Mecklenburg Schwerin delüx Winter 4/2013

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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn wir Sie, liebe Leserinnen und Leser mit unserer neusten Ausgabe erreichen, steht das Weihnachtsfest unmittelbar bevor. Die Hektik des besonders kurzen Arbeitsmonats, in dem noch so viel geschafft werden musste, der Weihnachtsfeiern und der Weihnachtsvorbereitungen für und in der Familie liegen hinter uns. Wir können uns ein paar – vielleicht auch mehr – Tage Ruhe gönnen, vielleicht in die Leseecke zurückziehen und bei einem Glas Wein ein Buch lesen. Ich empfehle Ihnen unser Magazin, das wir Ihnen wieder mit einer besonderen Themenvielfalt übersandt haben: Natur, mit den besonders schönen Fotos der „Rottgäus“ von Wolf Spillner, Kultur in großer Viefalt – Theater, Galerien, Kunsthandwerk,

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Kulinarisches und auch einige Leseempfehlungen unserer Autoren. Ich finde: eine sehr gelungene Mischung. Aber ich empfehle Ihnen auch, die Bewegung in der Natur zu suchen, bei hoffentlich schönem Winterwetter. Oder aber Sie nehmen die eine oder andere Anregung unserer Autoren zum Anlass, Sehensund Besuchenswertes in unserer Region anzufahren. Vor einigen Wochen machte ein regionaler Radiosender das Glück in den verschiedensten Lebenssituationen zu einem übergreifenden Thema. Wir haben das aufgegriffen – insbesondere in Erwartung des Weihnachtsfestes. Die Designerin Annett Oberländer findet Glücksmomente bei der Herstellung von, wie sie es nennt,„Pol-

Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!

terschmuck“. Jürgen Seidel schreibt über die „Glückskunst schenken“ und erinnert uns mit Ringelnatz: „...Sei eingedenk, dass Dein Geschenk Du selber bist,“ daran, nicht gedankenlos zu schenken. Mit gelungenen Geschenken kann man auch sich selbst Glücksmomente bescheren. Die Serviceclubs in der Region versuchen das ganze Jahr über, Benachteiligten in der Gesellschaft glückliche Augenblicke zu vermitteln. Höhepunkt ist natürlich das Weihnachtsfest, wenn die Bereitschaft zu helfen besondere Spendenfreude erzeugt – Glücksmomente für die Spender. Die Schweriner Serviceclubs sammelten gemeinsam für den Kinderbauernhof Zietlitz, der Lions Club Ludwigslust übergab eine Spende an das Schullandheim Dreilützow, Bei-

Foto: Cordes

spiele für gesellschaftliches Engagement, das wir würdigen wollen. Unser Team und ich wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtsfeiertage, eine gelungene Silvesterfeier und ein gesundes und erfolgreiches und glückliches Jahr 2014.

Detlev Lüth

Die nächste Ausgabe erscheint im April 2014.

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Titel: Winterruhe am Strand Foto: Andreas Köckeritz, pixelio

INHALT 5 Eine Stadtkirche mit drei Namen –

37 So schmeckt Bio – Die Mühlenbäckerei 79 in Medewege 82 8 44 Norbert Bosse empfiehlt: Wintergrillen 85 – der neue Trend 10 86 12 Ausziehen erlaubt – Chefankleider am 46 Bienvenidos! – Spanische Auszubilden- 88 de im Seehotel Frankenhorst St. Maria und St. Nikolaus in Sternberg Tanz ist mein Leben – Sergei Gordienko Kinderstimmen in der Oper Mecklenburgischen Staatstheater

16 Oper zieht an 28 Scherben machen glücklich – Designerin Annett Oberländer aus Wismar

30 Glücksmomente – Vom Glück, zu schenken

34 Kreativität trifft auf Holz, Metall und Papier – Christian Wahls aus Parchim

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52 Fauchen und Weckerklingeln – Das Eisenbahnmuseum in Schwerin

54 Historisches wird lebendig – Verein pflegt Sprache, Sitten und Gebräuche

59 Rottgäus – die wundersamen Sibiriaken

66 Der neue BMW X5 – Innovation und Luxus

Lese-Lust Kunst in und für Goldberg Junge Galeristin in Wismar Vogel-Spillner und der Alte Forsthof Nimm mich mit, Kapitän – Musikalisches Lustspiel „Rund üm Kap Horn“ an der FritzReuter-Bühne

89 Ein Hauch von Broadway im Nordosten – Musicalinszenierung „The Producers“ in Schwerin international beachtet

90 Musik mittendrin und rundherum – Programm der Festspiele MecklenburgVorpommern 2014

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KIRCHE

Eine tadtkirche mit drei Namen St. Maria und St. Nikolaus in Sternberg

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Foto: Helmut Wachtel


KIRCHE

Vor über 700 Jahren wurde die weithin sichtbare frühgotische Backstein-Hallenkirche mit ihrem 66 Meter hohen Turm errichtet. Sie dominiert nicht nur das Stadtbild, sondern birgt auch einige bemerkenswerte Besonderheiten. Dazu gehört neben der letzten Walcker-Orgel Mecklenburgs und einem großes Fresko, das die Einführung der Reformation im Jahre 1549 darstellt, die Geschichte um den Sternberger Hostienschäderprozess.

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wischen Schwerin und Güstrow liegt die mecklenburgische Kleinstadt Sternberg, die zum Kirchenkreis Mecklenburg der EvangelischLutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) gehört. Eine frühgotische Vorgängerkirche der heutigen Stadtkirche wurde

bereits 1232 erstmals urkundlich erwähnt. Nach einem verheerenden Stadtbrand ließ der mecklenburgische Fürst Heinrich II. die Stadt systematisch wieder aufbauen und wählte sie im Jahre 1310 zu seiner Hauptresidenz. Er entschied sich für den Bau einer repräsentativen Kirche, die heute noch als zen-

tral gelegenes Bauwerk imposant das Stadtbild dominiert. Die heutige Stadtkirche Sternbergs entstand in den Jahren 1310 bis 1320 als gotische Hallenkirche mit drei Schiffen. Blitzeinschläge, Brände und Verwüstungen machten immer wieder Restaurierungs- und

Umbaumaßnahmen notwendig, so dass sich ihr Erscheinungsbild sowie ihr Inneres deutlich veränderten. 1741 musste das Gewölbe des Mittelschiffes neu erbaut werden. Zu dieser Zeit entstanden auch Mansardendach, Gesimse sowie Altar und Kanzel im barocken Stil. Unter der Leitung von Hofbaumeister Gotthilf Ludwig Möckel erfolgte in den Jahren 1892 bis 1896 ein großer Umbau mit neugotischer Umgestaltung: Eine Westempore entstand, alle Fenster wurden erneuert und Gestühl, Altar und Kanzel ausgetauscht. Frühere Bemalungen an den Säulen und der Ostwand konnten freigelegt und restauriert werden. Die Pfeiler sind vom Boden bis zur Hälfte mit teppichartigen Malereien versehen. Nach oben folgen Wappen und Weinranken mit grünen Blättern und rotbraunen Trauben. Hervorzuheben ist jedoch, dass zwei historische Ereignisse prägende Eindrücke hinterlassen haben.

Der Sternberger Hostienschänderprozess

Altar mit Fenster.

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Im Jahre 1492 heiratete die Tochter des in Sternberg lebenden Juden Eleasar. Der Familie wurde unterstellt, auf der Hochzeitsfeier Hostien mit Nadeln durchstochen zu haben. Aus diesen soll sodann Blut geflossen sein. Die Sage wurde so weitererzählt, dass die Frau des Gastgebers anschließend versucht habe, die in ein Tuch gewickelten Hostien im Mühlbach zu versenken. Das sei ihr aber nicht gelungen, weil sie vor dem Mühltor mit beiden Füßen im Steinpflaster versunken und sogleich verstorben sei. Am Tage darauf sollen die Abdrücke ihrer Füße in einem Stein am Stadttor gefunden worden MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


daneben auch die sogenannte Winterkirche. Bis heute finden hier in den kalten Monaten des Jahres Andachten, Gottesdienste oder auch kulturelle Veranstaltungen statt. Der St. Georgsaltar – ein geschnitztes Tryptichon – stammt aus dem Jahr 1500 und zeigt den Heiligen Georg, wie er den Drachen tötet und weitere Heilige. Altar und Kanzel stammen aus der St. Jürgen-Kapelle, die 1904 abgerissen wurde.

Fresko vom Landtag an der Sagsdorfer Brücke.

sein. Ein solcher ist heute am Seiteneingang der Kirche als vermeintlicher Beleg zu sehen.

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ngeachtet dieser Sage ist es traurige Wahrheit, dass Vikar Peter Däne die Juden, die an der Hochzeitsfeier teilgenommen hatten, wider besseren Wissens wegen vermeintlichen Hostienfrevels beim Schweriner Dompropst anzeigte. Es folgten Verhaftungen,Verhöre, Verurteilungen und schließlich die Vertreibung der in der Region lebenden Juden. Mit den Jahren kamen immer mehr Pilger zur Verehrung des Heiligen Blutes nach Sternberg. Für sie wurde an der Südwestseite der Kirche von 1494 bis 1496 die „Kapelle des Heiligen Blutes“ später auch Taufkapelle genannt - angebaut. Zur gleichen Zeit entstand unmittelbar

Die durch Folter erpressten Geständnisse des Hostienfrevels – die Urgicht – wurden als Inschrift in eine Brettertafel gearbeitet. Diese hat heute einen Platz des Gedenkens in unmittelbarer Nähe der „Kapelle des Heiligen Blutes“.

Annahme der Reformation in Mecklenburg Bis zum Jahre 1913 fand die Eröffnung der mecklenburgischen Landtage alle zwei Jahre in Sternberg statt. Unweit von Sternberg, an der Sagsdorfer Brücke, beschloss der Landtag am 20. Juni 1549 die Annahme der Reformation für ganz Mecklenburg. Dieses historische Ereignis hielten Künstler in einem großen Fresco im Eingangsbereich der Kirche bildlich fest.

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ber warum trägt die Kirche zwei Namen? Eingeweihte erklären es so: Als St. Maria ist sie bekannt und St. Nikolaus hat in der Region immer schon große Bedeutung gehabt! Aber damit nicht genug: Zur Erinnerung an den Landtag des Jahres 1549 erhielt die Kirche den Ehrennamen „Reformationsgedächtniskirche“.

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THEATER

Sergej Gordienko:

Tanz

ist mein Leben

giert, um dann auf die andere Seite zu wechseln. Nach dem Abschied von der aktiven TänzerLaufbahn arbeitet Sergej Gordienko als Ballettmeister und Choreograph. Hilft die eigene Tänzer-Erfahrung? „ Auf jeden Fall. Ich weiß, vor mir stehen Profis, ich muss denen nicht erklären, wozu sie da sind. Die Zuschauer sind unsere Motivation, sie dürfen nicht merken, wie es den Tänzern geht. Für das Endziel – eine gute, eine möglichst perfekte Vorstellung – machen sie alles. Auch mit Fieber oder anderen gesundheitlichen Problemen, Es sind Künstler.“ Künstler, die wissen, dass ihre Laufbahn, ganz gleich wie gut sie sind, zeitlich begrenzt ist. „Circa fünfzehn Jahre, das ist die Zeit, die eine Tänzerin, die ein Tänzer auf der Bühne hat.“

„Lassen Sie sich entführen in die Welt der Phantasie und die Welt der Geheimnisse auf der Bühne und hinter der Bühne.“ Das schrieb Sergej Gordienko im Theater-Almanach für die Spielzeit 2012/2013, als er seine Arbeit als Ballettdirektor am Schweriner Theater begann. Schaut man sich die Besucherzahl der Ballettaufführungen an, kann man konstatieren: Der Wunsch des Ballettdirektors ist wahr geworden, die Zuschauer kommen und sind begeistert. Sowohl von „Coppelia“ als auch vom „Hummelflug-Klassik trifft Moderne“. „Die ‚Coppelia’ ist etwas Klassisches, auch mit Witz, die Inszenierung ist etwas fürs Auge und für die Seele. Tanz ist etwas für die Seele“, so Sergej Gordienko. Für den in Kiew geborenen Gordienko ist der Tanz sein Leben. Er hat in seiner Geburtsstadt Tanz studiert, war an verschiedenen Theatern u.a. in Ljubljana, Rijeka, Zagreb, in Bielefeld, Hannover und Essen als Solotänzer enga8

Zur Ballettcompagnie des Schweriner Theaters gehören sechszehn Tänzerinnen und Tänzer – aus dreizehn Nationen. Verständigungsschwierigkeiten gibt es nicht – und nicht nur, weil es eine internationale Ballettsprache (Französisch) gibt. „Wir erzählen Geschichten, und die Schritte sind unsere Möglichkeit, Texte zu sprechen.“ Sergej Gordienko, Ballettdirektor des Mecklenburgischen Staatstheaters. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


THEATER

Coppélia, Ballett von Sergej Gordienko, mit dem Ballettensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin.

Das Ballett hat sich in den letzten dreißig bis fünfzig Jahren sehr verändert: „Es ist auf der klassischen Basis geblieben, aber im Tanztheater sind Elemente der Akrobatik dazu gekommen. Ballett ist kein Museum, es ist Heutiges“, so Sergej Gordienko. Der eingedenk dessen seine Projekte auswählt: „Der Mensch erlebt doch täglich Kontraste: Wir sitzen in einem so wunderschönen, historischen Theater und sehen moderne Stücke, zu klassischer Musik wird modern getanzt, zu Rockmusik klassisch.“ Und es ist nur zu logisch, dass auch – oder gerade – älteren Leuten ein Ballett wie „Hummelflug – Klassik trifft Moderne“ gefällt: Wer heute Sechzig-Plus ist, wurde mit der Musik von Elvis und den Beatles groß. „Man darf nie vergessen, für wen man arbeitet, wir müssen für jeden Geschmack etwas anbieten.“

Werk. „Das E-Werk sehe ich als experimentelle Bühne, als einen Ort, an dem man etwas ausprobieren kann.“ Was, ganz nebenbei, auch von den anderen Sparten des Hauses so gesehen wird – und vom Publikum meist für gut befunden wird. Am 8. Februar 2014 hat ein Kammertanz-Abend Premiere, Choreograph Lode Devos wird fortführen, was er in der vergangenen Spielzeit mit „Hummelflug“ begann: Klassik trifft Moderne. Gegensätze und Gemeinsamkeiten, Spitze trifft Drums, Stille

Schlafes Bruder, Ballett von Ralf Sossa, mit dem Ballettensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Fotos: Silke Winkler

trifft getanzte Beats – das erwartet das Publikum bei der Uraufführung eines Rockballetts (Premiere am 5. April 2014). „Dieses Rockballett ist was, das ich schon lange machen möchte. Es soll nur Rockmusik geben, von der Ballade bis zu Heavy Metal, ich denke mir eine Geschichte und Show, verortet in der Stadt, mit Überraschungen“, so Sergej Gordienko, in dessen Händen dieser Abend liegt. Aber der Ballettdirektor arbeitet nicht nur mit seiner Compagnie, er macht „Ausflüge“ in andere

Sparten, zum Beispiel zur FritzReuter-Bühne: Für das musikalische Lustspiel „Rund üm Kap Horn“ hat der Ballettdirektor Tänze und Szenen choreographiert, was der Inszenierung sichtlich gut tat. „Tanz ist mein Leben“ ist ein Satz von Sergej Gordienko aus dem oben erwähnten Almanach. Wer den Ballettdirektor im Ballettsaal, auf den Probebühnen erlebt, der glaubt dieser Aussage unbedingt. Karin Gustmann

In dieser, seiner zweiten Spielzeit am Schweriner Theater, bietet Sergej Gordienko mit seiner kleinen Ballettcompagnie im Großen Haus einen getanzten Roman an: „Schlafes Bruder“, inszeniert und choreographiert von Ralf Rossa (am 22. September war die erfolgreiche Premiere) und zwei Produktionen im EMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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MUSIK

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ewusel und Geplapper im Foyer hinter dem Bühneneingang des Schweriner Theaters. Kleine Mädchen und (wenige) Jungen laufen hin und her, reden durcheinander – ein Händeklatschen sorgt schlagartig für Ruhe. An der Tür zum linken Treppenaufgang steht ein freundlicher junger Mann der mit gedämpfter Stimme ermahnt: „Wenn wir durch das Theater gehen sind wir leise.“ Der junge Mann ist Ulrich Barthel, seit 2007 Direktor des Opernchores des Mecklenburgischen Staatstheaters und Leiter der Schweriner Singakademie, die Mädchen und Jungen gehören zum Kinderchor der Singakademie. Als 2008 für die Oper „Carmen“ bei den Schlossfestspielen ein Kinderchor gebraucht wurde, waren sich Chordirektor und Singakademie einig: Warum jedes Mal projektbezogen eine neue Kinderchor-Suche starten, machen wir ihn doch zu einer festen Einrichtung. So wurden der Kinderchor Teil des Vereins und die Kinder Mitglieder der Schweriner Singakademie e.V.. Ein „fester“ Kinder-Opernchor ist besser für ein Theater, entwickeln die Kinder doch eine bestimmte Routine, kennen sich aus mit den Gepflogenheiten des Theaterbetriebs. Aus der „Startformation“ sind auch

Chordirektor Ulrich Barthel.

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Szenen mit dem Kinderchor aus der Märchenoper „Hänsel und Gretel“.

Kinderstimmen in der Oper heute noch Kinder dabei – und ziemlich stolz darauf. Bedingt durch schulische Anforderungen oder andere Freizeitaktivitäten wechselt die Besetzung, aber im Durchschnitt gehören so etwa 30 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis dreizehn Jahren (wobei es nach oben keine Altersbegrenzung gibt) dem Chor an. Voraussetzungen, um in den Chor aufgenommen zu werden, sind Freude am Singen und an den regelmäßigen Proben, denn Chor – auch Kinderchor – bedeutet Arbeit. „Die Proben im Chorsaal, eine Stunde pro Woche, verlangen schon Ausdauer und Konzentration. Hinzu kommt, dass die Kinder ja in verschiedenen Sprachen singen: Bei ‚Carmen’ war es Franzö-

sisch, aktuell in der ‚La Boheme’ ist es Italienisch und für ‚Dad Man Walking’ wird es Englisch sein“, sagt Ulrich Barthel. „Es geht relativ schnell, dass die Kinder die fremdsprachigen Texte lernen, es passiert intuitiv beim Singen.“ Spannend wird es, und das ist die Motivation für die kleinen Sängerinnen und Sänger, wenn es auf die Bühne geht, auf die Probebühne in Görries, die kleine Bühne im Werk und die große Bühne im Großen Haus. Für Regisseure sind die Kinder nicht immer die einfachsten Partner: „Sie hinterfragen so ziemlich alles, wollen genau wissen, was los ist, warum was passiert bei einer Inszenierung“, so Ulrich Barthel. „Trotz mancher unbequemer Frage arbeiten Regisseure gern mit dem Kinderchor, denn er bringt

Lebendigkeit, Natürlichkeit auf die Bühne. Den Kindern kann es nicht verrückt genug sein, sie haben keine Angst, lieben das Verkleiden und sind mit Eifer, aber auch Disziplin und Konzentration dabei. Je mehr sie mitspielen, mitagieren dürfen, um so besser. Deshalb waren alle Mädchen und Jungen so begeistert vom ‚Bajazzo’ bei den Schlossfestspielen 2012 – Zirkuszelt, Artisten und dazu noch Oper, das fanden sie toll.“ „Toll“ sind auch die Auftritte des Kinder-Opernchors im Konzertfoyer des Theaters: „Das sind unsere eigenen Produktionen, kleine szenische Vorführungen, die wir extra für diese Vorführungen erarbeiten.“ Und wenn dann Eltern, Großeltern kommen ist die Aufregung besonders groß. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


MUSIK Märchenoper „Hänsel und Gretel“.

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Entscheidung leicht gemacht! Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Kinder im Theater selbstverständlich betreut werden, Abholungen geregelt und sichere Heimwege gewährleistet sind. Neben den „ganz normalen“ Theaterproduktionen bereitet sich der Kinderchor, auf das Großprojekt „Schwerin singt!“ am 25. Oktober 2014 in der Schweriner Sport- und Kongresshalle vor. Vierhundert Sängerinnen und Sänger aus zwanzig Chören haben sich bisher angemeldet. Gemeinsam mit der Mecklenburgischen Staatskapelle, dem Jugendsinfonieorchester und dem Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters werden sie die „Carmina burana“ von Carl Orff und den letzten Satz der IX. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufführen. Vor der großen Abendveranstaltung sind für den Nachmittag Konzerte an verschiedenen zentralen Plätzen in Schwerin geplant, für die sich Chöre noch anmelden können. Der Anlass für dieses Mammutunternehmen ist ein Jahrestag: 1814, also vor zweihundert Jahren, wurde in Schwerin ein „Musikalischer Verein aus Dilettanten“ gegründet. Ob Kinder bei den „Dilettanten“ dabei waren? Beim Festkonzert am 25. Oktober 2014 steht der Kinderchor der Singakademie bestimmt auf der Bühne – und vorher bei diversen Aufführungen im Schweriner Theater.

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THEATER

Auskleiden erlaubt Im Spielzeitheft des Schweriner Theaters findet der Leser neben Informationen über neue Inszenierungen und Wiederaufnahmen auch eine Übersicht über die Mitarbeiter aus allen Bereichen, Gewerken des Hauses. Hinter der Position: Chefankleider/Stellvertreter des Kostümdirektors steht der Name Hartmut Leesch.

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as genau tut man in dieser Funktion? „Ich mache alles, alles was zur Kostümabteilung gehört“, antwortet Hartmut Leesch. Ein Satz, der erklärt werden muss. Die Kostümabteilung ist an jeder Produktion im Theater beteiligt, aber im Unterschied zur Schlosserei oder dem Malsaal hört die Arbeit nach der Premiere eines Stückes nicht auf. Alles was auf dem Spielplan steht, jede Vorstellung im Großen Haus und im E-Werk wird von der Kostümabteilung betreut: „Unsere sechs Ankleider – bei aufwändigen Inszenierungen wie aktuell ‚The Producers’ oder bei den Schlossfestspielen kommen Aushilfen dazu – müssen die Vorstellungen vorbereiten. Das heißt, die Kostüme müssen herausgesucht, wenn nötig gewaschen und gebügelt werden. Die Ankleider helfen beim Umziehen (ein Ankleider darf also auch ausziehen), das ist speziell

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während der Proben, wenn alles noch im Entstehen ist, eine stressige Angelegenheit. Dazu kommt, dass wir mit immer weniger Leuten immer mehr Produktionen machen.“ Einsparungen hinter der Bühne, die auf der Bühne vom Zuschauer nicht bemerkt werden sollen. Ein Lehrberuf ist das, was Hartmut Leesch seit 1989 am Schweriner Theater macht, nicht. „Learning by doing“ ist die Devise:„Ein gewisses Organisationstalent muss man haben.“ Ergänzen sollte man, dass auch Disziplin und Präzision zu dieser Profession gehören. Eine Eigenschaft, die Hartmut Leesch aus seinem ersten – studierten – Beruf mitbringt. Der aus einem Dorf bei Greifswald stammende Hartmut Leesch hat an der Ballettschule in Berlin eine Ausbildung zum Tänzer absolviert und am 1. März 1971 sein Engagement am Schweriner Theater angetreten.

Nach achtzehn Jahren Schritten, Sprüngen, Drehungen, Hebungen auf der Bühne, der Schritt aus dem Rampenlicht hinter die Bühne. Sicher nicht ganz einfach, aber dass er selbst Künstler war, half ihm im neuen Arbeitsbereich. Bis hin zu solchen Kleinigkeiten – die im Ernstfall sehr wichtig sind, denn Reparaturen am Kostüm während der Vorstellung sind normal – dass Hart-

mut Leesch nähen und bügeln kann.„Im Internat lernt man Selbstständigkeit“, die einleuchtende Erklärung. Hartmut Leesch ist bei so ziemlich allen anfallenden Arbeiten dabei – und er kauft ein. Denn nicht alles, was auf der Bühne getragen wird, wird speziell angefertigt. Unterwäsche zum Beispiel – wenn sie zu sehen ist, ist sie Kostüm – wird im ganz normalen, möglichst

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THEATER

preiswerten Geschäft erworben. „Ich kauf’ Strumpfhosen und Socken, aber auch BHs (er kennt sich mit den Größen aus) und Slips, vom Tanga bis zum Zelt“, plaudert Hartmut Leesch über Kostümabteilungsgeheimnisse. Für wen das „Zelt“ war, das wird aber verschwiegen. Diskretion ist auch ein Teil seines Jobs, und so wird auch nicht verraten, bei

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wem zu Beginn einer neuen Spielzeit das Kostüm weiter gemacht werden muss.

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rößte, umfangreichste Herausforderung für alle Abteilungen des Hauses sind die Schlossfestspiele. Besonderheit für die Kostümabteilung: Dutzende von nassen Kleidern, Hosen, Hemden, Blusen, Röcke,

Jacken müssen über Nacht trocknen. „Wir sind mit den Klamotten schon in die Schlosserei gezogen und haben dort die Sachen getrocknet. Ein einzelnes Stück kriegt man ja noch trockengebügelt, aber bei der Masse an Kostümen ist das nicht möglich.“ „Masse an Kostümen“ ist ein Stichwort – zur Kostümabteilung gehört der Fundus.„Der ist auf ver-

schiedene Standorte verteilt, eine exakte Zahl der Stücke kann ich nicht sagen, denn es gehören ja auch die Accessoires dazu wie Handschuhe, Schals, Krawatten. Da kennt sich unsere Fundusverwalterin Doris Wernicke aus.“ Übrigens werden Fundus-Kostüme ausgeliehen – Kostüm-Tausch zwischen den Theatern ist üblich, aber auch Nicht-Theaterleute können gegen Gebühr etwas aus dem Fundus ausleihen. Siebzehn Mitarbeiter hat die Kostümabteilung, plus die schon erwähnten sechs Ankleider, und für alle gibt es eine Horror-Vision: Vorstellungsbeginn und ein Kostüm ist nicht da. „Das ist so noch nicht passiert und es möge uns weiter erspart bleiben!“ Na dann: Toi, toi, toi! Text: Karin Gustmann / Fotos: Ecki Raff

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PERSÖNLICH

Ausflug an das Dirigentenpult

Fotos: Werner Stegemann

Taktstock statt Stimmgabel – der 5. September 2013 wird für Matthias Kunze, seine Familie und die beteiligten Freunde ein wichtiges Datum bleiben. An diesem Donnerstag ging für den Klavierbaumeister aus Alt Meteln ein schon in Kindertagen geträumter Wunsch in Erfüllung.

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atthias Kunze stand in der Konzertkirche Neubrandenburg vor den Musikern der Neubrandenburger Philharmonie und dirigierte den 4. Satz aus der 1. Sinfonie von Johannes Brahms. „Und die haben wirklich gespielt, was ich dirigiert habe“, erzählt Matthias Kunze Wochen später immer noch voller Begeisterung.

ler Brahms-Fan, und der 4. Satz ist ein Pflichtstück für vordirigierende Dirigenten, ein Stück also, dass die Musiker fast im Schlaf können“, erzählt Matthias Kunze und sagt auch, wie er sich vorbereitet hat: „Partitur bestellt, CDBestand durchforstet, im Trockentraining geübt, aber wenn man dann vor dem Orchester steht, ist alles doch viel aufregender. Man hört die Musik völlig anders, sie kommt plötzlich aus

allen Richtungen. Man kann als Dirigent die Musik nicht einfach genießen, da vorne zu stehen ist schon Arbeit. Nach dieser mit nichts zu vergleichenden, ganz einmaligen Erfahrung habe ich noch mehr Achtung vor dem Beruf des Dirigenten und vor der Genialität der Komponisten“, so Matthias Kunze. Nach diesen aufregenden, unvergesslichen 19 Minuten bedankte sich Matthias Kunze mit einer kleinen Feier bei

Angefangen hat alles zum 20jährigen Firmenjubiläum vom PIANO-HAUS-Kunze, da bekam Matthias Kunze von Stefan Malzew einen Taktstock überreicht. Malzew, seit 2001 Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Neubrandenburger Philharmonie, versprach bei der Übergabe des Geschenks, dass Matthias Kunze irgendwann vor dem Orchester stehen und dirigieren würde. Dieses „irgendwann“ war nun am Nachmittag des 5. Septembers. Da Matthias Kunze schon lange für die Philharmonie arbeitet, viele Leute aus dem Orchester kennt, hat der Orchestervorstand schnell sein Einverständnis zu diesem ungewöhnlichen Unterfangen gegeben, den Amateur freundlich begrüßt und unterstützt. „Brahms musste es sein, denn ich bin ein tota14

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PERSÖNLICH den Orchestermitgliedern – und entschied: „Ich bleibe Klavierbauer!“

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ine gute, um nicht zu sagen weise Entscheidung für die Kunden des PianoHauses. Und für die über fünfhundert begeisterten Zuschauer, die einmal im Jahr ins Große Haus des Schweriner Theaters zur Matinee des Piano-Hauses strömen. Die nächste Matinee ist am 6. April um 11 Uhr und wie in den Jahren zuvor wird auch im nächsten Frühjahr wieder ein sehr besonderes Programm geboten: „Die Pianistin Ewa Kupiec und Andrzej Szpilman werden unsere Gäste sein. Andrzej Szpilman wird aus dem Buch ‚Der Pianist’ von seinem Vater Wladyslaw Szpilman lesen“. Die Autobiografie des Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman (1911-2000) war die Vorlage für den Film „Der Pianist“ von Regisseur Roman Polanski. Das Holocaust-Drama wurde mit der Goldenen Palme von Cannes und zwei Oscars ausgezeichnet. Andrzej Szpilman, geboren 1956 in Warschau, lebt heute in Weil am Rhein, er ist Komponist, Musik-Produzent und Zahnarzt. Die polnische

Pianistin Ewa Kupiec ist seit 2012 Professorin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und gibt international Konzerte. Die Konstellation der Protagonisten verspricht einen reizvollen, spannenden Vormittag. Karten für die Matinee gibt es ab 6. Februar an der Kasse des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin.

