BÖHLITZER HEFTE
Leipziger Westen Unterwegs im
Kulkwitzer See · Schlosspark Lützschena Bienitz Burghausen · Wachberg Rückmarsdorf Auensee · Gundorfer Schlosspark · Schlobachshof Domholzschänke · Bismarckturm Lützschena Lachen Böhlitz-Ehrenberg und Rückmarsdorf Astronomisches Zentrum Schkeuditz
E RT E E RW E I T AG E L N E U AU F Bandes n e r des frühe d um »Run « hrenberg Böhlitz-E
W ERBEAGENTUR K OLB in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg e.V.
Vorwort In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen zahlreiche Ausflugsziele im Leipziger Westen vor, die durch schöne Fotos, historische Abbildungen und interessante Texte lebendig präsentiert werden: • der Auensee in Wahren • das Astronomische Zentrum Schkeuditz • der Bienitz in Burghausen • der Bismarckturm in Lützschena • die Domholzschänke • der Gundorfer Schlosspark • der Kulkwitzer See • der Schlobachshof • die Schönauer/Rückmarsdorfer Lachen • der Schlosspark Lützschena • der Wachberg in Rückmarsdorf • die »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenberg. Dieser Band soll mit dazu beitragen, das Interesse für die heimischen Sehenswürdigkeiten zu wecken, die im Leipzi-
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ger Westen dicht beieinander liegen. Durch die Kenntnis der hier enthaltenen Informationen und Bilder wird ein Besuch dieser Ausflugsziele noch wesentlich interessanter. Ein herzliches Dankeschön geht an die aktiven Mitglieder des Fördervereins für Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg für ihre tatkräftige Hilfe bei der Recherche, der Beschaffung historischer Bilder und der Durchsicht des Textes. Und ein besonderer Dank gilt den im Band genannten Firmen und Gewerbetreibenden, die als Sponsoren durch finanzielle Förderung zur Realisierung des Bandes wesentlich beigetragen haben. Ulrich Kolb Herausgeber, Werbeagentur Kolb GmbH Denis Achtner Bild- und Textautor
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Unterwegs im Leipziger Westen
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Inhalt
Der Bismarckturm Lützschena
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Der Auensee
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Der Gundorfer Schlosspark
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Der Schlobachshof
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Die Domholzschänke
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Der Bienitz
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Der Wachberg Rückmarsdorf
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Der Kulkwitzer See
Die Schönauer und Rückmarsdorfer Lachen Die »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenberg
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Der Schlosspark Lützschena
Das Astronomische Zentrum Schkeuditz
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Unterwegs im Leipziger Westen
Der Auensee
Der bis zu 10 m tiefe Auensee entstand 1909/10 durch den Abbau von Kies, der für den Neubau des Leipziger Hauptbahnhofes benötigt wurde. Im Jahre 1912 kam es zur Gründung der Luna-Park GmbH, die für die Nachfolgenutzung des Areals verantwortlich war. Die idyllische Lage des mit Grundwasser gefüllten Sees inmitten des Auenwaldes bot ideale Voraussetzungen für die Errichtung eines Vergnügungsparks. Die Grundstücke wurden an Schausteller und Wirte vermietet. So entstanden binnen kürzester Zeit ein Hippo- sowie ein Motodrom, eine Gondelstation, eine Achterbahn, die auf Grund ihrer Alpenkulisse als Gebirgsszeneriebahn bezeichnet wurde, und natürlich die Lunabahn um den See. Damals führte die Strecke jedoch über die Brücke, deren Ruine noch heute steht. Allerdings endete der See damals nicht unmittelbar hinter dieser Brücke, sondern weitete sich nochmals buchtähnlich nach Norden hin aus. Bis gegen Ende der »Goldenen 20er Jahre« erfreute sich der Luna-Park großen Interesses. In den 30er Jahren schwand dieses Interesse immer mehr (Weltwirt-
Ständig unter Dampf – die Parkeisenbahn
Freisitz »Haus Auensee«
Das Bootshaus lädt zur Rast ein
Auf dem kleinen Hügel mit Büschen befand sich einst das Häuschen der Rettungsschwimmer
Der Auensee Wahren
schaftskrise), die meisten Geschäfte und Fuhrbetriebe schlossen, auch die Lunabahn. Mit der Durchführung der ElsterLuppe-Regulierung im Jahr 1934 wurden viele der ehemaligen Attraktionen des Luna-Parks abgerissen. Am 18. April 1941 übernahm die Stadt Leipzig das gesamte Gelände. Im Oktober 1950 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau der »Pioniereisenbahn«, die am 5. August 1951 mit einer Streckenlänge von 1,9 km eröffnet wurde. Drei Jahre nach der Eröffnung der Pioniereisenbahn kam es zu einem herben Rückschlag, als das »Jahrhunderthochwasser« über die Dämme der Luppe schwappte. Luppe und Auensee bildeten für knapp fünf Wochen eine geschlossene Wasserdecke. Somit stand auch der kleinen Dampflok das Wasser bis zum Kessel. Den damaligen Wasserstand zeigt eine Markierung am Gebäude der Bootsausleihstation auf der Südseite des Sees. Im Jahre 1987 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten. Der Lok- und Wagenschuppen und die Gleisanlagen wurden rekonstruiert, erweitert und umgebaut. Die Bahn erhielt neue Wagen, die 1989 ihren Betrieb aufnahmen. Nach der Wende wurde die »Pioniereisenbahn« in »Parkeisenbahn« umbenannt.
