Mecklenburg Schwerin delüx Herbst 3/2016

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MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 21. JAHRGANG · Herbst 2016 · E 4,-

ABSEITS ENTDECKUNGEN IN DER HEIDE

LIEBESERKLÄRUNG IN DREI GÄNGEN DAS

ZAUBER IN DER KRAMSEREI

PENTAGON VON DÖMITZ

w w w. s c h we r i n - d e l u ex . d e



EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: D.L.

in der letzten Zeit ist sowohl regional als auch überregional viel vom Ehrenamt die Rede. Einerseits werden Bürger geehrt, die sich ehrenamtlich engagieren, ohne zu fragen, was es bringt, andererseits bringen einige Wenige das Ehrenamt in Verruf, weil sie aus einem angeblich ehrenamtlichen Engagement ungebührlichen persönlichen Nutzen ziehen. Vollkommen ohne Aufwandsentschädigungen oder gar Honorare betätigen sich seit nunmehr zehn Jahren die Mitglieder des KIWANIS-Clubs zu Schwerin, zu dessen Gründungsmitgliedern ich gehöre. Dieser Serviceclub hat sich insbesondere die Hilfe für die bedürftigen Kinder in und um Schwerin zur Aufgabe gestellt. Die Mitglieder und ihre Partnerinnen und Partner begingen im September das zehnjährige Jubiläum des Clubs. Präsident Jörg Neiseke zog eine kurze Bilanz. Wesentlich: In den zehn Jahren des Bestehens des Clubs konnten ca. 60.000 Euro in Geldoder Sachspenden an die unterschiedlichsten Einrichtungen und Projekte der Kinder- und Jugendhilfe übergeben werden. Aktuell wurde dem Staatlichen Museum Schwerin bei der Heranführung von Kindern an die Kultur- und Bildungseinrichtung geholfen. Die Museumspädagogin Birgit Baumgart dankte dem Club und schilderte, wie mit dem Geld Eintrittspreise und Fahrtkosten für Schulklassen finanziert werden konnten, die

sonst nicht den Weg ins Museum gefunden hätten. In einem kurzen Film, der während des Projektes entstand, führte sie vor, mit welchem Interesse und Enthusiasmus die Kinder die Kunst aufgenommen hatten. In diesem Zusammenhang gilt der Dank allen anderen Serviceclubs Schwerins, die das Projekt im Rahmen des MartensmannFestschmauses 2015 unterstützten. Die Damen und Herren des KIWANIS-Clubs erwirtschaften die Spendenmittel insbesondere durch eigene Aktivitäten, wie zum Beispiel einem jährlichen Sommerfest. Demnächst werden wir wieder auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt aktiv sein: Wir verkaufen auf dem Marienplatz eine Woche lang Glühwein. Der Reinerlös wird wieder für ein konkretes Hilfsprojekt eingesetzt werden. Besuchen Sie uns auf einen Glühwein – auch eine Spende ist jederzeit willkommen. Sie wird ausschließlich an bedürftige Schweriner Kinder ausgereicht. Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre unseres Magazins. Wir haben wieder eine Themenmischung aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammengestellt. Eine schöne Zeit in einem hoffentlich goldenen Herbst wünscht Ihnen Ihr

Detlev Lüth

Großer Moor 2 / Ecke Puschkinstraße | 19055 Schwerin | Fon 0385 595 88 101 | www.durante-schwerin.de

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INHALT

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Titelfoto: Ecki Raff

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Ecki Raff, Fotograf

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Zauber in der Kramserei

Eine lachende und eine weinende Maske – Der Schauspieler Özgür Platte

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Candle Light Dinner – Eine Liebeserklärung in drei Gängen

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Zoologische Raritäten – Tierpräparator Klaus-Dieter Jost

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Lübz – Stadt der Türme und Kirchen

Perfekte Planung und kluge Improvisation – Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

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Jetzt wird’s wild! Kulinarische Köstlichkeiten aus der Natur

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Alles Banane und noch ein bisschen mehr – Exotische Früchte im Anbautest in MV

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INHALT

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Idyllischer Park mit besonderer Geschichte am Cramoner See

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Abenteuer unter Wasser Reinhard Öser erforscht die Ostsee

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Das neue Mercedes Benz E-Klasse T-Modell –

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Der neue Volvo V90: Der souveräne Premium-Kombi

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Holz ist ihr Metier – Holzdoktoren bei der Arbeit

Schluss mit falscher Bescheidenheit! – Standup-Comedian Matze Knop

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Halloween eine Geisternacht mit christlich-keltischen Wurzeln

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Sammeln für historische Schabracken – Neues Projekt des Schweriner Schlossvereins

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Ausgelesen Veranstaltungen

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FOTOGRAFIE

Ecki Raff, Fotograf Die Überschrift könnte eigentlich schon als Text ausreichend sein – wenn man einen Fotografen vorstellt, dann sollten seine Bilder sprechen. Im Fall von Ecki Raff tun sie es – egal welches Motiv. Die Fotografie ist ein Thema, das den 1964 im Ruhrgebiet geborenen Ecki Raff sein Leben lang beschäftigt. „Mit zehn Jahren fing ich in einem Fotoclub an, und das technische Knowhow habe ich mir im Fotogeschäft meiner ersten Freundin erworben“, erzählt Ecki Raff. Dessen Ausbildung eigentlich einen gänzlich anderen Berufsweg vermuten lässt: Lehre als Import-, Exportkaufmann, Studium der Wirtschaftswissenschaften: „Das war alles schon ganz nützlich für mein Leben, aber mir war von Anfang an klar, dass diese Berufe nicht der Rest meines Lebens sind.“ Man glaubt es dem Mann sofort – im feinen Nadelstreifen-Zwirn am Schreibtisch – ein Bild, das zu Ecki überhaupt nicht passt. Dann schon eher das, was er viele Jahre gemacht hat: Radio. Als Moderator und Journalist war er unterwegs „und ich hatte zu Terminen eigentlich immer einen Fotoapparat dabei.“ „Mit Fotos kannst du Momente für die Ewigkeiten einfangen“, sagt der Fotograf, der sich aber nicht auf Augenblicksmomente verlässt: „Mit manchen Bildern gehe ich lange schwanger, habe das Foto lange im Kopf.“ Ein Beispiel von vielen dafür ist eines seiner Lieblingsfotos, die Möwe. Die wurde mit Fischbrötchen gelockt und es dauerte rund eine Stunde, bis das, was Ecki sich vorgestellt hat, im Kasten war. Als Poster in der Größe von drei Mal zwei Metern hängt dieses Foto in einem großen Hamburger Hotel. Ein Lieblingsthema in der Fotografie hat Ecki Raff nicht: „Ich mag beim Fotografieren das Eintauchen in eine Situation. Bei Naturaufnahmen bin ich gern allein, da nehme ich mir Zeit, das ist fast eine Art Meditation. Wenn ich Porträts mache, dann versuche ich, im Gespräch die Menschen zu öffnen.“ Mit Erfolg, wie seine Fotos belegen, egal ob Porträts vom Rabbiner William Wolf und von der TV-Köchin Cornelia Poletto oder Interieur- und Foodfotografie. Zu Ecki Raffs Kunden gehören Ministerien, Medienunternehmen, Hotels, Verlage und viele andere. „An der Art und Weise, wie jemand fotografiert, erkennt man den Charakter“, eine Beobachtung, die Ecki Raff in den Kursen seiner Fotoschule macht. Seit 2012 gibt es die Fotoschule und die „Schüler“ – im Alter von zwölf bis siebenundsiebzig Jahren – kommen aus allen Schichten der Bevölkerung: „Jeder, der wissen will, wozu die vielen Knöpfe an seiner Kamera da sind. Es geht um die technischen Fragen, sehen muss jeder selbst.“ Und wer nicht selber fotografieren mag, der kann sich ja fotografieren lassen – Anfrage für Workshops und Shootings unter www.eckiraff.com Karin Gustmann Fotos: Ecki Raff

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THEATER

Eine lachende und eine weinende Foto: Johannes Xaver Zepplin

MASKE Der Schauspieler Özgür Platte

„Ruhm! Ich werde unsterblich sein…“ singen im Musical „Fame“ die Studenten der Hochschule für Darstellende Künste. Voller Überzeugung, dass gerade sie es schaffen werden, berühmt und erfolgreich zu sein als Sänger, Tänzer, Schauspieler. Jedes Jahr verlassen 200 ausgebildete Schauspielerinnen und Schauspieler nach einer mehrjährigen Ausbildung die Staatlichen Schauspielschulen im deutschsprachigen Raum – nachdem sie sich im Vorfeld bei diversen Vorsprechen und Eignungstests durchgesetzt haben. Allein an der renommierten Folkwangschule in Essen bewerben sich 800 junge, hoffnungsvolle Anwärter auf acht Studienplätze.

Özgür Platte in „Nipplejesus“, Regie Ralph Reichel, aufgeführt 2014 im Staatlichen Museum Schwerin. Foto: Silke Winkler (2)

Einer, der es geschafft hat – nicht in Essen, sondern an der nicht minder bekannten Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig – ist Özgür Platte, seit 2010 engagiert am Schweriner Theater. Der Weg des 1978 in Istanbul geborenen und in Saarbrücken aufgewachsenen Özgür Platte führte ziemlich direkt auf die Bühne: Zuerst als „Baum“ im Kindergarten, in der Schule dann schon der „7. Stern“, und nach einem kurzen Umweg über ein paar Semester Lehramtsstudium nach Leipzig. „Das Studium war sehr praxisorientiert. Die Schule hatte Kooperationen mit großen

Theatern, so dass wir einen Teil der Ausbildung im Theater hatten. Mit genau den gleichen Aufgaben wie jedes andere Ensemble-Mitglied. Also schon deutlich mehr als ‚Baum‘ und ‚Stern‘. Ich war in Chemnitz und habe da 2003 in Ralph Reichels Inszenierung von ‚Sonnenallee‘ mitgespielt“, erzählt Özgür Platte. Erste Theaterstation nach dem Studium war 2004 Esslingen, von 2007 bis 2010 dann das Volkstheater Rostock und seither Schwerin. Immer in einem festen Engagement – absolut nicht die Regel in diesem Beruf. Der Interessenverband Deutscher Schauspieler geht davon aus, dass von den 12.000 bis 15.000 Schauspielerinnen und Schauspielern im Land rund ein Drittel auf Jobsuche ist – eine Situation, die sich bei ständig sinkenden Finanzen für Theater, aber auch Film und Fernsehen, weiter verschlechtern wird. Veränderungen im Schauspielensemble gab es auch im Schweriner Theater – Özgür Platte wird bleiben: „Ich war – bei aller TeilMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


THEATER nahme am Schicksal meiner nichtverlängerten Kollegen – schon froh, dass für mich kein Brief im Postkasten war. Ich werde gleich in der ersten Produktion der neuen Spielzeit, dem ‚Faust‘ in der Regie von Schauspieldirektor Martin Nimz, den Wagner und die Hexe spielen. Tolle Aufgabe, ich habe Spaß und Freude am Gestalten mit Sprache, ich mag die Sinnlichkeit von Sprache.“ Im Verlag Theater der Zeit ist im Juni das Buch „Alles auf Anfang“ erschienen, ein 222 Seiten umfassendes Stück, in dem versucht wird, den Transformationsprozessen im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin von der Wiedervereinigung bis 2016 nachzuspüren. Sechs Spielzeiten dieser Ära hat Özgür Platte miterlebt und mitgestaltet, wie sieht er Transformation / Umgestaltung in der Theaterlandschaft heute? „Bei uns in der Hochschule stand irgendwo der Satz ‚Schauspieler zu sein in Deutschland ist die anerkannteste Form der Asozialität‘. Ziemlich drastisches Statement, das aber was aussagt über Theater heute. Es hat sich sehr verändert in den letzten Jahren, der Faktor Unterhaltung ist ganz wichtig. Es ist wichtig, dass wir vom ‚Verbraucher‘, also dem Publikum, wahrgenommen werden mit dem was wir auf der Bühne tun, in dem, was wir damit erreichen wollen. Ebenso wichtig ist es auch, dass wir wissen, was das Publikum will. Deshalb finde ich es gut, wenn mich Leute ansprechen, um mit mir über meine Arbeit und das Theater allgemein zu reden.“ Goethe lässt im „Faust“ den Wagner sagen „Allein der Vortrag ist des Redners Glück“. In diesem Sinne: Viel Glück dem Redner – dem Schauspieler Özgür Platte – auf der Bühne und viel Freude und Genuss den Zuschauern. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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THEATER

Kontinuität und Qualität Neu am Schweriner Theater: Operndirektor Toni Burkhardt und Chefdramaturg Dr. Peter Larsen Ein Ort „der Fantasie, der Opulenz, der Sinnlichkeit und der großen Emotionen“ so wünscht sich Toni Burkhardt das Schweriner Theater. Seit Beginn der Spielzeit 2016/17 ist er der neue Operndirektor des Mecklenburgischen Staatstheaters. Neu am Haus ist auch Dr. Peter Larsen als Chefdramaturg.

Toni Burkhardt (l.) und Dr. Peter Larsen.

Beide Herren sind zwar neu in Schwerin, aber nicht neu am Theater. Toni Burkhardt hat nach dem Studium der Medienwissenschaften, Germanistik und Medientechnik in unterschiedlichen Bereichen am Staatstheater Braunschweig gearbeitet. Er ging dann ans Theater Nordhausen, wo er ab 2011 Oberspielleiter war. Dr. Peter Larsen studierte und promovierte an der TU Berlin, seine Fachgebiete: Musikwissenschaft und Germanistik, seine Theaterstationen waren Rudolstadt, Nordhausen und Trier. Nun also aus Thüringen bzw. Rheinland/Pfalz in den Norden, nach Mecklenburg-Vorpommern – für beide kein Neuland. Sie kannten die Ostseeküste als Urlaubsort und Schwerin als Theaterstadt. „Durch die Fachpresse ist man schon auf dem Laufenden, was in anderen Theatern passiert. Und Schwerin hatte immer einen guten Ruf. Wir sehen den Übergang, den Wechsel in der künstlerischen Leitung, nicht als Revolution, sondern als Weiterführung. Wir setzen auf Kontinuität und Qualität, auf Schwerpunkte in den Sparten. 8

Foto: Silke Winkler

Im Schauspiel konzentrieren wir uns stärker auf die Klassiker, auf Sprache und Spiel, im Musiktheater wollen wir die Sänger in den Vordergrund stellen“, sagt Dr. Peter Larsen und Toni Burkhardt ergänzt: „Mein Anliegen ist es, Theater lebendig zu halten als das, was es ist: Raum der Ausein-andersetzung mit Themen und Stoffen, mit den Charakteren auf der Bühne. Die Menschen sollen die wunderbare Welt des Theaters, die Einmaligkeit des Augenblicks erleben und dieses Erlebnis mitnehmen.“ Mitnehmen ist ein Stichwort – was ist dran an dem Geraune: Die Neuen bringen alle Aufführungen mit aus Nordhausen? „Man kann das Konzept, die Grundidee einer Inszenierung die sich bewährt hat mitbringen, aber nicht die komplette Produktion. Alle Opern werden neuinszeniert mit neuen Leuten – die ja auch ihre eigenen Vorstellungen von einem Stück, eigene Ideen und Erfahrungen einbringen. Mit den Proben zu „Hoffmanns Erzählungen“ (Premiere am 28.10.2016) und „My Fair Lady“ (Premiere am 11.11.2016) haben wir schon vor den Theaterferien begonnen“, so Toni Burkhardt.

Von Dr. Peter Larsen, der als Chefdramaturg neun Produktionen in dieser Spielzeit verantwortet, kommt als Vervollständigung zum Thema „Mitbringen“ die Anmerkung: „Wir haben zwar fast ein Jahr im Voraus, gewissermaßen aus der Ferne, den Spielplan für Schwerin geplant, aber das ist eigentlich wenig Zeit um einen vollen Spielplan zu erarbeiten. Dazu kommt, dass wir wenig Probenund Werkstatt-Zeiten haben – und bei allem, was wir tun, müssen wir immer die Mittel, sprich die Finanzen, im Blick behalten. Da ist nur vernünftig, auf Bewährtes zurückzugreifen und es zu nutzen.“ Mit drei Schauspielpremieren – „Faust“ am 23. 9., „Der zerbrochene Krug“ am 25. 9. im Großen Haus und „Hundeherz“ am 24.9. im EWerk – startet offiziell die Spielzeit 2016/17 im Mecklenburgischen Staatstheater. Große und kleine Produktionen wird es geben, große und kleine Konzerte, dazu zahlreiche Begleitveranstaltungen sowie Begegnungen und Gespräche mit den Theaterleuten – die dann bestimmt nicht mehr „die Neuen“ sind. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


THEATER

Weggehen und Ankommen Angela Kalms, Künstlerische Betriebsdirektorin und Persönliche Referentin des Generalintendanten des Mecklenburgischen Staatstheaters

Angela Kalms

Foto: Tilmann Graner

„Schaltzentrale des Theaters“ – auf diese Definition stößt man, wenn man in Internet-Suchmaschinen den Begriff: „Künstlerisches Betriebsbüro (KBB)“ eingibt. Im Mecklenburgischen Staatstheater sitzt seit ein paar Wochen in diesem Büro Angela Kalms. Im Almanach für die Spielzeit 2016/17 wird sie als Künstlerische Betriebsdirektorin und Persönliche Referentin des Generalintendanten vorgestellt. Selbst sieht sich Angela Kalms eher als „Mädchen für Alles“, muss sie doch in ihrer Funktion ständig alle Bereiche des Theaters im Blick haben: „Das ist die große Disposition, die langfristige Planung: Was wollen wir spielen, was brauchen wir dafür an Künstlern, wie wird das Orchester eingesetzt, wie groß ist der Umfang der Arbeiten der Werkstätten. Wobei zu beachten ist, dass die Kapazitäten und Ressourcen unseres Theaters – mit wenigen Ausnahmen eigentlich aller Theater – sehr schlank sind. Bei der Planung fängt man mit einem Gerüst an, das nach und nach gefüllt wird – mit Premieren und Abo-Terminen, den Proben usw., also Zahlen, Zahlen, Zahlen…“ Wie wird man KBB-Direktorin, denn ein Ausbildungsberuf ist das nicht. Angela Kalms machte MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

eine Ausbildung zur Wirtschaftskauffrau, ist diplomierte Betriebswirtin – und hatte Interesse am Theater. „Aktives Interesse, ich war im Extra-Chor, dem Theater-Jugendclub, wollte aber nie auf die Bühne. Was hinter den Kulissen passierte – auch im betriebswirtschaftlichen Bereich – war für mich spannender. Als sich 1989 in unserem Theater in Nordhausen, meiner Heimatstadt, die Möglichkeit einer Schwangerschaftsvertretung ergab, habe ich zugegriffen.“ Aus der Vertretung wurde eine Dauer-Stellung in den verschiedensten Funktionen: Haushaltswirtschaft, Verwaltungsdirektorin, Personalleitung, parallel dazu Disposition und Künstlerisches Betriebsbüro. „Ich hatte die Zeit, in neue Situationen hineinzuwachsen und habe mit fünf Intendanten gearbeitet.“ Auch der neue Intendant in Nordhausen, Daniel Klajner, hätte Angela Kalms gern am Haus gehalten – doch sie hat sich für den Wechsel entschieden und ist mit Lars Tietje nach Schwerin gekommen. „Das Theater und die Aufgaben hier waren ein Grund für diese Entscheidung, aber auch der Ort. Ich kenne Schwerin, war 1985, damals noch Lehrling, das erste Mal hier, danach öfter, zum Beispiel 2006 zu den Schlossfestspielen (La Traviata). Ich bin ein ‚Wassermensch‘, da ist Schwerin schon ein guter Ort zum Leben.“ Nach mehr als 25 Jahren Orts- und Arbeitsplatzwechsel, wie schwer ist das Weggehen und Ankommen? „Es war schon nicht so einfach. Wichtig war mir, alles gut und ordentlich zu hinterlassen. Mit konkreten Zahlen: Mit 108.000 Zuschauern haben wir einen neuen Besucherrekord erreicht und auch die Schlossfestspiele Sondershausen sind mit 11.000 Zuschauern bei dreizehn Vorstellungen gut gelaufen. Das Ankommen im Schweriner Theater haben mir meine unmittelbaren Mitarbeiterinnen Margret Henczynski, Anke Techentin und Hannelies Höchel leicht gemacht, ich bin sehr dankbar für ihre gute Unterstützung.“ Wenn man sich mit Angela Kalms über ihre Arbeit im Schweriner Theater unterhält, hat man schnell den Eindruck, dass dieses Theater schon „ihr Haus“ ist – in dem sie angekommen ist. Karin Gustmann

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FESTSPIELE MV

Perfekte Planung und kluge Improvisation Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das sind in diesem Sommer rund 130 Konzerte an 74 Veranstaltungsorten – verteilt auf das gesamte Bundesland. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das sind monatelange Vorbereitungen, Planungen, Absprachen und Abstimmungen. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das sind auch immer wieder Überraschungen – gewollte wie ungewollte. Toni Berndt

Wann muss die Planung kapitulieren, wann fängt das Chaos an? Frage an Toni Berndt, den Kaufmännischen Direktor und Leiter der Organisation der Festspiele: „Von Chaos möchte ich nicht sprechen, zutreffender ist Improvisation. Und da erlebten wir in dieser Saison wirklich das Schlimmste, was man sich vorstellen kann: Ein ganzes Orchester fehlte.“ Ereignet hat sich dieser „Gau“ am 23. Juli in Redefin, zum „Konzert der Weltstars in Redefin“ waren angekündigt die französische Pianistin Hélène Grimaud und das Australian Youth Orchestra – das saß aber auf dem Flugplatz fest, weil der Flieger nicht starten durfte. „Das ist schon eine sehr schwierige Situation, doch Panik hilft da wenig. Wir haben nach anderen Transportmöglichkeiten gesucht, alle möglichen Varianten durchgespielt, aber da ging gar nichts, also wurden Alternativen erörtert. Die Rettung war dann der Cellist Jan Vogler. Der war am Morgen noch in Paris, sein Flugzeug startete aber zum Glück, so dass ihn eine Mitarbeiterin von uns in Berlin abholen konnte und pünktlich um 18 Uhr saß er in Redefin gemeinsam mit Hélène Grimaud auf der Bühne. Er hatte Null-Einspielzeit, es gab nur eine kurze Verständigung der Beiden – und es war ein wunderbares Konzert“, erzählt Toni Berndt. Das sah auch die Mehrheit der Zuschauer so, es wurden nur sehr wenige Karten zurückgegeben. „Wenn das Publikum erlebt und spürt, wie sich die Veranstalter bemühen, dann zeigt es in der Regel auch Verständnis. Die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

perfekte Planung gibt es einfach nicht, es kann immer Ausfälle durch Krankheit oder Ähnliches geben. Oder neben unserem Konzertort startet eine Gartenparty – da kann man nur hingehen und freundlich um Verständnis bitten. Speziell bei den Open Air Veranstaltungen bewegen wir uns immer auf sehr dünnem Eis – Wetter lässt sich nun mal nicht planen. Wenn es regnet, bekommt das Publikum Regenplanen und wir überdachen das Orchester – doch wenn der Nieselregen sich wie ein Film auf die Streichinstrumente legt, geht leider nichts mehr. Absagen oder Abbrüche sind allerdings die absoluten Ausnahmen, eigentlich nur dann, wenn Gefahr für die Zuschauer oder die Künstler besteht.“ Das norddeutsche Publikum ist abgehärtet und macht bei Härtefällen trotzdem – oder gerade dann – begeistert mit. Wie beim „Kleinen Fest im großen Park“ , es war an beiden Tagen trotz mieser Wetterlage ausverkauft und die Leute kamen: Mit Bollerwagen, Picknick-Korb und Regenschirm strömten die Massen (pro Abend 9.000 Besucher) von Bühne zu Bühne und bejubelten das Feuerwerk. Wie sieht denn ein perfektes Konzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern aus? „Es soll ein Erlebnis für das Publikum, aber auch für die Künstler und unser Team sein. Mit gutem Wetter in der Pause – wo man den Konzertort, den Park oder Garten genießen kann – mit einem motivierten Künstler und

Foto: Geert Maciejewski

der besonderen Atmosphäre, die unsere Festspiele prägt. Nach dem Konzert sollen die Besucher entspannt sein, voller neuer Eindrücke beschwingt nach Hause gehen.“ Dass diese Konzerte die Regel sind, bestätigt die Zahl von mehr als 80.000 Besuchern pro Saison. Rund 250.000 Kilometer legt das Team der Festspiele im Jahr zurück: „Ich kenne so ziemlich alle Blitzer in MV“, schmunzelt Toni Berndt und ergänzt: „Wir gehen mit unseren Konzerten dorthin, wo wir willkommen sind. An vielen Orten sind aus Partnern Freunde geworden. Verlässliche Partner, wie die Veranstaltungstechnik und das Piano-Haus Kunze (bei jedem zweiten Konzert braucht man einen Flügel) sind für den Erfolg der Festspiele wesentlich. Genauso, wie sich die Fürsorge, die Betreuung der Künstler auszahlt: Man muss wissen, welcher Weltstar Kinderschokolade mag (Julia Fischer), wer Gummibärchen und wer Knusperflocken…“ Seit 1990 gibt es die Festspiele MecklenburgVorpommern, seit 2003 gehört Toni Berndt zum Team: „Über die Jahre sind wir vorsichtig gewachsen, wir haben uns in unseren Aktivitäten nie übernommen, sind in den finanziellen Möglichkeiten geblieben.“ Nach den Festspielen ist vor den Festspielen – die Rahmenplanung für die Saison 2017 steht – und wieder werden die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern für die besonderen Momente des Sommers sorgen. Karin Gustmann

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WERTVOLL

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„Ein Steinway-Flügel ist nicht nur ein schönes und wertvolles Musikinstrument, es ist eine klangvolle Geldanlage“

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MATTHIAS KUNZE

Matthias Kunze

Die wahrscheinlich schönste Geldanlage der Welt Steinway-Flügel aus dem Piano-Haus Kunze „Ein Steinway-Flügel ist nicht nur ein schönes und wertvolles Musikinstrument, es ist eine klangvolle Geldanlage“, sagt Matthias Kunze, seit 2015 Inhaber des Piano-Hauses Kunze. Das Unternehmen wurde 1992 von Matthias Kunze sen. gegründet – und seit der Zeit gehört die Firma zur Steinway-Familie. Will heißen, das Piano-Haus Kunze ist heute eine von vierzehn Steinway-Vertretungen in Deutschland – vor zwanzig Jahren waren es übrigens noch mehr als sechzig.

kein Instrument von der Stange. Kein anderer Flügelbauer der Welt baut das aus 12.000 Einzelteilen bestehende Instrument von außen nach innen zu 80 Prozent in Handarbeit. Der Bau eines Steinway-Flügels dauert, ohne Trockenzeit des Holzes, rund ein Jahr. Steinway-Flügel sind schon einzigartige Instrumente.“

Zurück zum Instrument: Heinrich Steinweg war 1853 der Gründer des Unternehmens, das heute unter dem Namen „Steinway & Sons“ weltweit agiert. 95 Prozent der international renommierten Konzertpianisten spielen auf einem Steinway-Flügel, die Instrumente stehen ebenso in den großen Konzerthäusern wie in Musikhochschulen. Steinway ist wohl die berühmteste Klaviermarke, die Instrumente sind aber nicht ausschließlich wegen ihres einmaligen Klangs geschätzt – sie sind eine Wertanlage. „Ein B-Flügel hatte 1990 einen Neupreis von 68.000 D-Mark, heute muss man dafür 98.800 Euro bezahlen. Ein fünfzig Jahre alter Steinway erzielt heute das Neunfache seines ursprünglichen Kaufpreises“, so Matthias Kunze, der ein Beispiel bringt: „Ich habe einen 1906 gebauten Flügel für 5.000 Euro gekauft, der wird jetzt aufgearbeitet und man hat dann ein mehr als einhundert Jahre altes, voll funktionstüchtiges Instrument – dessen Wert dann bei 30.000 bis 35.000 Euro liegt. Während es für gebrauchte Klaviere so gut wie keinen Markt gibt, ist die Nachfrage nach Steinway ungebrochen groß.“ Nicht Sportwagen, Yacht und Rennpferd sind die ideale Geldanlage, sondern – wer hätte es gedacht – ein Steinway-Flügel. Und das ist nicht erst in den letzten Jahren, in Zeiten von Null-Zinsen, so, wie Beispiele historischer Preisentwicklungen am US-Amerikanischen Markt belegen: Ein Modell D-274 kostete 2.700 Dollar im Jahr 1925, im Jahr 2000 waren es 83.100 Dollar – wenn das keine Wertsteigerung ist! Im Piano-Haus Kunze gibt es alle Auskünfte zur Erwerbung eines Steinways – denn der Kauf so eines Flügels ist schon etwas Besonderes. Matthias Kunze: „Wir fahren mit den Kunden nach Hamburg, ins SteinwayHaus, wo mehrere Flügel zur Auswahl bereit stehen, ein Steinway ist

Karin Gstmann

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Steinway-Flügel. Fotos: Piano-Haus Kunze

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KUNST & KULTUR

Zauber

Himmel und Erde, Keramische Installation.

in der Kramserei Kugeln, Bälle, goldene Sonnen zwischen Himmel und Erde – wer hat hier gezaubert, Susanne Kramer, die Kramserin, oder der Fotograf? Die Keramikinstallation ist keine Zauberei, sondern eines von vielen Kunstobjekten, die auf dem Hofgelände und im Hause der Kramserei zu sehen sind. Das alte Hallenhaus steht in Dorfesmitte und ist unter den Häusern von Klein Krams das, was man in der Menschengemeinschaft eine Respektsperson nennt. Das war schon immer so, erzählen die Kramser. Das Haus ist nicht so alt wie das Dorf Klein Krams, das 1431 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, mindestens aber 175 Jahre alt. Nach dem großen Brand wurde es 1843 vollständig wieder aufgebaut. Es spielte in der Griesen Gegend immer eine Rolle, war Gasthof, Tanzlokal, Kolonialwarenladen. Inzwischen haben Krieg und Frieden die Gesellschaft verändert. Bauern sind in den Dörfern rar geworden. Ihre Häuser gibt es noch. Manchmal. Das Haus am Platz der Jugend Nr. 8 ist keine Bauernstelle mehr. Aber es ist Mittelpunkt und eine wichtige Adresse für die Region. Hier lebt Susanne Kramer mit ihrem Mann, Rolf Schmieding, freier Autor und Hörbuchregisseur, und mit Lulu, der temperamentvollen Labradorhündin. Susanne Kramer stammt aus dem Frankenland. In den siebziger Jahren im gewesenen Jahrhundert studierte sie an der Hochschule der Künste in Berlin das Fach Kommunikation, arbeitete nach dem Diplom in einer kleinen Werbeagentur in der damals noch geteilten Großtadt Berlin, übersiedelte der Liebe wegen in die Hansestadt Hamburg und erprobte dort ihre berufliche Kompetenz in großen und internationalen Agenturen, bevor sie sich 1993 selbstständig machte. „Ich bin eine Werbetussi aus Leidenschaft“, bekennt sie. 2005 erweiterte sie ihr Repertoire mit der Gründung des Hörbuchverlages Vitaphon. Zu dieser Zeit war sie im vereinten Deutschland schon seit mehr als zehn Jahren ein „gespaltener“ Mensch. Wochentags lebte und arbeitete sie in Hamburg, am Wochenende in Klein Krams. Sie und ihr Mann hatten das Hallenhaus gekauft. 5000 m2 Hofgelände, mit „Eikboom“ und Stallungen und – besonders wichtig – mit einem Festsaal, der ungenutzt in Schönheit verdämmerte. Jedes Mal, wenn Susanne Kramer nach dem Wochenende wieder gen Hamburg fuhr, hörte sie aus dem Saal die Stimmen von Frau Holles Märchen: Die Äpfel riefen „pflück mich“ und die Brote riefen „zieh uns raus, wir sind schon lange gar“. Sie hat die Stimmen erhört. Seit 2014 lebt Susanne Kramer alle Tage im Jahr in Klein Krams und kümmert sich um die kulturelle Bewirtschaftung des Saales und des Hauses. „Ich erfülle mir meinen Lebenstraum“, sagt sie, „nirgends habe ich so viel Freiheit für Kreativität wie hier. Alles was ich im Leben mal gelernt habe, kann hier einfließen“. 14

Tür mit Klangkeramikarbeiten von Susanne Kramer.

