wissen, was man verspricht. Braucht man künstlerisches Talent für den Beruf? Nein, das ist bei mir, glaube ich, auch nicht vorhanden. Man kann besser über manche Themen sprechen, wenn man sie von außen betrachtet.“ So ganz ohne musikalische Begabung ist Ilka von Bodungen nicht, singt sie doch in einem Chor, in der Kantorei des Schweriner Doms. Folgerichtig die nächste Frage: Was bringt Sie aus dem Rhythmus? Die Partitur der Festspiele sieht die Improvisation einfach vor. Bei einer Saison von drei Monaten mit 127 Veranstaltungen, den vielen kleinen Ereignissen auf und hinter der Bühne oder im Büro – da gibt es schon Taktschwankungen. Aber aus dem Rhythmus bringt mich so schnell nichts. Was ist bei den Festspielen MecklenburgVorpommern das Fest und was das Spiel? Das Land ist das Fest, schon die Fahrt zum Konzert, zu den Spielstätten. Zu erleben, wie durch Licht und schöne Musik aus einem eher unscheinbaren Ort ein belebter Konzertsaal mit Atmosphäre wird. Konzerte gibt es überall, aber hier gibt es die schönsten Flecken. Durch neue Formate wie die Landpartie der Jungen Elite, bei denen nicht musiziert wird, sondern man auch etwas über den Veranstaltungsort erfährt, wollen wir die Idee der Festspiele vertiefen. Das Spiel ist vergleichbar mit einem großen Puzzle: Die Künstler, die Stiftung, die Sponsoren, die Freunde – sie alle tun sich zusammen für dieses dreidimensionale Puzzle der Festspiele. 8
Von Versprechen, Spendierhosen und Hüten Interviews zu organisieren gehört zu ihren Aufgaben – nun beantwortet sie selbst Fragen: Ilka von Bodungen, seit 2011 Pressesprecherin der Festspiele-Mecklenburg-Vorpommern. Sind Sommerfeste eher Fest oder mitunter Albtraum? Selbst im Regen wurden schon die schönsten musikalischen Feste gefeiert. Die Open Air Konzerte mit Picknick in Redefin oder Hasenwinkel machen bei gutem Wetter natürlich mehr Spaß, der Albtraum ist zum Glück noch nicht wirklich passiert. Warmes, vor allem aber trockenes Wetter wird für den 8. und 9. August gewünscht, für das Kleine Fest im großen Park in Ludwigslust. Ist das Kleine Fest eine kleine Liebe? Bei mir ist es zu einer großen Liebe geworden. Als ich das erste Mal davon im Programm gelesen habe, dachte ich: Was machen die Festspiele da? Aber wenn man das erste Mal in Ludwigslust ist, in diesem Park mit seinen Sichtachsen, das allein ist schon ein Erlebnis. Dazu dann die Klein-Kunst, die ja eigentlich eine große ist, die Stelzenfiguren zum Beispiel, das beeindruckt. Ich bin inzwischen ein großer Fan vom Kleinen Fest. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern haben einen Etat von ca. 4,1 Millionen Euro, davon ca. 8 Prozent öffentliche Förderung, ca. 40 Prozent Karteneinnahmen und ca. 52 Prozent Sponsoringeinnahmen. Wer hat da die größten Spendierhosen an? An erster Stelle möchte ich da unsere Partner nennen: Die Sparkassen-Finanzgruppe, die WEMAG, AIDA-Cruises, Mercedes-Benz, arcona Hotel&Resorts. Ein besonderer Förderer ist die Nordmetall-Stiftung, in deren Schloss Hasenwinkel alljährlich unsere Preisträger in Residence ihre Preisträger-Projekte veranstalten. Unser Intendant Dr. Markus Fein hat für seine erste Festspiel-Saison neue Formate entwickelt wie Pavillon Romantik, Pavillon Wiener Klassik und 360° Streichquartett, für die wir mit der Hamburger Körber-Stiftung einen
neuen Sponsor gewinnen konnten. Doch so wie kleine und große Konzerte, bekannte und unbekannte Künstler, so wichtig sind die großen und kleinen Förderer. Es sind viele kleine Füße, auf denen wir stehen. Die Partner vor Ort sind wichtig, die kleinen Beträge sind keine Peanuts. Spendierhosen haben auch unsere Stifter an, die Festspielfreunde haben die Initiative plus 250 zum 25. gestartet. Das Ziel ist, bis 2015, wenn die Festspiele MV 25 Jahre alt werden, mindes-tens 250 neue Festspielfreunde zu gewinnen. Kommen wir von den Hosen zu einem anderen Kleidungsstück, einem, das eher weniger getragen wird, dem Hut. Wann haben Sie einen Hut auf? Bisher setze ich privat, bei Hochzeiten zum Beispiel, einen Hut oder einen so genannten Fascinater auf. In Redefin und Klütz überlasse ich das den zuschauenden Damen und erfreue mich an dem Anblick. Wir überlegen gerade, ob wir einen Festspiel-Hut kreieren sollen. Vor wem möchten Sie den Hut ziehen? Da würde ich gern den Hut vor Matthias von Hülsen – und seiner Frau – ziehen. Vor der Vision, ein Festival zu machen, vor der Leidenschaft, mit der aus der Idee Realität wurde und vor dem Familiengefühl, das sie den Festspielen gegeben haben. Jeder, der hier war, hier ist, neu dazu kommt, ist Teil dieser Festspiel-Familie. Vom 20. Juni bis zum 21. September wird es an 86 Spielstätten im Land Konzerte geben. Bekanntes ist zu erleben, Wiederbegegnung mit Künstlern, die gern und oft Gast der Festspiele sind und Entdeckung neuer junger Interpreten. Mit Sicherheit wird all das eintreten und passieren, was die Pressesprecherin Ilka von Bodungen versprach. Karin Gustmann
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Festspielhöhepunkte in der Region Götz Alsmann, Martin Stadtfeld, Igor Levit, weitere Spitzenmusiker und der Jahrmarkt der Sensationen gastieren in der Landeshauptstadt. 127 Veranstaltungen bietet die diesjährige Sommersaison der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern bis zum 21. September, darunter zahlreiche Veranstaltungen in Schwerin und Umgebung. Dabei werden die Festspiele MecklenburgVorpommern den Schweriner Kultur- und Gartensommer mit zauberhaften Konzerten bereichern und den Klassik-Fans dabei auch neue Festspielorte wie das Eisenbahnmuseum vorstellen. Intendant Dr. Markus Fein sagte bei der Vorstellung des Programms: „Mit dem Jahrmarkt der Sensationen und dem Pavillon Romantik stellen wir in Schwerin zwei unserer neuen Reihen vor. Im Umland von Schwerin locken unter anderem die Picknick-Konzerte in Redefin sowie das Open Air und das Kinder- und Familienfest in Hasenwinkel mit einem attraktiven Programm.“
Konzerte und Jahrmarkt der Sensationen in Schwerin Mit sechs Veranstaltungen gastieren die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Landeshauptstadt. Im Rahmen der neuen Reihe „Pavillons der Jahrhunderte“ gibt der Pianist Martin Stadtfeld in der Schelfkirche ein Klavierrezital mit romantischen Stücken von Schubert, Schumann und Liszt. Vor diesem Konzert des „Pavillon Romantik“ zur Waldromantik, bei dem ein umfangreiches Rahmenprogramm diese Epoche über die Musik hinaus beleuchtet, können die Besucher in Groß Trebbow an einem Künstlergespräch mit dem Pianisten und an einem Waldspaziergang teilnehmen (3.9.).
Götz Alsmann
Foto: JeromeBonnet
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Die Schelfkirche, das Neustädtische Palais und das Schleswig-Holstein-Haus bespielen beim „Jahrmarkt der Sensationen“ – dem musikalischen Wandertheater der Festspiele MV – die Musiker von Quadro Nuevo, die Pantomimen Bodecker&Neander und die Akrobatin von Danza Furiosa mit einem bunten Programm (4.8.). In der Schlosskirche stellt sich die niederländische Cellistin Harriet Krijgh vor, die im Rahmen des Konzerts den WEMAG-Solistenpreis 2013 überreicht bekommt (26.7.). Erstmalig sind die Festspiele MV im Eisenbahnmuseum Schwerin zu Gast, das Götz Alsmann und Band mit Liedern aus dem Musical „My Fair Lady“ als Spielstätte einweihen wird (16.7.).
Konzerte in der Umgebung von Schwerin Vor den Toren Schwerins liegt mit dem Kulturhaus Mestlin eine weitere neue Spielstätte. Hier setzt der österreichische Klarinettist Matthias Schorn seine 2013 begeistert gefeierte Volksmusik-Reihe „Schorny spielt auf“ fort und bringt Volksmusik bis Wiener Lied auf die Bühne (15.8.). Ebenfalls neu dabei ist der Forsthof Jasnitz, auf dem im Rahmen des „Pavillon Romantik“ das Vokalensemble amarcord und das Hornquintett german hornsound Werke in der zur Waldromantik passenden Besetzung für Hörner und Männerchor aufführen (3.9.). Im Schloss Basthorst sind in der Reihe „Junge Elite“ niederländische Nachwuchskünstler zu hören: der Posaunist Sebastiaan Kemner mit
Bodecker & Neander
Foto: T. Heinze
Juia Fischer
seiner Klavierpartnerin Mariya Kim (31.8.). Preisträger in Residence Igor Levit spielt in der Synagoge Hagenow zu Installationen des Künstlers Hannes Malte Mahler den Zyklus „The people united will never be defeated“ von Frederic Rzewski und Beethovens „Diabelli-Variationen“ (31.7.) und tritt in der Kirche in Zarrentin im Rahmen der Reihe „Berliner Philharmoniker in MV“ mit deren SoloOboisten Albrecht Mayer auf (21.8.).
Konzerte und Jahrmarkt der Sensationen in Redefin Bei den beliebten Picknick-Konzerten auf dem Landgestüt Redefin können die Besucher bereits ab Mittag auf den Wiesen vor dem klassizistischen Portal des Gestüts picknicken und eine Pferdeshow sehen. Danach verwandelt sich die Reithalle des Landgestüts in einen Konzertsaal für internationale Spitzenmusiker. Als dritte Veranstaltung spielt Preisträgerin Julia Fischer Brahms’ Violinkonzert mit der Dresdner Philharmonie unter ihrem Chefdirigenten Michael Sanderling (23.8.). Und auch der „Jahrmarkt der Sensationen“, das musikalische Wandertheater der Festspiele MV mit den Musikern von Quadro Nuevo, dem Pantomimenduo Bodecker & Neander und der Akrobatin von Danza Furiosa gastiert in Redefin und präsentiert an unterschiedlichen Orten auf dem Gelände des Gestüts ein fantasievolles, farbenfrohes Programm für Jung und Alt (2. und 3.8.).
Foto: Decca/Uwe Arens
Quadro Nuevo
Foto: Olaf Becker
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OPER
Fluch und Segen
Faszinierende Chöre
Fotos: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Mit der Premiere von „Nabucco“ am 27. Juni auf dem Alten Garten begannen die Schlossfestspiele Schwerin 2014 des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Mit der Neuinszenierung der berühmten Verdi-Oper wollen Regisseur Georg Rootering und Ausstatterin Romaine Fauchère einen Event für ein breites Publikum schaffen.
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eide haben Erfahrungen mit Open Air Inszenierungen, obwohl Romaine Fauchère es eigentlich nicht mehr machen wollte: „Aber es gibt hier am Schweriner Theater so wunderbare Werkstätten – ich habe sie bei der Produktion von ‚Eugen
Ulrich Barthel, Direktor des Schweriner Opernchors, studierte mit 80 Sängerinnen und Sängern die Chöre der Inszenierung ein.
Onegin‘ kennengelernt – mit denen kann man sehr gut arbeiten. Das gab den Ausschlag für meine Zusage für ‚Nabucco‘“. Aufwendig ist das Bühnenbild. Das bisher größte bei den Schlossfestspielen. Eine Art Installation ist es, in die zwei 27 Meter breiten, freitragenden Stahlkonstruktionen wurden 150 Tonnen Stahl verbaut. Am Tag wird der Alte Garten zu einer attraktiven Begegnungsstätte mit reizvollen, attraktiven Blicken auf die Gebäude am Platz, mit Klanginstallationen, die neugierig machen auf die Aufführungen am Abend. Bis zum 3. August wird es Vorstellungen geben. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird für die meisten Zuschauer „er“ der Höhepunkt des Abends sein: der „Gefangenenchor“. Er ist „Fluch und Segen zugleich“ sagt Ulrich Barthel. Seit 2007 ist er Direktor des Schweriner Opernchors und auch in dieser Inszenierung verantwortlich für die Einstudierung der Chöre – es gibt in der Oper ja nicht nur den einen, berühmten Chor. „Segen, weil es schöne Musik ist, Fluch, weil man die ganz besonders singen möchte.“ 80 Sängerinnen und Sänger agieren auf der großen Bühne auf dem Alten Garten, neben dem Opernchor des Theaters vierzehn freischaffende Sängerinnen und Sänger,
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Damen und Herren der Schweriner Singakademie und Mitglieder des Goethe-Jugendchors. Die Chöre aus den Verdi-Opern sind sicher so populär, weil sie für sich stehen, eine abgeschlossene Einheit bilden: „Mit bekannten Melodien, die von vielen gesungenen werden, bezieht man die Leute mehr ein in das Geschehen. Die Kraft, die aus der Masse kommt überträgt sich auch physisch, es wirkt nie banal, es bleibt immer noch Kunst“, sagt Ulrich Barthel. Im Januar begann er mit dem Opernchor und der Singakademie zu probieren, die Gäste kommen „studiert“, also gut vorbereitet zu den Proben. In den letzten sechs Wochen vor der Premiere ging es dann darum, dass alle Sängerinnen und Sänger zusammenfinden. Allerdings ist mit der Premiere nicht das Ende der Proben eingeläutet: Regelmäßige Auffrischungsproben sind selbstverständlich.
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ls „martialisch-aggressiv und schwungvoll“ werden Verdis Chöre charakterisiert, die der Komponist zahlreich in seine Opern einbaute, denn er wusste um die Identifikationsmöglichkeiten, die sie dem Publikum bieten. Vorstellungen von Verdi-Opern in Italien dauern meist wesentlich länger als in anderen Ländern – wegen der zahlreichen MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Wiederholungen einzelner Passagen, auch der Chöre. Musik erreicht alle. Sie steigert das Gefühl des Dazugehörens, der Gemeinschaft, funktioniert als emotionaler Verstärker. Eine Erkenntnis, die nicht ausschließlich für die klassische Musik, die Opern zutrifft, eine Erfahrung, die Ulrich Barthel bei den Frühlingssingen vor dem Theater und auf der Bühne der Schlossfestspiele machte – Hunderte sind da gekommen um gemeinsam zu singen.
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chwerin singt! Exakt 400 Sängerinnen und Sänger werden sich am 25. Oktober in der Schweriner Sport- und Kongresshalle treffen. „Schwerin singt! 200 Jahre bürgerlicher Chorgesang in Schwerin“ ist der Titel der Veranstaltung. Die in der ganzen Stadt präsent sein wird: „17 Chöre aus Mecklenburg-Vorpommern werden (kostenlos) im Rahmenprogramm an verschiedenen Orten in der Stadt auftreten“, erzählt Ulrich Barthel, der für diese Aktion den Taktstock in der Hand hält. Auf ihn hören nicht nur die Sängerinnen und Sänger, auch die Damen und Herren der Mecklenburgischen Staatskapelle und das Jugendsinfonie-Orchester folgen seinem Dirigat. „Stefan Malzew hat für das Chor-Fest ein schönes, anspruchsvolles Stück komponiert, die Marienplatz-Galerie hat einen Förderpreis ausgelobt – Schwerin singt! wird bestimmt ein Fest für die beteiligten Chöre und die Zuschauer“, so Ulrich Barthel.
Opulente Oper in großartigem Ambiente und mit großer Besetzung und einem der faszinierendsten Chöre der Opernliteratur bis zum 3. August auf dem Alten Garten – und nach den Theaterferien am 25. Oktober in der Kongress-halle und der ganzen Stadt Schwerin singt! Klangvolle Aussichten für Schweriner und Gäste. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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THEATER weitere Probe – so viel vielleicht zu der oft gestellten Frage: Was machen die Theaterleute denn so am Tage?
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Die Grönholm-Methode. Foto: Silke Winkler
Es ist nie langweilig Regieassistentin am Mecklenburgischen Staatstheater Beate Rothmann Es gibt Berufe im Theater, von denen man zwar weiß, dass es sie gibt, aber was genau da zu tun ist, das weiß man oft nicht. Regieassistent zum Beispiel, bzw. Regieassistentin, denn im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin wird dieser Job ausschließlich von Frauen gemacht. Warum? Die Antwort erschließt sich vielleicht am Ende des Artikels.
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ine der fünf Regieassistentinnen am Schweriner Theater ist Beate Rothmann. Seit 2002 ist sie am Haus, zunächst als Inspizientin, dann folgte der Wechsel in die Assistenz der Sparte Schauspiel. Der „erlernte Beruf“ von Beate Rothmann ist Krankenschwester – einem kleinen (nicht ganz ernst gemeinten) Ratgeber für eine Regieassistenz zufolge, die wichtigste Voraussetzung für diesen Beruf. Weitere empfohlene Voraussetzungen: Ein Heimwerkerkurs, Ahnung von Kindererziehung, Diplom in Psychologie, sportliche Fitness, Zeitmanagement und Organisationstalent, ein paar Semester Literatur und Theatergeschichte und ein paar Monate in einem fernöstlichen Kloster, um Demut zu lernen. Ist es wirklich so schlimm? Mit dem für sie so typischen leicht
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ironischen Lächeln antwortet Beate Rothmann: „Natürlich nicht, es ist schon anstrengend und manchmal sicherlich nervend, aber eben auch interessant. Theater ist etwas ganz besonderes, man kann Dinge lernen, zu denen man sich sonst nie aufrafft. Durch die immer wechselnden Situationen kommt man auf unterschiedliche Ideen, es wird nicht langweilig.“ Für den „Talk im Theater“ mit den Regieassis-tentinnen am 23. März haben die fünf Damen mal zusammengetragen, wie ein Arbeitstag so abläuft. Was da zu hören war, hat beim Publikum Heiterkeit hervorgerufen – denn der Vortrag war witzig und launig – aber noch mehr Erstaunen. Vor allem aber Anerkennung für den Umfang der Leistung und für die Verantwortung, die eine
Regieassistentin hat. Sie sitzt eben nicht nur bei den Proben neben dem Regisseur und schreibt seine Ansagen mit. „Wobei das schon reichen würde, was bei der ersten Probe festgelegt wird, stimmt nach einer Woche schon nicht mehr, wird aber nach drei Probenwochen wieder aktuell. Keiner weiß mehr, was angesagt war – nur ich muss es in meinem Buch haben.“ Dementsprechend sehen die Regiebücher dann auch aus, es wimmelt vor eingeklebten Zetteln. Die Regieassistentin ist so ein bisschen Mädchen für alles: Krankmeldung für die Probe, vergessene Requisiten und Kostüme, Licht und Ton auf der Probebühne einrichten – das läuft bei Beate Rothmann auf. Um 10 Uhr beginnt die Vormittagsprobe, und wenn keine Vorstellung ist, gibt es um 18 Uhr eine
ädchen für vieles ja, aber Wasser-Hohler und Kaffee-Kocher sind die Regieassistentinnen nicht, ein wenig Händchenhalten gibt es aber doch: „Wenn man merkt, dass es jemandem nicht gut geht, er sich mit seiner Rolle unwohl fühlt, dann versuche ich schon, ihn aufzumuntern.“ Beate Rothmann sagt, sie brauche kein Extra-Dankeschön, aber sie möchte akzeptiert werden: „Nicht nur ausführendes Organ sein, sondern einbezogen werden in die Inszenierung, Gespräche führen über den Inhalt des Stücks, die Konzeption, das ist für mich wesentlich.“ Wie wichtig eine aufmerksame, mitdenkende Assistentin für ihre Arbeit ist, das wissen die meisten Regisseure. Sie müssen sich darauf verlassen, dass auch nach der Premiere die Vorstellungen so über die Bühne gehen, wie festgelegt. Was macht die Assistentin während der Vorstellung, schaut sie da aufmerksam, aber relativ entspannt zu? Wieder Beate Rothmanns Lächeln (das sagen will: träum weiter): „Eigentlich sollte ich während der Vorstellung auf dem Regieassistentenplatz im Zuschauerraum sitzen, aber so was haben wir nicht. Sitzen kann man – hinter
Regieassistentin Beate Rothmann. Foto: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
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THEATER der Bühne – auch nur mit Glück. Meistens renne ich auf der Seitenbühne rum, kontrolliere, gebe Einsätze für Auftritte – und wenn es ganz heftig kommt, dann bin ich auch mal Aushilfs-Statist.“ Im Gespräch mit Beate Rothmann fallen immer wieder die Worte: lernen, etwas Neues ausprobieren. Dazu gehört der wöchentliche Unterricht im Stepp-Tanz – wie gut ihre Damen und Herren sind, davon können sich die Zuschauer im Musical „The Producers“ überzeugen. Dazu gehören aber ebenfalls die eigenen Regiearbeiten. Zwei Stücke hat Beate Rothmann im EWerk inszeniert: „Frau Müller muss weg“, eine zugespitzt wirkende Schulgeschichte, die auf exzellent beobachteter und recherchierter Wirklichkeit basiert, und „Die Grönholm-Methode“. Das Schau-
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spiel von Jordi Galceran über ein ungewöhnliches Bewerbungsgespräch von vier Managern hatte am 14. Juni seine gelungene, erfolgreiche Premiere.
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Wenn Sie Regie führen, wer ist dann Ihre Assistentin? „Selbst ist die Frau!“ Ach ja, warum ist Regieassistenz denn nun Frauen-Domäne? „Es
liegt nun mal in der Natur der Frauen, dass sie rasch und kühn handeln“, schrieb Cervantes oder ganz einfach: „Die Frauen sind die Schlauen“ . Karin Gustmann
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BALLETT
Er darf mit dem Feuer spielen Chefrequisiteur Andreas Albrecht
Rockgitarren und Drums sprühen Funken, Feuer züngeln in den Bühnen-Himmel, Tänzer stehen in Flammen: Wenn nach der Vorstellung des beeindruckenden Rockballetts „HardBeat“ im Schweriner Theater der Schlussapplaus losbricht, dann gilt er auch einem Mann, der sich nicht auf der Bühne verbeugt: Andreas Albrecht. Der Chefrequisiteur des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin ist bei dieser Ballettinszenierung verantwortlich für die Pyro-Effekte. Er darf, ja er muss mit dem Feuer spielen. Die Erlaubnis für die Feuerspiele bekommt man, wenn man eine Prüfung macht und den PyroTechniker-Schein hat. „Beim Rockballett war es Ballettdirektor Sergej Gordienko, der so viel Feuerzauber wie möglich wollte. „Im Rahmen unserer räumlichen Möglichkeiten – der Schnürboden über der Bühne hängt ja voller Dekorationselemente – hatte ich freie Hand. Bis auf den Schluss, da hatte Sergej Gordienko ganz konkrete Vorstellungen, was da wie brennen soll. Da ist dann unsere Phantasie gefragt“, erzählt Andreas Albrecht. Der gerade wegen dieser Herausforderungen seinen Beruf – den man richtig erlernen kann – so mag: „Requisiteur ist der schönste Beruf im Theater, er ist kreativ, man kann sich selbst entfalten, hat mit allen Mitarbeitern des Hauses – Künstlern, Werkstätten, Technik – zu tun.“ Die fünf Requisiteure des Schweriner Theaters betreuen alle Vorstellungen aller Sparten im Großen Haus, im E-Werk und im werk 3. Wer betreibt den größten Aufwand? „Das kann man so allgemein nicht sagen. Beim Schauspiel ‚39 14
Stufen‘ sind wir zu zweit bei der Vorstellung, an jeder Bühnenseite einer, weil da die Szenenwechsel fast im Minutentakt erfolgen. Bei den Operninszenierungen sind meistens auch viele Requisiten im Einsatz.“ Was genau ist eigentlich ein Requisit? „Alles, was direkt von einem Darsteller bespielt wird, was er in der Hand hat. Wobei die Übergänge zwischen Requisit und Kostüm oft fließend sind.“ Und für einen Außenstehenden durchaus kurios: Ein Hut ist ein Kostüm, ein Helm ein Requisit, das angezogene Kleid ist Kostüm, das Kleid auf dem Bügel am Schrank ist Requisit – die Aufzählung könnte man fortsetzen. Der Fundus der Requisite ist riesig, aber bestimmte von Regisseuren und Ausstattern gewünschte Teile müssen immer wieder selbst gebastelt werden: Ein Teddy soll trommelnd über die Bühne laufen – da nimmt man den aus der Batteriewerbung bekannten Hasen und zieht ihm ein Teddy-Fell über den Leib. Lilien sollen in einer Trauerszene lautlos auf den Boden fallen – echte Blumen sind zu teuer, da wird mit Kunstblumen so lange experimentiert bis es funktioniert. Neben Phantasie gehört Geduld zu den Eigenschaften, die ein Requisiteur braucht. Die Sachen, die angefertigt werden, sind zwar nicht
Chefrequisiteur Andreas Albrecht.
für die Ewigkeit gedacht, aber diverse Vorstellungen müssen sie schon überstehen. Natürlich geht da schon mal was kaputt – es gibt da so spezielle Zerstör-Kandidaten, aber taktvoll nennt Andreas Albrecht keine Namen. Was hin ist, muss halt ersetzt werden. Zuschauer haben auch schon mal Interesse für bestimmte Teile bekundet, doch „da gibt es nichts. Alles bleibt in der Requisitenkammer.“ Die wird in gewaltigem Umfang zum Ende der Spielzeit „geplündert“ wenn die Schlossfestspiele anstehen. „Das ist für uns wirklich jedes Jahr ein Höhepunkt. Zum einen, weil wir mal ‘raus kommen, zum anderen, weil wir da in einer Form arbeiten, die im Haus so nicht möglich ist. Wie bei den Wasser- und Feuerproben in der ‚Zauberflöte‘, dem Feuerwerk in ‚Carmen‘ oder beim ‚Freischütz‘, da habe ich die Flammen zur Musik gesteuert.“ Im Musical „Alexis Sorbas“ wurde Andreas Albrecht selbst auf der Bühne aktiv, als er brennend aus der explodierten Mine rannte. Um noch einmal die Werbung zu strapazieren: Der Satz „Nichts ist unmöglich“ könnte von den Requisiteuren stammen. Ein „geht nicht“ gibt es nur, wenn gesetzliche Bestimmungen es verlangen. Alles ist möglich! Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Fotos: S. Winkler/Mecklenburgisches Staatstheater
HardBeat, das Rockballett – in dieser Inszenierung des Mecklenburgischen Staatstheaters konnte es der Chefrequisiteur so richtig krachen lassen.
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TREFFPUNKT / ANZEIGE
Gartenmahl im Laubengang 4. Schweriner Gourmet Garten vom 18. 7. bis 20. 7. 2014 im Schlosspark findet großes Interesse.
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Zum vierten Mal findet in diesem Jahr der Schweriner Gourmet Garten im Rahmen des Kultur- und Gartensommers in der Landeshauptstadt Schwerin statt. Drei Tage lang können die Besucher kulinarische Köstlichkeiten der Schweriner Köche, erlesene Weine aus Franken, Rheinhessen und Italien, Fisch aus dem Schweriner See und Mecklenburger Baumkuchen genießen. Es können Spezialitäten aus Lucca in der Toskana, Bauerneis, Champagner & Austern, Pasta und Gegrilltes gekostet werden. Es gibt Kaffe und Kuchen, Eis & Schokolade und leckere Gerichte vom Grill. Edle Spirituosen und Zigarren, Bio-Produkte und manche kulinarische Überraschung warten auf die Gäste.
Die Hoteliers und Gastronomen werden die Veranstaltungsfläche in ein Gartenrestaurant verwandeln. Man kann verweilen, zu den Ständen bummeln, Freunde treffen oder ganz einfach den Anderen zuschauen bei einem guten Glas Wein. Im vergangenen Jahr kamen rund 4.000 Besucher. Ähnliche Zahlen erwartet der Veranstalter auch in diesem Jahr. Öffnen wird der Gourmet Garten am Freitag um 16 Uhr. Um 18.30 Uhr findet dann das offizielle Highlight – „Das Schweriner Gartenmahl“ im historischen Laubengang statt. Die Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow wird den Gourmet Garten in diesem Jahr eröffnen, und es wird dabei der „Gourmet
Norbert Bosse, Moderator, Initiator und Feinschmecker.
Gute Stimmung bei Unterhaltung und kulinarischen Genüssen. Fotos: Veranstalter
Die „Lübzer Bier-Lounge“, beliebter Treffpunkt im Vorjahr, wird noch um einen zweiten Standort erweitert. Frisch gezapftes Lübzer-Pils kann man dann auch im Strandkorb oder Liegestuhl zu sich nehmen. Für dieses Jahr haben sich 16 Teilnehmer und einige Gäste angemeldet. Die Flächen sind komplett vergeben. Rund um den Schweriner Schlossgartenpavillon, im herrlichen Ambiente des historischen Parks, können Gourmets und solche die es werden wollen, in den weißen Pagoden schlemmen, genießen sowie Musik und Unterhaltung erleben. Unter dem Motto „Von ländlich fein bis international“ sagen die Teilnehmer: „Wir geben dem Sommer ein Fest!“
des Jahres 2013“ ernannt. Es gibt ein sommerliches 4-Gänge-Menü mit auserlesenen Weinen an der wahrscheinlich längsten Festtafel der Stadt. Unter dem Laubendach erwartet die Gäste ein einmaliges Erlebnis von kulinarischem Genuss, Abendstimmung und Musik. Zehn Nostalgie-Flötistinnen werden dazu aufspielen. Die Karten zum Preis von 110 Euro sind auf 100 Plätze begrenzt . „Das Interesse der Gäste ist sehr groß”, so Christoph Gerlach vom „Weinhaus Wöhler“. Gemeinsam mit dem „Hotel Niederländischer Hof“, stattet das Weinhaus das Gartenmahl in diesem Jahr aus. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
TREFFPUNKT / ANZEIGE
Buntes Treiben rund um den Schlossgartenpavillon.