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nd um noch einmal auf den Dirigenten Matthias Kunze zurückzukommen: Dirigent leitet sich von dirigere ab, was soviel wie ausrichten, leiten bedeutet. Ein Dirigent stellt die Verbindung her zwischen den Musikern und dem musikalischen Produkt, also dem, was das Publikum hört. Ja und genau das macht Matthias Kunze doch – mit der Organisation seiner Piano-Haus Matinee, als Klavierbauer, wenn er Instrumente stimmt, Steinways bei den Festspielen im Land aufbaut...Warum sich also vor ein Orchester stellen mit dem Publikum im Rücken, die Zuhörer vor sich zu sehen bei der Begrüßung auf der Bühne ist doch ebenfalls ein schönes Gefühl. Ka.

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per zieht an Evmorfia Metaxaki und Leonor Amaral sind zwei Opernstars des Theater Lübeck – attraktiv und sehr begabt. Ausgestattet mit eleganten Wintertrends haben sie das Theater Lübeck in ihre ganz eigene Bühne verwandelt.

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MODE

Evmorfia Metaxaki trägt ein bodenlanges Seidenkleid aus der aktuellen Herbst-Winterkollektion. Den Hintergrund bilden die wunderschönen Jugendstilelemente der Bühnenseitenwand im Großen Haus.

Fotos: Simon Heydorn Text: Schabnam Tafazoli Ein spezieller Dank geht an das Theater Lübeck. 17


Am Inspizientenpult, dem Herzstück jeder Opernaufführung, trägt die Sopranistin zur olivgrünen Jacke einen passenden kurzen Rock.

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Leonor Amaral tauscht Seiten und Sichtweise. Normalerweise sieht die Koloratursopranistin – in einem kurzen Leinenstretchkleid von Sarah Pacini, Loopschal und Armstulpen – die ersten Reihen des Zuschauerraumes nur von der Bühne aus.


MODE

B체hnenreife Inszenierung: Evmorfia in Rock, Korsage und Armstulpen. Leonor tr채gt ein 체berlanges Samtkleid und eine Samtstola.

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EVMORFIA METAXAKI erhielt ihre Gesangsausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Athen sowie am Mozarteum Salzburg. Die Sopranistin besuchte Meisterkurse bei Barbara Bonney, Thomas Hampson und Hartmut Höll. Sie war Finalistin beim Internationalen Gesangswettbewerb „Grandi voci“ in Salzburg und erhielt für ihre Susanna in „Le nozze di Figaro“ die Lilly Lehmann-Medaille des Mozarteums. Als Ensemblemitglied des Theaters Magdeburg (2004-2010) wurde sie mit dem Förderpreis für junge Künstler ausgezeichnet. Seit 2011 arbeitet sie regelmäßig mit der Lautten Compagney Berlin zusammen. Evmorfia Metaxaki war unter anderem zu Gast am Volkstheater Rostock, an den Staatstheatern Cottbus, Mainz, Braunschweig, Meiningen, am Theater Erfurt und debütierte 2006 bei den Salzburger Festspielen. Zurzeit ist sie in aktuellen Produktionen des Theater Lübeck zu sehen: Don Carlo (Stimme vom Himmel), Der Wildschütz oder die Stimme der Natur (Baronin Freimann, Premiere 17.01.14), Armide (Phénice, Premiere 28.02.14) Der Zwerg/Eine florentinische Tragödie (Githa, Premiere 18.04.14) Idomeneo (Ilia), Hänsel und Gretel (Gretel, Wiederaufnahme 14.12.13) www.evmorfiametaxaki.com Mode: Die Sopranistin trägt zum Stretchblazer eine Stretchröhre mit Po-Manschette und ein Tüllshirt. Leonor in einem Jerseyshirt mit passendem Rock. 20


MODE LEONOR AMARAL wurde in Lissabon geboren und studierte Gesang am Konservatorium Lissabon und in Köln bei Christoph Prégardien. Die Koloratursopranistin nahm an Musical- und Tanzworkshops teil, unter anderem beim Theatre Art Center New York (2006), absolvierte Meisterkurse bei Konrad Jarnot sowie Anna Tomowa-Sintow und war Stipendiatin des Vereins Yehudi Menuhin Live Music Now Köln. Die Sopranistin wirkte bei mehreren Opernproduktionen mit, unter anderem als Clorinda in „Tancredi e Clorinda“, als Dido in „Dido and Aeneas“ und Lauretta in „Gianni Schicchi“ von Puccini. 2013 sang sie Sandmann und Taumann in „Hänsel und Gretel“ mit dem Württembergischen Kammerorchester unter Ruben Gazarian. Seit dieser Spielzeit ist sie Mitglied des Opernelitestudios des Theater Lübeck und in folgenden aktuellen Produktionen zu sehen: Der Mann von La Mancha (Antonia), Don Carlo (Tebaldo, Page Elisabeths), Der Wildschütz oder die Stimme der Natur (Gretchen, Premiere 17.01.14) Armide (Ein Dämon in Gestalt Lucindes, Premiere 28.02.14), Thais (La Charmeuse), Das Land des Lächelns (Mi, Wiederaufnahme 13.12.13), Hänsel und Gretel (Sandmännchen/Taumännchen, Wiederaufnahme 14.12.13) www.leonoramaral.wordpress.com

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MODE

Der schöne Tüddelkram Wintermode bei Duo Fashion

M Die schönen Details.

Stiefel aus Elchleder und Mütze aus Mohair.

ode gibt es seit Menschengedenken. Sie hat mit den Jahrhunderten Schritt gehalten, hat sich angepasst, übertrieben, untertrieben, der Zeit ihren „Tüddel“ aufgesetzt.„Tüddel“ ist niederdeutsch, hat sich bei Einheimischen auch ins Hochdeutsche eingeschlichen, meint das besondere Pünktchen, den kleinen Tüddelkram, der den Unterschied macht zwischen der Mode von gestern und heute und Mode immer wieder neu erfindet. Lagerfeld, Joop, Sarah Pacini, Annette Görtz und Rundholz – sie geben der Wintermode 2013/14 das Pünktchen, das sie en vogue macht. – Was sagt Sigrid Beneke, Chefin der Schweriner Mode-Boutique Duo Fashion dazu? „Alle Jahre wieder setzen Modeschöpfer und Produktionsfirmen ihre neuen Zeichen“, sagt Sigrid Beneke. „Das ist spannend. Wir folgen ihnen gern, wenn sie sich nicht gar zu sehr abheben vom Alltag in der Gesellschaft. Für mich gilt, beim Einkauf nicht absolut trendgläubig zu handeln, sondern in erster Linie kundenbewusst.“

gekleidet, auffällig gestiefelt, Hütchen oder Kapuze über die Frisur gestülpt. Das „Wohnzimmer“ von Sigrid Beneke ist ein echtes Stöberstübchen mit Regalen und Schubladen und Nischen, voll mit schönem Tüddelkram – Tüchern mit Blümchen- und Schneeflockenmuster, Schalspangen, voluminösen Beuteltaschen und minimalistischen lipstickSäckchen, mit Schuhen aus weichem Leder und runden Formen, in denen man sofort loslaufen möchte… Mitarbeiterin Jenny Mühlbauer, gelernte Designerin, liebt das Dekorieren. Sie sorgt dafür, dass das „Wohnzimmer“ alle Woche ein neues Gesicht bekommt. – Die Farbe Schwarz ist bei aller Flexibili-

Trend für den Winter: Wollstrümpfe an den Beinen, Kapuze auf dem Kopf.

Sigrid Beneke führt ihre Mode-Boutique in der Altstadt von Schwerin seit einem Vierteljahrhundert. Der Laden ist nicht größer als 75 Quadratmeter. „Unser Wohnzimmer“, sagt die Chefin. Und so präsentiert sich die Boutique – freundlich, einladend, in der Ecke ein Riesen-Sessel für müde Mitläufer, meistens Männer, die ihre Frauen begleiten, die im Suchen, wie ich von mir selber weiß, kein Ende finden. Sigrid Benekes Boutique hat großzügige Hingucker, die Trend-Signale setzen. Jetzt im Winter sind die Models in Wolle und Mohair 22

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MODE tät der Mode eine Konstante, in vielen Modegeschäften und auch bei Duo Fashion: Schwarz ist, wie wir wissen, keine Farbe, mehr ein Grundton, auf dem Farbe sichtbar wird. Rote Tupfer auf schwarzen Strumpfhosen. Senfgelbes Hütchen zum schwarzen Kurzmantel. Grünes Karo auf schwarzem Blazer. Sweatshirts in allen Längen in Beeren-(Brombeere, Fliederbeere) und Steinfarben (Schiefer, Kalkstein, Granit).

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Chefin Sigrid Beneke (m.) und ihre Mitarbeiterinnen Hanni Konau (l.) und Jenny Mühlbauer. Fotos: Duo Fashion

as Tüddelchen für die Wintermode 2013/14 ist die Entscheidung für das anspruchsvolle Material. Alle Label entscheiden sich für eine Mischung aus Wolle, Mohair, Alpaka, gemischt mit Lycra, Elastan oder Viskose. Aus dem Hause Duo Fashion gibt es für die Wintermode eine sehr persönliche Empfehlung: Sigrid Beneke und ihre beiden Mitarbeiterinnen Jenny Mühlbauer und Hanni Konau empfehlen die Stunde der Dämmerung für den Einkauf. Am späten Nachmittag kommt das Flair der kleinen Straße in Schwerins Altstadt voll zur Geltung. Zu ebener Erde leuchten die Schaufenster, oben am Himmel strahlt die Turmspitze des Backstein-

domes. Dann ist „Wohnzimmer“-Zeit, ist die Verführung zum Suchen und Finden leicht gemacht. Die kleine Straße hat viele Geschäfte und Restaurationen, GOLDANKAUF, TAONGA, LILLE KIDS, BLICKPUNKT, die BUSCHERIE – ein Eldorado zum Stadtbummel für Einheimische und Auswärtige. Eigentlich. Aber es gibt Störenfriede. Wo sich Entrè-Atmosphäre verbreiten sollte – eine Bank, zwei Stühle oder andere „Türöffner“, (auch im Winter kann man einen Grog auf der Straße trinken) – quetschen sich Mercedes, Mazda, Porsche und ähnliche Old- und Newtimer zwischen Bordstein und Boulevard. Duo Fashion und alle anderen Ladeninhaber der Straße wünschen sich zum neuen Jahr Autofreiheit für die Straße! Vorläufig lautet das winterliche Schlusswort von Sigrid Beneke aus der noch-nicht-autofreien Straße:Wir haben gut eingekauft, bei Sarah Pacini, Elsewhere,Tomo, Rundholz und Oska. Mit und ohne Tüddel. Winterware vom Wärmsten. Sie müssen nicht frieren. Astrid Kloock

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LIFESTYLE

Ein Hauch von Glamour

Neben Angela Iovu (m.) gehören auch Martina Skowronski (l.) und Anja Rohm zum Team vom Beautystudio „Céleste“ in der Schweriner Friedensstraße.

Mehrere Jahre hält die kosmetische Tätowierung im Gesicht – genannt Permanent Make-Up. Eine, die diese Technik in Perfektion beherrscht, ist Angela Iovu. Sie hat sich den Traum vom eigenen Studio erfüllt – vor fast genau einem Jahr. Es ist die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Seit sie elf Jahre alt ist, weiß Angela Iovu, dass sie Kosmetikerin werden will. Unzählige Puppen hat sie seitdem als Kind geschminkt, sämtliche ihrer Cousinen mit passendem Make-Up herausgeputzt, ihre Nägel farbig lackiert. „Ich liebe es, jemanden zu verschönern“, erzählt die 33-Jährige. Wahrscheinlich hat sie dieses Faible ihrer Mutter zu verdanken, die in der medizinischen Kosmetik gearbeitet hat. Wenngleich bei Angela Iovu die pure Schönheit im Vordergrund steht. Sie ist Perfektionistin. Als Kosmetikerin und als Mutter. Zwei Söhne hat sie, 14 und 3 Jahre alt. Trotzdem hat sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt, hat auf eigene Faust eine Ausbildung zur Kosmetikerin an einer privaten Fachschule absolviert, sich direkt danach selbstständig gemacht. Das war 2001. Erst einige Jahre zuvor ist sie aus ihrem Heimatland Moldawien nach Deutschland gekommen. Mittlerweile lebt sie seit 18 Jahren hier, ist erfolgreiche Unternehmerin, plant sogar eine Erweiterung. Begonnen hat sie mit einem als Studio eingerichteten Zimmer in ihrer Wohnung, es folgten acht Jahre in einem angesagten Schweriner Trendstudio. Vor gut einem Jahr hat sie sich 24

dann ihren großen Traum vom eigenen Laden erfüllt und ein eigenes Beautystudio in der Friedensstraße eröffnet. Bis ins kleinste Detail hat sie an dessen Einrichtung gefeilt.Tag und Nacht, fast ein halbes Jahr lang, hat sie, tatkräftig unterstützt von ihrem Ehemann, diese Wünsche detailgetreu umgesetzt. Nun versprüht der Ort einen gehörigen Hauch von Glamour. Der Perfektionismus ist unübersehbar. Perfektionistisch muss Angela Iovu allerdings auch sein, denn bei ihrer täglichen Arbeit trägt sie eine große Verantwortung. Mit einer feinen Nadel implantiert sie Farbstoffe in die obersten Hautschichten und betont so Lippenkonturen, Augenbrauen und Lidstrich. Diese kosmetische Art der Gesichtstätowierung nennt sich Permanent Make-Up und ist mitunter mehrere Jahre haltbar. Viele Schulungen hat Angela Iovu dazu besucht. Mindestens einmal im Jahr frischt sie ihre Kenntnisse auf, lernt die neuesten Trends kennen, die neuesten Materialien. Ihre Kunden, momentan vorwiegend Frauen zwischen 18 und 90 Jahren, wissen das zu schätzen. Ganz langsam werden aber auch Männer aufmerksam. Besonders die Verdichtung von Augenbrauen und Wimpernkranz ist gefragt.

Bevor sie mit einer feinen Nadel pigmentiert, zeichnet Angela Iovu die Konturen sorgfältig vor. Fotos: Beautystudio „Céleste“

Zwei Kolleginnen unterstützen sie bei klassischer Kosmetik, Nageldesign und Fußpflege. „Ich decke diese Bereiche zwar auch ab, mein großes Steckenpferd ist aber das Permanent Make-Up. So hat jeder sein Spezialgebiet. Das erleichtert die Organisation.“ Auch hierfür hat Angela Iovu ein besonderes Talent. Vor allem, wenn es darum geht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wenn nicht im Laden, ist sie bei ihrer Familie. Beinahe jedes Wochenende begleitet sie ihren Sohn bei den Spielen mit seiner Handballmannschaft. „Ich versuche immer dabei zu sein“, erzählt sie stolz und fügt lächelnd hinzu: „Als sein größter Fan habe ich immer meine Zaubertasche mit den wichtigsten Fanutensilien dabei.“ Manuela Heberer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


LIFESTYLE

Salon-Séparée und das alltägliche Friseurgeschäft

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éparée, auch Chambré Séparée, eine französische Vokabel, klangvoll und mit dem Timbre, das wir so lieben an der Sprache mit den Nasalen und dem Kehlkopf-R. Séparée bezeichnet einen abgeteilten Raum, der geschützt ist vor jedermanns Zutritt und allerwelts Augen. Séparées gab es immer in NobelHotels und -restaurants, gibt es heute als Business-Séparées in allen modernen Konferenzhäusern der Welt. Ein Séparée gibt es auch im Frisier-Salon von Dörte Gulba in Schwerin am Pfaffenteich.

Das Séparée bei Friseurmeisterin Dörte Gulba ist anders als die herkömmliche Vorstellung von einem Ort, der sich diskret den Blicken der Öffentlichkeit entzieht. Gulbas Séparée befindet sich in der Beletage ihres Geschäftes. Der Raum ist hell, 75 Quadratmeter groß, eher ein Salon mit Lüster an der Decke, Spiegel an der Wand; die Farben elegant – weiß, grau, silbern, schwarz. Am wenigsten entsprechen die großrahmigen Fenster einem Séparée und seiner Neigung zu geschlossenen Vorhängen. Diese Fenster gestatten den weiten Blick über die Binnenalster von Schwerin, den Pfaffenteich, auf den blauen Himmel, in die Ferne… „Mein Salon in der Beletage ist schön und zweckmäßig und wird zum Business-Séparée, wenn ich für spezielle Kunden zu einem speziellen Anlass eine störungsfreie Zone benötige. Unser Terminkalender für mein Salon-Sèparée im kommenden Jahr ist schon gut gefüllt.“ Das Séparée-Programm im Salon Gulba beginnt mit dem Theaterball, dann folgen Hochzeiten, danach die Sommerfeste. Der Theaterball gehört zu den kulturellen Höhepunkten in der Landeshauptstadt. Während das Theater ums Überle-

ben kämpft, wird der Ball von Jahr zu Jahr pompöser. Das ist nicht das Thema von Dörte Gulba. Die Friseurmeisterin und ihre Crew freuen sich auf die Stunden vor dem Ereignis. Dann verwandelt sich der Salon in der Beletage in ein Séparée, geschützt vor jedermanns Zutritt und allerwelts Augen. Hochleistungsprüfung für die Chefin, ihre Stylisten und Azubis. Im Mittelpunkt steht die Frisur. Sie muss passen - zur Abendrobe, zum Teint und zum Typ. Wer lange Haare hat, lässt sich eine Hochfrisur bauen, wer kurze Haare hat, entschließt sich vielleicht für Haarverlängerung. Alles ist möglich. Es kostet Geld und Zeit. Das haben die Kunden im Séparée. Wenn sie die Beletage verlassen, sollen sie sich fühlen, als wären sie auf dem Weg zum Opernball in Wien. Das ist der Maßstab für Dörte Gulba. Ihr Salon ist für Qualität bekannt, nicht nur in der Beletage, auch in den unteren Räumen bei der täglichen Arbeit – beim Föhnen, Schneiden, Färben.

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örte Gulba hat sich ihren Traum erfüllt: 2001 eröffnete sie den Salon am Pfaffenteich. Sie war noch keine vierzig und verfügte als einzige Friseurmeisterin in der Landeshauptstadt über den „master of business“. Ihr Erfolg heißt: Beherrschung des Handwerks und lebendige Alltagswahrnehmung. Das Friseurhandwerk hat in den letzten 12 Jahren eine große Entwicklung genommen. Neue Produkte sind auf dem Markt. Man färbt mit haarschonenden Mitteln und für schütteres Haar stehen verschiedene Methoden der Haarverdichtung zur Verfügung. - Viel hat sich geändert, aber geblieben ist die Tatsache, dass

Schön für den schönsten Tag.

eine Berufsausbildung mit der Prüfung nicht zu Ende ist. Wer sich Träume erfüllen will, weiß das. Geselle oder Meister – das Lernen geht weiter. Hochzeiten. Dörte Gulba prüft den Terminkalender: Hochzeiten sind nach Ostern das große Thema. Dann kommen die Bräute und ihr Rattenschwanz (Mütter, Tanten, Schwägerinnen und beste Freundinnen) zu ihr, um sich Schleier, Federschmuck und Perlen in die Locken einarbeiten zu lassen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Salon-Séparée und in Vorbereitung für den großen Auftritt im öffentlichen Raum. Währenddessen läuft in den unteren Räumen das ganz normale, alltägliche Friseurgeschäft – Waschen, Schneiden, Färben. Föhnen. Astrid Kloock Fotos: Medienconstrucor GmbH & Co. KG

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Das Salon-Séparée in der Beletage.


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PORTRÄT

Achtung – fertig – los…

Die Wahrheit des Augenblicks Sommer 2007 machte sie sich selbstständig. Sie liebt ihre Stadt und auch die Straße, aus der die Menschen verschwinden. Sie ist überzeugt, dass das Leben zurückkommt. Was macht Sie so sicher, frage ich. Sie antwortet: Meine Kunden.

Fotografenmeisterin Daniela Füldner.

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s ist ihr Beruf, mit Menschen zu kommunizieren, mit Licht umzugehen und Bilder zum Anschauen zu machen. Fotografen-Meisterin Daniela Füldner. Sie porträtiert Familien, Kinder, beste Freunde, dokumentiert Hochzeiten und andere wichtige Feste, im Studio, in der Natur, in Posen oder auch nicht. Der Schauwert ihrer Bilder ist ihr Geschäft. Aber wo ist ihr Schaufenster? Ihre Lichtbild-Werkstatt in Ludwigslust kommt im Stadtbild optisch nicht vor. Man findet sie nur, wenn man sie sucht. Die Fotografin wohnt in einer Straße, aus der sich die Menschen zurückziehen. Zumindest die Geschäftsleute. Autos fahren hindurch ohne anzuhalten, prächtig blüht der Rotdorn im Frühjahr, aber das Leben macht einen Bogen um die Straße. Hier hat Daniela Füldner ihre Geschäftsadresse. Schon seit sechs Jahren. Daniela Füldner ist Ludwigslusterin, sie ist es gern, ein Muster an Bodenständigkeit. Ihre 33 Lebensjahre hat sie - nicht ununterbrochen, aber im Wesentlichen – hier gelebt. Nach dem Abitur war sie zum praktischen Lernen in verschiedenen Bildagenturen tätig, machte eine dreijährige Ausbildung zur Gesellin und anschließend ein zwei-Jahres-Studium an der Potsdamer Fotofachschule. Hier lernte sie alles, was man im Bereich Fototechnik wissen muss. Mit der Meisterprüfung in der Tasche kam sie in die Heimat zurück. Sie hätte auch in Potsdam bleiben können. Aber sie mag die kleine Welt. Die Zeit in Potsdam hat sie nicht von Lulu entfernt. Heimat ist hier, sagt sie. Im

Die Fotografin hat kein Schaufenster, nur eine normale Klingel, auf der ihre Geschäftszeiten stehen. Und sie hat Stammkunden. Die kommen aus den umliegenden Kleinstädten und Dörfern und auch aus den Großstädten – aus München, Hamburg, Emden. Das sind „ausgewanderte Ludwigsluster“, die immer wieder ihre Verwandten in Lulu besuchen und immer wieder klingeln bei Daniela Füldner, die ohne viel Firlefanz einfach nur gute Bilder macht. Ihre Spezialität sind Familienportraits und Hochzeitsfotos. Aber auch Pass- und Bewerbungsbilder. Der Terminkalender ist voll. Sie arbeitet auf Anmeldung. Nimmt sich Zeit für ihre Kunden. Vorgespräch und Nachbereitung brauchen mindestens so viel Zeit wie das Fotografieren. Sie möchte, dass die Kunden zufrieden sind. Redet ihnen keinen Schnickschnack, keine vergoldeten Rahmen ein. Das eine oder andere Highlight darf es schon sein. Etwas Beauty Retusche gegen den dunklen Zahn oder den roten Hautfleck ist noch kein Vergehen gegen die Wahrheit. Denn die soll es sein – die Wahrheit des Augenblicks, der Uhrzeit und Datum hat und ein Beweisstück für gelebtes Leben ist.

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aniela Füldner ist Alleinunternehmerin. In der dunklen Jahreszeit überwiegt die Arbeit im Studio. Von März bis Oktober ist sie viel unterwegs. Dann ist Hochzeits-Zeit. Grüne, silberne, goldene Ehejubiläen. Die Woche könnte zehn Tage haben. Die Fotografin liebt ihren Beruf, ist neugierig auf jeden neuen Tag.

Familienfoto: Das sind wir.

Die Fotografin mit dem Blick aus der Froschperspektive.

Achtung, fertig, los – „der schönste Augenblick“ als Bilddokument.

Sie glaubt an Überraschungen, das heißt, dass sie selbst auch bereit für Überraschungen ist. Aber sie fordert sie nicht heraus, so wie sie niemals sagt „Bitte recht freundlich“. Wann es „klicken“ soll, findet sie anders heraus. Text: Astrid Kloock / Fotos: Daniela Füldner

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Der kleine Weihnachtsmann.


LIFESTYLE

SCHERBEN machen G L Ü C K L I CH Polterschmuck heißt eine Linie von Designerin Annett Oberländer aus Wismar

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cherben bringen Glück – ein Spruch, den wohl jeder kennt – ist in der kleinen Werkstatt von Annett Oberländer an der Wand zu lesen. Dabei müsste es eigentlich heißen: Scherben machen glücklich. Denn die Schmuckdesignerin verwandelt in Wismar Porzellanscherben in filigranen Ohrenschmuck, Kettenanhänger und edle Broschen. Die Idee dazu ist eher zufällig entstanden, bei dem Polterabend von Bekannten war sie fasziniert von den Formen, die beim unkoordinierten Zerschlagen von Porzellan

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zufällig entstehen. Sie klaubte einige Scherben zusammen. „Viel zu schade zum Wegwerfen“, empfand sie damals. Das war 2010. Zwei Jahre später machte sie sich als Schmuckdesignerin selbstständig, arbeitet seitdem fast täglich mit Scherben von Porzellangeschirr. Das bekommt sie von Bekannten und Freunden, aber auch von Kunden, die ihre Erinnerungsstücke bringen, um daraus individuellen Schmuck fertigen zu lassen. Oft sind das Sammeltassen, Erbstücke, die ab dem frühen 19. Jahrhundert in die Vitrinen und Regale Einzug hielten. Mittlerweile ist dieser Brauch überaltert. „Früher hat jedes Mädel an Geburtstagen solch ein Set geschenkt bekommen. Das gibt es ja heute gar nicht

mehr“, erzählt Annett Oberländer. Im Gegenteil: In den letzten Jahren wurde dieses reich verzierte Geschirr mehr und mehr aussortiert. Ein Segen für Annett Oberländer. Wobei: Unversehrte Tassen und Teller zu zerschlagen, bringt sie nur selten übers Herz. „Ich habe mir sogar angewöhnt, die guten Stücke zu benutzen“, erzählt sie und kommt ins Schwärmen von „den zauberhaften Verzierungen und den eleganten Formen“. Also nutzt sie lieber solche Exemplare, die schon zerbrochen oder zumindest angeschlagen sind.

I

n ihrer Werkstatt zerbricht sie dann diese Stücke, wählt Scherben aus. Achtet auf das Besondere. „Dieser gelenkte Zufall ist total spannend. Dadurch entsteht etwas, das sonst MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


LIFESTYLE wohl nie zustande kommen würde.“ Sie meint die Konzentration auf ein Motiv, wenn man es bewusst ausschneidet. Auf den zufällig entstandenen Scherben dagegen sind es meist Anschnitte, Details. Es entstehen Schmuckstücke, die jedes für sich ein Unikat sind. „Auch ein Paar Ohrhänger ist nie identisch“, erzählt die Designerin. Hat sie ein schönes Motiv gefunden, schneidet sie aus einem zweiten Stück ein ähnliches Exemplar zurecht. Die typische Scherbenform ist ihr dabei ganz wichtig. Danach werden sie geschliffen, Löcher für die Funktionsteile gebohrt und diese eingearbeitet. Zusammen genommen arbeitet sie etwa eine Stunde an so einem Schmuckset. Um dabei effektiv zu bleiben, arbeitet sie in einem Arbeitsschritt gleich mehrere Schmuckstücke ab. Etwa 25 Sets schafft sie so pro Durchgang. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wo viele Kunsthandwerkermärkte auf dem Programm stehen, hat sie mächtig zu tun.

A

n vielen Wochenenden im Jahr ist sie auf solchen Märkten unterwegs und bietet ihre Kreationen zum Kauf an. Genauso wie auf einem Onlinemarktplatz. Auch einige Läden haben ihren Schmuck im Programm, mit dabei sogar einer in München.Trotzdem, leben

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kann sie von ihrem Schmuckdesign derzeit noch nicht. Aber das macht auch nichts, sagt sie. Nebenbei jobbt sie in einem Wismarer Café, ein Ausgleich, den sie sehr schätzt. „Wenn das der Preis dafür ist, damit ich das machen kann, was ich will – Schmuck – dann ist alles gut so wie es ist.“

S

chon immer war das ihr Traum. Nach der Schulzeit in Frankfurt/Oder ging sie für ein Jahr ins thüringische Arnstadt, um dort ein Berufsvorbereitungsjahr im Bereich Schmuck und Gestaltung zu absolvieren. Es folgte ein dreijähriges Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät in Schwäbisch Gmünd. Ganz bewusst hat sie sich für diese schulische Ausbildung zur staatlich geprüften Designerin statt einer betrieblichen Ausbildung etwa in einer Goldschmiede entschieden. „Ich wollte einfach nicht von

einem Meister abhängig sein.“ Das Studium an der Hochschule Wismar im Bereich Schmuck-Design führte Annett Oberländer schließlich nach Wismar. Zwar war die Stadt nicht ihre erste Wahl, mittlerweile möchte sie hier jedoch nicht mehr weg. Zu wichtig sei ihr soziales Netzwerk hier, als dass sie es wieder aufgeben wollte. Dieses war auch wichtig, als es nach dem Studium 2010 mit der geplanten Selbstständigkeit einfach nicht klappen wollte. „Ich war damals einfach überfordert. Unterstützung gab es nicht, dagegen regelrechte Kontrolle über jeden meiner Schritte, als wäre ich unmündig, eigene Entscheidungen zu treffen. Das hat mich total abgeschreckt.“ Durch Zufall erhielt sie damals das Angebot, in einer Wismarer Goldschmiede als Schmuck-Designerin zu arbeiten. Anderthalb Jahre machte sie diesen Job. Danach war sie fit für die Selbstständigkeit, die Voraussetzungen für eine Gründung ideal. Seitdem geht Annett Oberländer ihren Weg. Entwickelt neue Schmuck-Linien, experimentiert mit Materialien, stellt einige ihrer Kunstwerke sogar aus, wie ihre Märchenbrosche im Schloss Wiligrad. Darin hat sie die Köpfe kleiner Engel aus Porzellan verarbeitet, die sie bei der Scherbensuche auf einem Feld bei Berlin gefunden hat. Aber das ist schon eine andere Geschichte… Text & Fotos: Manuela Heberer

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LEBENSART

Glücksmomente Vom Glück, zu schenken oder was uns der Dichter Joachim Ringelnatz empfiehlt „Ja, renn nur nach dem Glück / doch renne nicht zu sehr /denn alle rennen nach dem Glück das Glück rennt hinterher.“ – So heißt es in einem der berühmtesten Stücke des Autorenteams Brecht/Weill, der am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführten „Dreigroschenoper“. Die ist eine Bearbeitung der Beggar’s Opera von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik) aus dem Jahr 1728 – also genau 200 Jahre zuvor. Also schien und scheint die Glückssuche die Leute schon sehr lange zu beschäftigen, wahrscheinlich seit der Entstehung oder der Erschaffung des Menschen selbst. Aber wie stellt man es

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nun an, dem Glück nicht wie abgeraten hinterherzurennen, jedenfalls nicht zu sehr, sondern im Gegenteil, dem Glück gelassenen Schrittes entgegenzugehen.

