Stadt Land / dérive – Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 76 (Heft 3/2019)

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Editorial Das Verhältnis zwischen Stadt und Land ist in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Auslöser dafür sind vor allem politischer Natur, der Anlass immer wieder Wahlergebnisse, Statistiken über Landflucht und manchmal auch Protestbewegungen. So klar viele der Phänomene bei oberflächlicher Betrachtung scheinen, so unscharf werden sie bei näherer Beschäftigung. In den USA haben die Tea-PartyBewegung oder die Wahl Donald Trumps dazu geführt, dass sich WissenschaftlerInnen und AutorInnen vermehrt die Frage gestellt haben, was mit diesen Menschen in den Flyover-Staaten eigentlich los ist, die auf einmal Stunk machen und populistische Maniacs in höchste Ämter wählen. Man muss nicht lange suchen, um dann doch auf etliche nachvollziehbare Gründe zu stoßen, die berechtigterweise Anlass dazu geben, unzufrieden zu sein: Die baulichen Infrastrukturen in den USA sind in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt worden, für finanziell ausgehungerte Kleinstädte und Landstriche im Nirgendwo interessiert sich kein Mensch, das Wort Overtourism kennt hier niemand. Die Einkommen vor allem der unteren Mittelschicht sind seit den 1990er-Jahren gesunken, ebenso die Lebenserwartung, besonders in der Arbeiterklasse. Gut bezahlte Jobs verschwinden, Alkoholismus, Drogenkonsum, Selbstmorde und psychische Krankheiten nehmen zu. Wie Angus Deaton, Nobelpreisträger 2015 für Ökonomie, behauptet, passiert mit der weißen Arbeiterklasse in den USA heute das, was mit der schwarzen Arbeiterklasse schon in den 1970er-Jahren geschah. Sie wird nicht mehr gebraucht. Eine in den letzten Wochen in den US-Medien diskutierte Studie der beiden Politikwissenschaftler Peter Ganong und Daniel Shoag weist nach, dass eine der klassischen ökonomischen Aufstiegsmöglichkeiten für die ländliche bzw. kleinstädtische Arbeiterklasse, nämlich der Umzug in eine größere Stadt, aufgrund sinkender Löhne und steigender Lebenshaltungskosten in den Städten keinen Sinn mehr macht. Das Ergebnis: In den USA verzeichnen fast alle der großen Städte Bevölkerungsrückgänge. Die Lebenshaltungskosten sind für Menschen ohne Uniabschluss im Vergleich zu den Verdienstmöglichkeiten mittlerweile einfach zu hoch. Ganz ähnlich sind die aktuellen Entwicklungen in England. Der Guardian zitiert eine Studie, die besagt, dass die Zahl der Menschen zwischen 25 und 34, die übersiedeln, um einen neuen Beruf zu beginnen oder zu finden, heute im Vergleich zu den 1990ern um 40 Prozent gesunken ist. Grund dafür sind auch hier die hohen Lebenshaltungskosten in den urbanen Zentren, im Speziellen natürlich die hohen Mieten, die sich immer weniger Menschen leisten können. Pessimistisch zugespitzt könnte man sagen: Das Leben am Land bietet keine Perspektive, das Leben in der Stadt können sich nur mehr Reiche leisten. Im vorliegenden Schwerpunkt geht Ilse Helbrecht der Frage nach, was denn Stadt und Land bzw. Urbanität und Ruralität nun eigentlich unterscheidet und was die Stadtforschung dazu sagt. Ähnlich wie auch Maximilian Förtner, Bernd Belina und Matthias Naumann in einem weiteren Beitrag in diesem Heft wehrt sie sich, anhand von z. B. Wahlergebnissen

eine scharfe Grenze zwischen urban und rural zu ziehen und beiden Seiten eindeutige Charakteristika zuzuordnen. Die drei genannten Autoren zeigen am Beispiel von Wahlerfolgen der AfD, dass auch hier ein genauerer Blick notwendig ist und einfache Stadt-Land-Zuordnungen in die Irre führen können. Mit dem bekannten österreichischen Sozialforscher Günther Ogris haben wir über die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich gesprochen und mit Erstaunen gehört, wie stabil die österreichische Wahlkarte ist. Theresia Oedl-Wieser beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema der Abwanderung der weiblichen Landbevölkerung in die Städte und hat darüber einen Artikel für den Schwerpunkt verfasst. Auch hier wird klar, dass ohne genauen Blick die Gefahr von vereinfachten, voreiligen Schlüssen droht. Judith Eiblmayr schreibt in ihrem Beitrag über Hintergründe, Ursachen und Begleiterscheinungen von Suburbanisierung speziell in den USA und ihren britischen Anfängen. Die oben angesprochenen ökonomischen Verwerfungen finden ihre Berücksichtigung in einem von uns für dieses Heft übersetzten Artikel aus der London Review of Books über die Gelbwesten von Jeremy Harding. Ebenfalls mit dem Thema Stadt/Land hat sich eine Veranstaltung beschäftigt, die wir Anfang Juni für das Kunst Haus Wien kuratiert haben. Die Vorträge bildeten eine Begleitveranstaltung zur sehenswerten Ausstellung Über Leben am Land, die noch bis 25. August läuft. Von 9. bis 13. Oktober veranstalten wir bereits zum zehnten Mal das urbanize!-Festival, diesmal zur allerorten höchst virulenten Wohnungsfrage. Im Jubiläumsjahr 100 Jahre Rotes Wien begeben wir uns auf die Suche nach Fragestellungen und Möglichkeiten einer gerechten Wohnraumversorgung für alle: Alle Tage Wohnungsfrage fragt nach dem Menschenrecht auf Wohnen und seiner Durchsetzbarkeit gegen das derzeit vorherrschende Modell »Wohnen als Ware«, nach Wohnmodellen für eine Gesellschaft im Wandel und dem Beitrag von Architektur und Stadtplanung zur Lösung der Klimakrise. Dazu laden wir nach Wien-Favoriten, dem mit rund 200.000 EinwohnerInnen größten Wiener Gemeindebezirk, mit vielen unterschiedlichen Veranstaltungsorten, Vorträgen und Diskussionen, Stadterkundungen und Workshops, Filmen und Interventionen zwischen dem traditionellen Favoriten und seinem neuen Stadtentwicklungsgebiet Sonnwendviertel. (Noch) keine Veranstaltung wird es im Hausprojekt Bikes and Rails im Sonnwendviertel geben, an dem wir beteiligt sind. »Ökologisch – Solidarisch – Unverkäuflich« lauten die Säulen des Holzbau-Passivhauses, das im Sommer 2020 bezugsfertig sein wird. Nach wie vor freuen wir uns über Menschen, die das erste Neubauprojekt im habiTAT – Mietshäuser-Syndikat unterstützen, indem sie Erspartes zwischen 500 EUR und 50.000 EUR als Direktkredit auf Zeit zur Verfügung stellen. 1,2 Mio. EUR befinden sich schon in diesem Alternativ-Finanzierungstopf, rund 300.000 EUR werden noch benötigt, um endgültig zu beweisen: Solidarität schafft Raum! Mehr Informationen und die Direktkredit-Unterlagen gibt es auf www.bikesandrails.org.

