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Gesundheit
qcheck beim kinderarzt Zehn Vorsorgetermine geben Sicherheit Nie wieder wird Ihr Kind so schnell wachsen, nie wieder wird es sich so stark entwickeln und nie wieder wird es so viel lernen, wie in den ersten
Lebensjahren. Daher ist es wichtig, die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes regelmäßig zu überwachen, denn Früherkennung ist die Voraussetzung für erfolgreiche Behandlung. Frühzeitig sollten sich die werdenden Eltern um einen Kinderarzt bemühen, dem sie vertrauen – nicht nur bei ernsten Krankheiten wird man dem Doktor häufiger einen Besuch abstatten. Auch Impfungen werden in seiner Praxis durchgeführt, und nicht zu vergessen die Vorsorgeuntersuchungen.
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Zehn Untersuchungstermine stehen deshalb für Kinder auf der Vorderseite des gelben Vorsorgehefts, das den Eltern nach der Geburt ausgehändigt wird. Es begleitet den Nachwuchs von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr. In diesem Heft sind neben den Untersuchungsergebnissen des Kinderarztes die Wachstumskurven für Gewicht, Körpergröße und Kopfumfang im Altersvergleich aufgeführt. Alle Untersuchungen werden übrigens von den Krankenkassen bezahlt.
U1 > Beim Check direkt nach der Geburt werden Herz und Lunge abgehört.
Atmung, Durchblutung, Farbe, Muskelspannung und angeborene Reflexe werden kontrolliert. Etwas Blut aus der durchtrennten Nabelschnur wird entnommen und auf den Sauerstoff- und pH-Wert hin untersucht. Zudem wird der APGAR-Test durchgeführt – eine Minute und nochmals fünf und zehn Minuten nach der Geburt beurteilt der Arzt dabei den Gesamtzustand des Neugeborenen anhand folgender Aspekte: Atmung, Puls, Grundtonus und Aussehen und Reflexe. Für jeden Aspekt gibt es zwei Punkte – im besten Fall also zehn. Natürlich wird zudem die Körperlänge, der Kopfumfang und das Gewicht des Neugeborenen vermerkt.
U2 > Oft ist die U2 der letzte Termin vor der Entlassung aus dem Krankenhaus. Bei dieser Untersuchung werden alle Organsysteme des Kindes überprüft. Um Stoffwechselerkrankungen erkennen zu können, wird dem Baby eine kleine Blutprobe entnommen, meistens aus der Ferse. Und natürlich steht wieder das Messen und Wiegen, die Kontrolle der Reflexe, die Überprüfung von Herz und Atmung sowie weiteres mehr auf dem Programm.
U3 > Neben der gründlichen Untersuchung bietet die U3 wieder Gelegenheit zu einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem Arzt. Das besondere Augenmerk liegt diesmal auf dem Ernährungszustand und dem Gewicht des Säuglings. Ein erster Hörtest kann zeigen, ob mit den Ohren alles in Ordnung ist. Auch wird eine Ultraschalluntersuchung der Hüften durchgeführt. U4 > Neben den Routine-Checks (Gewicht, Größe, Reflexe, etc.) wird jetzt die Motorik immer wichtiger – Kopfkontrolle, Richtungshören, KopfAugen-Kontrolle, Sprachentwicklung. Zudem werden diesmal die ersten Impfungen besprochen oder gleich vorgenommen. Die ständige Impfkommission (STIKO) am staatlichen Robert Koch Institut empfiehlt in diesem Alter (frühestens ab der 9. Lebenswoche) mit dem Start der Grundimmunisierung in Form der folgenden Impfungen zu beginnen: Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Häemophilus Influenzae Typ B (HIB), Kinderlähmung, Hepatitis B sowie Pneumokokken. Angeboten wird zusätzlich die Impfung gegen Rotavirus-Infektionen (als IGeL-Leistung). U5 > Beweglichkeit und KörperbeGenau hingeschaut herrschung – das sind die zentralen Themen bei dieser Untersuchung.
Die ersten zehn Untersuchungs- Neben den Routine-Checks (Größe, termine bis zur Einschulung sollte Gewicht, Reflexe, etc.) nimmt der man keinesfalls versäumen. Auf Kinderarzt außerdem die Funktion der Vorderseite des gelben Vor- von Augen und Ohren unter die Lusorgehefts sind die Zeitspannen pe. Wenn alle Impfungen zeitgerecht aufgeführt, während der die Un- vorgenommen wurden, sollten die tersuchung vorgenommen wird. drei Impfungen der Grundimmunisie-
U1 – direkt nach der Geburt rung gegen Tetanus, Diphtherie,
U2 – 3. bis 10. Lebenstag Keuchhusten, Kinderlähmung, HIB
U3 – 4. bis 5. Lebenswoche und Hepatitis B sowie Pneumokok-
U4 – 3. bis 4. Lebensmonat ken jetzt verabreicht worden sein.
U5 – 6. bis 7. Lebensmonat U6 > Im Mittelpunkt der U6 stehen
U6 – 10. bis 12. Lebensmonat die Prüfung der Feinmotorik sowie
U7 – 21. bis 24. Lebensmonat der sozialen Kontaktfähigkeiten.
U7a – 34. bis 36. Lebensmonat Außerdem werden Hör- und Seh-
U8 – 46. bis 48. Lebensmonat störungen mit entsprechenden Tests
U9 – 60. bis 64. Lebensmonat ausgeschlossen. Ab einem Alter von 11 Monaten werden die ersten „Le-
bendimpfungen“ verabreicht – eine gegen Mumps, Masern, Röteln (MMRImpfstoff) und eine gegen Windpocken (Varizellen-Impfstoff). Im Alter von 11 bis 14 Monaten (6 Monate nach der letzten Impfung der Grundimmunisierung) wird auch die 1. Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hib und Hepatitis B sowie die 4. Impfung gegen Pneumokokken gegeben. Die erste Impfung gegen Meningokokken ist ab vollendetem 12. Lebensmonat empfohlen. U7 > Sprach- und Hörentwicklung, die motorischen Fähigkeiten sowie die Entwicklung des Sozialverhaltens sind die wichtigsten Themen bei der U7. Generell sollte ein Kleinkind am Ende des 2. Lebensjahres bestimmte Fähigkeiten besitzen – beispielsweise 10 Worte sprechen, einfache Zeichnungen von Tier und Mensch benennen, verbalen Aufforderungen folgen können, die Mehrzahl verwenden und den Vornamen sagen. Motorisch stehen ebenfalls einige Tests auf dem Programm, es wird gecheckt, ob das Kind einen Turm aus Klötzchen bauen kann, eine Kugel in eine Flasche stecken kann oder ähnliches. Auch das Treten und Werfen eines Balls, das sichere Vorwärts- und das Rückwärtslaufen wird der Arzt sehen wollen.