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efassen wir uns also etwas näher mit dem Thema „Vom Glück, zu schenken“ – und das sogar in doppelter Perspektive: Es geht zum einen um das Schenken als auch das beschenkt werden. Beides kann mitunter auch unglücklich machen, wenn man nur an unpassende Geschenke denkt, über die man sich dann zumindest aus diplomatischen und familiären Gründen dennoch freuen muss – oder auch nicht. Das passende Geschenk allerdings kann auch jede Menge Glück versprühen und gerade jetzt zu Weihnachten für viel Freude und

leuchtende Menschenaugen sorgen. Vorausgesetzt, der Schenkende hat sich die Angelegenheit nicht zu leicht gemacht und sich an ein paar wenige, aber wesentliche Regeln gehalten. Wie aber sehen nun diese Regeln aus? Sie verlangen wie bei allem, was mit dem Thema Glück zu tun hat, vor allem Ehrlichkeit, Menschlichkeit und ein ehrliches menschliches Interesse für den anderen, dem man eine Freude machen möchte. Insofern hat das Schenken sehr viel mit Zuwendung und sich-Zeit-nehmen zu tun. Denn es braucht schon ein bisschen Zeit, um sich zu überlegen, was andere Menschen wirklich interessiert, was ihnen gefällt und nützt, worüber sie sich tatsächlich freuen, wovon sie tatsächlich überrascht und überwältigt sind. Zum glücklichen Schenken gehört also eine große Portion Erkundung und „Eroberung“ der vielleicht geheimen Gedanken, Hoffnungen und Wünsche der anderen Menschen, ein zumindest zeitweiliges Eintauchen in die Welt der anderen. Und weil es in den meisten Fällen nicht so einfach ist, und weil es eben nicht so nebenbei zu erledigen ist, die vielleicht geheimen Gedanken, Hoffnungen und Wünsche der anderen Menschen zu erfahren, sollte man sich Zeit nehmen – Zeit für kleine Beobachtungen und für möglichst indirekte Erkundigungen, Zeit für Fragen, die sich nicht sofort als heimliche „Weihnachtsspionage“ erkennen lassen, Zeit zum

genauen Hinhören und Hinsehen, um die Signale des Interesses zu empfangen. Allerdings soll es wohl auch in langjährigen Beziehungen, Ehen oder Partnerschaften Fälle geben, in denen der eine oder andere die Lieblingsspeise oder das Hobby seines Lebenspartners nicht kennt. Paul Watzlawick und seine ironisch-humorvolle „Anleitung zum Unglücklichsein“ lassen grüßen. Womit wir über einen kleinen Umweg wieder bei der Anleitung zum Glücklichsein angelangt wären. Der Weg zum Glück führt eben fast immer über die Straßen der Aufmerksamkeit und der Zuwendung. Wer sich wirklich für jemanden anderen interessiert, der wendet sich ihm oder ihr mit voller Aufmerksamkeit zu. Und nicht umsonst kennt man im Deutschen auch die Redewendung „Aufmerksamkeit schenken“. Aufmerksamkeit ist sozusagen konzentrierte Zuwendung und – wiederum in Lebenszeit gemessen – ein sehr wertvolles Geschenk. Apropos Geschenk und deutsche Sprache. Wortgeschichtlich geht unser Verb auf das althochdeutsche „scenken“ in der Bedeutung des Einschenkens eines Getränkes und des dazu notwendigen Schiefhalten eines Gefäßes zurück. So gesehen können Sie es mit dem Schenken schief oder auch gerade halten, Hauptsache Sie meinen es ehrlich und erfüllen dem Empfänger einen wirklichen Wunsch. Und sei es der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Zuwendung – manchmal viel wichtiger als ein großes Paket oder ein Batzen Geld, auch wenn Letzteres nicht nur Unfreude auslösen dürfte. Schließlich ist MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


LEBENSART Geld nichts anderes als in Münzen geprägte Freiheit, Geldgeschenke so gesehen also geschenkte Freiheit …

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um glücklichen Schluss noch ein schönes Gedicht zum Thema Schenken von Joachim Ringelnatz, welches sich gerade jetzt in der häufig eher konsum- als menschenorientierten Vorweihnachtszeit zu lesen und zu beherzigen lohnt: Der Seefahrer und Schriftsteller, Kabarettist und Maler und nicht zuletzt Erfinder der Kunstfigur des (teils schwarz) humorigen Seebären „Kuttel Daddeldu“ schrieb in seinem vor nunmehr fast 100 Jahren unter dem schlichten Titel „Schenken“ veröffentlichten Text: „Schenke groß oder klein, / aber immer gediegen. / Wenn die bedachten / die Gaben wiegen, / sei Dein Gewissen rein. / Schenke herzlich / und frei. / Schenke dabei, / was in Dir wohnt / an Meinung, Geschmack / und Humor, / so dass die eigene / Freude zuvor / Dich reichlich belohnt. / Schenke mit Geist / ohne List. / Sei eingedenk, / dass Dein Geschenk / Du selber bist.

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nd viel schöner und zugleich treffender kann man die GlücksKunst zu schenken wohl kaum beschreiben. Man beachte besonders die drei Zeilen „so dass die eigene / Freude zuvor / Dich reichlich belohnt“. Die Freude ist schließlich eine fast gleichaltrige Schwester des Glücks. Probieren Sie es doch einfach mal aus und rennen Sie nicht immer so. Und seien Sie vor allem Sie selbst. Wie Ihr Geschenk. Text & Fotos: Jürgen Seidel MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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LIFESTYLE

Heutiges im Gestrigen Moderne Kunst im ältesten Haus Schwerins

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in Blick durch das große Fenster im Haus Puschkinstraße 36 in Schwerin macht neugierig – aber auch das Schild über Fenster und Tür interessiert: „Das Kontor – Kunst-Haus anno 1572“. Der zweite Teil des Titels ist relativ schnell erklärt: Das Haus ist im Jahr 1572 gebaut, es ist ein Renaissance-Handelshaus und nachweislich das älteste Haus in Schwerin. Nach der denkmalgerechten und dafür mit einer Landesauszeichnung geehrten Restaurierung ist hier 2008 die Kunst eingezogen. Jedoch Kontor? Antwort darauf gibt Coco Radsack, die Künstlerin zog als Mieterin mit ihrer Werkstatt und dem „Kontor“ in das ehrwürdige Gemäuer: „Kontor ist ein altes Wort – passt schon mal zum Haus – und es steht für Zahltisch, also für Handel, was ja hier geschieht: Wir handeln mit Kunst. Kontor steht oft als Synonym für Büro, und das möchten wir auch sein: Ein Büro für alle möglichen Angelegenheiten, die mit Kunst zu tun haben. Unser Kontor und ‚Kunstkaufhaus’ bietet die Möglichkeit einer öffentlichen Platt-

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form für wechselnde Künstlergruppen.“ Gewechselt wird im Sechs-Monate-Rhythmus, dann wird von einer Künstlergruppe mit ihren Exponaten „das Haus umgebaut“. Neue Eindrücke regen an zum Schauen und Kaufen. Das nächste Projekt des „Kontors“ hat den Titel „Multiples – Souvenirs aus regionaler Kunst“. „25 Künstler sind daran beteiligt, die aus ihren Arbeiten Souvenirs entwickeln. Wir wollen einen Katalog drucken lassen, mit dem wir uns an Shops in Museen, an Galerien, Hotels wenden“, so Coco Radsack. Regionale Kunst als Mitbringsel und Erinnerung an den Norden – eine wunderbare Idee. Eine weitere Idee treibt Coco Radsack und ihre Mitstreiter aus dem „Kontor“ schon länger um, Stichwort Kunst-Leasing:„Wir würden gerne Menschen ihre Büros oder Praxen mit Kunstwerken gestalten. Die kann man sich bei uns aussuchen, wir helfen dann bei der Hängung bzw. Platzierung, und nach einem Jahr können die Objek-


LIFESTYLE

Wir schneiden Frisuren Feine Zahntechnik

De hn & Stor m Ihre Gesundheit erlaubt keine Kompromisse.

Coco Radsack in ihrem Kontor.

te dann ausgewechselt werden. Wenn jemand sich so an ein Bild gewöhnt hat, dass er es behalten möchte, dann wird der LeasingPreis auf den Kaufpreis angerechnet. Steuerlich absetzbar ist die ganze Sache auch. Kunst-Leasing wäre meiner Meinung nach eine wunderbare Alternative zu schiefhängenden Kalenderbildern.“ Kunst-Leasing ist übrigens nicht nur ein Angebot für das berufliche Ambiente, es gilt auch für die heimischen vier Wände. Aktueller Blickfang im KunstHaus sind die in einem raffiniert beleuchteten Regal (Licht von oben und unten) präsentierten Teeschalen. Es sind sehr spezielle Stücke, ja eigentlich Schätze, diese Teeschalen: Rustikaler Kapselbrand steht neben zarten

Gebilden mit Blattgold. Wobei: zerbrechlich sind sie alle, diese Teeschalen. Sie werden aber genutzt und benutzt im „Kontor“. Für die besondere Teeschale gibt es den besonderen Tee, zum Beispiel einen Kornblumen-Tee. „Der ist blau, und Blau ist meine Lieblingsfarbe. Tee aus eigener Ernte haben wir auch. Hinten in unserem Hof wächst Salbei“, erzählt Coco Radsack. Dieser Hof ist eine kleine, grüne Oase mit einer Pergola und einem Pflaumenbaum, der in diesem Jahr erstmals Früchte trug.

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19053 Schwerin

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unst von heute im ältesten Haus der Stadt – ein interessantes, entdeckenswertes Angebot in Schwerins Altstadt. Ka. Fotos: Ecki Raff

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KUNST

Christian Wahls

Kreativität trifft auf Holz, Metall und Papier Wer sich in Parchim durch die Lange Straße in Richtung Schleuse bewegt, kommt nicht umhin seinen Blick in Richtung Möbelhaus Wahls zu wenden, vor dem oftmals Figuren, Skulpturen und Phantasiegestalten zu bewundern sind. Fast scheinen sie dem Betrachter zuzuwinken, ihn aufzufordern innezuhalten, nachzudenken.

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hristian Wahls ist Schöpfer dieser und unzähliger anderer Objekte und Bilder. Ein Stiller ist er, ein Nachdenklicher, einer, der seiner Fantasie Ausdruck verleihen kann, der seine Kreativität lebt. Geboren 1955, aufgewachsen in Parchim, beschäftigt er sich schon als Kind gern mit Holz, malt Bilder. Die Werkstatt direkt am Haus ist dafür ein toller Ort. Schon als kleiner Junge wollte er immer gern etwas erfinden, erinnert er sich heute. Nach der Tischlerlehre, die Christian Wahls bei seinem Vater absolviert, führt ihn sein Weg an die Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm, wo er Innenarchitektur und Design studiert. Das traditionsrei-

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che Möbelhaus Wahls leitet er danach mit seinem Vater weiter, heute arbeitet er dort gemeinsam mit Bruder Reinhard. Die Liebe zur Kunst, den Drang etwas zu schaffen, das seinen Empfindungen Ausdruck verleiht, trägt Christian Wahls durch all die Jahre hindurch, stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Seine Inspiration bekommt er dabei oft aus Situationen und Erlebnissen, über die Literatur und in der Natur. Dabei wandelt sich auch immer wieder seine Vorliebe für bestimmte Materialien. War es vor einiger Zeit vor allem Papier, mit dem er seine Fantasiegeschöpfe schuf, so ist es derzeit meist Holz aus dem Christian Wahls Tischplatten oder Sitzbänke gestaltet. Dafür verwendet er altes Baumwerk, das kaum behandelt wurde. Nur etwas MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


KUNST

„Nude Veritas“

„Verwunschen“

„Selbstporträt mit Katze“

Christian Wahls mit seiner 2,50 Meter großen Marionette, die, wie viele andere Bilder und Objekte, im Obergeschoss des Möbelhauses zu sehen ist.

geschliffen, sind noch die Spuren des Sägeblattes sichtbar. „Ich möchte seinen Ursprung nicht verändern“, erklärt er diese Vorgehensweise und, dass er als gelernter Tischler nach wie vor sehr gern mit Holz arbeite. Auch Namen gibt er seinen fertigen Objekten, so heißt eine Sitzbank zum Beispiel „Windsbraut“, bei der die Rückenlehne ein Gesicht mit wehenden Haaren darstellt. Rund eine Woche Arbeit steckt in so einem Unikat.

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och nicht nur geschnittene Bretter, auch Holzbalken weiß Christian Wahls in Kunstobjekte zu verwandeln. An einem Abrisshaus, aus dem auch alte Balken entfernt wurden, kam ihm erstmals der Gedanke, diese zu verwenden. „Wenn man sie verändert, für andere Zwecke nutzt, dann entsteht etwas ganz Neues“, schwärmt Christian Wahls. Der Betrachter könne sie spüren, riechen, sehen, was nicht möglich ist, wenn sie in einem Haus verborgen sind. Das Holz kombiniert er dann mit Ton, Metall oder Glas, was dem Objekt einen besonderen Charakter verleiht. Philosophische Sprüche die er liest, die ihm aus der Seele sprechen, sind oft Wegweiser für diese Art von Skulpturen, die in seinem Atelier eben so entstehen wie Bilder und Tonfiguren. Berühren möchte er mit ihnen, Menschen bewegen und er freut sich, wenn sie auf seine Kunst reagieren, denn diese Rückkopp-

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„Katzenfrau“

lung sei für ihn wichtig und Motor für seine Arbeit. „Wenn Menschen durch meine Werke angeregt werden, über sich und ihr Leben nachzudenken, dann finde ich das gut.“ Christian Wahls hat diese Fähigkeit, sich mit Menschen und dem Leben auseinanderzusetzen, spürt die Inspiration, die er daraus gewinnt. Auffällig in seiner kleinen Galerie, wie man einige Räume seines Möbelhauses getrost bezeichnen kann, sind Motive, die immer wiederkehren. Er liebe es, Frauen zu malen und Katzen, schmunzelt der Kreative. Sowohl die Bilder als auch Objekte tragen seine unverwechselbare Handschrift, das ist es unter anderem, was viele Kunstliebhaber an seiner Arbeit schätzen. Christian Wahls selbst liebt Klimt und Picasso, gibt er preis. Aus dieser Liebe und vielen anderen entspringt auch immer wieder Neues, was er mit Hilfe seiner Werke an seine Mitmenschen weiter geben möchte. Und die können es wahrnehmen, wenn sie sich auf die Bilder und Objekte ein- und sich von ihnen gefangen nehmen lassen. Rilke hat einmal gesagt:„Kunst heißt, nicht wissen, dass die Welt schon ist, und eine machen. Nicht zerstören, was man vorfindet, sondern einfach nichts Fertiges finden. Lauter Möglichkeiten. Lauter Wünsche.“ Und vielleicht ist es genau das. Text & Fotos: Gabriele Knües

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GENUSS

So gut schmeckt

BIO Christian Fries, Geschäftsführer der Schweriner Mühlenbäckerei, hat dafür gesorgt, dass sein Unternehmen auch in Lübeck und Rostock geschätzt wird – vor allem von Menschen, die auf Bio setzen.

37 Foto: Christine Mevius


GENUSS

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s ist 15.30 Uhr –Schichtbeginn für Patrick Jäke. Der 37-jährige Bäckergeselle begrüßt seine Kollegen und lächelt in die Runde. Ein prüfender Blick in die großen Bottiche, in denen der Brotteig sich breit macht, bestätigt: „Ja, es ist so weit, wir können loslegen.“ Die 3-Stufen Sauerteigführung braucht zirka 14 Stunden bis die unterschiedlichsten Brote daraus gebacken werden können, beim Hefeteig ist die Zeit etwas kürzer. „Aber immer geben wir unseren Produkten viel Zeit, in Ruhe zu reifen – das ist wichtig für Aroma und Haltbarkeit“, erklärt er. Ein riesiger Teigbatzen landet auf der hölzernen Tischplatte. Ein Kollege sticht mit geübtem Augenmaß ein Stück ab und legt es auf die Waage. „Das Gewicht muss genau stimmen“, sagt Jäke, wirkt die einzelnen Portionen mit schnellen, gekonnten Handgriffen und formt einen Laib nach dem anderen. Immer wieder streut er Mehl auf den Tisch, damit der Teig nicht festklebt. Echte traditionelle Handarbeit! „Alles Mehl, was wir verarbeiten, ist heute in unseren eigenen Natursteinmühlen frisch gemahlen worden – es ist noch etwas warm“, sagt der Bäckergeselle begeistert und lässt es durch seine kräftigen Hände rinnen. Als kein einziger Laib mehr auf den Tisch passt, deckt er ein Leinentuch über die geformten Teigstücke und verordnet ihnen somit eine weitere Ruhepause. „Ich mag meinen Beruf sehr und könnte mir nicht vorstellen, jemals etwas anderes zu machen. Dieses Glücksgefühl, am Ende der Schicht vor den vielen verschiede-

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nen Broten zu stehen, erfüllt mich schon mit Stolz“, sagt er in einem Dialekt, der verrät, dass er kein waschechter Mecklenburger ist. Der junge Mann aus Baden-Württemberg kam erst 2006 nach Schwerin - seiner Frau zuliebe, wie er mit einem Lächeln verrät. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet er jetzt in der Mühlenbäckerei auf dem Demeter Hof Medewege - und immer von 15.30 bis kurz vor Mitternacht. „Die Arbeitszeit ist für mich ideal, denn so kann ich morgens mit meiner Familie frühstücken und unser Kind in die Kita bringen. Das passt schon alles“, meint er und zieht das Leinentuch von den Brotlaiben, um

„UNSERE BACKWAREN SIND MEHR ALS DIE SUMME IHRER ZUTATEN“

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Bäckermeister Christian Fries

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sie in die bereitstehenden Formen zu legen. Nach einer nochmaligen Ruhephase schiebt einer von Jäkes Kollegen die gefüllten Brotformen in den Ofen. Während sich der Bäckergeselle dem nächsten Teigbottich widmet, ihn abwiegt, wirkt, formt und anschließend in Haferflocken oder Sonnenblumenkernen wälzt, durchströmt die Backstube ein wunderbarer Duft von frischem Brot. Nach einer dreiviertel Stunde Backzeit holen die Bäcker es heraus und stapeln es gekonnt auf fahrbaren Regalen. All diese Handgriffe werden viele

Male wiederholt, bis kaum noch Platz in der eigentlich geräumigen Backstube ist. Bäckermeister Christian Fries steht mittendrin und schaut zufrieden auf die noch heißen Laibe. „In einer Nacht backen wir rund 1.500 Brote in insgesamt 27 Sorten. Am beliebtesten sind die mit Sonnenblumenund Kürbiskernen, aber Krustenbrote sind ebenso gefragt“, erzählt er. Die Vielfalt der Sorten bedingt auch unterschiedlichste Rezepturen. Da darf es nicht zu Verwechslungen kommen – zumal hier auch glutenfreie Produkte hergestellt werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle 60 Mitarbeiter in der Backstube, der Konditorei, die Fahrer und Verkäufer ihre Aufgaben genau kennen und ernst nehmen.Viele Schweriner wissen längst, dass es Brot, Brötchen und Kuchen aus der BioBackstube im Medeweger Hofladen, im eigenen Laden am Schweriner Pfaffenteich und auf den Wochenmärkten auf dem Grunthalplatz, dem Rathausplatz und im Klöresgang zu kaufen gibt. „Unsere vielen treuen Kunden wollen wir keinesfalls enttäuschen, deshalb gelten für alle strenge Normen, die die Qualität unserer Erzeugnisse garantieren“, sagt der 44-jährige Geschäftsführer. Überhaupt ist für Christian Fries jeder Schritt wichtig, wenn es um die Produktion von Lebensmitteln geht. Bei allem, was er einkauft, stellt er die Regionalität der biologisch erzeugten Zutaten voran. „Ich lasse es mir nicht nehmen, mich regelmäßig vor Ort von der Qualität zu überzeugen. Das betrifft nicht nur das Getreide, sondern auch Milch, Gemü-


Christian Fries setzt nicht auf Masse sondern auf Regionalität, unverfälschte Produkte und Qualität.

Meisterhaft beherrscht die Schwerinerin Carolin Lehr es, feinste Konditorwaren ohne Zusatzstoffe herzustellen.

Bäckergeselle Patrick Jäke liebt sein Handwerk. Brot aus besten Zutaten zu backen, ist seine Passion.

se für unsere Bio-Pizzen, Eier und Obst. Etliche Produkte kommen direkt von den Erzeugern des Medeweger Hofes, da habe ich fast täglich direkten Kontakt“, sagt der heute immer noch leidenschaftliche einstige Bio-Landwirt. Kurz vor Mitternacht haben Patrik Jäke und seine Kollegen Feierabend. Einige allerdings, die erst um 18 Uhr mit der Arbeit angefangen haben, backen jetzt Brötchen und Kuchen. Neben dem üblichen Sortiment sind es in der Vorweihnachtszeit hauptsächlich Stollen – Bio-Stollen versteht sich – mit auserlesenen Zutaten, die reichlich in den Teig eingearbeitet werden. Und zu guter Letzt werden mit der Restwärme der Öfen noch Böden für Kuchen gebacken.

Gebäck zu entwickeln“, sagt sie mit einem fast schüchternen Lächeln. Dabei muss sich die junge Schwerinerin keinesfalls hinter ihren männlichen Bäckerkollegen verstecken. Schon während ihrer Lehre war klar, dass ihr dieses Handwerk im Blut liegt. Dass sie bester Bäcker- und Konditorlehrling des Landes war und auch auf Bundesebene vordere Plätze belegte, gibt die junge Frau nur zögerlich preis. Carolin Lehr galt als besonders talentiert und bekam ein Stipendium über die Begabtenförderung, was ihr letztendlich den Meisterbrief ermöglichte. „Es ist wirklich ein schönes Handwerk und ich bin froh, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte“, erklärt sie freudig. Vielleicht ist es gerade das, was ihre Kreativität immer wieder weckt, wenn sie neue raffinierte Torten und andere Köstlichkeiten kreiert. Darunter sind auch ganz außergewöhnliche süße Häppchen, wie etwa die Kirsch-Creme-Schnitte für Veganer. „Das war schon eine echte Herausforderung, denn wenn man weder Ei noch Milch, Sahne oder Emulgatoren verwendet, ist es nicht so einfach, die richtige Konsistenz hinzubekommen. Aber mir macht es so viel Spaß, neue Produkte zu entwickeln, dass ich nicht so schnell aufgebe“, sagt die experimentierfreudige Konditorin. Dass sie den Geschmack der

Bio-Leckermäulchen und Veganer getroffen hat, belegen die ständig steigende Nachfrage und viele anerkennende Worte von Kunden. „Besonders gefreut habe ich mich unter anderem über die Wertschätzung unserer Arbeit bei einem Genießerabend in Lübeck. Die Gäste waren total begeistert - da wusste ich, dass wir alles richtig gemacht haben“, meint Carolin Lehr. Die sogenannten „Renner“ sind derzeit die Lübecker Nuss-Sahneschnitten – natürlich mit Marzipan -und die Brownies mit Walnüssen.„Da müssen wir uns schon tüchtig anstrengen, um mit der Produktion, in der so viel Handarbeit steckt, hinterher zu kommen – und das in der Vorweihnachtszeit, in der wir viele zusätzliche Leckereien wie Zimtsterne, Kokosflocken und andere süße Sachen fertigen“, meint die Konditorin. Ihre größte Leidenschaft gilt allerdings den riesigen Hochzeitstorten, bei denen sie ihre Kreativität und ihr handwerkliches Geschick voll und ganz unter Beweis stellen kann. „Die schönste Torte für den schönsten Tag des Lebens“, lautet dabei ihre Maxime. Und die hat kürzlich selbstverständlich auch ihr Chef Christian Fries bekommen, der ihre Arbeit ganz besonders zu schätzen weiß.

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ie braucht am nächsten Morgen Carolin Lehr. Die 26-Jährige ist nicht nur Bäckermeisterin sondern auch Konditorin – und zwar eine, die den süßen Nerv vieler Menschen punktgenau trifft. Seit zwei Jahren ist sie in der Mühlenbäckerei ausschließlich für die kleinen, feinen und häufig sehr sahnigen Sachen zuständig. „Brot zu backen, ist schon eine tolle Sache, aber ich bin gerne kreativ und es macht mir unheimlich viel Spaß, immer wieder neue Rezepturen für Törtchen, Sahneschnitten und anderes feines

Text & Fotos: Christine Mevius

Fotos: Helmut Wachtel

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GENUSS

Geschmacks-

erlebnisse

Servieren süße und herzhafte Pfannkuchenkreationen: Ina Seidel und Servicemitarbeiter Sven Odelga. Fotos: Manuela Heberer (1), privat (4)

Pfannkuchen mit Apfelmus kennt jedes Kind. Die Variante mit Oliven, Oregano und Thunfisch vermutlich weniger. Im Schweriner Pfannkuchenhaus werden verschiedenste Kreationen serviert. „Beutel“ nennt sich die kleine Ausbuchtung des Schweriner Sees zwischen Marstall und Waisengärten. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Es gibt einen Stadthafen, eine Promenade, einen Kinderspielplatz. Vom angrenzenden Werderhof haben Besucher all das bestens im Blick – auch auf das Schloss. Ein passendes Ambiente für Gastronomie. Das loben auch die Gäste des Pfannkuchenhauses, das vor gut einem Jahr hier eröffnet hat. Im Gästebuch wird der tolle Blick gelobt, die frische Rose auf dem Tisch. „Dazu noch zwei dicke, fette „lecker“ Pfannkuchen! Wir kommen wieder.“ Solche Sätze machen neugierig. Immerhin ist dies die einzige Gaststätte in der Landeshauptstadt, die sich komplett auf das Zubereiten der runden Eierspeisen spezialisiert hat. Und was essen die Gäste hier am liebsten? Natürlich Pfannkuchen! „Der absolute Renner ist der Pfannkuchen Hawaii“, erzählt Geschäftsführerin Ina

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Seidel. Ein Blick in die Karte verrät, was sich dahinter verbirgt: Hähnchenbrust, Mais, Ananas, Champignons und Käse bilden den Belag. Auf Platz Zwei der Favoritenliste steht der Pfannkuchen á la Pizza, belegt mit Schinken, Salami,Tomaten, Champignons, Oliven, Oregano, Thunfisch und Käse. Auf das Weglassen und Hinzufügen einzelner Zutaten ist das vierköpfige Team eingestellt. So kommen auf Nachfrage der Gäste hin und wieder auch neue Kreationen zustande, etwa die Variante mit Tomate und Mozzarella: „Die haben wir einfach mal ausprobiert“, so Ina Seidel. Seitdem steht er auf der Karte. Die meisten Rezepte stammen allerdings vom Bruder der Gastwirtin. Der betreibt in Kassel seit Jahren erfolgreich ein Pfannkuchenrestaurant. Schwester Ina hat das Konzept in ihre Heimatstadt Schwerin geholt. Egal ob mittags oder abends – sechs Tage in der Woche werden

hier Pfannkuchen serviert. Auf der Karte stehen mittlerweile aber auch – und da hat sich Ina Seidel ein Stück weit den Wünschen einiger Gäste angepasst – traditionelle Gerichte wie Schnitzel oder Rumpsteak. „Auch wenn wir Buffets für Feierlichkeiten herrichten, sind diese oft nicht von Pfannkuchen dominiert.“ Einige kleine Variationen – zum Probieren – sind aber meist dabei, verrät Ina Seidel. Schließlich müssen einige Gäste erst von der Vielfalt der Pfannkuchengerichte überzeugt werden. Ähnlich erging es wohl denen, die folgendes ins Gästebuch schrieben: „Wir ließen uns überraschen und wir wurden überrascht. Es hat uns sehr gefallen. Geschmack, Ambiente und Bedienung waren super.“ Eines scheint klar: Egal ob für süße Schleckermäuler oder diejenigen, die es herzhaft mögen, egal ob für Groß oder Klein, geht es nach der Karte, ist für jeden Gaumen das passende Geschmackserlebnis dabei. Manuela Heberer


GENUSS

Der Mann für gewisse Stunden Daniel Bockholt ist ein Profikoch, den man mieten kann

Wer zur Party, einem Jubiläum oder Brunch zu sich nach Hause einlädt, hat in der Regel mit dem Kochen und Anrichten der Speisen und dem Servieren der Getränke alle Hände voll zu tun. Da ist es oft schwierig, sich gleichzeitig ausgiebig um seine Gäste zu kümmern. Wie wäre es deshalb mit einem Mietkoch?

