Mecklenburg Schwerin delüx Sommer 2/2016

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DAS PARADIES IM EIGENEN GARTEN ALTERNATIV LEBEN

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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: DELEGO

MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016 Foto: Helmut Wachtel

in diesem Sommer vollzieht sich eine Zäsur im kulturellen Leben der Region, auf die wir in der zweiten Ausgabe unseres Jubiläumsjahrgangs gerne eingehen. Joachim Kümmritz, langjähriger Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, geht in den Ruhestand(?), Lars Tietje übernimmt den Chefsessel. Damit geht eine für die Region und das Theater sehr erfolgreiche Ära zu Ende, und vieles wird sich ändern. Den Abschluss der Spielzeit bildet wieder große Oper auf dem Alten Garten – eine Neuinszenierung von Verdis „Aida“. Wie schon mehrfach haben wir den Schlossfestspielen gerne unsere Titelseite gewidmet. Wird es die letzte Oper im Rahmen der Schlossfestspiele sein? Lars Tietje möchte mit Musical im kommenden Jahr ein neues Publikum ansprechen. Spricht das auch das Stammpublikum an, das teils von sehr weit her angereist ist? Die neue Theaterleitung hat sich für die kommende Spielzeit viel vorgenommen (s. 72). In dem dann „Mecklenburgischen Staatstheater“ – ohne den Zusatz „Schwerin“ – das ist der neue Name, zu dem das Schweriner und das Parchimer Theater zusammenwachsen, erwarten uns 41 Premieren, 32 Konzerttermine an beiden Standorten, dazu mehrere Ballett- und Operngalas, Gastspiele, Sonderveranstaltungen und das Schweriner Theaterfest. Das Publikum darf gespannt sein. Wir wünschen dem Theater eine gute Hand bei

den Inszenierungen, im Sinne seiner Zuschauer. Joachim Kümmritz wünschen wir für seinen Unruhestand gutes Gelingen. Offensichtlich ist seine Kompetenz landesweit gefragt. Neben seiner Intendanz in Neubrandenburg/Neustrelitz setzt man wohl auch in Rostock auf ihn. Es gibt also für ihn kein Leben ohne Theater nach dem Theater (S. 8). Wir überreichen Ihnen mit unserem Magazin eine kurzweilige und hoffentlich interessante Mischung von Themen. Ganz bestimmt finden Sie Anregungen für eine interessante Freizeitgestaltung in unserer Region. Und damit meine ich nicht nur die attraktiven Freiluft-Festivalangebote, wie die Schlossfestspiele in Schwerin, Festspiele Wismar, das Piraten Open Air in Grevesmühlen, die MeckProms-Konzerte sowie zahlreiche Veranstaltungen der Festspiele MecklenburgVorpommern. Gehen Sie in den Sommermonaten auf Entdeckungstour – kulturell, kulinarisch oder touristisch. Es lohnt sich! Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerzeit und viel Freude beim Lesen unserers Magazins MECKLENBURG-SCHWERIN delüx,

Ihr

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INHALT

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4 10 Titelfoto: Yannick-Muriel Noah, eine der drei Solistinnen, die die Titelpartie der Aida singt. Foto: Silke Winkler

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8

Ein Italiener bei der italienischen Oper: Christiano Fioravanti Joachim Kümmritz: Es gibt (k)ein Leben nach dem Theater

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Von Bach-, Dach- und Meeresstelzen…

24 Über den Tellerrand geschaut mit Star-Köchin Sarah Wiener

Gaukelnde Wiesenliebhaber „Weißt du, wie viel Sternlein stehen…“ Die Malerin Silvana Watermann

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Leben in Kreisläufen: Hof Hoher Schönberg im Klützer Winkel

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INHALT

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76 53

34 38 44

Wasserbüffel auf heimischen Wiesen

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Haare im Urlaub Leben ist Wahrnehmen – im Verlieren, im Gewinnen Der Maler Harald Becker

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Von den Leidenschaften des „Ringelspinner” Tagebuchschreiber Otto Ringel Auf und abseits der Straße immer die richtige Wahl – der neue Ford Edge

66 Gregor Meyle: Hungrig auf Musik

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Es wird spannend: Die Spielzeit am Mecklenburgischen Staatstheater

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Ausgelesen

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FESTSPIELE

Eine Säule im Festspielprogramm Die Reihe „Junge Elite“

Cathy Krier Foto: Delphine Jouandeau

Mehr als 100 Konzerte an etwa 80 Orten – das erwartet die Besucher der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer. Eine der Säulen der Festspiele ist die Reihe „Junge Elite“, nun schon in der 21. Saison. Seit 2013 ist Julia Sinnhöfer Referentin der Programmplanung und verantwortlich für die Konzerte der Jungen Elite. Sie studierte Musik und Kulturmanagement in Weimar, anschließend Theater- und Orchestermanagement in Frankfurt/Main. „Ich war im vorletzten Semester als ich mich bei den Festspielen M/V beworben habe und bekam eine Zusage“, erzählt Julia Sinnhöfer. Julia Sinnhöfer Sie hat ihr Studium beendet, ihre Foto: Oliver Borchert Masterarbeit parallel zu ihrer ersten Festspielsaison geschrieben – und ist seither auf der Suche nach jungen Talenten für die „Junge Elite“.

Wie ist dieser Programm-Teil eigentlich entstanden? Alexandra Soumm Foto: Benjamin Ealovega

Jonian-Ilias Kadesha Foto: Yannick Andrea

„Ein Festival, das neu gegründet wird, kann sich noch nicht viele große Stars leisten, also muss man sie ‚selber machen‘. Das heißt nichts anderes, als begabten Künstlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, eine Plattform zu bieten und sie so an unsere Festspiele zu binden.“ Es geht also bei der „Jungen Elite“ nicht um einen einmaligen Auftritt, sondern um eine nachhaltige Förderung – um die Einbeziehung der jungen Talente in die „Festspielfamilie“, also: wiederholte Konzerte bei den Festspielen MV, Arbeit in Projektwochen. Die jungen Musikerinnen und Musiker können Programme entwickeln – und präsentieren – die im „normalen“ Konzertbetrieb für die jungen Leute nicht möglich sind.

Wie findet Julia Sinnhöfer ihre Künstler? „Viel durch die Gegend fahren, viel hören. Wenn irgend möglich, bin ich beim wichtigsten Wettbewerb der Branche, dem ARD-Wettbewerb, außerdem haben wir gute, verlässliche Partner wie die Deutsche Stiftung Musikleben, die Young Concert Artists New York, den Young Classical Artists Trust London und den Concours Reine Elisabeth. Die eben genannten Institutionen präsentieren ihre Künstler in diesem Jahr bei der ‚Bothmer Musik – dem Kammermusikfest der Jungen Elite‘ in Klütz am 17., 18. und 19. August. Eine weitere ‚Quelle‘ sind unsere ehemaligen 4

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Andrei Ionita Foto: Daniel Delang

Vera Karner und Dominik Wagner Foto: Dominik Odenkirchen

Preisträger wie Daniel Müller-Schott, Julia Fischer oder Daniel Hope, die heute Weltstars sind und selbst unterrichten. Da frage ich dann natürlich auch: Hast Du eine Studentin/einen Studenten, die in unsere Konzeption passen?“ Zusammenpassen müssen auch Künstler und Veranstaltungsort. Primär sind es die kleineren der rund 80 Spielstätten, an denen die Konzerte der „Jungen Elite“ stattfinden. „Zu bedenken ist bei der Planung, welches Programm und welches Instrument passt wohin. Die Akustik und die logistische Ausstattung müssen beachtet werden. Unsere jungen Musikerinnen und Musiker treten aber ebenfalls in großen Räumen auf. Mit dem „Sängerfest der Jungen Elite“, das wir in diesem Jahr erstmals veranstalten, sind wir mit einem Liederabend im Pferdestall in Groß Schwansee (1.9.) und mit zwei Opern-Galas in der Heiligen-Geist-Kirche in Wismar (2.9.), in der Festspielscheune Ulrichshusen (4.9.).“ Gesangstalente aus aller Welt werden sich bei diesen Konzerten vorstellen, und das besondere für die Künstler: Sie werden begleitet von einem renommierten Klangkörper, dem Orchester der Komischen Oper Berlin.

Judith Stapf Foto: Markus Bollen

Bei acht Landpartien ist die „Junge Elite“ dabei, insgesamt sind es rund 30 Konzerte in dieser Reihe. Es lohnt sich, das Festspiel-Programm mit Blick auf die „Junge Elite“ zu studieren und es lohnt sich immer, zu den Konzerten der jungen Musikerinnen und Musiker zu gehen. Ausgehen werden Julia Sinnhöfer die jungen Talente für die nächsten Spielzeiten nicht: „Ich habe einen riesigen Pool, mindestens zweitausend Namen stehen in der Tabelle und es kommen ständig Bewerbungen dazu.“ Sorgsam und verantwortungsvoll arbeiten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit den jungen Musikerinnen und Musikern, pflegen den Austausch der Anfänger mit den arrivierten Künstlern. Wenn ein Weltstar wie der Cellist Daniel Müller-Schott, 1995 der erste Preisträger der Festspiele M/V, heute sagt: „Die Festspiele sind meine zweite Heimat“ und immer wieder Konzerte bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern gibt – dann bestätigt es die Idee „wir machen unsere Stars selbst“. Die „Junge Elite“ ist eine tragende Säule der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Karin Gustmann

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THEATER

Ein Italiener bei der italienischen Oper Christiano Fioravanti ist Regieassistent bei den Schlossfestspielen Schwerin Zum 24. Mal lädt das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin seine Besucher zu den Schlossfestspielen auf dem Alten Garten ein. schen Staatskapelle. Der junge Dirigent, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorstellungen bei den Schlossfestspielen dirigierte, übernimmt in diesem Jahr zum ersten Mal die musikalische Leitung der Inszenierung. „Mit dem Triumphzug und den großen Chören ist ‚Aida‘ eine monumentale Oper, die andererseits durch die Darstellung individueller Schicksale sehr intime Züge hat“, so Gregor Rot. Christiano Fioravanti. Foto: Silke Winkler

B

egonnen hat das Open Air Spektakel des Schweriner Theaters 1993 im Innenhof des Schweriner Schlosses mit dem „Urfaust“ von Christopher Marlow. Bei strömendem Regen: „An den Kostümen klebte Staub und Modder, aber wir haben bei – fast – jedem Wetter gespielt“, erinnert sich Generalintendant Joachim Kümmritz an die Anfänge. Da auf Grund der Bauarbeiten am Schloss der Innenhof als Spielstätte nicht mehr zur Verfügung stand, das Interesse der Besucher an großem Theater unter freiem Himmel aber beträchtlich war, beschloss die Theaterleitung: Das Staatstheater denkt stattlich – wir spielen auf dem größten und schönsten Platz Schwerins, auf dem Alten Garten, große Oper. Am 24. Juni 1999 hatte Verdis Oper „Aida“ auf dem Alten Garten bei den Schlossfestspielen Schwerin Premiere. In diesem Sommer schließt sich hier ein Kreis. In seiner letzten Spielzeit am Schweriner Theater wird Generalintendant Joachim Kümmritz am 8. Juli um 21 Uhr mit der Verdi Oper „Aida“ die Schlossfestspiele Schwerin 2016 eröffnen. „Die ‚Aida‘ ist eine der Opern, die ein Alleinstellungsmerkmal haben“, sagt Gregor Rot, der Erste Kapellmeister der Mecklenburgi-

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International ist die Besetzungsliste, Solisten aus Kanada, Südafrika und Korea sind dabei – und für einen Beteiligten ist die „Aida“ gewissermaßen ein „sprachliches Heimspiel“: Christiano Fioravanti. Seit 2014 ist der studierte Theater- und Filmwissenschaftler aus Florenz am Schweriner Theater als Regieassistent engagiert, und die „Aida“ ist seine zweite Produktion bei den Schlossfestspielen. „In dieser Kulisse, auf diesem Platz zwischen Theater, Museum und Schloss zu spielen, ist schon toll“, schwärmt der junge Mann. Um dann schmunzelnd hinzuzufügen: „Aber eigentlich sollte Open Air in Norddeutschland verboten werden, es ist zu kalt.“ Dabei sollte der Italiener sich nach rund acht Jahren in Deutschland doch schon an das Wetter gewöhnt haben… In den ersten drei Jahren in Deutschland hat Christiano Fioravanti in Berlin, der Stadt, in der er bis heute eine Wohnung hat, gekellnert: „Um die Sprache zu lernen“. Wenn man das nahezu perfekte Deutsch von Christiano Fioravanti hört, dann ist Kellnern als Sprachkurs sehr zu empfehlen. Allerdings ist bei den Schlossfestspielen eher seine Muttersprache gefragt, werden die Verdi-Opern doch im Original, in italienisch gesungen. „Als Sprachcoach bin ich da schon gefragt, aber die Gäste haben eine Super-Aussprache“, so das fachmännische Urteil.

Was macht eigentlich ein Regieassistent bei Opern-Inszenierungen? „Es sind vor allem organisatorische Arbeiten. Dazu gehört die Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen und Werkstätten des Theaters. Und man muss ein bisschen Psychologe sein, das Stress-Niveau in der Probenphase und auch während der Vorstellungen niedrig halten. Wenn nötig, Streicheleinheiten verteilen“, skizziert Christiano Fioravanti grob sein Aufgabenfeld. Grob, weil gerade bei seiner Tätigkeit der Teufel im Detail, in den Feinheiten und Unwägbarkeiten steckt. Eine Erfahrung, die Christiano Fioravanti sicher auch bei seiner eigenen Inszenierung als Regisseur (ohne Assistenten) im Schweriner E-Werk gemacht hat. Nach Bielefeld ist Schwerin der zweite Ort in Deutschland, an dem die Kammeroper „Dog Days“ von David T. Little aufgeführt wurde. Im März hatte das Stück in Schwerin im E-Werk Premiere und wurde vom Publikum gut aufgenommen – und regional und überregional gut besprochen und als „gelungene Inszenierung“ eingeschätzt. Eine gute Empfehlung für die weitere Arbeit von Christiano Fioravanti, der zum Ende der Spielzeit das Schweriner Theater verlassen wird. „Ich werde dann wieder freischaffend arbeiten. Das feste Engagement in Schwerin war gut, aber Gastproduktionen, bei denen man mit verschiedenen Leuten zusammenarbeitet, verschiedene Stile der Inszenierungen kennenlernt – die mag ich auch.“ Vom 8. Juli bis zum 14. August wird bei 23 Vorstellungen noch einmal der Alte Garten der Arbeitsplatz von Christiano Fioravanti sein. Und vielleicht ist in diesem Sommer das Wetter ja so, dass der Italiener mit Open Air in Norddeutschland ausgesöhnt ist. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


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THEATER

Foto: Silke Winkler

Joachim Kümmritz, Generalintendant

Es gibt (k)ein Leben nach dem Theater Anfang der 1990er Jahren standen zwei Mitvierziger – ein Theatermann und eine Journalistin – bei einer Demo zum Erhalt des Mecklenburgischen Staatstheaters vor der Staatskanzlei. Es ging um die Positionierung der Landesregierung zur Kultur in MecklenburgVorpommern, um die Bedeutung von Theatern für die Gesellschaft und ihre Finanzierung. Es waren schwierige Zeiten für die Kunst und für Künstler, aber die beiden Demo-Teilnehmer waren sich ziemlich sicher: Wenn wir in Rente gehen, dann dürften diese Probleme kein Thema mehr sein. Zwanzig Jahre später sitzen sich die Beiden in einem Büro im Schweriner Theater gegenüber: Der Theatermann Joachim Kümmritz, heute Generalintendant, und die Journalistin Karin Gustmann, die Autorin dieses Beitrags. Die zwei haben inzwischen ihren Rentenbescheid – aber die Probleme der Kultur- und Theaterlandschaft 8

sind nicht geklärt. Die Finanzierung von Kunst und Kultur sind ein Dauerthema in Mecklenburg-Vorpommern. Zum Ende der Spielzeit verlässt Joachim Kümmritz nach über 37 Jahren in verschiedenen Funktionen am Haus das Schweriner Theater. Mit einem Goethe-Zitat gefragt, welche Blütenträume nicht reiften, antwortet Kümmritz: „Dass wir es nicht geschafft haben, mit dem was wir hier leisten, was pro Spielzeit 180.000 bis 200.000 Leute sehen, dass wir damit die Regierenden nicht überzeugen und ihnen nicht vermitteln konnten, was Theater ist.“ Theater ist sein Leben – wenn diese gern zitierte Floskel für jemanden zutrifft, dann für Joachim Kümmritz. Wobei sein Ziel nie war, Theater zu machen – Theater-Donner, wenn er nötig war in bestimmten Situationen schon. Er wollte Theater möglich machen, dass gespielt werden kann und nicht selbst auf

der Bühne stehen – obwohl er das tat, wenn er dazu überredet wurde. Wie bei den ersten Schlossfestspielen 1993, als er auf der Pressekonferenz, bei brütender Hitze in ein steifes Kostüm gezwängt, die Journalisten mit dem Eingangsmonolog zum „Faust“ (der in dem Jahr aufgeführt wurde) begrüßte. Nach so vielen, meist stürmischen Jahren an, in, mit einem Theater, da muss man Bilanz ziehen: 1990 hatte das Schweriner Theater 525 Mitarbeiter, heute sind es noch 315 (und der neue Intendant muss – ob er will oder nicht – weiter abbauen). Dass die künstlerische Qualität nicht unter diesen ständigen Kürzungen gelitten hat, ist auch dem Generalintendanten Joachim Kümmritz zuzuschreiben: „Ich habe nie selber inszeniert, aber unterstützt, was machbar ist. Die Theater haben einen öffentlichrechtlichen Auftrag, ich muss sehen, dass Zug-Stücke auf die Bühne kommen, mit denen Geld

verdient wird – wie mit der Rocky Horror-Show – um Erstaufführungen bzw. Uraufführungen zu ermöglichen.“ Dreimal war das Schauspiel mit Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen eingeladen, für das Projekt „Theater-Theken-Nacht“ gab es eine Auszeichnung im Rahmen des deutschlandweiten Wettbewerbs „Land der Ideen“, die Mecklenburgische Staatskapelle wurde mit einem „Echo-Klassik“ geehrt. Als 2012 bei den Schlossfestspielen Schwerin die Oper „Der Bajazzo“ in Kooperation mit dem Zirkus Roncalli in dessen Zelt aufgeführt wurde, war das dem ZDF einen Beitrag in der Hauptnachrichtensendung „heute“ wert… Das sind die Spitzen einer soliden, erfolgreichen Basis. Dass auch Dinge gegen den Baum gingen, absolut keinen Erfolg hatten, das ist nur normal. Niederlagen gehören zum Theaterleben (zum Leben ja überhaupt), wie will man sonst Siege genießen? Wenn wir schon bei Erfolgen und Siegen sind: „Mir ist es gelungen, klar zu machen, dass ein Theaterbesuch nicht nur künstlerisches Erlebnis ist, sondern auch etwas zu tun hat mit dem Gebäude. Ein schönes Haus trägt zum Erlebnis Theater bei. Die Aktion ‚Bauen und Spielen‘ durchzuziehen, das hat zwar Überzeugungsarbeit gekostet, aber alle Mitarbeiter haben mitgemacht und gemeinsam können wir stolz sein auf dieses rundum sanierte, modernisierte, renovierte Haus.“ Um nur die wichtigsten und sichtbarsten Aktionen zu nennen: Aus der alten Kammerbühne wurde wieder ein Konzertfoyer, Parkett- und Rangfoyers wurden renoviert, das Gestühl (noch aus den 1930er Jahren) wurde erneuert, die Schneiderei bekam angemessene Arbeitsräume – und nebenbei das Ballett einen neuen Trainingssaal, Ober- und Untermaschinerie sind auf dem Stand der Technik des 21. Jahrhunderts. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


THEATER Gab es in den Jahrzehnten Momente, wo er aufgeben wollte? Die Antwort von Joachim Kümmritz kommt schnell: „Nein, aufgeben wirklich nie. Man muss Streit aushalten können und mit anderen Meinungen umgehen – aber nie ohne Leidenschaft und immer mit dem Ziel: Es geht ums Theater.“ Leidenschaft – das ist es, was Theater ausmacht und die Menschen, die da arbeiten, verbindet. Das „Unternehmen Theater“ ist eben mehr als eine Firma. In Schwerin – und Umgebung – spürt man das: Selbst Leute die kaum oder gar nie Vorstellungen des Theaters besuchen, wollen wissen, was in „ihrem“ Theater passiert. Um diese Einstellung zum Theater – um die das Schweriner Ensemble von Theatermachern anderer Städte beneidet wird – um diese Haltung zu erreichen, muss sich ein Theater öffnen, transparent sein. Das begann in Schwerin mit dem Regisseur Christoph Schroth, wurde dann zunächst vom erfolgreichen Intendanten-Dreigestirn Kümmritz, Saladin, Waszerka und in den letzten 17 Jahren von Joachim Kümmritz fortgesetzt: Schauspiel, Oper, Ballett, Konzert – das ist nicht Elitäres in vornehmen Räumlichkeiten, das ist überall. In großer Robe bei der Premiere oder dem Theaterfest, in Jeans und Pullover (leider oft auch im Regenumhang) bei den Schlossfestspielen, den MeckProms. „Befördern, unterstützen, lieben“ – so sieht Joachim Kümmritz die Funktion des Intendanten, und wird nicht müde, mit Leidenschaft, Temperament – was nicht immer allen gefällt – und sachlichen Argumenten für die Notwendigkeit von Theater/Kunst zu kämpfen, zu streiten, zu werben. Ab 1. August 2016 nicht mehr in Schwerin, aber in Neustrelitz – und dann ist da ja auch noch Rostock… Von Rente kann keine Rede sein.

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Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

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Paradies im eigenen Garten

Das

Mit Perfektion von „DE GRASHOPPERS“ umgesetzt: Ein SchwimmTeich-Projekt des Lüneburger Landschaftsarchitekten Guido Manske.

Wer ein eigenes Haus im Grünen hat, vermisst besonders in der warmen Jahreszeit eine Bademöglichkeit im eigenen Garten. Der Schweriner Landschaftsarchitekt Christian Kron hat dafür viele Ideen entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Christian Kron hat das Projekt mit viel Liebe zum Detail verwirklicht.

Christian Kron fühlte sich schon als Kind im Sandhaufen zum Baumeister und Landschaftsgestalter berufen. Das hat sich nie geändert. Bereits während seiner Schulzeit jobbte er bei einem Hamburger Garten- und Landschaftsbauunternehmen. Mit 17 Jahren machte er in Virginia (USA) seinen Highschool-Abschluss, trat nach seinem Abi den Bundeswehrdienst an und studierte anschließend Landschaftsarchi10

tektur. Während dieser Zeit betreute er bereits als freier Mitarbeiter kleine Projekte. Im Jahr 2002 – das Diplom in der Tasche – übernahm er für ein Husumer Planungsbüro die Büroleitung in Stralsund, am 3. September 2004 gründete er mit einem weiteren Gesellschafter das eigene Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit dem treffenden wie lustigen Namen „DE GRASHOPPERS“. Seit nunmehr zehn Jahren ist Christian Kron alleiniger Gesellschafter und beschäftigt heute 12 Mitarbeiter und zwei Azubis. „Neben der Betreuung vieler privater Kunden habe ich etliche größere und interessante Projekte geplant und betreut. Dazu gehören beispielsweise der Kurpark und die Strandpromenade in Boltenhagen, die Außenanlage am Margaretenhof oder auch der erste Taschengarten in der Schweriner Körnerstraße“, erzählt der 39 Jährige. „Kein Projekt gleicht dem anderen. Es muss immer perfekt auf die individuellen Wünsche der Kunden zugeschnitten sein“, formuliert der Schweriner Unternehmer seinen Anspruch.

„Dabei gibt es oft neue Herausforderungen, die zuverlässig gemeistert werden wollen. Wie beispielsweise Großbaumpflanzungen – eine nicht einfache und kostspielige Angelegenheit. Aber durch solche und andere attraktive Details verleihen wir Gärten und Anlagen das gewisse Etwas“, meint Kron. Gerne beschäftigt er sich auch mit den kleinen, aber für ihn überaus wichtigen Dingen. „Eigene Obst- und Gemüsegärten liegen ja wieder im Trend. Ich finde es gut, wenn Menschen ihre

Vom Gartenweg führt eine Treppe direkt in den Teich.


GARTEN

Äußerst praktisch – die Verbindung zwischen Sauna und dem kühlen Nass.

Harmonisch miteinander verbunden: Haus, Garten und der neue Schwimm-Teich mit gemütlicher Sitzecke auf dem Plateau .

Nahrungsmittel selbst anbauen. Sie schmecken nicht nur besser, sondern man kann sicher sein, dass sie ohne künstliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel gereift sind“, meint der zweifache Vater. Leider ist bei vielen in Vergessenheit geraten, wann und wie man Bäume richtig beschneidet oder welche Pflanzen in unmittelbarer Nachbarschaft gedeihen – oder auch nicht. „So ein Pflanzplan ist schon eine wichtige Sache. Meistens ist es von Vorteil, den Rat eines Fachmanns einzuholen, der auch genau weiß, an welchem Standort – ob sonnig oder eher schattig – die Gewächse am besten gedeihen. Ansonsten muss man halt viel experimentieren“, sagt mit leichtem Schmunzeln der Experte. „Mir ist wichtig, dass alles was „DE GRAS-

Im und rund um den Schwimm-Teich sind unterschiedlichste Naturmaterialien verwendet worden.

HOPPERS“ tun, fachlich allererste Sahne ist. Das betrifft sowohl die Planung der jeweiligen Anlage, die Pflanzungen und Pflege bis hin zu fachgerechter Düngung und Schnitt“, betont er. Dabei sei es völlig egal, ob es sich um einen kleinen Vorgarten handelt oder die Gestaltung eines 7.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Seit ein paar Jahren widmet sich Christian Kron mit besonderer Leidenschaft einem weiteren Geschäftsfeld: der Planung und dem Bau von Teichen und Schwimm-Teichen. Diese erfreuen sich wachsender Beliebtheit, weshalb er bereits auf ein gutes Dutzend Referenzen verweisen kann. Zu seinen aktuellen Projekten gehört die bauliche Umsetzung eines Schwimm-Teiches am Stadtrand von Lübeck, geplant von dem Lüneburger Landschaftsarchitekten Guido Manske, mit dem Kron eng zusammenarbeitet. Die Wasserfläche beträgt insgesamt rund 160 Quadratmeter wobei die Schwimmfläche zirka ein Drittel der Fläche einnimmt. Integriert ist ein ufernahes Planschbecken für die Enkel des Bauherren. Auf zwei Plateaus aus edlem geriffeltem Holz finden sich Sonnen- wie Schattenplätze. Das Schwimmbecken kann man entweder über eine Badeleiter oder die steinerne, seicht ins Wasser führende Treppe erreichen, die sich in der Nähe des Saunahäuschens befindet. Einfach praktisch und eine geschickte Kombination von Bestehendem und Neuem. Bei einem Besuch vor Ort nimmt sich Christian Kron einen Augenblick Zeit und lässt die Atmosphäre auf sich wirken. Sein Blick streift eine Steininsel im flachen Wasser, auf der sich gerade ein Frosch sonnt. Im Teich spiegelt sich die Sonne. Eine Amsel badet unbekümmert in der Uferzone, ein kleiner Wasserfall plätschert munter vor sich hin. Ein wahres Paradies, das zum erfrischenden Bade einlädt. Noch jung und deshalb klein sind die Pflanzen in der Uferzone. „Aber schon in wenigen Wochen werden sie den Teich mit einem grünen, blühenden Gürtel

säumen“, ist sich der Fachmann sicher. Verunreinigt wird das Badewasser durch die Pflanzen nicht. Denn hier kommen natürliche Filter zum Einsatz. Spezielle Steine und Substrate sorgen dafür, dass Algen hier keine Chance haben. Der Schweriner Landschaftsarchitekt erzählt von dem großen Bodenfilter, der bald dicht bewachsen sein wird und von moderner Technik, die nicht zu sehen ist. Alles „versteckt“. Gut so! Kürzlich sind auch die Wege mit kleinen Granitsteinen gepflastert worden, in wenigen Tagen kommt der Rollrasen und ein Elektriker wird die Lampen anschließen, die die Oase nachts beleuchten sollen. Zwischen blühenden, alten Obstbäumen schimmert das Wohnhaus hindurch. Ein wahrhaftig schöner Anblick. „Hier haben wir neben dem Teichbau auch die Pflege des Gartens übernommen. Solche Projekte, bei denen wir rundherum verantwortlich sind, machen besonders viel Spaß“, freut sich Christian Kron über die fast fertige Anlage. Zufrieden ist er auch mit der Kombination geometrischer und natürlicher Formen, die sich rund um den Teich winden. „Es ist die Summe vieler kleiner Details und nicht zuletzt die Zufriedenheit der Kunden, die ein Projekt erfolgreich werden lassen. „Die individuelle Gestaltung, die ich immer als persönliche Herausforderung sehe, ist mein Steckenpferd. Deshalb suche ich nach immer neuen, praktikablen wie ansprechenden Lösungen – auch und gerade dann, wenn die Bedingungen außergewöhnlich oder schwierig sind“, sagt der begeisterte Landschaftsarchitekt, bevor er seine kleine Pause beendet, hier und da noch nach dem Rechten schaut und zum nächsten Kunden unterwegs ist. Der Lübecker Schwimm-Teich-Bauherr hingegen kann sich mit seiner Familie entspannt zurücklehnen, ein gutes Buch lesen, dem Vogelgesang lauschen, beim Essen mit Freunden entspannt plaudern und den Badespaß genießen – in seinem ganz persönlichen, idyllischen Gartenparadies. Text & Fotos: Christine Mevius

Naturbelassen oder verspielt – entlang der Uferzone befinden sich unterschiedlichste Details. Der unmittelbare Zugang vom Plateau ins Wasser ist über eine Badeleiter möglich.