Einen schönen Sommer wünscht Christoph Laimer

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» Alle Tage  Wohnungsfrage« save the date 9.—13.10.19 Wien

www.urbanize.at


Inhalt 01 Editorial CHRISTOPH LAIMER Schwerpunkt 04—05 Stadt – Land CHRISTOPH LAIMER 06—13 Urbanität – RURALITÄT ILSE HELBRECHT 14—29 Was ist dran am »Exodus« der jungen FRAUEN vom LAND? THERESIA OEDL-WIESER 20—24 Die Geographie des Wahlverhaltens in ÖSTERREICH GÜNTHER OGRIS 25—31 Unter GELBWESTEN JEREMY HARDING Kunstinsert

37—43 SINE_URBAN JUDITH EIBLMAYR 44—53 STADT, LAND, AfD MAXIMILIAN FÖRTNER BERND BELINA MATTHIAS NAUMANN Besprechungen 54—62 Wiens munizipaler Sozialismus S. 54 Die Karte als Werkzeug der Ermächtigung S.55 ZukunftsproduzentInnen S. 56 Es gibt ein richtiges Leben im falschen S. 57 A perfect day – Kunst im Realitäts-Check S. 58 All we have is now. »Ich muss heute noch die Welt retten!« S. 60 Neues zur territorialen Gerechtigkeit S. 61 Leserbrief Betrifft: »Eloge für einen Nazi« von Rudi Gradnitzer S. 62 68 IMPRESSUM

32—36 Elena Anosova Out-of-the-way – dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235

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CHRISTOPH LAIMER

Stadt – Land Ein Vorwort

Trotz dieser eindeutigen Wahlergebnisse und der politischen Grenze, die es zwischen Wien und Niederösterreich gibt, wäre diese mit freiem Auge natürlich nicht erkennbar, gäbe es keine Ortsschilder und natürlich spielt sie in ganz vielen Bereichen keinerlei Rolle. So liegt Wiens größte Shopping Mall knapp außerhalb der Stadtgrenze in der gerade einmal 7.000 EinwohnerInnen zählenden niederösterreichischen Marktgemeinde Vösendorf, zahlreiche WienerInnen haben ihre Wochenendhäuschen im niederösterreichischen Waldviertel und noch mehr verlassen ihre Stadt für Ausflüge, um z. B. in den in Niederösterreich liegenden Wiener Alpen wandern zu gehen. Eine Gegend, die den hitzegeplagten WienerInnen schon seit Eröffnung der Südbahn Mitte des 19. Jahrhunderts wohlbekannt ist. Sie diente ihnen – zumindest den GroßbürgerInnen unter ihnen – ab dieser Zeit als Ort für die Sommerfrische. Ungefähr seit dieser Zeit kommt das tatsächlich hervorragende Wiener Wasser aus dieser Gegend. Dass WienerInnen gerne Wein aus Niederösterreich trinken, Spargel aus dem Marchfeld und Marillen aus der Wachau essen, sei nur nebenbei erwähnt. Umgekehrt pendeln rund 190.000 NiederösterreicherInnen täglich nach Wien (interessanterweise auch 90.000 WienerInnen aus Wien hinaus), gar nicht so wenige von ihnen arbeiten bei der Stadt Wien. Polizisten wurden in Wien

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früher gerne Mistelbacher genannt, was der Legende nach auf ihren niederösterreichischen Herkunfts- bzw. Ausbildungsort verweist. Der Sozialforscher Günter Ogris sagt im Interview für diesen Schwerpunkt, dass die drei beliebtesten Kulturstätten der NiederösterreicherInnen in Wien liegen. Man sieht, selbst bei einer oberflächlichen Betrachtung zeigen sich sofort mannigfaltige Verbindungen und Abhängigkeiten, die die politische Grenze völlig ignorieren. »Die komplexen gesellschaftlichen Konstruktionsprozesse von Räumen verbieten es, räumliche Grenzen als scharfe Grenzen für unterschiedliche soziale Verhältnisse zu vermuten«, schreibt Ilse Helbrecht in ihrem Artikel, in dem sie sich mit den Begriffen Stadt und Land sowie Urbanität und Ruralität auseinandersetzt. Helbrecht wehrt sich heftig gegen vereinfachende Darstellungen, um urbane und rurale Räume zu identifizieren und kategorisieren, wie sie sich medial in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut haben. Sie sieht Begriffe wie Urbanität und Ruralität als »Konstrukte der Wissenschaft, die spezifische Antworten auf Probleme und Herausforderungen bieten«. Maximilian Förtner, Bernd Belina und Matthias Naumann treibt ebenso die Absicht, vor vereinfachenden Darstellungen zu warnen, im Speziellen bei der Interpretation von Wahlergebnissen der AfD. Mit Lefebvres Theorie der Urbani-

Urbanität, Ruralität, Wien, Niederösterreich, Urbanisierung, Landflucht, Zentralität, Wahlverhalten, Raumproduktion, Suburbanisierung, Gelbwesten, Geschlechterrollen

