MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 19. JAHRGANG · Herbst 2014 · E 4,-
„LEISE LANDUNG” AXEL BOSSE IM INTERVIEW
SÜSS UND SAFTIG DURCH DEN
HERBST
SCHWERIN SINGT EINZIGARTIGES CHORFEST w w w. s c h we r i n - d e l u ex . d e
EDITORIAL Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!
Foto: DELEGO
Liebe Leserin, lieber Leser, Mecklenburg-Vorpommern hat einen, nicht nur gefühlt, herrlichen Sommer erlebt. Wir konnten die meisten Sonnenstunden im Vergleich zum Rest Deutschlands genießen. Und die Deutschen registrieren das immer mehr und machen unser Region zur beliebtesten Urlausdestination unserer Landsleute. Darüber, dass der August, zumindest in Mecklenburg-Schwerin, deutlich nachgelassen hatte, wollen wir nicht reden. Jetzt erleben wir in der letzten kalendarischen Sommerwoche noch einmal Sonne mit warmen Temperaturen als Vorboten eines wünschenswerten goldenen Herbstes. Wenn Sie diese Ausgabe unseres Magazins in Ihren Händen halten, hat der Herbst begonnen. Wir wollen Ihnen wieder ein buntes Spektrum Themen bieten, getreu dem Motto „Wer vieles bietet, bietet Jedem etwas“.
MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Der Herbst spielt auch auf unseren GenussSeiten mit saisonalem Obst und was man daraus machen kann, eine Rolle. Außerdem ist der Herbst die Jahreszeit der Pilze. Wussten Sie, dass Wanzen nicht nur ungeliebte Hausgenossen sein können, sondern in bunter Vielfalt in Natur und Garten vorkommen? Wolf Spillner zeigt es uns. Und natürlich können Sie über Menschen in der Region lesen, die Ihnen etwas zu sagen oder zu bieten haben. Wir verabschieden uns von der für alle Veranstalter in der Region, erfolgreichen Open-AirSaison. Die größte Kulturfördergesellschaft des Landes, die Schweriner Theaterfreunde, hat ihren Ekhof-Preis an den Schauspieler Christoph Bornmüller verliehen. Mit ihrer Ehrenmedaille dankten die Theaterfreunde unserer Autorin Karin Gustmann für ihr langjähriges Engagement für das Theater und seine Freunde. Im Vorfeld des Konzerts im Schweriner Capitol
sprach Grit Schreiter mit Axel Bosse über sein Tourprogramm, und auch einige private Einsichten gab der Indipop-Sänger preis. Zum Schluss aber nicht zuletzt haben wir einige Literaturtipps für die kommende Lese-Jahreszeit zuammengestellt. Astrid Kloock hat „Herzmusterstrickjacke“ von Linde Salber „ausgelesen“ und empfiehlt das „kleine, graue Buch“ wärmstens. Weitere Hinweise unserer Autoren und Inserenten für die kommenden Monate finden Sie beim aufmerksamen Lesen unseres Magazins, für fast jede Interessenlage sollte etwas dabei sein. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit bis zu unserer Winterausgabe Ihr
Detlev Lüth
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Der neue BMW 2er Active Tourer
Freude am Fahren
Abb. ähnlich.
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INHALT
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11 22 Titelfoto: Obsternte Foto: Christine Mevius
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Abb. zeigt Sonderausstatt. gg. Mehrpreis.
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Ein Ausflug in den herbstlichen Park von Burg Schlitz Bilder aus Baumwolle und Seide
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Wölfe im Goldberger Museum
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„Kühlungsborn kocht“ Gourmet-Tage
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„Ein Männlein steht im Walde...“ Eine „Sporensuche“
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Glücksmomente: Macht Geld eigentlich glücklich?
Das Geschenk-Geschenk.
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MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
INHALT
76 94
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Im Porträt: Dörthe Graner-Helmecke
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150 Jahre Rotes Kreuz in M-V
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Urlaub an der Ostsee
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Elegant sportlicher Tabubruch: BMW Active Tourer
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Am anderen Ende der Welt: Der Atem der Maori!
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„Leise Landung“ Axel Bosse kommt nach Schwerin …und wieder ruft das „hinterland“
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MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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GENUSS
Madlen Schulz und Sven Dörnbrack vom Medeweger Hofladen überzeugen sich in den nahe gelegenen Plantagen von der Qualität des Obstes.
Süß und saftig durch den Herbst Einheimische Äpfel, Birnen und Pflaumen haben jetzt Hochsaison. Sie sind nicht nur ein gesunder, leckerer Snack zwischendurch, sondern werden auch in zahlreichen Rezepten der traditionellen und modernen Küche verarbeitet.
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uf dem Bio-Hof in Medewege ist jetzt Erntezeit. Frisch vom Baum gelangt das reife, aromatisch duftende Obst auf kurzem Wege in den Hofladen. Viele alte und neue Sorten kann man hier kaufen, sie roh verzehren oder in beliebten Süßspeisen verarbeiten. Dörte Kahmann und René Zeitz, die Geschäftsführer des kleinen aber feinen Hofladens, legen besonderen Wert darauf, vor allem Waren der benachbarten Bio-Höfe anzubieten. „Durch die unmittelbare Nähe zu den Produzenten können wir unseren Kunden ein Höchstmaß an Qualität und Frische garantieren“, sagen sie. Natürlich freuen sich die beiden - genau wie ihre Mitarbeiter und Kunden - über die bunten, gesunden Herbstfrüchte und verraten den delüx-Lesern gerne ihre kulinarischen Vorlieben rund ums Obst.
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Obst aus der Region Madlen Schulz und Sven Dörnbrack füllen die Regale im Hofladen mit frischem Obst auf. Äpfel, Birnen, Pflaumen in verschiedenen Größen, Farben und Formen. „Es stimmt schon: Bei uns sieht kein Apfel aus wie der andere, doch dafür stammt unser Obst zum größten Teil aus der Region und aus ökologischem Anbau. Am besten schmecken mir die Früchte, die jetzt direkt vor unserer Haustür im Freiland gewachsen und natürlich gereift sind. Sie brauchen Zeit, um ihr volles Aroma zu entfalten. Das ist bei importierten Waren wegen der langen Transportzeiten meistens gar nicht möglich“, meint Sven, der zu den jungen Menschen gehört, die ziemlich genau darauf achten, was sie essen und woher die Lebensmittel stammen. Weil er
Dörte Kahmann verwendet für Pfannkuchen kein Apfelmus, sondern lieber frische Äpfel.
sich dafür entschieden hat, bei seiner Ernährung auf Fleisch zu verzichten, sind ihm Obst und Gemüse besonders wichtig. „So ein Obstsalat ist schnell zubereitet, schmeckt lecker und hat zudem viele Vitamine“, erklärt er überzeugt. Seine Kollegin Madlen bevorzugt eine vielseitige Ernährung und sagt deshalb auch zu
einem guten Stück Fleisch nicht nein. „Ich finde, man kann das eine gut mit dem anderen kombinieren“, meint sie. Als sie die Birnen der alten, und allseits beliebten Sorte Williams Christ einsortiert, sagt sie spontan: „Die haben ein tolles Aroma und schmecken besonders gut zu Wild, aber auch zu Käse“.
Äpfel – rund und gesund Dörte Kahmann ist Mutter einer 7-jährigen Tochter und achtet deshalb besonders auf eine gesunde, vitaminreiche Ernährung. „Gerade jetzt im Herbst hat man viele Möglichkeiten, den Kindern das heimische Obst schmackhaft zu machen, denn die Auswahl an Früchten, die bei uns reifen, ist derzeit besonders groß. Wie die meisten Kinder, mag auch Tochter Jenni natürlich Eierpfannkuchen. Am liebsten mit frischen Äpfeln, so wie sie einst die Großmutter der jungen Frau gebacken hat. „Das geht schnell und schmeckt auch mir gut“, gibt sie lächelnd zu und stellt die wenigen Zutaten bereit, die selbstverständlich alle aus dem Sortiment des Hofladens stammen.
Apfelpfannkuchen nach Großmutters Art Zutaten: ½ l Milch, 250g Mehl, 1 Messerspitze Backpulver, 4 frische Eier, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Schuss Mineralwasser mit Kohlensäure, 2 bis 3 mittelgroße Äpfel, Alsan-Margarine (zum Braten) Zubereitung: Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden, das Mehl in eine Schüssel sieben, Backpulver, Salz und Zucker zugeben und vermengen. Die Milch langsam einrühren, Eier und Mineralwasser hinzufügen, den Teig mit dem Mixer oder Schneebesen gut verrühren, dann die Apfelstücke hinzugeben. Den dickflüssigen Teig portionsweise in die Pfanne mit der erhitzten Margarine geben, gleichmäßig verteilen und bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten backen, dann wenden und bei kleiner Hitze weitere 2 bis drei Minuten backen. 7
GENUSS
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Zwetschge oder Pflaume?
Eine zuckersüße Sünde wert
René Zeitz ist noch Junggeselle und lässt lieber backen und kochen, anstatt selbst am Herd zu stehen. Dennoch weiß er eine Menge über gesunde Ernährung und biologisch erzeugte Lebensmittel. Natürlich kennt er auch ganz genau den Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen: „Die Pflaume ist größer als die Zwetschge, sie hat eine eher runde Form und eine ausgeprägte Furche. Die Frucht ist sehr saftig und schmeckt süß, ihr Stein lässt sich allerdings aufgrund der etwas weichen Konsistenz oft nur schwer herauslösen. Die etwas dunkleren Zwetschgen sind kleiner, länglicher und ihre Furche ist manchmal nur beim genauen Hinsehen zu erkennen. Das Fruchtfleisch ist fester, weshalb der Stein reifer Früchte leichter entfernt werden kann.“ Die Frage, ob man zum Backen eher Zwetschgen oder Pflaumen verwenden sollte, kann René Zeitz schnell beantworten: „Die kleinen Zwetschgen enthalten weniger Wasser als Pflaumen, deshalb eignen sie sich hervorragend für einen leckeren Pflaumenkuchen.“ Den isst der junge Mann am liebsten mit Butterstreuseln … und süß muss er sein!
Auf die kleinen Zwetschgen hat Kundin Sibylle Ekat schon sehnsüchtig gewartet. Denn jedes Jahr im Herbst, das ist bei ihr Tradition, verwöhnt sie ihre Freunde mit leckeren Quark-Zwetschgenknödeln. „Meine Oma hat sie damals einfach Pflaumenknödel genannt und den Teig aus geriebenen und gekochten Kartoffeln zubereitet. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt, mache lieber einen Quarkteig – nicht nur weil es schneller geht und ich so mehr Zeit für meine Gäste habe, sondern auch ein bisschen der Figur zuliebe“, sagt sie lächelnd den Blick auf die fertigen Knödel gerichtet. Als sogenanntes i-Tüpfelchen hat die taffe Köchin ihre Knödel noch mit einer Butter-Semmelbrösel-Schicht gekrönt. Mit dem Zucker, den man früher oft reichlich über das fertige Gericht gestreut hat, ist sie allerdings etwas zurückhaltender. „Man soll ja nur vollreife Früchte verwenden, und die sind schon süß genug“, meint Sibylle Ekat, die es jedoch jedem Gast selbst überlässt, wie sehr er sündigen möchte. Text und Fotos: Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
• Spezialitätenverkauf direkt ab Hof - Das gesamte Sortiment an Schwechower Obstbränden, -geisten und Likören können Sie in unserem Hofladen auf Gut Schwechow kaufen - weiterhin Wurst- und Fleischspezialitäten aus eigener Schlachterei
Sibylle Ekat hat ein altes Rezept etwas abgewandelt. Ihre Zwetschgen-Quarkknödel sind ein echter Genuss.
• Öffnungszeiten Hofladen: Mo. - Fr. von 10 - 18 Uhr Sa. von 10 - 16 Uhr • Brennereibesichtigungen und Verkostungen auf Vereinbarung • Präsenteservice/Versandservice
Zwetschgen-Quarkknödel Zutaten für den Quarkteig: 250 g Quark, 50 g Butter, 200 g Mehl, 75 g Grieß, 1 Ei, 1 Prise Salz und für die Füllung 750 g vollreife, entsteinte Zwetschgen Zubereitung: Die Zutaten für den Teig in eine etwas größere Schüssel geben, von Hand vermengen und gut durchkneten. Den fertigen Teig portionsweise entnehmen, etwas platt drücken und darin jeweils eine Zwetschge einhüllen, anschließend daraus den Knödel formen. Die fertigen Knödel in köchelndes Wasser legen, nach zirka 10 Minuten mit der Schaumkelle aus dem Wasser nehmen und gut abtropfen lassen. Die Knödel in eine Servierschüssel geben und anschließend mit brauner Butter und gerösteten Semmelbröseln anrichten.
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1. MECKLENBURGER OBSTBRAND GUT SCHWECHOW GMBH AM PARK 5 · 19230 SCHWECHOW TELEFON: 03 88 56 / 37 8-0 FAX: 03 88 56 / 3 78-21 E-MAIL: info@schwechower.de
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y t r a P l e k un en Zoo
M d h l c r e u k d Dun mit Lampionumzug Im Dunkeln, da lässt es sich gut munkeln! Und Geschichten kann man hören, von den Tieren im Zoo!
Wenn sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, dann hext sich was im Zoo. Jetzt schlägts 13... , mit Zaubersprüchen und Hexenbesen treibt eine liebe Hexe ihr harmloses Unwesen auf dem Waldgeisterplatz, der mystisch beleuchtet ist. Im Hexenkessel braut sie einen Zaubertrunk und dazu spielen lustige Musikanten auf. Der Waldgeisterplatz erstrahlt im grünen, blauen und rotem Licht – es knistert und knackt und die Rothunde nebenan ziehen sich ins Unterholz zurück.
Zu hören gibt es viel und zu sehen auch Und dann gibt’s auch noch zauberhafte, märchenhafte Puppenspiele im Löwentunnel, auf der Nashornlodge und auf Bauer Lehmanns Hof. Auf dem Waldgeisterplatz gibt’s Stockbrot, Tee und Glühwein am Hexenfeuer gratis!
©GaulkeDesign • Fotos: E. Hellmich
Großes Finale — Ich geh’ mit meiner Laterne ... Um halb Sieben kommt die liebe Hexe mit ihren Musikanten zur Zoowiese und lädt zum Lampionrundgang ein. Die Hexe bittet darum, dass alle Kinder und ihre Eltern oder Großeltern mit ihr das Lied von der Laterne singen. Darum bitte fleißig üben und mitsingen, dann hext sich was im Zoo zusammen!
Lampions, Taschenlampen und Hexenbesen nicht vergessen, denn am 18.10. hext sich was im Zoo! Der Zoo ist bei Dunkelheit schaurig schön beleuchtet – lasst Euch überraschen!
Immer was los im Zoo ... 11. Oktober 13 - 16 Uhr EIN FEST FÜR WINTERSCHLÄFER NABU Wolfstag 18. Oktober 14 - 19 Uhr DUNKEL-MUNKEL-PARTY Lampionumzug 18.30 Uhr
Löwengebrüll, Pekaris, Nasenbären und viele andere Tiere in der Nachbarschaft. Das Baumhaus bietet Platz für 6 Personen, drei kuschelige Schlafzimmer, eine Kochnische und eine gemütliche Sitzecke zum Klönen. Vom Balkon aus kann man in den Zoo gucken und wenn es dunkel wird, erstrahlt das Baumhaus im Lichterglanz. Für Sauberkeit sorgt eine Dusche im Haus und ein Klo gibt es auch. Für Essen und Trinken sorgt jeder Gast. Preis pro Nacht und Zoobesuch für bis zu 6 Personen: 200 € Exkl. Abenteuerführung ab 19 Uhr: 60 € Reinigungspauschale 15 € Anmeldung: Tel.: 0385–39551-19 service@zoo-schwerin.de www.zoo-schwerin.de
31. Oktober ab 14 Uhr HEXENTHEATER 06. Dezember 10 - 14 Uhr BESUCH VOM NIKOLAUS 14. DEZEMBER 14 - 17 Uhr ES WEIHNACHTET IM ZOO
Mal andere Gesichter sehen ...
www.zoo-schwerin.de
NATUR
Auf der Mauer, auf der Lauer... Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ‘ne kleine Wanze! Seht euch mal die Wanze an, wie die Wanze tanzen kann! Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ‘ne kleine Wanze.
Kein Tropenbild sondern eine Grüne Stinkwanze an herbstlichem Blatt.
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NATUR RUBRIK
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Saumwanze aus der Lederwanzensippe auf farbigem Weidenröschenblatt.
Erwachsene Saumwanze auf Mädesüß.
Hochzeit der Franzosen: Die Feuerwanzen auf dem Winterjasmin.
Das bisweilen noch heute gesungene Lied stammt wohl aus Bayern. Jedenfalls wurde es dort vor genau 134 Jahren erstmalig publiziert, und genanntes kleines Wesen kann daher weder dem MfS noch der NSA und auch nicht vermeintlichem antifaschistischen Schutzwall zugeordnet werden. Zudem war der technologische Fortschritt damals noch nicht so weit gediehen, dass Abhörgerätschaften erfunden wurden, die tierische Namen erhielten. Dabei waren Wanzen auch im kaiserlichen Reiche und gar in der Hauptstadt Berlin nicht eben selten. Es handelte sich jedoch um nur eine einzige Art, die damals, wenig geliebt, Tapetenflunder genannt wurde, die Haus- oder Bettwanze. Weder ausgestorben, noch weltweit ausgerottet ist diese Kosmopoli-
tin, obwohl nur dreieinhalb bis fünfeinhalb Millimeter groß. Eine Plage in Hotels und Ferienunterkünften noch immer. Sie soll hier weder weiter beschrieben noch gar im Bilde gezeigt werden. Nur so viel muss gesagt sein: Die ungute Tapetenflunder aus der Familie der Plattwanzen hat vielgestaltete und teilweise auch sehr farbschöne Verwandtschaft. Die ist nicht klein, sondern umfasst in der Ordnung der Schnabelkerfe weltweit rund 40.000 sehr unterschiedliche Arten. In Europa sind es immerhin noch 1.000 und im mauerfreien Deutschland knappe 700. Das Wort Kerf deutet auf Kerbung, also auf Kerbtier, auf Insekten. Dass Wanzen die typisch dreiteilige, selbsttragende, rückgratfreie Chitinkonstruktion mit Kopf, Brust und Hinterleib der
Insekten besitzen, wird durch die kompakte Formgebung meist weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick sichtbar. Auch nicht, dass die meisten Arten mit über dem Rücken gefalteten Flügeln trefflich fliegen und neue Lebensräume erschließen können. Bettwanzen können dies nicht. Ihnen fehlen die Hinterflügel gänzlich, und ihre Vorderflügel sind lediglich nur kleine Stummelschuppen. Eine Reihe von Wanzenarten lebt unter Wasser oder gleitet darüber hin wie die schlanken Wasserläufer. Und sogar auf dem Meer gibt es als einzige Insektenart den Meerwasserläufer. Häufig werden die farbigen Wanzen gar nicht als solche erkannt. Bestes Beispiel dafür sind die „Feuerkäfer“, die auch den Namen „Franzosen“ tragen,
schlicht deshalb, weil ihr leuchtend schwarz-rotes Chitinkleid an früheren französischen Reiterdress erinnert. Nicht selten treffen wir sie am Fuße von Linden, häufig auf stillen Friedhöfen in größerer Menge und unterschiedlicher Körperbeschaffenheit. Alle Wanzen, so auch sie, legen nämlich Eier, aus denen Larven schlüpfen. Sie allerdings fressen sich nicht einer Verpuppung entgegen, wie wir dies von Schmetterlingen oder Käfern kennen, sondern diese „Nymphen“ fahren insgesamt fünfmal aus ihrer Chitinhaut. Das harte, tragende Material kann nicht mitwachsen. Daher müssen sich die Jugendstadien häuten, mitsamt der Bein- und Fühlerumhüllung. So können wir bei den Feuerwanzen winzige, eiförmige Youngster treffen, die durchgän-
Ungeliebte Grüne Stinkwanze.
Vater und Tochter oder Mutter und Sohn oder Tante und Neffe? Alte und nymphische Saumwanze.
Mit ihrem Speichel kann die Beerenwanze Früchte für Menschen ungenießbar machen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
NATUR RUBRIK
Diese Graue Gartenwanze, noch weich und rosafarben, ist gerade aus ihrer letzten, dunklen Nympfenhülle geschlüpft.
Die Rote Streifenwanze ist pollenbepudert.
gig rot sind, während etwas ältere Artgenossen im zweiten oder dritten Kleid mit beginnender schwarzer Zeichnung den Eltern, Onkeln oder Tanten schon ähneln. Gleichermaßen in ihrer unvollkommenen Metamorphose verfahren ja auch Heuschrecken! Und mit jeder Häutung werden die Jungwanzen den Erwachsenen ähnlicher. Nach mehrmaliger Umkleidung besitzen sie dann auch tragfähige Flügel, und sie können sich einen Partner suchen. Die befruchteten Eier legen die Weibchen unter Blättern, an Halmen und im Boden ab. Manche Arten besitzen dafür entsprechende Legebohrer. Die meisten heimischen Wanzen sind Pflanzenbesauger. Sie tragen eine aus Ober- und Unterkiefer entwickelte lange Stechbors-
te, eine feine Röhre, die wie in ein Futteral gekleidet, beim Laufen oder Fliegen unter Kopf und Brust geklappt wird. An Früchten oder Pflanzenstängel wird das „Gerät“ dann senkrecht aufgesetzt, und der Saugakt kann beginnen. Jene Arten, die räuberisch tierisches Eiweiß erjagen, nutzen dazu ebenfalls dieses Stech- und Sauginstrument. Allerdings wirkt es für uns reichlich bizarr, wenn bei der Hochzeit der Rotbeinigen Baumwanze einer der Partner beim Liebesakt über den Nachtviolenblüten eine Blattwespenlarve aussaugt. Fast ist es unmöglich, an Wegrainen und Feld- oder Waldrändern im Sommer und Frühherbst k e in e Wanzen zu treffen. Besonders auffällig – größer als die „Franzosen“ Feuerwanze – sind die Roten Streifenwanzen, die gern an den
frischen Früchten von Doldengewächsen saugen. Auch die Nördlichen Fruchtwanzen in Braun und Gold sind äußerst sehenswert, und bei Rainfarn und Wegwarte finden sich aus der Sippe der Lederwanzen seltsam geformte Saumwanzen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Auch bei ihnen sind die Nymphen gern in Gruppen zusammen, um sich auf Blättern zu sonnen. Alles in allem muten allein die etwa 80 Baumwanzenarten, die wir in Deutschland je nach Region und Durchschnittswärmegraden treffen können, in Form und Farbe recht exotisch an. Sie haben den Vorteil, nicht so flüchtig zu sein wie scheue Tagfalter, falls man sie beobachten möchte. Empfehlenswert ist dies allemal. Ärgern allerdings kann man
sich jedoch, wenn man eine Brom- oder Himbeere in den Mund bekommt, an der zuvor eine Beerenwanze gesogen hat. Die schmeckt durch den beim Saugen eingetragenen Wanzenspeichel bitter! Doch zurück zum Kinderlied, das die spezielle Eigenschaft hat, im Lückentextprinzip gesungen zu werden. In jeder neuen Strophe des immer wieder selben Textes wird den Worten Wanze und tanzen der jeweils letzte Buchstabe entzogen. „Seht euch mal die W … an, wie die W… t… kann, auf der Mauer auf der Lauer, sitzt ´ne kleine W… usw. Bis schließlich keine Wanze mehr vorhanden. Ein schöner Spaß, dem die Realität nicht entspricht: Die Mauer ist weg – die Wanzen sind es nicht!
So wird der Saugbohrer aufgesetzt.
Blumiges Brautbett der Rotbeinigen Baumwanzen mit einseitigem Hochzeitsmahl.
Schneller Jäger auf dem Wasser: Auch der Wasserläufer ist eine Wanze.
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Braungold vor Grün. Nördliche Fruchtwanze.
Text und Fotos: Wolf Spillner
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AUSFLUGSTIPP
Romantischer Landschaftspark Ein Ausflug in den herbstlichen Park von Burg Schlitz
Anmutige Mädchen tanzen auf dem Brunnen im Landschaftspark von Burg Schlitz.
Der Morgennebel löst sich langsam auf. Die tiefstehende Herbstsonne bahnt sich einen Weg schräg durch das schon farbige Laub. An den reifen Früchten des Holunders hängen dicke Tautropfen.
Karolinenstein: Zur Erinnerung an die Schwägerin Karoline von Schlitz. Ein Steinkreis.
In einer eiszeitlich geprägten Region, zwischen Teterow und Malchiner See, im Herzen Mecklenburgs, versteckt sich Burg Schlitz, ein Herrenhaus mit einem Landschaftspark, der seines gleichen sucht. Eine verwunschene Hügellandschaft mit alten Bäumen, Seen und Teichen sowie über sechzig Bauten, Obelisken, Erinnerungssteinen, Grotten und Säulen. Sie wirken mit ihren Inschriften besonders im Herbst seltsam schön, voller Poesie, Liebe und Wehmut. Wie ein in Stein gemeißeltes Tagebuch vermitteln sie der Nachwelt Lebensweisheiten sowie Erinnerungen an geliebte und verehrte Menschen. Der Park entstand vor mehr als 200 Jahren und hat trotz Zeitenumbrüchen und Witterungseinflüssen nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Um ihn zu verstehen, ist es nützlich, etwas über seinen Schöpfer Graf von Schlitz zu wissen.
Das Leben des Hans Graf von Schlitz Der spätere Hans Graf von Schlitz wird als Hans Labes 1763 in Berlin geboren. Ab 1786 darf er sich Freiherr von Labes nennen. Er studiert Jura und Staatswissenschaften, um - wie sein Vater - Diplomat zu werden. Seine anschließenden Studienfahrten führen ihn durch Deutsch14
MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
AUSFLUGSTIPPS land, die Schweiz und Holland. In der Schweiz hat er seine kreativste Schaffensphase, schreibt eine philosophische Abhandlung und versucht sich als Dichter. Seine Jugendliebe zur bürgerlichen Anna Elisabetha Ott endet tragisch. 1789 tritt er seinen diplomatischen Dienst in der königlich-preußischen Gesandtschaft im revolutionären Frankreich an. Nebenbei studiert er ein Semester Botanik. Im folgenden Jahr lernt er bei seiner Tätigkeit in Regensburg den Geheimen Staatsminister und Reichsgrafen Johann Eustach von Schlitz kennen. Für eine standesgemäße Hochzeit mit Luise, eine der drei Töchter des Reichsgrafen, adoptiert von Schlitz seinen zukünftigen Schwiegersohn. Aus Hans von Labes wird Hans Graf von Schlitz. Er hängt die Diplomatie an den Nagel und erwirbt das Gut Karstorf. Dort geht er daran, seine Lebensphilosophie „Wünsche wenig, wirke viel“ umzusetzen.
Burg und Park Die Bezeichnung Burg erscheint zunächst irreführend, steht doch im Park am Osthang des Buchenberges ein sehenswertes, dreiflügeliges klassizistisches Herrenhaus, das zwischen 1806 und 1823 unter Leitung von Friedrich Adam Leiblin erbaut wurde und heute ein Hotel beherbergt. Doch in der Nähe des Herrenhauses, auf dem Gut Karstorf, gab es eine mittelalterliche Wasserburg des Rittergeschlechtes derer von Osten. Die von der Osten kamen mit dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen im 12. Jahrhundert aus dem heutigen Niedersachsen nach Mecklenburg. 1791 kaufte Graf von Schlitz diesen Besitz, ließ die Burg teilweise abtragen und errichtete oberhalb des alten Wehrbaues das neue Herrenhaus mit dem Namen „Burg Schlitz“. Heute sind noch das Grabensystem und Feldsteinmauern erhalten. Zum Gedenken an das Rittergeschlecht wurde eine Tafel angebracht. Andere Bauten mit Tafeln und Inschriften erinnern an Familienmitglieder und Menschen, denen er begegnete oder die ihn beeinflussten. Zur Erinnerung an seine Jugendliebe Elisabetha entstand der Elisabethenstein, ein sarkophagartiges Denkmal in der Nähe des Luisensees. Für seine Frau Luise ließ Graf von Schlitz den Luisenstein aufstellen. Die neugotische Karolinenkapelle ist seiner Schwiegermutter, der Reichsgräfin Karoline von Schlitz-Goertz, gewidmet. Seltsam melancholisch die Inschrift auf einer Steinplatte: „Amaliens Zauber allein vermochte der Suelzer Einoede hoehern Reitz zu verleihen 1828“. Der Lehrerstein dient dem Andenken an zwei Männer, die sein Leben in jungen Jahren prägten. Auf dem sogenannten Schillerstein verewigt er die Namen der Schriftsteller Plutarch, Rousseau, Montesquieu und Schiller. Am Hang zu Füßen des Herrenhauses stehen Denkmale für die Feldherren Blücher und Wellington, die 1815 in der Schlacht von Waterloo gemeinsam gegen Napoleon kämpften. Es gibt ein Steinkreuz mit der Aufschrift „Liebet Eure Feinde“ von 1808 und einen Friedensobelisk von 1812. Immer wieder findet sich die Inschrift „WWWV – Wünsche Wenig, Wirke Viel“, das Lebensmotto des Grafen von Schlitz. Im Park entdeckt der Besucher aber auch nachempfundene Steinkreise und Hünengräber. Ginkgo, Tulpenbaum, Pimpernuss und andere botanische Raritäten wachsen im Landschaftspark. 1930 ging Burg Schlitz in Konkurs. Im Jahr darauf starb Graf von Schlitz. Der neue Besitzer, Bankdirektor Emil Georg von Strauß, fügte dem Park den schönen „Brunnen der drei tanzenden Mädchen“ hinzu. Er wurde vom Berliner Bildhauer Walter Schott geschaffen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Antikriegsdenkmal. Erinnerung an das sinnlose Blutvergießen im französisch-österreichischen Krieg 1809, in dem sich bei Regensburg zwei Verwandte als Feinde gegenüberstanden und töteten. Das klassizistische Herrenhaus im Licht der tiefstehenden Herbstsonne.
Ein Spaziergang durch den Park von Burg Schlitz lässt Geist und Seele entspannen. Es ist ein aus der Zeit gefallenes Stück Erde mitten in Mecklenburg, in der hügeligen Landschaft westlich des Malchiner Sees. Hans Graf von Schlitz ließ in den Granit des sieben Meter hohen Begrüßungsobelisken am Eingang seinen Wunsch meißeln: „Gast der Du hinaufsteigst, übergib dieser freundlichen Urne Deine Sorgen”. Die eiserne Urne verschwand im Laufe der Zeit, dennoch fällt es dem Besucher leicht den Wunsch des Grafen zu erfüllen und seine Sorgen zu vergessen. Text & Fotos: Elvira Grossert
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KUNST
Blumen, Landschaften und Tiere Bei Jutta Görres in Domsühl kann man lernen, schöne Bilder zu malen – an einem Tag
Möglicherweise hat die heutige Freiberuflichkeit von Jutta Görres aus Domsühl nahe Parchim mit dem Geschick einer ihrer Lehrer zu tun. Die Rede ist von Michael Gatz, ihr damaliger Kunsterzieher und später auch Direktor der Polytechnischen Oberschule Domsühl. Von ihm spricht die Leiterin der Ein-Frau-Malschule Atelier „JuGeLy“ mit Hochachtung. Er habe ihr Talent, gut malen und zeichnen zu können, erkannt und behutsam gefördert. Und auch wenn sie zunächst etwas ganz anderes gelernt hatte – Operaterin in der Datenverarbeitung – und später in so unterschiedlichen Berufen wie Kulturpolitische Mitarbeiterin im damaligen Kreiskulturhaus Hagenow, Bereich Kultur auf dem Lande, und Kellnerin und wieder als Operaterin gearbeitet hatte – kam ihr ihre künstlerische Ader nach der Wende zugute. Wie manch andere Bewohner dieser Regionen war sie Anfang der 1990er Jahre erst mal in den Westen gegangen und hatte sich dort umgesehen und sich manches Neue angeeignet. Im Falle von Jutta Görres waren das unter anderem die Kunst, gut zu nähen und die Kunst der Glasbläserei. Und da war noch etwas … 16
Malen nach Bob Ross – Am Anfang sah das leicht aus Während ihres Aufenthaltes in den alten Bundesländern verfolgte die Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Söhnen voller Faszination die Sendungen des von dem US-amerikanischen Maler Bob Ross (1941 – 1995) moderierten Fernseh-Malkurses „The Joy of Painting“, in dem er die von ihm entwickelte Maltechnik präsentierte. Das war eine besondere Nass-in-Nass-Malerei, bei der er mit Hilfe nur weniger Farben und Hilfsmittel Landschaftsbilder auf die Leinwand zauberte. Auch Jutta Görres, die schon als Kind gern gemalt und gezeichnet hatte, war von dieser Technik begeistert und ließ sich von Bob Ross motivieren, selbst wieder zum Pinsel zu greifen. „Am Anfang sah das so leicht aus“, erinnert sich Jutta Görres, die seit diesen Anfängen viele BobRoss-Bücher studiert und jede Menge Weiterbildungen absolviert hat. Nach einiger Zeit durfte sie sich dann eine zertifizierte Bob-Ross-Anleiterin nennen und betreibt seit nunmehr einem Jahrzehnt in Domsühl unter dem Namen Atelier „JuGeLy“ eine eigene Malschule. Neben Bob Ross
kam später auch noch die Malmethode nach Gary Jenkins dazu, und so können in dem Atelierraum hinter dem Wohnhaus der Familie Görres in der Boraustraße in Domsühl Interessenten lernen, wie man in kurzer Zeit ein schönes und mitunter fast perfektes Bild zustande bringt – vornehmlich Blumen, Landschaften und Tiere.