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NATUR

VON BACH-, DACHUND MEERESSTELZEN‌ Von Schafstelzen und Gebirgsstelzen soll dieser Beitrag berichten. Und zum Beginn sei geschrieben, dass es Dach- und Meeresstelzen nicht wirklich gibt. Gebirgsstelzen wohl. Sogar in unserem flachen Plattdeutschland. ďƒœ

Gebirgsstelzenvater auf einem Zwischenlandeplatz im Bach. Er hat viele Eintagsfliegen erbeutet.

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NATUR

D

er Geheime Baurath Wüstnei zu Schwerin und Pastor Clodius zu Camin, unsere ornithologischen Altväter, schrieben im Jahr 1900 von der wunderlieblichen Gebirgsbachstelze, die sie allen Beobachtern ans Herz legen möchten. Na, wenn dies keine Huldigung war! Obwohl die beiden Auskenner sie noch nicht als Brutvogel für die Großherzogthümer Mecklenburg nachweisen konnten. Allseits bekannt, in wohl jedem Dorf, an Bach und Teich und Seeufer hingegen wird damals wie auch heute die „weiße“ Bachstelze gewesen sein. Durch ihren langen Wippschwanz bekam sie den treffend plattdeutschen Namen „Wäpstiert“. Sie ist ein munterer Insektenjäger und gar nicht so sehr ans Wasser gebunden, wie ihr hochdeutscher Name vermuten lässt. Auch auf Dachfirsten im Dorf fühlt sie sich wohl und startet von dort so manchen Fliegenfang. Wir sehen sie häufiger auf dem Dache als am Bache. Doch wir treffen sie auch auf den Ufersteinen von Nord- und Ostsee. Am Spülsaum von Poel stochert sie so erfolgreich nach Fliegen wie im Tang vor Helgoland. Und meist ist auch sie zur Zeit der Feldlerchen einer der ersten Frühlingsboten. Ihr Gesang allerdings ist bescheiden. Gute Sänger kann ihre viel auffälliger gefärbte Verwandtschaft auch nicht aufweisen. Das sind die unterschiedlichen Schafstelzenrassen und die „wunderliebliche“ Gebirgsstelze. Die allerdings kann ohne Fließgewässer nicht leben. Vor allem an klaren, flinken Bächen der Mittelgebirge ist sie zuhause. Eine Konkurrenz zur Wasseramsel, die denselben Lebensraum nutzt, ist sie nicht. Sie kann ja nicht tauchen, um Köcherfliegen – oder Libellenlarven zu erbeuten. Sehr geschickt jedoch pflückt sich die Gebirgsstelze frisch geschlüpfte, zur Flugfähigkeit aushärtende Keiljungfern von der Ufervegetation und Eintagsfliegen, die über dem Wasser tanzen, ergreift sie blitzschnell im Flug.

Künstlicher „Wildbach“ im Schlosspark: Brutbiotop für die Gebirgsstelze, bisweilen Winteraufenthalt für nordische Wasseramseln.

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Im Schlosspark von Ludwigslust umläuft ein künstlicher Bach im Halbkreis die „Vierundzwanzig Wassersprünge“. Er gleicht unterschiedliche Höhen aus. Aus früherer Zeit existiert eine nicht ganz verfallene Wehranlage. Neu ist eine Art ausgedehnter Fischtreppe mit überspülten Steinen. So ist ein naturnaher Bach entstanden. Im Winter

kann sich an seinem offenen Wasser eine skandinavische Wasseramsel ernähren, und im Frühjahr und Sommer zieht dort ein Gebirgsstelzenpaar seine Jungen auf. An Ufern schäumt das Weiß der Sternmiere, und der Günsel steckt seine blauen Blütenkerzen aus dem Gras. Rotkehlchen- und Grasmückengesang übertönt das Bachrauschen unter den alten Buchenkronen. Der so viel und gern begangene und belaufene Schlosspark birgt neben seinen inzwischen gut gepflegten Wegen manche schöne Überraschung. Gewiss aber werden die Gebirgsstelzen nicht nur dort zu treffen sein. Es gibt ja viele raschfließende, saubere Bäche und Kleinflüsse im Land. Anzunehmen und auch nachgewiesen sind Gebirgsstelzenbruten dort, wo es Mühlen mit Wehren gab. Gern – und da unterscheiden sie sich nicht von ihren Bachstelzverwandten – nutzen sie Mauerlücken und Nischen im Ziegelwerk als Neststandort. Übrigens brüten bei den Gebirgsstelzen die Weibchen mehr als ihre Männer, die Bachstelzen etwa zu gleichen Teilen, und Schafstelzen kennen nur Weibchenbruten. Bei allen dauert es für die vier bis sechs Eier knapp zwei Wochen. Dann werden die Jungen von beiden Eltern gefüttert. Wenn sie ihr Nest stummelflügelig flatternd verlassen haben, betteln sie von den Trittsteinen im Bach den Eltern sperrend entgegen. Eintagsfliegen, Prachtlibellen und Keiljungfern verschwinden in den aufgerissenen Schnäbeln und bald schon sind die Kinder ihren Eltern ähnlich. Die langen Wippschwänze tragen sie noch nicht, und die Farben ihres ersten Federkleides sind noch recht gedeckt. Wenn der Schlosspark und die Wälder im Land zunächst ihr Herbstkleid tragen, um dann die farbige Pracht verwehen zu lassen, macht sich auch ein Teil unserer Stelzen auf die Reise. Die Schafstelzen treffen sich mit ihrer nordischen Verwandtschaft, um ´gen Afrika zu reisen. Bachstelzen fliegen in der Regel nur bis zum Mittelmeer, und die Gebirgsstelzen ziehen ebenfalls nicht weiter. Etliche bleiben gar im mittleren Europa. Unser wunderliebliches Vögelchen wird wohl nicht dabei sein. Text & Fotos: Wolf Spillner MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


NATUR Mutter Gebirgsstelze hat eine Schnake erbeutet.

Schafstelzenweibchen – Zugpause im Holunder auf Poel. Scheinbar tanzende Jungbachstelze, sie putzt sich.

Gebirgsstelzenhahn.

Gebirgsstelzen bei Übergabe der Beute. Schafstelzenhahn rastet auf erstem Heu einer Elbwiese.

Gebirgsstelze: Eine Gemeine Keiljungfer verschwindet hier im Sperrrachen des Jungvogels.

„Raps“stelze, vielleicht auf der Jagd nach Rapsglanzkäfern. Gebirgsstelzenfrau im Bach.

Nordische Schafstelzen tragen dunkle Köpfe. Dieser Hahn steht auf einer jakutischen Lärche über einem Moor am Fluss Olenjok.

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Nur noch wenige Exemplare des Blauschillernden Feuerfalters gibt es in Mecklenburg-Vorpommern.

Für den Goldenen Scheckenfalter wurden in einem Naturschutzprojekt neue Lebensräume zur Wiederansiedlung geschaffen. Foto: Volker Wachlin (2)

Der Kleine Fuchs zählt wegen einer auffälligen Zeichnung zu den bekanntesten Schmetterlingen.

Gaukelnde Wiesenliebhaber Schmetterlinge gelten als die Sommerboten schlechthin. Durch ihr farbenfrohes Aussehen sind sie bei Gartenbesitzern und Naturfreunden beliebt und gerne gesehen. Mit ihrer Schönheit wirbt der Naturschutzbund (NABU) für den Erhalt ihrer Lebensräume. Denn die Bedingungen für die Falter sind auch in Mecklenburg-Vorpommern alles andere als rosig. Ist eine blühende Sommerwiese in Sicht, sind sie meist nicht weit. Lautlos schweben Schmetterlinge von Blüte zu Blüte, um den köstlichen Nektar heimischer Pflanzen zu ernten. Diesen nehmen sie mit ihrem Saugrüssel auf, der in Ruhestellung spiralig unter dem Kopf zusammengerollt ist. Befindet sich flüssige Nahrung in Sichtweite, wird er ausgerollt und wie eine Art Strohhalm benutzt. Manchmal sieht man die Falter auch an Pfützen oder Wasserstellen sitzen, wo sie Flüssigkeit und Mineralien aufnehmen. Am häufigsten wird man Schmetterlingen in der Natur jedoch im Flug gewahr, wenn sie gerade von einer Blüte auffliegen oder auf der Suche nach einem neuen Rastplatz sind. Manchmal gelingt es, sie dort auch in Ruhe zu erwischen und in ihrer ganzen Farbenpracht zu beobachten. In der Sonne schillern dunkle Flügelpartien plötzlich noch zusätzlich in metallischen Farben. Was sich hier zeigt, sind die kleinen Schuppen, denen die Schmetterlinge ihren wissenschaftlichen Namen verdanken: Lepidoptera. Zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern lepís für Schuppe und pterón für Flügel ergibt sich der Name „Schuppenflügler“. Und tatsächlich: Unter dem Mikroskop werden die winzigen einfarbigen Haarschuppen sichtbar, die dachziegelartig auf den Flügeln liegen und durch das Wechselspiel ihrer unterschiedlichen Farbpigmente mit dem Sonnenlicht die faszinierenden Wesen im wahrsten Sinne des Wortes zum Schillern bringen.

Artenreichtum in Gefahr Unter den Insekten gelten Schmetterlinge nach den Käfern als eine der artenreichsten Gruppen überhaupt: Etwa 160.000 Arten sind weltweit beschrieben. In Deutschland sind knapp 3.700 Schmetterlingsarten bekannt. Der Großteil davon gehört zu den Nachtfaltern. Nur etwa 190 Arten zählen zu den Tagfaltern. „In Mecklenburg-Vorpommern wurden bisher 109 Tagfalterarten nachgewiesen“, weiß NABU-Naturschutzreferent Ulf Bähker. Blendend geht es hier jedoch nur einem kleinen Teil von 16

ihnen. „Nur 37 Arten gelten bei uns als ungefährdet“, so Bähker weiter. „Dagegen sind 15 Arten bei uns ausgestorben oder verschollen, 20 weitere sind unmittelbar vom Aussterben bedroht, zwölf Tagfalterarten gelten als stark gefährdet, 17 Arten finden sich in der Kategorie „gefährdet“ und die restlichen acht Arten sind selten und potenziell gefährdet“, zitiert Bähker aus der Roten Liste der Tagfalter Mecklenburg-Vorpommerns. „Die gültige Rote Liste stammt noch aus dem Jahr 1993 – seitdem hat sich die Situation der Tagfalter in unserem Land sogar eher noch verschlechtert“, weiß der Naturschützer. Vor allem die industrielle Landwirtschaft macht den Faltern zu schaffen. Die Landschaft wird eintönig und einförmig. Verloren gehen die extensiv bewirtschafteten Wiesen voller Wildkräuter. „Dabei ist ein Großteil der Arten auf offene, reich strukturierte Lebensräume angewiesen“, so Ulf Bähker. „Während die bäuerliche Kulturlandschaft mit ihrer extensiven und nachhaltigen Wirtschaftsweise im 18. und 19. Jahrhundert noch für ein Aufblühen der Artenvielfalt hierzulande sorgte, werden in den letzten Jahrzehnten zunehmend Lebensräume vernichtet.“ Ein weiteres Problem ist die Verlagerung der Weidewirtschaft in große Produktionshallen. Rinder sind heute nur noch selten weidend auf Grünland anzutreffen. Stattdessen werden Wiesen intensiv bewirtschaftet, gedüngt und immer fetter. Hier können nur noch wenige Gräser gedeihen. Solche Wiesen sind zwar hochproduktiv was die Ernte angeht, Blütenreichtum findet man aber nur noch selten. Mit den Blütenpflanzen bleiben dann auch die Falter aus. Nur wenige Schmetterlingsarten finden hier noch einen Lebensraum. Die Krux: Viele Tagfalter sind durch ihre Lebensweise oft an sehr spezielle Lebensräume mit bestimmten Futterpflanzen gebunden. So lebt die Raupe des Goldenen Scheckenfalters auf Feuchtwiesen fast ausschließlich am sogenannten Teufelsabbiss, einem Kardengewächs, das 2015 zur Blume des Jahres gekürt wurde. Die Weibchen des Blauschillernden Feuerfalters legen ihre Eier an der Blattunterseite des Wiesen-Knöterichs ab. Die einzigen Futterpflanzen des Kaisermantels, an denen die Raupen übrigens nur nachts fressen, sind Veilchen. Gibt es keine Veilchen, können sich MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


Mit einer Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern ist der Schwalbenschwanz einer der größten Falter in Mitteleuropa.

Diestelfalter überwintern im südlichen Europa und Nordafrika. Foto: Dr. Rica Münchberger (3)

auch die Raupen des Kaisermantels nicht entwickeln. „Viele anspruchsvolle Pflanzen verlieren durch Veränderungen ihrer Standorte, etwa durch intensive Bewirtschaftung, die Lebensgrundlage. Ohne sie bleiben jedoch auch die Falter aus“, fasst Ulf Bähker zusammen. „Was viele dabei vergessen: Da diese aber wichtige Blütenbestäuber sind, wirkt sich ihr Verlust am Ende auch wieder negativ auf die Landwirtschaft aus.“

Neue Lebensräume schaffen Um die Bedingungen für stark gefährdete Arten wie Goldenen Scheckenfalter und Blauschillernden Feuerfalter zu verbessern, hat der NABU Mecklenburg-Vorpommern 2012 ein ambitioniertes Projekt gestartet. „Unser Ziel war es, geeignete Lebensräume wiederherzustellen und die Falter dort wieder anzusiedeln“, so NABU-Landesgeschäftsführerin Dr. Rica Münchberger. Der Grund dafür lag auf der Hand: „Beide Arten waren ursprünglich in Mecklenburg-Vorpommern weiter verbreitet, vor allem in den Flusstalmooren im östlichen Landesteil.“ Schon immer die deutlich seltenere Art war der Blauschillernde Feuerfalter, 2008 konnten nur acht Vorkommen gezählt werden. Etwas besser gestellt war der Goldene Scheckenfalter, für den die Experten mindestens 58 Vorkommen ermittelten. „2012 jedoch stellte sich die Situation dramatisch anders dar, denn nur noch insgesamt drei Vorkommen dieser beiden Arten waren im Land bekannt. Da es sich dabei um die letzten Populationen aus dem gesamten norddeutschen Tiefland handelt, besteht eine besondere Verpflichtung diesen Genpool zu erhalten und wenn möglich zu mehren“, so Dr. Münch-

Der Schachbrettfalter liebt nährstoffarme Wiesen mit reichem Blütenangebot.

berger. Passende Flächen mit den entsprechenden Futterpflanzen fanden die Experten u. a. im Peenetal und im Tal der Uecker. „Für die Ansiedlung wurden frisch geschlüpfte Falter aus den letzten bekannten Vorkommen Mecklenburg-Vorpommerns entnommen und in den neuen Gebieten ausgesetzt. Wie erfolgreich dieser Einsatz war, wird sich durch Beobachtungen in den nächsten Jahren zeigen.“ Doch nicht nur solche groß angelegten Naturschutzprojekte können den Schmetterlingen im Land helfen. Auch jeder Hobbygärtner oder Grundstücksbesitzer kann etwas zu ihrem Erhalt und Schutz beitragen. „Wer auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichtet und statt kurzgeschorener Rasenflächen ein wenig Abwechslung und Wildwuchs duldet, gibt Schmetterlingen im eigenen Garten eine Chance“, berichtet Ulf Bähker. „Und statt exotischer Pflanzen greift man lieber auf heimische Arten wie Kohl, Hornklee, Dost oder Stockrose zurück, die den Faltern eine Kinderstube für die Raupen bieten.“ Ein besonderer Naturerlebnistipp ist ein Brennnesselbeet, das am besten im zeitigen Frühjahr an einer sonnigen Stelle im Garten angelegt wird. Das, was dem Gärtner sonst häufig ein Dorn im Auge ist, wird schnell zum Freiluftlabor: Mit etwas Glück kann dort bald Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Admiral in ihrer Entwicklung vom Ei zum Falter beobachtet werden. Einen Beobachtungskalender für ausgewählte Tagfalterarten in ihren jeweiligen Entwicklungsstadien ist unter www.nabu-mv.de unter dem Stichwort Tagfalterschutz abrufbar. Dort finden sich auch Steckbriefe vieler heimischer Falterarten sowie Wissenswertes zu ihrem Schutz. Manuela Heberer

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KUNST

Silvana Watermann

„Weißt du, wie viel STERNLEIN stehen…“

Silvana Watermann bemalt ein Baum-Objekt.

Punkt für Punkt setzt Silvana Watermann die Farbe auf den Malgrund. Sie weiß nicht, wie viele es sind. Hunderte, Tausende… Jeder Punkt zündet ein Lämpchen an. Die Farben leuchten. Das Bild scheint sich im Raum zu bewegen. Dot-Painting. Silvana Watermann hat die Maltechnik aus Australien mitgebracht. Die große, blonde Frau strahlt Ruhe aus. Ihr Leben ist eher bewegt.

o.T. Acryl auf Pappe.

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Silvana Watermann wurde in Kummer/Ludwigslust geboren, machte in Ludwigslust ihr Abitur, studierte an der Fachhochschule Heiligendamm das Fach Innenarchitektur. Nach einem fünften Praxissemester in einem Hamburger Büro wusste sie, dass Innenarchitektur nicht ihre berufliche Zukunft sein würde. Sie entschied sich für die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


Holzstücke, mit Dot-Painting verziert.

ferne weite Welt. Schon immer interessierte sie sich für Natur und Naturvölker. Ihr Ziel war Australien. Mit einem Eintrag im Programm der WWOOF (Willing Workers on Organic Farms), machte sie sich auf den Weg zum fünften Kontinent. Eine mutige Entscheidung für eine Frau, jung, blond, allein. Am 5. November 1995 stieg sie in den Flieger. Das Datum ist eingeprägt in ihrem Gedächtnis wie ein Tattoo in die Haut. Auf dem Weg nach Sydney verliebte sie sich in die Insel Bali. Es gab Gründe für einen Pendelverkehr zwischen Bali und Deutschland, zwei Jahre lang. Dann kam sie nach Deutschland zurück. Im Gepäck die Liebe zum Dot-Painting. Sie hatte die Punkte-Bilder zum ersten Mal in den Galerien in Australien gesehen und mit einheimischen Frauen diese ursprüngliche Maltechnik geübt. Bis heute ist sie von der Punktemalerei nicht los gekommen. Dot-Painting bedeutet Punkte-Bilder, eine Technik, die von den australischen Ureinwoh-

o.T.Acryl auf Pappe.

Rustikale Umhängetaschen mit Dot-Painting.

nern, den Aborigines, verwendet wurde. Auf Holz-oberflächen oder anderem Malgrund werden leuchtende Farbpigmente in Form von kleinen Punkten aufgebracht; als ornamentale Muster, als Tier- oder Jagdszenen, abstrakt oder gegenständlich, häufig als Verzierung auf den Didgeridoos der Aborigines. 1996 startete Silvana Watermann einen zweiten Versuch und schrieb sich in Weimar auf der Hochschule für ein Kunst-Studium ein. Sie blieb zwei Jahre. Dann arbeitete sie als freie Künstlerin in Berlin, in Rostock. Nicht ohne Erfolg; aber die Faszination Bali war noch nicht zu Ende. 2006 lernte sie ihren Mann Ketut Suma Bagus kennen. 2007 wurde ihr Sohn I Wajan Sam geboren. Sie heirateten in Deutschland. In den folgenden Jahren lebte die Familie auf Bali.

weg gewesen. Alle Schulen, Weltausflüge und Erlebnisse haben sie nicht vom Wege abgebracht. Sie sagt als Vierzigjährige, was sie schon als Zwanzigjährige wusste: „Ein Leben ohne selbstständige, kreative Arbeit kann ich mir nicht vorstellen.“ Dabei ist es geblieben. Im Dot-Painting findet sie unerschöpfliche Möglichkeiten. Sie malt Bilder auf Leinwand. Verziert Out-door-Objekte, gestaltet Möbel für Kindereinrichtungen, bemalt rustikale Umhängetaschen, denkt darüber nach, wie sich Dot-Painting für die Mode einsetzen lässt. Im Sommer kann man ihre beeindruckenden, exotischen Arbeiten beim Kunst- und Kulturverein Ludwigslust/Kukululu im Gelben Salon, Schloßstr. 29, sehen.

Seit 2015 ist Silvana Watermann wieder in Ludwigslust zu Hause. Ihr Sohn Sam geht in Kummer zur Schule. Es scheint so, als wäre sie immer in Mecklenburg und niemals so weit

Die Ausstellung ist vom 11. August bis zum 15. September 2016 alle Donnerstage von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Astrid Kloock Fotos: Wolf Spillner

Ihre erste Adresse in der Wismarer Altstadt

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Es erwartet Sie regionalmediterrane Küche mit monatlich wechselnder Speisekarte.

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Besuchen Sie unser Hotel doch zu den Wismarer Festspielen im Zeitraum 7.7.- 7.8.2016. Direkt in der Altstadt Wismars gelegen, erreichen Sie die St. Georgen Kirche fußläufig von uns in 10 Minuten, eine ideale Möglichkeit für eine Kurzreise in die schöne Hansestadt Wismar. Neben dem „Jedermann“ wird in dieser Spielsaison auch das erste Mal „Faust“ aufgeführt. Außerdem wartet wieder jeden Sonntag ab 18.30 Uhr unser beliebtes Barbecue auf Sie. Zum Preis von 25 Euro pro Person erhalten Sie neben einem Salatbüfett, Suppe, verschiedene Grillspezialitäten sowie Beilagen und eine Dessertauswahl. Unser Galerie - Restaurant To´n Ossen und die dazugehörige Gartenterrasse haben täglich ab 11.30 bis 23 Uhr geöffnet. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.hotel-alter-speicher.de 19


Die junge vierköpfige Familie ist zusammen gerade mal 59 Jahre alt. Den großen Traum vom eigenen Haus konnte sie jedoch bereits verwirklichen. Mit Unterstützung handwerklich begabter Eltern sowie einer Hausbaufirma, die alle ihre kleinen und großen Wünsche auf Papier skizzierte und half, diese innerhalb eines Jahres in die Tat umzusetzen.

In der offenen, modernen Küche macht das gemeinsame Kochen besonders viel Spaß.

Maik beobachtet interessiert die kleinen Kaulquappen, die er aus dem Teich gefischt hat.

„Wir haben alles richtig gemacht!“ Daniel, Maik und Dörte (v. l.) genießen die Sonne im Garten. Im Hintergrund der Spielplatz.

Im Kinderzimmer mit direktem Blick auf den kleinen Park mit riesiger Rotbuche und kleinem Teich fühlt Maik sich sichtlich wohl. Um das Haus herum hat Daniel noch einiges zu tun.

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Dörte (28) und Daniel Rackwitz (27) hatten bisher mit ihrem vierjährigen Sohn Maik bei den Eltern der jungen Mutti in Renzow gelebt. Die Atmosphäre in der Familie war harmonisch, einer half dem anderen, man verstand sich gut. Trotzdem hegte das junge Ehepaar den Wunsch nach einem eigenen Haus. In einer schönen Umgebung sollte es stehen, wo Kinder inmitten der Natur aufwachsen können, und es durfte nicht zu weit von ihren Arbeitsorten Schwerin und Gadebusch entfernt sein. Dörte, in einem großen, gut funktionierenden Familienverbund aufgewachsen, wollte allerdings nicht auf die Nähe zu ihren Eltern und der Großmutter verzichten. „Meine Eltern haben damals auch neben dem Haus meiner Großmutter gebaut und sich immer gut verstanden. Ich konnte mir nicht vorstellen, aus Renzow wegzuziehen und auch Daniel gefiel es hier sehr gut. Deshalb haben wir uns nach einem Grundstück im Ort umgesehen und es auch gefunden – mitten im Grünen“, erzählt Dörte Rackwitz. Bevor sie jedoch weitere Pläne schmiedeten, befassten sich die beiden jungen Eheleute sehr gründlich mit den Finanzierungsmöglichkeiten und suchten nach einer Firma, mit der sie ihr Traumhaus planen und bauen konnten. Durch gute Referenzen sind sie auf die Firma Trendline aufmerksam geworden. Architekt Hartmut Schütt und seine Ehefrau Birgit, die ebenfalls im MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


WOHNEN Unternehmen arbeitet, wurden mit dem jungen Paar schnell einig und besiegelten vertraglich ihre Zusammenarbeit. Die sah allerdings etwas anders aus, als gewöhnlich. Denn mit Hilfe der Familie wollten die beiden so viele Eigenleistungen wie möglich erbringen, um Geld zu sparen. Das lag auf der Hand, denn ihre Väter verfügen über handwerkliches Know how – der eine Fliesenleger, der andere Dachdecker. Hartmut Schütt ließ sich nach kurzem Zögern darauf ein, änderte Pläne und Kalkulationen – und heraus kam ein hübsches, für Dörte und Daniel Rackwitz finanzierbares Traumhaus. Dann ging alles ziemlich schnell: Im März 2015 wurde der Bauantrag gestellt, im Juli war Grundsteinlegung. Daniel Rackwitz, der bis Ende 2013 Profi-Radsportler war und jetzt bei der Bundespolizei arbeitet, nutzte jede freie Minute, um auf dem Bau mitzuhelfen, behielt – akribisch wie ein Buchhalter – die Ausgaben unter Kontrolle, um den Kreditrahmen nicht zu überschreiten. „Bei Trendline hatten wir jederzeit vertraute Ansprechpartner, die immer zur Stelle waren, wenn es Fragen, Probleme oder Änderungswünsche gab. Die Zusammenarbeit mit Hartmut und Birgit Schütt war einfach klasse, denn die beiden sind wirklich sehr flexibel“, resümiert Daniel. Nach Feierabend und an den Wochenenden zur Stelle waren auch immer die Väter Maik Sohr und Michael Rackwitz. „Sie haben uns unglaublich viel unterstützt“, schwärmt Dörte, die damals mit dem zweiten Kind schwanger war, voller Begeisterung. Und dann zählt sie auf, was die beiden geleistet haben: „Dachaufbau und -eindeckung, Arbeiten an der Fassade, Trockenbau, Fliesenverlegung, Einbau sämtlicher Türen und vieles mehr. Dafür sind wir ihnen wirklich sehr dankbar und auch froh darüber, dass der Architekt unseren Wunsch, möglichst viele Arbeiten selbst zu machen, akzeptiert hat.“ Ebenso legte sich Daniel ins Zeug. Er kümmerte sich unter anderem um Strom- und Abwasseranschlüsse, deren Kostenrahmen der Architekt ebenfalls aufgeschlüsselt hatte. „Man baut nur einmal. Und deshalb wollten wir möglichst alles richtig machen“, waren sich die beiden jungen Eheleute einig. Und so diskutierten sie viele Stunden über Details, die ihnen wichtig sind: Wohnen auf zwei Etagen ohne Dachschrägen, große Fenster, ein Wohnbereich mit offener Küche und direktem Zugang in den Garten, Fußbodenheizung und Bodenfliesen im ganzen Haus, ein richtig großes Badezimmer mit freistehender Wanne und XXL-Dusche sowie eine Ankleide. Von den beiden Kinderzimmern aus sollte man unbeMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Zentraler Platz zum Essen, Plaudern und Genießen ist der große Holztisch. Möbel im Landhausstil und unmittelbarer Zugang in den Garten.

Daniels Wunsch nach einer großen, freistehenden Badewanne ist in Erfüllung gegangen.

dingt den Blick auf das kleine parkähnliche Gelände gegenüber haben, dessen Mittelpunkt ein kleiner Teich ist. Auch bezüglich der Einrichtung gab es genaue Vorstellungen: „Helle Möbel im Landhausstil strahlen für mich Gemütlichkeit und Wärme aus – die wollte ich unbedingt haben“, meint Dörte mit einem strahlenden Lächeln. Dass ihre Kinder in einer schönen, naturnahen Umgebung aufwachsen, ist den jungen sehr wichtig. „So können sie die Welt am besten für sich entdecken und an frischer Luft viele Freiheiten genießen, die Stadtkinder nicht haben“, so das stolze Elternpaar. Gleich nach Baubeginn haben sie auf dem Grundstück einen tollen Kinderspielplatz errichtet – mit Baumhaus, Rutsche, Strickleiter, Schaukel und Sandkiste. Und während Sohn Maik mit Kipper, Bagger und Schaufel auf seiner eigenen kleinen Baustelle werkelte, waren am richtigen Haus fast täglich Baufortschritte sichtbar. Im Oktober wurde die Richtkrone aufgesetzt – ein guter Zeitpunkt, um den Winter mit vereinten Kräften für den Innenausbau zu nutzen. 145 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen und noch 45 Quadratmeter im Dachgeschoss boten ein riesiges Betätigungsfeld. Doch schon im März 2016, vier Wochen nach der Geburt von Töchterchen Hedi, konnte die nun vierköpfige Familie in ihr Traumhaus ein-

ziehen. „Wir sind hier sehr glücklich und finden, dass wir alles richtig gemacht haben. Das ist wirklich ein schönes Gefühl“, freuen sich die jungen Hausbesitzer. Einige Restarbeiten am, im und ums Haus herum sind noch zu erledigen. „Auf jeden Fall wollen wir noch einen Obst- und Gemüsegarten anlegen und Blumen sollen künftig unser Grundstück schmücken“, meint Dörte, die schon ziemlich genaue Vorstellungen davon hat, wo welche Gewächse platziert werden sollen. „Außerdem soll die Rasenfläche noch vergrößert werden, den Trecker zum Mähen haben wir schon“, sagt Daniel mit leichtem Schmunzeln. Das große Zimmer im Dachgeschoss ist noch nicht fertig ausgebaut. Trotzdem strahlt es schon jetzt Gemütlichkeit aus. Die beiden wollen es später vielleicht als Gästezimmer nutzen. Aber man weiß ja nie, was die Zukunft alles so bereithält – vielleicht nehmen sie irgendwann Dörtes Großmutter zu sich, wenn ihr die Arbeit in den eigenen vier Wänden über den Kopf wächst oder ein anderes Familienmitglied, wenn es Unterstützung braucht. Familie ist den beiden jungen Menschen wichtig – denn die hält nicht nur zusammen, wenn es um den Bau eines Hauses für den Nachwuchs geht. Text & Fotos: Christine Mevius

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Interior-Design meets Zahntechnik Gleich zwei Gründe zum Feiern gab es am 1. April für Joachim Hebert und sein Team: Zum einen eröffnete er sein Dentallabor in Schwerin und damit den dritten Standort der Crident Zahntechnik GmbH. Zum anderen blickte er auf 25 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Helle lichtdurchflutete Laborräume in den Schweriner Höfen.