Die Residenzstadt Wien war zu Zeiten der Habsburger-Monarchie Hauptstadt eines großen Reiches und galt als Wasserkopf. Sie war Sitz des Kaiserhauses, an das man Steuern entrichten musste, das die eigene Volksgruppe, wenn es nicht die deutschsprachige war, diskriminierte und ausbeutete. Nach dem Ersten Weltkrieg, als vom großen Reich nur ein Rest übrig blieb, Wien eine hungernde Stadt war und die sozialdemokratische SDAP bei den ersten freien Wahlen die absolute Mehrheit erreichte, bekam der Hass auf Wien eine neue, antiproletarische Note. Das später so genannte Rote Wien (1919–1934) war das ideale Feindbild des konservativen Österreichs, das vor allem durch die von der Christlichsozialen Partei geführten Bundesländer repräsentiert wurde. Eine Besonderheit Österreichs war, dass damals fast 30 Prozent der Bevölkerung in der Hauptstadt lebten. Die Schärfe der ideologischen Gegensätze bekam dadurch noch mehr Gewicht. 1920 wurde Wien ein selbständiges Bundesland und konnte sich damit vom erzkonservativen, stark ländlich geprägten Niederösterreich abkoppeln. Seit diesem Zeitpunkt, mit Ausnahme der Zeiten der Diktaturen, waren und sind in Niederösterreich die ÖVP und in Wien die SPÖ (bzw. die jeweiligen Vorgängerparteien) die stärksten Parteien – eine unglaubliche Stabilität.


Foto — Frollein2007

sierung, die Stadt und Land erfasst, und Adornos Begriff der Provinzialität, den er nicht exklusiv mit dem Ländlichen verknüpft, zeigen sie, dass die Zentralität als Wesen der Urbanität (Lefebvre) und der »individuelle Bildungsprozess« als Möglichkeit, die Provinz hinter sich zu lassen, viel erfolgversprechendere Ansätze bei der Analyse von Wahlverhalten sind als die Stadt-Land-Dichotomie. Gemäß dieses Ansatzes beschreiben die Autoren drei unterschiedliche Orte, die einen besonders hohen AfD-WählerInnenanteil gemeinsam haben, aber unterschiedlichen Raumtypen entsprechen. Förtner, Belina und Naumann bezeichnen sie als Ort einer umfassenden Peripherisierung, als peripheres Zentrum bzw. als zentrale Peripherie. Mit dem schon erwähnten Günter Ogris vom Institut SORA, das in Österreich durch seine Hochrechnungen bei Wahlen bekannt ist, haben wir ein Gespräch geführt, um herauszufinden, wie viel Gehalt in der plakativen These steckt, dass die BewohnerInnen von Städten links oder liberal sind und die Landbevölkerung rechts und konservativ ist. Das Ergebnis der Stichwahl bei den letzten österreichischen Präsidentschaftswahlen 2016 zwischen Alexander Van der Bellen (Grün) und Norbert Hofer (FPÖ) schien diese These besonders zu unterstreichen. Ogris macht im Interview auf den interessanten Umstand aufmerksam, dass die Geographie des Wahlverhaltens in Österreich sehr beständig ist und nur wenige Ereignisse in den letzten Jahrzehnten grundlegende Änderungen verursachten. Aber auch er verweist darauf, dass es urbanes Wahlverhalten eben nicht nur in den Städten gibt, sondern auch in mit diesen in Verbindung stehenden Räumen wie z. B. dem Burgenland, dessen Bevölkerung in einem hohen Ausmaß nach Wien pendelt. Die Migration zwischen Land und Stadt behandelt Theresia Oedl-Wieser und geht damit einer anderen Geschichte über das Verhältnis von Stadt und Land nach, die in den letzten Jahren wieder öfter zu hören ist: Die Landflucht junger Frauen. Auch in diesem Fall unterstützen die Statistiken diese Erzählung und Oedl-Wieser zählt Gründe auf, die sie plausibel machen: Geschlechterrollen, Bildungschancen, Arbeitsmarkt.

Für genauere Erkenntnisse über die »Wechselwirkungen von Wanderungsmotiven, Lebensphasen, ökonomischem und sozialem Status sowie den sozialen Kategorien Geschlecht, Alter und Ethnizität« müsse allerdings »zielgerichteter untersucht werden«. Mit den sich speziell in den USA seit Jahrzehnten immer weiter ausdehnenden räumlichen Schwellen zwischen Stadt und Land und ihrer Besiedlung setzt sich Judith Eiblmayr in ihrem Beitrag sowohl aus historischer als auch aus aktueller Perspektive auseinander. Dabei dürfen die Themen Mobilität und Spekulation nicht fehlen und das tun sie auch nicht. Darüber hinaus geht es um psychische Phänomene wie suburban angst, das Fehlen bzw. die Vermeidung von öffentlichen Räumen und aufkeimende Gegenbewegungen. Eine Gegenbewegung gibt es auch in Frankreich und jede/r von uns kennt sie: die Gelbwesten. Gerade diese hohe Bekanntheit scheint es schwer zu machen, einen sowohl unvoreingenommenen als auch kenntnisreichen Blick auf das Phänomen zu werfen. Viele BeobachterInnen scheitern dabei, sich nicht von einzelnen Aspekten ablenken zu lassen. Dem Autor und Journalisten Jeremy Harding gelingt das dafür umso besser, weswegen wir seinen Text Unter Gelbwesten für diese Ausgabe übersetzt haben. Er ist selbst bei Demonstrationen der Gelbwesten mitgegangen, hat mit vielen von ihnen gesprochen und sich trotzdem einen unabhängigen Blick bewahrt. Auch hier stimmt es, von einer Folge der Disparität von Stadt und Land zu sprechen und gleichzeitig stimmt es auch wieder nicht. Viele ländlichen Regionen werden vernachlässigt, was zur Folge hat, dass sich Menschen ihr Leben trotz Vollzeitarbeit kaum mehr leisten können, aber das Gleiche trifft auf viele städtische Banlieues in oft noch viel größerem Ausmaß zu. Den Gelbwesten deswegen das Recht zu verwehren, für bessere Lebensverhältnisse auf die Straße zu gehen, wäre absurd; toll und politisch unglaublich interessant wäre es natürlich, sie würden das solidarisch und gemeinsam mit den BewohnerInnen der Banlieues machen.

