Mecklenburg Schwerin delüx Herbst 3/2015

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MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 20. JAHRGANG · Herbst 2015 · E 4,-

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EDITORIAL Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!

Auch 2015 lohnt der Einsatz!

Foto: DELEGO

Liebe Leserin, lieber Leser, vor einigen Tagen erhielt ich die Herbstausgabe ROSTOCK delüx aus der Druckerei. Beim Durchblättern konnte ich im Editoral lesen, dass es sich um die 30. Ausgabe unseres Rostocker Schwester-Magazins handelt. Wir haben für alle diese Ausgaben die Druckvorstufe in unserem Hause hergestellt, aber ich war doch erstaunt, dass es schon 30 waren. Gleichzeitig verabschiedeten sich Dagmar Hillert und Cornelia Rolfs von den Anzeigenkunden und Lesern. Sie haben das Unternehmen Ostsee-Zeitung verlassen. Mit ihnen hatten wir hier in Schwerin seit den Anfängen 2008 einen sehr engen Kontakt bei der Herstellung in der Grafik. Aber auch so manche Anzeige aus dem Rostocker Wirtschaftsraum trug zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Magazins bei. Ich danke im Namen unseres Teams für die gute Zusammenarbeit und wünsche beiden alles Gute.

30 Rostocker Ausgaben veranlassten mich einmal zu überlegen, wie viele Ausgaben wir schon herausgegeben haben. Wir arbeiten am 20. Jahrgang, wie man auf dem Umschlag lesen kann. Und mit vier Sonderausgaben – zum Schlossjubiläum 2007, zur BUGA 2009, zu 850 Jahre Schwerin 2010 und zum Theaterjubiläum 2011 – ist diese Ausgabe die 78. Dafür gilt mein Dank insbesondere allen freien und angestellten Mitarbeitern, denen es gelungen ist, immer wieder das Leserinteresse zu wecken und speziell mit schönen Beiträgen aus Westmecklenburg unser Alleinstellungsmerkmal am Markt der „bunten Blätter“ zu festigen.

liste zu bringen. Dafür ist seit Juni eine Welterbemanagerin tätig. Die Kunsthistorikerin und Kulturwissenschaftlerin Claudia Schönfeld erarbeitet den Managementplan der Stadt, um nach der Aufnahme in die deutsche Tentativliste 2014 die Präsentation des Residenzensembles zur UNESCO-Tagung 2020 in Paris erfolgreich zu machen. „Welterbe bedeutet, sich mit der Welt zu verbinden“, sagt Claudia Schönfeld. Der Welterbestatus der Altstadt Wismar belegt den Zugewinn im Tourismusgeschäft durch eine offensive weltweite Vermarktung. Wir möchten dabei aber auch darauf achten, dass in und mit einem Weltkulturerbe auch nach heutigen Maßstäben gelebt werden kann.

Unser besonderes Anliegen war in all’ den Jahren das Hervorheben der kulturellen Angebote in der Region, deren hohe Qualität und zunehmende Quantität zu einem Standortfaktor geworden ist. Zur Zeit wird in der Stadt Schwerin nachhaltiger an der Idee des Vereins Pro Schwerin gearbeitet, das Residenzensemble auf die Welterbe-

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre unserer 78. Ausgabe, Ihr

Foto: Helmut Wachtel

MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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INHALT

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Titelfoto: SANTIANO Foto: Universal

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Keine Illusion Schwerin auf dem Weg zum Weltkulturerbe Figuren im Farbenmeer Malerin Karin Zimmerman

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Es ist nicht alles Gold, was glänzt…

22 Delikat und raffiniert

34 Silberschätze am See 37 Die Musikkirche auf der Route der Backsteingotik

Kochkunst im Hotel Arte

40 Der letzte Glasmaler

28 W-W-W oder Wer Wohnt Wie?

von Mecklenburg

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INHALT

60 68 87 44 Spukburg und Dornröschenschloss

56 Graffiti-Künstler Christian Pursch

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Dem „Klump“ auf der Spur

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76 Ein GLC für alle Fälle 78 Ford Mustang – In 4,8 Sekunden von 0 auf 100

84 Allrounder für grenzenlose Fahrfreude – BMW X1

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Auswanderer kehren zurück

94 Freibeuter der Pop-Charts 102 Ausgelesen 104 Veranstaltung

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WELTKULTURERBE

Keine Illusion Das Residenzensemble Schwerin auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Schloss, Museum, Theater und Staatskanzlei sind bemerkenswerte Baudenkmale, die zum Residenzensemble gehören.

Im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais wird am 22. und 23. Oktober 2015 die 1. Schweriner Welterbetagung veranstaltet. In Vorträgen, bei Führungen und Diskussionen werden sich Fachleute mit dem „Residenzensemble Schwerin“ beschäftigen, mit seiner Bedeutung für die Kultur der Welt, mit der Verantwortung der gesamten Menschheit für den Erhalt dieser Kultur. Der Titel Welterbe – unterteilt in Weltkultur- und Weltnaturerbe – wird von der UNESCO gemäß der Welterbekonvention von 1972 vergeben. Aktuell gibt es (nach Stand vom Juli 2015) 1.031 Denkmäler in 163 Ländern, davon 802 Kulturdenkmäler. 40 Denkmäler in Deutschland stehen auf der Welterbeliste der UNESCO. Das erste war 1978 der Aachener Dom, 2015 kamen die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus auf die Liste. In MecklenburgVorpommern gehören seit 2002 die Altstädte von Wismar und Stralsund zum Weltkulturerbe. Zu dem Zeitpunkt gab es in Schwerin erste, zaghafte Anläufe für das Schloss und die umgebenden Gebäude das Ziel „Weltkulturerbe“ anzuvisieren. Der Verein „Pro Schwerin e.V.“ regte 2000 die Aufnahme des Schlossensembles ins UNESCO Weltkulturerbe an, ein Jahr später beschloss die Stadtvertretung Schwerin, diese Idee zu befördern. 2007 gab es einen Landtagsbeschluss zum UNESCO Weltkulturerbe. Eine Vereinbarung zwischen Stadt, Land und Landtag zur Bewerbung des Residenzensembles Schwerin datiert aus dem Jahr 4

2010, 2012 wurde von Dr. Christian Ottersbach der OUV- Antrag (OUV = outstanding universal value) erarbeitet, der 2012 bei der Kultusministerkonferenz zur Aufnahme in die deutsche Tentativliste abgegeben wurde. Im Juni 2014 wurde das Residenzensemble Schwerin als Kulturlandschaft des romantischen Historismus in die deutsche Tentativliste aufgenommen. Zur Aufnahme ins Weltkulturerbe hat die Welterbekonvention zehn Kriterien entwickelt, in zwei Punkten entspricht das Residenzensemble den Aufnahmekriterien: Kriterium III – Zeugnis einer Kultur und Kriterium IV – Erbe von besonderer menschheitsgeschichtlicher Bedeutung. Seit Juni dieses Jahres ist die Kunsthistorikerin und Kulturwissenschaftlerin Claudia Schönfeld Welterbemanagerin und zu ihrem Aufgabengebiet gehört es – wie der Titel es schon sagt – den Managementplan der Stadt zu erarbeiten. In fünf Jahren besteht in Paris zum ersten Mal die Gelegenheit, dass sich Schwerin mit seinem Residenzensemble vorstellt. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


WELTKULTURERBE

Foto: Helmut Wachtel

Foto: Michaela Christen

Was ist denn eigentlich genau dieses „Residenzensemble“? Zitat aus dem Flyer „Auf dem Weg zum Weltkulturerbe“: „Das Residenzensemble Schwerin zeigt die spezifische Ausprägung der Spätphase höfischer Kultur im Europa des 19. Jh. Es ist Ort einer mehr als 1000 Jahre währenden ununterbrochenen Herrschaftstradition von der slawischen bis zur heutigen Zeit und dokumentiert so die Entwicklung vom historischen Fürstenstaat zur modernen Demokratie. Das Schweriner Residenzensemble des romantischen Historismus inmitten einer Park- und Naturlandschaft zeichnet sich durch seinen einmaligen Erhaltungszustand und Geschlossenheit aus.“ MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Das Kerngebiet ist 140 Hektar groß und es geht eben nicht nur, wie oft fälschlicher Weise gesagt, um das Schloss. Zum Residenzensemble gehören das Theater mit dem Kulissenhaus, das Museum und das Landeshauptarchiv mit ihren Beständen, das Neustädtische Palais und die Staatskanzlei, der Gartenraum mit Schleifmühle, Schlossgartenpavillon und dem Küchengarten und auch die privaten Villen an der Werderstraße ebenso wie Funktionsbauten wie z.B. der Marstallkomplex oder die Hofwäscherei, eine Defensivkaserne zum Schutz der Residenz und die Kirchen. „Welterbe bedeutet, sich mit der Welt zu verbinden“, sagt Claudia Schönfeld und weiter: „Schwerin profitiert auf verschiedene Weise von der Aufnahme in die Tentativliste: Es kommen deutlich mehr Leute (Touristen) in die Stadt und es gilt auch den wirtschaftlichen Aspekt, speziell für das Handwerk, zu berücksichtigen.“ Wie geht man um mit einer Welterbestätte? „Es geht um Glaubwürdigkeit, die effektive Bewahrung und Denkmalpflege, die Kapazitätserweiterung, die Vermittlung und die Einbindung in die Bürgerschaft. Aber keine Sorge, wir lassen uns nicht in Acryl gießen, in unserem Residenzensemble wurde und wird gelebt, es ist ein lebendiges Ensemble. Wir wollen Schwerin in die Welt und die Welt nach Schwerin bringen.“ Bisher ist auf der Welterbeliste kein geschlossenes Residenzensemble inmitten einer Park- und Naturlandschaft zu verzeichnen. „Das ist die Lücke, die wir ausfüllen könnten und möchten“, sagt Claudia Schönfeld optimistisch. Karin Gustmann 5


ERLEBNIS

Viele Jahrhunderte war das Schloss die Residenz der mecklenburgischen Herzöge, heute hat hier der Landtag seinen Sitz. Foto: Marieke Sobiech/Stadtmarketing Schwerin GmbH

Der Altstädtische Markt und das Rathaus sind ein beliebter Treffpunkt. Foto: Reinhard Balzerek/Stadtmarketing Schwerin GmbH

Dietrich Felske (76) führt als Nachtwächter Gäste und Einheimische durch Schwerin. Foto: Grit Schreiter

Auf den Spuren des Schweriner

NACHTWÄCHTERS Er liebt „seine" Stadt: „Wir haben hier einmalige Bedingungen, um die uns viele beneiden: Seen, Museen, Kirchen und natürlich das Schloss. Man braucht nur ein paar Schritte zu gehen, um sich in wunderschöner Natur zu entspannen. Darauf können wir stolz sein“, sagt Dietrich Felske. Seit Mitte der 70er Jahre zeigt er Gästen aus aller Welt Schwerin, seit Anfang der 90er Jahre auch als Nachtwächter. Für den gebürtigen Johannisburger (Polen) steht fest: Das Kostüm ist das Aushängeschild. Es muss möglichst originalgetreu sein. Seine Kluft besteht aus einem schwarzen Mantel mit Doppelkragen, Zylinder, Hellebarde, Blendlaterne mit Kerze und Trillerpfeife. In typischer Tracht lädt der 76-Jährige jeden Freitag und Sonnabend ab 20.30 Uhr (November bis März: freitags ab 18 Uhr) zum Rundgang durch die Altstadt. Pointiert lässt er Anekdoten aus dem Berufsalltag des Nachtwächters einfließen. Das Wissen hat er unter anderem aus dem Stadtarchiv, etwa aus dem Dokument „Function für die Nachtwächter der Stadt Schwerin“ von 1867. 6

Demnach bestand seine Hauptaufgabe darin, Anwohner auf Gefahren, wie Feuer und Diebstahl, aufmerksam zu machen. Auch für den zwischenmenschlichen Frieden war er mit zuständig. So musste der Nachtwächter etwa raufende Menschen auseinanderbringen. „Dafür war es schon mal nötig, in deren Wohnung zu gehen, um die Streithähne zu beruhigen. Ich wünschte, das würde heute noch jemand machen“, sagt Felske lachend. Doch es war kein leichter Job. Nicht nur, weil er zwischen 22 und 5 Uhr ausgeübt wurde, während andere schliefen. Nachtwächter waren der Polizei MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


ERLEBNIS unterstellt, sie durften sich nicht außerhalb der Stadtmauern aufhalten und verdienten mit „70 Thalern jährlich“ nicht gerade üppig. Ab dem 19. Jahrhundert besserte sich die Lage etwas, in einigen Städten wurden sie sogar verbeamtet. Zu den unerfreulichen Aufgaben gehörte es, in Wirtshäusern auf die Sperrstunde zu achten. „Allerdings haben sie sich da oft rausgehalten, weil man ihnen sonst Prügel androhte“, berichtet Felske. Der Nachtwächter musste seinen Dienst stets gewissenhaft und höflich absolvieren. Alkohol war tabu. „Der Nachtwächter, welcher sich, sei es während seines Dienstes oder außerhalb desselben, betrinkt, wird bestraft“, heißt es in dem historischen Schriftstück. So drohte ihm etwa Gefängnis oder, bei wiederholtem Vergehen, die Kündigung. Je nach Quelle übten in Schwerin zwischen 15 und 25 Männer gleichzeitig den Beruf aus. Was macht für ihn heute einen guten Nachtwächter aus? „Er sollte gut informiert sein und sein Wissen mit Überzeugung vortragen“, sagt Felske. Zwischen fünf und 35 Personen führt er regelmäßig abends durch die Altstadt. Sie kommen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland. Die Tour beginnt vor der Information am Rathaus, wo die Gäste zunächst Details über die Stadtgründung 1160 durch Heinrich den Löwen erfahren. Um den Herrscher geht es auch beim ersten Halt, der Statue auf dem Markt. Als 1995 das Denkmal für den Stadtgründer aufgestellt wurde, gab es einiges an Entrüstungen wegen der provokativen und respektlosen Darstellungen, die Bildhauer Peter Lenk da in Stein gemeißelt hatte. Darauf zeigen die Einwohner Bardowicks, eine Ortschaft bei Lüneburg, Heinrich ihre entblößte Kehrseite. Damit sagten sie ihrem Herrscher wortlos, was sie von ihm hielten. Der Überlieferung nach begünstigte Heinrich Schwerin und Lübeck – und nicht „seine Stadt“ Bardowick, die mehr und mehr ins Hintertreffen geriet. Klar, dass die Bardowicker dem Herzog grollten. Am Restaurant „Zur guten Quelle“ berichtet Felske, der seit 1954 in Schwerin lebt, über den Literaten Fritz Reuter. Dieser wohnte hier zeitweise. Und war kein Kostverächter. Angeblich trank er „Rotwein bis zum Umfallen“. Weitere Stationen der rund 90-minütigen Tour sind etwa die Kunstdrechslerei Zettler, das Café Prag, die Synagoge, das Theater und die Staatskanzlei. Vor dem Schloss kommt der Nachtwächter auf den Schlossgeist Petermännchen zu sprechen. „Er hatte den Wuchs eines Kindes, konnte angeblich reiten, fliegen und Boot fahren. Wenn das Wachpersonal vorm Schloss eingeschlafen war, gab es eine Ohrfeige vom Petermännchen.“ Auch in die Schelfstadt führt der Nachtwächter die Gruppe. „Das Viertel gehört zum kulturellen Zentrum Schwerins“, ist Felske überzeugt. Hier lebten etwa der Opernkomponist Friedrich von Flotow, der Biologe und Bienenforscher Heinrich Friese und der Kunstsammler Graf von Schack. Er verweist auf das Schleswig-Holstein-Haus, wo regelmäßig Konzerte, Ausstellungen und Lesungen stattfinden. Vorm heutigen Justizministerium erfahren die Teilnehmer, dass das Gebäude mit dem bedeutenden Goldenen Saal einst der Wohnsitz der Herzöge war, zu DDR-Zeiten dann das Haus der „DeutschSowjetischen Freundschaft“ mit dem Restaurant „Tallinn“ – heute eine Partnerstadt Schwerins. Auf der Mecklenburgstraße endet der Rundgang, wo die Teilnehmer die Tour nochmals auf einem beleuchteten Stadtplan nachvollziehen können. Grit Schreiter MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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KULTUR

25 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern…

…am Flügel begleitet vom Piano-Haus Kunze

Matthias Kunze Senior kann viele Geschichten um Flügel und Pianisten erzählen. Foto: G&G

Fazil Say begeisterte das Publikum in Ludwigslust mit den Mozart-Sonaten. Foto: Festspiele M-V

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rt des Geschehens: Die Festspielscheune in Ulrichshusen. Die Mitwirkenden: Ein Dirigent mit seinem Orchester, drei Pianisten – und Matthias Kunze Senior und Junior. „Wir haben die drei Flügel für das Konzert vorbereitet, uns mit einem Kaffee in den Ü-Wagen (das Konzert ist vom Rundfunk mitgeschnitten worden) gesetzt und zugehört, als der Dirigent abklopfte und aus dem Lautsprecher der Satz kam: ‚Ein Klaviertechniker zur Bühne.‘ Junior schnappte sich den Werkzeugkoffer, wir hasteten zur Bühne. Pianist Denys Proshayev saß wie versteinert am Flügel, die Hände nicht auf, sondern über den Tasten und uns wurde gesagt: ‚Der Flügel klirrt!‘ Mit hochroten Köpfen – im Saal waren 1200 Leute – haben wir den Steinway ‚abgescant‘, an allem gerüttelt, was klirren könnte – nichts. Dann nahm der Musiker am Ersten Cello-Pult seinen Notenständer beiseite – und das Problem war gelöst: Der metallische Notenständer hatte Kontakt zum Flügel, und

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das war die Ursache für das Klirren. Das Konzert konnte weitergehen.“ Das ist nur eine der Anekdoten aus 25 Jahren Geschichte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die Matthias Kunze sen. erzählen kann. Seit Beginn der Festspiele ist das PianoHaus Kunze Partner des Festivals. „Die Festspiele sind ein Segen für das Land, für die Wirtschaft, die Kultur, den Tourismus – und auch für unser Unternehmen, das Piano-Haus Kunze, das sich so sonst nicht entwickelt hätte“, sagt Matthias Kunze und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Wir sind wie ein altes Ehepaar, da braucht einer den anderen.“ Den ersten Kontakt zu den Festspielmachern gab es schon, bevor es die Festspiele MV gab: „1988 gab es, auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Björn Engholm, ein Konzert des SchleswigHolstein Festivals in Schwerin, in der Kongresshalle. Solist war Justus Frantz, für den ich den Flügel stimmte. Als dann im Mai 1990 das erste Konzert der Festspiele MV im Schweriner Theater war, erinnerte sich Justus Frantz an mich, an das Piano-Haus – und seit der Zeit sind wir Partner der Festspiele“, erzählt Matthias Kunze von den Anfangszeiten. Aus langsamen, vorsichtigen Anfängen sind 80 Flügel-Einsätze in der aktuellen Spielzeit geworden – übrigens ausnahmslos Steinway-Flügel. Dass da Steinway nicht gleich Steinway ist, dass jeder Pianist einen ganz bestimmten Flügel für seine Konzerte möchte – der dann wunschgemäß vom Piano-Haus Kunze organisiert, transportiert, gestimmt wird. Dies ist zum einen Beleg für die absolut zuverlässige Arbeit des Piano-Hauses, zum anderen Stoff für viele Geschichten um die Flügel und die Pianisten… Für das Piano-Haus Kunze ist die Zusammenarbeit mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern eine Reputation, doch auch für die Festspiele ist die Zusammenarbeit von Vorteil, sie haben mit dem Piano-Haus Kunze einen zuverlässigen, flexiblen Partner. Gemeinsam ist man durch Höhen und Tiefen gegangen in 25 Festspiel-Jahren: „Ein verregnetes Open Air Konzert ist nicht nur für die Zuschauer ärgerlich, es ist für die Veranstalter ein Verlust.“

Matthias Kunze würdigt die Kontinuität in der Leitung der Festspiele – jetzt mit dem dritten Intendanten – und das besondere Vertrauensverhältnis. Da stellt sich die Frage nach dem immer wieder bemühten Begriff der „FestspielFamilie“: „Den kann ich wirklich nur bestätigen. Es ist wirklich eine besondere Stimmung, sowohl bei den Mitarbeitern der Festspiele, als auch bei den Künstlern. Bei keinem anderen Festival erlebe ich so eine aufmerksame, umsichtige Künstlerbetreuung. Es ist auch toll zu sehen, wie hier gearbeitet wird, mit wie viel Enthusiasmus, ohne auf die Stunden zu achten – und das von allen Leuten. Auch der Intendant schleppt schon mal Stühle.“ 25 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das sind Auftritte von Musikern der Jungen Elite und von Weltstars – wobei aus der jungen Elite, wie zum Beispiel Julia Fischer oder Daniel Hope, inzwischen Weltstars geworden sind. Gab es im Lauf der Jahre da ein Highlight? „In jeder Saison eins, mindestens. In diesem Jahr war es für mich das Konzert mit Fazil Say in Ludwigslust, der hat die Mozart-Sonaten so gespielt, dass ich Gänsehaut bekommen habe.“ Für Matthias Kunze Senior und Junior ist die Arbeit zwar getan wenn das Konzert beginnt, aber sie gehen schon rein und lassen sich immer wieder von Interpretationen begeistern. „Weltberühmte Künstler wie AnneSophie Mutter, Rudolf Buchbinder oder Alfred Brendel zu erleben und für sie zu arbeiten, das ist schon eine ‚Traumerfüllung‘. Aufschlussreich ist es auch immer wieder zu erleben, wie gelassen und unaufgeregt die wirklichen Größen sind, die haben es nicht nötig, sich interessant zu machen“, sagt Matthias Kunze. 25 Jahre Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, eine Erfolgsgeschichte die weitergeht. Ein – vorläufiges – Schlusswort von Matthias Kunze sen.: „Ohne die Festspiele wäre unser Land ärmer, sie sind – ebenso wie das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin – ein Kultur-Leuchtturm unseres Bundeslandes. Seit März ist mein Sohn Inhaber des Piano-Hauses und ich wünsche ihm, gemeinsam mit den Festspielen MV weitere 25 erfolgreiche Jahre – mindestens, es dürfen auch mehr sein.“ Die Zuschauer wird’s freuen. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


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THEATER

Bösewichter, Gutmenschen und eine einsam sterbende Diva Der Schauspieler, Regisseur und Autor Dirk Audehm Das Schauspielensemble des Schweriner Theaters spielt zum Auftakt der Spielzeit eine Oper. Musikalisches ist das Publikum ja gewöhnt von den Schweriner Schauspielern, aber Oper? Einfache Erklärung: Aufgeführt wird „Die Dreigroschenoper“ von Brecht/ Weill in der Regie von Peter Dehler. Die Hauptrolle, den Mackie Messer, interpretiert Dirk Audehm. „Es ist eine tolle Rolle“, sagt der Schauspieler, der schon den Mackie Messer gab in einer „Bombeninszenierung mit einem gigantischen Bühnenbild“ im Theater Bremen. „Spannend“ findet er diese neue Herausforderung einer frischen Inszenierung: „Es ist das richtige Stück zur richtigen Zeit: Wie und warum entsteht Verbrechen. Das Thema, der Text haben nichts an Aktualität verloren.“ Seit 1993 steht Dirk Audehm auf Theaterbühnen, erste Station nach dem Studium an der Berliner Schauspielschule „Ernst Busch“ war das Mecklenburgische Staatstheater. Eine seiner ersten – dem Dirk Audehm … in „Die 39 Stufen“ Publikum bis heute in Erinnerung gebliebenen – Rollen war der Peer Gynt im gleichnamigen Stück von Henrik Ibsen. „Meine Partnerin damals war die großartige Lore Tappe. Heute findet man ältere Kolleginnen und Kollegen kaum noch in einem Ensemble – das gilt nicht nur für das Schweriner Theater, das ist fast überall an den Häusern so. Mir fehlt diese dritte Generation“, so Dirk Audehm. Der für eine dieser „älteren Kolleginnen“, für Brigitte Peters, ein wunderbares Stück geschrieben und im WERK 3 inszeniert hat: „Diven sterben einsam (und erst, wenn sie gut ausgeleuchtet sind)“. In diesem Monolog einer, man muss es so derb sagen: ausrangierten Schauspielerin erfährt der Zuschauer „was ich über meinen Beruf, was ich über das Theater denke“, erläutert Dirk Audehm. Von 1993 bis 1995 war Dirk Audehm Ensemblemitglied in Schwerin, ging dann nach Leipzig, war, wie schon erwähnt in Bremen, arbeitete als freier Schauspieler – was er wieder machen wird. Die Saison 2015/2016 ist nach fünf Spielzeiten für ihn – wie für mehrere andere Kolleginnen und Kollegen des Hauses – die letzte in Schwerin: „Jeder geht mit dieser Situation anders um, sie kann noch einmal zusammenschweißen, die Kraft bündeln. 10

Ich habe an acht oder neun Häusern in Deutschland gearbeitet, die Qualität des Ensembles im Schweriner Schauspiel ist schon besonders.“ Nicht ausschließlich als Schauspieler machte und macht sich Dirk Audehm einen Namen im Schweriner Theater, auch als Regisseur: Im Dominnenhof inszenierte er „Shakespeare Nights“, im E-Werk „Adams Äpfel“, „Tschick“ und im November wird die schwarze Komödie „Er ist wieder da“ Premiere haben. Schauspieler werden immer wieder nach der „Traumrolle“ gefragt: „Wenn es die überhaupt gibt, dann war es für mich der Max Bialystock im Musical „The Producers“ von Mel Brooks. Das Stück habe ich am Broadway gesehen (Dirk Audehm ist, wie er sagt „New York Junkie“) und war fasziniert. Zum Glück war Peter Dehler das auch, und hat es in Schwerin auf die Bühne gebracht.“ Auf einer kleinen Bühne, die nicht (mehr) zum Schweriner Theater gehört, fühlt sich Dirk Audehm ganz außerordentlich wohl: dem WERK 3 im Dom-


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… im Mel Brooks Musical „The Producers“.

winkel. Allein oder im Duett mit dem Musiker John R. Carlson zeigt er da seine eigenen Programme, legendär die „Sch…Nulzen“ I und II. „Diese Programme will ich ausbauen. Gemeinsam mit John arbeite ich an der zweiten CD, alles Eigenes, die Musik und die Texte. Dem WERK 3 werde ich auf jeden Fall erhalten bleiben, egal wohin es mich im nächsten Jahr verschlägt.“ Ja, und wenn dann der Trubel in der großen Welt ihn nerven sollte, dann weiß Dirk Audehm ja, wo er hingeht: „Brauchst du mal Ruhe, weil das Leben dich stresst, ich weiß ‘nen Platz für Dich: Schwerin…“ (Aus dem inzwischen Kult gewordenen „Schwerin-Lied“ von Dirk Audehm und John R. Carlson)

mo - fr 11 - 18 uhr sa 10 - 14 uhr ideeundwerkstatt.de b.grabnitzki@gmx.net münzstraße 33 19055 schwerin 0385 5938323 0172 3859397

Zunächst aber alles Gute für die Spielzeit 2015/2016 mit der „Dreigroschenoper“, der Komödie „Die Nervensäge“ zu Silvester, der Wiederaufnahme von „Wie im Himmel“ und „Die 39 Stufen“ – und wer weiß, was noch kommt… Karin Gustmann Fotos: s. Winkler

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THEATER

Theaterkasse – das ist mehr als Kartenverkauf

Lieblingswort: AUSVERKAUFT! „Spielen Sie?“ – das ist die Frage, die an der Kasse des Schweriner Theaters am meisten gestellt wird – im Sommer, während der Schlossfestspiele. Eine Frage, die in den nächsten Monaten sicher nicht auftaucht: Mit den Premieren am 12. September im E-Werk und am 18. September im Großen Haus hat die Spielzeit 2015/2016 begonnen, mit Vorstellungen in geschlossenen, überdachten Räumen. Zahlreiche Fragen beantworten müssen Angelika Fritsch, Leiterin Service, Abonnement, Kasse und ihre sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei fast jedem Kartenkauf: Nach Preisen, Sitzplänen, Ermäßigungen – und nach den Stücken. „Die Besucher möchten wissen, ob es eine moderne oder klassische Inszenierung ist, wie die Ausstattung ist, wie lange die Aufführung dauert“, erzählt Angelika Fritsch. 12

Die Auskunft zur Länge einer Vorstellung, die ist relativ einfach, bei den anderen Aspekten ist Diplomatie angesagt… Zum Glück sind die Geschmäcker, auch die der Theaterfreunde, sehr differenziert, sonst wäre es ja langweilig. Bei manchen Produktionen sind sich aber alle Zuschauer einig: „Für das Rockballett „Hardbeat“ sind die Karten immer ganz schnell weg, da

sind wir ausverkauft “, so Angelika Fritsch. Dieses „Lieblingswort“ der Kassen-Mitarbeiterinnen kommt bei vielen Vorstellungen im Großen Haus und im E-Werk zum Einsatz: „Das Weihnachtsmärchen zum Beispiel, das ist jedes Jahr wieder ein ‚Selbstläufer‘, auch die Sonderkonzerte zum Jahreswechsel, die Neujahrskonzerte.“ Also sichert rechtzeitiges Erscheinen Plätze in Rang und Parkett.

Für das laufende Repertoire erhält man für Vorstellungen im Großen Haus die Karten zwei Monate im Voraus, für das EWerk einen Monat vorher. Geöffnet ist die Theaterkasse Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, am Samstag von 10 bis 13 Uhr. Die Abend- bzw. Vorstellungskasse öffnet eine Stunde vor Beginn an der entsprechenden Spielstätte. Verkauft werden MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


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Wer sich den Weg zur Vorverkaufskasse sparen möchte, der kann quasi rund um die Uhr im Internet seine Karten ordern: „Das Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert, der InternetKauf wird immer mehr genutzt.“ Anhaltend steigend sind die Abonnenten-Zahlen: „Die Einzelkarte ist 30 Prozent günstiger, als Abonnent hat man seine festen Termine, kann also langfristig planen. Ältere Herrschaften erzählen mir oft, dass sie das Abo mögen, weil sie sich ‚gezwungen‘ fühlen, ins Theater zu gehen. Aber auch junge Leute sind Abonnenten, wir haben zwei Jugendabo-Ringe.“ Auch für Nicht-Abonnenten gibt es zahlreiche Ermäßigungen beim Kauf von Theaterkarten – Auskünfte dazu geben gern, kompetent, geduldig, ausführlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon und der Kasse. Und im nächsten Jahr dann wieder aufs Neue Antwort auf die Frage „Spielen Sie?“

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da nur Karten für die laufende Vorstellung – also kein Vorverkauf. Neuerungen gibt es in der Spielzeit 2015/2016: „Die Garderobengebühr ist im Eintrittspreis enthalten. Und wir haben im dritten Rang so genannte Hörplätze ausgewiesen.“ Die „Hoch-Zeiten“ an den Kassen sind vom September bis Dezember, Anfang des Jahres ist es etwas ruhiger und im März geht dann verstärkt der Verkauf für die Schlossfestspiele los. (Der Vorverkauf für den Sommer 2016, die Verdi-Oper „Aida“ startet am 6. Oktober.)

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„Rosengärtnerin“, 2011, Acryl auf Papier, 43 cm x 34 cm.

„Selbstbildnis mit hohem Kragen“, 2009, Acryl auf Papier, 49 cm x 38 cm.

„Mecklenburger Feldlandschaft“, 2012, Acryl auf Papier, 60 cm x 80 cm.

FIGUREN im Farbenmeer Grüne Wolken, gelber Himmel, violette Bäume, die sich im Sturm biegen: Leuchtende, expressive Landschaften sind eine Spezialität von Karin Zimmermann. Genauso gern bringt die Malerin aus Maßlow bei Wismar auch Porträts, Selbstbildnisse und Menschengruppen in kräftigen, kontrastreichen Farben zu Papier. Karin Zimmermann vor ihrem Wohnhaus in Maßlow bei Wismar. Foto: Grit Schreiter

„Urlaub in Südfrankreich“, 2010, Acryl auf Papier, 29 cm x 41 cm.

„Sonntagsausflug“, 2012, Acryl auf Papier, 70 cm x 100 cm.