Zum 25. Unternehmensjubiläum sammelten Joachim Hebert und sein Team Spenden für die Kindertafel in der Schweriner Innenstadt. Den Scheck über 2016 Euro überreichten Joachim Hebert (2. v. l.), Ehefrau Petra (li.) und Geschäftspartnerin Daniela Langschied (re.) in den neuen Geschäftsräumen an den Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Schwerin Klaus Silber (2. v.r.).

Mit dem neuen Labor in den Schweriner Höfen haben sich Joachim Hebert und Daniela Langschied einen langgehegten Traum erfüllt. Schick sollte es sein und modern. Diesen Wunsch hat Petra Schütt-Hebert gekonnt umgesetzt. Als Innenarchitektin war es ihr vor allem wichtig, eine angenehme Atmosphäre sowohl für die Patienten, als auch für die Kunden und Mitarbeiter zu erreichen. „Wir wollten zwar separate Arbeitsbereiche schaffen, dabei aber die Räume offen halten und das durch die großen Fenster eintretende Licht erhalten“, erzählt sie. „Dafür haben wir weiße Möbel und helle, skandinavische Farbtöne für die Wände genutzt. Entstanden ist eine helle und freundliche Einrichtung, die noch dazu zeitlos ist.“ Auch die Kunstwerke an den Wänden hat Petra Schütt-Hebert zusammen mit ihrem Mann ausgewählt und unterstreicht damit den besonderen Anspruch nach einem stilvollen Ambiente. „Geschmackvolles Interieur muss sich ganz und gar nicht auf den Wohnbereich beschränken“, ist sie überzeugt. Gerade auch in Arbeitsbereichen – mit oder ohne Kundenverkehr – könne die Atmosphäre so enorm aufgewertet werden.

Technische Innovationen Eine Überzeugung, von der Ehemann Joachim Hebert mit seinem Team in Schwerin nun profitiert. „Einmal alles neu – das hatten wir bis jetzt an keiMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

nem unserer Standorte“, freut sich der Unternehmer. Neben der Einrichtung mit neuen Möbeln wurde das neue Labor auch mit modernster Technik ausgestattet. Hier setzt das Unternehmen Maßstäbe. Bereits 2004 wurde es beim Innovationswettbewerb der Handwerkskammer mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Stets hat der Betrieb in neue Technik und Methoden investiert, vor allem in digitale Arbeitsmethoden, mit denen z. B. digitale Zahnabdrücke angefertigt und exakte 3D-Modelle erstellt werden können. Dabei arbeitet das Team eng mit Zahnarztpraxen im Umkreis der drei Standorte Crivitz, Parchim und Schwerin zusammen. „Wir wollten für unsere Kunden vor Ort erreichbar sein“, so Hebert. Jetzt können Patienten aus dem Raum Schwerin das Labor gut erreichen und finden hier kompetente Beratung.“ Geschäftspartnerin Daniela Langschied ist für den Standort verantwortlich. Sie hatte einst im Unternehmen gelernt und ist nach der Meisterausbildung 2007 als Partnerin und technische Betriebsleiterin in den Betrieb eingestiegen. Hebert ist stolz auf sein Team. „Gerade auch mit Blick auf einen irgendwann anstehenden Generationswechsel ist mir dieser Bereich sehr wichtig“, sagt der 50-Jährige. Dass er mit der Eröffnung des dritten Standorts nun am Ende der Fahnenstange angekommen sei, kann er ganz und gar nicht sagen. „Wenn man keine Ziele mehr hat, fehlt der Blick in die Zukunft.“ Text & Fotos: Manuela Heberer

Crident bietet das gesamte Spektrum eines Zahntechnischen Labors • Vollkeramik, Cercon • Implantate • Galvanoarbeiten auf Vollkeramik, Gold und NEM • Kronen, Brücken aus Titan und Edelmaterialien • Prothesen nach Gutowski oder APF-NT u. Modellgussprothesen Zusätzlich bieten wir

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GENUSS Sarah Wiener verwendet mit Vorliebe frische Zutaten. Foto Christian Kaufmann

Über den Tellerrand geschaut mit Star-Köchin Sarah Wiener Bei ihrem Besuch in Schwerin traf „delüx“ die bekannte Starköchin Sarah Wiener. Von ihren kreativen Kochkünsten waren wir ebenso beeindruckt wie von ihrer Einstellung zur Produktion und Verwendung von Lebensmitteln und zur gesunden Ernährung. Wer als Mecklenburger mit der gebürtigen Österreicherin kocht, ihr beim Kochen zuschaut oder in ihren Rezeptbüchern liest, muss sich auf eines gefasst machen: Die Zutaten haben oftmals einen anderen Namen. Wir sagen Tomaten, anderswo bezeichnet man sie als Liebes-, Paradies- oder Goldapfel und in Österreich nennt man sie Paradeiser. Ein sicherlich berechtigter Hinweis auf den paradiesischen Geschmack. Tomaten, bzw. Paradeiser passen hervorragend zu Pasta wie beispielsweise Teigmuscheln. Auch hierfür hat Sarah Wiener eine wunderbare Bezeichnung aus dem Italienischen – Conchiglie. Conchiglie Rigate sind demnach gerillte Muschelnudeln. Und Spätzle, die mittlerweile auch hierzulande zu den beliebtesten Eierteigspeisen gehören, sind für sie Nokerl. Natürlich könnte man diese auch fix und fertig kaufen, doch die ambitionierte, ernährungsbewusste Köchin setzt auf Selbstgemachtes und verrät den delüxLesern, wie diese länglichen Teigwaren am besten gelingen und mit welchen natürlichen Zutaten sie zu einem wahren Geschmackserlebnis werden. Beispielsweise mit ausgewählten Wildkräutern wie etwa der bei uns weniger bekannten Süßdolde, auch Myrrhenkerbel genannt. Diese Gartenstaude stammt ursprünglich aus Schottland und Dänemark. Man erkennt sie an ihrem farnartigen Laub und daran, dass sie bereits im Früh24

jahr weiße Blütendolden bildet, aus denen später Samenkörner reifen. Sie sind das Beste! Sie sind zart, süß und schmecken nach Lakritze. Solange sie noch grün sind, kann man sie pur genießen oder für Müsli und Obstsalate verwenden – oder aber in Nudelgerichten. Für Hobbyköche, die sich nicht sicher sind, ob sie dem Kochwasser Öl hinzugeben sollen oder nicht, hat Sarah Wiener einen Tipp: „Wenn ich Pasta koche, gebe ich kein Öl ins Wasser. Es würde lediglich oben schwimmen und nicht verhindern, dass die Pasta aneinanderklebt. Auch nach dem Kochen und Abgießen gebe ich kein Öl dazu, weil es die raue Oberfläche der Pasta verklebt, sodass sie später keine Sauce mehr aufnehmen kann. Ich verteile die Nudeln nach dem Abgießen auf einem großen Backblech oder Küchentuch und lasse sie etwas ausdampfen. Zum Servieren gebe ich 3 bis 4 Esslöffel Nudelkochwasser (beim Abgießen auffangen) über die Pasta und lockere sie etwas auf.“ Beim Nachkochen der beiden Rezepte von Sarah Wiener mit gesunden, naturbelassenen Zutaten wünschen wir unseren Lesern viel Spaß und natürlich ein besonderes Geschmackserlebnis. Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


GENUSS

Eiernockerl mit Vogelmiere und anderen Wildkräutern Rezept für vier Personen

Conchiglie mit Ofenparadeisern und Büffelmozzarella Eiernockerl

Zutaten: 150 ml Milch, 40 g flüssige Butter, 6 Eier, 150 g doppelt griffiges Mehl (Spätzlemehl, Instantmehl), frisch geriebene Muskatnuss, 2 EL Butter, 4 handvoll Wildkräuter, z. B. Vogelmiere, Süßdolde, Sauerampfer, Wiesenkerbel, 2 EL Zitronensaft, 2 EL Rapsöl, unbehandeltes Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle Zubereitung: 1. Die Milch mit der flüssigen Butter und 3 Eiern verrühren. Nach und nach das Mehl unterheben, bis ein dickflüssiger Teig entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. 2. Einen großen Topf Wasser mit 3 Prisen Salz zum Kochen bringen. Den Teig durch eine Spätzlepresse in das heiße Wasser gleiten lassen. Schwimmen die Nockerl oben, mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben. Den Vorgang wiederholen, bis alle Nockerl fertig sind. 3. Die Butter in einer Pfanne zerlassen und die Nockerl darin kurz anbraten. Die restlichen 3 Eier verquirlen mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und über die Nockerl geben. Nun so lang rühren, bis das Ei gestockt ist. 4. Die Wildkräuter waschen und dabei holzige Stiele entfernen. Die Kräuter grob zerpflücken und in eine Schüssel geben. Zitronensaft, Rapsöl und 1 Prise Salz dazu geben und gut mit den Kräutern mischen. 5. Den Salat als „Nest“ auf die Teller geben. Die Eiernockerl in der Mitte anrichten und sofort servieren.

Rezept für vier Personen Zutaten für die Ofenparadeiser: 1 kg süße Kirschparadeiser , 1 TL grobes, unbehandeltes Salz, 6 EL natives Olivenöl, 1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle Außerdem: 500 g Conchiglie Rigate (ersatzweise Pastasorte nach Wahl) unbehandeltes Salz, 2 Kugeln frischer Büffelmozzarella, 2 Bund Rucola Für die Ofenparadeiser: Den Backofen auf 160°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Paradeiser abzupfen, waschen und trocken tupfen. Mit einem kleinen Messer kreuzweise einritzen. Die Paradeiser mit etwas Salz bestreuen und mit den Einschnitten nach unten auf das Blech setzen. Mit 4 EL Öl beträufeln und im heißen Ofen etwa 20 Min. backen, bis sie eingefallen und weich geworden sind. Inzwischen die Schalotte und den Knoblauch schälen, in feine Würfel schneiden und im restlichen Öl leicht anbraten. Die Ofenparadeiser dazugeben und dabei etwas ausdrücken, sodass eine Sauce entsteht. Währenddessen die Pasta in reichlich Salzwasser „al dente“ kochen, abgießen und zur Paradeisersauce geben. Inzwischen den Büffelmozzarella grob zerpflücken. Den Conchiglie mit Rucola waschen, trocken tupfen und grob schneiOfenparadeisern. den. Beides zügig zur Pasta geben und alles gut durchheben. Die Pasta auf vorgewärmten Tellern anrichten und nach Belieben mit etwas Olivenöl und grob gemahlenem Pfeffer garnieren. Fotos: Lutz Jäkel (2)

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GASTGEBER

TAFELN wie die Ritter und LOGIEREN wie die Fürsten Erlebnisgastronomie liegt Steffi und Sebastian Mittelstädt beim Betreiben ihrer drei Häuser am Herzen. Aller guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund. Wenn das so stimmt, dann haben die 31-jährige Steffi und ihr drei Jahre älterer Ehemann Sebastian Mittelstädt den rechten Mut aufgebracht. Binnen von vier Jahren nämlich haben die beiden mit drei gastronomischen Einrichtungen einen beruflichen Neustart gewagt. Steffi darauf schon selbst ein Auge geworfen hatte, nachdem sie mit Sebastian dort ihre Hochzeit gefeiert hatte. Beim Burgrestaurant haben sie Erlebnisgastronomie im Blick, wollen gerne Familien- und Betriebsfeste ausrichten und Hochzeiten. Und: Die Räumlichkeiten auf der Burg mit Restaurant, Terrasse, Weinkeller und Burginnenhof bieten sich bestens an für Mottoveranstaltungen. Etliche davon haben bereits ihre Bewährungsprobe bestanden. Das Ritteressen in der Wintersaison zum Beispiel, wo sechs Termine schon jetzt ausverkauft sind. Und die Tavernen- und Walpurgisnacht. Natürlich sind die Wirtsleute auch mit von der Partie, wenn die Stadt ihr traditio-

LÜTT HUS

Begonnen hatte dieser Neuanfang 2012 mit dem Lütt Hus in Neuhof in der Lewitz. Dem folgte im April des folgenden Jahres das Burgrestaurant” auf der mittelalterlichen Burg in Neustadt-Glewe und im vergangenen Monat erst machten sie mit dem Hotel Erbprinz in Ludwigslust das Trio komplett. Ins Lütt Hus hatte Steffi Mittelstädt während ihres Studiums für Wirtschaftsrecht zunächst nur reingeschnuppert, um sich etwas Geld zu verdienen. Als dann das Angebot der damaligen Besitzer kam, die Gaststätte zu übernehmen, schlugen die jungen Leute ein. Steffi als Chefin und Sebastian als Betriebsleiter. Da es dort gut lief, die Gäste gern kamen und zufrieden waren, dachten die inzwischen Eheleute gewordenen Mittelstädts daran, ihr Unternehmen zu erweitern. Das Angebot der Stadt Neustadt-Glewe, das Restaurant auf der Burg zu pachten, kam ihnen da zupass, zumal 26

BURG RESTAURANT

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GASTGEBER Augenmerk richten sie dort auch auf Wochenendarrangements für Kunstliebhaber und Naturfreunde. Mit dem wunderschönen Barockschloss sowie dem Barockfest und dem „Kleinen Fest im großen Park” lohnt sich eine Einkehr in das fürstlich anmutende Hotel Erbprinz garantiert.

PENSION ALTES BURGHOTEL

Übrigens: Dass Steffi und Sebastian Mittelstädt bei ihrer inzwischen auf vier Personen angewachsenen Familie die großen gastronomischen Herausforderungen mit viel Freude und Zuversicht angehen können, haben sie auch ihren Eltern zu verdanken, die bei der Kinderbetreuung oft und gern Gewehr bei Fuß stehen. Hannelore van Reimersdahl Fotos: Sören Eberhardt Biermann

nelles Burgfest feiert (im nächsten Jahr zum 25. Mal) oder gemeinsam mit dem Gewerbeverein zur BurgArt einlädt bzw. die Burgfräuleinwahl veranstaltet. Für weit gereiste Besucher haben die Mittelstädts inzwischen direkt am Fuße der Burg eine kleine Pension eingerichtet. Bei ihrem dritten gastronomischen „Streich” holten sie sich mit Cindy Gahl fachliches Know how mit ins Boot. Die Hotelfachfrau suchte nämlich nach ihrem Studium im Hotel- und Tourismusmanagement eine Herausforderung und ist nun für das Management im Hotel Erbprinz und die Werbung in allen drei Häusern verantwortlich. Das Ludwigsluster Hotel bietet sich nach Auffassung der drei jungen Gastronomen mit seinen insgesamt 40 Zimmern sowohl als Tagungshotel an, aber auch für Rad- und Bikertouristen sowie Wanderfreudige. Ihr

HOTEL ERBPRINZ

H O T E L

Erbprinz

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DIE OASE DER GASTLICHKEIT KOMMUNIKATION UND TAFELFREUDEN IM HERZEN MECKLENBURGS

HOTEL „ERBPRINZ“ SCHWERINER STRASSE 38 · 19288 LUDWIGSLUST TELEFON: (0 38 74) 2 50 40 · FAX: 2 91 60 reservierung@erbprinz-ludwigslust.de www.erbprinz-ludwigslust.de

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GENUSS

Ein bisschen Italien in Schwerin

Fotos: Durante

Das „Durante“ in der Innenstadt

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Essen ist Kultur – wo erlebt man das besser als im mediterranen Raum. Zum Beispiel in Italien, der Heimat der Slow-Food-Bewegung, die sich für den Erhalt regionaler Speisen und traditioneller Küche engagiert. Etwas davon gibt es seit März 2014 in der Schweriner Innenstadt, im Ladenlokal „Durante“. Mitgebracht wurde das Stückchen Italien von Hanka und Gianluca Durante. Hanka Durante ist den Schweriner Volleyball-Fans noch unter ihrem Mädchennamen Pachale bekannt. Dieser Sport war es, der sie für fünfzehn Jahre nach Italien brachte. Wo sie ihren Mann ( auch ein ehemaliger Volleyballer) kennenlernte, mit dem sie nun in ihrer Heimatstadt – zu der die Verbindung nie abriss – einen neuen Berufsstart wagte. „Ein bisschen Italien nach Schwerin bringen, das ist unser Anliegen“, sagt Hanka Durante. Seit November 2015 gehört zu dem kleinen Unternehmen der „Durante Shop“ gleich nebenan. „Wir haben acht Stamm-Mitarbeiter, dazu kommen in der Saison Aushilfen, aber für alle gilt: wir leben gemeinsam eine Idee, wir stehen für Authentizität“, so Hanka Durante. Im Ladenlokal sind leckere Speisen wie Pasta, Pizza, Panini, Antipasti im Angebot, dazu tolle Getränke und selbstgemachtes Eis. Am Donnerstag ist ab 17 Uhr Zeit für „Aperitivo Milanese“ – eine leichte Alternative zum klassischen Abendbrot und eine ideale Zeit, um sich mit Freunden und Kollegen zu treffen. Vieles, was in der Küche vom italienischen Koch verarbeitet wird, gibt es auch in der Frischetheke im Ladenlokal. Der Shop offeriert Weine quer durch Italien, auch italienisches Bier, Olivenöl und Oliven, Gewürze, Pasta, Soßen…Der Kunde kann sich beraten lassen und dann selber den Inhalt für Präsentschalen und Geschenkkörbe zusammenstellen oder aus Fertig-Arrangements auswählen. Zur Ergänzung für kulinarische Genüsse stehen auch attraktive und nützliche Accessoires Gewürzmühlen, Schälchen oder Teller in den Regalen zum Mitnehmen bereit. Spezielle Produkte gibt es für die sommerliche Grillsaison – als Alternative zu Bratwurst und Nackensteak. „Alles, was wir anbieten, hat mit Italien zu tun“, sagt Hanka Durante: „ein bisschen Dolce Vita für Schwerin.“ Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


GESUNDE ERNÄHRUNG In den kommenden fünf Jahren sollen 1,4 Millionen Kita- und Grundschulkinder befähigt werden, sich gesund und genussvoll zu ernähren – so das Ziel der Initiatoren. „Das ist eine gute Sache, die ich gerne unterstütze“, sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die hautnah miterleben durfte, wie viel Spaß es den Kindern macht, gemeinsam gesundes Essen zu kochen. Die Ernährungsinitiative soll nachhaltig wirken und kein Strohfeuer sein – darin sind sich alle Beteiligten einig. Damit Kinder gesundes Essen auf den Tisch bekommen, müsse auch bei der

Dr. med. Christoph Straub, Manuela Schwesig und Sarah Wiener (hinten v. l.) kochten gemeinsam mit Viertklässlern der Schweriner Astrid-Lindgren-Schule schmackhaftes, gesundes Essen.

An die Töpfe, fertig los! „Ich kann kochen!“ heißt Deutschlands größte Ernährungsinitiative an Kitas und Schulen – initiiert von der Sarah Wiener Stiftung und der BARMER GEK. Was dieses Projekt beinhaltet und wie es funktioniert, wurde der Öffentlichkeit am 20. Mai in der Schweriner Astrid-Lindgren-Schule vorgestellt. Zahlreiche Gäste und Medienvertreter schauten den Kindern der Klasse 4b und ihrer Lehrerin und Kursleiterin Astrid Stern-Femming über die Schultern, als sie mit Starköchin Sarah Wiener, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK in der schuleigenen,

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fen, wenn sich die Viertklässler künftig zum Kochen in der Schule treffen. „Kinder kommen immer seltener in den Genuss hausgemachter Mahlzeiten und wissen häufig nur wenig über die vielfältigen Lebensmittel, die uns zur Verfügung stehen. Das wollen wir ändern“, erklärt Sarah Wiener, die sich gemein-

„Unsere Vision ist es, möglichst viele Menschen zu befähigen, aus Kindern genussvolle Esser, kreative Köche und selbstbewusste Verbraucher zu machen“

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SARAH WIENER gut ausgestatteten Küche gesundes Essen zubereiteten. Es gab Möhrencremesuppe, Grießbrei mit frischem Obst und Aromawasser mit Gurke und Minze. Der Spaß am Kochen war den Kindern anzusehen. Geschickt gingen sie mit scharfen Messern beim Gemüseschneiden um, rührten fleißig die Suppe, füllten Gurkenscheiben, Minzeblättchen und kaltes Wasser in Glaskaraffen und deckten die Tische für sich und ihre Gäste. „Mit frischen, gesunden Lebensmitteln zu kochen, ist gar nicht schwer und Selbstgemachtes schmeckt viel besser als Fertiggerichte“, waren sich die Kinder einig. Die Rezepte nahmen alle mit nach Hause, um ihren Eltern und Geschwistern vorführen zu können, was sie an diesem Tag von Sarah Wiener und ihrem Team gelernt hatten. Genauso soll es auch lauMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

sam mit der BARMER GEK für die Förderung des Ernährungsbewusstseins und die Ernährungsbildung von Kindern einsetzt. Dr. Straub stimmte der engagierten Köchin zu und betonte: „Rund 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind übergewichtig, 800.000 davon gelten sogar als fettleibig. Vor zehn Jahren waren es nur halb so viele. Zudem hat sich die Anzahl der Jugendlichen, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, verfünffacht. Neben zu wenig Bewegung ist vor allem eine ungesunde und einseitige Ernährung für Übergewicht und Folgeerkrankungen verantwortlich. Diese alarmierende Entwicklung war für uns ausschlaggebend, mit der Sarah Wiener Stiftung die Ernährungsinitiative ,Ich kann kochen’ an Kitas und Schulen ins Leben zu rufen“.

Schulverpflegung mehr auf Qualität gesetzt werden. „Wir brauchen einen verpflichtenden Ernährungs-TÜV für die Anbieter von Kita- und Schulessen“, forderte Dr. Straub. Derzeit suchen die Sarah Wiener Stiftung und die BARMER GEK motivierte Lehrer und Erzieher aus der Region, die sich im Rahmen der Initiative „Ich kann kochen!“ zu Genussbotschaftern ausbilden lassen. Diese werden mit theoretischem und praktischem Wissen fit gemacht, um gemeinsam mit Kindern verschiedener Altersgruppen in Kursen zu kochen und so ihr Interesse an gesunder Ernährung zu wecken. In Schwerin wird es eine weitere solche Fortbildung am 20. Oktober 2016 in der Astrid-Lindgren-Schule geben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich dafür anzumelden. Also: Mitmachen! Text & Fotos: Christine Mevius

Sarah Wiener Stiftung I Ich kann kochen! Telefon: 030 - 70 71 80 238 Email: ich kannkochen@sw-stiftung.de Internet: www.ichkannkochen.de 29


Ein TouristenMagnet: Die legendäre Slawenburg.

Spielplatz im Garten des Restaurants „Zum Burgwall“.

Exotischer Anblick: Kamele und Strauße prägen die Landschaft in Sternberger Burg.

Im Naturpark Sternberger Seenland Auf Entdeckungsreise nach Groß Raden und Sternberger Burg

Ein Ausflug in die Durchbruchstäler der Warnow ist unvergesslich.

Ein Besuch im Land der Fischer und Slawenburgen, so nennen viele den Naturpark Sternberger Seeland, kann voller Überraschungen sein. Denn mit seinen tiefen Durchbruchstälern an der Warnow, zahlreichen sauberen Seen und einer hohen Dichte an alteingesessenen Fischerfamilien hat diese zauberhafte Gegend sehr viel zu bieten. Historische Anziehungspunkte wie das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden und uralte Großsteingräber laden eine stetig wachsende Zahl an Besuchern zum Entdecken und Staunen ein. Der Naturpark Sternberger Seenland umfasst eine Fläche von ca. 2 540 km . Tief eingeschnittene Durchbruchstäler an der Warnow, viele saubere Seen, malerische Hügel und ausgedehnte Wälder prägen diese einzigartige Landschaft. Auf dem Weg in das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden, das 25 Jahre nach Grabungsbeginn

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ein sehenswerter und lebendiger Schauplatz der Geschichte geworden ist, lädt im Restaurant „Zum Burgwall“ ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken in angenehmer Atmosphäre zum Verweilen ein. Bei herrlichem Wetter können Gäste hier auf einer wunderschönen Terrasse mit Blick auf den Groß Radener See entspannen. Das Restaurant im Zentrum von Groß Raden besteht bereits seit 1991 und befindet sich seitdem im Familienbesitz der Familie Bick. Das Restaurant verfügt über 75 Plätze, in den Sommermonaten kommen 90 TerrasMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


ERLEBNIS

senplätze hinzu. Die Räumlichkeiten eignen sich perfekt für Hochzeiten, Geburtstage, Tanz und Veranstaltungen. Auch die Speisekarte kann sich hier sehen lassen – täglich wechselnde Tagesgerichte sind stets frisch zubereitet. Ein Genuss für Groß & Klein wird garantiert. Das Restaurant bietet neben vielen Köstlichkeiten der mecklenburgischen Küche á la carte auch die Möglichkeit, ein besonderes Menü oder Bufett für eine bevorstehende Festlichkeit zu kreieren. Eine Feier im Restaurant „Zum Burgwall“ ist immer ein Erlebnis. Gern wird hier auch eine zusätzliche Kremserfahrt, eine Bootstour mit dem Sternberger Fischer oder eine Führung im Freilichtmuseum Groß Raden eingebunden. Die einmalige Lage im Herzen der Sternberger Seenlandschaft, inmitten einer der wohl schönsten Landschaften Deutschlands, macht die Seeterrasse des Restaurants zum einzigartigen Aufenthalt. Das Restaurant kann von Wasserwanderern per Boot direkt über den Zweiteingang vom Groß Radener See aus besucht werden. Neu im Burgwall-Angebot sind die beliebten Straußensteaks und Straußengoulasch, ganz frisch vom Züchter im benachbarten Ort Sternberger Burg. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Wer im Sommer mit Lamas und Kamelen die wunderschönen Mischwälder auf sandigen Wegen zur nah gelegenen Slawenburg Groß Raden erleben möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Auf einem ehemaligen Pferdehof zwischen Warnow und Sternberger See haben Jens und Sandra Kohlhaus hier im Kamelhof Sternberger Burg perfekte Voraussetzungen für ein familiengeführtes Tourismusunternehmen gefunden. Ein Freizeit-Paradies, das eine Vielzahl von

• täglich wechselnde Tagesgerichte • Fisch u. Fleisch aus der Region • Clubraum für kl. Veranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstage

spannenden und beeindruckenden Angeboten zu bieten hat. Gemeinsam mit ihren Kindern Maximilian, Benjamin und Maja, betreiben sie hier eine alternative Landwirtschaft und züchten Groß- und Kleinkamele. Im Juli 2015 eröffnete der erste Teil des Kamel- & Lamahofs. Dazu gehören neben den riesigen Trampeltieren die Alpakas und die ganz besonderen Lieblinge der Besucher – die Classic, Wooly- und Suri Lamas. Da es lange braucht, um eine gewinnbringende Zucht

NEU

Kastanienallee 38 • 19406 Groß Raden Tel.: 03847/24 61 • Mobil: 0172/3 84 17 27 www.zum-burgwall.de

dieser noch sehr seltenen Haustiere aufzubauen, veranstalten die Betreiber Ausflüge für Kindergärten, Schulklassen, Vereine und Familien auf dem Hof, setzen die zahmen Tiere für Wanderungen in die Natur ein. Ob Wolfswanderung oder ein Besuch der Straußenfarm, ob Kamel-Safari oder ein Trip zum Elch-Gehege – auf dem Kamelhof in Sternberger Burg gibt es für Besucher aller Generationen viel Unbekanntes und Einzigartiges zu entdecken.

Straußensteak Straußengulasch Straußenfilet

Text & Fotos: Ulrich Grunert

• Seeterrasse mit Blick auf den Groß Radener See für 60 Pers. • Biergarten für ca. 40 Pers. • Catering

Sommer-Öffnungszeiten Montag: Ruhetag Dienstag - Sonntag: 11 - 21Uhr

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Im Hofladen gibt es die selbstgepressten Rohkost-Öle, frisches Obst und Gemüse, aber auch selbst gekelterte Obstweine aus den überschüssigen Gartenfrüchten. Der Erbpachthof in der Nähe von Klütz stammt aus dem Jahr 1860 und wird komplett ökologisch bewirtschaftet.

Überall blüht und grünt es: Für seine Rosenzucht ist der Hof weithin bekannt. Auf den Anbau des zartblau blühenden Leins ist Jörg Altmann sehr stolz, denn nur wenige haben sich in Deutschland dem Erhalt dieser alten Kulturpflanze verschrieben.

LEBEN in Kreisläufen Auf dem Hof Hoher Schönberg im Klützer Winkel wird das Prinzip der ökologischen Urproduktion seit Jahren erfolgreich gelebt. Mittlerweile haben 15 Erwachsene damit ein Auskommen – und lassen durch ihre Produkte auch die Menschen in der Umgebung und Touristen an diesem bewussten und nachhaltigen Leben teilhaben.

Auch Ziegen und Schweine leben auf dem Hof, liefern wertvollen Mist sowie Milch und Fleisch.

