Zeitschrift für Stadtforschung
dérive
dérive
April — Juni 2020
PROTEST
ISSN 1608-8131 9 euro
dérive
PROTEST
Protest, Demokratie, Partizipation, Stadtplanung, Selbstorganisation, Governance, Machthierarchien, Agonismus, Konflikt, Donauregulierung, direkter Urbanismus
No 79
N o 79
Lisa Vollmer, S. 14
dérive – Zeitschrift für Stadtforschung
»Der Wunsch nach Beteiligung hat sich von einer progressiven Forderung sozialer Bewegungen zu einer neoliberalen Regierungstechnik gewandelt.
April — Juni 2020
Editorial Die Schlussphase der Produktion der vorliegenden dériveAusgabe fällt mit dem Beginn der Corona-Virus-Ausgangsbeschränkung in Österreich zusammen. Wir haben daher unsere Redaktion kurzfristig auf Home-Office umgestellt. Auch den Vertrieb des Heftes wollen wir so gut wie möglich aufrechterhalten, hier kann es aber aufgrund der momentanen Einschränkungen zu Verzögerungen kommen. Ein guter Anlass darauf hinzuweisen, dass alle vergriffenen Ausgaben von dérive in unserem Webshop als PDF zum Download zur Verfügung stehen (https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/pdf). Sofort nach Bezahlung landet der Downloadlink für das gewählte Heft in Ihrer Mailbox und hilft dabei, die Zeit mit Wissen aus der Welt der Stadtforschung zu füllen. Erhältlich sind u. a. die Schwerpunkthefte Bidonvilles & Bretteldörfer – Ein Jahrhundert informeller Stadtentwicklung in Europa, Perspektiven eines kooperativen Urbanismus, Smart Cities, Stadt selber machen oder Vom Superblock zur Überstadt – Das Modell Wiener Wohnbau. Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Alltagsleben sind jetzt schon unglaublich, und doch scheint das erst der Anfang zu sein. Alle öffentlichen Veranstaltungen sind abgesagt, Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur mehr in Ausnahmefällen gestattet. Zigtausende Menschen verlieren gerade ihre Arbeitsplätze, viele Kleinunternehmen fürchten den Konkurs, die Kultur- und Kunstszene steht vor dem Abgrund. Die Coronakrise macht sichtbar, was kritischen BeobachterInnen seit langem klar war: Die Austeritätspolitik der letzten Jahre hat dazu geführt, unsere Gesellschaften zu schwächen und nicht – wie immer behauptet wird – »fit zu machen«. Resiliente Strukturen, um so eine Krise zu meistern, sind nur mehr in Ansätzen vorhanden. Mit dem Abbau des Sozialstaats wurden in den letzten beiden Jahrzehnten mit großem ideologischen und finanziellen Aufwand unzählige Menschen in die Selbständigkeit gedrängt, von denen viele jetzt vor dem Nichts stehen, ohne Aufträge und ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld. Das Gesundheitssystem wurde in vielen Ländern kaputtgespart, sodass jetzt Kapazitäten zur Versorgung der vielen Kranken fehlen. In Ländern wie den USA sind Millionen Menschen gar nicht versichert und können sich nicht einmal die CoronaTests leisten. In Österreich stellt man verwundert fest, dass Schutzbekleidung und Schutzmasken für den Krankenhausbereich nur in sehr geringem Ausmaß im Land produziert werden. Schon eine kurzfristige Grenzsperre gefährdet die Versorgung. Das gleiche gilt für Medikamente. Produktionsbetriebe schließen, weil die globalen Lieferketten für Bestandteile zusammenbrechen. Baustellen in Wien werden dicht gemacht, weil viele der
(schlecht bezahlten) BauarbeiterInnen in Ungarn, Polen oder der Slowakei leben. Landwirtschaftliche Betriebe fürchten aus demselben Grund Ernteausfälle. Wer soll all das Gemüse zum üblichen Hungerlohn ernten? Gleichzeitig nehmen österreichische Tourismusgebiete die Ansteckung von tausenden von UrlauberInnen in Kauf, um ihre Profite nicht zu gefährden. Wie in jeder Krise zeigt sich auch in der Corona-Krise, dass es ohne Solidarität und Kooperation nicht geht. Alle RegierungspolitikerInnen reden vom notwendigen Schulterschluss aller Kräfte und vom Team Österreich. Selbst konservativen PolitikerInnen ist sonnenklar, dass der Markt in solchen Situationen nichts dazu beitragen kann, die Krise zu bewältigen. Jetzt braucht es staatliche Unterstützungen und gegenseitige Hilfe, damit das System nicht kollabiert. FernsehreporterInnen, die Regierungschefs fragen, ob durch all die angekündigten Maßnahmen das angestrebte und zum heiligen Gral der Austeritätspolitik erhobene »Nulldefizit« nicht in Gefahr sei, ernten Kopfschütteln. Und es zeigt sich, wie wichtig viele der am schlechtesten bezahlten Jobs in der Krise sind: Reinigungskräfte in Krankenhäusern, Personal in Supermärkten, TransportdienstleisterInnen oder Pflegekräfte halten mit ihrem Einsatz die Gesellschaft am Laufen. Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe ist Protest. Die Geschichte zeigt, dass Krisen immer wieder zur langfristigen Einschränkung von Rechten und Freiheiten genutzt werden. Wir sollten also, um noch einmal auf die aktuelle Situation Bezug zu nehmen, dafür sorgen, dass Ausgangssperren, Versammlungsverbote und Überwachungsmaßnahmen ebenso schnell wieder zurückgenommen werden, wie sie eingeführt wurden, wenn sich die Situation wieder beruhigt. Ein roter Faden der vorliegenden Ausgabe ist das Verhältnis von Partizipation und Konsens zu Protest und Konflikt. PartizipationsStrategien, die vor allem Kritik und Protest abschwächen wollen, erweisen sich zunehmend als Einbahnstraße. Bestehende Machtungleichheiten im Diskurs und der Unwille Kontrolle abzugeben, verunmöglichen eine Koproduktion von Stadt und eine Aushandlung von Differenzen auf Augenhöhe. Mehr dazu im Einleitungsartikel ab Seite 4 von Alexander Hamedinger vom Institut für Raumplanung, Forschungsbereich Soziologie der TU Wien, der gemeinsam mit Lukas Franta und Cornelia Dlabaja diesen Schwerpunkt redaktionell betreut hat. Einen Beitrag zur Wiener Stadtgeschichte hat Friedrich Hauer für den Magazinteil verfasst: Die Donauregulierung von 1870–1875 und die damit im Zusammenhang stehende Stadtentwicklung als ausgedehntestes, landschaftsveränderndes Bauvorhaben der Stadt. Die Ränder der Stadt Graz, ihre Vernachlässigung und ihre Potenziale stehen im Mittelpunkt des Projekts NORMAL x 4 – Direkter Urbanismus für neue Stadtplanungsprozesse von Barbara Holub und Paul Rajakovics (transparadiso) gemeinsam mit Michael Petrowitsch, das wir ebenfalls im Magazinteil vorstellen. Das Kunstinsert stammt diesmal von Christoph Schäfer (Hamburg), der als Künstler und Stadtaktivist und Teil von u. a. Park Fiction oder der PlanBude idealtypisch zeigt, wie Aneignung und Teilhabe im Stadtteil quer durch die Gesellschaft gemeinsam organisiert werden können. Christoph Laimer
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»Partizipation ist
von einer Forderung
der MaRginalisierten zu
einem Bestandteil moderner Planung geworden mit dem sich Stadtverwaltungen gerne schmücken.« Lukas Franta auf Seite 39 in dieser Ausgabe.
Angebot: Abonnement + Buch* 8 Ausgaben (2 Jahre) dérive um 56,–/75,– Euro (Österr./Europa) inkl. ein Exemplar von: Kollektiv Quotidien (Hg.) Lefebvre for Activists Hamburg: adocs, 2020 234 S., deutsch/englisch, 16 Euro
50 Jahre nach Henri Lefebvres Schriften verfolgen die in diesem Buch versammelten Beiträge das Ziel, den Begriff »Recht auf Stad« zu justieren und zu reklamieren.
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dérive
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Zeitschrift für Stadtforschung
Inhalt 01 Editorial Christoph Laimer Schwerpunkt 04—10 Ist die kommunikative Planung am Ende? Protest und BürgerInnenbeteiligung in der Stadtentwicklung aus planungstheoretischer und planungspraktischer Sicht Alexander Hamedinger 11—19 Mitmachen, Selbermachen, DEMOKRATISIEREN Zum Verhältnis von MieterInnenprotest und partizipativer Planung Lisa Vollmer 20—24 PROTEST und partizipative Planung am Beispiel des OTTO-WAGNER-SPITALS Helena Bernhardt, Eric Huberty, Matthias TischLER 25—31 Stadtplanung von UNTEN Das Wiener BRUNNENVIERTEL Cornelia Dlabaja
37—42 PROTEST und DEMOKRATIE Zum Verhältnis von Stadtplanung, Stadtpolitik und Gesellschaft aus demokratietheoretischer Perspektive Lukas Franta Magazin 43—49 Die Wasserstadt des speculativen GENIES Die Wiener Donauregulierung als städtebauliches Großprojekt seit 1870 Friedrich Hauer 50—52 Die Normalität des Unspektakulären an den Rändern der Stadt NORMAL x 4 – Direkter Urbanismus für neue Stadtplanungsprozesse, Kulturjahr Graz 2020 Barbara Holub, Paul Rajakovics Besprechungen 53—61 Keine Küche. Zwei Neuerscheinungen zur Architektin Margarete Schütte-Lihotzky S. 53 Neue Perspektiven auf Provinz, Peripherie und Urbanität S.55 Mit der Wohnungsfrage kommt die Bodenfrage S. 56 Wasserstadt Wien S. 58 Der Mann und die Großstadt – Otto Wagner in Paris S. 59 Der Alltag, ein Kampf S. 61 68 ImpressuM
Kunstinsert 32—36 Christoph Schäfer Pest, Residenzpflicht, Vereinzelung und Aufstand
– dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235
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kommunikative Planung am Ende?