Die Macht der Nacht; Arbeit von Susanne Kramer auf dem Hofgelände.

Kramserei mit Klangkeramik.


KUNST & KULTUR Das Haus heißt Die Kramserei. Susanne Kramer ist die Kramserin. Sie bietet für Jedermann und –frau ein vielfältiges Programm in Kunst und Kultur in Form von Abendveranstaltungen oder Workshops, über die Volkshochschule oder die Kramserei direkt vereinbart. Ihre Themen im Herbst 2016 sind: Liederabend, Comedy, Pilzwanderung, Nähkurs, Schmuckgestaltung, Spinnen mit Oma Inge, Theater im Dunkeln.

Die Kramserin: Susanne Kramer.

Theater im Dunkeln – das meint eine Kriminacht am 11. 11. 2016. Der Saal wird abgedunkelt. Die Zuhörer liegen auf Kuscheldecken, in Liegestühlen, auf Sofas oder Kissen. Zwischen 18 Uhr und Mitternacht laufen nacheinander vier Krimi-Hörspiele vom Band. Stichworte – Hitchcock, Reeperbahn, Science-Fiction. Anwesende prominente Sprecher bringen in den Pausen etwas Licht in die Spielertricks des Theater im Dunkeln. Krimi-Erlebnis in Gemeinschaft – es gibt schon Voranmeldungen von Jugendlichen auf die Kriminacht im November. À propos Licht. Zu den noch unerfüllten Träumen der Kramserin gehört das Zaubern mit Licht. Susanne Kramer möchte Lichteffekte auf das riesige Hausdach aus Wellasbest und in die breiten Baumkronen zaubern. Mit Farbphantasien Realitäten betonen und verschwinden lassen. Das ist Zukunftsmusik. Realität ist – das alte Bauernhaus hat eine neue, zeitgemäße Funktion. Es gibt keinen Misthaufen hinterm Haus und keinen Hahn, der darauf kräht, kein Vieh in den Ställen und auch auf dem Acker – hier – Gott sei Dank weder Raps noch Mais. Aber es gibt Leben unterm Dach. Die Kramserei ist eine Fundgrube von Angeboten für kreatives Tun. Ihr Motor heißt Susanne Kramer, die „leidenschaftliche Werbetussi“. An Spielfreude und Temperament kann es nur eine mit ihr aufnehmen – Lulu, die junge Labradorhündin mit ihrer ungebremsten Kraft, die auch starke Frauen bisweilen aus der Bahn wirft. Astrid Kloock Fotos: Wolf Spillner

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Blick vom Park auf das Gutshaus in Vogelsang.

Gut shaus

Foto: M. Käning

Neogotisches

vor Verfall bewahrt

Bei Reisen durch Mecklenburg-Vorpommern trifft man irgendwann auf eines von hunderten Schlössern oder Herrenhäusern, die typisch für dieses Bundesland sind. Die meisten werden von uralten Bäumen umsäumt. Manche Anwesen befinden sich in einem bedenklichen Zustand, andere erstrahlen schon im neuen Glanz und bezaubern durch ihren besonderen Reiz. Das kleine Dorf Vogelsang bei Lalendorf wäre sicherlich nicht so bekannt, wenn sich nicht das 1840 gebaute imposante Gutshaus dort befände. Das Gebäude mit seiner neogotischen Fassade, Türmen, Zinnen und Freitreppen, das eher einem Schloss ähnelt, hatte 2010 der Rostocker Mediziner Dr. Robert Uhde für sich entdeckt. Es befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Naturpark „Mecklenburgische Schweiz“ und Kummerower See. 16

Die unmittelbaren Vorbesitzer hatten dem wunderschönen Herrenhaus leider sehr viel Schaden zugefügt und es durch Unachtsamkeit fast völlig zerstört. Den größten Schaden hatte das alte Haus durch das offene Dach erlitten, denn Regen und Feuchtigkeit griffen vor allem das Holz an. Doch der neue Besitzer ließ sich davon nicht entmutigen. Er erkannte trotz desolatem Zustand die Schönheit des Gebäudes, sein Potenzial für künstlerische und kulturelle Veranstaltungen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


IM LAND Der Mediziner wollte Historisches erhalten und nachempfinden, wie die Altvorderen gelebt hatten. Dem Engagement und der Kreativität des 45-Jährigen ist es zu verdanken, dass seine Träume nicht platzten. Er konnte diesem Gutshaus, das zu den großartigsten neugotischen Bauten Mecklenburgs gehört, neues Leben einhauchen.

Bauwerk durch Notsanierung gerettet Durch eine schnelle und gut durchdachte Notsanierung vom Winter 2011 bis Frühjahr 2012 konnte dem weiteren Verfall des Bauwerks Einhalt geboten werden. Das gelang vor allem durch die großzügige Unterstützung des Landesamts für Kultur und Denkmalpflege, an das sich Uhde wandte. Das Amt war froh darüber, dass sich jemand aus der Region mit viel Herz und Engagement um das historische Gebäude bemühte.

Herzlich Willkommen im historischen Weinhaus Wöhler - Ihr Restaurant und Hotel in der Innenstadt -

„Endlich war kein Wasser mehr im Hause und die Schwammsanierung konnte beginnen. Dabei fielen Unmengen von befallenem Putz, von Hölzern und Balken an, die aus dem Haus gebracht werden mussten. Zur Sicherung des Gebäudes waren außerdem über vier Tonnen Stahlbeton notwendig“, schilderte der neue Eigentümer die schwierige Situation. Er und seine Lebenspartnerin 

Die alten Kachelöfen gehören zu den Schätzen des Hauses.

Das Weinhaus Wöhler mit Hotel, Restaurant und Weinhandel ist ein geschichtsträchtiges Wahrzeichen von Schwerin. Das Hotel verfügt über 12 individuell, im Jahr 2014 neu renovierte und eingerichtete, großzügige Doppel- und Komfortzimmer sowie Suiten. Das Restaurant mit moderner, frischer und saisonaler Küche erwartet täglich seine Gäste. Die historischen Séparées, das Hochzeitszimmer sowie das lichtdurchflutete Atrium laden zu Familienfeiern und Hochzeiten ein. Einzigartig ist der Sommergarten, eine grüne Oase mit Innenhoflage. Im rustikalen Gewölbekeller am Kamin oder in den Weinstuben finden regelmäßig moderierte Weinverkostungen statt. Der Weineinzelhandel mit über 250 exzellenten Weinen aus aller Welt bietet eine große Auswahl zum Genießen und Verschenken.

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Dr. Uhde zeigt Besuchern gerne das Haus vom Keller bis zum Boden und kann viel über die wechselvolle Geschichte erzählen.

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Der Park mit seinen großen alten IM LAND Bäumen bietet viel Platz zur Entspannung sowie für Kunst und Kultur.

Auch Kleinstkünstler…

… und Kunsthandwerker sind zu bestimmten Anlässen hier anzutreffen.

Auch für Kinder gibt es auf dem Gut viel zu entdecken.

Isabel packten tatkräftig mit an. Im weiteren Verlauf konnten durch die finanzielle Hilfe des Amtes für Landwirtschaft im Rahmen des Europäischen Förderprogramms „Ländliche Dorferneuerung“ fast alle markanten spitzbogigen Fenster repariert oder erneuert werden. Ab 2013 waren dann die beiden großen Freitreppen wieder begehbar. Inzwischen sind fließendes Wasser und Toiletten vorhanden, verschiedene Wände wurden eingezogen. Man konnte wieder über die Treppe des zweigeschossigen verputzten Backsteinbaus die „Belle Etage“ erreichen. Hier können bei Kultur- und Musikveranstaltungen auf 100 Quadratmetern Fläche etwa 120 Gäste Platz finden. Für weitere Arbeiten in dem geräumigen und reparaturbedürftigen Haus ist viel Geld notwendig. Auch die Familie mit ihren drei Kindern muss ernährt werden. Dabei helfen könnte der Einbau einer Wohnung im Gutshaus, die zu vermieten wäre.

Kunst und Kultur haben Einzug gehalten Die außergewöhnliche Kulisse des Gutshauses hat sich herumgesprochen und so werden hier vier bis fünf Hochzeiten im Jahr ausgerichtet. Die Gutsanlage dient ebenso als Location für Fotografen und Filmemacher. Verschiedene kulturelle Ereignisse, die im Laufe des Jahres veranstaltet werden, ziehen immer mehr Publikum in ihren Bann. Zu ihnen zählt ebenfalls die jährliche Schlössernacht zur Sonnenwende 18

Fotos: Christine Mevius (6)

mit 100 Gästen und verschiedenen Konzerten, Lesungen, Führungen sowie Ausstellungen. Soziales Engagement ist Dr. Uhde wichtig, und so veranstaltet er für die Bewohner des Dorfes seit 2010 jedes Jahr eine Weihnachtsfeier. Die Kinder des Dorfes kommen zum Pony-Reiten auf den Hof zu seiner Partnerin Isabel. Für die Pferde, Shetland- und Welsh-Shetlandponis wird das Heu aus dem Dorf gebracht. Auch bei der jährlichen Schlössernacht helfen die Dorfbewohner und backen zum Beispiel Kuchen für die Gäste. Dr. Robert Uhde, der nicht mehr als Mediziner arbeitet, entwickelt mit seiner Agentur in Rostock kreative Ideen für die Region. Sein größtes privates Projekt wird allerdings wohl für lange Zeit noch das Gutshaus in Vogelsang sein, für das er eine besondere Leidenschaft hat. Zum denkmalgeschützten Ensemble der Gutsanlage gehören neben dem prächtigen Gutshaus und dem englischen Landschaftspark ein Marstall, ein Inspektorenhaus, ein Wasserturm sowie alte Stallungen. Im Park, dessen Sichtachsen wieder frei sind, stehen herrliche alte Bäume, wie ein Bergahorn, eine Stieleiche, eine Esskastanie und eine Blutbuche. Er ist ein beliebter, zentraler Platz für Besucher von Kulturveranstaltungen, Kleinkünstlern und Kunsthandwerkern, die ihn auf ganz besondere Weise wieder zum Mittelpunkt des Dorfes werden lassen. Monika Käning

www.herrenhaus-vogelsang.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


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Auf der Schwarzen Bank Beate G. (l) mit weißer Rose. Foto: idee+werkstatt

AN TAGEN WIE DIESEN GIBT ES WEIßE ROSEN FÜR DIE „MODE VON DER SCHWARZEN BANK“. Das Geschäft in der Münzstraße hat Geburtstag. Mode-Kauffrau Beate G. übernahm das Ladengeschäft und die schwarze Bank vor dem Haus vor vierzehn Jahren von Jan Jastram, dem Bildhauer. An Tagen wie diesen erinnert sie sich…

Vor Ladenöffnung. Fotos / Repros: Sabine Brhel

„Der Laden stand leer. Die Bank war übriggeblieben. Ich habe mich in beides verliebt. Den Laden habe ich gemietet. Die Jan Jastram-Bank gekauft. Eine Sitzbank aus Holz. Eiche, schwarz gestrichen. Ein schönes Stück, und für mich eine Art Eheversprechen, hier so schnell nicht wieder weg zu gehen.“ Beate Grabnitzki führt das Modegeschäft in der Schweriner Schelfstadt seit dem Sommer 2002. Die große schlanke Frau erfüllte sich 20

damit einen Traum. Sie hatte sich schon immer für Mode interessiert und wäre gern Schneiderin geworden. Auf Wunsch ihrer Eltern erlernte sie einen technischen Beruf, wurde Betriebs-Ökonomin und arbeitete später im elterlichen Geschäft, einem Fachhandel für technischen Bedarf, Öle und Fette. Nach der Wende wagte sie den Neuanfang. Das Angebot in der Münzstraße kam ihr gerade recht. Die schwarze Bank von Jan Jastram

gehört zum Gründungsinventar. Sie ist bis heute Lieblingsstück der Chefin und Mittelpunkt im Verkaufsalltag. Brücke zwischen Drinnen und Draußen und Beweis, dass der Verkauf über den Ladentisch nicht alles ist. An der schwarzen Bank wird geschwatzt, begutachtet, erwogen, beratschlagt. Vor der schwarzen Bank wird Schaulaufen geprobt und Model gespielt. Auf der schwarzen Bank wird gesessen, philosophiert – über Sommerthea-

ter, Stadt-Bürokraten, wer noch lebt und wer schon tot ist, über Donald Trump, über Brodkorb und Plattdeutsch – und natürlich über Mode. Wenn Beate G. über Mode spricht, führt ihre Rede irgendwann gewiss zu Armani. Giorgio Armani ist ihr Vorbild, immer gewesen, bis heute geblieben. Bestimmte Eigenschaften des Grand-Couturiers aus Italien kann sie auch für sich in Anspruch nehmen: kompromissMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


MODE los, detailbesessen, asketisch. Ihr Modeprogramm heißt seit 14 Jahren: schlichter Auftritt, grafisch klare Schnitte, Basisfarben Schwarz, Grau in hellen und dunklen Tönen, Schlammfarben, ergänzt mit Schmuck und Tüchern in Farben von fröhlich bis grell, trägerinnengemäß. Die Materialien – Wolle, Kaschmir, Seide, Leinen, rein oder gemixt und Viskose. Wer bei ihr kauft, kann mit seinen Hosen, Pullis, Shirts und Jacken „alt und grau“ werden. Kleidung aus dem Beate-Geschäft eignet sich nicht zum Wegwerfen, aber bestens zum Kombinieren. Die Stoffe sind langlebig, die Schnitte zeitlos. Eine Hose von Annette Görtz ist auch nach Jahren noch en vogue, und ergänzt mit einem Masnada-Oberteil aus neuester Kollektion ein

Hingucker auf jedem Parkett. Natürlich ist das marktstrategisch kontraproduktiv, aber das hält die Mode-Kauffrau aus. „Gesehen, gekauft, gebraucht, vergessen – so kann ich nicht denken“, sagt sie, „es muss Zeit sein, Schönheit zu sehen, Überraschung zu genießen.“ Beispiel: Der Jackenknopf. Der dritte Knopf des Einreihers ist riesengroß, transparent, eingeschmolzen wie die Ameise im Bernstein sind sechs Mini-Manschettenknöpfe – die Knöpfe-imKnopf. Die hellgraue Herbstjacke ist schön, auch ohne diesen Knopfmit-Knöpfchen, aber mit ihm ist sie geadelt. Zweimal im Jahr fährt Beate G. zum Einkaufen. Sie kauft auf den Messen in Berlin, Düsseldorf,

Kopenhagen; in diesem Herbst zum ersten Mal in Paris. In Adaption zum Weihnachtsgedicht könnte man sagen „und sie bringt bestimmt etwas Schönes mit.“ Beate G. wird wie immer das einkaufen, was sie verkaufen möchte, getreu ihrer Linie und stur wie Armani, und sie wird hoffen, dass es viele dieser Glücksmomente gibt wie unlängst auf der Modenschau in der Galerie „Teterower Bahnof“. „Die Frau war gekommen, um ein Bild zu kaufen, aber sie ging neu eingekleidet aus der Galerie, von Kopf bis Fuß Masnada, Annette Görtz, transit, Sarah Pucini… Das war für mich wie ein Strauß weißer Rosen zum Geburtstag.“ Astrid Kloock

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Öffnungszeiten: Mo u. Di Ruhetag Mi, Do, Fr 11-14 Uhr u. 17-22 Uhr Sa 11-14.30 Uhr u. 17 - 22 Uhr So (u. Feiertage) 10-14.30 Uhr u. 17-20 Uhr

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GASTGEBER

Ein liebenswertes Schloss zum Wohlfühlen Schloss und Park Kaarz sind seit vielen Jahren ein beliebter Ausflugsort für Einheimische und Gäste. Nach der Sanierung im Jahr 2015 erwarten die Besucher viele neue Überraschungen. Die Verbindung von Natürlichkeit und moderner Eleganz wird hier zu einem besonderen Erlebnis. Vor rund 150 Jahren ließ der Hamburger Kaufmann und Reeder Julius Hüniken das Schloss im neoklassizistischen Stil als Sommersitz errichten. Das ehemalige Gut hatte er vom mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Bülow übernommen. Zu DDR-Zeiten nahm das Leben im Schloss eine jähe Wendung. Die Besitzer wurden enteignet und es diente als Pflegeheim. Nach der Wende konnte die Familie Gaertner-Hüniken das Anwesen zurückkaufen. Obwohl sich Schloss und Park in einem völlig desolaten Zustand befanden, fasste das Münchener Arzt-Ehepaar den Entschluss, es zu sanieren. Erhebliche Investitionen und leidenschaftliches Engagement waren dafür notwendig. Doch letztendlich wurde das Schlösschen, das auch einige Hotelzimmer und ein Café beherbergte, zu einem beliebten Anziehungspunkt im Naturpark Sternberger Seenland. Kerstin Gaertner engagierte sich in besonderer Weise in der Region und fand schnell gleichgesinnte Mitstreiter. 2014 entschied sie sich jedoch, das Anwesen in andere liebevolle Hände zu geben. Nach einer weiteren Sanierung wurde das Schloss im April 2015 als Jahreszeiten Hotel wiedereröffnet – mit 19 Doppel- und Familienzimmern, einer Suite und zwei Appartements. Alle sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, ebenso der Rote und der Blaue Salon sowie die Bibliothek des Hauses. Eine Hommage an die gebürtige Schwedin Kerstin Gaertner ist 24

das „Kerstin-Zimmer“. Es wurde nach ihr benannt, weil es viele Jahre lang ihr Domizil war, von dem aus sie die Geschicke des Anwesens lenkte. Zwei weitere Zimmer sind nach Julius Hüniken und Agnes Gaertner-Hüniken benannt, andere entsprechend ihrer Nutzung zu früheren Zeiten – wie Jagd-, Park-, Turm-, Kutscher- oder Näherinnenzimmer.

Zu jeder Jahreszeit die Natur genießen Wer im Schloss Kaarz logiert oder eine Veranstaltung ausrichtet, wird reichlich verwöhnt mit den Schönheiten der mecklenburgischen Natur – in allen vier Jahreszeiten. Im englischen Landschaftspark, auf dessen Anhöhe das Schlösschen thront, finden sich über 500-jährige Eichen, 25 Meter hohe Mammutbäume, Zypressen, ein großer Obstgarten mit alten Sorten, ein idyllisch gelegener Teich sowie das tempelartige Mausoleum der Familie Hüniken. Hotelmanagerin Katharina Dumman ist begeistert von diesem Ambiente. Mit Umsicht sorgen sie und ihr Team dafür, dass sich die Gäste zu jeder Zeit wohlfühlen und den Reichtum der Natur genießen können. Deshalb liegen für kalte, nasse und stürmische Tage Regenmäntel, Gummistiefel und Wärmflaschen bereit. Auch die Arrangements sind jahreszeitlich ausgerichtet. „Schloss Kaarz ist wirklich ein Schmuckstück und ich freue mich MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


Fotos: Stefan von Stengel (2), Andreas Dürst (5)

darauf, unseren Gästen einen guten Service zu bieten und ihnen gleichzeitig die Geschichte des Schlosses sowie die Ursprünglichkeit und die Highlights unserer Region nahebringen zu können“, sagt sie. Natürlich steht das Haus auch jenen offen, die inmitten der Natur beim Brainstorming oder in Workshops kreative Ideen entwickeln möchten.

Der Park als Ausstellungsort Der naturgeschützte Kaarzer Schlosspark ist ohne Zweifel etwas Besonderes. Ruhig gelegen lädt er zum Relaxen und Träumen ein. In der Reihe „Das grüne Zitat“ erwartet die Besucher eine Ausstellung, gestaltet von Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern. Unterschiedlichste Kunstobjekte sorgen für ein außergewöhnliches Spannungsfeld zwischen Traditionellem und Modernem. Mit Eintritt der Dunkelheit werden Schloss und Kunstobjekte beleuchtet, was einen außergewöhnlichen Charme hat. Die Ausstellung läuft noch bis zum 20. November 2016.

Regionale Küche für den vollen Genuss Café und Restaurant auf Schloss Kaarz sind sieben Tage in der Woche geöffnet. Hier überrascht Chefkoch Thomas Wolfgramm die Gäste tagsüber mit selbstgebackenem Kuchen und Eis. In den Abendstunden kredenzt er feine, wohlschmeckende Gerichte – vorrangig aus frischen, regionalen Produkten. „Unser Thema heißt hier ‘Mecklenburg reloaded’. Das bedeutet, wir entdecken Ursprüngliches neu und kombinieren alte Rezepte mit modernem, mediterranen Touch“, erklärt er. Dabei weiß der Kochprofi genau, dass die Gäste immer mehr auf Qualität achten und erfahren möchten, woher die Produkte stammen. Darauf hat sich der 34-jährige Koch eingestellt. Ochsenfleisch kauft er im Ort selbst ein, das Wild bezieht er von Jägern aus der Region. „Wann immer es möglich ist, meiden wir FerMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

tigprodukte und greifen auf das zurück, was in der Region wächst und gedeiht“, versichert er.

Feste feiern und dinieren Kulinarische Kostbarkeiten im schönen Ambiente des Schlosses und freundlichen Service zu genießen, ist für viele Gäste eine lukrative Idee. Bis zu 50 Personen können in den Salons des Schlosses, auf der Terrasse und im Schlosspark unterschiedlichste Anlässe feiern. Darauf sind Katharina Dumman und ihr Team vorbereitet und unterbreiten gerne Vorschläge, damit die Feste auf Schloss Kaarz zu einem nachhaltigen, persönlichen Highlight werden. Das gilt auch für Barbecues im Schlosspark. Am Fuße des Schlosses steht ein besonderes Objekt. Kein Kunstobjekt, sondern ein mächtiger Feuerring. Auf ihm werden Lammkeulen, Rückensteaks, Garnelen und Fische, gefülltes Gemüse und viele andere leckere Köstlichkeiten gegrillt. Dazu gibt es frische Salate, selbstgebackenes Brot und köstliche Desserts. Bis zu 25 Gäste können sich hier unter freiem Himmel vier Stunden lang vom Koch Thomas Wolfgramm verwöhnen lassen und beim anschließenden Feuer den Abend im Park romantisch ausklingen lassen. Eine neu aufgelegte kulinarische wie romantische Veranstaltung ist das Kunst-Dinner, bei dem die Gäste mit einem 4-Gänge-Menü überrascht werden. Das Besondere daran ist, dass in der sogenannten blauen Stunde – der Zeit der Dämmerung nach Sonnenuntergang –eine Führung durch den Schlosspark stattfindet. Genau zu der Zeit, wenn sich die Silhouette des Schlosses vom dunklen Himmelsblau abhebt, die knorrigen Äste der alten Bäume schaurig-schön anmuten und die Kunstobjekte im Park in gedämpftem Licht erstrahlen. Christine Mevius 25


Der beste Tisch im Restaurant „Bootshaus“ mit Blick auf Park und See.

Candle Light Dinner Eine Liebeserklärung in drei Gängen Lammrücken gehört zu den Spezialitäten des Chefkochs Stefan Gierow.

Das perfekte Erlebnis für einen romantischen Abend zu zweit ist ein Candle Light Dinner. Denn was gibt es Schöneres, als bei Kerzenschein, gutem Wein und einem auserlesenen Menü mit dem oder der Liebsten entspannte Stunden zu verbringen.

Ob zum Valentins- oder Geburtstag, zum Jubiläum oder einem anderen Jahrestag – dieses Rendezvous bei Kerzenschein kommt nicht aus der Mode und ist immer eine ganz besondere Überraschung. Was liegt näher, als dazu in ein romantisch gelegenes Restaurant einzuladen, beispielsweise ins Restaurant „Bootshaus” im Best Western Seehotel Frankenhorst. Angenehmes Ambiente, ein schöner Blick über den Ziegelaußensee sowie freundliche Servicemitarbeiter erwarten dort ihre Gäste. „Sie bekommen bei uns dafür natürlich den besten Tisch”, verspricht Restaurantchef Sebastian Harloff, der mit weiteren Mitarbeitern für eine liebevolle, ansprechende Tischdekoration sorgt, die Gäste umsichtig bedient und sie bei der Auswahl der passenden Getränke, meist sind Weine gewünscht, berät. Chefkoch Stefan Gierow lässt sich für das Candle Light Dinner immer wieder neue Menüs einfallen. Derzeit kredenzt er vor allem Lammrücken als Hauptgericht, denn der begeistert geschmacklich fast alle Gäste und ist in jeder Jahreszeit ein Genuss. Selbstverständlich können auch andere Speisen gewählt werden – je nachdem, welche kulinarischen Vorlieben das 26

Paar hat. „Ein neues kleines i-Tüpfelchen sind übrigens die Cara Royal Garnelen aus der Region. Sie werden in Grevesmühlen gezüchtet, wo wir sie einkaufen und frisch verarbeiten“, erzählt der Kochprofi, dem es wichtig ist, möglichst viele regionale Produkte zu verwenden. Denn letztendlich soll das romantische Dinner in jeder Hinsicht ein besonderes Highlight sein, an das sich die Gäste gerne erinnern. Von zwei Menschen, denen das Hotel ganz bestimmt in sehr guter Erinnerung bleibt, erzählt Petra Schmidt, Geschäftsführerin des Vier-SterneHotels, mit leuchtenden Augen. „Im Sommer 2015 hat der Hamburger Felix Geis hier seine große Liebe – eine Hawaiianerin – kennengelernt, und schon im April 2016 in Schwerin geheiratet. Gewohnt und diniert haben die beiden natürlich bei uns in Frankenhorst. Wir freuen uns jedesmal, wenn Felix und Jazmyme Geis ihren Besuch ankündigen, um bei uns romantische und erholsame Tage zu verbringen.“ Überhaupt ist das idyllisch direkt am See gelegene Hotel eine gute Adresse. Hier logierten und speisten Prominente wie Björn Engholm, Angelika Milster, Helene Fischer, Uschi Brüning oder die Kabarettisten Mario Barth, MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


GENUSS Dieter Nuhr, Bernd Stelter und Olli Dietrich. Die Liste der prominenten Besucher, die sich in Frankenhorst verwöhnen ließen und von denen viele gerne wieder einkehren, ist lang und Petra Schmidt könnte sie zweifelsohne fortführen. Besonders stolz ist sie darauf, dass Achim Frank, der Neffe des Schriftstellers und einstigen Besitzers des Anwesens, Hans Frank, dem Hotel von Zeit zu Zeit seine Aufwartung macht und sich offensichtlich sehr wohl fühlt. Mit wie viel Liebe die Candle Light Dinner arrangiert werden, hat sich mittlerweile herumgesprochen. „Wir bekommen nicht nur Anfragen von Paaren, manchmal möchten auch vier oder sechs Gäste in dieser schönen und angenehmen Atmosphäre gemeinsam schlemmen, was wir gerne möglich machen“, sagt Petra Schmidt.

Besonders beliebt ist auch die Kombination von Wellness im „Lago Spa“ und Dinner. Wer sich diesen kleinen Luxus gönnt, kann nicht nur Sauna, Pool und Wellness-Anwendungen genießen – wie beispielsweise das Rosenblütenbad zu zweit – sondern auch ganz entspannt das Menü bei Kerzenschein in angenehmer Atmosphäre. Mit einem Candle Light Dinner kann man selbstverständlich auch zu Hause überraschen. Dafür hat Stefan Gierow den delüx-Lesern das folgende Rezept für ein 3-Gänge-Menü aufgeschrieben. Wer sich allerdings das Einkaufen und Kochen ersparen möchte, sollte lieber zu einem Gutschein greifen für ein Candle Light Dinner im Seehotel Frankenhorst. Text & Fotos: Christine Mevius

Lammrücken – eine kulinarische Köstlichkeit.

Unser Candle Light Dinner gekocht von Stefan Gierow, Chefkoch im Best Western Seehotel Frankenhorst Cara Royal auf Rote-Bete-Risotto an Safranschaum Lammrücken an Ratatouille und Süßkartoffeln Mousse au chocolat Rezepte für zwei Personen

Mousse au chocolat – wer kann dem widerstehen.