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LANDLEBEN Kelle für Kelle füllt Jörg Altmann frisches Wasser in den Eimer mit dem Käsebruch, um die Molke herauszuwaschen. Diese gießt er zwischendurch immer wieder ab. Später werden sich die Schweine an dieser vitaminhaltigen Leckerei laben. Für den Käse braucht Jörg sie nun nicht mehr. Nach und nach presst er sie behutsam heraus. Anschließend wird der Rohmilchkäse in Salzlake getaucht und darf dann in Ruhe reifen. Dabei genießt jeder Laib tägliche Pflege von Jörg Altmann und seinem Team. Auf dem Hof Hoher Schönberg in der Nähe von Klütz teilen sich 15 Erwachsene die Arbeit. Hier wird zuallererst für den Eigenbedarf produziert. Was übrig bleibt, wird im Hofladen oder in Biomärkten der Region verkauft. 30 Liter Milch hat Jörg heute zu einem Laib Käse verarbeitet, frisch und per Hand gemolken von den beiden eigenen Kühen der Rasse Jersey. Auch Quark und Käse aus Schaf- und Ziegenmilch werden auf dem Hof produziert. Jedoch immer alles in Maßen, Massenproduktion ist hier ein Fremdwort. Vor 17 Jahren war für Jörg Altmann klar, dass sich etwas in seinem Leben ändern soll. Da war der Wunsch nach einem nachhaltigen Lebensstil, der Natur und Umwelt schont, keine Ressourcen verschwendet. Er war auf der Suche nach einem Bauernhof, auf dem er diese Dinge tatsächlich leben konnte. Dabei legte er vor allem Wert auf ursprüngliche Strukturen, zu modern sollte es nicht sein, auf eine Zentralheizung wollte er verzichten und auch auf die vermeintlichen Errungenschaften moderner Nutztierhaltung wie Spaltenböden und Klimaanlage.

Baumschule für historische Rosen Auf dem Hohen Schönberg wurde er fündig. Aus dem Jahr 1860 stammt der Erbpachthof im Klützer Winkel, zu dem 25 Hektar Land gehören. Über ein Jahr hat es gedauert, bis Kauf und Übernahme in trockenen Tüchern waren. Die Flächen waren zum Teil noch verpachtet, die Gebäude standen seit Jahren leer. Viel Arbeit steckte Jörg Altmann in dieses Projekt. Von Anfang an war klar, dass er dieses nicht allein stemmen will. Kurz darauf kam Arne Graetsch dazu, die heute hauptsächlich für die Gärtnerei mit Rosenbaumschule verantwortlich ist. Dafür ist der Hof weithin bekannt. Der Klützer Gartenbaumeister Wolfgang Kaletta, ehemaliger Gärtnermeister des Parks von Schloss Bothmer, lehrte die Hofbewohner über fünf Jahre lang die Veredelung von Rosen. Besonders alte und historische Rosen werden seitdem in der Rosenbaumschule in Handarbeit erhalten und vermehrt. Da stehen weiß-violett-gestreifte Bourbon-Rosen aus Frankreich, Damaszener-Rosen aus Großbritannien in dunklem Rosa und Moosrosen aus

Deutschland. Von allen Seiten duftet es süßlich, überall summen Bienen und Hummeln, der Hang hinauf zum Hof ist ein wahres Blütenmeer. Rosen wechseln sich mit Kräutern ab, dazwischen wächst Gemüse, Rhabarber, Himbeeren. Weiter hinten erstreckt sich ein Hang mit Pfirsichbäumen, daneben Futterrüben und Mais für die Tiere, eine Allee aus Walnussbäumen, Kirschbäume auf der Ziegenweide, davor Bienenstände. „Als wir anfingen, war hier alles eins“, erinnert sich Jörg Altmann. „Keine Struktur, nur weitläufiger Acker, wie wir ihn hier überall finden.“ Über die Jahre ist das Gelände zu dem geworden, was es jetzt ist: Ein Geflecht aus kleinteiligen Weiden für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, Ackerflächen, Gemüsebeeten, Obstbaumalleen und Wegen, ein großzügiger Freilauf für Hühner und Enten – ein Stück heile Welt. Für Jörg Altmann genau die richtige Art zu leben. Und er wünscht sich mehr Menschen, die das wieder schätzen lernen, dem Ursprünglichen mehr Raum in ihrem Leben geben.

Einzigartige Ölmühle in Norddeutschland Besonders wichtig ist der Hofgemeinschaft – vier Erwachsene und vier Kinder leben direkt auf dem Gehöft – das ökologische Wirtschaften in Kreisläufen. Die Tiere liefern wertvollen Mist für den Boden, der dadurch fruchtbarer wird und gute Erträge bringt. Außerdem geben sie Milch und liefern hin und wieder Fleisch. Überschüssiges Gartenobst wird zu Wein verkeltert. Auf den Feldern wachsen Ölsaaten, die zu hochwertigem Rohkost-Öl verarbeitet werden. Jörg Altmann schwört auf diese Art der Ölherstellung, seine Ölmühle ist einzigartig in Norddeutschland. Anders als bei herkömmlichen Ölen beträgt die Temperatur beim Pressen nicht mehr als 40° C. „Dadurch bleiben die wertvollen Vitamine und Antioxidantien erhalten“, erklärt Jörg Altmann. Das würde sich positiv auf Gesundheit, Körper, Geist und Seele auswirken, schwärmt er und rät jedem, es mal zu probieren. Im Hofladen stehen die verschiedenen Flaschen bereit: Wildaprikosenkernöl, Haselnussöl, Walnussöl, Schwarzkümmelöl und Leinöl. Die unscheinbaren, zartblau blühenden Leinpflanzen wachsen übrigens auf einem der Felder hinter dem Hof. In Deutschland ist der Anbau dieser alten Kulturpflanze mittlerweile fast bedeutungslos geworden. Das Hof-Team vom Hohen Schönberg will das ändern und produziert einen wichtigen Teil dieser Ölsaat wieder selbst, um daraus das wertvolle Leinöl herzustellen. Die Presskuchen aus der Ölmüllerei werden übrigens wieder an die Tiere verfüttert oder dienen als Dünger für die Beete. Das Leben in Kreisläufen hat eben für fast alles Ideen und Möglichkeiten für eine sinnvolle Nutzung. Text & Fotos: Manuela Heberer

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Grasender Wasserbüffel auf der Salzwiese in Roggow. Der Büffel genießt es, wenn Tierpflegerin Romy Freitag ihn streichelt oder krault.

Wasserbüffel

auf heimischen Wiesen

Rüdiger Winterhager am Traktor.

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Beim Anblick dieser exotischen Tiere entstehen Bilder im Kopf, die an Reisfelder in asiatischen Ländern wie Indien oder Vietnam erinnern, wo die kräftigen Wasserbüffel noch heute als Arbeitstiere benutzt werden. Sie bieten ein ungewohntes Bild auf unseren Weiden. Männliche wie weibliche Tiere tragen große Hörner, die sie wild aussehen lassen. In Roggow auf den Weideflächen nahe am Salzhaff in der Nähe Reriks hat Rüdiger Winterhager gerade einen Wasserbüffelbetrieb aufgebaut. Der 1941 in Thüringen Geborene zog nach dem Krieg mit seiner Mutter auf den Hof des Onkels nach Nordrhein-Westfalen. Dort hatte er 16 Jahre mit der Landwirtschaft zu tun. Doch leider bekam er den Hof nicht und studierte stattdessen BWL. Hier in Roggow hat er jetzt 75 Hektar Land. Darauf stand zuletzt ein alter Stall aus den 1950-er Jahren und es wurden Enten und Gänse gehalten. Nach dem Erwerb des Grundstücks hat er die alten Stallungen abreißen lassen und neu gebaut. „Eigentlich sind Pferde immer meine Favoriten gewesen“, erzählt er. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


LANDWIRTSCHAFT Als Rüdiger Winterhager nach Mecklenburg-Vorpommern kam, wollte er eigentlich nur Heu machen. Die Salzwiesen sind für Kühe nicht geeignet, zu feucht. Dadurch bekommen sie Klauenerkrankungen. Das Gras dort zu mähen, ist ebenfalls schwierig. Dann bekam er einen Tipp: „Für Büffel ist das gut, denn sie benötigen Wasser, Schilf und feuchte Wiesen.“ Diese Rinderart besitzt weit auseinander gespreizte Hufe, die den Tieren in sumpfigem Gebiet sicheren Halt geben. So sind sie gute Landschaftspfleger, die das Schilf kurz halten. Hier in Roggow stehen 18 Wasserbüffel, in Teßmannsdorf noch einmal 26. Insgesamt soll es eine Herde mit 60 vor allem weiblichen Tieren werden. Neben dem Schutz für die Salzwiesen am Haff sind die Wasserbüffel auch wirtschaftlich interessant. Das cholesterinarme Fleisch der im Rhythmus der Natur gewachsenen Rinder ist sehr hochwertig und wird von vielen wegen des Geschmacks geschätzt. Die größte Population Wasserbüffel in Europa befindet sich in Italien wo auch Mozzarella aus Büffelmilch gemacht wird. 300 bis 550 Kilogramm Lebendgewicht bringt ein ausgewachsener Wasserbüffel auf die Waage. Die Tiere in Roggow sind erst zwei Jahre alt und jünger. Die genügsamen Büffel sind für ihre Langlebigkeit von bis zu 40 Jahren bekannt.

An das norddeutsche Klima angepasst Die Bedingungen für die Büffelzucht sind sehr gut, denn durch Roggow fließt das Flüsschen Hellbach, das bei Teßmannsdorf in das Salzhaff mündet. Durch die regelmäßigen Überflutungen und den kontinuierlichen Wasseraustausch mit der Ostsee sind die artenreichen Salzwiesen entstanden, die ebenfalls botanisches Schutzgebiet zur Erhaltung der Pflanzen sind. Weiterhin sind hier viele Wasservogelarten beheimatet, die bessere Brutmöglichkeiten finden, wenn die Büffel das Schilf fressen und so für Vögel Nistplätze auch am Boden schaffen – sehr zur Freude der Naturschützer. Die feuchten Wiesen sind für die Büffel kein Problem. Eher im Gegenteil, denn Wasser ist für sie wichtig. Da sie nicht transpirieren können, müssen sie sich im Sommer abkühlen. Wenn Möglichkeiten vorhanden sind, gehen sie sogar schwimmen und tauchen. Wasserbüffel sind genügsam und widerstandsfähig und haben sich trotz ihrer südländischen Herkunft gut an das norddeutsche Klima angepasst.

Gedanken über einen Schlachtbetrieb Seit November ist Romy Freitag (34) für die Wasserbüffel zuständig. Sie ist eigentlich gelernte Krankenschwester, hatte aber im Zierower Reitstall mit Pferden zu tun, arbeitete im Schweinestall und zwischendurch auch wieder in ihrem Beruf in der Klinik. Voller Hingabe kümmert sie sich um die Tiere, die sehr sensibel und auf eine Person bezogen sind. „Sie haben ihren eigenen Kopf, sind ruhig, friedlich und intelligent, aber nehmen schnell etwas übel. Es dauert lange, bis sie dann wieder zutraulich werden. Das habe ich schon selbst miterlebt“, erklärt die Tierpflegerin. Sie kennt jeden einzelnen Wasserbüffel und ruft ihn mit seinem Namen. Auch Rüdiger Winterhager akzeptieren die Tiere. Er macht sich Gedanken: „Wenn wir sie so natürlich aufziehen, möchte ich sie zum Schlachten nicht in einen Transporter zwängen und durch das ganze Land fahren. Das ist nicht nur Stress für die Tiere, sondern auch nicht gut für die Qualität des Fleisches. Ich denke darüber nach, vielleicht mit anderen Bauern gemeinsam einen Schlachtbetrieb zu eröffnen.“ Text & Fotos: Monika Käning MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

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VIELSEITIG UND ROBUST

wie ein Rotfuchs 2014 erzielten Christian Karius (li.) und Alexander Beyerle mit ihrer Rahmentasche fürs Fahrrad den Durchbruch von Red Rebane als Outdoor-Label.

Das Label Red Rebane ist unter Insidern inzwischen bekannt.

Fotos: Red Rebane (3)

Die Outdoor-Saison hat längst begonnen. Ob zum Biken oder zum Wandern – überall treibt es die Menschen raus in die Natur. Das bedeutet Hauptsaison für das Schweriner OutdoorLabel Red Rebane. Im Kreativ Kaufhaus in den Schweriner Höfen ist die Nachfrage danach ungebrochen. Kein Wunder, denn die funktionalen Taschen stehen mittlerweile für Qualität direkt aus unserer Landeshauptstadt. Insider kennen das Label längst: Ein Rotfuchs. Das wild lebende Raubtier passt sich vielseitig jeder Umgebung an. Von den Polregionen bis in die Tropen bevölkert es nahezu alle Bereiche der Erde. Christian Karius ist fasziniert von den anpassungsfähigen Wesen. Weil sein Anspruch an ein Outdoor-Label ähnlich vielseitig ist, kam schnell die Idee, dessen Namen Red Rebane vom estnischen Wort für Fuchs abzuleiten. 2014 ist er damit Kreativmacher Mecklenburg-Vorpommern geworden. Seitdem hat sich Einiges getan, Ideen sind gereift, neue Produkte entstanden, das Team erweitert worden. Mittlerweile sind Christian Karius, Alexander Beyerle und Stephan Porth dabei, ihr fundiertes Startup weit über die Landesgrenzen hinaus zu betreiben. Das junge Unternehmen ist stets auf der Suche nach Innovationen, wie reflektierenden Stoffen oder besonders belastbaren Verschlüssen. Ein breites Netzwerk an namhaften Herstellern, Lieferanten und Partnern haben sie sich aufgebaut. So entsteht in Kooperation mit dem Rostocker Fahrradmodelabel Auguste 86 gerade eine lokale Manufaktur, in der zukünftig auch Produkte von Red Rebane in serienmäßiger Handarbeit angefertigt werden sollen. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, weiterhin hier in der Region zu produzieren, auch wenn das seinen Preis hat“, sagt Stephan Porth. Zwei Mitarbeiter wurden bereits angestellt, um die Taschen und Rucksäcke in Schwerin per Hand zu nähen.

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VI T A E KR AUS H KAUF

Hang zum Perfektionismus „Diese Stadt ist sowas von fruchtbar für uns“, erzählt Christian Karius. „Hier leben so viele Kreative, mit denen man sich vernetzen und Synergieeffekte nutzen kann. Wenn man will, ist fast alles möglich“, ist der 32-Jährige überzeugt. Jegliche Scheu, auf die Menschen zuzugehen und zu fragen, hat er abgelegt. Nur so ergeben sich Dinge, die sonst vielleicht nie zustande kämen. 36

In ihrem Kreativ Kaufhaus in den Schweriner Höfen räumt Luise Gronostay (re.) den Produkten von Red Rebane viel Platz ein. Fotos: Manuela Heberer (2)

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LIFESTYLE Auch Red Rebane würde es nicht geben, wenn Christian Karius und sein Kumpel Alexander Beyerle nicht irgendwann eine Idee in die Tat umgesetzt hätten. Angefangen hatte alles mit der Suche nach dem perfekten Biker-Rucksack. „Nach mehreren Alpenüberquerungen stellte sich für uns immer wieder heraus, dass die Rucksäcke auf dem Markt unseren Anforderungen und einer extremen Belastung nicht standhielten.“ Mit dem praktischen Know-How aus ihren Trips und ihrem Hang zum Perfektionismus wollten die Jungs es besser machen. „Wir hatten den Plan, uns den perfekten Rucksack einfach selbst zu schneidern.“ Dafür wurde anfänglich die alte Nähmaschine der Mutter vom Dachboden geholt. Jedoch war schnell klar, dass diese für das feste Taschenmaterial und die Gurte nicht geeignet ist. „So investierten wir bald in professionelle Industriemaschinen.“

Wir schneiden Frisuren

Understatement Mehr als vier Jahre ist das jetzt her – aus der Idee für den Eigenbedarf wuchs eine Geschäftsidee. Der erste Durchbruch gelang mit einer gut durchdachten Rahmentasche fürs Fahrrad aus robuster LKW Plane. „Man hat genug Platz, um Laptop, Ordner und andere Dinge für Büro oder Studium unterzubringen“, erzählt Christian Karius. Einfach über die Fahrradstange gelegt, vorn und hinten mit zwei Magnetclips fixiert, fertig. „Die Idee dazu ist während meines Studiums entstanden, als ich nach einer cleveren Alternative zum Rucksack gesucht habe.“ Mittlerweile wurde an der Entwicklung weiter gefeilt und nach neuen Ideen gesucht, für die Bedarf bestehen. Ihr neuster Clou ist eine Gepäckträgertasche. „Vor allem zu den gängigen Modellen wollen wir damit eine Alternative bieten, die auch für den Business-Alltag tauglich ist und ein gewisses Understatement bietet.“ Auf den Markt kommen die Produkte selbstverständlich erst nach ausgiebigen Tests in der Natur. Wie der Rotfuchs sind auch Christian Karius und seine beiden Partner echte Weltenbummler. Bei Radtouren quer durch Europa entstehen ihre großartigen Entwicklungen. Denn das Outdoor-Leben ist und bleibt ihre Lebensphilosophie.

Raum für motivierte Künstler Luise Gronostay vom Schweriner Kreativ Kaufhaus hat einen Blick für authentische Produkte, die mit Leidenschaft und per Hand hergestellt wurden. Vor anderthalb Jahren hat sie deshalb die Kollektion von Red Rebane ins Sortiment ihres damaligen Pop Up-Stores genommen. Mittlerweile darf das Label in ihrem festen Store im Klöresgang nicht mehr fehlen. „Die Taschen und Rucksäcke sprechen unsere Kunden vielseitig an“, so Luise Gronostay. „Die hochwertige Verarbeitung und Funktionalität überzeugen jeden Outdoor-Freund und das Design spricht die Frauen an. Vor allem jedoch entscheidet sich der bewusste Käufer lieber für eine Tasche handmade in Schwerin, bei der man sich sicher sein kann, dass diese fair hergestellt wurde und man ein aufstrebendes Unternehmen vor Ort unterstützt.“ Die Sichtbarkeit für motivierte Künstler aus der Region zu schaffen, ist Luise Gronostay sehr wichtig. Diese werden künftig nicht nur in ihrer eigenen Plattform des Kreativ Kaufhauses gefördert. In ihre Fußstapfen sollen auch viele weitere Künstler treten und den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Direkt im kreativen Kiez der Landeshauptstadt, den Schweriner Höfen, wird derzeit an einer präsenten Pop up-Fläche gearbeitet. Dort sollen bald mit Unterstützung vom Vermieter und den kreativen Nachbarn neue Ideen Raum finden oder der Markt für bereits bestehende Produkte getestet werden können. Manuela Heberer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Telefon (0385) 56 50 51 und 56 35 37 Mecklenburgstraße 36 19053 Schwerin

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SCHÖNHEIT

Foto: gettyimages

Sommer ist für viele Menschen die schönste Jahreszeit – weil man da in den Urlaub fährt. Eine Aktion, auf die man sich mitunter sehr lange vorbereitet: Reisepass verlängern, Garderobe erneuern und zum Friseur gehen. Oder macht man das besser nach den Ferien? „Davor und danach“, rät der Fachmann, Friseurmeister Claus Wrage und begründet diese Empfehlung: „Man sollte darauf achten, dass die Haare in einem guten Zustand sind. Also vorher noch einmal schneiden und fachmännisch pflegen lassen. Man sollte eine pflegeleichte, dem Urlaubsort – Strand oder Großstadt – angepasste Frisur wählen.“ Ins Reisegepäck gehört neben den Pflegeprodukten für die Haut unbedingt die richtige

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Haare

im Urlaub

Haarpflege: „Wenn es sich möglicherweise seltsam anhört: Haare brauchen einen UVSchutz, egal ob am Meer, in den Bergen oder im eigenen Garten. Da gibt es spezielle Präparate, oder man setzt einfach einen Hut auf, bindet ein Tuch um.“ Dass salziges Meerwasser für die Haare nicht gut ist – und man deshalb nach dem Baden im Meer das Haar mit Süßwasser spülen soll – das ist allgemein bekannt. Aber ein anderer Fakt eher weniger: „Dort, wo es einen Brunnen gibt, kann das Wasser stark eisenhaltig sein, was wiederum zu Verfärbungen führen kann. Da ist es ratsam, mit Mineralwasser die Haare zu waschen, was man auch tun sollte, wenn das Wasser stark gechlort ist.“

Und weitere Tipps von Friseurmeister Claus Wrage: „Nasse Haare bitte nicht ‚trocken rubbeln‘, am Strand wenig, oder besser gar kein Haarspray benutzen, dafür öfter zum Conditioner greifen. Wer langes Haar hat, sollte dies nicht so stramm zusammenfassen, sondern locker flechten, auch Hochsteckfrisuren sollte man variieren.“ Wenn man diese Hinweise beachtet, dürfte es im Urlaub keine haarigen Probleme geben – es sei denn, man kriegt sich mit Jemandem in die Haare. Da kann aber der Friseur auch nicht helfen. Karin Gustmann

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KUNSTHANDWERK

Eine Goldschmiede für Jeden „Stein & Design Goldschmiede Ahnsorge“ in Schwerin

Hans Joachim Krömer mit seinen Mitarbeiterinnen Gabriela Brauns und Katja Schäfer (rechts).

In kleinen oder größeren Gruppen spazieren sie im Sommer durch Schwerin: Touristen aus nah oder fern. Besonders beliebt dabei die Innenstadt mit dem Markt und den umliegenden Straßen. Eine davon ist die Schusterstraße, ein mittelalterlicher Straßenzug seit 1300, im jetzigen Verlauf entstand die Straße nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1651. Der Name der Straße geht sicherlich auf die damals dort lebenden und arbeitenden Schuhmacher zurück. Heute findet man in der Schusterstraße noch ein Geschäft, in dem Schuhe verkauft werden.

Fotos: Stein & Design

Details aus der Arbeit der Goldschmiede.

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Aber Handwerk ist heute dort immer noch angesiedelt, an der Ecke zur Zweiten Engen Straße bei „Stein & Design Goldschmiede Ahnsorge“. Mit edlen Materialien und kleinen Werkzeugen arbeiten dort Inhaber Hans Joachim Krömer und seine Mitarbeiterinnen Gabriela Brauns und Katja Schäfer. Alle drei sind gelernte Goldschmiede und kennen sich seit der Ausbildung. Die Auswahl bei „Stein & Design“ ist breit und vielfältig: „Wir werden immer hochwertige Stücke – wie zum Beispiel in unserem Goldschaufenster zu sehen – anbieten. Das gehört zu unserem Geschäftscredo, denn da setzen wir auf Tradition“, sagt Hans Joachim Krömer. Tradition im Sinne von Weitergabe – Weitergabe von Ideen und Werten. Wie bei den Taufgeschenken: „Diese werden verstärkt nachgefragt, Becher, Leuchter und Serviettenringe mit Monogramm und dem eingravierten Taufdatum. Wir beraten

ebenso bei der Auswahl für Geschenke zur Kommunion und Konfirmation.“ Beratung – die wird bei „Stein & Design“ groß geschrieben. „Ausführliche Gespräche und Informationen sind vor allem beim Kauf von Trauringen sehr wichtig. Das ist keine Wahl, die man schnell trifft, da braucht es schon Zeit. Bei der ‚Collection Ruesch‘ kann man erkunden, welcher Ringtyp man ist, um bei dieser wichtigen Entscheidung richtig zu liegen.“ Eine Tradition, die eher in der angelsächsischen Kultur angesiedelt ist, ist inzwischen auch hier im Kommen: Antragsringe. Auch da werden Kunden in den Vitrinen von „Stein & Design“ fündig. Neben aller Tradition sind Hans Joachim Krömer und seine Mitarbeiterinnen immer offen für neue, innovative Ideen: „Auch bei hochwertigem Schmuck gibt es Moden und Trends. Wir schauen, was Designer und Gestalter neu entwickeln und ob es zu uns und unseren Kunden passt. Wie die Kollektion ‚dots‘ von Triangel, bei diesen Ringen, Armbändern, Ohrsteckern, Anhängern aus Silber wird fein mit der Oberfläche gespielt“. Dots bedeutet übersetzt Punkte oder gepunktet und mit einiger Phantasie findet man beim Betrachten des Schmucks Assoziationen zur Nagel-Kunst von Günther Uecker… Die Tür bei „Stein & Design“ ist (fast) immer auf: „Wir sind eine Goldschmiede für Jeden“, so Hans Joachim Krömer. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


KULTURREISEN

Reisen bildet… …und Bildungsreisen machen Spaß „Ganz gleich wo Sie hinfahren, wir kommen mit“ – das sagten vor Jahren zwei begeisterte Kulturfreunde nach ihrer ersten Tour mit einer VHSKulturreise. Organisatorin war damals Waltraud Gabsch – sie ist es bis heute. Aus dem förmlichen „Sie“ ist ein freundschaftliches „Du“ geworden, und die beiden Herren aus Bremen kommen wirklich regelmäßig mit. tevermögen bewiesen – bei jedem Wetter, sind doch viele der Festspiele Open Air-Veranstaltungen.

Waltraud Gabsch: Hier lang zur Klassik!

Seit 1997 gibt es bei der VHS, der Volkshochschule Schwerin, das Angebot dieser Kulturreisen. „Wir haben sehr vorsichtig angefangen, aber die Nachfrage war eigentlich gleich da“, erzählt Waltraud Gabsch und kann jetzt mit einigem Stolz verkünden: „Unser Ziel, alle großen Festspielhäuser in Europa anzufahren und dort Aufführungen zu erleben, das haben wir erreicht.“ Eine Übersicht der Reisen der vergangenen Jahre liest sich wirklich wie das „Who is Who“ der Theater-Events auf unserem Kontinent: Bayreuth und Salzburg, Bregenz und Verona – um nur die berühmtesten zu nennen. Vom kalten Schottland bis ins heiße Spanien führten die Touren, bei denen die Teilnehmer DurchhalMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Ausdauer muss man auch bei den Vorbereitungen haben: auf Karten für die Opernaufführungen in Bayreuth, die WagnerFestspiele, wartet man schon so einige Jahre. „Für so anspruchsvolle Unternehmungen wie die Kulturreisen braucht man gute, verlässliche Partner und die haben wir mit dem Reise Service Schwerin. Seit 2001 sind wir immer mit demselben Busfahrer unterwegs“, so Waltraud Gabsch. Die sich akribisch auf die Reisen vorbereitet, denn neben den Theaterbesuchen gibt es umfangreiche Rahmenprogramme. Bei der Abfahrt erhalten die Teilnehmer Informationsmaterial zum Ablauf der Reise, aber auch zu den Orten, den Vorstellungen: „Da musst Du zuhause nichts lesen, Waltraud bringt alles mit“, so die zufriedenen Reisenden. „Jede Tour hat ihre ganz eigene Stimmung, wenn wir auf der Rückreise das Erlebte noch einmal Revue passieren lassen, dann sagen wir meistens: Das ist nicht zu toppen. Aber ist es doch, denn

Reisegruppe auf dem Grünen Hügel in Bayreuth.

jedes Mal erfahren wir etwas Neues.“ 30 bis 35 Damen und Herren sind bei jeder Reise dabei, die jüngste Teilnehmerin ist eine Studentin, der Senior ist 91 Jahre alt. Das verbindende Element ist das Interesse an Kultur im Allgemeinen und Theater im Besonderen. Bis Mai dieses Jahres waren es 80 Touren mit insgesamt rund 2.500 Teilnehmern. Die Ideen für die nächsten Exkursionen kommen von den Kulturfreunden selbst, und die Ziele liegen nicht nur in der Ferne: „Wir waren auf Rügen beim ‚Festspielfrühling‘ der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, in Halle und Umgebung, fahren vom 24. bis 30. August nach Erfurt zu den Domfestspielen und vom 24. bis zum 27. November ins Vogtland. Das Umland von Schwerin haben wir ‚abgearbeitet‘ und auch eine Tagestour durch Schwerin gemacht. Mit Rundgang durch das Schlossmuseum, Fahrt mit der Weißen Flotte, Führung durch das Mecklenburgische Staatstheater – vom Generalintendanten Joachim Kümmritz selbst – und dem Besuch einer Aufführung der Oper ‚Tannhäuser‘. Das war interessant und hat Spaß gemacht.“

Fotos: privat

Der Spaß gehört bei den Reisen dazu, die Freude an gutem Essen und dem Gläschen Sekt oder Wein und an vielen Gesprächen. Über Gott und die Welt, natürlich immer wieder über das Theater – und die eine oder andere Anekdote gibt es aus rund zwanzig Reisejahren: „Unser Bus war schon diverse Kilometer weg von Schwerin auf dem Weg nach Salzburg, ich sage zu den Passagieren: ‚Sie haben ja alle Ihre Karten…‘, da sagt eine Dame ganz ruhig: ‚Sie werden lachen Frau Gabsch, unsere Karten liegen zuhause auf dem Küchentisch. Aber Sie machen das schon.‘ Zum Glück gibt es ja Handys und nach einigen Telefonaten waren pünktlich zur Vorstellung die Ersatzkarten da“, erinnert sich Waltraud Gabsch. Von Johann Wolfgang von Goethe, der ja bekanntermaßen gern und viel reiste, ist der Satz: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ Also Koffer packen und mit den VHS-Reisen die Kultur entdecken und erleben, in der Nähe und in der Ferne und immer mit Vergnügen. Karin Gustmann

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Sonnenaufgang am Cambser See. Foto: Helmut Wachtel



KUNST

Leben ist Wahrnehmen – im Verlieren, im Gewinnen Der Maler Harald Becker

„Seit 1988 bin ich wieder in Mecklenburg. Hätte mich in Berlin verlieren können. Die Großstadt besteht im Wesentlichen aus Unterhaltung. Du kannst alles haben. Hier musst Du für alles selbst etwas tun. Das ist anstrengend, aber lebensverlängernd. Wertvoll.“ Harald Becker ist für uns Westmecklenburger fast „der Nachbar von nebenan“. Er lebt in KleinThurow bei Gadebusch, wenige Kilometer entfernt von Holdorf, dem Ort, in dem er vor 64 Jahren geboren wurde. Ein bodenständiger Mensch. Er drängt sich nicht in die Öffentlichkeit. Man muss ihn abholen. Das taten im Laufe seines Lebens Einige – zum Beispiel der Grafiker Karl Heinz Effenberger, der Zeichner Joachim John. Effenberger ist 2009 gestorben. John und Becker sind heute noch gute Freunde.