Christoph Laimer — Stadt – Land

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ILSE HELBRECHT

Urbanität – RURALITÄT

Blick vom Central Park nach Midtown Manhattan, New York; Alle Fotos — Ilse Helbrecht

Die Ergebnisse der letzten Präsidentschaftswahlen in den USA, die zu Donald Trump geführt haben, scheinen räumlich eindeutig zu sein: Die ländlichen Regionen haben vielfach begeistert für Trump und die Republikanische Partei gestimmt, während sich die Demokraten auf eine hohe Wählergunst in den urbanen Zentren verlassen konnten. Auch andere politische Wahlergebnisse der letzten Jahre beispielsweise in Frankreich (Le Pen), Großbritannien (Brexit) oder Deutschland (AfD) werden in der Öffentlichkeit oftmals als eine neue Spaltung der Gesellschaft in Stadt und ländliche Räume interpretiert. So titelt der Spiegel Online: Auf dem Land regiert der Frust … Weltweit übernehmen Rechtspopulisten den ländlichen Raum (Müller 2016). Aber stimmt das wirklich? Lässt sich mit der Unterscheidung von Stadt und Land das aktuelle Wahlverhalten erklären? Erleben wir eine neue Polarisierung westlicher Gesellschaften in ländliche und urbane Gebiete bzw. Wählerschichten? Und noch grundsätzlicher gefragt: Was bedeuten die beiden Begriffe Urbanität und Ruralität überhaupt? Wie trennscharf sind sie, und welche gesellschaftlichen Phänomene kann man mit ihnen erklären? Der folgende Text wurde als Lehrbuchartikel (Helbrecht 2014) für Studierende der Geographie geschrieben. Er versucht eine prinzipielle Klärung und Erläuterung der Begriffe Urbanität und Ruralität. Ich vermute, eine solche Begriffsklärung ist auch hilfreich für aktuelle Debatten um neue kultur-räumliche Spaltungen der Gesellschaft.

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Urbanität, Ruralität, Lebensstil, Sozialtypus, Raumproduktion, Wahlverhalten, Öffentlichkeit, Privatheit, Postkolonialismus, Humangeographie

Der Versuch einer prinzipiellen Klärung und Erläuterung der Begriffe


THERESIA OEDL-WIESER

Was ist dran am

»Exodus« der jungen FRAUEN vom LAND? Eine soziologische Annäherung

In Österreich wächst die Bevölkerung kontinuierlich und regional differenzierte Bevölkerungsprognosen bis 2030 sagen voraus, dass sich die Zuwächse nur auf die großen Städte und deren Umland konzentrieren werden. Insbesondere periphere Regionen mit schwächerer Wirtschaftsstruktur werden unter Geburtendefiziten und stärkerer Abwanderung leiden (ÖROK 2015, S. 8 f.). »It matters where you live« – dies gilt nicht nur für Österreich, sondern auch für die meisten Länder der EU. Auch hier konzentriert sich das Bevölkerungswachstum auf städtische Regionen, während im peripheren Raum die Bevölkerung schrumpft (eurostat 2017). Die damit einhergehenden großen regionalen Entwicklungsunterschiede sind oft ausschlaggebend für die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen. Die Wanderungsmotive sind jedoch nicht nur selektiv in Hinblick auf Ausbildung und Fähigkeiten, sondern auch bezüglich des Geschlechts.

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Migration, Bildung, Arbeitsplatz, Geschlechterordnung, Lebensphasen, Landflucht, Geschlechtergerechtigkeit, Lebensführung

Alle Fotos — Frollein2007


GÜNTHER OGRIS

Die Geographie

des Wahlverhaltens in ÖSTERREICH

Österreich hat 8,9 Mio. EinwohnerInnen, Wien 1,9 Mio., 21 Prozent der Bevölkerung leben in Wien. Zum Vergleich: In Berlin leben 4,4 Prozent der EinwohnerInnen Deutschlands, ganz ähnlich ist der Anteil der Züricher Bevölkerung in der Schweiz. Wie Wien wählt, ist also für bundesweite Wahlen in Österreich von hoher Bedeutung. Seit 100 Jahren – mit Ausnahme der Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus – war die sozialdemokratische SPÖ immer die – meist mit Abstand – stärkste Partei in Wien, ebenso wie die konservative ÖVP im ländlich geprägten Bundesland Niederösterreich rund um Wien. Günther Ogris vom Institut SORA ist einer von Österreichs renommiertesten Sozialforschern. SORA führt seit vielen Jahren Hochrechnungen und Wahlanalysen durch. Im Interview mit Christoph Laimer spricht Ogris über die unterschiedlichen politischen Einstellungen in urban bzw. rural geprägten Räumen, die Konstanz von räumlich-politischen Konstellationen, das Wienbashing von Sebastian Kurz, die Präferenzen der weiblichen Wählerschaft und von ArbeiterInnen, die Auswirkung von Bildung und das Wahlverhalten in vernachlässigten Regionen.

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Wahlverhalten, Wahlforschung, Bildung, Arbeitsplätze, Urbanisierung, Wahlrecht, Diskriminierung, Strukturschwäche

Kreisverkehr in Niederösterreich; aus der Serie Scheibenwelten von Johannes Hloch.


Unter

JEREMY HARDING

GELBWESTEN Gelbwesten, Frankreich, Provinz, Armut, Aufstand, Polizeigewalt, Antisemitismus, Globalisierung, Marginalisierung, Einkommensungleichheit, Niedriglohnjobs

Akt II: Demonstration der Gelbwesten auf den Champs Elysées am 24.11. Alle Fotos — Christophe Becker

Als sie sich Ende letzten Jahres an Straßen und Kreisverkehren versammelten, zeigte sich die französische Regierung völlig überrascht. Binnen einer Woche nach ihrer ersten landesweiten Mobilisierung stellten sie sich regelmäßig an Kreuzungen im ganzen Land auf, um den Verkehr zu blockieren, marschierten durch Paris und die großen Provinzstädte. Eilig in Auftrag gegebene Umfragen verlautbarten, dass 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung, darunter viele in den größten französischen Ballungszentren, diese massive Demonstration der Ungeduld unterstützen. Allerdings trafen die Gelbwesten (Gilets Jaunes) zu Beginn außerhalb der Großstädte zusammen, in ländlichen Gebieten und Kleinstädten mit heruntergewirtschafteten Serviceeinrichtungen, Niedriglohnökonomien und einem schrumpfenden Handel. Sie waren misstrauisch gegenüber den aufstrebenden Metropolen, die sich durch öffentliche Mittel, private Investitionen, Tourismus und üppige Immobilienpreise

erfolgreich entwickelt haben. Zu ihnen zählen Menschen, die in den Innenstädten aufgewachsen sind, es sich aber nicht mehr leisten können, in ihnen zu leben: Diese BarbarInnen wissen, wo sie sind, wenn sie an den Toren der Stadt ankommen. Sie marschieren durch das Zentrum von Paris und die neuen, aufwendig gestalteten Zentren des französischen Wohlstands – vor allem Toulouse und Bordeaux – und beenden ihren Auftritt mit einem gewalttätigen und zerstörerischen Akt. Nach 15 Wochen kostspieliger Proteste hat die öffentliche Sympathie in den großen Ballungsräumen erst vor Kurzem begonnen, nachzulassen. Das ist eines von vielen Rätseln. Ein weiteres ist das Tempo, mit dem sich ein Aufstand der Provinzen über Benzinpreise und Geschwindigkeitsbegrenzungen zu einer radikalen Ablehnung Präsident Emmanuel Macrons, seines Amts, der Nationalversammlung und der politischen Parteien ausweitete, darunter Marine Le Pens