Cara Royal auf Rote-Bete-Risotto an Safranschaum:

Lammrücken an Ratatouille und Süßkartoffeln

Zutaten: 1 kleine Rote Bete (frisch), 150g Risottoreis (Arborio), 1 Schalotte, 1/2 Knoblauchzehe,1 EL Honig, 2 kleine Zweige Rosmarin, 1 Schuss Rotwein, 0,5 L Gemüsebrühe, 1 Handvoll geriebener Parmesan, Butter, etwas Olivenöl, optional: etwas Ziegenfrischkäse, 4 Cara Royal (Garnelen), Salz, Pfeffer, 100 ml Milch, 5 bis 8 Safranfäden Zubereitung: Die Rote Bete, den Knoblauch und die Schalotten schälen und in Würfel schneiden. Je größer die Würfel der Bete, desto mehr Biss werden sie später haben. Die Brühe in einem Topf erhitzen. Sie sollte die ganze Zeit über vor sich hinköcheln. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Schalotten sowie den Knoblauch darin glasig andünsten. Die Rote Bete dazugeben und den Honig drüberträufeln. Dieser soll leicht karamellisieren. Auch den Reis kurz mit andünsten. Nun mit einem kräftigen Schuss Rotwein ablöschen, den Rosmarin hinzugeben und fortan immer wieder eine Kelle Brühe hinzugeben. Wenn die Brühe verdampft ist, mit der nächsten Kelle auffüllen. Dazwischen rühren, rühren, rühren. Dieser Prozess wird nun wiederholt, bis der Reis al dente ist. Dann kann der Herd ausgeschaltet und die Pfanne von der Flamme genommen werden. Zum Schluss noch die Butter und den Parmesan unterrühren. Wenn beides geschmolzen ist, kann das Risotto serviert werden! Wer mag, kann noch etwas Ziegenfrischkäse darübergeben. Der passt super dazu! Die Garnelen mit Kopf und Panzer oder ausgepuhlt in etwas Butter mit Knoblauch, Rosmarin, Salz und Pfeffer anbraten, auf dem Risotto anrichten. Für den Safranschaum die Milch mit den Safranfäden erhitzen, mit dem Schneebesen schaumig schlagen und rund um das Risotto geben.

Zutaten: 2 Stück Lammrücken, 0,5kg Süßkartoffeln, 3 Stiele Thymian, 1 Aubergine, 1 grüne Zucchini, 1 rote Zwiebel, 1 gelbe Paprika, Zimt, Salz, Pfeffer, Rosmarin Zubereitung: Süßkartoffeln schälen, in Salzwasser kochen, mit Kartoffelpresse oder stampfer zerkleinern, dann mit Zimt, Salz und Pfeffer abschmecken. Für das Gemüse Paprika, Zwiebel, Zucchini und Aubergine würfeln, in Olivenöl mit Rosmarin anschwenken, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Lammrücken in Öl mit Rosmarin anbraten, jede Seite ungefähr 4 bis 5 Minuten. Lamm aus der Pfanne nehmen und in Alufolie gewickelt 5 Minuten ruhen lassen. Die Stücke schräg halbieren.

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Mousse au chocolat Zutaten: 3 Eiweiß, 2 Becher Sahne (a 200 ml), 3 Eigelb, 200 g Zartbitterschokolade Zubereitung: Die Schokolade im Wasserbad bei geringer Hitze oder vorsichtig in der Mikrowelle (bei ca. 400 Watt) schmelzen und wieder etwas abkühlen lassen. Das Eiweiß steif schlagen. Die Sahne steif schlagen. Die Eigelb schaumig rühren. Die geschmolzene Schokolade dazu geben. Die Masse wird nun ziemlich zäh. Zirka 1 Esslöffel des steif geschlagenen Eiweißes und der Sahne dazugeben und mit dem Handrührgerät unterrühren. Dadurch wird alles wieder etwas geschmeidiger. Nun das restliche Eiweiß und die Sahne unterheben. In eine Schüssel füllen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

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GASTGEBER

EIN HAUS MIT TRADITION Das Schweriner Hotel und Restaurant Elefant ist ein Haus mit großer Tradition. Wenn auch nicht ganz so alt wie der Namensvetter in Weimar, bietet es den Schwerinern und seinen Gästen seit dem Jahr 1860 kulturelle und kulinarische Genüsse, verbunden mit Atmosphäre und Historie. Jeder Raum lässt hier Geschichte spürbar werden. Der Bauherr und Zigarrenfabrikant Homann führte den Elefanten als Motiv auf seinen Tabakdosen; übernahm die eingeführte Marke kurzerhand auch für das gastliche Haus. Bald schmückten zahlreiche Elefantenköpfe die Wände und Decken. Im Laufe der Zeit ging manches verloren. Doch ab 1995 wurde das Traditionshaus nach altem Konzept wiederbelebt und unter Wahrung der besonderen Tradition und Identität begann eine aufwendige Restaurierung und Erweiterung. Seit dieser Zeit bietet das Hotel Elefant seinen Gästen ein unvergleichliches Ambiente in den drei mit feiner Hand restaurierten historisch-traditionellen Sälen. Veranstaltungen unterschiedlichster Art können hier durchgeführt werden und sind durch das einzigartige Ambiente immer ein besonderes Erlebnis. Ob Hochzeiten, Familienfeiern, Jubiläen, Bälle, Tagungen, Seminare oder Konzerte – hier im Hotel Elefant gibt es immer eine optimale und maßgeschneiderte Lösung. Gern hilft Familie Schwarzer bei der Planung, Gestaltung und Umsetzung der Wünsche. Durch die langjährige Erfahrung und das daraus resultierende Know-How sind der Umsetzung kreativer Vorstellungen und Wünsche so gut wie keine Grenzen gesetzt. Das denkmalgepflegte Hotel wurde durch den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband mit drei Sternen ausgezeichnet. Mit sieben Einzelzimmern, 23 Doppelzimmern – wahlweise in preiswerter Economy Class oder hochwertiger Superior Qualität, zwei Suiten und einer Hochzeitssuite ist das Haus sehr gut 28

gerüstet. Besonderer Beliebtheit bei den Gästen aus nah und fern erfreut sich das opulente Frühstück im historischen Elefantensaal. Bei schönem Wetter laden Garten- und Grillterrasse zum Verweilen ein. Auch der Besuch der Gewölbe-Sauna erfreut sich großer Beliebtheit. Gleichermaßen beliebt bei Gästen und Schwerinern ist die üppige und überaus schmackhafte regionale Küche des Hauses. Das Team um Küchenchef Fabian überzeugt mit leckeren Mecklenburger Gerichten aus frischen, regionalen Zutaten - aufgepeppt mit neuen Ideen unter Einbindung mediterraner Einflüsse. Dazu kommen eine umfangreiche Steak-Auswahl sowie saisonale Angebote. Frische und höchste Qualitätsansprüche sind ein Muss bei der Auswahl der Zutaten und garantieren so eine stets ausgezeichnete Küche. Kein Wunder, denn von der Suppe bis zum Dessert wird hier alles selbst hergestellt. Auch als Event-Location hat sich das Haus bei Schwerinern und Gästen einen überaus respektablen Ruf erworben. Ob Jubiläumsfeier oder Hochzeit, Musik-Gastspiel oder TheaterGastspiel - das gastliche Haus hat viel zu bieten. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die begehrten Krimi-Dinner, die am 12. Oktober mit einem „Mord au Chocolat“ fortgesetzt werden. Beim ausgesuchten Vier-Gänge Menü können sich Krimi-Liebhaber verwöhnen lassen und eine amüsante Kriminalkomödie erleben. Doch damit nicht genug. In Zusammenarbeit mit Marianne WöhrleBraun von der Schweriner Jazz-Nacht präsentiert das Hotel am 14. Oktober die gefeierte Surf-Band Expressway Sketches. Die von internationalen Kritikern gepriesene MusikFormation steht in der großen Tradition der Ventures, Shadows und Marketts. Auf dieses jüngste Kapitel in der großen Geschichte des Hotels Elefant dürfen Stammgäste und Debütanten gleichermaßen gespannt sein. Ulrich Grunert Fotos: Grunert (3), Hotel Elefant, Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


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Nachdem das Aprilwetter sich durch den Sommer gezogen hat, gehen wir nun über in die Herbst-/Wintergemütlichkeit. Im „Ambiente am See“ fängt nun der goldene Oktober schon am 3.10.2016 an. Es wird „Wild” satt gegessen ab 18 Uhr. Wem der 3.10.2016 nicht passt darf sich gerne am 15.10.2016 oder am 29.10.2016 ab 18 Uhr Plätze bei uns bestellen. Natürlich können Sie auch jederzeit unsere á la Carte-Küche,

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Kaffee mit hausgemachtem Kuchen oder gemütlich ein Glas Wein am Kamin genießen. Wer schon die Weihnachtszeit für sich und seine Lieben plant, ist im Restaurant „Ambiente am See“ natürlich auch bestens beraten. Sprechen Sie uns einfach an, wir beraten Sie gerne – ob Menü, Buffet oder á la Carte. Auch zum Übernachten haben wir Möglichkeiten für Sie. Wir freuen uns auf Ihren Besuch im „Ambiente am See“.

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ESSEN UND TRINKEN

Mediterrane Leichtigkeit

„Wir mögen alle italienisch!“ Das Go Saleto in Schwerin

1 Der erste Eindruck ist angenehm. Die Atmosphäre vermittelt Leichtigkeit und Frische. Rechts neben dem Eingang wird der Gast eingeladen, bei der Zubereitung von Pizza und Nudelgerichten aus frischen Zutaten in einer offenen Küche zuzuschauen. Auf dem Tresen, den Tischen und im offenen Weinregal stehen Kräuter. Die Mitte des Raumes dominiert ein echter Olivenbaum, der von einem großen, massiven Holztisch eingerahmt wird. Aus schönem Holz sind auch die Tische und die Stühle im Gastraum. Das von kleinen Tischlampen gespendete indirekte Licht schafft ein sehr gemütliches Ambiente. Es schnuppert nach Basilikum und leichtem Wein.

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Inhaber Jörg Buß möchte mit seinem Restaurant die Schweriner an seiner Liebe für die italienische Lebensart teilhaben lassen. „Italiener haben eine schöne Lebensphilosophie und ein Hauch davon möchte ich nach Schwerin tragen. Essen zelebrieren, sich Zeit nehmen. Bei uns soll der Gast genießen und dabei gedanklich in den Süden reisen können“, verrät der erfahrene Gastronom. Mit dem Konzept für sein italienisches Restaurant trug sich der gebürtige Schweriner fünf Jahre lang herum. Es wurde das Go Saleto mit 39 Plätzen. Immer dabei Peter Mehr, 70-jähriger Weltenbummler, Freund und Koch mit Leib und Seele, der 1990 nach Schwerin kam. „Er bereiste Spanien und Italien und beherrscht die italienische Küche aus dem Effeff“, betont Jörg Buß. Hinter dem Weinregal des Restaurants befindet sich ein weiterer Raum mit einem Tisch für größere Gesellschaften. Hier kann man auch einen Blick in die Vorbereitungsküche werfen, die sich hinter einer Glaswand befindet. Vor dem Restaurant bietet eine Terrasse Platz zum Relaxen, Genießen und Schauen. Sie ist mit Buchsbaum bepflanzten Kübeln von der Schlossstraße abgetrennt. Die Küche setzt – wie die Einrichtung auch – auf Leichtigkeit. Neben Pizza werden Antipasti, Salate, Pasta und süße Nachspeisen angeboten. „Vielfältig, variationsreich und saisonal“, beschreibt Restaurantleiter Jahn Schmedemann die Speisen im Go Saleto. „Eine Küche, die Spaß macht! Wir mögen alle italienisch.“ Ein angenehmer gastlicher Ort mit wunderbarer, italienischer Küche zum Verweilen und Verlieben. Text & Fotos: Elvira Grossert

1. Selbst im Weinregal findet man Töpfe mit Kräutern. 2. Inhaber Jörg Buß und Jahn Schmedemann (v.l.) besprechen die Speisekarte. 3. Blick ins Restaurant. 4. Ein Nudelgericht aus frischen Zutaten. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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GASTGEBER ESSEN & TRINKEN

Das Restaurant „Himmel und Erde“ befindet sich gleich neben dem Hofladen.

„Himmel und Erde“ Regional, saisonal und frisch vom Feld auf den Tisch

Das Restaurant wirkt gemütlich und ist auch beim Brunch stets gut besucht.

Das Restaurant auf dem Hof der Familie Rudolf und Michaela Denissen in Wöbbelin heißt „Himmel und Erde“– ein vielversprechender Name in jeder Hinsicht. Es entstand vor eineinhalb Jahren und ist ein weiterer Baustein im Familienunternehmen. Dem Besucher erscheint die Errichtung des Restaurants auf dem Bauernhof neben dem Hofladen in Wöbbelin zeitgemäß und logisch. Wo Milch, Fleisch, Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, Tomaten und Paprika produziert werden, bietet es sich an, alles auf kurzem Weg frisch auf den Tisch zu bringen. Michaela Denissen beschreibt die Entstehung der Hofgaststätte so: „Wir hatten immer viele Hofführungen, besonders in der Spargelsaison kamen zahlreiche Bustouristen. Die Besucher fragten oft: ´Kann man hier auch gut essen?` So ist die Idee gewachsen, eine Gaststätte aufzumachen – und wir haben sie umgesetzt“, sagt die Geschäftsfrau und fügt hinzu: „Allerdings haben wir lange überlegt, welchen Namen das Restaurant tragen soll. Eines Nachts hatte ich dann die Idee, es ‘Himmel und Erde’ zu nennen – so wie das altbekannte, traditionelle mecklenburgische Gericht mit Kartoffeln, Äpfeln und Blut- oder Grützwurst. Da wir ursprünglich Landwirte sind und von der Erde und dem Himmel, sprich dem Wetter, abhängig, passt das.“ MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

Die Gerichte im Restaurant werden alle zwei Monate den saisonalen Erzeugnissen angepasst. Die Gäste bekommen kredenzt, was die Natur gerade bietet. Wenn im Frühling die Spargelspitzen durch den Boden drücken, steht natürlich das Königsgemüse auf dem Speiseplan. „Wir bauen den Spargel auf 60 Hektar an und sind damit einer der größten Produzenten in Mecklenburg“, erklärt Michaela Denissen und erwähnt, dass die Spargelernte aufgrund von Folienabdeckung verfrüht erfolgen kann und so fast drei Monate andauert. Im Sommer folgen leichte Gerichte mit Tomaten, Gurken und Paprika, zum Beispiel Tomaten-Gazpacho. Tomaten kommen das gesamte Jahr aus dem Gewächshaus, das mit der Energie von zwei hofeigenen Biogasanlagen gespeist wird. „Ich wollte immer leckere Tomaten haben“, erklärt die Hofchefin. „Wir pflanzen von Anfang an die gleiche Sorte – die typische Wöbbeliner Cocktailtomate.“

Jetzt im Herbst werden im Restaurant neben „Himmel und Erde“ unter anderem Kürbisgerichte angeboten. „Dann, zum Winter hin, bringt mir ein regionaler Geflügelzüchter Enten und Gänse aus der Freilandhaltung. Das ist der Bauernhof Oehlert aus der Nähe von Rostock. Ich habe ein besseres Gefühl, wenn ich eine Ente auf dem Teller habe, von der ich weiß, dass sie ein gutes Leben hatte. Und dieses Geflügel hat eine hervorragende Qualität“, meint Michaela Denissen. Jeden zweiten Sonntag ist Brunch. Das Restaurant bietet 90 Innen- und 100 Terrassenplätze. Davor lockt ein interessanter Spielplatz kleine und große Kinder. So können die Eltern entspannt sitzen und dabei ihre Sprösslinge im Blick behalten. Beispielsweise wenn sie im Niedrigseilparcours erste Erfahrungen beim Klettern sammeln – mit Blick auf die freilaufenden Hühner im Obstgarten hinter dem Zaun. Text & Fotos: Elvira Grossert

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GASTGEBER

Mit Wiener Charme und höchsten Ansprüchen Das AMEDIA Plaza Schwerin überzeugt mit kulturellem Mehrwert ein absoluter Eyecatcher, wird von den Gästen oft und gern fotografiert. Ähnlich wie in den AMEDIA Hotels in Wels, Graz, Wien, Salzburg, Amsterdam, Hamburg und Berlin haben die Gäste auch in Schwerin die Möglichkeit, sich an erlesener Kunst zu erfreuen. Namhafte Künstlerinnen und Künstler wie Simone Gutsche-Sikora und Günther Edlinger präsentieren ihre Werke hier und erlauben dem Gast Einblicke in eine Welt voller Kreativität und schöpferischer Freiheit. Menschen mit einer Affinität zur modernen Kunst wissen stets, dass sie in den AMEDIA Hotels – wie hier in Schwerin – bestens aufgehoben sind. Stets kompetent: Restaurant-Fachmann Herr Köster im Restaurant AMADEUS.

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Es hat sich mittlerweile in der Landeshauptstadt Schwerin und darüber hinaus herumgesprochen: Seit der Übernahme durch die AMEDIA Hotels im November 2014 entwickelt sich das Plaza Schwerin mit dem dazugehörigen Restaurant „Amadeus“ dank umfangreicher Renovierungen und innovativer Ideen wieder zum ersten Haus am Platz. Um den österreichischen Hintergrund der Hotelkette zu betonen, ließ Udo M. Chistée, Besitzer der AMEDIA Hotels, von der international gefeierten Künstlerin Simone Gutsche-Sikora neue Bilder für das Restaurant anfertigen. Mit ihrer farbenprächtigen Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart und Falco schuf die Künstlerin einzigartige Bild-Kunstwerke, die dem Restaurant AMADEUS im AMEDIA Plaza Schwerin ein unverwechselbares und überaus sehenswertes Ambiente verleihen.

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„Jedes Bild ist einzigartig – man kann sie stundenlang betrachten, wird immer wieder etwas Neues entdecken“, sagt Udo M. Chistée, der auch in seinen Hotels in Wien, Berlin und Salzburg Bilder der Künstlerin ausstellt. Die Künstlerin Gutsche-Sikora beeindruckt nicht nur durch ihre Bilder, sondern auch durch künstlerisch gestaltete Figuren. Als sie vom Hotelier um ein Highlight für das Schweriner Hotel angefragt wurde, ließ sie sich etwas ganz Besondere einfallen. So ziert nun eine 1,70 Meter hohe Französische Bulldogge die Lobby des Hotels, die natürlich auf den Namen „Amadeus“ hört. Die Kunst-Figur ist

Auch musikalisch setzt das AMEDIA Plaza in Schwerin Maßstäbe. So wird es am 1. Oktober ein MUSICAL DINNER geben, bei dem die schönsten MusicalHighlights vom Broadway bis Wien im Rahmen eines festlichen 3-Gänge-Menüs zu erleben sein werden. Wer Musicals liebt und einen ganzen Abend in himmlischen Melodien schwelgen möchten, für den ist die Show mit dem original Hamburger MUSICAL ENSEMBLE eine höchst unterhaltsame Mischung aus gastronomischen Genüssen und exklusiven Musical-Evergreens. Im AMEDIA Plaza in Schwerin für einige Stunden Lieblingslieder und fantastische Sänger in originalgetreuen Kostümen zu erleben, die den Glanz der großen Shows erstrahlen lassen. Die Schweriner und ihre Gäste feiern gern am 25. und 26. Dezember beim traditionellen Weihnachts-Brunch im Restaurant AMADEUS und genießen weihnachtliche Köstlichkeiten sowie den ungewöhnlichsten Punschstand MecklenburgVorpommerns mit selbstgemachten Punsch- & Glühweinspezialitäten. Auch die Silvestergala unter dem Thema „Die goldenen Zwanziger” erfreut sich großer Beliebtheit. Kein Wunder, denn was kann es Schöneres zum Jahresausklang geben als einen festlichen Tanz ins neue Jahr nebst Galabuffet mit Köstlichkeiten der 20er Jahre und begleitenden Weinen. Und wer lässt sich nicht gern zum Jahreswechsel um Mitternacht vom atemberaubenden Ausblick über die Dächer Schwerins bei einem Glas Sekt verzaubern? Dies alles und noch viel mehr bietet das AMEDIA Plaza Schwerin. Ulrich Grunert Fotos: Ulrich Grunert (2), AMEDIA Plaza Schwerin (4)

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Glas in Bewegung 33


TREFFPUNKT Gäste nahmen sich Zeit und ließen sich von den Angeboten an den Ständen verwöhnen. Fotos: Ingo Alexander Jaeger

GUTES ESSEN VERBINDET MENSCHEN Schloss Bothmer in Klütz war im August das Ziel vieler Gourmets und Freunde des kulinarischen Genusses aus ganz Norddeutschland. Ein bisschen Wagnis war es, als sich die Veranstalter und der Organisator des ersten Gourmet Gartens auf Schloss Bothmer Ende 2015 darauf einigten, die Veranstaltung zu planen. Moderator Norbert Bosse und der Verein Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e. V., der in der Region Westmecklenburg Netzwerkpartner und Standortvermarkter ist, haben sich mit der Veranstaltung die Aufgabe gesetzt, das Schloss Bothmer und die Region als Hort der Erholung mit Sinn für Lust auf hervorragende Küche zu präsentieren. Ist das gelungen? Am Wochenende vom 12. bis 14. August 2016 verwandelte sich der 34

Schlosspark der einzigartigen barocken Schlossanlage in ein einladendes Gartenrestaurant mit weißen Pagoden – edel und mit viel Liebe zum Detail dekoriert. 13 Gastronomen und Anbieter regionaler Produkte waren angetreten, die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Gäste aus vielen Regionen und Ländern, z.B. aus den Niederlanden und der Schweiz, genossen die klassischen Fisch-Spezialitäten, die das Ibero-Hotel Boltenhagen und das Hotel Alter Speicher Wismar zubereiteten. Die Orangerie des Schlosses Bothmer war wie üblich Gastgeber des Hauses und auch im

Schlosspark mit ihrem Angebot für die Gäste da. Ein Hingucker war der rote Citroën-Wellblechbus aus den siebziger Jahren, aus dem hauchdünne Flammkuchen aus Toddin zu bekommen waren. Auch edle Getränke gehörten zu genussvollem Essen dazu, die Auswahl war groß. Weine aus Sachsen vom Team der Weingüter Steffen Loose und Vincenz Richter aus Meißen fanden großen Zuspruch bei den Gästen. „Interessant und neu für uns ist, dass der Mecklenburger Gaumen lieber liebliche Weine trinkt“, so Steffen Loose. Die Weinhandlung und Kochschule Krömer aus Schwerin hatte sinnliche Weine im Gepäck wie „Schmetter-

linge im Bauch“ oder „Freude teilen“, hervorragend passend für die lauschigen Abende im Schlosspark. Wer einen obstigen Zahn hat oder es hochprozentiger mochte, fand sicher einen Favoriten am Stand der Klützer Mosterei und Edelbrand-Destillerie. An der Kaffee- und Kuchentafel des Gutshauses Stellshagen gab es in den Nachmittagsstunden fluffige Obstkuchen, einen Cappuccino konnte man am Coffee-Bike der Klützer Mosterei bekommen. „Seit dem letzten Gourmet Garten in Schwerin im Juli bin ich großer Fan von den Wildspezialitäten des Teams Spindler Wild. Nur desweMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


TREFFPUNKT

Auf gute Zusammenarbeit zerschneiden Landrätin Kerstin Weiss und und Hans Thon vom Regionalmarketingverein einen Käselaib. Weine verschiedener Regionen durften nicht fehlen.

gen bin ich heute auch nach Bothmer gekommen“, schwärmte André Bohnenberg aus Kirch Stück. Auch die Herzogliche Dampfwäscherei aus Schwerin setzte unter anderem mit ihren besonderen Pfifferlingsgerichten auf bewährte Qualität und kam mit seinem Serviceteam kaum hinterher. Weil mit gutem Essen und Trinken – zumal an diesem kulturellen Ort – auch Kunst und Kultur verbunden sind, konnten sich Gäste des Gourmet Gartens Bothmer von den Künstlern auf der Parkbühne unterhalten lassen. Highlights waren Auftritte der Big Band der Kreismusikschule „Carl Orff“ aus Grevesmühlen und der Jazzband „Zipp Village“ aus Schwerin. Für sanfte Töne sorgten außerdem das Duo Felice & Cortes Young aus Berlin und Hagen Schulz-Zachow aus Schwerin. Für Freunde der karibiMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

An allen drei Tagen fand auch eine kulturelle Umrahmung statt.

schen Klänge spielte die Band „Ipanema“ aus Rostock auf. Passend zu Wein & Wild spielten die Parforcehornbläsergruppe „Maurinetal“ aus Nordwestmecklenburg. Wechselhaftes Wetter mit einigen Schauern war an den ersten beiden Veranstaltungstagen die Regel, gar nicht so schlecht, weil es viele Menschen statt an den Strand zu einem Besuch ins Schloss, das Museum und den Schlosspark lockte. Etwa 1.000 bis 1.500 Besucher erlebten den ersten Gourmet Garten auf Schloss Bothmer, einige von ihnen waren an mehreren Tagen vor Ort und ließen es sich gut gehen. Dank der Unterstützung zahlreicher Förderer und Sponsoren konnte sich dieses einzigartige Event, das sich in dieser Form im Schlossgarten der Landeshauptstadt in den letzten Jahren zum Besuchermagneten entwickelt hat, zu einem Highlight und unvergesslichen Genussfestival in Nordwestmecklenburg für die

Gäste aus der Region, Einheimische und touristische Gäste aus der Ferne entwickeln. Neben dem Land Mecklenburg-Vorpommern, dem Landkreis NWM und der Stadt Klütz unterstützten auch Unternehmen wie die Sparkasse Mecklenburg-Nordwest und Euroimmun sowie regionale Anbieter wie die Lübzer Brauerei und Güstrower Schlossquell das kulinarische Ereignis. Das Veranstalterteam um Norbert Bosse und Anett Hartmann vom Regionalmarketingverein wünschten sich noch bessere Ergebnisse bei der Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung und hoffen, zukünftig noch mehr Menschen aus den Nachbarkreisen und -ländern erreichen zu können. „Das Schloss Bothmer ist ebenso wie das Schweriner Schloss ideale Kulisse für diese exklusive Gourmetveranstaltung. Ein Riesenpotenzial, ein weiteres Highlight der Region zu werden“, wünschte sich Norbert Bosse. A. H.

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MUSEUM

Blick auf das Gebäude des Volkskundemuseums in Schönberg. Foto: Olaf Both

Sammeln, Bewahren und Forschen Das Schönberger Volkskundemuseum Das Volkskundemuseum in Schönberg befand sich seit 1932 in einem ehemaligen Schulhaus an der Kirche. Inzwischen ist es nicht nur zu klein, sondern auch baufällig und musste geschlossen werden. Neues Domizil wird das große Bürgerhaus am Markt sein. Seit 2011 wurde das Gebäude zum Museum umgebaut, wobei die Sanierung unter denkmalrechtlichen Aspekten zum Erhalt der Authentizität erfolgte. „Das Amt Schönberg war der Bauherr und unser Verein ‚Volkskundemuseum Schönberg e.V.’ hatte als Nutzer ein Mitspracherecht“, erwähnt Museumsdirektor Both. Der Umzug ist ein Förderprojekt und soll bis 2017 abgeschlossen sein. Nach und nach werden die Gegenstände in das neue Gebäude gebracht. Die Nutzfläche für die Ausstellungsstücke hat sich nun auf 700 Quadratmeter vergrößert. Der Zugang ist behindertengerecht und im Gebäude kann ein Fahrstuhl benutzt werden.

Spannende Heimatgeschichte bewahren Um zu spüren, wie spannend Heimatgeschichte sein kann, muss man sich damit beschäftigen. Das kann jeder Interessierte hier im Museum des kleinen Städtchens Schönberg mit seinen 4.300 Einwohnern tun. Für den, der den engagierten Museologen Olaf Both (36) als Begleiter an seiner Seite hat, wird die Vergangenheit lebendig. Both hat in Berlin studiert und an 36

der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder in zwei Jahren Aufbaustudium den Master of Arts Culture Heritage erworben. Ihm zur Seite steht Sabine Ebeling (42) als Fachkraft für Inventarisierung. Die Arbeit eines Museums besteht vor allem im Sammeln, Bewahren und Forschen. So zählt heute die Sammlung des „Alterthumsvereins für das Fürstenthum Ratzeburg von 1901“ zu den bedeutendsten ethnografischen Zusammenstellungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Schönberg wie auch die Dörfer rundherum gehörten zum Fürstentum Ratzeburg. Viele Bauern hatten zwei Herrscher, einen weltlichen und einen geistlichen. Im Fürstentum Ratzeburg gab es nur den Bischof und so zahlten die Bauern nur an ihn. Das brachte viele Vorteile für sie. Die Bauern waren frei und nicht leibeigen, sie waren Eigentümer von Grund und Boden und konnten den Hof vererben. Deshalb gab es zur damaligen Zeit auch den Spruch „Unterm Krumstab ist gut leben“. 1701 kam das Fürstentum zu Mecklenburg/Strelitz. Danach gab es 200 Jahre Streit, ob das Fürstentum Ratzeburg einverleibt oder angegliedert werden sollte. Vom 17. bis 19. Jahrhundert trugen die Bauern Trachten. Sie wurden sich ihres StanMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


1. Museumsdirektor Olaf Both zeigt das restaurierte Bild einer Berliner Künstlerin von 1861. 2. Historiker Peter Alexander Frank im Archiv. 3. Olaf Both an der Uhr des herzoglichen Hofuhrmachers Johann Conradt Beneke. 4. Sabine Ebeling zeigt, wie viel Platz in so einer Holztruhe ist. 5. Rüdiger Ullrich, Restaurator für Möbel, arbeitet an einem antiken Tisch.

des bewusst und trugen ihre Trachten mit Stolz. Diese aufwendig gearbeitete Kleidung ist noch heute zu bewundern. Honorarkräfte sind für die verschiedenen Bereiche des Museums tätig. Um die Möbel kümmert sich der Restaurator Rüdiger Ullrich schon seit einigen Jahren. Das sind zum Beispiel Tische, Schränke, Brautstühle, Truhen und anderes. „Gibt’s was Neues?“, fragt er Olaf Both bei seinem Besuch. Da steht ein massiver Esstisch aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bei dem es Probleme gibt. Der Restaurator hat sich mit Kunstgeschichte befasst und freut sich jedes Mal, wenn das zu sanierende Möbel eine Geschichte hat. An der Standuhr des bekannten Hofuhrmachers Johann Conradt Beneke (1721-1778) mussten ebenfalls einige Holzarbeiten ausgeführt werden. Beneke arbeitete für zwei Herzöge und das Volkskundemuseum Schönberg kann sich glücklich schätzen, eine seiner berühmten Uhren zu besitzen. Der Historiker Peter Alexander Frank (35) ordnet die Bibliothek nach thematischen Gesichtspunkten in den neuen Räumen ein. Zwei Drittel des Bestandes sind schon an Ort und Stelle. Das nach Jahrgängen gebundene Zeitungsarchiv beginnt 1832 und wird bis heute fortgeführt. Die alten Zeitungen wurden alle in der Druckerei Schönberg gedruckt. Alle Gesetze sind hier archiviert. Wer in den Büchern liest, wird in die damalige Zeit versetzt und erfährt, wer wann wo etwas gemacht hat, liest interessante Geschichten. In einem anderen Raum stehen die von der Restauratorin Annette Seiffert aus Wismar restaurierten Bilder. Darunter befindet sich ein Frauenporträt im Holzrahmen von einer Berliner Künstlerin aus dem Jahr 1861.