PORTRÄT

Repros (5): Kay Zimmermann

Seit Mitte der 70er Jahre sind ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen der ehemaligen DDR bzw. in ganz Deutschland sowie in Skandinavien zu sehen. Ab 21. Oktober stellt Zimmermann in der Wismarer Galerie Hinter dem Rathaus aus. In ihren Werken geht sie experimentell vor: Zunächst bringt sie großflächig Farben, meist Acryl, auf Papier. Mitunter mehrere Schichten übereinander. Es dominieren satte Orange-, Rot-, Grün-, Gelb- und Blautöne. Manchmal schimmern feine Weißtöne durch, die spannungsreiche Kontraste erzeugen und dem Werk eine spezielle Stimmung verleihen. Oft arbeitet Zimmermann dunkle Linien nachträglich ein. Mal kraftvoll, mal filigran, mal skizzenhaft oder abstrahierend lassen sie Figuren in dem Farbenmeer entstehen. Bis ein Werk fertig ist, können mehrere Monate vergehen – oder nur ein Tag. „Es muss ein Punkt kommen, an dem ich sage: „Jetzt passt alles“, berichtet die Mutter zweier Kinder. Zum künstlerischen Prozess gehört auch das Übermalen – und die Zerstörung. „Wenn ein Bild farblich keine Spannung mehr erzeugt, ist es tot. Dann verbrenne ich es“. Ihr zentrales Anliegen: „Ich darf mich nicht langweilen. Beim Arbeiten möchte ich immer ein spezielles Kribbeln spüren, als ob ich die Malerei jedes Mal neu entdecke. Wenn sich das auch auf den Betrachter überträgt, umso besser“. Persönliche Themen liegen ihr am Herzen: Mecklenburger Landschaften, das Meer, mediterrane und skandinavische Gegenden, die sie durch Reisen entdeckte. Oft hat sie ihr Skizzenbuch dabei, wenn sie unterwegs ist. Auch weibliche Motive greift sie auf: Akte, Porträts und Selbstbildnisse, die selbstbewusste, erdverbundene Frauen zeigen - Erlebnisse und Erinnerungen an Menschen, die sie emotional berühren. Schon als Kind hat sich die gebürtige Vogtländerin für Kunst interessiert, Zeichnen war ihr Lieblingsfach in der Schule. Nach einer Lehre zur Schneiderin in Plauen studierte sie von 1965 bis 1968 Modegestaltung an der Fachschule für Bekleidungstechnik in Berlin. Danach arbeitete sie als Modedesignerin in Altenburg und als Gestalterin bei einem Verlag in Leipzig. Doch ihr innerer Wunsch war ein anderer: „Ich wollte eigentlich Malerin sein. Das vorher, das waren alles nur Zwischenstationen“, sagt Karin Zimmermann rückblickend. Denn das Faible für Farben bekam sie im Elternhaus mit, ihr Vater war Technischer Zeichner und leidenschaftlicher Hobbymaler. Expressionisten wie Emil Nolde und Henri Matisse beeindruckten sie. Aber von Malerei leben? Für eine junge Frau in den 70er Jahren in der DDR, mittlerweile Mutter eines Sohnes, keine leichte Entscheidung. Dennoch wagte sie 1975 den Schritt in die Freiberuflichkeit. Ermutigt dazu hat sie vor allem ihr jetziger Mann, der Künstler Hans W. Scheibner. Gemeinsam zogen sie Mitte der 70er Jahre zuerst nach Wismar, dann nach kurzer Zeit in das alte Schmiede- und Försterhaus nach Maßlow. „Seit meiner Kindheit wollte ich gern an der Ostsee leben, ich fühlte mich angezogen von der Weite und dem Meer.“ In Maßlow verwirklicht sich das Paar den gemeinsamen Traum vom Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Auch wenn das Ende des 19. Jahrhundert gebaute Haus damals einer Ruine glich. Stück für Stück haben die beiden alle Räume in Eigenregie renoviert. Heute lebt hier auch die gemeinsame Tochter, Bildhauerin Anna Martha Napp mit Mann und zwei Kindern. „Es gibt immer etwas zu tun, das mich ausfüllt: Garten, Familie und natürlich die Kunst. Malen ist für mich ein inneres Bedürfnis.“ Grit Schreiter www.kunstatelier-masslow.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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NATUR

Es ist nicht

Gold

alles , was glänzt… ..ließ William Shakespeare schon vor gut vierhundert Jahren im „Kaufmann von Venedig“ verkünden. Das vermeintliche Gold dieses Bildes wird von einem Rosenkäfer getragen. Dessen konkretes Gold, in das er sich hinein gefressen hat, wie in den süßen Brei des Schlaraffenlandes, ist eine saftige Brombeere. Herbstzeit ist jetzt, von Dichtern sehr unterschiedlich besungen! 

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NATUR

V Früchte vom Vuglbeerbaam Bescherung der Perlstare auf Hiddensee.

Die Beerendolde des Holderstrauchs Schwarzer Holunder Welch Ruheplatz für eine Braune Mosaikjungfer: Schneeballfrüchte.

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iel Melancholie, auch Weltschmerz und Nebel kommen bei Mörike, Rilke und anderen für diese Zeit zusammen. Und ein vermeintliches, deutsches Volkslied in der Tonsetzung von Johann Friedrich Reichard, das seit 1799 die bunten Wälder und die Stoppelfelder preist, stammt vom Schweizer Dichtergeneral Johann Gaudenz von Salis-Seewis. Ungeachtet dessen, dass auch damals die Wälder erst dann bunt wurden, wenn die Stoppeln längst schon umbrochen waren. Da lohnt es vielleicht, einen – fast noch gegenwärtigen – großen deutschen Dichter zu preisen. Der war fröhlich und genauer. Ein großer Stückeschreiber auch und auf den Bühnen zweier deutscher Staaten so präsent wie kein Zweiter. Für ihn und sein umfängliches Werk scheint es berechtigte Renaissance zu geben. Und da es so schön zum Herbstthema passt, und weil der Antiromantiker Peter Hacks immer auch vorzüglichst für junge Menschen schrieb, muss auf einen vielfach gesungenen Text von ihm verwiesen werden „Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an...“ Das wurde, vor Jahrzehnten schon sehr frisch und fröhlich von Hauff und Henkler vorgetragen, und auch die omnipotente Helene Fischer bietet Text und Lied unter Beifall auf großer Bühne dar. Unsere mecklenburgischen und vorpommerschen Wälder, vor allem die Weltnaturerbe-Buchen, werden von besagtem Malersmann ja erst im Oktober bis in den November hinein mit Gold und Kupfer eingefärbt. Zuvor aber – und auch später noch – gibt es eine Fülle sehenswerter und häufig auch ess- und trinkbarer Naturfarben. Eher nicht in, sondern an den Wäldern. An der Ostseeküste und den Ufern kleinerer und größerer Seen, an kleinen Straßen oder Wanderpfaden. Wo Schwarz- und Weißdornhecken im Lenz mit Blütenschaum die Feldraine überschütten, wo die großen Hollerbüsche ihre flachen, weißen Blütendolden über dunklem Blattgrün breiten, da reifen jetzt schönste Früchte, um zu Säften, Gelees und Konfitüren verarbeitet zu werden. Vielleicht auch nur zu farbigen Sträußen. Der Gewöhnliche Schneeball – ein Moschuskrautgewächs – trägt schon zum Sommerende prachtvoll kupferfarbene Blätter und winkt mit großen Dolden intensiv roter Beeren. Er wird auch Dampfbeere oder Drosselbeerstrauch genannt. Seine Beeren werden jedoch fast nur von Vögeln geerntet, da er als leicht giftig gilt. In Osteuropa allerdings achtet man darauf nicht und isst die Beeren nach dem ersten Frost mit Honig genüsslich gegen Erkältungen. Bei uns ruhen sich die großen braunen Mosaikjungfern gern auf den Blättern und Früchten aus. Auch der sagenumwobene Schwarze Holunder, der Holler- oder Holderstrauch, ist mit seinen dunklen Fruchtdolden ein beliebter Rast- und morgendlicher Aufwärmplatz für die großen Edellibellen der Gattung Aeshna. An den Beeren dieses Strauches, der ebenfalls zu den Moschuskrautgewächsen zählt, sind sie allerdings nicht interessiert. Aber uns liefern die beerenartigen Steinfrüchte jenen Saft, der mit reicher Vitamin C- und B-Beigabe so außerordentlich gut gegen Husten und Heiserkeit und als Extrakt auch gegen Grippe wirkt. Aus diesem Grund wird der Schwarze Holunder in der Steiermark bereits auf 1.400 Hektar in Plantagen angebaut und beerntet. Ähnliches kennen wir ja schon vom Sanddorn. Dies Ölweidengewächs, das in China bereits auf einer Million Hektar kultiviert wird, erfreut sich auch bei uns zunehmender Beliebtheit. Schon 1980 wurden in Ludwigslust die ersten drei Hektar mageren Bodens mit Kultursanddorn bestellt. Jetzt gibt es dort die größte Sanddornplantage Deutschlands mit dazugehörigen Verarbeitungskapazitäten für Fruchtfleisch und Saft und etliche Nachfolgeprodukte. Es entfallen ja 200 bis 400 mg Vitamin C auf 100 Gramm Fruchtfleisch. Jedoch nicht nur dort und in Plantagen Sachsen-Anhalts und Brandenburgs wird Sanddorn geerntet. Auf ost- wie nordfriesischen Inseln wandern, wie auf Poel oder Rügen, große Mengen der gelbroten Beeren in den privaten Verbrauch. Auch Stare und durchreisende Drosseln tun sich gütlich an ihnen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


NATUR In größeren und kleineren Scharen fallen Krammetsvögel, die Wacholderdrosseln aus Skandinavien nämlich, in den Ebereschen ein. In diesen Kernobstlern finden sie ausreichend Frucht, um gut davon zu leben. Der berühmte „Vuglbeerbaam“ aus dem Erzgebirge, den der Förster und spätere Oberforstrat Max Schreyer erdichtete, hieß daher in jener Zeit, als Wacholderdrosseln noch in Netzen und Dohnenstiegen zum Verzehr gefangen wurden, Krammetsbeere oder auch Quitsche. Seine „Beeren“ sind eigentlich so etwas wie kleine Äpfelchen. Die schmecken bitterlich sauer, ein Resultat ihrer Parasorbinsäure. Durch Kochen wird Sorbinsäure daraus, und 100 Gramm Vogelbeeren beinhalten 100 mg Vitamin C. Schon vor Jahrzehnten wurden in Dresden aus der wilden Eberesche die Zuchtform „Rosina“ geschaffen, um köstliches Kompott aus ihren so gesunden Früchten zu bereiten. Der Möglichkeit, Edelbrände aus der Maische von Vogelbeeren zu destillieren, muss gleichermaßen gedacht sein. In Tirol, Salzburg und der Steiermark hat „Vogelbeerschnaps“ eine weit zurückreichende Tradition. Kein Wunder also, dass ähnliche, sehr gelungene Produkte aus Eberesche und Sanddorn auch im mecklenburgischen Schwechow entstehen! Bei unseren nordischen Vorfahren war die Eberesche übrigens Thor geweiht. Bei uns wurde sie 1997 zum „Baum des Jahres“ gekürt. Eine nahe Verwandte unseres Vogelbeerbaumes darf dabei nicht vergessen werden. Ihre Früchte sind weniger bitter, sie ist in Skandinavien zuhause und in Schweden so häufig als Straßenbaum zu finden wie bei uns die Linden. Die Nordische Mehlbeere. Im Gegensatz zum Vuglbeerbaam trägt sie keine gefiederten Blätter, und ihre etwas kleineren Früchte lassen sich bestens verarbeiten. Zuchtformen mit geringer Bitternis gibt es auch. Ein sehr empfehlenswerter Baum also. Ein prächtiger, gut hundertjähriger Vertreter ist vorzüglich in Kloster auf Hiddensee gediehen. Unbedingt müssen aus der Farbfülle des fruchtenden Herbstes zwei Hagebuttenarten erwähnt sein. Zum einen die rot glänzenden Früchte unserer Heckenrose, aus denen köstliches Mus bereitet werden kann und zum andere ihre fernöstliche Verwandte Rosa rugosa, die Kartoffelrose Hetschepetsche. Sie ist längst wohl in allen Dünen von Ost- und Nordsee zuhause und hilft bei der Strandbefestigung. Schön ist sie überdies mit Blüten bis in den November, obwohl sie dann längst sehr große, rundbollige Hagebutten entwickelt hat. Die haben köstliches Aroma! Und noch zwei Arten gibt es, die der Malersmann des Peter Hacks nicht vergisst. Die Amerikanische Traubenkirsche übergießt er mit strahlend hellem Gold. Das schmückt er mit glänzend schwarzen Fruchtperlen. Alle Teile des bis zu 20 Meter hohen Baumes, also Blätter, Zweige, Rinden sind durch Blausäure giftig. Die aromatisch süßen Steinfrüchte – kleiner als unsere heimischen Vogelkirschen – sind es nicht. In den USA werden sie dazu genutzt, Rum und Brandy zu aromatisieren. Nach Europa wurde das Gehölz von Forstleuten geholt. Bis in die 5oer Jahre wurde damit aufgeforstet. Inzwischen heißt die schöne Pflanze in den Niederlanden „bospest“ (Waldpest). Auch hierzulande ist man nicht mehr gut auf den Import zu sprechen. Die Konkurrenzmacht als Bodendecker gegen alle einheimischen Jungbäume ist erschreckend. Niemand weiß bislang, wie man ihrer Herr werden könnte. Goethes Zauberlehrling sollte wohl nicht gelesen sein. Bleibt als Trost zunächst nur die wirklich strahlende Herbstfarbe. Noch schöner kann sie wirken, steht als Kontrapunkt am Waldrand oder einer Hecke ein fruchtender Spindelstrauch davor. Er trägt in meist üppiger Fruchtfülle die aller prächtigsten Farben, Scharlach und Gold. Zudem sind die Samenkapseln so eigenartig geformt, dass sie dem ansonsten unscheinbaren Gewächs einen treffenden Zweitnamen bescherten. Der extrem hartholzige Strauch wird Pfaffenhütchen genannt, nach den Kopfbedeckungen hoher geistlicher Würdenträger. Einer von ihnen wurde nicht berühmt jedoch bekannt. In Fulda.

Ein C-Falter der Sommergeneration saugt süße Säfte aus überreifer Kartoffelrosenfrucht.

Das Scheingold der Amerikanischen Traubenkirsche: Die Forstleute hassen es inzwischen.

Fruchtender Spindelstrauch (Pfaffenhütchen). Nein, die kleinen Schnecken fressen keine Schlehenfruechte

Text & Fotos: Wolf Spillner MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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BACKEN Zutaten und Küchengeräte warten auf ihren Einsatz In einer kleinen Schüssel zerbröckele ich einen Würfel frische Hefe – bitte keine Trockenhefe verwenden - gebe einen Teelöffel Zucker hinzu und einen Schuss lauwarme Milch darüber. Diesen Hefeansatz stelle ich in dem auf 40 Grad Celsius vorgeheizten Backofen auf die Mittelschiene.

Fotos: H. Wachtel

Hefekuchen

immer lecker, egal ob mit Pflaume oder nur mit Streusel

delüx-Redakteurin Hannelore van Reimersdahl erzählt eine Geschichte, bei der sich alles um den berühmten Hefekuchen dreht. Und sie verrät Tipps, wie er garantiert auf Anhieb gelingt. Wenn Freitagabend oder am Sonnabendmorgen bei mir das Telefon klingelt, kann ich fast sicher sein: Mein Großer will wieder einmal – ich weiß nicht zum wievielten Mal – das Rezept von „Mutterns“ Hefekuchen. Jedes Mal hat er sich die Zutaten schnell auf einen Zettel gekritzelt, der offensichtlich immer nur einen Hefekuchen überlebt. Leichtsinnigerweise hatte ich ihm beim letzten Anruf versprochen: Du bekommst von mir ein Koch- und Backbuch. Handgeschrieben. Mit den Lieblingsrezepten aus Deiner Kindheit. Und mit Mutterns Hefekuchenrezept natürlich! Wahnsinnig bist du,

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hatte ich mich hinterher selbst gerügt, so etwas zu versprechen. Dabei muss ich der Ehrlichkeit halber zugeben, dass ich mich, was meinen Hefekuchen betrifft, eigentlich mit fremden Federn schmücke. Denn: Mein Rezept stammt, wenn ich es genau nehme, noch aus der Heimat meiner Eltern, die in Bessarabien, dem heutigen Moldawien, liegt. Und von dort stammt auch der Ausspruch meiner Mutter, der beim Hefekuchen backen bis heute oberstes Gebot ist: Fenster und Türen geschlossen halten, keine Zugluft dulden! Und alle Zutaten stubenwarm bereithalten! Ja, und dann kann's eigentlich schon losgehen!

Während die Hefe nun ein bisschen gehen darf, kommen Mehl, Zucker, Öl (bzw. flüssig gemachte Margarine) Zitronenabrieb, 1 Prise Salz und ein Ei in die Küchenmaschine. Dort hinein geben wir dann auch den Hefeansatz und die restliche, hoffentlich noch lauwarme Milch. Ja und dann kann eigentlich schon die Küchenmaschine loslegen und so lange ihre Höchstgeschwindigkeitsrunden drehen, bis der leicht weiche Teig Blasen schlägt. Spätestens bei dieser Art der Teiganfertigung fange ich an, jenen überlieferten Traditionen meiner einst vom Schwabenland ins zaristische Russland ausgewanderten Vorfahren bei der Hefeteigzubereitung untreu zu werden, die da lauteten: mit dem Kochlöffel rühren, rühren und so lange rühren, bis der Teig jene Blasenzeichen schickt, die einer Hausfrau signalisieren, dass alles seine Ordnung hat mit dem Hefeteig. Soll's weiterhin schnell gehen – und das ist bei meiner Lieblingsbackzeit morgens gegen 4 Uhr (ich bin seit jeher ein Frühaufsteher) oder am Wochenende vor der Mittagstischvorbereitung – meistens der Fall, fülle ich den Teig in eine Schüssel (Tupper ist wegen des Deckels prima), verteile noch eine kleine handvoll Mehl darüber und schiebe das Ganze in den immer noch 40 Grad heißen Backofen. Er ersetzt mir nicht nur all jene Plätze, die in meiner Kindheit Zuhause dem Teig die nötige Wärme zum Gehen gaben, sondern schafft es obendrein in einem Bruchteil der sonst notwendigen Zeit. Während unser Teig jetzt alle Voraussetzungen geboten bekommen hat, im besten Sinne des Wortes aufzugehen wie


BACKEN ein Hefekuchen, haben wir Zeit, das Kuchenblech einzufetten und die von meinen Kindern noch heute heißgeliebten Streusel für den Kuchen zuzubereiten. Und es ist genügend Zeit, die Geschichte zu erzählen, die meinen Hefekuchen nach der Grenzöffnung im November 1989 schneller als mich persönlich mit dem Westen Bekanntschaft schließen ließ.

Ein Kuchenstück für 80 Pfennig – eine kleine Geschichte am Rande Damals, als die Westdeutschen noch in Scharen zu Wochenendbesuchen in unsere Städte pilgerten, wohnte ich noch in Schwerin und wollte es nicht länger mit ansehen, wie viele von ihnen nach einem Stadtbummel nicht mal ein Käffchen und ein Stück Kuchen in unseren Restaurants und Cafés auftreiben konnten. Mit einer Nachbarin war schnell die Idee in die Tat umgesetzt: Wir machen ab sofort am Wochenende am Jägerweg – dem damals größten Parkplatz in Schwerin – einen Kuchenstand auf, erklären nebenbei Spaziertouren, geben Ausflugstipps ... Ein großer Pkw-Anhänger war von unseren im Improvisieren geübten DDR-Männern schnell umgerüstet und bot Platz für Kocher, Wasserkanister, Geschirr und Campingtische. Ein Trabant-Kombi musste die in den zwei Nächten zuvor gebackenen zehn Bleche Hefekuchen und zehn Quarktorten (mit Schneehaube) zum Jägerweg kutschieren. Kein einziges Mal haben wir außer den Rändern auch nur ein Stückchen von unserem Kuchen auf den Blechen und in den Formen nach Hause nehmen müssen. Erst viel später, als ich selbst mal in eine Bäckerei von „drüben“ kam, begriff ich, warum die Westdeutschen damals unseren Hefekuchen nicht nur am Stand so reichlich genossen, sondern ihn auch noch haufenweise für die Fahrt nach Hause einpacken ließen: Statt der dort üblichen 1,80 Mark West brauchten sie bei uns für ein duftend frisches Stück nämlich nur 80 Pfennig, egal welcher Währung, über den Campingtisch reichen. Jedes Mal,

wenn ich noch heute bei Bäckern in den Altbundesländern einkaufe, muss ich über diese, meine ersten Gehversuche in der sozialen Marktwirtschaft schmunzeln.

Privatunterricht für angehende Meister Doch jetzt müssen wir uns ganz schnell wieder dem Hefekuchenteig im Backofen zuwenden, der schon längst den Deckel angehoben hat. Er kommt jetzt auf das gefettete Blech. Am besten ist es, wenn Sie ihn mit bemehlter Hand gleichmäßig darauf verteilen. Bei Streuselkuchen, den viele wegen seiner Einfachheit auch Kutscherkuchen nennen, und bei Kirschkuchen mit Streusel, verteile ich auf dem Teig ein verquirltes Ei. Darauf kommen dann die aus Zucker, Mehl und Zucker (ich gebe gern noch eine Tüte Vanillezucker dazu wegen des Aromas) gefertigten, gut fetten, aber nicht klebrigen Streusel. Den Pflaumenkuchen liefere ich meiner Familie wahlweise ohne oder mit Streusel. Bei dem „ohne“ stelle ich die Pflaumenhälften schräg hochkant, so eng aneinander, dass man keinen Teig mehr sieht. Je nach Wunsch garniert, ist der Hefekuchen jetzt fertig für einen zweiten Gang auf die mittlere Schiene in den Backofen. Der ist inzwischen auf 220 bis 230 Grad vorgeheizt. Nach rund 15 Minuten (Hefekuchen mit Früchten und Streusel brauchen etwas länger) müsste der Kutscherkuchen jene goldbraune Farbe und genau den Hitzeschub bekommen haben, der ihn im Teig so locker und watteweich werden lässt, dass man schon beim Ansehen eine kleine Pfütze auf der Zunge bekommt. Etwas Vanillezucker über den fertigen Kuchen erhöht dieses Wohlbehagen noch. Bei allen Freunden und Bekannten, die mit den Jahren nach diesem Rezept auch stolze Hefekuchenbäcker wurden, bin ich so verfahren: Wem der Kuchen trotz meiner ausgeschmückten Rezeptschilderung zu misslingen drohte, der bekam Privatunterricht. Und noch eins: Meinen Kindern und sechs Enkelkindern schmeckt im Winter Bienenstich auf Hefeteig besonders gut. Wenn Ihnen der auf

Anhieb gelingt, dann dürfen Sie sich getrost schon zu den kleinen Meistern im Hefekuchen backen zählen. Übrigens: Das Backbuch für meinen Ältesten ist auch schon fertig. Jede Rezeptseite fein säuberlich in einer Folienhülle. Damit man nicht so schnell die Spuren jedes Backtages auf den Seiten wiederfindet, wie bei meinem. Gutes Gelingen wünscht Ihnen Hannelore van Reimersdahl

Die Zutaten

für den Hefeansatz :

1 Würfel Hefe 1 Teelöffel Zucker etwas lauwarme Mil ch

für den Teig:

500 gr. gesiebtes Mehl, 1/2 Tasse Zucker

etwas mehr als 1/4 l lauwarme Milch 1 Ei 1 Tasse (normalgr oß) Raps-oder Sonnenblumen-Öl (alternativ 125 g zerlassene SahnaMargarine oder San ella) 1 Prise Salz etwas Zitronenabri eb 1 Ei zum Bestreich en des Teiges

für die Streusel:

300 gr. Mehl 200 gr. Zucker 200 gr. Butter 1 P. Vanillezucker

Bienenstich

150 gr.Butter 150 gr. Zucker

75 gr. Honig 200 gr. Kokosraspel n 2 bis 3 Eier 1/16 l süsse Sahne oder Milch

Zucker, Butter und Honig erhitzen, dar in die Kokosraspeln leicht goldgelb we rden lassen (ständig rüh ren!!!), dann die Masse vom Herd nehmen und die verquirlte n Eier mit der Sahne (Mi lch) darunterhebe n. Das Ganze dann auf dem Hefeteig gleichmä ßig verteilen und ab in den Ofen.

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GENUSS

Delikat und raffiniert Kochkunst im Hotel Arte Das 4-Sterne-Hotel Arte im ländlichen Ortsteil Krebsförden-Dorf ist seit vielen Jahren eine bekannte Adresse für Gastlichkeit und Genuss auf hohem Niveau in der Landeshauptstadt Schwerin. Seit einiger Zeit verwöhnt hier Küchenchef Olaf Schmedemann die Gäste im Restaurant „Fontane“ mit regionalen und internationalen kulinarischen Spezialitäten. Olaf Schmedemann, aufgewachsen in Uelitz bei Rastow, ist ein echter Mecklenburger. Den großen, kräftigen Mann scheint trotz des regen Betriebs in der Küche so schnell nichts aus der Ruhe zu bringen. Der heute 51-Jährige beendete 1982 seine Kochlehre im Schweriner „Lindengarten“ und arbeitete anschließend in den DDRInterhotels in Dresden, Leipzig und Berlin in den verschiedensten Restaurants. Dort vervollkommnete er nicht nur seine Fähigkeiten in der gehobenen deutschen Küche, sondern machte sich auch mit japanischen, italienischen sowie französischen Kochkünsten vertraut. 1987 zog es ihn aus familiären Gründen zurück nach Mecklenburg. Glücklicherweise bekam er in einer Gaststätte nahe seines Heimatortes, in Ortkrug, eine Anstellung als Küchenchef. Vier Jahre später bewarb sich Olaf Schmedemann im Schweriner Best Western Plaza Hotel als Koch, wurde angenommen und erweiterte seine Kochkünste im Airport Hotel Fuhlsbüttel. Fachlich perfekt ausgerüstet, wurde er Mitte ´95 Küchenchef – zunächst im Plaza-Hotel am Grünen Tal und dann im Crowne Plaza am Bleicher 22

Olaf Schmedemann dekoriert das Wildgericht meisterhaft und mit Liebe zum Detail.

Ufer. Danach, im Jahr 2014, machte der versierte Koch einen kurzen „Abstecher“ auf's Land, genauer gesagt in das Restaurant „Himmel und Erde“ in Wöbbelin. Hier brachte er viele Dinge auf den Tisch, die direkt auf dem Hof Denissen angebaut wurden. Für frische Produkte hatte Olaf Schmedemann schon immer eine Vorliebe und ebenso für kulinarische Experimente, die Altes und Neues vereinen. Seit Mitte Juni 2015 ist Olaf Schmedemann Küchenchef im Schweriner Hotel Arte. Diese berufliche Neuorientierung verbindet er mit seinem Anspruch auf „eine gepflegte, überlegte Küche, in der man sich Zeit nimmt, außergewöhnliche Ideen umzusetzen“. Dazu gehört für ihn auch, Althergebrachtes neu zu entdecken. Begeistert erzählt Schmedemann beispielsweise vom Mecklenburger Kloppschinken, der in seiner ursprünglichen Form fast in Vergessenheit geraten ist. Der kreative Küchenchef erinnerte sich daran und setzte das traditionelle Gericht mit mehr Raffinesse in Szene. Und das geht so: „Der Rauchschinken wird in Buttermilch eingelegt, danach abgetupft und mit dem

Fleischklopfer bearbeitet. Daher auch der Name Kloppschinken. Anschließend werden die etwas dickeren Fleischscheiben in Mehl gewälzt, durch gequirltes Ei gezogen und von beiden Seiten goldbraun gebraten. Dazu gibt's bei uns Kürbisgemüse mit Ingwer, Pilze oder Kartoffeln mit frischen Kräutern“, erzählt der leidenschaftliche Koch und vergisst nicht zu erwähnen, wie wichtig es für ihn ist, alles ansprechend anzurichten. „Das gehört einfach bei jedem Gericht dazu, denn das Auge isst ja bekanntlich mit“, sagt er lächelnd. Jetzt im Herbst, erwarten die Gäste natürlich vor allem Wild aus der Region. Darauf ist Olaf Schmedemann gut vorbereitet, denn damit kennt er sich aus. „Bereits während der Kochlehre war die Grobzerlegung Bestandteil unserer Ausbildung. Außerdem gingen aus meiner Familie einige zur Jagd und so habe ich gelernt, wie man das Wild aus der Decke schlägt“, erzählt der langjährige Koch. Das muss er heute nicht mehr tun, denn die Jäger aus Schildfeld und Grambow, bei denen er das Wildbret einkauft, haben das bereits erledigt, wenn es in der Hotelküche angeliefert wird. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


GENUSS

Perfekt! Der Rotwein, den der Koch für die Sauce verwendet hat, empfiehlt er auch den Gästen.

Wild – ein kulinarischer Genuss im Herbst Küchenchef Olaf Schmedemann vom Hotel Arte empfiehlt:

Rehrücken im Kräuterpfannkuchen an Spitzkohl, Holunderjus und Waldpilzen Rezept für 4 Personen Zutaten: für die Kräuterpfannkuchen: ein kleiner Zweig Rosmarin, etwas Schnittlauch, 50 g Mehl, 50 g Milch, 50 g Sahne,1 Ei, 1 EL flüssige Butter für die Farce: 100 g Putenbrust, 0,1 l Sahne, 10 g Walnüsse gehackt, Salz/Pfeffer für den Rehrücken: 400 g Rehrücken (vier Stück a 100g), Thymian, Rosmarin für den Spitzkohl: 25 g Zwiebelwürfel, 25 g Speckwürfel, 200 g Spitzkohl in feinen Streifen, 50 g Sahne, Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 EL Öl für die Waldpilze: 200 g Pilze (Maronen, Herbsttrompete oder ähnlich, möglichst trocken geputzt), 50 g Zwiebelwürfel, 4 cl Weinbrand für die Wildsauce: 4 Schalotten, gewürfelt, etwas Öl, 2 bis 3 Nelken, 5 schwarze Pfefferkörner, 4 bis 5 Pimentkörner, zwei Lorbeerblätter, 0,2 l trockener Rotwein, 0,5l Jus vom Wild, 1 EL Holundergelee oder Marmelade, Salz

Auch Schmedemann selbst mag den Geschmack des heimischen Wildes. „Es ist nicht nur aromatisch und sehr lecker, sondern gleichzeitig bekömmlich und gesund, weil es fett- und cholesterinarm ist“, meint der Fachmann, während er gekonnt ein zartes, rosa gebratenes Stück Rehrücken im Kräuterpfannkuchen auf dem Teller anrichtet – mit heimischen Waldpilzen und einer Rotwein-

Sauce, die hier auf keinen Fall fehlen darf. Raffiniert zubereitet und dekoriert entsteht unter seinen flinken Händen ein wahres Kunstwerk, bei dessen bloßem Anblick einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Aber das ist nur eine Variante von vielen, mit denen Olaf Schmedemann sowie die anderen vier Köche im Hotel Arte ihre Gäste verwöhnen und begeistern. Text & Fotos: Christine Mevius

Rehrücken: Hier stimmt alles – von der Raffinesse der Zubereitung bis hin zur kunstvollen Präsentation des Gerichtes.

Zubereitung: Den Schnittlauch in Ringe schneiden und Rosmarin fein hacken, mit den Zutaten für die Pfannkuchen verrühren und aus dem Teig 4 dünne Pfannkuchen backen. Für die Farce die Sahne und das Putenfleisch in einer Küchenmaschine zu einer glatten Masse mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Walnüsse hacken und dazugeben. Die Pfannkuchen mit der Farce bestreichen. Den Rehrücken mit Salz und Pfeffer würzen und in die Pfannkuchen einschlagen. Dann im vorgeheizten Ofen bei ca. 120 Grad rosa garen (ca. 50 bis 55 Grad Kerntemperatur ). Die Zwiebeln in feine Würfel schneiden und einen Teil davon mit den Speckwürfeln anbraten. Jetzt den in Streifen geschnittenen Spitzkohl dazugeben, würzen und kurz anschwitzen. Sahne hinzufügen und noch etwas köcheln lassen. Bitte darauf achten, das der Spitzkohl bissfest bleibt. In der Zwischenzeit die Pilze in gleich große Stücke schneiden. Mit den restlichen Zwiebelwürfeln anschwitzen und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann mit dem Weinbrand ablöschen. Für die Soße die Schalotten in Öl anschwitzen und die Gewürze hinzugeben. Mit Rotwein ablöschen und die Wildjus hinzufügen. (Diese kann man bereits am Vortag von den Knochen des Rückens und den beim parieren anfallenden Fleischteilen zubereiten). Dann den Saucenfond soweit einköcheln lassen, bis dieser eine leichte Bindung zeigt. Diesen dann durch ein feines Sieb passieren und das Holundergelee oder die Holundermarmelade hinzufügen, glatt rühren und nochmal leicht köcheln lassen. Den Rehrücken aufschneiden, auf dem Wirsing anrichten und mit den Pilzen und der Wildsauce servieren. Dazu passt sehr gut ein Kartoffelpüree, das man mit Sellerie verfeinern kann. Weinempfehlung: Nehmen Sie den Wein, der bereits für die Sauce verwendet wurde.

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Schon jetzt an die genussvollen Gaumenfreuden der Weihnachtszeit denken. Mit Landpute in Stimmung kommen

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Dieser Moment, wenn der aromatische Geruch des Weihnachtsbratens von der KĂźche aus die ganze Wohnung in weihnachtliche GemĂźtlichkeit hĂźllt und uns an einem Tisch vereint. Er lässt uns spĂźren, dass die gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie das grĂśĂ&#x;te Geschenk ist. Dieses mĂśchten wir mit Ihnen zusammen gestalten. Daher achten wir auf grĂśĂ&#x;te Sorgfalt bei der Qualität unserer Produkte. Ihr gelungenes Festtagsessen ist unser Ziel. Wer schon jetzt die ersten Punkte auf der Weihnachtsbesorgungsliste abstreichen mĂśchte, um somit vorbereitet und entspannt in die Festtage starten zu kĂśnnen, ist bei uns goldrichtig. Auch im 25. Jubiläumsjahr haben wir wieder eine Vielzahl an Spezialitäten fĂźr Sie im Angebot. Mit der Bio-Weihnachts-Waldlandpute zaubern Sie Ihren Lieben einen deutschlandweit einzigartigen Weihnachtsbraten auf den Tisch. Unsere Waldlandputen werden durch die urtĂźmlich-langsame Bio-Zucht zum unverwechselbaren Genuss. Guten Geschmack kĂśnnen Sie mit uns auch verschenken! Unsere Landputen-PräsentkĂśrbe erhalten Sie im Onlineshop (www.landputenshop.de) oder direkt in unseren Filialen in vier verschiedenen Varianten. Wer jedoch ganz individuell schenken mĂśchte, dem stellen wir gerne speziell einen Korb zusammen. Wer sich zu Weihnachten gerne verwĂśhnen lässt, ist herzlich zu unseren weihnachtlichen Veranstaltungs-Highlights eingeladen. Erleben Sie mit Kollegen, Freunden und Kameraden eine besondere Weihnachtsfeier. Am Samstag, den 12. und Freitag, den 18. Dezember freuen wir uns, Ihre Festtagsgesellschaft ab 19 Uhr begrĂźĂ&#x;en zu kĂśnnen. Mit gutem Essen, stimmungsvoller Unterhaltung und erfahrungsgemäĂ&#x; guter Laune gestalten wir einen rundum gelungen Abend fĂźr Sie. Der „Santa`s Brunch“ am zweiten Weihnachtsfeiertag ist der HĂśhepunkt unserer Festtage. Entspannt und sorgenfrei kĂśnnen Sie in lockerer Atmosphäre bei gutem Essen in den Erinnerungen des vorangegangenen Weihnachtsabends schwelgen. Inspirationen, fĂźr welche Produkte der Lanputen-Gutschein eingelĂśst wird, kĂśnnen Sie sich beim Brunch ganz nebenbei ebenfalls holen.

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GENUSS

Wildwochen in Westmecklenburg

Von Jägern und Köchen Feinschmecker und Journalist Norbert Bosse mit kulinarischen Tipps für den Herbst

Norbert Bosse beim Tag des Jagdhorns in Redefin.

