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Ernährung
qgesunde ernährung Von der Milch zum Familientisch Am Anfang ist es eigentlich noch ganz einfach: Ein Säugling trinkt Milch – nicht mehr und nicht weniger. Und da geht’s auch schon los: Stillen oder
Säuglingsnahrung, Brust oder Flasche?
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Muttermilch
Fest steht: Muttermilch ist die beste Ernährung für den Säugling. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sechs Monate voll und danach noch teilweise zu stillen, so lange Mutter und Kind es wollen. Gestillt wird nach Bedarf: Zeitpunkt und Dauer bestimmt das Kind. Stillen kann das Risiko für Durchfall, Mittelohrentzündung und für ein späteres Übergewicht beim Kind senken. Auch für die Gesundheit der Mutter bringt es Vorteile: Die Gebärmutter bildet sich nach der Geburt schneller zurück. Außerdem werden Fettreserven durch das Stillen abgebaut und die frühere Figur ist schneller wieder erreicht. Allerdings sollte die Mutter sehr auf eine ausgewogene und ausreichende Ernährung achten und keinesfalls Diät halten: Bei einer schnellen Gewichtsabnahme gelangen vermehrt Schadstoffe in die Milch.
Für den Stillerfolg ist neben dem Willen zum Stillen die richtige Information besonders wichtig. Denn obwohl praktisch alle Frauen die körperlichen Voraussetzungen mitbringen, um ein Kind – oder auch Zwillinge – zu stillen, bekommen doch viele von ihnen Zweifel und Probleme. Nur sehr wenige Frauen (unter 5 Prozent) können nicht bzw. nur eingeschränkt stillen. Bei auftretenden Problemen sollte sich die stillende Mutter an eine Stillberaterin oder eine stillerfahrene Hebamme wenden. Die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e.V. (www.afs-stillen.de) und die La Leche Liga Deutschland e.V. (www.lalecheliga.de) bieten ehrenamtliche Stillberatung und Stillgruppenarbeit an und organisieren Ausbildungen zur Stillberaterin. Hauptziel dieser beiden Selbsthilfe-Organisationen ist die Förderung der Stillkultur in Deutschland und das Verbreiten fundierter Informationen rund ums Thema Stillen. Desweiteren gibt es professionelle Still- und Laktationsberaterinnen, die einen medizinischen Beruf ausüben und eine fundierte Ausbildung im Bereich des Stillens und der Stillberatung haben. Die Beratung ist für die Stillende kostenpflichtig, in vielen Fällen übernimmt aber die Krankenkasse die Kosten dieser Beratung. Hilfestellung bieten auch Stillcafés.
Übrigens: In Deutschland stehen jeder Mutter, die während der Stillzeit arbeitet, Stillpausen und weitere Sonderregelungen gesetzlich zu; diese sind im Mutterschutzgesetz aufgeführt (erhältlich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend www.bmfsfj.de).
Muttermilch enthält alles, was ein Neugeborenes zu einer gesunden Entwicklung braucht. Arteigene Eiweiße, Fette, Milchzucker sowie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sind in ausgewogenem Verhältnis enthalten und perfekt dem Verdauungssystem des Babys angepasst. Je nach Alter des Kindes ist Muttermilch unterschiedlich zusammengesetzt, entsprechend den Bedürfnissen des wachsenden Kindes. Eine Reihe wichtiger Schutzstoffe sind in der Muttermilch vorhanden, z.B. Immunglobuline, die körpereigenen Abwehrstoffe. Besonders in der allerersten Milch, dem sogenannten Kolostrum, sind sie in konzentrierter Form enthalten. Diese Immunstoffe sind auf die familiäre Umgebung der Mutter abgestimmt, und die Mutter kann bei Bedarf Antikörper bilden gegen Keime, die auch ihr Kind gefährden, und diese Antikörper durch ihre Milch an das Baby weitergeben. Dadurch sind gestillte Kinder weniger anfällig für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Atemwege und andere infektiöse Erkrankungen.