Mit der Schweriner Volkszeitung und dem medienhaus:nord ist erstmalig eine Medienpartnerschaft vereinbart worden. Am Sonntag wird es auf der Bühne im Schlosspark das „SVZ-Kochquartett“ geben, eine Aktion der SVZ mit dem Gourmet Garten. Vier Leser der Zeitung können die Teilnahme an einem Kochlehrgang während der Veranstaltung gewinnen. Als Gäste beim Gourmet Garten werden Katharina I., Weinprinzessin MecklenburgVorpommerns von der Insel Rügen, und das Lübzer Pils-Ostseemeeting auf der Traditionsrennbahn Bad Doberan/Heiligendamm erwartet. Zum ersten Mal wird sich auch der „Kulinarier Klub Baltic Hills“ von der Insel Usedom in Schwerin präsentieren. Auf der Bühne gegenüber dem Schweriner Schlossgartenpavillon wird ein hochkarätiges Programm geboten. Am Freitagabend spielt dort der Musikentertainer Reinhold Hörauf für die Gäste. „trioRio&friends“ aus Rostock stehen am Sonnabend abends auf der Bühne im Park. Nachmittags sorgen die Schweriner Musiker „Hanshagen“ für beste Unterhaltung. Der Rostoker Jazzmusiker Andreas Pasternack & Co. wird am Sonntag die Besucher begeistern. Gastgeber und Moderator der Veranstaltung ist der Feinschmecker und Journalist Norbert Bosse. Veranstalter ist die Schweriner Stadtmarketing GmbH. Das Land MV und die EU fördern die Veranstaltung als Bestandteil des Schweriner Kultur- und Gartensommers. Die Gäste werden auch in einem der berühmten Strandkörbe aus der „Genussregion MV“ Erholung finden können. Der Eintritt zu der Veranstaltung an den drei Tagen ist frei! Infos unter: www.schwerinergartensommer.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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GASTGEBER
Ein Schweriner Hotelier engagiert sich beispielhaft für den Klimaschutz
DER NATUR ZULIEBE Christian Petersen ist gebürtiger Oberbayer und lebt mit seiner Familie in Hamburg. Im Jahr 2005 übernahm er das im Familienbesitz befindliche Hotel und Restaurant „Speicher am Ziegelsee“ – eine der ersten Adressen in Schwerin, die als einzige in der Landeshauptstadt den Titel Klima-Hotel trägt. Hotelchef Christian Petersen gönnt sich eine Pause und genießt vom Bootsanleger an der neu gestalteten Promenade den Blick auf den Ziegelsee. „Schön ist es hier in Schwerin, denn wir sind umgeben von so viel Natur. Das liebe ich und das ist wirklich erhaltenswert“, sagt der 48-jährige Geschäftsmann. Ein paar Meter weiter steht der alte, ehemalige und heute denkmalgeschützte Getreidespeicher aus dem Jahre 1939, der vor rund 16 Jahren aufwendig zu einem First-Class-Hotel umgebaut wurde. Wer auf geschmackvolles Ambiente, Individualität, zuvorkommenden Service und Nachhaltigkeit Wert legt, kehrt hier ein. Nachhaltigkeit – ein Stichwort für Christian Petersen, zu dem er einiges zu sagen hat: „Stück für Stück haben wir viele Dinge im Hotelbetrieb auf eine ökologische Arbeitsweise umgestellt. Dazu gehört die Haustechnik, wir nutzen Ökostrom von einem regionalen Anbieter, unser Restaurant ist Bio-zertifiziert, wir haben ein Elektroauto und Elektrofahrräder zum Ausleihen angeschafft, und rund 70 Prozent der Mitar18
beiter kommen mit dem Rad, statt mit dem Auto zur Arbeit.“ Und ganz nebenbei erwähnt der Hotelchef, dass er im Bereich Marketing mit zehn deutschen Klima-Hotels kooperiert, zu denen auch das Gutshaus in Stellshagen zählt. „Ökologisch arbeiten können wir hier aber nur, wenn wirklich alle Mitarbeiter mitziehen und verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umgehen – und das tun sie“, lobt er sein Hotelteam. Doch damit nicht genug. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, unsere CO2-Bilanz jedes Jahr weiter zu reduzieren, und wir beteiligen uns beispielsweise an dem Klimaschutzprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern ,MoorFutures’, das die Erhaltung und Wiedervernässung der Moore zum Ziel hat, sowie ein Aufforstungsprojekt in Panama. In Sachen Klimaschutz und Ökologie wollen wir Vorreiter sein“, sagt er entschlossen. „Und wir machen unser Engagement für den Klimaschutz auch erlebbar für unsere Gäste, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, im Rahmen von Führungen heimische Moorflächen zu besuchen. Außerdem unterbreiten wir ihnen Vorschläge, schöne, naturnahe Aus-
flugsziele mit dem Rad zu entdecken, denn das Umland bietet hier so viele tolle Möglichkeiten.“ Wenn es seine Zeit erlaubt, schwingt er sich auch gerne selbst auf’s Fahrrad und fährt abseits asphaltierter Straßen durch die reizvolle Natur. Zu seinen Lieblingsplätzen gehören auf jeden Fall das Gelände rund ums Schweriner Schloss, der Franzosenweg aber auch „Adebors Näs“, das Görslower Steilufer, der Pinnower und Dambecker See und die alte Gutsanlage in Groß Trebbow. Hier kann sich Christian Petersen entspannen und nachdenken – beispielsweise darüber, wie das Destinationsmarketing zu verbessern ist, was er für dringend notwendig erachtet und sich deshalb mit Gleichgesinnten in einer privaten Marketinginitiative engagiert. An lauen Sommerabenden, wenn das Tagesgeschäft gelaufen ist, nimmt er gerne in einem Strandkorb auf dem Hotelgelände oder auf dem Bootsanleger Platz, um den Blick auf den Ziegelsee zu genießen – bei einem Glas Rotwein… und verdrängt für einen Moment das leidige Thema Bettensteuer. Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
RUBRIK
Leicht und lecker An warmen Sommertagen empfehlen Christian Petersen und sein Team leichte und erfrischende Speisen und Getränke.
Ihr Tipp für den Som mer 2014:
• Tocco Rosso – ein erfrischender Sommer-Aperitif • Saiblingsfilet mit grünem Spargel, geschmolzenen Tomaten und Nusskartoffeln • Karamellisierte Crepes mit Mascarpone und frischen Erdbeeren Rezept für vier Personen
Tocco Rosso (Zutaten pro Glas) 2cl Campari, 2cl Holundersirup, 6cl (Pro)Secco, frische Minze, Erdbeere und Eiswürfel
Saiblingsfilet mit grünem Spargel geschmolzenen Tomaten und Nusskartoffeln Zutaten: 4-8 Saiblingfilets (je nach Größe), 6 Tomaten, 600g neue Kartoffeln, 100g Butter, Kräuter der Saison, grobes Meersalz Zubereitung: Die Saiblingfilets leicht würzen und mit Butterflocken im Backofen bei mittlerer Hitze garen. Den grünen Spargel zur Hälfte schälen, halbieren und mit Butter bei leichter Hitze garen und abschmecken. Die Tomaten fein würfeln und mit Olivenöl vorsichtig bei kleiner Hitze schmelzen und vorsichtig salzen. Kartoffeln abkochen, pellen und mit etwas Butterflocken zusammen mit dem Saibling im Ofen backen bis das leicht nussige Aroma entsteht und die Kartoffeln goldgelb aussehen. Alles zusammen anrichten, Kräuter nach Geschmack einsetzen.
Fotos: Helmut Wachtel
Saiblingsfilets mit frischem, regionalem Gemüse der Saison. Schon die Farbe des Aperitifs verspricht eine köstliche Erfrischung.
Karamellisierte Crepes mit Mascarpone und frischen Erdbeeren Zutaten: 1 Schale Erdbeeren, 4 Stck. Crepes, 500 g Mascarpone, 2 Stck. Zitrone, 150g Puderzucker, frische Minze, brauner Rohrzucker Zubereitung: Die Erdbeeren putzen, waschen und zuckern. Aus Zitronensaft und Puderzucker eine Glasur herstellen. Die Crepes mit der Glasur bestreichen, mit dem Mascarpone füllen, aufrollen und mit braunem Rohrzucker bestreuen. Das Ganze mit einem Brenner karamellisieren, 5 Minuten bei mittlerer Hitze in den Backofen stellen, dann anrichten und mit frischer Minze garnieren. Der Mascarpone im Crepesmantel ist unwiderstehlich sahnig, die frischen Erdbeeren setzen das I-Tüpfelchen für den Hochgenuss.
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GENUSS
Fragen Sie den Koch! Küchenparty im 4-Sterne-Hotel „Niederländischer Hof“ Beim Stichwort „Niederländer“ fallen nicht nur Ur-Schwerinern viele Anekdoten und Geschichten zum „Niederländischen Hof“ am Schweriner Pfaffenteich ein.
Gemütliche Plätze auf der Terrasse hinter dem Hotel.
Der lichtdurchflutete Wintergarten lädt zum Verweilen ein.
Das Team des „Niederländischen Hofes“ mit Hotelinhaberin Martina Lux-Grella (vorne).
Blick in das Restaurant. Fotos (3): Elvira Grossert
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Zahlreiche Geschichten ranken sich um den Salon und den „Schlitz“, eine kleine Nachtbar. Das war ein schlauchförmiger Barraum, in dem kaum zwei Leute aneinander vorbei gehen konnten. Bei sehr dezenter Beleuchtung trank man das in der DDR beliebte Partygetränk Wodka Cola. Bestandteile waren Club-Cola und Kristall-Wodka made in DDR. An einen preiswerten Cocktail mit heimischen Ingredienzien glaubten auch zwei junge Schweriner, die sich nach der Spätschicht wieder einmal auf einen Feierabend-Drink im „Schlitz“ einfanden. Aber an diesem Abend, im Frühling 1983, wartete eine Überraschung auf sie. Die Rechnung war doppelt so hoch wie gewohnt. Der Barkeeper hatte den eigentlich schwer erhältlichen, echten russischen Wodka in die Cola gemixt. Diesmal war der DDR-Kristall Wodka aus. Verstohlene Blicke in die Geldbörsen offenbarten das Desaster. Was tun? Einer der Männer rannte nach Hause, in die Apothekerstraße, um Geld zu holen. Der andere blieb unter den bohrenden Blicken des Barmannes am Tresen sitzen. Er war der letzte, der einzige Gast. Die Zeit dehnte sich endlos. Nach Mitternacht konnte die Rech-
Fotos (2): Hotel
nung endlich beglichen werden. Erleichtert tranken Gäste und Barmann gemeinsam eine letzte Wodka-Cola. Den Saal und die Nachtbar „Schlitz“ gibt es nicht mehr. Sie wurden bei der Sanierung vor 20 Jahren abgerissen. Doch der Weg ins Hotel und in die Restauranträume führt den Besucher wie seit fast 100 Jahren durch schwere messingbeschlagene Holztüren, über einen roten Teppich, durch das mit weißem und dunkelgrünem Marmor verkleidete Treppenhaus in die stilvoll gestaltete Lobby. Tiefe Sessel und Sofas laden zum Sitzen ein. Die Lobby wurde, wie das Restaurant, der lichtdurchflutete Wintergarten und der Tagungsraum, von der Hotelinhaberin Martina Lux-Grella geschmackvoll eingerichtet. Das gesamte Haus atmet eine besondere Eleganz und Gemütlichkeit. Im historischen holzgetäfelten Kaminzimmer, neben der Lobby, hängt ein gemaltes Porträt des Hotelgründers Hermann Krasemann. 1901 kaufte er das „Hotel de Russie“ in der heutigen Straße „Zum Bahnhof“ und benannte es bei der Neueröffnung in den „Niederländischen Hof“ um. Anlass war die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
GENUSS Vermählung des jüngsten Sohns des Großherzogs Friedrich Franz II, Heinrich von Mecklenburg, mit der niederländischen Königin Wilhelmina. 1921 zog der „Niederländische Hof“ in die Alexandrinenstraße am Pfaffenteich um. Damals war es das modernste Hotel Schwerins, ein elegantes Gästehaus am Wasser und doch im Herzen der Stadt gelegen. Nach dem Tode von Hermann Krasemann
die Hotelchefin. Sie hatte zuvor ein großes Kongresshotel in Frankfurt am Main geleitet. Das Restaurant mit den imposanten Kronleuchtern hat Platz für 40 Gäste. Chef der Küche ist Benjamin Paul. Mit seinem Team zaubert er Gerichte aus der internationalen Küche mit vielversprechenden Namen wie Gebackenes Kräuter-Lachs-Schnitzel mit Ana-
Köchen gefachsimpelt. Im Wintergarten entstehen die Vorspeisen, im Restaurant das Dessert, in der Küche Suppen und der Hauptgang. Ergänzend zum Essen stellt ein bekannter Bierbrauer das zur jeweiligen Speise passende Gourmet-Bier vor. Die Köstlichkeiten dürfen natürlich auch verspeist werden. Das Besondere: Der Gast kann
Zubereitung einer leckeren Vorspeise während der Küchenparty im Wintergarten.
Der Küchenchef Benjamin Paul lässt in die Töpfer schauen und beantwortet die Fragen der Gäste.
übernahm sein Sohn das Hotel und führte es bis 1970. In der Folgezeit gehörte der „Niederländische Hof“ zum „Hotel Stadt Schwerin“, heute „InterCity Hotel“. 1994 kauften Hamburger das historische Haus. Nach umfangreicher Sanierung konnte der „Niederländer“, wie das Haus von den Schwerinern liebevoll genannt wird, im Oktober 1998 wiedereröffnet werden. 2006 erwarb die geborene Österreicherin Martina Lux-Grella das Haus. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich
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nas-Avocado-Fenchel-Salat und Aioli mit gerösteten Kürbiskernen. Es gibt verschiedene Themenwochen wie die Bayerische Woche, die Niederländische und Österreichische Woche. Ein besonderer Clou sind die zweimal im Jahr stattfindenden Küchenpartys. Nach einer Idee von Thomas Jiskra vom Kartoffelhaus wird nicht nur in der Küche, sondern in allen Restauranträumen gekocht, in die Töpfe geschaut und mit den
sich vom Koch die Zubereitung erklären lassen, beispielsweise erfragen, wie ein Zuckerkörbchen hergestellt wird. Vielleicht weiß der Koch ja auch die eine oder andere Anekdote vom „Niederländer“ zu erzählen. Der Abend wird garniert mit Musik, die zum Tanzen einlädt. Die nächste Küchenparty startet am 24. Oktober 2014 um 19 Uhr. Elvira Grossert
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Alter Speicher
Hotel Alter Speicher Bohrstraße 10 - 12a 23966 Wismar Telefon (0 38 41) 21 17 46 oder 3 03 30 80 Telefax (0 38 41) 21 17 47 info-wismar@hotel-alter-speicher.de
Jeden Sonntag im Zeitraum 15.6.-15.9.14 heißt es wieder Barbecue auf unserer Gartenterrasse. Zum Preis von Euro 22,00 pro Person werden neben Spezialitäten vom Grill, ein Salatbüfett und eine Dessertauswahl geboten. Gerne begrüßen wir Sie auch in Wismar zu Ihrer Kurzreise, einfach mal die Seele baumeln lassen. Besuchen Sie das neu eröffnete Welterbezentrum, die Aussichtsplattform St. Georgen oder schlendern Sie im alten Hafen an den Fischkuttern vorbei. Highlight ist auch der Besuch zu einem der 15 Kreuzfahrtanläufen in diesem Jahr. Das Arrangement „Kreuzfahrtgucker” bietet dafür genau das richtige Programm: 2 Übernachtungen / Frühstück / 1 x Abendessen 3-Gang-Menü / Leihfahrräder / Hafenrundfahrt / Picknickkorb-Preis pro Person im kl. DZ Euro 155,00. Weitere Arrangements auch unter: www.hotel-alter-speicher.de
Unbekannte
Genüsse
GENUSS
Whisky ist in Deutschland vor allem in Verbindung mit Schottland, Irland und den USA bekannt. Dabei gibt es auch eine deutsche Whisky-Geschichte und die ist gar nicht so neuzeitlich.
Foto: Whisky & more
Bereits seit den fünfziger Jahren wurde auf beiden Seiten der damaligen deutsch-deutschen Grenze Whisky produziert, Namen wie Falckner aus Luckenwalde oder Racke Rauchzart aus Rinteln sind bekannt. Die Whiskys aus den verschiedenen Regionen der Republik waren später jedoch teilweise weniger berühmt als berüchtigt. Doch das war einmal. An mehr als einhundert Orten zwischen Ostseeküste und Alpen wird mittlerweile Whisky gebrannt. Waren es in den vergangenen Jahrzehnten zumeist Obstbrennereien oder Brauereien, die deutsches „Wasser des Lebens“ herstellten, haben sich in den letzten Jahren immer mehr Spezialisten dem Whisky verschrieben und das kam und kommt insbesondere seiner Qualität deutlich zu Gute. Die Slyrs Destillerie im bayerischen Schliersee war die erste, die ausschließlich für die Herstellung von
Whisky gebaut wurde, andere, wie zum Beispiel die Preußische Whiskydestillerie im brandenburgischen Mark Landin folgten. Den größten Sprung beim geneigten Whisky-Liebhaber weg vom Geheimtipp und hin zu anerkannt guten und sehr guten Tropfen gab es mit den Bränden aus der Hammerschmiede Destillerie in Zorge, einem kleinen Ort im Harz, an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Niedersachsen. Das nebenan verlaufende Flüsschen Else ist die Namensgeberin für den von dort stammenden Single Malt Whisky: Glen Els, was schon wieder ein wenig schottisch klingt. Neben der Qualität hat durch die Fokussierung auf eine kontinuierliche Produktion auch die Verfügbarkeit einzelner Sorten zugenommen, so dass das stark gestiegene Interesse an Whisky aus Deutschland zunehmend besser bedient weden kann. Ein vor kurzem von Whisky & more in Schwerin veranstal-
teter Themenabend zum „Whisky Made in Germany“ war innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Die vom Mitinhaber Oliver Beirow gekonnt und amüsant durch den Abend geführten Gäste waren von den probierten Whiskys aus Wismar, Zorge und Schliersee hinsichtlich deren Qualität überrascht bis begeistert. Nicht überraschend für den Profi war, dass auch hier zwei Abfüllungen des Glen Els in der Gunst der Teilnehmer am höchsten standen. Samtig am Gaumen und durch eine mehrere Jahre lange Lagerung in ehemaligen Marsalabeziehungsweise Moscatel-Fässern, überzeugten sie mit vollmundigen, zartsüßen und fruchtigen Aromen. „Ich hätte nie gedacht, dass deutscher Single Malt Whisky so gut schmecken kann“, bemerkten hinterher mehrere Gäste. Ein Whisky aus dieser Brennerei war auch der erste, der es zu internationaler Bekanntheit brachte. Kein geringerer als WhiskyGuru Jim Murray, Verfasser der gleichnamigen „Whisky Bibel“,
erkannte 2012 dem Alrik, einem weiteren aus Zorge stammenden herrlich rauchigen und sherrybetonten fruchtigen Single Malt Whisky, fünfundneunzig von einhundert möglichen Punkten zu. Das war ein bis dahin für deutschen Whisky unerreichter Wert und gleichzeitig ein Ritterschlag für diesen. Mehr als zweihundert Euro zahlen Sammler mittlerweile für eine Flasche der bisherigen drei verschiedenen Alrik-Abfüllungen. Die vierte wird in Kürze erscheinen und natürlich auch wieder bei Whisky & more erhältlich sein, wie Susan Drexler, die zweite Hälfte des sympathischen Duos aus der Schweriner Schelfstadt, versichert. Neben einer fundierten Beratung sind hier die genannten Whiskys „Made in Germany“ und natürlich auch weitere rund siebenhundert verschiedene Sorten aus Schottland, Irland, Japan, den USA und anderen Ländern zu bekommen. Das Angebot von Whisky & more umfasst aber nicht nur Spirituosen aller Art, auch Weine aus Deutschland, Europa und Übersee sind erhältlich. Karin Thiem
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GASTGEBER
Gastlichkeit hat einen neuen Haltepunkt –
Der alte Bahnhof in Gadebusch „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, drum nähm ich meinen Stock und Hut (Matthias Claudius) und tät das Reisen wählen!“ So ging es auch mir, als ich auf einer Veranstaltung vom Handelshof Schwerin, einen der Köche vom Alten Bahnhof in Gadebusch kennenlernte. Vom Restaurant „ Station Burgsee“ hatte ich bis dato noch nichts gehört. Also schnappte ich mir bei passender Gelegenheit Hut und Mantel und machte mich auf den Weg in die mecklenburgische Provinz – und war überrascht. Denn was aus dem alten Bahnhof in Gadebusch, gegenüber dem idyllischen Burgsee gelegen, geworden ist, damit habe ich nicht gerechnet. Die schmucke Fassade des 1897 in Betrieb genommenen Bahnhofs erstrahlt in Weiß und Grau. Die moderne, großzügige Terrasse lädt
Saniertes Bahnhofsgebäude in Gadebusch.
Historische Fahrkartenausgabe.
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zum Verweilen ein und im Innern wird Reichsbahngeschichte wieder lebendig. Das ganze Areal wirkt freundlich. Auch an Kinder ist dabei gedacht. Bahnhofsvorsteher, gern auch mal in Uniform, ist Holger Hempel. Der Gadebuscher Unternehmer ist gelernter Elektriker, Baubegeisterter und Freigeist. Sein Geld verdient er mit Kopierern. Im Jahre 2009 kaufte er von der Deutschen Bahn den Gadebuscher Bahnhof. Drei Jahre später konnte das Restaurant eröffnet werden. Das Risiko teilt er sich mit einem Partner. Dort, wo schon zu Kaisers Zeiten Gäste Halt machten, um mit der Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn zu reisen, kann man auch heute wieder logieren. Es erwarten den Gast das „Restaurant Station Burgsee“ mit 30 Sitzplätzen, ein liebevoll eingerichteter kleiner Festsaal mit 88 Plätzen,
Kleiner Veranstaltungsaal mit nachgebauter Dampflock.
„Bahnhofsvorsteher” und Investor Holger Hempel
MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
GASTGEBER eine schöne Terrasse und die „Bahnhofs-Suite“ im ersten Stock des Gebäudes für Eisenbahnromantiker oder Heiratswillige. Alle Räume sind mit viel Liebe zum Detail ausgestattet worden. Warme Farben im Innern, eine historische Fahrkartenausgabe, Reisepläne, alte Koffer und eine Dampflok im Saal als Tresen bestimmen das Ambiente. „In unserem Restaurant wollen wir etwas mehr bieten, als all die Anderen“, so Holger Hempel zur Philosophie des Hauses. Es gibt deutsche und internationale Küche auf gutem Niveau und für Nostalgiker auch rote Brause und Bahnhofsschnitzel. Ich habe mich für gebeizten und gesülzten Saibling mit Forellenmousse und Salat und geschmorte Ochsenbacke in Weinsauce mit Birnen-Meerrettich-Wirsing und Sellerie-Kartoffelpüree entschieden. Als Nachspeise habe ich eine Schokoladen-MandelTarte mit Butterreis genommen. Das Essen war sehr gut! Die Portionen sind für meinen Geschmack zu groß, was aber wohl dem Zeitgeist der Gäste geschuldet ist. Küche und Service bemühen sich wirklich um den Gast. Die Atmosphäre ist freundlich. Hier im Alten Bahnhof in Gadebusch kann man gut feiern, sich einfach nur treffen, Musik & Kultur erleben und natürlich fahren-
Warum nach einem gelungenen Abend eine Fahrt durch die Nacht?
Gastlichkeit der individuellen Art Theaterstraße 1 – 3 · 19055 Schwerin Telefon: 03 85 / 59 368 - 0 www.schwerin-pension.de Mitglied der Theaterfreunde Schwerin e. V.
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Ehemaliger DDR-Salonwagen.
den Zügen nachschauen. Denn die Strecke Parchim-Rehna ist ja noch in Betrieb. Jüngstes „Kind“ von Holger Hempels Reiselust ist ein Salon-Waagen der ehemaligen DDR-Regierung, der zum „Bahnhofshotel auf Gleisen“ umgebaut werden soll. Sechs Zimmer mit 12 Schlafplätzen, geeignet für nicht all zu große Menschen, warten ab dem 13. August auf reiselustige Gäste. Für geschichtlich Interessierte: Das ist der Tag des Mauerbaus. Der Alte Bahnhof Gadebusch soll in seiner Gesamtheit vermarktet werden, so das Ziel von Holger Hempel. Die Gastronomie, verschiedene kulturelle und kulinarische Veranstaltungen, der Salonwagen und Hochzeiten bilden die verschiedenen Standbeine. Na, dann möge es immer heißen: Bitte zurücktreten von der Bahnsteigkante – es kommen neue Gäste in den alten Gadebuscher Bahnhof! Texz & Fotos: Norbert Bosse MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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Weiße Wiek
GASTGEBER
Die
lockt Gäste mit mediterranem Flair
Gemeinsam ins Restaurant „FineArt“ essen gehen.
In einer der Saunen des Hotels ein paar schöne Stunden verbringen.
Fotos: Iberotel TUI AG
Ein weißes Hotel, im Hintergrund das blaue Meer, die Sonne scheint und ein Yachthafen mit vielen Booten – dieses malerische Bild bietet sich dem Besucher des Resorts „Weiße Wiek“ auf der Halbinsel Tarnewitz im Ostseebad Boltenhagen. Hier können sich die Gäste gerade im Sommer wie am Mittelmeer fühlen. Zu dem 2008 entstandenen Ferienresort gehören neben dem exklusiven Iberotel Boltenhagen mit 179 Zimmern und 12 Suiten, alle mit traumhaftem Blick auf die Ostsee, ebenfalls das idyllische Dorfhotel Boltenhagen mit allem, was Familien für einen gelungenen Urlaub benötigen. Nicht zuletzt gibt es den Yachthafen mit 350 Liegeplätzen. Die sehr gepflegten Außenanlagen künden von der glücklichen Hand eines Gärtners. Ein kleiner Strand rundet das harmonische Bild ab. Ganz nah am Wasser, den ganzen Tag Sonne sowie der Blick auf das Meer und die Marina; die Lage der „Weißen Wiek“ ist einfach faszinierend und traumhaft, genau der richtige Ort, um ein Wochenende oder auch nur einen Tag hier zu verbringen, um sich verwöhnen zu lassen. Auf den verschiedenen Terrassen des Iberotels, die zu den Zimmern wie auch dem Restaurant und dem SPA-Bereich gehören, kann man ab und zu leise Geräusche hören, die der Wind verursacht, wenn er mit den Seilen der Boote spielt. Wer möchte, kann sich für eine Bootsfahrt anmelden. Es müssen nicht immer große Reisen sein, um sich zu entspannen. In angenehmer Umgebung bei untergehender Sonne auf der Außenterrasse des eleganten Restaurants „FineArt“ im Iberotel mit 254 Plätzen und bei schönem Wetter mit 55 Außenplätzen kann ein Tagesgast ebenso die gute regionale oder mediterrane Küche genießen und einen wunderschönen Abend verbringen, wie anwesende Hotelgäste.
Ein idealer Ort für eine romantische Hochzeit.
Blick von der Marina auf das Iberotel.
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Foto: André Hamann
Built to enjoy. Hier wird ausgezeichnet für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Da sich der Fischereihafen ganz in der Nähe befindet, gibt es unter anderem von dort frischen Fisch, der dann in der Hotelküche zu einem geschmackvollen Mahl zubereitet wird. So lassen sich romantische Stunden zu Zweit verbringen oder bei Jubiläen und auch zu Geburtstagen etwas Besonderes arrangieren. Wer möchte, kann im Lobbybereich bequem sitzen und vielleicht auf Freunde warten, um mit ihnen gemeinsam im Restaurant essen zu gehen. Hier gibt es ebenfalls die elegante Hotelbar „1803“, in der alle Wünsche nach Getränken erfüllt werden. Zu dem sehr hochwertigen gastronomischen Bereich gehört auch das Frühstücksbuffet. Wer möchte kann bereits ab 7 Uhr mit einem opulenten Frühstück den Tag beginnen. Das Buffet verfügt mit einem kalten und einem warmen Bereich über eine üppige Auswahl an allem, was man sich nur vorstellen kann. Möglich wäre ebenfalls außer den lukullischen Genüssen, die angenehme und entspannende Atmosphäre im 1000 Quadratmeter SPABereich auf sich wirken zu lassen. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Seele baumeln zu lassen. Insgesamt zehn verschiedene Anwendungsräume für Wellness, Massagen und Kosmetikbehandlungen, ein Hallenbad mit Außenterrasse, Sauna und Biosauna mit Meerblick, Dampfbad und Erlebnisdusche, Wärmebänken, ein Außenbereich sowie die Ruhelounge mit Kamin und Meerblick sind vorhanden. Auch als Hochzeitsparadies ist die „Weiße Wiek“ wie geschaffen. Die standesamtliche Trauung ob klassisch oder extravagant kann nach Aufgebotserstellung beim Standesamt Klütz auch in den Räumlichkeiten des Iberotels erfolgen. Das Team des Hotels berät gern bei der Planung, Gestaltung und Durchführung, damit es eine Traumhochzeit wird. Wer möchte, kann natürlich auch in einem der exklusiven Hotelzimmer oder Appartement des Dorfhotels übernachten. Die „Weiße Wiek“ ist auf jeden Fall eine Reise wert. Das wird jeder bestätigen, der einmal dort war. Monika Käning
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SCHLÖSSER IN MECKLENBURG
Dornröschen-Schlaf erwacht Aus dem
Schloss Tressow.
Der Ort Tressow liegt zwischen dem Klützer Winkel und Wismar, in Nähe der Ostsee. Südlich vom Tressower See wurde das Schloss Tressow bis 1865 errichtet. In der wunderschönen, hügeligen Landschaft mit ihren zahlreichen Alleen nimmt es eine prominente Position ein. „Wenn man draußen sitzt und auf das Schloss schaut und dabei das Buch der Tisa von der Schulenburg liest, wird die Geschichte des Gebäudes in Tressow lebendig. Und man sieht alles in Gedanken vor sich. Durch die Beschreibungen kann sich der Leser die verschiedenen Räume, die Möbel und die gesamte Ausstattung vorstellen. Außerdem erfährt er, dass die Familie von Schulenburg öfter innerhalb des Schlosses umgezogen ist“, schwelgt Thorsten Krieger in Gedanken. Auch alte Fotos stehen ihm zur Verfügung und so kann der Besitzer sehen, wie es einst war. 2009 wurde ein Teil des Schlosses zwangsversteigert. Dr. Thorsten Krieger, Oberarzt für Laboratoriumsmedizin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hat diesen Teil erworben und konnte im Laufe der Jahre weitere Teile dazu kaufen, bis er im Besitz des gesamten Schlosses war. Es muss noch vieles an diesem prunkvollen Haus restauriert werden, ebenso im Marstall, der nach dem Vorbild des Schweriner Großherzoglichen Marstalls errichtet wurde.
Die lange Geschichte derer von der Schulenburg In den Jahren 1862-1865 ließ Werner Graf von der Schulenburg, der das Anwesen 1847 erbte, südlich des Tressower Sees auf einer Anhöhe das spätklassizistische Herrenhaus „Schloss Tressow“ erbauen. Dazu holte er sich den Schweriner Hofbaumeister Daniel, der kurz zuvor als Bauführer beim Bau des Schweriner Schlosses beschäftigt war. Es ist eine wunderschöne, hügelige Landschaft mit zahlreichen Alleen und einem 7,5 Hektar großen Park in dem sich das Schloss befindet. Dieser langen Geschichte ist sich der neue Besitzer bewusst und er geht behutsam mit dem historischen Gebäude um.
ben hat und eine bekannte Bildhauerin und Malerin war, sondern auch ihre Brüder. Die Tochter verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Lon-
Schlossbesitzer Dr. Thorsten Krieger.
Die berühmte Tochter Tisa Hier wohnte nicht nur Tisa (Elisabeth) Gräfin von der Schulenburg, die in dem Buch „Ich hab’s gewagt“ das Leben auf dem Schloss beschrie-
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Fotos: Monika Käning (3)
SCHLÖSSER IN MECKLENBURG Der große klassizistische Marstall des Schlosses beherbergte unter anderem die Pferde und Kutschen der Schlossbesitzer.
Das Schlosswappen.
Fotos: privat (4)
Das gusseiserne Treppenhaus präsentiert noch die ursprünglichen Marmorstufen.
Ein stilvoll gestaltetes Bad mit wunderschönem Marmor.
don, Potsdam, Berlin und Münster und auf dem Besitz des Vaters in Tressow. Sie stellte sich schon als 16-Jährige dem Künstler Max Liebermann von der Berliner Akademie mit ihren Scherenschnitten vor. Er bestätigte ihr Talent, aber der Vater stimmte erst 1925 dem Besuch der Akademie zu. Sie studierte Bildhauerei bei bekannten Größen der Kunstszene. Ihr gesamtes Leben war von sozialem Engagement für Leidende in vielen Ländern geprägt und drückte sich auch in ihren Bildern oder Skulpturen aus. 1994 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihr Lebenswerk und für ihr ausgeprägtes soziales Engagement verliehen. Sie wurde 97 Jahre alt und starb im Februar 2001. Einer ihrer Brüder, Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, und Claus Schenk Graf von Stauffenberg trafen sich im benachbarten Klein Trebbow, um an Gesprächen zur Vorbereitung des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 teilzunehmen. Beide Grafen wurden 1944 hingerichtet. Seit 2004 gibt es in dem so genannten Teehaus in Trebbow eine „Denkstätte“. Anlässlich des 70. Jahrestages des Hitlerattentats eröffnet am 20 Juli 2014 auf Schloss Tressow die Ausstellung „Der lange Weg in den Widerstand – Fritz-Dietlof von der Schulenburg MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Ein elegantes Schlafzimmer wirkt besonders schön in diesen Räumen.
und der 20. Juli 1944“. Die Ausstellung ist bis zum 27. Juli von Dienstag bis Samstag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich können Sonderöffnungszeiten vereinbart werden (0173230860).