Alle Bilder sind Gemeinschaftswerke Nach den Worten der Anleiterin, die auch an mehreren Volkshochschulen des Landes wie zum Beispiel Rostock, Parchim, Güstrow und manchmal auch in Schwerin unterrichtet, treffen sich Teilnehmer ihrer Kleinkurse mit maximal sechs Personen, um gemeinsam mit Jutta Görres Bilder nach ihren Wünschen zu malen. Mitunter gibt es einfach eine ganz bestimmte Idee, nicht selten dienen aber auch Fotos oder andere Bilder als Vorlage. Nachdem Jutta Görres erklärt hat, was zum Beispiel für einen Anfänger oder eine Anfängerin machbar sei und was vielleicht noch nicht, erläutert sie das Handwerk und teilt Pinsel und Farben aus. Denn mehr als eine Küchenrolle, um MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
KUNST die Pinsel wieder zu säubern, sowie vor allem gute Laune braucht kein Kursteilnehmer mitzubringen. Wobei an dieser Stelle gesagt werden muss, dass die große Mehrheit der Kursteilnehmer weiblich ist. Fast 90 Prozent sogar.„Vielleicht
ge Motiv vor. Die Schülerinnen malen es nach. Allerdings werden ihre eigenen Bilder meist nicht völlig fertig, da sie häufig Hilfestellungen gebe oder auch korrigiere. Die Teilnehmerinnen würden dagegen auf jeden Fall ein fertiges Bild mit nach Hause nehmen. „Eher hören wir nicht auf.“ Und so sei es tatsächlich schon mal vorgekommen, dass ein Kurs bis in die Nacht gedauert habe. Aber das sei die Ausnahme. Normalerweise dauere es von der Idee oder Vorlage bis zum Bild – so ein Ein-Tages-Kurs kostet inklusive der Materialien 89 Euro – nicht länger als sieben Stunden. Und neben dem eigentlichen Malen entwickelt sich fast immer noch etwas Anderes.
Die Bilder heben das Selbstwertgefühl und lassen Alltagssorgen vergessen
haben die Männer nicht so viel Mut“, überlegt Jutta Görres. „Oder vielleicht haben sie andere Hobbys.“ Die eigentliche Tagesarbeit – tatsächlich braucht es für die ersten Bilder nicht mehr als von morgens halb zehn bis nachmittags gegen drei oder vier – beginnt dann im Tandem-Verfahren. Alle Bilder seien Gemeinschaftswerke, entstünden praktisch zweimal. Jutta Görres malt das jeweili-
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In dem bisherigen Jahrzehnt ihrer freiberuflichen Malschul-Existenz hat Jutta Görres immer wieder beobachten könnten, dass die Teilnehmer in den Kleingruppen neben dem Malen sehr schnell miteinander ins Reden und ins Erzählen kommen und am Ende bei aller Anstrengung der Arbeit an ihren Bildern – nicht immer will alles gleich auf Anhieb gelingen – so einen „Mal-Tag“ als „sehr erholsam“ empfinden. Kein Wunder, können sie doch ihre Alltagssorgen für ein paar Stunden zu Hause und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Und eine zweite wichtige Erkenntnis hat sie gewonnen: Die von eigener Hand entstandenen Bilder heben das Selbstwertgefühl. Schließlich werden die noch immer relativ nassen Blumen-, Landschafts- und Tierbilder am Ende der Malstunden vorsichtig ins Auto gebracht und nach Hause transportiert, wo sie noch eine Weile trocknen müssen. Manche fast ein ganzes Jahr. Aber der Familie, Freunden, Verwandten und Bekannten oder auch Arbeitskollegen zeigen
kann man sie trotzdem schon. Und oft hören die Kursteilnehmer dann lobende Worte über ihre Mal-Künste: „Das hast du gemalt? Unglaublich!“ Eine derartige Anerkennung stärkt natürlich das Selbstbewusstsein und hat bei dem einen oder anderen Teilnehmer schon zum Wunsch nach mehr geführt. So hat die Malschule in Domsühl bereits mehrere „Stammkunden“ – auch wieder vor allem Frauen, aber auch zwei Männer. Zudem bietet die Kombination von Malschule und Ferienwohnung die Möglichkeit, einen Urlaub in der wunderbaren mecklenburgischen Landschaft am Rande der Lewitz und Anregungen zum kreativen Arbeiten miteinander zu verbinden. Wie Jutta Görres erzählt, könne man zum Beispiel in der Natur fotografieren und mit ihr vereinbaren, vielleicht zwei oder drei Tage vor Urlaubsende aus einem dieser Fotos ein eigenes Bild entstehen zu lassen. Außerdem soll hier noch auf die Möglichkeit verwiesen werden, Gutscheine zu kaufen und zu verschenken. Wie schon ein schneller Blick in ihr Atelier beweist, sind die eigenen Lieblingsmotive der Chefin der Domsühler Ein-Frau-Malschule „JuGeLy“ Blumen. Die malt sie selber am liebsten und am häufigsten. Ansonsten aber entscheiden ihre Gäste, was sie am Ende mit nach Hause nehmen möchten – eine Blume, eine Landschaft oder ein Tier. Und vor allem ein Erfolgserlebnis, versteht sich. Bleibt zum Schluss nur noch ein kleines Geheimnis aufzuklären: Was bedeutet eigentlich der Name „JuGeLy“? Das klingt nicht unbedingt nach Malerei. Nein, diese sechs Buchstaben stehen einfach für die drei Vornamen der gebürtigen Domsühlerin – Jutta, Gerda und Lydia. Und jetzt werden Sie wohl den Namen dieses Ateliers für lange Zeit im Kopf behalten. Wetten? Text und Fotos: Jürgen Seidel
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PORTRÄT
Kunst
im passenden Rahmen Die Gallery Berger Was ist zuerst da: das Bild oder der Rahmen? Im besten Fall beides gleichzeitig. In Schwerin gibt es für beides – Bild und Rahmen – eine gute Adresse: Die Gallery Berger in der Wismarschen Straße. Im September 1995 wurde im Keller des Fotostudios Berger eine erste, damals mit 35 qm noch kleine, Galerie eröffnet. Drei Jahre später wurden größere Räume in der Lübecker Straße bezogen und seit 2003 hat die Gallery Berger ihren heutigen – endgültigen – Platz in der Wismarschen Straße. Fünf bis sechs Ausstellungen pro Jahr zeigt Harald Berger in den großzügigen, sich über zwei Etagen erstreckenden Galerie-Räumen. Bis zum 24. Oktober werden Malerei und Grafik von Anneliese Schöfbeck und Wilko Hirsch präsentiert, und am 3. November wird eine Exposition von Michael Wirkner eröffnet. Dass man die ausgestellte Kunst kaufen kann (soll), versteht sich in einer Galerie von selbst. Das Angebot in der Galerie beschränkt sich nicht ausschließlich auf die besonderen Präsentationen – in Vitrinen stehen aparte Pla-
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stiken und Skulpturen, in den Ständern Grafiken, Radierungen etc.. Wer sucht, der findet und wer nicht gezielt sucht, sondern „nur mal so“ stöbert, der wird auch fündig. Keramik, Schmuck, Kunstdrucke, Aquarelle, Öl- und Acrylbilder gehören zum Sortiment. Wer für das neu erworbene oder auch für ein vorhandenes Bild einen passenden Rahmen haben möchte, der ist bei Harald Berger richtig, als geprüfter Bildeinrahmer ist er Fachmann auf diesem Gebiet: „Fachgerecht gerahmte Stücke halten länger. Die Auswahl der Materialien ist entscheidend, beim Glas ebenso wie beim Passepartout.“ Die Rahmungen macht Harald Berger in seiner Werkstatt im Haus komplett selbst: „Von der schlichten Holzleiste bis zum verschnörkelten, vergoldeten Barockrahmen ist alles möglich. Wie in allen Bereichen, so gibt es auch in
der Bilderrahmung Moden, ganz aktuell sind das die so genannten Schattenfugen, wo man gewissermaßen in das Bild reinschaut.“ Auf dem Flyer der Gallery Berger steht der Satz: „Wir rahmen (fast) alles!“. Eine Information, die kein leeres Versprechen ist: Harald Berger hat schon ausgefallene japanische Messer, Besteck-Sets, Muscheln, Collagen gerahmt: „Man kann so besondere, besonders liebgewordene Sammler-Objekte im Rahmen präsentieren. Das ist schon eine außergewöhnliche Geschenkidee.“ Wer zu Harald Berger in die Galerie geht, mit ihm ins Gespräch kommt, der spürt schnell: Der Mann erfüllt seine Profession mit Leidenschaft. Hier hat die Kunst genau den passenden Rahmen. Ka.
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KUNST Angelika John an ihrem Arbeitstisch in Wismar.
Bilder aus Baumwolle und Seide Ihre Bilder sind unverwechselbar, denn die Malerin Angelika John verwendet verschiedene textile Gewebe. Dabei sind es mehrere Ebenen, die den Bildern eine ganz spezielle Farbigkeit und Leichtigkeit geben. Die Künstlerin verwendet auch Scherenschnitt- und andere Papiere, die sie auf Bilder klebt und dadurch etwas Filigranes oder Strukturiertes entstehen lässt. Angelika Johns Arbeitsweise ist sehr aufwändig und immer wiederzuerkennen. Als Untergrund benutzt sie meistens Baumwollstoff, den sie bemalt, oft aquarellig, wässrig oder pastös deckend. Darauf wird Seide gelegt, die ebenso mit Acryl bemalt wurde. Danach werden die Ebenen miteinander verwoben, herausgeschnitten, überklebt und immer wieder übermalt. Zu Beginn nähte sie noch Applikationen aus Stoff. Das hat die Künstlerin verändert, und stattdessen klebt sie noch verschiedene Papiere, oft sehr fein, auf das Gewebe. Diese spezielle Arbeitsweise schafft 20
überraschende Ergebnisse, die man nur bei Angelika John findet. Hierbei kann die Malerin noch bis zum Schluss Veränderungen am Gesamtbild vornehmen und so das Ergebnis der textilen Malerei nach ihren Vorstellungen beeinflussen. Diese Art der Kunst, bei der eindrucksvolle Collagen in Mischtechnik entstehen, wurde für ihre Arbeit immer wichtiger.
Von der Textilzeichnerin zur Malerin Angelika John wurde 1956 in Ebersbach in der Oberlausitz
geboren. Von 1973 bis 1975 erlernte sie hier den Beruf einer Patroneurin. Dieser spezielle Beruf gehörte wegen der Damastweberei in die Oberlausitz. Dies hat ihre spätere Leidenschaft für den Umgang mit Stoffen sicherlich ausgeprägt. Die junge Frau begann nach ihrem Studium an der Kunsthochschule BerlinWeißensee, das sie mit dem Diplom in Design abschloss, mit kleinen Webereien. Sie musste sich wie alle Studenten verpflichten, nach dem Studium drei Jahre in die Industrie zu gehen, was sie aber wegen ihres behinderten Kindes nicht konnte. Deshalb
unterstützte sie die Hochschule und bewilligte ihr eine Arbeitsaspirantur.
Die Entwicklung zur selbstständigen Künstlerin Inzwischen arbeitet sie seit 28 Jahren als selbstständige Künstlerin in ihrem Atelier in Nevern und seit vier Jahren lebt sie mit ihrem neuen Partner in Wismar. Sie ist hier Mitglied im Verein Wismarer Künstler, zu dem nicht nur 25 Künstler, sondern ebenso viele Kunstfreunde gehören. „Der Verein ist für mich MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
KUNST eine Plattform, um sich auszutauschen und es ist sehr anregend, mit den Kollegen gemeinsam etwas zu schaffen“, erklärt sie. Die Malerin wurde folgerichtig Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern e. V. und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Anregungen holt sie sich für ihre Werke durch Ausstellungsthematiken, Literatur, Musik und Landschaften. Dabei erarbeitet sie gern eine Serie von Bildern zu einem Thema, das sie beschäftigt, zum Beispiel die Backsteinkunst. Eine andere Tätigkeit war für sie, sich tageweise an Schulprojekten zu beteiligen, wie bei einem Projekt der sechsten bis zehnten Klassen in RibnitzDamgarten oder in Doberan in einem Kindergarten und Hort sowie in zwei ersten Klassen in
Hamburg. Sie zeigte den Kindern Bilder von bekannten Malern, erklärte das Thema und sie probierten gemeinsam verschiedene Techniken aus und übten das Farbmischen. Ebenfalls arbeitete Angelika John mit deutschen und französischen Kindern aus Lyon. Einige Arbeiten Angelika Johns sind auf Kreuzlinern wie AIDA aura und AIDAvita sowie auf AIDAblue zu bewundern. Für ein Schiff wurde ihr das Thema „Südsee“ und für ein anderes „Mexikanische Motive“ vorgegeben.
Viele Ausstellungen und Projekte Wenn man wissen will, wie schöpferisch und produktiv die Malerin arbeitet, muss man nur die Liste mit ihren Ausstellungen studieren. Es können gar nicht alle genannt werden. Es gab Ausstellungen in Kühlungsborn, Ahrenshoop, in Großsedlitz in der Sächsischen Schweiz oder mehrfach in Wismar in der Galerie „Hinter dem Rathaus“, auch in Greifswald, Herrnburg und Rostock. Außerdem beteiligte sie sich an weiteren Ausstellungen im In- und Ausland, vor allem im skandinavischen Raum und auch Buchobjekte entstanden. Viele Arbeiten der Kunstschaffenden können ebenfalls im öffentlichen Raum wie in der Sparkasse Schwerin, wo sich seit 1997 drei Objekte aus Acryl, Baumwolle und Seide in Mischtechnik befinden oder zwei Collagen in Acryl auf Baumwolle in der St. Thomas Kirche in BerlinKreuzberg. Weitere lassen sich finden und werden im Laufe der Jahre noch dazu kommen.
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Ein eindrucksvolles Bild aus Baumwolle, Seide, Acrylfarbe und Papier in der Ausstellung in Wismar. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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PORTRÄT
Die Dame mit dem Feudel Schauspielerin Elfie Schrodt Premiere im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters, die Fritz-Reuter-Bühne zeigt die Komödie „Kramer Kray“. Der Vorhang geht auf, die Zuschauer sehen das gediegene Wohnzimmer des Kaufmanns Karsten Kray und darin fuhrwerkt eine Frau mit Schrubber und Wischeimer. Erheitertes Flüstern im Parkett: „Kiek an, Elfie feudelt all wedder.“ Elfie – das ist die Schauspielerin Elfie Schrodt, seit 2004 Mitglied des Ensembles der Fritz-Reuter-Bühne. Und natürlich „feudelt“ sie nicht nur auf der Bühne, obwohl sie, wie sie selbst sagt, diese „Kittelschürzen-Rollen“ liebt: „Je derber, umso besser!“ Witzig sind dann Begegnungen auf der Premierenfeier, wo so mancher in der aparten, in elegantes Schwarz gekleideten Dame partout nicht die „Schluderolsch“ von der Bühne erkennen kann. „Das richtige Kostüm, die richtige Maske – die sind wichtig, sie müssen zu einer zweiten Haut werden“, sagt Elfie Schrodt. Sie will kein Abziehbild ihrer Rollen sein, sie stellt Charaktere dar, sie ist Schauspielerin. Zu ihrem heutigen Beruf – der für sie mehr ist als eine Profession – kam die in Bremen geborene Elfie Schrodt über Umwege: „Ich habe alles Mögliche gelernt und gemacht: Buchbinderin, Krankenpflege, Sekretärin. Doch irgendwie steckte die Schauspielerei in mir drin. Ich habe gerne vorgelesen, auswendig gelernt – Text lernen ist bis heute kein Problem für mich. Ja, und dann kam ich zum Waldau-Theater Bremen.“
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Das war der Start in die Theater-Karriere. Parallel zum Unterricht an der hauseigenen Schauspielschule gab es die ersten Rollen: „Hexen und die verschiedensten Tiere, z.B. den gestiefelten Kater, habe ich da gespielt in den Weihnachtsmärchen“, erinnert sich Elfie Schrodt an diese Zeit vor dem wohl ehrlichsten Publikum – den Kindern. Die „Großen“ sahen Elfie Schrodt in Stücken wie „Geschlossene Gesellschaft“, „Gespenster“, „Die Glasmenagerie“ oder „Harold und Maude“ – anspruchsvolle und schöne Aufgaben für eine Schauspielerin. In Bremen hatte Elfie Schrodt auch ihre ersten Rollen in Plattdeutsch, für sie, die im Emsland aufgewachsen ist und dort Platt gelernt hat, kein Problem. Im Januar 2004 bekam Elfie Schrodt eine Anfrage aus Schwerin, von Rolf Petersen, dem Direktor der Fritz-Reuter-Bühne. Es gab die erste Gastrolle, eine zweite folgte und im September 2004 wurde Elfie Schrodt festes Ensemblemitglied. „Als ich hier im Schweriner Theater zur
ersten Probe ging, da habe ich leise gesungen, ich hatte das Gefühl: Hier bin ich richtig, hier bin ich angekommen.“ Die Proben sind Elfie Schrodt wichtig, sie hat dafür einen interessanten, ungewöhnlichen Vergleich: „Die Probenzeit ist die Vorfreude, die Erwartung wie der Advent – die Premiere ist dann Weihnachten, die Bescherung. Es ist dieser Reiz, dabei zu sein, wenn etwas entsteht, tief einzutauchen in eine Figur, aus dem Herzen heraus zu gestalten.“ Die Aufführungen sind dann schon die Höhepunkte der Arbeit, die Abstecher – fester Bestandteil im Spielplan der Fritz-ReuterBühne – sind ihre große Leidenschaft. „Unsere Abstecher-Vorstellungen, aber auch die Aufführungen in Mueß und im E-Werk – die fast immer ausverkauft sind – zeigen, dass die plattdeutsche Sprache und das plattdeutsche Theater nicht nur ihre Berechtigung haben, sondern gefragt und beliebt sind.“ Eine Aussage, die durch die erfolgreiche Spielzeit 2013/14 bekräftigt wird.
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Elfie Schrodt. Foto: Silke Winkler
Was macht Elfie Schrodt, wenn sie nicht im Theater ist? Dann fährt sie Rad, läuft vielleicht Text lernend um den Pfaffenteich – ganz in der Nähe ist ihre Schweriner Wohnung. Die andere Wohnung ist in Bremen, der Stadt, in der ihr Sohn wohnt, wo sie einen Garten hat – mit kleinem Teich und Fröschen. Und von wo sie in den Ferien aufbricht ins Emsland, in die Orte ihrer Kindheit, wo sie durch den Wald läuft. Möglicherweise da auch schon die nächste Rolle vorbereitet: Elfie Schrodts erste Premiere in der
neuen Spielzeit ist am 21. Oktober die Komödie „Leiw nah Stunnenplan“ von Ray Cooney. In den zehn Jahren in Schwerin war Elfie Schrodt in fast allen Produktionen der Reuter-Bühne dabei. Sie spielte reichlich Komödie, aber auch Ernstes wie im plattdeutschen „Faust“ oder im „Schimmelreiter“, forderte das Publikum zu Lachsalven heraus oder machte es stumm und betroffen. Die leisen Töne liegen dieser Frau, auch im Privaten. Sie ist zurückhaltend: „Ich kann gut
allein sein“, sagt Elfie Schrodt, die ihr Ensemble wie ein Nest empfindet. Eine aufmerksame Zuhörerin und gleichermaßen interessierte wie interessante Gesprächspartnerin ist die Schauspielerin. Ja, und wenn Elfie irgendwann wedder feudelt, dann wirkt sie auch in der Kittelschürze irgendwie Lady like – eben eine Dame mit Feudel. Karin Gustmann
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KIRCHE
Die Dorfkirche in Ruthenbeck Klein, kompakt und im Innern filigran
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KIRCHE
Bäuerliche Ornamentmalereien an der Balkendecke.
Die kleine Felsenkirche der Gemeinde Ruthenbeck im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist nicht leicht zu finden. Geschützt von hohen Bäumen und viel Grün steht sie etwas abseits auf einem kleinen Hügel des Mecklenburger Dorfes. Das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin war über Jahrhunderte wesentliche Teilherrschaft in Besitz der Herzöge zu Mecklenburg. Als Heinrich II. von Mecklenburg im Jahre 1329 verstarb, wurde das Fürstentum Mecklenburg 1352 unter seinen Söhnen geteilt: in die Linien Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stargard. Ab 1348 wurde Mecklenburg mit Albrecht II als HerzogChristusfigur tum reichsunmittelbares Territorium. aus Holz.
Zu dieser Zeit entstand die Kirche in Ruthenbeck: Im gleichen Stil und wohl ebenfalls im 14. Jahrhundert, wie die Mutterkirche im benachbarten Ort Zapel: Der einfache frühgotische Feld- und Backsteinbau wurde aus geschlagenen Findlingen errichtet, die bis zum Dachaufsatz als tragende Mauern aufgebaut wurden. Die Strebepfeiler an den Außenwänden sowie die Tür- und Fensteröffnungen sind aus Backstein. Da die Kirche nicht sehr groß ist, wirkt sie dadurch recht massiv und kompakt. Am Westgiebel ergänzt ein hölzerner Glockenturm mit einer Glocke das Gotteshaus. Umso größer erscheint der Kontrast zum Innenraum der Kirche: Die heutige Innenausstattung stammt noch aus dem 19. Jahrhundert, als Altar, Kanzel und Gestühl umgestaltet wurden. Pastor Meyer schrieb 1899 an
den Großherzoglichen Oberkirchenrath: „Die Kirche zu Ruthenbeck ist ganz freundlich, allein die Westwand ist kahl und öde. Durch eine Empore würde die Kirche wesentlich verschönert. Die Empore ist nötig, denn wenn die Kirche zwar für gewöhnlich ausreichend Plätze … bietet, fehlt es doch zu Festzeiten an Raum. Wenn die Schulkinder auf der Empore ihren Platz bekommen, wird der Altarchor frei … Insonderheit wird durch die Empore der Platz für die hocherwünschte Orgel gewonnen“ denn „ohne Orgel geht es eben auch nicht schön … Die Mittel sind vorhanden.“ So ist es in den Geschichtsbüchern der Kirche nachzulesen und auch, dass die Gemeinde in der Folge die Erlaubnis für den Bau der Empore und die Anschaffung einer Orgel erhielt – jeweils zu einem Preis von 1.000 Mark. Bis heute hat sich jedoch viel geändert: Die Orgel gibt es nicht mehr, da sie baulich nicht erhalten werden konnte. Der zusätzlich erwünschte Platz, den die Empore bot, wird nicht mehr benötigt: Die Gottesdienstgemeinde ist heute so klein, dass keine regelmäßigen sonntäglichen Gottesdienste mehr stattfinden.
Der Blick in den Altarraum zeigt u. a., wie die Ornamentmalerei an den Seitendecken weitergeführt werden.
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KIRCHE Allerdings gibt es einige Höhepunkte im Kirchenjahr, die in der Kirche gerne begangen werden: Dazu gehören etwa Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag, Bläsermusiken oder Adventsveranstaltungen. Dann scheint die kleine Kirche aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen und der farblich harmonisch gestaltete Kirchenraum kommt zur Geltung: Durch hohe Eigenleistungen der Gemeindemitglieder konnte dieser 1988 Altaraufsatz, der sich nicht renoviert werden. Vor allem durch auf dem Altar befindet. die farblich aufeinander abgestimmte Fortführung der bäuerlichen Ornamentmalerei von der Balkendecke auf die Seitendecken wirkt der Raum einladend und freundlich. Die Farben wiederholen sich auch bei der Kanzel, beim Gestühl und der Empore - sie bilden so ein harmonisches Ganzes. Eines jedoch scheint diese Harmonie zu stören: Den Kirchenraum betretend, fällt der Blick des Besuchers unmittelbar auf den Altaraufsatz, der an der Nordwand angebracht ist. Dies verwundert etwas, denn der Altar selbst befindet sich im 3/8seitigen Ostabschluss des Ofenstock aus einem einzigen rechteckigen KirchenEichenbalken geschnitzt. raums. Den schlichten Holzaltar zieren zwei geschnitzte Weiheornamente. Blickfang auf dem Altar ist das einfache Holzkreuz mit der ausdrucksvoll geschnitzten Holzfigur des gekreuzigten Christus. Text: Anna Karsten, Fotos: Helmut Wachtel
Der hölzerne Glockenturm der Kirche entstand später als die Kirche selbst.
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Eine alte Wassermühle ist die romantische Hülle des Natur- und Heimatmuseums in Goldberg.
MUSEUM
Eine Fotofalle dokumentierte 2013 einen vier Monate alten Welpen des Daubitzer Rudels auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Foto: LUPUS
Wölfe im Museum Der Wolf: Das Böse in Tiergestalt oder Teil einer ganzheitlichen Natur? Vom Umgang des Menschen mit dem Stammvater von Bello und Pfiffi – und wie zwei Wölfe ins Museum kamen. Das Wasser der Mildenitz plätschert leise vor sich hin. Es fließt vorbei an einem romantischen Fachwerkhaus mit bemoostem Ziegeldach, großem Erker und weiß gerahmten Sprossenfenstern. Das Gebäude an der Flussbrücke beherbergte mehr als hundert Jahre lang, bis 1849, eine Wassermühle. Seit 1960 umhüllt dieser historische Bau geschichtsträchtige, museale Exponate. Auf zwei Etagen sind Ausstellun-
Der Wolf im Naturund Heimatmuseum Goldberg.
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gen des Natur- und Heimatmuseums Goldberg zu bestaunen. Das Museum basiert auf der privaten Sammlung des Goldberger Malers Heinrich Eingrieber (1896–1979). 1925, so besagen alte Zeitungsberichte, soll er die Bevölkerung zu einer Sammlung aufgerufen haben. Zwei Jahre später wurde eine kleine Ausstellung zur Heimatgeschichte im Rathaus eröffnet. Das Museum wuchs und erhielt 1957 die Anerkennung als Kreisheimatmuseum. Damit einher ging der offizielle Auftrag, die Natur- und Heimatgeschichte im Kreis Lübz zu erforschen und mit Sammlungen zu belegen. Zwei Jahre später erwarb die Stadt die denkmalgeschützte Wassermühle für die Unterbringung der Museumssammlung“, weiß Museumsleiterin Roswitha von Pich Lipinski zu berichten. Besonders beeindruckend ist die Sammlung heimischer Tiere. Die lebensechten Präparate werden in Schaukästen oder als Inszenierungen in ihrem natürlichen Umfeld dargestellt. Neben Käfern, Schmetterlingen, Vögeln und einem kapitalen Hirsch erblickt der Besucher auch einen Wolf.
Wie kommt der Wolf ins Museum? Im Frühjahr 1952 legten Bauern in Eichelberg bei Güstrow Fallen aus, um die Wildschweinplage einzudämmen. Doch in der Schlinge verfing sich ein Tier mit zwei Meter Länge, 86 Zentimeter Körperhöhe und einem kräftigen Gebiss. Das noch lebende Raubtier wurde erschlagen und gelangte zur Untersuchung in das Anatomische Institut Greifswald. Diese ergab, dass es sich um einen etwa sechs Jahre alten Wolf handelte. Anhand der am Fell haftenden Pflanzenteile konnte auf eine Zuwanderung aus dem Osten geschlossen werden. Der Wolfsschädel verblieb im Institut. Das Fell wurde präpariert und im Naturkundemuseum Stralsund ausgestellt. Später gelangte der Wolf zurück nach Mecklenburg. Der Isegrim aus Eichelberg galt nun für mehr als 50 Jahre als letzter seiner Art in Mecklenburg.
Wolfsjagden, vergiftete Köder und Kopfgeld In früheren Jahrhunderten wurde der Wolf von der Bevölkerung als Nahrungskonkurrent wahrgenommen und bekämpft. So berichtet das Blatt „Die Heimat: Volksblatt für Mecklenburg“ von 1909 über eine Wolfsjagd in der Lewitz, die MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
MUSEUM sich ab Dezember 1572 über mehrere Wochen erstreckte. Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525 – 1576) hatte sie veranlasst. Später, 1635, jagte man auf herzogliche Weisung in der Hagenower Heide, weil Beamte und Lehnsleute „sich über Wulffe und dieselbe an ihren Vieh erlittenen Schaden vielfältig beschwerten“. Im harten Winter 1637 sollen Wölfe und verwilderte Hunde vor den Toren Schwerins gesehen worden sein. Drei Jahre vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wird von großen Wolfsrudeln bei Güstrow berichtet. Zwischen 1651 und 1653 gab es groß angelegte Wolfsjagden in Görries, Zickhusen, im Pampower Moor und Stralendorf. Die Schweriner Bürger sollen sich allerdings geweigert haben, an den Jagden teilzunehmen. Kaum zehn Jahre später trachtete man den Wölfen endgültig nach dem Leben. Gustav Adolf, Herzog zu Mecklenburg-Güstrow (1633 – 1695) erließ eine Verordnung zur Ausrottung der Wölfe durch „Jagd mit Krans-Augen (giftige Frucht) und Wolfsgruben“. „Demnach Jedermänniglichen gnugsam bekand, was Gestalt in Unserm Hertzogthum und Lande die Wölffe etliche Jahr hero sehr häuffig gewesen … Güstrow den 16. Decembris Anno 1662. / Gustaff Adolph, Hertzog zu Mecklenburg.“ Ein Kopfgeld von einem Taler wurde auf Isegrim ausgesetzt. Im 18. Jahrhundert, 1714, so berichtet das bereits erwähnte „Volksblatt für Mecklenburg“ von 17 bei Schwerin gefangenen Wölfen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Tier bei Schwerin erlegt, ausgestopft und im Herzoglichen Naturalienkabinett im Schloss Ludwigslust ausgestellt. Die vorletzte Wolfs-Nachricht im Blatt ist mit 1826 datiert. Bei Spornitz wurde ein Schaf gerissen. Bei den Tieren von 1787, 1826 und 1952 scheint es sich um junge Einzelgänger gehandelt zu haben.
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Die Rückkehr Ilka Reinhardt, Wolfsexpertin vom LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, erläutert die Lebensweise der Wölfe: „Wölfe leben in Familien: Eltern, Welpen und noch einige Jungtiere aus dem Vorjahr. Werden junge Wölfe erwachsen, verlassen sie ihr Geburtsrudel auf der Suche nach einem Partner und einem freien Territorium, in dem sie eine eigene Familie gründen können. Oft geschieht dies in der Nähe des Elternterritoriums. Einige Jungwölfe wandern jedoch sehr weite Strecken und können so neue (alte) Gebiete wiederbesiedeln.“ Die Biologin wurde von Karen von Blomberg, Organisatorin der Kunstkirche Eikelberg bei Sternberg, zu einem Vortrag eingeladen. Anlass war die Sichtung von zwei Wölfen in Ortsnähe und der Fund von Wolfslosung. Die Rückkehr der einst heimischen Raubtiere löst sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Während die einen sich freuen, fürchten andere Jagdreviere ohne Wild oder Verluste in der Schafzucht. Die „neuen“ Wölfe sind meist Nachkommen des im Jahre 2000 auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz gesichteten Rudels (Elterntiere mit mindestens vier Welpen). Dies war seit 150 Jahren das erste Wolfsrudel, das in Deutschland wieder Welpen aufzog. Die Elterntiere waren aus Polen zugewandert. Seitdem breitet sich der Wolf in Deutschland wieder aus. 2006 beobachtete man in Mecklenburg, genauer auf dem ehemaligen Militärgelände in der Lübtheener Heide, einen einzelnen Wolf. Inzwischen lebt hier ein Paar mit fünf Welpen. Zuvor, in der Zeit zwischen 1945 und 1990, wurden in Deutschland 22 Wolfstiere erschossen, davon vier in unserem Bundesland u.a. in den Kreisen Güstrow, Ludwigslust
und Hagenow. Mit der Wiedervereinigung 1990 steht der Wolf in ganz Deutschland unter strengem Schutz. Die Anzahl der Wölfe wächst. Ein Problem? „Die Dichte des Huftierbestandes in unseren Wäldern ist heute um ein Vielfaches größer als vor 100 Jahren. Die Zahl der Schwarzkittel beispielsweise ist mehr als ausreichend für Jäger und Raubtiere“, gibt die Wolfsexpertin zu bedenken. Die Landesregierung unterstützt Tierzüchter bei Investitionen zum Herdenschutz. Geben wir den Tieren, die einst die ganze Nordhalbkugel besiedelten, eine Chance!
Ilka Reinhardt, Wolfsexpertin vom LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung.
Auf dass der Wolf zukünftig nicht nur im Museum, sondern durch ein Fernglas oder auf aktuellen Fotos betrachtet werden kann. Ein Besuch im Goldberger Museum lohnt sich auf jeden Fall, befinden sich doch hier eine großartige archäologische Sammlung und spektakuläre Waldglasfunde. Text und Fotos (3) Elvira Grossert
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„Seid ihr auch alle da?“ Stadtwerke Schwerin fördern Projekt der Puppenspielerin Margrit Wischnewski
Ein von vielen Kindern laut gerufenes „Ja“ tönt Margrit Wischnewski entgegen, wenn sie mit den Puppen ihres Figurentheaters in Schwerin und in der Region unterwegs ist. Mit Unterstützung der Stadtwerke Schwerin hat sie im vergangenen Jahr eine Geschichte rund um Petermännchen erarbeitet, um vor allem Kindern aber auch Erwachsenen die Schweriner Sagenfigur näher zu bringen.