Foto: privat

Ernährungsphysiologisch zeichnet sich das Fleisch der Wildtiere dadurch aus, dass es fettarm ist, einen hohen Eiweißanteil und wenig Cholesterin hat. Wild ist im Prinzip Bio–Fleisch pur! Wir sprechen hier aber vor allem von Rehen und Hirschen, die in freier Natur aufgewachsen sind und nicht aus sogenannter Gatterhaltung stammen. Um es gleich vorweg zu sagen: Wildfleisch von Tieren, die in solchen Farmen gezüchtet werden, ist nicht generell zu verurteilen. Das sind keine schlechten Lebensmittel. Ebenso nicht das Zuchtwild aus Neuseeland oder Südafrika wie Dam- oder Rotwild, das der Verbraucher meist

Jäger nach erfolgreicher Jagd. Foto: Landesjagdverband

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Kaum ein Lebensmittel ist so schmackhaft und vielseitig wie Wildbret. Auch werden immer noch Geschichten und Mythen über die Zubereitung von Wildfleisch erzählt. So mancher Hobbykoch legt den Rehrücken heute wie zu Großmutters Zeiten in Buttermilch ein. Da es früher an Kühlmöglichkeiten mangelte, diente das Einlegen lediglich dazu, den strengen Wildgeruch abzumildern! Zart wird der Braten dadurch übrigens nicht! im Supermarkt findet. Aber es ist kein Wildfleisch im eigentlichen Sinne! Zeitgemäße Genießer und engagierte Köche werden immer einheimisches Wild bevorzugen, das hier vor Ort waidgerecht erlegt und je nach Saison und Jagdzeit in der Küche schmackhaft und gesund zubereitet wird. Frischer geht es nicht! Diese Tatsache den Verbrauchern näher zu bringen und um das eigene Wildbret besser zu vermarkten, hat der Kreisjagdverband in Nordwestmecklenburg vor sieben Jahren die „Wildwochen“ ins Leben gerufen. In der Zeit vom 17. 10. bis zum 1. 11. 2015, also unmittelbar vor dem Hubertustag am 3. November, dreht sich zwischen Dassow und Wismar alles um das Thema Wild und seine Zubereitung.

Dieser Tag ist allen Waidmännern und Waidfrauen heilig, denn er ist dem Heiligen Hubertus von Lüttich gewidmet, dem Schutzpatron der Jagd. Vielerorts wird er mit kirchlichen Messen begangen. Am 31. Oktober und am 7. November finden unter anderem auf dem Jägerhof im Holmer Wald bei Dassow und in Proseken Hubertusmessen statt. Aber auch in Ludwigslust, Stralendorf oder Groß Salitz gibt es jagdlich geprägte Gottesdienste. Für Ulf-Peter Schwarz vom Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg sind die Wildwochen besonders wichtig: „Wir wollen den Verbrauchern zeigen, was man alles Köstliches aus Wildfleisch zubereiten kann, und wo man frisches bzw. gefrorenes Wildbret zu kaufen bekommt.“


GENUSS Leckere Wildspezialitäten. Foto: Landesjagdverband

Fleischermeister Axel Jehring bei einer Schauzerlegung im Forstamt Schildfeld.

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Frischlingskeule mit Knochen. Foto: Spindler

Foto: Bosse

„Kein anderer Braten bringt die Sehnsucht nach Märchen, Sagen und die Zeit der Romantik mit sich wie der Wildbraten!“ Michael Wollenberg – Jäger und Spitzenkoch aus Langenhorn

Der Verbraucher erhält Wildbret in den Staatlichen Forstämtern wie in Schildfeld in der Nähe von Boizenburg. Dieser EU-zertifizierte Landesbetrieb hat eine eigene Wildzerlegung und -verarbeitung. Unter der Marke „Wild vom Förster“ kann der Verbraucher hier z. B. Wildpastete, Leberwurst und geräucherten Damhirschschinken kaufen. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von nennenswerten privaten Wildvermarktern. Dazu gehört die Firma „Spindler Wildbearbeitung“

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in Hagenow. Ingo Spindler und seine Mitarbeiter sorgten bei den Besuchern des Schweriner Gourmet Gartens in diesem Jahr für reichlich Furore. Der rosa gebratene Rehrücken hatte die Gäste förmlich entzückt. Im Herbst beginnt die hohe Zeit der Jagd. Viele Wildtierarten dürfen jetzt erlegt werden. Wen wundert es, dass nun viele Köche in renommierten Häusern Wildbret anbieten. Ob im Hotel „de Weimar“ in Ludwigslust, im Hotel „Alter Speicher“ in Wismar oder im Restaurant „Jägerhof Ostsee“.

Der junge Küchenchef im „Schlossgut Groß Schwansee“, Sascha Fiedler, empfiehlt Rehrücken am Knochen gegart, so wie er im Oktober im Restaurant des Hauses auf die Speisekarte kommt. Hier seine Tipps: Das Fleisch bleibt am Knochen, wird kurz angebraten und dann im Backofen schonend gegart. Mit Koriander, Lorbeer, Wacholder, Pfeffer, Piment, Nelken, Salz und Zitronenabrieb gewürzt. Das Gericht wird mit Rosenkohlblättern, Blaukrautsaft und einem Kartoffel-Sellerie-Stampf serviert. Wenn der Gast es rechtzeitig bestellt, bekommt er den Rehrücken am Tisch tranchiert – eine ganz besondere kulinarische Freude. Mein besonderer Tipp für Sie: Adressen für Wildfleisch oder Wildprodukte finden Sie unter www.wildfleisch-mecklenburg.de oder auf der Homepage des Landesjagdverbandes MV. Norbert Bosse

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WOHNEN

W-W-W oder Wer Wohnt Wie?

Von der

Traumwohnung gefunden

Wohngeschmack, das Einrichten einer Wohnung ist nicht rein weiblich – nur wohnen Männer anders als Frauen: Funktionale Gesichtspunkte sind wichtig und Männer wohnen intuitiv, „aus dem Bauch heraus“.


WOHNEN

N

ach Meinung von Psychologen ist Wohnen für Frauen eine Tätigkeit, für Männer soll Wohnen ein Zustand sein. Denkbar, dass der Wohn-Zustand von Andreas und Ralf deshalb so entspannt ist – weil keine Frauen reinreden. Seit dreizehn Jahren kennen sich die Beiden und im Laufe der Jahre kam schon mal der Gedanke an eine gemeinsame Wohnung auf. Aber es gab da gewisse Ansprüche, äußerliche wie innerliche: Äußerlich die Gegend, die Wege zur Arbeit und die Freizeitaktivitäten – da kam nur ein zentraler Standort in Frage. Innerlich die Größe und Ausstattung der Wohnung. Die Herren haben sich zwar ein bisschen auf dem Wohnungsmarkt umgeschaut, aber wie heißt es so schön: Eine Wohnung soll man nicht suchen, man muss sich von ihr finden lassen. Und genau das ist Andreas und Ralf passiert, per Zufall und durch Freunde kamen sie vor drei Jahren zu ihrer Traumwohnung: Drei Zimmer, Küche, zwei Bäder, zwei Balkone, geräumiger Korridor – und eine traumhafte Lage mit einer beneidenswert einzigartigen Aussicht. Zusammenziehen, das bedeutet die Symbiose aus Vorhandenem und Neuem. Für Andreas und Ralf stand relativ schnell fest, was aus den alten Wohnungen mitgenommen, was entsorgt, was neu gekauft wird – ihre Traumwohnung nahm Gestalt an: Edle Vorhänge – nach Beratung mit einem befreundeten Fachmann ausgewählt und von diesem angebracht – umrahmen stilvoll die großen Fenster und die Balkontür im lichtdurchfluteten Wohnzimmer. Die eleganten Polstermöbel wurden übereck platziert, man kann die Aussicht genießen oder den Blick durch den Raum schweifen lassen: An der gegenüberliegenden Wand hängt in Blickhöhe ein kleines Ölgemälde, der Schwanen-Tisch – ein Möbel-Klassiker – und die Kronleuchter bringen Stil und Tradition ins Zuhause, und der Schaukelstuhl – einschließlich Kissen mit Union-Jack-Motiv – ist so etwas wie die Erinnerung an die Kinderschaukel im Garten.

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Das größere Wohnzimmer hat den Charakter eines repräsentativen, zugleich behaglichen Salons, das anschließende Erkerzimmer ist kleiner und intimer. Hier steht auch das – für Andreas eher entbehrliche – TV-Gerät, hinter den Glastüren der Vitrine haben Lieblingsstücke ihren Auftritt. Ein Spiegel mit effektvollem Rahmen weitet optisch den Raum, die blauen Vorhänge harmonieren mit der gemütlichen Couch – ein idealer Ort zum Entspannen. Neben dem Theater, Konzerten und Ausstellungen gehören Bücher und Musik zum Leben von Andreas und Ralf. Wie alle Bücherfreunde und CD-„Anhäufer“ haben die Beiden das Problem von „zu viel Buch/CD und zu wenig Regal“. Da sind kreative Lösungen gefragt, endgültige Antworten gibt es wohl eher nicht… Andreas und Ralf haben einen offenen, modernen Wohnstil, keinen „Lifestyle“, dafür Geschmack und Stil, sie passen mit ihrer Lebensart in ihre vier Wände. Oder andersherum: Sie haben ihre Wohnung ihren Ansprüchen, ihrem Geschmack entsprechend gestaltet, sie fühlen sich wohl – und sind froh, dass gerade diese Wohnung sie gefunden hat. Karin Gustmann Fotos:G+G

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Rainer Kessel wohnt seit 1985 mit seiner Familie in der ehemaligen Dorfschule am Ortsrand von Neu Nantrow bei Wismar, umgeben von Wiesen und Feldern. Vorher lebte der Künstler in Berlin. Dort absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Stuckateur am Bodemuseum, später arbeitete er als Theaterplastiker an der Deutschen Staatsoper. Beruflich lief es gut, dennoch fehlte Kessel etwas. „Die Arbeit an der Oper musste schnell gehen, sie war vor allem auf Wirkung ausgerichtet. Das kann auf Dauer gefährlich sein“, sagt er. Er orientierte sich um, studierte Anfang der 80er Jahre Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee bei Jo Jastram. „Ich interessierte mich schon immer für Räume, Objekte, Maße. Architektur

„Helmkopf 11“, Blei, 2011, Höhe: 26 cm. „Centaur 2“, Bronze, 2010, Höhe: 22 cm.

Schicksalsgemeinschaft zwischen

Mensch und Natur

Porträts, Reliefs, Akt- und Tierskulpturen, Masken-Objekte: Die künstlerische Bandbreite Rainer Kessels ist groß. Eine Auswahl seiner Werke ist vom 3. Dezember bis 2. Januar in der Galerie Hinter dem Rathaus in Wismar zu sehen. „Zwei Helmköpfe 6“, mineralisiertes Blei, 2009, Höhe: 11 cm.

„Kleiner Don Quichotte“, Bronze, 2009, Höhe: 26 cm.

„Ross und Reiter“, Bronze/Marmor, 2014, Höhe: 37 cm. Fotos (4): Rainer Kessel

hätte mir auch gefallen, das ist schließlich die Mutter aller Künste. Doch in der Bildhauerei muss ich keine Kompromisse machen, hier kann ich konsequenter arbeiten“, sagt er. 1985 beschloss er, der Hauptstadt den Rücken zu kehren. „Ich litt weniger am politischen System der DDR, mehr an den Menschen. Viele waren verbittert und zynisch. Das hat mir Angst gemacht“, erinnert sich der Vater dreier Kinder. Die Optionen: Ausreise in den Westen oder ein Hof im Norden. Er entschied sich für Letzteres. Und hat es nicht bereut. „Hier kann ich relativ frei leben und gut arbeiten.“ Sein Atelier in dem rund 120 Jahre alten Haus war früher mal ein Klassenraum. Hier befinden sich zahlreiche abgeschlossene, aber auch unfertige Skulpturen und Objekte. Eins seiner bevorzugten Motive sind Kopfbedeckungen, zumindest wirken sie so auf den ersten Blick. Kessel spielt mit möglichen Assoziationen der Betrachter. Die Objekte vermischen Elemente aus Helm, Maske und Schädel. Sie ähneln archäologischen Fundstücken. Sie wirken zeitlos, könnten von den Griechen stammen, den Römern, Assyrern oder den Persern. „Ich möchte eintauchen in die Tiefe der Zeit und Spur aufnehmen, wo wir herkommen“, sagt Kessel. Unbewusst entwirft er eine Gegenwelt zur meist schnelllebigen, modernen Kunst, „in der man per Mausklick ganze Welten zeichnet“. Er fühlt sich traditionell verwurzelt, dem Handwerk eng verbunden, ja verpflichtet. „Bis ein Werk entsteht, vergeht viel Zeit. Bildhauerei bedeutet langwieriges Arbeiten. Meine Objekte reifen über Jahre hinweg, sie sind kein Ergebnis eines spontanen, schnellen Prozesses.“ Kessel greift historische und mythologische Themen auf - und verfremdet sie wieder. Die Helme bestehen aus Blei, das Material hat er vor etwa MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


PORTRÄT

Rainer Kessel in seinem Atelier in der ehemaligen Dorfschule am Ortsrand von Neu Nantrow bei Wismar.

drei Jahren für sich entdeckt. Als Kopfschutz ist es in Wirklichkeit ungeeignet. Zumal Kessel seine Helme so anlegt, dass sie den Blickwinkel des Trägers einengen würden, dieser seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen könnte. „Es ist unmöglich, sich komplett zu schützen“, sagt der 59-Jährige über das Paradoxon. Der „Centaur“ ist ein weiterer künstlerischer Schwerpunkt. Das Mischwesen aus Mensch und Pferd symbolisiert für ihn die Schicksalsgemeinschaft zwischen Mensch und Natur. Kessel thematisiert die Balance, die Harmonie zwischen den Lebewesen in seinen Reiterskulpturen. In „Arkadische Reiter“ etwa hat das Pferd Mühe, aufrecht zu bleiben. Es kann den schwer bepackten Mann kaum noch tragen, es droht, unter der Last zusammenzubrechen. Auch „Don Quichotte“, der traurige Ritter, befindet sich in verschiedenen Größen und Formen in dem Atelier. „Das Motiv hat mir nach der Wende sehr geholfen. Ich fühlte mich kurzzeitig orientierungslos – wie ein einsamer Ritter, der aus der Zeit gefallen war.“ Sein Don Quichotte lässt sich aber nicht unterkriegen. Aufrecht sitzt er auf einem stolzen, schlanken Pferd, elegant hält er die Lanze in der Hand. Neben Blei hat Kessel viel mit Holz, Gips und Stein gearbeitet. Doch Bronze ist sein bevorzugtes Material. „Sie lässt sich gut modellieren und bietet zahlreiche filigrane Möglichkeiten“. Skizzen entwirft er im Vorfeld nicht. „Sie beschneiden das Abenteuer und schränken den Entwicklungsprozess ein. Ich möchte das Motiv nicht schon fertig im Kopf haben“, sagt er. Neben Wismar bereitet der Künstler derzeit noch Einzelausstellungen in Wernigerode, Teterow, Leipzig und Rostock vor.

RESTAURANT & EVENTGASTRONOMIE

Foto (3): Grit Schreiter

Burg Neustadt-Glewe Alte Burg 1 19306 Neustadt-Glewe Tel.: 038757 - 598477 info@burg-neustadt-glewe.de

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Grit Schreiter MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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MUSEUM

Silberschätze am See

Eigentlich hat Mathias Schott viele „Lieblingsstücke“ im Schweriner Schlossmuseum – ist er doch seit 1983 mit Leib und Seele und vor allem Kenntnissen Schlossführer. Aber nach kurzem Nachdenken legt er sich fest: „Die silbernen Taufgeschenke des Erbgroßherzogs Franz Friedrich aus dem Jahr 1910.“ Warum? „Ich habe die Stücke in den 1990er Jahren in einem Katalog des Auktionshauses Christie’s entdeckt und konnte sie für den Schlossverein in Amsterdam ersteigern. Wir haben die Objekte in unserem Tresor gelagert bis wir sie 2014 als Leihgabe an das Schlossmuseum für die restaurierte Silberkammer übergeben konnten“, erzählt Mathias Schott und klingt dabei ein bisschen stolz. Nicht ohne Grund: Der 1991 gegründete Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. – dessen Vorsitzender Mathias Schott seit 1998 ist – hat unter anderen zu seinen Zielen „den Ankauf und die Restaurierung von historischen Kunstwerken und Sachzeugen u.a. zur Ausstattung der Museumsräume“ erklärt. 34

Fotos: E. Raff

Zahlreiche Projekte – das größte war der Wiederaufbau des Jugendtempels im Schweriner Schloss-garten – hat der Schlossverein realisiert und mehrere Stücke für die Ausstattung der großherzoglichen Wohnräume im Schlossmuseum erworben. Die Lieblingsstücke von Mathias Schott (der bei Schlossfesten und ähnlichen Veranstaltungen/Feierlichkeiten in vollem Staat als Großherzog Friedrich Franz II. erscheint) stehen seit einem Jahr in Vitrine 8 der Silberkammer. Dieses eindrucksvolle, rippengeschmückte Gewölbe im Hauptturm am See erstrahlt wieder in seiner ursprünglichen farbigen Raumfassung und birgt mehr als 100 Einzelstücke, vorwiegend des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, zu denen die schon erwähnten Taufgeschenke gehören.

„Im Einzelnen sind das ein Besteck, ein Geschenk der Großeltern, der Herzogin und dem Herzog von Cumberland. Als Zweites ein Becher, eine Gabe von König Christian X. von Dänemark und als Drittes eine Anbietschale, ein Präsent der Urgroßmutter Großherzogin Marie“, erläutert Mathias Schott und ergänzt: „Es war erst- und einmalig, dass solche Stücke aus dem Besitz der Großherzoglichen Familie auf dem Markt waren. Wir als Schlossverein sind schon froh, dass wir diese Silberschätze für unser Schlossmuseum erwerben konnten.“ Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


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KIRCHE

Sankt Georgen in Parchim

Die Musikkirche auf der Route der Backsteingotik

Die Kirche St. Georgen wurde von 1269 bis 1307 auf den Mauern einer sp채tromanischen Basilika erbaut. Foto: Helmut Wachtel

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KIRCHE

Die Kirchen Sankt Georgen, Sankt Marien und das Rathaus gehören zu den beliebten Sehenswürdigkeiten der Stadt Parchim im südöstlichen Mecklenburg. Hervorzuheben sind auch eine Reihe von Fachwerkhäusern des 16. und 17. Jahrhunderts, von denen in Norddeutschland nicht viele erhalten sind. Parchim ist die Kreisstadt des Landkreises Ludwigslust-Parchim und liegt inmitten einer wasser- und waldreichen Umgebung mit den höchsten Douglasien Europas. Der Handelsplatz zwischen Ostsee und märkischem Binnenland erhielt 1226 das Stadtrecht und entwickelte sich schnell zu einem Zentrum der Region. Heute noch deutlich ist eine in Alt- und Neustadt geteilte Stadtanlage mit zwei repräsentativen Kirchen. Besucher können zudem gut erhaltene Fachwerkhäuser sowie Reste der Stadtmauer mit Wall und Graben besichtigen.

Der Vorgängerbau: Eine spätromanische Basilika Nordportal der Kirche mit dem Bildnis Luthers aus dem Jahre 1612.

Im Zentrum der Altstadt von Parchim stand eine spätromanische Basilika ohne Turm und Querschiff, die 1229 erstmals erwähnt wurde. Wahrscheinlich war es Bischof Berno, Bischof im Bistum zu Schwerin, der sie hier zwischen 1180 und 1190 errichten ließ. Bei einem Stadtbrand im Jahre 1289 brannte die Kirche bis auf die Grundmauern nieder.

Die Kirche Sankt Georgen An gleicher Stelle wurde unter Verwendung von Trümmerresten 1289 mit dem Bau einer neuen größeren Kirche begonnen: Die bis heute erhaltene Kirche Sankt Georgen entstand als gotischer Backsteinbau auf Feldsteinsockel und war nach 18-jähriger Bauzeit fertiggestellt. Sie wurde in den folgenden Jahren mehrfach umgebaut und erweitert. In der Westwand sind noch Reste des Vorgängerbaus zu sehen, so dass die Kirche mit diesen Teilen das älteste Gebäude der Stadt ist.

Erweiterungs- und Renovierungsmaßnahmen Das Altarretabel stammt aus dem Jahre 1421. Nach vielen Überarbeitungen in den letzten Jahrhunderten wurde der Altar 2001 zu einem Flügelaltar in der Kirche aufgestellt. Fehlende Bestandteile sind nicht ergänzt worden. Südflügel der Kirche mit neugotischem Hochaltar.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es eine Reihe von Erweiterungs- und Erhaltungsmaßnahmen an der Kirche: Zu den größeren zählen eine Erweiterung um Chorraum und Chorumgang in den Jahren 1420/30, der Wiederaufbau des Turms nach einem Stadtbrand im Jahre 1612, Renovierungen in den Jahren 1711, 1806, 1844 und 1898 sowie die Erneuerung der Außenhaut und des Dachs von 1979 bis 1983. Im Oktober 1996 gründete sich ein Förderverein, um die Sanierung der 1871 geweihten und mittlerweile maroden Friese-Orgel auf den Weg zu bringen. Nach erfolgreichem Abschluss widmeten sich die engagierten Mitglieder des Fördervereins weiteren Vorhaben: Die Orgel wurde saniert und das verstummte Geläut der Kirche instand gesetzt. Nach 1989 konnten eine moderne Winterkirche, eine Gasheizungsanlage sowie ein Küchen- und SanitärTaufbecken mit Messingschüssel von 1620. trakt installiert werden. 2006 und 2007

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KIRCHE schließlich wurde die Elektroanlage ersetzt und der Glockenstuhl gesichert. Seither besitzt Sankt Georgen auch wieder fünf Glocken.

Reformation in Parchim und St. Georgen Bis zum Jahre 1913 fand die Eröffnung der mecklenburgischen Landtage alle zwei Jahre in Sternberg statt. Unweit von Sternberg, an der Sagsdorfer Brücke, beschloss der Landtag am 20. Juni 1549 die Annahme der Reformation für ganz Mecklenburg. Parchim spielte schon deutlich vor diesem historischen Ereignis eine wichtige Rolle in der Reformationsgeschichte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts: Es ist überliefert, dass Rektor Caspar Lönnies 1526 der Erste war, der sich für Martin Luthers Lehre einsetzte und ab 1528 in diesem Sinne in der Kirche Sankt Georgen gepredigt haben soll. 1534 soll Heinrich V „Christus im Elend“ oder angeordnet haben, dass Sankt Georgen luthe„Christus in der Rast“. Die Skulptur stammt aus risch werden durfte, um Unruhen vorzubeudem frühen 15. Jahrhundert. gen. Sankt Marien hingegen, die Kirche, die 1250 in der Neustadt gebaut worden war, sollte als Ausgleich weiterhin katholisch bleiben.

Die Friese Orgel wurde 1871 geweiht.

Besonderheiten im Innenraum In den Sommermonaten kann Sankt Georgen zu den gängigen Öffnungszeiten besichtigt werden. Ehrenamtlich Tätige machen interessierte Besucher gern auf die Besonderheiten der Kirche aufmerksam: Das älteste Teil der Ausstattung des Innenraums der Kirche stammt aus dem Jahr 1421 und befindet sich heute in der nordöstlichen Seitenkapelle des Chorumgangs: Ein Altarretabel (Altaraufsatz) aus Eichenholz mit Gemälden von Christus, den Emmausjüngern, den zwölf Aposteln und Szenen aus dem Leben des Heiligen Georgs. Der Aufsatz des ehemaligen Hochaltars der Georgenkirche war ein Werk des in Wismar lebenden Malers Hennyngh Leptzow. Der Flügelaltar mit Mittelschrein und vier Seitenflügeln wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach stark überarbeitet und auch geteilt. Dadurch ist ein uneinheitliches Erscheinungsbild entstanden. Bis zur Reformation gab es in Sankt Georgen 35 Nebenaltäre, die einzelne Gewerke oder reiche Patrizierfamilien gestiftet hatten. Den heutigen Hochaltar schmückt ein reich verzierter neugotischer Altaraufsatz. Darüber befindet sich eine Kreuzigungsgruppe und rechts neben dem Altar ein Chorpfeiler mit Resten von lebensgroßen Wandmalereien auf zwei Seiten. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zeigen die Kirchenväter Ambrosius und Gregor. Aus der gleichen Zeit stammt eine Holzfigur in der nordwestlichen Seitenkapelle des Chorumgangs: „Christus im Elend“ oder: „Christus in der Rast“: Das Andachtsbild zeigt Jesus unmittelbar vor der Kreuzigung. Der steinerne Taufstein mit der Taufschüssel aus Messing stammt von 1620. Taufen wurden als erste Eintragungen in einem 1651 angelegten Kirchenbuch vermerkt. In späteren Jahren wurden in dieses auch Geburtsdaten, Eheschließungen sowie Beerdigungen aufgenommen. Der aus Parchim stammende Lübecker Bürger Johannes Gransin und seine Ehefrau stifteten die Kanzel, die im Jahre 1580 vollendet wurde. Mit ihren filigranen Darstellungen ist sie eine kunstvolle Tischler- und BildschnitzarMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Die Chorpfeiler sind mit Wandmalereien geschmückt, die aus dem späten 15. Jahrhundert stammen.

Renaissancekanzel von 1850 mit kunstvollen Schnitzereien. Fotos: Helmut Wachtel

beit und zugleich Ausdruck der neuen Bedeutung der Verkündigung des Wortes mit der Reformation. Zu sehen sind ausführliche Szenen aus dem Leben Jesu sowie der Stifter und seine Ehefrau. Das Ratsgestühl entstand 1608/1623 und zeigt figürliche Darstellungen besonderer Tugenden, die den Ratsherren zugeschrieben wurden, wie zum Beispiel Wahrheit, Friede, Geduld, Besonnenheit, Demut, Weisheit oder Emsigkeit. Zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Parchim St. Georgen gehören die Orte Dargelütz, Möderitz, Neuhof und die Stadt Parchim. Das aktive Gemeindeleben ist geprägt von großem ehrenamtlichem Engagement und ganzjährigen kulturellen Veranstaltungen. Insbesondere die vielfältigen musikalischen Angebote haben Sankt Georgen zur „Musikkirche“ gemacht. Anna Karsten 39


Als Vorlage für die Glasmalerei dient eine Zeichnung. Sie wird mittels Lichttisch auf das Glas gebracht, welches anschließend bei 600 Grad zweimal gebrannt werden muss.

Der letzte

Glasmaler

von Mecklenburg

Das Wappen der Glaser und Glasmaler.

Wilfried Osten hat eine Leidenschaft, von der er nicht lassen will und kann. Doch manchmal fühlt es sich ein wenig wie „das letzte Einhorn“, denn er ist der einzige Glasmaler in Mecklenburg. Beruflicher Nachwuchs scheint nicht in Sicht. Wer Wilfried Osten in seinem Atelier in Wickendorf bei Schwerin besucht, dem fallen schon beim Betreten des Grundstücks unzählige Glas- und Fliesenmalereien auf. Unterschiedlichste Motive schmücken die Scheiben des Ateliers, das Wohnhaus, die Garage und selbst den Garten. Der 71-Jährige versteht sein Handwerk. Es erfüllt ihn noch heute 40

mit Freude, wenn er sieht, wie immer wieder neue kleine und große Kunstwerke entstehen. Eine ruhige Hand für filigrane Pinselstriche und viel Licht braucht er bei seiner Arbeit. Denn wenn die Sonnenstrahlen auf die Malerei treffen, bekommen sie nicht nur einen besonderen Reiz, sondern es wird unweigerlich auch der kleinste Fehler sichtbar. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


KUNSTHANDWERK „Die Glasmalerei ist eine Jahrtausend alte Kunst, die wegen ihrer mystischen bis feierlichen Stimmung überwiegend im sakralen Bereich verwendet wurde. Als erste Blütezeit gilt die Gotik, in der man vor allem französische Kathedralen damit verzierte. Zu Zeiten des Barock legte man kaum Wert auf diese Handwerkskunst, die jedoch im 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erneut große Beachtung fand“, erklärt Wilfried Osten die wechselhafte Geschichte seiner Zunft. Besonders begeistern den Mecklenburger Künstler alte und neue Bleiverglasungen. „Den Reiz des farbigen Bleifeldes kann man mit jeder Tageszeit erleben“, sagt er und fügt hinzu, dass es heute sogar möglich ist, Bleifelder in Thermoscheiben einzusetzen. Ebenso schwärmt er von der Tiffany-Technik, die nicht nur bei

ihren alten oder neuen Platz gefunden haben. Dazu gehören unter anderem restaurierte Glasmalereien im Schweriner Dom, in der Handwerkskammer in der Friedensstraße, im Weinhaus Wöhler, in der Schwaaner Kirche und an zahlreichen anderen Orten. Die größte Herausforderung für Wilfried Osten war eine Glasmalerei im sogenannten Herrenzimmer des Schlosses Lützow, die 1997 restauriert werden musste. Sie zeigte Herzog Albrecht II von Mecklenburg hoch zu Ross, als er 1364 zum König von Schweden ernannt wurde. „Dieses Motiv befand sich auf dem leicht beschädigten mittleren Teil eines ehemals dreiflügeligen Bleiglasfensters, welches ich restaurierte. Doch dann sollte ich gemeinsam mit der Schweriner Historienmalerin

Herzog Albrecht II. von Mecklenburg auf dem Weg zum Schwedenthron – Duplikat einer Glasmalerei, die Wilfried Osten für das Schloss Lützow fertigte.

den gleichnamigen Lampen Anwendung findet, sondern beispielsweise ebenfalls in Lichtausschnitten von Türen. Überhaupt ist Glas ein Stoff, von dem Osten fasziniert ist. Damit hat er so vieles ausprobiert und unzählige Aufträge umgesetzt, die in Kirchen, Restaurants, Schlössern bzw. in Privathäusern MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Erna Keubke auch die beiden Seitenflügel rekonstruieren, die im Zweiten Weltkrieg abhanden gekommen waren. Davon gab es jedoch kein Bild, und so standen wir beide rätselnd vor unserem Auftrag“, erinnert sich Wilfried Osten. Doch wie so oft im Leben, gab es hier einen wunderbaren Zufall: Der Hausmeister des Schlosses erschien mit einer win-

zigen, unscharfen schwarz-weiß Fotografie von dem gesamten Fensterbild. „Wir waren darüber natürlich sehr froh, denn so konnte Erna Keubke die nötigen farbigen Vorlagen malen, die ich brauchte, um die Fensterbilder herzustellen. Das war wirklich sehr aufwendig“, meint Wilfried Osten, der im Schloss zudem ein Fenster des Wintergartens sowie etliche Wappen restaurierte und der Decke in der Eingangshalle mittels Sandstrahltechnik zu neuem Glanz verhalf. Wilfried Osten könnte viele solche Geschichten erzählen – über Glas und Farben. Denn damit ist er aufgewachsen, weil sein Großvater Maler war und ihm sogar das Glasschneiden sowie das Sandstrahlen beibrachte. „Das Malen auf Glas hat mich schon immer fasziniert. Ich wusste: Das ist meine Welt“, erzählt der Wickendorfer Künstler. Anfang der 1960er Jahre hatte er an der Volkshochschule Kurse des Künstlers Kurt Maltner (1886-1965) besucht, der seit 1934 in Schwerin ansässig und u. a. ein bekannter Porträtmaler war. Vielleicht hat auch er dazu beigetragen, dass Wilfried Osten von 1966 bis 1969 eine Ausbildung zum Schrift- und Grafikmaler mit einer Zusatzausbildung in der Glasmalerei absolvierte. Nach seiner Lehre gestaltete er Großplakate für die Filmwerbung der Schweriner Kinos. „Natürlich alle handgemalt, denn an die heutigen technischen Möglichkeiten war damals noch nicht einmal zu denken“, erzählt er und fügt hinzu: „Aber erste Airbrush-Arbeiten haben wir damals schon gemacht.“ Von 1971 bis 1989 arbeitete Osten als Ausstellungsgestalter im Polytechnischen Museum Schwerin, wo er u. a. Modelle baute. 1977 erhielt er seinen Meisterabschluss als Schrift- und  Glasmaler.

Das Schweriner Wappen anno 1160.

Die Eingangstür zum Atelier.

Familienwappen.

Fliesenmalerei.

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Die Glasmalerei betrieb er in dieser Zeit als Hobby. Den Entschluss, sich mit diesem Kunsthandwerk selbstständig zu machen, fasste er erst kurz vor der Wende. Nach dem Mauerfall nutzte er die neuen sich bietenden Möglichkeiten, ging zunächst an die Glasfachschule Reinbach und anschließend nach Bergedorf zum Glasmaler Adolf Hempel, um vieles dazuzulernen. Jetzt war er nicht nur fachlich gut gerüstet, sondern konnte zudem Spezialfarben sowie gutes Glas kaufen, was er für seine Arbeiten benötigte. Seinen ersten Brennofen, in den damals nur eine Scheibe passte, tauschte er gegen einen viel größeren aus. Die Glasmalerei ist es auch heute noch, die Wilfried Osten vor allem in den Sommermonaten ausfüllt. Wenn sein Blick durch das Atelier schweift, werden viele schöne Erinnerungen wach. Doch etwas wehmütig gesteht er: „Es ist so schade, dass sich von all´den jungen Künstlern niemand für die Glasmalerei interessiert. Dabei brauchen unter anderem die Glaser bei bestimmten Aufträgen unsere Handwerkskunst. Auch Kirchfenster sowie Fenster und Türen von historischen Gebäuden warten auf ihre Restaurierung – zudem gibt es etliche Leute, die ihre Wohnungen oder Häuser mit Glasmalereien aufwerten möchten“, meint der Künstler und verspricht: „Jeder, der sich dafür interessiert, darf gerne zu mir kommen. Ich kann ihm alles erklären und zeigen. Denn mein größter Wunsch ist, dass sich ein engagierter Mensch findet – egal ob Frau oder Mann – der diese schöne alte Tradition fortsetzt.“ Mehr Infos unter: www.glasmalerei-mecklenburg.de Text & Fotos: Christine Mevius

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AUSFLUGSTIPPS

Das Renaissanceschloss Spantekow aus dem Jahre 1576 befindet sich auf dem Hof der Festung.

Spukburg

und Dornröschenschloss Unbekannte Wasserburgen und eine Festung Die Müggenburg.

Selbst Wallenstein biss sich an der wehrhaften Festung Spantekow mit Wassergraben, Wall und Mauern die Zähne aus.

Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land der Burgen, Schlösser, Guts- und Herrenhäuser. Einige dieser historischen Gemäuer sind kaum bekannt, überraschen den Besucher jedoch mit ihrer Einzigartigkeit und spannenden Geschichte. Allein in Vorpommern gibt es mehr als 700 Gutsanlagen. Drei interessante Bauten werden hier vorgestellt. Am Rand des Peenetals, etwa 10 km nordwestlich von Anklam, versteckt sich zwischen Wiesen und einem kleinen waldartigen Park

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die Wasserburg Quilow. Sie wirkt zart und verletzt, unheimlich und hilfebedürftig. Dicke Stahlklammern halten die Mauern zusamMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


AUSFLUGSTIPPS men. Eine unverschlossene Kellerluke erlaubt den Blick in ein Gewölbe. Ein solide wirkender eckiger Turm mit einer Haube reckt sich wie ein ausgestreckter Finger in den Himmel. Der sogenannte „Windelsteig“ steht vor dem zweigeschossigen Bauwerk. Er beherbergt das Treppenhaus. Einer der beiden Giebel der Zwerchhäuser über der Südfassade scheint frisch restauriert zu sein, von der restlichen Fassade bröckelt der Putz. Die alten Mauern strahlen einen ganz besonderen, wenn auch maroden, Scharm aus. Das Gebäude ist teilweise von einem Wassergraben umgeben. Die Wasserburg ist ein Renaissancebau aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und einer der ältesten Putzbauten im Land. Eine Quelle behauptet sogar, es sei einer der bedeutendsten erhaltenen Renaissance-Bauten Deutschlands. Roleff von Owstin hieß der Bauherr des Adelssitzes. Anfang des 17. Jahrhunderts wurden, entsprechend der damaligen Mode, inzwischen sehr seltene, dreiachsige Zwerchhäuser mit Schweifgiebeln angefügt. Die Burg hat eine wechselvolle Geschichte. Nach 1945 fanden hier Flüchtlinge Unterschlupf. Danach wurden in der alten Burg Wohnungen, Gemeindebüro und Kindergarten eingerichtet. 2007 kaufte die Stiftung „Kulturerbe im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern“ das historische Gebäude von der Gemeinde Groß Polzin. Sie will das Kulturdenkmal wieder öffentlich zugänglich machen, Touristeninformation und Veranstaltungszentrum einrichten. Im Sommer kündigte das Schweriner Wirtschaftsministerium die Förderung mit 3,1 Millionen Euro an. Insgesamt werden 3,5 Millionen Euro für die Sanierung der Wasserburg benötigt. In zwei bis drei Jahren soll die alte Burg in neuer Schönheit erstrahlen. Patenschaften für das Wasserschloss zur Finanzierung der Bauarbeiten werden noch gesucht. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Auf der anderen Seite des Peenetals, 10 Kilometer südwestlich von Anklam, liegt die Müggenburg und ein paar Kilometer weiter die Veste Spantekow. Die Müggenburg wird von einem Wassergraben geschützt. Um den Burggraben herum liegen idyllische Wiesen, auf denen friedlich Rinder weiden, ein kleiner Teich und ein lockerer Baumbestand. Der Weg zur Burg führt über enge Kopfsteinpflasteralleen, die von den Einheimischen auch als „Knüppeldamm“ betitelt werden. Die Burg selbst erreicht man über eine gemauerte Brücke über den recht ordentlichen Burggraben. Die Wasserburg wurde 1355 erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Zerstörung erfolgt etwa 100 Jahre später. Übrig blieb nur der runde Turm aus rotem Backstein. Vor fast 130 Jahren ließ eine Familie Holtz die Anlage in neogotischer Form neu aufbauen. Der vorhandene Burgfried wurde als romantisches Element einbezogen. Das zweigeschossige Gebäude erhielt einen Granitsockel und ein Obergeschoss aus Backstein mit Türmchen sowie ein Schieferdach. Die Eingangshalle hat ein kirchenähnliches Kreuzrippengewölbe. Bibelsprüche fallen ins Auge. Eine Inschrift lautet: „Einer trage

des anderen Last“. Mitte der 80er Jahre drehte die DEFA im Gebäude einen Film, der einen gleichlautenden Titel erhielt. Die Müggenburg ist seit 1994 in Privatbesitz und wird Stück für Stück liebevoll restauriert. Die kleine Gaststätte im Kellergebäude hatte leider zu wenige Gäste und musste geschlossen werden. Übrigens benennt Müggenburg nicht einen Ort blutsaugender Plagegeister, sondern ist die Bezeichnung für eine Landzunge in einer feuchten Niederung. Die Festung Spantekow ist das gewaltigste Gemäuer, der hier vorgestellten historischen Bauwerke. Es liegt einige Kilometer westlich von der Müggenburg. Schon der die einzige erhaltene Flachlandfestung Vorpommerns umgebende Wassergraben ist im Vergleich zu den anderen beiden Bauten gewaltig. Selbst der Feldherr Wallenstein biss sich im Dreißigjährigen Krieg an der Festung die Zähne aus. Die Veste liegt erhöht und ist von einem Wall und einer starken Mauer umgeben. Teile der Mauer sollen noch von der vorherigen slawischen Burg stammen. Ulrich von Schwerin ließ auf ihren Resten zwischen 1558 und 1567 seinen

Stammsitz errichten. Über dem Eingangsportal prangt noch heute ein Sandsteinrelief mit dem Portrait des Adligen und seiner Frau Anna von Arnim aus dem Jahre 1570. Die folgende Geschichte der Festung ist wechselhaft. Die Anlage war einige Jahre in schwedischem Besitz, dann wurde sie teilweise zerstört. In den Jahren 1899 bis 1901 und 1908 ließ ein neuer Besitzer, Hans Bone von Schwerin (1868-1945), sein „verwunschenes Schloss“ modernisieren. Betritt der heutige Besucher die Festung, ist er von der Dimension der Anlage überwältigt. Unter dem mächtigen Eingangsportal liegen ausgedehnte, beeindruckende Kasematten zu deren Besichtigung eine Taschenlampe sehr nützlich ist. Im Hof befinden sich neben dem Renaissanceschloss mit einem Kamin aus dem Jahre 1576 Wirtschaftsgebäude, Back- und Brauhaus sowie ein finsteres Verlies. Das historische Ensemble wurde 1999 von Kaspar Freiherr von Harnier, Enkel von Hans Bone von Schwerin, gekauft. Für die künftige Nutzung gibt es verschiedene Projekte, die auf ihre Umsetzung warten. Die Besichtigung muss vorher angemeldet werden. Text & Fotos: Elvira Grossert

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Weg von Alt Schlagsdorf nach Flessenow. Foto: Helmut Wachtel

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MODE

Eleganz, die im Gedächtnis bleibt Baustelle in der Schweriner Puschkinstraße 52: Ein Laden wird umgebaut, die Schaufenster sind abgeklebt – und machen trotzdem oder gerade deshalb neugierig. „Wird das hier ein Kino?“ Diese Frage wurde Inhaber Torsten Behrendt gestellt. Ein Kino? Die Assoziation liegt nahe bei dem Namen des Modegeschäfts: „Pretty Woman“.

Mit viel Enthusiasmus und Optimismus gingen Torsten Behrendt und seine Frau Doris – die gemeinsam mit Nicole von Wijngaarden die Kundinnen im Geschäft berät – das Projekt an. „Wir haben schon so ein bisschen von einem kleinen Shop in der Innenstadt geträumt und als sich dann die Gelegenheit bot, zugegriffen.“ Dass die Ausstattung komplett nach eigenen Vorstellungen und in Eigenregie erfolgt, das war für den Werbefachmann Torsten Behrendt selbstverständlich. Für das, was auf den Stangen hängt, in den Regalen liegt, ist Doris Behrendt zuständig: „Hochwertig, nachhaltig und fair produziert sollen unsere Waren sein – und chic selbstverständlich, aber nicht elitär. Für die Marken in unserem Sortiment haben wir Gebietsschutz, bieten sie also exklusiv an.“ Eine Idee von Doris Behrendt war es: „FrauMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

en in Kleider zu stecken“. Eine Idee, die Realität wurde. Kleider sind im Trend und werden gekauft. Und das, was eigentlich nur als „Eröffnungsclou“ gedacht war, wurde ein Renner: „Die Petticoat-Kleider samt der Petticoats waren für Jugendweihe- und Konfirmationsoutfits der Renner.“ Zur Komplettierung der Kleider, Jacken, Röcke, Hosen, Blusen gehören Accessoires wie Hüte zum Beispiel: „Da haben wir absolut phantasievolle Kreationen von Katja Lux, einer Putzmacherin aus Lübeck.“ Der Start, die Frühling/Sommer-Saison waren erfolgreich, nun wird die Herbst/Winter-Kollektion präsentiert. Doris und Torsten Behrendt haben Gedanken über das eigene Geschäft hinaus, für Modenschauen zum Beispiel. „Ich würde mir wünschen“, sagt Doris Behrendt, „dass so etwas wie der Sonntags-SchaufensterBummel wiederbelebt wird, dass man schaut, sich anregen, inspirieren lässt.“ Von der großen Dame der Modewelt, Coco Chanel, ist die Sentenz: „Eine Frau kann mit 19 entzückend, mit 29 hinreißend sein, aber erst mit 39 ist sie absolut unwiderstehlich. Und älter als 39 wird keine Frau, die einmal unwiderstehlich war.“ Pretty Woman eben – und für sie alle (und Männer, die Geschenke suchen) ist die Pusch-kinstraße 52 eine gute, die richtige Adresse. Ka.

Fotos: Ecki Raff

1990 kam der mehrfach ausgezeichnete, bis heute erfolgreiche Hollywood-Streifen in die Kinos, genau 25 Jahre später, am 1. März 2015, wurde das „Pretty Woman“ in Schwerin eröffnet, ein Ort für „fesche fashion“. „Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern im Gedächtnis zu bleiben“. Dieser Satz von Giorgio Armani steht an der Wand gegenüber der Eingangstür – und ist ein Indiz für die individuelle Gestaltung und Einrichtung des Geschäfts, einschließlich der pfiffigen Garderobenkabinen.

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Fotos Blickpunkt

LIFESTYLE / ANZEIGE

Gutes Sehen ist Lebensqualität Blickpunkt – Kontaktlinsen & Brillenstudio „Unsere gesamte Lebensführung hängt von unseren Sinnen ab, und weil der Sehsinn der umfassendste und edelste von ihnen ist, gehören zweifellos alle Erfindungen, die seine Leistung steigern, zu den nützlichs-ten, die man sich denken kann“, formulierte der Philosoph René Descartes (15961650). Eine junge Frau im 21. Jahrhundert, die Augenoptikermeis-terin Jana Dirschauer, sagt: „Gutes Sehen ist Lebensqualität“ und fügt mit Blick auf ihren Beruf hinzu: „ob mit oder ohne Brille.“ Jana Dirschauer hat ihre Profession von der Pike auf gelernt: nach dem Abitur 2003 Berufsausbildung im „Blickpunkt“, dann dort die Gesellenzeit und 2011 den Meisterbrief. Seit 1. April 2015 ist Jana Dirschauer Inhaberin des Geschäfts „Blickpunkt – Kontaktlinsen & Brillenstudio“ in der Schweriner Buschstraße. Eine ruhige Innenstadtlage. Ruhe, die sich im Geschäft fortsetzt: Es ist in der ersten Etage. „Wir haben das bewusst gewählt, weil wir in entspannter Atmosphäre individuell beraten wollen. Deshalb arbeiten wir bevorzugt mit Termin-Vergaben. So dass wir uns Zeit nehmen können für die Kunden, die Beratung kann in besonderen Fällen schon mal bis zu drei Stunden dauern. Unsere Beratung ist ehrlich, wir denken auch mal quer, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen.“ Wir – das ist neben der Chefin Mitarbeiterin Heike Tuschla. Das Geschäft lebt von Mund-zu-Mund-Propaganda: Wer zufrieden ist, der kommt wieder 50

und empfiehlt weiter. „Unsere Kunden kommen aus ganz Deutschland, ein Anruf genügt und wir versenden Kontaktlinsen und Pflegeprodukte.“ Die Räume des „Blickpunkt“ sind dezent-sachlich eingerichtet, mit dekorativen Akzenten wie wirkungsvollen Pflanzen. Angenehm auffallend ist die kleine Auswahl an Brillengestellen. „Sie ist optimal auf unsere Kunden zugeschnitten, die Erfahrung zeigt: werden fünf Brillen probiert, ist meist die richtige dabei. Wenn das nicht der Fall ist, dann können wir das Gesuchte bestellen“, so Jana Dirschauer. „Kleine und undeutliche Buchstaben erscheinen schärfer und größer, wenn man sie durch eine mit Wasser gefüllte Kugel betrachtet“, schrieb Seneca der Jüngere im 1. Jahrhundert n. Chr.. Das „Nasenfahrrad“, die Sehhilfe für beide Augen, wurde Ende des 13. Jahrhunderts in der Toskana erfunden – und Darstellungen der Bril-

le finden sich um 1352 auf Fresken des italienischen Malers Tommaso da Modena. Die ältesten erhaltenen Brillen – sie stammen aus dem 14. Jahrhundert – wurden im Kloster Wienhausen bei Celle gefunden und werden dort aufbewahrt. Die Kontaktlinsen – auch Haftschalen genannt – sind deutlich jünger. Im 19. Jahrhundert tüftelten Erfinder daran, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind sie auf dem Markt. „Im Trend liegen Gleitsicht-Kontaktlinsen, die Kundinnen und Kunden möchten in allen Lebenslagen gut sehen und auf die Lesebrille verzichten“, so die junge Augenoptikermeisterin. Als „auf wissenschaftlicher Grundlage ausgebildeten Handwerker“ beschrieb der Nestor der Augenoptik, der Physiker Hermann Pistor (18751951), das Profil eines Augenoptikers – Anforderungen, denen Jana Dirschauer absolut entspricht, zum Wohl und zur Zufriedenheit ihrer Kunden. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


GESUNDHEIT / ANZEIGE

Mit technischem Verständnis und sozialer Kompetenz

Bianka Lampe, Hörgeräteakustik-Meisterin, Pädakustikerin, Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss – und zuständig für den Bereich Ausbildung beim Hörgerätezentrum Gabriele Jütz. Foto: privat

Derzeit sind an den Standorten des Hörgerätezentrums Gabriele Jütz 23 Mitarbeiter beschäftigt, darunter sind auch vier Lehrlinge. Nun wird wieder beruflicher Nachwuchs benötigt: „Für das neue Ausbil-

Lübsche Straße 81 neben Konditorei Senf 23966 Wismar Telefon: 03841 25 77 12

dungsjahr, das jetzt beginnt, suchen wir noch Lehrlinge“, sagt Geschäftsführerin Gabriele Jütz. Hörgeräteakustiker ist ein anspruchsvoller Beruf. Darum sind bei den Bewerbern besondere Fähigkeiten gefragt. Zunächst ist ein physikalisches Verständnis sehr wichtig, denn heute steckt in Hörgeräten ein hohes technisches Know-how. Hörgeräteakustiker brauchen auch ein medizinisches Grundverständnis, besonders für die Anatomie des menschlichen Ohres. „Diese physikalisch-technischen Dinge ans Ohr zu bringen, das ist dann die Herausforderung“, sagt Gabriele Jütz. „Ebenso wichtig sind soziale Kompetenz und Empathie, schließlich haben wir es hier jeden Tag mit Menschen zu tun“, ergänzt sie. Die Hörgeräteakustikmeisterinnen Ulrike Rambow und Bianka Lampe sind im Unternehmen für die Lehrlingsausbildung zuständig. Drei Jahre dauert die Ausbildungszeit zum Hörgeräteakustiker, die in einem dualen Ausbildungssystem erfolgt. Um mit der rasanten technischen Entwicklung in der Branche mitzuhalten, wird eine sehr gute Ausbildung garantiert. Und die bundesweite Berufsschule liegt gar nicht so weit entfernt – in Lübeck nämlich. Thorsten Czarkowski

Zierower Landstraße 5 im Marktkauf-Center 23968 Wendorf Telefon: 03841 63 19 277 www.hoergeraetezentrum.de

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Fotos: Thomas Ulrich

Seit zwanzig Jahren ist das Hörgerätezentrum Gabriele Jütz in Rostock zu finden. Am 3. Januar 1995 öffnete es in der Rostocker Goethestraße. Inzwischen ist das Unternehmen gewachsen, heute sind unter anderem Standorte in Rostock, Wismar, Barth, GraalMüritz und Stralsund zu finden.

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SCHĂ–NHEIT / ANZEIGE

Im Dienste der

SchĂśnheit Neue MĂśglichkeiten im Beauty-Salon „CĂŠleste BeautĂŠ Contour“

Das Studio CĂŠleste BeautĂŠ Contour in der Schweriner FriedensstraĂ&#x;e.

Fotos (2): UG

ERĂ–FFNUNG DER NEUEN RĂ„UMLICHKEITEN Permanent Make up Tattooentfernung Kosmetik Shellac Diverse Massagen Microdermabrasion

CÊleste BeautÊ Contour, Angela Iovu )ULHGHQVVWUD‰H ‡ 6FKZHULQ 7HO ‡ ZZZ FHOHVWH VFKZHULQ GH 7HO ‡ ZZZ FHOHVWH VFKZHULQ GH

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Angela Iovu (2.v.r.) und ihr Team empfingen Stammkunden und Gäste im neu gestalteten Beauty-Salon.

Bereits die alten Griechen in der Antike oder berĂźhmte Dichter wie Goethe und Brecht priesen das Geheimnis weiblicher SchĂśnheit. Viele Denker versuchten ihr im Lauf der Zeit auf die Schliche zu kommen. So wurde Ăźber die Jahrhunderte ein ganzer Berg an Erkenntnissen und Methoden angehäuft. Heute ist dieses Wissen zum GlĂźck fĂźr alle erfahrbar. Ein perfekter Augenaufschlag und ein gepflegtes, fein konturiertes Gesicht lassen eine Frau noch bezaubernder wirken. Das ist heute kein Geheimnis. Um ihre vorhandenen Anlagen ohne groĂ&#x;en täglichen Aufwand optimal zur Geltung zu bringen, nutzen heute viele Frauen die neuen MĂśglichkeiten des Contoure Make Up. Eine beliebte Schweriner Adresse, wo dieses professionelle Angebot im Dienste der SchĂśnheit gepflegt wird, ist CĂŠleste BeautĂŠ Contour. Im November 2012 erĂśffnete Angela Iovu in der FriedensstraĂ&#x;e 22, Ecke MozartstraĂ&#x;e, unter diesem mittlerweile bekannten Markenzeichen ihren ersten eigenen Beauty-Salon. Die erfahrene Fachfrau errichtete mitten im Zentrum der Stadt eine SchĂśnheitsoase fĂźr Menschen, die besonderen Wert auf ihr Ă„uĂ&#x;eres legen. Wer trotz langer Arbeitstage und zuweilen hektischer Meetings immer perfekt gestylt sein mĂśchte, ist hier an der richtigen Adresse. Ob Permanent-Make Up, PedikĂźre, ManikĂźre, Nageldesign, Tattooentfernung oder Sugaring – im CĂŠleste BeautĂŠ Contour arbeiten erfahrene Fachfrauen nach erprobten und innovativen Methoden. So gehĂśrt das Sugaring zu den weltweit anerkannten grĂźndlichsten Methoden der hygienischen KĂśrperhaarentfernung. Hier wird eine MECKLENBURG-SCHWERIN delĂźx 3/2015


Mischung aus karamellisiertem Zucker, Wasser und Zitronensaft auf die Haut der Kundinnen und Kunden aufgetragen. Im Gegensatz zur Haarentfernung mit Wachs wird beim Sugaring nicht nur ein Brechen der Haarwurzel vermieden, es ist auch eine nachhaltige, weit weniger schmerzvolle Behandlung. Das hat sich mittlerweile auch bei der männlichen Kundschaft herumgesprochen. Mitte September 2015 gab es bei Céleste Anlass zum Feiern. Das Team um Angela Iovu empfing ihre Stammkundinnen und Gäste, um den mit viel Liebe zum Detail gestalteten Erweiterungsbau des Beauty-Salons im oberen Stockwerk vorzustellen. ”Jetzt haben wir die Möglichkeit, unseren Kundinnen und Kunden in noch angenehmerer Atmosphäre unser breites Angebot an anspruchsvollen Kosmetikbehandlungen näher zu bringen. Am Anfang steht stets eine kostenfreie, individuelle und völlig unverbindliche Beratung. Wir erfahren die Wünsche und Vorstellungen unserer Kundinnen und unterstützen mit unserer visagistischen Erfahrung das Streben, den Gesamtausdruck noch effektvoller zu gestalten. Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an meinen Ehemann Rico Saß, ohne dessen hilfreiche Unterstützung wir diesen Umbau bei laufendem Betrieb nicht hätten realisieren können“, betonte Angela Iovu bei der Begrüßung der Gäste. Diese zeigten sich beeindruckt von der innenarchitektonischen Gestaltung des historischen Geschäftshauses. Jeder, der zum ersten Mal in den Beauty-Salon kommt, wird individuell und umfassend beraten. UG

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Fotos (4): Céleste Beauté Contour

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KUNST

Christian Pursch beim Sprayen an der Trafostation der Stadtwerke Wismar.

Eine Blume auf Leinwand gesprüht.

Foto: privat

Das Fischerboot wurde von Christian Pursch an eine Wand im Fischerdorf Wismar gesprüht.

Graffiti-Künstler Christian Pursch Unter dem Tag TEML hat er sich in der Wismarer Graffiti-Szene und darüber hinaus einen Namen gemacht. Seine Graffitis schmücken Gebäude im öffentlichen Raum kahle Wände, Schulen, Parkhäuser, Trafohäuser und vieles mehr. Im wirklichen Leben heißt der Sprayer Christian Pursch. Bei einem kleinen Rundgang durch seine Heimatstadt Wismar zeigt er seine Arbeiten, erklärt die Arbeitsweise und erzählt auch über die Auftraggeber. Beim Fischerdorf in der Nähe des Hafens ist an einer Wand ein schwimmender Fischkutter zu sehen. Der Fischer fährt nicht mehr hinaus, aber er wollte seinen Kutter gern verewigen. Der Sprayer hat ihm ein Bild mit viel Liebe zum Detail und in leuchtenden Farben geschaffen, an dem sich der Besitzer des Bootes noch lange erfreuen kann. Inzwischen gibt es einen Graffiti-Schutz, den der Sprayer auftragen kann, um so die Farben vor der Sonne und somit vor dem schnellen Verblassen zu schützen. Der 34-jährige Christian Pursch arbeitet schon seit 20 Jahren in der Szene und weiß die Verbesserungen für seine Arbeit als Sprayer sehr zu schätzen. Zum Beispiel kann er die Sprühköpfe, die sogenannten Caps, auf den Dosen in verschiedene Größen auswechseln. „So kann ich sauberer und filigraner wie auch sparsamer sprühen. Nicht nur das hat sich geändert, sondern auch das Sortiment an Farben“, ergänzt Pursch. Es gibt inzwischen 250 brillante Farben inklusive für Künstler. Profis schätzen besonders die veränderte Dosentechnik sowie die größere Anzahl der Farbpigmente, wo-durch die Deckkraft der Farben stärker wird. Die Industrie bietet ebenfalls allerhand praktisches Arbeitswerkzeug an. 56

Sprayen als Kunst oder Schmiererei? Sprayen ist überall Kult geworden und inzwischen ebenso in der Kunstszene anerkannt. Bestes Beispiel ist der wohl derzeit weltbekannte Graffitikünstler Banksy, dessen Arbeiten durch das traditionsreiche Auktionshaus Sotheby's auf eine halbe Million Pfund taxiert werden und das ihm sogar eine Verkaufsausstellung in London angeboten hat. Da TEML selbst mit Leidenschaft legal sprüht, möchte er Anfängern eine Chance geben, legal zu üben, denn Sprayen will gelernt sein. Jeder kann in seinem Umfeld sehen, dass Sprayen unter Jugendlichen sehr beliebt ist, jedoch oft zum Ärger der Anwohner. Deshalb setzte sich TEML schon vor Jahren für eine legale Fläche zum Üben und Ausprobieren ein. Erst kürzlich schrieb er einen Brief an die Deutsche Bahn, um eine legale Nutzung des DB-Geländes am Platter Kamp in Wismar für Künstler zu erreichen. Von 1994 bis 2006 wurde das Sprayen dort geduldet. „Jugendliche und Kunstinteressierte konnten auf dem Gelände Platter Kamp über Jahre eine Möglichkeit finden, sich künstlerisch zu betätigen und mit anderen auszutauschen. Mit dem Verbot wurde den Künstlern die einzige Möglichkeit MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


KUNST

Fotos (4): Monika Käning

Blick auf die Arbeit für die integrative Kindertagesstätte.

Ein Fassaden Graffito.

Foto: privat

Eisbär aus dem Rostocker Zoo im Parkhaus „Wonnemar“.

Graffito für das Robert-Schmidt-Institut.

Foto: privat

genommen, legal ihre Fähigkeiten auszuleben“, schreibt der Befürworter über sein Engagement. Deshalb gibt er nicht auf, sein Vorhaben an die Öffentlichkeit zu tragen und sich für Gespräche darüber einzusetzen.

Ein Rundgang zu verschiedenen Graffiti-Objekten Der nächste Punkt unseres Rundgangs ist eine Trafostation der Stadtwerke Wismar. Sie passt sich in die Umgebung so gut ein, dass sich der natürliche grüne Rasen davor mit der blühenden Wiese auf dem Bauwerk harmonisch ergänzt. Der Künstler verrät, dass er das Bild erst an der Wand mit den Sprühdosen vorskizziert, um es dann fertig zustellen. Inzwischen führt er auch einige Aufträge für die Stadtwerke Schwerin und Kabel Deutschland aus. Nachdem er für die Telekom in Schwerin Aufträge übernommen hatte, bekam er jetzt einen größeren Auftrag von diesem Unternehmen. So wird Christian Pursch 40 Anschluss-kästen mit Motiven aus der Natur verschönern. Da Christian Pursch früh anfing zu sprayen und er diese Art der künstlerischen Betätigung liebte, war für ihn klar, eine Kunstschule zu besuchen. Von 1988 bis 1997 befasste er sich in Wismar mit verschiedenen Arten der Kunst wie unter anderem mit Malerei, Radierungen und Grafik.1994 entdeckte er die Sprühdose für sich als Arbeitsmittel und seit 2002 ist der Sprayer freischaffender Künstler mit TEML-Designs. Mit seiner Kunst war der Wismarer schon auf mehreren Ausstellungen zu sehen. „Beim Gemeinschaftsprojekt mit der integrativen Kindertagesstätte ‚Plappersnut’ wurden die Kinder einbezogen, denn sie sollten mir sagen, was sie haben wollen. Über meinen Entwurf haben wir ebenfalls wieder mit ihnen diskutiert. Sie konnten auch die Spraydose selbst in die Hand MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

nehmen und sich ausprobieren. Das war sehr spannend nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich“, erinnert sich der junge Mann. Die nächste Station des Rundgangs ist das Parkhaus „Wonnemar“. Ein größeres Projekt mit Darstellungen des Flughafens Rostock, Tieren aus dem Rostocker Zoo und der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli. Die Darstellung der verschiedenen Tiere des Zoos ist beeindruckend und zeigt sein künstlerisches Talent.

Viele Aufträge im Sommer und Arbeit am PC im Winter „Im Jahr 2006 eröffnete ich meine Galerie „KUNSTstoff“ gemeinsam mit einem Sprayer-Kollegen. Bis 2010 war hier ein Treffpunkt für junge Künstler. Das war mehr ein Hobby von mir und wurde für mich zu aufwändig neben meiner Arbeit. So übernahm die Künstlermanagerin Kristine Hamann die Galerie allein“, erklärt TEML sein Aussteigen aus dem Projekt. Er hat inzwischen sehr viele Anfragen für Aufträge, die er gar nicht mehr alle ausführen kann. „Außerdem kann man nur in der warmen und trockenen Jahreszeit von April bis Ende Oktober Arbeiten mit der Farbdose ausführen. Die Temperatur darf nicht unter 10 Grad Celsius sinken, denn dann kann man nicht mehr im Freien sprayen. Auch die Feuchtigkeit verhindert gutes Arbeiten. Deshalb muss ich im Sommer doppelt so viel arbeiten“, erklärt der Geschäftsmann. Im Winter sitzt er dann viel am Rechner und arbeitet für Selbstständige oder Firmen und gestaltet Visitenkarten oder entwirft Flyer und verbindet Digitales mit seiner Kunst. „Wer weiß, wie lange ich noch als Sprayer arbeiten kann. Deshalb muss ich mir ein zweites Standbein aufbauen, vielleicht mit der Malerei“, meint Christian Pursch beim Abschied. Monika Käning 57


GENUSS

Deutsche Weinanbaugebiete:

Eine Reise ins Weinland Franken Kleine verträumte, mittelalterliche Städte, faszinierende Landschaften, eine Jahrhunderte alte Weinkultur und Menschen, die sich dieser Schätze bewusst sind und ihre Traditionen pflegen. Begeben Sie sich mit „delüx“ auf eine Genuss-Reise in das fränkische Weinanbaugebiet.

Dass meine Reise in deutsche Weinanbaugebiete in Franken beginnt, ist kein Zufall. Ich liebe diesen Wein und es gibt kaum eine Weinbauregion in Deutschland, die so jung und innovativ ist wie diese. Hier ist man „frank und frei“ – das ist nicht nur der Name eines Weinprojektes, sondern auch Lebensauffassung der gestandenen Winzer in Auseinandersetzung mit der nachdrängenden Generation. Natürlich kennt man den Boxbeutel, die mittelalterlichen Weinorte entlang des Mains: Volkach, Randersacker und Escherndorf und natürlich hat der interessierte Weintrinker auch schon von den großen Namen dieser Region gehört und sie getrunken – Castell, Bürgerspital, Juliusspital und Staatlicher Hofkeller. Würzburg mit seinem Weltkulturerbe ist eine Reise wert und das nicht erst seit Goethe. Doch die wirklichen Überraschungen, das Unverhoffte, das Leidenschaftliche, erlebt man entlang der kleinen Weinorte mit Zeit zum Verweilen und zum Probieren.

Der Kapellenberg in Frickenhausen am Main.

Norbert Bosse mit dem stellvertretenden Weingutsleiter von Castell Phillipp Kollmar.

Modernes Weingut der Familie Rainer Sauer in Scherndorf.

Das Weingut Meintzinger in Frickenhausen.

Der Weinort Volkach.

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Fachwerk in Frickenhausen.

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GENUSS Ich empfehle Karlstadt ,Thüngersheim, Frickenhausen, Sulzfeld, Kitzingen und Escherndorf. Was für mich als Nordlicht überraschend und begeisternd zugleich war, ist die Liebe der fränkischen Winzer zur modernen Architektur. Ob Muschelkalk, Buntsandstein oder Keuper, Holz, Stahl oder Glas, die jungen Winzer präsentieren ihre engagierten Weine in einem Umfeld das mit ihnen und von ihnen ist. Doch jetzt erst einmal ein paar Fakten von Bruno Kohlmann, dem Vizepräsidenten des fränkischen Weinbauernverbandes. Derzeit gibt es rund 4.000 Weinbauern in Franken. 300 von ihnen vermarkten ihre eigenen Weine und ein Drittel sind Winzer im Haupterwerb. Neben dem Weinbau ist den Franken auch die Erhaltung ihrer Kulturlandschaft sehr wichtig. „Franken-Wein. Schöner. Land!“ – unter diesem Motto vermarktet sich das Weinland Franken. Das ist Motto und Programm zugleich. Viele Winzer sind auch Gästeführer in ihrer Region. Es gibt überall Weinbergstouren und liebevoll hergerichtete Rastplätze inmitten der Weinberge. Am Frickenhausener Kapellenberg traf ich ein junges Pärchen das inmitten der Rebstöcke grillte, ein Feuer machte und einen Weißburgunder aus dem Hause „Meintzinger“ von der gleichen Lage im Glas hatte. „Wein ist ein guter Gesprächspartner. Er kann beruhigen, ermutigen und Begleiter sein“, so der Winzer Horst Sauer aus Escherndorf. Von den Sauers gibt es jede Menge. Und sie sind nicht miteinander verwandt. Eines eint sie jedoch. Sie machen hervorragende Weine. Ob es der 2014`er Silvaner „Freiraum“ von Rainer Sauer ist, oder der 2011´er Riesling Auslese von Horst Sauer, man hat einen guten Tropfen im Glas und viel Freude beim Trinken.

Das Preisgefüge reicht von Einstiegspreisen um die 5 Euro bis zu 20 Euro pro Flasche für sogenannte große Gewächse oder exquisite Lagenweine. Spezifik und Vielfalt der Böden sind es, die das Geschmacksprofil und die Vitalität der Weine ausmachen. Dazu der deutliche Fingerabdruck des jeweiligen Winzers. Franken ist Silvanerland. Und ich empfehle einmal eine Verkostung nur von Silvanern zu machen. Ich hatte das große Vergnügen vom stellvertretenden Weingutsleiter vom „Fürstlich Castellschen Domänenamt“ empfangen zu werden. Philipp Kollmar lud mich zu einer Verkostung ein. „Castell“ ist seit 1659 das erste Silvanerweingut Deutschlands. „Castell, das sind klare würzige Weine mit Fruchtnote und einer wahrnehmbaren Säure“, so die Philosophie des Weinmachers. Auf immerhin 45 Prozent der Flächen wird bei Castell Silvaner angebaut. Der Rotwein macht übrigens 15 Prozent der Anbaufläche aus. Die typische Rotweintraube in Franken ist die „Domina“, aber auch der „Spätburgunder“ kann begeistern. Mein ganz besonderer Tipp gilt den fränkischen Winzersekten und Seccos. Was hier so Prickelndes in das Glas kommt, ist unglaublich. Ob vom Silvaner, vom Riesling oder als Cuvee. Winzersekt ist für mich die qualitative Alternative zum Champagner. Für vergleichbar kleines Geld (14 bis 25 Euro je Flasche) erlebt man wirklich geschmackliche Überraschungen. Ob der „Schloss Castell Jahrgangssekt 2011“ oder das „2012 ´er evchen brut cuvee“ von Meintzinger – ich verspreche Ihnen: Das sind echte tolle Überraschungen im Glas! Fazit: Dass Weinanbaugebiet Franken ist eine Reise wert. Hier hat die Zukunft schon angefangen – mindestens im Glase. Frei nach Goethe: Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken! Text & Fotos: Norbert Bosse

Fränkisches Weinsortiment mit den typischen Boxbeutelflaschen.