Herbstromantik am Ostufer
Spielplatz für große und kleine Piraten
Der Bahnhof der »Parkeisenbahn«
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Unterwegs im Leipziger Westen Böhlitz-Ehrenberg
Das Areal des Gundorfer Schlosses auf einer Darstellung aus dem Jahre1935
bedeckte die jungen Blüten der Bäume. Die Frostschutzberegnung bewirkte eine Freisetzung von Wärme (335 kJ/l) durch die Änderung des Aggregatzustandes von flüssig zu fest. Durch die ständige Benetzung mit Wasser wurde der Gefrierprozess aufrechterhalten und somit eine konstante Temperatur von+0,5 °C unter
dem gefrorenen Wasser gewährleistet. Die Knospen und Blüten wurden durch diese Methode vor dem Erfrieren geschützt. Im Spätsommer konnte als Ergebnis des Experiments eine reiche Ernte erzielt werden. Idyllischer Blick vom Park auf das Schloss
Der Gundorfer Schlosspark
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Böhlitz-Ehrenberg
Kinder sind im »Schloßkrug Gundorf« sehr willkommen – ein Spielplatz lädt zum Toben ein
Nach der Wende ging das Lehr- und Versuchsgut Gundorf wieder in den Besitz der Stadt Leipzig über, die es an Herrn Montag-Girmes verkaufte, der auf dem Gelände einen Reiterhof errichtete. Die früheren Kuh- und Geflügelställe wurden Neben dem Schloss – die Gundorfer Kirche
zu Pferdeboxen umgebaut, in dem eigene Pferde sowie Pensionspferde ihr Zuhause fanden. In unmittelbarer Nähe des Gundorfer Schlosses lädt der »Schloßkrug Gundorf« mit seinem weitläufigen Freisitz zum Verweilen ein. In anspruchsvollem Ambiente werden neben ursächsischen Gerichten Spezialitäten aus der Entenbraterei und ständig wechselnde, saisonale Leckereien auf den Tisch gebracht. Für Familienfeiern stehen ein Festsaal, ein Weinkeller, eine Kellerklause sowie für romantische Stunden ein Kaminzimmer zur Verfügung. Anfahrt zum Schloss: Stadtauswärts an der Kreuzung »Leipziger Straße« / »Lützschenaer Straße« rechts abbiegen, am »Mühlenplatz« wieder rechts halten (Haupteingang). Straßenbahn: Linie 7, Endhaltestelle »Böhlitz-Ehrenberg«, dann oben aufgeführter Beschreibung folgen.