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Schon oft bekam Margrit Wischnewski Anfragen, ob sie mit ihrem Figurentheater die Geschichten rund um das Petermännchen aufführen könnte. „Das mache ich niemals“ war meist ihre Reaktion. Doch mit den Stadtwerken Schwerin hat sie einen Partner gefunden, der sie darin bestärkt hat, dieses umfassende Vorhaben anzugehen, und schon bald hatte die Puppenspielerin das Petermännchen ins Herz geschlossen. Denn mit der Unterstützung des Energieversorgers konnte sie sich ganz in Ruhe auf den Schweriner Schlossgeist einstellen und die Herkunft seiner Sagen beleuchten. Sie holte sich Hilfe von Historikern aus dem WossidloArchiv in Rostock. Denn 700 sagenhafte Berichte und Auskünfte trug der Volkskundler Richard Wossidlo über den Schweriner Schlossgeist zusammen. Mit all dem Wissen begann sie, eine Geschichte zu entwickeln, die märchenhaft und für Kinder fassbar ist, gleichzeitig aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Margrit Wischnewski hat gewerkelt und gebastelt und dem Stück mit liebevoller Kleinarbeit und den extra dafür angefertigten Puppen ein Gesicht gegeben. Heraus kam eine 70-minütige Inszenierung, die im Okto-
ber 2013 im Foyer der Stadtwerke das erste Mal aufgeführt wurde. Seitdem haben viele kleine und große Besucher die Geschichte „Wie das Petermännchen mit dem Lakaien Gardemin seinen Schabernack trieb“ begeistert miterlebt. Doch dabei sollte es nicht bleiben. „Aufgrund der vielen Nachfragen von Kindertagesstätten habe ich eine für Kita-Kinder verständliche Variante der Geschichte geschrieben“, so Margrit Wischnewski. „Petermännchen sagenhaft“ führt sie vorzugsweise in ihrem „Kinningshus“, einer alter Bauernkate am Mueßer Berg, auf. Dabei lässt sie das Haus für sich wirken und leben. Wenn der kleine, gerade mal 30 Besucher fassende Zuschauerraum nur mit einer einzigen Kerze erleuchtet ist und diese zum
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Beginn der Aufführung durch einen Luftzug erlischt, ist die Atmosphäre für das Erzählen sagenhafter Geschichten nahezu perfekt. „Im Kinningshus habe ich den ganz direkten und unmittelbaren Kontakt zu den Kindern. Hier kann ich sie mitnehmen auf eine Entdeckungsreise und für sie die Petermännchenfigur zum Leben erwecken.“ Während die kleineren Gäste sich von der Geschichte mitnehmen lassen, können Grundschulkinder auf diese Weise begreifen, wie Sagen entstehen. „Wir in Schwerin haben das Glück, dass wir in der Stadt eine Sagenfigur haben und zahlreiche überlieferte Geschichten über sein Wirken kennen“, so Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin. „Ich freue mich, dass Margrit Wischnewski es geschafft hat, die Figur des Petermännchens heute genau so mit Leben zu füllen, wie wir es uns zu Beginn des gemeinsamen Projektes vorgestellt haben.“ Die Aufführung des Petermännchens macht der Puppenspielerin „Riesenspaß“. So ist sie immer auf der Suche nach weiteren Partnern, mit denen sie ihr Figurentheater weiter ausbauen kann. Derzeit plant sie regelmäßige Petermännchen-Aufführungen im Schweriner Schloss. Gibt es doch kaum einen spannenderen Ort für die Geschichte des Schlossgeistes als die Räumlichkeiten, in denen es wirklich seinen Schabernack getrieben haben soll. Neben dem Petermännchen bietet das Figurentheater rund um Margrit Wischnewski im „Kinningshus“ dreimal monatlich Vorstellun-
gen für Kitas, Schulen und Familien. Vom „Froschkönig“, über „Rotkäppchen“ bis hin zu den „Bremer Stadtmusikanten“ entführt sie ihre Besucher in die Welt der Grimmschen Märchen. Auf Anfrage bietet sie auch zusätzliche Vorstellungen an. Dass Puppentheater nicht immer nur etwas für Kinder ist, beweist sie mit ihrer neuen
Inszenierung – dem „Struwwelpeter“. Und wer die Geschichten vom Daumenlutscher Konrad oder von Paulinchen und dem Feuerzeug kennt, kann gespannt sein, wie Margrit Wischnewski das oftmals tragische Ende auf ihrer Puppentheaterbühne umsetzen wird. Termine für diese und weitere Aufführungen unter www.margrit-wischnewski.de
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NATUR
„Ein Männlein steht im
Walde...“ Foto: Rudolpho Duba/pixelio.de
Wissenschaftler vermuten weltweit bis zu 10.000 Pilzarten. Pilze sind unvergleichlich: Manche gehen eine Ehe mit einem Baum ein, andere rauben den Baum aus. Manche sind lecker, andere kosten das Leben. Manche sind nur unter dem Mikroskop zu sehen, andere dehnen sich kilometerweit aus. Eine „Sporensuche“. Was ist das größte Lebewesen der Welt? Ein Blauwal, der bis zu 35 Meter lang werden kann? Ein Mammutbaum in Kalifornien mit einer Höhe von 115,5 Metern? Nein, das größte Lebewesen der Welt ist ein Pilz. Ein Hallimasch in den USA erstreckt sich über fast neun Quadratkilometer, das entspricht etwas mehr als 1.200 Fußballfeldern. Er hat ein geschätztes Gewicht von 600 Tonnen. Sein Geflecht, das Myzel, wächst seit 2.400 Jahren in einem Meter Tiefe in der Erde des Malheur National Forest in Oregon, USA. An Stümpfen und Stämmen zeigt der Riesenhallimasch seine gelblichen Hüte, die etwa zwölf Zentimeter hoch werden. Etliche Tannen und Fichten sind diesem Pilz bereits zum Opfer gefallen: Er durchdringt Boden und Bäume mit seinen millimeterdicken Fäden und entzieht den Bäumen dadurch die Nahrung. 32
Ehepartner des Baumes Damit ist der Riesen-Hallimasch aus Oregon nicht nur ein Extrem, was seine Größe angeht: Für gewöhnlich stehen Pilze und Bäume in einer fruchtbaren Beziehung, die als eheähnlich bezeichnet werden kann: Ein Ehepartner leidet, wenn es dem anderen nicht gut geht. Diese Form der Symbiose nennt man Mykorrhiza. Das unterirdische Myzel umschlingt den Baum und versorgt ihn mit Wasser und Aminosäuren. Durch diesen Pilzmantel wird die Wurzeloberfläche stark vergrößert. Außerdem hilft der Pilz bei der Produktion von Hormonen und wehrt Krankheitserreger ab. Dafür erhält er seinerseits Kohlenhydrate: Das Myzel ernährt sich von abgestorbenen organischen Substanzen wie Laub, Nadelstreu, Holz und Tierkadavern. Man nimmt an, dass etwa 80 bis 90 Prozent aller Pflanzen in ihrem Wachstum von Pilzen gefördert werden. Selbst hochgiftige Pilze könMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
NATUR nen für einen Baum lebenswichtig sein, zum Beispiel der grüne Knollenblätterpilz für Eichen und Buchen. Einige Pilzarten, die sich von abgestorbenem Material ernähren, sind maßgeblich am Abbau von Totholz beteiligt. Ohne diese Pilze würden umgefallene Bäume nicht zersetzt werden. So erfüllen Pilze eine wichtige Funktion: Sie recyceln das organische Material für den Kreislauf der Natur.
Rauschmittel Auch in der Menschheitsgeschichte spielen Pilze eine wichtige Rolle. Nicht nur als Bereicherung der Speisekarte, auch als Rausch- oder als Heilmittel wurden Pilze seit jeher von den Menschen genutzt. Psychoaktive Pilze oder Rauschpilze enthalten psychotrope Stoffe. Die Wirkung der „Magic Mushrooms“ wird ähnlich der LSD-Wirkung beschrieben. Zu ihnen gehören exotische Arten wie der Kubanische oder der Mexikanische Kahlkopf, aber auch einheimische Arten wie der Spitzkegelige Kahlkopf. Eine besondere Bedeutung in der Menschheitsgeschichte kommt dem Fliegenpilz zu. Er produziert den Wirkstoff Muscimol. Das Halluzinogen gilt als das älteste Rauschmittel des Menschen überhaupt. Das Wissen um die Wirkung des Fliegenpilzes wird auf mehr als 4.000 Jahre geschätzt. Bis heute tragen Gartenzwerge rote Zipfelmützen, der vermeintlich todbringende Pilz ziert Glückwunschkarten und Geburtstagstorten, baumelt am Christbaum und prangt auf den Nachtlampen von Kleinkindern. Der Fliegenpilz ist ein Kuriosum: In
natura ruft er irrationale Ängste hervor, als Symbol steht das „Männlein im Walde“ für magisch zufliegendes Glück. Als Rauschmittel ist der Fliegenpilz aber tatsächlich gefährlich, besonders im Mischkonsum mit Alkohol. Bestimmte Pilze werden als Heilpilze verwendet. In China sind viele Großpilze seit Jahrhunderten Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Zum Beispiel gilt der Shiitake-Pilz schon seit der Mingdynastie (1368–1644) als Lebenselixier, das Erkältungen heilen, die Durchblutung anregen und die Ausdauer fördern kann. In Europa werden der Apothekerschwamm oder der Lärchenbaumschwamm als Heilmittel geschätzt: Wirksame Bestandteile sind die Agaricinsäuren, die stark abführend wirken. Der moderne Mensch nutzt den Pilz auch zur Herstellung von Alkohol, von Vitamin C oder von Medikamenten. Das bekannteste Beispiel ist wohl das Antibiotikum Penicillin, das aus Pilzen gewonnen wird.
Lebensmittel Besonders wichtig ist der Pilz für den Menschen als Nährstoff. Durch den hohen Wassergehalt und geringen Fettanteil sind Pilze kalorienarm. Aufgrund der besonderen Zusammensetzung sind Pilze die ideale Diät-Unterstützung: Sie sättigen und liefern dem Körper wichtige Spurenelemente, die bei einer Diät meist in zu geringer Menge aufgenommen werden. An Mineralstoffen enthalten sie hauptsächlich Kalium und Phosphor. Pilze sind reich an dem fettlöslichen Vitamin D, das im Gemüse ansonsten nur selten vorkommt. Speisepilze sind außerdem ballaststoffreich. Daher sind sie zwar etwas schwerer verdaulich, sättigen aber effizient und fördern die Darmtätigkeit.
„Ein Männlein steht im Walde...“ - und da sollte der Fliegenpilz auch stehen bleiben. Foto: Reiner Rosenwald/pixelio.de
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NATUR Das Sammeln und Zubereiten von Pilzen ist seit jeher Bestandteil der menschlichen Esskultur. Wildpilze direkt aus dem Wald zu holen und in die Pfanne zu geben, macht Spaß und schmeckt doppelt so gut wie die Zuchtchampignon-Pfanne. Maronen, Steinpilze und wilde Champignons sind auch lecker, wenn sie sauer in einer Essig-Gewürz-Lösung eingelegt werden. Auf Butterbrotpapier getrocknet oder als Pilzpulver passen Pilze ideal zu Gulasch, zum Kassler und zu Soßen.
Scheinfreund Da einige wenige Pilze giftig sind, ist Vorsicht beim Sammeln angebracht, denn angesichts tausender Arten besteht Verwechselungsgefahr. Beispielsweise können junge Knollenblätterpilze leicht mit jungen Champignons verwechselt werden – und schmecken auch noch angenehm süßlich. Der Grüne oder der Spitzhütige Knollenblätterpilz sind jedoch tödlich giftig, selbst wenn sie erhitzt werden. Achten Sie beim Sammeln deshalb auf die Lamellen: Bei Champignons sind die Lamellen niemals rein weiß. Glücklicherweise sind nur wenige Wildpilze so giftig wie der Grüne oder der Spitzhütige Knollenblätterpilz – meist wird nur mit Magen-Darm-Beschwerden gekämpft. Fragen zu Pilzen und ihrer Essbarkeit beantworten Pilzberater, die in Mecklenburg-Vorpommern meist ehrenamtlich tätig sind. Eine Liste der Pilzberater finden Sie auf den Internetseiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, www.lagus.mv-regierung.de. Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte nach dem Anruf beim Notarzt auch der Pilznotruf verständigt werden: 0361/730 730 – er gibt Auskunft über die einzuleitenden Gegenmaßnahmen. Kristin Schröder Foto: Volker Kraus/pixelio.de
Vegetarischer Pilz-Aufstrich (4 Personen) 400 g 2 2 EL 2 3 TL 3 TL
Steinpilze Zwiebeln Bratöl, z. B. Sonnenblumenöl Knoblauchzehen saure Sahne Tomatenmark Salz, Pfeffer
Die Steinpilze putzen und in kleine Würfel schneiden. Auch Knoblauch und Zwiebel in möglichst feine Würfel schneiden. Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln dazu geben, bis sie glasig sind. Steinpilze und Knoblauch dazu geben. Alles unter ständigem Rühren fünf Minuten bei hoher Hitze braten. Tomatenmark mit der sauren Sahne in einer Schüssel verrühren. Die Pilzmischung dazu geben und alles miteinander verrühren. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Im Kühlschrank bis zu zwei Tage haltbar.
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Schnelle vegane Pilz-Pfanne (4 Personen) 2 EL 2 2 4 EL 500 g
Bratöl, z. B. Sonnenblumenöl Zwiebeln Knoblauchzehen Sultaninen Maronen geröstete Haselnüsse Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln und den Knoblauch würfeln. Eine Pfanne mit Öl erhitzen und die Pilze darin so lange braten, bis diese gänzlich ihr Wasser verloren haben. Nun Zwiebeln, Rosinen und Knoblauch mit in die Pfanne geben, mit Salz und Pfeffer würzen und rühren, bis die Zwiebeln etwas glasig angeschwitzt sind. Mit Brot und gerösteten Haselnüssen servieren.
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ESSEN & TRINKEN
Die mit dem Ochsen! Mit einer jungen Mannschaft und neuen Ideen will Vielanker den Norden erobern
„WER DAS BIER NICHT KENNT, WEISS NICHT WAS GUT IST! DAS BIER MACHT EIN HAUS ANGENEHM.” MESOPOTAMIEN, 2000 V. U. Z. Das Vielanker Brauhaus, in der Nähe von Dömitz gelegen, hat sich längst einen Namen in der Region Westmecklenburg ge-macht. Man kennt das Bier und weiß, das Haus ist angenehm. Und dennoch, seit dem Eigentümerwechsel vor gut einem Jahr hat sich viel verändert. Der Großgastronom Andreas Hüttmann aus Hannover weiß, was er will. Und mit dem Vielanker Brauhaus und seinen Produkten hat er noch viel vor. Er will den Norden erobern! Und das ganz im Zeichen des Ochsen. Über dem Biergarten in Vielank thront auf einem Pfahl der Schädel eines mecklenburgischen Auerochsen. Und das aus gutem Grund. Der Ochse ist das Wappentier Mecklenburgs und zugleich auch des Vielanker Brauhauses. Der Auerochse, ca. 180 Tiere leben derzeit im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, ist aber auch die Grundlage des Gastronomiekonzeptes. Hier ist Michael Koch seit einem Jahr Küchenchef. Er steht für eine „ehrliche und vernünftige Brauhausküche, die in der Qualität ganz oben liegt“. Der 31 Jährige ist in Salzwedel geboren, hat bei der Bundeswehr sein Handwerk gelernt, zahlreiche Stationen im Norden durchlaufen und auch schon im MDR-Fernsehen gekocht. Er zaubert aus dem Fleisch der freilebenden Tiere Auerochsen-Burger,
Auerochsen-Gulasch, eine eigene CurryWurst und lässt Flammkuchen mit Auerochsen-Salami belegen. Die Nummer 1 bei den Gästen ist allerdings der große Auerochsen-Burger! Selbstverständlich gibt es auch Braten in Schwarzbiersoße und andere handfeste Leckereien. Elf Männer und Frauen sorgen in der Küche für kulinarisch zufriedene Gäste. Insgesamt sind in der Brauhausgastronomie, in der Brauerei, der Destille und in den vier Gästehäusern 55 Mitarbeiter beschäftigt. Anja Raabe ist die Geschäftsführerin in Vielank. Die junge, engagierte Frau ist ebenfalls neu im Brauhaus. Sie organisiert den Service, die zahlreichen Veranstaltungen und hält alle Fäden zusammen. So findet am 4. Oktober 2014 im Saal des Brauhauses ein zünftiges Oktoberfest statt. Unter dem Motto: „ O ´zapft is in Vielank!“ wird das Pils in Strömen fließen, es gibt Live-Musik aus dem Süden und natürlich die Auererochsen-Spezialitäten. Die Auerochsen sind übrigens Ur-Rinder, auch als Heck-Rinder bezeichnet, um die sich schon der inzwischen verstorbene Tierfilmer Heinz Sielmann kümmerte. Sielmann selbst war auch mehrere Male in Vielank. Zu dem kräftigen Fleisch der Auerochsen passt natürlich ein herzhaftes Bier. In der kalten Jahreszeit gibt es wieder den beliebten „Winter-
Anja Raabe, Geschäftsführerin
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Wer im Restaurant sitzt und dem Treiben zusieht, merkt schnell, dass die junge Mannschaft hoch motiviert ist und Freude an der Arbeit hat. FĂźr den Inhaber Andreas HĂźttmann wichtigste Grundlage seines Unternehmens. Denn der BierausstoĂ&#x; soll verdoppelt werden. Man investiert gerade kräftig in neue Anlagen. Von den Auerochsen-Spezialitäten soll es bald auch elf kĂźchenfertige Produkte fĂźr Zuhause geben. Das Bier soll in ganz Norddeutschland im Fachhandel zu haben sein, und natĂźrlich will der GroĂ&#x;gastronom aus Hannover bei seinen Veranstaltungen die eigenen Produkte vermarkten. Auch in Hamburg soll man wissen: Vielank â&#x20AC;&#x201C; das sind die mit dem Ochsen!
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Ihr Spezialist fĂźr das Besondere
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Er hat eine leichte Biernote, ist weich und angenehm und erinnert etwas an Schokolade. Es gibt den Whisky in verschiedenen Jahrgängen, was ihn fĂźr die Freunde dieses â&#x20AC;&#x17E;Lebenswässerchensâ&#x20AC;&#x153; interessant macht. Die Lagerung in Sherryfässern und die in den Jahren gemachten Erfahrungen des Brennmeisters haben aus dem Vielanker Whisky ein respektables Destillat werden lassen. Wer es genauer wissen will, der sollte sich im November fĂźr ein WhiskyTasting eintragen lassen. Ein Abend der sich sicher lohnt !
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Bockâ&#x20AC;&#x153;, es gibt Pils und Dunkelbier â&#x20AC;&#x201C; und wenn der Frost kommt, auch ein â&#x20AC;&#x17E;GlĂźhbierâ&#x20AC;&#x153;. Das â&#x20AC;&#x17E;Vielanker Dunkelâ&#x20AC;&#x153;, GlĂźhwein, Rum und winterliche GewĂźrze bilden die Grundlage dieses berauschenden Getränks. Wer davon reichlich zu sich nimmt, der scheut auch nicht vor einem Auerochsen â&#x20AC;&#x201C; so das Motto des Braumeisters! Der Ochse ziert aber nicht nur die Etiketten die Biere und Limonaden aus Vielank. Auch auf den edlen Destillaten ist er zu finden. Es gibt Bierbrand, BierlikĂśr und einen mecklenburgischen Whisky. Der â&#x20AC;&#x17E; AurOxâ&#x20AC;&#x153; ist ein 46 prozentiger Single Malt Whisky.
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ESSEN & TRINKEN
Restaurant-Hochzeit Zwei etablierte Schweriner Restaurants jetzt unter einem Namen Das ”Pfannkuchenhaus” von Ina Seidel und die ”Gourmetfabrik” von Daniel Bockholt sind vielen Schwerinern und Gästen seit Jahren ein Begriff für kulinarische Gastlichkeit. Die beiden Gastronomen sind jedoch nicht nur privat ein Paar – jetzt haben sie auch ihre beiden Restaurants vereint. Viele Jahre führte jeder für sich ein eigenes Restaurant. Doch wer in der Branche arbeitet, weiß wie viel Arbeit damit verbunden ist. Deshalb lag die Entscheidung nahe, aus den beiden Unternehmen eins zu machen. Seit Juli prangt nun über dem Eingang des ehemaligen Pfannkuchenhauses im Schweriner Werderhof das Schild mit der Aufschrift „Gourmetfabrik“. Und damit ist klar, das Pfannkuchenhaus ist Geschichte. Ina Seidel und Daniel Bockholt, die jetzt beide Geschäftsführer der Gourmetfabrik sind, geht es mit dieser Entscheidung gut. „Meine Leidenschaft ist das Kochen und ich kann mich noch mehr um das leibliche Wohl und die lukullischen Wünsche unserer Gäste kümmern“, freut sich der passionierte Koch. Ina Seidel hat indessen nun mehr Zeit für die
individuelle Betreuung der Gäste und die Organisation von Veranstaltungen, Festen und Feiern, die gerade zum Jahresende reichlich ins Haus stehen. Auffallend ist die Neugestaltung des Restaurants, in dem rund 50 Gäste Platz finden. Besonderes Highlight ist die Glasschiebetür zur Küche, die den stetigen Blick auf das ermöglicht, was Daniel Bockholt am Herd gerade kocht und wie er die Speisen anrichtet. „Life- und Show-Cooking ist bei den Gästen sehr beliebt, denn so können sie genau verfolgen, wie ihre Gerichte zubereitet werden“, meint Daniel Bockholt. Er freut sich vor allem auch darüber, nun mehr Platz zu haben, für die Besucher seiner Kochkurse und anderer kulinarischer Veranstaltungen. Der Wunsch, zusammen mit einem Profi zu
kochen, ist ungebrochen. So findet beispielsweise am 17. Oktober zum wiederholten Mal ein Sushi-Abend statt und am 11. November lädt die Gourmetfabrik zum Martinsgansessen ein. „Unsere Speisekarte haben wir zwar etwas überschaubarer gestaltet, aber dafür wird sie alle drei Monate gewechselt. Dabei setzen wir besonders auf saisonale Gerichte. Aber keine Sorge, die leckeren Pfannkuchen bekommen unsere Gäste natürlich noch immer“, meint Ina Seidel. Gerade sind die beiden taffen jungen Leute dabei, das Catering zu erweitern – in den eigenen Räumlichkeiten und außer Haus. Sie haben Spaß daran, neue Ideen zu entwickeln – in ihrer Gourmetfabrik. Text und Fotos: Christine Mevius
Ina Seidel und Daniel Bockholt kümmern sich nun gemeinsam um das Wohl der Gäste in ihrer Gourmetfabrik.
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ESSEN & TRINKEN
Fleisch ist mein Gemüse – das gilt auch im Steakhouse Nr.9 in Boltenhagen!
Von Fischfreunden und Fleischliebhabern Der Begründer der System-Gastronomie und Inhaber der berühmtesten Steakhaus-Kette Deutschlands Eugen Block, hat einmal eine Werbekampagne unter das Motto gestellt: „Rettet die Fische – esst mehr Steaks!“ Im Allgemeinen heißt es, dass der Ostseeurlauber vor allem Fisch auf dem Teller haben möchte. Doch es gibt da eine Ausnahme! Und die betrifft die Steakhäuser. Egal wo auf dieser Welt – an der Küste, in Großstädten, in den Alpen oder auf einer Insel – Steaks gehen immer. Wen verwundert es da, dass der gelernte Koch und Gastronom Rainer Schmidt im Mai 2012 in der Ostseeallee Nr. 9 in Boltenhagen ein Steakhouse eröffnete und damit im Badeort eine gastronomische Lücke schloss. Mit einem Team von insgesamt acht Mitarbeitern bietet er in seinem Restaurant in der Orts-
mitte südamerikanisches Flair, internationale Fleischspezialitäten und Klassiker, die man nicht mehr auf allen Speisekarten findet. So bereitet Rainer Schmidt nach Vorbestellung auch noch ein Chateaubriand oder ein Steak Tatar zu. Ersteres ist das Mittelstück aus einer Rinderlende und nach einem französischen Staatsmann und Schriftsteller benannt. Das zweite Gericht beruht der Legende nach auf den Tataren, die unter ihren Sätteln Fleischstücke zart geritten haben sollen. Rinderfilet wird durch den Wolf gedreht und mit Sardellen, Zwiebeln und Kapern gewürzt. Doch im Steakhouse Nr. 9 gibt es natürlich auch die Klassiker wie Rumpsteak, Holzfällersteak, Hamburger und kaltes Roastbeef mit Remoulade und Bratkartoffeln. Das Fleisch für die Gerichte stammt aus Deutschland und Südamerika. Der Gast kann sich selbst ein Bild vom Können der Köche machen – denn hier betreibt man das sogenannte Front-Cooking. Alle Speisen werden vor dem Gast zubereitet. Und das Konzept geht auf in Boltenhagen. „Es gibt eine Reihe von Stammgästen, zahlreiche Familienfeiern und ab und an auch Prominente, die in der Ostseeallee Nr. 9 einkehren“, so Rainer Schmidt. Dazu gehören unter anderem der Schauspieler Martin Semmelrogge und seine Frau Sonja. Beide waren im Jahr 2013 während des „Piraten-Open-Air Festivals“ in Grevesmühlen regelmäßig Gäste im Steakhouse. Davon zeugt übrigens heute noch das Gemälde mit dem Stier gleich neben dem Eingang. Sonja Semmelrogge hat das Bild selbst gemalt und dem Eigentümer aus Dankbarkeit für die Gastfreundschaft überlassen. Text und Fotos: Norbert Bosse
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GASTGEBER
Jeder Gast ist ein lieber Besuch im Hotel „Pension am Theater“ Wie beschreibt man ein Hotel? Man kann die gängigen Katalog-Floskeln verwenden wie: fabelhaftes Ambiente, perfekte Bäder, gediegen eingerichtet, köstliches Frühstücksbuffet. Man kann aber auch sagen: „Jeder Gast wird behandelt als wäre er ein lieber Besuch, und die Zimmer müssen so top sein, dass der Gast denkt, er wäre der Erste, der darin wohnt.“ So formuliert Heike Briese, die Inhaberin des Hotels „Pension am Theater“ ihre Ansprüche an sich und ihr Haus. Die immer wieder kommenden Stammgäste – darunter „Promis“ wie Walter Plate, Uwe Steimle oder der ehemalige Opernintendant des Schweriner Theaters, Werner Saladin, bestätigen das Konzept von Heike Briese. Seit 2001 gibt es das Hotel in der Theaterstraße, 2005 wurde es erweitert und bietet in 18 Zimmern und einer Ferienwohnung „Gastlichkeit der individuellen Art“. So der treffende Slogan für das Haus, Individualität, die speziell von Künstlern (das Theater ist gegenüber) und auch Politikern geschätzt wird. Diskretion ist garantiert, aus dem Nähkästchen plaudert Heike Briese nur, wenn es um neue Kissenbezüge oder Vorhänge geht, die sie näht. Das Hotel ist ein Familienbetrieb
und so ist es kein Wunder, dass es wie ein beliebtes, gehätscheltes Familienmitglied behandelt wird. Im Sommer, vor allem während der Schlossfestspiele, kommt die Stammkundschaft: „Der Sommer ist deshalb immer heiß bei uns, ansonsten ist durchwachsenes Wetter das ideale Touristenwetter“, so die Erfahrung von Heike Briese. Die gerne ihren Gästen ihre Stadt nahe bringt, wozu neben der Altstadt, dem Schloss, dem Museum und dem Theater auch die nähere Umgebung mit der Lewitz zum Beispiel gehört. Das Hotel „Pension am Theater“ bietet in den Wintermonaten ein spezielles Kurzreise-Programm an: „Das wird gern auch von Firmen gebucht, ebenso wie Weihnachtsfeiern bei uns im Hotel. Und wir merken, dass der Schweriner Weihnachtsmarkt gut angenommen wird von auswärtigen Gästen.“ Die sich nach einem ausgiebigen Bummel im Hotel entspannen können. Wie sieht eine gute Bewertung für ein Hotel aus? Wenn die Gäste das Haus weiterempfehlen und selbst immer wiederkommen – wie beim Hotel „Pension am Theater“ in der Schweriner Theaterstraße. Ka. Fotos: Ecki Raff
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KULINARISCHER TREFFPUNKT
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Ein Tipp für den Herbst von Norbert Bosse
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„Kühlungsborn kocht“
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Die Macher der Gourmet-Tage an der Ostsee wollen Lust auf Genuss machen: Wolfgang Dierck und Juliane Sunnus im Stil der 20er Jahre, Spitzenkoch Tillman Hahn und Albrecht Kurbjuhn, Gastgeber der schottischen Abende.
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Gourmet-Tage an der Ostsee! Die Herren zeigen bei der Küchenparty, dass Genuss auch eine ernste Sache ist.
Von beherzten Kochkünstlern und pfiffigen Gastronomen Bereits zum 13. Mal veranstaltet der Kühlungsborner Gourmettageverein im Herbst die Gourmet-Tage an der Ostsee. Die Feinschmecker im Norden sollten sich die Zeit vom 7. bis 30. November 2014 unbedingt vormerken.
Köche und Gäste Hand in Hand bei der Küchenparty.
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Das Ostseebad hat seit längerem den Ruf, eine gute kulinarische Adresse zu sein. Doch jetzt
wollen die Kochkünstler neuen Schwung in die alte Tradition bringen. Es gibt gleich zwei neue Teilnehmer und eine Reihe interessanter Ideen. So wird es kulinarische Workshops, Verkostungen, eine Kochschule und schottische Abende geben. Neu dabei sind der Spitzenkoch Tillmann Hahn mit seinem
Gasthaus und das Hotel Polarstern mit Bülow´s Steak Restaurant. Ebenfalls neu ist auch der Name unter dem man jetzt antritt:
„Kühlungsborn kocht – 2014! “ Insgesamt wollen die Macher etwas moderner und zeitgemäßer – an den Wünschen der MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
KULINARISCHER TREFFPUNKT Besucher orientiert – auftreten und agieren. Unabhängig von der Inflation der Kochsendungen im deutschen Fernsehen, gibt es ein großes Interesse der Gäste an außergewöhnlichen Koch-Events auf hohem Niveau. So hat sich in den letzten drei Jahren die Küchenparty in der Upstalsboom-Hotelresidenz zu einem Geheimtipp entwickelt. Wer Spaß daran hat, Köchen bei der Arbeit zuzusehen, dabei selbst etwas zu lernen und mit einem Glas guten Wein in der Hand mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen, der ist hier genau richtig. Der Termin ist der 19. November. Es erwartet Sie ein 12-Gänge-Flanier-Menü.
Das Markenzeichen der Gourmet-Tage an der Ostsee sind die Themenabende – ob zu „Spezialitäten aus der Ostsee“, „Von den Bergen und aus dem Meer“, spanischen und schottischen Menüs oder zur Frage: Kann denn Genießen Sünde sein? Jedes der sechs teilnehmenden Häuser bietet eigene kulinarische Kreationen und die Mitarbeiter gestalten den Abend ganz individuell. Ob in Frack oder Smoking, in Kochjacke oder im kleinen Schwarzen, der Service wird Sie begeistern. Alle Restaurants bieten auch ein Genießer-Menü. Alle Köche verwenden dafür die gleichen Zuta-
ten, aus dem sie jedoch ganz individuelle Speisen kochen. Somit kann der Gast kulinarische Kreativität erleben und hat gleich mehrere genussvolle Abende, so er denn will. Wer etwas mehr über die Küche und die Kochkunst lernen möchte, sollte einen der Workshops besuchen. Dabei geht es um Krustentiere, die Kunst der Pralinenherstellung, mecklenburgische Spezialitäten, Kaffee und Tee und um edle Destillate. Nordische Küche ist seit Jahren voll im Trend. Die Kühlungsborner leisten einen guten Beitrag dazu.
Mein Tipp: Schauen Sie sich die Internetseite www.gourmet-tage.com an und wählen Sie ein Angebot aus. Die Gastgeber freuen sich auch über Ihren Anruf und beraten Sie gerne persönlich. Am 22. Oktober findet im Hotel Vier Jahreszeiten eine Auftaktveranstaltung für die Presse und interessiertes Fachpublikum statt. Eine gute Gelegenheit, einmal das Programm, die Köche und die Gerichte kennenzulernen. Aber bitte anmelden!
Text: Norbert Bosse Fotos: Gourmettageverein
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MENSCHEN IN MECKLENBURG Über die richtige Zubereitungsweise von Speisen sind sich Conny Haas und Christian Müller eigentlich nie einig – und ergänzen sich damit bestens.
Kreatives Dreigestirn in Wismar Conny, Chris und Christian – das Dreigestirn in der Küche des Wismarer Restaurants „Frische Grube“ ist ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. Chris ist der Tüftler, der seinen Spaß daran hat, klassische Speisen neu zu interpretieren. Conny, die lange als Küchenchefin bei dem weit über Hamburg hinaus bekannten syrischen Gastronom Hanna Saliba gearbeitet hat, weiß, wie man mit exotischen Gewürzen umgeht.
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nd Christian? Er zuckt die Schultern und versichert mit einem breiten Grinsen: „Ich bin die Allzweckwaffe. Ich mach' den Kuchen, die Patisserie und die Spüle.“ Sicher, ganz offiziell ist Christian Müller der Chef. Doch der 38-Jährige winkt gelassen ab: „Natürlich muss einer das Sagen haben, aber im Prinzip kochen wir alle gleichberechtigt.“ Gemeinsam mit seiner Frau Conny Haas wagte er im März vergangenen Jahres den Sprung in die Selbstständigkeit und holte seinen langjährigen Hamburger Freund Chris Millahn mit ins Boot. Ein Sprung, der viel Mut kostete, so gesteht er. „In der Gastronomie rät einem ja jeder davon ab, ein eigenes Restaurant aufzumachen.“ Schon als kleiner Junge steckte der Bäckersohn aus Ribnitz-Damgarten seine Nase begeistert in Öfen und Kochtöpfe. Zwar träumte er anfangs noch davon, Kosmonaut zu werden, doch schnell stand für ihn
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fest, dass das Kochen eine gute Alternative wäre. Er lernte im Historischen Krug in Flensburg, einem gediegenen Landhotel, in dem er auch seine Liebe für die Zubereitung von Pralinen, Torten und exquisiten Kuchen entwickelte. Danach tauschte der Mecklenburger die feine Àla-carte-Küche vorübergehend gegen einen Job in der Feriengastronomie an der deutsch-dänischen Grenze. Und schließlich war er froh, als er im Café Lange in Hamburg Rahlstedt ein zweites Mal zum Lehrling wurde: diesmal zum Konditorlehrling. Eine gute Basis für die Sternegastronomie, in die er anschließend überwechselte. Christian Müller wurde Chefpatissier im legendären Tafelhaus von Christian Rach, wo er auch seine jetzige Frau Conny kennen lernte. Durch die RTL-Sendung „Rach der Restauranttester“ war ihr damaliger Chef bekannt geworden. Doch die beiden schwärmen vor allem davon, wie er sein Personal führte und wie sehr er es schaffte, im Küchenteam die Kreativität zu wecken. Dazu gehörte auch, dass sich die Mitarbeiter zum Abendessen MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
MENSCHEN IN MECKLENBURG allesamt gemeinsam an einen Tisch setzten. Conny Haas, die damals Auszubildende war, bereitete meist die Speisen zu, durfte dabei eigene Ideen ausprobieren und bekam anschließend noch gute Tipps von den erfahreneren Kollegen. Sie erinnert sich: „Dieses Abendbrot war absolutes Pflichtprogramm. Wenn jemand nicht erschien, dann gab es richtig Ärger.“ Christian Müller wechselte später weiter zu Spitzenkoch Gunnar Hinz und wurde dessen Stellvertreter in der Gourmetküche von „Das kleine Rote“. Erst als Sohn Gustav das Licht der Welt erblickte, entschieden sich Christian und Conny, aus der Sterneküche auszusteigen. Um die Kinderbetreuung sicherzustellen, kochte sie eine Zeit lang nur mittags, er abends. Bei alledem wuchs allmählich der Wunsch, ein eigenes Restaurant zu eröffnen – trotz aller Warnungen von Kollegen.