Protest und BürgerInnenbeteiligung in der Stadtentwicklung aus planungstheoretischer und planungspraktischer Sicht
»Esso-Häuser Erhalten«. Performance und Aktion des Megafonchors im Park Fiction, Hamburg, 2013; Foto – Rasande Tyskar.
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dérive No 79 — PROTEST
Kommunikative Planung, Partizipation, Protest, Stadtentwicklung, Macht, Demokratie, Governance
Ist die
Alexander Hamedinger
Lisa Vollmer
Mitmachen,
Selbermachen,
Demokratisieren Zum Verhältnis von MieterInnenprotest und partizipativer Planung
Partizipation, Protest, Stadtplanung, Demokratie, Mietenvolksentscheid, Park Fiction, Planbude, Tempelhofer Feld, Campus Bockenheim, Selbstbestimmung, Governance
Berliner Mietenvolksentscheid: Infotisch beim Gecekondu am Kottbusser Tor; Berlin 2015; Foto – Mietenvolksentscheid Berlin
Seit etwa Mitte der 2000er-Jahre hat sich in Deutschland ein neuer Zyklus einer MieterInnenbewegung formiert, der auf steigende Mietpreise, Verdrängung und unternehmerische Stadtpolitik reagiert (Vollmer 2018, Rink & Vollmer 2019). Die Auseinandersetzung mit partizipativer Stadtplanung spielt eine wichtige Rolle für die Bewegung. Im Folgenden soll anhand konkreter Beispiele aus Frankfurt, Hamburg, Berlin und Leipzig dargestellt werden, wie die MieterInnenbewegung in Deutschland gerade in Opposition zu offiziellen Beteiligungsverfahren ihre Praktiken und Forderungen herausbildet und wie sie sich damit von neuen sozialen Bewegungen der 1970er bis 1990er unterscheidet (vgl. Vollmer 2019). Lisa Vollmer — Mitmachen, Selbermachen, Demokratisieren
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Helena Bernhardt, Eric Huberty & Matthias Tischler
Protest und
partizipative Planung am Beispiel des
Otto-Wagner-Spitals Protest, Partizipation, Otto-Wagner-Spital, kommunikative Planung, Machthierarchien , Konsensfindung
Historischer Pavillon mit PatientInnengarten. Foto — Helena Bernhardt
Die Nachnutzung des Otto-Wagner-Spitals auf dem Wiener Gallitzinberg ist seit mehreren Jahren von verschiedenen Aushandlungsprozessen zwischen VertreterInnen der Stadt, NutzerInnen und BürgerInnen geprägt. Der Protest von BürgerInnen sowie die Heterogenisierung von Akteurslogiken führen nicht nur hier zu neuen und komplexen Herausforderungen an eine partizipative Stadtplanung.