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Unterwegs im Leipziger Westen
D ie Domholzschänke Das Domholz, einst eine Wiese im Besitz des Domkapitels in Merseburg, liegt zwischen Böhlitz-Ehrenberg, Dölzig und Lützschena. Geprägt ist dieses alte Wirtschaftsgebiet durch großen Baumbestand und einige Ackerflächen. In einer Niederschrift des Domkapitels ist folgendes verzeichnet: »Das sogenannte Dömerey-Holz in der Flur KleinDölzig nebst einer kleinen Wiese vor demselben schenkte Kaiser Otto II. im Jahr 974 dem Bischof Giseler zu Merseburg als einen Wald in Pago Chutizi d. i. Gaue Schkeuditz.« Papst Benedikt VII. nahm 981 das Stift Merseburg an sich und gab alle Güter an das Erzstift Magdeburg ab. Kaiser Heinrich II. trennte wiederum im Jahre 1004 das Bistum Merseburg vom Erzstift Magdeburg ab. Später wurde das Domholz als Jagdrevier genutzt. 1840 errichtete das Domkapitel Merseburg ein Häuschen, das als forstliche Unterkunft genutzt werden konnte: das Domhäuschen. Die Kosten für den Bau des Häuschens betrugen damals 138 Taler. Zwischen den Jagden kehrte hier z. B. der sächsische König Albert (regierte 1873–1902) gerne mit
Die Domholzschänke liegt einsam im Auenwald
Nur einige hundert Meter von der Domholzschänke entfernt fließt die Luppe
Das Domhäuschen auf einer Zeichnung 1865...
Die Domholzschänke Dölzig
seiner Jagdgesellschaft ein. Von 1912 bis 1919 diente dann das Domhäuschen als Unterkunft für Pfadfinder und danach als Wohnhaus für den Forstwart. Zwischen 1860 und 1870 wurden zehn Hektar Waldfläche zum Einschlag freigegeben. Durch diesen Holzeinschlag entstand die Domholzlichtung. 1925/26 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft des Domhäuschens die Domholzschänke errichtet. Die beliebte Gaststätte inmitten des Waldes wird seitdem
... und nach dem Brand im Jahre 2006
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Unterwegs im Leipziger Westen
D er Bienitz
Der Bienitz befindet sich in der Gemarkung von Burghausen und wird nördlich vom Elster-Saale-Kanal, westlich vom Zschampert, östlich von Feldern sowie der »Bienitzstraße« und südlich von der
unter Naturschutz. Über einen sehr langen Zeitraum hinweg waren Teile des Bienitz’ militärisches Sperrgelände. Noch heute zeugen die zahlreichen bis zu fünf Meter hohen Erdwälle der ehemaligen Schießstände von der früheren militärischen Nutzung. Doch dazu später mehr. Zahlreiche Ausgrabungen und Funde beweisen, dass der Bienitz seit rund 7000 Jahren ununterbrochen besiedelt ist. Vor 5000 Jahren siedelten sich in der ElsterLuppe-Aue Bauern und Viehzüchter an, die durch die speziellen Verzierungen ihrer Tongefäße auch Schnurkeramiker genannt wurden. Sie fertigten aus Pflanzenmaterial verschiedene Schnuren und nutzten diese, um Verzierungen in die Tongefäße einzubringen. Ihre Toten begruben die Schnurkeramiker in Hock-
Einer der ehemaligen Schießstände
»Merseburger Straße« eingeschlossen. Die Gesamtgröße des Gebietes beträgt rund 30 ha. Erdgeschichtlich ist dieser Endmoränenzug in der Eiszeit entstanden und beherbergt eine einzigartige Flora und Fauna. Aus diesem Grund ist er Teil des Landschaftsschutzgebietes »Nördlicher Auenwald«. Insbesondere sein Westhang steht als Flächennaturdenkmal
Ausgrabungen am Bienitz im Jahr 2006
Auf dem Kamm des Bienitzhügels – links die parkähnlich gestaltete Anlage, rechts die Rodelbahn
Der Bienitz Burghausen