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Finanzierung aus verschiedenen Quellen Die Finanzierung für das neue Gebäude erfolgte durch das Land und den Kreis Nordwestmecklenburg im Rahmen der Kulturförderung. „Außerdem bekamen wir eine große Spende von der Jürgen-WesselStiftung in Lübeck“, erzählt Olaf Both. Die Baukosten wurden bis zu 90 Prozent aus EU-Mitteln finanziert und im Verein engagieren sich größere Firmen aus Schönberg und Umgebung. Die Kommune hätte die Finanzierung nicht allein tragen können. Das Geld für die Gestaltung der Außenanlagen muss jedoch noch durch Spenden aufgebracht werden. Zum Verein gehört ebenfalls das Freilichtmuseum „Bechelsdorfer Schulzenhof“. Hier befindet sich unter anderem das älteste Bauernhaus Mecklenburg-Vorpommerns.

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Text & Fotos: Monika Käning

www.schoenberger-land.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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PORTRÄT

Zoologische

Raritäten Was wären Naturkundemuseen ohne die zahlreichen Präparate von Vögeln, Säugetieren, Fischen oder anderem Getier. Wie sonst solle man die Tiere aus solcher Nähe und in Ruhe betrachten können? Seit Jahrhunderten haben sich die Menschen daran gemacht, tote Tiere als Schauobjekte wieder zum Leben zu erwecken, für Bildung und Forschung oder zur Ausstellungszwecken. Immer weiter wurde die Technik verfeinert. Inzwischen ist der Beruf eine aussterbende Zunft. Tierpräparator Klaus-Dieter Jost aus Wismar ist einer von wenigen in Mecklenburg-Vorpommern, die dieses Handwerk noch beherrschen.

Vor allem Vögel haben es Klaus-Dieter Jost angetan.

Ausstopfen – dieses Wort hört er gar nicht gern. Obwohl sich schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Arbeitsweise von Tierpräparatoren grundlegend verändert hat, halte sich der Begriff gerade bei Laien hartnäckig, sagt Klaus-Dieter Jost. „Dabei hat unsere Arbeit hauptsächlich mit dem Modellieren nach exakten anatomischen Studien zu tun“, so der Tierpräparator. Nur wenige hundert üben diesen Beruf in Deutschland noch aus. „Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark gesunken“, weiß Jost. Vor allem Aufträge von Privatleuten werden immer seltener. Warum das so ist, kann er nicht sagen. Aber er versucht, sich an die Situation anzupassen, fertigt inzwischen auch Skulpturen in Leichtbauweise. So hat er für das Wismarer Museum eine Nachbildung des Schwedensteins gebaut, für den in Bad Kleinen lebenden Archäologen und Afrika-Forscher KlausDieter Gralow fertigte er eine Büste an. Seine große Leidenschaft gilt jedoch nach wie vor den Tieren, allen voran der Vogelwelt.

Perfekte Imitation Elstern, Stare, Silbermöwen, Eulen, Meisen oder Fasane – sie alle hat Klaus-Dieter Jost schon viele Male präpariert. Zuerst wird die Haut der Tiere behutsam abgezogen, danach entfettet, gründlich gereinigt und getrocknet. Dann wird der Körper der Tiere geformt, etwa aus fest mit Garn umwickelter Watte oder Holzwolle, teilweise auch aus Kunststoff wie Polyurethan-Schaum. Zuletzt bekommen die Tiere ihr Äußeres zurück: Vorsichtig stülpt Jost die Haut samt Federkleid über die modellierte Figur und vernäht sie. Beine und Flügel befestigt er mit unterschiedlich starken Drähten. Täuschend echte Glasaugen, passend zu jeder Art, imitieren die Originale. Und dann folgt die Geduldsphase – die Trocknung. Mehrere Tage, manchmal Wochen, braucht ein Präparat dafür. Damit dabei nichts verrutscht oder zusammenschrumpft, fixiert 38

Jost die Haut mit orangen Nadeln. Dann ist es vollbracht: Das Präparat ist fertig, wird nun noch entsprechend auf einem Ast oder einer anderen, natürlich originalgetreu nachempfundenen Unterlage, arrangiert. Die jahrzehntelange Routine ist Josts Werken anzumerken. Auch sein hoher Anspruch an die eigene Arbeit. Mit der Begeisterung für die Ornithologie fing alles an. Eigentlich war der gelernte Theaterdekorateur und Polsterer am Theater seiner brandenburgischen Heimat Cottbus sehr zufrieden, die Arbeit machte ihm Spaß. Auf einem seiner zahlreichen Museumsbesuche las er dann einen Aushang, mit dem für den Beruf des zoologischen Präparators geworben wurde. „Da dachte ich sofort, das könnte etwas für mich sein.“ 1976 begann er seine Facharbeiterausbildung, machte später sogar seinen Ingenieur als naturwissenschaftlicher Präparator. An die Ausbildung im Berliner Museum für Naturkunde erinnert er sich immer wieder gerne. „Dieses Haus ist einfach einmalig. Der Fundus in den Sammlungen und Magazinen ist überwältigend“, schwärmt Jost. Über zehn Jahre arbeitete er als Museumspräparator, erst in Cottbus, seit 1982 im Heimatmuseum Goldberg. Zahlreiche Ausstellungsstücke sind über die Jahre entstanden, zu sehen in den verschiedensten Museen deutschlandweit.

Bewahren für die Ewigkeit Auch nach der Wende, als er in die Selbstständigkeit wechselte, waren die Auftragsbücher stets prall gefüllt. „Das war damals auch die Gründungszeit vieler Naturparke, die neue Ausstellungen bauten“, erinnert sich Jost. Hinzu kamen Jäger oder Privatleute, die ihre Jagdtrophäen oder liebgewordene Ziervögel zur Erinnerung erhalten wollten. Inzwischen fertigt Klaus-Dieter Jost häufig Modelle für Museen, Figuren und Nachbildungen an. Seit 2013 hat er seine kleine Werkstatt in Wismar. Hier hat er mittlerMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


PORTRÄT

Damit die Haut bei der Trocknung nicht schrumpft oder sich zusammenzieht, fixiert Klaus-Dieter Jost sie mit speziellen Nadeln.

Mit einem Augenzwinkern hat Klaus-Dieter Jost den Waschbären beim Mützenklau am Tor des Kunstkatens im Schweriner Freilichtmuseum platziert, wo er bis vor kurzem eine Ausstellung gezeigt hat.

Besonders stolz ist Klaus-Dieter Jost auf die anatomischen Zeichnungen seines Sohnes, der beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten ist und als zoologischer Präparator arbeitet. Die Tierpräparate aus der zoologischen Sammlung der Großen Stadtschule in Wismar werden derzeit von Klaus-Dieter Jost restauriert.

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weile viele Kontakte geknüpft. Ein großes Projekt ist aktuell die Restaurierung der alten zoologischen Sammlung der Großen Stadtschule, dem heutigen Geschwister Scholl Gymnasium, die demnächst in einer Vitrine in neuem Glanz erstrahlen soll. Die Sammlungsstücke sind zum Teil überaus exotisch: Gangesgavial, Kiwi, Delfinschädel und Schweinswal, Mitbringsel gut betuchter Wismarer Bürger aus längst vergangenen Zeiten. Für Klaus-Dieter Jost ist die Restaurierung der zum Teil über hundert Jahre alten Stücke eine wahre Herausforderung. Dass er solche jedoch nicht scheut, hat er bereits mehrfach bewiesen. So hat er auch vor der Rekonstruktion eines Mammutskeletts nicht zurück geschreckt. Das wurde 1903 in der Lausitz gefunden, die Originalteile befinden sich im Naturkundemuseum Berlin. Fast ein Jahr hat Jost mit der Nachbildung des Skeletts zu tun gehabt. Seit 2001 steht das imposante Gebilde nun im Kreishaus der Stadt Forst in der Lausitz. Sein bisheriges Highlight, sagt er. Obwohl er seit über zwanzig Jahren in Mecklenburg lebt, zieht es den 59-Jährigen immer wieder in seine ursprüngliche Heimat zurück. So wird er einen Teil seiner Werke, nach Ausstellungen in Grevesmühlen und dem Schweriner Freilichtmuseum, bald auch im Niederlausitzer Heimatmuseum im Schloss Spremberg zeigen. Wahrscheinlich wird er auch dort wieder Arbeiten von seinem Sohn mit dabei haben – präzise anatomische Studien von Wolf, Reh, Kormoran und Steinbock, vor denen selbst Profi Klaus-Dieter Jost den Hut zieht. Offenbar konnte er seine Begeisterung für den Beruf an den Sohn weitergeben. Dieser lernte das Handwerk schließlich im Betrieb des Vaters und arbeitet heute, nach beruflichen Stationen im Ausland, als zoologischer Präparator am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Text & Fotos: Manuela Heberer 39


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KIRCHE

Lübz

– Stadt der Türme und Kirchen Elde-Stadt mit einem „seltsamen Unikum“ Die Stadt Lübz liegt mitten in der Mecklenburger Seenplatte an der Müritz-Elde-Wasserstraße und ist überregional auch wegen des hier gebrauten Bieres bekannt: Die Mecklenburgische Brauerei Lübz führt seit 1925 den Amtsturm – das Wahrzeichen der Stadt – in ihrem Firmenzeichen. Der Amtsturm ist das letzte Überbleibsel der ehemaligen Eldenburg aus dem 14. Jahrhundert, die bis 1984 restauriert wurde und heute das Stadtmuseum beherbergt. 

Die Stadtkirche wurde 1568 bis 1574 erbaut, nachdem die alte Kirche einem Feuer zum Opfer fiel.

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Aber die Stadt hat noch mehr Türme zu bieten: 1913 wurde ein 37 Meter hoher Wasserturm errichtet, der 1978 stillgelegt, 1990 zum technischen Baudenkmal erklärt und 2006 zu einem Aussichtsturm umgebaut wurde. Und dann sind da die Türme der drei Kirchen der Eldestadt: der römisch-katholischen Kirche, der evangelisch-lutherischen Stadtkirche und der Stiftskirche.

Die Stadtkirche Die Stadtkirche Lübz ist die größte der drei Kirchen und steht – etwas versteckt – in der Altstadt auf dem sogenannten Kirchberg. Bei einem Stadtbrand im Jahre 1548 war hier ein Vorgängerbau bis auf die Grundmauern zerstört worden. Um 1570 entstand an gleicher Stelle die heutige Kirche in norddeutscher Backsteingotik mit einem Feldsteinsockel: eine rechteckige, langgestreckte gotische Hallenkirche mit Strebepfeilern und spitzbogigen Fenstern. Der eingerückte Westturm ist quadratisch und zeigt auch Formen im Stil der Renaissance. Daher soll Museumsdirektor Friedrich Schlie die Kirche bereits vor 100 Jahren als „ein seltsames Unikum in Mecklenburg“ bezeichnet haben.

Der Kirchen- und Altarraum wurde 1962 neu gestaltet und in den 1990er Jahren restauriert. Der helle Raum gibt der Friese-Orgel von 1798 eine hervorragende Akustik.

Der Kirchenraum wird überwölbt von einem hölzernen, verzierten Tonnengewölbe. Emporen und Altar wurden in den Jahren 1847 und 1848 und der Altarraum 1962 neu gestaltet. In den 1990er Jahren wurde die Kirche restauriert und 2001 folgten umfassende Renovierungsarbeiten. Die hölzerne Tauffünte stammt aus dem Jahr 1605, die Kanzel aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Grabplatt mit Inschrift im Grabmal der Herzogin Sophie. Die 1633 erbaute Stiftskapelle und das Langhaus stürzten 1808 ein und wurden von Herzog Friedrich Franz I. wieder erbaut.

Hinter dem Altar befindet sich das Grabmal der Herzogin Sophie (1569 - 1634), die 1633 ein Stift für Witwen, die Stiftskapelle, das Stiftshaus und Wohnungen errichten ließ.

Hinter dem Altar, an der Ostwand, befinden sich die Grablegen – die repräsentativ und nur von Mitgliedern dieser Familie genutzte Grabstätte – von Herzogin Sophie von Mecklenburg-Schwerin (1569 bis 1634), geborene Gräfin von Schleswig-Holstein mit ihrer Tochter und Enkelin. Der interessierte Betrachter findet hier auch Wappenbilder der beiden Adelshäuser. Bis 2008 läuteten drei Glocken zu Gottesdiensten, Trauungen, Beerdigungen und vielen anderen Anlässen: Eine Bronzeglocke, die 1760 in Rostock gegossen wurde, sowie eine kleine und eine große Glocke aus Eisenhartguss. An letzteren beiden jedoch hatte der Zahn der Zeit so sehr genagt, dass sie im Juli 2008 schließlich verstummen mussten. Die Kirchengemeinde erhielt Unterstützung: Im Westfälischen Ober42

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KIRCHE sprockhövel gab es eine Bronzeglocke, die dort keine Verwendung mehr fand und schon im November 2008 die defekten Eisenhartgussglocken ersetzte. Nachdem 2014 eine neue Glocke gegossen wurde, erklingt in Lübz nun wieder ein Glockentrio. Die Orgel der Lübzer Stadtkirche ist in einem desolaten Zustand und dringend sanierungsbedürftig. Die Orgel ist die zweitgrößte erhaltene pneumatische Orgel des Schweriner Orgelbaumeisters Marcus Runge Geschnitzte Tauffünte und eine der der Stiftskirche. wenigen spätromantischen Orgeln symphonischer Prägung, die in Mecklenburg erhalten blieb. Die Kirchengemeinde möchte dieses einzigartige Instrument für die Kirche, die Kirchengemeinde, für die Menschen in Lübz sowie Gäste der Stadt erhalten und bittet daher um Spenden. Geplant ist eine Rekonstruktion der Orgel auf den Zustand von 1915.

Die Stiftskirche

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Marko Hägele Dorfstraße 29 19071 Herren Steinfeld

0173 / 380 7000

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Herzogin Sophie gründete in Lübz eine Unterkunft für Witwen jeden Standes, das sogenannte Sophienstift. Zu ihm gehören ein Langhaus und die Stiftskirche. Mit den Jahren waren umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen notwendig geworden, bis die Kirche schließlich im September 2006 nach dreijährigen Sanierungsarbeiten feierlich wieder eröffnet werden konnte. Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund Opferstock 230.000 Euro. In den Jahren 2003 und 2005 standen für die Instandsetzung des Innenraums Fördermittel der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland zur Verfügung. Mit der Sanierung der Stiftskirche bietet sich der Kirchengemeinde eine Chance auf eine neue Versammlungsstätte. Sie kann nicht nur für Gottesdienste genutzt werden, sondern auch Raum für Konzerte, Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen bieten. Text: Anna Karsten Fotos: Helmut Wachtel

Kanzel der Stadtkirche aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Steinpilze. Foto: Helmut Wachtel

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KOCHEN UND BACKEN

JETZT WIRD’S WILD! Kulinarische Köstlichkeiten aus der Natur

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Jean-François-Mallet Larousse Rezepte aus dem Wald Phaidon By Edel, 240 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-944297-26-2

Auch unter den Mecklenburgern gibt es immer mehr Menschen, die sich der Früchte aus der Natur bedienen. Waldpilze, Beeren, Nüsse, Maronen, Kräuter und auch Äpfel, Birnen, Pflaumen von Streuobstwiesen werden in Körben gesammelt und anschließend in der Küche ver-

Der Beginn des Herbstes hat uns in diesem Jahr den Abschied vom Sommer leicht gemacht. Mit faszinierendem Farbenspiel verzaubert er die Natur. Es ist die Zeit der Ernte, die sich jetzt in heimischen Küchen geschmackvolle Akzente setzt. Und es ist die Zeit der Jäger und Sammler. arbeitet. Nach Rezepten aus Zeiten, in denen unsere Vorfahren darauf angewiesen waren, was die Natur ihnen jahraus, jahrein bescherte. Aus Zeiten wo man Obst und Gemüse noch nicht im Supermarkt kaufen konnte und das Wild noch selbst erlegt wurde. Das ist freilich lange her, aber der Wunsch nach urwüchsigen Nahrungsmitteln erlebt in vielerlei Hinsicht eine Renaissance – wobei nicht nur an Biomärkte zu denken ist. Sozusagen kulinarisch eingebracht hat die reiche Ernte aus Wäldern, Fluren und Gärten der französische Koch, Food-Fotograf und Autor Jean-François-Mallet. „Rezepte aus dem Wald – Das Kochbuch für Jäger und Sammler“ ist der Titel seines außergewöhnlichen Werkes. Es ist 2013 bei LAROUSSE in Frankreich erschienen und liegt nun in der deutschen Übersetzung vor. Das Besondere daran ist, dass der Autor anhand

WALDBEEREN-CLAFOUTIS (Auflauf)

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von 99 Rezepten mit kurzen, übersichtlichen Anleitungen zeigt, wie man köstliche Speisen nicht nur schmackhaft, sondern auch zeitsparend zubereiten kann. Das gilt insbesondere für Wild. Mallet tritt den Beweis an, dass Wildbret nicht aufwendig mariniert und unendlich lange gekocht oder geschmort werden muss. „Leichte Saucen, überraschende Zutatenkombinationen und vereinfachte Kochmethoden bringen das Aroma von Wildfleisch wunderbar zur Geltung“, behauptet der renommierte Koch in seinem Vorwort. Dank des Phaidon Edel Verlages, der dem Magazin „delüx“ einige Rezepte zum Abdruck zur Verfügung gestellt hat, können unsere Leser die Probe aufs Exempel machen – mit dem, was sie selbst gesammelt oder in einer Wildverkaufsstelle erworben haben. Es sei denn, sie sind selbst passionierte Jäger. Christine Mevius

Zutaten für 6 Personen: Butter zum Einfetten, 600 g Farinzucker, 10 g Vanillezucker, 4 Eigelb, 250 g Sahne oder Crème double, 600 g gemischte Waldbeeren, Puderzucker, 1 Gratinform Zubereitungszeit: 20 Minuten Backzeit: 15 Minuten Zubereitung: 1. Den Backofen auf 200°C vorheizen. Eine kleine Gratinform einfetten. 2. Den Farin- und Vanillezucker in einer großen Schüssel vermischen und Eigelb zugeben. Alles mit dem Handrührgerät zu einer dicken Creme aufschlagen und zum Schluss die Sahne unterziehen. 3. Die Beeren in der Gratinform verteilen und die Eier-Sahne-Mischung darübergießen. Im Ofen etwa 15 Minuten backen, bis der Teig goldbraun aufgegangen ist. 4. Das Clafoutis aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren.

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KOCHEN UND BACKEN

BROT AUS WALDPILZEN UND KRÄUTERN Zutaten für 4 Personen: 50 g Butter, plus etwas mehr zum Ausfetten der Form, 400 g gemischte, geputzte Waldpilze, 100 g geriebener Greyerzer-Käse, ½ Bund Schnittlauch in Röllchen geschnitten, ½ Bund glatte, gehackte Petersilie, Salz, frisch gemahlener Pfeffer, 100 g Mehl, 2 TL Backpulver, 3 Eier, verquirlt, 100 ml Milch, 5 EL Olivenöl, Salat, zum Servieren, 1 Kastenform Zubereitungszeit: 30 Minuten Garzeit: 55 Minuten Zubereitung: 1. Die Butter in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze aufschäumen lassen. Die Pilze hineingeben, den Käse zugeben und alles gut vermengen. Etwa 5 Minuten braten. Die Kräuter darüberstreuen und die Pfanne vom Herd nehmen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 2. Den Backofen auf 170 °C vorheizen und die Kastenform ausfetten. 3. In einer großen Schüssel das Mehl mit dem Backpulver vermengen. 4. In einer anderen großen Schüssel die Eier mit der Milch und dem Öl verrühren. Die Pilze (mit der Bratflüssigkeit) zugeben und alles gründlich vermischen. Das Ganze unter die Mehl-BackpulverMischung rühren und zu einer homogenen Masse verarbeiten. 5. Den Teig in die gefettete Form füllen und die Oberfläche glattstreichen. Das Brot 45 Minuten im Ofen backen, bis die Teigkonsistenz vollständig fest ist (bei leichtem Rütteln der Form darf sich im Teiginnern nichts mehr bewegen). 6. Das noch heiße Brot aus der Form stürzen und warm oder kalt mit einem Salat servieren.

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WILDKANINCHENTOPF MIT HONIG, BÄRLAUCH UND MANDELN Zutaten für 4 Personen: 3 EL Sonnenblumenöl, 1 großes, küchenfertiges Wildkaninchen entbeint und zerteilt, 2 EL flüssiger Honig, 1 Bärlauchzwiebel oder Knoblauchzehe, 500 ml Weißwein, Salz, frisch gemahlener Pfeffer, 5 Bärlauchblätter fein gehackt, 200 g Mandeln geschält, frisch zubereitete, gekochte Pasta Zubereitungszeit: 10 Minuten Garzeit: 1 Stunde Zubereitung: 1. Das Öl in einem großen Schmortopf erhitzen. Das Fleisch darin bei starker Hitze portionsweise 5 Minuten rundum anbraten. Die Hitze reduzieren. Den Honig und die Bärlauchzwiebel zugeben und 5 bis 10 Minuten karamellisieren lassen. Der Bratensatz sollte hellbraun sein. Den Wein so angießen, dass das Fleisch bedeckt ist. Die Hitze stark reduzieren. Salzen und pfeffern. Das Fleisch mit geschlossenem Deckel 30 Minuten schmoren. 2. Die Bärlauchblätter zusammen mit den Mandeln hinzufügen und alles zusammen weitere 15 Minuten garen. 3. Das fertige Gericht bei Bedarf nachwürzen und sofort mit der Pasta servieren.

Rezept- und Fotoabdruck mit freundlicher Genehmigung von Phaidon by Edel

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NATUR

Abseits ...

Jans Mümmelmann, der alte Heidhase.

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Heideheuhüpfer an Immortelle.

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NATUR

Bretziner Drahtschmielenheide. Der Hügel ist ein bronzezeitliches Grab.

„Es ist so still; die Heide liegt Im warmen Mittagssonnenstrahle, Ein rosenroter Schimmer fliegt Um ihre alten Gräbermale; Die Kräuter blühn; der Heideduft Steigt in die blaue Sommerluft.“ So besang Theodor Storm um 1848 die Heide, die er kannte. Weiter schreibt er von glänzenden Laufkäfern, von Bienen an der Edelheide Glöckchen, vom Lerchensang und endet mit den Zeilen: „Kein Klang der aufgeregten Zeit Drang noch in diese Einsamkeit.“ Scheiterte nicht eine deutsche Revolution?

Junge Waldeidechse schläft – sie bekommt neue Haut.

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NATUR Vorstellungen und Realitäten von Heide sind vielfältig seit jener Zeit. Die mitteleuropäischen Heiden des vorvergangenen Jahrhunderts sind nur noch in Resten, zumeist in kleineren Schutzgebieten oder – in sehr viel größerem Maße – als Übungsplätze des Militärs erhalten geblieben.

Prächtiger Zauneidechsenmann im Steinhaufenversteck.

Der Augentrost ernährt sich von Lebenssäften fremder Wurzeln.

Deutschlands erstes und großes Heideschutzgebiet wurden Wilseder Berg und Totengrund im Norden der Lüneburger Heide. Schon 1910 kaufte der „Heidepastor“ Wilhelm Bode aus Egestorf für den Verein Naturschutzpark dort die ersten Ländereien. Seither wird rund um die fast 17o Meter höchste Erhebung in Norddeutschland die Heide mit Schafen beweidet und so von Bebuschung und Baumaufwuchs freigehalten. Das Gebiet ist für Kraftfahrzeuge gesperrt, und die vielen Millionen Besucher aus Städten in In- und Ausland, die über Jahrzehnte „echte Heide“ erleben konnten, kamen und kommen über umliegende Dörfer auf doppelspännigen Pferdewagen, per Rad oder zu Fuß. Größere Heideflächen wie bei Munster in Niedersachsen bleiben dem Militär vorbehalten, und jene, von denen NVA oder Sowjetarmee in Brandenburg, Sachsen oder auch in Mecklenburg-Vorpommern abgezogen sind, bedürfen zunächst der Räumung von Kampfmitteln. Sie sind so wenig zugangsfrei wie die Lübtheener Heide im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Dort allerdings fühlen sich die Wölfe schon wohl.

Die solitäre Hosenbiene gräbt ein Nest in den Sandboden und bringt darin ihre Brut aus.

Solche Sandlaufkäfer hat Theodor Storm gemeint.

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Die Honigbiene sammelt Heidehonig.

Vorstellung von „Heide“ war und bleibt noch immer einigermaßen verklärt. Daran waren die Maler der Romantik und ihre nachfolgenden Landschafter neben Dichtern und Novellisten anschaulich schon mitbeteiligt. Großen bis übergroßen Einfluss vor allem für die Lüneburger Heide aber hatten eine Autorin und ein Journalist, der im vorigen Jahrhundert zum viel gelesenen Buchautor mit hohen Auflagen wurde. Erstere war Emma Schliewen, die unter ihrem Pseudonym Felicitas Rose schon 1909 mit ihrem Roman Heideschulmeister Uwe Karsten ihren größten Erfolg hatte. Er wurde – ebenfalls erfolgreich – 1933 und 1954 verfilmt. Herman Löns – zunächst Zeitungsredakteur, Heidedichter, Romancier und einer der ersten Naturschutzagitatoren – ist auch heute noch weit bekannt und sei es nur durch seinen „Mümmelmann“ und andere Tiergeschichten. Den Nationalsozialisten kamen seine völkisch überhauchten, heidbezogene Blut- und Bodenromane und Erzählungen später sehr gelegen. Seine Gedichte wurden vertont (Löns LiederSuite) und werden noch immer gern gesungen. Roy Black sang sie 1972 wandernd durch den Totengrund im Spielfilm „Grün ist die Heide“. Ein schrecklicher Streifen! Vorab nicht minder kitschig und heidverlogen war der gleichnamige Spielfilm mit Sonja

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NATUR Ziemann, Willy Fritsch und Rudolf Prack von 1951, den sich allen Ernstes 16 Millionen Zuschauer zu Gemüt führten. Neun Jahre später scheute sich dessen Regisseur Hans Deppe nicht, „Wenn die Heide blüht“ hinterher zu schieben. All diese Schnulzen sagten über das Ökosystem Heide natürlich nichts. Es ist recht nützlich, sich die kleineren Heidegebiete, die es – seit geraumer Zeit schon unter Naturschutz gestellt – auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt, anzuschauen. Die Bretziner Heide im äußeren Westen des Landes, die Heide der Feuersteinfelder auf Rügen, die Vitter Heide von Hiddensee oder die wieder begehbare Ludwigsluster Heide, die viele Jahrzehnte ein Truppenübungsplatz sein musste. Um ihren Charakter als Offenlandschaft mit einer sehr speziellen Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten, deren Leitpflanze das Heidekraut ist, dürfen weder Büsche noch Bäume darin wachsen. Von ein paar Ausnahmen – Kiefer, Wacholder, Birke – in geringer Zahl abgesehen. Das heißt, die Heiden müssen beweidet werden, zumal die meisten von ihnen durch Beweidung entstanden. Zu einem nicht geringen Teil nämlich sind Heiden in unserem Land vom Menschen geschaffene Landschaft. Statt flächendeckendem Heidekraut und Drahtschmielenfluren könnten die genannten Bäume auch Wald bilden, in dem der Eichelhäher vom existierenden Wald herkommend die eine oder andere Eichel oder Buchnuss verstecken, unbewusst also pflanzen würde. Wir sind von Natur her ein Waldland. Die wirklich großen, landschaftsbildenden Heiden wie etwa die Tuchelner Heide unserer polnischen Nachbarn sind Waldgebiete, in denen die Kiefer stattlich gedeiht. Auch im Naturpark Nossentiner-Schwinzer Heide herrscht der Wald vor. Dennoch gibt es große und typische Heideflächen, über denen die Heidelerche singt, Wege, an deren Buschreihen oder Zaunpfählen die kanariengelben Goldammerhähne ihr bescheidenes „Wie, wie, wie hab’ ich Dich liiiieeeeb“ zwitschern und der schöne Rotrückenwürger Jagd auf Hummeln, Mäuse und Eidechsen macht. Dort werden wir Jans Mümmelmann, den alten Heidhasen treffen und manche großen und kleinen Tagfalter, deren Namen wir nicht kennen. Die prächtigen, sehr flinken Sandlaufkäfer, denen Theodor Storm eine Zeile in „Abseits“ widmete, können schwirrend vor unseren Füßen auffliegen. Und hunderte verschiedene, braune, graue und grüne Heuschrecken unterschiedlicher Arten fiedeln Sommerlieder. Von den wohlschmeckenden Pilzen der Heide soll hier schon nicht mehr die Rede sein. Auch von den Nachtschwalben, den Ziegenmelkern nicht. Das ist schon ein ganz neues Thema. Text und Fotos: Wolf Spillner

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Die Sandwespe trägt eine von ihr gelähmte Eulenraupe in ihre Brutkammer.

Kanariengelber Goldammerhahn.

Braunkehlchenvater mit Nahrung für seine Kinder.

Die Seidenbänderspinne im Heidekraut ist eine unserer größten und schönsten Spinnen.

Blauflüglige Ödlandschrecke.

Hochzeit der Großen Heidelibelle.

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1. Der hintere Bereich des Außengeländes der Naturschutzstation Schwerin-Zippendorf wird bewusst natürlich belassen, um Vögeln einen Unterschlupf zu bieten. 2. Ulf Bähker vom NABU-Team bei der Beobachtung von Vögeln und anderen Tieren auf dem Gelände der Station. 3. Das NABU-Team hat den Eingangsbereich der Station naturnah und vielfältig umgestaltet. 4. Katja Burmeister und das NABU-Team kümmern sich im Frühjahr auch um den Krötenzaun an der Babenkoppel.