Muttermilch ist frisch, keimfrei und immer richtig temperiert. Und solange Mama in der Nähe ist, auch stets verfügbar. Für die Flexibilität der Mutter kann eine Milchpumpe sorgen, die im Baby-Fachgeschäft, in Drogerien oder Apotheken erhältlich ist. Damit lässt sich die Muttermilch abpumpen und später per Fläschchen füttern. Es gibt manuelle oder elektrische Modelle. Da es große Unterschiede zwischen den Milchpumpen gibt – ebenso wie es verschiedene Brustformen bei den Frauen gibt – ist es sinnvoll, sich bei Stillorganisationen, Hebammen oder Müttern mit Erfahrung beraten zu lassen.
Schutz vor Allergien
Jedes dritte Kind kommt mit einem erhöhten Allergierisiko auf die Welt. Wenn Sie als Eltern oder die Geschwister des Säuglings bereits an Heuschnupfen, Neurodermitis, Lebensmittelallergien oder allergischem Asthma leiden, ist Vorsicht geboten. Für betroffene Babys ist es besonders wichtig, bis zum 6. Lebensmonat voll gestillt zu werden. Nicht oder nicht voll gestillte Babys sollten im ersten Halbjahr ihres Lebens eine sogenannte HA-Nahrung (hypoallergene Nahrung) erhalten, mindestens bis zum Beginn des fünften Monats. Bei der HA-Nahrung ist das Kuhmilcheiweiß so weit aufgespalten, dass es nicht mehr so stark allergieauslösend wirkt. Mit Einführung der Beikost kann nach neuesten WHO-Empfehlungen auf eine „normale“ Säuglingsmilchnahrung umgestellt werden.
Der Schutzeffekt der HA-Nahrung wird allerdings oft überschätzt, heißt es in den neuesten WHO-Empfehlungen. Besonders wichtig sei es vielmehr, in Familien mit Allergierisiko eine allergen- und schadstoffarme Umgebung zu schaffen.
Die hygienische Aufbewahrung von Muttermilch ist natürlich besonders wichtig. Am besten sind für diesen Zweck entworfene verschließbare Gefäße aus Glas oder klarem Hartplastik sowie Einmalbeutel für Muttermilch geeignet. Grundsätzlich sollte Muttermilch so frisch wie möglich verfüttert werden, bei Raumtemperatur sollte sie innerhalb von sechs Stunden verbraucht werden, im Kühlschrank bei 4° bis 6° Grad hält sie etwa 3 Tage, bei -18° Grad im Gefrierschrank etwa sechs Monate.
Säuglingsnahrung
Wer nicht stillen kann oder will, für den gibt es eine Fülle an Produkten in Pulverform, die mit der Flasche gefüttert werden. Zu welchem Produkt man greift, bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen – nur selbst herstellen sollte man die Nahrung nicht. Der Grund: Babys gedeihen mit selbst hergestellter Milchnahrung nicht so gut.
Man sollte, wie beim Stillen auch, die Flasche nach Bedarf füttern, also dann, wenn das Kind Hunger hat und sich deswegen bemerkbar macht. Besonders wichtig ist es dabei, dass Sie sich bei der Zubereitung der Milch genau an die Anweisungen des Herstellers halten, damit das Baby die Milch auch gut verträgt und sie leicht verdauen kann. Die künstlich hergestellte Babynahrung ist zwar von ihrer Zusammensetzung her nicht identisch mit der Muttermilch, sie ist dieser aber weitgehend angepasst und enthält außer den Immunstoffen alle Nährstoffe, die ein Baby braucht. Am Anfang, wenn das Baby noch sehr klein ist, sollte man mit der Erstlingsmilch beginnen, die der Muttermilch am ähnlichsten ist. Wenn das Baby etwas größer ist, eignet sich eine Folgemilch, die mehr Kohlenhydrate enthält und dadurch mehr sättigt.