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aniel Bockholt weiß, was sich gute Gastgeber wünschen: Neben kulinarischen Genüssen und einer stimmungsvollen, entspannten Atmosphäre vor allem Zeit für die Gäste. Wer den Schweriner Koch engagiert, kann sich und seine Besucher mit Gaumenfreuden nach individuellen Wünschen verwöhnen lassen und die Feier selbst ohne Stress genießen. Denn der Kochprofi – vielen Schwerinern aus der Gourmetfabrik bekannt – bringt alle Zutaten mit, bereitet ein tolles Menü oder Buffet zu und wäscht hinterher sogar ab.„Ich benötige nur einen Stromanschluss und etwas Platz für die mobilen Küchengeräte“, erklärt der Profi, der auch in jeder heimischen Küche zurechtkommt. Highlight auf Partys ist das Live-Cooking. Damit Kochen und Essen für alle zu einem schönen Erlebnis in fröhlicher Runde wird, bereitet Daniel Bockholt auf Wunsch die Speisen aus frischen Zutaten vor den Augen der Gäste zu und beantwortet dabei gerne Fragen. Kochen und Reden – das kennt der 31-jährige kreative Koch aus seinen Kursen und Events, zu denen er regelmäßig in die Gourmetfabrik am Platz der Freiheit einlädt. Hier können natürlich ebenfalls Partys veranstaltet werden. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

Manchmal wird Daniel Bockholt auch verschenkt – besser gesagt, seine Kochkünste. Steht ein Ehejubiläum, ein besonderer Jahrestag oder Geburtstag ins Haus, richtet er beispielsweise gerne ein romantisches Candlelight-Dinner aus – oft für nur zwei Personen in ganz privater Atmosphäre.„Am schönsten ist es, wenn die Betreffenden von ihrem Geschenk nichts ahnen und ich auf einmal in der Tür stehe. Dann in die erstaunten Gesichter zu schauen und nach kurzer Sprachlosigkeit die Freude zu erleben, macht mir Spaß, weil ich weiß, dass der erste Teil der Überraschung gelungen ist“, meint er. Damit auch das Essen zu einem wahren Vergnügen wird, spricht Daniel Bockholt vier Wochen vor dem Ereignis alles genau ab – achtet auf bestimmte Vorlieben und eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten. „Die meisten Kunden wünschen sich ein Menü aus der vielfältigen und sehr farbenfrohen mediterranen Küche – und die bietet so viele Möglichkeiten, dass man damit jeden Liebhaber der kulinarischen Gaumenfreuden begeistern kann“, weiß Daniel Bockholt aus Erfahrung. Auf die Frage, wie denn so ein Menü aussehen könnte, antwortet der Profikoch nach kurzer Überlegung: „Also, ich würde als Vorspeise ein Rote Bete Carpaccio mit Wildkräutersalat und pochierten Lachsklößchen mit Orangen-

Kapern-Vinaigrette vorschlagen. Als Hauptgericht Mangaliza-Schwein in Tomaten-OlivenKruste auf Spinat-Polenta und als Dessert Créme Catalan. Dazu werden natürlich die passenden Getränke ausgewählt, denn was ist schon ein gutes Essen ohne einen edlen Tropfen!“ Man muss also nicht nur gut kochen können, sondern braucht zudem viel Fantasie, um immer wieder neue individuelle Menüs zu kreieren, die ansprechend aussehen und köstlich schmecken. Die Geschmäcker sind allerdings so verschieden, wie die Vielfalt der Produkte selbst – und deshalb lässt sich der Koch, den man mieten kann, immer wieder etwas Neues einfallen. Damit aus der vielleicht anfänglichen Sprachlosigkeit der Beschenkten oder Gäste ein tolles kulinarisches Erlebnis wird, von dem alle noch lange schwärmen.

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er allerdings eine größere Party plant, beispielsweise im Garten oder in der Firma, kann neben dem LiveCooking auch den Catering-Service von Daniel Bockholt buchen. „Ich erlebe oft, dass Menschen über gutes Essen ihre Wertschätzung gegenüber anderen ausdrücken möchten und finde, dass das eine wirklich gute Idee ist“, sagt er. Text & Foto: Christine Mevius

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GENUSS

Authentischer Rum-Genuss aus Kuba „Ron Mulata“ Die Tatsache, dass Rum bereits um 1650 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde, zeugt von seiner langen Tradition und lässt ahnen, dass er bis heute als guter Tropfen in vielen Ländern der Erde zu schätzen gewusst wird.

Fotos: Ron Mulata de Cuba Deutschland GmbH

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o auch in Deutschland, wo sich neben den großen, bekannten Marken auch kleine, feine Sorten den Weg in die Herzen der Rum-Liebhaber bahnen. Eine davon ist „Ron Mulata de Cuba“. Vertrieben wird er von der „Ron Mulata de Cuba Deutschland GmbH“, dahinter stehen Marcel Dopatka-Keding, Enrico Stellmacher und Steffen Kanert aus Parchim. Als sie vor über zwei Jahren bei einer Urlaubsreise nach Kuba das erste Mal diesen Rum probierten, war ihnen schnell klar, dass es „Ron Mulata“ auch in unseren heimischen Gefilden geben soll, unterscheidet sich dieser Rum (span.=Ron) doch deutlich im Geschmack von anderen bekannten Sorten. Er wird direkt in der Destille gelagert, gereift und abgefüllt, die sich in Santa Clara, im Herzen von Kuba befindet. Dort reift der gute Tropfen in Weißeichenfässern, bis er nach einem, drei, fünf oder mehr Jahren in Flaschen abgefüllt wird und seinen Weg in den Handel antritt. „Ron Mulata“ ist ein authentischer kubanischer Rum, der hier in den Original-Flaschen mit dem Original-Etikett, so wie ihn auch die Kubaner in ihren Geschäften kaufen, für den interessierten Kunden zu haben ist. Beliefert werden Verkaufsstellen von Parchim über Wismar bis Waren/ Müritz. Das Netz der

Abnehmer wird stetig größer, auch ein großer Schiffsversorger gehört mittlerweile dazu und bei größeren Veranstaltungen steht die Marke inzwischen exklusiv auf den Getränkelisten. Unter den neun verschiedenen „Ron Mulatas“ (Liköre sind ebenfalls im Angebot), die das Geschäfts-Trio vertreibt, ist der „Ron Mulata Palma Superior“ einer der Beliebtesten. Besonders zu empfehlen ist der dreijährige braune Rum für Longdrinks und Cocktails, denen er eine feine Rumnote vermittelt, ohne jedoch zu aufdringlich im Geschmack zu sein. Eigens für Ron Mulata Deutschland wird er nun auch in der 1 Liter Maxi-Flasche produziert. Eine weitere Spezialität ist der „Elixir de Ron Mulata“, den unter anderem die Damenwelt sehr schätzt. Er wird mit süßen Trauben angesetzt, spielt mit Aromen von Zuckerrohr bis weißer Schokolade und ist pur ebenso ein Genuss wie in Cocktails. Seine besondere Note entfaltet er jedoch, wenn man ihn gekühlt auf Eis mit Limetten trinkt.Wer es aber schlicht und pur am meisten liebt, dem sei der „Ron Mulata Añejo 7 Anos“ ans Herz gelegt. Feine Nuancen von Caramel, Vanille und Schokolade machen ihn rund und ausgewogen im Geschmack, gut geeignet, um den Tag entsprechend ausklingen zu lassen oder um besondere Tage noch schöner zu machen. Das nahende Weihnachtsfest wäre da eine gute Gelegenheit, Verwandten, Freunden und Bekannten mit diesem einzig authentischen Rum in original kubanischer Abfüllung eine Freude zu machen. Für alle, bei denen er noch nicht in den Regalen des Supermarktes zu haben ist, besteht natürlich die Möglichkeit, diesen über das Internet unter www.cubata.de zu bestellen. Gabriele Knües

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Winterzeit: Zeit für Fondue. Foto: Gutstetten

ZUM KAISERLICHEN POSTAMT IHR BRAUHAUS - RESTAURANT UND HOTEL IN PARCHIM

Unser modernes Brauhaus-Restaurant serviert Ihnen Mecklenburger Spezialitäten – überwiegend aus regionalen Produkten und frisch für Sie zubereitet. Genießen Sie bürgerlichfeine Gerichte von unserer saisonal wechselnden Speisekarte. *** Als erstes Haus am Platz begrüßt Sie unser Hotel in Parchim mit gehobenem Komfort. Unsere 14 Zimmer verwöhnen Sie während Ihres Besuchs mit hellem Ambiente und hochwertiger Ausstattung – kostenloses WLAN inklusive.

Geflügel-Fondue:

Genuss in der kalten Jahreszeit Wer an langen Winterabenden Gäste einlädt oder im Rahmen der Familie gemütlich schlemmen möchte, sollte sich an den vielleicht längst vergessenen Fonduetopf erinnern, der seit längerer Zeit verwaist in der hintersten Ecke des Küchenschrankes steht. Wie wäre es beispielsweise mit einem Fondue aus frischem zartem Hähnchen- und Puten-Brustfilet sowie aus Fleisch aus der PutenOberkeule? Der Aufwand für die Vorbereitung ist nicht groß und bezüglich der Beilagen kann man der Fantasie freien Lauf lassen. Neben der Auswahl der Fleischsorten kommt dem Öl eine besondere Rolle zu. Mit Raps- oder Sonnenblumenöl werden die Fleischwürfel besonders kross und knusprig, außerdem sind diese pflanzlichen Öle fast geschmacksneutral und enthalten einen großen Anteil gesunder, ungesättigter Fettsäuren. Das Öl sollte zunächst auf dem Herd erhitzt werden, jedoch nicht über 170°C, denn der Rechaud ist nur zum Warmhalten geeignet. Für die Zubereitung von Fleischgerichten sollte der Fonduetopf unbedingt emaillebeschichtet, aus Gusseisen oder Edelstahl sein. Keramiktöpfe sind nur für Käse- oder Schokoladen-Fondues bestimmt – die übrigens ebenfalls sehr lecker schmecken und auch ergänzend verwendet werden können. Während man die Fleischwürfel auf Fonduegabeln gespießt im Öl gart, empfiehlt sich das Dünsten von Gemüse in kleinen Sieben. Damit der Sud nicht allzu stark abkühlt, sollten in einen 1-Liter-Topf maximal acht Teile gleichzeitig getaucht werden. Zum zarten Geschmack des Geflügelfleisches passen frische, fruchtige Saucen besonders gut, zum Beispiel eine Senf-Orangen-Sauce oder auch eine selbstgemachte Salsa. Scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili geben dem Fondue den richtigen Pep. Neben vielen frischen Gemüsesorten eignen sich auch Papaya, Ananas, Kiwi oder Feigen als Beilage. Nicht fehlen sollten auf der Fonduetafel warme Baguettes und ein frischer bunter Salat. C. M. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

*** Was auch immer Sie planen: Ob Seminar, Firmenfeier oder Hochzeit – in unserem Tagungshotel nahe Schwerin werden Ihre Veranstaltungen zum Erfolg. Bis zu 40 Personen finden in unseren zwei separaten Tagungsräumen großzügig Platz.

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ESSEN & TRINKEN

Norbert Bosse empfiehlt:

Wintergrillen – der neue Trend Spaß in der Räucherschule am Plauer See

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ie kalte Jahreszeit hat uns längst im Griff, der Winter lässt grüßen. „Der Winter ist keine Jahreszeit, sondern eine Aufgabe!“, sagte der amerikanische Romancier Sinclair Lewis. Und im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern gilt das ganz besonders auch für Hoteliers und Gastronomen. Die Familie Block in Plau am See widmet sich mit Leidenschaft und Ideenreichtum dieser Aufgabe. Der neue Trend in der Gastronomie ist das Wintergrillen, ein Spaß nicht nur für Männer, sondern für die ganze Familie. Ich habe Remo Block und seine Mannen im November besucht und mir ihr neues Angebot angeschaut. Ihr Restaurant „Fischerhaus“ liegt an der Metow, das ist ein Kanal direkt am Zugang zum Plauer See. Seit dem Jahr 2000 ist das Mecklenburger Wirtshaus in Betrieb. Mit Stroh gedeckte Häuser, ein sehr gepflegter Außenbereich für die Erlebnisgastronomie und immer Blick auf’s Wasser. Das ist das Umfeld, in dem der Gast sich auch im Winter wohlfühlen soll. „Schon lange veranstalten wir unter freiem Himmel kulinarische Events,“ so Remo Block. „Doch jetzt wollten wir unseren Gästen etwas ganz Besonderes bieten – Grillen und Räuchern im Freien. Dabei stehen Spaß und Genuss im Vordergrund!“ Es gibt einen großen Kurs, der einen halben Tag dauert und einen kleinen Kurs über zwei Stunden. Grillmeister Remo Block und Koch Michael Mann erwarten die Gäste. Alle bekommen eine zünftige Schürze um, und dann geht’s los. Es gibt eine theoreti-

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Grillmaster Remo Block (l.) und Hauskoch Michael Mann bei den Vorbereitungen zum Wintergrillen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


ESSEN & TRINKEN

... dieser frische Müritzzander soll gleich auf den Grill kommen.

sche Einführung und eine Unterweisung. Hier darf und soll auch etwas gelernt werden! Ein Kugelgrill und ein Barbecue-Smoker sind das Handwerkszeug, dazu ein professioneller Räucherofen und ganz unterschiedliche Holzarten. Der Name „Fischerhaus“ und die Nähe zum Plauer See erklären, warum die Blocks sich auf das Thema Fisch spezialisiert haben. Der kommt von den Plauer oder den Müritzfischern – Zander, Barsch, Maräne, Forelle oder Aal. Ganz nach Jahreszeit und Fangergebnis. Regional ist hier erste Wahl.

der interessierte Gast ebenfalls. Späne oder Hackklötze, Buche oder Kirsche – das ist hier die Frage? Auf alles hat der Grillmeister eine Antwort. Es gibt jede Menge Tipps, die man auch zu Hause sehr gut anwenden kann. Und am Ende bekommt jeder Teilnehmer auch noch einen „Räucherpass“ und einige Kostproben für die Daheimgebliebenen. Das man auch Brot und Gemüse auf dem Grill zubereiten kann, macht die Sache besonders interessant. Hokkaidokürbis vom Grill fand ich sehr lecker, und es erinnerte mich an meine ersten Grillversuche als Schulkind mit rohen Kartoffeln, die wir in der Glut

Das Ehepaar Brunhilde und Wolfgang Gentzsch (l.) lassen sich gemeinsam mit Remo Block und seinem Vater die frisch geräucherten Forellen schmecken.

eines Lagerfeuers gegart hatten. Überhaupt haben das Wintergrillen und die Räucherschule etwas sehr Urbanes und Ursprüngliches. Wobei die kulinarischen Genüsse einmalig sind und kaum Wünsche offen lassen. Die Atmosphäre im Freien (sollte das Wetter zu unfreundlich sein kann im Restaurant gegessen werden), das Miteinander der Gäste und der Akteure und die unkonventionelle Art des Probierens und des anschließenden Genießens der Speisen macht den Reiz der Sache aus. Für alle ist Platz am Grill und am Räucherofen. Jeder Gast bestimmt, inwie-

weit er selber Hand anlegen will. Und da das Grillvergnügen am Tage stattfindet, sind auch Kinder gern gesehen. Es gibt übrigens auch einen Spielplatz. Wer mag, kann dann den Wintertag im Wellnessbereich der eigenen Ferienanlage oder am Kamin im Fischerhaus bei einem guten Whiskey ausklingen lassen. Mein ganz besonderer Tipp für Sie: So lange das Wasser eisfrei ist, bietet Senior Wolfgang Block auch Fahrten auf dem Plauer See in einer komfortablen Motoryacht an. Text & Fotos: Norbert Bosse www.mv-tipp.de

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unächst wird der Fisch zerlegt und küchenfertig zubereitet. Da können auch die Kleinen mit anpacken. Alle Teilnehmer erfahren etwas über das Zubereiten und das Würzen, es gibt verschiedene Salzmischungen und Öle. Immer darf und kann auch verkostet werden. Die passenden Getränke werden natürlich auch gereicht, dass versteht sich von selbst. Feuerkorb, Grog und Glühwein machen selbst klirrende Kälte erträglich. Und damit die Zeit nicht so lang wird, hat der Küchenchef den Räucherofen mit frischen Forellen bestückt. Die werden schon mal probiert. Rustikal vom Holzbrett. Alles über das Räuchern erfährt MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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Bienvenidos!

Drei Norddeutsche und drei Mallorquiner, die sich gut verstehen:( v.l.) Olga, Charlotte Steffens, Alberto, Petra Schmidt, Angeles und Hotelier Hans Gerst.

Olga, Angeles und Alberto aus Palma feiern Weihnachten und Silvester in diesem Jahr nicht zu Hause. Sie werden diese Tage im BEST WESTERN Seehotel Frankenhorst verbringen. Hotelgäste sind sie allerdings nicht, sondern drei von insgesamt fünf spanischen Auszubildenden.

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rmöglicht wird ihnen diese betriebliche Berufsausbildung in Deutschland durch das EU-Sonderprogramm "MobiPro". Davon hatten die jungen Spanier aus der Zeitung erfahren und sich bei einer Partnerschule der Schweriner SBW Aus- und Fortbildungsgesellschaft für Wirtschaft und Verwaltung mbH vorgestellt. “Diese Bildungseinrichtung akquiriert für uns Auszubildende, führt die Erstgespräche, hilft ihnen bei der Erstellung aller notwendigen Unterlagen für die Förderung des sechswöchigen Sprachkurses im Heimatland sowie die Ausbildung in Deutschland“, erklärt Veronika Wegrad-Paul, Geschäftsführerin der Bildungseinrichtung. Auf diese Weise kamen im Sommer kurzfristig 72 spanische Jugendliche

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nach Mecklenburg-Vorpommern, die zuhause bei einer Jugendarbeitslosigkeit von rund 50 Prozent keine beruflichen Chancen sahen. Schon kurz nach ihrer Ankunft gaben Arbeitsagentur, SBW und IHK, die sich für dieses Projekt engagieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, Schweriner Unternehmen im Rahmen einer Börse die Möglichkeit, sich vorzustellen und für ihre Ausbildungsplätze zu werben. Dort knüpfte Petra Schmidt, Geschäftsführerin des BEST WESTERN Seehotels Frankenhorst, gleich zu fünf jungen Leuten Kontakt und vereinbarte mit ihnen ein vierwöchiges Praktikum. „In dieser Zeit haben sie alle Hotelbereiche durchlaufen. Anfangs war es etwas schwierig

mit der Verständigung, aber sie lernen fleißig Deutsch und so klappt es jeden Tag etwas besser. Auch im Umgang mit den Gästen gibt es kaum Probleme, die meisten haben großes Verständnis“, meint Petra Schmidt. Diese positive Entwicklung veranlasste die Hotelleitung, ihnen allen die Ausbildung zum Hotelfachmann bzw. Hotelfachfrau zu ermöglichen. Den Vertrag bekamen sie am 21. August 2013 vor ganz großer Kulisse – während der jährlich im Hotel stattfindenden BEST WESTERN Party. Dafür bedankten sich die fünf jungen Spanier mit dem Song „Guantanamera“, den Hotellier Hans Gerst persönlich mit ihnen eingeübt hatte. Dabei ahnten sie wohl kaum, dass dieses MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


AUSBILDUNG Lied in Deutschland schon gesungen wurde, als sie noch gar nicht geboren waren. Von den Gästen bekamen die sympathischen jungen Leute tosenden Beifall und Hans Gerst viele anerkennende Worte für sein Engagement, neue Wege bei der Gewinnung von Auszubildenden zu gehen. „Mir ist sehr wichtig, dass die jungen Menschen bei uns von allen gut aufgenommen werden und sich wohlfühlen. Unser gesamtes Team gibt ihnen so viel Unterstützung wie möglich – im Arbeitsalltag, in der Schule aber ebenso bei privaten Problemen“, sagt der erfahrene Hotellier. Auch seine Lebensgefährtin Charlotte Steffens bringt sich mit viel Herzenswärme ein, wenn sie an den Wochenenden in Frankenhorst ist.„Wir versuchen ihnen ein Stück weit, die Familie zu ersetzen, sprechen über das, was wir die Woche über gemacht und erlebt haben, hören uns ihre Sorgen an, stehen mit Rat und Tat zur Seite und kümmern uns, wenn jemand krank ist. Deutsch reden und dabei gemeinsam mallorquinisch kochen – das ist eine Freizeitbeschäftigung, die uns allen besonders gut gefällt“, erzählt sie.

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lberto Roldán Martin möchte auf jeden Fall bleiben. Der 26 Jährige hatte vorher beim Spanischen Roten Kreuz, aber auch schon im Hotelservice gearbeitet. Ein Jahr lang war er in einem Hotel in St. Andrews (Schottland), wo er neben der Arbeit Englisch lernte. Dann kam er über die Initiative „Job of my life“ nach Mecklenburg. „In Frankenhorst fühle ich mich sehr wohl. Hier ist alles richtig gut organisiert und ich habe sogar ein eigenes Zimmer. Am liebsten arbeite ich im Restaurantservice. Der Chef ist sehr nett und geduldig, erklärt mir vieles und übt sogar mit mir, die Gerichte, die in der Speisekarte stehen, richtig auszusprechen. Ich mag den Kontakt mit den Gästen und es macht mir Spaß, zu sehen, wie wohl sie sich hier fühlen“, sagt Alberto. Etwas schwieriger ist es dagegen in der Schule.„Dort wird ausschließlich Deutsch gesprochen. Anfänglich habe ich den Lehrer kaum verstanden. Aber mit der Zeit wird es besser“, sagt er. Für immer hier zu bleiben, kann sich der junge Mann gut vorstellen. „Vielleicht lerne ich ja eine nette Frau kennen und heirate sogar“, meint er und lächelt etwas verschmitzt.

Olga kocht gerne. Deshalb macht ihr auch die Arbeit in der Küche Spaß.

Angeles und Alberto sind froh, wenn sich alle Gäste wohlfühlen.

„Für diese Jugendlichen, die so weit weg von zuhause sind, haben wir natürlich auch eine soziale Verantwortung. Wir wollen ihnen nicht nur beruflich eine Chance geben, sondern möchten, dass sie sich bei uns und mit uns gutfühlen, gerne zur Arbeit kommen und nach ihrer Ausbildung vielleicht sogar bleiben“, sagt Petra Schmidt. Deshalb hat sie u. a. dafür gesorgt, dass die spanischen Azubis im Hotel wohnen können und zur Schule nach Zierow und Parchim mit dem hoteleigenen Bus fahren dürfen. Und die jungen Spanier? MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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lga Guerrero ist gelernte Reisekauffrau. Fünf Jahre hat die heute 26 Jährige in einem spanischen Reisebüro gearbeitet, bevor sie ihr beruflicher Weg für sechs Monate nach San Francisco führte. Dann qualifizierte sie sich zur Reiseleiterin. In diesem Beruf, der ihr viel Spaß machte, arbeitete sie bis Juni 2013. Als dann die Jobs immer knapper wurden, interessierte auch sie sich für eine Ausbildung in Deutschland und kam letztendlich mit den anderen vier Spaniern nach Frankenhorst. Die temperamentvolle junge Frau

hält die Gruppe zusammen. „Wir lernen und kochen gemeinsam, machen Ausflüge oder besuchen Freunde, die in Deutschland leben“, sagt sie. Begeistert spricht Olga von ihrer neuen Ausbildungsstätte: „Hier ist es wirklich sehr toll. Alle im Team sind nett und haben viel Geduld mit uns. Die Hotelleitung hat uns eine schöne Unterkunft zur Verfügung gestellt, unterstützt uns in vielen Dingen – ob bei schulischen oder ganz privaten Problemen.“ Überhaupt fühlt sich Olga hier sehr wohl, denn sie liebt die naturnahe Umgebung des Hotels ebenso wie die Gastfreundschaft, die sie hier erfährt. Nach der Ausbildung möchte sie irgendwann wieder nach Hause zurück und dort in einem Hotel arbeiten, in das deutschsprachige Gäste kommen. Aber vorher will sie richtig gut Deutsch lernen.

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ngeles Chico ist schon 30 Jahre alt. „Ich habe Geografie studiert und einen Masterabschluss im Bereich der asiatischen Kultur gemacht. Aber eine Möglichkeit, in diesem Bereich zu arbeiten, habe ich in der Heimat nicht. Darum nutze ich die Chance, in Deutschland einen ganz anderen Beruf zu erlernen“, sagt sie. Was Hotelmitarbeiter leisten müssen, hat sie schon von ihrer Mutter erfahren, die in Palma in einem Hotel arbeitet. Darum stand für Angeles auch nicht die Frage, zum Jahresende nach Hause zu fliegen. „Außerdem fühle ich mich hier wirklich gut, alle sind nett und helfen. Jeden Tag lerne ich neue Dinge, das macht mir Spaß“, meint sie. Mit ihren vier Landsleuten versteht sie sich gut. „Wir leben wie in einer Familie und das macht mich glücklich“, sagt sie begeistert. Nach Abschluss der Lehre wird sicher jeder seinen eigenen Weg gehen. Doch für Angeles steht heute schon fest: Sie möchte in Deutschland bleiben und in ihrem neuen Beruf durchstarten. Die Bemühungen, den Mallorquinern einen guten Start in Deutschland zu ermöglichen, erfordern zwar viel zusätzlichen Aufwand, doch Petra Schmidt weiß, dass der Fachkräftemangel nur durch besonderes Engagement beseitigt werden kann. „Außerdem ist es ja nicht so, dass wir nichts zurückbekommen. Die jungen Leute sind freundlich, fleißig und haben in kürzester Zeit viel gelernt. Und da ist noch etwas: Sie stehen morgens auf, lachen und verbreiten gute Laune im Team – diese Mentalität tut uns allen irgendwie gut.“ Text & Fotos: Christine Mevius

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49 Reppiner Burg in Schwerin-MueĂ&#x; Foto: Helmut Wachtel


EISZEIT

Eis-Zeiten

Ein Spaziergang über den zugefrorenen Schweriner Innensee, vom Stadthafen am Werderhof bis zur Binnenfischerei am Ende der Bornhövedstraße, eröffnet ungewöhnliche Ufer-Einblicke.

Der Eis-Spaziergang auf dem Schweriner Innensee beginnt am Stadthafen.

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uf Grund seiner Größe von 61,54 km2 friert der Schweriner See eher selten zu. Beim Schweriner Innensee, der durch den Bau des Paulsdammes 1842 abgetrennt wurde, ist die Chance auf eine tragfähige Eisdecke etwas höher. So bildete sich in einem Winter Mitte der 1990er Jahre fast über Nacht eine glasklare Eisschicht auf dem See, durch die man, wie durch die Wände eines Aquariums, fantastisch die Fische beobachten konnte. Im Februar 2010 und 2012 lag zwar Schnee, aber die Eisdecke des Gewässers war tragfähig. Vielleicht klappt es diesen Winter auch wieder. Der Eis-Spaziergang beginnt im Stadthafen am Werderhof. Auf einst morastigem Gelände entstand 2008 im Rahmen der Bundesgartenschau ein Platz mit Spielflächen und Promenade. Die Anlegestege im Hafen sind jetzt leer, die Dächer der drei reetgedeckten Bootshäuser am linken Ufer vor den Waisengärten mit Schnee bedeckt und idyllisch anzusehen. Einige Familien wandern zwischen Anlegestegen und Bootshäusern hindurch in Richtung Seemitte. Ein richtiger Trampel-

pfad ist auf dem schneebedeckten Eis entstanden. In Höhe des Seglerheimes bietet sich ein schöner Blick über den Schweriner Innensee. Eingemummte Menschen laufen zur gegenüberliegenden Insel Kaninchenwerder oder nach rechts zum Zippendorfer Strand. Zwei Eissegler fliegen am Schweriner Schloss vorbei. Das Eis ächzt und stöhnt hier draußen bedrohlich. Also schnell zurück zum Ufer. Linker Hand liegt die Schwanenhalbinsel. Eine im Frost erstarrte Wasserstadt mit zahlreichen Kanälen, in denen Bootshäuser dicht beieinander stehen. Sie wurde erst Mitte der 1940er Jahre erschlossen. Am Südende der Insel ist die Wasserschutzpolizei stationiert. Um die Insel herum, vorbei an den Zugangskanälen zu weiteren Reihen-Bootshausanlagen, deren grüner Anstrich einen interessanten Kontrast zum winterlichen Weiß bildet, Bootsstegen und Schilffeldern, kommt der Spielplatz „Am Werder“ in Sicht. Die Kinder tummeln sich aber nicht hier, sondern auf dem Eis. Es gibt Schlitterbahnen, kuriose Schneemänner und Schneebälle, die einem knapp am Ohr vorbei fliegen.

Reusen der Binnenfischerei im Schnee.

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EISZEIT

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DIE

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Das Gasthaus „Angler II“ am Schweriner Innensee steht auf Pfählen im See.