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dérive No 79 — PROTEST
Cornelia Dlabaja
Stadtplanung von UNTEN
Partizipation, Protest, Aufwertung, Freiraum, Selbstorganisation, Brunnenmarkt, Ottakring, Kunst, Unternehmertum, Migration
Das Wiener Brunnenviertel
Der Yppenmarkt in Wien Ottakring, 2010; Foto — Peter Gugerell
Bürgerbeteiligung im Kontext von Stadterneuerungs- und Planungsprozessen wird aktuell (wieder einmal) breit debattiert. Eine Analyse der involvierten AkteurInnen verspricht aufschlussreiche Erkenntnisse, besonders, weil es oftmals nur die offizielle von der Stadtplanung geschriebene Geschichte von Stadterneuerungsprozessen gibt, die die Geschichte und Perspektive der lokalen AkteurInnen meist ausspart. Im Zuge einer Langzeitstudie (Dlabaja 2016) über das Wiener Brunnenviertel wurde diese nun aufgearbeitet. Cornelia Dlabaja — Stadtplanung von unten – Das Wiener Brunnenviertel
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Kunstinsert Christoph Schäfer Pest, Residenzpflicht, Vereinzelung und Aufstand Oft hatten wir schon daran gedacht, Christoph Schäfer anzufragen, ein Kunstinsert für dérive zu gestalten. Die inhaltliche Nähe von dérive zu seiner Arbeit ist evident. Mehrfach sind Christoph Schäfer und Margit Czenki auf Einladung von dérive nach Wien gekommen oder waren an gemeinsamen Projekten mit dérive beteiligt (z. B. wurde das Projekt PlanBude 2015 auf dem urbanize-Festival in Wien ausgestellt und das urbanize-Festival 2016 unter dem Motto Stadt der Vielen in Hamburg gemeinsam mit Christoph Schäfer, Margit Czenki und Renée Tribble konzipiert und organisiert). Neben den über Wunschproduktion evozierten bekannten urbanen Projekten wie Park Fiction und PlanBude in Hamburg arbeitet Christoph Schäfer nach wie vor immer wieder über die Zeichnung. 2010 ist ein umfangreicher Band mit über 158 Zeichnungen und Texten, Die Stadt ist unsere Fabrik, der Fragen des urbanen Handelns, Prozesse in St. Pauli oder auch Fragen der Stadt und ihrer Aneignung behandelt, erschienen. Für das Insert hat Christoph Schäfer vier jüngere Zeichnungen zu den Themen der Praxis der Urban Citizenship und Recht auf Stadt ausgewählt. Für die deutschsprachige Veröffentlichung (2015) von Henri Lefebvres gleichnamigem Buch hat Christoph Schäfer das Vorwort verfasst. Bei den ausgewählten Zeichnungen steigt Christoph Schäfer direkt in die europäische Siedlungsgeschichte ein. Er schreibt dazu: »Die Zeichnungen setzen diese alternative Einbürgerungspraxis in Bezug zur ursprünglichen Freiheit der Städte, die um das Jahr 1000 herum all jenen geflüchteten Leibeigenen Freiheit und Bürgerrechte verliehen, denen es gelungen war, sich über ›ein Jahr und einen Tag‹ in der Stadt zu halten. Diesen Freiheitssog der Stadt beantworteten die Lehnsherren mit der Einführung einer ›Residenzpflicht‹ – ganz ähnlich der Maßnahme, mit der heutige Geflüchtete in vielen Ländern vom Umzug in die Städte abgehalten werden. Nach den Pestwellen und der Entvölkerung des Landes verschärften die Herrschenden diese Restriktionen. Es kam zu einer Ausdehnung der Leibeigenschaft zu Beginn der Neuzeit und schließlich zur Explosion, zum Aufstand. Die jüngste Revolutionswelle (Occupy Gezi, arabischer Frühling, Gelbwesten) basierte vor allem darauf, dass sich echte Körper im städtischen Raum versammeln und austauschen. Denn nur so können Solidarität und gesellschaftliche Innovation neu erfunden werden. Auch bei den meisten meiner Projekte der letzten Jahre ging es darum, Orte der Begegnung und neue Formen der kollektiven Kooperation und Wunschproduktion zu entwickeln. Der derzeitige Einschnitt durch die Corona-Pandemie scheint zwar zunächst die Kultur der Vereinzelung zu fördern. Aber ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das letzte Wort in der Sache möglicherweise noch nicht gesprochen wurde.« Barbara Holub / Paul Rajakovics
Christoph Schäfer hat bei Bernd Koberling und Dan Graham an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studiert. Er war mit Park Fiction an der Documenta 11 beteiligt und 2013 Teilnehmer der Istanbul Biennale. In Österreich konnte man Christoph Schäfers Arbeiten zuletzt im Kunstraum Lakeside in Klagenfurt sehen. Neben der Arbeit am immer noch auf Basis von Wunschproduktionen laufenden kollektiven Projekt PlanBude in Hamburg hat Christoph Schäfer das Projekt FABRIC – Planung als Plattform in Lörrach entwickelt. Weitere Informationen: christophschaefer.net, park-fiction.net, planbude.de, fabric.place
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dérive No 79 — PROTEST
Lukas Franta
Protest und
Demokratie
Zum Verhältnis von Stadtplanung, Stadtpolitik und Gesellschaft aus demokratietheoretischer Perspektive
Protest, Demokratie, Agonismus, Emanzipation, Stadtplanung, Post-Demokratie, Konflikt
Foto – Rasande Tyskar
MieterInnenproteste, Recht-auf-Stadt-Bewegungen, BürgerInneninitiativen gegen Umgestaltungsprojekte, Demonstrationen gegen Verdrängungsprozesse, Aktionen für den Erhalt von Naherholungsflächen oder Klimaschutzdemos wie Fridays for Future: Proteste sind in vielen Städten Europas mittlerweile allgegenwärtig. Stuttgart 21, die Berliner MieterInnenproteste, Demonstrationen gegen das Wiener Heumarktprojekt oder die Umnutzung des Otto-Wagner-Spitals in Wien sind nur einige Beispiele von vielen, die StadtbewohnerInnen veranlasst haben, ihren Unmut auf die Straße zu tragen. Sie fühlen sich und ihre Anliegen ungehört und in demokratische Prozesse, die ihre Lebensumgebung und Lebenssituation betreffen, unzureichend eingebunden.