Der Bauherr erhält den Charme des Schlosses Dr. Thorsten Krieger hat nicht nur das Buch der Tisa von der Schulenburg gelesen, sondern weiß viel mehr auch durch Gespräche mit den Dorfbewohnern. Mit Unterstützung des Amtes für Denkmalpflege nimmt er die Sanierung vor. Seit 2012 ist es möglich, in dem Schloss vier Ferienwohnungen zu mieten. Die Hälfte der unteren Etage wird der Arzt selbst bewohnen. Die anderen Räume sollen nach erfolgter Sanierung für Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Der Denkmalschutz gäbe auch Fördermittel, aber nur, wenn der Bauherr alles in den historischen Zustand bringe, erklärt der Hamburger. Die Behörde bestimmt ebenso den Putz der Fassade wie auch deren farbliche Gestaltung. Im Haus gab es viel Marmor, der jetzt so verlegt wird, wie es ursprünglich einmal war.
Dr. Thorsten Krieger hat die schöne Idee, einen großen Saal für Feierlichkeiten und Bälle herrichten zu lassen. Er ist selbst aktiver Tänzer für Standard und Latein. Stuck, vorhandene Wandverkleidungen aus Holz und wunderschöne hölzerne Flügeltüren bleiben erhalten und bringen Charme und Eleganz in das Gebäude. Im restaurierten Marstall könnte er sich Hochzeitsfeiern vorstellen, und auch ein Café würde dort noch genügend Platz finden. Dazu besprechen der Bauherr und Mitarbeiter des Denkmalpflegeamtes weitere Arbeitsschritte. „Anträge zu stellen, ist sehr mühsam und langwierig. Das Amt kann aber auch Fachleute empfehlen oder vermitteln, die ich für spezielle Arbeiten im Schloss benötige“, so Dr. Thorsten Krieger. Sein Bruder hilft ihm als Antiquitätenspezialist bei der Ausstattung der Räumlichkeiten. Auch die Außenanlagen sollen komplett rekonstruiert werden Dazu ist die Hilfe des Naturschutzamtes notwendig und der schöne alte Baumbestand mit zum Teil seltenen Bäumen und der kleine Teich werden gepflegt. Er hat vier Leute aus dem Dorf angestellt, die ihn tatkräftig unterstützen. Monika Käning
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20. Juli ab 11 Uhr SOMMERFEST MIT ELEFANTENBESUCH NABU Wolfstag 10. August TIERE GANZ NAH 16./17. August INDIANERFEST
NATUR
Säger
Wo die
balzen…
…nicht im Sturmgebraus, da ist Insel Walfisch, da ist ihr Zuhaus!
Stolzer, männlicher Mittelsäger.
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NATUR Ich bin groß, schön, stark! Warum der Säger seinen Namen trägt, zeigt der Schnabel!
Breite Brust, dicke Backen und dann auch noch den Kopf in den Nacken. Gegen die Konkurrenz!
D
er vorangestellte Vers liest sich, auf den ersten Blick, als missratene Adaption der norddeutschen Hymne von den Ostseewellen. Die Martha Müller-Grählert schon plattdeutsch so singbar beschrieben hat. Was aber, um Wind und Wellen und zum Kuckuck, sind denn Säger? Etwa volkskünstlerische Menschen mit der Kettensäge? Hier nun mal nicht, und wirklich geht es auch ums Salzwasser, um mecklenburgisch-vorpommersche Küste, um Fische geht´s auch und um Liebe. Um die Liebe der Säger.
Zu Zeiten der DDR kursierte der Satz, dass es drei Arten von Liebe gebe. Die niedere, vom Sexus getriebene, die Mutterliebe und als entwicklungsgeschichtlichen Höhepunkt schließlich die Liebe zur Sowjetunion. Auf letztere müssen wir seit einem Vierteljahrhundert verzichten. Davon wissen die Säger nichts, weil sie Vögel sind. Ihre Schnäbel, mit Sägezacken gezähnt, gaben ihnen den ausgefallenen Namen. In unseren Breiten kennen wir drei unterschiedliche, nah verwandte Arten: den großen Gänsesäger, der – leider selten geworden bei uns – in Höhlen alter Bäume an Klarwasser-Binnenseen nistet und den kleinen Zwergsäger, der nur im Winter als Gast aus den kalten Regionen Skandinaviens oder Russlands zu uns kommt. Als 1000 -Gramm-Vogel dazwischen – aber eben nur an der Ostsee! – kennen wir den Mittelsäger.
Zärtliches Nesteln im Rückengefieder mit dem Sägeschnabel…
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Alle drei sind Fischfresser. Unser früherer mecklenburgischer Vogelpapst, der Baurath Wüstnei schrieb um 1900, dass er auf Poel „Speethals“ genannt würde. Wir lesen, dass die Poeler Fischer „ihn oft in den Netzen und Reusen zufällig mit fangen“. Daran hat sich lediglich geändert, dass die Vögel nicht mehr – wie damals – „in Wismar und Schwerin zu Markt gebracht werden“.
V
or ein paar Jahren war ich auf der Vogelschutzinsel Langenwerder in der Wismarbucht, um Rottgäus, die Ringelgänse zu fotografieren. Dazu saß ich in einem kleinen Tarnzelt an der Wasserkante. Vom Festland hinter mir kam ein Fischerboot mit einem kleinen Heckmotor. Es erreichte weiter draußen die Fähnchen, die ein Stellnetz markieren. Dort begann der Fischer, das Netz zu heben und ins Boot zu ziehen. Hin und wieder griff er in das Netz, um etwas Dunkles daraus ins Wasser zu werfen. Ich dachte zunächst an Tang oder Zosterabüschel. Aber danach sah es eigentlich nicht aus, sodass ich mein Fernobjektiv zum Boot richtete. Dann begann ich auch zu zählen. Insgesamt warf der Fischer 58 tote Tauchenten, Haubentaucher und Mittelsäger über Bord. Vier Kormorane waren auch dabei. Die Mittelsäger als tauchende Fischjäger haben keine Chance, ihren Kopf aus den Maschen eines Stellnetzes zu befreien. Nicht mal mit
…ermöglicht dann anschließend den Nackengriff und den Paarungsversuch.
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NATUR Das Resultat von Liebesakt und Brutgeschäft.
ihrem Sägeschnabel. Der kann, nein muss ihnen sogar – sofern sie männlichen Geschlechts sind – in der Liebe dienen. Die findet in, auf und unter Wasser statt. Vor der Insel Langenwerder und an der kleinen Insel Walfisch in der Wismarbucht.
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ie trug vor vierhundert Jahren eine der bestarmierten Festungen Europas, bestückt mit 50 Kanonen, um die Einfahrt von See zur Stadt Wismar zu schützen. Davon sind bei Niedrigwasser vielleicht noch ein paar Fundamentreste und etlicher Ziegelschutt zu sehen. Seit 2007 wird die Insel vom Verein Langenwerder wissenschaftlich betreut und bearbeitet. Insgesamt nämlich gehört die seit 1990 naturgeschützte 8,5 Hektar kleine Insel den Seevögeln, den Silber-, Sturm- und Mantelmöwen, den Seeschwalben und Eiderenten und nicht zuletzt durchschnittlich gut zwei Dutzend Mittelsägerpaaren. Sie haben ihre Nester unter Büschen und in künstlichen Bruthöhlen. Die werden mit dunklen Daunen ausgepolstert, in denen acht bis zwölf Eier in 35 bis 39 Tagen von den Weibchen ausgebrütet werden. Die Männer kümmern sich nicht um den Nachwuchs, den die Mütter als flauschige Nestflüchter so rasch wie möglich zu Wasser bringen. Die jungen Säger werden nicht gefüttert sondern können ihre Nahrung schon
Nach Sonnenuntergang: Farbe, Schwäne und ein Clipper.
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selbst aus dem Wasser seihen. Ihre volle Flugfähigkeit erreichen sie nach etwa zwei Monaten, wenn nicht nur ihr Kleingefieder, sondern auch die Steuer- und Schwingenfedern des Großgefieders voll ausgebildet sind. Tauchen und unter Wasser jagen allerdings können sie schon eher. Und gern stehen sie am Ufer oder auf Steinen, die aus dem Wasser ragen, um sich ausgiebig zu putzen. Es scheint, als sei solche Insel ein Paradies für die Vögel. Jedoch kommt vom Festland auch gern einmal der Habicht schnell herüber. Die Seeadler, die um die Wismarbucht mit mehreren Paaren zuhause sind, machen Jagd auf die noch flugunfähigen, großen Jungen. Und da passt es ganz gut, noch zu schreiben, dass die ehemals fast von Ausrottung bedrohten Seeadler nun schon 1.000 Brutpaare in Deutschland aufweisen. So viele, wie es zuvor nie gegeben hat. Der Mittelsäger – ja, wer kennt den denn schon ? – kommt in ganz Deutschland nur auf 400! Ausschließlich in Schleswig-Holstein und vor allem (!) in der Wismarbucht mit Langenwerder und Walfisch. Ach ja: Wie sich die Mittelsäger lieben, können die beigefügten Bilder von der Insel besser als Worte erklären. Text & Fotos: Wolf Spillner
Nicht ernst zu nehmen: Scheingefechte der Geschwister.
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Verbiegen können sich andere. Wir stehen auf Vernetzung. Mecklenburg-Schwerin befindet sich im Knotenkreuz der Lebensadern A14, A20 und A24. Diese Autobahnen verbinden die Metropolen Hamburg und Berlin mit Mecklenburg – Schwerin. Unsere Fischer verstehen seit Jahrhunderten ihr Handwerk. Sie fangen leckeren Fisch in der Ostsee und in den Binnengewässern.
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MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
NATUR
Dr. Mirko Lunau (li) und Hartmut Heldt mit Waben voller Honig.
Bienen
Damit wieder mehr
summen
Hartmut Heldt und Dr. Mirko Lunau haben ihr Hobby zur Profession gemacht
Spätestens wenn die Obstbäume im Garten keine Früchte tragen, weil es im Frühjahr an Bienen fehlte, interessieren sich auch Hobbygärtner dafür, warum das so ist. „delüx“ traf zwei Männer, die die Zusammenhänge genau kennen – und die viel dafür tun, dass es nicht nur Honig aus ökologischem Anbau, sondern auch wieder mehr gesunde Bienenvölker gibt. Hartmut Heldt, 1964 in Greifswald geboren, hatte Elektrotechnik studiert und machte während eines Praktikums in Baden-Württemberg durch Zufall die Bekanntschaft mit einem Berufsimker. Die Natur hatte es ihm schon immer angetan – und so war seine Begeis-terung für die Bienen beinahe eine logische Folge. Fasziniert von der Imkerei, machte Heldt eine berufliche Kehrtwende. Mit seiner Frau, die Lehrerin an der Schweriner Waldorfschule ist, und seinen zwei Kindern zog er auf den Bio-Hof in Medewege, wo er nach erfolgreich bestandener Imkerprüfung seine eigene Imkerei aufbaute. Jahr für Jahr kümmerte er sich tagein, tagaus um seine Bienenvölker, hegte und pflegte sie und sorgte für beste Bedingungen in den Beuten. Doch nicht immer lief mit der Firma alles so glatt, wie der Imker gehofft hatte. Er nahm eine Arbeit als Hausmeister in der Waldorfschule an, die sich noch heute auf dem Hof
MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
befindet, und machte die Imkerei zu seinem Hobby. Vor der Arbeit, nach Feierabend und an den Wochenenden kümmerte er sich um 20 Bienenvölker, denn die wollte er nicht aufgeben. Im Jahr 2012 machte Hartmut Heldt die Bekanntschaft mit einem Gleichgesinnten, der sich ebenfalls für die Bienen interessierte und ihm beim Imkern über die Schulter schaute.
Solche Bienenkörbe gehören längst der Vergangenheit an. Die Imker aus Ahrensboek bauen ihre Beuten so, dass die Bienen optimale Bedingungen haben.
Mirko Lunau, geboren 1971 in Oberhausen (NordrheinWestfalen), ist gelernter Tischler und promovierter Meeresbiologe. Durch etliche befristete Verträge musste er häufig den Arbeits- und Wohnort wechseln. Einmal zog er im Rahmen eines EU-Stipendiums in der Küstenforschung mit seiner Frau Carola, die Ärztin ist, und seinen zwei Kindern sogar nach Bosten in den USA. Das war sicher eine spannende Zeit, aber für immer dort Fuß fassen wollte die junge Familie 35
NATUR
Hartmut Heldt fängt das schwärmende Bienenvolk wieder ein. Dazu muss er mittels Radlader in luftige Höhe.
nicht. Sie entschied sich vor zwei Jahren, ihren Lebensmittelpunkt nach Mecklenburg zu verlegen und fand in Ahrensboek nahe Schwerin ein geeignetes Haus. Mirko Lunau, begeistert von der Natur, interessierte sich fortan für Bienen, machte einen Imkergrundkurs in Bantin am Schaalsee und schnell war klar, dass er sich beruflich umorientieren, eine Mosterei eröffnen und ein paar Bienen halten wollte. Dafür wollte er sein praktisches Wissen erweitern – und wie der Zufall es wollte, traf er in Medewege auf Hartmut Heldt, den er beim Imkern begleitete. Nach wenigen Tagen gemeinsamen Imkerns waren sich die beiden Männer einig: Wir sind ein gutes Team. Und so gründeten sie Anfang 2014 eine GbR mit Imkerei, Mosterei und Gartenbau. Natürlich als Demeterbetrieb. Rund 100 Bienenvölker betreuen sie derzeit in Medewege und Ahrensboek. Sie haben eine Streuobstwiese in Kleefeld gepachtet und neues Obst in Ahrensboek angepflanzt – als Nahrung für die Bienen und natürlich für den Saft, den Marko Lunau und Hartmut Heldt in ihrer hauseigenen Mosterei produzieren und verkaufen. Wenn die Bienen fleißig Nektar sammeln, haben auch die Imker alle
Wissenswertes Diese Pflanzen sind wertvolle Pollen und Nektarspender: Rosmarin, Pfefferminze, Salbei, Aster, Kugeldistel, Floc-kenblume, Ringelblume, Malve, Borretsch, Beinwell, Himbeere, Brombeere, Apfel, Birne, Kirsche, Linde, Kastanie, Ahorn, Phacelia, Kornblume, Buchweizen, Senf, Raps, Ölrettich, alle Kleearten, Wicken, Lupinen, Sonnenblumen und viele andere.
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Sophia Lunau stellt die Waben in die Honigschleuder.
Hände voll zu tun. Denn wer ökologisch imkert – und das tun sie konsequent – muss man viel Zeit aufwenden, damit die Bienenvölker beste Bedingungen haben. Regelmäßig kontrollieren sie die Beuten und ernten den reifen Honig, der unmittelbar danach geschleudert wird. Manchmal wird ihre Arbeit unterbrochen, weil ein Volk aus dem Bienenstock ausgeschwärmt ist und dann irgendwo im Umkreis von 30 Metern als dicke Traube hoch in einem Baum hängt. „Das passiert immer dann, wenn die Bienenkönigin das „Haus“ verlässt. Und wir müssen das ausgerückte Volk dann wieder einfangen, weil es nicht von selbst in den Bienenstock zurückkehrt, sondern sich meist eine Baumhöhle sucht“, erklärt Hartmut Heldt. „Das Schwärmen ist die einzige natürliche Möglichkeit der Vermehrung. Manche Imker beschneiden der Königin die Flügel, damit sie mit ihrem Volk nicht ausschwärmen kann, aber wir lassen hier der Natur ihren Lauf“, meint Mirko Lunau. Das wieder eingefangene Volk bekommt dann eine neue Beute und bei den Bienen, die im alten Bienenstock geblieben sind, entwickelt sich eine neue Königin. Die Stunden, die Mirko Lunau und Hartmut Heldt bei ihren Bienen und beim Honigschleudern verbringen, zählen sie nicht. „Wir sehen unsere Tätigkeit nicht vorrangig als Gewerbe, sondern es ist unser Lebensinhalt“, betonen sie. Das ist auch der Grund dafür, warum sie ganz bewusst auf bestimmte Tricks verzichten, um die Erträge zu steigern. „Auch wenn die Bienen immer geschäftig wirken, brauchen sie dennoch ihre Ruhe und sollten nicht allzu oft gestört werden. Wir rauben den Völkern nie den ganzen natürlichen Honig, denn eigentlich ist es ja ihr eigener Vorrat, den sie für den Winter anlegen“, erklärt Mirko Lunau und ergänzt: „In unserer Imkerei steht die Biene im Mittelpunkt und nicht die Honigausbeute. Deshalb können wir unseren Kunden ein exklusives, gesundes Naturprodukt anbieten.“
MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
NATUR
Der Smoker sieht etwas antiquiert aus, ist aber ein bewährtes Mittel, um die Bienen zu beruhigen, wenn die Beute kontrolliert oder der Honig â&#x20AC;&#x17E;gestohlenâ&#x20AC;&#x153; wird.
Reich werden kĂśnnen sie mit den Bienen nicht, auch wenn Menschen und Honigbienen noch so fleiĂ&#x;ig sind. â&#x20AC;&#x17E;Ja, zu DDR-Zeiten gab es mehr Bienen und Honigmachen war lukrativer, weil es dafĂźr Subventionen gab. Doch uns kommt es nicht auf die Menge an, sondern darauf, dass die Natur zu ihrem Gleichgewicht zurĂźckfindet. Wir wollen gesunde Bienen zĂźchten und gleichzeitig dafĂźr sorgen, dass sie reichlich Nahrung finden. Das ist in der heutigen `aufgeräumteren´ Landwirtschaft manchmal recht schwierig, weil sie weniger Trachten, also Futter finden vom Einsatz der Chemie auf den Feldern ganz zu schweigenâ&#x20AC;&#x153;, erklären die beiden Imker. Ihr Ziel ist es, dem RĂźckgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Denn sie wissen: Nur so werden wir von den Bienen reich beschenkt â&#x20AC;&#x201C; mit Honig, Bienenwachs, Pollen und Propolis. Um Schäden an den BienenvĂślkern durch chemische Substanzen zu vermeiden, stimmen sich die Imker auch mit den Landwirten aus der Nachbarschaft ab. Sie haben viel Verständnis fĂźr die beiden engagierten Bienenfreunde und setzen deshalb notwendige Chemikalien nur auĂ&#x;erhalb des Bienenfluges ein. Erfreulich sei der Trend, dass hier und da neue Streuobstwiesen entstehen und immer mehr Menschen in ihren Gärten sogenannte Bienenweiden anlegen. Das mache die Natur und damit die Menschen um vieles reicher. AuĂ&#x;erdem wächst die Zahl der Hobbyimker â&#x20AC;&#x201C; auch in GroĂ&#x;städten â&#x20AC;&#x201C;, die im Kleingarten oder sogar auf dem Balkon ein Bienenvolk halten. â&#x20AC;&#x17E;Dazu benĂśtigen sie keine groĂ&#x;e AusrĂźstung; und geringe Mengen Honig kann man schlieĂ&#x;lich sogar per Hand herstellenâ&#x20AC;&#x153;, weiĂ&#x; Hartmut Heldt. Wer sich allerdings diese Arbeit nicht machen mĂśchte, kann den Bienen die FrĂźchte ihrer Arbeit als natĂźrlichen Wintervorrat lassen. â&#x20AC;&#x17E;Man muss nur darauf achten, dass sich in der Beute keine Milben ausbreiten.â&#x20AC;&#x153;
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Alles rund um die Bienen und das Imkern kann man bei Hartmut Heldt und Dr. Mirko Lunau lernen. Seit März 2014 bieten sie dafĂźr in Ahrensboek Kurse an. An sechs Samstagen geben sie ihr Wissen zum Ăśkologischen Imkern an interessierte Naturfreunde weiter, nicht nur theoretisch, sondern auch in der praktischen Arbeit. Denn in der Bienenhaltung sehen die naturbegeisterten Fachleute einen unersetzbaren Beitrag zur Landschaftspflege. Einige Seminarteilnehmer waren von den Bienen genauso fasziniert wie die beiden Imker und haben beschlossen, eigene Erfahrungen mit der Bienenhaltung und deren Pflege zu machen. Schon in diesem FrĂźhjahr sorgten sie dafĂźr, dass die Obstbäume in ihrer Umgebung nun reichlich FrĂźchte tragen. Wer jedoch nicht selbst Hand anlegen mĂśchte, aber trotzdem etwas fĂźr das Ă&#x153;berleben der Honigbiene und ihre artgerechte Haltung sowie gegen die Verarmung der Landschaft unternehmen mĂśchte, kann sich bei den beiden Imkern melden und eine Bienenpatenschaft Ăźbernehmen. Auch hier ist es ein Geben und ein Nehmen â&#x20AC;&#x201C; wie in der Natur. Denn fĂźr einen Teil des Beitrages, der dafĂźr gezahlt wird, bekommt man unter anderem Honig â&#x20AC;&#x201C; abgefĂźllt in Gläser mit einem ganz persĂśnlichen Etikett. Ă&#x201E;hnliche Patenschaften sind fĂźr Obstbäume mĂśglich. Nur dann bekommt man anstelle von Honig frisch gepressten, sortenreinen Saft vom â&#x20AC;&#x17E;Patenbaumâ&#x20AC;&#x153;. Dr. Mirko Lunau Der Lieblingshonig von Hartmut Heldt: ein leckerer, und Hartmut sehr cremiger Rapshonig. Heldt selbst sind Pro verkauftem Glas kommen 5 Cent dem â&#x20AC;&#x17E;Netzwerk Mitglieder im BlĂźhende Landschaftâ&#x20AC;&#x153; â&#x20AC;&#x17E;Netzwerk zugute. BlĂźhende Landschaftâ&#x20AC;&#x153;. Dieses entwickelt neue, insektenfreundliche Konzepte gemeinsam mit Landwirten, Gärtnern, Imkern, NaturschĂźtzern, Beratern, Verbrauchern, Wissenschaftlern und Landschaftsplanern. HĂśchstes Ziel dieser Vereinigung ist es, eine blĂźhende Landschaft zu schaffen, in der Menschen und Tiere sich wohlfĂźhlen und gesund leben kĂśnnen. Die beiden Imker leisten dafĂźr u. a. mit jedem verkauften Honigglas einen Beitrag in HĂśhe von 5 Cent, die dieser Initiative zugutekommen. Wer an gesunden, regionalen Lebensmitteln interessiert ist, kann verschiedene Honigsorten direkt in Ahrensboek bei den Erzeugern oder im Hofladen Medewege kaufen. Bienenfreunde sind selbstverständlich jederzeit willkommen. Text: Christine Mevius, Fotos: Helmut Wachtel Mehr Informationen unter: www.melimalum.de
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Anne-Christin und Peter Rasch genießen die Früchte ihrer Arbeit vor der Bienenweide im Hausgarten.
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Blütezeit – schönste Zeit
Gartenfreunde waren vollends begeistert, als in diesem Frühling die Natur förmlich explodierte. Das warme Wetter sorgte für eine frühzeitige, üppige Blütenpracht. So manche Pflanze präsentierte sich zwei bis vier Wochen früher von ihrer schönsten Seite, und die gefürchteten Eisheiligen ließen zum Glück auf sich warten. Das rief die Gärtner zeitiger als sonst an die Arbeit. Dabei haben wir erneut dem Plater Gärtner-Ehepaar Anne-Christin und Peter Rasch über die Schulter geschaut. MIT HACKE UND HARKE GEGEN UNGELIEBTE KRÄUTER „Wer seinen Garten liebt, der zieht“, sagt lächelnd Anne-Christin Rasch und meint damit nicht etwa die Ernte, sondern vielmehr das unliebsame Unkraut. Vogelmiere, Giersch, Löwenzahn & Co. machen es einem nicht gerade leicht und fordern meist einen größeren Zeitaufwand. Doch was sein muss, muss sein! Denn die unerwünschten Pflanzen, die sich oft sehr schnell vermehren, beeinträchtigen oder verdrängen gar die begehrten Gemüsepflanzen, Stauden oder Blumen. „Sie rauben ihnen Wasser, Nährstoffe und Licht, was sich negativ auf ihr Wachstum auswirkt. Am besten ist, wenn man sie gar nicht erst zur Blüte kommen lässt“, empfiehlt die Gärtnerin. Jäten und jäten sind aber zweierlei: Ist der Boden feucht, sollten die Unkräuter samt 38
Wurzel entfernt werden. Bei trockenem Boden und Sonnenschein hingegen kann man mit der Hacke arbeiten und sie auf der Bodenoberfläche liegen lassen, weil sie dann innerhalb kurzer Zeit vertrocknen und nach ihrer Zersetzung als organische Substanz dienen. Grundsätzlich gilt: Wo nichts wächst, wächst Unkraut. Deshalb sollte man ihm möglichst wenig Raum lassen.
DEN WEG FREI MACHEN FÜR DIE NÄCHSTE BLUMENPRACHT Sind Stauden und Rosen verblüht, sollte man nicht zögern, sie zurückzuschneiden. „Etliche Pflanzen, sogenannte Remontanten, blühen innerhalb einer Vegetationsperiode zweimal“, weiß Gärtner Peter Rasch. Doch erst durch den Schnitt, der nach der Hauptblüte (meist im Juni) erfolgt, werden sie erneut
zum Blühen angeregt. Dabei muss man nicht zimperlich sein. Am besten schneidet man sie knapp über dem Boden komplett zurück und darf so auf die zweite Blüte im Spätsommer hoffen. Stauden, die zweimal blühen können, sind beispielsweise Rittersporn, Ziersalbei, Kugeldistel, Sonnenbraut oder Katzenminze. Bei anderen Staudenschönheiten, wie Frauenmantel, Zitronenmelisse oder Storchschnabel empfiehlt sich ebenfalls ein solcher Rückschnitt. Auch wenn sie nicht wieder blühen, so zeigen sie zumindest neue, frische Blätter. Bei remontierenden Rosen sind die welken Blüten regelmäßig zu entfernen. Dabei schneidet man sie knapp über dem nächsten Laubblatt ab, sind die Stengel sehr lang, ist ein tieferer Schnitt möglich. „Bei Rosen kann man die Schere ruhig etwas mutiger ansetzen, das schadet den Pflanzen keineswegs“, erklärt Peter Rasch. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
GARTEN Die Ableger der Erdbeerpflanzen mit den besten Erträgen markiert die Gärtnerin mit einem Stock.
Frauenmantel kann man nach der Blüte rigoros zurückschneiden, damit sich frisches Blattgrün entwickelt.
Die verblühten Rosen werden von Peter Rasch durch großzügigen Schnitt auf die zweite Blüte vorbereitet.
Hauswurz-Salbe selbst gemacht DIE BESTEN ERDBEERPFLANZEN FÜR DIE VERMEHRUNG In der Haupterntezeit lässt sich am besten erkennen, welche Pflanzen besonders gut tragen und die größten Früchte hervorbringen. Nur sie sollten für die Vermehrung genutzt werden, weil wenig ertragreiche Mutterpflanzen ihre Eigenschaften ebenfalls an die Jungpflanzen weitergeben. Markieren kann man die Ableger der ausgewählten Mutterpflanze ganz einfach mit einem Stöckchen. „Je eher, desto besser“, meint Anne-Christin Rasch, denn wenn alle Pflanzen Ausläufer entwickelt haben, kann man schwer ausmachen, welcher Trieb zu welcher Pflanze gehört. Die markierten Jungpflanzen pflanzt die Gärtnerin in kleine Töpfe. Dabei bleiben sie noch mit den Mutterpflanzen verbunden. Haben sie einen Wurzelballen gebildet, können sie im August / September in ein neues Beet ausgepflanzt werden. Von allen übrigen Erdbeerpflanzen sind die Ausläufer zu entfernen, da sie die Mutterpflanze nur unnötig schwächen.
ERSTE HILFE MIT HAUSWURZ „Wer edle Hauswurz hält in Ehren, der kann wohl manchem Übel wehren“, heißt es in einem alten Kräuterbuch. Der lateinische Begriff für Hauswurz ist Sempervivum und es gibt davon rund 60 Arten und unzählige Sorten. Die Pflanze ist sehr genügsam und gedeiht deshalb gut in Steingärten, auf Mauern oder auch in Gefäßen. „Hauswurz ist eine wahre Erste-HilfePflanze. Das Gel aus dem Inneren der Blätter lindert Insektenstiche, kühlt Sonnenbrände und hilft bei roten Quaddeln, die durch den Kontakt mit Brennnesseln entstehen. Um immer einen Vorrat an diesem kühlenden Mittel im Hause zu haben, stelle ich aus den Blättern der Pflanze eine Salbe her“, verrät Anne-Christin Rasch. Ach ja, und noch eines: Jeder Gärtner weiß, dass stets mehr wächst, als man gesät und gepflanzt hat. Doch nicht alles muss Unkraut sein. Auch manche Wildpflanzen sind reizvoll. In diesem Sinne einen schönen Gartensommer! Text & Fotos: Christine Mevius
Hauswurzblätter können von April bis Oktober gepflückt werden, denn in dieser Zeit enthalten sie wertvolle Schleim- und Gerbstoffe. Zutaten: 16 bis 20 kleingeschnittene Hauswurzblätter, 80 ml Jojobaöl, 80 ml Olivenöl, 12 g Kakaobutterpellets, 8 g Bienenwachspellets, Lavendelöl So wird´s gemacht: Jojoba- und Olivenöl sowie den kleingeschnittenen Hauswurz 20 Minuten leicht köcheln. Danach die Pflanzenteile aussieben, das Öl erneut erhitzen. Anschließend die Kakaobutter- und Bienenwachspellets nach und nach hinzugeben – je höher deren Anteil ist, desto fester wird die Salbe. Für einen angenehmen Duft einige Tropfen Lavendelöl hinzufügen. Die noch warme Salbe in verschließbare Tiegel oder Gläser füllen und an einem dunklen, kühlen Ort lagern.
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MODE
Zartes
Klassisches und
aus dem Brautsalon „Am Dom“
„Ein Mann kann anziehen was er will, er bleibt doch nur ein Accessoire der Dame“ – dieser Satz von der berühmten Modeschöpferin Coco Chanel lässt Heiko Jürgen schmunzeln.
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er Inhaber des Brautsalons am Dom weiß aus Erfahrung, wie Männer mit Mode umgehen: „Männer sind einfach in der Beratung, meistens lassen sie sich von den Frauen anziehen.“ Was trägt der Herr zur Hochzeit? „Den klassischen Anzug mit Weste und dazu einen Plastron. Bevorzugt werden dunkle oder gedeckte Farben, ein heller oder gar weißer Anzug ist äußerst selten“, so der Bekleidungsprofi. Die ausgewählte Kluft soll dann ja auch noch längere Zeit halten – vielleicht ja sogar bis zur Goldenen, auf jeden Fall aber bis zur Silbernen Hochzeit…
Bei den Frauen ist das zweifellos anders: „Die Damen haben oft sehr konkrete Vorstellungen, was sie zur Hochzeit anziehen möchten. Brautkleider richten sich auch nach den aktuellen Modetrends. Immer öfter werden auch ‚koffertaugliche‘ Kleider ausgesucht, weil viele Paare sich das Ja-Wort an fernen Stränden oder anderen ungewöhnlichen, aparten Orten geben.“ Da werden dann kurze Kleider gewählt, die ein bisschen an die 1960er Jahre erinnern. Ganz Mutige gehen noch weiter in der Modegeschichte zurück, bis in die 1920er Jahre: „Speziell der Kopfschmuck – Schleier und Stirnbänder – erinnert an die Charleston-Zeit.“ Das sieht schon 40
originell aus. Wer es traditionell mag, der wird im Brautsalon am Dom selbstverständlich fündig: wunderschöne Roben mit Perlenstickereien, Spitzen und zarten, durchsichtigen Stoffen. Diese leichten Stoffe sind ebenfalls im Trend bei den sommerlichen Festkleidern. Ob Hochzeitsfeier, Sommerball oder Jugendweihe und Abiturfest: es darf flattern, wehen, schweben. Einen Hauch „gesetzter“ ist die Garderobe zur Silbernen und Goldenen Hochzeit. Heiko Jürgen zeigt Fotos aus dem ganz privaten Album des Brautsalons am Dom, die so gar nichts zu tun haben mit den Bildern unserer Großeltern. So manche Silber- oder Goldbraut würde mit ihrem Outfit selbst auf dem Roten Teppich eine gute Figur machen.