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€ 15.990,– Am Ufer macht der Weg einen großen Bogen zur Bornhövedstraße. Auf dem Eis aber führt der Spaziergang am Gelände der Maschinenund Bootsreparaturwerkstatt Klingebiel vorbei. Das satte Gelb des Gasthauses „Angler II“ leuchtet schon von weitem. Es steht auf Pfählen direkt im Wasser – pardon, im Eis! Buhnen und Bootshäuser an beiden Seiten bilden einen schützenden Hafen. Die Terrasse lädt im Winter zum Glühwein ein. Die Boote liegen jetzt gut geschützt in Bootshäusern oder im Winterlager des Bootsservices, der sich ein Stückchen entfernt hinter dem „Anglerverein Greif“ auf einem Teil des ehemaligen Abwasserwerkes befindet. Die Anlage wurde 1908 in Betrieb genommenen und 1994 wieder stillgelegt. Die Uferkante am ehemaligen Klärwerk ist mit Gebüsch und Bäumen zugewachsen und mit einem hohen Zaun versperrt. Ein paar Treppenstufen, die am Ufer hinauf führen, enden jäh an einer verschlossenen Tür. Verschneite Büsche, Bäume und Bootshäuser verschiedenster Bauformen säumen die Uferkante. Die Eisfläche vor dem Kanusportverein ist geräumt. Statt Kanufahren ist bei den Jugendlichen jetzt Eishockey angesagt. Musik erklingt, heiße Getränke werden aus einem Thermobehälter ausgeschenkt. Ein einladender Ort. Im Hintergrund sind die Hallen der einstigen FokkerFlugzeugwerke zu sehen. Vor hundert Jahren begann hier die Produktion von Luftfahrzeugen. Das Unternehmen produzierte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 1919 verlagerte Anthony Fokker die Anlagen nach Holland. Die Hallen sind die wohl ältesten noch erhaltenen Flugzeugproduktionsstätten der Welt. Einen Teil der Anlage nutzt heute der Anglerverein. An der Einfahrt zum Stangengraben liegt der verlassene Hafen der Binnenfischerei. Die an Land aufgestellten Reusen sind dick mit Schnee überpudert. Die Wintertage sind kurz und manche ganz schön kalt. Es ist Zeit umzukehren - oder einzukehren beim „Angler II“, dem ersten offenen Landzugang aus Richtung Stangengraben. Bestimmt lohnt sich auch in diesem Winter ein Spaziergang zum Stadthafen oder entlang der ufernahen Bornhövedstraße bis hin zur Fischerei. Text & Fotos: Elvira Grossert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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MUSEUM

Ein Museum mit schwergewichtigen Exponaten und seltsamer Geräuschkulisse – das Schweriner Eisenbahn- und Technikmuseum

FAUCHEN UND WECKERKLINGELN Durch ein schlauchförmiges Labyrinth von Werkstätten und Schuppen, rechts hinter dem Schweriner Hauptbahnhof, gelangt der Besucher in das „Mecklenburgische Eisenbahn- und Technikmuseum“. Am besten folgt er den Geräuschen. Wo es faucht und klingelt, ist das Museum nicht mehr weit.

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n der ehemaligen Lokwerkstatt werden Zeugen der Eisenbahngeschichte ausgestellt, liebevoll gepflegt und gewartet. Zunächst fällt die Dampflokomotive 89 008 von 1937 ins Auge. Sie war als leichte Rangierlok bis 1971 in Berlin und in Dresden im Einsatz, ehe sie 1992 über Umwege ins Schweriner Museum gelangte.

Diese historische Bahnhofsuhr, die sogenannte Nasenuhr, befand sich ursprünglich am Bahnhof im mecklenburgischen Rom.

Die beeindruckenden Räder der Schnellzug-Lok 031090 von 1939. Die Lok entging 1979 der Verschrottung, weil sie von Stralsunder Eisenbahnern auf der Insel Rügen „versteckt“ wurde.

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Gegenüber der Lok, an der Wand der Werkstatt, stehen zwei ganz besondere Museumsexponate. Sie sehen seltsam aus, wie eine Kreuzung zwischen einer Standuhr und einem überdimensionalen Wecker. Es handelt sich um Streckenläutewerke, wie der ehemalige Eisenbahner Peter Kunze erklärt. „Ein Uhrmacher und Eisenbahningenieur erfanden 1846 das Streckenläutewerk.“ Der Erbauer der Thüringischen Eisenbahn, ein August Mons, beauftragte den Berliner Hofuhrmacher Ferdinand Leonhardt mit dem Bau eines elektromechanischen Läutewerks zur Signalisierung des Zugdurchlaufs. Die aus 39 Läutewerken bestehende Anlage wurde zwischen Halle und Weißenfels eingesetzt. „Zuvor hatte man nur die Möglichkeit, Züge optisch anzukündigen“, so der Lokführer im Ruhestand. Anfangs, als die Züge der Eisenbahn noch relativ langsam fuhren, standen Streckenposten auf Sichtweite an den Eisenbahnschienen und gaben mit Hilfe von Fahnen und Laternen den jeweiligen Streckenabschnitt frei. Später setzte man Signalmasten mit zwei Flügeln, die sogenannten Flügeltelegrafen, ein. Durch Veränderung der Flügelstellung signalisierte ein

Streckenposten dem nächsten Wärter das Nahen eines Zuges. Das Erkennen des Signals war bei schlechter Witterung und besonders bei Nebel problematisch. Der Eisenbahner öffnet die Tür der „Standuhr“ mit der großen Glocke auf dem Dach und zieht sie auf. Dann ertönt ein Klingelton, der jeden Tiefschläfer wachrütteln würde. „Induktionskurbelwerke erzeugten den Strom, der dann alle Läutewerke, die zwischen zwei Bahnhöfen standen, zeitgleich auslöste“, erklärt Peter Kunze. „Die große Glocke ertönt. Achtung, es kommt ein Zug! Das Signal hieß für die Schrankenwärter: Schranke schließen.“ Die Läutewerke waren über hundert Jahre bei der Eisenbahn üblich und sind erst um 1960 langsam wieder verschwunden.

Eisenbahner Peter Kunze erklärt die Streckenläutewerke.

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Dampflokomotive 89 008 von 1937. Die leichte Rangierlok war bis 1971 im Einsatz.

„Ich habe erst 25 Jahre später angefangen, diese Läutewerke zu suchen und über zehn Jahre benötigt, um Einzelteile zusammenzutragen“, so der Eisenbahnenthusiast. „Es war sehr mühsam.“ Er fand hier mal ein Teil und dort. Einige Teile wurden in der Lehrwerkstatt des Bahnbetriebswerkes nachgebaut. Lange Zeit fehlte die große Glocke des zweiten Läutewerkes. Anfang der 1990er Jahre schwärmte dann ein Eisenbahner von der wunderschönen Blumenschale auf dem Bahnhof Schwanheide. Bei genauerer Betrachtung wurde die Blumenschale als große Glocke eines Streckenläutewerkes identifiziert. Sie hatte als Blumenkübel dreißig Jahre unbeschadet überdauert. Nun war das zweite Streckenläutewerk komplett. Der Signalanlagenspezialist Peter Kunze löst plötzlich das Läutewerk aus. Die „Blumenschale“ klingt kirchenglockenhell und wunderschön. Der Ton der Läutewerke unterscheidet sich vom Klang der Kirchenglocken durch kürzere Intervalle und ist damit klar als Bahnsignal erkennbar. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

Im Mecklenburgischen Eisenbahnmuseum stehen ein preußisches und ein Mecklenburger Streckenläutewerk nebeneinander. Das preußische Exemplar ist funktionell und schlicht, das Streckenläutewerk Bauart „Mecklenburg“ steht auf einem Steinsockel, ist prächtiger. Die Bauweise unterstrich die Wichtigkeit des Gerätes. „Man konnte zum ersten Mal mit Hilfe des elektrischen Stroms ein Signal übertragen. Das war eine große Errungenschaft zur damaligen Zeit“, so der 77-Jährige. Später wurde das Läutewerk durch das Streckentelefon abgelöst. Es machte Rückfragen möglich und erhöhte damit die Sicherheit auf der Bahnstrecke.

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as Museum beherbergt auch richtige Uhren. Sogar die Mutter aller Uhren an der Bahnstrecke. Eine einheitliche Uhrzeit wurde durch die Beschleunigung der Reisegeschwindigkeit mit Ausbau der Eisenbahnstrecken immer wichtiger. Im Deutschen Reich wurde 1893 auf Drängen der Eisenbahn-

gesellschaften die neue Mitteleuropäische Zeit eingeführt. Neben einem Bahnhofsbüro mit Fahrkartenausgabe, der DDR-Bahnhofsgastronomie Mitropa und anderen spannenden Ausstellungsstücken gibt es im Eisenbahnmuseum zehn große Lokomotiven. Fünf davon brauchen ordentlich Dampf zur Fortbewegung. Die älteste, die Dampflok 91 134, bildete 1985 den Grundstock der Sammlung. Sie fuhr 17 Jahre lang, bis zur Ablösung durch eine Diesellok, auf dem Schweriner Personenbahnhof als Rangierlok. Über einen Umweg, dem Museum der Deutschen Reichsbahn in Meuselwitz, kam sie 1985 nach Schwerin zurück. Das Museum wird ehrenamtlich vom Verein Mecklenburgische Eisenbahnfreunde e.V. betrieben. Es öffnet jeweils am letzten Sonnabend im Monat und zu besonderen Anlässen. Am 7. Dezember war der Nikolaus im Museum zu Gast. Text & Fotos: Elvira Grossert

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BRAUCHTUM

Historisches wird lebendig Verein pflegt plattdeutsche Sprache, Sitten und Gebräuche

Menschen, die mit Leidenschaft eine Tätigkeit ausführen, bleiben im Herzen jung. So wie Rita Völzer, die sich der Pflege der plattdeutschen Sprache und der Volkskunde verschrieben hat. Sie kennt sich gut aus in den Dörfern und kleinen Städten rund um Rehna, weil sie hier geboren wurde. Die Rehnaerin ist sehr belesen und weiß auch viel über Richard Wossidlo, der sich bis zu seinem Tode 1939 um die mecklenburgische Volkskunde bemüht hat. Das war sicherlich einer der Gründe, warum sie 1974 Mitglied im Zirkel zur Pflege der niederdeutschen Sprache wurde. Die heute 74-Jährige ist mit Leib und Seele seit 1989 die Vorsitzende des plattdütschen Vereins to Rehna e.V. Es bereitet ihr sichtlich Freude, sich mit Historischem zu befassen. In ihrem Schrank stehen viele Bücher verschiedener Autoren, die über ihre Heimat berichten. Bereits 1974 veranstaltete der Zirkel seinen ersten plattdeutschen Abend im Lindenhof in Rehna, der seitdem aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist und sich großer Beliebtheit erfreut. Zum Vereinsleben gehören nicht nur die Pflege des Plattdeutschen, sondern auch der Sitten und Gebräuche. Dazu zählen ebenso die typischen handgenähten Trachten und die traditionellen Tänze. Von Anfang an wurde mit dem Nachwuchs gearbeitet, was sich heute im Verein auszahlt. 54

Trachten wurden in der Kleiderordnung festgelegt Im Jahr 1789 wurde eine „Kleiderordnung für den geringen Landsmann in Mecklenburg“ aufgestellt. Um Rehna lebten früher freie Bauern, die zum Fürstentum Ratzeburg gehörten. Hier wurden Trachten getragen, die sich aber von Gemeinde zu Gemeinde etwas unterschieden. Die Stiftung Mecklenburg in Ratzeburg hat ein Buch herausgegeben, in dem neben Texten und Abbildungen ebenso Schnitte für die typischen Trachten zu finden sind. Das war eine Fundgrube für Rita Völzer. Die aufwändig angefertigten Gewänder wurden mit der Hand genäht und bestickt. Die Vereinsvorsitzende ist keine Schneiderin, aber sie näht alle Trachten für die Frauen, Männer und Kinder des Vereins mit der Hand. Die Schnittmuster aus dem erwähnten Buch nutzt sie dabei als Grundlage und passt sie an die entsprechenden Figuren an. Der Mann trug ein weißes Hemd, eine Weste und eine Jacke mit silbernen Knöpfen, eine schwarze Kniebundhose, ein besticktes schwarzes Halstuch, weiße Strümpfe und einen schwarzen Hut. Bei der Frau wurde unterschieden, ob es sich um eine ledige, verheiratete oder

Das Deutsche Haus in Rehna beherbergt ein kleines Museum, in dem u. a. die Trachten ausgestellt sind.

Ein selbst genähtes Hemd und dazu eine gefütterte Weste.

verwitwete Person handelte. Das ist für die Farbe des Brusttuches und der Haube wichtig. Alle Frauen trugen weiße Blusen, die am Kragen und den Bündchen weiß bestickt wurden. Unter dem Rock aus schwarzem Wolltuch mit Mieder und bunter Borte trug die Frau ein besticktes Brusttuch, welches zum Dreieck zusammengelegt wurde. Darunter wur-

Ein bestickter Geldbeutel.

den mehrere Unterröcke getragen. Als krönender Abschluss folgte die Haube, die aus zwei Teilen bestand und mit breiten Bändern vorn gebunden wurde. Zu Hochzeiten war die Tracht der Braut besonders schön und reich verziert. Diese Trachten spielten ebenfalls in den Redensarten eine Rolle. So wurde anhand der Anzahl der Unterröcke das TemMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


BRAUCHTUM Weste oder Jacke der Männer und bei den Frauen hinten am Kleid sagten etwas über den Wohlstand aus. Nach historischen Vorlagen werden die Silberknöpfe inzwischen durch eine Firma angefertigt.

Kleines Museum im Deutschen Haus

Silberne Knöpfe für die Trachten.

peraturempfinden bestimmt. Es war zum Beispiel einen Rock mehr kalt oder einen halben Rock weniger kalt. Das Brusttuch für die Tracht bestickt auch heute jede Frau im Verein selbst. Diese waren früher und auch heute aus schwarzer Wollseide oder aus reiner Seide und vor allem in den Farben rot und grün bestickt, während die Farben gelb und MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

weiß nur sparsam verwendet wurden. Über den Rock wurde eine schwarze Seidenschürze getragen, unter der sich meist eine bestickte Tasche befand. In ihr verwarten die Frauen das Geld für den Markteinkauf. Eine andere Geschichte sind die silbernen Knöpfe, die an den Trachten eine wichtige Rolle spielten. Die Anzahl der Knöpfe an der

Die Vorsitzende ist ständig auf der Suche nach Historischem, und sie hat dabei so manche Kostbarkeit entdeckt, die jetzt in einem kleinen Museum im Deutschen Haus in Rehna zu bewundern sind. Die älteste Männerweste ist von 1730 und wurde bei Restaurierungsarbeiten in einem alten Haus gefunden. Das Deutsche Haus, eines der ältesten Fachwerkhäuser in Rehna und als Baudenkmal ausgewiesen, stammt aus dem Jahr 1537. Zur 750-Jahrfeier 1982 führten die Mitglieder des Vereins in ihren Rehnaer Trachten, die sie damals aber noch nähen ließen, den Festzug der Stadt Rehna an. Heute besteht der Verein aus etwa 30 Mitgliedern, zu denen auch zehn Kinder gehören. Sie vertreten MecklenburgVorpommern auf Trachtenfesten im Inland wie auch im Ausland. Der Verein studierte im Laufe der Zeit alte Tänze ein, die sie nach Möglichkeit zu ihren Treffen jeden ersten Montag im Monat aufführen. „Die Beschreibung Rita Völzer der Tänze haben wir in ihrer ebenfalls in alten Tracht. Schriften gefunden.

Außerdem brachten uns damals ältere Mitglieder im Verein diese Tänze bei. Auch der ehemalige Vereinsvorsitzende konnte sie noch tanzen“, erzählt Rita Völzer. Wenn sie von ihrer Vereinsarbeit erzählt, vergisst man ihr Alter und spürt ihre Liebe für diese Arbeit. Wie schön, dass es Menschen gibt, die die Traditionen bewahren und an die nächste Generation weitergeben. Text & Fotos: Monika Käning

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KUNSTHANDWERK

Kupferschmied mit Leib und Seele Wenn Daniel Amlow in seiner Parchimer Werkstatt ein Stück Metall zur Hand nimmt, dann kann man gewiss sein, dass sich daraus schon bald eines seiner vielen Objekte windet - Reliefs, Briefkästen, Wetterfahnen, Turmspitzen, Vogelhäuschen und vieles mehr.

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upfer ist dabei sein bevorzugtes Material. „Ich verwende auch Zink, aber das ist etwas spröder“, erklärt der Kupferschmied. Größtenteils orientiert er sich an den Wünschen seiner Kunden, denn viele kommen mit ganz konkreten Vorstellungen, andere wiederum lassen sich gern beraten. Eine kleine Skizze reicht Daniel Amlow aus, denn er mag es, kreativ zu sein, das reizt ihn an dieser Arbeit besonders. Geboren und aufgewachsen ist der heute 28-Jährige in Parchim. Nach seinem Abitur 2005 absolvierte er in der Firma von Vater Harald Amlow eine dreieinhalbjährige Lehre zum Bauklempner. Zum Techni-

Familien – und Zunftwappen wünschen sich die Kunden häufig als Motive für die Kupferreliefs.

schen Betriebswirt des Handwerks ließ er sich ebenfalls ausbilden und absolvierte die Meisterschule, nach deren Abschluss er im April 2012 den Meisterbrief entgegen nehmen konnte. Vater Harald, ebenfalls Bauklempnermeister und Kupferschmied, weiß seine Firma jetzt in guten Händen, in der Daniel Amlow seit 2010 die Geschicke lenkt. Dazu gehört natürlich und in erster Linie die Arbeit auf dem Bau, für die er täglich nach Hamburg, Berlin und in die nähere Umgebung fährt, um Dächer, Gauben, Türme oder Fassaden mit seinen Metallarbeiten zu komplettieren. So wurde beispielsweise die Kirche in Bentwisch mit einer neuen Mauereinfassung versehen. Verwendet wird In seiner kleinen Schmiedewerkstatt in der Lübzer dabei neben Kupfer auch Aluminium, Chaussee in Parchim ist Daniel Amlow häufig Edelstahl und Zink. anzutreffen. Auf einer Baustelle, bei der Schrott vom Zuerst wird das Kupfer ausgeglüht und Dach übrig geblieben ist, kam Daniel anschließend getrieben. Amlow auch erstmals der Gedanke, 56

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KUNSTHANDWERK aus diesem „Abfall“ etwas handwerklich Kunstvolles zu machen. Zum Entsorgen war ihm das Metall einfach zu schade und er wusste, die Winterphase eignet sich besonders gut für die Arbeit in der Werkstatt, da es auf den Baustellen im Land etwas ruhiger zugeht. Seitdem schmiedet er oft an Reliefs, auf denen die Kunden Familienwappen oder Zunftzeichen haben möchten.Wetterfahnen, die häufiger in Auftrag gegeben werden, haben meist einen persönlichen Bezug zum Besitzer des Hauses, auf dem sie installiert werden sollen. Dabei werden ländliche, bäuerliche Motive eben so gewünscht, wie Daten, Initialien oder Phantasiefiguren. Etwa vierzig bis fünfzig Arbeitsstunden, je nach Größe und Motiv, steckt Daniel Amlow in die Anfertigung einer solchen Dachzierde. Ganz nebenbei entstehen dann in seiner Werkstatt in der Lübzer Chaussee noch andere Objekte, wie Blumen, Lampen, Sterne, Kerzenhalter oder auch schon mal ein kleiner Motorradfahrer.

Wetterfahnen, Reliefs und andere Objekte fertigt Daniel Amlow in seiner Kupferschmiede an.

Es ist die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten, eigene Ideen zu entwickeln und in seine Objekte einfließen zu lassen, was Daniel Amlow an dieser Arbeit schätzt.„Es kommt vor, dass ich ein Objekt zur Seite lege, um es dann immer wieder hervorzuholen und daran weiter zu arbeiten, das ist eine Entwicklung“, sagt er. Jetzt in der dunklen Jahreszeit ist Daniel Amlow mit einer Vielzahl seiner Anfertigungen auf den Märkten in der Umgebung zu finden, denn Dinge wie Kerzenhalter, Sterne und Engel finden natürlich in der Weihnachtszeit besonders viele Liebhaber. Text & Fotos: Gabriele Knües

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Wo gibt es so ein Zoo-Abenteuer? LĂśwengebrĂźll, Pekaris, Nasenbären und viele andere Tiere in der Nachbarschaft? Das urige Baumhaus bietet Platz fĂźr 6 Personen, umfasst 3 kuschelige Schlafzimmer, eine Kochnische und eine gemĂźtliche Sitzecke zum KlĂśnen. Vom Balkon aus kann man in den Zoo gucken und wenn es dunkel wird, erstrahlt das Baumhaus im Lichterglanz. FĂźr Sauberkeit sorgt eine Dusche im Haus und ein Klo gibt es auch. Der FrĂźhstĂźcksbeutel hängt morgens um 8 Uhr an der TĂźr – fĂźr Essen und Trinken sorgt jeder Gast.

Preis pro Nacht und Zoobesuch fßr 6 Personen: 200 ₏ Exklusive Abenteuerfßhrung ab 19 Uhr: 60 ₏ Rechtzeitige Anmeldung ab sofort unter: Tel.: 0385–39551-19 service@zoo-schwerin.de

FĂźhrungen durch das Humboldthaus

ŠGaulkeDesign • Fotos: E. Hellmich (2), S. HĂśft (1)

Ein Zoobesuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Erleben Sie immer sonntags um 14.30 Uhr bis Ostern 2014 die SchaufĂźtterungen im tropisch warmen Humboldthaus.

WeiĂ&#x;bĂźscheläffchen bei „Papa“ auf dem Arm

Die WeiĂ&#x;bĂźschelaffen haben sich gut in die tierische Wohngemeinschaft des Humboldthauses eingelebt und teilen sich mit Faultieren, SchildkrĂśten und Leguanen eine Anlage, die sie aber gerne verlassen und im Haus zur Freude der Besucher ein gemĂźtliches Plätzchen suchen. Kletterseile geben den Affen die MĂśglichkeit, sich frei im Haus zu bewegen. So kommt es vor, dass Besucher sie unerwartet antreffen und begeistert sind. Mit gerade 10 cm KĂśrperlänge ist das jĂźngste WeiĂ&#x;bĂźscheläffchen noch winzig klein - gegenwärtig Ăźbt es mit den älteren Geschwistern unter strenger Beobachtung der Elterntiere fleiĂ&#x;ig das Klettern.

Kindergeburtstag feiern im Humboldthaus Bitte Termin reservieren: Tel.: 0385–39551-19, service@zoo-schwerin.de

IMMER WAS LOS IM ZOO ... 14. Februar 2014 VALENTINSTAG IM HUMBOLDTHAUS

22. März 2014 FRĂœHLINGSFEST FĂœR WINTERSCHLĂ„FER

16. März 2014 EINWEIHUNGSPARTY BAUMHAUS, GRĂœNES KLASSENZIMMER, FORSCHERPFAD

20/21. April 2014

START IN DIE ZOOSAISON 2014 „MIT DEM OSTERHASEN DURCH DEN ZOO“ – GroĂ&#x;es Osterfest

Mal andere Gesichter sehen ...

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Rottgäus…

NATUR

die wundersamen Sibiriaken

Wer auf das Wort von der „dummen Gans“ gekommen ist, war entweder selbst nicht klug oder – zumindest! – kein guter Beobachter. Man sehe sich nur dieses Bild zweier sibirischer Schönheiten an. Es ist nicht in ihrem so fernen Lebensraum – der russischen Taimyr-Halbinsel im Eismeer – entstanden, sondern am Sandstrand einer Vogelschutzinsel in der Wismarbucht.

Ein schönes Paar.

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NATUR

Meeresgänse auf weiter Reise.

Rottgänse sind Vögel des Meeres.

Weidende, ruhende Ringelgänse auf der Insel Langenwerder.

Drohender Ganter.

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üstnei und Clodius, die einstmals führenden Ornithologen Mecklenburgs schrieben im Jahr 1900: „... so sahen wir noch am 17. Mai 1897 zwischen Wismar und Poel große Scharen.“ Für beide Vogelkenner war noch nicht zu ahnen, welch wechselvolles Schicksal die kleinsten aller Meeresgänse im 20. Jahrhundert – bis fast an ihre Ausrottung – treffen sollte. Von Ringelgänsen ist die Rede, die damals auch auf Poel schon gern gejagt wurden, um sie für den Winter einzupökeln. Das galt gleichermaßen für die friesischen Inseln und Holland dazu. Und weil die scheinbar schwarzen Gänse vom Meer so eindrucksvoll „rott-rott-rott“ riefen, bekamen sie den volkstümlichen Namen Rottgans oder Rottgaus. Sie sind viel kleiner als „unsere“ hinlänglich bekannte Graugans, die Stammmutter unserer Hausgansrassen. Die „Meeresgänse“ der Gattung Branta, zu der neben der dunklen Ringelgans auch die weißgesichtige, ebenfalls kleine Nonnen- oder Weißwangengans gehört, kommen nur als Zugvögel aus ihren arktischen Heimaten zu uns nach Mittel- und Westeuropa. Ringelgänse von der sibirischen Taimyr-Halbinsel fliegen 5.000 km in Richtung Westen, ehe sie Ende September im deutschen Nordseewattenmeer ankommen. In strengeren Wintern ziehen sie noch weiter an die dann wärmeren Küsten Frankreichs und Englands. In früheren Zeiten, bis ins hohe Mittelalter, wusste man über den Vogelzug nur wenig. Seidenschwänze und Tannenhäher galten als

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Pest- und Todesvögel, als Kriegsankünder. Und von diesen nur entengroßen Meeresgänsen, die von weiß woher an die Nordsee kamen, hatte nie jemand ein Nest gesehen. So hielt sich über lange Zeit die Mär, Weißwangen- und Ringelgänse wüchsen in fernen Ländern auf den Bäumen heran. Sie seien in ihrer Jugend ja Entenmuscheln, die bisweilen auf Treibholz an den Küsten anschwemmten. So jedenfalls berichtete es der walisische Mönch Giraldis Cambrensis. Also seien sie keine Vögel, aus Eiern entstanden, und man dürfe sie deshalb zur Fastenzeit auch verzehren. Diesem Genuss von Gänsefleisch setzte Papst Innozenz III allerdings im Jahre 1215 ein Ende. Nebenbei muss noch gesagt werden, dass jene Entenmuscheln, die als Jugendstadien der Meeresgänse herhalten mussten, gar keine Muscheln sondern an Stein oder Holz festsitzende Rankenfußkrebse sind. In Spanien und Portugal gelten sie als Delikatesse und werden mit 150 bis 200 Euro pro Kilo gehandelt. Als gutes Essen galten Ringelgänse in Friesland und Holland. Auf den Halligen wurden sie in reusenartigen Vogelkojen gefangen, in Holland ebenfalls in Netze gejagt. Man stutzte ihre Flügel und fütterte sie so lange mit Getreide, bis sie schwer und fett waren. Sie ließen sich relativ leicht halten. Anfang des vorigen Jahrhunderts konnte man dennoch davon ausgehen, dass es einen stabilen Bestand von etwa 350.000 Ringelgänsen an den sibirischen Meeresküsten gäbe. Die wurden zwar bejagt, vor allem von den sibirischen Völkerschaften und, wie erwähnt, den europäischen Jägern. Doch niemand musste sich MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


NATUR Feine Algen werden von den Steinen geweidet.

Auch Meeresgänse baden gern und schütten sich Wasser über Kopf und Rücken.

Bin ich schön? Ich bin schön!

Sorgen um den Bestand machen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts aber kamen immer weniger Ringelgänse an die Nordsee. Genauere Zählungen der Bestände in den 1950er Jahren ergaben nur noch 26.000 Ringelgänse. Im Klartext gab es – unter Abzug der noch nicht geschlechtsreifen Tiere – nicht einmal 10.000 Brutpaare. Eine erbärmliche Summe für das Riesengebiet von Grönland bis zur Mündung der Lena! Als Ursache dafür galt das seuchenhafte Sterben des Seegrases Zostera. Das war ja die Hauptnahrung der Ringelgänse. Nicht nur in den Brutgebieten. Ohne Zweifel war dies e i n Grund. Der andere blieb lange verborgen, wie manches in der vormaligen Sowjetunion. Es war die erbarmungslose Verfolgung der dunklen Vögel, die nach der Brut ihr Gefieder mausern und somit flugunfähig sind.