Lukas Franta — Protest und Demokratie
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Friedrich Hauer
Die Wasserstadt
Donau, Donauregulierung, Städtebau, Donaustadt, Stadterweiterung, Immobilienwirtschaft, Stadtgeschichte, Wien
des speculativen Genies
Die Wiener Donauregulierung als städtebauliches Großprojekt seit 1870
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Großmaßstäbliches Landschaftsdesign: Plan der Donauregulierung aus dem Jahr 1874. Der projektierte Blockraster (dunkelgrau) zeigt die Baugründe im Eigentum der Donauregulierungskommission, u. a. die Colonie Kaisermühlen auf dem linken Ufer (1). Nördlich des Durchstichs (2) sind das Überschwemmungsgebiet (3) und das gewundene alte Flussbett (4) zu erkennen. Die massive Barrierewirkung durch Nordwestbahn (5), Nordbahn (6) und das Weltausstellungsgelände im Prater (7) wird deutlich. Felder 1874, Abschnitt XIII, o. S.
Friedrich Hauer — Die Wasserstadt des speculativen Genies
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Barbara Holub & Paul Rajakovics
Die Normalität
des Unspektakulären an den Rändern der Stadt NORMAL x 4 – Direkter Urbanismus für neue Stadtplanungsprozesse, Kulturjahr Graz 2020
Stadtrand, Zwischenstadt, Kunst, Graz, Urbanismus, Zentralität, Normalität
NORMAL-Erkundung in Wetzelsdorf mit Nasrin Mohiti Asli (orizzontale, Rom) und Andreas Lang (public works, London). Foto – transparadiso
Die Ausschreibung des Kulturjahrs Graz 2020 nimmt transparadiso wörtlich: »Das Kulturjahr 2020 bietet unter dem Motto ›Kultur schafft urbane Zukunft‹ die Chance zur Teilhabe am gesellschaftlichen Gestaltungsprozess und zur kritischen (Selbst-) Befragung, wie wir in Zukunft (gemeinsam) leben wollen. Im
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Hinblick auf die Komplexität unserer Lebenswelt und der Dependenzen unserer Alltagsrealitäten ermutigt das Grazer Kulturjahr 2020 zur Entwicklung visionärer Ideen und Entwürfe.«1 Barbara Holub und Paul Rajakovics (transparadiso) haben dafür gemeinsam mit Michael Petrowitsch das Projekt NORMAL x 4 –
dérive No 79 — PROTEST
Direkter Urbanismus in Graz entwickelt, das an den Rändern von Graz mit künstlerisch-urbanistischen Praktiken einen längerfristigen Prozess initiieren will, der über das Zusammenwirken von Handlung und Planung eine sozial engagierte Stadtplanung propagiert und tatsächlich neue Stadtplanungsprozesse ermöglicht.
Besprechungen Keine Küche. Zwei Neuerscheinungen zur Architektin Margarete Schütte-Lihotzky Friedrich Hauer
Margarete Schütte-Lihotzky wurde nicht nur wegen ihres langen Lebens (1897–2000) zur Legende. Sie ist bekannt als erste Architektin Österreichs und Pionierin der »sozialen Frage« in Architektur und Städtebau, als Widerstandskämpferin gegen die NS-Diktatur, Kommunistin und Aktivistin der Frauenbewegung in der Zweiten Republik. Nicht zuletzt ging sie als Erfinderin der Frankfurter Küche in die Designgeschichte des 20. Jahrhunderts ein. Eine Reduktion auf ein Einbaumöbel ist sowohl ob ihres vielseitigen Œouvres als auch ob ihres komplexen und durchwegs politischen Lebenswegs unzulässig – und dennoch nicht wenig verbreitet. Schütte-Lihotzky selbst setzte sich in ihren
späten Jahren, als das öffentliche Interesse an ihren Erfahrungen und Arbeiten erwachte, gegen solche klischeehaften Verkürzungen zur Wehr. Gerne wird sie mit Sätzen wie »Ich bin keine Küche!« zitiert. 