Zu den Anfangsnahrungen zählen Produkte mit dem Zusatz „Pre“, die als Kohlenhydrat wie die Muttermilch ausschließlich Milchzucker enthält und nach Bedarf gefüttert werden kann. Im Gegensatz dazu enthält Milchnahrung mit dem Zusatz „1“ zusätzlich Stärke und manchmal auch überflüssige Zucker. Analog dazu gibt es für allergiegefährdete Säuglinge die Produkte mit den Zusätzen „HA Pre“, „Pre HA“ oder „HA 1“. Anfangsnahrung kann dem Baby das ganze erste Lebensjahr hindurch gegeben werden. Folgemilch mit den Zusätzen „2“ oder „3“ bzw. „HA 2“ entsprechen in ihrer Zusammensetzung weniger der Muttermilch, sondern mehr der Kuhmilch. Deshalb sind sie eher für ältere Babys neben der Beikost geeignet. Notwendig ist Folgemilch allerdings nicht. Gemäß WHO-Empfehlung kann ab dem Ende des 1. Lebensjahres mit der Einführung von Kuhmilch begonnen werden.
Ebenso sind „Trinkmahlzeiten“, „Trink-Breis“ oder „Gute-Nacht-Fläschchen“ nicht empfehlenswert. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) warnt sogar, dass solche Milch-Getreide-Fläschchen unverantwortlich seien und die Gesundheit Hmmm, das schmeckt!
gefährden würden. Sie entsprächen nicht der europäischen Gesetzgebung zu Säuglings- und Folgenahrungen. Denn die europäische Säuglingsnahrungsrichtlinie legt fest, dass zur Flaschenfütterung von Säuglingen und Kleinkindern geeignete Produkte eine Energiedichte von 60 bis 70 Kalorien pro 100 Milliliter aufweisen müssen. Der Energiegehalt der Mehrzahl dieser Produkte liegt hingegen bei 80 bis 110 Kalorien pro 100 Milliliter. Die hohe Energiedichte dieser Trinknahrungen sei laut der DGKJ bei gesunden, nicht unterernährten Kindern gänzlich ungeeignet. Es bestehe bei einem regelmäßigen Verzehr ein erhöhtes Risiko für Überfütterung, übermäßige Gewichtszunahme im Säuglings- und Kleinkindalter und späteres massives Übergewicht. Unter www.dgkj.de gibt es eine Auflistung von mehr als 20 Beikostprodukten zur Flaschenfütterung mit ihrem jeweiligen Energiegehalt.
Im Normalfall ist es unnötig, neben der Mutter- oder Säuglingsmilch etwas anderes zu geben. Lediglich an sehr heißen Tagen oder wenn das Baby eine fiebrige Erkrankung hat, kann ein zuckerfreies Getränk, am besten abgekochtes Wasser, helfen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Beikoststart
Irgendwann kommt der Moment im Leben eines Säuglings, wo Milch allein nicht mehr ausreicht, um das Baby mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen. Dann muss „Handfestes“ her. Beikost sollte nach Empfehlung der Ernährungskommission der DGKJ nicht vor dem Beginn des 5. Lebensmonats und nicht später als mit Beginn des 7. Lebensmonats eingeführt werden. Bereichern Sie den Speiseplan Ihres Sprösslings, indem Sie nach und nach eine Milchmahlzeit durch Brei ersetzen. Generell ist das Verdauungssystem des Säuglings vor dem vollendeten fünften Lebensmonat noch nicht ausreichend ausgereift für die Fütterung von Beikost. Die Frage nach dem „richtigen“ Zeitpunkt für die Einführung der Beikost kann übrigens so pauschal nicht beantwortet werden. Jedes Baby hat nunmal sein eigenes Entwicklungstempo. Anzeichen können sein, dass der Nachwuchs ein reges
Obst ist eine gesunde Zwischenmahlzeit.
