Zeitschrift für Stadtforschung
dérive
dérive
WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise ISSN 1608-8131 9 euro
dérive
Jan — Mar 2020
Wohnungsmarkt, Hotel, Wohnungslosigkeit, Hausbesetzungen, Sozialpolitik, Dublin, Recht auf Wohnen, San Francisco, Paris, Isolation, Migration, Gentrifizierung, Airbnb, Nordbahnhalle
No 78
N o 78
Carina Sacher, S. 07
dérive – Zeitschrift für Stadtforschung
»Die Not macht »Hausbesetzungen zur »einzigen Alternative, »zur informellen »temporären Notlösung, »auf die unterdessen »sogar Sozialdienste und »Hilfsorganisationen »verweisen.«
Jan — Mar 2020
Editorial Im Hotel zu wohnen klingt nach William S. Burroughs, Nico und Marcel Prawy, nach Reise und Urlaub, nach Luxus und Muße. Wohnen im Hotel hat allerdings eine andere, weit weniger glamouröse und mondäne Seite und zwar dann, wenn das Zimmer eines Billighotels zur Wohnung wird, weil man sich die Miete am Wohnungsmarkt nicht mehr leisten kann. Ist das der Fall, hat man keine Wahl darüber, welches Hotel man bezieht, ob man im Hotelrestaurant oder zur Abwechslung vielleicht einmal in einem anderen Restaurant diniert, ob man doch wieder auszieht und sich eine eigene Wohnung sucht und schlussendlich – und das ist der entscheidende Punkt – ob man sich frei entscheidet, im Hotel zu wohnen oder nicht. Im von Carina Sacher redaktionell verantworteten Schwerpunkt Willkommen im Hotel – Echo einer Krise geht es um das Wohnen im Hotel als Notlösung. Das betrifft, wie sie schreibt, Erwerbsarme, mittellose PensionistInnen, Obdachlose, Flüchtlinge, asylsuchende und zunehmend jüngst wohnungslos gewordene Familien. Die historischen Hôtels meublés in Frankreich oder die Single Room Occupancy Hotels (SRO) in den USA, die im Schwerpunkt immer wieder auftauchen, wurden ursprünglich nicht deswegen aufgesucht, weil sich die BewohnerInnen in der eigenen Stadt keine Wohnung mehr leisten konnten. Viel eher waren sie Ankunfts- und Unterkunftsorte für ArbeitsmigrantInnen und nahmen »eine zentrale Rolle der bedingungslosen Aufnahme in Übergangssituationen« ein, was eine wichtige Funktion darstellte. Heute sind heruntergewirtschaftete Tourismushotels, abgelegene Motels oder Pensionen, in die seit ewig nicht mehr investiert worden ist, die Orte in denen AsylwerberInnen ihre Wartezeit auf den Asylentscheid absitzen, in denen wohnungslose Familien verzweifelt versuchen, so etwas wie Alltag zu leben, in denen verarmte PensionistInnen erkennen müssen, dass sie es mit ihrer Pension wohl nie wieder schaffen werden, die Miete für eine annehmbare Wohnung zu bezahlen. Carina Sacher versammelt im Schwerpunkt Beiträge über unfreiwillige HotelbewohnerInnen im immer teurer werdenden Dublin (Mel Nowicki, Katherine Brickell und Ella Harris), über die wirtschaftliche Situation der vom französischen Staat teuer bezahlten sozialen Hotellerie (Erwan Le Méner) und über die Situation von Menschen, die in abgelegenen Motels in den USA leben (Abby Westberry). Ein weiterer Artikel dokumentiert die Situation in San Francisco und Oakland, wo die günstigen SROs immer öfter verschwinden und teuren Apartments für die sehr gut verdienenden IT-Arbeitskräfte aus dem Silicon Valley weichen müssen (Carla Leshne und Erin McElroy). AktivistInnen der Initiative Blocchi Precari Metropolitani (Irene di Noto, Valerio Muscella und Leroy S.P.Q.R’DAM) sprechen im Interview über die Wohnraumversorgung in Rom, ihren politischen Kampf für das Recht auf Wohnen und im Speziellen über das besetzte Hotel 4 Stelle.