Becker hat Elektromonteur gelernt. Er kann mit diesem Beruf auch umgehen wie man an den selbstentworfenen „Funktürmen“ sieht, die das Dach seiner Büdnerei weit überragen. Sie gestatten ihm den Empfang von Radio Persien, seinem Lieblingssender. Gezeichnet und gemalt hat Becker, solange er denken kann. In den Zirkeln des künstlerischen Volksschaffens in der DDR hatte er seine Lehrjahre und fühlte sich als Kandidat des Verbandes Bildender Künstler bei seinen Mentoren Christine Stäps und Willy Günther gut aufgeho-

ben. Aus dem Hobbymaler wurde ein anerkannter Künstler. 1986 ging er von Mecklenburg „in die Welt“, in die Hauptstadt der DDR nach Berlin. Er war Meisterschüler in der Akademie der Künste bei dem Berliner Plastiker und Schriftsteller Wieland Förster. 1988 kommt er nach Mecklenburg zurück und lebt zusammen mit seiner Frau Heike in Klein-Thurow, bis heute. „Eigentlich war ich nie richtig weg“, sagt er. „Man kann in der Großstadt das Landleben schnell verlernen. Das Leben auf dem Lande ist ehrlicher. Für alles,

was ich haben will, muss ich etwas tun. Das macht das Leben spürbarer.“ – Harald Becker malt. Zeitgenossen nennen seine Bilder genial. Er wehrt sich. Ein Genie ist für ihn beispielsweise Picasso, mit Witz und der körperlichen Kraft eines Sisyphus. Ein Vorbild unter den Lebenden ist für ihn der Maler Jürgen Weber, im Künstlerischen und im Menschlichen. Harald Becker malt mit Öl auf Leinwand, was er sieht und was ihm wichtig ist in seiner ländlichen Umgebung. Sein Haus, die Felder und immer wieder die sechs

„Meine Eschen – Wunder der Natur“.

Im Atelier.

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KUNST

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Astrid Kloock Fotos: Wolf Spillner

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giebel haben wir repariert. Die gebrochenen Eschen haben sich erholt. Sie sind wieder stark und schön. Von ihren Selbstheilungskräften können wir Menschen nur

selbst auf die Gefahr hin, dass sie mit ihrer Kraft den gemauerten Hausgiebel eindrücken könnten, wie das nach orkanartigen Böen schon einmal geschah. „Den Haus-

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Eschen, stämmig gewachsene Bäume mit hoher Krone und ausladenden Ästen. „Naturwunder“, sagt er. Diese Bäume stehen unter seinem ganz persönlichen Schutz,

Joachim John hat den Malerfreund zu Kukululu geführt. Die Begegnung endete mit einem Handschlag für eine Sommerausstellung. Der Kunst- und Kulturverein Ludwigslust/Kukululu zeigt Tafelbilder von Harald Becker vom 23. Juni bis 28. Juli 2016 im Gelben Salon, Schloßstr. 29, Ludwigslust.

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In der Landschaft.

träumen.“ – Becker liebt seine Eschen, sie gehören dazu, wenn man ihn fragt, wo er ein Zuhause zum Malen hat: „In einer Umgebung, deren Kraft ich spüre. Ein gutes Bild verlangt volle Konzentration. Wenn man Glück hat, erfährt man bei der Arbeit ein Gefühl von Schöpfung, befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Erhabenheit und Erde, und nur hier ist man produktiv.“ Wie Sisyphus wälzt er den Stein. Bescheiden und selbstbewusst. Und erkämpft sich seine Freiheit.

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PORTRÄT

Von den Leidenschaften des

„Ringelspinner” Schreiben ist seine Welt, und wenn Otto Ringel erzählt, sitzt ihm oft der Schalk im Nacken.

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asserscheu war er, der Junge, der im Sternzeichen der Fische am 20. März 1930 in Merkelsdorf im Sudetenland geboren wurde. Und das, obwohl durchs Heimatdorf die Mettau floss und es im vier Kilometer entfernten Nieder Adersbach sogar ein herrliches Strandbad gab, das im Jahr seiner Geburt eröffnet wurde. Dort hatten seine beiden Schwestern das Schwimmen erlernt. Er nicht. Schuld an seiner ausgeprägten Angst vor tiefem Wasser sei ein für Otto Ringel einschneidendes Erlebnis im heimatlichen Feuerlöschteich gewesen. Das sollte sich erst ändern, als er nach harten Kriegs- und Nachkriegsjahren mit Eltern und Geschwistern gezwungen war, die angestammte sudetendeutsche Heimat zu verlassen und im mecklenburgischen Lübtheen ein neues Zuhause gefunden hatte. Erst als er das 18. Lebensjahr schon überschritten hatte, konnte er sich doch noch „freischwimmen" und sogar die Lernbefähigung zur Ausbildung von Rettungsschwimmern erlangen. Wie es dazu kam, davon erzählt der seit Jahrzehnten in Hagenow lebende, mittlerweile 86-jährige Otto Ringel in seinem 2010 erschienenen, 163 Seiten umfassenden Buch mit dem etwas doppeldeutigen Titel „Ringelspinner". Buch ist das Stichwort für den eigentlichen Anlass, weshalb hier ein paar mehr Worte über jenen an Skilanglauf und Geräteturnen begei-

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Wie aus einem wasserscheuen Jungen ein Ausbilder für Rettungsschwimmer und aus dem jahrzehntelangen Tagebuchschreiber Otto Ringel im Rentenalter ein Schreiberling und Buchautor wurde. sterten Mann verloren werden sollen, der nach mehrjähriger Lehrertätigkeit und einer über 30-jährigen Berufsgeschichte bei der Handelsorganisation HO der DDR erst im Ruhestand die Muße und Freude dazu fand, viele von jenen Erlebnissen und Ereignissen, die in seinen Regalreihen füllenden Tagebüchern niedergeschrieben wurden, literarisch auch für die Öffentlichkeit zu verarbeiten. Rund 20 Geschichten und Bücher stammen mittlerweile aus der Feder des umtriebigen Otto Ringel, der mit Ehefrau Willa im Hagenower Kulturverein auch eine jahrzehntelange Reiselust an den Tag legt. Bei der Titelwahl seines autobiografisch geprägten „Ringelspinner" nimmt er mit einem Augenzwinkern natürlich Bezug auf seinen Namen, verrät dem Leser aber zum Schluss, dass es diesen Ringelspinner auch in echt gibt, nämlich als Schmetterling. Die in diesem Buch zusammengetragenen Geschichten sind ebenso spannend (In geheimer Mission) wie geschichtsträchtig (1000 Tage an der Trasse) und unterhaltsam (Die Schweine habens mir angetan). Wie viel Freude Otto Ringel am Gebrauch der deutschen Sprache hat und wie unterhaltsam er selbst dem größten Deutschmuffel unsere Muttersprache nahebringen kann, beweist er geradezu meisterlich in seinem 2012 im Eichenverlag Schwerin herausgegebenen Buch „Humorvoller

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Streifzug durch die deutsche Sprache". Selbst Liebhabern der deutschen Sprache wie mir schlägt das Herz beim Lesen dieses gerade mal 108 Seiten umfassenden Büchleins höher. Einfach beeindruckend, wie jener Mann, der in seiner Kindheit zuhause kein Buch hatte, zeitlebens endlos wissbegierig war. Und in diesem Büchlein auf humorvolle Art mit den Artikeln (der, die und das) und mit der Zeichensetzung sowie dem Englischen in der deutschen Sprache und der Jugendsprache umgeht. Dieses Buch ist übrigens so ein Renner geworden, dass Otto Ringel inzwischen 18 mal zu Vorträgen an die Volkshochschule nach Schwerin eingeladen wurde. In diesem Streifzug durch die deutsche Sprache erfährt der Leser auch jene überlieferte Geschichte, wie am russischen Hofe zu Zar Nikolaus' Zeiten ein Komma über Leben und Tod eines polnischen Rebellen entschieden habe. An dem letzten von Otto Ringel herausgegebenen Buch "Vor dem Vergessen bewahren" schrieb er nicht allein. Da bekam er Unterstützung von dem Hagenower Museumsdirektor Henry Gawlick und von Kuno Karls beispielsweise, den die Leser vom "delüx" bereits als Autoren der Hagenower "Fiek'n-Hefte" kennenlernten. In diesem Buch wird die Erinnerung an zehn Hagenower Bürger bewahrt, die weit über die Grenzen ihres Heimatdorfes hinaus Großes für Wissenschaft und Kultur, für ihre Mitmenschen und für den technischen Fortschritt geleistet haben. Beispielsweise an den Hagenower Armendoktor und Demokraten Dr. med. Ernst Raber. Er lebte und praktizierte von 1841 bis 1843 in Hagenow, wurde dann aber von den Stadtoberen vertrieben. Und an die drei Brüder Stock. Robert Stock zum Beispiel wurde, nachdem er die elterliche Schlosserei verlassen hatte, in Berlin zum Pionier der Telekommunikation und zum Begründer der Deutschen Telefonwerke (DeTeWe). Erinnert wird auch an den 1868 in Hagenow geborenen Ägyptologen und Koptologen Prof. Dr. D. Carl Schmidt, auf dessen Spuren sich der Hagenower Kulturverein bis nach Kairo begab. Schmidt hatte sich seit 1890 alljährlich auf die wochenlangen Schiffsreisen nach Ägypten und in den Vorderen Orient begeben und unzählige wertvolle Papyrusrollen entdeckt, geborgen und entziffert. Carl Schmidt wurde zum Entdecker der koptischen, nach dem babylonischen Relionsstifter Mani benannten Mani-Texte. Als er die Texte entdeckte, waren sie ein Papyrusklumpen. Für die Wissenschaft und für Schmidt persönlich wurde dieser Fund und die Übersetzung der Originalschriften zu einer Sternstunde der Wissenschaft.

Eine Auswahl an Ringel-Literatur.

Eine hohe internationale Achtung habe auch der aus Hagenow stammende Friedrich Heincke verdient, waren sich Lehrer und Schüler an der Regionalen Schule im Jahre 2004 einig, als sie ihrer Schule den Namen des Meeresforschers Prof. Dr. Friedrich Heincke gaben. Heincke war ein seefahrender Meeresbiologe. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit legte er den Grundstock für die bis heute erfolgreiche Arbeit der Biologischen Anstalt Helgolands (BAH). Er gilt zu Recht als einer der maßgeblichen Väter der deutschen Meeresbiologie. 1989 wurde ein neues Forschungsschiff der BAH auf den Namen des ersten Direktors Prof. Dr. Friedrich Heincke getauft. Vor dem Vergessen bewahrt haben Otto Ringel und seine Co-Autoren auch die Namen der Hagenower Carl Schlüns, der sich verdient gemacht hat in der Entwicklung der Schreibmaschine, sowie von dem Professor für Mineralogie und Petrografie Dr. Karl Jasmund. Ein 1969 entdecktes neues Mineral wurde in Würdigung der Verdienste des großen Mineralogen der Name Jasmundit gegeben. Die drei Jahre währenden Recherchen für dieses Buch führten die Autoren sowohl postalisch als auch persönlich weit über die Stadtgrenzen Hagenows hinaus. Wundert es jetzt noch jemanden, dass Otto Ringel ebenso wie Kuno Karls und Henry Gawlick für seine Verdienste um die Bewahrung der Heimatgeschichte vom Landkreis Ludwigslust mit dem Ludwig- Reinhard-Kulturpreis ausgezeichnet wurde? Text & Fotos: Hannelore van Reimersdahl

Café & Weinstube Schwaan Wallstraße 7 | 18258 Schwaan täglich geöffnet von 9 - 21 Uhr

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Sie sind herzlich willkommen!

Telefon: 0162 - 10 50 78 5 E-Mail: cafeundweinstube@web.de 47


HOBBY

Mit Augenmaß und Weitblick Holger Hempel engagiert sich für die kulturelle Entwicklung in seiner Heimatstadt Gadebusch. Holger Hempel vor einer historischen Straßenwalze am Eingang des Firmensitzes.

Holger Hempel vor dem Wenzel-Plakat mit persönlicher Widmung.

Holger Hempel ist stolz auf seine Sammlung historischer Radios und TV-Geräte.

Schön hat sie sich rausgemacht: diese kleine, sehenswerte und traditionsreiche Stadt! Ein Besuch von Gadebusch im Landkreis Nordwestmecklenburg erstaunt Kenner und Touristen gleichermaßen. Denn viel hat sich getan in den historischen Gemäuern des Ortes, der durch die Gadebuscher Münze bereits im 16. und 17. Jahrhundert überregionale Bedeutung erlangte. Handwerk und Gewerbe erblühen seit Anfang der 1990er Jahre in der 1194 im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmalig erwähnten Ortschaft. Einer der jungen Unternehmer, die in der stürmischen Wendezeit die neuen Möglichkeiten beim Schopfe packten, ist der Geschäftsführer und Handwerksmeister Holger Hempel. Mit der Gründung der KFS Kopier- und FaxgeräteService GmbH schuf er einen weit über die Region hinaus bekannten und renommierten Service-Betrieb. 1995 hatte Hempel erfolgreich die Meis-terprüfung vor der Handwerkskammer Lüneburg-Stade abgelegt. Seit 1997 steht sein Unternehmen für professionellen Service und Fachkompetenz. Im Jahr 2004 erfolgte der Umzug in den heutigen Firmensitz in der Indus-triestraße 6a in Gadebusch. Bei einem Besuch des autorisierten Servicepartners der weltweit führenden Marke Xerox für Mecklenburg erfährt man viel über die laufend steigenden Anforderungen und die rasante Entwicklung bei Hard- und Software. „Mit unserem Team, das mittlerweile aus 15 Mitarbeitern und Lehrlingen besteht, bieten wir unseren Kunden einen optimalen Service. Mit 48

Xerox und Panasonic haben wir starke Partner gefunden, die auch zukünftigen anspruchsvollen Herausforderungen gerecht werden können.", betont der Geschäftsführer. Im Treppenaufgang des Firmensitzes beeindruckt Besucher eine große Sammlung historischer Radio- und TV-Geräte. Holger Hempel ist stolz auf seine Sammlung und betont: „Jedes der hier zu sehenden Geräte hat seine eigene Geschichte. Und selbstverständlich sind sie alle funktionstüchtig.“ Als Gewerbetreibender engagiert sich Holger Hempel auch ganz besonders für die kulturelle Entwicklung seiner Heimatstadt Gadebusch. So kümmerte er sich um die Erhaltung und Restaurierung des Alten Bahnhofs Gadebusch, der seit dem Frühjahr 2012 in neuem Glanz erstrahlt. Als Geschäftsführer der dort integrierten Station Burgsee Restaurant GmbH sorgt er an diesem historischen Ort auch für kulturelle und kulinarische Angebote

vom Feinsten. Jedes Jahr aufs Neue veranstaltet Hempel im Alten Bahnhof ein exklusives Konzert mit dem weithin gerühmten Liedermacher, Musiker, Autor und Regisseur HansEckardt Wenzel. Ein Gastspiel, das mittlerweile Kult-Status genießt und selbst Stamm gäste aus Schwerin und Rostock nach Gadebusch anreisen lässt. Hinter dem Schreibtisch von Holger Hempel prangt unübersehbar eine Widmung des berühmten Künstlers auf einem Plakat. „Aus ersten Kontakten ist mittlerweile eine echte Freundschaft entstanden“, sagt der Geschäftsführer, der sich auch seit Jahren als Sponsor des Piraten-Open-Airs im benachbarten Grevesmühlen engagiert. Als erfolgreicher Unternehmer weiß er genau, wie notwendig und wegweisend kulturelles Engagement zusätzlich zu staatlichen Fördertöpfen sein kann. Denn gemeinsame Anstrengungen, mit Augenmaß und Weitblick umgesetzt, zahlen sich aus. Text & Fotos: Ulrich Grunert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


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Die Atmosphäre eines komplett aufgebauten Sommergartens erspüren, technische Raffinessen von Markisen ausprobieren, das geschliffene Metall einer extravaganten, sogar selbst schließenden Tür befühlen, Falttüren kinderleicht schieben und über deren Flexibilität staunen. Platz nehmen auf bequemen, formschönen italienischen Terrassenmöbeln in einem Wintergarten unter dem von Licht durchfluteten Dach eines 119 Jahre alten, liebevoll restaurierten ehemaligen Schafstalls... Sommer- und Wintergärten, Haustüren sowie Vordächer zu kaufen, das ist zweifelsohne auch Gefühlssache. Das ist uns vom PLASTENER Team sehr bewusst. Deshalb laden wir Sie herzlich ein, unsere Ausstellung in der ganz besonderen Atmosphäre unseres historischen Fachwerkhauses im idyllischen Groß Plasten zu erleben! Mit Knowhow und viel Liebe für das, was wir tun, bauen wir seit über 25 Jahren Sommer- und Wintergärten – und wir sind stolz auf unsere Qualität. Mehr Licht, mehr Natur, mehr Wohlbe-

Glas in Bewegung MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

finden: Werte leben, dafür stehen wir. Unsere Philosophie ist es, die Nähe zur Natur unmittelbar erfahrbar zu machen. Unsere modernen, hochwertigen Außenbereich-Lösungen ermöglichen Ihnen „naturnahes“ Wohnen, das heilsam für die Seele ist. Ob ein Frühstück in der Morgensonne, ein Regenschauer im Trockenen oder ein zauberhafter Sonnenuntergang mit „Dach über dem Kopf“. Damit Sie als Bauherren bzw. Hausbewohner diese wunderbaren Momente langfristig genießen können, planen und entwickeln wir Ihren Sommer- oder Wintergarten oder die Faltüberdachung als Qualitätsprodukt, das allerhöchsten – Ihren! – Ansprüchen gerecht wird. Wir bieten Ihnen maßgeschneiderte Lösungen an, die individuell auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt sind – in Perfektion, bis hin zu raffinierten Akzenten für Ihr besonderes Freiraumerlebnis, Made in Germany. Wir schaffen Lebensqualität für Sie. In unserem PLASTENER Ideenbuch „Lichtblicke“ präsentieren wir auf knapp 100 Seiten ein Auszug unserer Bandbreite und Kompetenz. Fotos von Referenzobjekten, Interviews mit Kunden, detaillierte Beschreibungen der technischen Lösungen und liebenswerte Geschichten drumherum – lassen Sie sich inspirieren und von uns beraten. Das momentan anhaltende historische Zinstief macht es noch leichter, sich für Ihren individuellen Lichtblick – Ihren Lebens(t)raum – zu entscheiden und mit uns zusammen Ihre ganz persönlichen bleibenden Werte zu erschaffen! Ihr Marko Schulz, Inhaber und Geschäftsführer, & das PLASTENER-Team

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Fotos: Plastener

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KIRCHE

St. Marien in Plau am See Die „KiBa-Kirche“ des Jahres 2012 ist eine der standfesten Kirchen Mecklenburgs 

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Blick auf die Friese Orgel von 1879. Die Kirche St. Marien in Plau am See vereint zwei Baustile.

Als im Jahr 1756 ein großer Brand die Mecklenburgische Stadt Plau völlig zerstörte, war die Pfarrkirche das einzige Gebäude, das dieser Katastrophe nicht zum Opfer fiel. Vorangegangene Stadtbrände hatte die Kirche überstanden, wenn auch nicht ganz unbeschadet: 1696 war der stattliche Turm ausgebrannt, 1726 der alte Marienaltar und 1756 das Kirchendach. Heute noch kann der aufmerksame Besucher an vielen Stellen bauliche Veränderungen erkennen, die auch durch kriegerische Ereignisse, notwendige Erhaltungsmaßnahmen oder Modernisierungen entstanden. Kirchenbau

Altarraum.

Die Grundsteinlegung für die Pfarrkirche St. Marien in Plau am See wird auf das Jahr 1225 datiert. Vollendet wurde der Bau der dreischiffigen Hallenkirche bis zum Ende des Jahrhunderts in einem Mischstil von Romantik und Gotik. In den Jahren 1877 bis 1879 kam es zu einer vollständigen Umgestaltung des Innenraums. Der romanische Chor aus Feldsteinen wurde fast vollständig abgetragen und an gleicher Stelle entstand ein neugotischer Chor. Zur bis heute fast vollständig erhaltenen neugotischen Einrichtung gehören Beschriftungen des Gestühls, die die bis 1923 geltende Sitzordnung nach Rang und Berufen zeigen: Schmied, Tischler… hatten ihren festen Platz in der Kirche. In der Turmhalle erinnert eine Pieta des Plauer Bildhauers Professor Wilhelm Georg Johannes Wandschneider an die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Hier hängen auch große Banner, die ausführlich zur Geschichte der Kirche und der Region informieren. Der mächtige Turm von St. Marien ist schon von weitem zu sehen und prägt heute noch das Äußere der Kirche. Interessierte können den Turm besteigen und gelangen nach 120 Stufen direkt in die 40 Meter hoch gelegene Glockenstube. Die drei Bronzeglocken stammen aus den Jahren 1522, 1700 und 1963. Ein altes Uhrwerk und die ehemalige Läuteanlage befinden sich heute im Plauer Heimatmuseum.

Der Altar Ein Brand im Jahr 1726 zerstörte den Marienaltar, der sich ursprünglich in der Kirche befunden hatte. Der „Ersatz“, ein älterer kleinerer Altar steht in der ehemaligen Sakristei, die heute als Winterkirche genutzt wird. Friedrich Lange, ein aus Plau stammender Maler, ist der Künstler des großen Altarbilds im Altarraum – es entstand um 1865 und ist heute restaurierungsbedürftig. Altar in der Sakristei.

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KIRCHE „Kirche des Jahres 2012“ Die Stadtkirche St. Marien ist die „Kirche des Jahres 2012" der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die Stiftung KiBa ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland und der evangelischen Landeskirchen. Bundesweit engagieren sich 2.500 Mitglieder im Förderverein der Stiftung. Bei der Abstimmung zur „Kirche des Jahres 2012“ standen die zwölf im Laufe des Jahres von der Stiftung nominierten „Kirchen des Monats“ zur Wahl, deren Sanierung die KiBa 2012 gefördert hatte. Mit rund einem Fünftel der abgegebenen Stimmen setzte sich St. Marien an die Spitze der Beliebtheitsskala. Die Stiftung KiBa unterstützte die Restaurierung von St. Marien in den Jahren 2007, 2009 und 2012 mit insgesamt rund 107.000 Euro. Zuletzt wurde der 40 Meter hohe Turm der Skulptur aus Holz. Kirche gesichert und erneuert. Hinzu kamen viele weitere Förderer und Spender, so dass in den zurückliegenden Jahren große Bauabschnitte saniert werden konnten. So erfolgte zum Beispiel eine Umrüstung der Heizung auf Gasbetrieb, Elektroanlage und Beleuchtung wurden erneuert, Kirchenfenster restauriert und die Glockenanlage konnte saniert werden. Nach Abschluss der Außensanierung vor vier Jahren stehen nun Sanierungsmaßnahmen im Innenraum an. Dabei wird die Kirchengemeinde von einem Kirchbau-Förderverein unterstützt. Für ihn ist das älteste Gebäude der Stadt nicht nur von Interesse für Menschen, die der Kirche zugehörig sind. Das Gebäude bedeutet für alle hier lebenden Menschen ein Stückchen Heimat.

Die Tauffünte Das Taufbecken stammt aus dem Jahr 1570 und zeigt fünfmal „Maria im Strahlenkranz“. Zu erkennen sind auch zwei niederdeutsche Inschriften, mit denen daran erinnert werden soll, die Bibel in der Volkssprache zu verbreiten. Das Taufbecken verbindet damit in harmonischer Weise die alte Marienfrömmigkeit mit der zu diesem Zeitpunkt neuen lutherischen Lehre.

Kirchengemeinde Zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Plau am See St. Marien gehören die Orte: Klebe, Plau am See, Quetzin und Reppentin. Die Kirchengemeinde ist verbunden mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Barkow. Der Kirchengemeinde St. Marien gehören rund 1600 Gemeindeglieder an. Ein Team mit vielen Ehrenamtlichen und einigen Hauptamtlichen organisiert das kirchliche Leben. Zu den Gottesdiensten an Sonn- und kirchlichen Feiertagen kommen eine Reihe kultureller Veranstaltungen hinzu: Orgelspiele an den Sonntagen, von Juni bis September der Musiksommer mit Konzerten für Violine und Orgel, Gesang, Klezmer-Musik oder Alter Musik, ein Konzert im Advent und ein letztes am 30. Dezember zum Abschluss des Jahres. Text: Anna Karsten Fotos: Helmut Wachtel

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Kanzel

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Geheimnisvolle Parklandschaft Exotische Bäume und ein Teehaus mit besonderer Geschichte

SchlossTrebbow: Gutshaus im Stil der französischen Renaissance.

„Der Park zog sich am See entlang; an dem hohen Steilufer wuchsen mächtige alte Eichen und Buchen mit weit ausladenden Ästen, durch die man das Wasser schimmern sah“, schreibt Tisa von der Schulenburg in ihrer Autobiografie über Klein Trebbow. „Rhododendron, Jasmin, Rosen blühten in verschwenderischer Fülle.“ Tisa von der Schulenburg war Künstlerin und seit 1939 die Ehefrau von C.U. Barner, dem letzten Gutsbesitzer von Klein Trebbow. Sie leitete während seiner kriegsbedingten Abwesenheit 1939 bis 1945 das Gut.

„Schloss“ und Pavillon mit besonderer Geschichte Das Gutshaus in seiner heutigen Form, seinen leuchtend roten Backsteinen und kontrastierenden weißen Fensterrahmen, entstand durch Umbau eines kleineren spätbarocken Gebäudes. Der Architekt Hermann Willebrand gestaltete zwischen 1865 – 1868 ein zweistöckiges Haus mit Mansarddach, seitlichen Rundtürmen und einem viereckigen Turm zur Parkseite im Stil der französischen Renaissance. Nahe dem als „Schloss“ bezeichneten Gebäude, am Steilufer des Trebbower Sees, befindet sich das Teehaus. Es ist ein Backsteinbau mit Holzschnitzereien. Die Familie von Barner ließ es 1868 errichten. Es ist geschichtsträchtig. Hier entstanden die Pläne für das Hitlerattentat am 20. Juli 1944. Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, Bruder von Tisa von der Schulenburg, traf sich Ostern 1944 mit dem späteren Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Klein Trebbow. Bei langen Spaziergängen und im Teehaus sollen sie die Umsturzpläne geschmiedet haben. Letztmalig besuchte Schulenburg am 18. Juli 1944 das Gut, um den Geburtstag seiner Frau Charlotte vorzufeiern. Charlotte war mit ihren sechs Kindern im Gutshaus untergekommen. Noch am Abend des gescheiterten Attentats erfolgte die Verhaftung des Grafen von der Schulenburg. Er wurde am 10. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. 50 Jahre später gestaltete die Künstlerin Tisa von der 56

Schulenburg eine Bronzetafel mit den Köpfen ihres Bruders Fritz-Dietlof und Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Das Relief wurde 2003 am Teehaus angebracht.

Der Park Der Landschaftspark beginnt seitlich vom „Schloss“ und grenzt an den Trebbower See. Das Gutshaus, der See, dichter Wald im Norden und das Dorf mit angrenzenden Feldern rahmen ihn regelrecht ein. Ein Weg am hinteren Ende des Parks führt geradeaus ins Aubachtal. Ein Abzweig nach links umrundet den Park in Richtung Gutshaus unterhalb des Steilufers. Die Ursprünge des Landschaftsparks sollen auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. In ihm wachsen einheimische und exotische Pflanzen. Einige Bäume

Hinter der uralten Robinie blüht Rhododendron.

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HISTORISCHES sind Einzeldenkmale. Mächtige, mit Efeu umschlungene Eichen, fünf Arten wurden gezählt, und Buchen ziehen den Blick auf sich. Rosskastanien, Ahorn, Jasmin und verschiedenfarbiger Rhododendron gedeihen üppig. Leichter Wind trägt ihre Düfte heran. Knorrige Robinien strecken ihre Äste wie Arme aus. Eschen strecken sich weit in den Himmel. Zu finden sind Sommerlinde, Winterlinde und Stechfichte, Rotbuche. Lebensbäume konnten ungestört gedeihen, sich vermehren und dichte Bestände bilden. Vögel zwitschern. Es raschelt im Gebüsch. Im Park versteckt sich, nur im Winter sichtbar, ein kreisrunder Hügel, der aussieht wie ein bronzezeitliches Hügelgrab. Gut möglich, dass hier, auf der Anhöhe über dem Steilufer des Sees in der Bronzezeit Menschen siedelten. Unter den Lebensbäumen im hinteren Teil des Parks ist ein weiterer geheimnisvoller Bau zu entdecken. Er sieht aus wie eine künstliche Ruine. Vielleicht ist es auch ein Eiskeller oder eine alte Gruft?