Leckermäulchen aufgepasst
Ernähren Sie Ihr Kind möglichst zuckerarm, um seinen unverdorbenen Geschmackssinn so lange wie möglich zu bewahren. Denn ein Kind, das nicht an Zucker gewöhnt ist, knabbert später auch gerne mal eine Karotte oder einen Apfel – die gesündere Mahlzeit für Gewicht, Zähne und Organismus.
Zucker ist nicht nur in Süßigkeiten wie Schokolade und Gummibärchen enthalten, genauso schädlich sind versteckte Zucker, wie sie in Marmelade, Müsli, Cornflakes, in zahlreichen Getränken wie Instant-Tees, Limonaden und Kakaopulver, Ketchup, Fruchtjogurts, Fertiggerichten und Bonbons zu finden sind. Zucker in Lebensmitteln versteckt sich oft hinter folgenden Bezeichnungen: Saccharose, Glucose, Fructose, Glucosesirup, Maltodextrin, Maltose, Lactose, Invertzucker. Faustregel: Alles, was mit der Silbe „-ose“ endet, ist Zucker. Und alle Zucker liefern etwa die gleiche Menge an Kalorien, sie sind schädlich für die Zähne, weil sie von den Mundbakterien zu ätzenden Säuren umgebaut werden. Übrigens: Auch Honig besteht zu 80 Prozent aus Zucker – und sollte wegen der Gefahr des Säuglings-Botulismus im ersten Lebensjahr nicht verabreicht werden. Dicksäfte sind keine sinnvolle Alternative, denn diese sind extrem fruchtzuckerreich. Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe sind zwar kalorienfrei, sie geben dem Körper jedoch auch nicht die Befriedigung des Süßhungers – während „echte“ Süßspeisen die Bildung von Serotonin, dem Botenstoff für das Wohlbefinden im Gehirn anregen, können Süßstoffe das nicht. Im Gegenteil – sie wirken sogar appetitanregend. Und einige haben einen unangenehmen Nachgeschmack. Aber: Wer sich jegliche Süßigkeit versagt, bekommt schnell Heißhunger auf Schokolade & Co – das gilt auch für Ihr Kind. Ab und zu naschen ist durchaus erlaubt. Am besten natürlich zahnfreundliche Süßigkeiten, die mit dem kleinen Zahnmännchen (ein Zahn mit Schirm) gekennzeichnet sind.
Interesse an fester Nahrung zeigt, interessiert beobachtet, wie andere mit Essen hantieren und alles in den Mund steckt, was er erwischt. Die natürliche Neugier können Eltern nutzen und die ersten Löffelversuche starten. Übrigens: Brei sollte grundsätzlich mit dem Löffel gefüttert werden und nicht in die Flasche gefüllt werden. Die Verdauung beginnt schließlich mit dem Einspeicheln der Nahrung im Mund, was beim Füttern mit der Flasche nicht mehr gegeben ist.
Erfahrungsgemäß ist es günstig, zunächst die Mittagsmahlzeit durch Brei zu ersetzen. Dann ist das Baby nicht müde, es sollte auch nicht übermäßig hungrig sein. Der Brei sollte fein püriert sein, lauwarm, der Löffel (am besten aus Kunststoff), sollte keine scharfen Kanten haben. Und dann kann’s losgehen. Übrigens: Auch die Hebamme oder der Arzt sind im Zweifelsfall oder bei Fragen rund um die Beikost eine gute Anlaufstelle.
Und was kommt nun auf den Löffel? Einfache Empfehlung: Alles, was dem Baby schmeckt. Wurde früher noch häufig vor allergenreichen Nahrungsmitteln wie Milcheiweiß, Eier oder Fisch gewarnt, hat man heute erkannt, dass das Meiden oder spätere Einführen derartiger Lebensmittel keinen Schutz vor Allergien bietet. Im Gegenteil: eine frühe Vielfalt in der Ernährung erhöht die Bereitschaft der Kinder, später auch neue und bis dahin unbekannte Lebensmittel zu akzeptieren. Auch aus diesem Grund sollen Eltern ermutigt werden, für ihr Baby selbst zu kochen.