Ihre Parole Riprendiamoci la città! (Nehmen wir uns die Stadt zurück!) ähnelt nicht nur derjenigen von DemonstrantInnen, die in Dublin gegen die Wohnungskrise auf die Straße gehen – Take back the city!, sondern auch derjenigen der linksradikalen italienischen Gruppe Lotta Continua, die im Italien der 1970er ein ganzes Programm unter dem Titel Prendiamoci la città (Nehmen wir uns die Stadt) verfasst hat. Klaus Ronneberger hat in seinem dérive-Artikel 1968 und die urbane Frage vor einem Jahr darüber geschrieben. Hotel Publik – ein Dach über dem Kopf, das Kunstinsert von Alfredo Barsuglia, greift diesmal das Schwerpunktthema auf. Das 2 x 2,5 m große Häuschen Hotel Publik stand 2013/14 einige Monate vor dem Tiroler Landesmuseum in Innsbruck, dessen Stadtpolitik für seine rigide Verdrängungspolitik gegenüber Obdachlosen berüchtigt ist, und ermöglichte jedermann eine kostenlose Übernachtung. Im ersten der beiden Artikel des Magazinteils, Vasco da Gama und Marco Polo in Hamburgs Hafencity, analysiert Katharina Prohl das fragwürdige Zusammenspiel von Straßennamen und Stadtmarketing in Hamburgs Hafencity und stößt dabei wenig überraschend auf Bedenkliches. Obwohl wir bereits für die letzte Ausgabe einen ausführlichen Artikel über die Wiener Nordbahnhalle verfasst haben, müssen wir in dieser Ausgabe noch einen Text über diesen Stadtraum veröffentlichen, soviel ist seither passiert: Vandalismus, Feuer, Petitionsabweisung, Abriss. Mehr als ein Jahr intensives Engagement für ein soziokulturelles Nachbarschaftszentrum durch die IG Nordbahnhalle, an der auch dérive beteiligt ist, haben nicht gereicht, um die Nordbahnhalle vor der Visionslosigkeit der Wiener Stadtpolitik zu retten. Stadtplanungspolitik und Bezirkspolitik, beide in grüner Hand, wollten nicht verstehen, was für eine tolle Chance auf ein Modellprojekt eine kooperative Entwicklung der Nordbahnhalle durch Zivilgesellschaft, Stadtpolitik und -verwaltung geboten hätte. In einem Stadtteil, der im fußläufigen Umfeld mehr Park- und Grünflächen aufweisen kann als so ziemlich jedes andere innerstädtische Viertel Wiens, war das Mantra von der Notwendigkeit von Grünflächen das zentrale Argument, um für den Abriss eines Gebäudes, das eine Grundfläche von 1.300 m2 einnimmt, einzutreten. Dass es in dem Stadtentwicklungsgebiet, in dem die Halle liegt und in dem in einigen Jahren 20.000 Menschen leben werden, nicht eine einzige kulturelle Einrichtung gibt, zählte nichts. Die Nordbahnhalle muss weichen und ist nun Geschichte, dem Raumthema werden wir uns stadtpolitisch, publizistisch und mit Veranstaltungen 2020 dafür umso intensiver widmen. Christoph Laimer
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»Hausbesetzungen
spielten eine wesentliche Rolle in der Schaffung würdiger
Wohnlösungen und damit widerstandsfähiger, herkunftsgemischter Gemeinschaften.« Irene Di Noto im Interview über das besetzte 4-Stelle-Hotel in Rom auf S. 38
ANGEBOT: ABONNEMENT + BUCH* 8 Ausgaben (2 Jahre) dérive um 56,–/75,– Euro (Österr./Europa) inkl. ein Exemplar von:
Marcel Bois & Bernadette Reinhold (Hg.) Margarete Schütte-Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht. Neue Perspektiven auf Leben und Werk Basel: Birkhäuser, 2019 360 Seiten, 39,95 Euro oder Marcel Hénaff Die Stadt im Werden Hamburg: adocs, 2019 210 Seiten, 16 Euro
Bestellungen an: bestellung@derive.at *Solange der Vorrat reicht!