U7a > Schwerpunkte bei dieser Untersuchung für etwa 3-Jährige sind das Erkennen von allergischen Erkrankungen, Sozialisations- und Verhaltensstörungen, Übergewicht, Sprachentwicklungsstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien. Zusätzlich wird auch überprüft, ob das Wachstum, z.B. der Wirbelsäule, ohne Störungen verläuft. Ebenso wird über die Kindergartenreife gesprochen. U8 > Jetzt darf Ihr Kind zeigen, was es kann. Auf einem Bein hüpfen, der Gebrauch einer Schere, 3-Teile-Männchen zeichnen – all so etwas wird sich der Kinderarzt jetzt demonstrieren lassen. Zudem gibt es einen gründlichen Check aller Organe und ihrer Funktion sowie einen Urin-Test. Ebenso wichtig ist ein umfangreicher Sehtest, denn spätestens jetzt sollten 100 Prozent Sehschärfe erreicht sein. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht natürlich auch ein ausführliches Gespräch mit den Eltern, um beispielsweise familiäre Risikofaktoren klären zu können.
U9 > Die Einschulung steht bevor – Grund genug, noch einmal genau hinzuschauen. Sprachvermögen, Seh- und Hörtests, soziale Fähigkeiten – anhand verschiedener Tests wird der Arzt die Entwicklung des Kindes untersuchen. Zudem sollten bei der U9 Auffrischimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten vorgenommen werden. Wieder wird sich der Kinderarzt intensiv mit den Eltern über den Alltag unterhalten – und so auch die Beziehung zwischen Eltern und Kind unter die Lupe nehmen.
Gesund groß werden in Frankfurt
Aktionskomitee Kind im Krankenhaus e.V. (AKIK)
Die ehrenamtlichen Mitglieder des AKIK setzen sich aktiv für die Verbesserung der Situation und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen im Krankenhaus ein. Durch ihre Arbeit unterstützen sie Kinder, die eine stationäre Behandlung benötigen – unabhängig von ihrem Alter, der Art ihrer Erkrankung und der Dauer des Krankenhausaufenthaltes. Die AKIK-Mitarbeiter betreuen (langzeit-)kranke Kinder in der Klinik, die wenig oder gar keinen Besuch bekommen. Ebenso engagieren sie sich für Frühgeborene und intensivmedizinisch betreute Kinder. Durch ihren Einsatz bei den Kindern und durch die Betreuung der Geschwister im Krankenhaus werden die Eltern in ihrer Notsituation entlastet. Mit liebevoller Zuwendung und Einfühlungsvermögen versuchen sie, den Kindern ihre Ängste zu nehmen, sie aufzumuntern und dadurch den Krankenhausaufenthalt für sie so positiv wie möglich mitzugestalten. Außerdem bieten sie unter anderem einen Bücherwagen und gemütliche Mal-, Bastel- und Vorlesestunden an.
AKIK Frankfurt/Rhein-Main e.V. | Radilostraße 43 60489 Frankfurt | 069/269 122 05 www.akik.de
Mobile Kinderkrankenpflege
Kranke Kinder benötigen besondere Aufmerksamkeit und Pflege, professionelle medizinische Betreuung und intensive persönliche Zuwendung. Dafür steht die Mobile Kinderkrankenpflege. Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen der Mobilen Kinderkrankenpflege pflegen und betreuen schwerstkranke, behinderte und sterbende Kinder und deren Familien im häuslichen Umfeld, in Kindergärten und Schulen. Sie beraten und unterstützen Eltern im pflegerischen Umgang mit ihrem erkrankten Kind. Sie ermöglichen, dass jedes kranke Kind – unabhängig von finanziellem, sozialem und ethnischem Hintergrund und ohne Zeitdruck die bestmögliche Pflege je nach Erkrankung und Bedarf erhält und im häuslichen Umfeld ohne zeitliche Begrenzung gut versorgt werden kann.
Die Mobile Kinderkrankenpflege kooperiert mit dem Clementine Kinderhospital und arbeitet eng mit Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie den Kliniken in Frankfurt und Umgebung zusammen.
Diakonisches Werk Frankfurt und Offenbach –
Mobile Kinderkrankenpflege
Kohlbrandstraße 16 | 60385 Frankfurt | 069/45 20 60 mobile.kinderkrankenpflege@diakonie-frankfurt-offenbach.de
qimpfen, fachärzte und vieles mehr Hilfreiche Informationen für Eltern
Ein kleiner Piks für mehr Sicherheit
Der Termin für die erste Impfung steht fest – doch viele Eltern fragen sich erstmal, ob Kombinationsimpfungen sinnvoll sind, welche Impfungen wirklich nötig sind und mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist. In Gesprächen mit dem Kinderarzt und mit anderen Eltern haben Sie es vielleicht schon bemerkt: Kein anderes Thema wirft so viele Fragen auf, wird so hitzig diskutiert, führt zu solch großer Unsicherheit, wie das Thema Impfen.