stellung, an den Fußgelenken gefesselt, in Hügelgräbern. Als Grabbeilagen dienten Tongefäße, Steinäxte, Feuersteinmesser und ähnliches. Die Grabanlagen waren einst rund fünf Meter hoch und hatten einen Durchmesser von zirka 20 Metern. Vier der zwölf noch erkennbaren Hügelgräber wurden mit je einem Findling gekennzeichnet, der die Inschrift »Hügelgrab Jüngere Steinzeit 3000 bis 2000 v. Chr.« trägt. Diese vier Gräber befinden sich am weitesten südlich, nahe der Rodelbahn. Die restlichen Grabstätten sind entlang des Bienitz-Kammes zu finden. Im Norden begrenzt der Elster-SaaleKanal den Bienitz. Durch den Bau des Kanals kam es zu einschneidenden Veränderungen im Bienitz. Die einst zahlreichen kalkhaltigen Quellen versiegten und der Grundwasserspiegel ging stark zurück. Dieser Rückgang hatte auch negativen Einfluss auf die Flora und Fauna. Das Bächlein »Zschampert« fließt in Richtung Norden und muss demzufolge den Kanal unterqueren. In den »Zschampert« wird auch Wasser des Kanals abgelassen. Über eine Entlastungsanlage hätte das Wasser des Kanals bei Hochwasser oder Reparaturarbeiten zwischen den beiden früher vorhandenen Sperrtoren
Denkmal für Henry Schomburgk
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Unterwegs im Leipziger Westen
Der Bienitz –
ein Winterparadies
Der Bienitz
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Unterwegs im Leipziger Westen Lausen/ Markranstädt
es fanden Planierungs- und Hochbauarbeiten statt. Ein Highlight im neuen Naherholungsgebiet sollte eine besondere Art der gastronomischen Versorgung der Besucher darstellen. Im Jahr 1972 wurde der ausgediente Saale-Lastkahn »Frieda« für 6 000 Mark erworben, in drei Teile zerlegt und per Tieflader an den Kulkwitzer See transportiert. Hier setzten die Mitarbeiter des Stahlbeton- und Behälterbaus den 53 m langen und 6 m breiten Kahn wieder zusammen und bauten ihn in eine Schiffsgaststätte mit zunächst 180 Plätzen um. Mit der Einweihung der Schiffsgaststätte, die man »MS Leipzig« taufte, gab man im Mai 1973 den »Kulkwitzer See« als Naherholungsgebiet offiziell frei. Der See selbst ist rund 150 Hektar groß. Dabei erstreckt er sich an seiner breitesten Stelle über 1100 m und an seiner längsten Stelle über 2700 m. Sein tiefster Punkt wird mit rund 36 m beziffert. Das gesamte Erholungsgebiet ist rund 450 Hektar groß.
Die »Badewanne« Leipzigs wird 30 Auch nach der Eröffnung wurde das Naherholungsgebiet weiter ausgebaut. Sehr beliebt war von Anfang an der Campingbereich am Ostufer. Blick über den Kulkwitzer See von Markranstädt aus hinüber zur Schiffsgaststätte
An den Stränden standen 1973 bis zu 600 Strandkörbe, die aus dem Ostseebad Heringsdorf heran transportiert wurden. Maritimes Flair vermittelten nicht nur die Schiffsgaststätte und die Strandkörbe, sondern auch rund 100 Liegestühle, 50 Ruderboote und ein kleiner Leuchtturm. Mitarbeiter des Stahlbeton- und Behälterbaus organisierten 1972 ein Stahlrohr und bauten daraus den Leuchtturm. Rund zehn Jahre sendete dieser Lichtsignale, ehe er durch Vandalismus beschädigt wurde. Erst im Jahre 2001 fand die Instandsetzung des Leuchtturmes statt und pünktlich zum 30jährigen Jubiläum des Naherholungsgebietes leuchtete der Turm 2003 wieder. Insgesamt wurden in den Jahren 1972 bis 1988 mehr als 35 Millionen Mark aus dem Staatshaushalt und aus Lotteriemitteln für das Naherholungsgebiet »Kulkwitzer See« aufgebracht. Die Investitionen lohnten sich. Der »Kulkwitzer See« wurde rasch angenommen. An warmen Tagen tummeln sich mehrere tausend Menschen an seinen Ufern und nutzen die zahlreichen Freizeitangebote wie Minigolfanlage, Tischtennisanlagen, Tauchschulen, Bootsverleih etc., die im Laufe der Jahrzehnte entstanden.