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NATUR IM FOKUS In der Naturschutzstation Schwerin organisiert der NABU Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedenen Naturthemen. Auf dem Außengelände setzt das Team zudem die Idee von einem naturnahen Garten als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen um. Eine grüne Oase schlummert da hinter dem alten Backsteingebäude an der Strandpromenade in Zippendorf. Wilder Wein klettert die Mauern empor, Stauden recken ihre Blütenköpfe in die Höhe, ein Graben schlängelt sich durch hochwachsende Gräser, Birken lassen ihre Zweige im Wind wehen – und überall summen Bienen, Vögel trällern ihre Lieder. Es ist als wollten sie weithin bekanntgeben: „Dies ist ein Ort für uns. Hier fühlen wir uns wohl!“ In der Tat steht hier die Natur im Vordergrund. Im Mai 2015 hat der NABU als neuer Betreiber die Naturschutzstation im Schweriner Stadtteil Zippendorf wieder für Interessierte geöffnet. „Seitdem hat sich einiges getan“, erzählt Umweltpädagogin Katja Burmeister, die die Station zusammen mit ihrem Kollegen Ulf Bähker leitet. „Nachdem unser ganzes NABU-Team kräftig bei notwendigen Aufräum- und Umgestaltungsarbeiten mit angepackt hat, stand vor allem die Konzeption neuer Ausstellungen und Veranstaltungsformate im Fokus.“ Fünf verschiedene Ausstellungen wurden seitdem gezeigt, zum Lebensraum Wald, 54

Habicht und Biber, Streuobstwiesen und dem Vogelparadies Garten. Seit September steht nun alles im Zeichen des Kranichs. Auch ein Vortrag zur Kranichmalerei und ein Seminar für Hobbymaler mit Aquarellmaler Frank Koebsch stehen in diesem Jahr noch auf dem Programm. Einige seiner Bilder werden als Sonderausstellung in der Naturschutzstation zu sehen sein. „Wir schauen immer wieder, was unser Programm bereichern kann“, erzählt Katja Burmeister. So gibt es seit diesem Herbst auch eine Kooperation mit der Volkshochschule Schwerin, die in der Station eine Kursreihe zum Thema „Naturnaher Garten“ anbietet. Auch den Lehmbackofen auf dem Gelände haben wir im Mai wieder in Betrieb genommen und während unseres Gartenaktionstages schon leckere Pizza darin gebacken. „Diese Möglichkeiten wollen wir in Zukunft gerne noch häufiger nutzen.“ Besonders beliebt sind die Angebote der Naturschutzstation bei Kindergruppen. „Unsere Umweltbildungsprogramme für Kitas und Grundschulen sind zum Teil über Wochen und Monate ausgebucht“, freut sich MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


ERLEBNIS Umweltpädagogin Katja Burmeister. Ob Bienen, Tierspuren, Wald, Wölfe, Biber, Schmetterlinge oder Müll – die Themenangebote sind breit gefächert. Ein bis drei Stunden verbringen die Kinder dann in der Station, zusammen mit dem NABU-Team geht es auch häufig in die umgebende Natur zu Exkursionen im Wald oder am Wasser. Wie sehr ihnen das gefällt, haben die Vorschulkinder der Kita „Schlossgeister“ erst kürzlich eindrucksvoll bewiesen: Sie spendeten 300 Euro für die Arbeit des NABU in der Naturschutzstation und überreichten das Geld zusammen mit einem riesigen selbstgebastelten Bild aus Naturmaterialien. Bei einem Kita-Sommerfest hatten Kinder und Erzieher die Sammelaktion gestartet und ihre aufbewahrten Kunstwerke aus der täglichen Kita-Arbeit versteigert. „Die Idee dazu gab es schon länger“, sagte Kita-Erzieherin Silke Nehl. Nach sechs Jahren guter Zusammenarbeit mit dem NABU in Schwerin wollten Kinder und Erzieher die Arbeit in der Naturschutzstation mit einer Spende unterstützen. „Ideen, wo wir das Geld für die weitere Gestaltung des Stationsgeländes einsetzen können, gibt es genug“, sagt Katja Burmeister. Ihr Steckenpferd sind vor allem Honigbienen und Wildbienen. Überall auf dem Gelände summt und brummt es. Das alte Bienenhaus hat im Frühsommer einen neuen Anstrich erhalten und erstrahlt im neuen Glanz. Verschiedene Nisthilfen geben seltenen Wildbienenarten wertvollen Raum zur Fortpflanzung und tragen damit zum Erhalt der Arten bei. Nach und nach bepflanzt das NABU-Team das Gelände mit bienenfreundlichen Pflanzen. Auch vor der Station hat sich im Frühjahr das Bild komplett gewandelt. Dort wo früher eine eintönige Rasenfläche herrschte, ist mit Hilfe von Landschaftsarchitektin und Naturgartenprofi Susanne Reiter ein vielfältig bewachsenes Areal entstanden, das durch Holzelemente, Steine, Wege und unterschiedliche Pflanzhöhen einen ganz neuen, naturnah gestalteten Eingangsbereich bietet. Mittlerweile erfüllt der Garten der Station auch den Kriterienkatalog für einen Naturgarten und darf die Plakette „Natur im Garten“ tragen, über die sich Katja Burmeister besonders freut. „Es ist schön, wenn die tägliche Arbeit Früchte trägt und man dies auch nach außen hin zeigen kann.“ So verwendet das NABU-Team grundsätzlich nur torffreie Erde zum Gärtnern, verzichtet generell auf Pestizide und lässt den Pflanzen auch Raum zum Wachsen. „Ein naturnaher Garten braucht Unordnung“, sagt Katja Burmeister. „Leider sind jedoch auch Kleinstrukturen wie offene Bodenstellen, alte Trockenmauern, Totholz oder stehende Pflanzenstengel in der heutigen ausgeräumten Landschaft relativ selten geworden, so dass wichtige Nistplätze für Wildbienen fehlen und ihre Fortpflanzung gefährdet ist“, so die Bienenexpertin weiter. „Hier im Stationsgarten dulden wir ganz bewusst Wildnisecken, lassen die Kräuter blühen, mähen den Rasen seltener, damit Klee und andere Pflanzen darin zur Blüte kommen können.“ Dafür werden die Gäste der Station mit selten gewordenen, zum Teil einmaligen Naturbeobachtungen belohnt. „Besonders schön ist, wenn sie mit Anregungen für den eigenen Garten nach Hause gehen.“ Die Naturschutzstation hat Dienstag bis Samstag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Termine aktueller Veranstaltungen, wie monatliche Vorträge, Exkursionen und Seminare, finden sich auf der Homepage des NABU Mecklenburg-Vorpommern. Text & Fotos: Manuela Heberer

Naturschutzstation Schwerin, Am Strand 9, 19063 Schwerin Telefon: 0385-477 33 744, www.nabu-mv.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Kiwibeeren stammen aus dem östlichen Asien. Foto: Jürgen Drewes

Die Indianerbanane ist in Nordamerika zu Hause. Foto: LFA/Dr. Friedrich Höhne

Alles Banane und noch ein bisschen mehr Exotische Früchte im Anbautest in MV Bananen aus MV? Zugegeben, so mancher hat das bereits getestet und zumeist auch bescheidenen Erfolg gehabt. Unter Gewächshausbedingungen ist vieles möglich. Aber die Indianerbanane, Pawpaw oder auch Papau genannt, diese seit Jahrtausenden in Nordamerika vor allem von den Indianern geschätzte vitaminreiche Frucht, das ist eine ganz andere Herausforderung. Friedrich Höhne will es wissen. Der Chef der Versuchsplantage der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Gülzow bei Güstrow hat einige dieser zu den Rahmapfelgewächsen gehörenden Gattung ins Feld gestellt. Schon die Blüte ist eine Augenweide. Aus rostroten Glocken reifen, wenn alles klappt, jetzt im September, ovalförmige Früchte, die mit zwei bis sieben Exemplaren quirlartig gemeinschaftlich an kurzen Fruchtstielen in ihrer ursprünglichen Heimat an bis zu acht Meter hohen Bäumen hängen. Pro Stück sind bis zu 500 Gramm möglich. Die Dreilappige Papau gilt als die größte nordamerikanische Frucht. Bis es hierzulande mit der Ernte 56

soweit ist, dürfte aber noch geraume Zeit vergehen. Gut möglich auch, dass es am Ende heißt: Es hat nicht sollen sein, außer Spesen nichts gewesen. Hoffnung, dass es am Ende durchaus mit einer Ernte klappen könnte macht, dass die Pflanzen mindestens drei Wochen ausgesprochene Winterkälte benötigen. Das kann Mecklenburg-Vorpommern durchaus bieten. Auch die notwendige Temperaturspanne für ein gutes Wachstum zwischen minus 25 und plus 35 Grad Celsius ist gegeben. Wenn auch nicht stetig, so doch immer mal wieder. Aufgabe des kleinen Teams um den promovierten Obstbauexperten ist es herauszufinden, welche hierzulande bislang weitestgehend unbekannten Früchte angesichts des sich vollziehenden Klimawandels auch unter den neuen norddeutschen Bedingungen reifen. Bis Italien, dort in der Gegend von Ravenna befindet sich die älteste Indianerbananenplantage in Europa, hat es die Indianerbanane bereits geschafft. Das weiche, cremige Fruchtfleisch, das im Geschmack nur entfernt der klassischen Banane ähnelt, wird direkt

ausgelöffelt oder zu Süßspeisen oder Eis verarbeitet. Auch als Heilmittel ist sie gefragt. Und es gibt erste Erkenntnisse, dass sie speziell in der Krebsbekämpfung durch einzelne Wirkstoffe künftig durchaus eine wichtige Rolle spielen könnte. Da die Blätter und Zweige insektizid wirkende Substanzen erhalten, haben die nordamerikanischen Ureinwohner sie wohl als Mittel gegen Kopfläuse eingesetzt. Kiwi kennt hierzulande inzwischen wohl jeder. Kiwibeeren hingegen konnte jüngst beim MV-Tag in Güstrow kein einziger Besucher bei der Sortenpräsentation der Gülzower Obstspezialisten bestimmen. Während die Kiwis traditionell nach Neuseeland gehören, stammen die Kiwibeeren aus dem östlichen Asien. Dennoch sind sie verwandt. Beide gehören zur Familie der Strahlengriffelgewächse. Was die kleineren Vertreter mit Blick auf den Anbauversuch auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie wesentlich frosthärter als die klassischen Kiwis sind und so auch gut mit dem gemäßigten Klima in Mitteleuropa auskommen könnten. Der Beweis dafür steht allerdings noch aus.

Gleichwohl geben die zahlreiche Früchte unter dem dichten Laubwerk in Gülzow durchaus Anlass zur Hoffnung, dass es tatsächlich so ist. Lianenförmig hangeln sich die Kletterpflanzen am Spalier über etliche Meter mit zig lediglich zwei bis drei Zentimeter großen Beeren. Jetzt im Herbst färben sie sich je nach Sorte von Purpurrot über Grau-Braun bis GrünlichGelb. Und sie haben es in sich. Mit vielen Mineralstoffen und Vitamin C gelten die Früchte als gesundheitsfördernd. In Österreich und in Süddeutschland liegen sie bereits in Lebensmittelmärkten. In ihrer angestammten Heimat sind die nur schwer verrottenden Zweige zudem als Konstruktionsmaterial für Hängebrücken von wirtschaftlichem Interesse. Doch nicht nur neue, hierzulande weitestgehend unbekannte Obstarten sind von Interesse. In Gülzow werden auch zwischenzeitlich in Vergessenheit geratene bzw. wildwachsende Früchte in die Erinnerung zurückholt und auf ihre Anbaufähigkeit hin getestet. Nur ein Beispiel: In Österreich sagt man Dirndl, anderswo Herlitze MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


IM LAND oder Gelber Hartriegel. Gemeint ist immer Cornus mas, die Kornelkirsche! Es ist noch gar nicht solange her, da säumten die bis zu acht Meter hohen Bäume mit ihren glänzend roten Früchten so manche Landstraße. Deutlich kleiner als echte Kirschen, haben beide, außer ihrem Stein, kaum Gemeinsames aufzuweisen. Längst gibt es zahlreiche Zuchtformen, die einen Anbau erstrebenswert machen. Welche sich speziell für Norddeutschland eignen, das gilt es wiederum auf der Versuchsplantage herauszufinden. Da die Kornelkirsche fast alles verträgt – Hitze, Winter, Trockenheit, selbst Blütenfröste – und zudem kaum Pflanzenschutz braucht, könnte sie als bewährtes Superheilmittel durchaus eine Renaissance erfahren. Und das betrifft nicht nur die Frucht. Das aus dem Holz gezogene Öl „rottet den Krebs aus“, heißt es schon 1733 in einem UniversalLexikon. Noch viel früher, bereits im 12. Jahrhundert, hatte Hildegard von Bingen ein Bad aus Rinde, Holz und Blättern der Kornelkirsche als Mittel gegen Gicht und Magenverstimmung genannt. Aktuell der „Hildegard Medizin“ folgend, wird täglich eine Portion Kornelkirsche als Marmelade oder in anderer Zubereitung zum Reinigen und Stärken des angeschlagenen Verdauungssystems empfohlen. Um letztlich auch bei einer Glutenunverträglichkeit wirksam zu helfen. Selbst das Bundessortenamt lobt die vollreifen Früchte als vitamin- und nährstoffreiche Rohkost. Auch Säfte, Süßmost, Likör und Wein von der Kornelkirsche werden empfohlen. Und warum soll das, was bereits in der Jungstein- und Bronzezeit anhand archäologischer Funde nachweislich als gut empfunden wurde – nämlich die Kornelkirsche als Teil der täglichen Nahrung zu nutzen, nicht auch heute gut sein. Fehlt nur noch ein ausreichender Anbau. In Österreich ist man schon weiter. Allein im Pielachtal stehen bereits MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

8.000 Dirndlstauden, um daraus für die selbsternannte Genussregion vor allem einen werbewirksamen Dirndlbrand herzustellen. Übrigens, das Trojanische Pferd, mittels dessen Odysseus und seine Gefährten bekanntlich Troja eroberten, war aus Holz von Kornelkirschen gezimmert. Aktuell beschäftigt die Gülzower Obsttester die Frage: Zu welchen Ertragsleistungen ist die Echte Walnuss in unseren Landen fähig? Bekannt sind acht Gattungen und über 60 Arten. Doch welche passen nach Norddeutsch-

land? Anscheinend hat man bei der Testauswahl ein glückliches Händchen gehabt. An den Gülzower Bäumen hängenden Walnüsse, so groß, das selbst die Experten im Tianshan-Gebirge staunen sollten. Dort in Kirgisistan befinden sich die weltweit größten Nussbaumbestände. Diabetes Typ 2 hat dort kaum jemand, beredter Beweis dafür, dass die Nüsse speziell bei dieser Stoffwechselkrankheit vorsorglich Gutes leisten. Und zudem auch vor hohem Blutdruck und bei Stresssituationen schützen.

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Wie heißt es so treffend: Versuch macht klug. Dass sich längst nicht alle Erwartungen erfüllen, diese Erfahrung mussten die Gülzower Obstspezialisten u. a. bei Aprikosen und Pfirsichen machen. Ihr Hauptaugenmerk gilt ohnehin bei uns weitestgehend unbekannten Obstsorten und jenen, die wieder aus der Versenkung geholt werden sollen. Und vor allem auch Holunder und Sanddorn. Da ist der Durchbruch längst gelungen. Jürgen Drewes

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Luftbild der Festung Dömitz. Quelle: Museum Dömitz

DAS PENTAGON VON DÖMITZ

Über den Festungsgraben führt eine Brücke zum Eingang des historischen Gemäuers.

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IM LAND

Im Gebäude der ehemaligen Hauptwache ist heute auch der Kulturraum „Atelier + Kantine“ untergebracht. Foto: Atelier + Kantine Dömitz

Die Festung Dömitz gilt als eine der bedeutendsten Festungsbauten im norddeutschen Raum. Aber die imposante Anlage direkt an der Elbe punktet nicht nur mit ihrem geschichtlichen Hintergrund, sondern mit viel Natur und seit neuestem auch mit moderner Fotografie und elektronischer Musik.

W

ie Pfeilspitzen ragen die fünf Ecken aus der Festung heraus. Gegen Angreifer boten diese Bastionen wichtigen Schutz. So konnten sich gegenüberliegende Bastionen gegenseitig Deckung geben. Tote Winkel, wie bei früheren Festungsanlagen, gab es praktisch nicht mehr. Dieses ausgeklügelte Prinzip des Festungsbaus hatte sich Herzog Johann Albrecht I. aus Italien abgeschaut, wo bereits im 15. Jahrhundert nach Lösungen für Befestigungsanlagen gesucht wurde, auf denen sich mehrere Geschütze gegenseitig flankieren und zu allen Seiten der Anlage Feinde abgewehrt werden konnten. So war es auch ein italienischer Architekt, der 1559 im Auftrag des mecklenburgischen Herzogs mit dem Bau der neuen Festung in Dömitz auf den Resten einer alten Burganlage begann. Sie sollte die mecklenburgische Landesgrenze und die einzutreibenden Elbzölle sichern. Schon bald musste die Festung ihre militärische Bedeutung unter Beweis stellen. Ab 1618 wütete der Dreißigjährige Krieg im Land. Nahezu alle großen Mächte kämpften in Kriegszügen um die europäische Vorherrschaft. Obwohl die Festung um 1626/27 noch einmal wesentlich verstärkt wurde, konnte sie im Verlauf der folgenden Jahre u. a. von den Schweden eingenommen werden. Für diese erwies sich die Anlage in der Schlacht bei Dömitz im Oktober 1635 als Siegesgarant. Zwar wurde die Stadt Dömitz durch die sächsischen Truppen unter Kurfürst Johann Georg eingenommen, die Festung jedoch konnten die Schweden halten und damit die Sachsen entscheidend zurückdrängen. Erst zwei Jahre später gaben die Schweden ihre Vorherrschaft auf der Festung Dömitz an den in sächsischen Diensten stehenden Generalmajor Hans Caspar von Klitzing ab. Über Jahre fiel die Festung während des Krieges immer wieder in die Hände der unterschiedlichen Seiten.

Historische Karte der Festung. Quelle: Museum Dömitz

Im ehemaligen Kommandantenhaus sind die Ausstellungen zur Geschichte der Festung, der Stadt Dömitz und der Elbschifffahrt untergebracht.

VIER JAHRHUNDERTE MILITÄRISCHE NUTZUNG Im Jahr 1719 verlegte dann der Mecklenburgische Herzog Karl Leopold seinen Regierungssitz zeitweilig nach Dömitz. Bereits zu dieser Zeit wurde auf der Festung auch ein Irrenhaus betrieben, welches Mitte des 18. Jahrhunderts weiter ausgebaut und auch als Zuchthaus genutzt wurde. Die Kampfpause währte jedoch nicht lange: Ab 1809 wurde die Festung während der Befreiungskriege gegen Napoleon erneut belagert. Später diente sie als Depot und Militärstützpunkt für mehrere Tausend Soldaten, u a. die Lützower Jäger unter preußischer Flagge. Schon ein paar Jahrzehnte später verlor die Anlage ihre militärische Bedeutung. Auch die von Großherzog Friedrich Franz II. beauftragten Sanierungsarbeiten als Reaktion auf die Ereignisse des Revolutionsjahres 1848 vermochten daran nicht mehr viel zu ändern. Spätestens mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 hatte die Festung als Militärstandort ihre Notwendigkeit verloren. Erst 23 Jahre später jedoch, 1894, zog der letzte Festungskommandant mit sei-  MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Die Gedenktafel am Eingang deutet auf die Sanierungsarbeiten der Festung um 1871 hin.

ner Garnison aus den historischen Mauern nach Schwerin ab. Mehr als vier Jahrhunderte militärische Nutzung war Geschichte. Für die Stadt Dömitz blieb die Festung jedoch weiterhin fester Bestandteil des täglichen Lebens. Während des zweiten Weltkriegs dienten die Kasematten als Luftschutzräume für die Bevölkerung; später zogen Kriegsflüchtlinge in die Räumlichkeiten der Festung.

SPUREN DES ALTERS

Ausstellungsräume zur Stadtgeschichte.

Von Juni 1839 bis August 1840 verbrachte Fritz Reuter die letzten Monate seiner siebenjährigen Festungshaft in Dömitz.

Wechselnde Fotoausstellung zu gesellschaftlichen Themen sollen zu Diskussionen und zum Nachdenken anregen. Beim Festungs-Open Air wird der Ort in eine moderne Atmosphäre mit elektronischer Musik verwandelt. Foto: Atelier + Kantine Dömitz (2)

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Die 450-jährige Geschichte der Festung wird im dort beheimateten Museum nacherzählt. Im ehemaligen Kommandantenhaus sind Ausstellungen zur Festungsgeschichte, zur Geschichte der Stadt und zur Elbschifffahrt zu sehen. Diese liegen Museumsdirektor Jürgen Scharnweber besonders am Herzen. War es doch sein Vater, der Dömitzer Lehrer Karl Scharnweber, der das Heimatmuseum ab 1953 dort einrichtete. „Vor allem die chronologische Aufarbeitung der Festungsgeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart ist uns sehr wichtig“, so Jürgen Scharnweber. „Dabei soll nicht die Festung für sich alleine stehen, sondern als Ganzes im historischen Bild aber auch in ihrem ganzen Umfeld dargestellt werden.“ Etwa 30.000 Besucher kommen im Jahr auf die Anlage. Für einen kleinen Ort wie Dömitz mit knapp 3.000 Einwohnern sei das von großer Bedeutung, so der Museumsdirektor. Obgleich er auch die Herausforderungen, die ein solch großer Komplex mit sich bringt, nicht verschweigen will. „Viele Sanierungsarbeiten haben wir bereits durchführen können. Jetzt müsste es aber dringend mit dem Kommandantenhaus weitergehen“, erzählt er. Die Spuren des Alters sind unübersehbar: Risse in Wänden und Decken zeugen davon. „Hier wünschen wir uns manchmal auch mehr Initiative seitens der Landesregierung“, so Scharnweber. Immerhin sei die Festung der einzig vollständig erhaltene Festungsbau der Renaissance in Norddeutschland. Ein Umstand, der ohnehin schon zahlreiche Besucher zieht. Hinzu kommen Sonderausstellungen sowie eine Ausstellung zum Leben und Wirken Fritz Reuters. Dieser war wegen seiner Beteiligung an den burschenschaftlichen Unruhen seiner Zeit zu sieben Jahren Festungshaft verurteilt worden. Die letzten 15 Monate seiner Haftzeit verbrachte er vom Juni 1839 bis August 1840 auf der Festung Dömitz. Seine produktivsten Jahre erlebte der plattdeutsche Schriftsteller nach dieser Festungszeit als freier Schriftsteller in Neubrandenburg, wo er seine bedeutendsten Werke schuf.

MODERNE KUNST TRIFFT HISTORIE Diese Kombination von Geschichte mit Kunst und Kultur wird seit vergangenem Jahr im Gebäude der ehemaligen Hauptwache noch auf moderne Art erweitert. Die Soziologin Dr. Renate Ruhne und der international renommierte Fotojournalist Andreas Herzau haben dort einen Kulturraum geschaffen, in dem sie künstlerische Arbeiten zu aktuellen gesellschaftlichen Themen zeigen und Diskussionen darüber anregen wollen. Gezielt haben sie mit einem modernen Charakter an das Historische der Region angedockt. Die bisher gezeigten Ausstellungen sprechen für sich: Den Auftakt machte im April 2015 eine Fotoausstellung mit Werken von Henrik Spohler, der in seinen Fotografien das Verhältnis zwischen Mensch und Flora thematisiert: Endlose Pflanzenkulturen unter freiem Himmel, Glas oder Plastik – in seinen Bildern stellt Spohler Fragen danach, unter welchen Bedingungen Nahrung produziert wird MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


IM LAND und welche Landschaften unsere Zivilisation dabei formt. Im Juni 2015 folgte eine Ausstellung von Jörg Gläscher mit lakonischen Fotografien der deutschen Armee. Bis vor kurzem lief die Fotoausstellung „Weggehen. Ankommen. Flucht + Aufbruch in Europa“ zu den aktuellen Themen Flucht, Vertreibung und Migrationsbewegungen. Neben Bildern von Mitgliedern von Freelens e. V., dem Berufsverband der deutschen Fotojournalisten, zeigten Andreas Herzau und Renate Ruhne auch Fotografien, die sie selbst von Flüchtlingen aus ihrem Umfeld in der Region Dömitz gemacht haben. Eine Endlosschleife zeigte Video-Aufnahmen, die eine Syrerin von den Erlebnissen auf der Flucht gedreht hat. Ab dem Spätsommer wird es eine Ausstellung mit Bildern von Kai Wiedenhöfer geben. Unter dem Titel „Confrontier" zeigt er große PanoramaFotografien von Grenzmauern, Grenzzäunen und Schutzanlagen. „Diese Ausstellung bezieht sich einerseits auf die ehemalige Grenzlage und Situation von Dömitz sowie dem Wendland, andererseits aber auch auf die Entwicklung in Europa, an dessen Außengrenzen aktuell auch wieder verstärkt Grenzzäune und Mauern gebaut werden“, erläutert Andreas Herzau die Entscheidung für gerade diese Ausstellung. Um Kopf und Bauch miteinander zu verbinden, haben sich Andreas Herzau und Renate Ruhne zwei Unterstützer mit ins Boot geholt. Dana Kirstein und Daniel Ledwa sind für den Betrieb des kleinen Cafés – der Kantine – zuständig, das die Gäste mit selbstgebackenem Kuchen und fair gehandeltem Kaffee anlockt. „Bei uns können die Besucher in Ruhe die Inhalte der Ausstellungen Revue passieren lassen und dabei auch gerne mal die Zeit vergessen“, sagt Dana Kirstein. Neben den Ausstellungen organisieren Andreas Herzau und Renate Ruhne in diesem Jahr zum zweiten Mal das Festungs-Open Air. Am 6. August wird buntes Licht und elektronische Musik die Festung in eine moderne Atmosphäre tauchen und Gäste aus nah und fern anlocken.

BIOSPHÄRENRESERVAT FLUSSLANDSCHAFT ELBE Zusätzlich zu Geschichte, Kunst, Kultur und Kulinarik hat die Festung Dömitz noch etwas anderes zu bieten: Natur. Immerhin liegt Dömitz innerhalb des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe, das Ende 1997 von der UNESCO anerkannt und mit über 342.000 Hektar das größte im Binnenland gelegene Biosphärenreservat Deutschlands ist. Seit 2013 gibt es auf der Festung Dömitz im ehemaligen Zeughaus ein Informationszentrum mit einer 100 Quadratmeter großen Ausstellung. Besucher erfahren dort, was die Idee der Biosphärenreservate ist, wie sie funktionieren und was das länderübergreifende Biosphärenreservat Flusslandschaft im Speziellen ausmacht. Seit 2015 ist eine weitere Attraktion hinzugekommen: In den Kasematten der Bastion „Greif“ geht es in die Dunkelheit. „Im Grunde“ heißt die multimediale Ausstellung, in der sich alles um wichtige Fundamente des Lebens dreht, wie den Boden, das Grundwasser, Sand und Lehm. Die interaktive Ausstellung an diesem ungewöhnlichen Ort lädt Groß und Klein zum Mitmachen ein. Und wer mag, kann einen Blick ins Winterquartier der Fledermäuse werfen, die sich in dem alten Gemäuer offenbar sehr wohl fühlen.

idee „Go Saleto“ Unser Slogan dieses Konzeptes: „Si dovrebbe dare al copo un po bene, cosi che lanima ha il piacere die vivere in essa.“ Italienisch für etwa: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“ Gerichte Die Speisekarte enthält Antipasti, Pizzen und Salate. Bei Pasten wird auf vorportionierte (180 g) Frischnudeln zurückgegriffen, welche in verschiedenen Formen und Zusammensetzungen (Weizen und Vollkorn) frei mit diversen, immer frischen, selbst zubereiteten Saucen kombiniert werden können. Des weiteren stehen diverse Nachspeisen (Dolce) zur Verfügung.

Täglich von 12-22 Uhr geöffnet, Mo. Ruhetag Schloßstraße 15 19053 Schwerin

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Text & Fotos: Manuela Heberer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Ruhepunkt am See.

Parkeingang. Der Weg führt geradezu zum Cramoner See.

Sonnenhügel mit mächtiger Linde.

Idyllischer Park mit besonderer Geschichte Links der Landstraße von Schwerin nach Grevesmühlen, 13 km hinter Schwerin, fällt der Blick auf einen kleinen Park. Ein Kleinod, wie sich herausstellt. Viele Schweriner kennen Cramon aus ihrer Kindheit, denn hier war früher ein Kinderferienlager. Der Ortsname Cramon leitet sich vermutlich vom Namen des Rittergeschlechts derer von Cramon ab. Ihnen gehörten vom frühen Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert die Güter Cramon und Cramonshagen. Danach wechselte das Gut häufig den Besitzer, bis Ende des 18. Jahrhunderts der Hamburger Kaufmann Johann Friedrich Böhl es erwarb. Der vom österreichischen Kaiser Franz 1818 in den Adelsstand erhobene Kaufmann ließ ab 1804 ein Herrenhaus im klassizistischen Stil errichten. Die Architekten waren Christian Frederik Hansen und Joseph Christian Lillie als Bauaufseher. Das Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Putzbau mit einem hohen sockelartigen Kellergeschoss. Das Sockelgesims ist mit eingelegten Lilienornamenten versehen. Ein vorgesetztes Portal mit zwei Säulen, gekrönt mit einem flachen Dreiecksgiebel, umrahmt die zweiflügelige Eingangstür.

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Das Cramoner Herrenhaus.

Die letzten Gutsbesitzer, die Familie von Blücher, wurde 1945 enteignet. Am Ende des 2. Weltkrieges war das Gebäude zunächst Offiziersquartier der deutschen Wehrmacht. Am 2. Mai 1945 kamen amerikanische Truppen nach Cramon. Am 1. Juli folgte die Rote Armee. Sie nahm bis April 1946 das Herrenhaus in Anspruch. In einem Zeitungsbericht vom 20. Juli 1945 ist zu lesen, dass Bilder von Lenin und Stalin von der Fassade des Cramoner „Schlosses“ leuchteten. Nach Abzug der Roten Armee bot das große Haus Flüchtlingen und Vertriebenen Unterkunft. Ab 1952 war es Kreiskinderheim. 1990 übernahm das Rote Kreuz die Einrichtung und führte es bis 1997 als Jugendheim weiter. Es folgten viele Überlegungen zur Nutzung – einschließlich der Einrichtung einer Großdisco. Heute ist das sehenswerte Herrenhaus liebevoll saniert und beherbergt Wohnungen.


AUSFLUGSTIPP Der idyllische Park am Cramoner See entstand nach Plänen und unter Anleitung des großherzoglichen Hofgärtners Theodor Klett im Jahr 1852. Von der Landstraße führt ein gerader Weg durch den von zwei Pfeilern markierten Eingang in das hügelige Parkgelände. Linker Hand erhebt sich der sogenannte Teehaus- oder Sonnenhügel. Obenauf thront eine mächtige Linde, die ihre Äste weit in die Landschaft ausstreckt. Der Baumstamm wird von Bänken

Endlich durchatmen... … am Schweriner See im Herzen Mecklenburgs.

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umkränzt. Sie ermöglichen dem Parkbesucher einen weiten Blick über die Parklandschaft zum Gutshaus oder in Richtung See. Im vorderen Teil des Parks wachsen exotische Bäume wie Platanen, Robinien, Zypressengewächse, aber auch riesige Eichen und einige Fichten. Am Fuß des Sonnenhügels sind Eiben mit ihren schönen roten Früchten sowie Lärchen zu finden.