Generell lässt sich sagen: Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Unmittelbares Ziel der Impfung ist es, den Geimpften vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen. Gerade Masern werden viel zu häufig unterschätzt – Sie sind hoch ansteckend und können sogar tödliche Folgen haben. Schul- und Kindergartenkinder sollen deshalb wirksam vor Masern geschützt werden. Das ist Ziel des Masernschutzgesetzes, das am 1. März 2020 in Kraft getreten ist. Das Gesetz sieht vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr beim Eintritt in die Schule oder den Kindergarten die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen müssen. Auch bei der Betreuung durch eine Kindertagespflegeperson muss in der Regel ein Nachweis über die Masernimpfung erfolgen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) gibt gemäß § 20 Abs. 2 Satz 3 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) Empfehlungen zur Durchführung von Schutzimpfungen und zur Durchführung anderer Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe übertragbarer Krankheiten beim Menschen. Der Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Stand August 2021) umfasst folgende Impfungen: > Grundimpfschutz als Kombinationsimpfung: Tetanus, Diphterie,
Keuchhusten, HiB, Kinderlähmung, Hepatitis B sowie Pneumokokken in drei Teilimpfungen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten. > Auffrischungsimpfung: Tetanus, Diphterie, Keuchhusten in zwei Teilimpfungen im Alter von 5-6 Jahren und 9-16 Jahren. > Auffrischungsimpfung: Kinderlähmung im Alter von 9-16 Jahren. > Grundimpfschutz: Rotaviren im Alter von 6-8 Wochen sowie 3 und 4
Monaten. > Grundimpfschutz als Kombinationsimpfung: Masern, Mumps,
Röteln, Windpocken in zwei Teilimpfungen im Alter von 11 und 15
Monaten. > Grundimpfschutz: Meningokokken im Alter ab 12 Monaten.
Die richtige Facharzt- und Therapiepraxis
Manchmal ist neben dem Besuch des Kinderarztes ein Termin in einer Facharztpraxis nötig. Da ist es gut zu wissen, dass sich auch Fachärzte auf kleine Patienten eingestellt haben. Denn: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und sollten deshalb kindgerecht behandelt werden. Die Spielecke im Wartezimmer gehört dann ebenso zur Praxisausstattung wie entsprechende Untersuchungsmethoden und -geräte. Hals-Nasen-Ohrenheilkunde: Neben der Feststellung der Hörfähigkeit ist der HNO-Arzt Anlaufstelle bei Mittelohrergüssen. Durch immer wiederkehrende Infekte der oberen Luftwege kann es zudem zu einer entzündlichen Schwellung des lymphatischen Rachenringes (dazu gehören Gaumen- und Rachenmandeln) kommen – auch dann ist der HNO-Arzt gefordert. Orthopädie: Haben Sie den Verdacht, dass mit der Haltung oder dem Knochengerüst Ihres Kindes etwas nicht stimmt, sollten Sie zum Orthopäden gehen. Der Facharzt übernimmt auch die Ultraschalluntersuchung der Hüfte des Säuglings, um eine Hüftdysplasie frühzeitig erkennen zu können (Kinderärzte, die ein Ultraschallgerät besitzen, machen diese Untersuchung häufig selbst). Augenheilkunde: Die Diagnose und Therapie häufiger Augenkrankheiten bei Kindern, augenärztliche Untersuchungen sowie Farbensehtests sind das Gebiet der Augenärzte. Dermatologie/Allergologie: Die Haut von Kindern gerät leichter aus dem Gleichgewicht als die von Erwachsenen. Neben Pilzen, Warzen, Blutschwämmen und Malen behandeln Hautärzte und Allergologen auch Neurodermitis, Allergien oder Heuschnupfen. Ergotherapie: Die Behandlung von Störungen des Bewegungsablaufs, der sensomotorischen Entwicklung, der Wahrnehmungsfähigkeit und -verarbeitung aber auch psychischer Erkrankungen wie Verhaltensstörungen, ADHS oder frühkindlichem Autismus ist Aufgabe eines Ergotherapeuten. Eine ergotherapeutische Behandlung kann vom Kinderarzt verordnet werden.
q„ich habe bauchWeh!“ Krankheitssymptome richtig deuten und behandeln Wenn Kinder sprechen können, sagen sie uns, wo es wehtut. Allerdings können sie bis zum sechsten Lebensjahr Schmerzen kaum orten – meist sagen sie „Ich habe Bauchweh“, auch wenn eine Halsentzündung der Grund für das Unwohlsein ist. Noch schwieriger ist es, bei einem Säugling oder
Kleinkind zu erkennen, ob es krank ist. Eltern müssen hier ganz genau hinschauen. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass ein Kind, das trotz Fieber spielt, nicht schwer krank ist. Auch ein gelegentlich laut schreiendes Kind ist wahrscheinlich nicht bedrohlich krank. Gefährlich wird es, wenn das Kind lethargisch ist, keinen Blickkontakt hält oder leise wimmert.
Weitere ernst zu nehmende Anzeichen können sein: Das Kind spielt oder lacht weniger als sonst. Es lässt sich nur schwer beruhigen. Es klammert sich in übertriebener Weise an die Eltern. Zu Zeiten, in denen es sonst hellwach ist, will es nur schlafen und dämmert vor sich hin. Bei sehr jungen Säuglingen, hohem Fieber, bei unklaren Symptomen, entzündeten Augen, anhaltender Appetitlosigkeit, bei länger anhaltendem flüssigem Durchfall und Erbrechen, Ausschlag oder Atemnot sollte man das Kind unbedingt dem Arzt oder dem Notdienst beziehungsweise in einer Klinik vorstellen. Auch wenn man unsicher ist, kann der Anruf bei diesen Stellen Sicherheit geben. Bei leichtem Husten und Schnupfen, breiigem Stuhl oder Fieber können Eltern erst einmal abwarten, wenn das Kind trotzdem fidel ist und Appetit hat.
Oft zeigt sich am nächsten Tag, wie sich das Krankheitsbild entwickelt, ob es sich verschlimmert oder ob die Symptome mit Hausmitteln zu lindern sind.