Jeremy Harding — Unter GELBWESTEN

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Kunstinsert Elena Anosova Out-of-the-way Elena Anosova habe ich 2017 bei der 4th Ural Industrial Biennial of Contemporary Art in Ekaterinburg kennengelernt. Insbesondere das Projekt Sections hat mich nachhaltig beeindruckt. Die Fotografien von Frauen, die lange Strafen in verschiedenen Gefängnissen in Sibirien verbüßen, vermitteln in ihrer feinen und unspektakulären Art eine berührende Eindringlichkeit. Diese schuf die Künstlerin durch eine mehrmonatige persönliche Auseinandersetzung mit den Insassinnen, die allmählich eine Beziehung entstehen ließ und einen Prozess des Vertrauens aufbaute. So gewährten die Frauen Elena Anosova zunehmend Einblick in ihr Leben im Gefängnis, die Hintergründe ihrer Taten und was es bedeutet, lebenslang für eine Tat zu büßen, der z. B. die nicht enden wollende Gewalt des Ehemanns vorausging. Elena Anosova interessieren Grenzen – persönliche, geographische, gesellschaftliche, sowie Fragen von Isolation. Ihr Projekt Out-of-the-way (2017) behandelt geographische Grenzen, in die uns die Künstlerin über die Geschichte ihrer Familie Einblick gewährt. Im Zustand emotionaler Erschöpfung nach der Arbeit an Sections reiste Elena Anosova in die Gegend ihrer Vorfahren im hohen Norden, in den Rajon Katangski, Region Irkutsk, in der die Tungus Nation vor 300 Jahren eine kleine Siedlung gegründet hatte. Ihre Familie lebt heute noch dort, mit 100 Menschen mit der DNA der indigenen Minderheit der Tungus, Blutsverwandte, Verwandte aus der Ehe, aus nächster Nähe. Die moderne Zivilisation beeinflusst die Welt, aber diese isolierte Gemeinschaft bewahrt ihre Identität aufgrund der Isolation und des strengen Klimas. Die Siedlung kann nur mit einem Hubschrauber erreicht werden, der zweimal im Monat von einer kleinen Stadt in 300 km Entfernung pendelt. Das Leben dieses Teils der Familie der Künstlerin hat sich in dieser abgelegenen Gegend inmitten unberührter Wildnis seit Jahrhunderten kaum verändert. Die moderne Zivilisation dringt dort langsam und fragmentarisch ein und ist eng mit der lokalen Lebensweise verwoben. Diese Länder sind in den Fluss ihrer eigenen Lebensaktivität eingetaucht, in der Vergangenheit und Gegenwart auf überraschende Weise ineinandergreifen. Elena Anosova führt aus: »Eine Landschaft, die seit Ewigkeiten unveränderlich ist, lässt uns nachdenken: Woher kommen wir und – die wichtigste Frage für die nächsten Generationen – wohin gehen wir? Wir wählen die Hoffnung. Die Hoffnung, dass der Weg gefunden wird, dass es Nahrung gibt, dass alle Menschen nach Hause zurückkehren, dass die Familie wiedervereinigt wird und der Winter zu Ende geht.« Die Fotografien strahlen eine sehr eigenwillige Poesie aus, die uns das Aufeinanderprallen von Lebenswelten zwischen Fortschritt und traditionellem Leben unspektakulär nachfühlen lassen. Im Insert zu sehen sind: Rechte Seite: Die Familienlandkarte des Jagdreviers, die vor 40 Jahren von Elenas Onkel Valera gezeichnet wurde, sowie ein Ausschnitt aus dem Notizbuch mit dem Foto eines Hauses im Dorf. Doppelseite: Die Jäger kehren mit dem Schneemobil zurück ins Dorf; sowie Fotos aus dem Familienarchiv: Jäger Alexander (Foto ca. 1970) posiert mit Gewehr und spezieller Jäger-Parka; ein großes Transportfloß. Linke Seite: Die fünfjährige Irishka posiert auf der Jäger-Parka. Ihre Mutter ist Tungus und ihr Vater Russe. Elena Anosova lebt und arbeitet in Irkutsk und Moskau und war jüngst Artist-in-Residence von KulturKontakt Austria. Sie lehrt u. a. an der Rodchenko Art School in Moskau, erhielt zahlreiche Preise, u. a. von World Press Photo, sowie den Garage Grant for Emerging Artists. Eine neue Arbeit zu Beyond the Boundaries war in Wien im April in der Ausstellung Urgent Perspectives #3 in Aa Collections zu sehen. Im Juni 2019 nimmt sie an der Ausstellung The Twelfth Time Zone: A Contemporary Art Report from Russia im BOZAR / Centre for Fine Arts in Brüssel teil. Barbara Holub / Paul Rajakovics

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JUDITH EIBLMAYR

SINE_URBAN Suburbanisierung, Angststörungen, USA, Mobilität, Automobil, Fahrrad, Spekulation, Rendite, Geschlechterordnung

Das schwere Erbe von Suburbia

Coon Rapids, Minnesota, USA 1957, Foto — Minnesota Historical Society

Es ist ein Phänomen, das einem in kleinen österreichischen Gemeinden begegnet: Häuser mit heruntergelassenen Rollläden am helllichten Tag trotz Normaltemperatur. Als Schallschutz an der Hauptstraße, weil jemand ein Mittagsschläfchen hält, oder aus Sicherheitsgründen am knallgelben Fertigteilhaus, weil man nicht zu Hause ist, macht dies durchaus Sinn. Es gibt aber auch andere Gründe, wie eine ortskundige Anrainerin zu erzählen weiß: Bewohnerinnen verdunkeln untertags, selbst wenn sie zu Hause sind, damit die Glasscheiben der Fenster nicht verschmutzen. Nicht unlogisch, hat der kontinuierlich stärker werdende Autoverkehr doch immer mehr unangenehme Nebenwirkungen. Der Rollladen bietet Schutz aus einem persönlichen Sicherheitsbedürfnis heraus, schließlich kann man nie wissen, wer womöglich vorbei und auf dumme Gedanken kommt. Und, ach ja, es fällt auch auf, dass kaum Menschen auf der