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tolz wie Bolle sind die jüngsten Kundinnen und Kunden im Brautsalon am Dom: „Wenn die Blumenkinder fein angezogen werden, dann strahlen die Kleinen, Mädchen wie Jungen, über alle Backen.“ Zum Schluss noch einen Modespruch, diesmal von einem Mann, dem Designer Tom Ford: „Es kommt nicht darauf an, was Sie tragen. Es kommt darauf an, wie Sie es tragen.“ Mit Freude und Behagen – und den Hochzeitsanzug nicht bis zur Goldenen…s Ka.
SCHMUCK
Vom Glück der schönen Dinge 35 Jahre „Stein & Design – Goldschmiede Ahnsorge“ Das Geschäft „Stein & Design – Goldschmiede Ahnsorge“ in Schwerin feiert in diesem Jahr sein 35jähriges Bestehen. Das renommierte „Washington Gallup Institut“ hat in seiner Studie zum Internationalen Glückatlas herausgefunden, dass lachen, lächeln, genießen glücklich machen. Was haben diese beiden Fakten miteinander zu tun, was verbindet sie? Bei „Stein & Design“ wird man mit einem Lächeln empfangen und man kann den Kauf – oder auch nur das Betrachten – von Schmuck genießen. „Für schöne Dinge, und Schmuck gehört ja zweifellos dazu, sollte man sich Zeit nehmen. Ein bisschen den Luxus genießen – wobei Luxus nicht gleich teuer ist – das sollte man sich wert sein“, sagt Hans-Joachim Krömer, seit 2011 Inhaber des Geschäfts. Begründet bzw. gegründet hat es 1979 die Familie Ahnsorge, ein kleiner Handwerksbetrieb der langsam aber stetig wuchs. Gabriela Brauns, die in der Goldschmiede gelernt hat und heute noch dort arbeitet, kann von der Entwicklung erzählen: „Es war ziemlich eng, der Verkaufsraum winzig. 1993 war dann die große Sanierung des Hauses, und Laden und Werkstatt bekamen mehr Platz.“ Die 1990er Jahren waren für die Goldschmiede „goldene Jahre“ – im doppelten Sinn: „Es gab hierzulande einen großen Nachholbedarf in puncto Schmuck, also wurde viel gekauft. Dazu kam, dass in den 1990er Jahren Gold Mode war, man suchte nach Wertanlagen und auch ein wenig nach Statussymbolen“, so Hans- Joachim Krömer. Gabriela Brauns ergänzt, dass die Nachfrage nach wertigen Sachen steigt: „Alte Traditionen wie Taufgeschenke werden belebt, neue wie Antragsringe (ein Import aus Amerika) kommen dazu.“ Bei aller Tradition: Handel bedeutet Wandel: „Wir machen nicht jeden Trend mit – dann wird man schnell zum ‚Gemischtwarenladen‘. Wir wollen schon Individualität bewahren MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
und damit das Gesicht des Geschäftes als Handwerksbetrieb. Unser Beruf ist einer der wenigen, wo sich die Grundtechniken nicht geändert haben. Allerdings haben wir keine Materialprobleme mehr“, erklärt Hans-Joachim Krömer und meint weiter: „heute gibt es so viel an Metallen und Steinen, dass die Entscheidung für die Kunden schwer wird.“ Entscheidungshilfe gibt es von den Fachleuten bei „Stein & Design“: „Bei unserer Trauring-Kollektion setzen wir auf schlichte Eleganz, für den Sommer haben wir ein Angebot an Ringen mit interessant geformten AcrylSteinen – bei denen jedes Stück ein Unikat ist.“
Einzelstücke sind selbstverständlich die in der Werkstatt angefertigten Teile – und in der Werkstatt wird repariert: zum Beispiel Ketten neu gefädelt – was eine wahre Sisyphos-Arbeit ist. 35 Jahre „Stein & Design – Goldschmiede Ahnsorge“, da gibt es treue Kunden, die von Anfang an dabei sind, da kommt inzwischen die dritte Generation in das Geschäft. Kompetenz und Freundlichkeit sind die Eigenschaften auf die man bei Stein & Design – Goldschmiede Ahnsorge“ setzt. Grund für Glück ist, sich auf die positiven Dinge des Lebens zu konzentrieren – und schöner Schmuck gehört unbedingt dazu. Ka. 41
Foto: MEV Archiv
Natürlich schön! 15 Jahre KaRo Schwerin Eine junge Frau mit einem Baby im bunten Tragetuch betritt zaghaft die Naturdrogerie und steuert auf die Hauptpflegeprodukte zu. „Darf ich Sie beraten?“, fragt Grit Birkholz-Glöckner. Fachkompetente Beratung und besondere Qualität sind das Credo der KaRo-Drogerie.
Diana Stenzel, Grit Birkholz-Glöckner und Manja Winderlich beraten Kunden in der Naturproduktdrogerie( v.l.)
Manja Winderlich erklärt die Produktreihen der drei Naturkosmetikhersteller, deren Produkte im Kosmetiksalon zur Anwendung kommen.
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ngefangen hat alles 1999 in der Schweriner Robert-Beltz-Straße. Die Schwestern Bärbel Kalz und Christiane Rost eröffneten zusammen einen Biomarkt. Bärbel Kalz kommt aus der Wasserwirtschaft, ist Seiteneinsteigerin. Christiane Rost studierte Landtechnik und engagierte sich in der Grünen Liga für ökologischen Landbau. „Mein Fundament ist der Umweltschutz“, sagt die 59-Jährige mit Überzeugung. Die Schwestern sind mit Landwirtschaft von Kindesbeinen an vertraut. Zusammen sind sie KaRo. Vor 10 Jahren zog der Markt für gesunde Lebensmittel an seinen heutigen Standort in der Lübecker Straße, vergrößerte sich dabei nicht nur auf die dreifache Fläche, sondern wuchs auch hier weiter. Das Unternehmen hat heute mehr als zwanzig Mitarbeiter und umfasst die Segmente: Biomarkt, Naturdrogerie, Online-Versand und Natur-Kosmetik. „Das ist ein komplexes Angebot, wie es dies nur sehr selten in Deutschland gibt“, betont die Firmeninhaberin Christine Rost. Das Beste daran: Markt und Naturkosmetiksalon liegen nebeneinander, die Naturdrogerie gegenüber und das mitten im Stadtzentrum. Sie sind bequem zu erreichen. In der 2010 eröffneten Naturdrogerie wirkt das Team von Grit BirkholzGlöckner, Manja Winderlich und Diana Stenzel. Grit Birkholz-Glöckner ist ausgebildete Laborantin. Manja Winderlich und Diana Stenzel sind Kosmetikerinnen mit Zusatzausbildung, Die Frauen legen Wert auf eine ausführliche Beratung der Kunden. „Wichtig ist uns, dass der Kunde das genau passende Produkt für seine Haut bekommt“, erklärt Manja Winderlich. Die beste Form der Beratung ist der Produkttest. „Die Kunden sollten die Naturkosmetikprodukte auch spüren können. Wie fühlt sich das an? Was
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Vorbereitung zur Kosmetikbehandlung von Christiane Rost durch die Naturkosmetikerin Manja Winderlich.
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SCHÖNHEIT passiert mit meiner Haut?“ Die Eröffnung des jüngsten KaRo-Kindes, des Naturkosmetik-Salons, im Sommer 2013, war die logische Folge. Unter den sachkundigen Händen von Manja Winderlich und Diana Stenzel werden hier die Pflegelinien von drei Herstellern aus dem Naturdrogeriesortiment bei verschiedenen Kosmetikbehandlungen, Well-nessmassagen, medizinischer Fußpflege und Maniküre eingesetzt. Das sind Produkte, die keine chemischen oder synthetischen Inhaltsstoffe haben. Cremes auf Erdölbasis, Emulgatoren, chemische Konservierungsstoffe und synthetische Duftstoffe sind tabu. Die Produkte enthalten reine ätherische Öle aus kontrolliertem biologischem Anbau und natürliche Konservierungsstoffe. „Uns ist auch die Regionalität der Kosmetikerzeugnisse wichtig“, so Diana Stenzel. Zur Anwendung kommen beispielsweise Rügener Kreide und spezielle Algenextrakte aus der Ostsee.
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in sehr wichtiges Element im Naturkosmetiksalon ist die Entspannung. „Unser Ansatz ist, dass der Kunde sich wohlfühlt und sozusagen Kurzurlaub im Salon macht.“ Die am meisten nachgefragte Behandlung beginnt mit einem Fußbad und einer Tasse Tee. Frau oder zunehmend auch Mann kann zunächst langsam abschalten und den Stress hinter sich lassen, bevor sie warm eingepackt werden. Es folgt die Massage und das Eincremen der Füße und Unterschenkel bis zu den Knien. Die Zehen bekommen dabei eine besondere, wohltuende Aufmerksamkeit.
Dann ist der Kopf an der Reihe. Er wird sanft nach rechts und links gewogen. Mit der Lockerung der Arme ist die Vorbereitung abgeschlossen. Wärmekompressen öffnen die Poren der Gesichtshaut. Gesichtswaschcreme wird mit einem speziellen, sehr hautschonenden Verfahren aufgetragen. Es folgt die Tiefenreinigung mit Heilerde. Sie soll die abgestorbenen Hautzellen sanft entfernen und die Haut beruhigen. Eine ausgefallene, lymphanregende Massage und eine auf den Hautzustand abgestimmte Wirkstoffampulle schließen sich an. Nach zwei Relax-Stunden, Tagespflege und einer Tasse Tee endet der Entspannungsurlaub im Salon. Eine andere Naturkosmetikbehandlung basiert auf Aloe Vera. Zur Hautreinigung werden Bienenwachsperlen plus Aloe Vera Gel verwendet. Bei der Massage kommt das Innere der Aloe Vera-Blätter zum Einsatz. „Sie sehen danach aus wie neu“, versichert Diana Stenzel. Nun ja, entspannt und frisch, beschreibt den Effekt vielleicht präziser. Körper, Geist und Seele sind wieder besser im Einklang. Mit zufriedenem Gesicht verlässt die junge Frau mit dem Baby die gegenüberliegende Naturdrogerie. Vielleicht hat sie eine Sonnencreme für empfindliche Haut gekauft. Text & Fotos: Elvira Grossert
Wir laden ein! St. Georgen
Bienenwachsperlen werden zusammen mit Aloe Vera Gel zur Hautreinigung verwendet. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Aktiver Teil bei uns im Hause mit den Hauptdarstellern 12.7.2014 von 11 Uhr - 14 Uhr
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PORTRAIT
Jeden Tag schneiden, föhnen, kämmen, bürsten Schwerin, Moers, Duisburg, Berlin, Zürich, Paris, London, Plön – das waren Lebens- und Arbeitsstationen von Claus Wrage. Seit 1996 ist er wieder in Schwerin: „Ich bin wieder da, wo ich eine glückliche Kindheit hatte, habe hier meinen Freundes- und Bekanntenkreis, ich bin angekommen“, sagt er.
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ngekommen in dem Haus, in dem 1934 sein Vater einen Friseursalon eröffnete und in dem Claus Wrage seit 1996 sein Geschäft hat. Großvater, Vater und Mutter Friseurmeister – war die Fortsetzung der Tradition selbstverständlich? „Eigentlich nicht, ich habe zwar meinen Eltern geholfen beim Schaufrisieren, Spiegel aufgestellt und ähnliches, aber Friseur als Beruf sollte es nicht sein. Eher schon Banker – aber den ganzen Tag am Schalter? Und ich wollte im Ausland arbeiten. Meine Schwester hat auch Friseurin gelernt und war beruflich in London, da erinnerte ich mich an den Satz meines Vaters: Werde was Anständiges, werde Friseur. Meine Eltern haben immer positiv
über ihre Arbeit geredet, ihren Beruf gewissermaßen ‚gut verkauft‘, der Job muss Spaß machen.“ 1963 begann Claus Wrage seine Ausbildung – nicht im elterlichen Salon, sondern im „Haus der Schönheit“ in Duisburg. Seit rund fünfzig Jahren waschen, schneiden, färben, föhnen – und es ist ihm bis heute nicht langweilig. Der Grund dafür ist möglicherweise, dass für Claus Wrage sein Beruf stets mehr war und ist als der Job zum Geldverdienen: „Ich war ehrgeizig in meiner Ausbildung, wurde bester Lehrling und habe immer geschaut: wo und von wem kann ich lernen.“ So führte ihn denn nach der Lehrzeit
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der Weg nicht in den elterlichen Salon, sondern in ein großes Geschäft – mit illustren Kundinnen wie Romy Schneider und Conny Froboes – am Ku-Damm in Berlin. Von Berlin zog Claus Wrage weiter nach Zürich. Seit 1969 wurde die Stadt in der Schweiz zu seiner „Basis“, von der er auszog, um bei internationalen „Star-Friseuren“ zu lernen – in seinem Urlaub und auf eigene Kosten. Er war bei Alexandre in Paris, dem Coiffeur der Königinnen wie der sich selbst gern nannte. Immerhin frisierte Alexandre Fürstin Gracia von Monaco und die Herzogin von Windsor. Rein fachlich galt Alexandre als Spezialist für die in den Jahren aktuellen Hochsteck-Frisuren. Von Paris ging es über den Kanal nach London zu Vidal Sassoon, dem Erfinder des Bob-Haarschnitts. Über den Atlantik nach Amerika ging es dann nicht mehr: „Ich war gewissermaßen auf dem Sprung in die USA, als meine Eltern gesundheitliche Probleme hatten und ich in Plön gebraucht wurde.“ Claus Wrage, der 1972 seinen Meister gemacht hatte, übernahm das Geschäft seiner Eltern. In dem er reichlich zu tun hatte, beherrschte er doch die angesagte und gefragte Schnitt-Technik von Vidal Sas-soon. Aus der Zeit ist wohl auch Claus Wrages Slogan: Wir schneiden Frisuren. Nach Amerika flog er dann doch: „Für eine Kosmetik-Firma machte ich Promotion in Los Angeles, San
Francisco und Rio de Janeiro.“ Als Friseur um die Welt – das war Anreiz für seine Neffen, ebenfalls diesen Beruf zu wählen. „Man muss sich etwas trauen im Leben, etwas zutrauen, Dinge bei der Hand nehmen. Das habe ich gemacht.“ Genau: Im zweiten Lehrjahr knüpfte er ein Toupet (eine äußerst komplizierte Sache), in Berlin frisierte er bei Modeschauen und für den Modefotografen F.C. Gundlach – dessen Bilder vielfach zu Ikonen wurden und heute in Museen und Sammlungen hängen. 1989 begann sich ein Kreis zu schließen: „Weihnachten stand ich vor dem Haus in der Schweriner Mecklenburgstraße, sah kurioser Weise die Gardinen meiner Mutter an einem Fenster, und erinnerte mich an meine Kindheit hier.“ Den Entschluss, das Geschäft in Plön aufzugeben und nach Schwerin zu gehen, fasste Claus Wrage damals noch nicht. Das dauerte ein paar Jahre, die Verhandlungen um den Salon waren zäh und langwierig, letztendlich doch erfolgreich. Nach einem Totalumbau gibt es seit 1996 wieder einen Friseursalon Wrage in Schwerin.
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eden Tag schneiden, föhnen, frisieren, wird das nie langweilig? „Nein, wirklich nicht. Jeder Kopf ist anders, die Haare sind unterschiedlich. Was ich nicht mag – und nie mochte – ist, Haare zu toupieren oder mit dem Rasiermesser zu schneiden. Beides zerstört das Haar, und ich möchte, dass die Kundinnen und Kunden mit gesunden Haaren aus dem Geschäft gehen.“ Wenn Claus Wrage aus dem Geschäft geht, dann fährt er mit dem Rad zu seiner schönen Wohnung am Ziegelsee oder er geht ins Theater, ins Museum, trifft Freunde – er ist angekommen, in Schwerin und bei sich. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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GLÜCKSMOMENTE
Vom Glück, zu shoppen oder wie Einkaufstüten gute Laune verbreiten können
„Ja, renn nur nach dem Glück / doch renne nicht zu sehr / denn alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher.“ – So heißt es in einem der berühmtesten Stücke des Autorenteams Brecht/Weill, der am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführten „Dreigroschenoper“. Die ist eine Bearbeitung der Beggar’s Opera von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik) aus dem Jahr 1728 – also genau 200 Jahre zuvor. Also schien und scheint die Glückssuche die Leute schon sehr lange zu beschäftigen, wahrscheinlich seit der Entstehung oder der Erschaffung des Menschen selbst. Aber wie stellt man es nun an, dem Glück nicht wie abgeraten hinterherzurennen, jedenfalls nicht zu sehr, sondern im Gegenteil, dem Glück gelassenen Schrittes entgegenzugehen.
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atürlich gibt es da einen Unterschied. Einkaufen ist nicht gleich shoppen. Einkaufen ist, das einzusammeln, was man so an Notwendigem braucht: Lebensmittel, Shampoo und Küchenrollen. Eine Lebensnotwendigkeit. Shoppen aber ist etwas anderes. Shoppen ist Schlendern, Schauen und Vergnügen. Keine Lebensnotwendigkeit, sondern das Sahnehäubchen. Allerdings braucht es dafür auch Zeit, manchmal sogar viel Zeit – während das Einkaufen oft schnell gehen muss, manchmal sogar sehr schnell. Weil man doch noch die eine oder andere Kleinigkeit vergessen hat. Aber das erklärt noch nicht das Hochgefühl, welches das Shoppen auslösen kann und die Gründe für jenes Hochgefühl. Dabei hat es mit den archaischen Wurzeln von uns Menschen und ganz, ganz frühen Prägungen zu tun – als wir Menschen noch Jäger und Sammler waren. So etwa zu Mammutszeiten. Jagen und Sammeln und Shoppen haben mehr gemeinsam als man vielleicht auf den ersten Blick vermutet.
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Foto: MEV
Jagen und Sammeln und auch das Shoppen nutzt sich bietende Gelegenheiten. Jagen und Sammeln zielen ebenso wie Shoppen darauf ab, mehr und Besseres zu haben als vorher und – als mögliche Konkurrentinnen oder Konkurrenten. Tatsächlich sollen Frauen an ihren fruchtbaren Tagen deutlich häufiger sexy Kleidung kaufen als an anderen, vor allem wenn andere attraktive Geschlechtsgenossinnen in der Nähe sind. Das legt jedenfalls eine Studie amerikanischer Sozialpsychologen nahe. Und auch die Männer würden mehr Geld ausgeben, wenn es an Frauen mangelt. Wettbewerb rege zu größeren Ausgaben an. Kurzum: Auch in diesem Sinne gilt die bekannte Erkenntnis, wonach Konkurrenz das Geschäft belebe. Oder noch etwas deutlicher formuliert. Shoppen kann auch als eine Art Vorspiel zur Fortpflanzung verstanden werden – auch ein glücklicher Gedanke. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Denn das Shoppen lässt sich auch als eine Art Gefühlsregulator benutzen, mit dem man schlechte Gefühle vertreiben und gute Gefühle produzieren kann – nach dem Motto: Geht es mir schlecht , dann gehe ich eben einkaufen. Da ist offenbar noch mehr Steinzeit in uns als gedacht. Und da das Shoppen offenbar das Belohnungszentrum des Gehirns, den Nucleus accumbens, genauso anregt wie Sex oder Drogen, kann Shoppen schon glücklich machen, zumindest kurzfristig. Und aus demselben Grunde kann Shoppen ebenfalls genau wie Sex und Drogen süchtig machen. Süchtig nach der Macht, selber zu entscheiden und sich bestimmte, oft sehr preisintensive, wertvolle und vor allem exklusive Dinge leisten zu können. So entsteht zumindest nach außen hin der Eindruck von Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein. Ich kaufe, also
ich bin, würde es wohl der französische Philosoph René Descartes formuliert haben.
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ft genug können Betroffene sich einen solchen Kaufrausch auf Dauer gar nicht leisten und den Preis für solche Art kurzes Glück gar nicht bezahlen. Dem Höhepunkt folgt der Tiefpunkt. Außerdem kommt hier noch der spannende Hinweis von Psychologen ins Spiel, wonach das Glück nicht an die gerade gekaufte Ware, sondern an die Situation des Kaufens gebunden sei. Es geht also nicht darum, was ich kaufe, sondern darum, dass ich kaufe. Zudem macht natürlich das Gefühl des Besitzens zufrieden, froh und glücklich. Das ist selbstverständlich auch der Werbeindustrie bekannt, die gern dazu auffordert, etwas zu kaufen, um es zu besitzen und auf diese Weise glücklich zu werden. In Wirklichkeit macht dieses Tauschgeschäft jedoch zumeist nur Produzenten und Verkäufer glücklich.
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ber wir wollen hier das Shoppen keineswegs verdammen. Denn Shoppen macht einfach Spaß und wenn man dann noch ein bisschen darauf achtet, was man sich leisten kann und was nicht, umso besser. Zum guten Schluss außerdem noch eine kurze Erklärung, die das Phänomen des glücklichen Shoppings aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet. Aus dem Blickwinkel des Wünschens und Wollens. Da hat man einen Wunsch und kann sich diesen Wunsch erfüllen. Und wenn man sich etwas wünscht und es dann bekommt, dann macht das einfach glücklich. In diesem Sinne haben wohl auch die Erfinder des schönen Satzes recht, der da lautet: „Wer sagt, Glück kann man nicht kaufen, war noch nie richtig MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
GLÜCKSMOMENTE shoppen.“ Aber das sagen wir auch gar nicht. Wir sagen doch nur, dass es auch und gerade beim Shoppen auf das Maß ankommt. Auch in diesem Falle ist es die Dosis, die das Gift macht, wie Paracelsus lehrt. Geht es um größere Anschaffungen, dann bietet sich auf jeden Fall ein probates Mittel an, um Taug-
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lichkeit und Nachhaltigkeit von Wünschen zu prüfen – einfach eine Nacht darüber schlafen. Wenn man dann immer noch denselben Wunsch hat, dann dürfte das schon in Ordnung gehen. Und nicht zuletzt braucht es um überhaupt richtig shoppen zu können, auch das nötige
Kleingeld dafür. Ob aber Geld glücklich macht, das ist eine andere, viel diskutierte Frage. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern noch zwei Dinge – viel Spaß beim Shoppen und am besten eine große Tüte voller Glück. Eine Einkaufstüte versteht sich. Jürgen Seidel
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GESUNDHEIT
DIE KUNST DES LOSLASSENS Manchmal ist einfach alles zu viel: Die leidige Bügelwäsche stapelt sich, und in jeder Ecke liegt was rum. Im Terminkalender ist kein Platz mehr für ein Treffen mit der Freundin. Dann noch die ganzen Emails, die beantwortet werden müssen, und der Abgabetermin für die Steuererklärung... puh – ganz schön anstrengend!
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schon gut aus“, weiß Autorin und Therapeutin Rita Pohle. Wir setzen uns dann noch zusätzlich unter Druck mit Sport, Ämtern in Vereinen und zu hohen Ansprüchen an uns selbst. „Sogar Kinder sind neben den Aufgaben der Schule mit Aktivitäten wie Sport und Musikunterricht absolut verplant“, kritisiert Pohle. Kein Wunder, dass die selbst bestimmte Zeit so rar wird. Pausen machen und einfach mal die Beine hochlegen – das ist nicht mehr drin. Schließlich will man ja, dass alles perfekt funktioniert. Die Folge: Stress! Dieser kann sich auf körperlicher Ebene durch Magenbeschwerden, Nervosität, Schlafstörungen, Herzprobleme, Tinnitus, Rücken- oder Kopfschmerzen äußern. Das ständige Übermaß an Dingen, Informationen und Verpflichtungen belastet, überfordert und macht krank.
Mentaler Ballast Wer eine Weile zu viel gegessen hat, sich unbeweglich und vollgestopft fühlt, kann durch eine Fastenkur Leichtigkeit und Energie zurückgewinnen. In ihrem Ratgeber „Lass los, was deine Seele belastet“ zeigt Rita Pohle, dass das Prinzip des freiwilligen Verzichts auch zur seelischen Entschlackung eingesetzt werden kann. Fasten – im Kopf. „Mentales Fasten heißt, all das loszulassen, was uns in unserer persönlichen Entwicklung und unserem Glück stört“, schreibt Pohle. Doch wie befreit man sich von mentalem Ballast? Wenn der Kleiderschrank überquillt, wandern Shirts und Pullover in die Altkleider-Sammlung. Doch in welchen Sack packt man seine Probleme? Dazu braucht man zunächst mal etwas Zeit, etwas Ruhe, einen Zettel und Foto: getty images
as heutige Leben ist so komplex wie nie zuvor. Obwohl es für viele Aufgaben Helfer der modernen Technik gibt, wird die Arbeit nicht weniger. Im Haushalt helfen Waschmaschine, Geschirrspüler und Dampfreiniger – eigentlich müsste die Hausfrau von heute Zeit haben. Hat sie aber nicht. Schließlich will man die Küche nicht nur sauber, sondern rein, fast keimfrei haben. Dass dieser Standard mit einem erhöhten Aufwand einher geht, ist klar. Wir wechseln unsere Kleidung mindestens einmal täglich – genauso oft wird gewaschen. Auch im Büro haben sich die Ansprüche verändert. Ständig piept und klingelt es – jeden Tag 50 Mails und mehr, die alle sofort gelesen und beantwortet werden wollen. Dazu kommen noch die ganz normalen Aufgaben, die durch Stelleneinsparungen von immer weniger Leuten erledigt werden. Wer einen Job hat, hat mehr zu tun. Das führt zu Stress! „Der Beruf zusammen mit den Aufgaben des Haushalts lastet jeden von uns
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GESUNDHEIT einen Stift. „Um mental zu fasten, müssen Sie zunächst einmal Ihre Schlacken definieren. Räumen Sie Ihr inneres Haus auf und fördern Sie den alten ,Müll‘ zutage“, rät Pohle. Dabei geht es um eine Bilanz: Was gehört in mein Leben, was tut mir gut? Und was schadet mir, was will ich loswerden?
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ie Liste kann lang werden. Immer wiederkehrende Gedankenmuster, die einen behindern, gehören ebenso zur Gruppe „mentaler Ballast“ wie Schuldgefühle oder zu hohe Ansprüche, mit denen wir uns unter Druck setzen. Es kann aber auch der Ärger übers Wetter sein, mit dem wir uns die Stimmung vermiesen, oder unsere Angewohnheit, im Job Aufgaben an uns zu reißen, für die wir eigentlich gar nicht zuständig sind. Eine Entscheidung darüber zu treffen, was uns wirklich beschwert oder was zu einer normalen Belastung gehört, ist nicht immer einfach. Rita Pohle empfiehlt: „Wenn Sie in Gedanken durch Ihr Leben spazieren, beobachten Sie Ihre Gefühle. Bei welchen Gedanken tritt ein Unwohlsein auf? Wann drückt es im Bauch? Hören Sie auf dieses Gefühl, denn Ihr Bauchgefühl ist Indikator für die Stimmig-
keit in Ihrem Leben!“ Und hier sollte man dann ansetzen und überlegen, was man ändern möchte.
Fastenpraxis Wer sich entschieden hat, welcher Ballast abgeworfen werden soll, kann das Loslassen üben. „Schreiben Sie alles, wovon Sie sich befreien wollen, auf einen Zettel und trennen Sie sich von ihm“, empfiehlt die Autorin. „Am besten mit einem Ritual, zum Beispiel, indem Sie den Zettel verbrennen.“ Jetzt beginnt die Fastenpraxis. Sie haben Ihre ganz persönliche Liste mit den Dingen und Themen, die Sie gerne loslassen möchten. Verzichten Sie einen Tag lang zum Beispiel aufs Shoppen, wenn Sie von Ihrem Konsumrausch loskommen möchten, oder aufs Saubermachen, wenn Sie Ihren Putzfimmel besiegen wollen.
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s gibt dabei einen Trick, mit dem es leichter fällt: Arbeiten Sie mit Symbolen. „Symbole sind in der Lage, abstrakte Begriffe in eine sichtbare Form zu bringen“, schreibt Rita Pohle. Möchten Sie sich von Ihrem Perfektionismus verabschieden, können Sie sich beispielsweise ein Notizbuch suchen, und dieses
verstauen Sie in einer Kiste unter dem Bett. Jedes Mal, wenn Sie am „Fastentag“ daran denken, was noch alles erledigt werden muss, haben Sie das Symbol vor Augen (Notizbuch) und den Ort (unterm Bett). Dort ist heute sein Platz, nicht in Ihrem Kopf. Diese Technik wirkt vielleicht etwas eigenartig, sie ist aber sinnvoll. Denn durch Symbole erzeugt man Abstand. So kann man, was einem vorher selbstverständlich erschien, aus einer anderen Perspektive betrachten: Muss wirklich alles tiptop aufgeräumt sein, wenn die Freundin zu Besuch kommt? Was würde denn passieren, wenn ich nicht staubsauge? Schritt für Schritt helfen solche Überlegungen, sich von eingefahrenen Denk- und Verhaltensmustern zu lösen. Irgendwann werden die „Fastentage“ zur Normalität. Allerdings sollte man etwas Geduld mitbringen. Und immer wieder einen ganz ehrlichen Blick auf sich selbst werfen. Britta Matzen Rita Pohle Lass los, was deine Seele belastet GU Verlag, 126 Seiten ISBN: 9783833819216
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Der Mohn Wie dort, gewiegt von Westen, Des Mohnes Blüte glänzt! Die Blume, die am besten Des Traumgotts Schläfe kränzt; Bald purpurhell, als spiele Der Abendröte Schein, Bald weiß und bleich, als fiele Des Mondes Schimmer ein. Ludwig Uhland
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KIRCHE
Die
Crivitzer Stadtkirche vereint Vielfalt der Epochen 53
KIRCHE
Zur Kirchengemeinde der Stadt Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim gehören die Dörfer Augustenhof, Barnin, Basthorst, Gädebehn, Hof Barnin, Kladow und Muchelwitz. Der Name der erstmals 1251 urkundlich erwähnten Stadt ist wendischen Ursprungs und bedeutet „Ort an der Krümmung“. Das weist auf die geografische Lage der ersten Siedlung östlich einer Wasserburg am Crivitzer See hin.
D Der Schnitzaltar (um 1520) wurde 1959 nach der umfassenden Sanierung und Umgestaltung der Kirche von der Stadtkirche Teterow übernommen. Der Paradiesgarten als Erdscheibe ist umgeben von Sonne, Mond und Sternen, mit Wolken und den vier Winden (Himmelsrichtungen). Als Krönung über alles ist Gottvater als Schöpfer gesetzt.
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Das Geläut wurde im Jahre 2011 um zwei weitere Glocken aus der Werkstatt R. Perner vervollständigt.
ie Stadtkirche mit ihrem Turm und dem hohen Kirchenschiff ist das älteste Gebäude in Crivitz. Die Kirche prägt das Stadtbild und ist das Wahrzeichen der Stadt. Vom Gründungsbau der Kirche ist nichts erhalten geblieben. Der Backsteinbau entstand am Ende des 14. Jahrhunderts und sein heutiges Erscheinungsbild ist geprägt von den Wiederaufbaumaßnahmen nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahre 1660. Rechts und links vom südlichen Seiteneingang der Kirche findet der aufmerksame Beobachter ungewöhnliche runde Auskerbungen: Die sogenannten Talerlöcher. Das mit Talern oder Schwertspitzen herausgekratzte Ziegelmehl soll als Heilmittel vor der Pest schützen. Überraschend nur, dass einige Auskerbungen sehr frisch aussehen!