Viele Babys mögen Karottenpüree, da es etwas süßlich schmeckt und meist gut vertragen wird. Bei manchen Babys führen Karotten allerdings zu Verstopfung. Gut geeignet sind Fenchel, Kohlrabi, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli, Pastinaken und Kürbis. Wichtig ist, immer erst ein neues Nahrungsmittel einführen und dieses einige Tage lang testen. Auch bei der Menge ist Geduld gefragt. Die meisten Babys starten mit wenigen Löffelchen in ihr Beikost-Leben, stillen den größten Hunger aber immer noch über die anschließende Stillmahlzeit oder die Milchflasche. Erst wenn das Essen vom Löffel besser klappt – die neue Technik muss trainiert werden – wird sich auch die Menge erhöhen, bis die Mahlzeit komplett aus Brei besteht. Wird die erste Gemüsesorte gut vertragen, können die Eltern nach und nach Kartoffeln, Öl, Fleisch und Obstsaft dazumischen. Wenn der kleine Beikoststarter eine Menge von rund 150 bis 200 Gramm zu sich nimmt, braucht er keine Milch mehr hinterher.
Im Handel ist eine riesige Auswahl an Gläschen mit Babynahrung verschiedenster Hersteller erhältlich – ein Blick auf die Zutatenliste kann helfen, das Richtige zu erwischen. Denn: Die ersten Breimahlzeiten sollten möglichst wenige Zutaten enthalten. Salz, Zucker und andere Zusätze sind unnötig. Allerdings sollte auch auf die Menge der Zutaten geachtet werden – häufig ist in Gemüse-Fleisch-Breis der Fleisch- und Ölanteil nur gering. Besonders letzteres muss dann ergänzt werden, da die wichtigen fettlöslichen Vitamine aus dem Gemüse sonst nicht aufgenommen werden können. Wird der Brei selbst gekocht, sollten die Produkte aus biologischem Anbau stammen. Bewährt hat es sich, eine größere Menge Brei vorzukochen und portionsweise (beispielsweise in Eiswürfelformen) einzufrieren. Gerade am Anfang hat man so die kleinen Mengen verfügbar, die benötigt werden. Fleisch ist in der Babynahrung wichtig, da es wertvolles Eisen und Vitamine enthält. Vitamin-C-reicher Obstsaft macht das Eisen für den Körper erst verfügbar. Manche Eltern möchten bei der Ernährung ihres Säuglings auf Fleisch verzichten. Da Fleisch die wertvollste Nahrungsquelle für Eisen ist, muss dann besonders auf eine ausreichende Eisenversorgung geachtet werden. Für eine vegetarische Ernährung sollte der eisenreiche Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei durch einen vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei ersetzt werden. Reichlich Eisen liefern Getreide und Getreideprodukte, Hafer- und Hirseflocken.
Mit der Einführung fester Nahrung muss den Kleinen mehr Flüssigkeit angeboten werden. Geben Sie zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch ein zuckerfreies Getränk, am besten Wasser. Hat das Baby seine Mittagsmahlzeit mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ersetzt, kann der Speiseplan um einen Milch-Getreide-Brei am Abend ergänzt werden. Dies sollte erst ab dem 6. Lebensmonat geschehen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ab dem achten Lebensmonat steht der dritte Brei als Getreide-Obst-Brei auf dem Speiseplan.