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n Flensburg und Lüneburg schauten sich die beiden um, suchten in Städten mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern nach einem geeigneten Standort und wurden in Wismar fündig. Mitten in der Altstadt, direkt am Bach, der Frischen Grube, standen die Räume eines ehemaligen Backshops frei: hell und freundlich, mit bodentiefen Fenstern. Dort servieren Chris, Conny und Christian jetzt ihre Gerichte vom klassischen Eintopf über Thüringer Rostbratwurst bis hin zum indischen Curry mit Ananas-Relish und aromatischem Kumminreis. Der „Chef“ kauft jeden Morgen frischen Fisch bei den Fischern am Hafen, das Gemüse kommt vom Biobauernhof „Himmel und Erde“ in Kahlenberg. Und auf dem Fußboden unter der Kasse ist das Dreirad von Friedrich geparkt, denn Sohn Gustav hat inzwischen noch einen Bruder bekommen.
Christian Müller empfiehlt:
Herbstliches Risotto Zutaten: 200 g Risottoreis, halbe Knoblauchzehe gehackt, 2 Schalotten in feinste Würfel gehackt, Brühe/Weißwein, 2 Römersalatherzen, 8 Speckscheiben, 300 g Pfifferlinge, 125 g Blaubeeren, Parmesan nach Geschmack, Butter nach Geschmack Zubereitung: Speckscheiben im Ofen knusprig backen. Knoblauch, Schalotten und Reis in Olivenöl anschwitzen, würzen, dann mit Weißwein ablöschen und mit Brühe auffüllen. Pilze würzen und braten. Römersalatherzen waschen und vierteln, danach in Butter braten und leicht salzen. Das Risotto solange köcheln und mit Brühe auffüllen, bis der Reis bissfest ist. Die Blaubeeren dazugeben, dann mit Butter und Parmesan abschmecken. Auf dem Risotto die Pfifferlinge, Römersalatherzen und die Speckchips anrichten, mit Kräutern dekorieren. Fertig...
Ob sich Köcheehepaare in der Küche immer einig sind, wie eine Speise zubereitet wird? Conny Haas und Christian Müller denken keine Sekunde lang nach: „Wir sind uns nie einig!“ Conny spöttelt: „Dieser Mann kann einfach keinen Reis kochen. Nur Risotto.“ Sie bekommt sofort die Retourkutsche: „Conny kann eigentlich alles. Außer Buttercreme.“ Wie gut, dass im Team sowieso jeder jedem hilft. Text & Fotos: Katja Bülow
Die Frische Grube: hell, freundlich, mitten in der Altstadt.
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UNTERNEHMEN
Wenn’s um die Wurst geht Ludwigsluster Fleischerei hält viel von Tradition und passt sich neuen Essgewohnheiten an Der Beruf des Fleischers und Metzgers beziehungsweise des Schlachters gehört zu den ältesten Handwerksberufen. In Norddeutschland nannte man sie im Mittelalter auch Knochenhauer, woran noch Straßennamen wie die Knochenhauergasse in Bremen und die Knochenhauerstraße in Hannover oder in Hildesheim das Knochenhaueramtshaus erinnern. Die für das Schlachten zuständigen Handwerker wurden Küter genannt, da sie als Lohn Eingeweide und Kopf der Tiere erhielten. Mit der Küterstraße in Kiel und den Kütertoren in Kiel, Lübeck, Stralsund und Rostock hat man ihrem Berufsstand ein Denkmal gesetzt. Das Berufsbild des Fleischers hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. An Stelle des Schlachtens ist heute die Veredlung von Fleisch getreten. Auch in der Fleischerei Ockens, die zu den ältesten Unternehmen in Ludwigslust gehört. Es ist eine Freude, beiden an diesem Freitag selbst bei großem Kundenansturm im Laden bei der Arbeit zuzusehen. Während HansChristian Ockens ruhig und mit sicherer Hand vor den Augen einer Kundin ein Stück fein marmoriertes Roastbeef in Scheiben schneidet, greift Ehefrau Kristina mit freundlichem Lächeln ein ums andere Mal nach den aufgespießten, marinierten Lammfilets und legt sie auf die Waage. Der Fleischermeister und seine Frau nennen viele ihrer Kunden beim Namen und wechseln hier und da beim Verkaufsgespräch mit ihnen ins Plattdeutsche. Andere bekommen den einen oder anderen Zubereitungstipp gern mit geliefert. Man
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Oma Bertha im Laden. Foto: privat
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merkt es auf Anhieb: Sie haben Spaß an ihrer Arbeit.
Tradition ist gut bewahrt In diesem Jahr gibt es die Fleischerei Ockens schon 80 Jahre. Und wie zu jener Zeit, als Großvater Heinrich Ockens 1934 das Fleischergeschäft von Wilhelm Triebe übernahm, findet man es immer noch an der Ecke Neue Straße/Lindenstraße in Ludwigslust. Nicht selten erinnert der 52-jährige Hans-Christian Ockens an die schweren Arbeitsjahre seiner Großeltern, dessen Lebenswerk er mit Frau Kristina jetzt schon in dritter Generation fort-
setzt. Gern zeigt er die Einbürgerungsurkunde seines aus Dänemark stammenden Großvaters und lässt es nicht an Bewunderung fehlen, wenn er von seiner Großmutter Bertha erzählt. Ein Beispiel: Als der Großvater an der Front war, sei sie, mit einer Milchkanne voller Würste auf dem Handwagen, kilometerweit auf den Flugplatz nach Techentin gezogen und hat dort ihre Ware verkauft. Plakative Bilder seiner Vorfahren im Schaufenster zogen anlässlich des Firmenjubiläums viele Kundenblicke an. Auf deren Spuren hat der Fleischermeister bei der deutschen und dänischen Verwandtschaft bis heute immer wieder neue historische Dokumente „ausge-
Schlachtermeister Hans-Christian Ockens mit Ehefrau Kristina (l.) und Verkäuferin Sabine Eschka im Geschäft.
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UNTERNEHMEN graben" und Wissenswertes über die Altvorderen erfahren. Beispielsweise auch, dass eine Warft (das ist ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel, der dem Schutz von Menschen und Tieren vor Sturmfluten dient) auf der Hallig Hooge in der Nordsee seinen Familiennamen trägt.
Partyservice und Mittagstisch heute wichtige Säulen Fleischermeister Ockens ist überzeugt, dass seiner couragierten und nie verzagenden Großmutter das Herz aufginge, wenn sie den heutigen Handwerksbetrieb sähe. Dabei sei das Fleischerhandwerk von heute in einem großen Wandel begriffen. Mit der Produktion und dem Verkauf von Wurst und Fleischwaren allein könne man längst nicht mehr (über-)leben, weiß Ockens, der sich als Landesinnungsmeister des Fleischerhandwerks von MecklenburgVorpommern und Obermeister der Fleischerinnung Hagenow-Ludwigslust für die Zukunft des Berufsstands engagiert. Hier geht’s im besten Sinne des Wortes um die Wurst, denn vielen Berufskollegen fehle es an Nachwuchs, vor allem an jenem, der einmal ihre Handwerksbetriebe weiterführt. Auch in der sieben Mitarbeiter starken Fleischerei Ockens sind Partyservice und Mittagstisch neben dem Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren im Laden längst zu wichtigen Säulen des Geschäfts geworden. Und zu gefragten oben-
Blick in das Geschäft.
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drein. Bei ersterem zeigt Fleischersfrau Kristina, die von Haus aus gelernte Damenmaßschneiderin ist, ihre Kreativität und ihr längst professionell gewordenes Können. Bilder von kalten und warmen Bufetts für Hochzeiten, Abiturbälle, Konfirmationen, Firmenjubiläen und Empfänge liefern Beweise. Manche dieser Aufträge waren echte Herausforderungen. Zum Beispiel der, als die Ockens zum 80. Geburtstag des in Ludwigslust geborenen Christian Ludwig Herzog zu Schwerin im Schloss den kulinarischen Empfang gestalten durften. Und als zur Buchpräsentation nach dessen Tod Tochter Donata um die Ausrichtung eines Buffets unter dem Motto „Stier und Greif" bat. Da überlegte Ockens kurz, besorgte sich ein riesiges Gehörn und einen ausgestopften Greifvogel und fertig war der Blickfang für die Tafel und das Buffet gerettet. Wie bei den Buffets so haben die Ockens auch im Ladengeschäft die sich verändernden Essgewohnheiten ihrer Kundschaft im Blick. Selbst Vegetarier werden durch das beeindruckende (und auf der Zunge zergehende!) umfangreiche Angebot von Antipasti aus dem Hause der Güstrower „Olivero"-Manufaktur bei diesem Fleischer immer fündig. Dass für ein solch umsichtiges Agieren im heutigen Fleischerhandwerk ein Acht-Stunden-Tag auch bei den Ockens nicht ausreicht und besonders beim Partyservice oft Wochenenden gefordert sind, braucht man sicher nicht anmerken. Verraten werden soll allerdings, dass in des
Fleischermeisters Büroräumen unter der Requisitensammlung für die Dekoration von Buffets und Schaufenstern auch ein Leuchtturm steht. Diese „Leuchte des Nordens" hat sich der zweifache Familienvater im Jahr 2000 als Sieger beim allerersten Rate-Quiz gleichen Titels im NDR-Fernsehen geholt, verrät er und schmunzelt auf seine schelmische Art. Während der Fleischer mit seinen Buffets ungern durch die Gegend reist, sondern lieber rund um den Kirchturm tätig bleibt, legt manches seiner Produkte längere Routen zurück. Beispielsweise, wenn Kinder und Enkel ihrer Kunden von Zuhause fort gezogen sind und sich in der Schweiz oder in Österreich gern mal wieder die legendäre und wirklich leckere Schlackwurst aus dem Hause Ockens schmecken lassen möchten. Text und Fotos: Hannelore van Reimersdahl
Beim Anblick solcher Buffets bekommt man doch Appetit, oder?
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FREIZEIT Fr체her war die Jagd reine M채nnersache. Doch das hat sich ge채ndert. Immer mehr Frauen zieht es in den Wald. Die passende Mode f체r die Jagdlust ist von Franken & Cie.
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Jagd Faszination
Jagen – das ist doch ein reines Vergnügen von schießwütigen, in Loden gehüllten, alten Männern. Von wegen. Immer mehr Jägerinnen gehen auf die Pirsch. „Flintenweiber” wurden die wenigen Jägerinnen früher abfällig genannt. Und damit war klar, dass Männer bei der Sportart unter sich bleiben wollten. Frauen durften die mitgebrachten Hasen abziehen und küchenfertig einfrieren, wenn die Kerle mit ihren dreckigen Gummistiefeln nach Hause kamen.
ihre männlichen Kollegen genießen sie die Natur, haben Spaß an der Jagd und möchten für gesundes Fleisch sorgen, dass nicht aus der Massentierhaltung kommt.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute erobern immer mehr Frauen die einstige Männerdomäne. Waren vor 20 Jahren nur ein Prozent aller Jagdscheininhaber weiblich, sind es heute schon zehn Prozent – Tendenz steigend. In den vom Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) befragten Jägerkursen lag der Anteil der Frauen unter den Grünröcken sogar schon bei 20 Prozent. Und: Jäger und Jägerinnen werden jünger. Aktuell liegt das Durchschnittsalter der Absolventen von Jägerprüfungen bei 35. Tendenz sinkend.
62 Prozent der Frauen kommen laut DJV über die Hundearbeit auf die Jagd. Das Apportieren, Nachsuchen oder Stöbern mit dem Vierbeiner macht sie stolz und glücklich. Die Hundeprüfung ist dann ein entscheidender Grund für den langen Weg bis zum Jagdschein.
Was treibt Frauen dazu, auf dem Hochsitz zu lauern und auf Rehe zu schießen? Wie MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Fotos: www.franken-cie.de (4), getty images
„Grünes Abitur“ wird dieser auch genannt – denn die Ausbildung hat es in sich. Bis zu 400 Unterrichtsstunden dauert es bis zur Abschlussprüfung, in denen man alles lernt, was ein Jäger wissen muss. Auf dem Stundenplan stehen Biologie, das fachgerechte Aufbrechen des erlegten Wildes, Rechtskunde, Waffentechnik, Wildbrethygiene – und das Erkennen von Jagdsignalen. Hinzu kommen verschiedene Lehrgänge und das Training auf dem Schießstand. Denn Schießen gehört zur Jagd natürlich dazu. Jägerkurse sind ähnlich teuer wie ein Führerschein: 51
FREIZEIT 1500 Euro haben die vom DJV befragten Jungjäger im Schnitt für ihr „Grünes Abitur“ bezahlt. Jagen Frauen anders als Männer? Die Universiät Bremen befragte 600 Jägerinnen und Jäger, was sie antreibt. Das Ergebnis: Frauen lehnen die Jagd als Statussymbol und als Mittel für soziale Anerkennung eindeutig ab. Umso wichtiger ist ihnen der Hegegedanke. Sie möchten das Revier pflegen, sich um die Tiere kümmern. Mehr Bedeutung als Männer bemessen Jägerinnen der Jagd als Abwechslung und Entspannung vom Alltag zu. Einzig bei der Wildbretgewinnung stimmen die Motive von Jägersfrau und Jägersmann überein. Von der neuen Jagdlust profitieren auch Martina Höller und Stefan J. Wemhöner von der Manufaktur für Jagd- und Landgarderobe Franken & Cie im unterfränkischen Dettelbach. Vom Knopf bis zur Hose wird hier alles selbst entworfen – für sie und ihn – und in Deutschland und Europa hergestellt. „Wir sind seit vier Jahren am Markt und stellen Jagdbekleidung her, wie sie schon unsere Großväter trugen“, sagt Wemhöner. Vorbild für die Kollektionen seien die 30er und 50er Jahre. Kleidung, die sich nicht an Modetrends orientiert, sondern die bewährt und praktisch ist. Gefertigt werden die Kollektionsteile aus hochwertigen englischen Woll- und Tweedstoffen. „Denn auf dem Ansitz braucht man keinen Faserpelz, sondern Bekleidung, die wärmt, robust und langlebig ist.“ Britta Matzen
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Wohlfü hlen aus Leidenschaft! Susann Brandt, Inhaberin des Salons „Haarpassion“
Nach der Berufsausbildung im Jahre 2003 arbeitete Susann Brandt drei Jahre als festangestellte Friseurin in und um Schwerin. Von 2006 bis 2009 machte sie berufsbegleitend ihren Meister und wagte 2012 den Schritt in die Selbstständigkeit – sie eröffnete, zunächst als einzige Mitarbeiterin, ihren Salon „Haarpassion“ in der Heinrich- MannStraße 2a. Dabei spiegelte sich die Leidenschaft für Perfektion, Stil und modisches Know-How nicht nur in ihrer Arbeit, sondern auch in ihrem Salon wider. Schnell sprachen sich die gute Beratung und fachliche Kompetenz sowie auch die gut angenommenen Zusatzangebote, wie z.B. Stylingworkshops und Modepräsentationen, herum.
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Nach dem gelungenen Einstieg in die berufliche Selbstständigkeit erfüllte sich Anfang 2014 auch ihr familiäres Glück. Deshalb wurde es auch unumgänglich, dass das EinFrau-Team vom Salon „Haarpassion“ Zuwachs und Unterstützung von neuen Mitarbeitern bekam. Wegen des größeren Teams und des stetig wachsenden Kundenstamms freut sich Susann Brandt auf die Eröffnung ihres neuen größeren Salons, ebenfalls in der HeinrichMann-Straße. Name und bekannte Qualität sollen natürlich erhalten bleiben. Auf die Frage was sich im neuen Salon geändert hat, antwortete die Inhaberin: „Wir haben nun die Möglichkeit, auf erweiterter Ladenfläche die Kunden flexibler und umfassend zu empfangen und zu bedienen. Jedoch
ist es mir sehr wichtig, das beliebte Ambiente zu erhalten. Neben der Produktreihe Paul Mitchell erweiterte sich unser Sortiment um L'Oréal Professionnel. Mein Team und ich bereiteten uns in den letzten Wochen intensiv auf den Neustart vor. So waren nicht nur viele Fachtrainer im Haus, sondern es standen auch eine Vielzahl von Weiterbildungen auf dem Programm. Neben neuen Haarverlängerungstechniken und Colorationstrends können Sie sich auch auf verschiedene Massageangebote und Entspannungsrituale freuen.“ Nach einer großen Renovierung und Sanierung empfangen und bedienen Sie Susann Brandt und ihr Team seit September unter dem Motto „Wohlfühlen aus Leidenschaft“ in der Heinrich-Mann-Straße 11.
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LIFESTYLE / ANZEIGE
Ein handgemachtes Brillengestell aus Italien. Fotos: Frau Manzke Optik (3), Elvira Grossert (1)
Gut sehen und gut aussehen In den 50er- und 60er Jahren hatten es Frauen und Mädchen mit Sehschwäche nicht leicht. Spott war ihnen sicher: „Mein letzter Wille – eine Frau mit Brille!“ Heute ist die Brille weit mehr als ein medizinisches Hilfsmittel. „Frau Manzke Optik“, heißt das neue Schweriner Augenoptikgeschäft. Wo Frau drauf steht, ist auch Frau, Fachfrau, drin. Die geborene Wismarerin Andrea Manzke lernte das Handwerk der Augenoptik in Lübeck, erwarb in Berlin ein Diplom als Augenoptikerin und Optometristin. Die Optikerin Andrea Manzke.
Die Optometrie beinhaltet alle Meß- und Prüfmethoden zum Analysieren von Fehlsichtigkeiten. Weiterhin ist eine Optometristin in der Lage, auch medizinische Veränderung am Auge zu erkennen, die nicht der Norm entsprechen. Sie sammelte praktische Erfahrungen in der Brillenproduktion einer Berliner Manufaktur für Brillengestelle und bei der klinischen Arbeit in einem Kontaktlinseninstitut. Die junge Frau arbeitete bei traditionellen Optikern in verschiedenen Städten und leitete Zweigstellen in Hamburg und Scharbeutz, bevor sie nach Schwerin kam. Im Juni 2014 eröffnete sie ihr Geschäft in der Wismarschen Straße. Betritt der Kunde das Optikergeschäft, fühlt er sich gut aufgehoben. Licht durchflutet den mit Glasregalen und Spiegeln bestückten Raum. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Ledersessel und bequeme Stühle aus den 1950/60er Jahren laden ein. Retro ist angesagt. Im Regal liegen farbige Brillengestelle mit hochgezogenem Außenrand, ähnlich wie Marilyn Monroe sie einst trug. Der Cat-Eye Style, die Katzenaugen, kehren zurück. „Mit diesen Brillen fällt man auf!“ ist sich Andrea Manzke sicher. Es gibt natürlich auch die Klassiker unter den Brillen, die länger als ein Modezyklus „in“ sind. Der Optikerin sind die Herstellung in Handarbeit und fair gehandelte Produkte wichtig. „Ich lege Wert auf Qualität sowie eine außergewöhnliche und hochwertige Brillenauswahl“, so die Neuschwerinerin. Sie kauft bevorzugt in deutschen und europäischen Manufakturen ein. Massenware aus China bietet sie ihren Kunden nicht an. Gute Qualität bedeutet aber nicht zwangsläufig hohe Preise. Es gibt Fassungen aus Acetat, Metall oder Kombinationen aus beiden Materialien. Aber auch besonders hochwertige Brillengestelle aus Titan, Büffelhorn und echtem Holz befinden sich im Sortiment. Wichtig ist für Andrea Manzke eine gute Beratung. „Mit meiner Leidenschaft für tolle Brillenmode und dem Anspruch an gutes Sehen biete ich jedem Kunden ein Wohlfühlerlebnis beim Kauf von Brillen und Kontaktlinsen“, so die Augenoptikerin. Musikern, Sportlern und Bastlern bietet sie Brillen an, die speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Darüber hinaus gibt es die sogenannte Wellnessbrille, die Computeraugen nicht so schnell ermüden lässt. Weiterhin können sich Kunden bei ihr über neueste Technologien im Kontaktlinsenbereich beraten lassen – wie zum Beispiel der Gleitsichtkontaktlinse.
Eine Adre neue Brille sse für nträg Schw er in erin.
Die 33-Jährige geht neue Wege. Die Brillenparty beispielsweise erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Optikerin kommt zu den Kunden nach Hause. Dort können sie sich in geselliger Runde die passende Brille aussuchen und das Zusammenspiel mit unterschiedlicher Garderobe testen. Dieser Service wird ebenso von Senioren im betreuten Wohnen geschätzt. Auch das Ladenlokal kann Veranstaltungsort einer solchen Brillenparty sein. Die notwendige Sehstärkenbestimmung und Ausmessung der Augen ist dabei inklusive. „Ich möchte gerne die Menschen abholen, die Wert auf gutes Sehen legen, die gut sehen und gut aussehen wollen“, beschreibt Andrea Manzke ihren Berufsanspruch. Vorbei sind die Zeiten der verspotteten „Brillenschlange“. Die Sehhilfe ist heute ein wichtiges Modeaccessoire – ein Edelstein im Gesicht. Stammt das Wort „Brille“ doch vom spätmittelhochdeutschen Wort „berille“ ab. Berylle sind Halbedelsteine, meist Bergkristalle. Aus ihnen schliff man um 1300 Linsen zum besseren Sehen. Elvira Grossert
Inhaber: Andrea Manzke Wismarsche Straße 137 19053 Schwerin Telefon: 0385/77886003 www.fraumanzkeoptik.de 55
HANDWERK
Uhren und Schmuck im Glockenspielhaus Gebert & Gebert, Uhrmachermeister In Dresden etablierte sich 1540 die erste deutsche Uhrmachervereinigung, zu einer Zeit, als die Uhrmacher mit relativ großem und grobem Werkzeug hantierten: Schmiede und Schlosser waren gewissermaßen ihre „Vorgänger-Berufe“. Wenn sich heute Uhrmacher mit einer anderen Branche verbinden, dann ist das eine sehr elegante, feine. Gemeint ist der Schmuck, wie bei „Gebert & Gebert“ in Schwerin. Über der Namenszeile steht „Uhren und Schmuck“, unter dem Namen „Uhrmachermeister“. Genaue Definition, was im Geschäft zu finden ist. Seit 1966 gibt es den Uhrmacher Gebert in Schwerin. „Mein Vater hat das Geschäft gegründet, nach seinem Tod hat meine Mutter Gisela Kühl es viele Jahre weiter geführt. Nach meiner Meisterprüfung wurde ich 1991 Geschäftsführer und ab 1998 führe ich das Geschäft gemeinsam mit meiner Ehefrau Maren“, so kurz und knapp fast Jörg Gebert die Firmen-Geschichte zusammen. Wer welchen Geschäftsbereich vorrangig bedient ist klar: Jörg Gebert die Uhren, Maren Gebert den Schmuck. Der zur Leidenschaft, zur Sammelleidenschaft werden kann. Zeitloses gehört dazu – wie die Perlen, auf die sich Maren Gebert spezialisiert hat. Oder Variables wie Coins (Münzen), die im Moment Trend sind. Der Begriff „Coin“ ist weit zu sehen und hat mit den Münzen in unseren Portemonnaies nur die Form gemeinsam. Die Schmuck-Coins sind aus unterschiedlichen Materialien wie Muranoglas, Edelstahl mit Zirkonia und Kristall oder aus Emaille. Das schöne und auch praktische an diesen Schmuckstücken ist, dass sie wandelbar sind, passend für jeden Anlass, jedes Outfit, jede
Stimmung. Und so vielleicht das ideale Weihnachtsgeschenk, man kann ja gar nicht früh genug anfangen mit der Suche. Suchen und genau wählen – weil sie im Idealfall für ein ganzes Leben sind – soll man bei den Trauringen. „Wir haben rund 700 Modelle ständig im Angebot, in allen Legierungen von 333er
Maren und Jörg Gebert.
Fotos: D.L.
bis 750er Gold, dann natürlich Platin und Palladium. Bei den Trauringen schauen die Kunden schon auf eine gewisse Hochwertigkeit. Im Angebot haben wir auch Schmuckstücke, die zu den Trauringen passen und sie ergänzen“, so Maren Gebert. Die unter „The Lion Collection by Maren Gebert“ ihre eigene aparte Kollektion
anbietet. Das Geschäft „Gebert&Gebert“ sieht sich als „Trauringspezialist im Glockenspielhaus“ – so eine informative Werbezeile. Glockenspielhaus? „Die Idee zum Glockenspiel kommt von meiner Frau, sie hat auf einer Messe so etwas gesehen. Es war schwierig und umständlich, hier die Genehmigung dafür zu bekommen – aber nun sagen von acht bis zwanzig Uhr die neun Glocken über unserer Eingangstür, was die Stunde geschlagen hat“, erzählt Jörg Gebert. Im Viertelstunden-Takt erklingen die Glocken und jeweils um 12 und um 15 Uhr wird eine Melodie gespielt. Wie viele Uhren hat ein Uhrmacher? Schnelle Antwort von Jörg Gebert: „Meine Frau hat drei Stück, ich habe zwei.“ Die Uhrenauswahl im Geschäft ist umfangreich, spezialisiert hat sich Jörg Gebert auf deutsche Hersteller – der Markenname „Glashütte“ lässt da nicht nur die Herzen von Uhrensammlern höher schlagen. Uhren sind, wie einst bei unseren Groß- und Urgroßeltern, als Konfirmationsgeschenk wieder gefragt. Vorzugsweise bei Jungen, für die Mädchen gibt es zu dem Anlass schöne Ketten. Da haben wir sie wieder, die gedeihliche Kombination aus Uhren und Schmuck. Dass zu den Offerten von „Gebert&Gebert“ der komplette Service von Neuanfertigungen von Schmuckstücken, über Gravuren, Umarbeitungen bis zu Reparaturen zählen, ist für Jörg und Maren Gebert selbstverständlich. Ka.
Einige Herrenarmbanduhren von Bruno Söhnle, Glashütte, sowie Trauringe aus der eigenen „The Lion Collection by Maren Gebert“ in Gold und Bicolor aus Gelb- und Weißgold.
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MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
GLÜCKSMOMENTE
Macht Geld eigentlich glücklich? Auf den ersten Blick würde wohl fast jeder die Frage, ob Geld glücklich macht, mit einem klaren oder mit einem etwas zögernden Nein beantworten. Wie heißt es doch in einer oft zitierten Lebensweisheit so schön? Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein. Das klingt ebenfalls wieder auf den ersten Blick sehr überzeugend. Aber stimmt diese Lebensweisheit auch? Wie fast immer, wenn etwas auf den ersten Blick sehr überzeugend und für alle Gelegenheiten gültig erscheint, lässt es sich auch bei diesem geradezu existenziellen Thema etwas tief gehender und vor allem differenzierter betrachten. Zudem könnte man die Frage auch einmal umgekehrt stellen: Macht kein Geld glücklich? Oder zumindest glücklicher? Eine Annäherung an die Antwort auf diese Fragen erlaubt die Suche nach den grundlegenden Bedürfnissen der Menschen. Zu diesen grundlegenden Bedürfnissen der Menschen gehört das des Überlebens. Viele Dinge, die man für das Überleben braucht, kann man heutzutage nur mit Hilfe von Geld erwerben. Insofern dient Geld erst einmal als Überlebensmittel und so gesehen als eine Art Treppe zum Glück. Wer kein Geld hat, dem fehlt auch eine solche Treppe zum Glück und daher kann kein Geld schon ziemlich unglücklich machen – falls es ähnlich wie im Paradies oder im märchenhaften Schlaraffenland keine anderen Möglichkeiten gibt, sich Überlebensmittel zu beschaffen. Kein Wunder, dass in der Menschheitsgeschichte finanzieller Erfolg sehr häufig mit dem Erwerben von Glück verwechselt wurde und noch immer wird. Wer viel Geld besitzt, der müsste eigentlich auch sehr glücklich sein, so die scheinbar logische Schlussfolgerung. Aber selbst ein Blick in die Boulevardpresse beweist es fast jede Woche aufs Neue: Reich und schön bedeutet nicht zwangsläufig auch glücklich. Aber vielleicht sind diese Leute einfach zu reich und zu schön, um wirklich glücklich sein zu können. Oder vielleicht merken sie es schon gar nicht mehr, wie glücklich sie eigentlich sein könnten – auch mit ihrem vielen Geld. Denn – so viel hat die Wissenschaft bei allen unterschiedlichen Forschungsergebnissen MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
immerhin ziemlich übereinstimmend herausgefunden – die Antwort auf die Frage, ob Geld glücklich macht oder nicht, hat nicht unwesentlich mit der Menge des Geldes zu tun. Womit wir wieder bei der eingangs erwähnten Überlebensstrategie angelangt wären. Wer nichts oder kaum etwas hat, der wird bis zum Niveau einer Art Grundversorgung immer von Geld und auch von mehr Geld profitieren – auch in Bezug auf sein persönliches Glücksgefühl. Wie die Glücksforschung nachgewiesen hat, gibt es bis zum Erfüllen der Mindestbedürfnisse einen direkten Zusammenhang zwischen Geld und Glück. Wer hungert, dürstet und friert, der wird sich wohl kaum als glücklich bezeichnen. Ist aber ein solcher Zustand der Grundversorgung und der Erfüllung der Mindestbedürfnisse erst einmal erreicht, dann verliert sich dieser Zusammenhang zwischen Glück und Geld, macht sich immer weniger bemerkbar. Wer also zum Beispiel schon sehr gut verdient, für den bedeutet eine weitere Gehaltserhöhung oder ein sonstiger materieller Zugewinn nicht unbedingt auch einen Zugewinn an Zufriedenheit oder gar an Glück. Das Glück speist sich dann eher aus anderen Quellen, oft aus dem Erwerben immaterieller Güter. Dazu aber braucht es eben zunächst eine gewisse Grundversorgung. Bis zu dieser Schwelle wächst das Glück ziemlich schnell, danach nur noch sehr langsam – jedenfalls das Glück, welches aus dem Erwerben und dem Besitzen von Geld entsteht. Und nicht selten wenden sich daher finanziell erfolgreiche Leute auch anderen Glücksquellen zu, werden mitunter sogar zu Wohltätern, wollen anderen Menschen, denen es nicht so gut geht wie ihnen, helfen. Wer allerdings Geld hat, dem fällt es häufiger leichter, sich zu bilden, sich gesünder zu ernähren und vielleicht auch Zeit für anspruchsvolle Hobbys und Sport zu haben und damit auch glücklich zu sein – wenn ihm das Geldverdienen nicht zu großen Stress bereitet. Und selbst Selbstbewusstsein und Respekt können eine Folge von Geld oder sogar viel Geld sein. Müssen es aber nicht. Auf jeden Fall fühlen sich
zum Foto: Klaus-Uwe Beispiel Gerhardt.pixelio.de Superreiche verschiedenen Untersuchungen zufolge auch nicht unbedingt glücklicher als der Durchschnitt der Bevölkerung. Sie haben aber sicher andere Sorgen. Der irisch-britische Spötter George Bernard Shaw meinte einmal zu unserem Thema: „Es ist nicht schwer, Menschen zu finden, die mit 60 zehnmal so reich sind, als sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von ihnen behauptet, er sei zehnmal so glücklich.“ Soweit Nobel- und Oscar-Preisträger Shaw, der übrigens am Ende seines langen Lebens sehr reich und wohl auch sehr glücklich war. Als einzigen offensichtlichen Ausdruck seines beträchtlichen Vermögens gönnte er sich jedoch lediglich einen Rolls-Royce. Aber zurück zu unserer Ausgangsfrage: Macht denn nun Geld glücklich oder nicht? Einfache Antwort: Es kommt auf die jeweilige Höhe an. Wer wenig hat, den dürfte es zunächst glücklich oder glücklicher machen, da er einige (finanzielle) Sorgen weniger hat. Wer aber schon viel oder sogar sehr viel Geld hat, der darf sich nach anderen Glücksquellen umsehen. Vor allem nach solchen, die eben nicht für Geld zu haben sind. Zum Schluss aber noch ein hübsches Bonmot des USamerikanischen Komikers und UNICEF-Botschafters Danny Kaye: „Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu.“ Und wie wäre es eigentlich mit einem Rolls-Royce? Jürgen Seidel
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Das war der 23. Landespresseball
TREFFPUNKT
Michael Seidel, Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung, begrüßte die Ballgäste.
Schirmherr Ministerpräsident Erwin Sellering eröffnete die Ballnacht.
Sibylle Ekat, Geschäftsführerin des DJV-Landesverbandes, heißt den Ministerpräsidenten Erwin Sellering willkommen.
Die Mitglieder des Presseclubs sind die Gastgeber des Balls: (v.l) Barbara Becker, Elke Haferburg, Sibylle Ekat, Robert Weber, Rainer Strunk, Michael Seidel, Tino Sperke.