Im Inneren der Kirche spiegelt sich besonders deutlich wider, dass die Kirche im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Veränderungen erfuhr. Bemerkenswert ist, dass diese an vielen Stellen im Kirchraum heute noch zu sehen sind. So entstand für den heutigen Betrachter ein museal anmutender Gesamteindruck mit Elementen aus verschiedenen Epochen: Die Tauffünte aus gotländischem Kalksandstein ist wahrscheinlich das einzige Überbleibsel aus dem ursprünglichen Gründungsbau der Kirche und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Schale hat eine gefaltete Wandung und einen Durchmesser von 112 cm. Im 19. Jahrhundert wurde der Schaft durch Zement ersetzt. Als der Backsteinbau Ende des 14. Jahrhunderts entstand, bestimmten kräftige, für die Spätgotik charakteristische Achteckpfeiler die gedrungenen Raumverhältnisse, die Hauptund Seitenschiffe voneinander trennen.
Im 15. Jahrhundert entsteht der lichte Chorraum mit seinem spätgotischen Netzgewölbe. Das Kreuz ist wahrscheinlich Teil eines mittelalterlichen Triumpfkreuzes dieses Jahrhunderts und hängt seit 1986 wieder an seinem ursprünglichen Platz zwischen Chor und Kirchenschiff. Aus dem 16. Jahrhundert stammt der Schnitzaltar, der auf ca. 1520 datiert wird. Er wurde 1959 nach Das Kruzifix (vermutlich Teil eines einer umfassenmittelalterlichen den Sanierung Triumpfkreuzes) hängt seit 1986 und Umgestalwieder an seinem tung der Kirche ursprünglichen Platz zwischen Chor und von der StadtkirKirchenschiff. che Teterow übernommen. Als Marienaltar prägt ihn im Mittelschrein die Madonna auf der Mondsichel. Links und rechts zu ihrer Seite sieht der Betrachter acht Apostel und Heilige, die im Mittelalter häufig erwähnt werden.
I
m 17. Jahrhundert entstand die Renaissancekanzel, die auf das Jahr 1621 datiert wird. Ursprünglich für eine andere Kirche geschaffen, erhielt sie die Crivitzer Kirche 1748 als Geschenk. Die Schnitzarbeit zeigt mit viel figürlichem Schmuck und Schnitzwerk Moses, der schwer an den Gesetzestafeln trägt und Christus, der durch sein Wort, durch Kreuz und Auferstehung die Befreiung schafft. 2008 wurde die Kanzel in der Farbfassung Weiß und Gold aus dem Jahr 1855 restauriert und hebt sich mit seiner Farb-intensität deutlich ab. Im 19. Jahrhundert wurde der Kirchraum umfassend umgestaltet und dem aktuellen Zeitgeschmack angepasst. Aus dieser Zeit stammt das Holzgewölbe mit Putzbewurf – ein Imitationsgewölbe – das 1998 erneuert wurde, sowie die dreiteilige hölzerne Empore und der fehlende Mittelgang, der 1850 noch vorhanden war. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Die Fresken im Chor und im Kirchenschiff gehören zu den Kostbarkeiten der Crivitzer Kirche.
1959 begannen Renovierungsarbeiten, bei denen Wandmalereien entdeckt wurden: Die gesamte Kirche war in der Renaissancezeit mit reichem figürlichem und ornamentalem Schmuck ausgemalt worden. Die Wände wurden jedoch dem Zeitgeschmack der folgenden Jahrhunderte entsprechend mehrfach übermalt und an einigen Stellen des Kirchenraums im Rahmen der Renovierung freigelegt und restauriert. Im nördlichen Kirchenschiff konnte ein Gewölbebogen restauriert werden: Auf ihm sind nun wieder ursprünglich einmal „aufgemalte Backsteine“ zu sehen.
Z
u den ältesten Darstellungen gehören acht Apostelgestalten zwischen den Fenstern des Chores, die wohl in der Entstehungszeit der Kirche um 1380 entstanden. Auf ca. 50 Jahre später werden weitere szenische Darstellungen datiert, die sich im Chorraum befinden. Die Nordwand schmücken Bilder einer Frau mit Kind im
unteren Teil des Triumpfbogens, Jesus und Maria von Magdalena am Ostermorgen sowie das „Sakrament der Beichte“ – Jesus erteilt seinen Jüngern die Vollmacht die Sünden zu vergeben. Hierbei könnte es sich allerdings auch um die Krönung Mariens handeln und schließlich die Schutzmantelmadonna Maria, die als mittelalterliche Königin mehrere Personen birgt. An der Südwand befinden sich Bilder von Jesu Geburt und eine Hirtenszene, Jesu im Tempel sowie der 12-jährige Jesus im Tempel mit einer übergroßen Maria und den Schriftgelehrten. Um 1600 entstanden im Chorraum an der Südwand der Paradiesgarten als Erdscheibe, ähnlich dargestellt wie bei Lucas Cranach in der ersten Lutherbibelausgabe von 1534. Der Paradiesgarten ist umgeben von Sonne, Mond und Sternen, mit Wolken und den vier Winden (Himmelsrichtungen) an den Ecken. Als Krönung über allem: Gottvater als Schöpfer. Im Chorraum an der Nordwand befinden sich Schrifttafeln mit
Beschlagwerk und dem Text des „Weltgerichts“. Bei den Glocken der Kirche zeigt sich einmal mehr die Vielfalt aus den verschiedenen Zeitepochen: Der Kirchturm beherbergt eine mittelalterliche Glocke, die aus der Entstehungszeit der Kirche stammen könnte. Hergestellt wurde sie in der Glockengießerwerkstatt Rickert de Monkehagen. Aus dem Jahr 1926 stammt die sogenannte Kindtaufglocke im Schallloch an der Ostseite. Zwei weitere Glocken aus der Passauer Werkstatt von Rudolf Perner vervollständigen das Geläut seit 2011. Der Glockenstuhl stammt aus dem Jahr 1736. Die Crivitzer Stadtkirche ist ein ganz besonderes Beispiel dafür, wie sich Vielfalt unter einem Dach vereinen lässt. Ein ebenso abwechslungsreiches und lebendiges Gemeindeleben erfüllt die Kirche heute mit Leben und setzen die Akzente der Gegenwart. Text: Anna Karsten Fotos: Helmut Wachtel
Die Orgel.
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MUSIK
Das Beste am Norden ist unsere Blasmusik! Dreistädte-Orchester Groß Laasch
Das Dreistädte-Orchester vor der Probe.
Fotos: Wolf Spillner
Bei Blasmusik denke ich spontan an Alte Herren, Posaune und Bierglas. Dicke Backen-Musik. „Falsch, ganz falsch“, sagt Ricardo. „Unsere Bläser vom Dreistädte-Orchester sind Jugendliche zwischen 15 und 27 und mit Dicke-Backen hat Blasmusik nichts zu tun. Geblasen wird aus dem Bauch, übers Zwerchfell. Wer die Luft aus den Backen holt, wird schnell müde und kann keine sauberen Töne machen.“ Ricardo hält eine feurige Rede. Er sagt es nicht direkt, aber aus seinen Worten kann ich hören: „Unsere Blasmusik ist das Beste am Norden.“ Ricardo ist ausgebildeter Instrumentalpädagoge, ins Musikmachen verliebt, mit Trompete, Tenorhorn, Posaune und Klavier vertraut und Musiklehrer seit seinem 15. Lebensjahr. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Marco Weinaug leitet er die Kreativ-Musikschule Groß Laasch.
Ricardo / Tuba
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Die Musikschule ist seit Ende 2013 in der alten Dorfschule zu Hause. 10 Klassenräume, 1 Konzertsaal. 200 Kinder lernen Flöte, Klavier, Saxophon, Trompete, Schlagzeug oder Akkordeon. Jeden Samstag treffen sich die Bläser zur Probe. Ich bin fasziniert. Eine Tuba im Arm, neun Kilo blitzfeines Messing, mit
diesem Metallkörper selbstgemacht Töne in die Welt blasen - das ist schon was! Kleiner und graziös verschlungen das Sousaphon, eine blecherne Schlingpflanze, die Töne fahren Achterbahn, ehe sie an die frische Luft kommen. Dagegen ist die Trompete ein schlichtes Instrument, äußerlich betrachtet. Ihre
Marcel / Trompete
Töne haben schon Tausenden weiche Knie gemacht. Unvergessen uncle Satchmo: Oh yeah, what a wunderful world. Neun Bläser, ein Orchester. Niklas, Julius, Andrea, Konstantin, JanHendryk, Katharina, Marvin. Sie sind jung, Teenies und Twenties,
Tobias / Tenorhorn
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MUSIK sind Schüler oder auch berufstätig. Sie kommen aus Dömitz, aus Neuhaus, Wittenburg, Grabow, Pröttlin, Steesow ein Mal in der Woche zum Unterricht und am Wochenende zur Probe in das kleine Dorf. Sie sind die Besten; „ausgelesen“ von ihren Lehrern aus der 26mann-starken-Big-Band der Kreativ-Musikschule. Am Anfang steht das Elterngespräch. Mitglied sein heißt viel üben, jedes Wochenende proben, für Auftritte bereit sein. Schwänzen gibt es nicht, und es gibt auch kein Frei, wenn Opa Geburtstag hat. Wenn die Eltern einverstanden und die Schüler bereit sind, kann‘s losgehen. Marcel ist der musikalische Leiter des neunköpfigen Blasorchesters. Er schlägt den dicken schwarzen Ordner auf. Noten von 500 Musikstücken. Das Repertoire des Orchesters: Polka, Walzer, Schlager. Was üben wir heute? Wir fangen mit Schlager an. „Sooo ein Tag, so wunderschööön wie heute …“ Das Vorspiel getragen, sinfonisch, dann Jubel aus allen Hörnern. Selbst Blasmusikmuffel wie ich merken die Schwingungen. Blasmusik gehört unter die Menschen, auf die Straße, ist ein Gemeinschaftserlebnis. Neun Bläser blasen sich ihre Freude aus dem Leib, jeder auf seinem Instrument, zusammen wird es ein Lied. „Sooo ein Tag …“
Begabt sind sie alle. Persönlichkeiten müssen sie werden. Auch ein Conny Bauer oder Luten Petrowsky hat lange geübt. „Nichts gegen Conny Bauer oder Luten Petrowsky“, sagt Ricoardo, „bei mir muss keiner Weltmeister werden. Ich halte nichts von Höher-Weiter-Schneller. Für mich ist Musik ein Mittel, junge Menschen auf ihren Weg zu bringen. Wer bin ich? Was kann ich? Das sollen sie in der Gemeinschaft erfahren. Zusammen mit Keyboard, Trompete, Tuba und Schlagzeug üben sich auch moralische Werte leichter ein. Respekt, gegenseitige Rücksichtnahme, Toleranz. Das müssen sie lernen wie den Quintenzirkel oder den Unterschied zwischen Holz- und Blechblasinstrumenten. Unterricht, Proben, Auftritte. Auftritte sind Höhepunkte. Nicht selten sind Eltern und Großeltern dabei. Fackelumzug, Landeswettbewerb, Jubiläumsfeiern. Sie sind bekannt. Dreistädte-Orchester – der Name ist öde, klingt nicht. „Mir egal“, sagt Ricardo, „der Name ist Absicht. Schon vor Jahren gab es den Versuch, die Städte Ludwigslust, Grabow und Neustadt-Glewe in einem Städtedreieck zu binden und durch Synergie ihre Bedeutung zu heben. Dieser Gedanke ist immer wieder unter den Hammer gekommen. Die Stadtväter
Katharina singt
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kochen lieber ihre eigene Suppe. Das ärgert mich. Deshalb ist meine Schule weder in Ludwigslust noch in Grabow noch in Neustadt-Glewe, sondern in Groß Laasch angesiedelt, und das Ensemble der Besten heißt Dreistädte-Orchester. Basta. Die Stadtväter sollen wenigstens einen Schluckauf kriegen, wenn sie den Namen aussprechen.“ Ist Blasmusik cool? Auf diese Frage gibt es viele Antworten. Hier ist eine: Ein Vater erzählt … Mein Sohn wünscht sich zu Weihnachten eine Trompete. Ich würde ihm lieber Fußballschuhe kaufen. Blasmusik find ich nicht cool. – Es ist Weihnachten. Das Blasorchester gibt ein Konzert. Der Sohn spielt mit. Der Vater hört zu. Zum Solo tritt der Junge vor, steht vor einem großen Publikum Menschen auf der Bühne. Er setzt die Trompete an und spielt: Il Silenzio. Die Abschiedsmelodie über allen Köpfen. Auch die letzten hohen Töne kommen klar. Il Silenzio. Der Vater braucht ein Taschentuch.
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Cool oder nicht cool – die Jungs vom Dreistädte Orchester sind einfach gut. Frei nach Satchmoo schicke ich ihnen einen Gruß: Oh yeah – what a wunderful music. Astrid Kloock
Tina /Baritonhorn
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Anke Meixner zeigt ihre Arbeiten.
Foto: Grit Schreiter
Die Papierspezialistin aus Testorf Papier: ein leicht zerreißbarer Stoff? Nicht für Anke Meixner. „Das Material bietet einen reizvollen Kontrast der Eigenschaften: Es ist leicht und zart, aber gleichzeitig auch robust, stark und fest“, sagt die 52-Jährige.
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ie Papierkünstlerin lebt in Testorf bei Zarrentin. In einem ehemaligen Bauernhaus hat sie sich mit ihrem Partner, Kunstwissenschaftler und Fotograf Ulrich Rudolph, niedergelassen. Gemeinsam haben sie im Oktober 2009 den „Kunstraum Testorf“ gegründet, wo Künstler aus ganz Deutschland ihre Werke ausstellen. Bis 3. August sind zum Beispiel Papiercollagen von Edith Beckmann aus Plate bei Schwerin und Plastiken des bei Oranienburg lebenden Künstlers Christian Wetzel zu sehen. „Das Haus ist ein absoluter Glücksumstand. Wir haben hier viel Platz, ich fühle mich frei“, sagt Anke Meixner, die seit 2007 hier lebt. Im dem Gebäude befinden sich auch ihre Werkstatt und das Atelier.
Die gebürtige Bernburgerin (Sachsen-Anhalt) studiert von 1980 bis 1985 Formgestaltung in Halle/Saale an der Burg Giebichenstein. „Ich habe schon als Kind gern gemalt und gestaltet“, berichtet sie. Nach dem Studium ist sie als Industriedesignerin tätig, entwirft vor allem Holzspielzeug für die Konsumgüterproduktion in der ehemaligen DDR. Ihr Traum ist die künstlerische Selbstständigkeit, den sie nach der Wende verwirklicht. Zum ersten Mal mit Papier als künstlerischem Ausdrucksmittel in Berührung kommt sie Anfang der 90er Jahre. Sie verarbeitet die verschiedensten 58
Pflanzen zu Papier: Kürbisranken, Brennesselstengel, Fichte, Bananenpflanze. Selbst aus einem Handtuch hat sie Papier geschöpft – es bestand aus Baumwolle. „Jedes Material bringt eine andere Eigenschaft mit. Daher fühlt sich das Papier hinterher mal härter, weicher, glatter, knotiger oder faseriger an“, sagt sie.
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ür die Papierherstellung zermahlt eine Maschine, der „Holländer“, das Ausgangsmaterial. Das ist ein Trog, in dem rotierende Messerwalzen den Zellstoff stark zerkleinern. Anschließend gibt Meixner die fein zermahlenen Fasern in ein Wasserbad. Mit einem Sieb schöpft sie diese heraus und drückt sie auf einem Filztuch ab. „Je mehr Fasern im Wasser sind, desto dicker wird das Papier hinterher“, erklärt sie. Die Arbeit mit dem Schöpfsieb ist Teil des künstlerischen Gestaltens. Nach dem Prinzip der Collage setzt sie zum Beispiel verschiedenfarbige Faserschichten übereinander. Manchmal setzt sie Schablonen auf das Sieb und lässt Abdrücke von Figuren entstehen, die mal an Menschen erinnern, mal an Bauwerke oder Naturerlebnisse. Bei „Aus der Haut gefahren“ (2013) sitzt eine rote Gestalt dominant und scheinbar gelassen am unteren Bildende vor blauen Papierstreifen. Ein roter Rahmen umgibt sie. Ein Fenster? Ein Gefängnis? Die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
KUNST Hülle als Schutz oder Hindernis? In der oberen Bildhälfte schweben zwei weiße Figuren vor blauem Hintergrund – vielleicht Himmel – auf die rote Gestalt herab. Sie könnten fallen oder sich behutsam annähern. „Ich thematisiere gern zwischenmenschliche Erlebnisse. Mal sind Figuren allein, mal setze ich mehrere zueinander in Bezug."
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indrücke einer Marokkoreise verarbeitet sie auf den Collagen „Heißer Tag“ und „Heiliges Grab“. Durch malerische Papierschichtungen entstehen in warmen, bräunlich, orangefarbenen Erdtönen orientalische Mauern, Tore und Kachelmuster. Auch Arbeiten ganz in Weiß entwirft sie. Das sind abstrakte Formen, in die Meixner zum Beispiel Rillen prägt oder Schafwolle einarbeitet. „Ich nehme in der Regel keinen Pinsel, um Striche zu ziehen, dafür nutze ich harte oder weiche Kanten, die das Material vorgibt.“ Auch figürliche Holzschnitte druckt sie auf selbst geschöpftes Papier: Es entstehen runde, weibliche Figuren, die in sich zu ruhen scheinen.
Bei räumlich-plastischen Objekten spielt sie mit der Situation im Ausstellungsraum, setzt sie dazu in Kontrast. Bei „Avola Avola“ zum Beispiel schweben weiße, wolkenartige Gebilde, aufgehängt an einer Schnur, scheinbar durch die Luft. Jeder Raum wirkt anders, das Licht scheint unterschiedlich durchs Papier. Doch durch ihre Leichtigkeit steht die Papier-Installation immer im Kontrast zu den schweren Steinmauern, die sie umgeben. In dem Werk „Verwandlung“ bringt sie Schnipsel von entwerteten Euroscheinen, die ironischer Weise käuflich erwerbbar sind, mit ein. Filigran eingearbeitet sind kleine und größere Käfer-Silhouetten. Das wertlos gewordene Geld füllt die Umrisse der verschwundenen Insekten aus. „Es ist doch absurd: Aus Profitgründen werden Naturräume zerstört. Doch der Geldwert ist nicht beständig. Gleichzeitig sterben jährlich Tausende Tierarten aus, weil ihnen dann der Lebensraum fehlt", sagt sie. AIs ein „wunderbares Gegengewicht“ zu ihren Papierarbeiten beschreibt Meixner ihre Tätigkeit als Designerin. „Hier arbeite ich mit schweren Stoffen wie Metall, Holz, Beton und Kunststoff“. Hauptsächlich entwirft sie Spielgeräte für öffentliche Spielplätze in ganz Norddeutschland. Dabei bezieht sie manchmal die Kinder in die Planung ein. „Manchmal wünschen sie sich verrückte Sachen, die Träume sprudeln nur so hoch. Das ist sehr anregend“, sagt die Mutter eines erwachsenen Sohnes.
Anke Meixner, „Heißer Tag“, Papier, Prägung, Pigmente (2012)
Anke Meixner, „Warten und Träumen“, Papier, Wolle, Prägung (2011)
Anke Meixner, „Aus der Haut gefahren“ Papier, Prägung, Pigmente, (2013) Repros (3): Ulrich Rudolph
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n einer Schule in Stavenhagen gibt es von ihr etwa die Kletterwand „Universum“: Griffe und Tritte an einer blau-weiß gestalteten Wand, die aussieht wie die Milchstraße. In Schwerin und Geesthacht (Schleswig-Holstein) befindet sich ein von ihr gestaltetes „Ufo mit Dachschaden“: ein Klettergerüst in Form eines halben blauen Eis aus glasfaserverstärktem Kunststoff. „Eine Stehfläche in drei Metern Höhe ist nicht möglich. Also habe ich es oben offen gelassen und ein Netz reingehängt. Es ist von außen begehbar. Diese Lösung hatte ich vorher nicht im Blick“, erinnert sie sich. Weitere von ihr gestaltete Spielplätze und Spielgeräte befinden sich in Rostock und Hamburg. Grit Schreiter Vom 11. 9. bis 11. 10. 2014 stellt Anke Meixner Werke aus Papier in der Galerie hinter dem Rathaus Wismar aus. www.kunstraum-testorf.de,www.galeriewismar.de
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KUNST ver Verbindung zur Musik fort, setzt sich mit den künstlerischen Techniken von Aquarell und Collage auseinander.
Kann man eigentlich Kunst lehren?
Verblühte Landschaft.
Malerische Zwiesprache Wer Kunst in der Stralendorfer Amtsscheune sehen möchte, der hat dazu noch bis Ende August Gelegenheit. Seit dem Frühjahr sind dort unter dem Titel „Malerische Zwiegespräche“ insgesamt 50 Arbeiten von Stefanie und Hellmut Martensen zu sehen.
Der Bote.
Die überwiegend kleinformatigen Exponate unterschiedlicher Techniken von Aquarell, Bleistift und Feder bis zu Acrylfarbe auf Aquarellpapier und Papierkarton sind in verschiedene Themenkreisen geordnet: wie beispielsweise gewissermaßen kosmische Erscheinungen und flüchtige Visionen, komische Vögel und andere Gestalten, Festes und Bewegliches, Stehendes und Fließendes, vor allem aber Malerisches und Musikalisches. Zur Eröffnung ihrer Doppelausstellung waren beide Künstler 60
Repros: H. Martensen
aus Hamburg angereist, wo sie seit 2004 gemeinsam leben. Ursprünglich stammen Stefanie und Hellmut Martensen jedoch aus Mecklenburg, er aus Neustadt-Glewe, sie aus Ludwigslust. Stefanie Martensen wurde 1970 in der alten Residenzstadt geboren, studierte zwischen 1989 und 1993 an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar Schulmusik für Lehramt an Gymnasien und von 1991 bis 1993 Künstlerisches Gestalten in Erfurt. Später studierte sie nochmals in Weimar, bei Prof. Gunda Köhler-Scharlach, erwarb
dort ein Pädagogisches Diplom, absolvierte Klavier-Meisterkurse und ein Aufbaustudium Künstlerische Reife Klavier bei Prof. Stephan Imorde an der Musikakademie in Kassel. Prof. Imorde hat übrigens seit 2003 einen Lehrauftrag für das Hauptfach Klavier und seit 2008 eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Seit ihrer Übersiedlung nach Hamburg vor einem Jahrzehnt ist Stefanie Martensen als freiberufliche Klavierpädagogin und Pianistin tätig, führt zugleich ihre eigenen malerischen Studien in intensi-
Ihr Mann, Hellmut Martensen ist bereits seit 1953 auf der Welt, die für ihn in Neustadt-Glewe ihren Anfang nahm. Nach dem Abitur in Ludwigslust studierte er zwischen 1974 und 1978 an der Berliner Humboldt-Universität Kunsterziehung und Deutsch, parallel dazu absolvierte er ein Abendstudium der Malerei an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee. Seine Lehrer dort waren Johannes Prusko, Gerenot Richter und Bruno Bernitz. Sie legten außerordentlichen Wert auf die künstlerische Praxis und erlaubten die Ausbildung zum Professionalisten mit dem Drang zur künstlerischen Äußerung ohne Anpassung, wie sein Künstlerkollege und zeitweiliger Wegbegleiter Hartmut Hornung sagt. Von 1979 bis 1999 hatte Hellmut Martensen Wohnung und Atelier in Neu Lüblow, von 1999 bis 2004 Wohnsitz und Atelier in NeustadtGlewe, seit 2004 ist er Hamburger mit Atelier in Neustadt. Und bereits seit 2001 versucht er als Lehrer für Kunst und Gestaltung zunächst am Gymnasium in Pampow und später dann am Gymnasialen Schulzentrum Stralendorf junge Menschen mit dem Leben und mit der Kunst vertraut zu machen. Lehrbar seien handwerkliche Voraussetzungen für Kunst und das Verständnis für Kunst als eine der intensivsten Formen menschlichen Ausdrucks, sagt der Maler und Pädagoge. Zudem lasse er seinen Schülern viel freie Hand für das eigene Ausprobieren und Experimentieren. Schließlich versteht sich der oft nachdenklich wirkende Martensen selber als ein überzeugter Experimentator, allerdings immer mit Bezug auf klassiMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
KUNST großen Anzahl der „Zwiegespräche“ – welche sich auf insgesamt etwa 400 beläuft - eine Ausstellungsidee erwachsen. Und ein Achtel der Arbeiten ist jetzt in Stralendorf zu sehen, 43 davon werden übrigens zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Ein Grund mehr, sich auf die Reise nach Stralendorf zu begeben und sich Zeit für diese Zwiegespräche zu nehmen. Es lohnt sich.
sche Techniken. Nie habe er sich zum Beispiel für Computergrafik interessiert, sagt der Romantiker Martensen – Romantiker im Sinne der Kunstgeschichte verstanden. Wie Caspar David Friedrich beispielsweise.
Briefe von H. an S. in K. und umgekehrt Ihren Ursprung haben die „Malerischen Zwiegespräche“ von Martensen und Martensen vor genau zwölf Jahren im Anthroposophischen Zentrum in Kassel – als sie noch gar nicht Martensen und Martensen waren. Eben dort wurden damals 42 großformatige Bilder von Stefanie aufgehängt, mit großer Beteiligung von Hellmut. Ein Jahr später folgte eine weitere Ausstellung wiederum in Kassel, diesmal allerdings im dortigen „Kulturbahnhof Kassel“, wo unter anderem ihre „Täglichkeiten“ zu sehen waren. Unter diesen „Täglichkeiten“ sind Bilder im DIN-A-5 Format zu verstehen, gleichermaßen klein und groß genug für einen Briefwechsel zwischen Kassel und NeustadtGlewe, wie es deren beide Verfasser beschreiben. Dieses kleine, subtile Format bot eine wunderbare Begegnungs- und Austauschmöglichkeit auf malerischer Ebene, in Briefform. Gewissermaßen Briefe von H. an S. in K. und umgekehrt. Diese Austauschmöglichkeit wurde zum malerischen Zwiegespräch – und zum Glück auch weiter dann geführt, nachdem ein Briefwechsel durch den gemeinsam gefundenen Lebensmittelpunkt in Hamburg 2004 rein äußerlich an Dringlichkeit verloren hatte.
Jürgen Seidel Die beiden Künstler im angeregten Gespräch mit dem Stralendorfer Bürgermeister Helmut Richter (rechts im Bild), der für Kunst und Kultur in seiner Gemeinde viel übrig hat. Foto: Jürgen Seidel
größer, aber immer waren sie für den kleineren, privaten, familiären Rahmen gedacht. Und
noch einmal wurde und wird der Adressatenkreis erweitert: Nach zwölf Jahren ist nun aus der
Zu besichtigen ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros des Amtes Stralendorf oder auf Anfrage an den Dorfverein 675 Jahre Stralendorf e.V.
Die Zwiegespräche wurden in anderer Form fortgesetzt: Das Format wurde etwas größer, auch waren es keine Briefe mehr, sondern Monatsbegleiter durch viele Jahre. Auch der Kreis der Adressanten der Bilder wurde MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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DESIGN
Junger Designer mit besonderem Gespür Neuentwicklungen für Menschen mit Handicap Manchmal wirken wenige Worte wie eine Initialzündung. Von dem Aufschrei seines querschnittgelähmten Freundes Marcel Hoffmann: „Wir Rollstuhlfahrer wollen uns bewegen“, hakte sich das Wort „bewegen“ neben dem Wort „Rollstuhl“ im Kopf des Produktdesigners Felix Lange fest. Dieses Wort führte letztlich, in seiner konsequenten Ausdefinition und Umsetzung, zur Auszeichnung mit dem Lilienthal-Designförderpreis für den „Parafree“. Inspiriert von Elektrofahrrädern wollte der heute 29-Jährige eigentlich einen schicken Rollstuhl mit E-Antrieb kreieren. Das war die Idee für seine Diplomarbeit als Produktdesigner an der Fachhochschule Wismar, doch dann kam alles anders. Anfangs sah es ganz so aus, als wenn der Schüler Felix Lange Sportler werden würde. Judo und Fußball dominierten während seiner Schulzeit. In der 6. Klasse entdeckte er, dass ihm Kunst mehr lag. Sein Lehrer kitzelte das versteckte Talent heraus und der Junge begann in jeder freien Minute zu zeichnen. Autos und Schuhe waren seine Lieblingsmotive. Die Bewerbung an der Fachhochschule Wismar erfolgte gut vorbereitet und ohne Zweifel. Seine erste größere Aufgabe war die Gestaltung einer Parkbank für ältere Menschen aus Stahl und Holz. Sie steht
Entwurf einer Küche für Blinde.
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Felix Lange im Technologiezentrum Schwerin.
heute auf dem Gelände der Hochschule, wird kreativ genutzt und ist in den Pausen nur sehr selten frei. Ein Auslandssemester führte den angehenden Produktdesigner nach Mexiko City.
Foto: Patrick Lipke
Dort wurde der Brillenträger zur Entwicklung einer Küchenzeile für Blinde inspiriert. Ein intuitiver Arbeitsplatz in der Gefahrenzone Küche, der von einem zentralen Punkt aus bedienbar ist und dessen Kochflächen so angeordnet sind, dass der Blinde nicht hinübergreifen muss. Auch Ausgüsse, die nicht überlaufen können sowie andere Ordnungs- und Hilfsfunktionen sind entstanden. Bei dem Gedanken: „Du musst jemandem helfen, seinen Alltag zu verbessern, entstehen meine besten Arbeiten“, so der kreative Kopf, dessen große Vorbilder konsequente Querdenker wie Steve Jobs sind. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
DESIGN Stabilität durch Instabilität – Ein neues Lebensgefühl Zurück an der Fachhochschule Wismar stand die Diplomarbeit an. Nach einigen theoretischen
Der neuartige Rollstuhl „Parafree“.