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chon in den 1920er Jahren wurden die Gänse von speziellen Brigaden zu tausenden zusammengetrieben, erschlagen und verarbeitet. In der Saison 1926/27 sind 200.000 erbeutete Gänse für Nordsibirien vermeldet. Im Krieg erschlug eine Brigade des Dorfes Mys Wechodnoj 1.500 bis 2.000 mausernde Ringelgänse pro Fangtag! Fünfzehn Brigaden gab es an der Küste von Nord-Taimyr. Professor Evgeni Ptuschenko schrieb 1952 von „barbarischer Ausrottung“! Erst 1968 wurden die Jagd auf mausernde Gänse und ihr Fang mit Netzen verboten. Sehr spät, zum Glück nicht zu spät! Im übrigen haben sich – natürlich unabhängig davon – die Seegrasbestände wieder erholt. Das merken die Urlauber auch an unseren Ostseestränden. Die Ringelgänse fressen noch immer Seegras. Und wohl auch gern. Aber es scheint,

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dass sie, vor allem auf dem Heimzug, andere Nahrung bevorzugen. Man geht übrigens davon aus, dass es inzwischen wieder 250.000 Ringelgänse gibt. Etwa 50.000 davon rasten nun jährlich schon wieder auf dem Frühjahrszug auf den Halligen Nordfrieslands mit ihren Salzrasen. Was machen sie dort? Sie fressen, fressen, fressen. Sie brauchen große Fettreserven. Für je 100 km Flugstrecke acht Gramm. Sie haben einen 5.000 Kilometer- Flug vor sich! Um 200 Gramm zuzunehmen, muss eine Ringelgans 9,4 kg Gras fressen. Sie fliegen dann bis zur Taimyr-Halbinsel und anderen Brutstätten an der Eismeerküste. Nur am Weißen Meer machen sie eine Zwischenstation. Dorthin fliegen sie erst einmal non stop in 26 Stunden! Auf den Halligen werden seit 1968 Ringelganstage gefeiert, denn die dunklen Rottgänse ziehen Tausende Besucher an. Und für die Landwirte, die Verluste auf ihrem Grünland haben, gibt es Ausgleichszahlungen. An unserer Küste muss man schon etwas genauer suchen, um die starken, schönen Langstreckenflieger zu sehen. Lediglich in der Wismarbucht halten sich vielleicht ein paar hundert von April bis in späte Maitage auf. Wer Glück hat, kann sie entdecken und Freude daran haben, dass die Rottgänse nicht ausgerottet wurden. Text & Fotos: Wolf Spillner

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TIERISCH

Ihr Erden-Glück liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde, sondern manchmal auch darunter –Reittherapeutin und Reitpädagogin Simona Katja Zelck und ihre fünfjährige Tinkerstute. Foto: Katja Peters

Tinkerstute „Colleen“: Mein Leben als Co-Therapeutin Also, ich weiß nicht, wie es anderen Pferden geht, aber ich bin glücklich – glücklich mit meinem Stall auf der Rehhorst Ranch in Groß Rogahn – wo viel Wert auf artgerechte Tierhaltung gelegt wird, wie die Menschen das nennen – und glücklich mit meiner Chefin, der Reittherapeutin und Reitpädagogin Simona Katja Zelck. Sie kennt sich schon von Kindesbeinen an gut mit uns Pferden aus und hat trotzdem noch jede Menge Weiterbildungen absolviert, um sowohl mit den Menschen wie auch mit uns Tieren gut klarzukommen. Und das heißt für meine Chefin vor allem, Tieren wie Menschen mit Respekt und Vertrauen zu begegnen. Wie Moni, wie Simona Katja 62

von allen ihren Klienten genannt wird, immer sagt, sei ein Pferd nun mal kein Fahrrad, das man einfach mal in die Ecke stellen und eine Weile nicht beachten könne, wenn man keine Lust hat. Nein, nichts gegen Fahrräder, aber wir Pferde sind eben auch Lebewesen. Und alle Lebewesen brauchen Liebe und Zuwendung. In dieser Beziehung kann ich mich über meine Chefin nicht beschweren. Überhaupt kann ich mich bei Moni über nichts beschweren. Ich habe hier in Groß Rogahn, wo ich jetzt schon ein paar Jahre zu Hause bin und sozusagen fast zur Familie gehöre, ein schönes und glückliches Leben und kann mich jeden Tag zusammen mit meiner Chefin über kleine

und größere Erfolge freuen. Und manchmal könnte selbst ich, die tierische C-Therapeutin, fast heulen vor Glück, wenn Kinder oder Jugendliche mit Behinderungen Fortschritte machen, wenn sie wieder Kraft und Selbstvertrauen gewinnen, wenn sie sich besser bewegen oder manchmal auch besser sprechen können. Ja, manchmal hilft Reiten lernen auch beim Sprechen üben. Oft wird meine Chefin übrigens gefragt, ob man bei uns unbedingt eine „Therapie“ machen müssen, oder nicht auch einfach nur Reiten lernen könne. Ja, auch das geht, antwortet sie dann. Natürlich. Aber unsere gemeinsame Reittherapie bietet

mehr, viel mehr. Dazu gehört die Therapie bei bestimmten Erkrankungen des Bewegungsapparates oder bei Gleichgewichtsstörungen, mancher möchte aber auch einfach nur seine Angst vor Tieren bekämpfen. Die Wünsche der Leute sind ganz unterschiedlich, sehr individuell. Und je nach Wunsch und Notwendigkeit trage ich manche meiner kleinen oder größeren Klienten einfach nur in der schönen Schweriner Umgebung spazieren, mit anderen üben wir das Voltigieren auf dem Pferd – also auf mir - oder das Reiten an der langen Leine, der Longe. Immer aber richtet sich Moni danach, was für die Kinder und Jugendlichen, die zu uns kommen – noch haben MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


TIERISCH wir kaum Erwachsene – das jeweils Beste ist. Und natürlich geht es zugleich darum, was das Beste für mich ist. Ehrlich gesagt lasse ich mir schon eine Menge gefallen, aber eben auch nicht alles. Und meine Chefin achtet schon sehr darauf, dass unsere Klienten – ich mag dieses so technisch klingende Wort eigentlich gar nicht, aber es gibt offenbar kein besseres – vor allem eines mitbringen – ehrliche Neugier und mindestens Respekt vor dem anderen Lebewesen. Wie gesagt, wir Pferde sind nun mal keine Fahrräder. Ein bisschen was haben wir Pferde dann doch mit den Stahlrössern gemeinsam: Ebenso wie die Fahrräder wollen wir geputzt werden. Und zu Monis Verständnis von Reitpädagogik und Reittherapie gehört daher nicht nur das eigentliche Reiten, sondern dazu gehören auch das jeweilige Vorbereiten und Nachbereiten der Reitstunden mit Putzen, Striegeln und Satteln. Alles in allem soll es aber immer Spaß machen. Und man soll es auch nicht für jemanden anderen machen, sondern vor allem für sich selbst. Sonst hat es keinen Zweck, findet meine Chefin. Und das finde ich im Übrigen auch.

Bei den meisten meiner Reiter funktioniert das auch wunderbar. Die kümmern sich um mich, als ob ich ihnen gehören würde. Und wenn ich Geburtstag habe, dann bringen sie mir oft was ganz Besonderes zum Fressen mit, und sie schmücken mich und putzen mich noch mal so aufmerksam wie sonst immer, dass ich dann ganz stolz über unsere Wiese und durch Groß Rogahn und manchmal noch weiter laufe und den Leuten, die uns bewundernd zuschauen, so ein bisschen zuzwinkere – so ein kleines Co-therapeutisches Zuzwinkern. Und das soll dann heißen, dass es mir gerade gut geht und meinem Reiter auch. Oft sind es allerdings eher Reiterinnen. Jungs sind noch nicht so oft dabei. Vielleicht passen Mädchen und Pferde doch besser zusammen? Aber vielleicht ist das auch nur ein Vorurteil.

Aller guten Dinge sind manchmal auch drei: Hier trägt „Colleen“ die beiden Töchter Alicia (ganz hinten) und Aileen sowie Reitschülerin Jordan über den Reitplatz. Keine Angst, die fünfjährige Tinkerstute hält das aus.

Oder „Monis Reittherapie“ hat sich noch nicht genügend herumgesprochen. Obwohl, das glaube ich eigentlich nicht. Letztes habe ich gehört, wie sich meine Chefin mit dem Vater eines Mädchens über ihre neue Webseite unterhalten und ihm erzählt hat, dass da auch ein paar wunderschöne Bilder von mir zu sehen sein sollen. Ich selber habe diese Fotos leider noch nicht gesehen. Moni ist bisher noch nicht auf die Idee gekommen, sie mir mal zu zeigen. Vielleicht denkt sie aber auch, es würde zu komisch aussehen, wenn ein Pferd auf ein Notebook schaut. Aber ansonsten bin ich verdammt glücklich, sage ich Euch. Und wenn Ihr sehen wollt, wie so eine glückliche Tinkerstute aussieht, dann besucht mich doch mal bei Gelegenheit in Groß Rogahn, auf der Rehorst Ranch. Ich würde mich freuen …

Foto: Jürgen Seidel

Jürgen Seidel

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TIERISCH

Ein Kindergarten für Hunde und durchschrubbern”, so der Wunsch einer Hundehalterin, gebracht werden. „Jeder Hund bekommt bei uns eine rassegerechte Frisur, die individuell mit dem Besitzer abgestimmt wird“, erläutert die erfahrene Hundefriseurin Carola Merten.

Bereit zum großen Spaziergang. Dogwalkerin Anne wartet nur noch auf ihre Kollegin, dann kann es losgehen.

B

uddy runzelt die Stirn, schaut zu Frauchen hinauf, schnüffelt am Boden und rennt los. Er klettert zielsicher die richtige Treppe hinauf. Hundehalterin Bärbel Wiechmann öffnet die Tür zur francanis Hundebetreuung am Schweriner Großen Moor. Buddy schlüpft hinein. Buddy ist ein lebhafter, 13 Monate alter DackelLabrador-Mischling mit braunem Fell und schönen schwarzen Augen. Er ist hier nicht zum ersten Mal zu Gast. Auch ein kleiner süßer Collie kommt in die Tagesbetreuung. Er läuft auf Buddy zu und begrüßt ihn, will mit ihm toben. Die Tür öffnet sich immer wieder. Große und kleine Hunde werden von Herrchen, Frauchen oder der ganzen Familie gebracht. Manchmal haben sie Gepäck, Kissen und Decke dabei. Sie kommen für ein paar Stunden oder für einen ganzen Tag in die Hundebetreuung. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

Franziska Kern, Mitinhaberin der francanis Hundebetreuung, nimmt alle in Empfang. „Wir sind ein Kindergarten für Hunde“, erklärt sie, „man kann seinen Liebling bei uns abgeben, und mit gutem Gewissen zur Arbeit gehen.“ Der Familienhund kommt in liebevolle Obhut. Er bleibt nicht traurig in der Wohnung zurück, beklagt jaulend seine Einsamkeit oder nagt aus Langeweile ein bisschen an der Ledercouch herum. „Die Hunde haben die Möglichkeit mit anderen Artgenossen oder den Betreuern zu spielen“, beschreibt Franziska Kern den Aufenthalt im Hunde-Kindergarten. Gemeinsam mit Carola Mertens betreibt sie eine aus Hundebetreuung und Hundefriseursalon bestehende Einrichtung am Großen Moor. Die Idee einer Tagesbetreuung für Hunde kommt ursprünglich aus den Großstädten. Franziska Kern

besuchte mit ihren eigenen Hunden über lange Jahre den Hundesalon Mertens und lernte so die Inhaberin kennen. Im August 2012 beschlossen die beiden Frauen auch in Schwerin einen Hundebetreuungs-Service anzubieten. Hierzu mieteten sie zunächst den leerstehenden Laden neben dem Salon. Den erweiterten Service, Betreuung vor oder nach dem Hundefriseur, nahmen die Hauptstädter so gut an, dass die Schwerinerinnen beschlossen, ihre Dienstleistungen gemeinsam unter einem Dach anzubieten. Im Mai dieses Jahres zog der beliebte Rundum-Service in neue größere Räume am Großen Moor 7a, Eingang Ecke Baderstraße. Dienstags bis donnerstags sind Hundepflegetage, dass heißt Bruno, Charly und Artgenossen können während der Tagesbetreuung eine individuelle Fellpflege erhalten oder nur zum „waschen

Vor der Tür wird es unruhig. Zwei junge Frauen kommen mit je zwei und drei Hunden in den Tier-Kindergarten. Sie kehren vom Spaziergang zwischen Marstall und Schlossgarten zurück. Täglich werden die Vierbeiner ausgiebig ausgeführt. Bei Bedarf, entsprechend Alter und Rasse, geht es auch zwischendurch noch zum Gassigehen hinaus. Erfolgt auch eine Fütterung? Die meisten Hunde werden vor und nach dem Kindergarten zu Hause gefüttert. Auf besonderen Wunsch des Besitzers gibt es auch etwas während der Betreuungszeit. Welche Hunde können zur Tagesbetreuung kommen? Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass das Tier gesund ist und über einen gültigen Impfschutz verfügt. Nach einem erfolgreichen Probetag, bei dem die soziale Verträglichkeit des Tieres geprüft wird, steht dem Besuch im Hunde-Kindergarten nichts mehr entgegen. Buddy freut sich auf den Besuch in der Hundebetreuung. Freitag ist der wöchentliche Tobetag. Dann kommt er regelmäßig, um am Tagesausflug teilzunehmen. Die Tiere dürfen an diesem Tag ohne Leine auf einem großen, eingezäunten Wald- und Wiesengelände nahe Schwerin oder in der Nebensaison am Hundestrand an der Ostsee herumtollen. Impressionen von den Ausflügen sind im Internet zu finden. Text & Fotos: Elvira Grossert

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AUTO Der neue X5 macht auch im Gelände eine sehr gute Figur.

Der neue BMW X5:

Das Platzangebot setzt Maßstäbe im Segment.

Fahrfreude pur und neue Akzente in Sachen Innovation und Luxus Da steht er nun. Der neue BMW X5. Groß, stattlich und voller Selbstbewusstsein. Schick sieht er aus und sportlich sowieso. Der Münchener Autobauer hat wieder einmal das richtige Näschen gehabt für das Modell, das ein ganzes Segment begründet hat. Der BMW X5 war das erste und ist bis heute das erfolgreichste Sports Activity Vehicle (SAV) weltweit. Mit dem Start der dritten Generation werden nun neue Akzente für Fahrfreude, Variabilität und Luxus in seiner Fahrzeugklasse gesetzt. Der X5 punktet mit gesteigerter Sportlichkeit und reduziertem Verbrauch, einem markanten und aerodynamisch optimierten Design, einem ausstattungsbereinigt um bis zu 90 Kilogramm reduziertem Gewicht sowie mit zahlreichen Innovationen von BMW ConnectedDrive.

Es gibt viele gute Argumente, die für eine erste Probefahrt sprechen. Wie zum Beispiel das charakteristische, gegenüber dem Vorgängermodell evolutionär weiterentwickelte Karosseriedesign. „Dazu kommen mehr Raumkomfort, die Übersichtlichkeit und das luxuriöse Ambiente im Interieur, die erhöhte Sitzposition und natürlich auch die gesteigerte Variabilität im Innenraum“, sagte Hannes

66 Im Innenraum werden Komfort, Innovation und Eleganz groß geschrieben.

Liesegang aus Sternberg, der bereits eine Probefahrt mit einem neuen BMW X5 durch die Region absolvierte. Durch umklappbare und im Verhältnis 40:20:40 geteilte Fondsitzlehne ergibt sich dabei ein Gepäckraumvolumen von 650 bis zu 1870 Liter. „Das ist ein toller Wert.“ Der neue BMW X5 steckt aber auch voller innovativer Überraschungen. So präsentiert er sich unter anderem serienmäßig mit einer automatischen Heckklappenbetätigung. Das Öffnen und Schließen der Heckklappe ist erstmals per Fernbedienung und vom Fahrersitz aus möglich. Was auffällt und begeistert sind ebenso das Head-Up Display mit vollständigem Farbspektrum und neuen Anzeigeinhalten, die Night Vision mit Personen- und Tiererkennung

sowie ein neuer Parkassistent mit Längs- und Querführung. Innovation wird groß geschrieben und zieht sich wie ein roter Faden durch das Auto. Zur Markteinführung startete der BMW X5 mit drei Motorvarianten: der X5 xDrive50i mit neuer Generation des V8-Benziners (450 PS), der X5 xDrive30d mit überarbeitetem Reihensechszylinder-Diesel (258 PS) sowie der M Performance Automobil BMW X5 M50d mit dreifach aufgeladenem Reihensechszylinder-Diesel (381 PS). Fazit: Eine Fahrt mit dem neuen BMW X5 ist eine besondere Tour. Einsteigen und losfahren. Das macht in diesem Auto sehr viel Spaß. Eine tolle, umfangreiche aber auch komfortable Ausstattung rundet das Angebot ab. Text & Fotos: Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


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Golfspielende Journalisten zu Gast im Land Medienvertreter aus 13 Ländern Europas bei Golf-Europameisterschaft in Mecklenburg-Vorpommern Rund 150 Medienvertreter aus 13 europäischen Ländern traten bei der siebten Europameisterschaft golfspielender Journalisten (EMGJ) in WINSTONgolf nahe Schwerin an. Mit Unterstützung des Golfverbandes Mecklenburg-Vorpommern, des Landestourismusverbandes und des Landesmarketings drehte sich vier Tage alles um einen kleinen weißen Ball und die touristischen Highlights unseres Landes. Das Programm führte die Journalisten unter anderem nach Schwerin und an die Ostseeküste. „Die Auswahl MecklenburgVorpommerns als Austragungsort des internationalen Wettbewerbes zeigt, dass sich der Nordosten bei Angeboten und Infrastruktur als Golfregion immer weiter etabliert“, sagte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes MecklenburgVorpommern. „Gleichzeitig ist der Besuch der Journalisten eine große Chance für Urlaub im Golfland MecklenburgVorpommern zu werben und die Vorzüge des Standorts einer internationalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, da Pressevertreter Multiplikatoren und Meinungsbildner sind“, ergänzte Rüdiger Born, Präsident des Golfverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Das Rahmenprogramm der Europameisterschaft bot unter anderem ein Abendessen mit mecklenburgischer Küche im Staatstheater Schwerin und die Möglichkeit einer Erlebnistour, die die Medienvertreter über die Hansestadt Wismar entlang der Ostseeküste nach Bad Doberan und Heiligendamm führte und den Teilnehmern Einblicke in die Backsteingotik und Seebäderkultur des Landes ermöglichte. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

Empfang der Teilnehmer im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters.

Jenny Elshout, Rüdiger Born und Tobias Woitendorf repräsentierten die Gastgeber des Journalistenmasters.

Das deutsche Team vor dem Leaderboard.

Sightseeing im ganzen Land gehörte zum Programm, hier vor dem Arsenal in Schwerin.

Tim Hansen, Direktor Grand Hotel Heiligendamm, Wolfgang Scheffler, Team Deutschland, Rüdiger Born, Golfverband MV & Klaus Pastor, Organisator der JEM beim Besuch des Grand Hotels Heiligendamm. Fotos: Golfverband M-V

Golfland Mecklenburg-Vorpommern Mit 48 Prozent kann fast die Hälfte aller im Nordosten gespielten Runden Touristen zugeordnet werden. Golfern stehen in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 16 Anlagen zur Verfügung. Golfund Tourismusverband werben gemeinsam für das Golfland Mecklenburg-Vorpommern unter anderem mit einer dreisprachigen

Broschüre, die Sie auf der Internetseite des Landesgolfverbandes herunterladen und bestellen können. Neben weiteren Informationen zum „GOLFLAND MV“ finden Sie unter www.golfverbandmv.de außerdem den Imagefilm des Landes, der die 16 Golfanlagen Mecklenburg-Vorpommerns und die verschiedenen Möglichkeiten

sowohl in Bezug auf das Golfspiel als auch auf die Freizeitgestaltung vorstellt.

MECKLENBURGVORPOMMERN e.V.

Tel.: 0385/5577788 www.golfverband-mv.de mail:info@golfverband-mv.de 67


MOBIL

❄❄ Winterpuschen für den Drahtesel

Der Winter kommt bestimmt!

Fotos: Elvira Grossert

Der Name ist Programm: Rademacher leitet sich vom Handwerk des Radmachers ab und ist in der mecklenburgischen Landeshauptstadt seit 25 Jahren eine gute Adresse für alle Fragen rund ums Fahrrad. Steffen Rademacher, Chef des Zweirad-Centers am Ziegenmarkt, gibt Tipps zum Radfahren im Winter. Herr Rademacher, ist Radfahren im Winter purer Leichtsinn oder Normalität? Normalität. In der Stadt kann man in der Regel auch im Winter auf geräumten Wegen gut Rad fahren. Natürlich muss man sein Verhalten den Straßenverhältnissen anpassen. Gibt es „Winterreifen“ für den Drahtesel? Ja, für den Winter wurden Reifen mit Spikes entwickelt. Der Radfahrer kann sich aber auch für Reifen mit einem gröberen Profil entscheiden. Es gibt Produkte, die aus einer Gummimischung bestehen und der Wirkung von Stahlspikes

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Auch für Fahrräder gibt es spezielle Winterreifen.

sehr nahe kommen.Wenn man das Rad den ganzen Winter nutzt, sind Winterreifen ratsam. Kann man zu Ihnen kommen und die „Winterpuschen“ aufziehen lassen? Man sollte, wie beim Auto, zum Winteranfang und im Frühjahr die Bereifung der Jahreszeit anpassen. Der Winterreifen hat nicht nur ein anderes Profil, sondern besteht auch aus einer anderen, der Witterung angepassten Gummimischung. Das Wechseln der Bereifung in der Werkstatt ist kein Problem. Es geht schnell und ist innerhalb eines Tages gemacht.

Radfahrerbekleidung für die kalte Jahreszeit.

Was gibt es sonst an sinnvoller Winterausrüstung für den Radler? Die Kleidung ist sehr wichtig. Beim Radfahren strengt man sich körperlich mehr an als beim Laufen. Es wird Bekleidung benötigt, die die Wärme am Körper hält und den Schweiß nach außen transportiert. Einfach ein Unterhemd unterzuziehen reicht nicht, dann kommt man oft völlig verschwitzt am Ziel an. Und wenn man verschwitzt ist, wird man natürlich auch eher krank. Diese Erkenntnis setzt sich langsam durch. Immer mehr Radler legen sich spezielle Bekleidung mit den genannten Eigenschaften zu. Das Angebot reicht von

Funktions-Unterwäsche, Jacken, Hosen bis hin zu Schuhüberzügen, die vor Feuchtigkeit schützen. Ist eine komplette neue Wintergarderobe notwendig? Nein, die richtige Jacke ist der wichtigste Teil der Winterausrüstung. Sie schützt vor Wind und Wasser von außen, transportiert den Schweiß ab und hält den Körper warm. Eine gute Jacke ist ein Muss, wenn man im Winter radfahren will. Aus welchem Material sollte beispielsweise die Jacke sein? Das bekannteste muss nicht

Spezielle Schuhe schützen vor Nässe und Kälte.


MOBIL immer das beste Material sein. Es gibt beispielsweise eine große Auswahl verschiedener Mikrofaser-Stoffe, die gut geeignet sind. Mit einfachen Jeans bei Minustemperaturen aufs Rad zu steigen, ist sicher nicht optimal. Viele unserer Kunden, die den ganzen Winter mit dem Rad zur Arbeit fahren, erwerben tatsächlich eine komplette Winterausrüstung. Was ist besonders wichtig im Winter? Ich empfehle einen guten Fahrradhelm, der schützt und nicht nur schick aussieht. Wichtig sind auch möglichst viele Leuchtstreifen, die den Radler in der dunklen Jahreszeit sichtbar machen. Die Streifen gibt es als Klettbänder. Es darf auch eine einfache Warnweste sein. Gut gesehen zu werden, ist lebenswichtig. Manch ein Radfahrer träumt von beheizbaren Handschuhen. Gibt es so etwas wirklich? Handschuhe aus Mikrofasermaterial halten sehr warm. Bei einigen Handschuhen kann man zusätzliche Wärme-Polster einsetzten. E-Bike und Pedelec erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Was ist bei der Winternutzung zu bedenken? Die Batterie sollte in temperierten Räumen aufbewahrt werden. Beim Fahren ist zu beachten, dass die Akkulaufzeit bei Kälte stark abnimmt. Die Batterie muss öfter geladen werden. Außerdem gilt auch hier: Vorsichtig fahren und keinesfalls auf den Helm verzichten.

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Das Interview führte Elvira Grossert MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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CHARITY

Martensmannfestschmaus erfolgreich wie nie 5000 Euro Spendensumme für Kinderspielplatz. Theatergruppe des Goethegymnasiums überzeugt mit Witz und Intelligenz. „Bedenken Sie beim Befüllen der Geldkatze, Papier fällt leise und stört nicht die Harmonie des Abends, und große Scheine lassen viel mehr Platz für weitere“. Ob es nun an den humorvollen Worten des Präsidenten des KIWANIS-Clubs zu Schwerin Bernd Vorberg lag, dass die Spendenbereitschaft wider erwarten groß war, sicher ist, das Projekt Kinderspielplatz überzeugte zum großzügigen Handeln der Gäste. Seit 1998 gibt es den Martensmannfestschmaus, der von allen Service-Clubs der Stadt Schwerin getragen wird. Bei einem karitativen Festessen, an dem etwa 115 Gäste teilnehmen, knüpfen die Service-Clubs an eine 700-jährige Tradition des Lübecker Martensmannbesuchs im Schweriner Schloss an. Dazu wird, zu einem

festlichen Menü, wie vor 700 Jahren, „Rotspon“, natürlich in Sturzbechern gereicht. Die königlichen Hoheiten, Franz Ferdinand nebst Gattin, lassen mit Martensmann und Hausvogt die Gäste an ihrem humorvollen Dialog teilhaben und erweiterten ihr Streitgespräch unter Einbeziehung der Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und dem stellvertretenden Stadtpräsidenten Lübecks, Klaus Puschaddel. Der Norddeutsche Kinderbauernhof in Zietlitz braucht einen Spielplatz, damit war das diesjährige, vom KIWANIS-Club zu Schwerin vorgeschlagene, Spendenprojekt benannt. Peter Grosch, Begründer der Schweriner Tafel und Vorstandsvorsitzender des Kinderbauernhofes, fasste es zusammen: „Es ist ein Nutzen bringender Hof, der für die Kindertafel Lebensmittel produziert. Es ist aber auch ein Hof, der

einem bestimmten pädagogischen Konzept folgt. Auf diesem Gelände haben Kinder die Möglichkeit das Leben von Mensch und Tier auf dem Lande zu erleben“. Übernachtungsmöglichkeiten sind gegeben. Schulklassen, auch Kinder, die keine Möglichkeiten haben, jemals einen kleinen Urlaub zu machen, können auf dem Hof das Landleben kennen lernen. Einzig und allein, um dem Bewegungsdrang der Kinder nachzukommen, fehle hier der Kinderspielplatz, natürlich TÜV geprüft, so Peter Grosch. Großzügige Sponsoren und großzügige, spendenbereite Abendgäste ließen die unglaubliche Summe von 5000 Euro zusammen kommen. Eine Summe, die Vorstand und Geschäftsführung des Bauernhofes, wie die Organisatoren der Abendveranstaltung sehr berührte. Sparkassen-Finanzgruppe

Wir wünschen Ihnen viele schöne festliche Augenblicke!

Tannenduft und Kerzenlicht, Kinderaugen strahlen hell und erwartungsfroh. Vielleicht rufen diese Augenblicke auch Ihnen manch feierliche Momente und schöne Geschichten ins Gedächtnis ... und Erinnerungen voller Glück und Dankbarkeit. So wünschen wir Ihnen, dass Sie diese festliche Zeit mit Freude und in herzlicher Verbundenheit genießen können. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.

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MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


CHARITY

Die Theatergruppe des Goethegymnasiums unterhielten die Gäste geistvoll, spritzig und auch bissig.

Bernd Vorberg, Präsident des KIWANIS Clubs zu Schwerin, erläuterte den Spendenzweck des Abends.

Die Mitglieder der Schweriner Serviceclubs und ihre Gäste erlebten einen unvergesslichen Abend und spendeten gerne für den Kinderbauernhof.

Der jährlich, immer um diese Zeit durchgeführte Schmaus erfährt eine wunderbare Bereicherung durch die Theatergruppe des Goethegymnasiums Schwerin. Elf kostümierte Schülerinnen und Schüler bieten den Gästen zwar eine an die Historie des Martensmannbesuchs gebundene Geschichte, aber unter Einbeziehung aktueller Themen des Lebens, ist das Programm der Zofen, Köchinnen und Pagen immer ein anderes. Geistvoll, spritzig aber auch bissig mit viel

Humor ziehen diese begabten jungen Menschen die Festschmausgäste mit ihren schauspielerischen Leistungen in ihren Bann. Acht Service-Clubs der Stadt haben es sich zur Aufgabe gemacht, in der historischen Tradition dieser Tafel an sozialen Brennpunkten zu helfen, dort, wo Institutionen und staatliche Stellen nicht schnell genug oder auch handlungsunfähig sind, solle unbürokratisch und schnell Hilfe geboten werden.

Und so werden zum Martensmannfestschmaus, auch im nächsten Jahr wieder königliche Hoheiten, Martensmann, Hausvogt, Köchinnen, Zofen und Pagen für das exzellente Mahl mit „allerley leck’rem Beywerk“ auferstehen.

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Benefizball des LIONS Clubs Ludwigslust Schullandheim Dreilützow kann sich auf über 11.000 Euro für die neue Mitmachküche freuen. Großer Andrang herrschte bereits am Eingang zum Ballsaal, als jedes Paar professionell fotografiert wurde. Das Foto gab`s dann im Laufe des Abends als Erinnerungsgeschenk. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Moderator des Abends, Norbert Bosse, und den Präsidenten des LIONS Clubs Ludwigslust, Dieter Poldauf, startete der Ballabend mit einem ausgezeichneten Büffet, zubereitet von den Köchen des Alpincenters Wittenburg. Dort fand der schon traditionelle Ball auch dieses Jahr im festlich geschmückten „Heustadl“ statt. Es wurde eine rauschende Ballnacht mit guter Tanzmusik, akrobatischen Einlagen der Tanzschule Schier-Rösel aus Wittenberge und einer reich bestückten Tombola. Die Gäste tanzten und amüsierten sich bis weit in den Sonntagmorgen hinein und kauften kräftig Lose. In einem Interview erfuhren die Gäste von Stefan Baerens, dem Leiter des Schullandheims Dreilützow, Wissenswertes über die sehr erfolgreiche Einrichtung und ganz besonders über das geplante „Treibhaus der Zukunft“, in dem Gemüse wachsen soll. Damit daraus gesundes Essen zubereitet werden kann, wollen der LIONS Club und sein Förderverein eine Mitmachküche für Kinder und Jugendliche finanzieren.