20 Jahre nach ihrem Tod widmen sich zwei neu erschienene Bücher ihrer vielschichtigen Person. Um es hier vorwegzunehmen: Es handelt sich um ein Ärgernis und einen Glücksfall. Das von Mona Horncastle verfasste Buch Margarethe Schütte-Lihotzky ist die bislang einzige monografisch angelegte Biografie der »Architektin, Widerstandskämpferin, Aktivistin«. Die Autorin, Kunsthistorikerin und Kuratorin, ist bisher vor allem durch verschiedenen Malern gewidmete »Kunst-Comics« und eine Biografie von Gustav Klimt in Erscheinung getreten. Der Band gliedert sich entlang der Stationen des Lebenswegs von Schütte-Lihotzky: Wien, Frankfurt, Sowjetunion, Türkei, Widerstand und Gefangenschaft, kommunistische Architektin und Aktivistin im Nachkriegs-Wien. Es wird ausgiebig aus ihren autobiografischen Schriften und aus Briefwechseln zitiert, einmal sogar 30 Seiten am Stück. Das Buch ist nicht zuletzt deshalb passagenweise durchaus angenehm zu lesen, grafisch sehr ansprechend gestaltet und elegant gesetzt. Leider weist es gravierende inhaltliche Mängel auf. Hier ist zunächst ein Essential jeder seriösen biografischen Arbeit anzusprechen: Quellenkritik, insbesondere in Bezug auf die zahlreichen, teilweise Jahrzehnte auseinander liegenden Selbstzeugnisse SchütteLihotzkys, scheint Horncastle unbekannt. Dadurch bekommt der ganze Text etwas Kolportagehaftes, das bisweilen in betulichen Plauderton mündet. Letzteren kann man mögen oder auch nicht. Schwer wiegt allerdings, dass die Autorin immer wieder ihre profunde Unkenntnis all jener Bereiche aufblitzen lässt, die für die Kontextualisierung des vielseitigen Lebens von Margarete Schütte-Lihotzky unerlässlich wären – europäische Geschichte, Stadtbau- und Designgeschichte, Marxsche Theorie und Marxismus, Grundlinien der österreichischen
Besprechungen
und Wiener Verhältnisse im langen 20. Jahrhundert. So wird beispielsweise mehrfach und entgegen jede historische Evidenz behauptet, Wien und Frankfurt wären nach dem Ersten Weltkrieg baulich zerstört gewesen und die Architektin sei im »Wiederaufbau« tätig geworden (S. 37, 52, 62). Stellenweise muss man auch groben Unfug lesen, etwa von den »zwei sich ausschließenden marxistischen Klassen Proletariat oder Kapitalismus« (S. 56) oder von 1.200 neu zu erbauenden Städten in der Sowjetunion, die in den 1930er-Jahren »mit einem für damalige Verhältnisse gigantischen Budget von umgerechnet 16,8 Mio. Euro« errichtet werden sollten (S. 87). Wenn wirklich 14.000 Euro für eine ganze sowjetische Stadt reichten, dann ist das entweder nicht sonderlich gigantisch, oder aber nicht sonderlich gut umgerechnet oder umrechenbar. Auch der Unterschied zwischen dem Wiener Stadtbauamt, dem Parteivorstand der SPÖ und der österreichischen Regierung bleibt der Autorin ein Rätsel (S. 214). Dass Schütte-Lihotzky dann noch en passant ein »feministischer Anspruch« abgesprochen wird, ist zumindest insofern fragwürdig, als dies einer begrifflichen Klärung bedürfte (S. 223). Das sind nur einige Punkte, die jedoch ausreichen, das Vertrauen in die Arbeit der »bekennenden Sprachfetischistin« (S. 287) Horncastle im Ganzen gründlich zu erschüttern. Obendrein scheint man auf Lektorat und Korrektorat verzichtet zu haben, denn es finden sich neben offenkundig falschen Datumsangaben unangenehm viele Grammatik- und Interpunktionsfehler im Text. Das war die schlechte Nachricht. Die Gute: Ebenfalls letzten Herbst ist ein Sammelband mit dem Titel Margarete SchütteLihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk erschienen. Das von Marcel Bois und Bernadette Reinhold herausgegebene Buch geht auf eine Tagung im Oktober 2018 zurück, die von der Universität für angewandte
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BACKISSUES