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Überlegungen und Recherchen zur Funktion und Gestaltung von Rollstühlen klingelte er bei seinem Nachbarn, den er bis dahin „nicht wirklich kannte“. Der junge, scheinbar schüchterne und etwa gleichaltrige Marcel kann nach Quetschung der Wirbelsäule bei einem Arbeitsunfall in seinem 19. Lebensjahr nicht mehr laufen. Zwangsläufig hatte er bereits Erfahrungen mit Bewegungshilfsmitteln sammeln müssen. In Felix Lange fand er mehr als einen aufmerksamen Zuhörer, einen Einfühler, einen Neudenker und einen Freund. Der dunkelhaarige Designer schuf etwas Neues, ein bike-verwandtes, sportliches Gerät für den Alltag von hüftabwärts Querschnittgelähmten mit vielen kleinen nützlichen Elementen. Den üblichen Rohrrahmen des Rollstuhls sucht man beim „Parafree“ vergeblich. Das Herzstück ist eine zentrale, flexible Säule, die einen höheren Aktions- und Bewegungsradius zulässt. Die neuartige Lagerung der maßgeschneiderten Sitzschale zwingt den Fahrer seinen Körper auszubalancieren und
so die vorhandenen Muskeln zu trainieren. Neben einem „freieren“ Fahrgefühl ist nach einer These von Dr. Roland Thietje vom Querschnittsgelähmtenzentrum Hamburg die Unterdrückung von spastischen Zuckungen in den Beinen ein positiver Nebeneffekt. Für seinen „Parafree“ erhielt Felix Lange den Diplomabschluss und 2014 die Auszeichnung mit dem Lilienthal-Designförderpreis. Seit 2012 ist er Inhaber der Firma Langefreunde, einem Netzwerk mit dem Schwerpunkt Produkt-, Konzept- & Corporate Design im Technologiezentrum Schwerin. Hier entsteht ambitioniertes Design mit Anspruch für die Region Mecklenburg-Vorpommern. Das Projekt „Parafree“ benötigt noch eine Vielzahl von Tests und eine Produktionsfirma, um eine neue Freiheit für selbstbestimmte, aktive Rollifahrer Wirklichkeit werden zu lassen. Man darf gespannt sein auf weitere Entwicklungen des jungen Designers mit dem besonderen Gespür. Elvira Grossert
Fotos: Lange
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REGIONALMARKETING
Mit Innovationsgeist im Internet unterwegs Was aus einer Jugendfreundschaft werden kann, wenn zwei Unternehmer die gleiche Leidenschaft antreibt, zeigt das Beispiel einer Schweriner Internetagentur. Es war die Zeit, als der neue Markt gerade abgestürzt und der Erfolg des Internets auf dem Prüfstand war, als sich zwei junge Schweriner in ein großes Abenteuer wagten. Die Jugendfreunde Martin Klemkow und Kevin Friedersdorf gründeten – fasziniert von den Möglichkeiten des World Wide Web – im Keller des elterlichen Hauses die Firma Mandarin Medien – eine Internetagentur. Unschwer vorstellbar, dass ihnen damals mehr Skepsis entgegen gebracht wurde, als anerkennendes Schulterklopfen. Kaum jemand glaubte zu diesem Zeitpunkt an ihren Erfolg – und an das Potenzial, das im Internet steckt. Schritt für Schritt erarbeiteten sich die beiden, die bereits seit ihrem 13. Lebensjahr gemeinsam durch dick und dünn gingen, zunächst lokal, dann regional und deutschlandweit einen guten Ruf als zuverlässige Webspezialisten – Hand in Hand mit einem stetig wachsenden Team. Ob sie je Angst vorm Scheitern hatten? „Wir waren Anfang zwanzig und hatten nichts zu verlieren. Wir haben für unsere Sache gekämpft. Es hat sich gelohnt“, sagt lächelnd Friedersdorf. Heute, nach fast fünfzehn Jahren, zeigt sich, was es bedeuten kann, an seinem Traum festzuhalten und mit einer guten Strategie und unbeirrtem Innovationsgeist voranzugehen. Derzeit hat die Agentur 30 Festangestellte in Schwerin und dem Büro in Hamburg, dazu viele freie Mitarbeiter und unzählige Partner an ihrer Seite. Über 1.000 Webprojekte wurden bisher erfolgreich realisiert. Die Referenzliste enthält Namen wie die CineStar 64
Gruppe, die Mecklenburgische Brauerei Lübz, WINSTONgolf, Color Line oder Meßmer Tee Ostfriesische Tee Gesellschaft. Haben die Profis nie daran gedacht, in eine angesagte Metropole zu ziehen? „Klar, solch große Namen betreuen zu können macht uns schon stolz. Und theoretisch könnten wir unsere Kunden von überall aus erreichen. Aber wir sind nun mal fest verwurzelt in Schwerin und glücklich mit dem, was wir hier tun.“ sagt Martin Klemkow.
Stefan Krause, der mit seinem Webshop „Boardcenter“ europaweit Surfartikel verkauft, ist so ein Kunde der ersten Stunde: „Ich vertraue den Jungs. Sie haben mich immer wieder mit ihren frischen Ideen überzeugt und meinen Shop richtig nach vorne gebracht. Ich freue mich, dass unsere Geschäftsbeziehung trotz ihrer jetzigen Größe nichts an Persönlichkeit und Vertrauen eingebüßt hat.“.
Das scheint anzustecken. Die Agentur ist ein beliebter, familienfreundlicher Arbeitgeber und ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb. Viele der ersten Partner und Kunden sind Mandarin Medien treu geblieben. Der Schweriner
Doch was genau macht Mandarin Medien für die Kunden aus? Kevin Friedersdorf versucht es mit wenigen Worten: „Es geht nicht einfach darum, Webseiten hübsch zu machen, sondern erfolgreich.“ Das bedeute zum Beispiel wesentlich mehr Besucher, längere Verweildauer, mehr
Kevin Friedersdorf
Martin Klemkow
Abschlüsse, mehr Verkauf und am Ende mehr in der Kasse. Konkrete und messbare Erfolge, die über die Google-Suchmaschinenoptimierung längst hinausgingen. Dafür entwickelt die Agentur langfristige Online Marketing Strategien und setzt diese in insgesamt sieben Spezialistenteams kundenspezifisch um. Websites & Portale, Online Shops, Online Marketing, Social Media, Mobile Marketing oder Videos: Viele kleine Bausteine der einzelnen Bereiche werden so zusammengefügt, dass sie am Ende nahtlos ineinander greifen – nur so können sie die maximale Wirkung erzielen. Ihr stetig wachsendes Wissen geben die „Mandarinen“ nicht nur über konkrete Webprojekte, sondern auch als gefragte Referenten in Vorträgen, Workshops und auf Events weiter. Bei der Frage nach einer Zukunftsvision sind die Mecklenburger Unternehmer sich einig: „Klar könnten wir Ihnen jetzt von noch größeren geschäftlichen Erfolgen erzählen. Aber ganz ehrlich? Unser schönstes Ziel ist es, nie den Spaß und die Leidenschaft für unseren Job zu verlieren. Und das geht nur gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und Kunden – nur wenn auch sie zufrieden sind, läuft der Laden rund“, antwortet Martin Klemkow. Nachher, stellt sich jetzt heraus, wollen die beiden zusammen noch ein Feierabendbier trinken. Die Frage, ob beide heute nur Geschäftsleute oder auch noch Freunde sind, erübrigt sich an diesem Punkt. Stefanie Burr
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Komm, mach MINT! DVZ M-V GmbH fördert Chancengleichheit für Frauen Informatik, Router, Netzwerk und Co. klingen für viele Mädchen und Frauen nach typischen Schlagwörtern für „Technik-Freaks“. Dementsprechend gering schätzen viele ihre Chancen ein, in sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Fuß zu fassen. Gerade Kombinationen aus kaufmännischen und technischen Ausbildungsberufen und Studiengängen bieten jedoch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten fernab der Vorurteile, unter denen die IT-Branche leidet. Die Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH als IT-Dienstleister der Landesverwaltung führt genau diesen Mix an Berufsbildern in ihrem Repertoire und ist somit für Männer und Frauen ein gleichermaßen interessanter Arbeitgeber. Die mehr als 400 hochqualifizierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nutzen täglich verschiedenste Kompetenzen, um Verwaltungs-Know-how mit zukunftsorientierter Informations- und Kommunikationstechnologie zu verbinden. Mit Beteiligungen wie etwa beim
Girls‘ Day setzt die DVZ M-V GmbH sich auch außerhalb ihres Standorts in Schwerin dafür ein, Mädchen und Frauen für MINTBerufe zu begeistern. Um ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie vielseitig die ITBranche ist, holt sich die DVZ M-V GmbH seit Jahren starke und interessante Partner an die Seite. So hat sich der Girls‘ Day als Kooperationsprojekt schon fast zur Tradition entwickelt und zog die DVZ M-V GmbH zusammen mit der Landesforst MV am diesjährigen Girls‘ Day in die Forst-
scheune Bahlenhüschen und ins Bundeskanzleramt nach Berlin, um unter dem Motto „Von Wald und Technik“ Schülerinnen sowohl für forstwirtschaftliche als auch technisch-informatische Berufe zu begeistern. Die DVZ M-V GmbH und die Landesforst waren mit einem Gemeinschaftsstand live dabei, als Angela Merkel offiziell den Girls’ Day im Bundeskanzleramt eröffnete. Ein Highlight war auch die Live-Schaltung per HD-Videokonferenz nach Bahlenhüschen, wo ihr etwa 15 Mädchen symbo-
lisch den Baum des Jahres 2014 – die Traubeneiche – überreichten. Die Zusage, dass dieser im Bundeskanzleramt als Girls’ DayBaum gepflanzt werden darf, erteilte die Kanzlerin höchst persönlich. Alles in allem haben die Mädchen also viel über Forst und IT gelernt, besonders jedoch darüber, wie beide Branchen mehr und mehr zusammenwachsen. Wer mehr erfahren möchte, kann sich unter www.dvz-mv.de/karriere einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten verschaffen.
DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH Lübecker Straße 283 19059 Schwerin www.dvz-mv.de Wir bilden aus: Duales Studium: • technische Informatik • Wirtschaftsinformatik Ausbildung: • Fachinformatiker/-in • Anwendungsentwicklung • Systemintegration • Informatikkauffrau/-mann • IT-Systemkauffrau/-mann
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REGIONALMARKETING
Sky Deutschland
Mehr als purer Fernseh-Genuss Die Sky Deutschland Service Center GmbH wurde vor 14 Jahren in Schwerin gegründet und ist heute mit mehr als 700 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Region. Geschäftsführerin Daniela See beantwortete uns einige Fragen zum Unternehmen. Welche Dienstleistungen bieten Sie an? Daniela See: Wir bieten unseren Abonnenten als führender Premium-TV-Anbieter in Deutschland und Österreich ein exklusives TV-Programm mit bis zu 88 HD-Sendern, das unsere Kunden via Satellit, Kabel oder IPTV empfangen können. Darüber hinaus sind viele unserer Pro-
Wert auf die Kommunikation mit unseren Kunden. In unserer zunehmend digitalisierten Welt wird sie immer technisierter und anspruchsvoller und dennoch – vom Grunde her geht es doch um etwas ganz Grundlegendes: Zuhören, Zusehen, Miteinander reden: Kommunizieren eben und das können nur Menschen.
Daniela See (4.v.l.) bei einer Teambesprechung. Foto: Rainer Cordes
gramminhalte auch mit unserem Over-the-TopAngebot Sky Go über Web, iPad, iPhone, iPod touch oder Xbox 360 zu sehen. Daneben arbeiten wir ständig an technischen Innovationen, die ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Ganz neu ist beispielsweise die „Sky Finder" App, die es dem Nutzer mit wenigen Klicks ermöglicht, sich schnellstmöglich darüber zu informieren, in welcher Gaststätte Schwerins (oder ganz Deutschlands) er Sky sehen kann. Für unsere Kunden nur das Beste – und das ist mehr als Fernsehen! Besonders stolz sind wir auf unseren umfassenden Service rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr – und das stets auf höchstem Niveau: Von Schwerin aus werden Kundenanfragen zu unserem Angebot beantwortet – sei es per Anruf, E-Mail, Fax, Brief oder Social Media. Wie lautet Ihre Firmenphilosophie? Als Servicedienstleis-ter legen wir besonderen 66
Deshalb ist die Kommunikation unserer Mitarbeiter mit unseren Kunden so wichtig. Sie haben gelernt zuzuhören, Möglichkeiten aufzuzeigen oder Lösungen anzubieten. Und das Besondere daran ist, dass sich unsere Mitarbeiter dabei als Teil der „Sky-Story“ begreifen, sie schreiben aktiv an der Erfolgsgeschichte des Gesamtunternehmens mit. Unsere Mitarbeiter sind hoch qualifiziert und motiviert, auch weil sie wissen, dass sie unser wichtigstes Potenzial sind und wir sie schätzen. Wie lässt sich das in der Praxis umsetzen? Das ist eigentlich ganz einfach: Wir leben unsere Philosophie tagtäglich. Konkret bedeutet das etwa, dass unser besonderes Augenmerk auf Berufsausbildung, Dualem Studium sowie Ausund Weiterbildungen im Unternehmen liegt. So finden wir unsere Fachkräfte vorwiegend in unserem Unternehmen und bieten engagierten Mitarbeitern zahlreiche Aufstiegschancen und
attraktive Karrieremöglichkeiten in Teams, Projekten oder Führungspositionen. Betriebliche sowie individuelle Lösungen für eine familienfreundliche Arbeitsorganisation sind uns sehr wichtig. Die Projekte „Working Moms“ oder „Mitten im Leben. Durchstarten mit 50“ tragen zu einem angenehmen Arbeitsumfeld bei, das wichtig ist für ein langfristig gutes Betriebsklima. Über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen wir nicht nur, sondern bieten konkrete Vertragsmodelle für eine flexible wöchentliche Arbeitszeitplanung. Kinderferienlager, Weihnachtsfeiern, Gesundheits- und Aktionstage sowie betriebssportliche Angebote sind für uns selbstverständlich. Wo sehen Sie als einer der größten Arbeitgeber Ihre Verantwortung für die Region? Wir verstehen uns als ein Unternehmen, das sich nachhaltig für jetzige und zukünftige Mitarbeiter als ein attraktiver Arbeitgeber in der Region positioniert. Mit unserem Firmenkonzept können wir engagierten Menschen hier in unserem Land konkrete Perspektiven und Chancen aufzeigen. Das gilt natürlich auch für junge Menschen: Auf Lehrstellentagen, Ausbildungsmessen oder den Wismarer Hochschultagen informieren wir umfassend darüber. Wir sind Partner des Pendleraktionstages, machen mit beim „Job Shopping“ in großen Einkaufszentren von Schwerin und informieren über offene Stellenangebote. Darüber hinaus sind wir Förderer und überzeugter Partner der Kampagne „Schwerin macht glücklich“. Sie hat das Ziel, Menschen für die Arbeit in Schwerin und die regionalen Vorzüge des Landes zu begeistern. Alles in Allem: Wir tun, was wir am besten können: Kommunizieren mit und für Menschen in einer wunderbaren Region, in der es eine Freude und ein Gewinn ist, zu leben und zu arbeiten. Das ist der Beitrag, den unser Unternehmen leisten kann – gemeinsam mit unseren Partnern kommt er unserer ganzen Wirtschaftsregion zugute. Für das Gespräch bedankt sich Anna Karsten MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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Lichtdurchflutetes Wohlbehagen Mehr Raum, mehr Licht, mehr Wohnkomfort mit den Sommer- und Wintergärten von Plastener Ein Sommer- oder Wintergarten schafft mehr Platz und bringt Entspannung und Lebensfreude pur – zu jeder Jahreszeit. Ob von Anfang an eingeplant oder später als Anbau verwirklicht: Moderne Sommer- und Wintergartenlösungen vereinen individuelle Lebensweisen mit hohem Wohnkomfort. Sie ermöglichen eine flexible Raumgestaltung, die sich zum natürlichen Außenraum hin frei entfalten kann. Als zeitgemäße Lebenssysteme liegen Sommer- und Wintergärten voll im Trend und der neue, lichtdurchflutete Lebensraum strahlt eine große Faszination aus. Der gestalterischen Umsetzung sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt, fast jede Form und Farbe kann realisiert werden. Egal, ob Sie sich für filigrane Aluminiumprofile oder den natürlichen Charme von Holz entscheiden: Plastener bietet maßgeschneiderte Sommer- und Wintergartenlösungen, die bis ins Detail durchdacht sind. Denn eines ist sicher: Die Investition in einen Sommer- oder Wintergarten lohnt sich ein Leben lang. Wer einmal in den Genuss gekommen ist, möchte ihn nicht mehr missen! Besuchen Sie die Plastener Welt voller (spannender) Möglichkeiten und vereinbaren Sie Ihren AUSSTELLUNGSTERMIN unter Tel. 03 99 34 75 86 . MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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UNTERNEHMEN
Ein Unternehmen im Wandel der Zeit Die Firma MGB Joachim Fliesen & Naturstein GmbH ist ein Unternehmen im Herzen Mecklenburgs, das vor 25 Jahren als Einzelunternehmung von Siegrid und Roland Joachim gegründet wurde. In einem Interview sprachen die Geschäftsführer unter anderem über die Besonderheiten von Natursteinen und Fliesen. Warum verstehen Sie sich als ein Unternehmen im Wandel der Zeit? Wir haben das Unternehmen vor 25 Jahren gegründet. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns spezialisiert auf das Verlegen von Wandund Bodenfliesen, Natursteinfliesen und Rüttelböden sowie die Herstellung von Estrichen. Seit 1998 erhöhte sich die Nachfrage nach Natursteinen, so dass wir uns schon zwei Jahre später auf die Bearbeitung von Natursteinen ausrichteten. Bis heute ist Naturstein ein sehr beliebter Baustoff, ob im Bad, Küche, Wohnbereich oder als Treppe: Mit der richtigen Pflege hat der Kunde ein Leben lang Freude an diesem zeitlos eleganten Material. Seit 2008 unterstützt unsere Tochter Antje mit Ehemann Guido Wildhagen uns aktiv, um die Fortführung des Geschäfts in zweiter Generation zu sichern. Welche Neuerungen gab es in jüngster Zeit? Anlässlich unseres 25jährigen Bestehens haben wir die Naturstein- und Fliesenausstellung komplett umgebaut. Kunden können sich nun in einem großzügig gestalteten Ausstellungsbereich inspirieren lassen und ganz konkret sehen, wie die Umsetzung einer Idee in der Praxis aussehen könnte. Dafür ist unser neuer Ausstellungsbereich gedacht: Er zeigt zum Beispiel eine komplette Küchenzeile mit einer wunderschönen Arbeitsplatte aus Naturstein oder Lösungen für Bäder und WCs. Der Bereich ist großzügig angelegt, so dass der Kunde sich in Ruhe umsehen und die vielen möglichen Material-, Form- und Farbgebungen auf sich wirken lassen kann. Was ist das Besondere an Natursteinen? Jeder Naturstein ist ein Unikat, ein Kunstwerk der Natur, das in Millionen Jahren entstanden ist. „Naturstein“ ist ein Sammelname für tausende Steinsorten, die auf der ganzen Welt abgebaut werden. Aussehen und Merkmale werden bestimmt von geologischen Prozessen in der Natur, wie etwa Flüsse, Vulkane oder die Bildung von Gebirgen. Eine Alternati68
ve zur Produktpalette der Natursteine bilden Kunststeine wie die Gruppe der Quarzkomposite und großformative Keramikplatten. Wie erfolgt die Beratung Ihrer Kunden? Wir haben eine sehr aktuelle Internetseite mit vielen Bildern, die einen ersten Eindruck unseres breitgefächerten Sortiments an Fliesen und Natursteinen für den Innen- und den Außenbereich vermitteln. Meist rufen Interessierte einfach an, um einen Beratungstermin zu vereinbaren oder sie schauen einfach vorbei, wenn sie in der Nähe sind. Dann sprechen wir erst einmal darüber, was sich der Kunde wünscht und er kann sich in dem Ausstellungsbereich umsehen. Bei Bedarf beraten wir schon zu diesem Zeitpunkt, wenn es etwa darum geht, welche Materialien für den Innen- und welche für den Außenbereich besser geeignet sind. Auch die Farben können hier eine wichtige Rolle spielen: Im Außenbereich verändern sie sich unter Umständen witterungsbedingt und dann kommt es noch auf die Lebensdauer des gewählten Materials an. Hier ist es wichtig, für den jeweiligen Bedarf das Richtige zu finden: Design, Materialwahl und Anordnung der Bauteile bzw. der Objekte müssen optimal kombiniert werden, um schöne und harmonische Lebensräume zu schaffen – und darauf sind wir spezialisiert. Wie sieht diese Spezialisierung aus? Zum einen haben wir jahrelange praktische Erfahrung und haben uns fachlich immer weiter orientiert. Als ausgewiesener Meisterbetrieb beteiligen wir uns schon über Jahre an der von der Schweriner Handwerkskammer ins Leben gerufenen Kampagne „Besser ein Meister“. Zum anderen nutzen wir hochmoderne Computertechnik: Wir arbeiten mit der 3D-Planungssoftware von Palette CAD. Sie ermöglicht es dem Kunden nachzuvollziehen, ob die von ihm ausgewählten Materialien und Gestaltungen seinen Vorstellungen und Erwartungen entsprechen.
Die Darstellung der Planung erscheint mit ihrer Dreidimensionalität überraschend real, da der Betrachter jeden Blickwinkel einnehmen kann. Komfortabel gestaltete Bäder machen sich doppelt bezahlt, da wir dem Kunden damit ein Wohnumfeld schaffen, dass nicht nur heute, sondern auch morgen Antje Joachim und Ehemann Guido Wildhagen vor der Werkstatt
noch seinen Bedürfnissen entspricht. Wir gestalten nutzerfreundlich, ergonomisch und ohne Barrieren. So können unsere Kunden lange selbstständig und selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung angenehm leben und so lange wie möglich auf fremde Hilfe verzichten. Vielen Dank für das Gespräch! Text & Fotos: Anna Karsten MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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Der neue BMW X4
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Freude am Fahren
GRENZENLOS. ATHLETISCH. Rampenlicht serienmäßig – mit dem kraftvollen Auftreten eines X-Modells und seiner coupéhaften Silhouette zieht der neue BMW X4 alle Blicke auf sich. Entdecken Sie atemberaubendes Design kombiniert mit ungeahnter Fahrdynamik. Erleben Sie den neuen BMW X4 jetzt bei einer Probefahrt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
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Umweltfreundlich mobil sein Stadtwerke Schwerin bauen Förderung von umweltfreundlicher Mobilität weiter aus
Die Stadtwerke Schwerin GmbH baut die Förderung von umweltfreundlicher Mobilität für ihre Kunden weiter aus. Elektro- und Erdgasfahrzeuge stehen für alternative Antriebsmöglichkeiten und werden von dem Energieversorger mit unterschiedlichen Maßnahmen unterstützt.
Zahlreiche Schweriner und Touristen nahmen bereits das Angebot wahr und prüften die Elektrofahrräder der Stadtwerke auf ihre Alltagstauglichkeit. Damit sich Interessenten auch weiterhin mit umweltfreundlichen Antrieben vertraut machen können, bieten die Stadtwerke umfangreiche Testmöglichkeiten, Beratungsleistungen und Förderprogramme an. Alternative Antriebe greifbar zu machen und weiter auszubauen, ist ein wichtiges Ziel für den lokalen Energieversorger. Mit gutem Beispiel voran Besonders für kurze Fahrten innerhalb Schwerins eignen sich Elektrofahrzeuge. Ideal also für die Fahrzeugflotte der Stadtwerke. Ein Elektroauto und 17 Elektrofahrräder kommen so nahezu täglich zum Einsatz. Trendigen Fahrspaß bieten seit neuestem die abgasfreien E-Roller im Retro-Look. Vom Design her erinnern sie an eine coole Vespa – in puncto Technik verbirgt sich aber so man-
che Überraschung hinter der schicken Fassade. Anstelle eines Benzinmotors versteckt sich im Innern ein Akku mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern. Auskunft über die Reichweite liefert eine Ladeanzeige – ähnlich der Tankanzeige von Benzinrollern. Geladen werden die E-Roller an einer handelsüblichen Steckdose, wobei ein Ladevorgang zwischen drei und sechs Stunden dauert. Gefahren werden dürfen die E-Roller mit den Führerscheinklassen L, M, A1, A oder B (die früheren Klassen 5, 4, 1b, 1 oder 3). Sowohl die E-Roller als auch die E-Räder sind Teil eines umfangreichen Projektes zur Förderung von alternativen Antrieben in Schwerin. Im Rahmen dieses Projektes werden drei E-Roller der Stadtwerke für Langzeittests durch Unternehmen aus Schwerin genutzt. Interessierte Gewerbetreibende können sich dafür gerne bei den Stadtwerken melden. Zwei weitere E-Roller können analog den E-Rädern von Schweriner Bürgern bei den Stadtwerken gemietet werden.
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Stadtwerke Schwerin GmbH Eckdrift 43 - 45 19061 Schwerin Telefon: (0385) 633 18 68 Fax: (0385) 633 18 82 E-Mail: elektrofahrrad@swsn.de www.stadtwerke-schwerin.de/mobilitaet
Stadtwerke-Kunden können Förderung beantragen Nicht selten wirken die höheren Anschaffungskosten für Erdgas- oder Elektrofahrzeuge zunächst abschreckend. Doch sowohl der Umstieg auf ein Erdgasauto als auch die Anschaffung eines Elektrofahrrades oder Elektrorollers werden nach den geltenden Förderbedingungen von den Stadtwerken gefördert. So erhalten Kunden der Stadtwerke beim Kauf eines Elektrofahrrades beim örtlichen Fahrradhändler Fahrrad Kather einen Zuschuss von fünf Prozent der Kaufsumme. Auch beim Kauf eines E-Rollers bei der Firma
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Energietechnik Becker in Schwerin erstatten die Stadtwerke fünf Prozent des Kaufpreises. Die ersten 15 Käufer eines Erdgasfahrzeuges unterstützen die Stadtwerke mit bis zu 800 Euro. Doch lieber erst mal testen Mit ihrem Mietangebot geben die Stadtwerke Schwerin allen Interessierten die Möglichkeit, elektromobilen Fahrspaß unkompliziert zu testen. Termine können bequem per Telefon oder Internet vereinbart werden.
IET! MMICH in.de erke-schwer www.stadtw 68 18 363 Telefon 0385
Fotos: SWS
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HANDWERK
Die Kunst, auf neue Ideen zu kommen Die Tischlerei Eigenstetter aus Rehna ist eine im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Firma.
Sie sind sehr stolz auf ihren ZIM-Preis: Tischlermeister David Hüls (links im Bild), Firmenchef Axel Eigenstetter und Projektingenieur Martin Eigenstetter.
Rund 250 Kilometer liegen zwischen der alten Schusterstadt Rehna im Landkreis Nordwestmecklenburg und der deutschen Bundeshauptstadt Berlin – auch in Zeiten heutiger Mobilität hin und zurück etwa eine Tagesreise. Allerdings hat Tischlersohn und Maschinenbauingenieur Martin Eigenstetter – das mittlere von drei Kindern des Tischlermeisters, Diplom-Bauingenieurs und Firmenchefs Axel Eigenstetter – diese Tagesreise kürzlich sehr gern unternommen, wartete doch in Berlin ein ziemlich spannender Preis auf den jungen Mann, der übrigens wie sein Vater auch ein
Ingenieur-Diplom hat – allerdings nicht im Bauwesen, sondern als Maschinenbauingenieur. Und mit diesem konstruktiven Genie im Gepäck hatte er sich auch an eine Aufgabe herangewagt, die fast alle holzverarbeitenden Unternehmen irgendwann einmal beschäftigt – wie bearbeitet man große Teile, die eben nicht plan, sondern gleich mehrfach gekrümmt sind. Zum besseren Verständnis: Solche mehrfach gekrümmten Teile sind zum Beispiel Treppenwangen. Man kann sie nicht einfach so flachlegen und bearbeiten, sondern es braucht eine Maschine, die gewissermaßen im Raum flexibel agie-
Hat sich in kürzester Zeit zu einem wahren „Robotermeister“ entwickelt, dem inzwischen sogar „Fünfachs-Simultanfräsungen“ geradezu spielend von der Hand gehen: Tischler Gunnar Mai.
ren kann – also eine Art Roboter. Und genau das war die Lösung, für welche die Firma Eigenstetter aus Rehna auf dem diesjährigen Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 22. Mai mit dem Sonderpreis für das Handwerk ausgezeichnet wurde - und zwar „für die Entwicklung eines automatisierten Fertigungsverfahrens für Holzprodukte mit mehrfach gekrümmten Oberflächen“, wie es ganz offiziell auf der Urkunde heißt. Unterstützt wurde dieses Projekt durch das sogenannte ZIMProgramm, wobei die drei Großbuchstaben für das „Zentrale Inno-
vationsprogramm Mittelstand“ stehen. Und ZIM wirkt nach Angaben der Parlamentarischen Staatssekretärin und Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, für Mittelstand und Tourismus, Iris Gleicke, eben besonders in den neuen Bundesländern, welche an den Fördermitteln mit mehr als 40 Prozent und damit überdurchschnittlich beteiligt sind. Aber mit Geld allein ist es noch nicht getan. Es braucht kreative Köpfe, neue Ideen und den Mut, diese neuen Ideen auszuprobieren – auch wenn sie sich nicht immer als machbar erweisen. Außerdem sind gute Berater wich-
Maler
Wulkow
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19061 Schwerin, August-Horch-Straße 5 Telefon: 0385 / 66 22 22 • Fax: 0385 / 6 66 65 66 www.maler-wulkow-schwerin.de • service@maler-wulkow-schwerin.de
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HANDWERK tig, die einem den Weg ebnen können – in unserem Falle war das Kai Berg von der Rostocker Agentur „Gesellschaft für Technologie und Innovation“ (ATI Küste GmbH). Ein weiterer wesentlicher Unterstützer in praktischer Hinsicht war Tischler Gunnar Mai, der sich mit großem Engagement und ohne Berührungsängste in das Projekt eingebracht und sich in kürzester Zeit zu einem wahren „Robotermeister“ entwickelt hat. Inzwischen gehen ihm sogar „FünfachsSimultanfräsungen“ geradezu spielend von der Hand.
Der Gelenkarmroboter ist sein Geld wert Auf die Frage nach dem Geheimnis seiner Kreativität und Innovationskraft zögert Martin Eigenstetter zunächst ein wenig mit seiner Antwort. Da sei gar kein Geheimnis, sagt er. Aber er wolle eigentlich schon immer die Dinge etwas anders machen als andere Leute. Oft fällt man dabei auch auf die Nase und man versteht, warum die Dinge eben genau so gemacht werden, wie sie gemacht werden. „Aber manchmal hat man eben Glück“, fügt der 32-jährige Konstrukteur leise lächelnd hinzu. Ein solcher Glücksfall war eben der von ihm ersonnene Gelenkarmroboter, der das Fräsen von vorher per Computer festgelegten Bauteilen und
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Bearbeitungsabläufen übernimmt – in gewisser Hinsicht eine kleine oder besser gesagt eine große Wundermaschine. Eine der größten Herausforderungen war dabei die Entwicklung einer Spannvorrichtung für das Werkstück mit mehrfach gekrümmten Oberflächen. Diese Werkstücke müssen so fixiert werden, dass trotz der anspruchsvollen Geometrie alle Oberflächen für eine sichere Bearbeitung zugänglich sind. Außerdem darf es während des Fräsvorgangs nicht zu Kollisionen kommen. Und nicht zuletzt muss im Interesse höchster Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit im Arbeitsprozess die Wuchsrichtung des Holzes berücksichtigt werden. Einer der wichtigsten Vorteile dieses Gelenkarmroboters besteht nicht zuletzt darin, dass er gleichzeitig auf zwei Arbeitsebenen tätig werden und sich in fast jeder beliebigen Arbeitshöhe bewegen kann. Auf diese Weise ist der Rehnaer Roboter, der bisher übrigens noch keinen Spitznamen bekommen hat, sehr produktiv und sein Geld auf alle Fälle wert. Mit dem ZIM-Einzelprojekt konnten bisher Umsätze erreicht werden, die bereits ein Drittel des Gesamtumsatzes des Unternehmens ausmachen. Auch künftig soll sich die gegenüber der Branche überdurchschnittliche Umsatzsteigerung weiter fortsetzen. Bislang wurden drei neue
Arbeitsplätze geschaffen, weitere sind vorgesehen. Im Übrigen habe er sich die ganze Angelegenheit zunächst einmal fast ein Dreivierteljahr durch den Kopf gehen lassen, erzählt Martin Eigenstetter noch, ehe sich die Firma Eigenstetter mit der Bitte um Unterstützung an die Politik gewandt hatte. Aber auch das gehört zur Kreativität dazu – die Fähigkeit, auch und gerade Politiker davon zu überzeugen, dass so eine mittelständische Tischlerei zu ebenso innovativen wie produktiven Ideen in der Lage ist. Ein bisschen leichter war es allerdings dadurch, dass die Eigenstetters auch schon auf andere Preise verweisen können, darunter bereits
1999 den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. In diesem Sinne machen sie eigentlich nichts anderes, als Firmengründer Alois Eigenstetter – dem Vornamen hört man noch die ursprünglich bayerische Herkunft an – einmal als Leitspruch ausgegeben hatte: Die Qualität bleibt, auch wenn der Preis schon längst vergessen ist. Und daran halten sich Sohn Axel Eigenstetter wie Enkel Martin Eigenstetter, die ganz bewusst sowohl auf Tradition als auch auf Innovation setzen. Und das nun schon seit einem Vierteljahrhundert. Und natürlich auch in Zukunft. Text & Fotos: Jürgen Seidel
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Der Potsdamer Mirko Schlabitz hat 1993 seinen ganz eigenen Weg zu Yachten gefunden. Blutjung, ließ er sich von seinem dringenden Wunsch nach einem ersten eigenen PC leiten, als er für fünf D-Mark die Stunde am Wannsee Boote putzte. Und dadurch eine ganz neue Leidenschaft in sich weckte: Boote, Motoren, Geschwindigkeit, edles Design... Yachten!