dérive Zeitschrift für Stadtforschung
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Inhalt
37—41 4-Stelle-Hotel – Vom Nicht-Ort zum internationalen selbstorganisierten Haus IRENE DI NOTO, VALERIO MUSCELLA, LEROY S.P.Q.R’DAM IM INTERVIEW MIT CARINA SACHER
01 Editorial CHRISTOPH LAIMER Schwerpunkt
42—46 Vasco da Gama und Marco Polo in Hamburgs HAFENCITY Straßennamen und Stadtmarketing KATHARINA PROHL, RAPHAEL DILLHOF
04—08 Willkommen im HOTEL! Echo einer Krise CARINA SACHER
47—52 Das ENDE der Nordbahnhalle CHRISTOPH LAIMER
09—15 Prekäre Familien als lukrative KUNDSCHAFT Managementpraktiken eines Notunterkunft-Hotels ERWAN LE MÉNER
Besprechungen
16—20 The Hotelisation of Dublin’s Housing CRISIS Experiences of Family Homelessness MEL NOWICKI, KATHERINE BRICKELL, ELLA HARRIS 21—26 The LOSS of SRO Hotels in San Francisco and Oakland CARLA LESHNE, ERIN MCELROY 27—31 »Before ITS Smell Became ME« The Effects of Motel Residency on Socioeconomic and Social Insecurity ABBY WESTBERRY, ELIZABETH LLOYD FLADUNG
53—62 Wir alle schätzen einander als Gestalten des Erstbesten S. 53 Urbane Transformationsprozesse und ihre Manifestationen in Oberflächen S.56 Ein Park als Exempel von Überschreitungen S. 57 »I am Moscow« – Bilder vom Rande der Stadt S. 58 Le Corbusier in der russischen Buchhandlung S. 58 Zur Rolle der Hyper-Präsenz im Film heute S. 60 100 Jahre Zürcher Wohnbaugenossenschaften S. 61 Das Privateigentum und dessen Versprechen hinterfragen S. 62 68 IMPRESSUM
Kunstinsert 32—36 Alfredo Barsuglia Hotel Publik Ein Dach über dem Kopf
– dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235
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CARINA SACHER
im HOTEL!
Echo einer Krise Wer anderer als der Hotelmensch per se Joseph Roth, selbst Vielreisender und Langzeitbewohner im Hôtel Foyot und zuletzt im Hôtel de la Poste im Pariser Viertel Saint-Germain-des-Prés, hätte ein scharfsinnigerer Erzähler des großstädtischen Hotellebens der Zwischenkriegszeit sein können? Als kosmopolitische Drehscheiben der Kunst, Wissenschaft, Industrie, des Finanzwesens und Handels bildeten die prachtvollen Stadthotels des späten 19. und ausgehenden 20. Jahrhunderts die gesellschaftliche Bühne für den Karriereaufstieg und einen Kontrapunkt zur bürgerlichen Existenz. Viele wohlhabende und schillernde Persönlichkeiten dieser Zeit begründeten im Hotel ihren Dauerwohnsitz oder zumindest den Pied-à-terre an prestigeträchtiger Adresse in der Stadt. Künstler wie Salvador Dalí oder auch Andy Warhol machten das Hotel zum Schauplatz ihrer Aktionen und Experimente. Wohnen im Hotel mit RundumService als luxuriöser Lebensstil kann, damals wie heute, nur als Randerscheinung bezeichnet werden. Provisorische Wohnorte Für jedes Portemonnaie war ein Zimmer mit Bett, Tisch, Sessel und einem Waschbecken für die minimale Hygiene über die ganze Stadt verteilt, oft an lebendigen Verkehrsknotenpunkten und in der Nähe von Fabriken, auf den Tag, die Woche, das Monat oder auch das Jahr zu mieten. Der junge, verarmte Tellerwäscher Eric Arthur Blair hielt den faszinierenden Einblick in das Leben eines dieser unzähligen Pariser Hôtels meublés in dem später unter dem Pseudonym George Orwell veröffentlichten Bericht Down and Out in Paris and London fest: »The lodgers were a floating population, largely