Restaurant & Eventgastronomie

Der an beiden Seiten mit jungen Linden bepflanzte Eingangsweg führt hangabwärts zum Cramoner See und mündet in den Uferweg. Unterhalb des Steilhanges mit seinen gewaltigen Buchen lässt es sich gut wandern. Bänke am Ufer laden zum Ausruhen und Blick auf den See ein. Er ist langgestreckt und schmal. Die Stepenitz fließt durch ihn hindurch. Oberhalb des Hangwaldes verläuft ein Weg durch den Park, der an Rhododendren, Insektenhotels und Rastplätzen vorbeiführt.

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Im Park befand sich zwischen 1952 und 1990 ein zentrales Pionierferienlager. Bis zu 750 Kinder verbrachten hier einen Teil ihrer Sommerferien. In der Vor- und Nachsaison mussten Lehrlinge die weniger beliebte vormilitärische Ausbildung ableisten. Nach Auflösung des Ferienlagers 1991 erfolgte 1996 der Abriss der Gebäude. Im idyllischen Park am Cramoner See sind heute keine Spuren mehr vom Pionierferienlager zu finden. Er wurde mit Lottomitteln umfangreich saniert. Nach einer ausgedehnten Wanderung kann der Parkbesucher in den nur wenige Autominuten entfernten Waldkrug in Pingelshagen einkehren. Text & Fotos: Elvira Grossert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Wein, Weib & Gesang Brandenburgisches Konzertorchester Eberswalde, inkl. 3-GängeMenü, 45 Euro/p.P., Kartenvorverkauf im Burg Restaurant, am Freitag, 21.10., ab 19 Uhr

Großes Ritteressen Rittermahl, 4-Gänge mit Live-Musik und Gauklerprogramm, 39 Euro/p.P. Kartenvorverkauf im Burg Restaurant, samstags am 22.10. und 19.11., jeweils ab 18 Uhr

Weihnachtskonzert des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde, inkl. 3Gänge-Menü, 45 Euro/p.P., Kartenvorverkauf im Burg Restaurant, am: Freitag, 23.12., ab 19 Uhr

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Abenteuer unter Wasser Unterwasserarchäologe und Marinehistoriker Reinhard Öser erforscht die Ostsee

Im Dienste der Wissenschaft: UnterwasserExpedition in der Ostsee. Fotos: Frank Schumann/ Eulenspiegel Verlagsgruppe

Unwirklich und oft gefährlich: Wrack unter Wasser.

Auf dem Grund der Ostsee liegen tausende Wracks und andere Altlasten aus Jahrhunderten christlicher Seefahrt. Eine wahre Fundgrube für Unterwasserarchäologen und Marinehistoriker. Einer dieser mutigen Männer ist Reinhard Öser. Er sucht mit Umsicht und System nach interessanten, mitunter gefährlichen Hinterlassenschaften der Seefahrtsgeschichte. Und bekennt: „Lieber einen Tag auf hoher See als eine Woche im Büro...“ Reinhard Öser, Jahrgang 1969, ist ein Unterwasser-Archäologe wie aus dem Bilderbuch. Spricht man mit ihm über das Tauchen in der Ostsee, wird schell klar: Hier agiert ein Fachmann voller Erfahrung und Leidenschaft. Einer der weiß, wovon er spricht: „Taucher sind Männer mit großer Muskelkraft, deshalb sind Anfänger bei uns fehl am Platz." So ist es schon vorgekommen, dass weniger erfahrene Bewerber vor Expeditionsbeginn in den 64

Genuss eines gezielten Sonder-Tauch-Kurses kamen. Auf einem Törn im vergangenen Frühjahr führte Öser seine Crew ins Seegebiet des Grossen Belt, nahm Kurs zwischen Keldsnor und Kap Hov. Auch ein Besuch von Europas größter Hängebrücke im Großen Belt stand auf dem Programm. Die Mission führte die Teilnehmer zu Untergangspositionen von Schnellbooten, Vorpostenbooten, großen Frachtern und anderen spannenden Wracks. Es

wurden wissenschaftlich-technische Untersuchungen in verschiedenen Abschnitten der Wracks durchgeführt. Bei dieser archäologischen Forschung in den Tiefen der Dänischen Südsee wurden Wracks und deren Umfelder mit Foto und Video erfasst und Sonarprospektionen an verschiedenen Fundplätzen durchgeführt. Im Auftrag des Landesamtes für Bodendenkmalpflege in Wismar benutzt Öser neue VerMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


EXPEDITION fahren für die Dokumentation versunkener Schätze. Es ist Eile geboten, denn der steigende Salzgehalt in der Ostsee kann sich bald negativ auswirken. Auch Wrackräuber behindern die wissenschaftliche Arbeit der Forscher auf dem Meeresgrund.

Reinhard Öser vor einem Tauchgang in der Ostsse.

Öser ist in der Szene kein Unbekannter. So entdeckte er nach Hinweisen vom Landesamt für Bodendenkmalpflege und eigener intensiver Recherche in britischen, deutschen und schwedischen Quellen das Wrack des Kreuzers „Undine", der am 7. November 1915 von zwei britischen Torpedos getroffen und versenkt wurde. Das Schiff galt Jahrzehnte lang als verschollen, bis Öser es in fünfzig Meter Tiefe vor der Insel Rügen fand. An Bord des Schiffswracks machte er auch eine kuriose Entdeckung: Er fand die Keramiktoilette von Kaiser Wilhelm II. Der Forscher betont: „Die Ostsee ist eines der am stärksten befahrenen Binnenmeere der Welt. Sie ist aber auch ein Schiffsfriedhof. In den vergangenen 400 Jahren sind hier mehr als 3.000 Schiffe gesunken. Demzufolge gibt es noch viel für uns zu tun." Allein die Alliierten versenkten nach dem Krieg in deutschen Gewässern mehr als 1,6 Millionen Tonnen Munition. So besteht eine reale Gefahr, die von den Wracks und ihrem Inhalt für Seefahrt und Umwelt ausgeht. Durch Korrosionsprozesse können Giftstoffe freigesetzt werden. Ostsee-Fischer haben als Beifang gelegentlich Giftgasgranaten im Netz. „Es gibt tickende Zeitbomben unter Wasser. Irgendwann ist jeder Behälter und jeder Granatkörper durchgerostet, gibt seinen Inhalt frei", warnt Reinhard Öser.

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Reinhard Öser geboren 1960, einst Offizier der Volksmarine, ist Unterwasserarchäologe und Profitaucher. Er unterhält ein Netzwerk von Forschungstauchern, Unterwasserarchäologen, Marinetauchern und Wissenschaftlern, die projektbezogen in nationalen und internationalen Gewässern tätig werden. Er betreibt in Berlin das Unternehmen Marine Research Germany. Öser bietet interessierten Tauchern die Möglichkeit, geführte Tauchgänge mit geschichtlichem Hintergrund im Unterwassernationalpark Ostsee an technischen Unterwasser-Denkmälern zu erleben.

Unser beliebtes Krimi Dinner geht nach der Sommerpause in eine neue Runde, auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Termine zur Auswahl, als nächstes am 29.10.2016 Mords Erbschaft an. Neben einem Begrüßungsgetränk erhalten die Gäste ein schmackhaftes 4-Gang-Menü und zwischen den Gängen ein spannendes KrimiSchauspiel, der Preis beträgt 65 Euro pro Person, weitere Termine/Stücke folgen: 29.10.16, 9.12.16, 16.12.16, 28.12.16, 14.1.2017 und 25.3.2017. Gerne kann man das Theater- Ensemble für die Krimi-Dinner-Reihe auch für seine eigene Feierlichkeit buchen, eine eigene Veranstaltung ist ab 20 Personen buchbar. Aber auch klassische Familienfeiern mit Menü oder Büfett oder unserer Historischen Tafeley sind gerne möglich. In unterschiedlichen Banketträumlichkeiten können bis zu 150 Personen bei uns feiern.

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Er wird auch zukünftig regelmäßig in der Ostsee mit Profis und Amateuren nach Wracks aus den beiden Weltkriegen tauchen. Er ist sowohl als Unterwasserarchäologe und Marine-Historiker als auch als Sportler, Abenteurer und Autor unterwegs. Anschaulich und anhand spannender Bilder aus der Unterwasser-Welt dokumentiert, berichtet er über seine wissenschaftliche Arbeit und seine spannenden Tauchgänge in dem Buch „Auf dem Grund des Meeres – UnterwasserArchäologen in der Ostsee unterwegs". Für Mai und September 2017 plant Öser erneut See-Expeditionen. Wer daran teilnehmen möchte, kann gerne Kontakt zu dem Forscher aufnehmen. Ulrich Grunert

Hotel Alter Speicher Bohrstraße 10 - 12a 23966 Wismar Telefon (0 38 41) 21 17 46 oder 3 03 30 80 Telefax (0 38 41) 21 17 47 info-wismar@hotel-alter-speicher.de

Mords Erbschaft: Plötzlich und unerwartet stirbt Stiefmutter, Tante, Großtante, Cousine und Großcousine Elfriede Sawatzki. Sofort eilt Stiefsohn Berthold aus dem Elsass herbei, um für seine Stiefmutter eine würdige Gedenkfeier zu organisieren. Und dann muss ja auch noch der Nachlass geregelt werden! Aber wo es was zu erben gibt, sind die Geier bekanntlich nicht weit. Und so kommt es wie es kommen muss, plötzlich fällt ein Schuss und der verschollen geglaubte Ehemann der verstorbenen Frau Sawatzki bricht tot zusammen. Zum Glück gibt es Pastor Gnadenreich, der das Verbrechen mit Hilfe der Gäste bis zum Dessert aufklärt.

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AUTO

Das neue Mercedes Benz E-Klasse T-Modell:

SPIEL, SATZ UND RAUM Großer Aufschlag für das T-Modell der neuen E-Klasse beim Tennis-Turnier um den Mercedes-Cup in Stuttgart: Dynamisch wie die Tennis-Profis und geräumig wie der Centre Court gibt die sechste Modellgeneration ihr Debüt. Innovative Technik und überzeugendes Raumkonzept machen sie zum intelligentesten Kombi, den Mercedes Benz je gebaut hat. Beim Raumangebot gehört das E-Klasse T-Modell dabei nach wie vor zu den Favoriten in seinem Segment: Das Ladevolumen zeigt sich von der besten Seite, und trotz deutlich sportlicherer Dachlinie stellen Kopf- und Ellenbogenfreiheit hinten wiederum die Spitzenwerte in dieser Klasse dar. Bereits ab Ende 2016 wird es das TModell zudem wieder mit einer dritten, herausklappbaren Sitzbank für Kinder geben. „Das neue T-Modell ist so dynamisch wie die Marke Mercedes Benz und so geräumig, wie es unsere Kunden erwarten. Intelligente Features wie die Cargo-Stellung der Rücksitzlehne und ihre serienmäßige Teilung im Verhältnis 40:20:40 machen die großzügige

Ladekapazität noch besser nutzbar“, sagt Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes Benz Cars Vertrieb. „Und außerdem besitzt das T-Modell selbstverständlich alle Innovationen der neuen E-Klasse – der intelligentesten Business-Limousine der Welt.“ Das war vor einigen Wochen, jetzt steht in diesen Tagen der offizielle Marktstart an. Mit einem Fassungsvermögen von 670 bis 1.820 Liter zählt der Laderaum des E-Klasse T-Modells übrigens zu den größten im Segment. Neu ist die serienmäßige Cargo-Funktion der Rücksitzbank: Die Lehne kann um rund 10 Grad steiler gestellt werden. Das sorgt für

ein zusätzliches Ladevolumen von 30 Litern bei weiterhin voller Nutzbarkeit als Fünfsitzer. Darüber hinaus lässt sich die Rücksitzlehne ebenfalls serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 teilen, was viele Möglichkeiten der individuellen Aufteilung zwischen Transportkapazität und Sitzplätzen schafft. Mit Schaltern im Laderaum sowie rechts und links neben den Sitzlehnen lassen sich diese elektrisch entriegeln. Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf praxisgerechte Abmessungen und innovatives Laderaummanagement gelegt: So ist das neue E-Klasse T-Modell eines der wenigen Pkw-Modelle, in das eine Europalette passt. Dirk Behm

Das Design ist von überall betrachtet sehr schick und ansprechend.

Im Innenraum findet der Fahrer höchsten Komfort vor.

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Mercedes-Benz schickt einen Kombi ins Rennen, der sportlich, sicher, dynamisch und sehr innovativ ist. Fotos: Mercedes Benz


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AUTO

Der neue Volvo V90:

Der souveräne Premium-Kombi Mit dem neuen Volvo V90 treibt der schwedische Hersteller die Erneuerung seiner Oberklasse-Baureihe weiter voran. Mit seinem eleganten und stilvollen Design, das Selbstvertrauen, Souveränität und Führungsanspruch ausstrahlt, nimmt das Modell eine herausgehobene Position im Wettbewerbsumfeld ein. Die Klarheit der skandinavisch geprägten Gestaltung findet sich auch im Innenraum wieder, der mit warmen Farbtönen und hochwertigen Materialien ein luxuriöses Ambiente erzeugt und mit dem tabletartigen Touchscreen eine besonders intuitive Form der Bedienung bietet.

Im Innenraum gibt es hohes Wohlfühlempfinden.

Für den Antrieb des Volvo V90 stehen zur Markteinführung im Oktober zunächst je zwei Turbo-Benzindirekteinspritzer und zwei Common-RailDieselmotoren zur Wahl, die ein Leistungsspektrum von 190 PS bis 320 PS abdecken. Die beiden Top-Motorisierungen werden in Verbindung mit Allradantrieb angeboten; im D5 AWD kommt zudem die neue PowerPulse Technik zum Einsatz, die für eine bessere Beschleunigung aus dem Stand und in unteren Drehzahlbereichen sorgt. Alle Triebwerke entstammen der von Volvo selbst entwickelten Drive-E Motorenfamilie, die Bestwerte bei Verbrauch und Emissionen mit herausragender Leistungsentfaltung kombiniert. Maßstäbe setzt der Volvo V90 auch auf dem Gebiet der Sicherheit: Mit dem serienmäßigen Volvo City Safety System, das alle Geschwindigkeitsbereiche abdeckt und bei Tag und Nacht gleichermaßen funktioniert, verfügt der Kombi über eine einzigartige präventive Sicherheitsausstattung. Der umfassende Notbremsassistent trägt dazu bei, Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen – auch beim Linksabbiegen im Kreuzungsbereich – sowie Fußgängern oder Radfahrern ganz zu verhindern oder zumindest die Unfallfolgen signifikant zu verringern. Auch große Wildtiere erkennt das System. Bei der Run-off-Road-Protection handelt es sich um ein innovatives System, das die Insassen bei einem Unfall durch Abkommen von der Fahrbahn durch aktive und passive Schutzmaßnahmen vor Verletzungen bewahrt. Ebenfalls an Bord sind die Fahrspur- und Fahrbahnranderkennung Road-Edge-Detection und der Pilot-Assist II für teilautonomes Fahren mit bis zu 130 km/h. Dirk Behm

Der neue Volvo V90 wird Ende Oktober zu den deutschen Händlern rollen. Fotos: Volvo

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Die Auszeichnung wurde Hendrik Mühlenhort (li.) vom Autohaus Mühlenhort durch den verantwortlichen Jaguar Land Rover APPROVED Gebietsleiter Jürgen Niemeyer im Namen von Jaguar Land Rover Deutschland überreicht. Foto: Jaguar Land Rover Deutschland GmbH

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Willkommen am anderen Ende der Welt Impressionen einer Neuseelandreise

Blick über die Südalpen nördlich von Queenstown.

Blick auf Queenstown.

Zwei Mecklenburgerinnen mit einem martialisch dreinschauenden Maoritänzer.

Neuseeland – auf welches Abenteuer ich mich da eingelassen hatte, wurde mir so richtig erst im Flieger bewusst. Auf dem kleinen Bildschirm war die Weltkarte zu sehen – und mein Reiseziel lag wirklich auf der anderen Seite der Welt. Dort geht die Sonne genau 12 Stunden früher auf als in meinem mecklenburgischen Dorf. Dort herrschte Hochsommer, als wir im Februar starteten. Umso erstaunlicher war es für mich, dass ich mich sofort heimisch fühlte bei den Kiwis, wie sich die Neuseeländer (etwas selbstironisch) nach dem flugunfähigen Vogel ihrer Heimat nennen. Dabei war der Empfang in Christchurch, der wichtigsten Stadt auf der Südinsel, nicht gerade vielversprechend. Pünktlich mit unserer Landung begann es zu regnen und im Mietwagen waren nicht nur – wie erwartet – Steuer und Schaltung, sondern auch Blinker und Scheibenwischer vertauscht. Aber die (nur äußere?) Ruhe meiner Beifahrerin ließ mich den Start in den Linksverkehr wagen. Und trotz häufigen Scheibenwischens beim Abbiegen ging alles gut – bis auf einen kleinen Spiegelcrash mit Fahrerinnenflucht. Sorry. Irmela Grempler, meine aus Pinnow stammende Beifahrerin, nahm ihre Aufgabe, mich ständig in die linke Spur zu verweisen, sehr ernst. So konnten wir schon am nächsten Tag unsere Reise über die fast leeren Straßen der Südinsel Neuseelands genießen. Vor dem Start Richtung Südalpen besuchten wir das Zentrum Christchurchs, das bei Erdbeben 2010 und 2011 komplett zerstört wurde. Außer an der Kathedrale ist heute davon nichts mehr zu sehen. Es herrscht Auf-

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REISEN

Menschenleerer, aber kunstvoller Strand an der Tasmansee.

Die Gärten der Maoris waren nicht schön, dienten nur dem Anbau von Nutzpflanzen.

Wohnen wie die Hobbits im Auenland.

bruchsstimmung; überall wird gebaut; die ersten Hochhäuser wachsen schon wieder in den Himmel. Noch erhält die Innenstadt ihr besonderes Flair durch bunte, kreuz und quer übereinander gestapelte Container, die Shops und Restaurants, aber auch öffentliche Toiletten beherbergen. Die Fahrt zu den Gletschern Mount Cook und Co. führte uns durch die grünen Canterbury Plains. Das Licht war – wie überall auf der Insel – herrlich klar, verlockte uns unentwegt, die uns umgebende Postkartenlandschaft zu fotografieren. Zumal unser Navi uns weniger über die Hauptstraßen als auf „Szenic Routes“ mitten durch die Natur führte. Wir bewunderten türkisblaue Seen, grüne Hügel, kuschelige Schafe, üppig-feuchte Kaltregenwälder mit dem typischen Silberfarn. Tief hängende Wolken versagten uns zwar den Blick auf die Gletscher der Südalpen, doch eine atemberaubende Gebirgslandschaft bot sich uns in Queenstown, dem touristischen Zentrum auf der Südinsel. Rund um den Wakapitusee gibt es Möglichkeiten zum Shoppen, Erholen, für jedwede Action vom Rafting bis zum Helikopterflug über die Gletscher. Von Queenstown ging es wieder ´gen Norden über die Alpen nach Wanaka, Westport und Nelson. Wir stoppten, wo es uns gefiel, kamen also nicht schnell voran. Wir badeten die Füße in klaren, aber eiskalten Gletscherseen wie dem Lake Tekapo oder die Blue Pools, durchstreiften eine alte Goldmine, genossen frischen, hervorragend zubereiteten Fisch in Westport, wanderten am breiten, menschenleeren Strand der Tasmansee, bestaunten ausgiebig die Pancake-Felsen. Erst ganz im Norden, im Tasman Nationalpark war mehr als Füßebaden möglich. Die See war ruhig, das Wasser warm und salzig. Trotzdem war der Strand so leer, dass die Erholungssuchenden sich gegenseitig grüßten. In Picton stiegen wir auf die Fähre, die uns zur Nordinsel brachte, und genossen eine Fahrt durch Fjorde, wie sie Norwegen nicht schöner bietet. Überall waren wir bis dahin auf freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen. Egal, ob Mitarbeiter in einem überfüllten Hotel, die uns anderenorts MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

eine Unterkunft besorgten, ob Gastgeber, die eine vergessene Kamera wieder besorgten – oder junge Deutsche, die in Restaurants oder Geschäften jobbten und sich gern auf einen Plausch einließen. Eine von ihnen war sogar in Rostock zu Hause –Heimatgefühl auf beiden Seiten. Der Norden zeigte sich noch wärmer und landschaftlich mecklenburgischer, bis auf die hohen Berge am Horizont. In Hamilton wurden wir von Freunden in Empfang genommen. Der Friendship Force Club der 150 000-EinwohnerStadt hatte den Schweriner Club eingeladen. Wir entdeckten eine unbekannte Schönheit, durch die der Waikato, der längste Fluss Neuseelands, fließt und die von Parks und Gärten geprägt ist. Sie reichen vom chinesischen Lustgarten bis zum schlichten, rein für Nutzpflanzen angelegten Maorigarten. Ich wohne bei meiner Gastgeberin Kay, wie die meisten Friendship-ForceMitglieder im Ruhestand, im typischen Bungalow. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann eine Milchfarm mit 500 Kühen. Ihre sechs Kinder sind verheiratet und haben sie mit 15 Enkeln beschenkt. Tochter Gail besuchten wir zu Hause. Dort trank ich guten Neuseeländischen Wein und probierte die am Zaun wachsenden Passionsfrüchte. Gemein: In Neuseeland wachsen Palmen neben Eichen, Passionsfrüchte neben Äpfeln. Zu Hause zeigte mir Kay ein Foto ihrer Großmutter: eine strahlende junge Frau, Tochter einer Maori und eines Engländers, mit einem properen Baby auf dem Rücken. Dass es bereits ihr neuntes Kind war, erstaunte mich, ebenso der Stolz Kays auf ihre Herkunft. Den Kiwis sind die Erstbesiedler ihres Landes nicht peinlich. Straßen, Orte, Plätze haben maorische Namen, öffentliche Informationen sind immer in beiden Sprachen zu lesen. Ich habe mir nicht viel gemerkt, außer „Kia Ora“ – Willkommen. Nur eine gute Fahrstunde von Hamilton entfernt liegt Rotorua mit dem bewohnten Maoridorf Whakarewarewa. Auge und Nase registrieren die Schwefel-Dämpfe, die hier überall aufsteigen, heiße Quellen, die den Dorfbewohnern nicht nur ständig heiße Bäder bescheren, sondern auch natürliche „Kochtöpfe“ und Grills sind. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, in so einem Hot Pool zu baden. Den Kiwi, einen anderen Ureinwohner, sahen wir im Otohoraga Kiwi House. Aber nur mit Geduld und guten Augen, denn die grauen Laufvögel leben im Dämmergrau. Neben Sehenswürdigkeiten wie die Glühwürmchen-Höhle in Waitomo oder dem Raglan-Wasserfall gönnte ich mir einen besonderen Touri-Höhepunkt: Hobbiton. Ich wanderte durchs Auenland zu Bilbos Haus und trank Applecider in der Schänke zum Grünen Drachen. Das Filmset für die „Herr der Ringe“- und „Hobbit“-Trilogien besuchen jährlich 500.000 Gäste aus aller Welt, vor allem Freaks aus Deutschland. Man ist also nur mit Fachleuten unterwegs. Ich wäre am liebsten gleich eingezogen in eines der Fässer mit den üppig blühenden Gärtchen und den hübsch dekorierten Fenstern. In Cambridge, einer typisch englischen Stadt, besuchten wir den Avantidrome, das Radsportzentrum Neuseelands. Hier, davon sind die Kiwis überzeugt, werden Weltmeis-ter und Olympiasieger gemacht. Unseren Stefan Nimke kannten sie aber nicht. Da die Reisenden von Friendship Force nicht nur Touristen sind, sondern ebenso „Ambassadors“, Botschafter ihres Heimatlandes, wurden wir auch von Hamiltons Bürgermeisterin eingeladen und plauderten mit Julie Hardaker u. a. über Frauen in der Politik. Natürlich haben wir vieles nicht gesehen bei unserem viel zu kurzen Besuch, den Strand von Coromandel im Norden zum Beispiel oder Dunedin im Süden. Ein Grund, einmal wieder ans andere Ende der Welt zu fahren. Bis dahin halte ich das Kiwi-Feeling frisch und schmökere mich durch die historischen Neuseelandromane Sarah Larks. Text & Fotos: Birgitt Hamm 71


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SPORT

Landeseinzelmeisterschaften 2016 Am 27. und 28. August 2016 fanden bei besten Bedingungen und auf einem anspruchsvollen Platz in Wittenbeck die Landeseinzelmeisterschaften im Golfen statt. Gemeldet waren knapp 90 Golferinnen und Golfer, die den hochsommerlichen Temperaturen standhielten. Neuer Landesmeister der Herren, mit 73 Schlägen auf der ersten und 74 auf der zweiten Runde, wurde Christoph Dreyer, Golfclub „Zum Fischland“. Raphael Jacobs aus Wittenbeck konnte verletzungsbedingt nicht an seine Erfolge der Vorjahre anknüpfen und belegte nur den 15. Platz. Zweiter in der Gesamtwertung bei den Herren wurde Maximilian-Leopold Andrä, Golf Resort Wittenbeck (74, 75), dicht gefolgt vom drittplatzierten Andreas Lörup, WINSTONgolf (75, 75). Über den Titel Landesmeisterin bei den Damen darf sich verdienter Weise Nicole Bonde Lörup von WINSTONgolf freuen. Den Sieg erreichte sie mit einem Par-72- Kurs, auf zwei Runden mit 153 Schlägen (79, 74). Titelverteidigerin Henriette Sohns, Golfanlage Warnemünde (82, 79) konnte ihren Vorjahressieg nicht bestätigen, belegte aber einen hervorragenden zweiten Platz. „Ich wusste, dass die Titelverteidigung schwer werden würde, denn Nicole ist eine sehr gute Spielerin. Sie hat überragend gespielt und verdient gewonnen“, so Henriette Sohns. Auf den dritten Platz schaffte es Dr. Dagmar Kuhl vom Golfclub Rügen (83, 85). Eine positive Breitenentwicklung des Golfsports zeigte sich am Wochenende, in dem sich Spielerinnen und Spieler von elf Golfanlagen in verschiedenen Spielklassen platzieren konnten.

Landesmeister Herren Christoph Dreyer und Landesmeisterin Damen Nicole Bonde Lörup.

Matthias Wißotzki, Raphael Jacobs beide GC Wittenbeck und Erik Falk Schurich vom GP Strelasund beim letzten Check der Scorekarten.

Ein herzliches Dankeschön geht an das gesamte Team vom Ostsee Golf Resort Wittenbeck, das sich als umsichtiger Gastgeber präsentierte. Die Teilnehmer blicken auf ein rundum spannendes sowie abwechslungsreiches Turnier zurück. Fotos: Golfverband MV

Gewinner der Landeseinzelmeisterschaften in den jeweiligen Altersklassen.

Weitere Informationen: Golfverband Mecklenburg-Vorpommern e. V., Werner-von-Siemens-Str. 1 b, 19061 Schwerin Phone: 0385/5577788, Fax: 0385/5577790, Mail to: info@golfverband-mv.de 72

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ÄLTESTES WEINHAUS Das Weinhaus Uhle befindet sich in einem der bekanntesten Gebäude in der Schweriner Schusterstraße. Es wurde 1751 als Johann Uhle Weingroßhandel gegründet, 1905 wurde der ursprüngliche Firmensitz abgerissen. Der Architekt Georg Roensch erbaute dann 1906 das heutige Gebäude. Mit dem Weinhaus Uhle wird seit Jahrzehnten ein Haus mit alten Traditionen verbunden. Der Schweriner Gastronom Dirk Frymark und seine Frau Annika möchten dem ältesten Weinhaus Mecklenburgs wieder Leben einhauchen und sind seit gut 15 Monaten jede Minute dabei, ihren Traum zu verwirklichen. Die Eigentümer des Hauses haben Millionen in den Umbau zum Hotel gesteckt, Frymarks haben noch einmal einen mittleren sechsstelligen Betrag für die Ausstattung investiert. Mit Liebe zum Detail wurden die Hotelzimmer eingerichtet, denn der Gast soll sich hier wie zu Hause fühlen. Diese Aufgabe übernimmt natürlich die Frau des Hauses, Annika Frymark. Da das Weinhaus Uhle unter Denkmalschutz steht ist es dem Ehepaar Frymark besonders wichtig, dass im Inneren des Hauses möglichst vieles im Original erhalten bleibt. Vertäfelungen, Fenster, Wandgemälde – alles wird aufwendig aufgearbeitet und in den ursprünglichen Zustand zurückgebracht.

zu entsprechen, wurde das gesamte Weinhaus Uhle behindertengerecht und nach modernen Normen saniert. Die 16 Zimmer und 2 Suiten erhielten eine Ausstattung mit klaren Formen und ruhigen Flächen mit sanften farbigen Akzenten. Jeder erdenkliche Komfort soll den Gast zur Ruhe kommen lassen – mitten im Herzen Schwerins. Ziel ist die Klassifizierung als 4-Sternehaus. Am 1.Dezember 2016 wird das Hotel seine Türen öffnen. Reservierungen werden selbstverständlich schon entgegen genommen.

Weinhaus Uhle: Gastlichkeit, Weine, Köstlichkeiten

Weinhandlung und Bistro bieten legere Gemütlichkeit in freundlichem Ambiente. Es werden über 300 Weine aus nationalen und internationalen Anbaugebieten angeboten. Auch kreative Jungwinzer erhalten eine Chance.

Hier wird moderne Hotellerie groß geschrieben – ankommen und wohlfühlen. Um den Ansprüchen moderner Hotellerie 74

Das modern ausgestattete Restaurant in historischem Ambiente wird gehobene Küche für anspruchsvolle Genießer bieten. Der Küchenchef macht hier alles möglich, sei es à la carte oder als ein aufwendiges und ausgefeiltes Menü. Mit frischen Zutaten aus der Region werden hier ganz besondere Gaumenfreuden gezaubert. Dirk Frymark erwartet Sie bereits in wenigen Tagen – ab dem 22. Oktober.

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Mecklenburg-Vorpommerns erwacht neu Die Küche bietet köstliche Snacks für den kleinen Hunger, als Begleiter beim Verkosten der Weine. Und man kann hier unkompliziert und vielseitig zu Mittag essen. Am Abend begleiten ausgewählte Schinken-, Käse- und Feinkostspezialitäten den Genuss erlesener Weine. Ab dem 15. Oktober sind Sie herzlich willkommen.

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Die Veranstaltungsräume bieten Platz für bis zu 90 Personen. Die nächste Feier kommt bestimmt, und dann fängt das Suchen nach der geeigneten Location an. Im Weinhaus Uhle haben Sie alles unter einem Dach: den Raum mit einem Hauch von Nostalgie, die vielfältige Küche, die Ihre Wünsche umsetzt und natürlich das freundliche Personal mit perfektem Service.