Zehn Tage „Extra-Urlaub“
Für berufstätige Eltern oft eine mittlere Katastrophe: Morgens wird klar, die oder der Kleine ist krank und kann nicht in den Kindergarten oder zur Tagesmutter. Wer bleibt nun zu Hause? Wie lange darf ich bei der Arbeit fehlen? Und wer zahlt meinen Lohn? Vorweg: Vor allem Hort- und Kindergartenkinder sind häufig krank: Bis zu zehn Infekte im Jahr gelten als normal. Jeder Elternteil darf für die Betreuung des kranken Kindes zehn Arbeitstage im Jahr frei nehmen – so ist der gesetzliche Anspruch. Alleinerziehende haben Anspruch auf die Gesamtzahl, das heißt 20 Tage. Bei zwei Kindern verdoppelt sich die Anzahl der Krankheitstage. Bei mehr als zwei Kindern gibt es dann allerdings eine Obergrenze: Diese liegt bei 25 Tagen pro Elternteil und 50 Tagen bei Alleinerziehenden. Diese Regelung gilt, wenn Elternteil und Kind gesetzlich krankenversichert sind.
Bewährte Hausmittel
Husten, Schnupfen, Hals- oder Bauchschmerzen – manchmal muss man gar nicht zu Medikamenten greifen. Viele Hausmittel zeigen schnelle Wirkung und lindern die Beschwerden auf natürliche Weise. Wenn sich die Beschwerden allerdings nicht nach wenigen Tagen bessern, sollten Sie mit Ihrem Sprössling zum Arzt gehen!
Kräutertees
Bei vielen Beschwerden schaffen Tees aus Heilkräutern bereits Linderung: > Anistee: bei Koliken, Blähungen und Verdauungsbeschwerden > Fencheltee: bei Bauchweh, Husten und Erkältungskrankheiten > Kümmeltee: bei Blähungen, Völlegefühl, Krämpfen im Magen-Darm-
Trakt, Mundgeruch, Muskelschmerzen, Rheuma, Husten und Milchmangel bei Stillenden, als Öl auch zur Baby-Bauch-Massage > Kamillentee: bei Magen- und Darmbeschwerden, wirkt krampflösend und entzündungshemmend. Bei Erkrankungen der Atemwege auch als
Inhalation. > Pfefferminztee: bei Magen- und Darmbeschwerden > Salbeitee: bei Halsschmerzen, grippalen Infekten, Mundschleimhautentzündungen, Durchfall, Verstopfung, Schwitzen. > Lindenblütentee: bei Erkältung, Fieber, Abwehrschwäche. > Thymiantee: bei Husten, Bronchitis, Magen- und Darmbeschwerden > Melissentee: bei Magenproblemen, Kopfschmerzen, Stress
Wickel
Wickel sind eines der ältesten Hausmittel zur Behandlung von Krankheiten und deren Symptome. Sie werden kurzzeitig angelegt, um Wirkstoffe schnell in den Körper zu bringen, und haben eine stärkende Wirkung auf die Abwehrkräfte. Wickel nutzen für ihre Wirkung das System zur Regelung der Körpertemperatur aus. Je nach Funktion werden Wickel unterschieden in: wärmeentziehende Wickel, wärmestauende Wickel, heiße Wickel und schweißtreibende Wickel. Anwendungsbeispiele: > Wadenwickel: bei hohem Fieber > Zwiebelwickel/-säckchen: bei Ohrenschmerzen, Bronchitis > Zitronenwickel: bei beginnender Halsentzündung, Heiserkeit > Senf-Wickel: bei Atembeschwerden, Bronchitis, Schnupfen, Gelenk- und Muskelschmerzen > Retterspitzwickel: bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Blutergüssen, Hals- und Nackenschmerzen, Erkältungen, Kopfschmerzen > Quark-Wickel: bei Schwellungen, Halsschmerzen, Insektenstichen > Kartoffel-Wickel: bei Muskelverspannung, Muskelschmerzen, Bronchitis
Homöopathische Mittel
Die Homöopathie ist ein schonendes Heilverfahren, manche Beschwerden bei Kindern und Erwachsenen lassen sich mit ihrer Hilfe lindern. Sie gilt als natürlich, unschädlich und nebenwirkungsarm. Bei Kindern empfiehlt sich die Anwendung von Globuli, zuckerhaltigen Streukügelchen. Sie lassen sich leicht dosieren und werden in der Regel gut angenommen.
Die Homöopathie wirkt als Reiz- und Regulationstherapie. Nach der erstmaligen Einnahme des Mittels kann es zur so genannten Erstverschlimmerung kommen. Falls Ihr Kind eine Erstverschlimmerung zeigt, sollte das Mittel abgesetzt werden und ein Homöopath hinzugezogen werden. Die niedrigen Potenzen und Dosierungen sollen allerdings eher selten eine Erstverschlimmerung hervorrufen.
Gut zu wissen: Hinter vermeintlich harmlosen Beschwerden können sich ernste Krankheiten verbergen, die eine rasche konventionelle Therapie erfordern. Eltern sollten grundsätzlich mit dem Arzt klären, ob Homöopathie in ihrem Fall infrage kommt. Sie kann eine schulmedizinische Behandlung eventuell ergänzen, häufig aber nicht ersetzen.