Der Kulkwitzer See
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Lausen/ Markranstädt Der Camping-Platz auf der idyllischen Halbinsel
Freizeitaktivitäten am und im See Reges Interesse findet die Wasserski- und Wakeboardanlage am nördlichen SeeEnde, die 2002 ihren Betrieb aufnahm. Die Fünf-Mast-Anlage hat eine Länge von 800 m, wobei die Seitenlängen jeweils 310 m lang sind. Vier der Masten stehen in unmittelbarer Ufernähe, der fünfte Mast im Wasser – bei einer Tiefe von 27 m und ist somit der tiefstgesetzte Mast einer Wasserskianlage in Deutschland. Wer es nicht so rasant mag, der
genießt die Sonne bei einem leckeren Kaffee auf der Terrasse des Cafés & Bistros am Wasserskilift. Aber nicht nur auf dem Wasser des Kulkwitzer Sees ist viel los. Das zumeist klare Wasser des Sees (Wassergüteklasse 1) ermöglicht Sichtweiten bis zu 10 m und lockt damit viele Taucher von Nah und Fern an. Zu erkunden gibt es neben der artenreichen See-Flora und -Fauna auch Relikte des Kohleabbaus, wie Loren und Schienen. Sogar ein umweltgerecht aufgearbeiteter Schiffskörper namens »Tita-
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Unterwegs im Leipziger Westen Böhlitz-Ehrenberg
Landstraße«. Den Lehm, der an der »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenberg gewonnen wurde, transortierte die »Lehmbahn« zum Ziegeleigelände. Ihre Trasse führte entlang des »Forstweges«. Nahe der heutigen »Ludwig-Jahn-Straße« befand sich der Neubau der Leisebein’schen Ziegelei. Nachdem er seinen alten Standort in der Nähe des Gundorfer Teiches aufgegeben hatte, ließ Leisebein einen Brennofen mit Förderturm in der »Ludwig-Jahn-Straße« errichten. Den Lehm baute Leisebein auf dem Gelände des späteren Waldbades ab. Die Lachen nördlich des Rollhockeystadions zeugen noch heute vom Lehmabbau.
Wiedervernässung der westlichen Aue Alte Arme der »Luppe« versorgten die Lehmgruben an der »Waldspitze« mit Wasser. Während der Regulierungsarbeiten an der »Luppe« in den 1930er Jahren wurden die Lehmgruben trockengelegt und mit Bauschutt verfüllt. Es sollte bis 1997 dauern, ehe das Areal der »Waldspitze« wieder an das Gewässernetz angeschlossen wurde. Bis dahin füllten sich die Löcher und Senken nur selten mit Regenund Oberflächenwasser. Im Jahr 1997 begannen die Arbeiten zur Wiedervernässung der westlichen Aue. Im ersten Bauabschnitt wurde mit Mitteln in Höhe von rund 1,5 Millionen
DM unter anderem der »Burgauenbach« errichtet. Die Gelder setzten sich aus Fördermitteln des Ministeriums für Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen, aus Mitteln des Leipziger Stadthaushaltes und aus Eigenmitteln des NABU zusammen. Der »Burgauenbach« wurde von Dezember 1997 bis März 1999 angelegt. Dabei nutzte man Alt-Arme von trockengefallenen Auengewässern und verband diese mit neuerrichteten Abschnitten. Somit entstand ein Bach, der nach dem ersten Bauabschnitt knapp 5,5 km lang ist und ein Fließgewässer der II. Ordnung darstellt. Gespeist wird der »Burgauenbach« durch das Elsterflutbecken. Er zweigt südlich des Nahlewehres von der »Nahle« ab, durchfließt einen Schilfteich, der zur Reinigung des Wassers dienen soll, durchquert das »Verschlossene Holz« und das »Leutzscher Holz« sowie die »Burgaue« bis hin zur »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenberg, die er wieder mit Wasser versorgt, und mündet schließlich in den »Bauerngraben«, welcher später der nahegelegenen »Luppe« zufließt.