Dirk und Annika Frymark kann man die Liebe zu dem was sie tun richtig ansehen, und das werden auch die Gäste spüren. „Unsere Gäste kommen als Fremde und gehen als Freunde“, sagen Dirk und Annika Frymark und fiebern dem Tag der Eröffnung entgegen. Schwerin wird wieder um eine Attraktion reicher, und das älteste Weinhaus MV´s wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt.

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PORTRÄT

Grüne Pillen in blauweißer Schachtel Doppeljubiläum in der 1752 gegründeten Schweriner Hof-Apotheke Der Eingang befindet sich in der Schweriner Schelfstadt an der Ecke Puschkinstraße/ Friedrichstraße. Er ist mit einem Rundbogen überspannt. Über der Tür prangt in großen Buchstaben der Schriftzug „HOF-APOHEKE“. Drei Treppenstufen später betritt man das Reich der Apothekerin Dipl. pharm. Gabriele Hollien und ihrer vier Mitstreiterinnen.

Hof-Apotheke Schwerin 2016.

Gabriele Hollien zeigt das Mittel „Schäfer mit Herde“. Alte Verschreibung. Hof-Apotheke Schwerin 1889. Foto: privat

Apotheker Emil Haacke.

Den ersten beruflichen Schritt in die Pharmazie ging Gabriele Hollien vor 50 Jahren, am 1.9.1966. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie 25 Jahre später eine eigene Apotheke in einem altehrwürdigen Schweriner Haus mit langer Pharmazietradition eröffnen würde. Zunächst begann die geborene Chemnitzerin parallel zum Abitur eine Lehre zur Apothekenhelferin im sächsischen Burgstädt. „Damals konnte man während der Oberschulzeit gleichzeitig einen Beruf erlernen“, erklärt sie. Ihre Eltern zogen kurz darauf nach Schwerin, wo ihr Vater, der Apotheker Siegfried Tölke, ein Pharmazeutische Zentrum aufbaute. Es entstand in den Räumen der ehemaligen Hof-Apotheke in der Schelfstadt.

Gabriele Hollien legte die Abiturprüfung ab, beendete die Berufsausbildung als Apothekenfacharbeiterin und begann ein Pharmaziestudium an der Uni Greifswald. Mit Staatsexamen und Diplom in der Tasche (1974), arbeitete sie als Apothekerin in der Löwen-Apotheke Schwerin, und nach der Approbation wirkte sie als stellvertretende Leiterin in der Apotheke Großer Dreesch. 1985 wechselte sie zur Bezirksapothekeninspektion und begann ein externes Studium zum Fachapotheker für Allgemeinpharmazie. Nach der Wende reifte in Gabriele Hollien der Entschluss, eine eigene Offizin zu eröffnen. Und zwar nicht irgendwo, sondern in der altehrwürdigen Hof-Apotheke. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


Magenmorsellen früher und heute.

Eine alte Zäpfchengießvorrichtung.

Die Schweriner Apotheke, mit dem Privileg den großherzoglichen Hof beliefern zu dürfen, gründete am 9. Oktober 1752 der Apotheker Johann Friedrich Molle in der damaligen Neustadt auf der Schelfe. Sie wurde im Haus Königstraße 29, heute Puschkinstraße, eingerichtet. Es war die dritte Apotheke in Schwerin. Bis dahin versorgten die Fürstliche Apotheke neben dem Rathaus am Markt und eine zweite Apotheke in der Schloßstraße 12 die Bevölkerung von Schwerin und im Umland. Die Stadt hatte zur Regierungszeit des Herzogs Christian Ludwig II. von MecklenburgSchwerin nur 3200 Einwohner. 1865 zog die Hof-Apotheke in das Eckhaus Königstraße 47 zur Friedrichstraße um. Ältere Schweriner kennen die Offizin noch als Sarnowsche Apotheke, denn der Name Sarnowsche Apotheke blieb, als später der Schwiegersohn Emil Haacke und danach Dr. Paul Haacke die Hof-Apotheke weiterführten. Dessen Sohn Gerhard, auch Apotheker, fiel im 2. Weltkrieg. 1951 ging Dr. Haacke in den Ruhestand. Aus der Hof-Apotheke wurde die Poliklinik-Apotheke, sieben Jahre später eine medizinische Ausbildungsstätte. 1966 entstand hier das Pharmazeutische Zentrum unter Leitung des Vaters von Gabriele Hollien. 1991 belebte die studierte Pharmazeutin Gabriele Hollien das traditionsreiche Apothekenhaus neu. „Ich konnte die Tochter des alten Hausbesitzers ermitteln“, erinnert sich die Apothekeninhaberin. „Das Haus war noch in ihrem Besitz. Sie hat mir dann die Erlaubnis erteilt, wieder eine Apotheke einzurichten. Es war ihr eine Freude, dass ihre elterliche Apotheke quasi wieMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

der zum Leben erweckt wurde,“ sagt sie lächelnd. Von der Familie Haacke erhielt sie alte Urkunden, Schriftstücke und Fotos zur Geschichte der Hof-Apotheke. Darunter sind das großherzogliche Privileg zur Gründung der Apotheke von 1752, der apothekerliche Eid, der 1753 von Gründer Johann Friedrich Molle geleistet wurde, und ein handschriftliches Rezeptbuch. Hier ist auch das Rezept für Magenmorsellen zu finden. Morsellen sind kleine viereckige Täfelchen aus Zucker. Eine Zuckerlösung wird eingedampft, arzneilich wirksame Stoffe in Pulverform beigegeben, die Masse in Formen gegossen und dann in kleine Stücke zerteilt. Dieses Erzeugnis hat die Apotheke heute wieder im Angebot. Auch alte Verschreibungen werden in der Apotheke gesammelt. Kunden brachten ein Rezept von 1898, umdatiert auf 1902. „Manchmal kommen Kunden in die Apotheke und haben nur noch wage Vorstellungen von dem

Medikament, das sie einmal bekommen hatten“, berichtet die Inhaberin schmunzelnd. „Es waren grüne Pillen in einer blauweißen Schachtel.“ Mit viel Findigkeit, Hintergrundwissen über Verpackungen und gezieltes Nachfragen zum Verwendungszweck, finden die Fachfrauen sehr oft heraus, um welches nicht verschreibungspflichtige Mittel es sich handelt und haben am Ende glückliche Kunden. „Besonders kurios war die Medikamentenanforderung ,Schäfer mit Herde’. Gemeint waren Einschlafpillen“, sagt Gabriele Hollien und holt eine Schachtel aus der Schublade hervor. Früher hat man in der Apotheke viel Tee verkauft. Es gab zahlreiche Schubladen mit Kräutern. Die Abpackung erfolgte individuell. „Heute haben wir drei Laboratorien.“ Der Weg in das Labor im hinteren Teil des alten Hauses führt durch einen Raum, in dem sich hohe Schränke mit Schubladen und Computer gegenüber stehen. Im Labor befinden sich

alte Gerätschaften zur Salbenherstellung und eine Zäpfchengießvorrichtung. Man vermischte Wirkstoffe mit einer wachsartigen Masse und goss sie in eine Form. Zäpfchen und andere Medikamente werden inzwischen fertig geliefert. Nur bestimmte Lösungen und Hautsalben mit geringer Haltbarkeit oder individueller Zusammensetzung entstehen in der Apotheke, mit hochmodernen Geräten und Computerüberwachung. Die Kunden der Hof-Apotheke kommen aus der gesamten Stadt. „Wir sind dafür bekannt, dass wir sie sehr gut beraten und haben einen großen Stammkundenkreis. Viele sind uns schon seit 25 Jahren treu. Wir sind spezialisiert auf Angebote im Bereich Naturmedizin. Schulmedizin machen wir natürlich auch“, erklärt Gabriele Hollien, deren Spezialstrecke die Pharmakognosie, die heilende Wirkung pflanzlicher Stoffe, ist. Text & Fotos/Repros (5): Elvira Grossert

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Altersvorsorge?

Machen Sie einen Haken dran! Hand auf`s Herz: Sie wissen, dass man da eigentlich etwas tun müsste. Denn, wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt, wird arm dran sein. Oder anders ausgedrückt: Wer jetzt nicht riestert, harzt im Alter. Und ja, es gibt auch andere Möglichkeiten als zu riestern. Ich verrate Ihnen die fünf wichtigsten Tipps, wie Sie zu einer Altersvorsorge finden, bei der Sie ein gutes Gefühl haben können. 1. Den Bedarf klären Der Bedarf nach einem zusätzlichen Einkommen während der Rentenphase ist eigentlich immer vorhanden. Nur vermögende Menschen, die auch ohne ihre Arbeitskraft einzusetzen genügend Geld zum Leben haben, brauchen auch meist kein Zusatzeinkommen im Alter. Die gesetzliche Rente wird aber bei den meisten Menschen immer geringer sein als das letzte Einkommen. Die Frage, die Sie sich also stellen müssen, lautet: Wovon werde ich leben, wenn ich in Rente gehe? 2. Die Höhe des Bedarfes klären, auch „Rentenlücke“ genannt

Iris Wiesener Die Versicherungsmaklerin Expertin für private und betriebliche Altersvorsorge Schlossgartenallee 21 19061 Schwerin T 0385. 64 62 712 F 0385. 64 62 711

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Seit dem 1. Januar 2004 erhalten alle Versicherten in der gesetzlichen Rentenversicherung jedes Jahr ihre Renteninformation. Schauen Sie sich an, wie hoch Ihre Rente jetzt ist und versuchen Sie realistisch einzuschätzen, inwieweit Sie der Hochrechnung trauen können. Suchen Sie alle Vermögenswerte hervor, die Sie zum Rentenbeginn in Anspruch nehmen können, z. B. vorhandene Lebens- und Rentenversicherungen, Wertpapiere, Sparbücher. Und dann rechnen Sie. An dieser Stelle muss ich einfach darauf hinweisen, dass jetzt eine Fachfrau oder ein Fachmann helfen kann. Fragen Sie nach Qualifikation und Unabhängigkeit! Da kommen meines Erachtens nur unabhängige Versicherungsmakler in Frage. Diese müssen seit 2007 eine Erlaubnis für die Versicherungsvermittlung besitzen. Finanzberater oder Vermögensberater darf sich jeder nennen, Versicherungsvertreter wiederum sind nicht unabhängig und vertreten nur eine oder auch zwei Versicherungsgesellschaften.

3. Kassensturz machen Sie wissen nun, dass Sie Geld für später anlegen müssen. Sie wissen aber nicht, wieviel Sie einsetzen können? Gehen Sie Ihre Bankauszüge durch. Wo sind Posten, die Sie seit Jahren bezahlen, aber eigentlich gar nicht mehr benötigen oder benutzen? Wenn das alles nichts hilft und Sie meinen, keinen finanziellen Spielraum zu haben: Gehen Sie zurück zur Frage: Wovon werde ich leben, wenn ich in Rente gehe? Jetzt könnte über ein Finanzcoaching nachgedacht werden. Auskünfte gern in meinem Büro. 4. Altersvorsorge planen Nun wird es ziemlich schwierig. Seit dem 1.Januar 2005 gilt das Alterseinkünftegesetz, es ist im Konsens mit allen Parteien entstanden und die weitreichendste Rentenreform überhaupt. Seitdem gibt es das Drei-Schichten-Modell mit Basisvorsorge, betrieblicher Altersvorsorge und privater Vorsorge. Und das alles mit neuen oder neu aufgestellten Anlageformen. Das Gute dabei ist, dass der Staat ziemlich viel Förderung dazu gibt und alles sehr viel flexibler geworden ist. Aber welche Variante ist für Sie die beste? Sozialversicherungsbeiträge sparen? Steuern sparen – jetzt oder bei Rentenbezug? Brauchen Sie flexible Beiträge, wollen Sie Garantien haben? Was ist, wenn Sie den Rentenbeginn gar nicht erleben? Übrigens, überlegen Sie bitte, welcher Bankberater mit Ihnen diese Fragen durchgeht und Ihnen Angebote verschiedener Versicherungsgesellschaften vorlegt. 5. Geldanlage tätigen Wenn endlich feststeht, was Sie wollen und welche Art der staatlichen Förderung für Sie die richtige ist, müssen Sie sich entscheiden. Bei welchem Anbieter schließe ich ab? Was für ein Anlegertyp bin ich eigentlich? Zur Erinnerung, wir reden über die Frage: Wovon werde ich leben, wenn ich in Rente gehe? Es geht hier also um Ihre Rente, die lebenslang reichen muss. Versicherungen decken das „Langlebigkeitsrisiko“ ab, denn wer länger lebt, braucht mehr Geld. Eigentlich eine Binsenwahrheit.

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Schon jetzt an die genussvollen Gaumenfreuden der Weihnachtszeit denken. Mit Landpute in Stimmung kommen

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Dieser Moment, wenn der aromatische Geruch des Weihnachtsbratens von der KĂźche aus die ganze Wohnung in weihnachtliche GemĂźtlichkeit hĂźllt und uns an einem Tisch vereint. Er lässt uns spĂźren, dass die gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie das grĂśĂ&#x;te Geschenk ist. Dieses mĂśchten wir mit Ihnen zusammen gestalten. Daher achten wir auf grĂśĂ&#x;te Sorgfalt bei der Qualität unserer Produkte. Ihr gelungenes Festtagsessen ist unser Ziel. Wer schon jetzt die ersten Punkte auf der Weihnachtsbesorgungsliste abstreichen mĂśchte, um somit vorbereitet und entspannt in die Festtage starten zu kĂśnnen, ist bei uns goldrichtig. In diesem Jahr haben wir wieder eine Vielzahl an Spezialitäten fĂźr Sie im Angebot. Mit der Bio-Weihnachts-Waldlandpute zaubern Sie Ihren Lieben einen deutschlandweit einzigartigen Weihnachtsbraten auf den Tisch. Unsere Waldlandputen werden durch die urtĂźmlich-langsame Bio-Zucht zum unverwechselbaren Genuss. Guten Geschmack kĂśnnen Sie mit uns auch verschenken! Unsere Landputen-PräsentkĂśrbe erhalten Sie im Onlineshop (www.landputenshop.de) oder direkt in unseren Filialen in vier verschiedenen Varianten. Wer jedoch ganz individuell schenken mĂśchte, dem stellen wir gerne speziell einen Korb zusammen. Wer sich zu Weihnachten gerne verwĂśhnen lässt, ist herzlich zu unseren weihnachtlichen Veranstaltungs-Highlights eingeladen. Erleben Sie mit Kollegen, Freunden und Kameraden eine besondere Weihnachtsfeier. Am Freitag, den 9. und Freitag, den 16. Dezember freuen wir uns, Ihre Festtagsgesellschaft ab 19 Uhr begrĂźĂ&#x;en zu kĂśnnen. Mit gutem Essen, stimmungsvoller Unterhaltung und erfahrungsgemäĂ&#x; guter Laune gestalten wir einen rundum gelungen Abend fĂźr Sie. Der „Santa`s Brunch“ am zweiten Weihnachtsfeiertag ist der HĂśhepunkt unserer Festtage. Entspannt und sorgenfrei kĂśnnen Sie in lockerer Atmosphäre bei gutem Essen in den Erinnerungen des vorangegangenen Weihnachtsabends schwelgen. Inspirationen, fĂźr welche Produkte der Lanputen-Gutschein eingelĂśst wird, kĂśnnen Sie sich beim Brunch ganz nebenbei ebenfalls holen.

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Stadtwerke in Schwerin

Wir fördern, was Schwerin ins richtige Licht setzt. Unsere Landeshauptstadt Schwerin ist eine sehr lebens- und liebenswerte Stadt, die sich stets weiterentwickelt. Hier treffen restaurierte und filigran wiederhergestellte historische Bauten auf moderne, zeitgenössische Architektur. Der historische Kern der Stadt, die im Jahr 1160 gegründet wurde, lädt mit seinen Gassen, Bars und Restaurants sowie kleinen Geschäften und Handwerksbetrieben zum Verweilen ein. Diese Attraktivität schätzen nicht nur die Schwerinerinnen und Schweriner. Viele Besucher und Touristen machen sich jedes Jahr selbst ein Bild davon. Und die Stadt der sieben Seen weiß mit hoher Lebens- und Aufenthaltsqualität zu überzeugen. Romantisch und einladend erscheint die Stadt in den Abend- und Nachtstunden, denn viele der historischen und auch der neuen modernen Gebäude erstrahlen bereits illuminiert. Viele Beispiele können dafür genannt werden – der Alte Garten mit dem Mecklenburgischen Staatstheater und dem Staatlichen Museum, das gesamte Schlossensemble, das Areal um den Pfaffenteich sowie viele Brunnen und Gartenanlagen. Diese positive Entwick80

lung Schwerins voranzutreiben und mitzugestalten, empfinden die Stadtwerke Schwerin auch als eine ihrer gesellschaftlichen Verpflichtungen. Licht als Gestaltungselement dabei einzusetzen und Gebäude konzeptionell zu illuminieren, liegt quasi in der Natur eines modernen Energiedienstleisters. So wird seit dem Jahr 2006 das historische EWerk angestrahlt und wirkt in der Form als zentrales Element am Nordufer des Pfaffenteichs. Sowohl die Umsetzung eigener Beleuchtungsprojekte wie auch die Mitwirkung an anderen Projekten, wie die Rossebändiger auf der Schlossbrücke oder der Schweriner Dom, sind gelungene Beispiele dafür. Das neueste Beleuchtungsprojekt der Stadtwerke Schwerin liegt ein wenig abseits der Touristenströme, ist aber nicht weniger interessant für die Attraktivität der Landeshauptstadt. Gemeint ist der Energiestandort SchwerinSüd. Mit seinen modernen Betriebsanlagen ist er bedeutend für die sichere und zuverlässige Versorgung der Schweriner Bürgerinnen und

Bürger. Und nicht nur das – dieser Standort ist gleichzeitig das Aushängeschild für die Arbeit der Stadtwerke Schwerin. Um auf diese Bedeutung sowie den eigenen ökologischen Anspruch hinzuweisen, wurde zusammen mit der Hochschule Wismar ein Beleuchtungskonzept erarbeitet, mit dem die verschiedenen Gebäude- und Anlagenteile in spezielles Licht getaucht sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den wesentlichen Bestandteilen des Standortes – Heizkraftwerk, Wärmespeicher und Biogasanlage. Verschiedene Farben für die unterschiedlichen Anlagenkomponenten ergänzen sich in einer interessanten Komposition, ohne die Betrachter grell und aufdringlich zu blenden. Dieses Farbenspiel ist von weitem erkennbar und macht neugierig auf die Details beim Näherkommen. Diese Idee der Illumination von technischen Anlagen, die man aus vielen Städten Deutschlands kennt, wertet auch diesen Energiestandort der Landeshauptstadt erheblich auf und ist ein Gewinn für unser schönes und liebenswertes Schwerin.

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NATÜRLICH JEDEN TAG.

Stadtwerke Schwerin GmbH Eckdrift 43 - 45 • 19061 Schwerin Telefon: (0385) 633 11 90 E-Mail: stadtwerke-schwerin@swsn.de Internet: www.stadtwerke-schwerin.de


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1. Blick über das Firmengelände in Crivitz., 2. Sanierung des Dachstuhls im Haus Mecklenburgstraße 41/43 Ecke Schlossstraße in Schwerin. Martin Neubauer und Frank Schlieter (v.l.) schneiden Balken zu. 3. Wanderpavillon im Biosphärenreservat Schaalsee. 4. Holzverkauf. Fotos: Grossert (3), Neubauer (1)

HOLZ IST IHR METIER Holzdoktoren bei der Arbeit Sie haben Spuren im Schweriner Zoo, auf dem Dach des Doms, am Schaalsee, an den Schlössern in Schwerin und Bothmer hinterlassen. Sie kennen sich mit historischen Bauwerken und Brücken aus, fertigen aber auch Zäune, Carports, Gartenhäuser, Pavillons und vieles mehr. Sie sind Holzdoktoren und Gestalter in Zimmermannskluft – die Handwerker der Firma Mohn aus Crivitz. Gefühlt acht Treppen aus Gitterrosten, die an Stahlträgern befestigt sind, geht es am Baugerüst nach oben, dann auf dem Gerüst an der Hauswand entlang. Den Kopf einziehen – und schon betritt man den Wirkungsbereich der Zimmerer unter dem Dach des Hauses Schloßstraße 35, Ecke Mecklenburgstraße in Schwerin. Der Eigentümer des um 1924 errichteten, denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses, vertreten durch die Hausverwaltung Wentzel-Dr., hat die Sanierung der 82

Dachkonstruktion in Auftrag gegeben. „Wir machen hier eine komplette Deckenbalkensanierung“, erklärt Zimmerermeister Martin Neubauer von der Crivitzer Firma Mohn. Die Dachbalken werden durch die Handwerker begutachtet, beschädigte Hölzer ausgetauscht. Gut erhaltene Balken erfahren eine Reinigung und anschließend eine Holzschutzbehandlung. „Um Schadensbilder am Holz zu erkennen und fachkundig zu behandeln, benötigt man den Sachkundenachweis ,Holzschutz

am Bau’ und viel Erfahrung“, erklärt der Zimmerermeister. Er empfiehlt künftigen Bauherren auf diesen Nachweis zu achten und regionale Firmen mit Ausbauund Sanierungsarbeiten zu betrauen. „Angebote im Internet sollten kritisch hinterfragt werden.“ Die Firma Mohn behauptet sich schon seit vielen Jahren erfolgreich am Markt. Sie wurde am 1. März 1981 von Erhard Mohn, dem Schwiegervater der jetzigen Firmeninhaberin Heike Mohn, als Baugeschäft gegründet. Daraus

entstand nach der Wende die Zimmerei und 1992 startete der Holzhandel. „Wir haben in diesem Jahr 35-jähriges Firmenjubiläum“, sagt Heike Mohn stolz. „Wir, mein Mann Andre´ und ich, begannen 1990 nach Abschluss des Studiums, in der Firma zu arbeiten.“ André Mohn absolvierte zusätzlich eine Zimmermannsausbildung und qualifizierte sich anschließend zum Meister. Später leitete er die Zimmerei GmbH und den Holzhandel. Der Firmengründer zog sich in den Ruhestand zurück. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


HANDWERK Anfang 2016 übernahm Heike Mohn schicksalsbedingt die Geschäftsführung der Firmen. Ihr zur Seite steht der Zimmerermeister Martin Neubauer. Der 31-Jährige verantwortet den fachlichen Teil der Zimmerei. Hier arbeiten neun Zimmerleute, insgesamt sind in beiden Firmen 15 Mitarbeiter beschäftigt. Darunter erfahrene Handwerker wie Frank Schlieter, der besonders im Bereich der Kirchensanierung ein enormes Wissen hat und es an Jüngere weitervermittelt. „Wir bilden auch Lehrlinge aus. Ich finde, Zimmermann ist ein ganz spannender, vielseitiger Beruf. Mal lautet die Aufgabe eine Brücke zu bauen, es folgen viele Sanierungen und dann wieder ein Neubau“, sagt die Geschäftsführerin. Die Firma Mohn war an der Sanierung des Domdaches in Schwerin beteiligt, arbeitete am Schloss, baute den Weg zur Nashornanlage und den Forschersteg zum Südamerikahaus im Schweriner Zoo, die Brücke zwischen Pinnow und Godern. „Ein besonders interessantes Objekt und eine Herausforderung war die Errichtung des Wanderpavillons im Biosphärenreservat Schaalsee. Er hat eine ovale Form und ein schräges Dach“, merkt der Zimmerermeister an. Findet man bei der Sanierung manchmal auch etwas? „Das kommt vor. Wir haben hinter Fußbodenleisten schon einige alte Münzen, Briefe und Zeitungen hervorgeholt. Die Funde werden dem Bauherren übergeben.“ Die zweite Firma, der Holzhandel, verkauft Material an Firmen und Privatkunden. „Wir gehen auf die Wünsche der Kunden ein, beraten bei kleineren Bauvorhaben, schneiden Holz auf Wunschlänge, erledigen bei Bedarf die Vormontage und liefern an. Der Kunde kann Farben und alles Wichtige für den Innenausbau erwerben. Im Angebot ist auch Bodenholz zur Erneuerung von Holzterrassen“, beschreibt Heike Mohn Sortiment und Dienstleistungen. Elvira Grossert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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Zustand der Schabracken im Jahr 2004.

Sammeln für historische

Foto: Karsten Wachtel

SCHABRACKEN Neues Projekt des Schweriner Schlossvereins Textilrestauratorin Ulrike Herrklotsch wirbt für das Spendenprojekt. Foto: I. Grempler

Abformung der Papiermachéornamente. Foto: Cathrin Enge

Im Mai hat der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. (Schlossverein) sein 25jähriges Bestehen gefeiert. Ohne Pomp, mit einem feinen Konzert in der Schlosskirche – das große Fest gab es Mitte Juni beim offiziellen Schlossfest. Der Verein kann mit Stolz auf die vergangenen 25 Jahre zurückschauen: „Der Verein hat Werte von insgesamt 460.000 Euro geschaffen“, bilanzierte der Vereinsvorsitzende Matthias Schott. Das größte Projekt war der Jugendtempel im Schweriner Schlossgarten, der seit dem vergangenen Jahr ein Anziehungspunkt im Park ist. „Die Erfahrung, so ein großes Projekt erfolgreich umgesetzt zu haben, die motiviert für weitere Aktionen“, sagt Dr. Irmela Grempler, die stellvertretende Vorsitzende des Schlossvereins. Die „weitere Aktion“ hat selbstverständlich etwas mit dem Schloss zu tun – diesmal geht es konkret um die Gestaltung eines Innenraums: den Thronsaal. Der Thronsaal entstand im Rahmen des Um- und Neubaus des Schweriner Schlosses in der Mitte des 19. Jahrhunderts, und war zu großherzoglichen Zeiten Staats- und Repräsentationsraum. Es „gibt in ganz Deutschland kein weiteres Thronappartement mehr, das in dieser Form, in dieser Ausstattung und in dieser Reichhaltigkeit überliefert ist“, erläuterte bei einem Schlossgespräch im Jahr 2012 der Kunsthistoriker Dr. Christian Ottersbach. Für die Komplettierung der Ausstattung wirbt der Schlossverein nun Spenden ein: „An den Rundbogensegmenten von vier Fenstern waren Schabracken (Querbehänge an einem Fenster) angebracht. Bei der Restaurierung in den 1970er Jahren wurden sie abgenommen – aber leider nicht wieder aufgehängt. Der Architekt Karsten Wachtel, der als Praktikant in der Landtagsverwaltung gearbeitet hat, fand 2004 drei der Schabracken, in Packpapier eingewickelt, auf einem Dachboden. Die Stücke waren stark beschädigt, die erhaltenen Papiermaché –Verzierungen nur noch stellenweise vorhanden. Die vierte Schabracke und die Seitenschals sind leider verloren. Die erste, im besten Zustand befindliche Schabracke wurde

Thronsaal im Schweriner Schloss-Museum. Fotos: Jörn Lehmann (2)

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ENGAGEMENT restauriert – eine sehr aufwändige und teure Sache. Die Kosten beliefen sich auf 33.500 Euro. Am 31. März 2014 wurde diese Schabracke wieder angebracht“, berichtet Dr. Irmela Grempler und sie ergänzt: „Ganz wichtig ist mir, dabei das große Engagement von Brigitte Feldtmann zu erwähnen und zu würdigen. Sie ist eine engagierte Kulturförderin und man kann sagen, für das Projekt ‚Schabracken‘ entflammt. Brigitte Feldtmann hat 10.000 Euro gespendet, wir als Schlossverein konnten 5.000 Euro drauflegen, so dass wir dem Landtag die erste Summe für die Restaurierung und Wiederherstellung der restlichen drei Schabracken überweisen konnten.“

Foto: Andreas Dürst

An den Landtag deshalb, weil die verwaltungstechnische Administration durch den Landtag abgewickelt und erledigt wird. Was für den Schlossverein eine Erleichterung ist – doch die große Aufgabe „Spenden sammeln“ bleibt. Geschätzt werden 85.000 Euro benötigt. „Wir müssen ein gewaltiges Sparschwein füttern“, meint Dr. Irmela Grempler launig und erläutert, wie das passieren soll: „Wir werden bewährte Partner ins Boot holen, beim Schlossfest und ähnlichen Anlässen und in den Medien für unser Projekt werben.“ Und darüber informieren, warum Dekorationsteile wie die Schabracken wichtig sind. Das Schloss ist ja nicht nur ein imposanter Bau, es ist – mit seinem Inhalt, den museal genutzten Räumen, Teil der Geschichte von Mecklenburg, also unserer Geschichte. Unsere Vorfahren haben dieses Stück Historie an uns übergeben, damit wir es bewahren, pflegen und an nächste Generationen weitergeben. Deshalb der Aufruf des Schlossvereins: Bürger spendet, damit die Ausstattung des Thronsaales komplettiert wird.