Was für eine Kulisse: Am 30. August gegen 19 Uhr lief ein großes Kreuzfahrtschiff den Warnemünder Seekanal ostseewärts – zum Greifen nah für die gerade eintreffenden Gäste des 23. Landespresseballes.
den unteren Saal. Durch das Programm führten Kathrin Feistner, eigentlich als Morgenmoderatorin von NDR 1 Radio MV eine Frühaufsteherin, und Timo Close vom ANTENNE MV-Morgenteam.
Über 600 Gäste hatten sich in der Yachthafenresidenz Hohe Düne bei bestem Wetter eingefunden, um dieses gesellschaftliche Ereignis unseres Landes zu erleben. Politiker, Gäste aus Wirtschaft, Kultur, Sport und natürlich Medienvertreter trafen sich, um miteinander ins Gespräch zu kommen und einen entspannten Abend zu genießen. Ministerpräsident Erwin Sellering war als Schirmherr dabei, ebenso Bundesministerin Manuela Schwesig, die sich keinen Landespresseball entgehen lässt.
Die Köche des Luxushotels hatten für das leibliche Wohl gesorgt. Für jeden Geschmack war etwas dabei: rustikal Gegrilltes, italienische Spezialitäten, einheimische Küche sowie Austern und Sushi für Gourmets.
Schöne Ballkleider und fabelhafte Tanzpaare waren zu bewundern. CREME FRESH und 2 Hot sorgten für heißen Partyspaß und musikalisches Entertainment im besten Sinn. Im Showteil rockten zu vorgerückter Stunde das Westernhagen- und das Falco-Double 60
Freundliche Hostessen betreuten die Ballgäste.
Bereits zum 7. Mal wurde der Medienpreis des Presse-Clubs M-V verliehen, dieses Mal an die Redaktion des Sommer-Magazins der Ostsee-Zeitung. Dieses Projekt ist Teil der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, der auch von den Erlösen der Tombola profitiert. Denn deren Einnahmen werden für die Förderung der Aus- und Fortbildung junger Journalisten verwendet. Auch deshalb und natürlich wegen der attraktiven Preise griffen viele Ballgäste gern in die Lostöpfe. S.E.
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TREFFPUNKT
Ein Paar vom Tanzclub Seestern Rostock e.V. eröffnete den Tanz.
Lutz Marmor, Intendant des NDR, und Landesfunkhausleiterin Elke Haferburg folgten der Aufforderung der Turniertänzer.
Schnell füllte sich das Parkett.
Ein Westernhagen-Double rockte zu vorgerückter Stunde den Saal.
Die Band 2Hot sorgte für Partyspaß.
Innenminister Lorenz Caffier und Ehefrau Babette.
Bundesministerin Manuela Schwesig und Ehemann Stefan sind Stammgäste des Presseballs.
Rüdiger Born (l.), Präsident des Golfverbandes M-V, und Wilfried Horn, Geschäftsführer der Lübzer Brauerei.
Die Ballzeitung der OZ fand interessierte Leser, hier Johanna Hermann aus dem Bildungsministerium.
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Einfach in den Arm genommen TREFFPUNKT
Musikalischer Aperitif: Perkussionist Alexej Gerassimez und die Junge Norddeutsche Philharmonie.
Junge Generation: Marysia (l.) und Anusia Lasecka sowie Johann Schmidt zur Nedden.
MVs Sozialministerin Birgit Hesse (SPD), Notar Wolfgang Höfer Wismar und Anne Homann-Trieps (l.), Vorsitzende der Festspielfreunde.
Helmuth von Maltzahn (65), seine Gattin Alla und Festspiele Mecklenburg-VorpommernIntendant Dr. Markus Fein (43) hatten im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Immerhin mussten sie am Eingang zum Ulrichshusener Schlosshof gut 30 Minuten lang etwa 600 Gäste per Handschlag begrüßen. Um da eventuelle Schmerzen im Handgelenk aus dem Weg zu gehen, wählte der Schlossherr eine pfiffigere Art der Begrüßung: „Ich habe die meisten einfach in den Arm genommen!“ Diese herzliche Geste galt am Abend des 2. August 2014 Vertretern von Politik, Wirtschaft, Kultur oder Medien. Alle waren gekommen, um etwa 5000 Krebse zu verspeisen, die von Maltzahn beim traditionellen Empfang für Freunde und Sponsoren der Festspiele auf die Tische bringen ließ. Kaum zwei Stunden später waren von den leckeren Krustentieren nur noch die roten Panzer übrig. An ihrem schmackhaften, in herzhafte Knoblauchsoße getauchten weißen Fleisch tat sich auch Dagmar Berghoff gütlich. Die heute 71-Jährige war 1976 das erste weibliche Gesicht der ARD-„Tagesschau“ und später ihre Chefsprecherin. Mit einem Glas Wein in der Hand und den Blick auf den festlich beleuchteten Schlosshof gerichtet, schwärmte sie: „Ich bin erstmals Gast beim Krebsessen auf Schloss Ulrichshusen und begeistert von der Atmosphäre dieses Ortes und der Veranstaltung.“ An ihrer Seite hatte sie ihren ehemaligen Tagesschau-Kollegen und langjährigen Freund
Wilhelm Wieben (79). „Er hat so sehr von diesem Ort geschwärmt, dass ich diesmal unbedingt dabei sein wollte“, ließ Berghoff wissen. Obwohl auch er inzwischen zu Steak, Bratwurst und Bier gewechselte hatte, drehten sich die Gedanken von Rostocks Zoo-Direktor Udo Nagel (60), seit zehn Jahren Gast auf Schloss Ulrichshusen, noch immer um Krebse. Diesmal allerdings verbunden mit Kindheitserinerungen. „Als Jungs haben wir im Tressower See bei Wismar gerne mal Krebse gefangen“, verriet der gebürtige Nordwestmecklenburger. Sozialministerin Birgit Hesse (SPD, 39), erstmals in dieser Funktion Gast des abendlichen Empfangs, zeigte sich von der Stimmung angetan: „Ich fühle mich hier sehr wohl. Auch deshalb, weil ich die Möglichkeit habe, mit den Künstlern ins persönliche Gespräch zu kommen.“ Daher suchten die SPD-Ministerin und ihr Amtskollege Innenminister Lorenz Caffier (CDU, 59) auch gern die Gelegenheit, mit dem Perkussionisten Alexej Gerassimez (27) zu plaudern. Er und die Junge Norddeutsche Philharmonie hatten vor dem Krebsschmaus in der Festscheune für den musikalischen Aperitif des Abends gesorgt. „Ich kenne kein Festival auf der Welt, wo sich Arbeit und Urlaub so sehr nahe kommen“, ließ Gerassimez wissen. Als Beleg dafür führte der Musiker an, dass er sofort nach dem Konzert in den Ulrichshuser See gesprungen sei, ehe er sich den Gaumenfreuden gewidmet habe. Werner Geske
Amtierender und designierter MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014 Gastgeber Helmuth von Malt- Festspiele-Intendant: Dr. Marzahn und Ministerpräsident kus Fein und Dr. Matthias von Silke und Wolfgang Grieger, In Familie: Helmuth und Alla von Maltzahn mit Tochter Marie-Hélène von ECOVIS Grieger Mallison. Maltzahn-Helms, Schwiegersohn Johann Helms und Enkelchen Ferdinand. a. D. Harald Ringstorff (SPD). Hülsen.
Fotos: Angelika Heim
„Mrs. Tagesschau” Dagmar Dr. Timo Sorg, Festspiele MV, Landesinnenminister Lorenz Berghoff mit Oliver Gässler. und Begleitung. Caffier (CDU) mit Frau Babette.
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Bald schon ist Weihnachten! Die Temperaturen sinken, Häuser werden geschmückt, in den Kaufhallen duftet es nach Spekulatius oder Lebkuchen und Familien und Freunde rücken dichter zusammen – Weihnachten kommt meist schneller als man denkt! Kaum ist man vom Strandurlaub wieder im Alltag angekommen steht Santa Claus gefühlt schon in den Startlöchern. Letztlich steigt die Freude denn aber doch zunehmend, schließlich ist es das Fest der Liebe. Und damit dieses in allen Feinheiten und Details gelingt, spielt die Mecklenburger Landpute GmbH in diesem Jahr den ganz besonderen Weihnachtsengel. Denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen und vermutlich deshalb bekommt die beliebte Weihnachtslandpute in diesem Jahr auch Verstärkung. Die Bio-Weihnachts-Waldlandpute ist in dieser Form in Deutschland einmalig und legt durch ihre urtümlich-langsame Zucht in Sachen Geschmack noch eine mächtige Schippe drauf. Ein Garant für einen unvergesslichen Festtagsbraten. An die Freunde, Verwandten und Kollegen die nicht das Glück haben mit Ihnen an einem Tisch sitzen zu dürfen ist ebenso gedacht. Verschiedenste Geschenkideen gepackt mit den Köstlichkeiten „der Pute“ lassen selbst über große Entfernung besondere Freude aufkommen. Selbst die Nikolaus- oder Weihnachtsfeier mit dem Betrieb oder dem Verein bekommt am 06. und 13. Dezember im hauseigenen LANDPUTENSPEICHER ein ganz besonderes Flair. Und wer lieber unter sich ist bucht die Räumlichkeiten ganz einfach vor oder lässt sich sein Wunsch-Buffet liefern. Das kleine „i-Tüpfelchen“ ist ein gemütlicher Weihnachtsmarkt mit Glühweintrinken und Festtagsschmausen beim Nikolaus Brunch am 07. Dezember. Damit jedoch die Weihnachtsfreude nicht Weihnachtsstress umschlägt sollte man sich frühzeitig seinen Festtagsbraten und die Geschenkkörbe vorbestellen oder sein Fest im Landputenspeicher planen. Dies kann man übrigens ab sofort telefonisch unter 03 87 28 / 306-0, im Internet unter www.landputenshop.de oder in den 8 Filialen und über 20 Wochenmarkts-Wagen der Mecklenburger Landpute.
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NACHLESE
Foto: S. Winkler
Schöne Arien, unglaubliche Melodien und schwarze Männer Das war „Nabucco“ auf dem Alten Garten. Die raumfüllende, 150 Tonnen schwere Installation auf dem Alten Garten ist abgebaut, Paul Friedrich kann von seinem Sockel wieder den ganzen Platz überblicken. Große Oper in großer Kulisse gehört der Vergangenheit an – aber eine kleine Erinnerung sei erlaubt: 32.000 Zuschauer kamen zu den 23 Vorstellungen, die Einnahmen durch den Kartenverkauf lagen in diesem Jahr bei „Nabucco“ mit 180.000 Euro über den geplanten.
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iele der Karten wurden per Internet gekauft oder über Reiseunternehmen, der größte Teil aber ganz konventionell an der Kasse des Staatstheaters. Die Damen an der Kasse blieben selbst bei größtem Ansturm (und den umständlichsten Kunden, die zum Murren und Knurren in der Schlange führten) gleichbleibend freundlich und geduldig – ohne Baldrian, mit ganz individuellen Entspannungsmethoden. Neben Fragen zur Dauer der Aufführung, ob Pfeiler eventuell die
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Sicht behindern, ob man See und Schloss sieht, war auch an der Kasse die wichtigste Frage die nach dem Wetter. Viele der Zuschauer kommen ja schon seit Jahren zu den Schlossfestspielen Schwerin, und es ist zu beobachten, dass sie immer besser vorbereitet, also gerüstet sind gegen die Witterungsunbilden.
Hinter Schleiern und schalldicht Wetterunabhängig waren auch in diesem Jahr wieder die Damen
und Herren der Mecklenburgischen Staatskapelle. Für alle Mitarbeiter des Theaters ist dieser Sommerendspurt eine alljährliche Herausforderung – aber eine, die Spaß macht. Für den Generalmusikdirektor Daniel Huppert war es „ der erste Verdi, den ich in der Hand gehabt habe“, sagt der Dirigent, der von schönen Arien, großen Chören und unglaublichen Melodien schwärmt. Wobei die, die diese wunderbare Musik produziert haben, kaum etwas davon wahrnahmen: „Die Musiker hörten sich gegenseitig nicht,
unser Raum hinter den Schleiern war schallisoliert.“ Glücklicherweise, denn über dem Orchester war ein Teil der Spielfläche – und da ging es laut und lebhaft zu. Sieben Herren allerdings, die bewegten sich fast lautlos: die Kulissenschieber. Die korrekte Bezeichnung der sechs Kollegen von Bühnenmeister Jürgen Lefke ist Bühnentechniker – aber bei „Nabucco“ schoben sie wirklich einen Teil der Kulissen. Nach Ansage durch den Inspizienten bewegten die BühnenMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
ern angesprochen, bekommen die Reaktionen des Publikums mit. Und wir kennen auch so manchen Stammgast: Uwe Seeler kommt zum Beispiel regelmäßig und auch unser ehemaliger Opernintendant Werner Saladin“, so Jürgen Lefke. Er hat schon als Schüler Theaterluft geschnuppert, ist wie seine Kollegen Quereinsteiger und alle gemeinsam sagen: „So eine Produktion funktioniert nur im Team, man muss sich aufeinander verlassen können. Wenn alles gut läuft, dann sind die Schlossfestspiele, bei allem Stress, die schönste Zeit.“
V techniker die verschiebbaren Wände wie in einer Choreographie. Was natürlich nicht ihre einzige Aufgabe war. Die schwarzen Männer hinter der Bühne – die bei den Schlossfestspielen ja eigentlich keine Bühne ist – hatten während der Vorstellungen, aber auch davor und danach jede Menge zu tun. „Vor der Aufführung prüfen wir ob alles in Ordnung ist, probieren alles aus, reparieren Kleinigkeiten. Nach der Vorstellung wird alles windsicher verzurrt, denn der Wind ist auf dem Alten Garten ein ziemliches Problem“, erzählt Jürgen Lefke. Neben dem Wände-Ballett gab es während der Opernaufführung noch Fahnen, Bänder und Vorhänge zu bewegen und, und, und…
Die sichtbaren schwarzen Männer Anders als an den anderen Spielstätten des Theaters sind bei den Schlossfestspielen die Bühnentechniker sichtbar – in den Pausen und auch am Schluss. „Wir werden schon von den ZuschauMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
om „ganz anderen Flair“ bei den Schlossfestspielen spricht auch Andrea Prochnow, die Leiterin des Abenddienstes. Sie und ihre Kolleginnen mögen den Dienst bei den Open Air Produktionen – auch wenn sie mitunter – ganz wörtlich– im Regen stehen. „Die meisten Gäste nahmen das locker, waren mit Putz- und Trockentüchern ausgestattet.“ Und wer die nicht hatte, der bekam von den freundlichen Damen des Abenddienstes Papiertücher. Zum Glück war in diesem Jahr der Bedarf gering. Und wie ist es, wenn man Abend für Abend dieselbe Inszenierung sieht, dieselben Melodien hört? Andrea Prochnow entdeckte immer wieder andere Passagen, hörte manche Stellen intensiver – und GMD Daniel Huppert war stets aufs Neue beeindruckt von der Monumentalität der Komposition und Darstellung. Die Schlossfestspiele Schwerin 2014 mit Verdis Oper „Nabucco“ sind Geschichte – die Schlossfestspiele Schwerin 2015 werden vorbereitet: Am 14. Oktober beginnt der Kartenvorverkauf, am 3. Juli 2015 ist die Premiere, bis zum 9. August wird gespielt: Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“. Karin Gustmann
MUSIK
Qualität fordern und bieten Daniel Huppert, Generalmusikdirektor der Mecklenburgischen Staatskapelle Generalmusikdirektor (GMD) ist der Titel des leitenden beamteten Musikers einer Stadt – so zu lesen in einem Nachschlagewerk. Zu Zeiten als 1819 in Berlin an Gaspare Spontini der Titel des Generalmusikdirektors vergeben wurde, mag das ja gestimmt haben mit der musikalischen Verantwortung für eine ganze Stadt. Nicht für das musikalische Leben der Stadt Schwerin, wohl aber für alles, was im Schweriner Theater mit Musik zu tun hat, ist Daniel Huppert verantwortlich. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist der 1980 in Kaiserslautern geborene Dirigent amtierender und seit 2014 berufener Generalmusikdirektor der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. Huppert kam mit sehr guten Referenzen an das Schweriner Theater, so gewann er u.a. den 5. Internationalen Witold-Lutoslawski-Wettbewerb in Bialystok, für den sich 180 Teilnehmer aus 17 Nationen bewarben. 66
Die Position des „Generals“ muss ein Dirigent sich erarbeiten, selten geht es in einem Theater so schnell wie bei Daniel Huppert, es ist schon etwas Besonderes – und spricht für seine Begabung. Zu der auch gehört, neue künstlerische Felder zu entdecken – wie beim 1. Sinfoniekonzert in der Spielzeit 2014/15. „Ich wollte zur Eröffnung der Saison mal etwas anderes haben als Beethoven oder Brahms. In Zusammenarbeit mit dem Fest-
ival ´Verfemte Musik` werden wir ein Stück aufführen des niederländischen Komponisten Leo Smit, der 1943 im KZ Sobibor ermordet wurde. Mit dieser Kooperation mit dem Festival möchten wir etwas aufgreifen, das sich in Schwerin etabliert hat.“ Das Wirken des Orchesters in die Stadt hinein, der Kontakt mit dem Publikum ist dem GMD und seinen Musikern wichtig – und
was erwartet die Zuschauer in der Spielzeit 2014/15? „Die erste Opernpremiere ist am 17. Oktober ‚Rusalka‘ von Antonin Dvorak. Die Oper zählt nicht gerade zu den Top Ten, aber es ist eine interessante Musik, regional verwurzelt, mit Wagner-Anklängen, dazu eine Märchen-Thematik. Es wird bestimmt reizvoll.“ Bereits zum dritten Mal wird es einen Galaabend der Oper geben MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
(5. Dezember), erstmals im Spielplan (28. März 2015) ist ein Abend für die Operette. „Die Operettengala ist eine gemeinschaftliche Produktion mit dem Deutschen Musikrat und dem Dirigentenforum. Vier junge Dirigenten werden eine Woche mit der Staatskapelle arbeiten – was dann im Konzertabend endet bzw. seinen Höhepunkt hat. Oper und Operette sind Herausforderungen für junge Dirigenten, was sie bei diesem Stipendienprogramm trainieren können. Spannend für das Publikum dürfte es sein, an einem Abend vier junge Dirigenten, vier unterschiedliche Dirigententypen, zu erleben.“ Acht Sinfoniekonzerte – mit Solisten wie Matthias Kirschnereit und Michael Barenboim – dazu Sonderkonzerte, Programme für Kinder und Jugendliche, mit „The Rake’s Progress“ von Igor Strawinsky eine zweite Opernpremiere, Schlossfestspiele und MeckProms im Sommer – das Pensum des Musiktheaters ist umfangreich. Groß für ein kleiner werdendes Orchester. Von dem verordneten Schrumpfungsprozess spüren die Zuschauer noch nichts – wobei die Betonung eindeutig auf „noch“ liegt, in der Zukunft wird es stark zu spüren sein. „Wir werfen die Flinte nicht ins Korn“, sagt GMD Daniel Huppert und ergänzt: „So einen Prozess mitzuerleben ist traurig, aber wir wollen das Beste aus der Sache machen. Der Kontakt zu unserem Publikum und die Resonanz unserer Zuschauer bestärken und motivieren uns. Wir wollen die Zuschauer begeistern.“ Das wird dem ambitionierten Dirigenten und seinen engagierten Musikerinnen und Musikern, den Sängerinnen und Sängern, dem Opernchor auch in der Spielzeit 2014/15 gelingen, garantiert.
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Herbst im Sternberger Seenland. Foto: Helmut Wachtel
PORTRÄT
Wer gern Radio hört, gute Unterhaltung und informative Themenvielfalt schätzt, der kommt an ihr nicht vorbei: Dörthe Graner-Helmecke, Moderatorin bei NDR1 Radio MV. Dort gestaltet sie im zwei-Wochen-Rhythmus zwischen 13 und 16 Uhr ihre beliebte Nachmittags-Show.
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arin berichtet sie von erstaunlichen, skurrilen, aber auch ganz alltäglichen Dingen und sucht vor allem den Dialog mit ihrem Publikum. Mit Charme und Witz greift sie interessante Themen auf, berührt das aktuelle Tagesgeschehen, richtet Fragen direkt an ihre Zuhörer und kommt so ganz persönlich mit ihnen ins Gespräch. „Nah dran sein an dem, was die Menschen beschäftigt und bewegt, das ist mir wichtig“, sagt Dörthe Graner-Helmecke. Aufgewachsen ist sie in Köthen, Sachsen-Anhalt, dort machte sie auch im Wendejahr ihr Abitur und startete wenig später ihr Volontariat beim Berliner Rundfunk. „Es war eine spannende Zeit damals, alles war im Umbruch, das galt natürlich auch für die Medien“, erinnert sich die heute Dreiundvierzigjährige zurück. Ausprobieren wollte sie sich und so begann sie 1990 bei Radio Sachsen-Anhalt als Moderatorin, Reporterin und Journalistin in einer Person. Drei Jahre später wechselte sie zum Privatsender Sachsen-Anhalt-Welle bevor sie 1996 als Moderatorin bei NDR2 in Hamburg unter anderem für den Frühkurier live auf Sendung ging. Schwerinerin wurde Dörthe Graner-Helmecke im Jahr 2000, seitdem ist sie Teil des NDR1 Radio MV - Teams. Sie moderiert jedoch nicht nur im Radio mit viel Freude, sondern ist auch auf vielen Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen in dieser Funktion zu finden. „Ich mache alles gern“, antwortet sie auf die Frage nach ihrer Lieblingstätigkeit und, dass die Mischung aus allem sehr reizvoll sei.
Stets gut gelaunt und sympathisch: Die NDR-Moderatorin Dörthe Graner-Helmecke.
Viel Leidenschaft für Beruf und Ehrenamt 72
Doch nicht nur für ihren Beruf brennt Dörthe Graner-Helmecke, viel Engagement steckt sie auch in ihre Arbeit für den Schweriner Kinderschutzbund, für den sie seit 2008 ehrenamtlich aktiv ist. 2011 durchlebte der Verein schwierige Zeiten, damals stellte sie sich erstmals zur Wahl und ist seitdem die Vorsitzende. In diesem Jahr wurde sie für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt. Hauptsitz und Herzstück sind die Räumlichkeiten im „Haus der Begegnung“ in der Perleberger Straße auf dem Großen Dreesch. Dort stehen die Türen wochentags ab Mittag bis 17 Uhr und jeden 2. Samstag im Monat von 13 bis 18 Uhr für Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 12 Jahren offen. Kinder, deren Eltern ALG II beziehen, bekommen dort für 30 Cent ein warmes Mittagessen. „Wir möchten so vermitteln, dass Essen einen Wert hat, nicht umsonst ist, deshalb dieser Obolus“, erklärt Dörthe Graner-Helmecke. Am „Pädagogischen Mittagstisch“, der über Spendengelder finanziert wird, sitzt stets auch eine Erzieherin, die mit den kleinen Gästen erzählt, den bisherigen Tag Revue passieren lässt und Probleme bespricht, so wie es in einer Familie eben zugehen sollte. Rund 20 Schüler nutzen täglich dieses Angebot. Beim „Offenen Kindertreff“ am Nachmittag gibt es anschließend die Möglichkeiten Hausaufgaben zu machen, einmal wöchentlich sogar unter Anleitung einer Sonderpädagogin, und die übrige Freizeit gemeinsam zu gestalten. Basteln, spielen und ein MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Computernachmittag sind dabei nur einige der Offerten der Begegnungsstätte. Darüber hinaus wird in allen Ferienwochen des Jahres eine Tagesfreizeit angeboten. „Kontinuität bei allem ist uns sehr wichtig, es soll eben nicht beliebig sein“, betont Dörthe Graner-Helmecke. Neben vier Festangestellten, leisten etwa 25 Helfer als Betreuer der Kinder und am Sorgentelefon ehrenamtliche Arbeit. Rund 126 Mitglieder insgesamt hat der Verein, der im vergangenen Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiern konnte. Hinter all dem steckt der Einsatz eines motivierten Teams. „Jugendarbeit muss professionell geleistet werden“, ist der Vorsitzenden und ihren Mitstreitern ganz wichtig. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich der Schweriner Verein für den Namen „Blauer Elefant“ beworben hat. Dieses Qualitätssiegel wird vom Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes ausschließlich an Einrichtungen des DKSB vergeben, die nachweislich gemäß einem einheitlichen Konzept arbeiten. „Wir konnten in den zurückliegenden Jahren schon viel bewegen und sind froh, die so dringend benötigten Finanzen zu sichern“, resümiert Dörthe Graner-Helmecke, denn auf Spenden ist der Verein dringend angewiesen. Und die fließen besonders bei so beliebten Aktionen, wie die große „Tischlein deck Dich“ – Veranstaltung, die in diesem Jahr bereits zum 11. Mal in Schwerin stattfand und derzeit unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Birgit Hesse steht. Die Eintrittsgelder und der Erlös aus den Tombolalosen, für die die vielen Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur und auch die Sponsoren gern tief in die Tasche greifen, fließen direkt auf das Konto des Kinderschutzbundes. Dabei kam 2014 die eindrucksvolle Summe von 6.700 Euro zusammen. Dankbar ist der Verein aber auch für jede noch so kleine Spende interessierter Mitmenschen und versichert, dass jeder Betrag ausschließlich ihm zugute kommt, ohne bürokratische Umwege.
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urch all das ist es möglich die Arbeit im Kinderhaus zu finanzieren und darüber hinaus so tolle Partys wie das jährliche Drachenfest im September und die große Weihnachtsaktion, bei der rund 140 Kinder aus finanziell schwachen Familien ein Geschenk erhalten. „Die Freude der Kinder zu sehen, ist immer wieder toll“, schwärmt Dörthe Graner- Helmecke, die selbst Mutter einer acht – und einer elfjährigen Tochter ist. Auf die Frage, warum sie so viel Herzblut in diese Arbeit stecke, hat die sympathische Moderatorin ganz schnell eine Antwort: „Mir und meiner Familie geht es so gut, dafür möchte ich gern etwas zurückgeben, großen Spaß macht es mir außerdem“, und sie fügt hinzu: „Es kann doch nicht sein, dass es in unserem reichen Land Kinder gibt, die nicht ausreichend zu essen haben.“ Kinder seien unsere Zukunft und so wie sie jetzt aufwachsen, würden sie später einmal ihr eigenes und unser aller Leben gestalten. Und wenn Dörthe Graner-Helmecke mal nicht moderiert oder ehrenamtlich unterwegs ist, wird es auf keinen Fall ruhiger bei ihr. Dann widmet sie sich mit Vorliebe ihren Kindern, liest, kocht, backt, ist im Kino zu finden, am Strand oder unterwegs auf dem Fahrrad, um Kraft und Energie zu tanken für ihr vielseitiges Engagement, sowohl im Beruf als auch im Ehrenamt. Gabriele Knües Foto: Christine Mevius
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ENGAGEMENT
Ein Plan wird Wirklichkeit Richtfest beim Jugendtempel
Den traditionellen Richtspruch verkündete der Zimmermann Briem von der Holzfirma Grimm.
Spaziergänge im Herbst durch den Schweriner Schlossgarten – da kann man Eicheln, Kastanien und Bucheckern sammeln oder bunte Blätter. Da kann der aufmerksame Spaziergänger jedoch auch, vor allem wenn er längere Zeit nicht im südlichen Teil des Parks hinter der Freilichtbühne spazierte, einen Neubau entdecken: Am 5. September war Richtfest beim wiedererstehenden Jugendtempel. Der ursprüngliche Jugendtempel war 1824 als klassizistischer Rundtempel errichtet worden, ging aber genau wie seine zwei Nachfolger im Laufe der Jahre verloren. Der letzte, der dritte Jugendtempel wurde 1964 abgerissen. Seitdem fehlte irgendetwas in der Parkanlage. Ideen zum Wiederaufbau oder korrekter zum Neubau eines Rundtempels gab es im Laufe der
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Die Mitglieder des Schlossvereins in historischen Kostümen, Bauarbeiter und Kinder aus der Kita Schlossgeister stellten sich vor den Jugendtempel zum Gruppenfoto. Fotos: R. Cordes
Jahrzehnte sicher öfter mal – aber dabei blieb es dann. Es war das gern beschworene „bürgerliche Engagement“, das letztendlich den Bau eines neuen Jugendtempels möglich machte. Der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. (Schlossverein) hat sich des Projekts „Jugendtempel“ angenommen. Es wurden Mitstreiter gesucht, Spenden gesammelt, Pläne gemacht – und umgesetzt. Im März 2014 wurde mit dem Bau begonnen, am 9. Mai war die Grundsteinlegung und am 5. September das Richtfest. Was als vages Vorhaben durch Schlossvereinssitzungen geisterte, ist nun deutlich sichtbar. 300.000 Euro wird der Bau kosten. Keine ganz kleine Summe, aber für so einen historischen Nachbau kann man keine vorgefertigten Norm-
teile verwenden. Spezialanfertigungen haben ihren Preis und ebenso ihren Wert, der vierte Jugendtempel soll beständig sein. Soll heißen: Er wird sicher nicht bis in alle Ewigkeit stehen, länger als seine drei Vorgänger aber schon. Der Dachstuhl ist durch das herbstlich bunte Laub zu sehen und noch in diesem Jahr soll der Jugendtempel fertig werden. Wer seinen Teil als Geld- oder Sachspende dazu beitragen möchte, ist herzlich willkommen, denn einige Euros fehlen noch. Karin Gustmann Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. Konto-Nummer: 310 0355380 BLZ: 140 520 00 Sparkasse Mecklenburg-Schwerin Verwendungszweck: Jugendtempel IBAN: DE81 1405 2000 0310 0355 38
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JUBILÄUM
150 Jahre Rotes Kreuz in Mecklenburg-Vorpommern
150 Luftballons ließen die Künstler anlässlich des Jubiläums von der Freilichtbühne im Neustrelitzer Schlosspark steigen.
Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, Bismarck hatte nicht recht, als er pauschal behauptete, dass in Mecklenburg alles 50 Jahre später geschehen würde. Auch wenn das Rote Kreuz in Deutschland im letzten Jahr mit zahlreichen öffentlichkeitswirksamen Höhepunkten und Aktivitäten seinen 150. Geburtstag feierte – und wir in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jubiläum erst in diesem Jahr begehen. Ganz im Gegenteil, bei der Gründung der Hilfsorganisation gehörten die Mecklenburger zu den Ersten weltweit.
Die Gründung des Internationalen Roten Kreuzes Der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant (geb. am 8. Mai 1828) wurde im Juni 1859 im italienischen Solferino Augenzeuge einer grausamen Schlacht zwischen Österreichern, Italienern und Franzosen, bei der an einem einzigen Tag 40.000 Soldaten verwundet oder 76
getötet wurden. Gemeinsam mit Bürgern der Umgebung leistet er Hilfe für die Verwundeten – egal ob Freund oder Feind. „Tutti Fratelli!“ – Alle sind Brüder! – war der Leitgedanke der
unterschiedslosen Hilfe. Eine Erinnerung an Solferino“ heißt die Schrift, in der Dunant 1862 seine Erlebnisse dieser kriegerischen Auseinandersetzung veröffentlichte. Und mehr noch: Henry Dunant unterbreitete den Vorschlag, eine ständige „Gesellschaft zum Schutze der Verwundeten zu gründen“ – eine Idee, der er sein ganzes weiteres Leben widmete. „Wäre es nicht möglich, freiwillige Hilfsgesellschaften zu gründen, deren Zweck es ist, die Verwundeten in Kriegszeiten zu pflegen. Diese Gesellschaften könnten übrigens selbst bei epidemischen Krankheiten oder Unglücksfällen wie Überschwemmungen und Feuersbrünsten große Dienste leisten…“ Hinzu kam seine Überlegung, dass die Tätigkeit der Hilfsvereine durch ein internationales Abkommen unter Schutz gestellt werden sollten. Die Mitglieder der Genfer „Gemeinnützigen Gesellschaft“ waren Dunants Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen und bildeten ein Komitee, welches sich mit deren Umsetzung befasste. Im Februar 1863 wurde auf Initiative von Henry Dunant das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegründet. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
JUBILÄUM
Das Benefizkonzert zugunsten des DRK-Hospizes in Neustrelitz bot ein buntes, anspruchsvolles Programm u. a. mit Ausschnitten aus „Der Soldat James Ryan”, ,,Nabucco” und „Der Graf von Luxemburg”.
Der Rotkreuzgedanke verbreitet sich in Mecklenburg Im November desselben Jahres entstand mit dem „Württembergischen Sanitätsverein” die Vorgängerorganisation des Deutschen Roten Kreuzes. Bereits wenige Monate später, genau am 24. Juni 1864, riefen einige interessierte Persönlichkeiten zur Gründung des „Mecklenburgischen Centralvereins für die Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger” auf, die am 20. Oktober vollzogen wurde. Damit gehören die Mecklenburger zu den Initiatoren der Rotkreuzbewegung und zählen somit zu den ältesten regionalen Rotkreuzgesellschaften Deutschlands. Die humanitären Ideen Dunants von der selbstlosen Hilfe für verwundete und sterbende Soldaten, egal ob Freund oder Feind, und der Schaffung eines globalen Netzwerkes aus Hilfsgesellschaften verbreiteten sich rasant und fanden Unterstützung. Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität sind die Grundsätze der derzeit MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
weltweit 189 anerkannten nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Zu dieser Gemeinschaft gehört auch das Rote Kreuz in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 50.000 Mitgliedern.
Das Rote Kreuz in der Gegenwart „Als wichtiger Teil unserer Gesellschaft mit bundesweit 3,5 Millionen Mitgliedern sehen wir es als unsere Pflicht an, dafür zu sorgen, dass diejenigen, die anderen Menschen helfen, möglichst gute Bedingungen haben, dass ihre Arbeit anerkannt, geschätzt und gefördert wird. Deshalb machen wir uns stark für die Tausenden ehrenamtlichen Helfer, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind, für die Mitarbeiter in der Pflege, im medizinischen Dienst und im Rettungsdienst. Denn alte, kranke und pflegebedürftige Menschen brauchen unsere Hilfe genauso wie Kinder und Jugendliche, denen die Zukunft gehört und für die wir heute den Grundstein legen“, sagt Hans-Peter Schultz, Vorstandsvorsitzen-
der des DRK-Landesverbandes MecklenburgVorpommern, und fügt hinzu: „Unsere ausländischen Mitbürger werden nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels eine immer größere Rolle in unserem Leben einnehmen. Wir sollten ihnen mit Achtung und Toleranz begegnen und mit ihnen gemeinsam unsere Gesellschaft gestalten. Menschlich zu handeln, sollte das oberste Gebot aller Bürger sein.”