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Tisa von der Schulenburg Die Autobiografie der einstigen Gutsherrin löst das Rätsel: „Im Park war eine alte Familiengruft auf dem kleinen Begräbnisplatz. Diese war im kalten Winter 1939, von Schnee und Eis bedeckt, eingesunken und eingestürzt. Es war ein ziemlich schauerlicher Anblick. Geborstene Särge, Knochen, die umherlagen, eine Wüstenei von Ziegel, Sand und Gebein im dunklen Gewölke“. Später versteckte die Künstlerin dort Lebensmittel für französische Gefangene, die auf dem Gut arbeiten mussten. Am Ende des 2. Weltkrieges war das Gutshaus vollgestopft mit Flüchtlingen. Am 5. Mai 1945 besetzten die Amerikaner das Gebäude. Der Park wurde Heerlager. Englische Besatzer lösten die Amerikaner ab. Vor der Übernahme durch die Rote Armee verließ die Gutsherrin Mecklenburg. Nach ihrer Scheidung trat sie 1950 in ein Kloster ein. Tisa von der Schulenburg blieb Klein Trebbow bis zu ihrem Tod verbunden. Das „Schloss“ war ab 1946 Parteischule, später Sitz des Rates der Gemeinde und Verwaltung des Volkseigenen Gutes (VEG). Nach Leerstand wurde das Gebäude mehrfach verkauft. Seit Frühjahr 2016 hat das Gutshaus einen neuen Besitzer, der Eigentumswohnungen einrichten will. Der „Förderverein Denkstätte Teehaus Trebbow“ sanierte 2004 den Pavillon. Für den geheimnisvollen Landschaftspark plant die Gemeinde Klein Trebbow eine Schönheitskur. Vielleicht blühen dann neben Rhododendron und Jasmin auch wieder Rosen in verschwenderischer Fülle. Text & Fotos: Elvira Grossert

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Kontakt

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Der Teepavillon hat eine besondere Geschichte.

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MUSEUM

Alles über Lehm

Das Lehmmuseum in Gnevsdorf

6. Au Somm gust e im M rfest us Eine Frau schreitet durch den Durchgang der hüfthohen Feldsteinmauer, durchquert den Garten und betritt das reetgedeckte Haus. Es ist die Postbotin. Sie bringt eine ungewöhnliche Sendung in das alte Gemäuer von Gnevsdorf. Ein kleines, flaches, Kästchen, sehr schwer, mit einer fremdartigen Briefmarke. Als Absender ist „Australia“ zu entziffern. Die Frauen im Feldsteingebäude, dem Lehmmuseum Gnevsdorf, wundern sich. „Was kann das sein?“ Anfang der 1990er Jahre wurden in der Landwirtschaft viele fleißige

Hände nicht mehr gebraucht. Eine Gruppe engagierter Menschen suchte nach einer sinnvollen Alternative zur Arbeitslosigkeit in der Region südlich des Plauer Sees. Es entstand der „Verein zur Förderung angemessener Lebensverhältnisse“. Er initiierte in Wangelin die europäische Lehmbauschule, eine Lehrwerkstatt für historische und moderne Lehmbautechniken. Im kleinen Ort Gnevsdorf wartete zur gleichen Zeit eine schöne alte Reetdachscheune aus Feldstein von 1876 auf eine neue Nutzung. Die Familie Semann hatte das historische

Wirtschaftsgebäude der Gemeinde übergeben. Diese vertraute das Feldsteingebäude dem FAL e.V. an. Bedingung: Bleibendes für die Region ist zu schaffen. Dort überlegte man: Warum nicht ein Museum für den fast vergessenen Baustoff Lehm in der alten Scheune einrichten? Ein Ort an dem die in der europäischen Lehmbauschule Wangelin gefertigten Exponate und alte Lehmbautechniken gezeigt werden können. 1996 begann der Verein mit der Rekonstruktion des Gebäudes. 1999 öffnete das Lehmmuseum

eum

seine Türen. Es gibt Antwort auf die Fragen: Was ist Lehm? Was kann man daraus machen? Die Besucher können die Geschichte der Nutzung des uralten Baustoffes erkunden, Werkzeuge und Verarbeitungsformen anschauen. Die historische Reise führt von Mesopotamien nach Mecklenburg. Eine „Olle Fru“ vertellt vom Bau der Lehmhäuser und wie Menschen darin lebten. „Arbeit mit kaum einem Anfang und ohne Ende.“ Sie berichtet über

Lehmziegel aus einem Haus von 1650 in Langenhagen. Es musste 2002 auf Grund des starken Verfalls abgerissen werden.

Eine Form des Bauens mit Lehm ist die Wickeltechnik.

Traditionelle Bauform.

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MUSEUM Tagesablauf und Ernährung. Sie verrät das genaue Rezept von „Himmel und Erde“, „Schwarzsauer“ und andere alte Gerichte. Und die Getränke dazu? „Jeder sehnte sich nach Bier. Brandwein war wohlfein – ein Mittel gegen alle Krankheiten.“ Bei einer Hochzeit feierte man eine Woche lang. Eine interessante Zeitreise mit kulinarischen Anregungen. Zum Abschluss des Rundgangs lädt im Obergeschoss eine Wanderausstellung zum europäischen Bauen mit Lehm ein. Marina Stolte betreut seit ein paar Jahren zusammen mit Marita Kienscherf die Museumsbesucher. „Lehm, was gibt es da groß zu sehen?“, dachte sie anfangs. Heute ist sie vom Lehm fasziniert. Gebäude aus dieser Erde sind antiallergisch, haben ein angenehmes Raumklima. „Man fühlt sich wohl darin“. Bei Außentemperaturen über 30 Grad Celsius herrschen in den Innenräumen gerade mal 24 Grad. Lehm kann auch als Heilmittel eingesetzt werden. Seit zwei Jahren arbeiten die beiden Frauen ehrenamtlich. Als nach dem Auslaufen von ABM und anderen Arbeitsfördermaßnahmen das erste und einzige Lehmmuseum Europas kurz vor seiner Schließung stand, entschlossen sich die Frauen, weiter zu machen. „Es macht mir Spaß, hier zu arbeiten“, sagt Marina Stolte. „Das Museum ist ein Teil des Kulturgutes, das wir vor dem Verschwinden retten konnten.“ Oft kommen ganze Familien in die Kultureinrichtung. Kindern macht es sichtlich Freude, Lehm zu formen. „Im vergangenen Jahr besuchte eine Familie mit drei Kindern unser Mitmachangebot ,Lehmbausommer’. Die beiden Lütten waren sofort dabei, der 15Jährige aber fand das völlig uncool. Schließlich ließ er sich überreden, den Werkstoff anzufassen. Er war dann so begeistert, dass er überhaupt nicht mehr aufhören wollte“, weiß die Museumsmitarbeiterin zu berichten. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Die rätselhafte Postsendung enthielt übrigens eine Lehmprobe aus Australien. Die Frauen erinnerten sich: Sechs Wochen zuvor hatte ein englischsprachiges Pärchen das kleine Museum besucht und sich die Landkarte angesehen. Auf der Karte markieren farbige Punkte die Orte, von denen Materialproben im Museum vorhanden sind. Australien fehlte damals.

Lehmziegel mit farbigem Muster.

Text und Fotos: Elvira Grossert

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HOCHSCHULPROJEKT

Schloss im DORNRÖSCHENSCHLAF Nicht viele Mecklenburger wissen, dass in der Kleinstadt Gadebusch eine kulturhistorisch wie architektonisch gleichermaßen bedeutsame Kostbarkeit zu finden ist. Auf den Grundmauern einer alten Slawenburg steht ein Renaissanceschloss aus dem 16. Jahrhundert, seit Jahren ungenutzt. Studierende der Hochschule Wismar haben jetzt im Rahmen eines Studienprojekts verschiedene Nutzungsideen für das beeindruckende Areal entwickelt.

Renaissanceschloss Gadebusch.

Eine Steintreppe führt auf das Schlossbergareal.

Foto: Manuela Heberer

Wenn am 7. Juli die diesjährige Jahresausstellung DIA`16 der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Wismar eröffnet wird, hat auch das Schloss Gadebusch einen großen Auftritt. Drei Tage lang werden Architekturstudenten dort auch ihre Konzepte für die Nutzung des historischen Renaissancebaus und angrenzenden Gebäuden präsentieren. Ein Jahr lang haben sie sich mit der Stadt Gadebusch, dem Areal und seiner Umgebung intensiv beschäftigt, haben die Struktur aus städtebaulicher Sicht analysiert, das Potenzial des Geländes erfasst, die baulichen Voraussetzungen untersucht. Wie im Dornröschenschlaf präsentiert sich der Bau demjenigen, der den Weg auf den Schlossberg wagt. Umwachsen von riesigen Bäumen und Sträu60

chern ist er von außen kaum auszumachen. Würde es nicht ein Hinweisschild an der Straße geben – kaum etwas würde darauf hindeuten, dass dort oben eine kulturhistorische Kostbarkeit thront. Verwunschen führt die mit Moos bewachsene Steintreppe durch einen Tunnel aus Blattwerk hinauf, zwischen den Ästen wird die Nordseite des Schlosses sichtbar, die Größe des Baus lässt sich erahnen. Sogleich öffnet sich der dunkle Weg und macht die Sicht frei. Geradezu erscheint der großzügige sonnenbeschiene Schlossplatz. Der erste Blick fällt auf einen Bau aus den 60ern, die sogenannte Aula mit gekacheltem Rondell als Eingangsbereich, Glasbausteinen, Flachdach und -zunächst - dem Charme alter DDR-Bauten. Wendet sich jedoch der Blick, fühlt es

sich an wie ein Zeitensprung. Unzählige Terrakotta-Reliefs schmücken die Fassade des Schlosses, das direkt gegenüber steht. Die Portale der Eingangstüren sind aufwendig gestaltet, Kletterrosen stehen davor Spalier. Gleich könnte Dornröschen dieser Szene entspringen. Drei Stockwerke, mehrere Anbauten, ein Kutscherhaus, die Aula, viel Gelände.

Kleinstadt ganz groß Wie kann solch ein riesiges, leerstehendes Areal wieder instandgesetzt, sinnvoll genutzt und damit erhalten werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Projekts „Gadebusch - Kleinstadt ganz groß. 30 min zur Arbeit. 5 min zum See.“ Die Aufgabe für sieben Studierende der Bachelorund Master-Studiengänge Archi-

tektur war es, Stärken sowie Schwächen zu erkennen und aufzuzeigen. Daraus wurden mögliche Bedarfe für die Entwicklung des Ortes ermittelt, Potenziale herausgearbeitet und entsprechende Leitbilder und Entwicklungsstrategien für Gadebusch entwickelt, die dann auch zur öffentlichen Diskussion gestellt wurden. So waren die Konzepte im April, für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich, auch im Foyer des Gadebuscher Rathauses zu sehen. „Die Stadt hat ein großes Interesse daran, das Areal wiederzubeleben“, weiß Professorin Andrea Gaube von der Hochschule Wismar. „Im Rahmen des Projektes sind nun verschiedene Konzepte entstanden, die für die Stadt durchaus interessant sind“, so die Professorin für Stadt- und MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


Gebäude der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Wismar.

Gebäudesanierung weiter. Die Auswahl sei vielfältig und auch die Ansätze zum Teil sehr unterschiedlich, gerade das ergäbe jede Menge neuer Möglichkeiten. Als Fortsetzung der Potenzialanalysen und Entwicklungsstrategien betreut Gaube zwölf Studierende, die seit März konkrete Entwürfe für das Schlossbergareal entwickelten. Bei den einen stand die denkmalgeschützte Aula im Vordergrund, bei den anderen lag der Fokus auf dem Schlossgebäude.

„Garten der Metropolen“ Auch Denise Karsten nahm sich den Renaissancebau vor. Ihre Version ist ein Hotelkomplex mit geräumigen Zimmern für Familien, Ferienwohnungen, einem Restaurant und einer Begegnungsstätte für die Gadebuscher Bürger. „Mir war eine Mischung aus touristischer Nutzung und Bürgernähe wichtig“, erzählt die Studentin des Architektur-Masterstudiengangs. Bei ihren Planungen hatte sie jede Menge zu berücksichtigen: Fluchtwege, Feuerwehrzufahrt, Statik, Denkmalpflege. In den regelmäßigen Projektbesprechungen hat sie sich dafür das Feedback von Professorin Gaube und ihren Kommilitonen geholt. Gaube schätzt diese wöchentlichen Treffen sehr, ist sich sicher, dass sie den Studierenden helfen, ihre Arbeit effektiv zu strukturieren und die notwendige Methodik zu entwi-

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ckeln. „Die Arbeitsergebnisse sprechen für sich“, so Andrea Gaube. Bewusst sucht sie für die Studierenden Projekte in der Region. Sie sollen erfahren, wo sie eigentlich studieren, die wertvollen Orte im Land kennenlernen. So gab es schon Semesterprojekte in Warin, Damshagen und Christinenfeld. „Beim nächsten Mal werden wir wahrscheinlich in Brüel arbeiten“, so Gaube. Unter ihrer Leitung findet derzeit auch eine umfangreiche Forschungsarbeit zur Qualität des ländlichen Raums in Mecklenburg statt. Unter dem Titel „Garten der Metropolen“ gehen die

Die Aula wurde in den 1960er Jahren als Schulungsgebäude errichtet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage nach, welche Voraussetzungen es braucht, damit sich Menschen aus den Metropolen in ländlichen Gegenden niederlassen. Immerhin gäbe es in Mecklenburg-Vorpommern Ortschaften, in denen die Hälfte der Bevölkerung mit Zweitwohnsitz gemeldet ist, während der Hauptwohnsitz in einer Metropole wie Berlin oder Hamburg liegt. Womit diese Entwicklung zusammenhängt und was der ländliche Raum potenziellen Neubürgern bieten muss, will Professorin Gaube zukünftig auch fächerübergreifend mit Kol-

leginnen und Kollegen anderer Fakultäten untersuchen. Auch die Kleinstadt Gadebusch bietet noch Potenzial für Forschungsarbeit. So beschäftigt sich eine Studienarbeit gerade mit der Frage, wie eine nachhaltige Baulückenentwicklung aussehen kann, um die Innenstadt wieder aufzuwerten und zu beleben. Eine Übung für die Studierenden ist dabei, ein Lebenskonzept für 20 Personen in solch einer Baulückenbebauung zu entwickeln. Bleibt abzuwarten, was die Stadt mit all diesen innovativen Konzepten anfängt. Text & Fotos: Manuela Heberer

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Vom Brennstoffhandel zum Energieservice Rolf Kopsicker: Handel ist Wandel, dies trifft insbesondere auch auf unsere Branche zu und war hier schon immer so. Für Wärme verwendete man jahrtausendelang Holz bzw. getrockneten Torf. Briketts aus Kohlen sind erst seit ca. 150 Jahren in den Haushalten allgemein üblich gewesen. Maschinenbetriebene Schiffe und Lokomotiven waren Voraussetzung für ihre Verfügbarkeit. Um 1900 waren mit Petroleum betriebene Lampen Standard in den Wohnungen. Erst allmählich setzte sich elektrisches Licht durch.

Rolf Kopsicker ist Geschäftsführer der Mecklenburger Energie Contor – Kopsicker GmbH in Schwerin. Foto: Rossow-Werbung

Öl verwendete man zunehmend für Mobilität, die ersten Autos bezogen ihr Benzin noch literweise in Apotheken. Tankstellen fanden erst in den 20er- und 30er-Jahren Verbreitung. Seit Beginn der 60er-Jahre ersetzten in den alten Bundesländern Ölheizungen zunehmend die Kohlenheizungen, seit Mitte der 70er Jahre kamen auch Erdgasheizungen in Mode. Diesen jahrzehntelangen Wandlungsprozess vollzogen die neuen Bundesländer Anfang der 90´er-Jahre innerhalb kürzester Zeit.

Den kleinen historischen Abriss schildere ich deshalb so ausführlich, weil sich unser Handel stets parallel zu diesen Entwicklungen vollzogen hat. Holz, Torf, Kohlen, Petroleum, Tankstellen und Heizöl, all´ diese Dinge gehörten in der jeweiligen Zeit zu unserem Angebot. Heute sind erneuerbare Energien das große Thema. Dabei gerät ein, für Verbraucher, wichtiger Wandel aus dem Blickfeld. Leitungsgebundene Energien, wie Strom und Erdgas, waren jahrzehntelang wie selbstverständlich monopolisiert. E.on,

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RWE und später Vattenfall waren bei der Stromversorgung die jeweiligen Gebietsmonopolisten – Wettbewerb Fehlanzeige! Noch extremer war es beim Erdgas. In Deutschland war Erdgas eigentlich gleichbedeutend mit Ruhrgas. Über langjährige Liefervertrage für Erdgas aus Russland, Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden usw. beherrschte Ruhrgas den deutschen Erdgasmarkt nahezu alleine. Diese Monopole hat der Gesetzgeber inzwischen gebrochen. Der Vertrieb von Strom und Erdgas ist, gesetzlich verordnet, getrennt worden vom sogenannten Netzbetrieb. D.h., die Kosten für den Energietransport in den Leitungen und Netzen sind für jeden Anbieter dieselben. Gleichzeitig hat sich der Erdgashandel selbst stark gewandelt. Durch Verflüssigung von Erdgas unter Druck ist es zu einem weltweit über Schiffe transportfähigen Gut geworden, so wie Erdöl schon immer. Mit der Folge, dass es ebenfalls ein börsennotierter Artikel geworden ist, der täglich im Wettbewerb gehandelt wird. Das hat in den letzten Jahren zu fallenden Erdgas-Preisen geführt. Das über langfristige Verträge gekaufte Erdgas war zu teuer und nicht wettbewerbsfähig geworden. Ruhrgas war über Jahre eines der profitabelsten Unternehmen in Deutschland, von der Öffentlichkeit ist kaum wahrgenommen worden, das es dieses Unternehmen nicht mehr gibt. Leider nutzen die Kunden diesen gewonnenen Vorteil noch fast gar nicht. Die meisten Kunden sind ganz einfach bei dem jeweiligen

Grundversorger als „Energieabnehmer“ geblieben, obwohl man jetzt „Kunde“ werden kann. So werden jährlich oft 3-stellige Summen verschenkt. Die Grundversorger sind oftmals Tochterunternehmen der ehemaligen Gebietsmonopolisten, aber auch viele Stadtwerke, die sich den fehlenden Wettbewerb bzw. die Gewohnheiten der Kunden zunutze machen. Durch wettbewerbsfähige Preise zeichnen sie sich jedenfalls nicht aus, insbesondere Schwerin ist bei den Erdgas & Strompreisen bundesweit mit an der Spitze. Wie immer bei neuen Marktmöglichkeiten, so hat auch diese Situation einige weniger seriöse Anbieter auf den Plan gerufen. Im Internet gab es natürlich sofort diverse Billigst-Anbieter. Dies hat auch schon zu der einen oder anderen Pleite geführt. Bitter für die betroffenen Kunden, denn meistens war das Angebot an Vorkasse gebunden. Diese Vorfälle werden gerne von den Grundversorgern in der Öffentlichkeitsarbeit dazu genutzt, von einem Anbieterwechsel abzuraten. Aber beileibe sind nicht alle Wettbewerber unseriös. Bei den mittelständischen Brennstoff- und Mineralölhändlern handelt es sich in Deutschland überwiegend um Unternehmen, die seit Generationen kaufmännisches Können bei hartem Wettbewerb unter Beweis gestellt haben. Ohne unnötigen Verwaltungsaufwand, bei geringsten Kosten. Serviceorientiert hat man jahrzehntelang seine Dienstleistung angeboten und dadurch Vertrauen bei den Kunden in der Region erworben. Das macht diese Unternehmen besonders geeignet MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


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für den künftigen Wettbewerb im Erdgas- und Stromhandel. Es gibt hier aber bereits ein neues SüdNord-Gefälle. Besonders in Bayern und Baden-Württemberg beweisen Händler bereits seit einigen Jahren ihr Können in diesem Markt. Zehntausende Kunden sind dort schon vom Grundversorger zu ihnen gewechselt und haben es nicht bereut. Wir wollen es in Mecklenburg beweisen, dass wir das ebenfalls können. Alles was wir dabei im Verbund und in Kooperation mit Mineralölhändlern aus dem ganzen Bundesgebiet gemeinsam besser und kostengünstiger realisieren können, organisieren wir auch so. Das heißt, Einkauf, Beschaffung, Vertragsmanagement, Softwarelösungen etc. werden gebündelt. Der Vertrieb, die Wechselformalitäten und die Kundenbetreuung erfolgen regional durch uns. Ein Kunde, der unser Angebot attraktiv findet und uns vertraut, braucht sich um den Wechselprozess nicht weiter zu kümmern, das erledigen wir für ihn, der Kunde spart und stärkt obendrein ein einheimisches Unternehmen. Der Übergang zum Energiehandel ist eine große Herausforderung und wird uns die nächsten Monate und Jahre in Anspruch nehmen. Auch der Einstieg ins Heizölgeschäft nach 1990 war kein Selbstläufer, aber heute haben wir unseren Platz im Markt erobert. Als Kohlenhandlung waren wir auf Schwerin und Umgebung fixiert, als MineralöIhändler sind wir heute überall in Westmecklenburg unterwegs, Erdgas und Strom wollen wir im gesamten Mecklenburger Raum vertreiben. Wachsen sollen also das Sortiment und das Vertriebsgebiet. Wir schöpfen unsere Zuversicht nicht zuletzt aus dem bereits zurück gelegten Weg. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

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AUTO

Auf und abseits der Straße immer die richtige Wahl Neuer Ford Edge wird in diesen Wochen im Handel eingeführt Kurz vor der offiziellen Markteinführung steht das Flaggschiff der SUV-Modellpalette von Ford – der neue Edge. Das große, oberhalb des kompakten EcoSport und des mittelgroßen Kuga angesiedelte Sport Utility Vehicle überzeugt durch besonders wertige Verarbeitung, innovative Technologie-Lösungen und hohe Kraftstoffeffizienz. „Mit dem neuen Edge bieten wir ein technologisch wirklich innovatives SUV-Modell an, das die Erwartungen der anspruchsvollen Kunden in diesem Segment nicht nur erfüllen, sondern übertreffen wird“, so Roelant de Waard, als Vizepräsident von Ford Europa zuständig für Marketing, Sales & Service. „Ergänzend zum EcoSport und Kuga runden wir damit unser Angebot in diesem Segment nach oben ab“. Seit seinem Nordamerika-Debüt im Jahre 2007 hat der Ford Edge die Grundwerte des klassischen SUV neu definiert und dem sogenannten Crossover-Segment den Weg bereitet. Heute zählt der Edge in den USA und Kanada zu den Bestsellern seiner Klasse und stellte erst im vergangenen Jahr einen neuen Zulassungsrekord auf. In seiner zweiten Generation

ist dieses Erfolgsmodell nun auch für die anspruchsvollen europäischen Kunden bereit. Sie erwartet ein außergewöhnlich geräumiger, technisch fortschrittlicher und qualitativ hochwertig verarbeiteter On- und Offroadspezialist mit fünf Sitzplätzen. Als neues Spitzenmodell der SUV-Palette bietet Ford den Edge in Europa mit zwei modernen Diesel-Triebwerken an, die Dynamik und Effizienz auf einen Nenner bringen. Zur Wahl stehen der 2,0 Liter große TDCi-Turbodiesel mit 180 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe, der den Allradler in 9,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ermöglicht. Hinzu kommt der neue, im Edge „Titanium“ erhältliche Bi-TurboDiesel mit ebenfalls zwei Liter Hubraum. Er gibt seine Leistung von 210 PS und sein Drehmoment von bis zu 450 Nm an ein Ford PowerShift-6-Gang-Automatikgetriebe mit Doppelkupplungstechnologie ab. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 ist in 9,4 Sekunden erledigt, der Topspeed stellt sich bei 211 km/h ein. Beide Antriebe verfügen serienmäßig über ein Start-Stopp-System und erzielen – je nach Bereifung – einen kombinierten

Normverbrauch von 5,8 bis 5,9 Liter/100 km, was CO2-Emissionen von 149 bis 152 g/km entspricht. Übrigens: als Zugfahrzeug darf der Ford Edge bis zu 2,2 Tonnen schwere gebremste Hänger (bei maximal acht Prozent Steigung) an den Haken nehmen, die Stützlast beträgt 90 Kilogramm. Der neue Edge ist dabei serienmäßig mit einem intelligenten Allrad-Antrieb ausgestattet. Dieser verteilt die Motorleistung nach Bedarf stufenlos vom reinen Frontantrieb bis auf alle vier Räder und ermöglicht damit speziell auf rutschiger Fahrbahn ein noch sichereres Fahrverhalten. In Intervallen von weniger als 20 Millisekunden – also zwanzigmal schneller als ein Augenzwinkern – messen Sensoren, ob zwischen den Rädern und der Fahrbahn Schlupf entsteht. Ebenso schnell verteilt die Steuerung bis zu 50 Prozent des Drehmoments an Vorder- oder Hinterräder. Weil die Antriebskraft immer genau dann und dort bereitsteht, wo sie benötigt wird, erzielt das System gegenüber permanenten AllradKonzepten deutlich günstigere Verbrauchsund damit auch Emissionswerte. Dirk Behm

Der Ford Edge wird auch als Sportversion in den Handel kommen. Foto: Ford

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AUTO

Das neue Range Rover Evoque Cabrio macht auch im Schnee eine gute Figur. Fotos: Range Rover

Ein Neuling für jedes Terrain und alle Jahreszeiten Erfolgreiche Premiere für Range Rover Evoque Cabriolet Die große Freiheit ist eröffnet: Anfang Juni debütierte das Range Rover Evoque Cabriolet auf dem deutschen Markt – und erfuhr großes Interesse. Über 500 verbindliche Vorbestellungen lagen der Erfolgsmarke Land Rover in Deutschland vor. Das große Interesse kommt nicht von ungefähr, schließlich präsentiert sich das Range Rover Evoque Cabriolet als bahnbrechend neues Modell: nicht mehr und nicht weniger als das weltweit erste SUV-Cabrio der Premium-Kompaktklasse. Der Neuling brilliert mit einem unvergleichlichen Profil und einem innovativen Konzept. Er vereint das moderne Design und die Hochwertigkeit des Bestsellers Range Rover Evoque mit einem ausgeklügelten Faltdach und einer umfassenden Komfortausstattung zu einem Cabrio für alle Jahreszeiten – und für jedes Terrain. Das neue Range Rover Evoque Cabriolet reiht sich als fünftes Mitglied in die Range RoverFamilie ein – und als erstes mit aufklappbarem Dach. Dabei verbindet es traditionelle Range Rover-Qualitäten mit einem komfortablen Platzangebot für vier Passagiere und vielfältig nutzbaren Staumöglichkeiten. Selbstverständlich wurde das Range Rover Evoque Cabriolet auch nach den höchsten Land Rover-Standards entwickelt und getestet – im Hinblick auf strukturelle Festigkeit ebenso wie auf Fahr- und Passagierkomfort, MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

Sicherheit und Leistungsvermögen auf jedem Untergrund. Kernstück des Karosseriedesigns des Evoque Cabriolet ist seine ausgeklügelte Dachgestaltung. Das hochwertige Stoffdach bleibt in seiner Gestalt der Designlinie des Evoque treu und erzeugt dabei eine knackig frische, moderne Cabrio-Silhouette. Eine Alleinstellung erobert sich das Evoque Cabriolet mit der Tatsache, dass sein Verdeck aktuell das längste und breiteste des gesamten Marktes darstellt. In gerade einmal 18 Sekunden verschwindet das vollautomatische Stoffdach im Heck des Evoque Cabriolet – in 21 Sekunden ist es wieder geschlossen. Beide Vorgänge können bis zu einer Geschwindigkeit von

48 km/h während der Fahrt vollzogen werden. Darüber hinaus nimmt das Dach nur wenig Platz ein, sodass der Neuling ein Kofferraumvolumen von 251 Litern anbieten kann – betont großzügig für ein Cabrio. Das Herz des Interieurs im neuen Range Rover Evoque Cabriolet besitzt ein Format von 10,2 Zoll: ein neu entwickelter, hochauflösender Touchscreen – mit InControl Touch Pro, dem hochmodernen Infotainmentsystem von Jaguar Land Rover, das hier erstmals in einem Land Rover-Modell zum Einsatz kommt. Das System eröffnet der Konnektivität neue Dimensionen. Das extrem reaktionsschnelle InControl Touch Pro ermöglicht nahtlose Smartphone-Integration, Navigation von Tür zu Tür, 3G-Konnektivität und Premium-Soundgenuss. Den Antrieb des neuen Evoque Cabriolet übernehmen die modernen Evoque-Triebwerke: leichte Vollaluminium-Vierzylinder mit Benzin- oder Dieseltechnologie, durchweg mit einer ebenso fortschrittlichen Neunstufenautomatik kombiniert. Dirk Behm

Die Freunde Felix, Till und Silvana testeten bereits das neue Cabrio. Sie waren begeistert.