Brei-Rezepte
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
90-100 g Gemüse 40-60 g Kartoffeln 30-45 g Obstsaft/Obstpüree 20-30 g mageres Fleisch 8-10 g Öl (Rapsöl) Das Fleisch klein schneiden, in wenig Wasser weich kochen und pürieren. Das Gemüse und die Kartoffeln putzen, klein schneiden und in wenig Wasser weich kochen und ebenfalls pürieren. Dann Obst zugeben, alles vermischen und das Öl unterrühren.
Milch-Getreide-Brei
200 ml Vollmilch (3,5 % Fett) 20 g Vollkorngetreideflocken 20 g Obstsaft oder Obstpüree
Getreide-Obst-Brei
20 g Vollkorngetreideflocken 90 ml Wasser 100 g Obstsaft oder Obstpüree 5 g Fett (Butter oder Rapsöl) Instantflocken mit heißer Milch oder Wasser verrühren, andere Getreideflocken mit Milch oder Wasser aufkochen. Saft oder Püree und evt. Fett unter den Brei rühren.
Am Familientisch
Ab dem 10. Lebensmonat kann das Baby am Familientisch mitessen. Natürlich muss dann zurückhaltend gewürzt werden, der Gaumen der Kleinen ist noch nicht an scharfe Speisen gewöhnt. Das Essen muss nun auch nicht mehr ganz fein püriert werden, denn die Zähne wollen und sollen das Kauen trainieren. Brot ohne Rinde, weiches Obst ohne Schale und weich gekochtes Gemüse können gut mit den Fingern genommen und in den Mund gesteckt werden. Drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten – bestehend aus Obst oder einem Getreideprodukt wie Brot oder Müsli – sind jetzt ausreichend. Zwischendurch muss das Baby natürlich auch trinken – am besten Wasser oder ein zuckerfreies Getränk aus dem Becher. Wichtig: Wenn Kinder ausgewogen ernährt werden und sich viel bewegen, ist das die Basis für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung.
Ein Wort zum Wasser
Es ist das wichtigste Lebensmittel: Wasser. Auch in die Trinkflasche kommt Wasser – nur welches ist denn überhaupt geeignet?
Die Qualität des Trinkwassers unterliegt gesetzlichen Vorgaben. Welche Inhaltsstoffe sich darin befinden dürfen, regelt die Trinkwasserverordnung. Hessenwasser, ein Mainova Beteiligungsunternehmen, hat als regionaler Wasserversorger die Aufgabe, die Wasserqualität sicher zu stellen. Das Trinkwasser für Frankfurt und die Region wird aus über 300 Brunnen, Quellen und Stollen gewonnen. Es kann zur Herstellung von Säuglingsnahrung und zum Ansetzen kohlesäurehaltiger Getränke verwendet werden. Weitere Informationen über die Frankfurter Trinkwasserqualität erhalten Sie unter der Rufnummer 0800/11 444 88.
Für die Verwendung von Trinkwasser für Säuglinge sollte das Wasser auf jeden Fall abgekocht werden. Nicht abgekochtes Leitungswasser kann Mikroorganismen oder Bakterien enthalten. Auch Blei- und Kupferrückstände aus den Leitungen sind nicht auszuschließen. Gerade in alten Häusern sind möglicherweise Bleirohre verlegt. Wer genau wissen möchte, ob und wieviel Blei sich im Trinkwasser findet, kann den Gehalt von Laboren messen lassen. Für die Zubereitung von Säuglings- und Kleinkindernahrung sollten Sie keinesfalls Wasser verwenden, das durch Bleirohre geflossen ist. Ein erhöhter Bleigehalt beeinträchtigt die Blutbildung und Intelligenzentwicklung bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Besonders empfindlich auf Blei reagiert das sich entwickelnde kindliche Nervensystem.
Sie können auch Mineralwasser verwenden – auf dem Etikett sollte der Zusatz vermerkt sein „Geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung“, dann ist garantiert, dass die gesetzlich festgelegten Höchstwerte für bestimmte Inhaltsstoffe nicht überschritten sind.