Jubiläumsveranstaltungen im ganzen Land In diesem Sinne fanden und finden in ganz Mecklenburg-Vorpommern Rotkreuz-Veranstaltungen statt. Bereits während der EhrenamtMessen, die vom 22. Februar bis Ende März an sechs Standorten stattgefunden hatten, machte das Rote Kreuz mit zahlreichen Dokumentationen und Aktivitäten auf das Jubiläum aufmerksam und der Blutspendedienst begann eine Aktion zur Gewinnung von Neuspendern, die am 14. Juni erfolgreich endete. 77
JUBILÄUM
Charmant führte Dagmar Frederik das Publikum durch das wundervolle Programm der Benefizveranstaltung.
Entertainer und Moderator Wolfgang Lippert trat während des MecklenburgVorpommern-Tages in Neustrelitz als Jubiläumsbotschafter des Roten Kreuzes auf. Er überraschte das Publikum u.a. mit einer musikalischen Kostprobe aus seiner Rolle bei den Störtebeker-Festspielen.
Eine außergewöhnliche Spendenaktion startete Ende März die Bäckerei Junge in ihren Filialen mit dem Verkauf von Rotkreuz-Berlinern. Am 11. April präsentierten Bäckerei-Chef Everartz und Werner Kuhn, Präsident des DRK-Landesverbandes, die ersten frischgebackenen Rot-KreuzBrotlaibe, die drei Wochen lang angeboten wurden. Pro verkauftem Brot spendete die Bäckerei 10 Cent für die ehrenamtliche DRK-Arbeit. Vorführungen ihres Könnens gaben ehrenund hauptamtliche Rotkreuzmitarbeiter während des Rettungsdienstkongresses am 4. April in Schwerin. Dabei wurde u. a. erstmalig öffentlich die Leistungsfähigkeit der Einheiten der Medical Task Forces demonstriert, die sich derzeit an den Standorten der vier DRKKrankenhäuser in Grevesmühlen, Grimmen, Teterow und Neustrelitz etablieren. Am 12. April gaben Jugendrotkreuzler den Startschuss für eine umweltfreundliche Aktion, in deren Rahmen 150 Bäume gepflanzt wurden. 78
Zahlreiche Unternehmen unterstützen das Rote Kreuz im Land. Werner Kuhn, Präsident des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, und BäckereiChef Thomas Everartz von „Junge Die Bäckerei” präsentierten am 11. April 2014 stolz die ersten frisch gebackenen Brotlaibe mit Rot-Kreuz-Banderolen.
Zum offiziellen Auftakt des Jubiläumsjahres am 8. Mai, dem Weltrotkreuztag, erlebten rund 700 Gäste in der Neubrandenburger Konzertkirche einen musikalischen Hochgenuss, dargeboten vom Heeresmusikkorps der Bundeswehr. An diesem Tag feierten auch vielerorts die Kreisverbände gemeinsam mit der Bevölkerung das Jubiläum – mit Festen, zu denen alle Interessierten, Helfer und Spender eingeladen waren. Größtes Highlight im Jubiläumsjahr war die breite Leistungsschau des Roten Kreuzes unter dem Motto: „Macht mit – als Mitglied, Helfer oder Spender” im Rahmen des Mecklenburg-Vorpommern-Tages in Neustrelitz. Am 21. und 22. Juni luden ehren- und hauptamtliche Rotkreuzler zu einem bunten Fest für die ganze Familie auf dem Gelände am Hafen ein. Zahlreiche Mitmachangebote, Präsentationen und kulturelle Höhepunkte lockten Tausende interessierte Besucher an.
Der Einladung von Präsident Werner Kuhn zum Festakt am 21. Juni in der Neustrelitzer Orangerie folgten zahlreiche Gäste, darunter DRK-Präsident Rudolf Seiters, Ministerpräsident Erwin Sellering, Sozialministerin Birgit Hesse, Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und viele andere. Mit besonderer Freude begrüßte Werner Kuhn Vertreter des Roten Kreuzes aus Dänemark und Polen, zu denen der DRK-Landesverband seit vielen Jahren freundschaftliche und kameradschaftliche Beziehungen unterhält. Ein besonderes kulturelles Highlight war das große Benefizkonzert auf der Neustrelitzer Freilichtbühne. Schöne Stimmen und exzellente Tänzer begeisterten das Publikum mit bekannten Melodien. Freudig überrascht und dankbar waren die Organisationen von den großzügigen Spenden in Höhe von über 5.000 Euro, die an diesem Abend für das DRK-Hospiz in Neustrelitz gesammelt werden konnten. Text und Fotos Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Leben mit allen Sinnen - das Bedürfnis nach ganzheitlicher Gesundheit und Vitalität sind Ausdruck eines positiven Lebensgefühls, das immer mehr Menschen erfahren wollen. Und es ist eindeutig: Der Mensch definiert sich zunehmend über die Art, wie er lebt. Zukunftsweisende Trends wie das eigene Zuhause als Zentrum der sozialen Aktivitäten in Verbindung mit einer flexiblen und individuellen Lebensweise werden durch zeitgemäße Wohnsysteme möglich gemacht. Das Wohlfühl-Klima im eigenen Heim wird heute maßgeblich von fünf Faktoren bestimmt: gefühlte Helligkeit, angenehme Raumtemperatur, gesunde Luft, verträgliche Luftfeuchtigkeit und individuelle Einrichtung. Sind diese fünf Elemente optimal aufeinander abgestimmt, lebt der Mensch glücklich. Moderne Sommer- und Wintergärten schaffen hier hervorragende Ausgestaltungen, die dem Wunsch nach Erfüllung emotionaler Bedürfnisse nachkommen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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RÜCKBLICK
Schwung aufgenommen und gesteigert Erfolgreicher Sommer für die Festspiele MV „Insgesamt 9.085 Minuten Musik – am häufigsten von Beethoven und Bach – erklingen bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2014.“ So steht es in der äußerst informativen und amüsanten Kolumne „Wussten Sie schon?“ im Festspielmagazin. Zur Halbzeit der Saison kam aus der Pressestelle die Meldung, dass 95 Prozent aller Karten verkauft sind und insgesamt 70.000 Besucher erwartet werden. Da ist es nur logisch, wenn Anne HomannTrieps, die Vorsitzende des Vereins „Festspiele MV e.V., konstatiert, dass die Festspiele MV aus dem Sommer im Land nicht wegzudenken sind. „Ich siedele die Stellung der Festspiele im Land ganz hoch an. Sie sind ein wichtiges, gut ausgefülltes Markenzeichen. Wir sind immer wieder froh zu erleben, wie viele Menschen die Festspiele kennen, ja und sogar ihre Sommerpläne um das Programm der Festspiele herum strukturieren.“ Die Kombination aus Natur, Landschaft und Musik, die Gutshäuser, Schlösser, Kirchen und Parks als Veranstaltungsorte machen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern unverwechselbar. „An vielen Orten in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern erstklassige Musik anzubieten – das würde ich als Anliegen der Festspiele benennen“, sagt Anne HomannTrieps und verweist dabei speziell auf die Reihe „Junge Elite“: „Junge Künstler brauchen am Anfang ihrer Karriere einen Platz, ein Forum wo sie sich präsentieren und ausprobieren können. Als Preisträger werden sie immer wieder eingeladen und kommen auch als internationale Stars gerne zu den Festspielen und bringen ihre Künstler-Kollegen und Freunde mit.“ Stichwort Freunde: Die Mitglieder des Vereins der Festspiele sehen sich als Förderer und Freunde der Festspiele. Rund 1.400 Mitglieder aus ganz Deutschland hat der Verein – und bis zum Eröffnungskonzert der Festspiele im Juni 2015 – dem 25. Jahr des Bestehens der Festspiele – sollen 250 neue Freunde gewonnen werden. „Wir sind da auf einem guten Weg, seit Januar dieses Jahres haben wir schon 120 neue Mitglieder aufgenommen. Alle neuen Mitglieder, die in der Zeit vom 1. Januar 2014 bis zum Eröffnungskonzert am 20. Juni 2015 den Festspielfreunden beigetreten sind, nehmen an unserem Gewinnspiel teil. 80
Pianist Rudolf Buchbinder (l.) im Gespräch mit Festspielintendant Markus Fein war Gast des Mitgliederfestes der Festspielfreunde in Redefin.
Wir verlosen einen Konzertbesuch inklusive Übernachtung für zwei Personen in einem Haus der arcona HOTELS&RESORTS.“ Man wird Festspielfreund, weil man sich für die Festspiele engagiert und das auch öffentlich bekunden möchte, aber Vorteile gibt es natürlich auch: Die Mitgliedsbeiträge (50 bzw. 80 Euro) sind steuerlich absetzbar, alle aktuellen Druckerzeugnisse der Festspiele MV werden zugesandt, es gibt Frühbucheroptionen für ausgewählte Konzerthighlights vor Beginn des offiziellen Kartenvorverkaufs, mit Erscheinen der Programmvorschau im November gibt es ein zweiwöchiges Vorkaufsrecht und die Festspielfreunde sind ganz nah dran mit Probenbesuchen, Blicken hinter die Kulissen, Gesprächen mit den hochkarätigen Künstlern – und es werden gemeinsam Konzerte genossen und gefeiert. „Unser Mitgliederfest, dies-
mal in Redefin, ist jedes Jahr ein Höhepunkt, etwas Besonderes. Unmittelbar vor seinem Konzert erlebten wir dort den Pianisten Rudolf Buchbinder im Gespräch, in Stralsund gab es für uns von Gidon Kremer eine Einführung in das Tanzprojekt ‚In love‘, ein Auftragswerk der Festspiele. Als Festspielfreund hat man die Chance, die Veranstaltungen anders zu erleben, unmittelbarer vielleicht.“ Was die Festspielfreunde nicht machen, ist Einfluss zu nehmen auf inhaltliche oder organisatorische Aspekte: „Aus diesen Dingen halten wir uns völlig raus“, sagt Anne Homann-Trieps und ergänzt, wie super zufrieden alle sind mit den neuen Ideen, den neuen Konzertprojekten von Dr. Markus Fein, Intendant der Festspiele MV seit 2014. „Er hat früh den Kontakt zum Verein gesucht, die Idee ‚250 Neue‘ kommt von ihm. Er sieht die Wichtigkeit, die Notwendigkeit des Vereins speziell für ein Festspiel ohne ein festes Haus, mit so einem kleinen Team. Ich denke, Dr. Markus Fein hat den vorhandenen Schwung aufgenommen und gesteigert.“ In der eingangs zitierten Kolumne ist zu lesen, dass für die Konzerttage in der Saison für Mecklenburg-Vorpommern 1.056 Sonnenstunden erwartet werden – ob die Statistik aufgegangen ist, wer weiß? Sonnige Aussichten für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind, was den Erfolg betrifft, auch für die nächste Saison garantiert – bei jedem Wetter. Karin Gustmann
Anne Homann-Trieps (3.v.r.), Vorsitzende der Festspielfreunde, und weitere Vorstandsmitglieder begrüßten den Fotos: Festspiele MV, Geert Maciejewski Gast in der Reithalle des LandgestütsMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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THEATER
Frank Jehring, Geschäftsführer der 1. Mecklenburger Obstbrand Gut Schwechow GmbH (Mitte) und Dr. Michael Jungrichter, Vorsitzender der Theaterfreunde Schwerin, verleihen den Ekhof-Preis an Christoph Bornmüller.
Ekhof-Preis Verleihung Große Anerkennung für Christoph Bornmüller, Brigitte Peters und Karin Gustmann Seit 1998 ehren die Schweriner Theaterfreunde zum Ende einer jeden Spielzeit einen besonders begabten, jungen Künstler mit einem Preis, der nach dem Vater der deutschen Schauspielkunst, Conrad Ekhof, benannt wurde. Dieser gründete 1753 in Schwerin die erste deutsche Schauspiel-Akademie. Die Preisverleihung 2014 fand am 6. Juli im Rahmen einer festlichen Matinee im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin statt. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 wurde in diesem Jahr von der 1. Mecklenburger Obstbrand Gut Schwechow GmbH gesponsert. Ein Dankeschön für die Schauspielerin Brigitte Peters, die sich die Herzen des Theaterpublikums eroberte.
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Den diesjährigen Conrad-Ekhof Preis und die dazugehörige goldene
Ekhof-Medaille 2014 erhielt Christoph Bornmüller. „Ich freue mich, dass die Entscheidung für diesen jungen Schauspieler fiel, weil er in der vergangenen Spielzeit in einer Vielzahl von Hauptrollen Herausragendes auf der Bühne geleistet hat, wie z.B. im Schauspiel „Timon von Athen“, im Musical „Sonnenallee“ und im Musical „The Producers“, in denen er sich auch als Sänger und Tänzer zeigen konnte. Besondere MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
THEATER
Das Konzertfoyer war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Aufmerksamkeit verdient seine Leistung als Titelfigur in „König Ubu" von Alfred Jarry. Auch als Regisseur von Shakespeares „Romeo und Julia“ unter freiem Himmel im Schweriner Domhof machte er auf sich aufmerksam. Wir wünschen ihm eine gute Zukunft und werden seine schauspielerische Weiterentwicklung aufmerksam verfolgen“, sagte Dr. Michael Jungrichter, Vorsitzender der Gesellschaft der Theaterfreunde Schwerin.
Den festlichen Rahmen der Veranstaltung nutzten die Theaterfreunde ebenfalls, um zwei bemerkenswerten und besonders engagierten Damen die Ehrenmedaille der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin zu überreichen. Sie bedankten sich von Herzen bei der Schauspielerin Brigitte Peters. „Ihre überzeugenden Leistungen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, haben uns Jahrzehnte
Dr. Michael Jungrichter bedankt sich bei Karin Gustmann für ihr jahrzehntelanges Engagement. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
begleitet. Besondere Anerkennung fand und findet stets ihre Vielseitigkeit, die vom Schauspiel über das Kabarett bis zu musikalischen Programmen reicht. Ihr umfangreiches Schaffen macht sie zu einer der populärsten Künstlerinnen in Schwerin, die vom Publikum geliebt und sehr geschätzt wird“, sagte Dr. Jungrichter, der sich ebenfalls dafür bedankte, dass die Schauspielerin zum Gelingen zahlreicher Veranstaltungen der Theatergesellschaft beitrug. Ebenfalls mit der Ehrenmedaille wurde die Journalistin Karin Gustmann als Dank für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet. „Die Theaterfreunde möchten ihre nun schon jahrzehntelange Unterstützung der Gesellschaft endlich einmal gebührend würdigen. Sie ist nicht nur seit vielen Jahren Mitglied der Theaterfreunde Schwerin, sondern seit Jahren aktiv und als Motor bei Veranstaltungen unserer Gesellschaft im Theater tätig. Zu denken ist dabei insbesondere an die Moderation bei Premierenfeiern und an die Reihe „Talk im Theater“, die nun ausgelaufen ist", sagte Dr. Jungrichter.
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um den Finger gewickelt.
Me Fotos: Rainer Cordes
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CHARITY
Rotary Club Schwerin radelte mit An der Aktion „Stadtradeln“ beteiligten sich auch zehn Mitglieder des Rotary Clubs Schwerin. Vom 1. bis 21. September ließen sie ihre Autos in der Garage stehen und stiegen auf Fahrräder um. Ziel war es, möglichst viele Kilometer – egal ob beruflich oder privat, Hauptsache CO2-frei – zurückzulegen und dies zu dokumentieren. Im Rahmen dieser bundesweiten Initiative werden demnächst die fahrradaktivsten Kommunalparlamente und Kommunen ausgezeichnet. „Rotarier kümmern sich nicht nur um viele wichtige soziale und kulturelle Projekte. Sie sind auch umweltbewusst und steigen in großer Zahl auf das Rad, wann immer möglich. Mich selbst kennt man in Schwerin als stetigen Radfahrer bei jedem Wetter. Da lag es nahe, dass wir uns
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als Rotary Club gern bei dieser tollen Aktion aktiv einbringen", so Torsten Moennich, Präsident des Rotary Clubs Schwerin. Rotary ist eine weltweite Vereinigung von Männern und Frauen, die sich unter dem Motto
„Service above Self“ – Selbstlos dienen – in Clubs zusammengefunden haben. Frieden, Völkerverständigung und die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen überall auf der Welt sind die Hauptziele. J. Böskens
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„13 Jahre Handy Girls!!!“ Das Handy ist aus unserer heutigen mobilen Welt nicht mehr wegzudenken. Das ist keine Frage! Nicht ganz so klar ist aber die Entscheidung für ein Handy oder die Wahl zwischen den vielen Anbietern der manchmal verwirrenden Tarife und Konditionen: Welches ist das richtige Handy für mich, wenn ich zum Beispiel bei Wind und Wetter draußen arbeite oder es mit einer Hand bedienen möchte. Welchen Internetzugang benötige ich, wenn ich Bilder und Videos versenden möchte – oder geht das auch ohne? Ist die Laufzeit eines Vertrags abhängig von der Wahl des Modells, und kann ich den Vertrag nachträglich, und wenn ja – zu welchen Konditionen kündigen? Ganz gleich wie gut sich Handy-Nutzer bereits mit diesen Themen beschäftigten und sich auskennen – fast immer bleiben Fragen offen: Seit 13 Jahren schon sind die „Handy Girls” am Schweriner Margaretenhof freundliche und
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kompetente Ansprechpartner für Fragen rund ums Handy. Die Handy Girls, das sind: Beate Richter, Ann-Katrin Köller, Jacqueline Wilken und Diana Rühlke. Sie stehen ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite, beraten gerne auch Erstnutzer von Smartphones und Fortgeschrittene zu spezielleren Anliegen. Einige Fragen an die „Handy Girls” können gleich hier beantwortet werden: Welche Verträge können bei Ihnen abgeschlossen werden? „Bei uns können Sie sowohl einen neuen Vertrag abschließen, wenn sich zum Beispiel Ihre Anforderungen an diesen geändert haben, als auch Ihren bisherigen Vertrag verlängern, wenn Sie mit den Konditionen zufrieden sind.” Mit welchen Anbietern können Verträge abgeschlossen werden? „Wir haben alle bekannten Anbieter: Vodafone, Telekom, O2, eplus, drillisch, kabeldeutschland und 1&1. Wir beraten Sie gern zu den Punkten, in welchen sich die Anbieter ähneln oder in welchen sie vergleichbare Konditionen haben.” Welches ist ein besonders günstiger Tarif, den Sie anbieten können?
„Wir haben schon Allnet-Flats ab 14,95 Euro monatlich. Und wir haben natürlich immer besondere Angebote, wie zum Beispiel bis Ende des Jahres: Die Allnet-Flat von Vodafone für 29,95 Euro, inklusive Smartphone. Für eine Einmalzahlung von 9,90 Euro gibt es ein Smartphone nach Wahl. Der Tarif bleibt für 24 Monate bestehen – die ersten drei Monate ohne Grundgebühr. Bei neuen Handys kann es Problemen mit der Datenübertragung geben – wie können Sie da helfen? „Wir unterstützen unsere Kunden natürlich nicht nur mit Beratung, sondern sind auch gern dabei behilflich, das neue Handy einzurichten und seine Daten auf dieses zu überspielen. Das ist bei uns Bestandteil des Service und ganz selbstverständlich!” Auch wenn es der Name nicht vermuten lässt: Die „Handy Girls” sind auch der richtige Ansprechpartner für Fragen zu Strom- und Gastarifen. Im Rahmen ihrer Beratung führen sie einen kostenlosen Tarifcheck für ihre Kunden durch.
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„Durchstarten in MV“
Fachkräfteinitiative ist gefragt Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern haben zusammen die Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ (www.durchstartenin-mv.de) ins Leben gerufen. Die Kampagne ist im Oktober 2009 gestartet und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit im Land. Junge Menschen und Unternehmen nutzen aktiv das Angebot der Kampagne. „Für einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium gibt es viele Unternehmen, die Auszubildende suchen. Wichtig ist auch die Eigeninitiative der künftigen Auszubildenden selbst. Der frühzeitige Kontakt zum potenziellen Ausbildungsbetrieb ist eine gute Möglichkeit. Mit unserer Informationsoffensive wollen wir Unternehmen und potenzielle Auszubildende aufeinander aufmerksam machen und gezielt für einen Berufsstart in Mecklenburg-Vorpommern werben“, sagt Wirtschaftsminister Harry Glawe. Kostenfreier Eintrag für Unternehmen im Azubi-Atlas Der Azubi-Atlas MV, eine der größten Suchmaschinen für Ausbildungsberufe im Land, ist das Herzstück der Kampagnenseite www.durchstarten-in-mv.de. In der Datenbank können sich Schüler schnell und unkompliziert informieren, wo es Ausbildungsplätze und Praktikumsplätze in der gewünschten Region gibt. Sortiert nach Berufsgruppen bzw. Berufsbildern finden sie die Unternehmen, die Nachwuchskräfte suchen und Karrierechancen bieten. Im Azubi-Atlas sind über 1.200 Firmen mit knapp 3.000 AusbildungsanMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014 M
geboten in 300 Berufen vertreten. Möglich ist es zum Beispiel auch, gezielt im Umkreis des Heimatortes nach einem Ausbildungsplatz zu suchen. Hier sind unterschiedliche Entfernungen von 0 bis 250 Kilometer vom Wohnort wählbar. Darüber hinaus erzählen Auszubildende in Videos, warum sie in Mecklenburg-Vorpommern eine Ausbildung machen. Unternehmen können sich kostenfrei auf der Internetseite anmelden und ihre Ausbildungsmöglichkeiten einstellen.
oder kommt gern wieder zurück“, betont Wirtschaftsminister Glawe. Die Informationsoffensive „Durchstarten in MV“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
(ESF) und den IHK‘s in MV finanziert. Alle Infos unter www.durchstarten-in-mv.de
Auf Perspektiven aufmerksam machen - Facebook, Berufs- und Ausbildungsmessen, Schulaktion Seit diesem Jahr finden wechselnde Vorteilsaktionen vorrangig über das soziale Netzwerk Facebook (www.facebook.com/DurchstartenInMV) statt, die den Fokus auf bestimmte Berufe lenken sollen. Gestartet wurde zu Beginn des Jahres mit der Ausbildung Kauffrau und Kaufmann im Einzelhandel. Sinn und Zweck der Monatsaktion ist es aufzuzeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten einzelne Branchen bieten. Neben dem zentralen Informationsportal sind direkte Kontakte, Gespräche und Informationsangebote auf zahlreichen Berufs- und Ausbildungsmessen feste Bestandteile der Fachkräftekampagne. Im Rahmen der Schulaktion kommen erfahrene Berufsexperten in die Schulen im ganzen Land, um auf Chancen und Perspektiven aufmerksam zu machen. Der Wirtschaftsminister bezeichnet ein modernes Ausbildungsmarketing und attraktive Bedingungen für junge Fachkräfte als existenzielle Grundlage für die Zukunft der Unternehmen. „Diesen Prozess wollen wir auch weiterhin mit der Landesfachkräftekampagne gemeinsam mit den IHKs im Land flankieren. Wir werben intensiv um jeden Jugendlichen, sich für eine Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern zu entscheiden. Wer weiß, er wird zuhause gebraucht, bleibt hier
Promoter der Landesfachkräftekampagne sind ständig im Land unterwegs, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten und auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in MV aufmerksam zu machen. Foto: H2F Kommunikationsagentur Rostock
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Ganz Ohr sein können Auris macht das Leben wieder hörenswert dürfen die Kunden deshalb zwei bis drei Tage Hörsysteme Probetragen. Da Auris keiner Filialkette angehört, lässt sich auf Kundenwünsche flexibeler eingehen. Hier passt die Chefin noch selbst Hörgeräte an. „Wir sind auch nicht daran gebunden, dies oder das Gerät an die Frau oder den Mann zu bringen“, sagt sie. „Zwar haben wir auch Hauptlieferanten, aber wir können ungezwungen überlegen, was am besten zum Kunden passt.“
Bärbel Orlowski-Stahl ist keine, die anderen die Ohren lang zieht. Auch wenn es manchmal Grund dazu gibt. Schließlich kommen die meisten Menschen, die Probleme mit dem Hören haben, zu spät in ihr Geschäft. Bärbel OrlowskiStahl, Chefin vom Auris Hörgerätefachgeschäft in Schwerin ist erst einmal ganz Ohr, wenn ein neuer Kunde hereinschaut. Dann taucht sie mit ihm in die Welt der Hörgeräte ein und zeigt, wie diese ein neues Lebensgefühl wecken können. „Viele müssen sich dann erst wieder an bestimmte Geräusche gewöhnen und können diese anfangs gar nicht mehr zuordnen“, weiß Bärbel Orlowski-Stahl. „Der Verlust der Hörkraft ist eben ein schleichender Prozess, der nicht weh tut. Die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr zurück, wollen nicht zugeben, dass sie etwas nicht verstanden haben.“
Auris Hörgerätefachgeschäft genießt seit zwanzig Jahren einen guten Ruf in Schwerin. In den Filialen am Schlossparkcenter und am Dreescher Markt arbeiten sieben Mitarbeiter und eine Auszubildende. Für die kindgerechten Hörgeräteanpassungen ist unsere langjährige Hörakustikmeisterin Frau Block zuständig. Sie ist ausgebildete Pädakustikerin und seit vielen Jahren in der Filiale am Dreescher Markt tätig . Neben Kindern zieht sich der Kundenstamm querbeet durch alle Altersgruppen. Der hat sich inzwischen weit nach vorn verschoben. „Früher
kamen fast nur 75- bis 80-Jährige. Heute geht es bei den 55- bis 60-Jährigen so richtig los“, stellt Bärbel Orlowski-Stahl fest. Durch die Aufklärung hätten viele die Scheu verloren. Und auch die Angst vor teuren Geräten sei unbegründet. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich einmal im Jahr einem Hörtest beim Hals-NasenOhrenarzt oder in Fachgeschäften wie Auris unterziehen. Oft sind es Schlüsselerlebnisse, die Menschen dazu bewegen, ihre Ohren unter die Lupe nehmen zu lassen – da werden die kleinen Enkelkinder nicht verstanden oder der große Nachbarsjunge nuschelt. Wer sich dann einredet, ich will noch nicht, ich bin noch nicht bereit, ich brauche noch nicht, entscheidet sich oft für einen Leidensweg. Er nimmt in Kauf, dass das Miteinander in Familie und Freundeskreis auf der Strecke bleibt.
Apropos Hörgerät. Heute ist eher von Hörsystemen die Rede. Denn in den kleinen Geräten steckt die gleiche Technik wie in einem großen Computer. Alle Basisgeräte sind digital, alles wird über einen Mikrochip gesteuert. Auch äußerlich machen die Hörsysteme was her. Ob im oder hinterm Ohr getragen – die kleinen Teile sind unauffällig und kaum zu erkennen. Doch erst einmal muss das passende Gerät gefunden werden. Bei Bärbel Orlowski-Stahl 90
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GESUNDHEIT Der weiße Sandstrand von Zingst befindet sich unmittelbar vor der Haustür.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen darauf nicht verzichten
URLAUB AN DER OSTSEE Menschen, die einen pflegebedürftigen Angehörigen betreuen, sind nicht selten rund um die Uhr gefordert. Sie nehmen oftmals große körperliche und psychische Belastungen auf sich, damit ihre Ehepartner oder die Eltern zu Hause gepflegt werden können. Einmal wieder in den Urlaub zu fahren, um sich zu entspannen und Zeit für sich zu haben, kommt für die meisten nicht infrage. Aber es ist möglich. In der DRK-Wohnanlage „Bernsteinblick“ im Ostseeheilbad Zingst haben die Mitarbeiter dafür ein ganz spezielles Angebot entwickelt.
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ie Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, gelegen zwischen Meer und Bodden im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, bietet zahlreiche touristische Attraktionen, die seit jeher die Gäste begeistern. Der kilometerlange weiße Sandstrand, Wälder, Wiesen sowie die einzigartige Flora und Fauna sind ein wahres Urlaubsparadies für Menschen jedes Alters und mit unterschiedlichsten Interessen. Ob Strandbesuche, Wassersport, ausgedehnte Wanderungen oder Radtouren, Bootsfahrten und Naturbeobachtungen – hier kann man im Urlaub viel unternehmen und erleben. „Dieses wunderschöne Fleckchen Erde soll auch denen nicht vorenthalten werden, die sich mit großer Hingabe um ihre pflegebedürftigen Angehörigen kümmern. Deshalb bieten wir ihnen, egal aus welchem Bundesland sie kommen, Unterstützung im Rahmen der Kurzzeit- und Verhinderungspflege direkt in ihrem Urlaubsort“, erklärt Petra Müller, Geschäftsführerin der DRK-Pflegeeinrichtungen M-V gGmbH, zu der auch die Wohnanlage auf dem Darß gehört.
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Die DRK-Wohnanlage „Bernsteinblick“ wurde 2008 eröffnet und gehört zu den wohl schönsten und modernsten im Land.
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GESUNDHEIT
Hildegard Schwabach aus Falkenberg an der Elster verbrachte in der Zingster DRK-Wohnanlage mit ihrem pflegebedürftigen Ehemann Kurt eine schöne Urlaubswoche.
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ährend die Angehörigen ihren Urlaub in einer Pension, einem Ferienhaus oder im Hotel verbringen, wird die pflegebedürftige Person rund um die Uhr in der DRK-Wohnanlage „Bernsteinblick“ von qualifizierten Mitarbeitern gepflegt, betreut und kann jederzeit von den Familienmitgliedern Besuch empfangen. „Mit diesem Angebot möchten wir den Pflegenden die Möglichkeit geben, erholsame Tage ohne Verpflichtungen in entspannter Atmosphäre zu verbringen und einmal Zeit für sich ganz persönlich zu haben – das haben viele dringend nötig, damit sie ihre eigene Gesundheit erhalten und Kraft tanken können“, sagt Petra Müller. Das moderne, barrierefreie Haus steht den Gästen und ihren Angehörigen mit all seinen Angeboten offen. Sie können sich in der Cafeteria aufhalten oder bei schönem Wetter auf der großen Terrasse im Obergeschoss Platz nehmen, den direkten Blick auf die Ostsee genießen und sich die frische Meeresluft um die Nase wehen lassen. Erholsam sind auch Spaziergänge rund ums Haus, auf dem Deich oder am nur wenige Meter entfernten Strand. Außerdem haben die zu Pflegenden die Möglichkeit, an allen geeigneten therapeutischen Behandlungen, Kneippanwendungen sowie Beschäftigungen teilzunehmen, die die Einrichtung ihren Bewohnern bietet. Auch Friseur und Fußpflege kommen auf Wunsch ins Haus. Alle Einzelheiten bezüglich der Pflegesituation und zu den ganz persönlichen Wünschen werden vorher mit der Hausleitung telefonisch besprochen. „Gemeinsam mit den Angehörigen entwickeln wir Ideen für die Urlaubszeit, geben Hinweise zu den örtlichen Gegebenheiten und auch gern Tipps für gemeinsame Unternehmungen, wenn die körperliche Verfassung des Pflegebedürftigen diese erlaubt“, sagt Leiterin Dorlis Schrank, die sich mit ihrem Team zuverlässig und professionell um die Gäste kümmert. In begrenztem Umfang besteht sogar die Möglichkeit, pflegende Ehepartner in der Einrichtung unterzubringen – in einem hübschen, modernen Gästezimmer.
Die Erhaltung der Vitalität und Gesundheit spielt in der DRK-Wohnanlage „Bernsteinblick“ eine große Rolle. Vor drei Jahren hat sie als 92
erste Pflegeeinrichtung in Mecklenburg-Vorpommern ein KneippZertifikat erhalten. Wasseranwendungen in Verbindung mit Bewegung an frischer Luft, Heilpflanzen, gesunde Ernährung und bewusste Lebensführung – nach diesen fünf Grundsätzen von Pfarrer Sebastian Kneipp zu leben, wird hier allen Bewohnern ermöglicht, die es wünschen. Dafür haben etliche Mitarbeiter ihre Ausbildung zum Kneipp-Trainer absolviert und es wurden umfangreiche Investitionen getätigt. Ein modernes Kneipp-Bad für verschiedenste Güsse und Bäder sowie eine Wassertretanlage unter freiem Himmel stehen zur Verfügung. Gerne verweilen die Bewohner und Gäste im bunten Bauerngarten, in dem unter anderem ein Hochbeet mit vielen verschiedenen Kräutern angelegt wurde, das auch Rollstuhlfahrern zugänglich ist. Die Natur mit allen Sinnen zu genießen, wird so jedem möglich.