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HAUSTIERE

Klein, süß und kuschelig – Welpen erobern sehr leicht die Zuneigung vieler Menschen. Doch ihre Erziehung ist oft schwieriger und langwieriger, als mancher Hundebesitzer vermutet hätte.

Wenn das neue Familienmitglied vier Pfoten hat Tipps von Hundeerzieherin Kerstin Vogel Einen Hund wünschen sich viele Menschen und manche entschließen sich irgendwann, einen dieser Vierbeiner anzuschaffen. Oftmals ist es ein Welpe, der vom ersten Tag an für mehr Leben und Freude im Haus und Garten sorgt – aber ebenso für Überraschungen, mit denen der Zweibeiner nicht gerechnet hat. Tipps, wie man sich am besten auf seine Ankunft sowie die ersten Lebensmonate vorbereitet, gibt Hundetrainerin Kerstin Vogel von Fun-Hundesport Schwerin. Was sollte man bedenken, bevor man sich für einen Hund entscheidet? Da gibt es eine ganze Menge, was man beachten muss. Zuerst gilt es die Frage zu beantworten, ob man bereit ist, für viele Jahre Verantwortung für das Tier zu übernehmen und die entsprechenden Bedingungen gegeben sind. Dazu zählen ausreichend Platz, Zeit 60

sowie die finanziellen Möglichkeiten. Denn klar ist: Für einen Hund gut zu sorgen, ist nicht billig. Wie findet man den Hund, der zu einem passt? Natürlich möchte man einen Hund, der einem gefällt – nicht nur vom Aussehen, sondern ebenfalls vom Wesen. Deshalb rate ich

dazu, sich vorher in Büchern oder im Internet die einzelnen Rassen anzuschauen und sich über Charaktereigenschaften sowie Haltungsbedingungen zu informieren. Ist die passende Rasse gefunden – egal, ob es ein reinrassiger Hund oder ein Mischling ist – sollte man zudem das Gespräch mit anderen Hundebesitzern oder Hundetrainern suchen, MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


HAUSTIERE

Kerstin Vogel hat vor drei Jahren ihre Hundeschule eröffnet. Damit ist für die zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen.

die in der Regel gerne über ihre Erfahrungen berichten. Wo sollte man den Hund kaufen? Auf jeden Fall rate ich davon ab, Welpen oder erwachsene Hunde auf Märkten im Ausland oder über zweifelhafte Internetportale zu kaufen. Am besten ist es, den Züchter vor Ort aufzusuchen. Dort kann man die Welpen, ihre Eltern sowie die Haltungsbedingungen anschauen und sich über die Rasse informieren. Viele künftige Hundebesitzer suchen sich ihren Welpen bereits zwei bis drei Wochen vor dem Kauf aus. Das erhöht nicht nur die Vorfreude, sondern es bleibt genug Zeit, die Ankunft des Welpen vorzubereiten. Worin sollten die Vorbereitungen bestehen? Zunächst gilt es, die entsprechende Ausrüstung zu besorgen. Dazu gehören hauptsächlich Fress- und Trinknapf, Spielzeug, Handtuch, Decke oder Kissen, Halsband, Leine, Brustgeschirr. Bei größeren Rassen ist ein breiteres, gepolstertes Halsband sinnvoll. Abzuraten ist von sogenannten Endloswürgern sowie StaMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Beim Fun-Hundsport Schwerin trifft man die unterschiedlichsten Rassen.

chelhalsbändern. Naja, und dann muss natürlich an das Futter gedacht werden. Hier empfehle ich, ein hochwertiges Welpenfutter zu wählen, in dem alle wichtigen Inhaltsstoffe, jedoch keine Lockstoffe oder Zucker enthalten sind. Die Auswahl an Hundefutter ist groß, was es nicht einfach macht, das richtige zu finden. Erfahrene Züchter oder Hundetrainer geben bestimmt einen Tipp. Wichtig ist zudem, dass im Haus oder in der Wohnung sowie im Garten einige Vorkehrungen getroffen werden, denn Welpen sind sehr neugierig und erforschen die neue Umwelt auf ihre Weise. Gegebenenfalls müssen Steckdosen und Kabel gesichert werden. Giftige Zimmer- und Gartenpflanzen sowie Reinigungsmittel und Medikamente dürfen ebenfalls für den Welpen nicht erreichbar sein. Nur so kann er sein neues Umfeld gefahrlos erkunden. Was ist beim Kauf eines Hundes zu beachten? Das wichtigste ist, dass die Welpen nicht zu früh von der Mutter abgesetzt werden. Sie müssen mindestens acht Wochen alt 

Auch das will gelernt sein: Abwarten und schön sitzen bleiben!

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HAUSTIERE sein. Empfehlenswert ist ein Kaufvertrag, in dem u. a. nicht nur der Preis sondern auch Rasse und Geburtsdatum des Welpen vermerkt sind. Wer seinen Hund beim Züchter kauft, bekommt ihn mit Papieren, geimpft, entwurmt und gechipt. Alle wichtigen Daten sind im Impfausweis vermerkt. Wenn dies nicht der Fall ist, muss man diese Dinge selbst beim Tierarzt erledigen. Für die Hundehaftpflicht und Hundesteuer ist jeder Halter selbst verantwortlich. Wie macht man dem Welpen die Eingewöhnung so leicht wie möglich? Bereits beim Abholen und der meist anschließenden Autofahrt soll sich der Kleine geborgen fühlen und keine Angst haben. Deshalb ist es gut, wenn jemand das Auto fährt, während der stolze Hundebesitzer den Welpen auf dem Schoß hat (bei größeren Hunden empfiehlt sich eine Box) und körperliche Nähe vermittelt. Zuhause angekommen, gilt es, das neue Heim ausgiebig zu erkunden und sich an die vielen neuen Dinge zu gewöhnen. Manche Welpen vermissen in den ersten Nächten ihre Mutter und die Geschwister. Deshalb sollte man auf jeden Fall in seiner Nähe bleiben und auch Körperkontakt erlauben, wenn er diesen sucht. Außerdem muss man sich darauf einstellen, dass die Nächte in der ersten Zeit ziemlich stressig sind. Denn ungefähr alle zwei Stunden heißt es: Aufstehen und Gassi gehen! Das ist auch deshalb notwendig, damit er schnell stubenrein wird. Wer sich einen Hund ins Haus holt, nimmt am

besten ein paar Tage Urlaub. Die Eingewöhnung dauert mindestens eine Woche. In dieser Zeit sollten möglichst wenig Besucher empfangen werden, damit der Welpe nicht überfordert wird. Wichtig sind tägliche Spaziergänge mit und ohne Leine. Wann und wie fängt man mit der Erziehung des Hundes an? Wenn sich der Welpe (Welpen sind Hunde bis zum fünften Lebensmonat) an das neue Umfeld und die Bezugsperson gewöhnt hat, kann in der zehnten oder elften Lebenswoche mit der Welpenschule begonnen werden. Hier lernt der Hund von klein auf das richtige Verhalten sowie die Kommunikation mit seinen Artgenossen unterschiedlichster Rassen und Charaktere, aber auch soziale Konflikte zu lösen. Die Hundebesitzer hingegen erfahren, dass sie akzeptieren und zulassen müssen, dass Hunde auf ihre Weise kommunizieren – auch wenn es zunächst etwas gefährlich aussieht und geräuschvoll zugeht. Das sollte allerdings nur unter Aufsicht eines erfahrenen Hundetrainers erfolgen. Neben dem Spielen unter Aufsicht wird recht bald mit Übungen zur Erziehung begonnen und der Hund erlernt die ersten Kommandos. Dabei wird auch die Bindung zwischen Mensch und Tier nach und nach gefestigt. Für diejenigen, die zum ersten Mal einen Hund haben, ist die Welpenschule gleichzeitig eine wichtige Informationsquelle. Denn sie können alle Fragen rund um ihren Vierbeiner stellen, über ihre Probleme berichten, sich mit

Die Wippe: Eine Übung für Fortgeschrittene.

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anderen austauschen oder vom Hundetrainer beraten lassen. Sie lernen u. a. den artgerechten Umgang mit dem Tier, erfahren wichtige Dinge zum Verhalten, zur Körpersprache und zur Erziehung. Was ist bei der Wahl der Welpen- bzw. Hundeschule zu beachten? Die Suche nach einem kompetenten Hundetrainer ist in der letzten Zeit einfacher geworden. Am 1. August 2014 trat eine Änderung des Tierschutzgesetzes in Kraft, wonach gewerbliche Hundeschulen und Trainer ihre Tätigkeit ohne behördliche Erlaubnis nicht mehr ausüben dürfen. Den entsprechenden Nachweis, der ebenfalls die amtstierärztliche Begutachtung des Hundeplatzes einschließt, kann man sich zeigen lassen, um sicher zu sein, dass es sich um einen qualifizierten Hundefachmann handelt. Haben Sie selbst einen solchen Nachweis? Ja, dafür habe ich eine entsprechende Ausbildung bei der IHK Potsdam absolviert, die theoretische und praktische Prüfung abgelegt und darf mich seit Juni 2015 zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin nennen. Das hindert mich jedoch nicht, regelmäßig an Fachseminaren teilzunehmen und Zusatzqualifikationen zu erwerben, damit ich meine Angebote für interessierte Hundebesitzer erweitern kann. Für das Interview bedankt sich Christine Mevius Fotos: Christine Mevius

Slalom: Hier ist Ausdauer gefragt.

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Fotos (3): FOTOGRAFIE-TH.COM

Eröffnung der Golfanlage auf Schloss Ranzow

Rüdiger Born, Präsident Golfverband Mecklenburg-Vorpommern bei der Festrede auf Schloss Ranzow.

Die Sonneninsel Rügen ist um eine Golf-Attraktion reicher. Im Juni wurde die zweite Golfanlage auf der Insel, in Lohme auf Schloss Ranzow feierlich eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Tourismus nahmen die Einladung von Wolfgang Zeibig zum Anlass, sich bei

Eröffnung der Golfanlage auf Schloss Ranzow.

schönstem Wetter die herrlich gelegene Anlage mit Blick auf die Ostsee anzuschauen. An der Steilküste gelegen, besitzt der Golfplatz Schloss Ranzow eine einzigartige solitäre Lage mit atemberaubendem Blick auf die Ostsee und das Kap Arkona.

Wolfgang Zeibig,Schloss Ranzow beim „Goldenen Abschlag”.

Den Golfer erwartet hier auf Rügen ein top gepflegter 9-LochGolfplatz, mit anspruchsvoller Platzarchitektur, umrahmt von der einmaligen Natur des Nationalparks Jasmund. Knifflige Bunker und Wasserhindernisse, sanft wellige Fairways und ständig wechselnde Seewin-

de, gefolgt von schnellen und spurtreuen Grüns, geben dem neuen Golfplatz auf Rügen das „Besondere Etwas” und stellen den Golfer vor ständig neue Herausforderungen. Schon jetzt gilt der Golfplatz Schloss Ranzow bei den Golfern als das besondere Golf-Highlight auf Rügen.

Golf-Landeseinzelmeisterschaften 2015 Am 22. und 23. August 2015 fanden bei besten Bedingungen und auf einem anspruchsvollen Platz, dem Golfpark Strelasund, die Landeseinzelmeisterschaften statt. Gemeldet waren 95 Golfspieler, was einen erhöhten Organisationsaufwand in der Wettkampfabwicklung bedeutete, die aber mit Bravour unter Leitung von Heinrich Cyrankiewicz gemeistert wurde. Der Landesmeister der Herren Raphael Jacobs, Ostseegolfclub Wittenbeck e.V., nach Teamsieg der zweite Erfolg für Wittenbeck, konnte seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Den Sieg und damit den Titel der Landesmeisterin holte sich Henriette Sohns, Golfanlage Warnemünde. Raphael Jacobs spielte in der ersten Runde mit 75 Schlägen das beste Einzelergebnis, während Henriette Sohns mit

Die Landesmeister und Sieger der einzelnen Altersklassen.

77 Schlägen mit Abstand das beste Damenergebnis erzielte. Zweiter in der Gesamtwertung bei den Herren wurde Maximilian Arlt, WINSTONgolf, gefolgt vom Drittplatzierten Frank Süllentrup, Golfpark Strelasund. Bei den Damen konnte Kristina Osterland, Golfclub

Schloss Teschow e.V., ihren Vorjahressieg nicht bestätigen, belegte aber einen hervorragenden 2. Platz. Auf den 3. Platz schaffte es Dr. Dagmar Kuhl vom Golfclub Rügen e.V.. Eine erfreuliche Breitenentwicklung des Golfsports zeigte sich am Wochenende, in dem sich Spieler

Foto: Golfverband MV

von acht Golfanlagen in verschiedenen Spielklassen platzieren konnten. Das gesamte Team vom Golfpark Strelasund in Kaschow bewies sich wieder einmal als ausgezeichneter Gastgeber und bot allen Teilnehmern ein rundum spannendes Turnier.

Weitere Informationen: Golfverband Mecklenburg-Vorpommern e. V., Werner-von-Siemens-Str. 1 b, 19061 Schwerin phone: 0385/5577788, fax: 0385/5577790, mail to: info@golfverband-mv.de

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Richtig Gas geben für die Region Stadtwerke Schwerin und Mecklenburger Stiere begeistern Tausende bei meckpommGAS-Promotiontour / Große Unterstützung für Handballnachwuchs und Tornado-Hilfe Die Mecklenburger Stiere sind angekommen – da, wo der Schweriner Spitzenhandball hingehört. Am 30. August bestritten sie in der Sportund Kongresshalle der Landeshauptstadt ihr erstes Heimspiel der neuen Drittliga-Saison. Vor rund 1400 Zuschauern gewannen die Stiere diese Partie. Dank kräftiger Unter-

stützung von den Rängen, auf denen sich auch zahlreiche Handballfans aus ganz Mecklenburg wieder auf ihren Stammplätzen eingefunden hatten. Der Weg zurück zum großen Handball-Parkett wurde in besonderer Weise von einem langjährigen Partner des Schweriner Leistungshandballs geebnet: Die Stadtwerke

Schwerin haben im Frühjahr mit einer außergewöhnlichen Aktion auf die Attraktivität des Handballsports aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „Gas geben für die Region“ begeisterten Stadtwerker und Stiere bei insgesamt fünf Benefizspielen der meckpommGAS-Promotiontour.

die Warnowstadt gefegt und hatte schwere Verwüstungen hinterlassen. „Ob als Unternehmen oder Partner des Sports – für uns war es selbstverständlich, den Betroffenen zu helfen. Deshalb haben wir den Erlös des Benefizspiels zugunsten der Tornado-Hilfe verdoppelt“, so Dr. Josef Wolf weiter. Stolze 6600

Euro konnten später an Bürgermeister Christian Grüschow übergeben werden. „Es war ein unglaublicher Zusammenhalt. 453 Menschen konnten für ein paar Stunden die Sorgen beiseiteschieben und sich über sehenswerten Handball beider Mannschaften freuen“, erinnert sich Stadtwerke-Vertriebs/-

Jubel: Fast 300 Tore für den guten Zweck Bis auf den letzten Platz gefüllte Sporthallen, überall eine grandiose Atmosphäre, ehrliche Sympathien für Sport und innovative Dienstleistungen – so lässt sich zusammenfassend ein Bild zeichnen von den Events in Bützow, Sternberg, Hagenow, Goldberg und Wittenburg. Viele große und kleine Handballfans bejubelten lautstark 292 Tore und ließen sich mitnehmen von einer Woge der Begeisterung. Die ist keine Momentaufnahme, sondern nachhaltig. Denn die Stadtwerke Schwerin präsentierten mit meckpommGAS ein neues innovatives Produkt für die Region, das auf großes Interesse stieß. Gleichzeitig füllten sie die Mannschaftskassen für die Nachwuchsarbeit der befreundeten Vereine auf: Mehr als 5000 Euro wurden für die Förderung des Kinder- und Jugendhandballs gespendet. Neue Trikots gab’s gleich noch dazu. Tornado: Unglaublicher Zusammenhalt in schweren Stunden „Natürlich hatten wir uns vorgenommen, ordentlich die Werbetrommel für den Handballsport und unser neues Produkt zu rühren“, sagt Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin. „Aber diese Begeisterung, diese Leidenschaft hat all unsere Erwartungen übertroffen“ ergänzt Aurel Witt, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Stadtwerke, der selbst viele Jahre als erfolgreicher Handballer das Trikot des Schweriner Traditionsvereins getragen hat. Wie sehr der Sport Menschen verbindet, zeigte sich gleich zum Auftakt der meckpommGAS-Promotiontour. Nur wenige Tage vor dem ersten Spiel der Mecklenburger Stiere gegen den TSV Bützow war ein Tornado durch 66

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Chefin Karin Peter an bewegende Momente in der Wilhelm-Schröder-Halle. Zwar musste das Oberliga-Team aus Bützow sich mit 16:42 geschlagen geben. Doch für Trainer Wolfgang Koch war das völlig nebensächlich: „Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen eine höherwertige Mannschaft antreten kann. Nicht jeder kommt in den Genuss, gegen ein Team wie die Mecklenburger Stiere spielen zu können. Gerade für die Jüngeren ist das eine große Motivation.“ Motivation: Den Bus nach Schwerin gleich bestellt Unglaublich motiviert ging es weiter bei der Promotiontour. Beim SVA Sternberg gab es einen wahren Torehagel. 55:17 hieß es zum Ende der Partie, bei der die Stiere das Publikum mit teils akrobatischen Einlagen faszinierten. Für viele Fans war klar: Wir kommen wieder zum Schweriner Handball, der Bus ist schon bestellt. „Die Aktion ,Gas geben für die Region’ ist einfach toll, wir konnten unseren Anhängern mit dem Spiel gegen die höherklassigen Stiere ein Handball-Highlight ermöglichen und kommen gern nach Schwerin, um den Handball der Stiere weiter zu verfolgen“, resümierte auch Alwin Tügel, Trainer der Handballherren des Hagenower SV. Die wollten die Stiere eigentlich bei den Hörnern

packen, doch mit der offensiven Deckung der Schweriner hatte die gastgebende Mannschaft so nicht gerechnet. „Das sind echte Handballer, die spielen toll. Wir können uns da eine Menge abgucken“, hieß es an der Seitenlinie, wo sich zahlreiche Junghandballer ihren Idolen auf Tuchfühlung genähert hatten und die Klatschpappen der Stadtwerke nicht mehr aus der Hand legten. Glanzleistung: Bürgermeister selbst auf der Platte „Wir singen rot, wir singen blau, wir singen super TSV!“ Ohrenbetäubend schallte der Fan-Gesang in Goldberg den Handballmännern entgegen. Die Heimmannschaft setzte dabei auf Erfahrung und Prominenz: Die Schlussleute präsentierten Glanzleistungen – Holger Gerds (51) mit elf Paraden und Andreas Schwebcke (50) mit zehn Paraden. Und sogar der Bürgermeister gab sich die Ehre: Auf dem Spielfeld, im Trikot zeigte Peer Grützmacher, dass er nicht nur was von Politik versteht. Für die Mecklenburger Stiere war gerade diese Station eine besondere. Ihr Kapitän Kay Peter Larisch traf hier auf einen, der ziemlich große Fußstapfen vorgegeben hat: Sein Vater Peter „Lore“ Larisch hatte in seiner erfolgreichen Karriere über 500 Mal das Trikot der Schweriner Handballer an.

Verbundenheit: Stars und Sternchen beieinander Ein großes Finale bot die letzte Station – in Wittenburg. Hier liefen die kleinsten Handballer und Handballerinnen mit ihren Helden auf. Dann mussten die Kinder ganze 60 Minuten, die nun mal ein Handballspiel dauert, warten. Warten darauf, dass die Trikots der meckpommGAS-Tour endlich ihre Besitzer wechseln konnten. Die Stiere, die mit einem 42:16 noch einmal unter Beweis stellten, dass sie das Spitzenteam der Region sind, wurden von unzähligen kleinen Fans vor ihrer Kabine förmlich umzingelt. Die Schweriner Handballmänner wurden regelrecht gefeiert und signierten ein Trikot nach dem anderen. Als diese verteilt waren, gab es die Autogramme kurzerhand auf kleine Bälle. Stars und Sternchen – so dicht sind sie nur beim Handball zusammen. Und das ist auch bei den Spielen der Stiere in der Sport- und Kongresshalle nicht anders, wenn die Kids das Parkett nach Abpfiff stürmen, um ihre Bälle im Tor zu versenken. Die Stadtwerke Schwerin haben mit der erfolgreichen Promotiontour richtig Gas für die Region gegeben. Mit emotionsreichen Erlebnissen und richtig viel Spaß. Text und Fotos: Barbara Arndt

Stadtwerke Schwerin GmbH Eckdrift 43 - 45 19061 Schwerin Telefon: (0385) 633 11 90 Fax: (0385) 633 12 93 E-Mail: stadtwerke-schwerin@swsn.de Internet: www.stadtwerke-schwerin.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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SPORT

Hannes Ackermann (25) ist mehrfacher deutscher FreestyleMotocross-Meister und Europameister.

Hannes Ackermann zeigt einen Cordova Backflip.

Zwei Brüder suchen den Adrenalin-Kick Sie fliegen mit ihren Motorrädern, BMX-Rädern, Mountainbikes oder Schneemobilen durch die Luft und machen dabei Salti und andere akrobatische Figuren: Die sogenannten Freestyler suchen den Nervenkitzel. Am 5. Dezember sind die weltbesten Fahrer zu Gast in der Sport- und Kongresshalle Schwerin.

Luc Ackermann zeigt einen Double Seat Grab. Fotos: Oliver Franke/ Berlinièros Sports

Der 17-jährige Luc Ackermann gehört zu den besten FMXFahrern weltweit.

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Organisator ist Sebastian Eggert aus Lübtheen. 13 Mal hat er in der Vergangenheit eine FreestyleShow unter freiem Himmel in seiner Heimatstadt organisiert. Allerdings sorgte das Wetter immer für Unsicherheit. „Und wir wollten insgesamt mehr Show bieten“, erinnert er sich. 2013 fand dann unter seiner Regie die erste „Night of Freestyle“ in der Sport- und Kongresshalle statt – mit Pyro- und Lichtshow. Dieses Jahr erwartet Sebastian Eggert wieder rund 35 der weltbes-ten Fahrer. Einer davon ist Luc Ackermann. Der FreestyleMotocross-Fahrer (FMX) belegt aktuell Platz zehn der Weltranglis-te. Der junge Mann aus Niederdorla (Thüringen) zeigt in der Landeshauptstadt von MecklenburgVorpommern auch seine Lieblings-Tricks. Einer heißt „9 o’Clock“. Dabei drückt sich der Fahrer so von der Maschine, in seinem Fall einer Husqvarna 350, dass es aussieht, als stünde der Zeiger einer Uhr auf Punkt neun – das Ganze in rund 15 Metern Höhe. „Die Figur sieht einfach am besten aus“, sagt der 17-Jährige. Eine weitere Figur, die er sehr mag, heißt „360“: „Dabei springt man ab und dreht sich seitwärts einmal um die eigene Achse. Die Schwierigkeit: das Motorrad möglichst flach zu halten, damit die Rotation gelingt – und gut aussieht. Denn auch das bewertet die Jury“, berichtet der Sportler. Mit drei Jahren hat er auf kleinen 50-Kubik-Maschinen mit dem Motocross angefangen. Mit neun ist er das erste Mal über eine Rampe gesprungen und mit zwölf hat er den ersten Rückwärtssalto gemacht – zwei Altersbestmarken, bis heute. Damit beim Auftritt MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


SPORT nichts schiefgeht, trainiert der Abiturient täglich mehrere Stunden. Auf dem Sportplatz der 1300 Einwohner großen Gemeinde stehen Absprungrampen, riesige Aufsprunghügel und ein Schaumgummibecken. Darin übt Luc seine Tricks quasi als Trockenübung. „Es ist ein Supergefühl,wenn man im Training vorankommt und merkt, dass es sich in Wettkämpfen auszahlt.“ Auf Schwerin freut er sich besonders. „Die Stimmung dort ist jedes Mal gigantisch. Man trägt zwar einen Helm und ist hochkonzentriert, aber man bekommt schon mit, wie das Publikum drauf ist. Schwerin hat mich immer total motiviert“, erinnert sich Luc. Sein Bruder Hannes Ackermann, mehrfacher deutscher FreestyleMotocross-Meister und Europameister, belegt derzeit Platz sieben der Weltrangliste. „Wir trainieren zusammen und verstehen uns super. Aber bei Wettkämpfen sind wir auch Konkurrenten. Da zählt das bessere Ergebnis“, sagt Luc. Hannes sieht das etwas entspannter. „Mal liegt er vorn, mal ich. Jeder macht Tricks, in denen er gut ist, die der andere nicht kann. Das gleicht sich aus“, sagt der 25-Jährige, der mit acht zum ersten Mal an einem Motocross-Rennen teilgenommen hat. Sein Lieblingstrick heißt „Shoebox“. Dabei hält man sich mit den Füßen im Luftfilterkasten und streckt Arme und Oberkörper nach oben. „Das ist ein Trick der alten Schule, den machen nicht viele, weil er technisch anspruchsvoll ist. Man sieht beim Springen nicht genau, wo man die Füße platzieren muss“, sagt er. Natürlich gehören bei so einem Action-Sport Verletzungen dazu. „Wirbel, linker Arm, Kreuzbänder und vier Rippen habe ich mir schon gebrochen“, listet Hannes auf, der sich nach dem Abitur als Berufssportler selbstständig gemacht hat. Bei Luc mussten Schlüsselbein, Schulterblatt, Zehen und Kreuzbänder dran glauben. Ans Aufhören denken die Brüder nicht. „Der Sport MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

ist mein Leben. Nach einem Unfall ist der erste Gedanke: ’Wann ist das Motorrad wieder ganz und man selbst in der Lage, wieder zu fahren?’“, sagt Hannes. „Das ist auch die erste Frage, die der Arzt von mir nach einem Unfall hört: ’Wann kann ich wieder fahren?’“, berichtet Luc. Unterstützung bekommen die zwei von ihren Eltern, die eine Gärtnerei betreiben und mit Motorsport

nichts am Hut haben. „Sie fahren zu jedem Wettkampf mit. Allerdings kann meine Mutter nicht mehr hinsehen. Wir fahren beide auf einem wahnsinnig hohen Niveau“, sagt Luc. Druck von Sponsoren und Veranstaltern, immer gefährlichere Tricks zu zeigen, spüren sie nicht. „Das ist ein Vorurteil, das nicht stimmt. Der Sport ist an sich adrenalingeladen, die Sportler pus-

hen sich gegenseitig. Nur so bekommt man den Kick, den man braucht, um zum Beispiel neue Tricks zu zeigen“, sagt Luc. Grit Schreiter

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Die Mitarbeiter des Schweriner Apothekenrechenzentrums feierten das 25. Firmenjubiläum mit Kunden, Geschäftspartnern und Gästen.

Für über 650 Kunden stehen wir seit 1990 für

25 Jahre ZUVERLÄSSIGKEIT

Die Brüder Dirk, Tim und Ralf Unthan (v.l.n.r) begrüßten die Gäste zum Geschäftsjubiläum auf Schloss Basthorst.

Hanne Luhdo, Vorsitzende des Vereins „Die Platte lebt“ vom Schweriner Großen Dreesch, nimmt die Spende von Tim Unthan entgegen.

rechnung samt begleitender Dienstleistungen an vier Stanorten bundesweit. Dabei konnten im Laufe der Jahre auch andere Leistungserbringer in den Kundenkreis integriert werden, was zur Ausgründung eines juristisch eigenständigen und hochspezialisierten Rechenzentrums für Heilberufe führte. So konnte das Unternehmen sein 25. Jubiläum mit Kunden, Mitarbeitern und Gästen auf Schloss Basthorst feiern. Geschäftsführer Tim Unthan dankte insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement, teilweise schon über einen langen Zeitraum. Ihnen ist der Erfolg des Unternehmens insbesondere zu verdanken. Es gibt der Unternehmensführung aber auch die Zuversicht, sich zukünftigen Herausforderungen zu stellen.

Das Unternehmen stand aber auch immer für soziales Engagement in Schwerin. Auch zu diesem Jubiläum bat die Geschäftsführung um Spenden, und viele Kunden und Geschäftspartner kamen dieser Bitte großzügig nach. Insgesamt über 8.000 Euro konnte Tim Unthan an Hanne Luhdo, Vorsitzende des Vereins „Die Platte lebt“, übergeben. Der Verein engagiert sich in hervorragender und mehrfach ausgezeichneter Form auf dem Großen Dreesch, einem besonderen sozialen Brennpunkt der Stadt. Die Spende kommt den Kindern dieses Wohngebietes in einem Projekt „Kindersozialfonds“ zugute.

Schweriner Apothekenrechenzentrum GmbH Wismarsche Str. 304 19055 Schwerin

Tel.: 03 85/5 91 20-0 Fax: 03 85/5 91 20-22 Email: schwerin@sarz.de

Vor wenigen Tagen feierten wir zum 25. Mal den Tag der Deutschen Einheit. Dank der politischen Wende wurde es für viele ehemalige DDR-Bürger möglich, ihren Traum von der unternehmerischen Selbständigkeit zu erfüllen. Auch Ingrid Unthan aus Schwerin unternahm diesen schwerwiegenden Schritt noch im Sommer 1990. Sie gründete die Schweriner Apothekenrechenzentrum GmbH und begann als Dienstleister für 45 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus wurde eine Erfolgsgeschichte. Ihre Söhne Tim, Dirk und Ralf Unthan führen heute ein eigenständiges wirtschaftlich stabiles Familienunternehmen. Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie in spezialisiertes Fachpersonal garantieren unseren Kunden auch zukünftig eine kompetente, fach- und sachgerechte Rezeptab-

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Das Schweriner Apothekenrechenzentrum dankt auf diesem Weg allen Spendern.


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„Durchstarten in MV – Ausbildungsplatzsuche mit einem Klick“ „Durchstarten in MV“ (durchstarten-in-mv.de) - sich eine Karriere im eigenen Land aufbauen. Dafür werben das Wirtschaftsministerium und die IHKs in Mecklenburg-Vorpommern. „Der Ausbildungsmarkt in unserem Land hat noch viele freie Ausbildungsplätze. Wir werben intensiv um jeden Jugendlichen, der sich für eine Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern entscheidet“, sagt der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe. Traumberuf gefunden Jemand, der seinen Traumberuf in Mecklenburg-Vorpommern bereits gefunden hat, ist Beatrix Müller aus Pragsdorf bei Neubrandenburg. Die 25-Jährige ist Kauffrau für Versicherungen und Finanzen im Außendienst. „Das ist perfekt“, sagt sie, „denn ich wollte einen Beruf, bei dem ich einen Teil der Zeit im Büro arbeite, aber auch unterwegs bin.“ Nun hat sie schon seit einigen Jahren einen festen Arbeitsplatz in der Versicherungsagentur LVM, ist aber auch oft bei Kunden, führt Beratungsgespräche oder bearbeitet Schadensfälle. „Ganz wichtig ist es in meiner Tätigkeit, dass man mit Menschen umgehen kann“, berichtet sie. „Man hat ja jeden Tag mit unterschiedlichen Leuten zu tun, muss positive wie negative Situationen bewältigen.“ Aus Mecklenburg-Vorpommern wollte sie nie weg. „Denn hier sind meine Familie, Freunde und mein Partner. Es passt alles, auch mit dem Job.“ Mehr noch: Seit einigen Jahren ist sie auch Ausbilderin. „Das hängt damit zusammen, dass ich immer so begeistert von meiner Lehre erzählt habe. Daher beschlossen wir in der Agentur, dass wir wieder einen Azubi aufnehmen und ich dafür den Ausbilderschein mache.“

Ausbildungsplatzangebote im Azubi-Atlas

Unternehmen können sich in drei Schritten anmelden

Der Weg zum Traumberuf beginnt oft über eine Ausbildung. Ausbildungsplatzangebote sind im „Azubi-Atlas“ auf der Internetseite „durchstarten-in-mv.de“ zu finden. Hier sind gegenwärtig 1.272 Unternehmen mit insgesamt 2.945 Ausbildungsangeboten in 298 Berufen vertreten. Schülerinnen und Schüler erhalten mit dem „Azubi-Atlas“ die Möglichkeit, gezielt in ihren Wunschregionen nach Ausbildungsberufen und Unternehmen zu suchen. Eine Umkreissuche bietet ihnen die Chance, nicht weitab vom Wohnort einen Ausbildungsplatz zu finden. Im Fokus stehen auch duale Berufsausbildungen. Es gibt die Möglichkeit, auf einen Blick auch duale Studiengänge zu erfassen. Hier kann man das Studium an einer Hochschule mit der Berufsausbildung in einem Unternehmen verbinden. Dies bieten immer mehr Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern an.

Unternehmen können sich im „Azubi-Atlas“ kostenlos und eigenständig ihre offenen Stellen markieren. Dort noch nicht vertretene Firmen sind in drei Schritten angemeldet. In ihren eigenen Profilen können sie ihr Logo, ein Foto und – neu – auch einen Videoclip oder einen Film hochladen. „Damit können die Ausbildungsbetriebe zielgerichtet Azubis für sich gewinnen, ihre Vorteile herausstellen sowie sich als Unternehmen mit Zukunft vorstellen“, sagt Wirtschaftsminister Glawe. Darüber hinaus können ausbildende Firmen mit Sitz in MecklenburgVorpommern alle Informationen und Kontaktdaten einstellen, mit denen sie potenzielle Azubis für sich gewinnen wollen.

Eine Durchstarterin aus MV: Beatrix Müller, Kauffrau für Versicherungen und Finanzen aus Pragsdorf. (Foto: Dörte Rahming/H2F Kommunikationsagentur Rostock)

Reinklicken und durchstarten Seit sechs Jahren werben das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern in MV gemeinsam für die beruflichen Perspektiven in MV. Die im Oktober 2009 gestartete Fachkräftekampagne (www.durchstartenin-mv.de) wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Industrie- und Handelskammern in M-V finanziert. Seit Start der Kampagne haben 450.000 Nutzer die Website besucht, monatlich sind es rund 4.500.