Bewährte homöopathische Mittel bei Kinderkrankheiten
Aconitum Napellus: Angst- und Unruhezustände, Erkältungskrankheiten, Fieber Apis Mellifica: Insektenstiche, allergische Hautreaktionen Arnica Montana: Verletzungen, Wunden, Blutergüsse, Muskelkater, Zerrungen Arsenicum album: Brechdurchfall mit unstillbarem Erbrechen, Magen-Darm-Infekt Belladonna: Mittelohrentzündung, Halsschmerzen, Erkältungskrankheiten, fieberhafte Infekte, Sonnenbrand, Verbrennungen Bryonia Cretica: Kopfschmerzen, fieberhafte Atemwegserkrankungen, will absolut in Ruhe gelassen werden Calendula Officinalis: Hautverletzungen Cantharis: Harnwegsinfekte Chamomilla: Zahnungsbeschwerden, fieberhafte Infekte, Blähungen Clematis Recta: Windeldermatitis Coffea Arabica: Unruhezustände, Schlafstörungen Drosera: akute Atemwegsinfekte, trockener Husten, der zum Erbrechen führt Dulcamara: Erkältungen und Infekte der Atem- oder Harnwege vor allem nach Durchnässung Euphrasia: Entzündungen der Augen Ferrum Phosphoricum: fieberhafte Infekte, Mittelohrentzündung Hepar Sulfuris: eitrige Hautentzündungen, Atemwegserkrankungen, Pseudo-Krupp Ledum Palustre: Insektenstiche, Zeckenbisse, Augenverletzungen Nux Vomica: Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit Okoubaka: Durchfall, verdorbener Magen, Nahrungsmittelunverträglichkeit Phytolacca Americana: Halsschmerzen, Mandelentzündung Pulsatilla Pratensis: Mittelohrentzündung, Infekte der Atemwege Silicea: Verhaltensauffälligkeiten, Impffolgen Spongia: Heiserkeit, Pseudo-Krupp, Reizhusten
qim fall der fälle richtig reagieren Gut gerüstet für Not- und Krankheitsfälle
Die Hausapotheke – das sollte stets griffbereit sein
Kopfweh, Bauchschmerzen, Durchfall oder blaue Flecke sind im Alltag mit kleinen Kindern an der Tagesordnung. Mit der richtigen Vorsorge können Eltern im Notfall selbst schnell reagieren, um Schmerzen zu lindern und Krankheiten entgegenzuwirken. Eine gut sortierte Hausapotheke speziell für kleine Patienten sollte in jedem Haushalt mit kleinen Kindern jederzeit griffbereit sein. Tipps zu sinnvollen Medikamenten und Verbandsmaterialien sind in Apotheken, aber auch beim Kinderarzt erhältlich.
Damit die Hausapotheke im Krankheits- oder Notfall nicht erst lange gesucht werden muss, sollte sie einen festen, für Kinder jedoch unzugänglichen Platz haben. Am besten eignet sich ein verschließbarer Schrank. Fast alle Medikamente müssen kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden.
Kontrollieren Sie bei allen Medikamenten in regelmäßigen Abständen das Haltbarkeitsdatum und erneuern Sie Ihre Vorräte rechtzeitig.
Hier einige Hilfsmittel und Medikamente, die im Fall der Fälle helfen können und deshalb als Grundausstattung in eine kindgerechte Hausapotheke gehören: > digitales Fieberthermometer > Verbandsschere, Pinzette, Pipette > Zeckenzange > Einmalhandschuhe > Leinentuch für Umschläge > Wärmflasche oder Kirschkernkissen > Rettungsdecke aus Aluminiumfolie > Desinfektionsmittel zum Säubern von Wunden > Pflaster in verschiedenen Größen und Pflasterrolle > sterile Wundschnellverbände in verschiedenen Größen > Mullbinden, Brandwundauflage und Dreieckstuch > Sofortkältepackungen (im Gefrierschrank aufbewahren) > fiebersenkende/schmerzstillende Zäpfchen oder Saft > abschwellende Nasentropfen (nur für den kurzzeitigen Gebrauch) oder Meersalzlösung > schleimlösende Präparate (z.B. mit dem Wirkstoff Acetylcystein, ACC) > pflanzlicher Hustensaft > Wund- und Heilsalbe für kleinere Verletzungen > Zinkoxidsalbe gegen einen wunden Po > Antihistamingel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche > medizinische Kohle und Entschäumungstropfen, z.B. Sab Simplex
Erste Hilfe am Kind
Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Die Zweijährige zieht den Topf mit kochendem Wasser vom Herd, der Vierjährige wird von einer Biene gestochen, das Baby verschluckt sich an einem Apfelstück. In solchen Notfällen ist Besonnenheit und richtiges Handeln oberstes Gebot. Das ist meist leichter gesagt als getan. Aber die Eltern können beruhigt sein: Wer gut vorbereitet ist, kann mit solchen Situationen besser umgehen. Deshalb lohnt es sich, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, bei dem speziell auf Kindernotfälle eingegangen wird.
In diesen Erste-Hilfe-Kursen werden die stabile Seitenlage und die HerzLungen-Wiederbelebung bei Kindern eingeübt. Man lernt, was beim Verschlucken, bei Verbrennungen, Vergiftungen und Luftnot zu tun ist und wird über die Maßnahmen bei Verletzungen der Haut, der Gelenke und Knochen informiert. Ebenso geben die Notfall-Experten Tipps zum Verhalten bei plötzlichen Erkrankungen im Kindesalter.
Auf jeden Fall sollten Sie eine Broschüre über Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Kindern griffbereit zu Hause haben – und diese sollte man in einer ruhigen Minute schon einmal lesen. Griffbereit neben das Telefon gehört natürlich ein Verzeichnis mit Notfallnummern, zum Beispiel die für Ihre Region zuständige Giftnotrufzentrale, die Telefonnummer der Kinderarztpraxis, der nächsten Notdienstzentrale und Ähnliches.
Notdienst-Service der Apotheken
Jede Nacht und jeden Feiertag leisten etwa 2.000 Apotheken Notdienst. Sie garantieren eine umfassende Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln. In Deutschland ist der Notdienst der Apotheken gesetzlich festgelegt. Ein Notdienstkalender regelt die Reihenfolge, wann welche Apotheke Dienst hat. Die Apotheken müssen den Kalender gut sichtbar aushängen. Schneller geht es im Internet: Unter www.aponet.de findet man mit der Notdienstsuche die nächstgelegene diensthabende Apotheke. Auch per Telefon lassen sich Bereitschaftsapotheken ermitteln. Nach Anruf der Kurzwahl 228 33 von jedem Handy (69 Cent/Min) oder der kostenlosen Rufnummer 0800 00 228 33 aus dem deutschen Festnetz wird der Kunde mit einem computergesteuerten Sprachdialogsystem verbunden. Dieses fordert den Benutzer auf, seinen Standort anzugeben, und ermittelt so die nächstgelegenen, geöffneten NotdienstApotheken. Gibt der Kunde www.22833.mobi in den Internetbrowser seines Handys ein, gelangt er auf eine mobile Webseite. Hier kann man mit einem Klick mit dem telefonischen Notdienstfinder verbunden werden oder seinen Standort in eine Suchmaske eingeben. Daraufhin erhält der Kunde eine Liste mit Notdienst-Apotheken.
Spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Kindernotfälle bieten in Frankfurt unter anderem folgende Institutionen an:
Deutsches Rotes Kreuz
Seilerstraße 23 | 60313 Frankfurt 069/71 91 91-977 www.drkfrankfurt.de
Johanniter-Unfall-Hilfe
Berner Straße 103-105 | 60437 Frankfurt 069/366 006-600 www.johanniter.de/rhein-main
Malteser Hilfsdienst
Schmidtstraße 67 | 60326 Frankfurt 069/942 105-33 www.malteser-frankfurt.de
Arbeiter-Samariter-Bund
Silostraße 23 | 65929 Frankfurt 069/314 072-14 www.asb-frankfurt.de
Geburtshaus Frankfurt e.V.
Böttgerstraße 22 | 60389 Frankfurt 069/52 72 82 www.geburtshaus-frankfurt.de
Elternkurse Frankfurt
Rhönstraße 82 | 60385 Frankfurt 069/247 988 31 www.elternkurse-ffm.de
Wohin im Notfall?
Uniklinik | Kinderpoliklinik | Haus 32 Eingang C | Theodor-Stern-Kai 7 60590 F | 116 117. Mi und Fr 16 bis 20 Uhr, Sa, So und Feiertage 9 bis 20 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist die Notaufnahme (ebenfalls in Haus 32 C) zuständig 069/6301-52 49. Klinikum Frankfurt-Höchst | Kindernotfallambulanz | Gotenstraße 6-8 | 65929 F | 069/ 3106-23 75. Sa, So, und an Feiertagen 9 bis 16 Uhr werden die Patienten von niedergelassenen Kinderärzten behandelt. Außerhalb dieser Zeiten erfolgt die Betreuung durch den diensthabenden Arzt der Klinik. Clementine Kinderhospital | Kindernotfallambulanz | Theobald-ChristStraße 16 | 60316 F | 069/94992-0. Notfallmäßige Versorgung akuter und schwerwiegender Erkrankungen und Verletzungen. Bürgerhospital | Nibelungenallee 37-41| 60318 F | 069/1500-324 Hier werden kinderchirurgische Notfälle versorgt.
Gut zu wissen ...
In der Vielzahl der Fälle werden Sie Ihrem erkrankten oder verunglückten Kind selbst helfen können. Manch eine Verletzung sieht auf den ersten Blick schlimmer aus, als sie wirklich ist. Immer aber gilt: Ruhe bewahren und – wenn Sie nicht mehr weiter wissen – Kinderarzt oder Rettungsdienst kontaktieren. Hier einige Tipps zur Ersthilfe:
> Fieber: Kinder haben häufig Fieber, vor allem in den frühen Lebensjahren. Fieber ist ein Zeichen dafür, dass sich der Organismus mit Krankheitserregern auseinandersetzt. Der erste Schritt für die Eltern ist der Griff zum Fieberthermometer. Bei Kindern bis zum Alter von vier Jahren sollte die Körpertemperatur rektal, also im After gemessen werden. Die normale Körpertemperatur eines Kindes liegt zwischen 36,5° und 37,5°. Bis zu 38,5° spricht man von erhöhter Temperatur. Steigt die Temperatur noch höher, hat das Kind Fieber. Ab 39,5° spricht man von hohem Fieber. Ein Kind, das eine fieberhafte Erkrankung ausbrütet, kann zunächst stiller als gewöhnlich sein. Vielfach ist auch der Appetit schlechter oder das Schlafbedürfnis größer.
Ein leichter Infekt, zu viel Anstrengung oder Sonne sowie eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme können Fieber bis 38,5° verursachen. Schwere bakterielle oder virale Infektionen sind oft Grund für Fieber über 38,5°. Auch nach Impfungen kann es zu Fieber kommen. Wichtig ist es, bei einem fiebernden Kind auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Prinzipiell gilt, dass bei Kindern immer anzuraten ist, die Fieberursache von einem Kinderarzt abklären zu lassen. Für Eltern ist es oft sehr schwierig einzuschätzen, ob das Fieber ihres Kindes harmlos ist oder ernstzunehmende Ursachen hat. Eine mögliche Komplikation sind Fieberkrämpfe – Infektkrämpfe, die besonders im Kleinkindalter auftreten. In diesem Fall heißt es: Ruhe bewahren und einen Arzt oder Notarzt rufen. Meist ist der Verlauf übrigens unkompliziert.
> Insektenstiche: Normalerweise sind Insektenstiche harmlos, oft jedoch schmerzhaft und verursachen Juckreiz. Gerade Bienen- und Wespenstiche können beim Zweitkontakt zudem allergische Reaktionen hervorrufen. Wichtig ist zunächst, das Kind zu beruhigen. Ein zurückgebliebener Stachel in der Haut muss vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden. Kalte Umschläge, Eis oder Hausmittel wie Zitronensaft, Gurkenscheiben oder Zwiebeln lindern die Schwellung und die Schmerzen. Im Fall einer allergischen Reaktion sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Hat eine Zecke zugebissen, sollte diese umgehend mit einer Zeckenkarte oder -zange entfernt werden. Die Zecke kann gerade herausgezogen oder herausgedreht werden. Ist sie entfernt, sollte die Stelle desinfiziert werden. Öl, Creme, Nagellack, Kleber oder Alkohol haben auf einer Zecke nichts zu suchen – Giftstoffe und Bakterien gelangen mit diesen Mitteln noch schneller in den Blutkreislauf.
Bei Babys und Kleinkindern sind andere Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen als bei Erwachsenen. Deshalb gibt es spezielle Kurse.
> Kleinere Verbrennungen: Bei Verbrennungen die Kleider entfernen, wenn sie nicht an der Haut haften. Die betroffene Körperstelle unter fließendem, nicht zu kaltem Wasser 15 bis 20 Minuten kühlen. Kleinere Verbrennungen oder Verbrühungen ohne Blasenbildung nicht mit Pflaster oder Verband abdecken sondern an der Luft heilen lassen. Eis sollte nicht angewendet werden, denn bei zu starker Kühlung kann die Haut einen Kälteschaden erleiden. Vermeintliche Hausmittel wie Butter, Mehl oder auch Puder und Salben dürfen nicht angewendet werden; sie halten die Hitze im Gewebe fest und verhindern, dass Sauerstoff an die Wunde gelangt oder verkleben mit der Wunde.