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n diesem Jahr ist ein besonderer, kleiner Skulpturenpark fertig geworden. Fünf Figuren des mecklenburgischen Künstlers Helmut Wachtel veranschaulichen die Kneippschen Lehren auf besondere Weise. „Hier können wir auf eine kleine Entdeckungsreise gehen und dabei ganz praktisch erläutern, wie man gesund lebt", sagt Kneipp-Trainerin Claudia Pannicke, die zwei interessierte Senioren von einer Figur zur nächsten führt. Schonende Bewegungen neben „der Tanzenden" bringen den Kreislauf in Schwung und trainieren sanft die Muskeln. Danach geht´s zum steinernen Mann am Springbrunnen. Claudia Pannicke erzählt einiges über die heilende Wirkung des Wassers. Sie erklärt, warum regelmäßiges Trinken so wichtig ist, und reicht den beiden Senioren ein Glas Mineralwasser. Bei den Rücken an Rücken sitzenden Figuren angekommen, erzählt sie etwas über die Verwendung von Kräutern und Heilpflanzen sowie über gesunde Ernährung. Gerne greifen die beiden älteren Leute zu dem frischen Obst, was ihnen die Kneipp-Trainerin anbietet. Ein schöner Ort zum Verweilen ist die Parkbank neben der Frauenfigur, die ein Kind mit ihrem Umhang schützt. „Diese Figur wirkt auf viele Menschen sehr beruhigend und regt manchen an, über Erlebtes nachzudenken oder zu sprechen", sagt Claudia Pannicke, die hier den Rundgang beendet und sich mit einem freundlichen Lächeln verabschiedet. Das Seniorenpaar Hildegard und Kurt Schwabach ist MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Von Claudia Pannicke erfuhren die beiden, wie man die Lehren von Sebastian Kneipp im täglichen Leben anwenden kann.
ganz begeistert. „Es ist wunderbar, dass wir hier unseren Urlaub gemeinsam verbringen können. Früher sind wir immer sehr viel gereist, was aber wegen der Pflegebedürftigkeit meines Mannes immer schwieriger wird. Doch hier haben wir beste Bedingungen, es gefällt uns wirklich sehr gut und wir konnten sogar eine Menge dazulernen – über den Pfarrer Sebastian Kneipp und wie wichtig gerade im Alter eine gesunde Ernährung und viel Bewegung an frischer Luft sind“, freut sich die agile 74-jährige Ehefrau, die ihren Mann ansonsten zu Hause pflegt. Kurt Schwabach, der im Rollstuhl sitzt, fügt hinzu: „Dass wir hier in Zingst sind, haben wir meinem Enkel zu verdanken, der das alles organisiert und mir zum 80. Geburtstag geschenkt hat. Das war wirklich eine gute Idee.”
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rlaub trotz körperlicher und gesundheitlicher Einschränkungen ist bei guter Vorbereitung also auch für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen möglich. Petra Müller empfiehlt Interessierten, zunächst mit der Pflegekasse die Formalitäten zu klären. Jeder, dem eine Pflegestufe zuerkannt worden ist, hat unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, bis zu vier Wochen jährlich eine Kurzzeit- oder Verhinderungspflege in Anspruch zu nehmen. Die Kosten dafür werden zum größten Teil von den Pflegekassen getragen. „Natürlich haben wir für diese besondere Art der Pflege nur begrenzte Kapazitäten. Deshalb empfehle ich, mit der Urlaubsplanung rechtzeitig zu beginnen“, sagt die Geschäftsführerin und verweist auch darauf, dass ein Urlaub in Zingst zu jeder Jahreszeit schön sein kann. Text & Fotos: Christine Mevius
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URLAUB
Hoch oben auf dem Hügel thront weithin sichtbar die Basilika Sacré-Coeur.
Auf dem Hügel von Paris Eine Liebeserklärung an Montmartre Das „Café Montmartre“ in der Rue Norvins.
94 Eine von vielen belebten Gassen auf „La butte“, im Hintergrund Sacré-Coeur.
Wenn Amélie Poulain auf ihrem Fahrrad durch das 18. Pariser Arrondissement fährt, entlang der Rue Joseph de Maistre, die in die Rue de Abesses mündet, einlenkt in die Rue Lepic hinunter bis zur Nummer 15, um dort ihren Dienst als Kellnerin im „Café de 2 Moulins“ anzutreten und mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit die Menschen um sie herum glücklich macht, dann sind wir bereits mitten in der „Fabelhaften Welt der Amelie“ im berühmten Stadtteil Montmartre, der für eine Vielzahl von Künstlern Heimat und Inspiration war und ist. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Kleine Lebensmittelgeschäfte bestimmen neben Cafés und Brasserien das Straßenbild der Stadt.
Das „Moulin Rouge“ am vielbefahrenen Boulevard de Clichy.
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egas, Cézanne, Renoir, van Gogh, Matisse, Toulouse-Lautrec, Picasso, Satie - sie alle hatten ihre Wohnungen und Ateliers in den kleinen, teilweise sehr engen Straßen, die mitunter noch heute aussehen, als wäre die Zeit dort stehen geblieben. „La butte“ der Hügel Montmartre ist mit 130 Metern die höchste natürliche Erhebung der Stadt, auf dem die Basilika Sacré Coeur thront. Von dort oben hat man einen unvergleichlichen Blick über die Stadt. Auf der breiten Treppe, die von der Vorderseite über viele Stufen hinunter zum Place Saint Pierre führt, sitzen die Touristen, genießen die Aussicht und schauen den Straßenkünstlern zu, die mit Musik, Akrobatik und Tanz ihr Publikum unterhalten. Geht man seitlich an dem Gotteshaus vorbei, das 1914 fertig gestellt und 1919 geweiht wurde, kommt man über die Rue Saint Eleuthére und dem Place Jean Marais direkt zum Place du Tertre. Hier reihen sich dicht an dicht Staffeleien und Maler. Ihre bevorzugten Motive sind berühmte Pariser Bauwerke, Montmartre und die vielen Besucher, die den Platz zeitweise so füllen, dass man kaum noch durch kommt. Überall sitzen sie geduldig und still, um ein Portrait von sich als Andenken mit nach Hause zu nehmen. Schaut man den Künstlern über die Schulter, sucht man automatisch nach der Ähnlichkeit von Bild und Modell, die mal mehr, mal weniger vorhanden ist. Ganz nah, quasi um die Ecke, besteht die Möglichkeit, auf den Spuren des berühmten Künstlers Salvador Dali zu wandeln. Das Dali-Museum in der Rue Poulbot konzentriert sich besonders auf den kreativen Schaffensprozess, in dem einige seiner berühmtesten Bilder und
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Skulpturen, darunter die „Tropfenden Uhren“ und „Alice im Wunderland“ entstanden sind. Rund 300 Exponate zeugen von der Kreativität und Vielfalt des großen Surrealisten. Wer mehr über Montmartre, seine Geschichte und Künstler erfahren möchte, dem sei das Musée de Montmartre ans Herz gelegt, dass sich ebenfalls unweit des Place du Tertre, in der Rue Cortot befindet, und das von sich behauptet, das charmanteste Museum Paris’ zu sein. Es wurde 1960 im ältesten Haus des Hügels gegründet. Dort lebten Künstler wie Raoul Dufy, Auguste Renoir und Suzanne Valadon, deren Atelier zurzeit für den Museumsbetrieb sein ursprüngliches Aussehen erhält. Die Katze, die durch die Renoir-Gärten streift, heißt Salis, benannt nach dem Begründer des bekannten Cabaret „Le Chat Noir“, dessen berühmtes Plakat mit dem Bild einer schwarzen Katze ebenso im Original zu sehen ist, wie „Das Moulin Rouge“ von Toulouse-Lautrec, „Die Place Pigalle“ von Maurice Utrillo und Suzanne Valadons „Selbstportrait“.
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at man genug Museumsluft geschnuppert und steht wieder draußen, inmitten des Getümmels der zahlreichen Gassen, fällt es schwer zu entscheiden, welche Richtung man einschlagen möchte. Egal wohin es einen verschlägt, die Eindrücke ähneln sich. Aneinander gereiht fädeln sich kleine Geschäfte voll Kunst, Kitsch, aber auch typisch französischen Leckereien wie Macarons, Pátes de Fruits und Bonbon du Chocolat, außerdem zahlreiche Brasserien und Cafés, deren Bestuhlung sich fast bis auf die Straßen erstreckt. Es ist kaum zu fassen, welche Menschenmengen dort Tag für Tag entlang spazieren 95
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Hier im „Café de 2 Moulins“ in der Rue Lepic herrscht stets großer Andrang, vor allem Touristen möchten sehen, wo Amélie in Jean-Pierre Jeunets berühmten Film gekellnert hat.
Maler und ihre Werke reihen sich dicht an dicht auf dem Place du Tertre, dem Herzstück des Hügels.
Ein Straßenmusiker im Gespräch mit seinem Publikum.
Auch ohne Staffelei sind viele Künstler unterwegs, dann wird Straßenmalerei zur Unterhaltungskunst für die Touristen.
oder verweilen und welch Gelassenheit trotz allem herrscht, bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen. Und sitzt man endlich mit einem leckeren Crepès Sucré in der Hand am Straßenrand, schaut dem Treiben zu, dann ist es plötzlich da, dieses Paris-Gefühl und mit ihm eine leise Ahnung, wie sich die Bohéme wohl damals hier gefühlt und ihre Inspiration gefunden haben muss.
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er Weg hinaus aus diesem Getümmel läuft sich etwas einfacher. Vielleicht die Rue Norvins hinab, links über eine der vielen Treppen in die Rue Tholozé, über die Rue Lepic bis hinunter zum Boulevard de Clichy und auf einmal ist die Straße vierspurig und man steht direkt vor dem berühmten Moulin Rouge. Bei Tage betrachtet, ein fast nüchterner Bau, auf dem eine große Mühle prangt, die später im Dunkeln jedoch blinkt und leuchtet und den Besuchern Abend für Abend eine bunte Show verspricht. Man möchte laufen und laufen, durch all diese bunten Straßen, alles in sich aufsaugen, was dieses quirlige Viertel so ausmacht, aber es ist beim besten Willen nicht zu schaffen. Die berühmte Pariser Metro, die in einem verzweigten Netz unter den Straßen für schnelles Fortkommen sorgt, ist eine gute Option um von A nach B zu gelangen. Wer aber möglichst viel sehen will, der sollte die verschiedenen Buslinien nutzen. Sehr begehrt sind die vorteilhaften Hop on hop off - Busse, die es ermöglichen, den ganzen Tag mit nur einem Ticket umherzufahren und ein-und auszusteigen, wie es einem
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beliebt. So kann der Besucher über fünf verschiedene Touren ganz Paris zu Fuß und mit dem Bus, bei schönem Wetter am besten auf dem Oberdeck, erkunden. Ob Louvre, Notre Dame, Eiffelturm, Place de la Concorde oder Arc de Triomphe, nichts bleibt so unentdeckt, man kann sich jederzeit entscheiden die Bauwerke zu betrachten, in die Museen zu gehen, an der Seine entlangzuschlendern oder über den Champs Elysee zu flanieren. Auch durch Montmartre führt eine dieser speziellen Linien, vorbei an den beiden berühmten Bahnhöfen Gare de Nord und Gare de’l Est, über den „Place Pigalle“ - vorbei an Geschäften Cafés, Lokalen und Wohnhäusern im typischen Pariser Stil mit gusseisernen Balkonen, Blumenkästen, Dachterrassen, den vielen Schornsteinen. Hier und da scheint es fast so, als würde Amélie Poulain gleich mit ihrem Fahrrad um die Ecke biegen und sich ihren Weg durch das geschäftige Treiben bahnen.
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einrich Heine, der fünfundzwanzig Jahre bis zu seinem Tod in Paris lebte und auf dem Friedhof Montmartre seine letzte Ruhe fand, hat einmal gesagt: „Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er die Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris.“ Und jeder, der einmal dort war, der weiß, das ist nicht nur von oben eine große Freude. Text und Fotos: Gabriele Knües MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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Caravan-Wendt Familienunternehmen Christiane-Maria und Matthias Wendt
„Stellen Sie sich vor: Am 1. Juli 1990 wurde aus der Ostmark die Westmark. Ein Mann hat eine Vision. Er möchte in seiner Heimat bleiben und eine solide Firma aufbauen. Er meldet diese Firma einen Tag später an und pachtet in der kleinen Stadt Grabow eine Fläche von 300 qm in einer Häuserlücke.“, blickt Christiane-Maria Wendt zurück. Schnell wurde die Häuserlücke zu klein und so zieht der Betrieb im Mai 1991 an die Bundesstraße 5 nach Kremmin, wo zunächst 5.000 qm eingezäunt wurden. So nahm die Geschichte ihren Lauf: 1993 wird eine Werkstatt gebaut und im Jahr darauf ein neuer Zubehörshop eingeweiht. Die Fläche wurde stetig erweitert und die Auswahl für die Kunden größer. „Durch die heutige flächenmäßige Trennung von Wohnwagen und Reisemobilen können wir unsere Kunden und Inter-
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essenten gezielt beraten. Außerdem finden sie sich so in unserer Ausstellung viel besser zurecht.“, berichtet Matthias Wendt. Mittlerweile hat sich das Unternehmen mit seinen rund 60 Mitarbeitern zum größten Magnetpunkt für Wohnwagen- und Reisemobilfahrer im Norden und Osten entwickelt. Die gesamte Chronik von Caravan-Wendt und weitere Informationen finden Sie übrigens auf: www.caravan-wendt.de Inzwischen ist auch Sohn Manuel Wendt nach erfolgreich abgeschlossenem Studium und Praxiserfahrung beim Hersteller vor Ort in die Geschäftsführung mit eingestiegen. Auf einer Fläche von ca. 30.000 qm sind über 500 Fahrzeuge von namhaften Herstellern wie Dethleffs, Hymer, Hobby, Fendt, Concorde, Sunlight, Glücksmobil, Carado, Pössl und Globecar ausge-
stellt. Damit gehört Caravan-Wendt zu den größten Händlern von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Mit Vermietung, Werkstatt und Zubehörshop wird das Komplettangebot des Kremminer Unternehmens sowohl für Einsteiger als auch für Weltenbummler und Dauercamper perfekt abgerundet. Zudem ist CaravanWendt Stützpunkt für diverse Hersteller, wie beispielsweise Movera (Camping- und Outdoorartikel), Weber Grills, Goldschmitt (Hubstützen und Luftfederungen), Teleco (Sat-Antennen) und viele mehr. Die Frühjahrs- und Herbstmessen, locken jedes Mal tausende Kunden und Interessenten nach Kremmin. Bei einem umfangreichen Rahmenprogramm mit großer Auswahl an Speisen und Getränken läutet Caravan-Wendt dabei zusammen mit allen Teilnehmern das Frühjahr bzw. den Herbst ein. „Es ist das Gesamtkonzept, welches jeden Interessenten nach Kremmin lockt. Wir bieten einen Komplettservice, sodass der Kunde mit uns nur einen Ansprechpartner für alle Themen hat.“, erläutert Manuel Wendt. Wenn man ein Wohnwagen oder Wohnmobil sucht oder einmal eins mieten möchte, ist man bei Caravan-Wendt an der richtigen Adresse. Hier erhält man eine kompetente Beratung und wird nicht im Regen stehen gelassen.
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AUTO / ANZEIGE
Eindrücke einer tollen Premiere.
Den sichersten SUV der Welt gibt es bei Volvo Neuer XC 90 wurde in Stockholm vorgestellt – Markteinführung im Autohaus Mühlenhort im Frühjahr 2015 In diesen Tagen finden in der Autobranche zahlreiche Weltpremieren statt. Neben dem Land Rover Discovery Sport und dem Mazda MX-5 stand auch der neue Volvo XC90 im Fokus der Öffentlichkeit. Der SUV, der zu den wichtigsten Modellen beim schwedischen Autobauer zählt, ist die erste Neuvorstellung seit dem Einstieg des chinesischen Autobauers Geely. „Wir präsentieren”, so Volvo-Chef Hakan Samuelsson bei der Premiere in Stockholm, „mit dem XC90 nicht nur ein neues Fahrzeug, sondern auch die Weiterentwicklung der 98
Marke Volvo. Er bereitet den Weg für viele neue und aufregende Modelle in den kommenden Jahren!” Der neue Volvo XC90 bietet viel, aber vor allem wohl den sichersten Wagen seiner Art. Die Verantwortlichen sprechen von einer der umfangreichsten und fortschrittlichsten Sicherheitsausstattungen in der Automobilindustrie. Dazu gehören unter anderem zwei Weltneuheiten: die Run off Road Protection sowie ein Kreuzungsbremsassistent. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Die Run off Road Protection erkennt, wenn das Fahrzeug von der Fahrbahn abkommt, und strafft automatisch die vorderen Sicherheitsgurte, um die Insassen sicher auf den Sitzen zu halten. Ein energieabsorbierender Bereich zwischen Sitz und Sitzrahmen beugt zudem Wirbelsäulenverletzungen vor. Dieser reduziert die vertikalen Kräfte, die bei einem harten Aufprall des Fahrzeugs abseits der Fahrbahn entstehen und auf die Passagiere einwirken können. Als weltweit erstes Fahrzeug fährt der Volvo XC90 außerdem mit einem automatischen Notbremssystem für Kreuzungsbereiche vor. Es bremst das SUV automatisch ab, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht. Dies ist sowohl im belebten Stadtverkehr als auch auf Landstraßen ein typisches Unfallszenario. Unter dem Stichwort City Safety, das in allen Volvo Modellen serienmäßig an Bord ist, arbeitet im neuen Volvo XC90 ein umfangreicher Notbremsassistent: Das System registriert sowohl am Tage, als auch in der Nacht zuverlässig Fußgänger, Fahrradfahrer sowie andere Fahrzeuge und reagiert rechtzeitig bei drohenden Kollisionen. „Die neuen Systeme sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, dass 2020 niemand mehr in einem neuen Volvo ernsthaft verletzt oder getötet wird”, so ein Volvo-Sprecher. „Der Ausgangspunkt für all unsere Sicherheitsbemühungen ist heute noch genau der gleiche wie bei der Unternehmensgründung vor fast 90 Jahren: reale Verkehrssituationen. Wir werten Daten aus, verarbeiten Zahlen und entwickeln entsprechende Innovationen. Das Ergebnis ist eines der sichersten Fahrzeuge, das je gebaut wurde.” Der Volvo XC 90 kommt im April 2015 in den Handel. „Ab Januar kann das Modell dann bestellt werden”, sagte Hendrik Mühlenhort, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses. Text und Foto: Dirk Behm
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AUTO
Vielseitigkeit wird groß geschrieben Mercedes Benz bringt neues C-Klasse T-Modell in den Handel; Tolle Kombination aus Lifestyle und Variabilität Mit dem neuen T-Modell vergrößert Mercedes-Benz ab sofort die CKlasse Familie. Der Kombi glänzt durch klares und gleichzeitig emotional-sportliches Design, innovative Technik, Variabilität sowie ein zum Vorgängermodell nochmals vergrößertes Ladevolumen. Sein hochklassiges, kultiviertes Interieur macht mit gestalterischen Akzenten modernen Luxus erlebbar. Mit diesen Qualitäten stärkt das T-Modell seinen Ruf als vielseitiges Lifestyle-Fahrzeug mit herausragenden Alltagseigenschaften. Außerdem bietet es mit vielen neuen Assistenzsystemen nicht nur Sicherheit auf höchstem Niveau, sondern setzt dank intelligentem Leichtbau, hervorragender Aerodynamik und neuen, sparsamen Motoren auch Effizienz-Bestwerte in seinem Segment. Weltpremiere feiern im T-Modell zudem die Dienste Mercedes connect me, die es zum Beispiel ermöglichen, sich jederzeit von überall mit dem Fahrzeug zu verbinden und online den Tankfüllstand abzufragen.
Das neue C-Klasse T-Modell kombiniert markantes, dynamisches Design sowie hochkarätige Ausstattung mit herausragender Variabilität und hohem Nutzwert. Mit seiner Vielseitigkeit passt es sich an die unterschiedlichsten Wünsche an. Als stilvolles, sportliches Raumfahrzeug begleitet es aktive, moderne Menschen beim Shopping, im Urlaub, beim Sport und ist in jeder Hinsicht familientauglich. Damit setzt es in der vierten Generation auf neuem Niveau die Tradition der T-Modelle der C-Klasse fort, die jeweils zu ihrer Zeit Ansprüche an Lifestyle, Sportlichkeit und praktischen Nutzen in einem Kombi vereinten. Ein Erfolgsgarant des neuen C-Klasse T-Mo-dells war, ist und bleibt das Platzangebot. Bei 80 Millimeter mehr Radstand (2840 Millimeter) gegenüber dem Vorgänger wuchsen die Fahrzeuglänge um 96 Millimeter auf 4702 Millimeter und die Fahrzeugbreite um 40 Millimeter auf 1810 Millimeter. Der daraus resultierende Raumgewinn kommt mit 45 Millimeter größerer Beinfreiheit vor allem den Fondpassagieren
Das neue T-Modell der Mercedes C-Klasse mit sportlichem Desiogn und innovativer Technik. Fotos: Mercedes-Benz
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AUTO zugute. Auch die Innenraumbreiten und die Kopffreiheit Ăźbertreffen die MaĂ&#x;e des Vorgängers. Zudem ist der Sitzverstellbereich fĂźr den Fahrer grĂśĂ&#x;er. Die ebenfalls vergrĂśĂ&#x;erte Spurweite von 1584 Millimeter vorn und 1566 Millimeter hinten bildet die breite Basis fĂźr das agile Fahrverhalten des neuen TModells. Das optimierte Raumkonzept bringt zusätzlich Detailverbesserungen, die zunächst kaum auffallen, sich im Alltag aber positiv bemerkbar machen. So ist das Fahrzeug Ăźber die AuĂ&#x;enspiegel gemessen zwar um zwĂślf Millimeter breiter als sein Vorgänger, dank eines neuen Abklappsystems ist es mit eingeklappten AuĂ&#x;enspiegeln allerdings um sieben Millimeter schmäler â&#x20AC;&#x201C; ein Vorteil, der sich zum Beispiel beim Rangieren in engen Parkhäusern praktisch bemerkbar macht. Der Wachstumsschub bezieht auch den Laderaum ein. Das sportlichere Heck des neuen C-Klasse T-Modells birgt eine maximale Ladekapazität von 1510 Litern und Ăźbertrifft damit die seines Vorgängers um zehn Liter. Das Laderaumvolumen hinter den Fondsitzen wuchs ebenfalls um fĂźnf Liter auf nun 490 Liter. Eben ein Lastesel, der sehr schick aussiehtâ&#x20AC;Ś Dirk Behm
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Das Ladevolumenangebot wurde gegenĂźber dem Vorgängermodell nochmals auf maximal 1.510 Liter vergrĂśĂ&#x;ert.
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AUTO
Der elegant sportliche Tabubruch BMW schickt mit 2er Active Tourer ersten Frontantrieb ins Rennen um Marktanteile und neue Kunden
Es ist die Fahrt mit einem Neuen. Einem, der aus dem Hause BMW kommt. Warum neu? Na klar, der 2er Activ Tourer hat jetzt Premiere in den Autohäusern. Dann spricht man eben von einem Neuen. Doch neu ist auch ein Tabu. Denn mit dem kompakten Van kommt erstmals ein Fronttriebler auf die Straße, der mit einem Dreizylinder angetrieben wird. Die ersten Kilometer zeigen: Warum eigentlich nicht! Er verkörpert auch alle Tugenden, die der Münchener Autobauer mit all seinen Modellen anbietet –Fahrspaß auf hohem Niveau. Wer soll erreicht werden? Mit dem BMW 2er Active Tourer will
man beim Autobauer in München vor allem Kunden ansprechen, die beispielsweise Familie und damit viele Anforderungen in puncto Funktionalität und Komfort an ein Fahrzeug haben, gleichzeitig aber nicht auf die BMW typischen Werte wie Sportlichkeit und innovatives Design verzichten wollen. Die Fahrt mit dem Neuen, sie ist aufschlussreich. Auch deshalb, weil es passt. Raumangebot, Variabilität und Funktionalität, der moderne Frontantrieb, der den fahraktiven Ansprüchen an ein Modell der Marke BMW gerecht wird und die optimale
Ausnutzung des Innenraumes für ein ordentliches Raumgefühl. Dazu kommen gute Sitzeigenschaften, auch höher als in einer Limousine, ein ausgezeichneter Rund-um-Blick, ordentlich Platz und viele Ablagen. Unterm Strich – ein attraktives Auto für die Herausforderungen des Alltags und gut abgestimmt auf die eigenen Freizeitbedürfnisse. Zudem sieht er schick aus, innen wie außen. Das Interieur wirkt leicht und großzügig, das Outfit modern und sportlich. Noch ein Blick in den Kofferraum und unter die Motorhaube: Mit einem Volumen von 468 bis 1.510
Auch in der zweiten Reihe des BMW haben Mitreisende ordentlich Platz.
Edel und elegant - so stellt sich der Innenraum des neuen 2er Active Tourer dar.
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Liter und eine serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 geteilte und umlegbare Rückenlehne im Fond steht einiger Platz zur Verfügung, der für Sporttaschen und Sportgeräte kein Problem darstellt, ebenso wenig wie für einen großen Einkauf im Supermarkt um die Ecke. Mit dem neuen BMW 2er Active Tourer ist also ein hoher Alltagsnutzen garantiert. Mit der Markteinführung des neuen BMW 2er Active Tourer im Handel stehen drei leistungsstarke, leichte und verbrauchsgünstige Motoren einer neuen Generation zur Wahl. Sie über-
AUTO
zeugen durch ihre kompakte Bauweise, sind quer zur Fahrt-richtung platziert, mit der BMW TwinPower Turbo Technologie ausgerüstet und erfüllen die Schadstoffnorm EU6. Für außerordentliche Effizienz und hohes Leistungspotenzial steht dabei der neue Dreizylinder-Benziner. Im 218i Active Tourer mit 6-Gang Manuell Getriebe hat dieser innovative Antrieb seine Premiere in einem Modell der BMW Kernmarke. Also, einsteigen, losfahren und viel Spaß haben. Dirk Behm Fotos: BMW
Im Kofferraum steht auch ohne (im Übrigen 3-fach umklappbare Rücklehne) genug Platz für einen großen Supermarkteinkauf zur Verfügung.
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AUF DEN GOLFPLÄTZEN IN MV ... gesehen. TREFFPUNKT
Rüdiger Born, Alexandra Jahr und Schauspieler Michael Lesch. Schauspiel-Brüder: Constantin & Felix von Jascheroff.
Franz Beckenbauer bei WINSTONgolf.
Profi Golfer Bernhard Langer. SocietyExpertin & Moderatorin Tanja Bülter.
Fritz Wepper auf Usedom. Schauspieler Jan Josef Liefers in Wittenbeck.
Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn.
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TREFFPUNKT / ANZEIGE Weitere Informationen zum „GOLFLAND M-V“ finden Sie unter www.golfverband-mv.de
Comedian & Musiker Hans Werner Olm.
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Mitglieder des Presse-Club Mecklenburg-Vorpommern.
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SEITENSPRUNG
Am anderen Ende
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nterwegs in Neuseeland. Die „Grüne Insel“ mit der permanenten Erdbebengefahr ist einerseits mit dem Kulturraum Australiens europäisch geprägt, zugleich aber auch mit dem polynesischen Teil Ozeanien verbunden. Den Polynesiern, die das Eiland Ende des 13. Jahrhunderts fernab jeglicher Zivilisation als erste entdeckten, war es egal. Sie waren froh, nach wochenlanger Seefahrt in ihren Wakas, Booten, die dem Kanu ähneln, auf der Suche nach einem neuen Lebensraum endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Und zwar in einem Paradies... Und heute? Wer nicht den Atem eines Maori gespürt hat, war nicht auf Neuseeland. Doch nur über den Hongi, das traditionelle Begrüßungsritual der Ureinwohner, kommt man ihnen näher. Und in ihre Dörfer. Glücklich schätzen kann sich der, der am Eingangstor abgeholt wird. Dort kann man schon mal ein paar Stunden warten, bis ein von Kopf bis Fuß tätowierter Stammesführer sich einem in furchterregender Haltung nähert. Der Haka, der Kriegstanz, soll die Pakehas, die Weißen, weiterhin auf Abstand halten. Doch irgendwann wird sich der Maori laut gestikulierend und in Tanzschritten dem Besucher nähern, dabei seine bedrohlichen Laute noch verstärken, die Augen verdrehen, die Zunge herausstrecken, seinen Kopf nach vorne schieben, seinem Gegenüber die Stirn bieten, um letztlich die Nasen gegeneinander zu pressen. Jetzt muss nur noch der Atem ausgetauscht werden. Wem diese Ehre zuteil wird, der hat es geschafft. Doch der Hongi ist nur der Auftakt der Powhiri, der umfangreichen Begrüßungszeremonie. Wer später ins zumeist reich verzierte Holzhaus zum Essen geladen wird, ist endgültig „drin“, ist Tangata whenua, Teil der Familie. Die Maori können aber auch anders. Beim Nasenrubbeln und Atemaustauschen wollen die Ureinwohner sehr wohl auch erkennen können, ob es sich um einen Freund oder Feind handelt. Wehe dem, bei dem der Maori Böses zu riechen glaubt. Zum Glück wird der Todestanz heute nur noch für Touristen dargeboten, auch die einstigen Kannibalen-Kulte sind längst Geschichte. Damals landeten Feinde durchaus schon mal im Kochtopf.
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SEITENSPRUNG
der Welt: Der Atem der Maori! Schon für James Cook, der Neuseeland 1769 für König George von England in Besitz nahm, waren die Maori ein ungewöhnlicher Anblick. Neben den Tätowierungen am ganzen Körper - bis ins Gesicht - waren sie auch noch deutlich größer und kräftiger als die Europäer. Die dauerhafte Verzierung - die Maori sagen Moko dazu - wurde mit Schabwerkzeugen aus Knochen eingebracht, die Farbe dazu aus einer Raupenpilzart gewonnen. Dadurch wurde die Haut sehr narbig. Eine Art Code der Tätowierungen gab Auskunft über Herkunft und Rang des Trägers.
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ei meinem Besuch in Rotorua auf der Nordinsel war alles gut. Nach einem Drei-Gang-Menü mit Hafergrütze, Bluff-Austern, Beeren, Wurzelgemüse, Geflügel und Fleischpastete, vieles davon traditionell im Erdofen zubereitet, muss ich weiterziehen. Doch wohin? Meine Gastgeber deuten erneut auf die Nase. Doch kein gegenseitiges Drücken zum Abschied ist angesagt. Vielmehr wird mir signalisiert, dass ich mich doch mal Richtung Whangapipiro begeben sollte. Was nichts anderes heißt als „fürchterlich stinkender Platz“. Tatsächlich, schon wenig später zieht mir ein stechender Geruch in die Nase. Das geht irgendwie in Richtung faule Eier. Und wie zum Beweis steigen vor mir aus brodelnden Gysieren Schwefelwolken auf. Die Maori, die hier leben, haben kein Problem damit. Sie nutzen die kochenden Wasserlöcher als Kochstellen oder zum Wäschewaschen. Und wer sich zuvor beim Begrüßen womöglich die Nase wund gerieben und dadurch etwas von seinem Geruchssinn eingebüßt hat, der hält es vielleicht auch etwas länger aus und kann so die Ureinwohner beim traditionellen Holzschnitzen, Korbflechten, oder auch beim Fertigen von Schmuck aus Tierknochen beobachten. Mir bleibt es bis zuletzt ein Rätsel, wie Menschen es hier ein Leben lang aushalten können. Bis mir eine Einwohnerin, die gerade dabei ist, sich aus grünem Jade einen Anhänger zu fertigen, erklärt: „Maori kennen keinen Schmerz!“
Uralte Zeremonien: Begrüßungsgesang eines Maori-Paares.
Nicht gut zu riechen: Schwefeldämpfe eines Gysiers.
Ein Haus der Maori.
Neuseeland in kurzen Fakten Das Te Papa Tongarewa in Wellington ist das Nationalmuseum. Dort wird ein anschauliches Bild zur Geschichte und zum heutigen Leben der Maori vermittelt. Von den vier Millionen Neuseeländern sind nur noch zehn Prozent Tangata whenua - Menschen des Landes. Und auch die leben zumeist in den großen Städten, in Christchurch oder auch Dunedin. Das Nationalsymbol, den Kiwi, diese kleinen flugunfähigen Schnepfenstraußen, hat unser Autor trotz intensiver Bemühungen nicht zu Gesicht bekommen. Nur gehört. Mitunter die ganze Nacht. Untersuchungen zufolge werden neun von zehn Kiwis von Katzen, Hunden oder Wieseln getötet, bevor sie 100 Tage alt sind. In vielen Regionen ist ihr Bestand inzwischen akut gefährdet. Darum wurden einige kleinere Insel vollständig von Katzen, Ratten und anderen „Jägern“ gesäu-
bert. Kiwi-Früchte indes sind ein weltweiter Exportschlager. Die Plantage „Belnheim & Motueka“ an der Nordküste der Südinsel gehört zu den größten des Landes. Noch wesentlich größer als die Kiwiplantagen sind die Weinanbauflächen. In der MarlboroughRegion auf der Südinsel stehen Rebstöcke so weit das Auge reicht. Insgesamt sollen es über 24.000 Hektar sein. Aber auch Canterbury, Waitaki Valley und Central Otago, die weltweit höchste und zugleich südlichst gelegene Weinregion, haben den internationalem Weinmarkt neu aufgemischt. Schon heute gibt es über 1.000 Weinbauern, die im Jahresdurchschnitt mehr als 300.000 Tonnen ernten. Botanisches Highlight ist der Silberfarn, ein weiteres Nationalsymbol. Bis auf die Ein-Dollar Münze hat er es bereits geschafft. Auf der Nationalflagge prangt seit 140 Jahren der Union Jack.
Text & Fotos: Jürgen Drewes MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
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KULTUR
Foto: Nina Stiller / Universal Music
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Der Hamburger Indie Pop-Sänger Axel Bosse und seine sechsköpfige Band kommen am 10. Dezember ins Schweriner Capitol. delüx-Redakteurin Grit Schreiter fragte ihn, was das Publikum von seinem ganz besonderen Tour-Programm erwarten darf.