Weitere Information gibt es auf: www.durchstarten-in-mv.de oder Facebook: www.facebook.com/DurchstartenInMV. 71


FREIZEIT

Dem „Klump“ auf der Spur Mit dem Rad durch das Hagenower Land Lassen Sie sich einladen zu einer Tour durch eine beschauliche Landschaft zu betagten Bauernhäusern und einem alten Baustoff, von HagenowLand über Kuhstorf, Redefin bis Lübbendorf zurück zum Startort.

Die Kirche in Warlitz.

Kleines Spritzenhaus in Belsch.

Baumaterial der Bauernhäuser: Raseneisenerz, Backstein und Flechtwerk mit Lehm.

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Die Radtour startet am Bahnhof Hagenow-Land. Der wichtige Verkehrsknotenpunkt wurde vor fast 170 Jahren in Betrieb genommen und liegt gute zwei Kilometer außerhalb der Stadt Hagenow. Wie eingeklemmt thront das imposante spätklassizistische Bahnhofsgebäude zwischen den Gleisen. Der Blick fällt als erstes auf den 30 Meter hohen denkmalgeschützten Wasserturm. Nach Verlassen des Bahnstiegs radelt man nach links durch die Hagenower Heide nach Kuhstorf. Wer genau hinschaut, erblickt auf der linken Seite eine Windmühle. Das technische Denkmal am Mühlenweg ist erst seit kurzem wieder in voller Schönheit zu bewundern. Nach einem Brand stand die Mühle Jahrzehnte ohne Kappe und Flügel als traurige Ruine am Wegesrand. Dem Engagement des alten Müllers und seines Sohns ist der Wiederaufbau zu verdanken. Es wird jetzt als Wohnhaus genutzt. In Kuhstorf befindet sich ein restauriertes Bauernhaus mit einem schönen Reetdach, dessen rechte Hälfte mit Backstein gemauert wurde, die linke Hälfte jedoch aus Fachwerk besteht. Die Gefache sind mit grauen bis schwarzen Steinen und weißen Mörtelfugen ausgefüllt. Der Volksmund nennt diese Steine „Klump“. Es ist Raseneisenerz, ein besonderes, sehr poröses eisenhaltiges, speziell in Südwestmecklenburg vorkommendes Gestein. Das Erz entstand in den Talsandgebieten der Flüsse Elde, Sude, Rögnitz, Schaale und Boize aus den eisenhaltigen Geröllabla-

gerungen der letzten Eiszeit. Huminsäuren des Moorwassers lösten die vorhandenen Eisenverbindungen. Durch Berührung mit Luft entstanden Eisenflocken, die sich mit anderen Sedimenten zu Raseneisenerz verfestigten. Das Erz lagerte sich in 30 bis 70 Zentimeter starken Schichten unter der Wiesenoberfläche ab. Schon vor etwa 1700 Jahren wurde aus diesem Klump Eisen gewonnen. In der Gegend um Kuhstorf gibt es zwei Fundplätze, an denen Raseneisenerz verhüttet wurde. Die Verhüttung endete wegen Mangel an Holzbrennstoff. Mitte des 18. Jahrhunderts nutzte man in der Griesen Gegend Klump als billigen, vor der Haustür gewinnbaren Baustoff zum Bau von Häusern und Ställen. Zunächst nur zum Ausfüllen der „Fächer“ im Fachwerkgerüst genutzt, baute man später Häuser vollständig aus Raseneisenerz. Die schmückende Wirkung war dabei ein willkommener Nebeneffekt. In den Sudewiesen bei Kuhstorf wurde bis 1990 Raseneisenstein im Tagebau gewonnen. Er diente jedoch zur Herstellung von Trockenentschwefler für die Braunkohlekraftwerke der DDR. Die Verarbeitung erfolgte in Jasnitz. Die Radroute führt weiter durch Felder und Wiesen. An der rechten Seite des Weges schlängelt sich das kleine Flüsschen Sude. Eine gewaltige Eiche markiert den Anfang eines kleinen Waldgebietes. Der Schotterweg mündet bald auf eine Asphaltstraße. Rechter Hand geht es weiter nach Redefin. Die erste urkundliche

Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1306 zurück. Sie beschreibt die slawische Burg des Ritters Rybe (Riebe), einen Knüppeldamm aus Erlenholz und eine Mühle. Die Herren dieser Burg sollen gar üble Raubritter gewesen sein, die in der Gegend ihr Unwesen trieben, berichtet die Ortschronik. Heute ist es ein gastliches Dorf. So lädt das „Landgasthaus Schwedt“ zu einer kleinen Verschnaufpause und Rast ein. Die Gaststätte befindet sich im ehemaligen Kulturhaus des Dorfes. Es wurde in Zusammenarbeit der örtlichen Landwirtschaftsbetriebe und der Gemeinde errichtet und am 1. Mai 1978 eröffnet. Das schöne Bleiglasfenster im Gastraum erinnert mit Mähdrescher, Pferdekopf und weiteren Motiven an die an der Errichtung des Hauses beteiligten Betriebe. Ein Abstecher zum Gestüt darf natürlich nicht fehlen. Stolze Pferde und ein Pferdestall, dessen Fachwerk im 2. Geschoss sehr dekorativ mit Raseneisenerz ausgefüllt wurde, erwarten den Radler. Zum Gestüt gehört ein Landschaftspark im englischen Stil. Die nächste Station heißt Belsch. Dazu fährt man bis zum Chausseehaus zurück und biegt rechts ab. Das Haus mit dem vorstehenden Erker war einst das Dienstgebäude des Chausseewärters. Er hatte die Aufgabe, für den Landesherrn das Chausseegeld zu kassieren. Der erste Eindruck vom Dorf Belsch: Ein unübersehbares Hallenhaus am Ortseingang, leider leerstehend, gebaut aus Backstein und Klump. Es dürfte schon älter sein, denn nur an einer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


FREIZEIT

Bauernhaus in Kuhstorf, in dem „Klump“ im Fachwerk verarbeitet wurde.

Hausecke wurden Gefache mit Klump gefüllt. Es hat neuere und alte Fenster, die schief im Mauerwerk stecken sowie ein Asbestdach. Das Haus ist von alten Obstbäumen umgeben. In der Mitte des Dorfes steht auf einem kleinen Platz ein imposantes Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Gegenüber zieht ein witziges, kleines Spritzenhaus mit Schlauchturm den Blick auf sich. Die typischen Bauernhäuser in der Dorfstraße wirken herausgeputzt. Statt des ursprünglichen Reets tragen die Backsteinbauten jetzt preiswertere Ziegel auf dem

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Haupt. Dort, wo wieder die Felder beginnen, weist ein Schild auf den Ort Ramm hin. Ramm? Nie gehört! Neugierig folgen die Radler der kleinen Straße durch den Forst. In der Luft liegt der Geruch von Kiefern und Moos. Die Kiefernstämme weisen Einritzungen auf. Hier wurde einst Baumharz gewonnen. Die Häuser in Ramm wirken wie eine handvoll in den Wald geworfener Würfel. Kein Mensch ist zu sehen. Völlige Ruhe hüllt die Ansiedlung ein. Weiter geht´s nach Lübbendorf. Am Ortseingang begrüßen Strauße die Radler. Sie kommen neugierig an den Zaun.

Auf einem liebevoll angelegten Rondell befindet sich, wie schon in Belsch, ein aus Feldsteinen gemauertes Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege. Darum herum gruppieren sich historische Bauernhäuser. Zwei der Bauten befinden sich in einem jämmerlichen Zustand. Interessant ist die Bauweise. Neben mit Raseneisenerz gefülltem Fachwerk wurde Backstein und Flechtwerk mit Lehm verwendet. An einigen Stellen gibt es auch Fachwerk mit Feldsteinen. Die großen Gebäude tragen ein dick bemoostes Dach aus Schieferschindeln. Die Radler folgen dem

Weg zunächst in Richtung Lübtheen, fahren dann rechts ab über Gösslow nach Warlitz. Interessant ist hier die Barockkirche St. Trinitatis aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich war das kirchliche Gebäude eine Gutskapelle. Der Gutsbesitzer Maximilian von Schütz ließ sie mit einer Gruft für seine Familie bauen. Der Bau wurde am 10. Juni 1770 eingeweiht. Der Turm wird von einem kupfernen Helm gekrönt, in dem eine Uhr eingefügt ist. Mit der Stiftung eines Taufbeckens durch Franz Julius von Könemann, der 1798 das Gut erwarb, erhielt die Gutskapelle den Status einer Kirche. Neben der Kirche befindet sich das Könemann-Haus von 1872, wie die Inschrift über dem Eingang verrät. Als Baumaterial wurde Backstein und Raseneisenerz genutzt. Die Radtour führt über die liebevoll restaurierte Kleinstadt Hagenow mit Fachwerkhäusern, dem Fiek’nBrunnen auf dem Rathausvorplatz zum Ausgangspunkt , dem Bahnhof Hagenow-Land. Wenn noch etwas Zeit bleibt, sollte man unbedingt im Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und in der Alte Synagoge vorbeischauen. Text & Fotos: Elvira Grossert

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FREIZEIT

Die Saison 2016 hat bereits begonnen... Ein Besuch bei Caravan-Wendt vor der Herbstmesse in Kremmin Caravan-Wendt wurde im Jahr 1990 in Kremmin im Landkreis Ludwigslust von Christiane-Maria und Matthias Wendt gegründet. Heute arbeiten rund 70 Mitarbeiter in dem Familienunternehmen, das sich zum größten Anbieter für Wohnwagen- und Reisemobilfahrer im Norden und Osten Deutschlands entwickelt hat. Auf einer Firmenfläche von 27.500 qm sind hier mehr als 500 Fahrzeuge von namhaften Herstellern wie Dethleffs, Hymer, Hobby, Fendt, Concorde, Niesmann und Bischoff, Sunlight, Glücksmobil, Carado, Pössl, Globecar und Roadcar zu finden. Das beeindruckende Firmen-Areal ist auf der Fahrt auf der Bundesstraße 5 nicht zu übersehen. Mittlerweile ist auch Sohn Manuel Wendt nach dem erfolgreichen Abschluss der Studienrichtung International Business (IB) in Ravensburg mit integrierter Praxiserfahrung beim renommierten Hersteller Dethleffs vor Ort in die Geschäftsführung bei Caravan-Wendt eingestiegen. Hier kann er sein betriebswirtschaftliches Wissen und die ihm vermittelten kommunikativen und analytischen Fähigkeiten bestens anwenden, denn der Familienbetrieb Caravan-Wendt gehört mittlerweile zu den drei größten Anbietern von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Da ist die Fähigkeit zu vernetztem Denken und kulturelle Flexibilität Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten. So gibt es die Webseite von Caravan Wendt mittlerweile nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Sprache. Caravan Wendt ist darüber hinaus der erste Händler, der auf seiner Homepage einen umfangreichen Fahrzeugkonfigurator namhafter Marken bereitstellt. „Zu unserer bevorstehenden Herbst-Hausmesse in der Rosenstraße, die vom 10. und 74

11. Oktober, täglich von 10 bis 17 Uhr stattfinden wird, rechnen wir mit rund 5.000 Besuchern. Sie möchten sich über neueste Trends und Angebote hier in Kremmin informieren. Das Jahr 2015 neigt sich zwar dem Ende zu, aber die neue CaravaningSaison hat bereits begonnen. Mit dem Düsseldorfer Caravan-Salon ist der Start in das Modelljahr 2016 erfolgt und die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum. Nach unserer großen Jubiläumsfeier im Juli endet mit dem Herbstfest das Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen unserer Firma. Wir bieten deshalb eine umfangreiche Auswahl an Jubiläumsangeboten sowohl bei den Wohnmobilen und Wohnwagen als auch bei Vermietung und Zubehör an.“, erläutert FirmenGründer Matthias Wendt. „Wieder gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten Wohnmobilen, welche bei uns zur Besichtigung und zum Kauf stehen.“ Der Geschäftsführer ergänzt: „Wir von Caravan-Wendt halten es für sinnvoll, die besten Produkte unserer starken Marken auszuwählen, diese somit noch besser und attraktiver zu machen. Unsere WENDTEDITION 2016 präsentiert die Filetstücke der Branche, zeichnet sich durch Vorteile aus, die so nur bei uns zu finden sind. Durch exklusive KomplettPakete sind alle Wohnmobile der Edition komplett ausgestattet und das bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. So können unsere Kunden einen Preisvorteil von bis zu 8.000,- Euro erzielen. Bei einigen Baureihen haben wir mitunter sogar 15.000,-, 18.000,- oder auch mal 20.000,- Euro Vorteil anzubieten.“ Mehr Informationen im Netz unter www.caravan-wendt.de

Riesenauswahl: Caravan-Wendt aus der Vogelperspektive.

Da werden Träume wahr: Glücksmobil der WENDTEDITION.

UG Edel und großzügig: Innenaustattung des Glücksmobils.

Fotos: Caravan Wendt

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Der neue Hyundai Tucson verbindet die soliden Proportionen eines SUVs mit dem selbstbewussten, kompakten Design moderner Mobilität. Sein Markenzeichen: der unverwechselbare, in Chrom eingefasste Hexagonal-Kühlergrill. Seine Performance erfahren Sie am besten beim Fahren. Darum unser Tipp:

Autohaus am Mittelweg GmbH Mittelweg 1 • 19059 Schwerin Telefon: 0385/44 000 20

Bahnhofstraße 123 a • 19230 Hagenow Telefon: 03883/729031 www.adolf-schuett.de

Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert: 7,6 - 4,6; CO2-Emissionen in g/km kombiniert: 177 - 119. Effizienzklasse D-A.

Fahrzeugabbildung enthält z. T. aufpreispflichtige Sonderausstattung. * 5 Jahre Fahrzeug- und Lack-Garantie ohne Kilometerbegrenzung sowie 5 Jahre Mobilitäts-Garantie mit kostenlosem Pannen- und Abschleppdienst (gemäß den jeweiligen Bedingungen); 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren gemäß Hyundai Sicherheits-Check-Heft. Für Taxen und Mietfahrzeuge gelten modellabhängige Sonderregelungen.

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AUTO

Ein GLC für alle Fälle Mercedes-Benz schreibt die Philosophie seiner SUV neu Die zweite Generation des Mittelklasse-SUV von Mercedes-Benz hört auf den Namen GLC und ist gleich in mehrfachem Sinne groß in Form: Technisch setzt das neue SUV mit der ausgezeichneten markentypischen Sicherheit mit modernsten Assistenzsystemen und einer hervorragenden Energieeffizienz deutliche Ausrufezeichen. Der Verbrauch sinkt im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 19 Prozent. Gleichzeitig erhöhen die in diesem Segment einzigartige Mehrkammer-Luftfederung AIR BODY CONTROL, das erweiterte Fahrdynamikprogramm DYNAMIC SELECT und der permanente Allradantrieb 4MATIC sowohl den Fahrkomfort als auch die sportliche Agilität – und das auf jedem Untergrund. Optisch folgt die

Karosserie jener sinnlich-klaren Designsprache, die im Frühjahr mit dem Showcar Concept GLC Coupé so erfolgreich demonstriert wurde und als Maßstab für zukünftige SUV-Familien gilt. „Unser neuer GLC folgt konsequent unserer erfolgreichen SUVPhilosophie. Er verbindet höchsten Fahrkomfort mit einer sportlichen Note, überzeugt sowohl auf der Straße und mehr denn je abseits befestigter Wege und präsentiert sich in der neuen Designlinie“, sagt Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. Mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket hat Mercedes-Benz

sowohl die Energieeffizienz als auch die Fahrleistungen des GLC, Markteinführung Ende September, deutlich gesteigert. Überarbeitete oder neue Antriebe, eine überragende Aerodynamik und intelligenter Leichtbau sind die Hauptgründe für den sorgsamen Umgang mit dem Treibstoff. Sowohl Verbrauchs- wie CO2Werte sinken bei den Diesel- und Benzinmodellen im Vergleich zum Vorgänger signifikant um bis zu 19 Prozent – bei gleicher Motorleistung und gestiegenen Fahrleistungen.

Aber auch auf der Straße lässt der SUV keine Wünsche offen. Fotos: Mercedes-Benz

Im Vergleich zum Vorgängermodell steigen die Platzverhältnisse sowohl für die Front- wie Fondpassagiere deutlich. Dabei wurde das Längenwachstum des GLC im VerDr. Dieter Zetsche ist stolz auf den neuen GLC.

Im Gelände macht der GLC eine beeindruckende Figur.

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gleich zum Vorgänger effektiv in nutzbaren Innenraum umgesetzt. Nahezu alle wichtigen Komfortparameter konnten zum Teil deutlich verbessert werden, vor allem die Platzverhältnisse auf der Rückbank. Ein weiteres Komfortkriterium, der Ein- und Ausstieg für die Fondpassagiere, ist ebenfalls deutlich angewachsen – die Fußeinstiegsfreiheit wächst um 34 Millimeter. Weiterhin konnten die Ingenieure durch eine effektive Raumnutzung und ein intelligentes Packaging sowohl die Größe als auch die Nutzbarkeit des Gepäckraums mit ebener Ladefläche erheblich verbessern. Die Rückbank ist im Verhältnis 40/20/40 geteilt und verfügt über eine Cargostellung, die das Ladevolumen durch eine steilere Lehnenarretierung erhöht. Das Laderaumvolumen hinter der Rückbank steigt um 80 bis 110 auf bis zu 580 Liter, maximal kann der GLC 1600 Liter und damit 50 Liter mehr transportieren. Die größte Laderaumlänge beträgt 1.320 Millimeter, die maximale Breite steigt um 150 auf 1.100 Millimeter. Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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Das Schweriner Autohaus Hugo Hogo Pfohe präsentierte präsentiereteden denneuen neuenFord FordMustang Mustang bei in Verbindungmit der Eröffnung des der FordStores Eröffnung des in Ford-Stores Krebsförden. in Krebsförden. Foto: Eschrich Fotos: Eschrich

In 4,8 Sekunden von 0 auf 100 Neuer Ford Mustang lässt mit „Launch Control“ die Muskeln spielen Der neue Ford Mustang legt sowohl auf der Straße als auch in den Verkaufsräumen einen rasanten Start vor. Die SportwagenIkone als V8 erledigt den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 in weniger als fünf Sekunden. Damit ist der neue Mustang in dieser Disziplin das bislang schnellste europäische Großserienmodell von Ford. Ausgerüstet mit dem EcoBoost-Vierzylinder spurtet der Mustang immerhin in 5,8 Sekunden auf 100 km/h. Auch bei den Händlern sorgt die komplett neu entwickelte Generation der „Pony Car“-Legende für ein rasantes Debüt: Seit dem offiziellen Verkaufsstart im Januar 2015 gingen europaweit bereits mehrere tausend Bestellungen für den TraumSportwagen der Marke ein. 78

Erstmals in seiner 50-jährigen Modellgeschichte kann der neue Mustang in Deutschland ganz offiziell bei speziell qualifizierten Ford Store-Vertriebspartnern geordert werden. Ford bietet den Sportwagen mit zwei Motoren (2,3-Liter als Ford Mustang und 5,0-Liter als Ford Mustang GT) sowie in zwei Karosserie-Versionen(FastbackCoupé und Convertible-Cabrio) an. Dabei haben Kunden jeweils die Wahl zwischen einer manuellen Sechsgang-Schaltung und einem sechsgängigen Automatikgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad. Bereits die Einstiegsmotorisierung, der 2,3 Liter große EcoBoostTurbo, mobilisiert 317 PS - mehr als mancher Wettbewerber. Das maximale Drehmoment von 432 Nm liegt schon bei 3.000/min an. Allen

sportlichen Attributen zum Trotz begnügt sich der hochmoderne Vierzylinder mit einem moderaten Durchschnittsverbrauch1 von 8,0 l/100 km und emittiert im Mittel 179 Gramm CO2 pro Kilometer. In Verbindung mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe beschleunigt das 2,3 Liter große EcoBoost-Triebwerk den Ford Mustang als Fastback-Coupé in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Darüber hinaus steht ein Achtzylinder zur Wahl. Der 5,0 Liter große Ti-VCT-Motor vereint eine Spitzenleistung von 421 PS mit einem maximalen Drehmoment von 530 Nm. In Verbindung mit diesem Triebwerk und manueller Sechsgang-Schaltung durchbricht der Mustang GT bei Bedarf die 100-

km/h-Schallmauer aus dem Stand eben in 4,8 Sekunden. Dabei unterstützt die fortschrittliche, aus-schließlich für die V8-Version erhältliche „Launch Control“ den Fahrer und sorgt so für den perfekten Start. Diese Startautomatik erleichtert unter allen Bedingungen die optimale Beschleunigung aus dem Stand. Hierfür muss der Fahrer lediglich den „Launch Control“-Modus im Bedienmenü aktivieren, den ersten Gang einlegen und Vollgas geben. Das System hält die Motordrehzahl konstant in einem Bereich zwischen 3.000 und 4.500 Umdrehungen. Sobald der Fahrer auskuppelt, sorgt das Fahrzeug selbsttätig dafür, dass der vorhandene Grip und die Traktion für einen bestMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


AUTO möglichen Katapultstart eingesetzt werden. Der Schweriner Ford-Händler Hugo Pfohe präsentierte den neuen Mustang sowie die neuen Top-Modelle S-Max, Galaxy und Mondeo Vignale anlässlich der Eröffnung des ersten und einzigartigen FordStores in MecklenburgVorpommern. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen am Standort Krebsförden entstand ein Ausstellungsraum auf dem neuesten Stand der digitalen Welt, mit der eine einmalige und professionelle Verkaufsatmosphäre geschaffen wurde. Aber auch im Service wurde investiert um mit einer neuen Prüfstraße und einem modernen Kundenzentrum weiter an der Kundenzufriedenheit zu arbeiten. Geschäftsführer Andreas Schmitz gab das Motto für den FordStore aus: „Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohlfühlen und unser Service für Sie ein Erlebnis wird. Dirk Behm

Andreas Schmitz eröffnete den ersten FordStore im Nordosten.

Abb. zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis.

Typisch Ford:

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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): Ford Mustang: 10,1 (innerorts), 6,8 (außerorts), 8,0 (kombiniert); CO2-Emissionen: 179 g/km (kombiniert).

IY^m[h_d#Ah[Xi\ hZ[d FWcfem[h IjhW [ ' J[b[\ed &).+ ,*&&& mmm$^k]ef\e^[$Z[ Hauptsitz: Hugo Pfohe GmbH, Alsterkrugchaussee 355, 22335 Hamburg 1

Gilt für Privat- und gewerbliche Kunden (außer Autovermieter, Behörden, Kommunen sowie gewerbliche Abnehmer mit gültigem Ford-Werke Rahmenabkommen). Gilt für einen Ford Mustang Fastback 2,3-l-EcoBoost-Benzinmotor 233 kW (317 PS).

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Effizient und voller Hightech

Premiere des neuen Audi A4, ein Auto, mit dem Sie reden können. Fotos: AUDI AG

Ein Klassiker erlebt eine Wiedergeburt: der neue Audi A4. Seit August sind sowohl die Limousine als auch der Avant im Audi Zentrum Schwerin bestellbar – seine Markteinführung feiert der neue Audi A4 dann am 13. November. In beiden Mittelklassemodellen bietet die Marke mit den vier Ringen neueste Antriebstechnologien sowie eine große Bandbreite an Infotainmentund Fahrerassistenzsystemen. Im Mittelpunkt steht eine echte Innovation: Das optionale Audi virtual cockpit, das volldigitale Kombiinstrument, präsentiert auf seinem hochauflösenden 12,3 Zoll LCD-Bildschirm die wichtigsten Informationen in Grafiken mit brillanter Auflösung, hohem Detaillierungsgrad und aufwendig gerechneten Effekten. Als HauptBedienelement fungiert das ebenfalls neu konzipierte MMI Bedienkonzept in der Mittelkonsole. Die komplette MMI-Bedienlogik orientiert sich an aktuellen Smartphones, inklusive intelligenter Freitextsuche. Die neue, natürlichere Sprachsteuerung verarbeitet auch Eingaben aus der Alltagssprache – etwa: „Ich will mit Peter Müller telefonieren.“ Absolute Topwerte erzielt der neue Audi A4 im Bereich Effizienz. Das ist nicht nur für Privatfahrer wichtig, auch immer mehr Unternehmen setzen bei ihren Fuhrparks auf Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein. So weist der neue Audi A4 den klassenbesten Luftwiderstandsbeiwert auf und spart gegenüber dem Vorgängermodell bis zu 120 Kilogramm an Gewicht ein, denn die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Karosserie der neuen Audi-Modelle ist dank intelligentem Werkstoffmix und Leichtbau eine der leichtesten im Wettbewerbsumfeld. Das hilft sparen. Großen Anteil an der Effizienzsteigerung haben zudem die sparsamen Vierzylinder-Triebwerke sowie die durchzugsstarken SechszylinderAggregate mit bis zu 200 kW (272 PS). Das spar-

same Aggregat senkt den NEFZ-Verbrauch der neuen A4 Limousine auf 4,8 Liter pro 100 Kilometer und die CO2-Emission auf 109 Gramm pro Kilometer (Avant: 5,0 l; 114 g CO2). Auch beim Geräuschkomfort setzt sich der Audi A4 an die Spitze der Klasse. Alle Passagiere genießen ein großzügiges Raumangebot, die ruhige Linienführung betont die Weite des Innenraums. Bei Dunkelheit erstrahlt auf Wunsch eine dezente Konturbeleuchtung in den Türen und der Mittelkonsole. Die Verarbeitungsqualität ist top. Die Farben und Materialien folgen einem neuen Lines-Konzept, das noch mehr Freiheit bei der Konfiguration lässt. Im Herbst kommen der neue Audi A4 und der Audi A4 Avant auch auf Schwerins Straßen. Gegenüber den Vorgängermodellen ist die Serienausstattung noch reichhaltiger geworden. Sie umfasst unter anderem Xenon-Scheinwerfer, keyless go, eine Bluetooth-Schnittstelle, Audi drive select (ab 140 kW/190 PS) und ein 7-Zoll MMIFarbdisplay. Die Preise für die Audi A4 Limousine starten bei 30.650 Euro. Der Avant ist gegen einen Aufpreis von 1.850 Euro zu bestellen. Für eine Probefahrt stehen Ihnen die Kolleginnen und Kollegen im Audi Zentrum Schwerin unter 0385-64 600 64 gern zur Verfügung.

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Premiere für den Hyundai TUCSON Team Wilke ist seit 2006 erfolgreicher Hyundai-Vertragspartner Das Schweriner Autohaus am Mittelweg hat Tradition. Es ist das einzige Autohaus, das zentral in der Schweriner Innenstadt ansässig ist. Und es hat Geschichte geschrieben. Bereits zu DDR-Zeiten haben hier Kundinnen und Kunden aus dem gesamten ehemaligen Bezirk Schwerin ihren langersehnten Trabant, Wartburg oder Polski Fiat in Empfang nehmen können. Auch wenn heute kein Trabbi mehr vom Hof rollt – die Freude der stolzen Besitzer über den neuen Wagen ist nach wie vor mindestens genau so groß. Seit dem Jahr 1990 ist das Autohaus am Mittelweg Vertragshändler für Mitsubishi. Ab 2006 wurde es zum Mehrmarkenhändler, der

Vertrieb und Service der Marke Hyundai kam in der Angebotspalette dazu. So kann heute vom Kleinwagen bis zum Pick up jeder Wunsch von Privat- und Gewerbekunden bedient werden. Seit 1995 wird das Autohaus in der Landeshauptstadt vom Team Wilke geführt. Geschäftsführer Thomas Wilke hat in seinem familiengeführten Betrieb mit Verkaufsleiterin Silke Wilke und KfzMeister René Lehmann zwei starke Partner an seiner Seite, die sich auf ein Team von engagierten Fachleuten verlassen können. Das wissen seit nunmehr zwei Jahrzehnten Stamm- und Neukunden zu schätzen. Am 12. September hat sich das Team Wilke anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Firma öffentlich bei seinen Kunden für die Treue bedankt: Anlässlich eines AUTO – Ernte – DANK – FESTES wurde am Mittelweg der neue Hyundai TUCSON präsentiert. Ein echtes Comeback, denn diese Bezeichnung für einen kompakten Geländewagen gab es vor ein paar Jahren schon einmal. Doch dann entschied Hyundai, den Nachfolger ix 35 zu nennen. Nun aber kommt der Tucson zurück. Mit diesem Modell schlägt Hyundai ein neues Kapitel seiner Firmengeschichte auf. Denn selten war ein kompakter Hyundai so sehr auf Qualität ausgerichtet. Ob beim Design (markante Frontpartie, sportlich dynamische Seitenlinie, gefälliges Heck) oder bei den Fahreigenschaften (ausgezeichneter Kompromiss zwischen Komfort und Fahrsicherheit) – hier stimmt einfach

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alles. Der neue Hyundai Tucson kombiniert damit sowohl sportliche Fahrdynamik mit fortschrittlichen Technologien, ausdrucksstarkem Design und dem einzigartigen Gefühl gehobenen Komforts. Der großzügige Innenraum des Hyundai Tucson führt das expressive und aufgeräumte Design seiner äußeren Erscheinung fort. Mit hochwertigen Soft-Touch-Materialien und einem Cockpit, das sich durch intuitive Handhabung auszeichnet. Der Rest ist Fahrgenuss in Reinkultur. Neu im Hyundai Tucson: die TurboVariante des Leichtmetallmotors. Beim sogenannten Twin-Scroll-Ladekonzept strömen die Abgase des Vierzylinders, die die Turbine antreiben, durch zwei separate Kanäle. Das vermeidet Druckschwankungen, verbessert das Ansprechverhalten und reduziert den Verbrauch. Technisch punktet der neue Tucson mit Komfort und aktiven und passiven Sicherheitsmerkmalen. Er gehört somit zu den am besten ausgestatteten Fahrzeugen in seiner Klasse. Ein autonomer Bremsassistent mit Fußgängererkennung ist ebenso integriert wie die Toter-WinkelErkennung und eine aktive Motorhaube. Praktischen Nutzen bieten Features wie die elektrische Heckklappenautomatik oder der automatische Einparkassistent. Zeitgleich mit der Einführung des Tucson haben auch der Hyundai i30, ix 20 und i40 eine tolle neue Optik und zahlreiche Modernisierungen erhalten. Ein Besuch beim Team Wilke im Autohaus am Mittelweg lohnt sich also auf jeden Fall. Text & Fotos: Ulrich Grunert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


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Im Zeichen des Chamäleons Ein Besuch bei den Karosserie- und Lackexperten Das Chamäleon als Markenzeichen (hier auf einem Leihwagen).

Im Lackiercenter Schwerin wird nichts dem Zufall überlassen. Geschäftsführer Mario Ulsperger hat bereits in jungen Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt. Im Jahr 1999 wurde er als Neunzehnjähriger zum Landessieger im Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend von der Handwerkskammer im Ausbildungsberuf Fahrzeuglackierer gekürt. Mit nur 25 Jahren bestand er die Meisterprüfung im Maler- und Lackierer-Handwerk. Heute hat er gemeinsam mit Britta Fietkau die Geschäftsleitung über einen weit über die Standorte Schwerin und Wismar hinaus bekannten Fachbetrieb inne. Ein anerkannter Dienstleister, der mehr als nur ein Lackiercenter ist. „Wir heißen zwar Lackiercenter Schwerin, aber im Grunde sind wir sowohl Experten und Dienstleister auf dem Gebiet Karosserie als auch beim Lack", betont Mario Ulsperger. Die Firmen-Geschichte begann im Jahr 1994. Da eröffnete eine Filiale des Autolackierfachbetriebs Wolfgang Kosanke in SchwerinGörries. So stand den Schweriner Autohäusern, Kfz-Werkstätten und Privatkunden ein zuverlässiger kompetenter Partner zur Verfügung. Der Grundstein für den heutigen Betrieb war gelegt. Frank Heckel, Sohn des bekannten Mecklenburger Karosseriebaumeisters Karl-Georg Heckel, baute im Lackiercenter ab 2003 eine moderne Karosseriewerkstatt auf. „Es entstand das Herzstück eines Karosserie- und Lackierfachbetriebs, das es ermöglichte, die Reparatur kompletter Unfallschäden von der Karosserieinstandsetzung bis zur Lackierung aus einer Hand abzuwickeln. Wir investieren kontinuierlich, um allen aktuellen Entwicklungen im Karosserie- und Fahrzeugbau Rechnung tragen zu können“, erläutert Geschäftsführer Ulsperger. Vom innovativen Ausbeulverfahren über moderne Klebetechniken bis zum Schweißverfahren und anschließender Lackierung kann die komplette Unfallinstandsetzung hier quasi aus einer Hand dem Kunden als Dienstleistung angeboten werden. Auch die Reparatur von KfzKleinschäden wird, wie jedes andere Kundenanliegen, sehr ernst genommen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

Parallel zur Entwicklung der Karosseriewerkstatt wurde im Lackercenter Schwerin auch die Mechanik-Abteilung ausgebaut. Hier werden alle Standards eines Kfz-Meisterbetriebes erfüllt – vom Inspektionsservice, HU/AU, Klimaservice, Reifenservice bis zur Achsvermessung. „Seit unserem Umzug an den neuen Standort in die Otto-Weltzien-Straße sind die Bedingungen für Kunden und die 21 qualifizierten Mitarbeiter optimal. Drei große Hallen bieten ausreichend Platz für die Bereiche Mechanik, Karosserie und Lack", betont Mario Ulsperger, ehe er seine Führung durch den Betrieb im gemütlichen Kundenraum startet, an den sich die perfekt dimensionierte Direktannahme anschließt. In der Mechanik wird emsig an unterschiedlichen PKW-Typen gearbeitet. Mario Ulsperger: „Ein Schwerpunkt unserer Service-Angebote ist heute die Unfallinstandsetzung. Unser Unternehmen ist mittlerweile Vertrauenswerkstatt von über vierzig namenhaften Versicherungen. Wir haben mehrfach alle strengen Kriterien des Kataloges zum DEKRA-Prüfverfahren erfüllt, wurden wiederholt mit dem Prüfsiegel als Geprüfte Fachwerkstatt für Unfallinstandsetzung ausgezeichnet.“ Selbst wer einen Auffahrunfall hinter sich hat, kann hier im Lackiercenter Schwerin in aller Regel bald wieder lächeln. Als geprüfte Fachwerkstatt für Unfallinstandsetzung gibt es im Schadensfall ein Rundumsorglos-Paket mit allen Serviceleistungen wie Abschleppen, Abhol- und Bring-Service, Leihwagen, computergestützter Erfassung des Schadens per System Audatex bis zur Schadensabrechnung.