> Fremdkörper in Luft- oder Speiseröhre: Erdnüsse, kleine Spielsachen, Apfelstücke – kaum ein Notfall tritt so unvermittelt ein wie ein Erstickungsanfall. Je kleiner die Kinder sind, desto größer ist die Gefahr des Verschluckens und Erstickens. Schnellstmögliche Hilfe ist besonders wichtig, wenn die Atemwege komplett verlegt sind, denn wenn die Sauerstoffversorgung länger als drei bis fünf Minuten unterbrochen ist, drohen massive Schäden des Gehirns oder gar der Tod. Hilfreich ist die Beherrschung der Rückenklopfmethode und des so genannten Heimlich-Manövers, die beide dazu dienen, festsitzende Fremdkörper zu lösen.
> Schürf- und Schnittwunden: Schürf- und Schnittverletzungen sind im Kleinkindalter an der Tagesordnung. Schürfwunden sind meist sehr schmerzhaft. Die Wunde sollte mit einem desinfizierenden Mittel gereinigt werden. Versehen mit einem atmungsaktiven Sprühpflaster oder einer Wundauflage, die mit einer Mullbinde fixiert wird, ist das Unheil schnell vergessen. Schnittwunden sollte man kurz bluten lassen, damit Keime und Schmutz herausgespült werden. Anschließend desinfizieren und mit einem Wundverband bedecken. Größere Wunden muss unbedingt ein Arzt in Augenschein nehmen und gegebenenfalls behandeln.
Geborgenheit und Vertrauen von Anfang an!
Die Dienste der Johanniter rund ums Kind
Gut betreut! In unseren Kindertageseinrichtungen in Frankfurt Preungesheim, Eckenheim, Unterliederbach oder unserer neuen Kita im Ostend. Hilft sofort! Dank unserer Kurse „Erste Hilfe am Kind“ lernen Sie einen kühlen Kopf zu bewahren, sowohl bei kleinen Bagatellverletzungen als auch bei plötzlichen Erkrankungen und lebensbedrohlichen Situationen. Nicht allein! Wir gehen individuell auf die Bedürfnisse von trauernden Kindern und Jugendlichen ein und fangen sie und ihre Familien liebevoll in unseren Gruppenstunden bei Lacrima – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche auf.
Wir informieren Sie gerne:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Rhein-Main Tel. 069 366006-600 info.rhein-main@johanniter.de www.johanniter.de/rhein-main
qgesunde zähne von anfang an Gute Startvoraussetzungen dank früher Pflege Sie sind echte Schwerarbeiter: unsere Zähne. Die Knospen der 20 Milchzähne werden bereits zwischen der achten und zehnten Schwangerschaftswoche angelegt. Meist blitzen als erstes die Vorderzähne aus dem Unterkiefer hervor, durchschnittlich im sechsten oder siebten Lebensmonat. Ist das Kind zwischen zwei und drei Jahre alt, sind alle da – und hinter Eltern und Kindern liegen mehr oder weniger beschwerliche Zeiten. Während bei dem einen die Zähnchen ganz unbemerkt sprießen, hat das andere sichtlich
Schmerzen – erkennbar an einer feuerroten, entzündeten Wange, an Schlafproblemen und Quengeligkeit, möglicherweise sogar Fieber. Ein wenig Abhilfe schaffen einfache Mittel: Kalte Umschläge, gekühlte,
PVC-freie Beißhilfen (das kann im Notfall auch eine Packung Tiefkühlerbsen sein) oder Zahnfleischmassagen mit dem Finger (wenn das Baby es zulässt). Kommt das Kleine gar nicht zur Ruhe, können – nach Rücksprache mit dem Kinderarzt – Schmerzmittel oder Gele und Tropfen, die ins Zahnfleisch massiert werden, Linderung bringen. Wichtig: Gerade in dieser Zeit sollte auf Zuckerzusätze verzichtet werden, da die kleinen Beißerchen darauf schon sehr empfindlich reagieren. Zahnärzte raten ohnehin: Sollen die Zähne des Kindes von Anfang an geschützt werden, sollte man mit gutem Beispiel vorangehen – regelmä-
Karies hat keine Chance, wenn man ein paar einfache Zahnpflege-Regeln beachtet. ßig Zähne putzen und wenig Süßes essen. Bei der Ernährung lohnt sich der Blick auf die Inhaltsstoffe, denn gerade versteckte Zucker, zum Beispiel in Marmelade, Müsli und zahlreichen Getränken, nagen an den Zähnchen. Instant-Tees enthalten mehr als 95 Prozent, Kakaopulver und Fruchtaromen mehr als 80 Prozent Zucker – besser sind ungesüßte Tees, Wasser und Fruchtschorlen. Ab und zu naschen ist natürlich durchaus erlaubt – am besten zahnfreundliche Süßigkeiten, erkennbar am Zahnmännchen mit Schirm auf der Verpackung.
Die sorgfältige Pflege der Milchzähne lohnt sich, obwohl sie ja im Alter von fünf bis sechs Jahren schon wieder ausfallen, um den bleibenden Zähnen Platz zu machen. Bis alle Milchzähne ersetzt worden sind, dauert es in der Regel bis zum elften oder zwölften Lebensjahr. Wenn Milchzähne wegen nicht ausreichender Pflege zu früh eingebüßt werden, kann es zu Fehlstellungen kommen, da sie das Kieferwachstum und den Durchbruch der bleibenden Zähne beeinflussen. Zudem sind gesunde Milchzähne wichtig für die Kau- und Verdauungsfunktion sowie für die Sprachentwicklung.