„LEISE LANDUNG“
Inwiefern spezieller? Wir haben uns die größte Mühe gegeben, von den üblichen Streicher- und Bläserarrangements Abstand zu nehmen. Es geht eher darum, zwischen Polka, Bossa Nova und Ska einen neuen Weg für ein neues Gewand für die Lieder zu finden. Dabei kommen insgesamt 35 neue Instrumente vor. Von der Ukulele übers Vibraphon bis zur Saz. In welcher Besetzung werden Sie auf der Bühne stehen? Mit meiner sechsköpfigen Band und vier weiteren Gästen. Wie sind Sie beim Arrangieren der Akustikfassungen vorgegangen? Der Auftrag war, jedes Stück so andersartig darzubieten, wie es nur geht. „Schönste Zeit“ im Dreivierteltakt? Kann durchaus passieren! Nicht alles ist neu, aber es wird viele Überraschungen geben. Bei einem Akustikkonzert steht man mit seiner Stimme fast nackt da, weil man sich nicht mehr hinter der lauten Musik verstecken kann. Was bedeutet das für Sie als Sänger? Eigentlich gibt es nichts, vor dem man sich verstecken müsste. Ich glaube, bei einem Akustikkonzert kommt man zum Kern der MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
Angelegenheit und es offenbart sich, warum ein Lied überhaupt entstanden ist. Das kann berühren und ist dicht dran an dem, wie ich arbeite und wie ich Musik sehe. Mit „So oder so“ haben Sie den Bundesvision Song Contest 2013 gewonnen. Was bedeutet der Sieg? Ich habe mich gefreut. Es war eine anstrengende Veranstaltung, weil man für die drei Minuten Auftritt eine Menge Vorarbeit leistet. Es war aufregend. Ich bin sehr dankbar für die Anrufer. Wie wichtig ist Ihnen Fankontakt? Sehr. Ich kommuniziere mit Fans über Facebook. Früher waren bei meinen Konzerten 40 Leute. Wir haben hinterher noch etwas zusammen getrunken. Das geht heute nicht mehr. Wenn ich vor 2000 Leuten spiele, kann ich dann nicht mit ihnen danach an die Bar gehen. Dafür bin ich zu fertig. Ich mag Wohnzimmerkonzerte. Da ist ein direkter Austausch mit dem Publikum. Daher freue ich mich auch auf die AkustikTour. Es kann gefährlich sein, wenn man nicht abschaltet. Sie mussten 2011 eine Tour abbrechen wegen Burnout. Gehen Sie jetzt besser mit Stress um? Ja, ich bin entspannter. Ich dachte früher immer, ich kann alles schaffen. So bin ich gepolt. Gleichzeitig spürte ich damals einen hohen Druck. Ich hatte das Gefühl: Wenn nur eine Karte aus dem Kartenhaus gezogen wird, dann bricht alles zusammen. Ich konnte mir nicht vorstellen, meine Fans, die schon Tickets für die Konzerte hatten, im Stich zu lassen, nur weil ich mich mal nicht gut fühlte. Aber das war eigentlich schon das Zeichen, dass ich besser auf mich auf passen sollte.
Fotos: Christian Rocket/Chris Glatthor
Unter dem Motto „Leise Landung“ gehen Sie im Herbst erstmals auf eine Akustik-Tour. Wie entstand die Idee? Seit Jahren habe ich Lust auf ein besonderes Programm in Konzerthallen, weit weg von lauten Rock ’n’ Roll-Clubs. Jetzt bald geht es endlich los. Bei der „Leise Landung“-Tour werden die Leute im Sitzen ein Programm mit vielen verschiedenen Instrumenten erleben und ich denke, dass die Abende spezieller werden, als ein herkömmliches Unplugged-Konzert.
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RUBRIK schaffen. Es ist mehr eine gesellschaftliche Beschreibung. „Schönste Zeit“ ist auch eine Hommage an Nirvana-Sänger Kurt Cobain. Was mochten Sie an ihm? Er ist die Person, wegen der ich vom Schlagzeug zur Gitarre und dann zum Gesang gewechselt habe. Er hat mich mit seinem Charisma so plattgemacht. Das war ein Aha-Erlebnis in meiner Pubertät. Ich mochte seinen Style. Gleichzeitig war er so anders als ich, so kaputt und so gefährdet. Und er war ein super Songschreiber und Sänger.
Der Hamburger Indie Pop-Sänger Axel Bosse. Foto: Universal Music
Was machen Sie jetzt anders? Ich trinke keinen Alkohol, wenn ich unterwegs bin und rauche wenig, obwohl ich sonst gerne rauche. Und ich gehe viel joggen und schlafe viel. Meist kommen wir morgens am Auftrittsort an. Dann mache ich Sport und frühstücke. Dann ist Soundcheck, an-schließend schlafe ich bis zum Auftritt. Wenn ich abends auf der Bühne stehe, ist es vom Biorhythmus her erst 13 Uhr. Ich höre mehr auf meinen Körper. Sie leben jetzt in Hamburg. Was gefällt Ihnen an der Stadt? Verglichen mit Berlin ist Hamburg ruhiger und weitläufiger. Man muss nur etwas rausfahren und schon hat man es dörflich. Früher, vor fünf, sechs Jahren, verbrachte ich viel Zeit in der Innenstadt in Cafés. Das war eben cool. Jetzt genieße ich die Natur. Die Elbe ist für mich wie die See. Ihr aktuelles Album heißt „Kraniche“. Was symbolisieren die Vögel? Sie haben in Japan eine mythologische Bedeutung, stehen dort für Glück und Langlebigkeit. Im Gegensatz zu früheren Alben, die inhaltlich eher düster waren, scheint bei „Kraniche“ die Sonne. Ich habe Celli und mexikanische Bläser mit eingebaut. Außerdem ist der Kranich bei der Balz ein hervorragender Tänzer. 110
Was ist Ihr Bezug zu „Familienfest“? In dem Lied geht es um eine zerrüttete Familie, die versucht, den Schein zu wahren. In der Generation meiner Eltern ist es üblich, dass 98 Prozent der Paare heute noch zusammen sind. Bei uns ist es anders. Paare trennen sich schneller, auch wenn schon Kinder da sind. Viele Freunde hatten Probleme in der Kindheit, weil sich ihre Eltern oft gestritten haben. In dem Lied frage ich mich, welches Familienmodell besser ist. Ich bin selbst verheiratet und Vater einer Tochter. Das bedeutet einerseits viel Freude, aber ich bin auch ängstlicher und verletzlicher. In dem Video ist nur das Gesicht der Schauspielerin Fritzi Haberlandt groß eingeblendet, die am Ende anfängt zu weinen. Wie wichtig sind Videos? Sie stehen über allem. Und ich liebe Fritzi Haberlandt, sie ist eine unfassbar tolle Schauspielerin. Zum Glück hat sie zugesagt. Vor dem Dreh hat sie das Lied noch nie gehört. Sie hat sich einfach hingesetzt und hat den Song auf sich wirken lassen. Dabei haben wir sie gefilmt. Bei „Vier Leben“ thematisieren Sie Überforderung. Inwiefern verarbeiten Sie eigene Erfahrungen? Ich finde, dass oft sehr viel zusammenkommt. Es geht um die grundsätzliche Frage, warum man sich immer so abhetzen muss, um alles zu
Das Album „Taxi“ haben Sie 2009 in Eigenvertrieb herausgebracht. Es war Ihr erster großer Erfolg. Gibt es da einen Zusammenhang? Nein. Am Ende zählen die Lieder, vor allem „3 Millionen“. Die Radiosender fanden das Lied gut und haben es gespielt. Der Erfolg war wichtig, denn in das Album habe ich meine letzten 7000 Euro gesteckt. So konnte ich auch mal die Leute bezahlen, die immer umsonst für mich gearbeitet haben. Ich glaube nicht, dass man mit Marketing oder einer Plattenfirma im Rücken ein schlechtes Lied gut machen kann.
Aufgewachsen in Hemkenrode (Niedersachsen), unterschrieb Axel Bosse im Alter von 17 Jahren mit seiner damaligen Schülerband Hyperchild den ersten Plattenvertrag beim Major- Label Sony Music. Sein Solo-Debütalbum „Kamikazeherz“ erschien 2005 bei EMI, es folgte „Guten Morgen Spinner“ (2006). Der kommerzielle Durchbruch kam mit „Taxi“, das der Sänger 2009 im Eigenvertrieb herausbrachte. Bosse macht deutschsprachigen Indiepop. Mit „Frankfurt/Oder“ traten Bosse und Anna Loos beim Bundesvision Song Contest 2011 an und belegten den dritten Platz. Im März 2013 erschien mit „Kraniche“ Bosses fünftes Album, bei dessen Produktion Philipp Steinke beteiligt war, der auch für das Duo Boy produzierte. Einige Songs schrieb Bosse in Istanbul, wo er mehrere Monate mit seiner Frau und seiner Tochter verbrachte. Einflüsse seiner Reise nach Istanbul sind erkennbar, etwa im Song „Istanbul“. Da kommt zum Beispiel das Saz, eine Langhalslaute, zum Einsatz. Live: 10.12.2014, Capitol Schwerin, 20 Uhr, Tickets ab 28 Euro an den Kassen des Capitols und unter info@das-capitol.de
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THEATER
The Rocky Horror Show Ab 7. Februar wieder im Schweriner Theater Theaterproduktionen können Legenden werden – wie die „Faust“ -Inszenierung von Christoph Schroth mit 106 Vorstellungen in zehn Jahren – oder sie werden Kult wie „The Rocky Horror Show“ in der Regie von Ralph Reichel. Das Musical wird schon seit zehn Jahren gespielt (Premiere war am 11. Juni 2004) und stets vor ausverkauftem Haus. 2005 war Richard O’Brien, der Komponist des Musicals, in Schwerin, um sich eine Vorstellung seines Stücks anzuschauen – und er war so begeistert, dass er am Schluss, bei den Zugaben, mit auf der Bühne stand und gemeinsam mit dem Ensemble „Time Warp“ sang. Was ist so speziell, so faszinierend an diesem Musical – das immerhin schon 1972 uraufgeführt wurde, dass es bis heute das Publikum – auch die jungen Zuschauer – ins Theater lockt? Ist es die Mischung aus Trash, Rock, sexueller Provokation oder die Suche nach der eigenen Identität, das sich Neu-Erfinden, das Erwachsenwerden? Zum Kult in Schwerin gehören auf jeden Fall die Darsteller. Mehrere Rollen werden bei der Wiederaufnahme ab 7. Februar 2015 zwar neu besetzt sein, aber Markus Wünsch ist Frank’N’Furter – wer sonst? Also Reis, Toast und Klopapier besorgen, die Netzstrümpfe rauskramen, den Kajal-Stift anspitzen – und Turnschuhe anziehen für den Spurt um die Karten. Karin Gustmann Foto: S. Winkler
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KULTUR
Schwerin singt! …und Gäste singen mit 200 Jahre bürgerlicher Chorgesang in Schwerin – das ist Grund und Anlass für ein in dieser Art bisher einzigartiges Chor-Fest. Gefeiert wird es am 25. Oktober an verschiedenen Orten in Schwerin: Am Nachmittag sind verschiedene Chöre zu hören im Speicher, im Demmlersaal im Rathaus, im Café Röntgen, der St. Anna Kirche, der Paulskirche, der Schlosskirche, der Marienplatz-Galerie. Höhepunkt des Tages ist die Abendveranstaltung (19.30 Uhr) in der Sport- und Kongresshalle mit 400 Sängerinnen und Sängern. Chef von Opernchor und Singakademie, Ulrich Barthel. Foto: S. Winkler
Warum singt man eigentlich, also nicht nur unter der Dusche, sondern gemeinsam mit anderen Menschen in aller Öffentlichkeit? „Singen bereitet Freude, nicht nur dem Sänger, sondern (hoffentlich immer) auch dem Zuhörer. Für viele von uns ist die Probe ein untrennbarer Bestandteil unseres Lebens. So mancher spricht davon, sich beim Singen besonders entspannen und auch abschalten zu können. Für mich beispielsweise ist es ein wahnsinnig tolles Gefühl, im Chor, mitten unter anderen Menschen zu stehen und zu spüren, wie alle zusammenwirken, aufeinander hören und harmonieren, wie ein Stück nur durch viele gemeinsam wirken kann“, beantwortet Petra Dittmar die Frage. Die Frau muss es wissen, ist sie doch die Vorsitzende des Schweriner Singakademie e.V.“ – indirekt ein Nach-Nachfahre des 1814 in Schwerin gegründeten „Musikalischen Vereins aus Dilettanten“, aus dem später der „Schweriner Gesangsverein“ wurde. Nebenbei: Dilettant war damals ein Synonym für Kunstliebhaber. Im Musikleben der Stadt spielte der Gesangverein eine wichtige Rolle: 340 Sängerinnen und Sänger waren beteiligt an der vom Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy dirigierten Uraufführung des Oratoriums „Paulus“ in der St. Paulskirche. Friedrich von Flotow, von 1855 bis 1863 Intendant des Schweriner Hoftheaters, und der von ihm verpflichtete Kapellmeister Georg Alois Schmitt legten Wert auf die Pflege der Chorarbeit. Immer wieder arbeiteten bedeutende Dirigenten wie zum Beispiel Hermann Zumpe und Max Reger mit dem Gesangsverein – der von 1890 bis 1898 schon einmal den Namen „Schweriner Singakademie“ trug. Der Gesangsverein wirkte mit Opern-Aufführungen, vor allem gehörten aber die BachPassionen, das Brahms-Requiem, Beethovens IX. Sinfonie zum festen Repertoire. Bei aller Wechselhaftigkeit seiner Geschichte, immer war der Gesangsverein eng verbunden mit dem Schweriner Theater. So wurde nach dem 2. Weltkrieg von ehemaligen Mitgliedern des Gesangsvereins der Konzert- und Extrachor des Staatstheaters gegründet. Und wieder waren es die Dirigenten des Theaters, die mit diesem Chor arbeiteten: Kurt Masur, Klaus Tennstedt und Hartmut Haenchen. Er war es auch, der gemeinsam mit dem damaligen Direktor des Opernchores, Edgar 114
Hykel, 1977 unter Einbeziehung des Extrachores des Theaters die Schweriner Singakademie neu gründete. Seit 1991 ist die Schweriner Singakademie ein eingetragener Verein und ist, wie einst seine Vorgänger, aus dem Musikleben Schwerins nicht mehr wegzudenken.
Die Schweriner Singakademie heute, nachgefragt bei Petra Dittmar Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, wenn man in der Singakademie mitsingen möchte? „Ein Muss ist der Spaß am Singen! Alles Weitere ergibt sich nach den ersten Proben. Wir haben ein recht breit gefächertes Repertoire – von großen chorsinfonischen Werken (wie Messias, Nelson-Messe, Weihnachtsoratorium…) über Orffs Carmina Burana und Opern bis hin zu Acapella-Gesängen. So sind wir immer wieder neu gefordert, uns auf verschiedenste Musik einzustellen und einzulassen, unser Herz zu öffnen und zu versuchen, den Zuhörern das Besondere daran zu vermitteln. Das ist Genuss pur, besonders wenn klar wird, dass die Zuhörer mitgehen und wir zu einem besonderen Erlebnis für sie beitragen konnten.“ Wie oft wird geprobt? „Regulär proben wir einmal wöchentlich, die Damen mittwochs, die Herren am Donnerstag (das ist wohl dem Fußball-Mittwoch geschuldet?). Vor Konzerten kann es abweichende Termine geben – denn schließlich muss z.B. auch das gesangliche Zusammenwirken der Geschlechter ja geübt werden…“ Wie viele Mitglieder hat die Singakademie aktuell, wie setzt sich der Chor zusammen? „Wir haben derzeit 90 Mitglieder im Alter zwischen 18 und 80 Jahren. Schüler, Studenten, Lehrer, Projektleiter, Ärzte, Hausfrauen, Banker, Selbstständige, Rentner, IT-Fachleute, Beamte, Journalisten, Laboranten usw. – wir sind eine bunte Truppe. Außerdem haben wir noch unseren Kinderchor mit ca. 30 Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren, der ganz eigene Projekte umsetzt.“ MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
KULTUR Wie wichtig ist der Einsatz im Mecklenburgischen Staatstheater, wo ist der Unterschied zum Opernchor? „Unser Chor ist ein eingetragener Verein, der seine Heimat am Mecklenburgischen Staatstheater hat. Hier wird geprobt, der Chordirektor des Hauses Ulrich Barthel ist auch unser künstlerischer Leiter, dem Theater fühlen wir uns auf besondere Weise verbunden. Wir unterstützen das Theater als Chor (Verein) beispielsweise jährlich bei den Aufführungen am Jahresende mit Beethovens IX. und bei Sinfoniekonzerten – in diesem Jahr war das der Messias im April und im Dezember wird es eine Operngala mit unserer Mitwirkung geben. Dabei agieren wir mit unseren Mitgliedern als gemeinnütziger Verein. Die Mitglieder des Opernchores sind dagegen Angestellte des Hauses.“ Was waren und sind die aktuellen Höhepunkte für die Singakademie? „Die Schlossfestspiele waren für viele von uns ein Höhepunkt – Verdis Nabucco, einfach unvergesslich! Einige Mitglieder wirken als sogenannter Extrachor auch bei den Opern am Theater mit. Und dann natürlich das große Konzert am 25. Oktober anlässlich von 200 Jahren bürgerlichen Chorgesanges in Schwerin. Hier werden wir ein besonderes Konzert mit einem abwechslungsreichen Programm und vielen Mitwirkenden erleben und freuen uns auf zahlreiche Gäste – der Veranstaltungsort Kongresshalle macht das möglich.“ Drei Punkte aus dem Programm seien schon mal verraten: Die „Carmina Burana“ von Carl Orff, der Schlusschor der IX. Sinfonie von Ludwig van
„Schwerin singt.“
Foto: Hilka Baumann
Beethoven und „Whakarongoa Turituri“ – das ist Maori, heißt übersetzt „Lärmende Stille“ und wurde speziell für dieses Konzert geschrieben von Stefan Malzew. Begleitet werden die Chöre von der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und dem Jugendsinfonieorchester Schwerin, und den sicher extra-großen Taktstock in der Hand hat der Chef von Opernchor und Singakademie, Ulrich Barthel. Karin Gustmann
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KUNSTHANDWERK Die Filztiere der Japanerin. Wenn Sachiko Zimmermann-Tajima ihren schwarzen Wunder-Koffer öffnet, werden die Augen der Kinder und ihrer Väter und Mütter groß: Bären, Äffchen, Hunde, Hühner, Kängurus … Kuscheltiere. Viel, viel kleiner als ihre Art-Verwandten in den Schaufenstern und Regalen der Spielzeugläden. In Japan ist alles so klein … Sachikos Tiere sind eine-Handvoll-groß, weich und fest. Man kann sie ans Herz drücken, an der Wange reiben, sie beschmusen, mit ihnen reden. Sie haben keine harten Nähte, keinen Stabilisierungsdraht, denn sie werden ausschließlich mit der Nadel gefilzt, wieder und wieder gestopft. Dabei verhaken sich die winzigen Schuppen der Schafshaare. Es entsteht ein fester Wollkörper. Mit dem „genadelten Rückgrat“ bleiben Äffchen, Bären, Katzen, Hunde beweglich wie Lebewesen ohne Knochen. Ihre Form ist stabil, die Haptik kuschlig. Man berührt ein Stück Natur.
Totenkopfäffchen. Fotos: Wolf Spillner
…und wieder ruft
das „hinterland“ Vom Gotlandschaf zum Totenkopfäffchen
Wenn es in der Natur grau und traurig wird, beginnt es im „hinterland“ zu leuchten. Zum 3. Mal lädt das einzigartige Kulturhaus in Mestlin zum Lichtblick im November – „hinterland 2014“. Das Kultgebäude mit dem Raumvolumen eines großstädtischen Opernhauses verwandelt sich in einen Marktplatz für Mode, Handwerk, Design und Kunst. Mit dem Qualitätssiegel: originell, innovativ, modern, geistreich und – „handmade all the things“. Die Initiatorinnen Ute Dreist, Keramikerin aus Techentin, und Birgit Hasse, Töpferin aus Lenzen, präsentieren neben liebgewordenen Bekannten viele neue Gesichter. Die Japanerin Sachiko ZimmermannTajima ist wieder dabei. Am 7. November ab 18 Uhr öffnet sie ihren Koffer. 116
Sachiko Tajima kommt aus Tokio; sie hat in ihrer Heimat Theatertechnik studiert. Vor sieben Jahren lernte sie Martin kennen. Martin Zimmermann kommt aus Berlin. Die Beiden begegneten sich bei der Arbeit an einem deutsch-japanischen Theaterprojekt in Tokio. Sie heirateten und leben seit 2007 in Deutschland, mitten in der Natur, zwischen Feldern und Wald. Die einen nennen es romantisch, die anderen am-Ende-der-Welt; in Wirklichkeit liegt ihr Hof zwei Kilometer von Mestlin entfernt, dem Dorf mit dem legendären Kulturhaus, das um seine Auferstehung kämpft. - Das Anwesen von Sachiko und Martin ist schon wieder auferstanden aus Ruinen. Ein übriggebliebener Bauernhof mit Stallungen, Land und alten Bäumen. Ohne Martin und seine goldenen Hände gäbe es ihn nicht mehr. Martin hatte die Nase voll vom neuen Berlin: „Das ist nicht mehr meine Stadt.“ Er suchte und fand ein Angebot in der Pampa: Schnaterei 1. Ruine plus Land: „Ich war in den Namen verliebt und hab‘s gekauft und nicht bereut.“ Martin und Sachiko sind keine Rückzugsmenschen. Sind kreativ, haben MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
KUNSTHANDWERK den Kopf voller Ideen. Beide pendeln zwischen Berlin und der Schnaterei. In Berlin sind sie Mitarbeiter am Haus der Berliner Festspiele. Zu Hause in der Schnaterei kümmern sie sich um Kultur und Natur im Umland, füttern vier Gotlandschafe, scheren sie, waschen die Wolle … alles Weitere liegt bei Sachiko. Nadelfilzen. Wenn die Wolle gewaschen und getrocknet ist, braucht Sachiko kein Wasser mehr. Sie filzt trocken. Ihr Werkzeug sind die Nadeln, mit denen sie stopft und stopft, bis aus der braun-grauschwarzen Wolle der Gotländer Kängurus, Meisen und Mäuse geworden sind. Wenn sie die Wolle ihrer Schafe in den Fingern spürt, hat sie
schon eine Idee. Ihre Idee realisiert sie nach Vorlagen aus Büchern oder nach Fotos aus dem Internet. Ihre Filztiere sind konkrete Abbilder, stimmen in Figur und Proportion - nicht in der Größe- mit der Wirklichkeit überein. Alle Arbeiten bestehen fast ganz und gar aus der weichen Wolle ihrer vier Gotländer. Hier und da gestattet sie sich ein Farbtüpfelchen aus Mohair oder einer anderen Fremdwolle. Der Markplatz Mestlin und das Internet haben Sachikos bezaubernde Nadelfilztiere weit hin bekannt gemacht. Sie sind beliebt bei Kindern und Erwachsenen. Viele Menschen, insbesondere Hundebesitzer, möchten ihren lebendigen Liebling in Miniformat immer bei sich haben. Gerade nadelt Sachiko einem wolligen Airedale-Terrier letzte Festigkeit in den Leib. Das ist der letzte Auftrag – dann geht es an die Vorbereitung für „hinterland“. November ist bald. Und wenn sich ihr schwarzer Wunder-Koffer öffnet, möchte sie, wie im vergangenen Jahr, staunende Kinderaugen sehen.
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Astrid Kloock Sachiko und Martin Zimmermann-Tajima.
Ein Koffer voll Tiere
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LITERATUR
Humor und Zeit Für dieses literarische Abenteuer benötigt man zwei Dinge: Humor und Zeit. Über 1.547 Seiten tritt der Leser in eine überspannte Zukunftsvision im Norden Amerikas ein, die sich um Drogen, Tennis, Rollstühle, die totale Kommerzialisierung und absurde Staatenpolitik dreht. Zwei Schauplätze stehen im Mittelpunkt: Ennet House, ein Entziehungsheim für Süchtige am unteren Ende eines Bostoner Hügels, und die Enfield Tennis Academy (E.T.A.), gelegen auf eben jenem Bostoner Hügel. In der E.T.A. werden Mittelstandskinder zu Tennis-Assen herangezüchtet, darunter der 17-jährige Protagonist Hal Incadenza, dritter Sohn einer 1,93 Meter großen, kanadischen Mutter mit ausgeprägter Angst vor Lampen und Wänden sowie eines über zwei Meter großen Kunstfilm-Regisseurs, der Suizid begeht, indem er seinen Kopf in die Mikrowelle steckt. In der Welt des talentierten und kiffenden Hal Incadenzas mieten Sponsoren Jahresnamen. Ohne die herkömmliche Zählung schreibt man stattdessen das „Jahr der Milchprodukte aus dem Herzen Amerikas“ oder das „Jahr der Inkontinenz-Unterwäsche“, in dem der größte Teil der Handlung spielt. Wer sich auf dieses Leseereignis einlässt, sollte keinen klassischen Roman erwarten. Er sollte loslassen können. Kristin Schröder „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace: rororo, ISBN-10: 349924957X, ISBN-13: 978-3499249570
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Eine von hier! Was hat Robert Kremer, der leidenschaftliche Charmeur und das eiskalte, egozentrische Monster in einer Person, zu verbergen? Wer das wissen will, muss „Süßer Schmerz – Eine Mordsgeschichte“ lesen. Das Debüt von Diana Salow erschien 2013. Mit Erfolg. In diesem hat Jahr hat Salow darum gleich nachgelegt. In „Besessen – Eine Mordsidee“ ist Kriminalhauptkommissar Thomas Berger auf der Suche nach dem Mörder der siebenjährigen Julia. Beide Bücher kann man, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen. Sie sind spannend und packend, wie man es von einem guten Thriller erwartet. Die Autorin ist eine von hier – sie liebt Schwerin und arbeitet im Schweriner Schloss, von dem sie fasziniert ist. Und: Diana Salow liest ausschließlich Krimis. Die Idee, selbst solche zu schreiben und in Eigenregie herauszubringen, ist ihr im Schweriner Schloss in den Kopf gekommen. Das war eine gute Idee! DS/BS „Süßer Schmerz – Eine Mordsgeschichte“ online über einen großen Versandhandel „Besessen – Eine Mordsidee“, ISBN 1497 3050 39 von Diana Salow, by Diana Salow E-Mail: diana.salow@googlemail.com
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AUSGELESEN
Linde Salber
„Herzmusterstrickjacke“ von Astrid Kloock
Foto: privat
LINDE SALBER – da war doch was. Richtig. Die Hermann Kant- Biografie „Nicht ohne Utopie“. Das dicke rote Buch. 600 Seiten. Eine Herausforderung, des Umfanges und des Inhalts wegen. Verknüpfung von Biografie und jüngster deutscher Geschichte. Autorin: Linde Salber – promovierte Psychologin, im deutschen Westen bekannt durch zahlreiche Buchveröffentlichungen und Bilder-Ausstellungen. Bei Rowohlt erschienen z.B. „Marlene Dietrich“, „Salvador Dalí“, „Frida Kahlo“ und andere Künstlerbiografien. Ihre Bilder werden in Galerien in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ausgestellt, und auch beim Kunst- und Kulturverein Ludwigslust/Kukululu im Gelben Salon. Die Kant-Biografie, „der dicke rote Ziegelstein“ (die Autorin), ist im Sommer 2013 ins Rollen gekommen und hat den Namen Linde Salber auch im deutschen Osten bekannt gemacht. Nun folgt auf den roten Ziegelstein ein Buch in Handtaschenformat.
„Herzmusterstrickjacke“. Außenherum grauer Karton, der Buchrücken Leinen-orange, auf dem Titel die Fotografie eines kleinen Mädchens mit Herzmusterstrickjacke. Innendrin 200 Seiten Lebensgeschichte der Birke Below. Salber erzählt, wie das war in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg … die Kindheit im Dorf hinterm Elbdeich, als die kleine Birke noch nicht in die Schule durfte. Als sie, die auf die Frage wie-altbist-du vier Finger einer Hand zeigte und den Daumen versteckte. Als die Großen, Mutter und Brüder, sie nicht ernst nahmen, sie, die heimliche Rebellin. Als nur einer sie ernst nahm – der russische Kommandant. An seiner Hand war sie so groß wie er, obwohl doch noch klein, und wenn sie auf dem Deich zwischen seinen Knien saß, maß sie wie ein Feldherr den Horizont. – Den misst sie, Birke Below, immer noch oder wieder, nachdem zwei Drittel ihres Lebens gelebt sind, an der Seite von Viktor. Zeit ist vergangen. Jahre im Dauerlauf, Leben als sportliches Ereignis zwischen Erfolg und Enttäuschung. Kräfte wurden verbraucht, aber Abnutzung hat noch keinen Stellenwert. VIKTOR, WIE WEIT KANN ICH REISEN? – Eine Frage an den Partner und sich selbst: Wie viel Courage ist
noch da für die eigene Neugierde, jetzt, da der Terminkalender nicht mehr fremdbestimmt ist? Das Verfallsdatum läuft. Nicht nur Autos werden alt. Aber Wünsche und Träume kümmern sich darum nicht: Einmal die Landschaft der WildWest Filme sehen, die Red Rocks, Saltlake City, Death Valley erleben. Einmal mittendrin. Sand, Farben, Sterne. Wunderbar. – Ok. Wenn sich die Träume erfüllt haben, sind sie wieder da, die Sehnsüchte, die schönen Gespenster. „Wenn ich Glück habe, fängt alles wieder von vorne an. Manchmal gefällt mir das richtig. Dieses Aufbrechen der Erde. Ich, Birke Below, und der Spargel! Raus aus der Dunkelheit und hoch hinaus.“ VIKTOR, WIE WEIT KANN ICH REISEN? – Die Erinnerung ist stark. Birke Below misst heute noch ihren Horizont nach den Bildern der Kindheit. Zeit läuft ab. Liebe nicht. Die Autorin erzählt die Geschichte von Birke Below, dem rebellischen Kind, wie einen Wirklichkeitstraum. Ein Buch für die Handtasche mit Gedanken für den Rucksack. Sie bewegt sich frei im Umgang mit Zeit und Rede. Scheinbar spontan, wie beim Jazz, entsteht aus Eingebung und Inspiration eine logische Zusammengehörigkeit. Der Rhyth-
mus richtet sich nach der sinnlichen Ergriffenheit der eigenen Erinnerung. Ihre Wortbilder sind schön, sehr schön. Sie bleiben im Kopf wie eine Lieblingsmelodie im Ohr. Ich bin sicher, die Kinderfigur der Birke Below von Linde Salber wird in der Literatur ihren Platz finden. „Herzmusterstrickjacke“, nach den Künstlerbiografien, dem HermannKant-„Ziegelstein“ nun eine Autobiografie? Ja, natürlich. Nein, ganz und gar nicht. Die Autorin sagt: Alles ein bisschen falsch und alles genau so. Sie selbst leiht sich den Satz von Hermann Kant: „Was immer sie dir erzählt haben, erzählen werden – es ist da noch mehr.“ Ob Biografie, Autobiografie, Science Fiction oder Gruselgeschichte – „Herzmusterstrickjacke“ ist auch eine Liebeserklärung von Birke an Viktor. Kaufen Sie das kleine, graue Buch. Es passt in jede Handtasche und in jedes Leben. Linde Salber „Herzmusterstrickjacke“, Unverzagt Verlag Köln, 2014 ISBN 13-978-3-93444306-8
IMPRESSUM Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth (V.i.S.d.P.) Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de
Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. 1. 2010
Leitende Redakteurin: Christine Mevius Tel. 03860 / 501551 eMail: c.mevius@t-online.de
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VERANSTALTUNGEN
Herbst 2014 Oktober 10.10. Schwerin
Baumann & Clausen mit „Alfred allein Zuhaus!", Capitol
10.-12.10. Schwerin
Messe Bauen & Sanieren „Eigenheim“, Sport- u. Kongresshalle
11.10. Zarrentin
Kranichzug am Schaalsee, PAHLHUUS
15.-12.10. Plau a. See
Müritz-Fischtage, Markt
15.10. Schwerin
Literaturtage, Schleswig-Holstein-Haus
18.10. Schwerin
Musikschau Schottland, Sport- u. Kongresshalle
19.10. Zarrentin
Apfeltag (Apfelfest), PAHLHUUS
ab 24.10. Schwerin 26.10. Tuckhude
Kunstraub I Raubkunst, Staatliches Museum Vogelpirsch zu den Fischteichen der Lewitz Lewitz-Rangertour
bis 26.10. Ludwigslust Sonderausstellung (Natureum), Die Ludwigsluster Dragoner und das Gefecht von Halen (12. August 1914) 31.10.-1.11. Schwerin bis 31.10. Schwerin 31.10.-3.11. Parchim
„CAVEMAN Du sammeln, ich jagen“, Capitol Freilichtmuseum Schwerin-Mueß Die Napoleonischen Kriege 1806 bis 1815 Martinimarkt
November 1.11. Schwerin
Pioneer ALPHA 2014, Elektronisches Indoor Event, Sport- und Kongresshalle
1.11. Wismar
Techniknacht, phanTECHNIKUM
2.11. Schwerin
Pittiplatsch auf Reisen, Capitol
Sa. bis 2.11. Zarrentin 1.-2.11. Nst.-Glewe
Biosphäre-Schaalsee-Markt, PAHLHUUS Volksfest, Abfischen der Lewitzteiche, Neuhof
6.-8.11. Redefin
Körtage im Landgestüt Redefin
7.-9.11. Mestlin
„hinterland“ im Kulturhaus
20.11. Schwerin 24.11.-30.12. Schwerin
Markus Maria Profitlich „Halbzeit“, Capitol WEihnachtsmarkt
Dezember 4.-6.12. Redefin 5.12. Schwerin 6.-7.12. Nst.-Glewe
Foto: Helmut Wachtel Fotos rechts: Capitol (5),auf-nach-mv.de (3), Archiv
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Weihnachtsmarkt auf dem Landgestüt Queenz of Piano „Tasta Tour", Capitol Weihnachtsmarkt, Burg mit Burgmuseum
10.12. Schwerin
Bosse „Leise Landung" AKUSTIK TOUR 2014, Capitol
18.12. Schwerin
Herr Holm - Stille Nacht, Capitol
21.12. Schwerin
Festliches Weihnachtskonzert, St. Paulskirche Weihnachtsoratorium u.m.
21.12. Schwerin
Moskauer Bolschoi Ballet: Der Nussknacker, Capitol
... und weitere Weihnachts- und Advendsmärkte in der Region MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 3/2014
MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 19. JAHRGANG · Herbst 2014 · E 4,-
„LEISE LANDUNG” AXEL BOSSE IM INTERVIEW
SÜSS UND SAFTIG DURCH DEN
HERBST
SCHWERIN SINGT EINZIGARTIGES CHORFEST w w w. s c h we r i n - d e l u ex . d e