Der Empfangsbereich in Schwerin-Görries.

Meister Frank Heckel bei der Schadensbegutachtung.

Mit Sorgfalt und Augenmaß: die Unfallinstandsetzung.

Die Lackierfachwerkstatt technologisch auf dem neusten Stand.

Doch damit nicht genug: Im Lackiercenter Schwerin kann jeder Leihwagen-Interessent auch einen Mietwagen ordern. Vom Kleinwagen mit vier Sitzen bis zum Kleinbus mit acht Sitzen – die Auswahl ist groß und auch die Konditionen stimmen. Machen Sie sich selbst ein Bild und lassen Sie sich in der Otto-Weltzien-Str. im Schweriner Stadtteil Görries beraten. Text und Fotos: Ulrich Grunert

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AUTO Im Off-Road-Parcours hat der neue X1 keine Probleme. Er macht seinem Fahrer viel Freude. Fotos: BMW

Allrounder für grenzenlose

Fahrfreude

Neue Generation des BMW X1 geht im Herbst an den Start

BMW ist bekannt fur seine erfolgreichen X-Modelle. Der X1 feiert seine Premiere am 24. Oktober.

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Als Nachfolger des Pioniers in seiner Fahrzeugklasse überträgt der neue BMW X1 die Eigenschaften eines Sports Activity Vehicle jetzt noch intensiver in das PremiumKompaktsegment. Die zweite Generation des weltweit bereits mehr als 730 000-mal verkauften Erfolgsmodells präsentiert sich ab dem 24. Oktober mit einem für BMW X Modelle charakteristischen Karosseriedesign. Der Innenraum bietet deutlich mehr Platz für Passagiere und Gepäck, modernstes Premium-Ambiente und ausgereifte Funktionalität. Mit Vierzylinder-Motoren der jüngsten Antriebsgeneration der BMW Group, einer effizienzoptimierten Ausführung des intelligenten Allradantriebs BMW xDrive und neu entwickelter Fahrwerkstechnik wird für eine spürbare Steigerung der Sportlichkeit und des Fahrkomforts gesorgt, die mit einer Reduzierung der Verbrauchs- und Emissionswerte um bis zu 17 Prozent gegenüber den entsprechenden Vorgängermodellen einhergeht. Zur herausragenden Position des neuen BMW X1 im Wettbewerbsumfeld tragen neben den Bestwerten für Fahrdynamik und Effizienz auch zahlreiche innovative Ausstattungsmerkmale bei. Optional sind unter anderem Voll-LEDScheinwerfer, die Dynamische Dämpfer Control, das BMW HeadUp Display und das System Driving Assistant Plus verfügbar. Robuste Proportionen, kraftvolle Präsenz und eine dynamische Linienführung verhelfen dem neuen X1 zu einem souveränen Auftritt. Er ist damit auf Anhieb als jüngstes Mitglied der X Modellfamilie zu erkennen. Im Vergleich zum Vorgänger hat er zudem an Höhe gewonnen, was zum erweiterten Raumkomfort im Interieur beiträgt. Die ebenfalls deutlich erhöhte Sitzposition optimiert den Überblick über das Verkehrsgeschehen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


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Der neue BMW X1

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Abb. ähnlich.

Das Gepäckraumvolumen beträgt 505 Liter und liegt damit um 85 Liter über dem Wert des Vorgängermodells. Es kann durch Umklappen der serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilbaren und optional auch in der Neigung verstellbaren Fondsitzlehne je nach Bedarf auf bis zu 1 550 Liter erweitert werden. Die zweite Generation des BMW X1 (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4 – 4,1 Liter; CO2Emissionen kombiniert: 149 – 109 g/km) geht mit einem komplett erneuerten Motorenprogramm an den Start. Zur Markteinführung im Oktober stehen zwei Otto- und drei Diesel-Antriebe mit vier Zylindern zur Auswahl, die der neuen Motorenfamilie der BMW Group entstammen und ein Leistungsspektrum von 150 PS bis 231 PS abdecken. Auch der intelligente Allradantrieb xDrive steht im neuen X1 in einer weiterentwickelten Ausführung zur Verfügung. Der Generationswechsel ist auch auf dem Gebiet der intelligenten Vernetzung mit erheblichem Fortschritt verbunden. Neu im Angebot von BMW ConnectedDrive ist ein Head-Up Display, das – wie in den größeren BMW X Modellen – fahrrelevante Informationen direkt auf die Windschutzscheibe projiziert. Außerdem kann der BMW X1 nun mit den im Driving Assistant Plus enthaltenen Systemen Aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion, Spurverlassenswarnung, Stauassistent sowie Auffahr- und Personenwarnung mit CityAnbremsfunktion ausgestattet werden. Hinzu kommt die aktuellste Auswahl an Apps zur individuellen Erweiterung der Komfort-, Navigations- und Infotainmentfunktionen.

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Der BMW X1 beschreitet neue Wege statt eingefahrener Routinen. Schon auf den ersten Blick macht er deutlich, dass er durch und durch ein X Modell ist: Für ein SAV (Sports Activity Vehicle) typische kurze Überhänge und ein langer Radstand prägen sein Exterieur. Im Innenraum wird die X Philosophie konsequent fortgesetzt. Umgeben von hochwertigen Materialien und einem intuitiven Bedienkonzept empfängt der BMW X1 seine Passagiere in erhöhter Sitzposition. Dabei ist das Interieur nicht nur äußerst einladend, sondern auch äußerst variabel: Auf Wunsch verschiebbare Fondsitze (60:40) mit elektrisch umklappbarer Lehne (40:20:40) stellen sich innerhalb von Augenblicken auf Ihre Vorhaben ein. Daneben steigern die effizienten und dynamischen Benzin- und Dieselmotoren mit BMW EfficientDynamics Technologien die Freude auf die nächste Etappe.

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Kraftstoffverbrauch BMW X1 kombiniert: 6,6-4,1 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 152-109 g/km. Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus.

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Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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Kompakt und geräumig – das perfekte Auto für die ganze Familie. Den BMW 2er Gran Tourer in Wismar testen und staunen.

Foto: BMW

Das Team vom Autohaus Wismar GmbH ist ein kompetenter Ansprechpartner, wenn es darum geht, sich für einen neuen BMW zu begeistern, einen Gebrauchtwagen zu testen oder Zubehör für den eigenen BMW zu suchen. Hier hat man immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Kundinnen und Kunden. In diesen Tagen wird viel nach dem neuen BMW 2er Gran Tourer gefragt. Denn mit diesem Wagen eröffnet BMW ein neues Fahrzeugsegment, das als erstes Fahrzeug in der PremiumKompaktklasse mit bis zu sieben Sitzplätzen die wachsenden Mobilitätsansprüche junger Familien perfekt erfüllen kann. Der BMW 2er Gran Tourer hat reichlich Platz für das Reisegepäck sowie unverzichtbare Sport- und Freizeitutensilien aller Familienmitglieder. Denn der BMW 2er Gran Tourer ist kompakt und geräumig zugleich. Bei kompakten Abmessungen von nur 4.556 Millimeter Länge, 1.800 Millimeter Breite und einer Höhe von 1.608 Millimeter bietet der neue BMW 2er Gran Tourer Platz und einen großzügigen Kofferraum, der sich von 645 auf 805 Liter erweitern lässt. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen stehen sogar bis zu 1.905 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Eine serienmäßig 86

längsverschiebbare Rückbank – mit 40:20:40 geteilter und auf Knopfdruck umlegbarer Lehne – auf der drei Kindersitze montiert werden können, bringt höchste Variabilität. Diese wird durch die optionale, im Ladeboden voll versenkbare dritte Sitzreihe noch gesteigert. Vielfältige Ablagemöglichkeiten in allen drei Sitzreihen sowie die an den Rücklehnen der Vordersitze angebrachten Monorails mit Klapptischen maximieren die Alltagstauglichkeit. Zugleich vereint der neue BMW 2er Gran Tourer erstmals die im Segment üblichen Eigenschaften wie Raumfunktionalität und Komfort mit den BMW typischen Werten Dynamik, Eleganz und Premium-Qualität. Fünf neu entwickelte Turbomotoren mit drei und vier Zylindern (85 kW/116 PS bis 141 kW/192 PS, Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4–3,9 l/100 km) garantieren ein einmaliges Fahrerlebnis, das sportliche Dynamik mit der höchsten Effizienz und den niedrigsten CO2-Emissionen verbindet. Die unter BMW ConnectedDrive zusammengefassten Assistenzsysteme, Info- und Entertainmentangebote erhöhen Fahrsicherheit und Fahrkomfort. So werden etwa beim Head-Up Display alle relevanten Informationen direkt ins

Blickfeld des Fahrers projiziert und der Stauassistent unterstützt den Fahrer beim Beschleunigen, Bremsen und Spurhalten. Mit der neuen App „myKIDIO“ werden längere Reisezeiten selbst für Kinder zum Vergnügen. Diese Anwendung ist mit dem BMW 2er Gran Tourer erstmals erhältlich und stellt kinder- und familiengerechte Inhalte wie Serien, Filme, Hörbücher oder Hörspiele für die Passagiere im Fond auf TabletComputern (wie Apple iPad) zur Verfügung. Der Fahrer oder Beifahrer behält dabei jedoch die volle Kontrolle über die abgespielten Inhalte, indem sich die Anwendung bequem und sicher über den iDrive Controller und das Control Display bedienen lässt, sobald das mobile Endgerät mit dem Fahrzeug verbunden ist. Im Control Display ist jederzeit zu erkennen, womit sich die Kinder beschäftigen. Zudem können sie im Fond mittels des „BMW Kids Cockpit“ fahrtrelevante Informationen (wie Ankunftszeit, Geschwindigkeit oder Außentemperatur) spielend leicht jederzeit ablesen. Zusätzlich zum Serienfahrzeug ist der neue BMW 2er Gran Tourer in vier weiteren Modellvarianten erhältlich. Ulrich Grunert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


AUTO

Luxus hat einen neuen Namen Premiere für den neuen BMW 7er – Viele Neuheiten halten Einzug. Mit einer außergewöhnlichen Vielzahl an Innovationen unterstreicht die neue BMW 7er Reihe, die jetzt zu den Stars auf der IAA in Frankfurt am Main gehörte, ihren Anspruch, die zeitgemäße und zukunftsweisende Form eines exklusiven, luxuriösen Fahrerlebnisses neu zu definieren. Die Verwendung von carbonfaserverstärktem Kunststoff in der Karosseriestruktur, Motoren aus der neuen Antriebsgeneration der BMW Group, das Plug-in-Hybrid-System im neuen BMW 740e, das aktive Fahrwerkssystem Executive Drive Pro, der Fahrerlebnisschalter mit ADAPTIVE Modus und das BMW Laserlicht steigern Dynamik, Effizienz, Komfort und Sicherheit beim Fahren. Höchstes Wohlbefinden im Interieur entsteht durch die Executive Lounge Ausstattung mit Massagefunktion, das illuminierte Panorama-Glasdach Sky Lounge, wohldosierte Lichtakzente und eine Smartphone-Halterung mit induktiver Ladestation. „Er ist der Inbegriff von zeitgemäßem Luxus – das heißt: leicht, effizient und zukunftsweisend“, sagte Klaus Fröhlich, Mitglied im BMW-Vorstand für Entwicklung.

Auch in den Bereichen Bedienung und Fahrerassistenz setzt die neue Generation der 7er Reihe innovative Highlights. Zu den im Luxuslimousinen-Segment einzigartigen Neuerungen gehören beispielsweise die Erweiterung des iDrive Systems um ein Touch Display und die Gestiksteuerung, der Touch Command zur Steuerung von Komfort- und Infotainment-Funktionen im Fond und ein System für ferngesteuertes Parken. Außerdem präsentiert das Unternehmen im neuen Spitzenmodell erstmals die jüngste Generation des BMW Head-Up Displays, die Querverkehrswarnung, den Lenk- und Spurführungsassistenten, den aktiven Seitenkollisionsschutz und das System Surround View mit 3D-Ansicht und Panorama View. Als weltweit erstes Serienautomobil kann der neue BMW 7er ohne Fahrer am Steuer in Kopfparklücken oder Garagen hinein- und wieder herausmanövrieren. Die Option Ferngesteuertes Parken ermöglicht so die komfortable Nutzung schmaler Stellflächen. Das Hinein- und Herausfahren wird vom Fahrer mit dem ebenfalls neu

entwickelten BMW Display Schlüssel aktiviert und vom Fahrzeug teilautomatisiert ausgeführt, während der Fahrer auf Hindernisse achtet. Eine Neuheit im Luxuslimousinen-Segment ist auch das aus dem i8 bekannte Laserlicht, das, durch den BMW Selective Beam blendfrei, für den neuen 7er als Alternative zu den serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern angeboten wird. Die Laserlicht-Scheinwerfer erzeugen ein besonders helles und rein weißes Licht. Sie erzielen zudem eine gegenüber den LED-Scheinwerfern verdoppelte Fernlichtreichweite von 600 Metern. Dirk Behm

Der Innenraum wirkt sehr aufgeräumt und elegant.

In der Oberklasse spielt BMWs Flaggschiff eine große Rolle. Fotos: BMW

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GESCHICHTE

Auswanderer kehren zurück Nachfahren von Jürnjakob Swehn alias Wiedow in der Griesen Gegend Im Sommer besuchte der Auswanderer-Nachfahre Dennis Wolf mit seiner Frau Julie Mecklenburg. „Mir vorzustellen, dass mein Urgroßvater so einen Einfluss darauf hatte, was die Menschen über die Auswanderung, ihren Drang ins Ausland zu gehen, erfahren haben, dass ist eine unglaubliche Erfahrung für mich“, beschreibt Dennis Wolf seine Gedanken. Der Amerikaner steht mit seiner Frau Julie am Ufer der Elde. Direkt am Flussufer liegen die Fundamente des Hauses, in dem Carl Wiedow 1847 als ältestes Kind des Tagelöhners Joachim Wiedow und seiner Ehefrau Maria Sophia in Güritz bei Eldena geboren wurde. Genauer gesagt, in der Einsamkeit eines einzelnen Gehöfts bei Güritz, genannt Bellevue. Das Grundstück gehört heute der Familie Bühring. Sie überraschen die weitgereisten Besucher, zu denen auch der 89-jährige Professor Eldon L. Knuth aus der Nähe von Los Angeles gehört, mit einem Frühstück direkt am Wasser. Die Güritzer sind stolz auf Carl Wiedow. Eine Gedenktafel ist ihm gewidmet. Sie zeigt ein Segelschiff. Carl Wiedow lebte jedoch nur wenige Jahre in Güritz, dann siedelte die Familie nach Glaisin um. Dort wurde er in der Dorfschule bei Gottlieb Gillhoff eingeschult. Glaisin und die Schule spielten eine zentrale Rolle im Fortgang der Geschichte.

Carl und Elizabeth Wiedow mit Kindern.

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Dennis Wolf am Grab von Johannes Gillhoff auf dem Friedhof in Ludwigslust. Foto: Baarck

Es ist also nicht verwunderlich, dass der Glaisiner Verein Migrations- und Heimatforschung mit seinem engagierten Vorsitzenden, Udo Baarck, die Spurensuche des amerikanischen Urenkels, Nachfahre der 4. Generation, Dennis Wolf, tatkräftig unterstützt. Die Reise führt jedoch zunächst nicht nach Glaisin, sondern von

Repro Grossert

Bellevue in das Stadtarchiv Grabow. Die Archivarin Simona Prieß zeigt den Amerikanern die alten Schiffspassagen der Familie Wiedow, dazu gehören der Vater, die Mutter und der Bruder von Carl Wiedow, sowie die der Familie Schröder mit Tochter Elizabeth, der späteren Frau von Carl Wiedow. Die Abfahrtszeiten der Schiffe sind sorgfältig verzeichnet. Ein dreiseitiges Dokument enthält den Auswanderungs-Contrakt und die Gebührenrechnung für die Eltern und den Bruder von Carl Wiedow aus dem Jahre 1870. 50 Taler waren pro Person zu zahlen. Eine Menge Geld für die damalige Zeit. Die Familie Wiedow verließ am 31. Mai mit dem Schiff „Friedeburg“ Deutschland und traf nach fast siebenwöchiger Überfahrt in New York ein. Sie ließen sich in Garnavillo Township, Clayton County in Iowa nieder. Urenkel Dennis Wolf ist beeindruckt. Udo Baarck und Simona Prieß überreichen ihm eine Kopie der historischen Dokumente. Unterlagen zur Auswanderung von Carl Wiedow selbst sind hier nicht zu finden. Er verließ Mecklenburg bereits zwei Jahre zuvor ohne Papiere. Er ging zu Fuß von Glaisin nach Hamburg. Von dort gelangte er mit einem Frachtdampfer nach England. In Liverpool wartete er auf ein Segelschiff nach New York. Nach mehr als sieben Wochen unter übelsten Bedingungen auf dem Schiff kam er auf dem fremden Kontinent an. In New York arbeitete er, um Geld für die Weiterreise zu verdienen. Unterdessen trafen weitere Glaisiner Auswanderer in der Stadt ein. Darunter die Familie Schröder mit Tochter Elizabeth.

Gedenktafel für Carl Wiedow in Güritz.

Foto Baarck

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GESCHICHTE

Museum „Johannes Gillhoff Stuv“ in Glaisin.

Udo Baarck erhielt in den ersten Schuljahren Unterricht in Glaisin. 1975 spielte er im ehemaligen Schulgebäude Tischtennis. Die Schule war geschlossen worden und der alte Klassenraum beherbergte einen Jugendklub. „Im Schrank fand ich ein Buch mit handschriftlichen Eintragungen des ehemaligen Lehrers Gottfried Gillhoff“, erinnert er sich. „Es war ein Schülerverzeichnis. Ich blätterte darin herum und entdeckte die Namen meiner Großeltern beider Herkunftslinien.“ Der Großvater väterlicherseits erinnerte sich noch an seinen alten Lehrer Gottlieb Gillhoff. Ein besonderer Eintrag „Amerika“ im Klassenbuch fiel Udo Baarck damals auf. Und wie der Zufall so spielt. 1986 - elf Jahre später traf in der Post des Ortes ein Brief aus Michigan (USA) ein. Die Adresse: Glaisin DDR (Germany). Ein Amerikaner, Bob Bluedorn, bat um Unterstützung bei der Suche nach seinen mecklenburgischen Vorfahren. Mit Hilfe des Klassenbuches fand Maschinenbauingenieur Udo

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Foto: Grossert

Baarck heraus, dass die Ahnen des Briefschreibers tatsächlich 1880 aus Glaisin in die USA auswanderten. Eine Korrespondenz in die USA war in den Folgejahren nur eingeschränkt möglich. Doch nach Öffnung der Grenzen 1989 schlug die Stunde des Auswanderer-Forschers Baarck. Er holte das Klassenbuch wieder hervor, reiste in die USA und ging auf Spurensuche. Eine Nachbarin, mit Mädchennamen Fründt, hatte alte Briefe von ausgewanderten Familiemitgliedern aufbewahrt. Sie trugen den Absender Henry Fruendt, Victor, Iowa. Auf dem Friedhof in Victor, Iowa entdeckte der Mecklenburger zahlreiche Grabsteine mit bekannten Glaisiner Familiennamen – Fruendt, Timmermann, Schroeder und Wiedow – Carl und Elizabeth. Prof. Eldon L. Knuth, der von deutschen Einwanderern abstammt, und Udo Baarck entdeckten fast gleichzeitig die Identität der Romanfigur – ohne sich zu kennen. Carl Wiedow ist Jürnjakob Swehn. Der Roman von Johannes Gillhoff

beruht auf Briefen, die Carl Wiedow an seinen Glaisiner Lehrer und weitläufigen Verwandten, Gottlieb Gillhof, schrieb. Der Sohn des Lehrers, Johannes Gillhof, schuf daraus einen Briefroman. 1917 erschien erstmals „Jürnjakob Swehn – der Amerikafahrer“. Die nächste Station der Besucher ist die Kirche von Eldena. Hier wurden die Vorfahren von Dennis Wolf getauft. Das Taufbecken ist noch im Original erhalten. Am folgenden Tag findet eine kleine Gedenkfeier am Grabstein von Johannes Gillhoff auf dem Friedhof in Ludwigslust statt. Schließlich endet die Rundreise in Glaisin. Die Nachfahren der Familie Wiedow schauen sich die Ausstellung zur Auswanderung und zum literarischen Schaffen von Johannes Gillhoff in der „Johannes Gillhoff Stuv“ an. Am Abend zeigt Udo Baarck den Gästen den alten Wohnort der Familie Schröder in Glaisin, auf dem sogenannten Laasen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann eine große Auswanderungswelle von Deutschland nach Amerika. Ursache war die schlechte wirtschaftliche und soziale Situation der wachsenden Landbevölkerung. Besonders in Mecklenburg waren Knechte und Tagelöhner völlig vom Dienstherren abhängig. Sie durften weder Eigentum erwerben, noch gab es ein Recht auf freie Ansiedlung und damit die Möglichkeit der Familiengründung. Allein aus dem Dorf Glaisin sollen 350 Menschen ausgewandert sein. Im 148 Jahre alten Klassenbuch steht hinter 56 Schülernamen der Eintrag „Amerika “. Der Wiedow-Nachfahre, Dennis Wolf, übergibt dem Museum ein Buch mit den Fotos seiner Familiengeschichte – von Carl Wiedow bis zur heutigen Generation. In der Gillhoff-Stuv liegen Listen mit rund 3.000 weiteren Namen von Auswanderern aus der Griesen Gegend. Elvira Grossert

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SEITENSPRUNG

F

rancisco de Molas war erfolgreicher Pirat. Was immer er auf seinen Raubzügen im Golf von Mexico erbeutete, schaffte er nach Holbox, eine für Handelschiffe nahezu unerreichbare Insel vor der Küste Yucatans in der mexikanischen Karibik. Die Lagune Yalahao dort war ein ideales Versteck. Ziemlich abgelegen, nur schwer zugänglich, da hatten auch die Eroberer zur Zeit der spanischen Kolonisation Südamerikas kaum eine Chance, den gefürchteten Seeräuber zu erwischen. Rund 500 Jahre ist das jetzt her. Die Seeräuber sind längst weg, und doch hat sich bis heute auf der Insel kaum etwas verändert. Natürlich ist Holbox inzwischen bewohnt. Vor allem von Fischern, die vorzugsweise Schwertfischen und Barracudas nachstellen. Aber es sind nur etwa 30, die mit ihren Familien im einzigen Dorf auf der nur knapp zwei

Barfuß auf der

Pirateninsel

Holbox – ein Paradies in der mexikanischen Karibik Francisco de Molas hat genau gewusst, wo es schön ist. Und vor allem auch sicher. Mitwisser konnte er keine gebrauchen. Wer zuviel wusste, wurde kurzerhand einen Kopf kürzer gemacht. So blieb sein Versteck 40 Jahre lang unentdeckt. Kilometer breiten und 40 Kilometer langen Insel leben. Gemeinsam mit etwa 1000 weiteren Einwohnern, die ihre Dollars vorwiegend mit Handel und Dienstleistungen, oder auch im Tourismus verdienen. Als erste siedelten dort einst die Mayas. Doch die Indianer verließen das „Schwarze Loch“, so heißt Holbox in ihrer Sprache, bald wieder. Zu abgelegen, zu einsam, nur schwer zu erschließen, so die Erkenntnis der Ureinwohner, angesichts des dunklen Wassers, das von den Mangrovenflächen in der Lagune verursacht wird. Das Meer hingegen präsentiert sich in Himmelblau bis Türkisgrün. Vor rund 150 Jahren haben es dann noch einmal die Spanier versucht. Doch schon wenig später – 1856 – wurde ihre Siedlung durch einen Hurrikan zerstört. Die meisten Einwohner kamen bei dem Unwetter ums Leben. Allein die Anziehungskraft blieb. Nunmehr teilen sich die Holboxenos, die Einwohner von Holbox, ihre nach wie vor nur wenig erschlossene Trauminsel mit einigen wenigen Touristen. Und genau das macht den Reiz für all diejenigen aus, die Abgeschiedenheit suchen. Was macht Holbox bis heute so einzigartig? Es gibt z. B. keine Autos auf der Insel. Somit gibt es auch keine befestigten Straßen, Verkehrsregeln vielleicht, aber grundsätzlich, hat jeder Vorfahrt. Auf den wenigen ausgebauten Sandpisten sind lediglich ein paar Golfcaddys unterwegs, um Urlaubergepäck zu transportieren. Oder um Nachschub aus einem der vielen kleinen Lebensmittelshops für den Kühlschrank daheim zu holen. Einen Supermarkt nach deutschem Vorbild sucht man vergebens. Tourismus ja, aber bitteschön dem Inselleben angepasst. Dem preisbewussten Gast reicht vielleicht schon eine am Strand aufgespannte Hängematte, die bereits für zehn Euro zum 24-Stunden-Rundumrelaxen zu haben ist. Traumtemperaturen, Wellenrauschen, Meeresduft, Muschelbänke rundher90

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SEITENSPRUNG um, Pelikane, die auf einem Fischerboot vor sich hindüsen, inklusive. Nicht zu vergessen die Strandbar, die ebenfalls nahezu rund um die Uhr mit einem eisgekühlten Margarita oder noch besser einem Tequila pur lockt. Aber dann bitte, weil es so schön hier ist, einen Sierra Tequila Blanco, das beste, was das Herz der Blauen Agave oder das Haus des Mondes, wie die Indianer sagen, hergibt. Fast zehn Jahre muss die Pflanze heranwachsen, bis sie endlich für Hochprozentiges bereit ist. Da muss man sich einfach Zeit zum Genießen nehmen und sich auch mal aus der ach so gemütlichen Hängematte erheben. Um schon Sekunden später in der nächsten Hängematte zu versinken. Stühle oder Hocker an der Bar kennt auf Holbox keiner – hier wird ausnahmslos geschaukelt. Ob nun auf einem ganz klassischen Holzteil oder halt in der Hängematte. Immerhin wurde die einst in Mexiko erfunden. Die mexikanische Netzhängematte gilt als die älteste und bis heute beste Variante. Die knotenfreie Ausführung ermöglicht eine optimale Anpassung des Gewebes an die Körperform. Das garantiert höchsten Liegekomfort. Wer seinen Urlaub partout nicht in der einzigartigen mexikanischen Hängematte verbringen will, für den gibt es durchaus auch ein Bett in einer Pension oder in einem der nach wie vor wenigen Hotels auf der Insel. Patrizio und Alexandra im Paraiso del Mar halten das ganze Programm vor. Bienvenidos! Kleine oder große Suiten unterm landestypisch gedeckten Schilfdach, ursprüngliche mexikanische Küche im hoteleigenen Restaurant, tolle Cocktails, die auch schon mal in der Kokosnuss serviert werden, und den Strand direkt vor der von Palmen und Hibiskussträuchern gekühlten Haustür. Deren Blüten sind übrigens bevorzugte Nahrung der überall herumschleichenden Leguane, die reine Pflanzenfresser sind. Was man vom Krokodilen und viernasigen Giftschlangen wohl eher nicht sagen kann. Gleichwohl sind die nicht unbedingt auf Konfrontation mit jenen Eindringlingen aus, die durch ihre nahezu unberührte Umwelt barfuß oder wenigstens auf Flip-Flops umherstreifen. Dennoch: Vorsicht ist jederzeit geboten. Völlig entspannt geht es unterdessen auf der Vogelinsel, der Isle Pajaros, zu. Das Holbox vorgelagerte Eiland beherbergt so nahezu alles, was in der Region zu Hause ist: Flamingos, Pelikane, Kormorane, Reiher, weiße und auch graue, Fregattvögel, Schwalben. Insgesamt 140 Arten. Und wie gerufen tauchen plötzlich auch ein paar Delphine mit einem Jungtier auf. Wer hier mit dem Boot unterwegs ist, sollte unbedingt einen Abstecher zur Insel der Leidenschaft, der Isla Pasion, machen. Um voller Leidenschaft durch das nur knöcheltiefe, gut 30 Grad warme Wasser zu waten und seinen Gedanken dabei freien Lauf zu lassen. Außer der Bootscrew ist meilenweit weit und breit niemand anderes auszumachen. Und Käpt'n Francesco hat ohnehin mit dem Zubereiten des Essens zu tun. Ceviche de Pescado steht auf der Speisekarte, der Delikatessensalat der Karibik schlechthin. Dazu kommt unmittelbar zuvor selbst gefangener Fisch, in kleine Stücke geschnitten, in die Schüssel, angereichert mit allerlei Gemüse und einem ordentlichen Schuss Limettensaft und etwas weniger Habanero. Roher Fisch? Schmeckt einfach lecker. In der Karibik ist alles toll! Am tollsten sind die Tiburon Ballenas – die Walhaie. Die größten Fische der Welt – friedliche Planktonfresser – bekommt man kaum noch anderswo zu sehen. Haie im ursprünglichen Sinne sind sie auf keinen Fall. Es gehört zu den ganz besonderen Reiseerlebnissen auf Holbox, mit den bis zu 15 Tonnen schweren Knorpelfischen Schulter an Flosse zu schwimmen. Irgendwann im Juni tauchen die ersten vor Holbox auf und im August schwimmen die letzten von hier wieder in andere Regionen. Wissenschaftler rätseln bis MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

heute, auf welchen Wegen sie ins Naturreservat Yum Balam kommen. Vergleichsweise viel besser erforscht ist das Leben der Pfeilschwanzkrebse. Die gehören zu den ältesten Lebewesen der Welt überhaupt. Eine fast identische Form mit der bis heute im Golf vom Mexiko leben Art Limulus Polyphemus ist bereits aus dem Mesozoikum bekannt. Zum Essen eignen sie sich nicht. Tacos sind angesagt, Huevos Motulenos und dazu ein Cappuccino. Viel Zeit bleibt nicht. Die Heimreise steht bevor. Ein letzter Spaziergang am breiten weißen und zu jeder Tageszeit fast menschenleeren Strand. Traumhafte 32 Grad im lange Zeit nur knöcheltiefen Wasser ziehen einen immer weiter ins Meer hinaus. Doch dann heißt es endgültig Abschied zu nehmen. Im Hotel fließen auf beiden Seiten Tränen. Die Gastfreundschaft war überwältigend. Mit dem Golftaxi geht es Richtung Hafen. Von dort mit der Fähre nach Chiquila aufs Festland, anschließend weiter mit dem Auto zum Flughafen und dann elf Stunden lang Richtung Heimat. Die vorerst letzte Fahrt auf der Insel dauert gerade mal fünf Minuten. Sie führt noch einmal durch das kleine Fischerdorf, vorbei an den zumeist farbenprächtigen Bungalows der Insulaner, an kleinen Werkstätten, etlichen Restaurants und Cafés und den wenigen Souvenirläden. Und was eignet sich besser zum Mitnehmen als ein Traumfänger. Auf Holbox heißt es, dass die angebundenen Federn die guten Träume direkt zum Schlafenden hinwedeln. Was will man mehr! War der Ferienaufenthalt ein einzigartiger Traum, oder war es einfach nur traumhaft schön? Meine Antwort nach vier Wochen: Ein Traum ist wahr geworden. Text & Fotos: Jürgen Drewes


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Stippvisite in Kalifornien

Die Schwerin Street in San Francisco

Wo die Mac Donald Avenue auf die SCHWERIN Street stößt, steht nahe der Städtegrenze von San Francisco und Daly City die 1963 errichtete christliche Kirche der Samoaner.