Durchbruch der Milchzähne
Mittlere Schneidezähne unten: Mittlere Schneidezähne oben:
4. - 10. Lebensmonat 5. - 11. Lebensmonat Seitliche Schneidezähne oben: 6. - 12. Lebensmonat Seitliche Schneidezähne unten: 6. - 12. Lebensmonat Vordere Backenzähne: 10. - 18. Lebensmonat Eckzähne: 12. - 20. Lebensmonat Hintere Backenzähne: 18. - 30. Lebensmonat
Früh übt sich, wer ein Zahnputzmeister werden will
Weil Zahnbelag schon auf dem ersten Zähnchen entsteht, ist die regelmäßige Entfernung durch Putzen wichtig. Es gibt spezielle Zahnbürsten, die den verschiedenen Altersklassen zugeordnet sind und gezielt auf die Anforderungen der künftigen Zahnputzmeister eingehen. Wichtig ist, dass die Zahnbürste regelmäßig – spätestens alle drei Monate – gegen eine neue ausgetauscht wird. Gerade bei den ersten Zähnchen kann man sich auch mit einem Mull-Läppchen, einem Wattestäbchen oder einer Fingerhut-Zahnbürste behelfen. Mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten wollen die Kleinen auch selbst putzen. Am einfachsten ist hier die KAI-Methode: Erst die Kauflächen, dann die Außenflächen, zum Schluss die Innenflächen putzen.
Dennoch gilt: Bis zum Alter von mindestens 6 Jahren sollten die Eltern nachputzen, um eine gute Reinigung der Milchzähnchen und später der bleibenden Zähne zu gewährleisten.
Das hilft beim Zahnen
> Kühlen Sie die Wange des Babys mit kalten Umschlägen. > Massieren Sie das Zahnfleisch schon vor dem Durchbruch der Zähne mit sauberen Fingern oder speziellen Silikon-Fingerlingen > Das Kauen auf leicht gekühlten Gegenständen wirkt ebenfalls wie eine Massage. Es mindert die Durchblutung sowie den Schmerz und hemmt mögliche Entzündungen. Gut geeignet sind Karotten, Brotkanten oder Apfelschnitze. Aber lassen Sie Ihr Baby mit diesen Zahnungshilfen nicht allein, es könnte sich verschlucken. > Achten sie beim Kauf von Beißringen darauf, dass diese weder Weichmacher (wie Phtalat) noch PVC enthalten. Unbedenklich sind Ringe aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). > Es gibt verschiedene Gele und Tropfen, die ins Zahnfleisch massiert werden und so den Schmerz lindern. Fragen Sie Ihren Kinderarzt nach zuckerfreien Zahnungshilfen.
Fluoride – Salze für gesunde Zähne
Fluoride sind ein Schutz für die Zähnchen und wichtiger Bestandteil der Kariesprophylaxe. Sie härten den Zahnschmelz und haben eine positive Wirkung auf die Zahnoberflächen. Dadurch können sich die Bakterien nur schwer dort anheften, vermehren sich weniger und der Zahnbelag entsteht langsamer. Als natürliche Spurenelemente sind Fluoride im Trinkwasser und in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Diese natürlichen Quellen reichen jedoch für die Deckung des Bedarfs nicht aus. Kinderärzte und Zahnärzte sind sich darin einig, dass bereits Säuglinge ausreichend damit versorgt werden müssen. Die Fachleute sind sich allerdings ein wenig uneins über das Wie. Fluoride können in Form von Tabletten oder Tropfen verabreicht werden (im ersten Lebensjahr in der Regel als Kombination mit Vitamin D zur Rachitisprophylaxe und für das Knochenwachstum). Zahnpasta ist erhältlich mit und ohne Fluoriden, je nachdem, ob Tabletten gegeben werden oder nicht, denn es sollte immer nur eine Fluoridquelle geben, um die Gefahr der Überdosierung zu minimieren. Für welche Variante sich die Eltern auch entscheiden – wichtig ist auf jeden Fall, dass eine individuelle Fluorid-Anamnese des Kindes vom Zahnarzt erstellt wird.
… und plötzlich ist ‘ne Ecke weg
Manchmal geht es einfach zu schnell: Auf dem Spielplatz gestolpert oder im Kinderzimmer getobt und gegen die Kommode gerannt – und schon fehlt ein Stück Milchzahn. Macht nichts? Doch. Denn auch wenn die Milchzähne über kurz oder lang ausfallen, muss die Lücke behandelt werden. Gerade bei Kindern wächst und verändert sich der Kiefer schnell. Eine Zahnlücke kann dazu führen, dass Ober- und Unterkiefer nicht mehr exakt zusammenpassen. Langfristig hat das Kind Schmerzen beim Kauen und die bleibenden Zähne zeigen Fehlstellungen. Außerdem sind abgebrochene Zähne durch Karies und Bakterien gefährdet.
Im Fall des Falles sollte man mit seinem Kind also gleich zum Zahnarzt gehen und – ganz wichtig – das abgebrochene Zahnstück mitnehmen. In vielen Fällen kann der Zahn wieder repariert werden. Damit das funktioniert, gibt es eine spezielle Zahnrettungsbox, in der das abgebrochene Stück Zahn oder sogar ein komplett ausgeschlagener Zahn sauber aufbewahrt werden kann. Eine Zahnrettungsbox bekommen Sie in jeder Apotheke. Alternativ können Sie den ausgeschlagenen Zahn in ein Glas H-Milch legen. Notfalls können Sie auch Ihren Mund oder den Ihres Kindes als „Rettungsbox“ verwenden.
Passiert der Zahnunfall außerhalb der üblichen Zahnarztsprechstunden können Sie den notdiensthabenden Zahnarzt unter folgenden Rufnummern erreichen:
Zahnärztlicher Notfallvertretungsdienst Frankfurt
01805/60 70 11 Bandansage der Kassenzahnärztlichen Vereinigung
Hessen, 14 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz max. 42 Cent/Minute aus dem Mobilfunknetz.
Zahnärzte empfehlen den ersten Zahnarztbesuch mit dem ersten Milchzahn. Ein harmonisches Patient-Zahnarzt-Verhältnis schafft Vertrauen – in entspannter Atmosphäre können Kinder die Kontrolluntersuchungen positiv erleben.