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Spendenkonto: Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. IBAN: DE81 1405 2000 0310 0355 38 BIC: NOLADE21LWL Verwendungszweck: Schabracken

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INTERVIEW

Schluss mit falscher Bescheidenheit! Oder: Warum klotzen? Lieber protzen! „Immer schön zeigen, was man hat“, lautet das Motto von Standup-Comedian Matze Knop. Sein neues Programm heißt „Diagnose dicke Hose“, das der Westfale am 5. November im Capitol Schwerin vorstellt. Was hat Sie für das Programm „Diagnose dicke Hose“ inspiriert? Matze Knop: Ideen für so ein Bühnenprogramm kommen meist aus mir selbst heraus. Ich habe mir zum Beispiel überlegt: Was muss ich verändern, um mich besser zu fühlen? Dabei ist mir aufgefallen, dass sich viele mit falscher Bescheidenheit oft selbst im Weg stehen. Ich betone „falsche“. An der richtigen Stelle ist es auf alle Fälle eine Tugend. Also dachte ich: Damit muss jetzt Schluss sein. Was muss man beachten, wenn man einen auf „dicke Hose“ macht? Zu allererst muss man abstellen, sich Gedanken darüber zu machen, was andere über einen denken könnten. Darum dreht sich sowieso zu viel im Leben. Dann muss man seine Wünsche, Vorstellungen und Träume kennen, um zu wissen, was man braucht, damit man endlich mal der glücklichste Mensch auf Erden ist. Der nächste Schritt ist dann das Loslegen und Durchziehen. Wenn man beim ersten Gegenwind aufhört, kommt man nicht weit. Bei welcher Gelegenheit machen Sie selbst gern mal einen auf „dicke Hose“? Auf jeden Fall beim Fußball, wo ich seit einiger Zeit schon immer die buntesten Schuhe trage, die es gibt. Obwohl ich in der Mannschaft nicht zu den größten Technikern gehöre, suggeriere ich mir damit selbst, dass ich der Dorf-Ronaldo bin (lacht). In „Diagnose dicke Hose“ geht es unter anderem darum, zu sich selbst zu stehen, egal was die anderen einem raten. Ihre Eltern haben Ihnen angeblich zu einer „soliden Ausbildung“ geraten, studiert haben Sie aber Journalistik. Wie kam das? Nach einem Bewerbungsgespräch wurde mir eine Stelle im Einzelhandel angeboten, die ich zunächst annehmen wollte. Als ich dann einen weißen

Kittel und die passenden Arbeitshandschuhe zugeschickt bekam, dachte ich: Hier läuft was schief. Das ist für dich nicht das Richtige. Also habe ich den Weg des Radioredakteurs eingeschlagen. Mein Vater war schon Fußballreporter beim Radio. Wie sind Sie zur Comedy gekommen? MK: Ursprünglich durch die Arbeit beim Radio. Ich habe dort Sport- und Nachrichten-Themen gemacht, mochte aber auch die lustigen Sachen. Ich war auch mal Chef vom Dienst und durfte sogar mal den Chefredakteur vertreten. Aber ich habe festgestellt, dass mir der Humorbereich vom Naturell her am nächsten liegt. Inwiefern profitieren Sie heute von der Journalistikausbildung? Ungemein. Ich stehe zwar mittlerweile auf der anderen Seite, kenne aber auch die Belange, Wünsche und Sorgen eines Journalisten und kann die nachvollziehen. Ein Idol Ihrer Kindheit war angeblich Rudi Carrell. Was faszinierte Sie an dem Entertainer? Sie haben die Antwort bereits vorweggenommen. Mich fasziniert an Rudi Carrell, eben dass er ein Entertainer war. Er hat geschauspielert, gesungen, getanzt, moderiert – ein echter Unterhaltungskünstler. Das fehlt heute meistens. Mir ist das Schubladendenken oft zu wenig und zu langweilig. Sie imitieren zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, vor allem aus der Fußballbranche. Wie kommen Sie zu den Rollen? Indem ich mich dafür entscheide (lacht). Ich beschäftige mich ja viel mit Fußball, spiele selbst noch aktiv. Wenn ich dann jemanden sehe, der sich gut für eine Parodie eignet, mache ich mich ans Werk.

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 5 vom 1. 1. 2016

Leitende Redakteurin: Christine Mevius Telefon 03860 / 501551 eMail: c.mevius@t-online.de

Druck:

Anzeigen: Detlev Lüth (Ltg.) · Agentur Rainer Prinzler Reinhard Eschrich · Annette Kappelar Telefon 0385 / 485630

Verkaufspreis: Einzelheft: 4,- E incl. MwSt. Jahresabo: 15,- E incl. MwSt. + Porto im Voraus Erscheinungsweise: 4 x jährlich

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INTERVIEW grenze vorgeben, es lustig finden. Außerdem habe ich enormen Respekt vor deren Leistung. Welche Dialekte liegen Ihnen nicht? Mit genügend Übung kann man jeden Dialekt nachmachen.

Fotos: Stephan Pick

Und welche mögen Sie besonders? Sächsisch klingt sehr lustig. Bayerisch liegt mir aber besonders gut. Da war ich als Kind oft im Urlaub.

Angeblich war Matze Knop früher sehr schüchtern. „Wenn ich damals von einem Mädchen angesprochen wurde, bin ich so rot angelaufen, dass die Leute auf der anderen Straßenseite stehen blieben, weil sie dachten, die Ampel sei rot.“ Heute ist er überzeugt: Status macht sexy.

Sie parodieren unter anderem Cristiano Ronaldo und Pep Guardiola. Lernen Sie dafür extra portugiesisch bzw. spanisch? Nicht perfekt, aber man muss sich mit der Sprache auseinandersetzen. Nach einer gewissen Zeit hat man einige Floskeln und Redewendungen auf dem Schirm. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich mich dann im nächsten Sommerurlaub in der Landessprache verständigen kann. Wen parodieren Sie am liebsten und warum? Ehrlich gesagt habe ich keine Lieblingsparodie. Am meisten Spaß macht es mir, jeden Tag jemand anderen zu parodieren. Ich liebe die Abwechslung. So ist es am erfrischendsten. Fühlen sich manchmal Personen beleidigt von Ihrem Programm? Wie gehen Sie damit um? Ich hoffe nicht. Zumindest gab es bisher keinerlei Anzeichen. Ich versuche immer darauf zu achten, dass auch die Parodierten, die häufig die Humor-

Fallen Sie manchmal im Privaten in eine Rolle? Auf jeden Fall. Manchmal ist das sogar sehr hilfreich. Beim Bäcker in der Schlange kommt man als „Kaiser“ (Anm.: Franz Beckenbauer) eher dran, als wenn ich da als Matze Knop stehe. Ich würde mich natürlich nie vordrängeln. Aber wenn man mich vorher bittet … (lacht). Welche Rolle spielt das Publikum bei Ihren Shows? Inwiefern interagieren Sie mit den Gästen? Das Publikum spielt eine große Rolle. Mir macht es eine riesige Freude, mit den Leuten zu sprechen. Dafür verlasse ich gerne die Bühne und gehe ins Publikum. Das gemeinsame Lachen steht im Vordergrund. Angeblich lachen mehr Männer als Frauen bei Ihren Auftritten. Wie erklären Sie sich das? Das kann ich so nicht bestätigen. Bei uns sitzen genauso viele Frauen wie Männer, die Themen sind sozusagen unisex. Natürlich spielt der Fußball immer eine Rolle, aber auch Ernährung, Gesundheit, Schönheit und vieles mehr. Was verbinden Sie mit Schwerin und mit Mecklenburg-Vorpommern? Ich halte Mecklenburg-Vorpommern für eine der schönsten Ecken Deutschlands. Wunderbare Seen, tolle Landschaften, der Zugang zum Meer. Ich habe hier immer sehr nette Menschen getroffen. Nirgendwo sonst sind die Menschen so nett, so zuvorkommend und humorvoll wie in Meck-Pomm. Wenn Sie jetzt glauben, dass ich dasselbe auch über Bayern und die anderen deutschen Regionen in Interviews sage, dann haben Sie natürlich Recht (lacht). Aber ganz im Ernst, ich komme immer wieder sehr gerne hierher. Ich habe ja sogar drei Shows in Mecklenburg-Vorpommern: in Schwerin, in Rostock und in Neubrandenburg. Das Interview führte Grit Schreiter

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ERLEBNIS

Feines, Erlesenes und Schmackhaftes im hinterland

Taschen, Grafiken, Spielkarten, Schokolade – hier sollte jeder etwas Passendes finden. An der Tapetendruckstation von Birgit Elisabeth Holzapfel aus Lübeck können die Besucher ihr eigenes Geschenkpapier oder individuelle Wanddekorationen herstellen; die In diesem Jahr öffnet hinterland zum fünften Mal die Türen Museumswerkstatt der Spielkartenfabrik des Kulturhauses Mestlin zum beliebten, bunten Markttreiben. Stralsund wird mit wunderschönen Motivkarten und einem Spieltisch vor Ort sein. Am Stand des Berliner Künstlers Martin Hoffmann hat man die seltene Gelegenheit, zu erleben, wie seine faszinierenden CollagenKöpfe entstehen. Das Berliner Frauen-Trio „the hinking sinking ladies“ wird mit Piratenliedern und Meeresgeschichten die Bühne entern, das Musiktheater Cammin erzählt das Märchen von Dornröschen zur Abwechslung mal aus der Sicht der Schlossküchenmitarbeiter. Der Filmvorführer zeigt Kinder- und Handwerksfilme und der Verein Denkmal Kultur Mestlin e.V. wird bei den Rundgängen ungeahnte Blicke hinter die Kulissen des geschichtsträchtigen Hauses eröffnen. Für das leibliche Wohl der Marktplatzbesucher sorgen erneut zwei hinterland 2016 Foto: hinterland Güstrower Gastronomen mit ausvom 11. bis gewählten Speisen und Getränken. 13. November beul mit seinen fantasie- und Eine ganz besondere Mischung aus Handwerk, in Mestlin humorvollen Installationen. Kunst, Kultur und kulinarischen Genüssen Die umfangreichen Vorbereitungen erwartet die Besucher auch in diesem Jahr. für hinterland 2016 sind so gut wie Die Aussteller halten wieder eine Liebgewonnenes wie das Kulturprogramm für abgeschlossen. Die Gäste dieses besonderen Menge außergewöhnlicher Dinge bereit – Kinder und Erwachsene, künstlerische MitMarktes dürfen sich auf ein buntes Fest freuen für Besucher, die sich selbst eine Freude machaktionen, Hausführungen und viele – auch wenn die Novembertage vielleicht eher machen möchten, oder die auf der Suche bekannte Gesichter hinter den Ständen sind von tristen Farben bestimmt sind. nach besonderen Geschenken sind. Alles ist C. M. ebenso dabei, wie tolle neue Handwerker, Musihandgemacht und mit Liebe zum Detail herker und Theatermacher. Hauskünstler 2016 ist gestellt – in Kleinserien oder als Einzelstück. Weitere Informationen unter Reinhard Zabka vom Lügenmuseum in RadeOb Keramik, Schmuck,Lampen, Kleidung, www.hinterland-marktplatz.de

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Ein Reich für die Sinne Wer im Schloss Basthorst residiert, wird wahrhaft königlich verwöhnt. Neben den stilvollen Zimmern, Suiten und Appartements und einem großzügigen SPA-Bereich überzeugt das Schlosshotel mit einer exzellenten Küche. In dem Schlossrestaurant De Blauwe Kroon, eines von drei Restaurants auf dem Hotelgut, erwarten die Gäste fabelhafte Kreationen und variantenreiche Menüs. Das Motto lautet „Fine Dining auf mecklenburgisch“. Viele Gäste schätzen De Blauwe Kroon auch als Ort für vertrauliche Geschäftsessen in ansprechendem Ambiente. Bei der Namensgebung des Schlossrestaurants blieben die holländischen Gastgeber Marjon und Mark Hopman ihrer Linie treu. Angelehnt an die bekannte niederländische Keramik erstrahlen die herrschaftlichen Räume im Schlossrestaurant dafür in traditionellem Delftblau.

Das Hotelgut Schloss Basthorst ist auch ein abwechslungsreicher Erlebnisort, der ganzjährig seinen Besuchern stimmungsvolle Events anbietet. Bunt, abwechslungsreich und voller Lebensfreude – so kann man das Veranstaltungsprogramm wohl am besten beschreiben. Für jeden Geschmack wird etwas geboten: Galadinner oder rustikaler Markt, Pop-Konzert oder Klassik-Abend, Kinderfest oder Fashion-Show. Egal ob die Besucher als Hotel- oder Tagungsgast, auf einen Tagesausflug, einen Restaurantbesuch oder bei einer der opulenten Dinnershows in Basthorst sind – es werden Erlebnisse geschaffen, die noch lange im Gedächtnis bleiben.

Stimmungsvolle Erlebnisse – leidenschaftliche Küche

Krimidinner 3. Dezember 2016

Dessous-Show & Dinner 26. November 2016

Fi De ne B Fr D lau & ini w 03 Sa ng e K 86 18 i m r o 3- - 2 Sc on 52 1 hl 5 Uh oss 0 r

Elvis Dinner 5. November 2016

Informationen und Karten unter Telefon: 03863-525-124 · www.schloss-basthorst.de MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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BRAUCHTUM

Halloween

eine Geisternacht mit christlich-keltischen Wurzeln Am Abend des 31. Oktober werden Millionen Erwachsene an ihren Haustüren von verkleideten Kindern angeschrien. Haben Erwachsene auf die Foto: Radka Schöne/ pixelio.de Forderung „Süßes oder Saures!“ hin keine Süßigkeiten im Haus, dann ist der Teufel los: Tieftraurigen Kinderaugen muss mit viel politischer Überzeugung standgehalten werden – á la „Kinder essen heutzutage zu viel Zucker“, „Müssen wir immer alles aus den USA übernehmen?“ oder „Dieser Konsum-Diktatur unterwerfe ich mich nicht“. Es nützt nichts: Ein Rest schlechten Gewissens bleibt, wenn die kleinen Hexen, Monster und Geister mit hängenden Schultern zur nächsten Haustür ziehen. Was ist das für ein seltsamer Brauch, der Kinder zu Monstern macht? Worauf geht „Süßes oder Saures“ zurück? Und was haben Kürbisse damit zu tun?

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orab: Halloween stammt nicht aus den USA. Dort wurde der Brauch nur kommerzialisiert. Halloween ist wahrscheinlich auf keltische Rituale in Irland zurückzuführen. Als die Iren ihre Heimat im 19. Jahrhundert aufgrund von Hungersnöten verlassen mussten, übersiedelten viele in die heutigen USA und importierten Halloween so nach Übersee. Der Brauch fand auch bei anderen Einwanderern Anklang, weil er so lustig und geheimnisvoll war. Er verbreitete sich schnell, bis er schließlich von Marketing-Experten entdeckt, zum Grusel-Event stilisiert und entsprechend zu Verkaufszwecken genutzt wurde. Heute wird Halloween weltweit gefeiert, auch in Simbabwe und Mosambik. Halloween oder Hallowe'en ist die Kurzform des englischen Begriffs „All Hallows Eve“ (von eve: „Vorabend” und hallow: „Heiliger”). Der Begriff bezeichnet den Abend vor dem Allerheiligenfest der christlichen Kirche, nämlich den 31. Oktober. Am 1. November wird in der katholischen Kirche der verstorbenen Heiligen, am Tag darauf, Allerseelen, aller Verstorbenen gedacht.

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Das macht Halloween aber nicht zu einem christlichen Fest. Wahrscheinlich ist eher, dass einem heidnischen Ritual im Irland des 9. Jahrhunderts ein christliches „Mäntelchen“ umgehängt wurde. Ostern und Weihnachten erging es europaweit ähnlich: Da missionarisch veranlagte Kirchenväter dem heidnischen Volk seine jahrhundertealten Rituale und Bräuche nicht verbieten konnten, gaben sie vielen Bräuchen eine christliche Bedeutung. So war damals allen geholfen – auch wenn wir Kindern heute kaum erklären können, was der neugeborene Jesus mit dem Weihnachtsmann und der sterbende Jesus mit Eiern und Hasen zu tun hat. Das heutige Halloween weist viele christliche Elemente auf. Beispielsweise geht der weit verbreitete Brauch der Kinder, mit den Worten „trick or treat“ (Süßes – sonst gibt es Saures) an Haustüren zu klingeln, wahrscheinlich auf eine frühe christliche Tradition aus dem Irland des 11. Jahrhunderts zurück. Damals wurden laut Aufzeichnungen am Allerseelentag kleine Brote mit Johannisbeeren, so genannte „SoulCakes“ („Seelenkuchen“), an Bettler verteilt. Die Bettler versprachen dafür, für die Spender oder für die

Seelen Verstorbener zu beten. In Irland soll es darüber hinaus üblich gewesen sein, den Kindern Äpfel oder Nüsse zu schenken. Aus dem katholischen Irland stammt ebenfalls der Brauch, beleuchtete Kürbisse zum Halloweenfest aufzustellen – den so genannten „Jack O’Lantern“. Dieser Jack entstammt einer irischen Sage: Vor langer Zeit lebte ein Hufschmied und Trunkenbold namens Jack Oldfield. Am Abend vor Allerheiligen saß dieser in einer Kneipe, als ihn plötzlich der Teufel holen wollte. Jack bat den Teufel, ihm einen letzten Drink zu spendieren, wogegen dieser nichts einzuwenden hatte. Jedoch fehlte dem Teufel das nötige Kleingeld – er verwandelte sich in eine Sixpence-Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack steckte die Münze schnell in seinen Geldbeutel. Und weil er im Geldbeutel ein silbernes Kreuz bei sich trug, konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln. Jack handelte: Der Teufel versprach, dass Jacks Seele noch zehn Jahre frei sein solle. Zehn Jahre später kam der Teufel abermals in der Nacht vor Allerheiligen zurück. Dieses Mal bat Jack

um einen Apfel als Henkersmahlzeit. Der Teufel war einverstanden und kletterte auf einen Apfelbaum. Jack schnitzte blitzschnell ein Kreuz in die Rinde des Baumes – der Teufel war auf dem Baum gefangen. Jack handelte abermals: Der Teufel versprach, Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen. Als Jack starb, wurde er im Himmel abgewiesen und zu den Höllentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, schließlich hatte der Teufel versprochen, niemals Jacks Seele zu holen. Jack wurde zurückgeschickt. Der Teufel hatte Mitleid und schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer, die Jack in eine ausgehöhlte Rübe steckte. Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Rüben-Laterne an Halloween durch die Dunkelheit. Aus dieser Legende leitete man ab, dass an Halloween ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe den Teufel und Geister abhalten könne. Als die Iren in den USA ankamen, machten sie den Kürbis zum Rüben-Ersatz, weil es dort wesentlich mehr Kürbisse gab. Um böse Geister abzuschrecken, schnitt man Fratzen in Kürbisse. Und so ist es bis heute geblieben. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


BRAUCHTUM Mit der „Jack O’Lantern“-Sage und dem christlichen AllerheiligenBrauch in Irland sind die gruseligen Halloween-Kostüme aber nur zum Teil erklärt. Warum wird Halloween so stark mit dem Jenseits in Verbindung gebracht? Die Antwort: vermutlich aufgrund des keltischen Samhain-Festes. Wissenschaftler sind sich einig, dass eine kontinuierliche Entwicklung eines irisch-keltischen Rituals bis hin zum heutigen HalloweenFest wissenschaftlich unhaltbar ist. Die Sehnsucht des modernen Menschen nach alten keltischen Traditionen ist aber groß. Deshalb wurden viele Kausalitäten konstruiert, die plausibel scheinen – in Bezug auf Halloween vor allem die des keltischen „Samhain“-Festes. Der Kulturkreis der Kelten beschränkte sich in Europa zuletzt auf Irland und Schottland. Vor der Einführung der heutigen Kalenderrechnung begann für keltische Stämme auf den Britischen Inseln das neue Jahr schon Anfang November. Die Kelten markierten den Winteranfang mit dem Samhain-Fest, so wie sie den Sommeranfang mit dem Beltane-Fest anzeigten. Samhain bildete den dunklen Pol des Jahres. Das Fest stand Beltane, dem hellen Pol, gegenüber.

che Wurzeln hat. Wahrscheinlich möchte sie mit Feen, Geistern und anderen Fantasie-Gestalten der Romantik nichts am Hut haben. Aber ob christlich oder heidnisch: Halloween macht Kindern und Erwachsenen Spaß, bringt der

Wirtschaft ordentlich Geld ein und erinnert an eine typisch-europäische Tradition. Auch von der sozialen Seite darf das Fest beleuchtet werden: An Halloween trauen sich Kinder, an fremde Türen zu klopfen und – wenn auch fordernd – um

Spenden zu bitten. So gesehen darf man den Brauch als Einladung betrachten, Ängste zu überwinden und sich ein bisschen weniger fremd zu werden. Was könnte dagegen einzuwenden sein? Kristin Schröder

Im Mittelpunkt des Samhain-Festes stand der Tod. Die Kelten gingen wahrscheinlich davon aus, dass in dieser Nacht die Verträge mit dem Jenseits geschlossen oder wieder aufgelöst werden, so dass das Übernatürliche leicht ins Diesseits eindringen kann. Deshalb können sich Lebende und Tote nach dem keltischen Glauben begegnen – in der Geisternacht zum 1. November wird es unheimlich. Dieses gruselige Image hat das Halloween-Fest für sich gepachtet, die Konsumenten zahlen gern für den Spaß. Die Kirche lehnt den populären Brauch empört ab, obwohl Halloween auch christliMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016

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AUSGELESEN

Valeria Luiselli

„Die Geschichte meiner Zähne“ von Astrid Kloock Foto: privat

Die Geschichte meiner Zähne – eine story, die man gar nicht lesen möchte. Ein Buchtitel mit Mundgeruch. Über Zahnersatz, Gesichtsverlust und Krankenkasse als Klassenfrage. Aus dem Leben von Hochbetagten, aufgeschrieben von einer Noch-nichtBetagten – oder was? – Stop. Mundgeruch und andere Vorurteile bitte in den Müll. Sonst verpassen wir ein wunderbares Buch. Die Autorin Valeria Luiselli ist 33 Jahre jung und kennt Zahnersatz wohl nur aus fremden Mündern. Sie wurde in Mexiko-City geboren, lebt mit Mann und Tochter in New York und arbeitet dort als Journalistin, Dozentin und Lektorin. Ihr Debüt-Roman „Die Schwebenden“ ist in viele Sprachen übersetzt, ebenso ihre Essays „Falsche Papiere“. Ihre jüngste Arbeit „Die Geschichte meiner Zähne“ erschien im März 2016. Es ist schwierig, sie einem Genre zuzuordnen und geradezu unmöglich, durchgängige Stil- und Sprachbilder zu benennen. Eigenwillig und unikatös ist das Angebot und reicht von realistisch über absurd, irrational, derb, superderb, zynisch, bis zu nachdenklich und klug. Und doch gibt es eine Ordnung in diesem amüsanten Labyrinth zwischen zwei Buchdeckeln. Die Ordnung richtet sich nach der Idee der Schreiberin: Luisellis 94

Botschaft ist die unendliche Kreativität des Menschen, der Sinn des Lebens und der Wert von Kunst. Ihre Mittelpunktfigur heißt Gustavo Sánchez, auch Carretera genannt, zunächst Wachmann in der Saftfabrik in der Via Morelos, später weltbester Auktionator, selbsternannt. Die Fabel des Buches ist Carreteras Lebensgeschichte. Sie beginnt mit der Geburt des Knaben, der vier vorzeitige Zähne mit auf die Welt bringt, die sich zu einem „Mund voller Horror“ auswachsen. Sie endet mit Carreteras Tod. Auf dem Nachtisch neben der Leiche steht ein Glas mit Wasser. Darin liegen seine Zähne. „Hier ist Dein Glas Wasser, Ratzinger, Du mieser Sohn der fetten Sau“, steht auf einem Zettel geschrieben. Die Lebensgeschichte von Carretera, dem weltbesten Auktionator, ist eine unglaubliche Odyssee, ganz und gar dem Ziel gewidmet, alle seine hässlichen Zähne auszutauschen gegen ein schönes Gebiss. Die Zähne der Marylin Monroe sind es schließlich, die ihn glücklich machen und seinem Leben Sinn geben. Ein Etappensieg. Aber „wenn man die Grenzen zur Exzentrik überschreitet, landet man im Bereich der Narren und wird zum Clown.“ Ratzinger, sein Erst- und Einziggeborener, inszeniert aus Verachtung gegen seinen Erzeuger ein hinterhältiges Komplott, in deren Folge Carretera zum Mörder wird. Er erschießt die kor-

rupten Zahnärzte, die ihm die Zähne der Stardiva aus dem Rachen rissen. Er kommt mit einem Ersatzgebiss und ohne Bestrafung davon und rettet sein gebeuteltes Ich mit beharrlichem Selbstbewusstsein in den nächsten Etappensieg: „Ich bin der beste Auktionator der Welt, nach zwei Rum Libres kann ich Janis Joplin imitieren. Ich kann chinesische Glückskekse deuten und auf Japanisch bis acht zählen. Ich kann im Wasser den Toten Mann machen. Ich bin ein Mann mit Glück und für einen solchen legt selbst der Hahn ein Ei.“ Valeria Luiselli hatte im Vorfeld der Zähne-Geschichte mit einer Fabrik ein Projekt vereinbart. Sie schrieb einen Roman in Fortsetzungen. Er wurde von den Arbeitern in Zirkeln vorgelesen und diskutiert. Die Veranstaltungen wurden aufgezeichnet; ergo: Autorin hört mit, ohne gesehen zu werden. Literatur unplaced, vom Mund des Verbrauchers an das Ohr des Produzenten – ein schier unerschöpflicher Fundus für die Erzählidee. Valeria Luiselli nutzt ihn meisterlich. Abschweifend oder ausschweifend, parabolisch oder allegorisch erzählt immer bleibt die Schreiberin auf der elliptischen Spur, verliert niemals die Zähne des Senior Carretera aus dem Blick, jongliert mit großen Namen aus Politik, Kunst und Gesellschaft, um nebenbei

zu sagen, dass sie den Kult um Berühmtheiten lächerlich findet. Auch Gedanken-Zitate, die über dentale Philosophie hinausgehen wie die Worte vom „Engel der Geschichte“ von Walter Benjamin oder die japanische Weisheit „wechselt der Wind, bauen manche Menschen Mauern, andere bauen Windmühlen“ sind vernehmbar gesetzt und haben ihren Platz in der Geschichte meiner, Deiner, unserer oder der Zähne von Senior Carretera. Wenn Sie sich mit diesem Buch ins Wartezimmer eines Gebissklempners setzen, werden Sie selbst auf dem Folterstuhl noch ein Lächeln zwischen den Zähnen haben. Valeria Luiselli „Die Geschichte meiner Zähne“ Verlag Antje Kunstmann München 2016, 190 Seiten, 18,95 Euro, ISBN 978-3-95614-092-1 MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016


LITERATUR

Der erste Reiseführer fürs Stettiner Haff Pünktlich zum Beginn der Urlaubssaison hat der via reise verlag den neuen Reiseführer Stettiner Haff – Ueckermünde – Usedoms Süden herausgegeben. Als erster Reiseführer speziell für das Stettiner Haff stellt er alle Orte und Landschaften dieser einzigartigen Ferienregion vor. Das Stettiner Haff, auch Oderhaff oder Pommersches Haff genannt, ist eine Meeresbucht von 903 Quadratkilometern mit einem deutschen und einem polnischen Teil. Sechs spannende Entdeckertouren führen um den Eggesiner See oder auf den Naturlehrpfad August Bartelt und machen Lust, die Region als Aktivurlauber zu Fuß oder mit dem Rad zu erleben. Es geht dabei in die Ueckermünder Altstadt mit dem weißen Pommernschloss und in den Nachbarort Mönkebude mit seinem mondänen Yachthafen. Wer es idyllisch mag, wird gerne die malerischen Fischerdörfer wie Rieth oder Grambin besuchen, wo man reetgedeckte Häuser und versteckte Badestellen findet. Auch in den Süden Usedoms und in den polnischen Teil des Stettiner Haffs führt das Buch. Auf Ausflügen kann man die Seebäder Swinemünde und Misdroy oder die quirlige Hafenstadt Stettin erkunden. Naturfreunden gibt der Reiseführer nützliche Infos zum Erkunden des Naturparks Ueckermünder Heide. Der praktische Teil des Reiseführers enthält wertvolle Tipps zu Übernachtung, Gastronomie, Festen und Sehenswürdigkeiten, ergänzt von persönlichen Lieblingsorten der Autorin Ute Kissling. Stettiner Haff – Ueckermünde – Usedoms Süden 168 Seiten | broschiert | ca. 80 Fotos | Karten und Ortspläne www.viareise.de ISBN 978-3-945983-07-2

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VERANSTALTUNGEN

Herbst 2016 Oktober 5.10-12.11. 13. 14. 15. 15. 16. 16. 22. 22. 22. 27. 28. 28.+29. 29. 30.

Schwerin Schwerin Schwerin Plau am See Boltenhagen Zarrentin Schwerin Boltenhagen Schwerin Schwerin Schwerin Parchim Schwerin Plate Schwerin

21. Literaturtage Wickie, Das Musical, Kongresshalle Lord of the Dance, Kongresshalle Auftakt von „Plau kocht“, Parkhotel Klüschenberg Feen, Faunen, Fabelwesen verzaubern den Kurpark 18. Apfeltag Andrea Berg, Die Tournee des Jahres! Kongresshalle Strandspiele, Strand und Seebrücke Sena Ehrhardt & Band, Speicher Röntgenstraße Music Show Scotland, Kongresshalle Olaf Schubert & seine Freunde, Kongresshalle Das große Tony Marshall Abschiedskonzert, Stadthalle Caveman - Du sammeln, ich jagen!, Capitol Abschlussfest der Tüffelwochen, Pfarrscheune Dunkel-Munkel-Party im Zoo

November 4.-6. Schwerin 4. -7. Parchim 5. Schwerin 5. Schwerin 5. Schwerin 5. Basthorst 8. Schwerin 11. Schwerin 11.-13. Mestlin 12. Schwerin 21.11.-21.12. Wismar 21.11.-30.12. Schwerin 24. Ludwigslust 26. Schwerin 26.-27. Tewswoos 30. Ludwigslust

Martensmarkt Martinimarkt, Festplatz Matze Knop – Diagnose Dicke Hose, Capitol Kastelruther Spatzen, Kongresshalle Purple Schulz, Speicher Röntgenstraße A tribute to Elvis dinnershow, Hotel Otto – Holdrio again!, Kongresshalle Jazz-Gala 2016 – THE BIG CHRIS BARBER BAND, Capitol Hinterland 2016 – Buntes Markttreiben, Kulturhaus Henssler tischt auf...!, Kongresshalle Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt – Der Stern im Norden Barocker Adventsmarkt Dieter Nuhr – Nur Nuhr, Kongresshalle Weihnachtsmarkt auf dem Töpferhof Distel – Der Zweck heiligt den Abend, Stadthalle

Dezember 2.-3. 2.-4. 3. 3. 3. 3.-4. 7. 9. 9.-11. 10. 10.-11. 11. 18. 31. Foto: Helmut Wachtel

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Neustadt-Glewe Parchim Klütz Schwerin Schwerin Zarrentin Schwerin Schwerin Wismar Schwerin Wittenburg Boltenhagen Schwerin Boltenhagen

Weihnachtsmarkt auf der Burg Adventsmarkt, Marienkirche Weihnachtsmarkt, St.-Marienkirche Night of Freestyle – Freestyle Motorcross, MTB, BMX, Minibike uvm., Kongresshalle Weihnachtsgala, Stadthalle Weihnachtsmarkt im Kloster Helge Schneider, „LASS KnACKEN OPPA!", Kongresshalle Mark Forster – Tape Tour 2016, Kongresshalle 21. Kunstmarkt, St.-Georgen-Kirche Familien-Musical – Der Traumzauberbaum 4, Capitol Weihnachtsmarkt Die Wolga Kosaken, Festsall Bigband Weihnacht – Andreas Pasternak und Band, Capitol Silvester am Strand mit den Party-Shakers, Partyzelt am Strand MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2016



MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 21. JAHRGANG · Herbst 2016 · E 4,-

ABSEITS ENTDECKUNGEN IN DER HEIDE

LIEBESERKLÄRUNG IN DREI GÄNGEN DAS

ZAUBER IN DER KRAMSEREI

PENTAGON VON DÖMITZ

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