Vom Bootswäscher mit kleinem Ziel ... … zum Yachtanbieter mit großer Leidenschaft
M
irco Schlabitz blieb den Yachten am Wannsee über seine Schul- und Ausbildungszeit hinaus treu. Als Bootswäscher angefangen, erarbeitete er sich ein enormes Wissen rund um Yachten und deren wirtschaftliche Vermarktung im Charter- und Kaufgeschäft. Ende der 90erJahre war er verantwortlicher Hafenmeister in einem Yachthafen am Wannsee. Zu dieser Zeit lernt er Bennet Seidel kennen, der 1999 Yachtcharter Werder gründete. Die Zukunft der jungen Firma soll auch in der wachsenden Handelssparte liegen – Wissen und Erfahrungen von Mirko Schlabitz sind dabei für ihn hilfreich. Verbunden durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Yachten entsteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Bennet Seidel und Mirko Schlabitz, die sich 2002 in eine Partnerschaft wandelt als Schlabitz, bereit für Neues, ganz zu der Firma in Werder wechselt.
Eine Yacht besitzt man nicht nur, man lebe sie, so Mirko Schlabitz. Der Traum, die Weiten des Meeres zu befahren, Unabhängigkeit und Abenteuer, eine Ausfahrt als Kurzurlaub zu erleben, werden wahr. Jeder Bootsbesitzer habe natürlich unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit. „Und jedes Boot ist so individuell wie sein Besitzer.“
Fotos: Romy Sander
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Für die Umsetzung dieser Individualität steht ein holländisches Familienunternehmen im holländischen Sneek: Jetten Yachting. Wer sich entschließt, vom „Bootsträumer“ zum Bootsbesitzer zu werden, der findet in Jetten Yachting eine Werft, die sich ganz der Perfektion und Innovation verschrieben hat. Das von zwei Brüdern geführte Unternehmen begann mit dem Innenausbau von Yachten anderer Marken und wagte 1999 den Schritt zu eigenen Yachtserien. 2000 lief die erste Jetten-Yacht vom Stapel. Das Yachtangebot umfasst eine klasMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
LIFESTYLE / ANZEIGE sischen Bommelaer Serie, Ausführungen in Sedan und Custommade-Boote, so dass jeder Kundenwunsch Erfüllung findet. Eine Vorführflotte der Firma ist seit 2007 im Chartergeschäft von Yachtcharter Werder verfügbar. Als Jetten Yachting damals eine Vertretung für den Verkauf in Ostdeutschland aufbauen will, tritt sie an Bennet Seidel und Mirko Schlabitz heran. Im Januar 2012 wurde die Zusammenarbeit offiziell besiegelt. Mirko Schlabitz ist der Ansprechpartner für den Verkauf von Jetten Yachten bei der Anker Berlin GmbH in Berlin am Pichelssee. Er sagt: „Das Besondere an einer Jetten Yacht in der Herstellung ist, dass Planung und Umsetzung in engster Zusammenarbeit mit dem Kunden geschehen.“ Mirko Schlabitz legt in den Kundengesprächen großen Wert darauf, dass konkrete Vorstellungen festgehalten werden und detailgenaue Abstimmungen zur perfekten Umsetzung von Kundenwünschen führen.
F
ür die Werft ist die Innovation durch Kunden der Weg zur immer neuen Perfektion. Ein kleines Team, Abstimmung bis ins kleinste Detail und feste Partner mit jahrelangen Verbindungen lassen Jetten Yachting offen sein für jeden Ausbruch aus dem sogenannten Mainstream. Wird nach einjähriger Wartezeit das Traumschiff zu Wasser gelassen und geht in die Hände seines Besitzers über, ist die Zusammenarbeit aber nicht beendet. Mirko Schlabitz bietet seinen Kunden eine umfangreiche Betreuung im Aftersail an, unabhängig davon, wo die Jetten Yacht ihren Heimathafen findet: Das Serviceteam der Anker Berlin GmbH ist deutschlandweit im Einsatz, so dass die Verbindung zum Kunden nicht verloren geht. Nicht zu vergessen: Bis dato hat Jetten Yachting sowohl im Inals auch Ausland über 300 Boote vom Stapel gelassen. Die Zukunft soll an der Küste liegen, da, wo die Weltenbummler in See stechen. Romy Sander
Der erste PC steht nun verstaubt im Keller. War er das erste Tor ins World Wide Web, ist der neue Computer das Tor zur Jetten Yacht...
Fotos: Anbieter
Am Pichelssee 50 13595 Berlin Telefon 030 - 36 99 10 30 Fax 030 - 36 99 10 31 www.jettenyachting.de 75
AUTO
Erfüllt unterschiedliche Kundenansprüche Die neue V-Klasse von Mercedes-Benz setzt Maßstäbe im Segment
Mercedes-Benz V-Klasse: Tatort Tankstelle. Irgendwo in der Region. Die neue V-Klasse brauchte Diesel. Drinnen wird bezahlt, draußen stehen auf einmal zwei Menschen um den Wagen. Wollen sie ihn vielleicht stehlen? Nein, obwohl sie sehr an ihm interessiert sind. Es sind zwei Handwerker aus der Umgebung, die sofort wissen: Das ist doch der Neue. Sie sind begeistert. Zuerst fällt beim Nachfolger vom Viano natürlich das neue schicke Design auf. Was kann er aber sonst noch? Wie ist die Innenraumaufteilung der bis zu acht Sitze? Was ist mit dem Platzangebot, welche Motoren sind im neuen Modell vertreten, und gibt es Fahrerhilfen, die mir in Extremsituationen zur Seite stehen? Fragen über Fragen, die bei einer eigenen Probefahrt beantwortet werden können. Die neue V-Klasse (ab 42.900 Euro) ist mehr als nur eine Großraumlimousine. Sie ist MercedesBenz. Dafür sprechen hohe Leistungskraft, Effizienz, innovative Technik und ein großes Maß an Komfort. Die Fahrt mit ihr wird zu einem Erlebnis – ob beim Großeinkauf, bei einer Reise mit der ganzen Familie oder beim MountainbikeUrlaub mit Freunden in den Alpen. Es herrscht 76
höchste Zufriedenheit. Dafür sorgt auch die neue Motorenpalette mit einem Angebot von zwischen 136 PS und 190 PS. Mit genau diesen 190 PS und einem kraftvollen maximalen Drehmoment von 440 Newtonmetern ist der V 250 BlueTEC, unser Testwagen, so durchzugsstark und agil wie der bisherige 3Liter-V6-Turbodieselmotor aus dem Viano. In beeindruckenden 9,1 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 100 km/h. Gleichzeitig bietet das Topmodell eine hohe Laufruhe und die Innenraumgeräusche wurden – unter anderem durch umfangreiche Dämmung – deutlich reduziert. Auch der Verbrauch stimmt. Ab 6,0 Liter Diesel pro 100 Kilometer (157 g CO2/km) sind für den Vierzylinder-Turbodiesel angegeben. Bei gleicher Performance ist das eine Ersparnis von 28 Prozent Kraftstoff gegenüber dem Sechszylinder. Dank BlueTEC erfüllt er außerdem als erstes Fahrzeug im Segment die Euro-6Abgasnorm. „Die Funktionalität einer Großraumlimousine ist Pflicht. Komfort und Stil sind die Kür. Die neue V-Klasse verbindet beides auf eine Weise, die kein anderes Fahrzeug in diesem
Die neue V-Klasse ist mehr als nur eine Großraumlimousine. Sie erfüllt die Bedürfnisse von Fahrer und Beifahrer auf höchstem Niveau. Natürlich auch im Fotos: Mercedes Benz Platzangebot.
Segment zu bieten hat“, findet man bei Mercedes. Zu Komfort und Fahrvergnügen trägt auch der AGILITY SELECT Schalter bei. Der Fahrer kann auf Knopfdruck zwischen vier Fahrprogrammen wählen: ökonomisch, komfortabel, sportlich und manuell. Das Ansprechverhalten von Motor, Fahrpedal und Getriebe wird entsprechend angepasst. Ebenfalls wegweisend in dieser Fahrzeugklasse ist das AGILITY CONTROL Fahrwerk mit selektiver Anpassung des Dämpfungssystems an die Fahrbahnbeschaffenheit. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Immobilien mit Herz. Mit seinen dynamischen Fahreigenschaften sorgt die V-Klasse für ein Erlebnis auf der Straße.
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Die Fahrt macht Spaß, auch weil ich mich sicher fühle. Insgesamt elf innovative Fahrerassistenzsysteme sind verbaut. Sie basieren auf modernen Radar-, Kamera- und Ultraschallsensoren, die in der neuen E-Klasse und S-Klasse unter dem Begriff „Mercedes-Benz Intelligent Drive“ eingeführt wurden. Serienmäßig an Bord sind zum Beispiel der Seitenwind-Assistent, der den Fahrer dabei unterstützt, die VKlasse bei starken Seitenwindböen auf Kurs zu halten und der Aufmerksamkeits-Assistent ATTENTION ASSIST, der vor Unaufmerksamkeit und Müdigkeit warnen kann. Fazit: Die V-Klasse erfüllt die unterschiedlichsten Kundenansprüche und ist für Familien ebenso attraktiv wie für Menschen, die für ihre Freizeit- und Sportaktivitäten einen variablen und geräumigen Fahrzeuginnenraum benötigen. Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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AUTO
Marktstart für den neuen BMW 4er Grand Coupé
Neues Maß für Eleganz und Extravaganz
Neu im Angebot von BMW ist das 4er Grand Coupe. Er besticht durch die typische DNA des Unternehmens: dynamisch, sportlich, sehr modern. Fotos: BMW
Premierenstimmung bei BMW. Mit dem 4er Gran Coupé präsentiert der Münchener Autobauer im Juli sein erstes viertüriges Coupé in der Premium-Mittelklasse und setzt damit konsequent weiter auf die Erweiterung der Modellpalette. Nach 4er Coupé und Cabrio ist das Gran Coupé das dritte Modell der neuen BMW 4er Baureihe, die sich mit ihren ausgewogenen Proportionen länger, breiter und dynamischer präsentiert als jede Mittelklasse-Baureihe zuvor. Das 4er Gran Coupé verbindet die optischen Qualitäten des zweitürigen Coupés mit der Funktionalität von vier Türen und einem großen Raumangebot unter einer weit öffnenden Heckklappe. Eine verlängerte Dachlinie unterstreicht Eleganz und Extravaganz des 4er Gran Coupé, setzt neue ästhetische Maßstäbe in der Mittelklasse und hat entscheidende praktische Vorteile. Die Kopffreiheit im Innenraum steigt ebenso wie der Sitzkomfort. Mit 480 Liter Volumen präsentiert sich auch der Kofferraum um 35 Liter größer als beim Zweitürer und trägt zu den hohen Alltagsqualitäten des Fahrzeuges bei. Vier Türen ermöglichen im Vergleich zum zweitürigen Coupé den bequemen Ein- und Ausstieg. Sie sind rahmenlos ausgeführt, zeigen damit für BMW Mittelklasse-Coupés charakteristische Designmerkmale und betonen die Eleganz des Fahrzeugkonzepts. Die funktionale 78
Eleganz des 4+1-Sitzers unterstreichen hervorragend ablesbare Rundinstrumente mit „Black Panel“-Optik und der frei stehende Flatscreen iDrive Monitor. Die weit öffnende Klappe erleichtert den Zugang zum Heckabteil mit ebenem und leicht zugänglichem Ladeboden. Eine geteilt klappbare Rücksitzlehne, auf Wunsch auch im Verhältnis 40:20:40, sorgt für zusätzliche Flexibilität. Das maximale Kofferraumvolumen beträgt 1.300 Liter und markiert bei den viertürigen Premium-Coupés den Klassenbestwert. Für ein Höchstmaß an Komfort steht die serienmäßig automatisch öffnende und schließende Heckklappe, auf Wunsch auch mit dem Smart Opener per Gestensteuerung durch eine einfache Fußbewegung. Zur Markteinführung des neuen BMW 4er Gran Coupé stehen fünf durchzugsstarke, kultivierte und verbrauchsgünstige Motoren zur Auswahl. Top-Motorisierung ist der Reihen-Sechszylinder-Benziner im 435i mit 3,0 Liter Hubraum und 306 PS (Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 11,4/6,2/8,1 l/100 km; CO2Emissionen kombiniert: 189 g/km). Alle Diesel und Benzinmotoren nutzen die neuste BMW TwinPower Turbo Technologie und erfüllen die Abgasnorm EU6. Die hochmodernen Triebwerke verbinden damit herausragende Elastizität und Dynamik mit niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten. Dirk Behm
Der Innenraum ist sehr elegant aufgebaut – Wohlfühlatmosphäre pur.
Auch für jede praktische Herausforderung geeignet: Der Kofferraum bietet viel Platz.
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in die Zukunft
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verweist auch darauf, dass dies auch für Vodafone-DSL Bestandskunden gilt, die jetzt kostenfrei wechseln und so die Vorteile des schnelleren Netzes nutzen können.
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TREFFPUNKT
Saisonauftakt
Ein guter Start in die Golfsaison 2014
Erwarten eine gute Saison für unser Land: Guido Zöllick, Präsident DEHOGA MV, Rüdiger Born, Präsident Golfverband MV, Erwin Sellering, Ministerpräsident, Jürgen Seidel, Präsident Tourismusverband MV, und Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus. Fotos: Stephan Rudolph-Kramer
Die Vorzeichen für die kommende Saison stehen gut. Nachdem die Golfer Mecklenburg-Vorpommerns zu Jahresbeginn schon eine Vielzahl an Sonnenstrahlen genießen durften, wurde die Saison nun auch offiziell eingeleitet. In Kooperation mit dem DEHOGA MV und dem Landestourismusverband lud der Golfverband Mecklenburg-Vorpommern zum traditionellen Saisonauftakt. Neben dem Ministerpräsidenten des Landes Erwin Sellering und dem Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus, Harry Glawe, konnten mehr als 350 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien in der Landhalle Teschow begrüßt werden. Unter dem Motto „Ein Dankeschön an die Helfer zu Wasser und an Land“ standen in diesem Jahr die haupt- und ehrenamtlichen Helfer der Seeund Wasserrettung, der Bäderpolizei und der DLRG im Fokus. Solch ein Einsatz, der die Sicherheit im Golf- und Tourismusland MecklenburgVorpommern gewährleistet, muss belohnt werden, so dachten die drei ausrichtenden Verbände und übergaben unterschiedliche Spenden an die verschiedenen Vertreter der Institutionen. Rüdiger Born, Präsident des Landesgolfverbandes, über-
reichte einen Scheck im Wert von 1.000 Euro an Jörg Westphal, den Leiter des Informationszentrums Nordost der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), und lobte die herausragende Arbeit, die die ehrenamtlichen Helfer für das Urlaubsland leisten. In angenehmer Atmosphäre wurden in Gesprächen auf und vor der Bühne Strategien für eine kooperative Weiterentwicklung des Tourismusgebietes Mecklenburg-Vorpommern besprochen und ein Ausblick auf Projekte der Saison gegeben. Ein gemeinsames Ziel des Golf- und Tourismuslandes muss es sein, durch die Gewinnung neuer Zielgruppen eine höhere Wertschöpfung für unsere Region und touristischen Betriebe zu erzielen, so Rüdiger Born. Insbesondere die Golfanlagen des Landes stehen unter einem hohen Kostendruck, da sie keine kommunalen Zuschüsse erhalten. Ein weiteres Ziel besteht darin, den Anteil ausländischer Besucher, der aktuell bereits größer ist, als in anderen touristischen Bereichen, noch weiter zu erhöhen. So werden die Golfanlagen Mecklenburg-Vorpommerns auch in diesem Jahr wieder Veranstalter für überregionale Events, wie unter anderem den deutschen Jungen- und Mädchen-Länderpokal, Turniere der EPD Tour und der WINSTONgolf Senior Open, sein.
Mehr als 350 Gäste folgten der Einladung der drei ausrichtenden Verbände und verfolgten mit Spannung das Programm.
Im Gespräch: Rüdiger Born, Jürgen Seidel und Guido Zöllick über die gemeinsamen Ziele des Golf- und Tourismuslandes Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Informationen zum „GOLFLAND MV“ erhalten Sie unter: www.golfverband-mv.de. 80
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AUSFLUGSTIPP
Wir wollen raus! Das Wasser gehört zum Norden, wie die Berge zum Süden. Auch unsere Redakteurin Birgit Jungke zieht es immer wieder ans Meer. In „delüx” verrät sie ihr liebstes Ausflugsziel und erzählt, was sie dort besonders reizt.
Natur genießen auf der Insel Poel
I
n Niendorf kann es durchaus vorkommen, dass man bei einem Spaziergang durch den Ort keiner Menschenseele begegnet. In Timmendorf ist am Strand auch mitten in der Hochsaison immer ein nettes Plätzchen zu finden – am Meer sowieso, aber auch in den Cafés und Restaurants direkt an der Promenade. Von Trubel keine Spur, abends, wenn die Sonne untergegangen ist und die Badegäste den Strand verlassen haben, erst recht nicht. Keine Disco, keine Luxusboutiquen. Statt Scampi im Gourmetrestaurant werden hier Dorsch und Scholle frisch vom Kutter serviert, statt Schampus und Aperol Sprizz wird eher ein zünftiges Bier vom Fass oder Sanddornsaft geordert. Ja, das sind tatsächlich Niendorf und Timmendorf – aber eben nicht an der Lübecker, sondern in der südlichen Mecklenburger Bucht: auf der Insel Poel.
TIPP: L MIT E S N I E DI RRAD H A F M DE DEN. N U K R E
Fotos: Legrant
Das der Hansestadt Wismar vorgelagerte Eiland, nur knapp eine Autostunde von Rostock entfernt, begeistert seine Besucher – und eben auch mich – vor allem mit seiner Ursprünglichkeit, seiner Ruhe und der oft wirklich noch unberührten Natur.
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Da Poel nur 37 Quadratkilometer groß ist und gut ausgebaute und ausgeschilderte Fahrrad- und Wanderwege quer über das
Eiland von Ort zu Ort führen, entdecke ich die Insel immer wieder neu – am liebsten gemütlich mit dem Drahtesel. Das kann man ganz ungestört, denn viele Wege quer durch Felder und entlang der Wälder sind für den Autoverkehr gesperrt. Fahrräder gibts in vielen Orten für eine kleine Pauschale zu mieten, zum Beispiel in Kirchdorf, dem Hauptort der Insel (Poeler Tourismus-Service, Mietkosten 6 Euro pro Tag, Info: www.poel.de). Das Zentrum der Insel ist auch ein guter Ausgangspunkt, sie zu erkunden. Rund um die Bucht des Kirchsees spielt sich das überschaubare, dörfliche Leben ab. Im Hafen liegen traditionelle Kutter neben Motor- und Segelbooten, hier halten auch die Ausflugsschiffe, die zu einer Hafenrundfahrt oder einem Kurztrip nach Wismar (18 Euro Hin - und Rückfahrt, AdlerSchiffe, www.adler-schiffe.de) einladen. Es macht Spaß, das bunte Treiben im Hafen zu beobachten, bei schönem Wetter besonders von den Terrassen der umliegenden rustikalen Restaurants. Hier gibt’s riesige Fischportionen zu günstigen Preisen – natürlich fangfrisch aus der Ostsee.
D
er 47 Meter hohe, achteckige Turm der Inselkirche ist schon von Weitem zu sehen und vom Hafen aus sind es nur wenige Schritte bis zum Wahrzeichen Poels. Dort sollte man unbedingt einen Blick hineinwerfen. Die beiden MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Flügelaltäre aus dem Mittelalter und das Zeesenboot an der Nordwand der Kirche sind wirklich sehenswert.
N
ach der kleinen kulturellen Exkursion geht es an den Strand, zum Schwarzen Busch, nach Gollwitz oder Timmendorf – oder, je nach Kondition und Zeit, nacheinander zu allen dreien. Beliebt bei den Touristen sind alle Drei großen Strände der Insel, und alle haben ihre Besonderheit. Gollwitz ist besonders ruhig und besticht durch seinen dörflichen Charakter, am Schwarzen Busch, wo schon Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Badekarren standen und sich Kurgäste von den Strapazen erholten, kann man kilometerweit durch den weißen Sand wandern. Timmendorf Strand ist mein persönlicher Lieblingsort. Er lockt mit einem breiten Strand, seiner schicken neuen Promenade, dem kleinen Hafen, in dem neben bunten Fischkuttern so manche spektakuläre Yacht anlegt und natürlich dem Leuchtturm, einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtfeuer an der Ostseeküste. Am Rande der Südmole, kurz bevor die Steilküste beginnt, gibts auf der Wiese einen öffentlichen Grillplatz mit Tischen und Bänken, nur das Grillgut muss man selbst mitbringen. Hier sich selbst das Abendessen zu brutzeln oder im anliegenden Restaurant auf der Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang genießen – das ist für mich Urlaub pur, sei es auch nur für einen Tag.
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Birgit Jungke
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RUBRIK ERLEBNIS
„Altes bewahren – Neues erfahren“ Zünftiger Mittelaltermarkt im Kloster Rühn
Als einer der wohl schönsten und zugleich anspruchsvollsten Märkte in Mecklenburg-Vorpommern präsentierte sich Mitte Mai der Klostermarkt in Rühn. Knapp 5.000 Gäste erlebten ein außergewöhnliches, buntes, mittelalterliches Fest für Jung und Alt. Das Kloster Rühn, nahe der mecklenburgischen Kleinstadt Bützow, wurde im Jahr 1232 gegründet. Bis zur Reformation war es Kloster, danach Damenstift, Verwaltungssitz, privates Wohngebäude, HotelPension, Erholungsheim und Jugendwerkhof. Vor einigen Jahren drohte das Anwesen zu verfallen. Die Besitzer wechselten und die Gebäude standen leer. Im Jahr 2005 allerdings gründeten 12 beherzte Bürger, die das kulturhis-torische Erbe bewahren und vor Spekulanten schützen wollten, einen Klosterverein. Dank großzügiger privater Spender aus der Region konnte dieser das Gebäudeensemble 2008 als Eigentümer käuflich erwerben. Seitdem hat sich auf dem Anwesen unendlich viel getan. Etwa eine Mil84
lion Euro und unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements sind in die Sanierung investiert worden. Auch die Erlöse der mittlerweile zahlreichen kulturellen Veranstaltungen fließen hier ein.
Neues Leben in alten Gemäuern Die bisherige Bilanz des Klostervereins und seiner rund 60 Mitglieder ist außerordentlich erfreulich, denn inzwischen können einige Gebäudeteile wieder täglich genutzt werden. Dazu gehört die Klosterschänke der Familie Günther, die auch einen Klosterladen mit Postfiliale betreibt. Im Dezember 2013 hat Ingo Sander als neuer Pächter den Betrieb der Ölmühle übernommen MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
ERLEBNIS Der Mittelaltermarkt
und produziert kaltgepresste BioSpeiseöle und Antipasti. Dirk Lewerenz stellt Handarbeiten im Kloster her, darunter Schals, Socken und Mützen. Außerdem bietet er Bogenschießen an. Unter dem Firmennamen „Art & Finesse" produziert Renate Daniel seit Anfang 2014 verschiedene Fruchtliköre, Marmeladen und andere Leckereien mit regionalen Zutaten im Kloster Rühn. Nach und nach entwickelt sich also ein Ort, an dem das Leben Stück für Stück erwacht, das Kloster „atmet“ wieder. Das ist nicht nur gut für einheimische Produzenten und Künstler, sondern auch für die vielen Gäste, die diesen idyllisch gelegenen Ort besuchen, zu dessen Ensemble auch eine Zisterzienserkirche (erbaut von 1250 bis 1270 und 2009 in Teilen saniert) gehört. Ein weiteres ehrgeiziges Projekt der Mitglieder des Kloster Rühn e. V. ist die Einrichtung eines Museums zur Klostergeschichte. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Mit großem Engagement und viel Liebe zum Detail organisierten die rührigen Vereinsmitglieder und unzählige fleißige Helfer vor der immer schöner werdenden Kulisse in diesem Jahr bereits ihren 9. Klostermarkt – ein beeindruckendes Spektakel im Mittelalterflair auf höchstem Niveau. Mehr als 60 Künstler, Handwerker, Musiker und Darsteller aus der ganzen Bundesrepublik kamen an den geschichtsträchtigen Ort. An ihren Ständen boten sie, meist auch mittelalterlich gekleidet, unterschiedlichste Waren aus eigener Produktion zum Kauf an. Einige, so der Schmied und der Scherenschleifer, fesselten die Gäste mit Vorführungen mittelalterlichen Handwerks, dessen Pflege sie sich verschrieben haben. Untermalt wurde das klös-terliche Markttreiben von den Spielleuten Erdenmut, die mit Harfe, Flöte, Gesang, Trommeln und Dudelsack über das Gelände streiften und die Besucher mit mittelalterlichen Klängen erfreuten. Der Entschluss der Vereinsmitglieder, ausschließlich handverlesene Produzenten und keine Händler zu diesem Markt einzuladen, kam besonders gut an. Denn so wurde er zu einem schönen Erlebnis für die ganze Familie – mit vielen außergewöhnlichen Aktivitäten, die auf dem gesamten Klostergelände für gute Laune sorgten. Viel Spaß und strahlende Gesichter hatten auch die Kinder, für die einiges auf die Beine gestellt wurde – angefangen von besonderen Abenteuern, Märchenzelt, Pedalkarussell, Bogenschießen bis hin zu Ritterspielen. Zudem gab es eine große Auswahl sehr leckerer Speisen und Getränke. Das alles gab einem das Gefühl, an einem ganz besonderen Ort zu sein und einen wunderschönen Tag zu erleben. Wer dieses Highlight verpasst hat, muss sich nicht lange grämen, denn die Vereinsmitglieder haben weitere anspruchsvolle Veranstaltungen vorbereitet. Text: Christine Mevius
Weitere Veranstaltungen im Kloster Rühn 16. August 19.30 Uhr, Klosterkirche: „Du holde Kunst“ - Gesang, Flöte und Klavier 14. September „Tag des offenen Denkmals“ unter dem Motto „Farbe“ 4. Oktober Apfel- und Lichterfest 13./14. Dezember Großer Adventsmarkt www. klosterverein-ruehn.de
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Quelle: Stern, Ausgabe 11/2014.
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DER NEUE PEUGEOT 308 SW
Fotos: Helmut Wachtel
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Beginn einer Tradition?
Die Kulisse für das pralle Stück Leben bietet die atemberaubende St. Georgen-Kirche zu Wismar.
Das Jahr 2014 soll das Startjahr für die „Jedermann-Festspiele“ in Wismar sein. In diesem Jahr sind 10 Vorstellungen des Hofmannsthalschen Stückes geplant. Premiere war am 4. Juli 2014. Es folgten und folgen Vorstellungen jeweils Freitag und Samstag um 20 Uhr bis zum 9. August. Veranstalter und Sponsoren wünschen sich, dass eine Tradition entsteht. In diesem Jahr übernahm der langjährige „Störtebeker“-Darsteller
Sascha Gluth die Hauptrolle. Gemeinsam mit ihm agieren bekannte Größen aus Theater, Film und Fernsehen auf der Bühne in der Georgenkirche wie Achim Wolff, Rita Feldmeier, Robert Glatzeder, Julia Horvath, Andreas Conrad u.a.. Regie führt Holger Mahlich, das Bühnenbild stammt von Falk von Wangelin. „,Jedermann’ ist ein unterhaltsames wie farbenprächtiges Spektakel vom Sterben eines reichen
In der Georgenkirche wurden im Mai das Projekt und das Bühnenbild vorgestellt: (v.l.) Bühnenbildner Falk von Wangelin, Hauptdarsteller Sascha Gluth mit Tochter Mina und Regisseur Holger Mahlich. Foto:Lüth
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Mannes, das bei allem Witz und Schalk heutiger nicht sein kann,“ findet Holger Mahlich, der sich mit dem Projekt Jedermann-Festspiele in Wismar identifiziert. „Den ,Jedermann’ in St. Georgen in Wismar aufzuführen ist eine fantastische Idee. Auch aus anderen Städten hört man, dass solch besondere Orte dazu geeignet sind, das Theatererlebnis besonders eindrücklich werden zu las-
Charlotte Sieglin spielt die Buhlschaft.
Foto: H. Volster
sen. Ich freue mich sehr, dass diese Idee erstmals im Jahr 2014 umgesetzt wird. Herzlich willkommen zu diesem außergewöhnlichen Vorhaben,“ sagte Thomas Beyer, Bürgermeister der Hansestadt Wismar, anlässlich der Vorstellung des Projektes. Die Jedermann-Festspiele Wismar werden von der Ostsee-Zeitung und vom BMW-Autohaus Wismar unterstützt.
Robert Glatzeder verkörpert sowohl den Guten Gesell als auch den Teufel.
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vorher
nachher
Verführerischer Augenaufschlag durch Wimpernverdichtung Hinreißend lange und volle Wimpern sind das iTüpfelchen für jedes Styling. Doch wer nicht von Kennlern Natur aus damit gesegnet ist und den MascaAngebo t ra nicht fünfschichtig auftragen möchte, denkt möglicherweise über eine dauerhafte auf ein N Wimpernverlängerung nach. Bei einer Wimeuset. pernverlängerung bzw. Wimpernverdichtung werden nahe am Lidrand die eigenen Wimpern mit Kunstwimpern beklebt (Die Wimpern müssen alle drei Wochen neu aufgefüllt werden.) Für einen möglichst natürlichen Look wird das Bekleben einzeln, also eine Kunsthaar-Wimper an eine eigene Wimper, erfolgen. Je nach Wunschergebnis können Kunstwimpern in unterschiedlichen Farben, Stärken und Längen ausgewählt werden. Wer eine Wimpernverlängerung trägt, sollte im Bereich der Augen nur noch fett- und ölfreie Produkte verwenden und – wenn überhaupt gewünscht – Mascara nur noch vorsichtig auftragen und abschminken. „Augenrubbeln” sollte ebenfalls vermieden werden. Miriam vom Céleste-Team berät dich gerne.
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Die Bühne wird in diesem imposanten Kirchenschiff errichtet. Fotos:Rudolph/Veranstalter
„Jedermann!“ Diesem unerbittlichen Ruf des Todes muss ein jeder folgen, egal wie reich, mächtig und vermögend er ist. Jedermann ist ein „Reicher“, der von „Zins und Renten“ seines Besitzes üppig lebt. Seine Gastmähler und Feste werden gerühmt. Seiner Geliebten lässt er für teures Geld ein Haus bauen, auf Mahnen und gute Ratschläge hört er nicht. Rita Feldmeier gibt die Mutter.
Achim Wolf spielt den Tod.
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Jedermann ist genusssüchtig und egoistisch. Sein Motto: Ich nehme, was ich will und zwar sofort, denn es gibt nichts, was man mit Geld nicht kaufen kann. Doch dann sieht er sich plötzlich dem Tod gegenüber und schmerzlich wird ihm bewusst, dass sich alle seine vermeintlichen Freunde von ihm abwenden. Da helfen kein Geld und kein Versprechen. Sein Reichtum vermag gar nichts und ist wertlos geworden. www.jedermann-wismar.de 87
MUSEUM
Dr. Ivo von Trotha verewigt sich mit einer Spende für einen Baustein an der „Mitbau-Wand“ im Café KunstPause.
Kultusminister Mathias Brodkorb (2.v.l.) zeigt gern mit gelbem Schal seine Freude am Projekt und dem Verein. Mechthild Bening (l.), Schatzmeister, Prof. Kornelia von Berswordt-Wallrabe (3.v.l), Vorsitzende und Dr. Ivo von Trotha, Gründungsmitglied des Vereins präsentieren das Projekt gemeinsam mit Christiane Giesenhagen, Architektin und Projektleiterin des ausführenden Architekturbüros.
Auch Andreas Gruzcek zieht mit einer Spende nach.