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MUSIK

Gregor Meyle:

HUNGRIG AUF

MUSIK Bevor er 2007 hauptberuflich als Musiker anfing, arbeitete Gregor Meyle viele Jahre als Tontechniker. Fotos: Sebastian Sach

Seine ersten TV-Auftritte hatte er 2007 in einem Casting-Wettbewerb von Stefan Raab. Doch viele kennen Gregor Meyle, den Sänger und Liedermacher aus Baden-Württemberg, vor allem seit 2014 aus der Vox-Sendung „Sing meinen Song. Das Tauschkonzert“. Seine aktuelle Platte „New York Stintino“ kam in die Top Ten der Charts. Mittlerweile hat er rund 100.000 CDs verkauft. Am 21. August stellt der 37-Jährige seine Lieder in Schwerin vor. Was war Dein Berufswunsch als Kind? Gregor Meyle: Musik war schon immer eine große Leidenschaft von mir. Man kann also sagen, ich mache genau das, was ich mir schon als Kind gewünscht habe. Stammst Du aus einer Musikerfamilie? Wir alle machen schon immer viel Musik, ich habe mit drei Jahren damit angefangen. In den Urlaub ist die ganze Familie in Musik-Camps gefahren. Wer hat Dich musikalisch beeinflusst? Da gibt es einige. Zum Beispiel Paul McCartney, Simon & Garfunkel, Jamie Cullum, Amos Lee, Miles Davis und James Taylor. Du hast schon als Jugendlicher eigene Songs geschrieben. Was waren Deine Themen damals? Ich schreibe Songs über Dinge, die ich erlebe oder beobachte und über Menschen, die mich beschäftigen. Das war früher so und ist heute noch genauso. Inwieweit hat sich Dein Stil seither verändert? Ich glaube, ich bin mir immer selbst treu geblieben. Wenn ich mich verändere, verändert sich meine Musik. Du hast deine eigene Plattenfirma, Meyle Records. Wie kam es dazu und was sind Vor- und Nachteile eines eigenen Labels? Ein großer Vorteil ist sicherlich, dass ich machen kann, was ich möchte und mir keiner reinredet. Der Nachteil ist, dass man auch immer alles selbst vorfinanzieren muss (lacht). Als das noch sehr schwierig war, haben mich Freunde und

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MUSIK Fans dabei unterstützt. Das eigene Label habe ich, weil sonst keiner meine Musik veröffentlichen wollte. Also haben wir es halt selbst gemacht. Du wurdest 2007 durch den ProSieben-CastingWettbewerb „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ („Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte und gerne auch bei RTL auftreten darf“) bekannt. Was hast Du von Moderator Stefan Raab gelernt? Er ist ein wahnsinnig toller Musiker. Er liebt Musik, dabei ist er unfassbar leidenschaftlich. Von ihm kann man viel lernen, weil er sehr, sehr ehrgeizig ist. Ich kenne niemanden, der so engagiert ist. Was er sich vorgenommen hat, hat er auch durchgezogen.

Wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit mit Christian Lohr? Wir haben uns durch einen Bekannten kennengelernt, mit dem Christian zusammen in Bosten studiert hat. Er hat uns miteinander bekannt gemacht. Ich habe etwas Leckeres gekocht und es war total schön. Unser erstes Treffen ist immer noch eine tolle Erinnerung.

Die Platte wurde, im Vergleich zu vorherigen Werken, sehr gefeiert von den Kritikern. Liest Du Dir das durch? Manchmal. Ich freue mich, wenn die Leute meine Alben mögen.

Ein Song auf „New York Stintino“ heißt „Das Beste kommt noch“. Er, wie auch die meisten Stücke, strahlt Gelassenheit, Optimismus und das Gefühl des Angekommen-Seins aus. Mal ehrlich: Was soll da noch kommen? Musik ist total unbegrenzt, man kann immer offen bleiben für neue Dinge. Das beflügelt und motiviert einen. Ich würde nicht sagen: ,Ich habe schon den besten Song geschrieben'. Als

Wie hat sich Dein Leben mit zunehmendem Erfolg verändert? Wir spielen vor viel mehr Leuten als vorher. Inzwischen stehen wir zu zehnt auf der Bühne. Ich hab' aber immer noch dieselben Freunde und dasselbe Team um mich. Gregor Meyle ist zwar ein kleines Unternehmen geworden. Aber zuhause schrubbe ich immer noch Fußböden und Toiletten (lacht).

Du warst als Pate bei „Dein Song“ tätig, einem Songschreiber-Contest für Kinder auf Kika. Worauf sollten Newcomer besonders achten? Grundsätzlich darf man sich für nichts zu schade sein. Es ist wichtig, dass man viel spielt und viel übt. Ganz essenziell ist aber auch, dass man selbst an sich glaubt und Menschen um sich herum hat, denen man vertraut und die einem ehrlich ihre Meinung sagen. Viele kennen Dich auch aus „Sing meinen Song. Das Tauschkonzert“. Was macht für Dich den Reiz der Sendung aus? Ich glaube, das Format ist deswegen so erfolgreich, weil hier Musik im Vordergrund steht. Alle, die daran beteiligt sind, lieben Musik und haben Wahnsinnsspaß dabei, zusammen Musik zu machen - und eine gehörige Portion Respekt vor der Arbeit der anderen. „Sing meinen Song“ ist ehrlich und intim. Es geht nie um Wettbewerb. Das ist schön. Ein Teil Deines aktuellen Albums „New York Stintino“ ist in den berühmten Avatar-Studios in New York entstanden. Hier haben schon Größen wie John Lennon, David Bowie und Aerosmith Platten aufgenommen. Wie kamst Du dazu? Die Idee ist entstanden, als wir bei einem Hochwasser in Bayern waren und plötzlich das Studio meines Produzenten Christian Lohr unter Wasser stand. Wir haben alles raus- und wieder reingeräumt und dabei viele Jazzplatten gehört. Dann habe ich gesagt: ,Ich fänd’s toll, wenn das neue Album auch Jazzgeschichten enthält'. Und der Christian meinte: ,Wenn wir das machen, dann in New York, da sind die Cracks'. Christian hat das dann vermittelt, er hat zehn Jahre dort gelebt und kennt die ganzen Leute. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

ein Song auf die Reise geht und jeder seine eigene Geschichte damit verbindet.

Hast Du einen Plan B, wenn es mit der Musik eines Tages nicht mehr funktionieren sollte? Falls ja, welchen? Im Moment sieht es ja so aus, als ob Plan A funktioniert (lacht). Ich koche noch gerne, vielleicht werde ich ansonsten Koch oder Winzer. Trittst Du lieber in kleinen Clubs oder großen Hallen auf? Lieber drinnen oder Open-Air? Ich mache alles gerne. Jedes Konzert hat seinen eigenen Charme und Zauber. Das besondere an Open-Air-Shows ist, dass Du beim Spielen in den Himmel schauen kannst. Das mag ich sehr. Meyles Produzent Christian Lohr (l.) arbeitete unter anderem schon mit Sting und Mick Jagger zusammen.

Musiker musst du immer hungrig bleiben. Elvis Costello hat 33 Platten rausgebracht, Paul McCartney schätzungsweise fast 1000 Lieder geschrieben. Man sollte immer offen bleiben, dann wird man bis an sein Lebensende Spaß daran haben, Musik zu machen. „Keine ist wie Du“ handelt von einer Trennung, aber auch vom Blick nach vorn. Wie ist das Lied entstanden? Der Song ist in einem einsamen Moment entstanden. Ich war vorher alleine im Kino. Danach habe ich auf zwei Umzugskartons bei mir in der Wohnung gesessen. Aber ich glaube, jeder verbindet seine eigene Geschichte mit dem Titel. Ich finde es schön zu sehen, wie

Kannst Du Dir vorstellen, mal ein Album auf Englisch aufzunehmen? Ja, vorstellen kann ich mir alles. Was sind Deine nächsten Ziele? Ich werde wohl im November ein neues Album veröffentlichen. Außerdem läuft ab dem 22.9. im Friedrichstadtpalast in Berlin „The One Grand Show“, zu der ich musikalisch beigetragen habe. Und auch im TV machen wir sicher wieder etwas. Am 21. 8. spielst Du in Schwerin. Welchen Bezug hast Du zu der Stadt und zu Mecklenburg-Vorpommern? Das ist auf jeden Fall eine Region, in der ich noch ganz viel entdecken kann. Ich habe früher am Fleesensee viel gearbeitet – sehr, sehr schöne Gegend. Im Sommer ist Mecklenburg Vorpommern ein verstecktes Naturereignis. Auf jeden Fall immer eine Reise wert. Das Interview führte Grit Schreiter

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TREFFPUNKT

Gute Stimmung, sehenswerte Filme Zur Eröffnungsfeier spielte die deutsche Band „Northern Lights“ mit Sänger Jonas Nay.

Übergabe des WIR-Vielfaltspreis des überparteilichen Bündnisses „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ mit Festivaldirektor Volker Kufahl, AGV Nord-Präsident Manfred Lehde und MV-Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider an Britta Wauer und William Wolff (v.l.n.r.).

Gäste bei der Preisverleihung: Ehrenpreisträgerin Christine Schorn, Ministerpräsident Erwin Sellering, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (v.l.n.r.). Preisträgerin, Regisseurin Sung-Hyung Cho, mit Ulrich Kempf, Vorstand Sparkasse MecklenburgSchwerin.

Dreimalige Preisträgerin, „24 Wochen“-Regisseurin Anne Zohra Berrached (Mitte) mit Jurymitglied Inka Friedrich (links) und NDR-Landesfunkhausdirektorin Elke Haferburg.

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Das 26. FILMKUNSTFEST Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete rund 17.000 Besucher an sechs Festivaltagen. Damit bleibt es eines der bedeutendsten Publikumsfilmfestivals in Deutschland. Erleichtert stellte der künstlerische Leiter und Geschäftsführer der organisierenden FILMLAND MV gGmbH, Volker Kufahl, am Ende fest: „Die filmverrückten Schweriner haben uns nicht im Stich gelassen. Das ist ein eindeutiger Liebesbeweis und spricht für die Attraktivität des Programms“. Dazu gehörte in diesem Jahr zum zweiten Mal die Reihe „Focus Baltic Sea“ mit neuen Produktionen aus der Ostseeregion. Der mit Abstand beliebteste Film war der deutsche Dokumentarfilm über den ehemaligen Landesrabbiner Mecklenburg-Vorpommerns und Schweriner Ehrenbürgers, „Rabbi Wolff“. Der zusammen mit Regisseurin Britta Wauer und dem Filmteam angereiste William Wolff wurde wie ein Filmstar mit Standing Ovations bedacht. Zum Auftakt des Festivals erhielten sie den WIR-Vielfaltspreis von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und dem Präsidenten des Allgemeinen Verbandes der Wirtschaft Norddeutschlands, Manfred Lehde. Großen Zulauf erhielt ebenfalls der Dokumentarfilm: „Parchim International“, dieser wurde im Beisein des chinesischen Flughafeninvestors Jonathan Pang, des gesamten Filmteams und vieler Mitwirkender aus Parchim aufgeführt. Das diesjährige Dokumentarfilmprogramm hatte so viele sehenswerte Beiträge zu bieten, dass sich die Jury entschloss, den Hauptpreis zu teilen: Die von der Sparkasse MecklenburgSchwerin gestifteten 2.500 Euro gingen zu gleichen Teilen an Stefan Eberlein und Manuel Fenn für „Parchim International“ und an ihre südkoreanische Kollegin Sung-Hyung Cho für deren Film über die Situation in Nordkorea, „Meine Brüder und Schwestern im Norden“. Nachdem der Spielfilm-Hauptpreis, der vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit 10.000 Euro dotierte „Fliegende Ochse“, im vergangenen Jahr in die Schweiz ging, erhielt ihn diesmal eine österreichische Produktion: Die Jury, der die Produzentin Christine Haupt, die Schauspielerinnen Inka Friedrich, Julia Jäger und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase angehörten, entschied

sich für „Thanks You For Bombing“ – Barbara Eders Drama über Kriegsjournalisten. Der Ehrenpreis, der „Goldene Ochse“, wurde der Schauspielerin Christine Schorn vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering überreicht. Wie schon zuvor beim Werkstattgespräch über ihre Karriere gewann sie die Herzen des Publikums mit einer launigen Dankesrede. Für viele Fachjournalisten und Festivalbesucher war das Stummfilmkonzert mit der belgischen Jazz-Bigband „Flat Earth Society“ der Höhepunkt des diesjährigen Festivals. Nach der Untermalung einiger grotesker Kurzfilme aus der Stummfilmära zündeten die 14 Musiker aus Gent zur „Austernprinzessin“ (1919) von Ernst Lubitsch ein musikalisches Feuerwerk, das mit unkonventionellen Klängen, Geräuschen und Sprachfetzen der an sich schon überdrehten Geschichte über eine verzogene, heiratswütige Tochter aus reichem Hause eine sehr spezielle, aber kongeniale Würze verlieh. Auch die Illustrationen der Brüsseler Comiczeichnerin Judith Vanistdael hinterließen bei den Festivalgästen starken Eindruck. Für die Ausstellung war mit Stefan Schrörs temporärer „FreshEggs“-Gallerie im Schweriner Marstall ein attraktiver Ort gefunden worden. Das neue Festivalcafé Platon im Klöresgang wurde zum beliebten Anlaufpunkt bei den rund 250 Festivalgästen. Unter anderem waren die Fernsehkommissarinnen Katrin Saß – mit ihrem neuesten Usedom-Krimi „Engelmacher“ – und Anneke Kim Sarnau – mit dem neuesten Rostocker „Polizeiruf 110“: „Im Schatten“ – nach Schwerin gereist. Auch die Schauspielerinnen Odine Johne (aus dem Drama „Agnes“), Lusie Heyer (aus den Wettbewerbsbeiträgen „Fado“ und „Auf einmal“), ihre schwedische Kollegin Lisa Carlehed (aus dem dänischen Drama „In Deinen Armen“) und Mirna Moukarzel aus Beirut (aus der deutsch-libanesischen Tragikomödie „Liebe Halal“) sowie viele der Filmschaffenden waren beim 26. FILMKUNSTFEST MV zu Gast. mpheyne MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


MUSIK

Wenzel kommt, seine Band bringt er mit. Immer ist es der Augenblick, der gefeiert wird, diese unwiederbringlichen Momente eines Lebens, einer Liebe, eines Konzerts. Wenzel & Band. Foto: @frau-müller.de

Wenzel war schon in der DDR ein Geheimtipp. Sänger, Dichter, Liedermacher. Ein Junge aus Kröpstädt bei Wittenberg. Biografische Stationen: Studium der Kulturwissenschaften und Ästhetik an der Humboldt Uni Berlin (1976-81), danach freischaffender Künstler. Mitbegründer des Liedtheaters Karls Enkel, Kabarett-Clown-Duo mit Steffen Mensching (1979-99), bekanntestes Programm des Duos „Neues aus der DaDaeR“. Mit Preisen vielfach beladen, z.B. die Goldene Amiga, Heinrich-HeinePreis, Deutscher Kleinkunstpreis, Ehren-antenne des Belgischen Rundfunks, Deutscher Kabarettpreis, Jahrespreis der Liederbestenliste 2013… Wenzel, selbst ein Dichter, vertonte Verse von Johannes R. Becher und Theodor Kramer, arbeitete mit Günther Grass und Christoph Hein, singt Lieder von Woody Guthrie. Er ist unterwegs, die Welt zu ergründen. Tourneen führten ihn nach Frankreich, Österreich, Amerika. Seine Lieder, die auf den Reisen entstehen, sind poetisch, aufregend, lebensfroh, kritisch, traurig. Sie haben das unerschöpfliche Emotionsrepertoire eines Clowns. Am wohlsten fühlt sich Wenzel, wenn er arbeiten kann. Ruhephasen dauern nur kurz; zu schnell sieht, hört oder erlebt er etwas, was seinen kreativen Geist provoziert. Jedes Jahr im Sommer lädt er zum Open-Air nach Kamp, einem kleinen Dorf am Oderhaff. Zu diesem Event treffen sich Tausende Wenzel-Fans. Dieses Jahr im Herbst kommt Wenzel zu Kukululu nach Ludwigslust. Seine Band bringt er mit, und sicher treffen sich Hunderte, Wenzel & Band zu hören. Sie kommen mit „Viva la Poesia“, ihrem neuen Programm. Die Lieder sind auf Kuba und in Nikaragua entstanden, haben den Rhythmus der Ferne. „Immer fehlt etwas“. „Halte Dich fern von den Siegern“. „Dreißig Wünsche“. Die großartigen Musiker Hannes Scheffler, Thommy Krawallo, Stefan Dohanetz und Yael Souto begleiten den Sänger mit Gitarren, Drums, Perkussion und Trompete. Am 17. September 2016 gibt es die Chance, das Kukululu-Konzert „Viva la Poesia“ mit Wenzel & Band in der Stadthalle Ludwigslust zu erleben. Der Vorverkauf läuft. Noch gibt es Karten! Astrid Kloock MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

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FRITZ REUTER BÜHNE

90 Jahre und kein bisschen leise Die Schweriner Fritz-Reuter-Bühne feiert ihren 90. Geburtstag „Opa wird verköfft”, mit Klaus Engeroff (vo.), Kerstin Westphal und Christoph Reiche. Foto: Silke Winkler

Wie Stollen zum Glühwein, so gehört seit Jahre das Weihnachtsprogramm der ReuterBühne zur Adventszeit. „Kiek dankbor trüch up’t Johr“ ist der Titel des Programms (4. 12. 2016). Ein Geburtstag, noch dazu ein 90., der muss gefeiert werden – und das tut das Ensemble der Reuter-Bühne mit seinem Publikum gleich dreimal: „Hoog salln se läben“ heißt es am 4. Februar, am 18. März und 1. April. An diesen drei Abenden werden alte TV-Aufzeichnungen gezeigt, darunter „Dinner for one up Platt“ mit Marga Heiden und Eberhard Bremer. Gemütlich bei Bockwurst und Bier wird an ehemalige Kollegen erinnert und auf die Zukunft angestoßen.

„Im November 1926 wurde die niederdeutsche Sparte am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin gegründet. Zum 20-jährigen Bestehen verlieh man der Bühne den Namen ‚FritzReuter-Bühne‘, der heute für beste niederdeutsche Unterhaltung in allen Genres von Boulevard bis Drama steht“, so Rolf Petersen, Direktor der Fritz-Reuter-Bühne. Beste niederdeutsche Unterhaltung – das ist auch das Ziel für die Jubiläumsspielzeit 2016/2017. Zum Auftakt gibt es das Stück vom Namenspatron Fritz Reuter: „Kein Hüsung“. Die Schauspielfassung des Versepos wird

Bernd Reiner Krieger inszenieren, der Regisseur, der schon mit großem Erfolg den „Faust“ auf Platt auf die Schweriner Bühne brachte. Premiere ist am 25. 11. 2016. Zwei Stücke des heiteren Genres folgen mit „Gaude Geister“ (24. 1. 2017) und „Willkamen in de Wecheseljohrn!“ (12. 4. 2017). Letzteres ist eine niederdeutsche Erstaufführung der unter dem hochdeutschen Titel „Heiße Zeiten“ sehr erfolgreichen laufenden musikalischen Komödie. Regie führt Christoph Reiche, der sonst als Schauspieler zu erleben ist. Die vierte Neuinszenierung der nächsten Saison ist „Dat lütte Geheimnis“ von Richard Everett (2. 6. 2017).

Mit den Gratulationen geht es weiter im Sommer im Freilichtmuseum Mueß: „…denn noch’n Pfeffermünzliquör!“ (1. 7. 2017) ist ein Glückwunschprogramm zum 150. Geburtstag von Rudolf Tarnow. Das Mecklenburgische Staatstheater war zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als viele niederdeutsche Theatervereine entstanden, das erste Theater, das eine niederdeutsche Sparte mit professionellen Schauspielern einrichtete. Diese Niederdeutsche Bühne hatte es im Laufe der Geschichte nicht immer einfach, stand auch das eine oder andere Mal fast vor dem Aus. Der 90. Geburtstag in diesem Jahr ist jedoch der Beweis: Die Mecklenburger lieben ihre Sprache – und ihre Fritz-Reuter-Bühne. Karin Gustmann

Warum nach einem gelungenen Abend eine Fahrt durch die Nacht?

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OPEN AIR

Zum 20. Mal:

MeckProms

Foto: S. Winkler

Zuschauer wollen und müssen immer wieder aufs Neue erobert werden. Eine Tatsache, der sich auch die über 450 Jahre alte Mecklenburgische Staatskapelle stellt – und neue Konzert-Formate entwickelt. Wenn dann aus einem lapidaren Satz wie: „Wir gehen auf die Wiese spielen“ eine Konzertreihe wie die „MeckProms“ entsteht, dann ist das eine Erfolgsgeschichte. Eine, die im Sommer 1997 ihren Anfang nahm und am 26. Juli um 21 Uhr auf der Schweriner Freilichtbühne in die 20. Saison geht. Gebhard Kern, Orchesterdirektor der Staatskapelle erinnert sich an die Anfänge auf der „Wiese“: „Wir bauten im Schlossgarten, hinter dem Reiterdenkmal, eine Bühne auf und haben am Nachmittag ein Konzert gegeben. Ein Dankeschön an unser Publikum zum Abschluss der Saison.“ Aus diesem vorsichtigen Beginn entwickelte sich im Laufe der Jahre die Marke „MeckProms“, eine Veranstaltung mit Picknick, Fähnchen, Wunderkerzen… War man zunächst noch auf den Kaskaden vor dem Kreuzkanal, zogen in Schwerin Musiker und Publikum um auf die Freilichtbühne – in einem Jahr wich man aus auf die Schwimmende Wiese. Und die MeckProms gingen auf Tour. „Es war ein Wunsch der in der Landesregierung zuständigen Abteilung, dass wir das Anliegen, die Schlösser des Landes bekannter zu machen, unterstützen. Wir haben bis zu neun Stationen bespielt, fuhren bis nach Rügen“, so Gebhard Kern. Das bedeuMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

tet im Vorfeld genaue Planung: „Wir benötigen drei LKWs für den Transport unserer Bühne, dazu kommen der Aufbau und Abbau vor Ort – das sind in der Regel zwei Tage.“ Zur Ergänzung: Die MeckProms laufen parallel zu den Schweriner Schlossfestspielen. Die MeckProms sind inspiriert von den legendären „Last Night of the Proms“ in Großbritannien. So erklingt bei jedem MeckPromsKonzert wie in London der Marsch „Pomp an Circumstance“ von Edward Elgar, auch die anderen Stücke unterscheiden sich von den Sinfoniekonzerten: „Das Programm ist ein anderes. Die Stücke sind kürzer, Soloinstrumente sind schon mal ein Alphorn oder eine Schreibmaschine wie beim Song ‚The Typewriter‘ und es erklingt Jazz- und Filmmusik.“ Im Zusammenhang mit diesen zeitgenössischen Kompositionen ist anzumerken, dass die Aufführungsrechte für Musik aus Filmen wie „Star Wars“ oder „Harry Potter“ sehr teuer

sind – und damit für das unter extremstem Sparzwang stehende Schweriner Theater oft unerschwinglich. Umso erstaunlicher und erfreulicher, dass es immer wieder gelingt, ein interessantes, überraschendes, attraktives Programm zusammenzustellen. Für die Jubiläums-MeckProms hat Generalmusikdirektor Daniel Huppert das Thema „Music around the World“ gewählt und er verspricht: „Von Operette über Musical, von Walzer bis Samba wird alles dabei sein. Dazu exotische Klangfarben sowie Stücke aus der Konzertliteratur. Als Gesangssolisten sind Márta Kosztolányi und Igor Storozhenko mit dabei.“ Drei Mal werden die MeckProms in diesem Sommer zu erleben sein: Am 26. Juli um 21 Uhr auf der Schweriner Freilichtbühne, am 31. Juli um 11 Uhr in Klütz vor dem Schloss Bothmer und am 7. August um 11 Uhr im Schlosspark Ludwigslust vor dem Schweitzerhaus. Karin Gustmann 71


THEATER

Es wird spannend Die Spielzeit 2016/2017 am Mecklenburgischen Staatstheater „Wir freuen uns auf beeindruckende Theater- und Konzertabende und auf ein neugieriges Publikum“, sagte der designierte Generalintendant Lars Tietje, als er zusammen mit seinem neuen Team über die Spielzeit 2016/2017 am Mecklenburgischen Staatstheater informierte. „Mecklenburgisches Staatstheater“ – ohne den Zusatz „Schwerin“ – das ist der neue Name, unter dem mit Beginn der kommenden Saison das Schweriner und das Parchimer Theater zusammenwachsen. Was lange währt – die Fusion der Theater Schwerin und Parchim – wird nun hoffentlich endlich gut: Das Land Mecklenburg-Vorpommern wird mit 74,9 Prozent Hauptgesellschafter dieser neuen Theater GmbH, Mitgesellschafter sind die Städte Schwerin (10 Prozent) und Parchim (5,1 Prozent) und der Landkreis Ludwigslust-Parchim (10 Prozent). Die Finanzen sind geklärt, die Inhalte festgelegt: 41 Premieren, 32 Konzerttermine an beiden Standorten, dazu mehrere Ballett- und Operngalas, Gastspiele, Sonderveranstaltungen und der Schweriner Theaterball – so der grobe Überblick über die Spielzeit 2016/2017 des Mecklenburgischen Staatstheaters. Etwas konkreter:

Musiktheater „Mein Wunsch wäre, dass in diesem wunderbaren Theater die Menschen lachen und weinen können, mitfühlen, mitfiebern und jubeln, dass sie ihre Gedanken schweifen lassen, dass sie berührt werden von den Geschichten, die wir auf der Schweriner Bühne erzählen werden“, so Toni Burkhardt, der designierte Operndirektor. Er eröffnet mit einer Operngala (8. 10. 2016) die Saison, dann folgt ein spannender Mix aus Oper und Musical. „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach (28. 10. 2016) mit dem gefragten mexikanischen Tenor Rodrigo Porras Garulo und der Sopranistin Elena Puszta, die die vier Frauen interpretieren wird. Es folgen zwei Musicals: „My Fair Lady“ von Frederick Loewe (11. 11. 2016) und en Suite gespielt wird im Februar das Musical „Anything Goes“ von Cole Porter (Premiere am 16. 2. 2017, es folgen fünfzehn Vorstellungen). Ein Wiedersehen und -hören gibt es mit Paul McNamara, der in Schwerin den Tannhäuser sang. Der Tenor, der 2009, 2011 und 2012 von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ als „Sänger des Jahres“ nominiert wurde, übernimmt in Schwerin die Titelpartie in Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ (7. 4. 2017). Letzter Höhepunkt im Großen Haus ist Charles Gounods Oper „Margarethe“ (12. 5. 2017), bevor am 30. 6. 2017 die Schlossfestspiele Schwerin mit dem Musical-Klassiker „West Side Story“ von Leonard Bernstein eröffnet wird.

Schauspiel „Wer sind wir? Was macht uns heute aus? Brauchen wir Tradition? Brauchen wir die Alten noch? Kann eine Auseinandersetzung mit ihren Welten und Werten helfen, sich souverän und verständnisvoll, abwägend und respektvoll in der Gegenwart zurechtzufinden? 2016/2017 stellt sich das Schauspiel diesen Fragen, rückt dabei die Schauspieler und die Kunst des Spielens ins Zentrum…“, so der designierte Schauspieldirektor Martin Nimz, der als Schauspielschüler an der HMT Rostock in Schwerin auf der Bühne gestanden hat. Martin Nimz arbeitete an vielen Theatern in 72

Das Leitungsteam des Mecklenburgischen Staatstheaters: (v. l.) vorne: Jutta Ebnother, Lars Tietje, Rolf Petersen, Mitte: Thomas Ott-Albrecht, Angela Kalms, Toni Burkhardt, hinten: Daniel Huppert, Martin Nimz. Foto: Silke Winkler

Deutschland u.a. in Weimar, Cottbus, Heidelberg, Dortmund, am Staatsschauspiel Dresden, an den Staatstheatern Saarbrücken, Karlsruhe und Braunschweig, war von 2002 bis 2004 Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel – und nun also Schwerin. Die fünf „alten“ und elf neuen Mitglieder haben viel vor und viel zu tun: Zwölf Premieren im Großen Haus, im E-Werk, beim Sommertheater (Don Quijote) und einem Stadtprojekt vom Berliner Regiekollektiv Prinzip Gonzo. Auf dem szenischen Rundgang „Ankommen (AT)“ stellt sich am 3. 10. 2016 das Schauspielensemble vor, und führt dabei die Besucher an verborgene und unentdeckte Orte hinter den Kulissen. Auf der Bühne im Großen Haus ist die erste Premiere am 23. 9. 2016 Goethes „Faust“, einen Tag später wird im E-Werk M. Bulgakows Stück „Hundeherz“ Premiere haben und am 25. 9. 2016 folgte der dritte Teil des Premieren-Auftakts mit H. v. Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. Die Schweriner Theater-Tradition des Weihnachtsmärchens wird mit Carlo Collodis Geschichte vom „Pinocchio“ fortgesetzt. „Unterschiedliche Regiehandschriften“ kündigte Martin Nimz an, eine besonders interessante dürfte die von Steffi Kühnert sein. Die aus den Kinofilmen von Andreas Dresen und zahlreichen TV-Produktionen bekannte Darstellerin wird mit G. Hauptmanns „Die Ratten“ in Schwerin ihre erste Regiearbeit vorlegen (6. 1. 2017, E-Werk).

Ballett „Als Choreographin habe ich den innigen Wunsch, dass die Geschichten, die ich in Tanz übersetze, überspringen auf das Publikum, immer verbunden mit der Hoffnung, dass jeder Zuschauer durch den Tanz neue und inspirierende künstlerische Erfahrungen macht“, so die designierte Ballettdirektorin Jutta Ebnother. Ihre kleine, nur aus zwölf Tänzerinnen und Tänzern bestehende MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


THEATER Compagnie, wird mit einer Ballettgala am 2. 10. 2016 im Großen Haus in die Saison starten. Furios der erste Ballettabend im Großen Haus: „Ravel“ – eine Produktion, die sich mit der Musik von Maurice Ravel (u.a. der „Bolero) beschäftigt. Gestaltet wird das Programm gemeinsam mit den Damen und Herren der Mecklenburgischen Staatskapelle. Zwei Uraufführungen erwartet das tanzinteressierte und -begeisterte Publikum im E-Werk: „Apropos Liebe“ mit französischen Chansons und Musik französischer Komponisten (30. 11. 2016) und „Mazl Tov!“, ein Stück, das ganz im Zeichen der Klezmer-Musik und ihrem Lebensgefühl steht.