dérive Nr. 1 (01/2000) Schwerpunkte: Gürtelsanierung: Sicherheitsdiskurs, Konzept – und Umsetzungskritik, Transparenzbegriff; Institutionalisierter Rassismus am Beispiel der »Operation Spring« dérive Nr. 2 (02/2000) Schwerpunkte: Wohnsituation von MigrantInnen und Kritik des Integrationsbegriffes; Reclaim the Streets/ Politik und Straße dérive Nr. 3 (01/2001) Schwerpunkt: Spektaktelgesellschaft dérive Nr. 4 (02/2001) Schwerpunkte: Gentrification, Stadtökologie dérive Nr. 5 (03/2001) Sampler: Salzburger Speckgürtel, Museumsquartier, räumen und gendern, Kulturwissenschaften und Stadtforschung, Virtual Landscapes, Petrzalka, Juden/Jüdinnen in Bratislava dérive Nr. 6 (04/2001) Schwerpunkt: Argument Kultur dérive Nr. 7 (01/2002) Sampler: Ökonomie der Aufmerksamkeit, Plattenbauten, Feministische Stadtplanung, Manchester, Augarten/Hakoah dérive Nr. 8 (02/2002) Sampler: Trznica Arizona, Dresden, Ottakring, Tokio, Antwerpen, Graffiti dérive Nr. 9 (03/2002) Schwerpunkt in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien: Wien umgehen dérive Nr. 10 (04/2002) Schwerpunkt: Produkt Wohnen dérive Nr. 11 (01/2003) Schwerpunkt: Adressierung dérive Nr. 12 (02/2003) Schwerpunkt: Angst dérive Nr. 13 (03/2003) Sampler: Nikepark, Mumbai, Radfahren, Belfast dérive Nr. 14 (04/2003) Schwerpunkt: Temporäre Nutzungen dérive Nr. 15 (01/2004) Schwerpunkt: Frauenöffentlichkeiten dérive Nr. 16 (02/2004) Sampler: Frankfurt am Arsch, Ghetto Realness, Hier entsteht, (Un)Sicherheit, Reverse Imagineering, Ein Ort des Gegen dérive Nr. 17 (03/2004) Schwerpunkt: Stadterneuerung dérive Nr. 18 (01/2005) Sampler: Elektronische Stadt, Erdgeschoßzonen, Kathmandu, Architektur in Bratislava dérive Nr. 19 (02/2005) Schwerpunkt: Wiederaufbau des Wiederaufbaus
Bestellungen via Bestellformular auf www.derive.at oder an bestellung(at)derive.at. Alle Inhaltsverzeichnisse und zahlreiche Texte sind auf der dérive-Website nachzulesen.
dérive Nr. 20 (03/2005) Schwerpunkt: Candidates and Hosts dérive Nr. 21/22 (01-02/2006) Schwerpunkt: Urbane Räume – öffentliche Kunst dérive Nr. 23 (03/2006) Schwerpunkt: Visuelle Identität dérive Nr. 24 (04/2006) Schwerpunkt: Sicherheit: Ideologie und Ware dérive Nr. 25 (05/2006) Schwerpunkt: Stadt mobil dérive Nr. 26 (01/2007) Sampler: Stadtaußenpolitik, Sofia, Frank Lloyd Wright, Banlieus, Kreative Milieus, Reflexionen der phantastischen Stadt, Spatial Practices as a Blueprint for Human Rights Violations dérive Nr. 27 (02/2007) Schwerpunkt: Stadt hören dérive Nr. 28 (03/2007) Sampler: Total Living Industry Tokyo, Neoliberale Technokratie und Stadtpolitik, Planung in der Stadtlandschaft, Entzivilisierung und Dämonisierung, StadtBeschreibung, Die Unversöhnten dérive Nr. 29 (04/2007) Schwerpunkt: Transformation der Produktion dérive Nr. 30 (01/2008) Schwerpunkt: Cinematic Cities – Stadt im Film dérive Nr. 31 (02/2008) Schwerpunkt: Gouvernementalität dérive Nr. 32 (03/2008) Schwerpunkt: Die Stadt als Stadion dérive Nr. 33 (04/2008) Sampler: Quito, Identität und Kultur des Neuen Kapitalismus, Pavillonprojekte, Hochschullehre, Altern, Pliensauvorstadt, Istanbul, privater Städtebau, Keller, James Ballard dérive Nr. 34 (01/2009) Schwerpunkt: Arbeit Leben dérive Nr. 35 (02/2009) Schwerpunkt: Stadt und Comic dérive Nr. 36 (03/2009) Schwerpunkt: Aufwertung dérive Nr. 37 (04/2009) Schwerpunkt: Urbanität durch Migration dérive Nr. 38 (01/2010) Schwerpunkt: Rekonstruktion und Dekonstruktion dérive Nr. 39 (02/2010) Schwerpunkt: Kunst und urbane Entwicklung dérive Nr. 40/41 (03+04/2010) Schwerpunkt: Understanding Stadtforschung dérive Nr. 42 (01/2011) Sampler dérive Nr. 43 (02/2011) Sampler dérive Nr. 44 (03/2011) Schwerpunkt: Urban Nightscapes