Zusammen mit bereits vorher eingegangenen Spenden wurde dafür an diesem Abend ein Erlös von über 11.000 Euro erzielt. „Es war ein wunderschöner Ballabend. Wir haben ihn richtig genossen und dabei auch noch eine gute Sache unterstützt. Wir werden nächstes Jahr ganz sicher wieder kommen und noch ein paar Freunde dafür begeistern“, so eine Teilnehmerin. LIONS ist eine weltweite Organisation, deren Mitglieder sich zusammenfinden, um zu helfen, wo Not am Mann ist. „Wir als LIONS Club Ludwigslust haben in den rund 14 Jahren unseres Bestehens über 150.000 Euro durch eigene Aktivitäten gesammelt und damit verschiedenste Projekte, fast ausschließlich im Landkreis, unterstützen können. Das geht von Kinder- und Jugendfreizeiten bis zur Einbauküche“, so Präsident Dieter Poldauf. Auch 2014 wird es wieder einen Benefizball geben. Unter ball@lions-club-lwl.de kann jeder sein Interesse schon mal anmelden. Text & Foto: Hubert Maus

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CD im 450. Jahr der Staatskapelle Konzertmeister Volker Reinhold mit Solo-CD Der Konzertmeister der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin Volker Reinhold hat im Jubiläumsjahr des Orchesters eine Solo-CD „Opera Phantasies“ mit 6 OpernPhantasien des spanischen Violinvirtuosen und Komponisten Pablo de Sarasate (1844-1908) herausgebracht. Gemeinsam mit seinem langjährigen Klavierpartner Ralph Zedler, ehemals Solo-Repetitor am Mecklenburgischen Staatstheater und exzellentem Opernkenner und Liedbegleiter, hat er Bearbeitungen von einigen der schönsten Opern, die in den letzten Jahren am Mecklenburgischen Staatstheater aufgeführt worden, auf CD eingespielt. Darauf sind 6 hochvirtuose Stücke; neben der berühmten „CarmenPhantasie“ auch echte Entdeckungen wie z.B. die Phantasie über die „Zauberflöte“ und den „Freischütz“ Entstanden ist die Idee im Laufe von unzähligen Theater-Theken-Nächten. (Die nächste ist am 01.11.2013!) Reinhold, der immer auf der Suche nach virtuoser Violinliteratur und neuen Herausforderungen ist, hat sich in dieser Zeit eine beträchtliche Menge von solchen Stücken erarbeitet. „Jetzt war einfach mal eine CD fällig“, so Reinhold. Herausgekommen dabei ist eine Aufnahme, die Reinhold auch als Geschenk an die Mecklenburgische Staatskapelle, das Staatstheater und die Stadt Schwerin versteht. Die CD ist beim renommierten Label MDG-Musikproduktion Dabringhaus und Grimm erschienen und ist im Theaterladen des Mecklenburgischen Staatstheaters, im Fachhandel sowie bei Reinhold direkt zu erhalten unter www.volkerreinhold.com. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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SERVICE

Mit Versicherungen Verantwortung für sich und Andere übernehmen

Iris Wiesner informiert ihre Kunden umfassend und individuell.

V

ielen Menschen ist bewusst, dass es bestimmte Lebensbereiche gibt, die vor möglichen Schäden versichert werden müssen oder sollten. Dazu gehören zum Beispiel die gesetzlich vorgeschriebene Krankenversicherung oder die Kraftfahrzeugversicherung. Weitere Versicherungen sind zum Beispiel eine Unfall-, Lebens- oder Hausratversicherung. Versicherungsmaklerin Iris Wiesner: „Für mich ist entscheidend, wie der tatsächliche Versicherungsbedarf meiner Kunden aussieht. Dann kann ich ihnen einen optimalen auf die persönlichen Lebensverhältnisse zugeschnittenen Versicherungsschutz empfehlen.“

Dabei scheint es die größte Herausforderung zu sein, bei der Fülle der zur Verfügung stehenden Angebote den Überblick zu behalten: Welche Versicherung ist notwendig? Wann, mit welchem Anbieter und zu welchen Konditionen sollte sie abgeschlossen werden? Für den Laien nicht immer leicht nachzuvollziehen ist auch die Übernahme von bestehenden Versicherungsverträgen durch neue Versicherer. Iris Wiesner ist Versicherungsfachfrau und hat sich darüber hinaus zur Versicherungsfachwirtin und Fachberaterin für Finanzdienstleistungen qualifiziert. Heute ist sie als Versicherungsmaklerin tätig und arbeitet mit verschiedenen Versicherungen zusammen. „Auf diese Weise gelingt es, für meine Kunden tatsächlich individuelle Lösungen zu finden, weil ich zum Beispiel nicht nur die Kranken-, Lebens-, Hausrat- oder KFZ-Versicherung von „Versicherung X“ kenne. Es gibt Versicherungen, die sich auf bestimmte Themen spezialisiert haben und daher besondere Kondi-

tionen anbieten können – diese gilt es für den Kunden aufzuspüren: Man könnte vielleicht sagen, dass ich insofern eine Art VersicherungsCoach bin!“

Altersvorsorge Mit dem Versicherungsnehmer wird zunächst geklärt, welche Bereiche er für sich oder Andere versichern will: Zum Beispiel Krankheit, Arbeitskraft oder Unfall. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von spezielleren Versicherungsbereichen. Entweder ist ihre Bedeutung nicht hinlänglich bekannt, sie werden unterschätzt oder als TabuThema nicht gerne beachtet. Zu diesen zählen etwa:

Berufsunfähigkeitsversicherung Sie kann nicht nur bei Ausübung eines Berufes zum Tragen kommen, sondern bereits in der Ausbildung. Daher sollten sich Eltern unbedingt rechtzeitig informieren, ob dies eine geeignete Versicherung für ihre Tochter oder ihren Sohn sein könnte. Besondere Bedingungen gelten gerade in diesem Zusammenhang für geplante Auslandsaufenthalte oder bestimmte Ausbildungsberufe.

Vorsorge für schwere Krankheiten Wie sieht es aus, wenn eine schwere Krankheit diagnostiziert wird: Wer übernimmt Behandlungsund Genesungskosten? Auch Folgekosten, wie etwa der barrierefreie Umbau von Wohnung oder Haus sind zu bedenken.

Neue Lebensformen Viele gesetzliche Regelungen gelten nicht für nichteheliche Lebensgemeinschaften oder neue Lebensformen wie etwa das Zusammenleben von zwei Frauen oder zwei Männern. Was passiert, 74

wenn einer von beiden pflegebedürftig wird oder sogar verstirbt, und wie ist die Situation gegenüber den Angehörigen geregelt?

Aufgrund des demographischen Wandels und der wirtschaftlichen Entwicklungen ist bereits heute klar, dass zusätzlich zu der gesetzlichen Rente eine private Altersvorsorge erforderlich ist. Doch welche gibt es? Was bedeutet die Renteninformation konkret und wo entsteht Handlungsbedarf?

Absicherung des Todesfalls Bereits mit geringen Versicherungsbeiträgen sind Angehörige im Falle eines Falles in der Situation, anfallende Formalitäten und Kosten für einen würdigen Abschied begleichen zu können. Auch unangenehme Dinge können geklärt werden. In einem Beratungsgespräch hilft Iris Wiesner ihren Kunden zunächst, den eigenen Bedarf zu formulieren. Hier gilt es viele Fragen zu klären: Welche Risiken bestehen? Welche abzusichern hat Priorität? Welche finanziellen Möglichkeiten bestehen dafür? Hilfreich kann auch ein sogenannter Versicherungs-Check bereits bestehender Versicherungen sein. Danach kann ein individuell abgestimmter Versicherungsschutz entwickelt werden: „In meiner langjährigen Tätigkeit habe ich sehr gute Erfahrungen damit machen können, dass diese konzeptionelle Herangehensweise nicht nur zielführend ist, sondern dem Kunden ein Gefühl dafür vermittelt, dass er sich bei mir gut aufgehoben fühlen kann.“ Text & Foto: Ack MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


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Torsten Nowack setzt auf Sonnenkraft Die Firma „SOLAR NOWACK“ bringt mit zehn Mitarbeitern Solarmodule auf´s Dach Wenn Torsten Nowack durch das Land fährt, richtet er seinen Blick oft nach oben. Denn er baut seit mittlerweile zwölf Jahren Solaranlagen. Sein Unternehmen SOLAR NOWACK hat seinen Sitz in Augzin, im Dreieck zwischen Schwerin, Güstrow und Parchim. Von hier aus ist er mit seinen zehn Mitarbeitern in Norddeutschland unterwegs. Bisher wurden mehr als 1500 Anlagen installiert und in Betrieb genommen. Die Firmengebäude in Augzin haben selbstverständlich Solaranlagen auf dem Dach, und auch das Dach des Firmencarports besteht aus Solarmodulen. Die Komponenten werden vorranging von europäischen und US-amerikanischen Herstellern bezogen. Das Leistungsspektrum von SOLAR NOWACK ist auf einen Full-Service ausgerichtet: Beratung SOLAR NOWACK gibt fachgerecht Auskunft über den technischen Aufbau, das Wirkungsprinzip sowie die Einsatzmöglichkeit von Photovoltaik-Anlagen und SolarWärme-Systemen. Die Beratung umfaßt aktuelle Finanzierungskonzepte und Fördermöglichkeiten, durch die diese Technik auch in finanzieller Hinsicht „lohnenswert“ ist. Planung Im Zuge der Auftragsspezifizierung erfolgt die Materialzusammenstellung und Projektierung der Anlage. Ausgegangen wird dabei von den konkreten Vorstellungen des Kunden (Größe und gewünschte Leistung der Anlage; Investitionssumme) und den realen Gegebenheiten vor Ort (Dachgröße und -neigung, Ausrichtung, Schattenfreiheit etc).

Finanzierung Langjähre Partner können empfohlen werden, um eine persönliche Finanzierung aus Kredit und Fördermitteln zu erzielen. Lieferung SOLAR NOWACK ist mit keinem Hersteller „verheiratet”. Bei der Auswahl der Komponenten spielen vor allem sachliche Erwegungen, wie auch gute Kundenbetreuung der langjährigen Lieferanten eine Rolle. Die Lieferung erfolgt zum Montageort. Installation SOLAR NOWACK bietet eine professionelle Montage der SolarAnlagen. Durch optimierte Arbeitsschritte, qualifiziertes und zertifiziertes Fachpersonal wird ein schnelles, sauberes und sicheres Arbeiten gewährleistet. Abnahme In einem Probelauf wird die Funktionstüchtigkeit der einzelnen Komponenten überprüft und protokolliert. Bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, muß sie beim Energieversorgungsunternehmen ordnungsgemäß angemeldet sein. Auch dies erledigt SOLAR NOWACK. Wartung SOLAR NOWACK schließt Wartungsverträge ab, obwohl Solaranlagen sich durch einen störungsarmen Betrieb auszeichnen. Dies gilt auch für fremdinstallierte Anlagen. Die Wartung umfaßt die regelmäßige technische Kontrolle der Funktionstüchtigkeit, die Ertragsanalyse und die Optimierung bestehender Anlagen. Bei Notwendigkeit werden auch Überwachungssysteme installiert.

Der Strompreis steigt unaufhörlich weiter 90

82,4

80 65,9

70 60

52,7

50

42,2

40 30

33,7 27 34,5 29,8

20

25,7 22,2

10

16,5

19,1

0 2013

2018

2023

2028

2033

2038

Mögliche Strompreisentwicklung für Privathaushalte (ct / kWh) bei einer prognostizierten Preissteigerung von 5%) Mögliche Strompreisentwicklung für Industriekunden (ct / kWh) bei einer prognostizierten Preissteigerung von 3% ; inkl. neuer EEG-Umlage)

Aktuelle Berechnungen zeigen: Die Installation einer Solarstromanlage lohnt sich für Hauseigentümer auch 2014.

Renditebeispiele Photovoltaik Inbetriebnahme bis 31. Januar 2014 [ ] EFH

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gr. Scheune

Gewerbeh.

Anlagenleistung [kWp] Kosten [€]: Kosten [€ / kWp]: Erlös aus Einspeisung [€]:

zum Beispiel:

5,61 9.818 1.750 570

9,95 16.418 1.650 1.096

14,28 22.634 1.585 1.745

35,19 51.026 1.450 3.686

Ersparnis Strombezug [€]: Strombedarf [kWh / a]: Kapitalwert nach 25 J.[€]: Rendite [%]:

309 3.000 6.227 6,4

521 5.000 12.801 7,5

381 3.400 13.608 6,4

1.440 7.500 51.025 7,8

Die aktuellen Vergütungstarife von Januar bis April 2014 können angepasst berechnet werden. Techentin

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Techentin Mestlin

Rostock

Inhaber: Torsten Nowack

Langenhagen

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Güstrow

K2 4 A 1 9 / E5 5

Herzberg

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str. Dorf

Herzberg

L1 7

Schwerin

A 2 41

Tel.: 038736-80478 • Fax: 038736-80529 Mobil:0173-6104192 E-Mail: info@solar-nowack.de

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Harald Hauswald

„Vor Zeiten. Alltag im Osten“ von Astrid Kloock

Das Buch ist groß, schwer, schwarz-weiß. Es widerspricht dem Trend, der Lesen leicht und überall möglich macht. Ein Ebook kann ich in der Straßenbahn, im Café, im Strandkorb, überall, wo ich Zeit und Lust auf Lesen habe, aus der Tasche ziehen. Für das Buch von Harald Hauswald brauche ich außer Zeit und Zuwendung eine sichere Unterlage und saubere Finger. „Vor Zeiten“ ist Hauswalds jüngstes Buch; 248 Seiten stark, ein Foto-Buch mit fast ebenso vielen Bildern wie Seiten. Jedes Foto - eine Geschichte. Erzählen kann man nicht nur mit Worten. Der Fotograf Harald Hauswald, Jahrgang 1954, ist durch seine Alltags- und Berlin-Fotografien bekannt geworden. Er ist Mitbegründer der Berliner Fotoagentur „Ostkreuz“. Seit 1990 arbeitet er freiberuflich. Seine Lehrer waren u.a. Evelyn Richter, Arno Fischer und Roger Melis. Hauswald gilt als der Chronist der untergehenden DDR. Sein Oeuvre beweist es. Er hat das kleine Land, das sich Großes vorgenommen hatte, mit der Kamera souverän und kritisch begleitet. Der neue Bildband zeigt einhundert der besten und eindrücklichsten Aufnahmen sowohl aus Hauswalds publiziertem Werk als auch aus seinen Archiven. Berlin - Zionskirchplatz, - Prenzlauer Berg, - Alexanderplatz, - am Fernsehturm –

Orte, an denen die DDR- Gesellschaft in Ostberlin einen gewissen Querschnitt repräsentierte. Die Fotos berühren. Abhängig vom Selbst-Erlebten mit und in dem untergegangenen Land und abhängig von der eigenen Empfänglichkeit für Gefühls-Atmosphärisches wirken sie realistisch, skurril, poetisch, beglückend, auch tragisch. …Die alte Frau, die mühsam über die Gleise geht… Menschen, die zu dritt ihren Trabbi anschieben… knorrige Weidenalleebäume, nackt im scheidenden Winter… und „oh Freude schöner Götterfunken“ – was für ein Tag in der Geschichte, der 4. November 1989, Berlin, Alexanderplatz… Christoph Dieckmann sagt im Geleitwort zum farbigen Schwesterband „Ferner Osten“: Harald Hauswalds Bilder hüten die Welt von gestern. Das freie, ungelogene Erinnern sei unsere eigene Kunst. Bücher mit Titeln wie diesen „Ferner Osten“ oder „Vor Zeiten“, mit Titeln, die die Vergangenheit zum Inhalt haben, betrachte ich mit Vorsicht. Sie könnten Einseitigkeit bedeuten, nach welcher Seite auch immer, könnten nostalgisch sein, Offenheit behindern. Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Große Leute haben das in allen Varianten gesagt. Die Frage ist:Wie ergeht es mir mit diesem Buch?

Hauswalds Bilder sind auch meine Vergangenheit. Beim Betrachten merke ich, die Bilder von gestern bleiben nicht stehen. Ich sehe im verwandten Sujets mögliche Bilder heute.… Die alte Frau von 1988 auf dem holprigen Gleisbett - meine Nachbarin, 2013 auf der Suche nach einem Pflegeheimplatz… drei Menschen, die ihren Trabbi anschieben - der Blitzmarathon in Mecklenburg-Vorpommern gegen Verkehrssünder, der als Thema Nr. 1 durch den Rundfunk geistert … Berlin-Alexanderplatz, 4. November 1989, Tag der Geschichte – das Bild steht; gegenwärtig kein Pendant. Harald Hauswald ist ein ausgezeichneter Fotograf. Seine Kamera fokussiert den Menschen. Seine Bilder sind jenseits vom Polit-modischen Mainstream. Es sind seine Bilder. Ich finde sie wichtig und schön. Sie wecken Erinnerungen, die ich nicht scheue. Sie entlassen mich mit Fragen. Und das ist gut. Harald Hauswald „Vor Zeiten. Alltag im Osten.“ Lehmstedt-Verlag Leipzig 2013, ISBN 978-3-942473-66-8 248 Seiten

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

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Lese-Lust www.steffen-verlag.de

Können sich Katzen amüsieren? Und wie! Als hätten Katzen es nicht schon immer gewusst – Menschen sind einfach sonderbare Geschöpfe. Sie kraulen genüsslich das Vierbeinerfell, um sich selbst tagtäglich bis auf die geschundene Haut an Beinen, Armen oder im Gesicht zu rasieren. Paula und Lilly lieben ihre Zweibeiner trotzdem und das nicht nur wegen des guten Futters und der Streicheleinheiten. Die Riesen sind einfach lustig, wenn sie aus Milch Wolken schlagen, das neue Jahr mit albernen Hütchen auf dem Kopf und Tischbomben begrüßen oder wenn sie sich aus einem sprechenden Kasten von Stimmen in Stimmung bringen lassen, was als Meditation bezeichnet wird. Ein inspirierendes KatzenBrevier für zweibeinige Vierbeiner-Freunde!

Annette Behr Katzen und ihre Zweibeiner Illustrationen von Maren Schaffner ca. 64 Seiten, ca. 30 Farbillustrationen, 17 x 17 cm, Festeinband ISBN 978-3-941683-38-9

Verborgenes Tierleben – Welt der kleinen Wunder Ob Füchse, Dachse,Waschbären oder Marderhunde – sie alle sind geschickte Räuber und zugleich kluge Familientiere, die aus unserer Natur nicht wegzudenken sind. Dennoch ist nur wenig über sie bekannt. Autor und Forstmann Klaus Borrmann hat sich in diesem atmosphärischen Text-Bildband dem Raubwild angenommen und erläutert spannend wie aufschlussreich den Mythos der Tiere, ihr Vorkommen und ihre Lebensräume, die Jungenaufzucht mit autoritärer Erziehung bei den Dachsen oder Vaterpflichten bei den Marderhunden. Die detailreichen Tierfotografien sind ein anschauliches Zeugnis des verborgenen Lebens der Räuber und entführen in eine Welt der kleinen Wunder. Klaus Borrmann Räuber in heimischen Wäldern Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär 64 Seiten, 71 Farbfotos, 20 x 20 cm, Festeinband ISBN 978-3-942477-61-1

Von Wilddieben, Zwanzigendern und dem „Teufel vom Tannengrund“

Was macht Hühnerdung auf dem Zahnfleisch?

Alles Jägerlatein? Keine Spur! Vom dicken Emil, dem Schrecken der Wälder Vorpommerns, von Wilddieben und selbsternannten Räuberhauptmännern oder vom so genannten »Teufel vom Tannengrund« ist in dieser Geschichtensammlung zu lesen. »Es geschehen die unwahrscheinlichsten Dinge«, erklärt Autor Bruno Skodowski und erzählt von einem Bürgermeister, der auf einem Keiler reitet oder von einem Wildschwein, das eine ganze Region in helle Aufregung versetzt. Skodowski, selbst passionierter Jäger, erzählt in unterhaltsamem Ton von spannenden Ereignissen, die erfahrene Waidmänner, aber auch Jagdneulinge zum Schmunzeln und Staunen bringen.

Vom »Bösen Blick«, der die Tiere im Stall verenden ließ, von magischen Steinkreisen oder seltsamen Ritualen bei Vollmond hat wohl jeder schon mal gehört. Merkwürdige Hausmittelchen und bizarre Anwendungsmethoden wie das Trinken von Morgenurin oder gestohlene Zwiebeln zur Warzenbekämpfung behaupten sich bis heute hartnäckig. Das Wirken der so genannten »Püsterer« bietet oft Anlass zum Kopfschütteln. Autor und Tierarzt Waldemar Siering stellt in seinem Buch ausgefallene, teils vergessene, teils heute noch praktizierte »Behandlungsmethoden« vor und geht ihnen auf den Grund. Ob misstrauisch, verwundert oder schmunzelnd – der Leser denkt sich bei so mancher Episode: „Das gibt’s doch nicht?!“

Bruno Skodowski Jagdgeschichten aus Wald und Flur ca. 128 Seiten, 11,5 x 19,5 cm, Broschur ISBN 978-3-942477-62-8

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Waldemar Siering, Robert Siering Das geht auf keine Kuhhaut! Skurriles Kurieren von Pflanzen, Tieren, Menschen 144 Seiten, 11,5 x 19,5 cm, Broschur ISBN 978-3-942477-58-1

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LESEN

Wenn Bücher berühren „Felonie” von Reinhard Wosniak

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er Novembertag war düster für das schöne Rostock als meine Schritte mich gegen Abend in Richtung Buchhandlung führten. In meiner linken Hand trug ich die Einladung zur Buchpremiere.

In meiner Rechten lagen 550 Seiten gebundene Geschichte – schwer, gespickt mit Klebezetteln in unterschiedlichen Farben: rot – historisch interessant, grün – sprachlich besonders, blau – emotional berührend, gelb – feinster Humor. Was passiert auf einer Buchpremiere? Werde ich etwas zu diesem Buch sagen können? Wird überhaupt jemand etwas dazu sagen? Der Autor liest. Es werden Menschen anwesend sein, die so, wie ich, neugierig auf dieses Buch sind. Ihnen bin ich allerdings einen Schritt voraus, konnte ich doch meine Neugier auf seinen Inhalt bereits stillen. Monate vorher hatte ich das Manuskript in der Hand, und wenige Wochen vor der Premiere, mit einem Gefühl von Freude und Stolz, das gebundene Exemplar . „Dieser Roman dürfte für die Generation der in den fünfziger Jahren Geborenen bzw. für all jene, die die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre immer noch bewegt und fest hält, von Interesse sein“, mit diesen Worten macht der Veranstalter neugierig auf Roman und Autor. Reinhard Wosniak trägt uns mit seiner wunderbaren Geschichte hinein in eine Zeit, die das Leben unserer Eltern in ihrer Jugend bestimmte, eine Zeit, in der Europa brannte und die ganze Generationen traumatisierte, eine Zeit, in der die „Welt in erbarmungsloser Härte versank“, die nicht nur politische Grenzen verschob, und in die wir als Kinder, Jahre nach dem großen Krieg, hineingeboren wurden. Dieses Buch ist nicht nur eine Auseinandersetzung des Autors mit dem schwierigsten Kapitel unseres vergangenen Jahrhunderts. Es ist auch eine Annäherung der in den 50iger Jahren geborenen Generation an das verschwiegene Leben ihrer Eltern. Wosniak lässt uns in „Felonie”* teilhaben am wechselvollen Leben seines Helden Max Guttentag und all der Menschen, die ihn liebten und die er enttäuschte.

Guttentag, 1920 in Schlesien geboren, als Flieger an der Front abgeschossen, schafft es nur mit den Instinkten des Überlebens, die französische Gefangenschaft, in der es „vom ersten Tag an nach Vergeltung roch“, zu überstehen. Der Autor erzählt Geschichten von Menschen, die ihre schlesische Heimat verlassen mussten und im Sächsisch-Thüringischen angesiedelt wurden. Er lässt den Leser teilhaben an der Sehnsucht derer, die wussten, dass sie ihre Heimat niemals wieder sehen werden und in deren neuem Lebensraum die Machthaber kein Verständnis für ihre Gefühle und ihren Schwermut hatten, sondern sie argwöhnisch und misstrauisch beäugten. Wir erleben mit Hieronymus Stamer eine tragische Romanfigur, einen Intellektuellen, einen Schöngeist, der vor dem Dritten Reich als deutscher Diplomat in Großbritannien seinen Dienst tat. Er steht für eine passive die neuen politischen Aktivitäten skeptisch betrachtende Intelligenz in der sich aufbauenden DDR. Wir lernen Ingeborg kennen, sein adoptiertes Kind, geboren in einem Lebensborn-Heim des Nationalsozialismus. Ein Kind, das auf der Suche nach seinen Wurzeln, nach seiner Identität ist. Uns begegnen starke Charaktere, wie Hanna, Ehefrau von Max und deren gemeinsamer Sohn Johan. Hanna will sich dem neuen Leben stellen ohne Mitläufer des politischen Systems zu werden. Die Fäden aller Personen laufen nach Kriegsende in der sowjetischen Besatzungszone in einer sächsischen Kleinstadt „F“ zusammen. Wir treffen hier suchende, skurrile, schwermütige wie lebensfrohe Menschen. Bis ihnen 1961 die MAUER den Atem stocken lässt. „Felonie” ist ein unglaublich starkes und wortgewaltiges Buch in einer wunderbaren geschmeidigen Sprache, die besondere Bilder in uns zu projizieren in der Lage ist, vergleichbar mit einer unter die Haut gehenden Melodie. Dargeboten in einer Zeit, in der Sprache fast nur noch der knappen und sachlichen Informationsweitergabe dient, durch ihren Gebrauch in den elektronischen Medien und

durch akademische Protzerei bedroht ist, gibt sie uns Farbe mit Witz und Hintersinn. Auf der Buchpremiere äußerte sich ein Gast: „Man bekommt ein Buch in die Hand gedrückt und entdeckt dann, dass es etwas ganz besonderes ist und möchte diesen Eindruck unbedingt weiter tragen“. Auch der Veranstalter zieht beeindruckende Vergleiche mit bekannten Werken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und hofft auf eine gute Publikation dieses ersten Romanteils und auf seine Fortsetzung. Felonie trägt autobiografische Züge. Wosniak 1953 in „F“ geboren, lebt jetzt in Schwerin. 1989 veröffentlichte er den historischen Roman „Stilicho“ und 1995 die deutsch-deutsche Geschichte „Sie saß in der Küche und rauchte“. Ein kunstpsychologischer Essayband „Morbus – Eine Krankheit in Europa“ erschien 1998. E. Schott

Der über den Projekt-Verlag Cornelius herausgegebene Roman ist über Amazon zu beziehen. ISBN 978-3-95486-367-9 * Felonie kommt aus dem Französischen und bedeutet treuebrüchig, unter dem lateinischen vallare versteht man täuschen, betrügen.

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LANDPARTIE

Auf der Suche nach Ursprünglichem Heike Götz steckt ihre Nase gerne in fremde Töpfe Wenn Heike Götz auf ihr Fahrrad steigt, um für die Fernsehzuschauer den Norden zu erkunden, widmet sie sich auf ihren Streifzügen den vielfältigsten Dingen, die das norddeutsche Landleben ausmachen. Sie stellt die Schönheiten der Natur ebenso vor, wie interessante Menschen und tolle Ideen. Natürlich schaut sie dabei auch begeistert in Töpfe und Pfannen, wenn regionaltypische Gerichte gekocht werden - von guter, einfacher Landhausküche bis hin zu raffinierten Kreationen. Dabei geht die aus MecklenburgVorpommern stammende Moderatorin u. a. der Frage nach, ob es im Zeitalter der Globalisierung, internationaler Warenströme und „Coffee to go” überhaupt noch eine regionale Küche mit klassischen, bodenständigen Gerichten gibt. Bei ihren zahlreichen Besuchen in Norddeutschlands Küchen hat sie festgestellt: „Zum einen wohl sind das die überlieferten Rezepte. Zum anderen bedeutet das für mich, dass die Zutaten (so weit wie möglich) aus der Region kommen und dass sie jetzt Saison haben. Klingt ganz einfach und irgendwie normal. Unsere Omas kochten noch ganz selbstverständlich so. Aber heute, bei dem Überangebot in den Supermärkten, bei permanenter Präsenz - nicht nur von uns selbst per Handy und Internet, sondern auch von Erdbeeren und Tomaten zu jeder Jahreszeit - ist das Einfache so schwer geworden. Viele von uns müssen erst mal „googeln”, um zu wissen, wann welches Obst oder Gemüse bei uns reif ist und damit am allerbesten schmeckt und am gesündesten ist. Gleichzeitig haben wir trotz oder wegen aller Technik und allem Komfort die Sehnsucht nach MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

dem Einfachen, Bodenständigen, Langsamen – nach der „guten alten Zeit”. Wir wollen gern „Futtern wie bei Muttern” im besten Sinne. Aber wie geht das? Wie hat Mutter oder Oma oder Uroma gekocht? Wie hat sie eine Gans im „Ganzen” zubereitet? Wie hat sie diese einmaligen Bratkartoffeln hinbekommen? Oder wie hat sie den leckeren Sonntagskuchen gebacken?“ Dieses und vielmehr darf Heike Götz auf ihren zahlreichen Landpartien erfahren und sogar mitkochen. Welche kulinarischen Schätze das Land zwischen Ostfriesland und Vorpommern birgt, präsentiert sie nun gemeinsam mit Ulrich Koglin und Achim Tacke, den Erfindern und Autoren der beliebten NDR-Sendung „Landpartie“, in einem gleichnamigen Kochbuch. Die drei Autoren zeigen, welche Rezepte, die heute als Spezialitäten gelten, über Generationen hinweg überliefert wurden. Sie haben die Tipps von zahlreichen ambitio-

nierten Köchinnen und Köchen aufgeschrieben, die ihre kulinarischen Traditionen pflegen. Ob Schmorgurkensuppe, die berühmte Teterower Hechtsuppe, der Bad Doberaner Klosterkuchen oder Zander auf Trüffelsalat – 60 Gerichte machen Lust darauf, die norddeutsche Küche als Gaumenfreude zu erleben. Doch nicht nur das. Ulrich Koglin und Achim Tacke haben dem Buch noch ein kleines „Sahnehäubchen“ aufgesetzt: Durch Wissens-wertes über die Region und kleine Geschichten am Rande, die sie bei den Touren erlebten - und mit Fotos, die nicht nur Lust aufs Essen sondern auch auf Ausflüge in die reizvollen Orte Norddeutschlands machen.

Heike Götz, Ulrich Koglin, Achim Tacke Landpartie – Die besten Rezepte aus dem Norden 192 Seiten, Hardcover, ca. 100 Abbildungen, Format 18 x 27 cm, ISBN 978-3-8419-0211-5, www.edel.com

Christine Mevius

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KUNST

KUNST in und für Goldberg Wenn man an Goldberg mit seinen rund 3900 Einwohnern denkt, dann erwartet man dort nicht unbedingt die Existenz eines rührigen Kunstvereins, wie es ihn oft nicht in Städten mit wesentlich größeren Einwohnerzahlen gibt. Dass er jedoch existiert, liegt zum einen Teil an der Idee eines Einzelnen, zum anderen Teil an den Menschen, die diese mit ihm teilen. Gerhard Stromberg an seinem Arbeitsplatz, an dem er seine Fotos bearbeitet.