Straße sind! Die Geschäfte im Zentrum haben zugesperrt, die Post ist weg, der Wirt ist schlecht gelaunt, weil die Gäste ausbleiben. Die Jungen und Familien mit Kindern fahren lieber zum Mäkki (McDonalds) im Fachmarktzentrum am Kreisverkehr bei der Ortseinfahrt, der kürzlich aufgesperrt hat. Viele Hauptstraßen in Österreich geraten zusehends zu Durchzugsstraßen und ziehen der Infrastruktur im Zentrum oft genug den Lebensnerv, Sineurbanismus könnte man diese neue Form der sinnentleerten Ortskerne nennen. Außer am Sonntag, wenn sich die Gemeinde in der Kirche trifft, oder bei speziellen Events wie Straßenfesten, gibt es auf der Straße nur mehr wenig zu erleben, kaum mehr etwas zu erledigen, wenig Grund sich dort aufzuhalten und zu Fuß zu bewegen und dadurch im Austausch mit anderen automatisch die Belebung zu erzeugen. Wenn der öffentliche Raum nicht mehr funktioniert und die soziale Kontrolle durch Menschen,

Judith Eiblmayr — SINE_URBAN

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MAXIMILIAN FÖRTNER, BERND BELINA, MATTHIAS NAUMANN

STADT, LAND, AfD

Zur Produktion des Urbanen und des Ruralen im Prozess der Urbanisierung Einleitung: Zur (Wahl-)Geographie der AfD In einem Interview, überschrieben mit Die Rache der Dörfer, plädiert der Ethnologe Wolfgang Kaschuba (2016) dafür, aktuelle Entwicklungen des Rechtspopulismus auch als ein Veto ländlicher Regionen zu verstehen. Gegenüber der bisherigen Situation, in der »Stadtgesellschaften den Weg in die Zukunft quasi vorgehen und bestimmen« (ebd.), formulierten nun »ländliche Regionen, dass sie nicht einverstanden sind mit dem Weg der Stadtgesellschaften« (ebd.). Rechtspopulistische Bewegungen und die Krise politischer Eliten zeigten demnach eine Geographie, die ganz maßgeblich von Stadt-Land-Gegensätzen geprägt sei. Diese sei Ergebnis einer Strukturpolitik, die sterbende Kleinstädte und Dörfer jenseits der Metropolregionen zurückgelassen habe. In diesem Beitrag diskutieren wir die Geographie der Erfolge der Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl 2017 vor dem Hintergrund der Debatte um Stadt-Land-Gegensätze. Neben dem Ost-West- und dem Nord-Süd-Gefälle wird in vielen Teilen des Landes zusätzlich ein Stadt-Land-Gefälle deutlich. Eine einfache Korrelation zwischen der Zahl der EinwohnerInnen und den Zweitstimmenergebnissen der im Bundestag vertretenen Parteien auf der scale der Gemeinden verdeutlicht dies. Nach der CDU/CSU ist die AfD die Partei, die in Städten und Gemeinden mit geringer EinwohnerInnenzahl besonders erfolgreich ist. Dieser Zusammenhang ist in den neuen Bundesländern stärker ausgeprägt als in den alten. In Nordrhein-Westfalen hingegen ist sie auch in bevölkerungsreichen Gemeinden erfolgreich, vor allem in Städten des Ruhrgebiets. Dasselbe gilt in geringem Ausmaß auch für Niedersachsen und für das Saarland. Insgesamt bestätigen diese Ergebnisse die These von Kaschuba: Tatsächlich hat die AfD in weniger großen Städten und auf dem Land weit besser abgeschnitten als in Großstädten.

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Besprechungen Wiens munizipaler Sozialismus Christoph Laimer

Genau 100 Jahre ist es her, als die sozialdemokratische SDAP die ersten freien Kommunalwahlen in Wien mit absoluter Mehrheit gewonnen hat und die Ära begann, die später das Rote Wien genannt werden sollte. Damals war vom Neuen Wien die Rede, das erinnert an das Neue Frankfurt, das in einigen Jahren ebenfalls sein 100-Jahr-Jubiläum feiern wird. (Im DAM läuft übrigens noch bis 18. August unter dem Titel Neuer Mensch, Neue Wohnung eine Ausstellung über das Wohnbauprogramm des Neuen Frankfurt, die einen interessanten Vergleich mit dem Roten Wien ermöglicht.) Das Rote Wien ist aus heutiger – vielleicht noch mehr als aus damaliger Sicht, das muss einfach gesagt werden, eine unglaublich beeindruckende Leistung. Man hält es kaum für möglich, dass dieses »Projekt der radikalen Spätaufklärung« (Wolfgang Maderthaner) unter den elenden Bedingungen und schwierigsten Voraussetzungen, die nach dem Ersten Weltkrieg herrschten, umgesetzt werden konnte. Ob dieser Tatsache ist man einigermaßen verwundert, dass die Stadt Wien mit dem Jubiläum überraschend zurückhaltend umgeht. Eine Zurückhaltung, die für Wien ungewöhnlich ist. Gerade heute, wo die Idee des Munizipalismus als neue Hoffnung der linken Stadtpolitik gilt, sollte ein großer internationaler Kongress zum Roten Wien und seiner Bedeutung für die Gegenwart wohl das Mindeste sein, was man sich erwarten können müsste. Umso erfreulicher, dass das Wien Museum sich der Aufgabe angenommen hat, eine Ausstellung über das Rote Wien zu zeigen und das trotz der räumlich beschränkten Möglichkeiten, die das umbau-bedingte Ausweichquartier im MUSA zu bieten hat.