dérive Nr. 45 (04/2011) Schwerpunkt: Urbane Vergnügungen dérive Nr. 46 (01/2012) Das Modell Wiener Wohnbau dérive Nr. 47 (02/2012) Ex-Zentrische Normalität: Zwischenstädtische Lebensräume dérive Nr. 48 (03/2012) Stadt Klima Wandel dérive Nr. 49 (04/2012) Stadt selber machen dérive Nr. 50 (01/2013) Schwerpunkt Straße dérive Nr. 51 (02/2013) Schwerpunkt: Verstädterung der Arten dérive Nr. 52 (03/2013) Sampler dérive Nr. 53 (04/2013) Citopia Now dérive Nr. 54 (01/2014) Public Spaces. Resilience & Rhythm dérive Nr. 55 (02/2014) Scarcity: Austerity Urbanism dérive Nr. 56 (03/2014) Smart Cities dérive Nr. 57 (04/2014) Safe City dérive Nr. 58 (01/2015) Urbanes Labor Ruhr dérive Nr. 59 (02/2015) Sampler dérive Nr. 60 (03/2015) Schwerpunkt: Henri Levebvre und das Recht aus Stadt dérive Nr. 61 (04/2015) Perspektiven eines kooperativen Urbanismus dérive Nr. 62 (01/2016) Sampler dérive Nr. 63 (02/2016) Korridore der Mobilität dérive Nr. 64 (03/2016) Ausgrenzung, Stigmatisierung, Exotisierung dérive Nr. 65 (04/2016) Housing the many Stadt der Vielen dérive Nr. 66 (01/2017) Judentum und Urbanität dérive Nr. 67 (02/2017) Nahrungsraum Stadt dérive Nr. 68 (03/2017) Sampler dérive Nr. 69 (04/2017) Demokratie dérive Nr. 70 (01/2018) Detroit dérive Nr. 71 (02/2018) Bidonvilles & Bretteldörfer dérive Nr. 72 (03/2018) Warsaw dérive Nr. 73 (04/2018) Nachbarschaft dérive Nr. 74 (01/2019) Sampler dérive Nr. 75 (02/2019) Sampler dérive Nr. 76 (03/2019) Stadt – Land dérive Nr. 77 (04/2019) Wohnungsfrage dérive Nr. 78 (01/2020) Willkommen im Hotel
Impressum dérive – Zeitschrift für Stadtforschung Medieninhaber, Verleger und Herausgeber / Publisher: dérive – Verein für Stadtforschung Mayergasse 5/12, 1020 Wien Vorstand: Christoph Laimer, Elke Rauth ISSN 1608-8131
AutorInnen, InterviewpartnerInnen und KünstlerInnen dieser Ausgabe: Anita Aigner, Helena Bernhardt, Cornelia Dlabaja, Lukas Franta, Friedrich Hauer, Barbara Holub, Eric Huberty, Andre Krammer, Gisela Mackenroth, Paul Rajakovics, Christoph Schäfer, Matthias Tischler, Lisa Vollmer, Andreas Zeese Anzeigenleitung & Medienkooperationen: Helga Kusolitsch, anzeigen(at)derive.at Website: Artistic Bokeh, Simon Repp Grafische Konzeption & Gestaltung: Atelier Liska Wesle — Wien / Berlin
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Zweck des Vereines ist die Ermöglichung und Durchführung von Forschungen und wissenschaftlichen Tätigkeiten zu den Themen Stadt und Urbanität und allen damit zusammenhängenden Fragen. Besondere Berücksichtigung finden dabei inter- und transdisziplinäre Ansätze.
Lithografie: Branko Bily
Grundlegende Richtung dérive – Zeitschrift für Stadtforschung versteht sich als interdisziplinäre Plattform zum Thema Stadtforschung.
Kontoverbindung Empfänger: dérive — Verein für Stadtforschung Bank: Hypo Oberösterreich IBAN AT53 54000 0000 0418749, BIC OBLAAT2L
Redaktion Mayergasse 5/12, 1020 Wien Tel.: +43 (01) 946 35 21 E-Mail: mail(at)derive.at www.derive.at www.urbanize.at, www.facebook.com/derivemagazin twitter.com/derivemagazin www.instagram.com/derive_urbanize www.vimeo.com/derivestadtforschung dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien live auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235 Chefredaktion: Christoph Laimer Schwerpunktredaktion: Cornelia Dlabaja, Alexander Hamedinger, Lukas Franta Redaktion/Mitarbeit: Thomas Ballhausen, Andreas Fogarasi, Elisabeth Haid, Barbara Holub, Michael Klein, Andre Krammer, Silvester Kreil, Karin Lederer, Erik Meinharter, Sabina Prudic-Hartl, Paul Rajakovics, Elke Rauth, Manfred Russo
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dérive No 79 — PROTEST
Coverfoto: Meganfonchor im Park Fiction, Hamburg/St. Pauli 2013 Foto: Rasande Tyskar Hersteller: Resch Druck, 1150 Wien
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Zeitschrift für Stadtforschung
dérive
dérive
April — Juni 2020
PROTEST
ISSN 1608-8131 9 euro
dérive
PROTEST
Protest, Demokratie, Partizipation, Stadtplanung, Selbstorganisation, Governance, Machthierarchien, Agonismus, Konflikt, Donauregulierung, direkter Urbanismus
No 77
N o 79
Lisa Vollmer, S. 14
dérive – Zeitschrift für Stadtforschung
»Der Wunsch nach Beteiligung hat sich von einer progressiven Forderung sozialer Bewegungen zu einer neoliberalen Regierungstechnik gewandelt.
April — Juni 2020