Konzerte „In dem Spektrum des Angebotes spiegelt sich die enorme Vielseitigkeit unseres traditionsreiches Orchesters wider, mit dem wir einen musikalischen Bogen von fast 300 Jahren schlagen“, so GMD Daniel Huppert, in der fünften Spielzeit an der Spitze der Mecklenburgischen Staatskapelle. Sieben Sinfoniekonzerte mit renommierten Solisten und Dirigenten stehen im Programm. Eröffnet wird die Spielzeit mit Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“. Das Faust-Thema, mit Goethe im Schauspiel und Gounod in der Oper, wird im Konzertprogramm mit Richard Wagners „FaustOuvertüre“ d-Moll weiter geführt. Die Jugendkonzerte und die Musik um Vier im Konzertfoyer werden fortgesetzt, zu drei Weihnachtskonzerten lädt die Staatskapelle ein: Am 18. 12. in der Stadthalle Parchim, am 23. und 25. 12. im Großen Haus des Schweriner Theaters. Dort werden auch am 1. und 8. Januar 2017 die Neujahrskonzerte aufgeführt. Eine Änderung im traditionellen Ablauf des Konzertprogramms wird es geben: Das Konzert zum Jahreswechsel wird am 28., 29.

und 30. Dezember aufgeführt – nicht am 31. Dezember. Am Silvestertag wird es zwei Vorstellungen von „My Fair Lady“ geben.

Junges Staatstheater Parchim „Parchim, hauptsächlich auf Theater für Kinder und Jugendliche spezialisiert, unterbreitet Angebote, die auf die Lebenswirklichkeit jüngster und junger Zuschauer zugeschnitten sind und so erste Kontakte mit dem Medium Theater schaffen“, so Thomas Ott-Albrecht, Intendant des Jungen Staatstheaters Parchim. Vier Stücke aus dem Repertoire des Parchimer Theaters werden im Schweriner E-Werk Premiere haben: „Am Samstag kam das Sams zurück“ (1. 10. 2016), „Räuberhände“ (12. 10. 2016), „Faust – ein Solo“ (13. 10. 2016) und „Die Geschichte von Lena“ (12. 1. 2017). In Parchim in der Stadthalle haben u.a. Premiere: „Die Bremer Stadtmusikanten“ (29. 10. 2016) und „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ (5. 2. 2017). Die kleine Form wird gepflegt in der Theatergaststätte, wenn Schauspieler ihre Lieblingslieder präsentieren „Auf ein Bier am Klavier“ (16. 9. 2016) und Adventsgeschichten erzählen „Topflappen kann man immer brauchen“ (27. 11. 2016). „Kultur ist kein Sahnehäubchen, sondern so etwas wie die Hefe im Teig der Gesellschaft“, sagte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Eckhard Köhne. Das Programm des neuformierten Mecklenburgischen Staatstheaters enthält reichlich Hefe und einige Sahnehäubchen. Dem Publikum „Guten Appetit“ und den Theatermachern „Gutes Gelingen“. Karin Gustmann

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TREFFPUNKT

Jubel bei WINSTONgolf – Bernhard Langer kommt! Jetzt ist es bestätigt. Deutschlands Golflegende Bernhard Langer spielt die WINSTONgolf Senior Open 2016. Und die Chancen auf den Titel stehen nicht schlecht. Erst im Frühjahr konnte Langer seinen 100. internationalen Turniersieg als Golfprofi sowie seinen sechsten Major-Titel auf der Champions Tour in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama für sich entscheiden. Diese

Ankündigung ließ bei den Damen und Herren, die sich anlässlich des Pressegolfens am 26.05.2016 bei WINSTONgolf trafen, ein Stück Vorfreude erkennen. „Das Turnier spielt eine große Rolle für Gesamtdeutschland, wir erleben Sport auf allerhöchstem, internationalem Niveau. Von der dementsprechenden hohen medialen Präsenz profitiert unser Land und die gesamte Golfszene in MV.

Großes Interesse der Medien, auch überregional.

WINSTONgolf ist eine der Premiumanlagen in Deutschland und strahlt auch international sehr stark aus. Das heißt, wir können uns glücklich schätzen, auch solche Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern zu haben.“ so Rüdiger Born Präsident Golfverband MV. Auch sonst kann sich das Staraufgebot der Profigolfer sehen lassen. Aus den Top 20 der European Senior Tour Order of Merit haben

Jenny Elshout, Geschäftsführerin WINSTONgolf und Erwin Langer, Langer Sport Marketing freuen sich auf die international starkbesetzten Senior Open 2016

bereits 19 Spieler gemeldet, darunter Peter Fowler, Barry Lane und Anders Forsbrand. Ferner werden Publikumsliebling Ian „Woosie“ Woosnam, US-Masters Sieger und Ryder Cup Kapitän (2006) und der vielfache Turniersieger Sam Torrance (Ryder Cup Kapitän 2002) an den Start gehen. Auch Vorjahressieger Pedro Linhart ist in diesem Jahr wieder mit dabei, um seinen Titel zu verteidigen.

Erfolgreicher Start in die OZ-Golfcup-Serie 2016! Die Sonne meinte es mit über 30 Grad verdammt gut an diesem Tag in Kaschow. Für den Auftakt der OZGolfcup-Serie am 4. Juni konnte es nicht besser sein. Etwas über 60 Teilnehmer gingen auf die top gepflegte, anspruchsvolle 18-LochAnlage. Landesmeisterin Henriette Sohns aus Warnemünde sicherte sich erwartungsgemäß den Kristallpokal zu Beginn der Turnierreihe. Bei den Herren überraschte Karsten Kreßmann, der als ChefGreenkeeper im Golfpark Strelasund jeden Grashalm kennt und sich auf seiner Heimatanlage durchsetzen konnte. Auf die Ränge zwei und drei spielten sich Maximilian van Treeck und Benedikt Hirthammer (beide GP Strelasund). Nicole Pietzke und Marei Remer erreichten hinter Henriette Sohns ebenfalls einen Platz auf 74

dem Treppchen (GP Strelasund). Die mehrfachen Landesmeister Matthias Wißotzki (Sechster) und Raphael Jacobs (Zehnter), beide Wittenbeck, konnten nicht an ihre Erfolge anknüpfen, hatten auch im Vorfeld wegen beruflicher Verpflichtungen auf die ein oder andere Trainingseinheit verzichten müssen. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Verleihung der „OZ-Golfasse“ – eine Auszeichnung, die besondere Leistungen und großes Engagement im Golfsport Mecklenburg-Vorpommern würdigt. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) ließ es sich nicht nehmen, auch in diesem Jahr den gemeinsamen Preis der OZ, des Wirtschaftsministeriums und des Landesgolfverbandes (Partner der Golfserie) zu übergeben. Die Titel

v.l.n.r. Alexander Loew, Ostsee-Zeitung; Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus; Rainer Stephani, GC Balmer See; Heinrich Cyrankiewicz, Hansatischer GC in Greifswald; Matthias Wißotzki, GC Wittenbeck; Rüdiger Born, Präsident LGV MV

gingen an Matthias Wißotzki, Kapitän des Serien-Mannschaftslandesmeisters Wittenbeck (Kategorie Sport), an den Gründer und Geschäftsführer des Golfresorts Balmer See auf Usedom, Rainer Stephani, (Kategorie Wirtschaft) und an den langjährigen Spielleiter des Landesgolfverbandes,

Heinrich Cyrankiewicz aus Greifswald (Kategorie Engagement). Landesgolfpräsident Rüdiger Born sprach von einem gelungenen Start in die OZ-GolfcupSerie: „Wir hatten ein sehr gutes Teilnehmerfeld, die Platzbedingungen waren bestens und alle hatten sehr viel Spaß.“

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Fotos: Das AgenturHaus GmbH

„LebensArt“ auf Gut Brook Vom 22. bis 24. Juli wird das Gut Brook wieder zum Anziehungspunkt für Menschen mit Feeling für Schönes in Haus und Garten. Die LebensArt dort garantiert auch in diesem Jahr eine Fülle an guten Ideen für drinnen und draußen – von Gartenaccessoires und -möbeln, Blumen, Blüten und Pflanzen über Schmuck, Mode und liebenswerten Schnickschnack bis hin zu Wohnideen und kleinen Designerstücken. Auf Gut Brook begann vor 15 Jahren die Geschichte der Ausstellungsreihe „LebensArt“, die als gelungene Mischung aus schickem Lifestyle und entspannter Landpartie gilt. Das Gut am nördlichen Ende des Klützer Winkels an der Ostseeküste ist der ideale Standort für die LebensArt. Mit ihren Teichanlagen, gepflegten Grünflächen und rustikalen Scheunen bildet die Gutsanlage eine wunderschöne Kulisse für die Präsentation der Produkte und Dienstleistungen unterschiedlichster Aussteller aus der Region, Deutschland und dem benachbarten Ausland. Den Geschmackssinn verwöhnen zahlreiche Aussteller mit kulinarischen Köstlichkeiten, die gleich vor Ort probiert und dann gekauft werden können. Die Gutsscheune und das Freigelände sind ideal für die kleine Auszeit zwischendurch und bescheren ein Fest für alle Sinne in

erholsamer Umgebung – natürlich auch wieder mit einem Rahmenprogramm, das Jung und Alt glücklich macht. Hierzu gehören viel Musik zum Beispiel vom Duo Manuel Rilke und Bernd Gesell mit Kontrabass und Akkordeon, Kleinkunst vom Theater Dramaukles sowie interessante Vorführungen verschiedener Aussteller. Eine Kinderanimation sorgt für Vergnügen und der Einkaufsservice garantiert einen Warentransport zum Depot, wo die erworbenen Schätze bequem mit dem Auto abgeholt werden können. Die LebensArt ist vom 22. bis 24. Juli 2016 täglich zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre haben freien Eintritt. Wer sich im Internet vorab informieren möchte, ist unter www.lebensartmesse.de herzlich willkommen. Veranstaltet wird die LebensArt von der Lübecker Das AgenturHaus GmbH. Projektleiter Burkhard Golla, der auch in diesem Jahr wieder das Heft in der Hand hält, ist unter Tel. 0451/89906-457 und E-Mail: golla@das-agenturhaus.de zu erreichen. Ausstellern, die an einer Standfläche interessiert sind oder Fragen zur LebensArt haben, steht er jederzeit mit fachkundigen Informationen zur Verfügung.

www.lebensart-messe.de

DRÜSEDAU

22. bis 24. Juli 2016 Sebastian Dahl & Renè Hartmann Bürgermeister-Bade-Platz 2, 19055 Schwerin Tel.: 0385-561117 | Mobil: 0172-9350798 info@naturo-schwerin.de | www.naturo-schwerin.de

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SPORT

Michael und Dennis Kruse nach einem gemeinsamen Schwimmtraining in der Nähe von Schwerin. Foto: Christine Mevius

Sportliche Highlights in der Landeshauptstadt Ironman Michael Kruse organisiert beliebte Sportevents Besonders im Sommer zieht es immer mehr sportbegeisterte Menschen in die Landeshauptstadt. Ein Grund dafür sind die sportlichen Events für Jedermann. Gerade hat Ende Juni zum 28. Mal der Schweriner Schlosstriathlon mit rund 400 Teilnehmern stattgefunden, den Ironman Michael Kruse gemeinsam mit dem Tri-Sport Schwerin e.V. und der Unterstützung zahlreicher engagierter Sponsoren veranstaltet – und schon hat der prädestinierte Sport-Event-Manager alle Hände voll zu tun mit der Vorbereitung des bereits seit 12 Jahren etablierten Schweriner Langstreckenschwimmens sowie des 2. Schweriner-Seen-Jedermann-Radrennens. Laufen, Schwimmen, Radrennen haben die sportliche Karriere des bekannten und erfolgreichen Triathleten geprägt. Seinen sportlichen Enthusiasmus möchte er mit Jedermann teilen und die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes bewegen. Aus diesem Motiv heraus gründete der heute 50-jährige Schweriner 2005 seine Sporteventfirma und veranstaltete noch im Gründungsjahr den Schweriner Nachtlauf. Drei Jahre später kam der Schlosstriathlon hinzu – natürlich neben dem seit vielen Jahren etablierten Fünfseenlauf – und 2009 fand das erste Langstreckenschwimmen auf dem Schweriner See statt. Im letzten Jahr startete das erste Schweriner-Seen-Jedermann-Radrennen. „Bereits in den 1960-er Jahren hat es in Schwerin Radrennen um den Schweriner Pfaffenteich über holpriges Kopfsteinpflaster gegeben. Doch dann war dieser Sport viele Jahre lang nicht wirklich präsent in der Sieben-Seen-Stadt. Das Interesse daran 76

schien nicht sehr groß zu sein. Doch dann haben wir 2015 gemeinsam mit der Kommune den Schritt gewagt, das Radrennen wieder ins Leben zu rufen. Neben Radsportlern, die aus der gesamten Bundesrepublik anreisten, waren sogar Teams aus Italien und Dänemark an den Start gegangen. Dass es beim ersten Anlauf gleich so gut funktionierte, hat mich natürlich besonders gefreut“, erzählt der Mann, der selbst bereits unzählige Stunden kräftig in die Pedale getreten hat. Mit vielen der Teilnehmer rechnet Michael Kruse auch in diesem Jahr wieder, wenn am 25. September der Startschuss für das Schweriner-SeenJedermann-Radrennen fällt. „Dazu gehört auf jeden Fall der Neubrandenburger Radsportler und AOK-Sportmanager Jens Loock. Und ich finde es fabelhaft, dass er gleich ein 20-köpfiges Team von polnischen Radsportlern mitbringt“, freut sich Kruse und erwähnt ebenso den ehemaligen Schweriner Radsportler Marco Wohlend, der jetzt in Hamburg lebt und arbeitet und natürlich sein jetziges Team im Schlepptau hat. Selbstverständlich gehen auch Stefan Nimke, Daniel Rackwitz und Dennis Kruse an den Start – ein Team, das gemeinsam mit Michael Kruse im Jahr 2014 bei RACE ACROSS AMERICA nach der erfolgreichen Bewältigung von 5.000 km nonstop mit dem Rad durch Amerika den dritten Platz holte. „Unser Jedermannradrennen 2016 wird wirklich wieder sehr spannend“, meint Michael Kruse, der als Organisator den Hut auf hat und deshalb MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016


nicht selbst an den Start geht. Wohl aber wird er ein Auge auf seinen Sohn Dennis haben, der im letzten Jahr das Rennen über die 81-Kilometerdistanz gewonnen hat. Natürlich würde er es gerne sehen, dass der Nachwuchs den Titel verteidigt. Aber wer weiß ... Wichtig ist dem Sportevent-Manager ebenso, dass sich die vielen Sportler aus Nah und Fern in unserer Region wohlfühlen. Das freut gewiss auch den Schirmherren Lorenz Cáffier sowie alle, die im Lande für den Tourismusaufschwung Verantwortung tragen. „Die Routen beim 2. SchwerinerSeen-Jedermann-Radrennen sind landschaftlich wirklich wunderschön. Sie führen von Schwerin aus durch die Lewitz, vorbei am Störkanal, an kleinen hübschen Dörfern, Wiesen, Feldern und Fischteichen. Und was es sonst bei solchen Rennen sehr selten gibt: Die gesamte Strecke wird zur Sicherheit der Fahrer für den Verkehr gesperrt sein. Hier setzen wir sehr auf das Verständnis der Bevölkerung und werden natürlich rechtzeitig in den Medien über die Sperrungen informieren“, sagt Michael Kruse. Bei dem Rennen stehen zwei Distanzen zur Auswahl: Einsteiger und Hobbyfahrer können an der 55 Kilometer langen AOK-Fitnessrunde teilnehmen und geübte Fahrer am Jedermann Radrennen der Sparkasse, bei dem zirka 91 Kilometer zu bewältigen sind. Viel Unterhaltung und Informationen rund ums Rad gibt es übrigens bereits am Vortag des Rennens (24. 9.) auf dem Schweriner Alten Garten. Als nächstes Highlight steht jedoch erstmal das 12. Schweriner Langstreckenschwimmen im Sportkalender der Landeshauptstadt. Es wird am 14. August stattfinden. Die zwei Kilometer lange Strecke für erwachsene Schwimmer führt wieder vom Burgsee aus rund um das Schloss. Kinder von 7 bis 12 Jahren starten an der Schwimmenden Wiese über eine 400 Meter lange Distanz. „Ich denke, was wir da gemeinsam auf die Beine gestellt haben, ist ein ganz besonderes Ereignis im Breitensport. Mit Blick auf das Schlossensemble – schöner geht’s nicht“, schwärmt Michael Kruse. Und was hat der aktive Sportler Michael Kruse sich selbst noch so vorgenommen? „Naja, ich will schon gerne am 4. Dezember zum Ironman nach Australien – mal sehen“, sagt er mit dem für ihn typischen sympathischen und zugleich etwas verschmitzten Lächeln und weiß, dass er dafür hart trainieren muss. Außerdem organisiert der Extremsportler sportlich geprägte Firmenevents und kümmert sich seit einigen Jahren auch um den Nachwuchs an einigen Grundschulen des Landes. An der Stralsunder Gerhard-Hauptmann-Grundschule organisiert er beispielsweise seit acht Jahren den Schulmarathon für 300 Kinder und bereits zum sechsten Mal das Jedermannradrennen für vier Grevesmühlener Schulen im Rahmen der Veranstaltung „Stadt ohne Watt“. Dass schon die Jüngsten sportlich aktiv sind, liegt Michael Kruse besonders am Herzen. Sein Sohn Dennis gehört längst zu den erfolgreichen Sportlern Mecklenburg-Vorpommerns und man darf gespannt sein, wie sich Enkel Jannes entwickelt. Weiterer (sportlicher) Nachwuchs im Hause Kruse ist übrigens unterwegs…

Das Schweriner Langstreckenschwimmen – ein tolles sportliches Event inmitten der Kulisse der historischen Altstadt. Foto: Erik Großmann (2)

Das Schweriner-Seen-Jedermannradrennen wird in diesem Jahr durch die Lewitz führen. Foto: Jenny Kruse (2)

Christine Mevius

Weiter Infos und Anmeldung: Schweriner Langstreckenschwimmen am 14.8.2016: www.schweriner-langstreckenschwimmen.de Schweriner-Seen-Jedermann-Radrennen am 25.9.2016 www.schweriner-seenrunde.de

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Buchtipp

Fotos: Jürgen Brandt

Jürgen Brandt

Mecklenburg-Vorpommern in atemberaubenden Luftaufnahmen Mecklenburg-Vorpommern mutet aus der Luft wahrlich himmlisch an. Der Schweriner Fotograf Jürgen Brandt hat bei seinen zahlreichen Rundflügen über das Land zwischen Seenplatte und Ostsee unberührte Buchenwälder, faszinierende Steilküsten, Flüsse und Moore mit der Kamera festgehalten. Grünende Forste, leuchtende Felder voll Raps, Mais, Roggen und selbst aufgeschürfte Kiesgruben wirken aus der Vogelperspektive oft wie unnachahmliche Gemälde. „Fliegen über Mecklenburg-Vorpommern schafft für mich eine Abstraktion in Farbe und Fläche. Die Dinge fügen sich hoch oben zu einem großartigen Bild, lassen Strukturen, ganze Landschaften und Lebensräume eines wunderschönen Landes in einer anderen Dimension erkennen“, erklärt Brandt.

Zur ländlichen Idylle mit Dörfern und Höfen gesellen sich Städte wie Rostock, Schwerin, Greifswald oder Stralsund mit imposanten Kirchtürmen in der charakteristisch roten Backsteinarchitektur, mit Wall- und Klosteranlagen, Schlössern und Marktplätzen. Die Aufnahmen zum Buch entstanden in der Zeit zwischen 2009 und 2015. Ausgangspunkte für die Flüge waren die Flugplätze von Müggenburg bei Wismar sowie NeustadtGlewe und Anklam, von Laage bei Rostock, Parchim und Neubrandenburg-Trollenhagen. Zum Einsatz kamen Kleinflugzeuge vom Typ Cessna, doch auch vom einfachen Ausbildungsflugzeug und Flieger zum Hinaufschleppen von Segelflugzeugen aus wurde fotografiert. Entstanden ist ein spektakuläres Kaleidoskop an Formen, Farben, Strukturen, die überraschen, faszinieren und bezaubern.

Jürgen Brandt, 1951 geboren, studierte Hochbau in Neustrelitz und Ur-und Frühgeschichte an der Martin-LutherUniversität zu Halle-Wittenberg. Bis zum Vorruhestand war er Mitarbeiter im Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und dort u. a. verantwortlich für die Luftbildarchäologie. 128 Seiten 129 Farbfotos, Festeinband ISBN 978-3-95799-019-8

www.steffen-verlag.de

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. 1. 2010

Leitende Redakteurin: Christine Mevius Telefon 03860 / 501551 eMail: c.mevius@t-online.de

Druck:

Anzeigen: Detlev Lüth (Ltg.) · Agentur Rainer Prinzler Reinhard Eschrich · Annett Kappelar Telefon 0385 / 485630

Verkaufspreis: Einzelheft: 4,- E incl. MwSt. Jahresabo: 15,- E incl. MwSt. + Porto im Voraus Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Bankverbindung: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin (BLZ 140 520 00) Konto Nr.: 330 074 164

Gesamtherstellung: Wirtschaftsverlag Detlev Lüth Klöresgang 5 19053 Schwerin

Eckdrift 103 19061 Schwerin

Vertrieb: MZV - Mecklenburger Zeitungsvertriebs-GmbH

Die Zeitschrift delüx und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in multimedialen Systemen. Urheberrecht für die von delüx konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag. Die einzelnen Beiträge geben die Meinungen der Autoren wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Rücksendung kann nur auf besonderen Wunsch erfolgen und wenn Rückporto beiliegt. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Schwerin.

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AUSGELESEN

Jutta Schlott

Blauer Mond September Zu Fuß durch die Mecklenburgische Schweiz, ein Tagebuch von Astrid Kloock

Die Fabel ist schnell erzählt. Ein altes Ehepaar nimmt sich eine Auszeit vom Alltag und macht Urlaub in der Mecklenburgischen Schweiz. Sie und er, Ich-Erzählerin und Frederico, wohnen im Bootshaus einer Freundin. Morgens füllen sie ihren Rucksack mit dem Proviant für den Tag. Abends wird gekocht, ein bisschen Radio gehört, Tagebuch geschrieben, der Natur beim Schlafengehen zugeschaut. Für ihre Wanderungen haben sie kein Auto, kein Fahrrad, kein Smartphone; sie haben sich, ihre Füße, ihre Augen und Ohren. Wahrnehmung pur. Am Ende des Tages ist der Proviant aufgebraucht, der Rucksack leichter, aber der Gedächtnisspeicher neu gefüllt. Siebzigjährige sind immer mit schwerem Gepäck unterwegs. Im Rucksack tragen sie ihr Leben. Jutta Schlott, 1944 in Kolberg geboren, in Mecklenburg aufgewachsen, Pädagogikstudium in Güstrow, Lehrerin, Theaterarbeit in Schwerin und Cottbus, freie Schriftstellerin seit 1981, lebt in Schwerin. Zu ihrem Oevre gehören Romane, Erzählungen, Biografien, Hörspiele und seit Mai 2016 dieses Buch. „Blauer Mond September“, ein Tagebuch – eine Form, die alles zulässt: Biografie, Autobiografie, Naturbeschreibung, Reflexion. Die Schreiberin nutzt das gesamMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016

te Repertoire in guter Proportion, überzeugend bis anrührend. Es entsteht eine fast körperliche Vorstellung von einer Landschaft: Mecklenburg – Wege, Dörfer, Alleen, Seen zwischen Teterow und Malchin; von Menschen, die hier leben, die hier gelebt haben; von Kulturgeschichte, Gesellschaftsgeschichte. Hin und wieder öffnet die Autorin für einen Spalt breit „die Tür zum eigenen Zimmer“. Der Text ist streng gegliedert, 12 Tage, 12 Kapitel. Tagsüber Wandern. Am Tagesende die Abendmahlzeit, regionale Küche, raffiniert komponiert, perfektes Wünsch-dir-was für den Magen. Danach – die Nachricht „aus der Welt“, das überregionale Dessert, weniger bekömmlich: Mann von Jugendlichen auf einem Münchener S-Bahnhof zu Tode geprügelt. Ein Tag ist zu Ende, ein neuer beginnt. Alles Leben ist politisch, menschengemacht, und wir sind

dabei. Landschaft und Gesellschaft verändern sich. Wir sind Zeugen und Mittäter. So lese ich den wahrhaftigen, gründlichen und poetischen Text der Tagebuchschreiberin. Sie macht auch die Fotos: Strenge, grafische Bilder, die die „Handschrift“ der Autorin ergänzen. Mit Respekt erzählt sie von der Begebenheit an jenem denkwürdigen Tag im September 1945, als der Kommunist Bernhard Quandt, damals Landrat des Kreises Güstrow, in der Kirche zu Basedow die Bodenreform verkündete und Landesbischof Gerhard Tolzien, von der Kirche ungeliebt und als Pfarrer in die Gemeinde Basedow auf einen Schattenplatz gesetzt, seinen kirchlichen Segen dazu gab. Neunter Tag im Tagebuch. Man sollte es zweimal lesen, was die Schreiberin mit sparsamen Worten berichtet. Sie gibt uns eine Ahnung von den Schwierigkeiten, einer historischen Situation gerecht zu werden.

Ein altes Ehepaar auf der Wanderung durch die mecklenburgische Landschaft, durch die Zeit. Sie könnten auch Philemon und Baucis heißen. Jutta Schlott leiht sich das literarische Muster aus Ovids „Metharmophosen“. Arm am Beutel, aber nicht krank am Herzen, sind auch ihre beiden Protagonisten unterwegs, im Gepäck die wahrhaftigen Notizen von 12 Tagen im September und der Gewissheit: Schön ist es, das Leben, und man kann ihm nicht ausweichen. In der griechischen Mythologie werden Philemon und Baucis nach ihrem Tod von den Göttern in eine Eiche und eine Linde verwandelt. Mir scheint, solches Göttergeschenk würde auch der Erzählerin und ihrem Gefährten gefallen, eines Tages. Aber vorher sollte Jutta Schlott-Baucis den Ruhm ihres Buches ernten. Jutta Schlott „Blauer Mond September“, ein Tagebuch. Wiesenburg-Verlag 2016, ISBN 978-3-95632-395-9

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VERANSTALTUNG

Sommer 2016 Juli 5.7. Schwerin 8.7.-14.8. Schwerin 13.7. Schwerin

pitol © Ca

Smaragdgrün - Capitol Schlossfestspiele: Verdi-Oper „Aida“ - Alter Garten Independence Day: Wiederkehr (3D) - Capitol

14.-17.7. Neustadt-Glewe Airbeat-One Festival 14.7. Schwerin 15.7.-17.7. Schwerin

© istock.c om | fotolia .com | TMV/Allri ch

Toni Erdmann - Capitol GourmetGarten, Kulinarische Entdeckungsreise rund um den Schlossgartenpavillon

15.-16.7. Plau am See

Badewannenrallye - Festplatz Klüschenberg

23.7. Schwerin

Roland Kaiser - Freilichtbühne

23.7. Redefin

Weltstars in Redefin: Hélène Grimaud - Landgestüt

26.7. Schwerin

MeckProms on Tour 2016 - Freilichtbühne

August

© Paul

7.8. Ludwigslust

MeckProms-Picknickkonzert – Schlosspark

11.8. Schwerin

„Willkommen im Hotel Mama“ – Capitol

12.-13.8. Ludwigslust

Kleines Fest im großen Park – Schlosspark

18.-21.8. Wismar

Schwedenfest – Hafen, Altstadt

26.-28.8. Schwerin

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SommerMärchen, buntes historisches Markttreiben

Schirnh ofer

© Capitol

– Platz an der Siegessäule, Alter Garten 26.-28.8. Schwerin

Drachenbootfestival – Pfaffenteich

27.8. Ludwigslust

Schlosskonzert: Nacht der Musik – Schloss

31.8. Schwerin

Ein Mann Namens Ove – Capitol

© Monik a Lawrenz

September 1.-4.9 Schwerin 3.9. Schwerin

Winzerfest – Altstädtischer Markt Schloss-Garten – Lust: Illumination, Musik, Schauspiel

dt Wismar © Hansesta

und Kleinkunst im Schlossinnenhof und Burggarten 3.9. Redefin

Weltstars in Redefin: Renaud Capuçon & Christoph Eschenbach – Landgestüt

9.-11.9. Schwerin 11.-25.9. Redefin

Windros-Festival im Freilichtmuseum Mueß Redefiner Hengstparaden – Landgestüt

10.9. Ludwigslust

Kunst- und Kulturnacht – Stadtgebiet

15.9. Schwerin

Baumann & Clausen „Die Rathausamigos“ – Capitol

17.9. Schwerin

Pyro Games - Bertha-Klingberg-Platz

17.-19.9. Schwerin

©auf-nachmv.de

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A-capella-Festival – Capitol, Schelfkirche, Schleswig-Holstein-Haus

23.9. Schwerin

Paul Panzer – Sport- u. Kongresshalle

25.9. Schwerin

Hochzeits- und Festmesse - Sport- u. Kongresshalle

© Ca pitol

̈gel. Oelschla © Falk J.

Oktober 6.10. Schwerin

Johann König „Milchbrötchenrechnung“ – Capitol

15.10. Zarrentin

Kranichzug am Schaalsee – PAHLHUUS (Exkursion mit Ranger Torsten Wäder)

16.10. Schwerin

Andrea Berg – Sport- u. Kongresshalle

© Ca pito l

21.10. Schwerin

Wladimir Kaminer mit „Meine Mutter, ihre Katze

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und der Staubsauger“ – Capitol Foto: Helmut Wachtel

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29.10. Dammereez

LaubFeuer - Der Dammereezer Park im Fackellicht

29.10. Schwerin

Kulturnacht MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 2/2016



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DAS PARADIES IM EIGENEN GARTEN ALTERNATIV LEBEN

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