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Siedlung Rosenhügel, Siedlerarbeit, 1921 Foto — Wien Museum

Die erste Überraschung beim Betreten des Ausstellungsraums ist die angenehm luftig-helle Atmosphäre, die einen erwartet. Viel helles Holz und eine maximale Ausnutzung der Wandflächen haben es ermöglicht, auf im Raum positionierte Stellwände zu verzichten. Die Projektionsflächen und die wenigen Ausstellungsobjekte, die im Raum stehen oder hängen, schränken das Blickfeld keineswegs ein, wodurch ein angenehmes Raumgefühl erzeugt wird. Möglich ist diese Zurückhaltung allerdings natürlich nur, weil die Ausstellung über eine Vielzahl von Außenstellen verfügt, ein großes Begleitprogramm geboten wird und ein umfangreicher Katalog vorliegt, auf den an anderer Stelle noch eingegangen werden wird. Die Ausstellung beginnt mit Einblicken in die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung in den Jahrzehnten vor dem Roten Wien. Neben amüsanten Ausstellungsstücken, wie einer roten Rodel mit der Friedrich Adler, sozialdemokratischer Politiker und Sohn des Gründers und langjährigen Vorsitzenden

dérive No 76 — STADT LAND

der SDAP Victor Adler, als Kind offenbar Wiens verschneite Hänge hinabrutschte, beeindruckt in seiner inhaltlichen Klarheit vor allem eine Titelseite der ArbeiterZeitung vom 2. Februar 1896. Die Überschrift lautet klipp und klar: »Was die Sozialdemokraten von der Kommune fordern!« Dann wird ein Punkt nach dem anderen aufgezählt und kurz erläutert und man fragt sich, warum man sowas heute nicht zu lesen bekommt. Es geht um das Wahlrecht, um Bildung, Wohnen und vieles anderes; schlicht und einfach und gerade deswegen überzeugend. Über den auf Augenhöhe zu sehenden Objekten sind in der ganzen Ausstellung Reproduktionen von fantastischen, großformatigen Fotos aus dem 1924/25 von Otto Neurath gegründeten Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum zu sehen. Die meisten wurden 1926 angefertigt und zeigen zahlreiche Aufnahmen von Gemeindebauten, aber auch von Siedlungen wie derjenigen in der Hoffingergasse von Josef Frank oder Adolf Loos’ Siedlung am Heuberg. Zum Teil


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dérive Nr. 1 (01/2000) Schwerpunkte: Gürtelsanierung: Sicherheitsdiskurs, Konzept – und Umsetzungskritik, Transparenzbegriff; Institutionalisierter Rassismus am Beispiel der »Operation Spring« dérive Nr. 2 (02/2000) Schwerpunkte: Wohnsituation von MigrantInnen und Kritik des Integrationsbegriffes; Reclaim the Streets/ Politik und Straße dérive Nr. 3 (01/2001) Schwerpunkt: Spektaktelgesellschaft dérive Nr. 4 (02/2001) Schwerpunkte: Gentrification, Stadtökologie dérive Nr. 5 (03/2001) Sampler: Salzburger Speckgürtel, Museumsquartier, räumen und gendern, Kulturwissenschaften und Stadtforschung, Virtual Landscapes, Petrzalka, Juden/Jüdinnen in Bratislava dérive Nr. 6 (04/2001) Schwerpunkt: Argument Kultur dérive Nr. 7 (01/2002) Sampler: Ökonomie der Aufmerksamkeit, Plattenbauten, Feministische Stadtplanung, Manchester, Augarten/Hakoah dérive Nr. 8 (02/2002) Sampler: Trznica Arizona, Dresden, Ottakring, Tokio, Antwerpen, Graffiti dérive Nr. 9 (03/2002) Schwerpunkt in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien: Wien umgehen dérive Nr. 10 (04/2002) Schwerpunkt: Produkt Wohnen dérive Nr. 11 (01/2003) Schwerpunkt: Adressierung dérive Nr. 12 (02/2003) Schwerpunkt: Angst dérive Nr. 13 (03/2003) Sampler: Nikepark, Mumbai, Radfahren, Belfast dérive Nr. 14 (04/2003) Schwerpunkt: Temporäre Nutzungen dérive Nr. 15 (01/2004) Schwerpunkt: Frauenöffentlichkeiten dérive Nr. 16 (02/2004) Sampler: Frankfurt am Arsch, Ghetto Realness, Hier entsteht, (Un)Sicherheit, Reverse Imagineering, Ein Ort des Gegen dérive Nr. 17 (03/2004) Schwerpunkt: Stadterneuerung dérive Nr. 18 (01/2005) Sampler: Elektronische Stadt, Erdgeschoßzonen, Kathmandu, Architektur in Bratislava dérive Nr. 19 (02/2005) Schwerpunkt: Wiederaufbau des Wiederaufbaus

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dérive Nr. 20 (03/2005) Schwerpunkt: Candidates and Hosts dérive Nr. 21/22 (01-02/2006) Schwerpunkt: Urbane Räume – öffentliche Kunst dérive Nr. 23 (03/2006) Schwerpunkt: Visuelle Identität dérive Nr. 24 (04/2006) Schwerpunkt: Sicherheit: Ideologie und Ware dérive Nr. 25 (05/2006) Schwerpunkt: Stadt mobil dérive Nr. 26 (01/2007) Sampler: Stadtaußenpolitik, Sofia, Frank Lloyd Wright, Banlieus, Kreative Milieus, Reflexionen der phantastischen Stadt, Spatial Practices as a Blueprint for Human Rights Violations dérive Nr. 27 (02/2007) Schwerpunkt: Stadt hören dérive Nr. 28 (03/2007) Sampler: Total Living Industry Tokyo, Neoliberale Technokratie und Stadtpolitik, Planung in der Stadtlandschaft, Entzivilisierung und Dämonisierung, Stadt-Beschreibung, Die Unversöhnten dérive Nr. 29 (04/2007) Schwerpunkt: Transformation der Produktion dérive Nr. 30 (01/2008) Schwerpunkt: Cinematic Cities – Stadt im Film dérive Nr. 31 (02/2008) Schwerpunkt: Gouvernementalität dérive Nr. 32 (03/2008) Schwerpunkt: Die Stadt als Stadion dérive Nr. 33 (04/2008) Sampler: Quito, Identität und Kultur des Neuen Kapitalismus, Pavillonprojekte, Hochschullehre, Altern, Pliensauvorstadt, Istanbul, privater Städtebau, Keller, James Ballard dérive Nr. 34 (01/2009) Schwerpunkt: Arbeit Leben dérive Nr. 35 (02/2009) Schwerpunkt: Stadt und Comic dérive Nr. 36 (03/2009) Schwerpunkt: Aufwertung dérive Nr. 37 (04/2009) Schwerpunkt: Urbanität durch Migration dérive Nr. 38 (01/2010) Schwerpunkt: Rekonstruktion und Dekonstruktion dérive Nr. 39 (02/2010) Schwerpunkt: Kunst und urbane Entwicklung dérive Nr. 40/41 (03+04/2010) Schwerpunkt: Understanding Stadtforschung dérive Nr. 42 (01/2011) Sampler dérive Nr. 43 (02/2011) Sampler dérive Nr. 44 (03/2011) Schwerpunkt: Urban Nightscapes