Vieles liegt im Verborgenen. Es öffnet sich nur dem Hartnäckigen, so auch jene scheinbar versteckt liegende Straße in San Francisco, die den Namen SCHWERIN Street trägt. Ob sie jedoch wirklich etwas mit der mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin zu tun hat, fand Dr. Bernd Schattinger für „delüx“ heraus. Täglich kommen Tausende Touristen nach San Francisco. Sie verlieren sich schnell in den Geschäftsstraßen der 800.000 EinwohnerMetropole am Civic Center, im Museumskomplex um das San Francisco Museum of Modern Art und in China Town, in den Wagen der Cable Car, jener Museumsbahn, die heftige Steigungen meistert, indem der Fahrer den Waggon an einem unterirdisch laufenden Stahlseil anklammert. Die Besucher strömen zu Fishermans Wharf mit den zahlreichen Piers, setzen mit großen Fähren nach Alcatraz Island, der einstmals berüchtigten Knastinsel, oder nach Angel Island über, flanieren auf dem Marina Boulevard am Ufer der Bay mit seinen Segelhäfen und Museumsschiffen, wandern durch den riesigen Golden Gate Park mit seinen großartigen Gärten und beachtlichen Museen und fahren auf die Twin Peeks genannte Erhebung (etwa 300 m über dem Meer), um auf das Häusermeer der Metropole zu sehen. Zentrales Schauobjekt jedoch ist die Golden Gate Bridge. Sie verbindet an der Nordspitze der 92

Halbinsel, auf der San Francisco sich drängt, die Stadt mit dem Festland von Marin Country. Die dunkelrot leuchtende rund 3 km lange Hängebrücke ist nicht nur Wahrzeichen der Stadt, sondern von ganz Kalifornien. Die Brücke überquert in 67 m Höhe die Golden Gate genannte Zufahrt zur San Francisco Bay. Ihre beiden Drahtseil tragenden gewaltigen Pfeiler ragen seit 1937 fast 230 m auf und sind trotzdem oftmals nicht zu sehen, weil der vom Pazifischen Ozean landwärts ziehende Nebel die Brücke immer wieder in Watte packt. Die Reiseführer warnen die Touristen, sich in die Stadtteile südlich vom Civic Center vorzuwagen. Menschen, die ihre Handtasche ängstlich unter den Arm geklemmt haben, die Kamera vorm Bauch tragen und in Stadtplänen nach Wegen und Plätzen suchen, fallen überall auf. Ob es nun die von Reiseführern geschürte Furcht vor Räubern und Taschendieben oder ganz einfach die Tatsache ist, dass Touristen sich stets um die bekannten Sehenswürdigkeiten drängen,

jedenfalls bleiben viele Viertel San Franciscos verschont von allzu vielen Neugierigen. Dabei haben die in den Reiseführern stark unterrepräsentierten Viertel, wie Mission, Potrero, Noe Valley und Central einiges zu bieten: Außer zahlreichen Kirchenbauten, schönen victorianischen Holzhäusern, kunstvoll mit Szenen aus der mexikanischen Geschichte bemalten Hausfassaden, zumeist öffentlicher Gebäude, kleinen Parks und gepflegten Kinderspielplätzen kann man dort den ungekünstelten und weniger hektischen Alltag der Einwohner San Franciscos erfahren. Sie kommen aus allen Ecken der Welt, doch scheinen die Lateinamerikaner, insbesondere die Mexikaner, zu dominieren. Ihre Lebensmittelläden, Bäckereien und Gaststätten sind zahlreich und farbenfroh, was der Lebensqualität dieser Viertel keinen Abbruch tut. Sie sind im Gegenteil vielmehr als Bereicherung und wohltuendes Gegenstück zu den großen weltweit operierenden Supermarktketten und Fast-FoodRestaurants erlebbar. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


SEITENSPRUNG Als ich im August 2009 wieder einmal in San Francisco war, um meine Tochter Birgit und ihren gerade geborenen Sohn Ian Hagen zu begrüßen, wohnte ich dort, wo das Missions District nahtlos in das Potrero District übergeht. Die Straßen sind eben und haben durch die zahlreichen Bäume und die zumeist nur zweistöckigen Häuser etwas Luftiges, das immer mehr Menschen anzieht, hier in der Ebene zwischen Potero Hill, Bernal Heights und Castro Hill zu leben. Hier erfuhr ich, dass im Süden der Stadt, noch hinter den Bernal Heights eine SCHWERIN Street zu finden sei. Das mochte ich zunächst nicht glauben. Was hat San Francisco mit Schwerin zu tun? Doch ein Blick auf den Stadtplan bewies es: Dort, wo die Städte San Francisco und Daly City nahtlos ineinander übergehen, erstreckt sich im ehemaligen Visitation Valley die SCHWERIN Street. Das Valley ist eine von Hügelketten dreiseitig eingeschlossene tellerförmige Senke von mehreren Kilometern Durchmesser. Die SCHWERIN Street ist ca. drei Kilometer lang, der nördliche Teil noch mit etwa 500 m in San Francisco und der Hauptteil der Straße in Daly City. Mit der MUNI-Busline Nr. 9 kann man vom Zentrum San Franciscos ohne Umsteigen bis zum Visitation Valley fahren. Ich stieg an der 24. Straße in den Bus, zahlte den Fahrpreis von zwei Dollar, für den man mehr als zwei Stunden mit Verkehrsmitteln des kommunalen MUNI-Transportunternehmens durch die Stadt fahren kann: Bus, O-Bus und Straßenbahn. Die dunkelhäutige, sehr dicke Fahrerin bugsierte den Bus mit fast spielerischer Leichtigkeit durch belebte Straßen. Nach 25-minütiger Fahrt stieg ich in der SCHWERIN Street aus und betrat eine in der Hitze des späten Vormittags schläfrig wirkende Straße. Beidseitig des breiten Aspaltbandes gibt es Gehsteige, aber wofür? Die Amerikaner neh-

men schon für einen 100m-Weg ihr Auto. Als fussläufiger Wunderling, der die Straße schlendernden Schrittes durchmaß, fühlte ich mich beobachtet aus den ein-und zweigeschossigen zumeist hölzernen Wohnhäusern. Es gibt nur wenige andere Gebäude: das 1936 errichtete Gebäude der Visitation Valley School, ein Motel, eine 1963 errichtete christliche Kirche für Samoaner, ein Fitness-Center und ein altes Elektirizitäswerk. Über die Häuser der Westseite ragt drei Querstraßen weiter die riesige Halle des Cow Pallace, des KUH-Pallastes. Es ist das größte Veranstaltungsgebäude auf der Halbinsel, an deren nördlicher Spitze San Francisco liegt. In ihm fanden früher Rodeo-Wettkämpfe statt. Musikalische Großveranstaltungen füllen die Halle ab und an mit Zigtausenden Besuchern. Ich ging in die Visitation Valley School und fragte einen farbigen Lehrer, ob er wüsste, warum die Straße den Namen SCHWERIN trägt. Er wusste es nicht, meinte aber nach meinem Kurzbericht über die mecklenburgische Landeshauptstadt Schwerin, das könne möglich sein, denn in San Francisco seien viele Straßen nach Städten in Europa benannt worden. Am anderen Ende der Straße, schon in der Stadt Daly City, fragte ich einen Asiaten, der gerade sein Auto belud, ob er etwas über den Ursprung des Straßennamens SCHWERIN wisse. Nein, sagte er, eine solche Straße gäbe es dort nicht. Die Straße, in der wir stehen, sei nicht die SCHWERIN Street, sondern die SJUIAREIN Street. Die SCHWERIN Street müsse woanders sein. Meine Verwunderung darüber, was man in den U. S. A. aus dem schönen Namen SCHWERIN so alles macht, hielt länger an. Ich wanderte eine Stunde lang die SCHWERIN Street rauf und runter, fotografierte und wartete auf den Bus zurück in die City. Mein 2-Stundenfahrschein galt noch. Der Busfahrer war

Die nur wenig in Pazific-Seenebel gehüllte Golden Gate Bridge mit der dahinter liegenden City von San Francisco.

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diesmal ein dicker Weißhäutiger, dessen fleischige Arme von tätowierten Fabelwesen umschlungen waren. Ich recherchierte im Internet, woher der Name SCHWERIN für die wenig bemerkenswerte Straße im Süden von San Francisco stammt. Das Ergebnis war fast so ernüchternd, wie die Schlichtheit der SCHWERIN Street selbst: Die Straße ist benannt nach einem Farmer, der um 1850 im Visitation Valley eine Farm mit einer sehr großen Herde Milchkühe angelegt hatte. Der Mann hieß Henry Schwerin, kam 1845 aus Deutschland, reiste über New York nach Nordamerika ein, war in Philadelphia als Bäcker tätig, dann 1849 in New Orleans, bis er sich schließlich Land kaufte und ein erfolgreicher Farmer südlich von San Francisco wurde. Er versorgte San Francisco mit Milch, Butter und Blumen. Henry Schwerin (1825 bis 1900) hatte mit seiner Frau Ottilia, geb. Eckenroth aus Bingen (1830 bis 1891) acht Kinder. Das Farmhaus der Schwerins, das 1922 abgerissen wurde, hatte in der Nähe des heutigen Cow Pallace gestanden. Die amerikanischen Nachfahren von Henry Schwerin vermuten in ihrem veröffentlichten Stammbaum (Familie Reiss-Schwerin), dass Henrys Vater aus Mecklenburg stammte. Doch auch dieser Mecklenburg-Bezug platzt wie eine Seifenblase. Henrys Vater namens August Friedrich Schwerin (1792 bis 1847) stammte aus Dahlenberg im Hannöverschen. Nun wissen wir, dass die SCHWERIN Street in San Francisco eine Henry-Schwerin-Straße ist. Ich denke, dass diese ernüchternde Erkenntnis besser ist, als das anhaltende Gerücht, in San Francisco sei eine Straße nach der Stadt Schwerin in Mecklenburg benannt worden. Text und Fotos: Dr. Bernd Schattinger

Blick von dem in Daly City liegenden Ende der SCHWERIN Street in die schnurgeraden Straße, deren hinterer Teil sich bereits im Stadtgebiet von San Francisco befindet.

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MUSIK

Freibeuter der Pop-Charts Auf ihrem überraschenden Höhenflug zum erfolgreichsten Newcomer des Jahrzehnts macht die Shanty-Rock-Gruppe SANTIANO Station in Schwerin.

Fotos: Universal

„Heimweh“, „Seemann, weit bist du gefahren", „Junge, komm bald wieder“. Es gab eine Zeit, da wurde der Deutsche Schlager von romantischen Seemannsliedern dominiert. Freddy Quinn verkaufte als „singender Seemann“ seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts über 60 Millionen Schallplatten. Seine Interpretation von „La Paloma“ wurde im Jahr 2003 sogar zum „Jahrhundert-Hit der Deutschen“ gewählt. Eine nostalgische Wahl, denn Lieder von der Sehnsucht nach der Ferne und dem weiten, wilden Meer waren da längst aus den deutschen Hitparaden verschwunden. Erst unser Jahrzehnt brachte eine Rückbesinnung. Mit Helene Fischer brachte eine frische, ungekrönte Königin den Schlager zurück in die Spitze der Pop-Charts. Und eine Gruppe aus Schleswig-Holstein sorgte dafür, dass auch der Shanty-Gesang von Zehn94

tausenden wiederentdeckt wurde. SANTIANO heißt diese Band, die einen echten Coup landete. Denn in der schnelllebigen Unterhaltungsbranche hatte mit dem überraschenden Comeback der Seemannslieder keiner der hochdotierten Experten ernsthaft gerechnet. „Aber manchmal geschehen einfach noch Zeichen und Wunder“, sagt Timsen Hinrichsen. Er gehört zu den singenden Seemännern von SANTIANO und staunt noch immer über die Riesen-Erfolgswelle, die seine Band da entfacht hat: „Zum Glück sind wir alle schon etwas älter, erfahrener und gesetzter. Wären wir erst zwanzig, hätte uns der Erfolg glatt überrollt. Auf der Bühne stehe ich seit meinem 14. Lebensjahr. Den ersten öffentlichen Auftritt hatte ich 1979 mit der Band Rockcandy in Rendsburg in der Musikkneipe ,Der Maulwurf`. In der Band spielte auch

mein ältester Bruder Jens. Meine erste eigene Band gründete ich dann als Gitarrist und Sänger im Alter von 15 Jahren." Auch Timsen Hinrichsens heutige Kollegen haben früh mit der Live-Musik angefangen. SANTIANO wurde in SchleswigHolstein von erfahrenen Musikern und Produzenten gegründet, mixte traditionelle Volkslieder, Schlager, Irish Folk und Seemannslieder zu einer schmackhaften und stimmungsträchtigen Melange. Ihr Bandname stammt vom gleichnamigen Shanty „Santiano", einem Lied, das der französische Sänger Hugues Aufray von den Highwaymen übernahm und im Jahr 1961 zu einem Hit in seinem Heimatland machte. Der in Flensburg ansässige, unabhängige MusikProduzent Hartmut Krech hatte den richtigen Riecher, schmiedete eine Kooperation mit den medialen Riesen Universal Music und ProSieMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


MUSIK

SANTIA

werden im NO ihrer „Von Rahmen L Freihe iebe, Tod & am 12. Noit-Tournee“ ve in der Sch mber 2015 werin Sport- u. Kongress er auftreten halle .

Santiano live.

benSat.1 Media, die das von ihm produzierte Debüt-Album „Bis ans Ende der Welt“ medial unterstützten. SANTIANO erreichten im Jahr 2012 überraschend Platz 1 der deutschen Albumcharts. Noch glaubte niemand, dass der Erfolg anhalten sollte. Aber auch das NachfolgeAlbum „Mit den Gezeiten“ ging wieder auf Nummer eins in den Charts. „Die Lyrics der SANTIANO-Lieder sind einprägend und laden zum Mitsingen und Mitschunkeln ein!", schwärmte eine große Boulevard-Zeitung. Die „Männer mit den Seemannsbärten" aus dem Flensburger Raum gingen von da an durch die Decke. 2013 war ihr Jahr. SANTIANO gewannen den Musikpreis ECHO in der Kategorie „Volkstümlicher Schlager", verwiesen den Favoriten Andreas Gabalier auf die Plätze. Ein Engagement als Vorband bei Helene Fischers „Sommer-

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Event“ sorgte für einen weiteren Popularitätsschub beim Schlager-Publikum. Timsen Hinrichsen, der auf seiner eigenen Webseite mehrere Band-Projekte vereint, hat mittlerweile nur noch Zeit für SANTIANO. Die Zeiten, als er mit seinem Bruder Lui als plattdeutsches Duo „Am leevsten live Leeder vun de See“ auf Stadtfesten in Lübeck, Schwerin oder Bützow zum besten gab, sind erst einmal vorbei. Ob die singenden Seemänner von SANTIANO nun beim Heavy-Metal-Festival in Wacken auftreten oder am Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnehmen – mediale Aufmerksamkeit ist ihnen immer sicher. „Wir sind alle lange genug dabei und freuen uns immer wieder riesig, vor so einer großen Zuschauermenge zu spielen. Lautstarker Applaus, der Ruf nach Zugaben, was kann es Schöneres für einen

Musiker geben?" fragt sich Timsen Hinrichsen. Er und seine Kollegen genießen ihre Popularität und ackern gewaltig, dass das so bleibt. „Unser Ziel war es, das Seemannslied durch die Vermischung mit Irish Folk, plattdeutschen Volksliedern, Schlager, Pop und Rock ins 21. Jahrhundert zu katapultieren“, erklärt Timsen Hinrichsen. Bisher sind keinerlei Ermüdungserscheinungen zu bemerken. Im Frühsommer 2015 konnte auch das dritte SANTIANO-Album „Von Liebe, Tod und Freiheit“ die Chart-Spitze knacken. Das Album warf mit dem Mike Oldfield-Cover „Lieder der Freiheit" auch noch einen veritablen Radio-Hit ab. Dreimal Nummer 1 in Folge. Da scheint der Himmel strahlend blau. Denn mehr geht nicht. Und so kann das weitergehen: „Bis ans Ende der Welt, bis ans Ende der Zeit". Ulrich Grunert

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TREFFPUNKT

Lesezeit

in Schwerin – als „Special Guest“ der Schauspieler August Schmölzer

Foto: privat

Im Herbst ist Lese-Zeit in Schwerin: Eine ganze Straße liest und an verschiedenen Orten wird bei den Schweriner Literaturtagen gelesen. Exakter müsste es heißen: es wird vorgelesen. Ein „Vorleser“ ist in diesem Jahr der österreichische Schauspieler August Schmölzer. August Schmölzer – bei dem Namen „klingelt“ es vielleicht nicht sofort, aber wenn man das Foto anschaut, dann ganz sicher. Seine Gestik, Mimik und Stimme prägen sich ein, sein Stil, sein Spiel sind unverwechselbar. Geboren 1958 in der Steiermark, machte der Bauernsohn zunächst eine Ausbildung zum Koch – sein 2005 erschienener erotischer Kochbuchroman „Der arme Ritter“ ist eine Referenz an diese Profession. 1979 begann August Schmölzer an der Kunstuniversität Graz im Fach Schauspiel seine Ausbildung, debütierte am Theater Heilbronn und wurde vom großen Theatermann Boy Gobert nach Wien, an das „Theater an der Josefstadt“ geholt. Aufgaben in München, Stuttgart, bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ folgten – und immer wieder Fernseh- und Filmverpflichtungen. Darunter große internationale Produktionen wie Steven Spielbergs Oscar prämierter Film „Schindlers Liste“ oder „Der Untergang“. In mehr als vierzig TV- und Filmproduktionen hat August Schmölzer mitgewirkt. Die Schauspielerei ist allerdings nur eine Facette der Persönlichkeit von August Schmölzer. Nach eigener Aussage auf seiner Homepage ist er „Herzensbildner“. Das Wort nimmt Bezug auf die 2005 von ihm gegründete Initiative zur Herzensbildung „Gustl58“. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht: 1. Kinder und Jugendliche im schulischen und MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

außerschulischen Bereich zu fördern, 2. Menschen in sozialen Nöten zu unterstützen und 3. im Sinne von Freiheit und Frieden gesellschaftspolitisch aufklärend zu wirken. August Schmölzer – ein Mann, der sich „Gedanken zur Zeit“ macht. So der Titel seiner Radiokolumne im ORF Steiermark, so aber auch der Inhalt seiner Bücher. Denn er ist als Schriftsteller so erfolgreich wie als Schauspieler. In beiden Positionen wird er in Schwerin bei den Literaturtagen aktiv werden – wenn ein Schauspieler seine eigenen schriftstellerischen Arbeiten vorstellt, dann liest er nicht nur, er spielt auch. Zu erleben am Sonnabend, den 14. November 2015 um 20 Uhr im WERK3. Wer etwas über August Schmölzer erfahren möchte, was über die Lesung hinausgeht, der ist eingeladen ins WERK3 für Sonntag, den 15. November um 10.30 Uhr zu einer Talkrunde „August Schmölzer – ein Porträt“. „Ich freue mich sehr auf diese Stadt, die ich so überhaupt nicht kenne“, schrieb August Schmölzer an die Veranstalter. Im November wird er Schwerin kennenlernen – und werden die interessierten Schweriner ihn, den Schauspieler, Schriftsteller, Herzensbildner kennenlernen. Der Vorverkauf läuft. Karin Gustmann 97


KRIMI

Hinse Ulrich ovember N m 12. n liest a im Rahme 2015 nnower der Pi acht. -N Krimi

Krimi-Autor

Ulrich Hinse

Tatort Mecklenburg. Ein ehemaliger Kriminaldirektor begeistert seine Leser mit Regionalkrimis.

Foto: Grunert

Fotomontage: H. Wachtel

Ulrich Hinse ist Kriminaldirektor außer Dienst. Ein anerkannter, langjährig aktiver Fachmann, der seine beruflichen Erfahrungen durchaus gern hier und da in die eine oder andere seiner fiktiven Geschichten einbringt. Angefangen hat er seine Schriftsteller-Karriere als Mitglied der Web-Plattform Polizei-Poeten. Hier können aktive Polizisten etwas gegen die steigende Beliebtheit unrealistischer Polizei- und Krimiserien unternehmen und sich dem eigenen Bild, dem eigenen Selbstverständnis und den eigenen Erwartungen an das Leben und an die Polizei-arbeit durch das Schreiben von Krimis annähern. Dieses digitale Projekt ist nicht nur innovativ und hochspannend. Es ist auch eine Talent-Schmiede. Mancher Autor hat von hier aus den Sprung auf den Buch-Markt geschafft.

Einer, der erfolgreich beim Schreiben landete, ist Ulrich Hinse. Geboren wurde er im Jahr 1947 in Münster/Westfalen. Ein höchst krimineller Ort, der es durch die quotenträchtigen Auftritte des Kriminalhauptkommissars Frank Thiel (Axel Prahl) und des Gerichtsmediziners Professor Karl-

Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) im TV-Tatort Münster seit 2002 zu großem Bekanntheitsgrad brachte. War es Absicht oder Zufall, dass Hinse im selben Jahr sein erstes Buch „Wer will schon nach Meck-Pomm?“ veröffentlichte? Hier beschrieb er private als

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

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auch dienstliche Freuden, Leiden und Erfahrungen eines Westdeutschen in einer neuen, mitunter exotischen Lebensumgebung. Die erlebten unseligen Ausschreitungen extremistischer Jugendlicher in Mecklenburg-Vorpommern inspirierten ihn zu seinem ersten Kriminalroman „Blutiger Raps“. Auftrieb und Anerkennung gab dem Autor im Oktober 2005 die Auszeichnung als erster Krimi-Preisträger der Schweriner Literaturtage für seine Erzählung „Der Mord am Schwarzen Busch“. Weitere Preise in Mecklenburg und Schleswig-Holstein folgten. Mit dem Krimi „Die 13. Plage“, der Fortsetzung von „Blutiger Raps“, schilderte er den fiktiven Anschlag einer islamischen Terror-Zelle gegen die Hansesail in Rostock. Nach einer Pilgerwanderung nach Santiago de Compostela entstand im Herbst 2007 das Buch „Ein Mecklenburger auf dem Jakobsweg“. „Pilgern auf dem Jakobsweg – das heißt Meditation. In einer Zeit, in der Entfernungen kurz sind und Zeit knapp ist, bedeutet der Jakobsweg eine andere Dimension. Zeit scheint zu verschwimmen und dehnt sich – eröffnet dadurch neue Perspektiven für Mitmenschen, Landschaften, einen selbst und auf das, was wirklich wichtig ist. Zeit, einmal auf sich selbst zu schauen, die Seele zu erforschen, über das bisherige Leben nachzudenken“, sagt Ulrich Hinse über seine Erfahrungen als Pilger. Und ergänzt: „Sicherlich wird der Weg beschwerlich sein – wie das Leben im Alltag auch. Aber gerade dann stellt sich die Frage, wie man mit Schwierigkeiten umgeht. Durchhalten oder aufgeben. In einer Zeit, in der uns die Werbung glauben macht, man könne alle Problemlösungen kaufen, kennt der Jakobsweg keine Kompromisse. Er fordert heraus, sich mit seinem Problem, mit seinen Nöten auseinanderzusetzen. Und er führt zum Ziel. Es zu erreichen beschert ein sagenhaftes Glücksgefühl.“ Glücksgefühle konnten Ulrich Hinses Leser auch bei der Lektüre seines historischen Romans „Das Gold der Templer“ spüren. Hier beschreibt der Autor, wie die Ritterbruderschaft kurz vor ihrer Auflösung auf dem Jakobsweg Geld versteckt, um flüchtenden Rittern eine finanzielle Unterstützung gewähren zu können. Es wurde sein bisher erfolgreichstes Buch. Mit den Krimis „Die Petermännchenpuppe“ und „Falsches Spiel“ setzte er die Regionalkrimis um Ermittler Hauptkommissar Raschke fort. Mit der Figur des Schweriner Kriminalkommissars aus Godern schuf er einen glaubhaften und liebenswerten Charakter. Raschke ist ein Ermittler, der mit beiden Beinen mitten im Leben steht. Ein Mann aus Fleisch und Blut, dessen Fälle von einer begeisterten, ständig wachsenden Fan-Gemeinde gespannter Leserinnen und Leser mit Empathie und Vergnügen verfolgt wird. Auch die Tatorte in Pinnow, am Schweriner See oder an der Ostsee werden vom Autor mit Sachkenntnis und authentischem Blick in Szene gesetzt. „Nicht nur die Charaktere, auch das Umfeld muss stimmen“, sagt der Autor und weiß, dass seine Leserinnen und Leser sich die Tatorte sehr genau anschauen. In seinem jüngsten Buch „Schweriner Mordgeschichten. EKHK Raschke ermittelt“, hat Ulrich Hinse in Kurzgeschichten zwölf Fälle des beliebten Ermittlers Raschke zusammengefasst. Ob er das Geheimnis des Modderteichs in Pinnow lüftet oder zu Ermittlungen in die ferne Türkei reisen muss, am Ende gelingt es dem Polizeihauptkommissar immer, den oder die Täter zu enttarnen und der gerechten Strafe zuzuführen. Ulrich Grunert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015


BUCHTIPP

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Es gibt nur noch wenige Buchenwälder in der Welt, die in ihrer Unberührtheit überlebt haben. Der Autor Karl-Heinz Engel hat die fünf Buchenwaldgebiete Deutschlands, die 2011 in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurden, durchwandert, sie beschrieben und fotografiert und so ein beeindruckendes Bild von ihnen gezeichnet. Folgen Sie ihm in den Grumsiner Forst in Brandenburg, in die Nationalparks KellerwaldEdersee in Hessen und Hainich in

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„Die fünf deutschen Buchenwaldgebiete wurden als serielle Erweiterung der Naturerbestätte in die Welterbeliste aufgenommen. Es sind die wertvollsten verbliebenen Reste naturnaher TieflandBuchenwälder, die es weltweit nur noch in DeutschDeutsche UNESCO-Kommission land gibt.“ MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015 1/2014

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AUSGELESEN

Gregor Gysi, Friedrich Schorlemmer

„Was bleiben wird“ Ein Gespräch über Herkunft und Zukunft von Astrid Kloock

Foto: privat

Gregor Gysi, Friedrich Schorlemmer, zwei Schwergewichte der öffentlichen Wahrnehmung, und dieser Titel „Was bleiben wird“, veröffentlicht im Jubiläumsjahr 2015, 25 Jahre nach der Vereinigung von Deutschland Ost und Deutschland West – das klingt nach einer Lektüre von „währsamen“ Episteln zu Geschichte und Politik. Nein danke, kennen wir schon, könnte die Reaktion sein. Ich halte dagegen. Das Buch ist ernsthaft, unterhaltsam und das Gegenteil von langweilig. Eigentlich sollte es ein Streitgespräch werden zwischen zwei Männern, die unterschiedliche „Geschäftsbereiche“ der Gesellschaft vertreten. Rechtsanwalt und Politiker der eine, Publizist und Theologe der andere. Jeder führend auf seinem Terrain - Gregor Gysi in den letzten zehn Jahren als Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke im Deutschen Bundestag und Friedrich Schorlemmer als Vater der Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ auf dem Kirchentag 1983. Hans-Dieter Schütt, der sprachgewandte und sensible Journalist, den alle kennen, die das Neue Deutschland lesen, ist der Dritte im Bunde. Er moderiert und leitet das Gespräch, baut Brücken und provoziert den Politiker und den Kirchenmann. Ein Streitgespräch will nicht gelingen. Beide Partner haben die gleichen geistigen und moralischen Voraussetzungen: Klugheit, Sachlichkeit, Respekt und Toleranz. Ihr Gespräch über Herkunft und Zukunft gibt Auskunft über ihre Biografien und ist zugleich ein Austausch ihrer Erfahrungen mit einem gescheiterten Gesellschaftsmodell. 102

Bruder im Geiste ist ihnen der Lyriker Volker Braun: „Wir sollten unsere Irrtümer schätzen und bekennen. Sie haben das Werk ermöglicht.“ Und Schwester im Geiste die Schriftstellerin Christa Wolf: „Allmählich aber lagert sich die Täuschung über die Gewissheit, und wir alle tun unser Bestes, die Täuschung in ihr und in uns zu nähren. Und das würden wir wieder tun, wenn Täuschung ein anderes Wort für Hoffnung ist…“ Beide, Gysi und Schorlemmer, sind sich einig, sie könnten nicht leben ohne die Hoffnung, dass Veränderung möglich ist. Jongleur Hans-Dieter Schütt wirft die Bälle geschickt. Die „Streitkünstler“ Gysi und Schorlemmer parieren. Ein Streit wird es dennoch nicht. Immer wieder geraten sie ins Erzählen. „Wenn man von der DDR spricht, muss man von ihren Menschen erzählen“, sagt Schütt und zitiert aus dem Brief des Theaterregisseurs Adolf Dresen, der den Genossen Saturiertheit und Fettlebe anstelle von Emanzipation und Lebendigkeit vorwirft. „Wenn wir den Westen einholen wollen“, schreibt Dresen in seinem Brief im alten Jahrhundert, „werden wir ihm immer hinterherhinken. Ich persönlich bedanke mich für das Paradies der Autos, Kühltruhen und Farbfernseher. Ich wäre stolz auf eine Armut, die sich mit menschlicher Würde deckt.“ Dresen bat um seine „Entlassung“ aus der SED, die übrigens abgelehnt wurde. Man stelle sich heute eine solche Bürgerbeschwerde vor: Wider die Saturiertheit und Fettlebe! Aus welcher Partei sollte man austreten, wenn man dagegen ist, und in welche sollte man eintreten wollen? Gysi und Schorlemmer sind länger als ein halbes Jahrhundert auf der Welt. Ihr Leben ist voll von Arbeit und von Kampf mit geistigen Waffen. Sie haben viel zu sagen und viel zu fragen. Schütt: „Braucht man denn überhaupt Utopien zum Leben. Ihre Tante, Herr Gysi, die Schriftstellerin Doris Lessing, hat einmal gesagt: Utopien enden meistens in Konzen-

trationslagern.“ Gysi: „Ja, aber das verhindert keine neuen Träume. Unsere Sehnsüchte lassen sich nicht domestizieren.“ Schorlemmer: „Utopus ist das, was noch keinen Ort hat, aber doch einen Ort erhalten könnte. Wenn es keine Utopien mehr gibt, gibt es auch keine Reibungen mehr mit dem Bestehenden.“ Das Gespräch der Dreierrunde ist geschichtsträchtig, persönlich, witzig, behende, charmant. Das Buch beginnt mit der Frage von Hans-Dieter Schütt nach dem Schlips (noch vor der griechischen Hemdsärmligkeit auf internationalem Parkett): „Herr Gysi, was sagt Ihnen die Tatsache, dass Friedrich Schorlemmer sich für dieses Gespräch einen Schlips umgebunden hat? Sie dagegen tragen ein Hemd mit offenem Kragen“ – und das Buch endet mit dem Zitat eines Gedichtes von Brecht. „… wir glauben, ihr wollt jetzt das Brot essen, das ihr gebacken habt. Mutter, dein Sohn soll essen. Der Krieg ist abgesagt worden…“ „Diese Verse könnten Finalworte sein in der Heiligen Schrift“, sagt Schorlemmer, „sie haben Kraft und Güte“. Kraft und Güte – ein Wunsch für die Zukunft? Die Frage - WAS BLEIBEN WIRD – ist offen. Gregor Gysi, Friedrich Schorlemmer „Was bleiben wird“, ein Gespräch über Herkunft und Zukunft, herausgegeben von Hans-Dieter Schütt, Aufbau Verlag Berlin 2015, ISBN 978-3-351-03599-0

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VERANSTALTUNG

HINTERLAND 2015 Der Lichtblick im November Kunst, Mode, Handwerk und Design 14./15. November 2015 im Kulturhaus Mestlin, Auftakt am 13. November ab 18 Uhr

Frank Meurer

Elke Pfleiderer

Martin Wilmes

Katja Stelz

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Vom 14. bis 15. November 2015 verwandelt der inzwischen bekannte und beliebte Marktplatz hinterland zum 4. Mal das denkmalgeschützte Kulturhaus in Mestlin in einen besonderen Ort. Dann dreht sich hier wieder alles um Kunst, Mode, Handwerk und Design – originell, innovativ, modern und geistreich, vor allem aber handgemacht. Bereits am Freitagabend sind die Besucher zu Musik und ersten Entdeckungen eingeladen. „Die Liste der Interessenten wird jedes Jahr länger, der Raum im Kulturhaus ist allerdings begrenzt. So wird es immer schwerer, eine Auswahl zu treffen“, berichten die Initiatorinnen Ute Dreist und Birgit Hasse. Für die Besucher ist das gut. Sie dürfen sich auf hochwertige, individuelle Meisterstücke und originelle Accessoires freuen. Neu im Angebot sind Glas- und Lederarbeiten sowie Siebdruck und bibliophile Kostbarkeiten. Dank des Engagements der Kunstschule Güstrow können erstmals auch Besucher künstlerisch kreativ werden. Das Kunst- und Kulturprogramm »Artists in focus« präsentiert wieder echte Profis und gibt erstmals musikalischen Nachwuchskünstlern Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Dazu gehören das Gitarrenensemble Die Liga mit László Sólya und Soundcheck, die Band des Crivitzer Gymnasiums, Anke Neumann (Kunstinstallation), Monika Woytowicz (Lesung) sowie das Theater Maskotte. Dazu kommen ungewöhnliche Streifen und mitreißende Stimmen, präsentiert vom Filmclub Güstrow und Jazzatax, dem Chor der Schweriner Musik- und Kunstschule Ataraxia Getragen wird das Kulturhaus vom Verein Denkmal Kultur Mestlin e. V., der die Erhaltung und Nutzung des Bauwerks vorantreibt. In der Kooperation mit hinterland sieht Claudia Stauss, Vorstandsmitglied des Vereins, einen wahren Glücksfall. „Dass hinterland nun

Cornelia Kolditz

tatsächlich schon zum 4. Mal hier stattfindet, ist ein großer gemeinsamer Erfolg und auch eine Chance für unseren Verein.“ Sozusagen in eigener Sache bietet dieser erstmals Führungen an. Der Rundgang „Vom Keller bis unters Dach“ eröffnet außergewöhnliche Blicke hinter die Kulissen des imposanten, historischen Gebäudes. Christine Mevius Fotos: hinterland

Diana Stegmann

Romy Kraft

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VERANSTALTUNGEN

Herbst 2015 Oktober bis 8.12. Schwerin 8.10. Schwerin

pitol © ca

... ja, die spinnen! Freilichtmuseum Schwerin-Mueß Norwegen - Im Licht der Mitternachtssonne, Capitol

17.10. Plau a. See Auftaktveranstaltung von „Plau kocht!", Parkhotel Klüschenberg 18.10. Zarrentin

© TMV/Fo to@Andre as-Duers t.de

17. Apfeltag – Fest mit Sortenausstellung, Pahlhuus

r nstalte

© Vera

24.10. Banzkow

Abschlussfest der 3. Tüffelwochen in der Lewitz, Kartoffel- u. Markttag auf dem Dorfplatz

23.-25.10. Schwerin 31.10. Zarrentin

Oktoberfest, Sport- u. Kongresshalle Kranichzug am Schaalsee, mit einem Ranger der Biosphärenreservatsverwaltung Schaalsee © Thomas He in_pixelio

November 4./5.11. Schwerin

Jürgen von der Lippe „Wie soll ich sagen...?", Capitol

5.-7.11. Redefin

Mecklenburger Körtage, Landgestüt

6.11. Schwerin

stalter © Veran

Patric Heizmann „Ich bin dann mal schlank – Das Erfolgsprogramm", Capitol

© Andreas Pantel ACP

6.-8.11. Schwerin

Martensmarkt mit Lübecker Martensmann, Marktplatz

6.-9.11. Parchim

Martinimarkt, Festplatz an der Bergstraße

7./8.11. Neuhof

Abfischen der Lewitzteiche, Ortsausgang, ein ust Ha arl K ©

mit kleinem regionalem Markt 12.11 Schwerin

Santiano - Live in Concert, Sport- und Kongresshalle

13.11. Schwerin

„CAVEMAN - Du sammeln, ich jagen!“, Capitol

13.-15.11. Mestlin

© Stadt Pa rchim

„Hinterland“- ein Marktplatz für Kunst, Mode, Handwerk

© Ca pitol

und Design; Kulturhaus (Auftakt am 13.11. um 18 Uhr) 14.11.-17.1. Wiligrad

25. Kunstbörse - Das Geschenk der anderen Art, Schloss

29.11. Parchim

Landespolizeiorchester - Weihnachtskonzert, Stadthalle .de arktplatz rland-m © hinte

Dezember 4.-6.12. Redefin

Winterzauber im Landgestüt, Gestütsweihnachtsmarkt

5.12. Schwerin

Manfred Krug/Uschi Brüning mit „Auserwählt", Capitol

5.12. Banzkow

Traditioneller Weihnachtsmarkt mit der „Kartoffelmaus“

5.12. Schwerin

Night of Freestyle, Sport- u. Kongresshalle

©M eckle nbu

itol © Cap

5.-6.12. Nst.-Glewe Weihnachtsmarkt, Burg Neustadt-Glewe Foto: Helmut Wachtel

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11.12. Schwerin

Sybille Bullatschek mit „Volle Pflegekraft voraus!", Capitol MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2015

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