Ausflug zur »Waldspitze« Ein Spaziergang zu den idyllisch gelegenen Wasserflächen an der »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenbergs lohnt sich auf jeden Fall. Hier lassen sich allerlei Tierarten gut beobachten. Es sollte allerdings vermieden werden, diesen Ort im Hochsommer
Die »Waldspitze« Böhlitz-Ehrenberg
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Ein Jungschwan folgt dem Elterntier
Sicherer Brutplatz eines Schwanes
Brutgebiet vieler Vogelarten Ein Nutria auf Nahrungssuche
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Winterliches Lützschenaer Schloss
abgeschlossen wurde. Über Jahrzehnte schmucklos. Nach der politischen »Wenblieb das Schloss dann unverändert. de« 1989 gab es mehrere Bestrebungen, Erst nach 1945 gab es einschneidende das Schloss und den Park zu einem ErhoVeränderungen. Mit der lungs- und Freizeit-KomEnteignung der Grundbeplex umzugestalten, den sitzer wurden auch die Anträgen wurde aber nicht Kunstsammlungen ausgestattgegeben. Daher diente lagert und das Gebäude in das Gebäude in der Nacheine landwirtschaftliche wendezeit zunächst als SchuFachschule umgewandelt. le für behinderte Kinder. Für die Schüler des InterAls diese Schule dann vernats musste Wohnraum legt wurde, bestand die geschaffen werden. Des- Ein Kormoran auf Futtersuche Möglichkeit, das Anwesen halb setzte man ein weitezu veräußern. Zwei junge res Geschoss auf. Da die Zinnen nicht wie- Anwälte, Verwandte derer von Sternburg, der angebracht wurden, blieb das Dach erwarben das Anwesen und begannen,
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Die Auwaldstation im Winter
es zu restaurieren. Heute finden viele Veranstaltungen, wie Konzerte und Ausstellungen, im Schloss statt. Anfahrt: Über die »Hallesche Straße« in Richtung Schkeuditz. Nach links in die Straße »An der Schäferei« einbiegen. Danach leicht nach links in den »Schlossweg« einbiegen und dem Verlauf bis auf das Schlossgelände folgen. Rechter Hand am Schloss vorbei über die Brücke und nach links zur Auwaldstation gehen. Rad: Vom Radweg auf dem Luppedamm an der nach Lützschena führenden Brücke rechts abbiegen, der Baumallee zum Schloss folgen. In Höhe der Auwaldstation kurz vor der
Die Ruine der Grabkapelle
Brücke am Schloss, die über die »Weiße Elster« führt, nach rechts in den Park abbiegen. Auwaldstation: Öffnungszeiten laut Ankündigung und nach Vereinbarung unter Telefon 03 41/4 62 18 95.
Die »Weiße Brücke« wurde 2009 neu errichtet
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Unterwegs im Leipziger Westen
as Astronomische D Zentrum Schkeuditz
Einbruch der Dunkelheit den Sternenhimmel durch den Coudé-Refraktor 150/ 2250 betrachten. Er verfügt über eine automatische Nachführung – somit Das Astronomische Zentrum in Schkeu- muss nicht von Hand der Stern »verfolgt« ditz besteht seit dem 13. Oktober 1978. werden. Auf einer Säule der BeobachUrsprünglich von der Stadt Schkeuditz ge- tungsplattform befindet sich zusätzlich gründet, ist es heute eine ein Cassegrain-Reflector Geschäftsstelle der Ster150/2250, der auch über nenwarte Nordsachsen. eine automatische NachSeit 1992 unterstützt führung verfügt. Ergänder Verein »Freundeszend können unter kreis Planetarium e. V.« anderem Schulfernrohdie Tätigkeit des Astrore vom Typ Telementor nomischen Zentrums. 63/840 genutzt werden. Zu seinen Zielen hat sich Diese sind auf Holzstatider Verein die astronoven montiert und müsmische Bildung der sen manuell nachgeBevölkerung gesetzt. führt werden. Dabei möchte der VerSpielt der Wettergott ein insbesondere die nicht mit, muss man auf Stellung des Menschen den Blick in den Sternenim Kosmos veranschauhimmel trotzdem nicht lichen und auf dessen verzichten. Das PlaneDer Coudé-Refraktor Verantwortung in Bezug tarium des Astronomiauf das »Raumschiff schen Zentrums bietet Erde« hinweisen. die Möglichkeit, sich den SternenhimDas Astronomische Zentrum in Schkeu- mel an der acht Meter großen Kuppel ditz verfügt sowohl über ein Observatori- anzusehen. Hierfür stehen knapp 60 Sitzum als auch über ein Planetarium. Ist das plätze zur Verfügung. Über den ZEISS Wetter günstig, können die Besucher nach ZKP-2-Projektor können sowohl der nörd-
Links das Observatorium
Rechts das Planetarium
Das Astronomische Zentrum
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Im Planetarium wird der Sternenhimmel an die acht Meter groĂ&#x;e Kuppel projiziert
Bis zu 60 Besucher kĂśnnen im Planetarium den Sternenhimmel betrachten