Kristina Andres, Auto IV (Simca Nacht), 2002, 105 cm x 155 cm, Öl auf Nessel

I

n Gerhard Strombergs Kopf hatte sich seinerzeit der Gedanke eines solchen Vereins festgesetzt. Im Jahr 2011, als er in Goldberg seinen neuen Wirkungskreis fand, begann er diese Idee zu realisieren. „Goldbergkunst e.V.“ war geboren. Anfangs mit sieben Mitgliedern, ist der Kreis bis heute auf 41 angewachsen und hat eigene Galerieräume in der Langen Straße 90. „Ich habe viele Helfer an meiner Seite, damals wie heute“, resümiert Gerhard Stromberg, der auch Kurator des Vereins ist.

Geboren und aufgewachsen in Ludwigshafen am Rhein, wusste der heute 61-Jährige schon früh, dass er Künstler werden möchte. Doch der Weg dorthin war nicht geradlinig. Erst nach zwei Semestern Landwirtschaftsstudium in Gießen beginnt Gerhard Stromberg mit 28 Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf das Studium der Freien Kunst. Seinen Fokus legt er bewusst auf das Medium Fotografie, denn das ist es, womit er schon immer gearbeitet hat und auch künftig arbeiten möchte. Dass ein Foto eine eigene Beziehung zur Wirklichkeit hat, fasziniere ihn dabei stets aufs Neue. Noch ganz genau erinnert er sich an sein erstes Projekt nach dem Studium, bei dem er entlang Englands Küsten alles ablichtet, was dort von Menschenhand errichtet wurde. Gerhard Stromberg fotografiert, gibt sein Wissen darüber weiter, gestaltet Ausstellungen und veröffentlicht Bücher. Zehn Jahre lang habe er in ganz Europa gelebt, nun sei er in Goldberg angekommen und fühle sich dort schon richtig Zuhause mit seiner Passion und seiner Wirklichkeit gewordenen Vision eines Kunstvereins, wie er sagt. 82

Gerhard Stromberg, Männer IV (Poel II), 2013, 110 cm x 137 cm, Pigmenttinte auf Baumwollpapier

Künstler nach Goldberg zu holen und die Goldberger für Kunst zu interessieren ist sein Leitgedanke, genauso wie Künstler in ihrem Schaffen zu begleiten und zu fördern, das spiegelt sich in den zwei zurückliegenden Galeriejahren ebenso wider, wie in den Plänen für 2014. Bestimmte Themen sollen dafür in den Mittelpunkt gestellt werden und eine gewisse Haltung des jeweiligen Künstlers ausdrücken. Da gibt es die „GoldbergvaMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


KUNST finden Fotos von Fabrizio Panattoni, einem Italiener, der heute in London lebt, und Bilder des holländischen Malers Wiel Wiersma den Weg in die Räume des Kunstvereins. Die Exposition „Haltung bewahren“ wirft einen zeitgenössischen Blick auf die Epoche der Romantik, die das Künstlerbild bis heute prägt. Dabei werden die Ursprünge erläutert, Zusammenhänge betrachtet und die verschiedenen Kunstformen, wie Literatur, Musik und Bildkunst beleuchtet. Auch ein Rahmenprogramm zu den verschiedenen Ausstellungen ist in Planung. Dabei kann sich der Besucher auf Filme, Symposien und Lesungen freuen. Ideen wie Publikationen, zum Beispiel von Florian Richter, Kristina Andrees, zur Romantikausstellung und eine CD der Pianistin Janka Simowitsch sollen ebenfalls eine Realisierung erfahren.

W

eiter ist an die Zusammenarbeit mit den Schulen gedacht und an eine mit dem Kunstverein Dobbertin, der geeignete Räume für Konzerte zur Verfügung stellen will. Wie gut diese ankommen, zeigen die bereits gespielten Musikabende mit Solokünstlern und Bands unterschiedlicher Musikrichtungen, zu denen vor allem das jüngere Publikum in die Galerie kommt.„Sie schauen dabei auch die Bilder an, fragen nach und kommen gern wieder“, weiß Gerhard Stromberg aus Erfahrung und freut sich über die Inspiration, die der Verein mit seiner Galerie für einige von ihnen ist. Er selbst zieht seine zum großen Teil aus der Literatur und der Malerei, wie er verrät. Die Fotos, die dann entstehen, bearbeitet er heute am PC und lässt sie auf Baumwollpapier drucken. Dieses spezielle Papier verspricht eine längere Haltbarkeit als herkömmliches Fotopapier, das meist optische Aufheller enthält. Als Fotograf und Künstler geprägt, haben ihn sein ehemaliger Kunstlehrer, der Bildhauer Erwin Beutelkamp, während des Studiums Professor Bernd Becher und auch von dem Maler und Bildhauer Georg Baselitz hat er viel über Kunst gelernt. „Bilder leben, wenn der Künstler in ihnen lebt“, sagt Gerhard Stromberg und, dass die Landschaften ihn stets auffordern, sie abzulichten. Ein

Gerhard Stromberg, Pastafabrik (Imperia II), 2013, 110 cm x 137 cm, Pigmenttinte auf Baumwollpapier

riationen“ mit dem Fokus auf die Stadt und ihre Umgebung, bei denen die Mitarbeit der Einwohner ausdrücklich erwünscht ist. Die „Goldbergvariationen 3“ im kommenden Galeriejahr zeigen das Leben und Werk von Jürgen Peters, einem bekannten Industriedesigner und Maler der DDR, der aus Goldberg stammt. In einer weiteren Ausstellung

Galerie Goldbergkunst, Innenansicht, Ausstellung Gregor Schmoll 2013

Prozess sei es, bei dem man sich in dem Bild verliert und damit arbeitet. In seine Bilder hineinführen möchte er den Betrachter, damit er allein entscheiden kann, ob er darin „spazieren gehen möchte“. Der Verein präsentiert sich im Netz unter www.goldbergkunst.org. Gabriele Knües


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KULTUR

Junge Galeristin macht hungrig auf Neues Kristine Hamann betreibt eine Galerie in der Wismarer Altstadt. Viele Leute hätten eine falsche Vorstellung vom Job eines Galeristen:„Sie denken, man sitzt den ganzen Tag inmitten teurer Bilder, macht nichts und hat einen Porsche vor der Tür. In Wirklichkeit ist die Arbeit vielfältig. Man ist Hausmeister, Messebauer, Kunsthistoriker, Grafik-Designer, Betriebswirt, Verkäufer, Innenarchitekt und PR-Stratege in einem“, sagt Kristine Hamann. Die 34-Jährige ist Inhaberin der gleichnamigen Galerie in der kleinen Straße Schweinsbrücke in der Wismarer Altstadt. Sie gehört zu den jüngsten Galeristen in MV. Kürzlich war in den Räumen der ehemaligen „Schlecker“-Filiale zum Beispiel eine Gastausstellung der Stadt Wismar zu sehen. Sie trug den Titel „Vive l‘ amitié - Es lebe die Freundschaft“. 50 Karikaturisten aus ganz Europa beleuchteten die deutsch-französische Beziehung der vergangenen 50 Jahre. Aktuell vertritt Kristine Hamann sieben Künstler. Dazu zählen unter anderem der gebürtige Neubrandenburger Sebastian Menzke, der in Greifswald leben-

de Maler Wolfgang Tietze und Katharina Ismer aus Berlin. Sie sind bis zum 21. Dezember bei der Ausstellung „Petersburger Salon“ vertreten. Dabei wird sich an der Salon-Hängung in der Eremitage orientiert. „Ich habe eine Affinität zu abstrakter, aussagestarker, aber gleichzeitig reduzierter Kunst zu Werken, die sich auf Anhieb schwer erschließen“, sagt Kristine Hamann. Schon als Kind gefielen der gebürtigen Wismaranerin die Werke des lettisch-amerikanischen Expressionisten Mark Rothko. „Seine Bilder haben eine spezielle Aura, die den Betrachter in einen anderen Zustand versetzt. Das ist es auch, was ein gutes Bild ausmacht.“ Bevor sie im Sommer 2011 Galeristin wurde, absolvierte Kristine Hamann nach der zehnten Klasse eine kaufmännische Ausbildung, machte dann das Fachabitur für Wirtschaft und arbeitete unter anderem im Stadtgeschichtlichen Museum Wismar und in einem Kulturverein. 2007 machte sie

sich mit einer Veranstaltungsagentur selbstständig. „Ich liebe die Herausforderung und finde es spannend, ein eigenes Geschäft aufzubauen“, sagt die Mutter einer elfjährigen Tochter. Dabei orientiert sie sich an einem Ausspruch des Schauspielers Marlon Brando: „Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“ Was einen guten Galeristen ausmacht? „Ihm gelingt der Spagat zwischen inhaltlicher Vermittlung der Werke und dem Verkauf. Er hält nach ungewöhnlicher Kunst Ausschau, berücksichtigt dabei den eigenen Geschmack und hat keine Scheu vor schwierigen Kunden. Überhaupt muss man gut auf Leute zugehen können und ein großes Adressbuch haben.“ Eine provinzielle Region wie MV brauche jungen Nachwuchs im Kunstbetrieb. „Hier haben die Leute noch Hunger auf Neues. Oder man muss sie hungrig machen, auch wenn das dauern kann. Ich wollte gern in meiner Heimat bleiben und hier etwas aufbauen.“

Seit diesem Jahr engagiert sie sich als Jurorin bei „Nordwestmecklenburg Kreativ“. Bei der gemeinsam mit der Ostsee-Zeitung und dem Hansekontor Wismar initiierten Aktion stellten im September 74 Hobbymaler ihre Werke in der Markthalle der Hansestadt aus. Auch 2014 soll es das Projekt wieder geben. Hamanns Hauptstandbein ist die eigene Galerie, in der sie nicht nur bildende Kunst, sondern auch Schmuck, Porzellan und Bücher verkauft. Außerdem organisiert sie Konzerte. Einmal im Monat etwa gibt es die Veranstaltungsreihe „Musik erkennen“, die sie gemeinsam mit der Förderergesellschaft der Musikhochschule Lübeck initiiert. „Es ist eine Mischung aus Konzert, Diskussion und Vortrag. Die Atmosphäre ist besonders, weil die Gäste Musik inmitten schöner Bilder genießen können“, sagt Hamann. Text & Fotos/Repros: Grit Schreiter

www.kristine-hamann.de

Die Galeristin Kristine Hamann neben dem Bild von Wolfgang Tietze, „Vivien über Paris”.

Wolfgang Tietze, 2004, o.T., Aquacryl und Chinatusche auf Leinwand.

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Katharina Ismer, 2013, „Es taut”, Öl/Tusche auf Leinwand.

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AUSSTELLUNG

Vogel-Spillner und der Alte Forsthof

Vogel-Spillner, Zeichnung von Dietrich Pantsch.

Die Barthaare gekringelt, mit welliger Ohrmuschel und Vogel auf der Nase – so zeichnete Dietrich Pantsch (Illustrator aus der Griesen Gegend) in den 60iger Jahren seinen Freund Wolf Spillner. Vogel-Spillner, Nennname für den Mann mit dem Asiola über der Schulter auf dem Weg ins Versteckzelt, um Gänse, Trauerseeschwalben, Schwarzhalstaucher, Reiher oder andere Vögel zu beobachten und zu fotografieren. Aus seinen Beobachtungen und ornithologischen Erkenntnissen sind zahlreiche Bücher entstanden, die heute leider nur noch antiquarisch zu bekommen sind. „Wald der großen Vögel“, „Wald der kleinen Vögel“, „Das Vogeljahr der Küste“. 86

In den siebziger bis neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt von Spillners Arbeit zur Kinderund Jugendliteratur. In der Thematik blieb der begabte Erzähler seinem Thema treu – Natur und Umwelt im Allgemeinen und Ornithologie im Besonderen, nachzulesen in „Gänse überm Reiherberg“, „Wasseramsel“, „Taube Klara“. 50 Jahre sind vergangen seit der Zeichnung des Freundes für den Freund. Wolf Spillner ist 77. Dietrich Pantsch, lebte er noch, würde ihn anders porträtieren. Den Vogel auf der Nase könnte er ihm lassen – Spillner liebt die Piepmätze immer noch. Der Kunst- und Kulturverein Ludwigslust/Kukululu, zeigt eine

Buntspecht.

ungewöhnliche Ausstellung: „Bunter Specht und Eichenschreck“ – 40 großformatige Aufnahmen

Foto: Wolf Spillner

vom Leben im alten Forsthof. Der Kunst- und Kulturverein betreut den kleinen Park am alten

Während der Vernissage.

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AUSSTELLUNG Forsthof in Kooperation mit der Stadt. Er hat die Naturoase aus dem Dornröschenschlaf geholt. Im Frühjahr blühen hier dank Kukululu und seiner Helfer tausende Krokusse. Unter den Eichen, Ahorn und Buchen haben sich die Stümpfe der gefällten Altbäume zu Skulpturen verwandelt, im Herbst feiern Kinder und Erwachsene fröhliche Feste – das Vogelscheuchen-Fest oder das Fest der schrägen Vögel. Aufmerksame Spaziergänger können zu allen Jahreszeiten irgendwo im Park ein Zelt entdecken, die Tarnkappe des Fotografen Wolf Spillner, der seine Kamera auf das Leben im Park gerichtet hat und geduldig wartet, was Spechte, Meisen, Eichelhäher, Elstern, Kleiber und Nebelkrähen zu besorgen haben.

Inzwischen gibt es eine Interessengemeinschaft von Kukululu und dem Forsthaus im Park. Im Forsthaus sind die Volkssolidarität und die AWO zu Hause. Die Ausstellung „Bunter Specht und Eichenschreck“ von Wolf Spillner ist ein erster Schritt, dass die Seniorenadresse auch eine Kulturadresse wird. Pläne für das neue Jahr sind schon geschmiedet. Es wird eine Ausstellung geben und mehrere Lesungen zum Projekt: Literatur und Gesellschaft. Die Fotoausstellung von Wolf Spillner ist inzwischen in den Schaufenstern der City, Ludwigslust, Fußgängerpassage am Lindencenter, noch bis Jahresende für jedermann zu sehen. Informationen zur Ausstellung unter: 03874 666616 A.K.

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FRITZ-REUTER-BÜHNE

Nimm mich mit, Kapitän Musikalisches Lustspiel „Rund üm Kap Horn“ an der Fritz-Reuter-Bühne In der Seemannskneipe „Kap Horn“ geht es hoch her. Fotos: Silke Winkler

Reeder Christiansen (Andreas Auer) mit seiner sehr blonden, sehr privaten Privatsekretärin Mia (Beate Prahl) im Gespräch mit Kapitän Korl.

Das Kap Horn, die südlichste Landspitze von Südamerika, gilt als gefährliche Region für Seeleute. Und so ganz ungefährlich, sowohl für Seeleute als auch für Landratten, ist der Köm-Salon „Kap Horn“ von Korl und Jonny auch nicht. „Rund üm Kap Horn“ heißt das Stück von Fritz Wempner, aus dem Manfred Brümmer durch geschicktes Einflechten von bekannten Seemannsliedern und beliebten Schlagern ein musikalisches Lustspiel machte, das im November in Schwerin Premiere hatte. Regisseur Jörg Schade und die Ausstatter Michael Goden (Bühne) und Giselher Pilz (Kostüme) siedelten die Komödie in der Zeit an, in der sie entstanden ist, den 1950er Jahren. Musik (Leitung Stefan Hiller) und Tanzeinlagen (Choreografie Ballettdirektor Sergej Gordienko) wecken bei so manchem älteren Zuschauer Erinnerungen an schöne, leider längst vergangene Jugendjahre: Gute Laune für einen Theaterabend ist garantiert, und folgen kann der Handlung jeder, denn die Geschichte ist einfach gestrickt: Kapitän Korl (Christoph Reiche) und Steuermann Jonny (Jens Tramsen) wurden, weil ihr Schiff Schrott ist, von Reeder Christiansen (Andreas Auer) an Land verfrachtet. Da Seeleute aber nun mal Flüssiges brauchen zum Leben – wenn nicht von außen, so doch wenigstens von innen – haben die beiden die Kneipe „Kap Horn” eröffnet. Da schaut täglich Jette (Elfie Schrodt) vorbei, bringt den neuesten Tratsch – man sagt ja nix, man redet ja nur – und die Zeitung. In der ist zu lesen, dass des Reeders 21jähriges Töchterlein Irmgard (Arja Sharma) von zu Hause ausgebüxt ist. Sie soll heiraten, will aber nicht und versteckt sich deshalb in Kapitän Korls „Köm-Insel“. Ideale Ausgangsposition für die komödientypischen Verwechslungen und Verkleidungen: Bei Irmgard von auffallend hübsch zu ungünstig hässlich 88

und zurück auf hübsch, bei den trotteligen Detektiven Falk und Mollich von blöd zu noch blöder – ohne zurück. Papa Reeder taucht auf mit einer sehr blonden und sehr privaten Privatsekretärin. Stimmung in die Bude bringt der Rundfunk mit seinem Reporter Florian Funk – in dieser Rolle agiert als Gast Leif Tennemann, und er macht das, was er ist und kann: Moderator. Zum Schluss gibt es ein Happyend mit neuem Schiff, einer Verlobung und selbst für Jette, das „junge Mädchen in mittleren Jahren“, könnten sich noch bisher ungeahnte Perspektiven auftun. „Rund üm Kap Horn“ ist ein Stück, bei dem es nicht so sehr auf das Was, sondern auf das Wie ankommt – und das ist allen beteiligten Darstellern mit viel Wort- und Spielwitz gelungen. Pointen werden mit Gespür für Zeit und Tempo gesetzt, und auch die zur Seefahrer-Romantik gehörende Sentimentalität kommt nicht zu kurz, gerät aber auch nicht zu lang. „Minschen, ik will ju dat Lachen schenken!“ war das Credo von Fritz Wempner, dem Ensemble der Fritz-Reuter-Bühne ist es mit dieser Inszenierung gelungen. Davon können sich nicht nur die Zuschauer in Schwerin und den üblichen Abstecherorten der Fritz-Reuter-Bühne überzeugen. Das Ensemble geht mit diesem Stück auf Deutschland-Tournee. Zum besseren Verständnis des Textes außerhalb von Plattdütsch-Land stehen im Programmheft zwar Übersetzungshilfen – aber die sind bei dieser flotten, witzigen Aufführung eigentlich gar nicht nötig. „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise“ schmettert zum Finale das ganze Ensemble – eine Einladung, der man gern Folge leistet. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


THEATER

Ein Hauch von Broadway im Nordosten Musicalinszenierung „The Producers“ in Schwerin international beachtet

Auch Erfolg kann unglücklich machen: Leo (Christoph Bornmüller) und Max (Dirk Audehm) nach der Vorstellung.

A

ls „Knallbonbon der Saison“ bewertete Manfred Zelt in der SVZ die spartenübergreifende Inszenierung des BroadwayMusicals „The Producers“ von Mel Brooks im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Der Kritiker ist damit auf einer Welle mit den Kollegen der anderen regionalen Blätter, auch in der Ostsee-Zeitung und den Lübecker Nachrichten gab es reichlich lobende Worte für die Schweriner Aufführung.

Leo und Ulla als reuige Sünder vor Gericht.

Anerkennung zollte in einem umfassenden Beitrag ebenfalls die Musical-Journalistin Michaela Flint auf „musicals-online.com“: „Auch Stadttheater können Musikcalfeeling vermitteln. Nun hat sich also das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin die Aufführungsrechte sichern können. Sicherlich nicht das einfachste Pflaster für ein Stück, in dem vermeintlich die deutsche Geschichte verhohnepipelt wird. Und doch kann man den Entscheidern und Kreativen nur zu ihrer mehr als gelungenen Inszenierung gratulieren. ‚The Producers’ in Schwerin lässt es an nichts vermissen und braucht sich hinter den großen Produktionen in Wien und London nicht zu verstecken. Ein Hauch von Broadway im Nord-Osten unserer Republik – wie das geht, kann man sich jetzt in Schwerin anschauen. Mit viel Liebe zum Detail, prächtig ausgestatteten Szenen und Darstellern, die ihr Handwerkszeug gekonnt einsetzen, beweist das Mecklenburgische Staatstheater, dass ‚Think Big’ nicht nur den Produzenten von Ensuite-Musicals vorbehalten sein muss.“ Worum geht es denn nun in dem Musical von Mel Brooks, das 2001 mit 12 Tony Awards ausgezeichnet wurde und auch in Schwerin von den Medien und dem Publikum so begeistert aufgenommen wird? O-Ton des Autors Mel Brooks:„Dabei geht es in dem Stück um zwei jüdische Gauner, die den größtmöglichen Broadway-Misserfolg produzieren wollen, damit sie mit dem übrigen Produktionsgeld nach Rio abhauen können. Dazu haben sie sich das flopverdächtige Nazi-Stück „Frühling für Hitler“ ausgesucht. Das ist der Plot!“ Was nun alles mit diesem „Plot“ geschieht, vor allem wie er auf die Bühne gebracht wird, das ist die Kunst der Inszenierung und der Spaß des Publikums. Für Fans amerikanischer Swing-Musik, für Kenner von Ironie, Satire und einer kräftigen Prise Zynismus, für Freunde skurrilen, mit Glamour gemixten Blödsinns ist „The Producers“ ein Muss. Oder einfach der „Knallbonbon der Saison“.

Satire und Zynismus: Roger DeBris (Özgür Platte) hat seinen großen Auftritt. Fotos: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Ka. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013

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FESTSPIELE

Musik mittendrin und rundherum Programm der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2014

Das Fauré Quartett ist die Künstlerische Leitung des Festspielfrühlings Rügen. Foto: Jan Northoff / Festspiele MV

„Die Musik direkt zu den Leuten bringen, ein Festival nah an den Menschen, ein sinnliches Festival“, so formulierte Dr. Markus Fein, der neue Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern seine Ideen für das Programm 2014.

S

eit dem 15. November läuft der Vorverkauf und zu diesem Zeitpunkt waren bereits rund 100 Konzerte im Angebot. Darunter natürlich das Eröffnungskonzert mit dem NDR-Sinfonieorchester am 20. Juni in der St. Georgen-Kirche in Wismar und das Abschlusskonzert mit der NDR-Radiophilharmonie am 21. September in der Konzertkirche Neubrandenburg sowie die Highlights der Saison:

Erstmals wird die Berliner Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Sir Simon Rattle bei den Festspielen zu erleben sein. Die Philharmoniker spielen in großer Besetzung am Eröffnungswochenende in Redefin und darüber hinaus präsentieren sich Kammerensemble (z.B. die Zwölf Cellisten) und Solisten des weltberühmten Klangkörpers an verschiedenen Orten im Land. „Wir wollen keine Festspiele sein, wo die großen Stars nur mal kurz einfliegen, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern machen ein Programm, das zugeschnitten ist auf dieses Land, konkret auf die Veranstaltungsorte“, so Dr. Markus Fein. Was nicht heißen soll, dass die großen Namen fehlen: Gidon Kremer kommt für eine ganze Projekt-Woche nach Mecklenburg-Vorpommern, Rudolf Buchbinder, Sol Gabetta, Albrecht Mayer, das Hilliard Ensemble, Klaus Florian Vogt, Sabine Meyer, Götz Alsmann gastieren, ebenso der Windsbacher und der Tölzer Knabenchor. Und natürlich die den Festspielen über Jahre verbundenen Preisträger Daniel Müller-Schott, Julia Fischer, Viviane Hagner, Veronika Eberle, Gábor Boldoczki, Matthias Schorn, Nikolay Borchev, und Daniel Hope. Der Star-Geiger wird ein Programm gemeinsam mit der Schauspielerin Katja Riemann gestalten.

T

raditionen werden auch in der Saison 2014 beibehalten und gepflegt: Das große Open Air Fest im Park von Schloss Bothmer in Klütz, die Musik aus MV mit internationalen Spitzenmusikern, das Kleine Fest im großen Park. Hinzu kommen neue Formate. Die „Pavillons der Jahrhunderte“ sollen das kulturgeschichtliche Panorama der jeweiligen Epoche von Bildender Kunst über Literatur bis zur Musik erlebbar machen. Der „Pavillon Romantik“ widmet sich dem Erbe des Greifswalder Malers Caspar David Friedrich. Der „Pavillon Wiener Klassik“ wird kuratiert und moderiert von Prof. Dr. Christoph Stölzl und beschäftigt sich u.a. mit den weltgeschichtlichen Umbrüchen jener Zeit und lädt ein zu einem ungewöhnlichen

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FESTSPIELE Juli in der Halle 207 in Rostock demonstriert. „Finale! Das Fußball-WM Überraschungskonzert“ ist der Titel der Veranstaltung mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock, mit Beethoven, mit Fan-Gesängen und der Übertragung des Finalspiels der Fußball WM. Last but not least bei dieser Vorschau auf den Festspiel-Sommer 2014 der Preisträger in Residence: Der Pianist Igor Levit wird mit Kammermusikpartnern und Orchestern aus aller Welt 21 Konzerte spielen.

Preisträger in Residence 2014 ist der Pianist Igor Levit. Foto: Felix Broede / Festspiele MV

Klangexperiment: Das Publikum sitzt bei der 5. Sinfonie von Beethoven mitten im Orchester. „Mittendrin“ sind die Zuschauer und Zuhörer auch bei „360° Streichquartett“ auf Schloss Ulrichshusen mit musikalischen Spaziergängen, Künstlergesprächen, offenem Unterricht, einer Filmnacht und natürlich hervorragenden Konzerten mit dem „Artemis Quartett“, dem „Belcea Quartett“ und dem „Bennewitz Quartett“. Eine Künstlerkarawane mit Musikern, Pantomimen, Akrobaten und Jahrmarktskino wird als „Jahrmarkt der Sensationen“ durch das Land ziehen und auch die „Landpartie Junge Elite“

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wird mehr bieten als Musik: Vor den Konzerten stellen sich die jungen Musikerinnen und Musiker vor, die Veranstalter laden ein zu Führungen, Vorträgen und auch zu kulinarischen Angeboten aus der Region.

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in Angebot für die ganze Familie ist das erste Kinder- und Familienfest im Schlosspark Hasenwinkel, ein musikalischer „Parkour“ mit Sinfonik, Bigbandjazz, Chorgesang, Popmusik – anfassen und ausprobieren ist nicht nur erlaubt, es ist erwünscht. Dass auch Musik und Fußball zusammenpassen – also wirklich Musik, nicht Gesangsversuche der Fußball-Nationalmannschaft – wird am 13.

Igor Levit, geboren 1987 in Nizhni Nowgorod, übersiedelte im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland, studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und absolvierte sein Studium mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Die FAZ nannte ihn „einen der größten Pianisten dieses Jahrhunderts“. Die Programme, die Igor Levit speziell für seine Residence bei den Festspielen zusammengestellt hat, versprechen Spannung und Intensität – und immer wieder Ludwig van Beethoven. „Er ist der Fixpunkt, der Dreh- und Angelpunkt für mich, seit dem Studium. Es vergeht kein Tag ohne die Beschäftigung mit Beethoven und seiner Musik“, so Igor Levit. Der Einladung des Intendanten Dr. Markus Fein „zu inspirierenden Begegnungen mit der Musik, den Künstlern und den vielen charmanten Spielstätten der Festspiele MecklenburgVorpommern“ werden mit Sicherheit wieder Tausende Zuschauer voller Neugier und Begeisterung folgen. Karin Gustmann

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VERANSTALTUNGEN

Winter 2013/14 Januar 1.1. Parchim

Sonderausstellung „Die Reichspogromnacht in Parchim”

1.1. Boltenhagen

Neujahrsbaden, Winter-Saunaspaß

8.1. Schwerin

Capitol: Reihe „Damenwahl” den Film „Diana”

11.1. Schwerin

Capitol: 2. Schweriner Humorpalast

12.1. Schwerin

Capitol: Die Nacht der Musicals

17.1. Göhren-Lebbin

Radisson Blu Resort Schloss Fleesensee Krimidinner - Ein Leichenschmaus

19.1. Schwerin

Sport- und Kongresshalle: Fantasy Endstation Sehnsucht

25.1. Schwerin

Sport- und Kongresshalle: Handgemacht Kreativmarkt

Februar 1.2. Schwerin

Capitol:„Die Schneekönigin” – Das Musical für die ganze Familie

13.2. Schwerin

Capitol:„Die Meister des Shaolin Kung Fu – „Die Rückkehr der Meister”

27.2. Neustadt-Glewe „Weiberfastnacht” mit Bauer Korl (Burg)

März 4.3. Waren (Müritz)

Norddeutsche Naturfototage 2014 (Kino)

6.3. Klink

Frauentagsfeier mit Programm (Müritz Hotel)

8.3. Schwerin

Capitol:„Cavewoman - Praktische Tipps zur Haltung und Pflege eines beziehungstauglichen Partners”

8.3. Schwerin 14.3. Schwerin

Tage der offenen Töpferei Staatliches Museum: Sonderausstellung FLUXUS made in USA

16.3. Schwerin

Capitol: Ute Freudenberg

20.3. Ralswiek

Auch der Adler fliegt nicht höher als die Sonne

22.3. Wismar

Heringstage (Hafen)

29.3. Klink

Tanzshow (Müritzhotel)

30.3. Schwerin

Capitol: Matze Knop mit seiner „Platzhirsche"

April

Foto: Helmut Wachtel Fotos rechts: Capitol (9), Archiv

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5.4. Schwerin

Capitol: Urban Priol

5.4. Schwerin

Sport- und Kongresshalle: Riverdance - Das Original

26.4. Schwerin

Capitol: Michael Hatzius mit „Die Echse und Freunde - das volle Programm“ MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 4/2013


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