Die Galerie Alte und Neue Meister in Schwerin bekommt einen Neubau
53°37’35“ N 11°25’06“ E An diesen Koordinaten entsteht der Erweiterungsbau: im Innenhof des Staatlichen Museums Schwerin Die Galerie Alte und Neue Meister Schwerin ist bekannt für die Spitzenkollektion holländischer und flämischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die Ernst Barlach Schenkung Bölkow und die Schweriner Sammlung Marcel Duchamp. Wechselnde Sonderausstellungen alter und zeitgenössischer Kunst ergänzen das Ausstellungsangebot. Seit August 2013 beherbergt Schwerin eine namhafte Sammlung von Werken Günther Ueckers. Jetzt bekommen die Uecker-Werke sowie die größte Sammlung Marcel Duchamps in Europa, die Werke von Rosenhauer, Mattheuer, Manigk, Picasso, Paik und Polke den gebührenden Raum: das Museum der Moder88
ne. Hier können all diese Schätze so eindrucksvoll präsentiert werden, dass Schwerin im internationalen Wettbewerb ganz vorn mitspielen wird. Bereits 2002 wurde ein Förderkreis Zweckbau e.V. mit dem Ziel gegründet, durch einen Museumsanbau Platz für Ausstellungen, Depots und Werkstätten zu schaffen. Damals war es nicht gelungen, ausreichend Gehör bei den zuständigen Ministerien zu finden – der Verein war offensichtlich der Zeit voraus. Prof. Dr. Kornelia von BerswordtWallrabe war bis 2009 Direktorin des Staatlichen Museums Schwerin. Das Haus am Alten Garten hat sie bis heute nicht
losgelassen. Nun will sie im zweiten Anlauf mit dem Verein „UECKER IN SCHWERIN: NEUBAU e.V.“ Spendengelder sammeln, um den wahr werdenden Traum von einem Anbau, dem stolz Museum der Moderne genannten Neubau zu erleben. „Bei der Übergabe der UeckerSammlung im Frühjahr durch Kulturstaatssekretär Neumann nahmen die Freunde des Museums die Gelegenheit wahr, den Kultusminister einfach anzusprechen und vom Traum eines Erweiterungsbaus zu erzählen. Herr Brodkorb war sofort begeistert. Und nun wird aus diesem vor Jahren so unschön ,Zweckbau’ genannten Anbau sogar ein Museum der Moderne. Eine Visi-
on wird wahr. Auch wenn wir früher von 1800 Quadratmetern neuer Fläche ausgegangen sind und es nun 800 werden, sind wir begeistert und beglückt, dass der Erweiterungsbau überhaupt in Gang kommt – eine wunderbare Nachricht!“, findet Prof. Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe. Auch Günther Uecker hat sofort gesagt: „Ich werde helfen. Aber ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, der Uecker zahlt, damit er ein Museum bekommt.“ Neben Günther Uecker werden auch andere Werke der Moderne aus den Schweriner Sammlungen dort ausgestellt. Neben der jetzt erworbenen Uecker-Sammlung ist beabsichMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
MUSEUM
Museumsdirektor Dirk Blübaum erklärt Diedrich Baxmann, Vorstand des Regionalmarketingvereins MecklenburgSchwerin, und Andreas Gruzcek, Geschäftsführer medienhaus:nord, (v.l.n.r.) das Projekt am Modell. Fotos: Uecker in Schwerin Neubau e.V.
tigt, die hochkarätige Sammlung seiner und weiterer Werke des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), die nach ihrer Weltreise 2015 als ständige Dauerleihgabe nach Schwerin kommen, zu zeigen. Die IfaSammlung besteht aus Arbeiten von 100 Künstlerinnen und Künstlern aus Ost und West, u. a. Joseph Beuys, Rebecca Horn, Gerhard Altenbourg, Nam June Paik, Helga Paris, A. R. Penck, Walter Libuda oder Gerhard Richter. Auch die Arbeiten Marcel Duchamps oder Sigmar Polkes aus dem Schweriner Bestand werden im Museum der Moderne Platz finden. „Seitdem arbeiten wir gemeinsam an der Realisierung eines Erweiterungsbaus, des Museums der Moderne und haben dafür unseren neuen Verein UECKER IN SCHWERIN: NEUBAU e.V. am 11. 12. 13 gegründet,“ berichtet von BerswordtWallrabe über die weitere Entwicklung. „Jetzt können wir MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
mit voller Kraft voraus für das gewisse Etwas sorgen, für die so sehr notwendige Erweiterung, großzügig bemessen und internationalen Standards entsprechend. Natürlich reichen die öffentlichen Gelder nicht völlig aus, um einen Erweiterungsbau zu realisieren, der hinsichtlich internationaler Standards und Größe auf Zuwachs den Erfordernissen entspricht. Deshalb unterstützen wir das Land Mecklenburg-Vorpommern bei der Realisierung der Pläne für das Museum der Moderne. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten wird ganz Mecklenburg ins Baufieber versetzt, zum Mittun animiert und es werden Freude und Verantwortung geweckt, mit großen und kleinen Beiträgen mit zu bauen.“ Es bestehen noch finanzielle Zusagen aus der Zeit des ersten, des „Zweckbau“-Vereins. Der Verein will aber nicht einfach nur eine bestimmte Summe zu den acht Millionen des Landes dazugeben. Die Vereinsmitglie-
der sagen ganz bewusst: „Wir setzen einen drauf.“ Mindestens zwei bis 2,5 Millionen Euro sollen gesammelt werden. „Wir werden ganz gezielt Persönlichkeiten ansprechen. Jede Spende zählt, auch jede kleine. Wir werden weiter die beliebten Bausteine mit den Namen von Spendern anbieten. Und wir wollen mit gelben Fanschals nach der Devise ,Schwerin wird Gelb’ die Begeisterung für das Museum der Moderne ins Land tragen,“ beschreibt Mechthild Bening vom Vereinsvorstand die geplanten Aktivitäten. Denn das Museum braucht mehr Raum – für Werke der Moderne und auch für die Alten Meister, die durch den Neubau noch schöner präsentiert werden können.
Auch Finanzministerin Heike Polzin bekennt sich öffentlich zum Museum der Moderne in Schwerin.
„Seit 1997 bin ich bei den Freunden des Museums e.V. Ich habe interessante Künstler kennengelernt und schöne Ausstellungen gesehen, das Museum ist eine Bereicherung. Darum unterstütze ich das Projekt.” Jutta Maria Püstow, Schwerin
”Ich finde es toll, was im Staatlichen Museum an Arbeit geleistet wird: in der Forschung, in der Restaurierung, in den Ausstellungen. Das muss unbedingt angemessen präsentiert werden. Damit dass möglich wird, unterstütze ich die Aktion.” Martina Mühlenberg, Schwerin
MITBAU-KONTO: UECKER IN SCHWERIN: NEUBAU e.V. Sparkasse Mecklenburg-Schwerin IBAN: DE74 1405 2000 1713 8383 85 BIC: NOLADE21LWL
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Das Projekt wird besonders von der Schweriner Volkszeitung und dem medienhaus:nord unterstützt.
KONTAKT: UECKER IN SCHWERIN: NEUBAU e.V. Buschstraße 1, 19053 Schwerin Telefon 0173 216 88 34 www.neubau-uecker-schwerin.de 89
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THEATER
Was war? Was kommt? Die Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 Gewöhnlich ist der Dezember der Monat der Bilanzen und Ausblicke – nicht so beim Theater, da passiert das im Juni. So ein Theaterbetrieb ist halt alles, außer: gewöhnlich. Alles andere als normal war die vergangene Spielzeit mit ihren Diskussionen um Theaterreformen, Fusionen etc. Schauspieldirektor Peter Dehler brachte es auf den Punkt: „Es gab so viel Mist, der uns heruntergezogen hat. Trotz dieser Dinge haben wir eine positive Resonanz erfahren und hatten eine gute Auslastung.“ Selbst bei so gewagten, ja riskanten Projekten wie der zeitgenössischen Oper „Dead Man Walking“. „Das war schon das Highlight der Saison im Musiktheater, eine künstlerische und inhaltliche Herausforderung“, sagt Operndirektorin Dr. Ute Lemm und ergänzt: „Wir haben eine Auslastung von 67 Prozent erreicht, nicht zuletzt weil das Projekt so umfangreich begleitet wurde von der Theaterpädagogin, dem Marketing, der Pressestelle. So einen Kraftakt können wir uns aber nicht jedes Jahr leisten bei der dünnen Personaldecke. Nur eine Theaterpädagogin für alle Sparten, in anderen Theatern vergleichbarer Größe arbeiten drei oder sogar vier Leute. Theater braucht Vermittlung, sie ist wichtig, ja notwendig für alle Altersstufen – was wir aber durch die drastischen Sparmaßnahmen nicht leisten können.“ Möglichst eine gute Mischung für verschiedene Publikumsinteressen möchten die Theaterleute anbieten, und dabei gehen sie neue Wege: „Ich bin total happy, dass die Idee der ‚Opernlounge‘ aufgegangen ist. Wir haben da ein Format gefunden, das ein gemischtes Publikum auch ohne Opernerfahrung anspricht, eine Präsentation von großer Oper in entspannter, lockerer Umgebung. Die Erwartungen des Publikum ändern sich, dem müssen und wollen wir Rechnung tragen“, so Dr. Ute Lemm. Die „Opernlounge“ wird in die nächste Saison übernommen, ebenso wie die Kinderoper im EWerk und im Großen Haus „Eugen Onegin“, „Die verkaufte Braut“ und „La Boheme”. Neu ins Repertoire kommen die Opern „Rusalka“ von Antonin Dvorak, „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing und als Schweriner Erstaufführung Igor Strawinskys „The Rake’s Progress“. Das Schauspielensemble nimmt Erfolge der MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Spielzeit 2013/14 wie „Sonnenallee“, „Der Vorname“ und andere mit in die neue Spielzeit, ebenso wie Produktionen aus den Jahren zuvor. Auf ganz großen und vielfachen Wunsch kommt im Februar die „Rocky Horror Show“ auf die Bühne. Eine spannende Frage bei der Programm-Pressekonferenz ist beharrlich die nach dem Weihnachtsmärchen. In diesem Jahr wird es „Die Schneekönigin“ sein – natürlich mit dem Weihnachtsmann und anderen alten Bekannten. Im Shakespeare-Jahr inszeniert Marc von Henning das Schauspiel „Der Kaufmann von Venedig“; Peter Dehler wird mit der Bühnenfassung von Uwe Tellkamps Roman „Der Turm“ in ein Stück Geschichte am Ende der DDR eintauchen; Ralph Reichel wird mit Ibsens „Ein Volksfeind“ die Auseinandersetzung mit der Demokratie und ihren Säulen fortsetzen. „Sergej, wann machst Du klassisches russisches Ballett?“ Diese Frage kann Ballettdirektor Sergej Gordienko nun ganz konkret beantworten: Am 7. November hat Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ Premiere im Großen Haus – leider ohne Orchester „dank“ der Sparmaßnahmen, die im Spielplan der Saison 2014/15 zu spüren sind. Anzumerken an dieser Stelle: Die kleine Ballettcompagnie erreichte mit ihren Vorstellungen – u.a. das exzellente Rockballett „HardBeat“ – die beste Auslastung der Sparte seit acht Jahren. Positiv auch die Bilanz der Fritz-Reuter-Bühne: Die vier Inszenierungen der vergangenen Spielzeit fanden sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Kritikern (was ja nicht ganz unwesentlich ist) eine gute Resonanz. Gute Vorlage für die vier Premieren der nächsten Spielzeit, die Plattdeutschen zeigen traditionell einen Mix aus Drama und Komödie. Eine Opern- und eine Operetten-Gala sind angekündigt, Sinfonie- und Sonderkonzerte, Konzerte für Kinder und Jugendliche. „Große Haupt- und kleine Zwischengänge“ hat Generalmusikdirektor Daniel Huppert avisiert. Wobei das Gastspiel der Mecklenburgischen Staatskapelle im Januar in Köln zu den „Hauptgängen“ zählt. Mit den Projekten „Rhapsody in School“ und
Markus Wünsch als Frank-N-Furter in der Inszenierung der Rocky Horror Show. Foto: Mecklenburger Staatstheater Schwerin
„Instrumentenkunde“ gibt es spezielle Angebote der Staatskapelle an Schüler. Staatskapelle, Opernchor und Schauspiel agieren spartenübergreifend im Musical „The Producers“. Dazu Dr. Ute Lemm: „Theater ist die Summe der Leistungen von Individualisten, aber es ist immer auch Team-Arbeit. Dass wir trotz aller personellen Einschränkungen – das gilt auch für die Werkstätten – so eine Aufführung wie ‚The Producers‘ anbieten können, ist nur möglich, weil jede Abteilung gesprächsbereit ist, auslotet was machbar ist, sich begeistern lässt.“ Begeisterung wird es geben bei den Fans der „TheaterThekenNacht“, die wieder zweimal – am 14. November 2014 und am 13. März 2015 – gespielt wird. Das Theater geht in die Stadt und die Stadt geht ins Theater – in erster Linie sind damit die Zuschauer gemeint, jedoch ebenso die Dialoge mit Partnern aus der Stadt wie den Kirchen: Am 1. November hält der Landesbischof der Nordkirche Gerhard Ulrich die erste Schweriner Theaterpredigt. Fortgesetzt wird der Dialog Kirche und Bühne am 30. Mai 2015, ebenfalls im Konzertfoyer. In seinem Vorwort im neuen Almanach schreibt Generalintendant Joachim Kümmritz: „Nur mit vereinten Kräften können wir unser Theaterschiff durch die Untiefen politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen lenken – zu neuen Ufern.“ Wir als Zuschauer können helfen, dass das Theaterschiff, unser Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, gut und sicher an diesen neuen Ufern ankommt. Karin Gustmann 91
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4. Schweriner SchlossgartenNacht
Natur, die inspiriert. Kultur, die fasziniert. Sc Schlossfestspiele Schwerin „Nabucco“ 27. Juni bis 3. August 2014
Schlossgarten Schwerin | 23. August 2014
Das Mecklenburgische Staatstheater präsentiert unter freiem Himmel die Oper „Nabucco“ von Guiseppe Verdi.
FFestspiele e MV | 20. Juni bis 21. September 2014 10. Juli | Preiträgerkonzert mit I. Levi, V. Hagner und D. Müller-Schott
KKulturwoche u | 7. bis 13. Juli 2014 Sieben Regionen in Sieben Tagen!
GourmetGarten | 18. bis 20. Juli 2014 Go Ein genussvolles Wochenende: Bekannte Köche laden im Schweriner Schlossgarten zu einer kulinarischen Entdeckungsreise ein.
SSommerMärchen o | 15. bis 17. August 2014 SSchweriner c SchlossgartenNacht | 23. August 2014 Ein musikalisches Gipfeltreffen von den Highlands zu den Alpen, über den Balkan bis zum Kaukasus
A-Cappella Festival | 21. September 2014 AAbschluss des Schweriner Kultur- und Gartensommers
Änderungen vorbehalten, Stand Mai 2014
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WEITERE INFORMATIONEN UND TICKETS: www.schwerinergartensommer.de TOURIST - INFORMATION | Am Markt 14 / Rathaus, 19055 Schwerin Telefon: 0385 5925212 | Fax: 0385 555094 | E-Mail: info@schwerin.info Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 – 18 Uhr | Sa, So, Feiertage 10 – 16 Uhr
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Bereits zum vierten Mal verwandelt sich der märchenhafte Schweriner Schlossgarten während der Schweriner SchlossgartenNacht in eine farbenfrohe, musikalische Freiluftkulisse. Am 23. August 2014 verzaubern wieder außergewöhnliche Lichtkünste die Besucher dieser außergewöhnlichen Veranstaltung unter dem Titel „Der Berg ruft – Ein musikalisches Gipfeltreffen von den Highlands zu den Alpen, vom Balkan bis hin zum Kaukasus“. Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten MecklenburgVorpommerns präsentieren nationale und internationale Künstler aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Russland, Rumänien, Schottland, Türkei, Italien und Vielen mehr auf der Freilichtbühne und an über 11 Spielflächen eine einzigartige Mischung aus Musik, Tanz und Artistik.
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Schlagerprinzessin Anni Perka Live DIE SCHLAGERMAFIA Kinderprogramm mit den Wirsing Brothers Vielanker Spezialitäten SONNTAG AB 10:00 UHR EINTRITT 1 EURO
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Auf dieser musikalischen Zeitreise singen Stars der größten Operettenfestspiele Deutschlands die schönsten ungarischen und österreichischen Operettenmelodien, und feurige Melo-dien des Balkanbrass wechseln sich mit typisch ungarischer Zigeunermusik ab. Zünftige Blasmusik mit Alphörnern und Schuhplattler fordern zum Tanz auf, und die größte Aprés-SkiParty des Sommers an den Kaska-
den lässt die Herzen der Nordländer wahrhaft erglühen. Faszinierende Licht- und Wasserinstallationen tauchen das berühmte Ensemble des Schweriner Schlossgartens bei Nacht in ein buntes Farbenmeer, das bei dem großen Finale mit einer faszinierenden Lasershow und einem einzigartigen Barockfeuerwerk gekrönt wird. Begeben Sie sich auf eine zauberhafte musikalische Reise durch Europa! Die Schweriner cSchlossgartenNacht beginnt um 19 Uhr. (Einlass ab 18 Uhr). Karten gibt es in der TOURIST-INFORMATION Schwerin und an allen Vorverkaufsstellen. Eintrittspreise: Normalpreis: 34,90 Euro* Abendkasse: 39,90 Euro* VIP-Karte 98,00 Euro* Familienkarte: 69,80 Euro* (2 Erw., bis zu 3 Kindern bis 14 J.) Familienkarte Abendkasse: 79,80 Euro* Kinder bis 14 Jahre 1,35 Euro Ermäßigungen: 50 % für Schwerbehinderte (ab 80 %), Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen* *zzgl. 1,35 Euro Ticketgebühr und eventuell anfallender Vorverkaufsgebühren. Weiter Infos unter www.schweriner-schlossgartennacht.de oder auf Facebook. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
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25. - 27. Juli 2014
„LEBENSART“ auf Gut Brook Gut Brook, im malerischen Klützer Winkel direkt an der Ostseeküste, war einst die erste Station der beliebtesten Lifestyle-Messe Deutschlands. Seitdem ist die „LebensArt“ hier zu Hause. Schon 12 Jahre ist das zauberhafte Gut mit seinen gepflegten Grünanlagen, das so englisch-elegant anmutet, nun der absolute Anziehungspunkt für Menschen mit Sinn für das Außergewöhnliche. Und so darf man sich auch vom 25. bis 27. Juli 2014 auf eine hochattraktive und besonders vielfältige Palette an Exponaten freuen. An den drei Messetagen wird rund um die Ausstellungsscheune und die weißen Pagodenzelte alles angeboten, was Trend ist und wird. Was die „LebensArt” in Brook jedoch besonders auszeichnet, ist die Heiterkeit und das spielerische Flair, von dem sich die Besucher einfangen lassen. Hier herrscht gute Laune, hier genießt man miteinander, kommt ins Gespräch, teilt Bank und Tisch und auch schon mal ein Fläschchen feinen Wein. In Brook kommt man sich näher, Brook verbindet. Dazu erwartet den Besucher hier eine komfortable Landpartie, ein Fest für die Sinne, nicht nur was die herrliche Umgebung anbelangt, sondern vor allem mit dem, was angeboten wird. Schönes, wohin man sieht: Gartenaccessoires, Blumen und Pflanzen, Teiche und die dazugehörenden Fische, Rosen in jeder Farbe mit betörendem Duft, verführerische Pools, Landschick in Form von Möbeln und Garderobe, Feines für die Füße, Elegantes aus Leder und Stoff, edle Tischwäsche, Schmuck, Mode und liebenswerter Schnickschnack, kleine Designerstücke – das Repertoire gibt alles her. Serviert wird was gut, regional und hausgemacht ist: Wurst, Schinken und Räucherwaren, Imkerhonig, Käsespezialitäten, Bauernbrot, Kuchen nach Großmutter-Art, Kaffee, Schnäpschen, Wein, Sekt und alkoholfreie Erfrischungen. Die 12. „LebensArt” auf Gut Brook wird also, wie immer, für alle Altersgruppen ein reines Vergnügen. Sie bietet schwungvolle Unterhaltung, liebenswerte Kinderanimation, einen Shoppingservice und viel Spaß – garantiert. Veranstaltet wird die „LebensArt“ von der Lübecker AgenturHaus GmbH. Projektleiter Burkhard Golla, der auch in diesem Jahr wieder das Heft in der Hand hält, ist unter Tel. 0451/89906-457 und E-Mail: golla@das-agenturhaus.de zu erreichen. Ausstellern, die an Standflächen interessiert sind oder Fragen zur „LebensArt“ haben, steht er jederzeit mit fachkundigen Informationen zur Verfügung. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2014
Die „LebensArt“ ist vom 25. bis 27. Juli 2014 täglich zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 7 Euro (ermäßigt 5 Euro), Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre haben freien Eintritt. Wer sich im Internet schon mal informieren möchte, ist unter www.lebensart-messe.de herzlich willkommen.
Infos: Tel. 0451 899060 oder www.lebensart-messe.de
25. bis 27. Juli 2014 Gut Brook bei Klütz / Boltenhagen täglich 10 bis 18 Uhr Jetzt Fan werden!
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KUNST
Sommerakademie in Mecklenburg Der „Lübzer Kunstspeicher“ öffnet seine Türen
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peichern ist in unserem Computer-Leben ein alltäglicher Prozess, viele alte Speicherbauten dagegen werden überflüssig. Solch ein malerischer Speicher stand auch in der Lübzer Altstadt, zwischen Gerberbach und einem Kolonialwarenladen, der bis in die 1990er als Tante-Emma-Laden in Betrieb war. Für Fahrzeuge unerreichbar im Hinterhof, mit enger Stiege in dreieinhalb Stockwerken war er kaum noch nutzbar und verfiel. Für Sommerateliers einer Kunstschule allerdings ist er ideal.
Der Kolonialwarenladen Heinrich Jeve am Lübzer Ziegenmarkt 7
Im „Lübzer Kunstspeicher“ werden in diesem Sommer erstmals Wochen- und Tageskurse gegeben. Aquarell und Kleinskulptur, Zeichnen oder Landschaftsfotografie sind klassische Angebote –
Aus einer kleinen Fotografie des Ladens aus den 1960er Jahren entstand diese Cyanotypie mit dem durch Eisen verursachten Blauton.
daneben gibt es zudem Besonderheiten wie Cyanotypie. Auch wer meint, bildnerisch überhaupt nicht begabt zu sein, kann mit diesem um 1850 populären, fotografischen Edeldruckverfahren sein eigenes Kunstwerk gestalten. Oder einen Schreibkurs buchen, in dem die erfahrene Lektorin Cornelia Adomeit hilft, die Idee vom eigenen Buch auszuformen. Wie man dieses auch in kleinen Auflagen bezahl-
bar selbst verlegt, erklärt Bernd Lammel. Rund 20 Dozenten bieten ihre Kompetenz an, und abends kann man im Kreis Gleichgesinnter zusammensitzen und sich austauschen. Die Kursteilnehmer haben jederzeit Zutritt zu ihrem eigenen Atelierplatz. Bei schönem Wetter setzt man sich auch in den Garten oder hält die Füße ins Bächlein. Das dazugehörige Wohn- und Geschäftshaus bietet im denkmalgeschützten Laden einen Seminarraum, Küche und Logis für die Gäste. Die Zimmer des um 1790 entstandenen Hauses sind liebevoll mit Kunst und Antiquitäten ausgestattet, ebenso im Nachbarhaus, einer mit art décoFassade umgebauten Bäckerei. In der alten Backstube entsteht nun Druckgrafik und auf zwei Wohnetagen gibt es vom Einzelzimmer zum Studententarif bis zur Doppelbettsuite mit Wohnzimmer und Bad Unterkunft für jeden Geschmack und Geldbeutel. Die Sommerakademie im „Lübzer Kunstspeicher“ bietet Urlaub mit einem kreativen output, der den Alltag zu Hause etwas schöner macht. Julia Theek
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AUSGELESEN
„Was immer wird, es wühlt im Hier und Jetzt“ von Astrid Kloock Was für ein prächtiges Buch! Wir haben es seinem Geburtstag zu verdanken: Volker Braun wurde im Mai dieses Jahres 75 Jahre alt. Eine Festschrift sollte es werden, ein Buch ist entstanden. Ein Großer wird geehrt: Volker Braun, der „stille“ Braun, der bislang ohne nennenswerte Schlagzeilen durch sein Schriftstellerleben gekommen ist. Erstaunlich, denn ein Braver war er nicht, ist er nicht. Volker Braun ist 1939 in Dresden geboren, erlebte die Bombardierung seiner Stadt und sah den Krieg mit Kinderaugen. Nach dem Abitur ging er zunächst an die Basis der Produktion, arbeitete in einer Druckerei, dann als Tiefbauarbeiter im Kombinat Schwarze Pumpe und als Maschinist im Tagebau Burghammer, bevor er sich für ein Philosophie Studium an der Universität in Leipzig entschied. Ein Lyrikabend in der Akademie der Künste 1962 machte ihn bekannt. Stephan Hermlin las Gedichte des damals 23jährigen. Seither ist die Literatur sein Medium. Seine Arbeit umfasst Gedichte, Theaterstücke, Romane, Erzählungen. Auf Einladung von Helene Weigel war er in den 60iger Jahren als Dramaturg am Berliner Ensemble tätig. In den 70ern arbeitete er am Deutschen Theater. Schriftlich und mündlich setzte er sich kritisch mit dem Leben im Sozialismus auseinander und suchte nach Möglichkeiten der Reform. Sein geschriebenes Oeuvre ist stattlich; die Liste seiner Auszeichnungen lang. Lessing-Preis, National-
Preis, Büchner-Preis … Zweifler, Aufklärer, Utopist… 1989 gehörte er zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs von Christa Wolf „Für unser Land“. Von 2006 bis 2010 leitete er an der Akademie der Künste (Berlin) die Sektion Literatur. Er ist ein unbeirrter Welterklärer, auf ihn könnte der Ausspruch Che Guevaras passen: „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“ Der stille Braun ist 75. Vielen ist er ein lebenswichtiger und hörbarer Freund und Kollege über alle gewesenen Jahre. Über einhundert Künstler gratulieren ihm, sie tun das im Zwiegespräch mit Gedichten, Prosatexten, Widmungen. Steffen Mensching z.B. denkt an die Dichterszene Berlin Prenzlauer Berg; die Adresse verschwunden, die Erinnerung bewahrt - „auch Wohnungen haben wie Bücher ihr Schicksal“. Ekkehard Maass übersetzt ein Gedicht von Bulat Okudschawa und widmet es dem Freund, „Scharmanka-Scharlatanka“. Sigrid Damm lobt die Provokation und den Gestus des Aufbruchs in den Versen von Braun. „Wie lange hält uns die Erde aus/Und was werden wir die Freiheit nennen“ - eine Gedichtzeile, die sie begleitet, seit sie sie gelesen hat. Nicole Bary erinnert sich an den Dichter bei einer Lesung im Roi des Aulnes im Herbst `89: „ Dieser besondere Ton, der ihm beim Sprechen wie beim Schreiben eigen ist, eine Mischung aus zugespitzter aufklärerischer Ironie , gemildert durch spielerischen Witz und die visionäre Kraft seiner Rede in ihrer konstruktiven Respektlosigkeit…“. Zu den Wort-Glückwünschen geben Maler und Grafiker wie Johannes Heisig „Der
9. November“, Nuria Quevedo „Quadratur des Kreises“, Joachim John „Laufrad“, Angela Hampel „Harlekin“ und viele, viele andere ihre eindrücklichen Erinnerungsbilder. Ein Zeitalter wird besichtigt! Dieses Buch ist ein Schwergewicht. In Inhalt und Form. Neben den Herausgebern, den Literaturwissenschaftlern Michael Opitz und Erdmut Wizisla ist der Verlag von Dr. Mark Lehmstedt zu loben. Er verantwortet das Endprodukt – so wie wir es in den Händen halten und mit den Augen besehen, und das ist großartig. Die Papierqualität, die Typografie, der Druck; Produkt einer einheimischen Druckwerkstatt. Das Geburtstagsbuch für Volker Braun ist auch für uns Leser ein Geschenk. Keine NebenbeiLektüre für die Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit. Aber eine Empfehlung für eine wache Stunde, in der man sich Zeit nimmt für Literatur, für Volker Braun. Einigen von uns Lesern wird sofort sein 1990 berühmt gewordenes Gedicht in den Sinn kommen: Das Eigentum. Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen. Krieg den Hütten. Friede den Palästen. Ich selber habe ihm den Tritt versetzt…. Mein Eigentum, jetzt habt ihrs auf der Kralle. Wann sag ich wieder mein und meine alle. „Zwiegespräch mit Volker Braun“, Lehmstedt Verlag Leipzig, 2014, ISBN 978-3-942473-80-4
IMPRESSUM Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de
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VERANSTALTUNG
Sommer 2014 Juli bis 2.9. 27.6.-3.8. 4.7.-9.8. 5.7. 5.-20.7 13.7.-10.8. 16.7. 17.-20.7. 18.-20.7 19.7. 20.7.-6.9. 20.7. 23.7. 26.7. 26.7.
Schwerin Wismar Redefin Schwerin-Mueß Parchim Schwerin Bad Doberan Plau am See Wismar Grevesmühlen Klütz Schwerin Banzkow Rostock
Kirchdorf/Insel Poel Ostsee Kunsthandwerker-Markt am Hafen Schlossfestspiele (NABUCCO) Jedermann Festspiele (St.-Georgen-Kirche) Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert Uns‘ Liehrer, de spinnt Seemannsgorn Kunstschau „Kunst tut gut" (Stadthalle) Damenwahl „Wir sind die Neuen” (Capitol) Zappanale (Traditionsrennbahn ) Plauer „Badewannenrallye” Museumsrallye (phanTECHNIKUM) Piraten Open Air, Die Schatzinsel - Bone Island MeckProms on tour (Schloss Bothmer) Kino für Fortgeschrittene „Im August in Osage County" (Capitol) 20. BCC Badewannenregatta Roland Kaiser (IGA Park)
August 1.8. 2.8. 10.8.
Wismar Schwerin Schwerin
14.-17. 16.8. 17.8. 20.8.
Wismar Schwerin Parchim Schwerin
22.8.-30.10. 23.8. 29.8. 31.8.
Redefin Redefin Dreilützow Schwerin
Straßentheaterfest boulevART (Marktplatz) Radtour „Sagenhafte Lewitz” (Tourist-Info) Schweriner Schlossschwimmen (Bertha-Klingberg-Platz ) Schwedenfest Roland Kaiser (Freilichtbühne) Picknick-Konzert „Tannhäuser” (Capitol) live von den Bayreuther Festspielen Hengstleistungsprüfung (70-Tage-Test) Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert Lichterfest (Schloss) ABBA – The Music Show OPEN AIR
September 7.9. 12.9-12.10. 14.9. 14./21./28.9. 20.9. 20.9.
Friedrichsmoor Plau am See Jamel Redefin Dechow Schwerin
Oktober 3.10. 4.10. 9.10.
Foto: Helmut Wachtel Fotos rechts: Capitol (9), Archiv
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Schwerin Neustadt-Glewe Schwerin
10.10.
Schwerin
11.10. 17.10.
Plau am See Parchim
26.10.
Neustadt-Glewe
31.10. 31.10.
Parchim Schwerin
Holzfest Müritz-Fischtage Kürbisfest Redefiner Hengstparade 2014 Bio-Landpartie bei der Gläsernen Molkerei Rüdiger Hoffmann: „Aprikosenmarmelade“ (Capitol) Roland Kaiser (Sport- und Kongresshalle) BurgArt (Burg Neustadt-Glewe) Stefan Verra mit „Ertappt! Wenn der Körper spricht.“ (Capitol) Baumann und Clausen mit „Alfred allein Zuhaus!" (Capitol) Auftaktveranstaltung von „Plau kocht!" Kramer Kray plattdeutsche Komödie (Fritz-Reuter-Bühne) Herbstliche Vogelpirsch zu den Fischteichen der Lewitz (OT Tuckhude) Dreams of Musical (Stadthalle ) CAVEMAN Du sammeln, ich jagen! (Capitol)
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