dérive Nr. 45 (04/2011) Schwerpunkt: Urbane Vergnügungen dérive Nr. 46 (01/2012) Das Modell Wiener Wohnbau dérive Nr. 47 (02/2012) Ex-Zentrische Normalität: Zwischenstädtische Lebensräume dérive Nr. 48 (03/2012) Stadt Klima Wandel dérive Nr. 49 (04/2012) Stadt selber machen dérive Nr. 50 (01/2013) Schwerpunkt Straße dérive Nr. 51 (02/2013) Schwerpunkt: Verstädterung der Arten dérive Nr. 52 (03/2013) Sampler dérive Nr. 53 (04/2013) Citopia Now dérive Nr. 54 (01/2014) Public Spaces. Resilience & Rhythm dérive Nr. 55 (02/2014) Scarcity: Austerity Urbanism dérive Nr. 56 (03/2014) Smart Cities dérive Nr. 57 (04/2014) Safe City dérive Nr. 58 (01/2015) Urbanes Labor Ruhr dérive Nr. 59 (02/2015) Sampler dérive Nr. 60 (03/2015) Schwerpunkt: Henri Levebvre und das Recht aus Stadt dérive Nr. 61 (04/2015) Perspektiven eines kooperativen Urbanismus dérive Nr. 62 (01/2016) Sampler dérive Nr. 63 (02/2016) Korridore der Mobilität dérive Nr. 64 (03/2016) Ausgrenzung, Stigmatisierung, Exotisierung dérive Nr. 65 (04/2016) Housing the many Stadt der Vielen dérive Nr. 66 (01/2017) Judentum und Urbanität dérive Nr. 67 (02/2017) Nahrungsraum Stadt dérive Nr. 68 (03/2017) Sampler dérive Nr. 69 (04/2017) Demokratie dérive Nr. 70 (01/2018) Detroit dérive Nr. 71 (02/2018) Bidonvilles & Bretteldörfer dérive Nr. 72 (03/2018) Warsaw dérive Nr. 73 (04/2018) Nachbarschaft dérive Nr. 74 (01/2019) Sampler dérive Nr. 75 (02/2019) Sampler


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Borg uns Erspartes auf Zeit und unterstütze uns mit einem Direktkredit zwischen € 500 und € 50.000 bei der Schaffung von solidarischen und bezahlbaren Räumen.

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Impressum dérive – Zeitschrift für Stadtforschung Medieninhaber, Verleger und Herausgeber / Publisher: dérive – Verein für Stadtforschung Mayergasse 5/12, 1020 Wien Vorstand: Christoph Laimer, Elke Rauth ISSN 1608-8131

AutorInnen, InterviewpartnerInnen und KünstlerInnen dieser Ausgabe: Elena Anosova, Bernd Belina, Judith Eiblmayr, Maximilian Förtner, Jeremy Harding, Ilse Helbrecht, Barbara Holub, Andre Krammer, Silvester Kreil, Christoph Laimer, Antje Lehn, Matthias Naumann, Theresia Oedl-Wieser, Günther Ogris, Ursula Probst, Paul Rajakovics, Manfred Russo Anzeigenleitung & Medienkooperationen: Helga Kusolitsch, anzeigen(at)derive.at Website: Artistic Bokeh, Simon Repp Grafische Konzeption & Gestaltung: Atelier Liska Wesle — Wien / Berlin

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Zweck des Vereines ist die Ermöglichung und Durchführung von Forschungen und wissenschaftlichen Tätigkeiten zu den Themen Stadt und Urbanität und allen damit zusammenhängenden Fragen. Besondere Berücksichtigung finden dabei inter- und transdisziplinäre Ansätze.

Lithografie: Branko Bily

Grundlegende Richtung dérive – Zeitschrift für Stadtforschung versteht sich als interdisziplinäre Plattform zum Thema Stadtforschung.

Kontoverbindung Empfänger: dérive — Verein für Stadtforschung Bank: Hypo Oberösterreich IBAN AT53 54000 0000 0418749, BIC OBLAAT2L

Redaktion Mayergasse 5/12, 1020 Wien Tel.: +43 (01) 946 35 21 E-Mail: mail(at)derive.at www.derive.at www.urbanize.at, www.facebook.com/derivemagazin twitter.com/derivemagazin www.instagram.com/derive_urbanize www.vimeo.com/derivestadtforschung dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien live auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235 Chefredaktion: Christoph Laimer Redaktion/Mitarbeit: Thomas Ballhausen, Andreas Fogarasi, Elisabeth Haid, Barbara Holub, Michael Klein, Andre Krammer, Silvester Kreil, Karin Lederer, Erik Meinharter, Sabina PrudicHartl, Paul Rajakovics, Elke Rauth, Manfred Russo

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dérive No 76 — STADT LAND

Coverfoto: Scheibenwelten, Kreisverkehr in Niederösterreich Foto — Johannes Hloch Hersteller: Resch Druck, 1150 Wien

Abonnement Standard: 28 Euro (inkl. Versandspesen Inland) Ermäßigt: 24 Euro (inkl. Versandspesen Inland) Förder- und Institutionenabo: 50 Euro Ausland jeweils plus 8 Euro Versandspesen Abonnements laufen ein Jahr (vier Hefte). Bestellungen an: bestellung(at)derive.at oder per Bestellformular auf www.derive.at Wir danken für die Unterstützung: Bundeskanzleramt – Kunstsektion, MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung

Mitgliedschaften, Netzwerke: Eurozine – Verein zur Vernetzung von Kulturmedien, IG Kultur, INURA – International Network for Urban Research and Action, Recht auf Stadt – Wien. Die Veröffentlichung von Artikeln aus dérive ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.



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