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foreigners, who used to turn up without luggage, stay a week and then disappear again. They were of every trade – cobblers, bricklayers, stonemasons, navvies, students, prostitutes, rag-pickers. Some of them were fantastically poor.« (Orwell 1933, S. 4) Es war nicht die Reiselust, sondern die Notwendigkeit von Provisorien in den rasch anwachsenden Industriestädten für die nach Arbeit und einer besseren Existenz suchenden Menschen, die Nährboden für die Entstehung einer Bandbreite von privaten Hotel- und Unterkunftsstrukturen waren. Die Hôtels meublés oder Garnis in den französischen Städten (siehe Faure & Lévy-Vroelant 2007) und die Single Room Occupancy Hotels, kurz SRO, in den USA und Kanada (siehe Groth 1994) gehörten zu ein und demselben Phänomen von Ankunftsorten par excellence. Im Gegensatz zu den Hotel-Wahrzeichen der Luxusklasse betteten sich diese Hotels unauffällig ins Stadtgefüge ein, deren lebhafte Umgebung mit Bistros, Bars, Barbieren oder Waschsalons zusätzliche Bedürfnisse der BewohnerInnen zu stillen wusste. Als transitorische Wohnräume trugen sie wesentlich zur sozialen und wirtschaftlichen Integration der unteren und mittleren Arbeiterklasse in die großstädtische Gesellschaft bei. Gleichsam waren sie Abbild kosmopolitischer Vielfalt, arbeitsbedingter Mobilität und auch der Emanzipation von Frauen und jungen Männern. In Paris lebten um 1930 etwa 300.000 Menschen, also 12 Prozent der Bevölkerung in den 20.000 Hotels und hotelähnlichen Etablissements (vgl. Jankel, Lévy-Vroelant 2007, S. 10). In vergleichbarer Weise machten New Yorks 200.000 SRO-Hotelzimmer 10 Prozent des gesamten Wohnungsangebots um 1950 aus (vgl. Burke & Sullivan 2013, S. 120). Den Regierungen und Behörden waren sie, als Orte der Arbeiterklasse und Armut, seit jeher ein Dorn im Auge. Im Zuge rapider Verstädterung waren die Hotels, neu errichtete Häuser mit effizientem und flexiblem Grundriss oder umgebaute Wohngebäude, integraler Bestandteil der Immobilien- und Bodenspekulation. Anfang des 20. Jahrhunderts stand Wohnen im Hotel – sowohl der Wohlhabenden als auch der Arbeiterklasse, TagelöhnerInnen und LandstreicherInnen – in den USA zunehmend in Kontrast, und damit in Kritik, mit der sich etablierenden
dérive No 78 — WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
Wohnen, Hotel, Not, Transit, Krise, Wohnungslosigkeit, Wohnungsmarkt, Deregulierung
Willkommen
ERWAN LE MÉNER
Prekäre Familien als lukrative
Hotelgewerbe, Tourismus, Wohnungslosigkeit, Wohnungskrise, Reglementierung, Sozialdienste
KUNDSCHAFT
Managementpraktiken eines Notunterkunft-Hotels
Fotos — Camille Millerand, Divergence
Alte Hôtels meublés1 und seit kurzem Tourismushotels werden in der Region Paris für die Unterbringung obdachloser Familien mit unsicherem Aufenthaltsstatus genutzt. 1999 verbrachten rund 2.000 Eltern und Kinder mindestens eine Nacht in einem dieser Hotels für eine Dauer von durchschnittlich 18 Tagen. Innerhalb von zwanzig Jahren ist ihre Zahl um den Faktor 20 gestiegen. Wie haben es Hoteliers, deren Klientel sowohl aus Dauer-MieterInnen als auch aus TouristInnen besteht, geschafft, diese Nachfrage zu nutzen und welchen Gewinn konnten sie dabei lukrieren? Erwan Le Méner — Prekäre Familien als lukrative KUNDSCHAFT
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MEL NOWICKI, K ATHERINE BRICKELL AND ELLA HARRIS
The Hotelisation of Dublin’s
Housing CRISIS
Experiences of Family Homelessness
This article highlights the experiences of homeless families living in Dublin’s hotels. We explore the socio-political implications of the use of hotels for temporary accommodation and argue that this increasing reliance on hotels has devastating implications for the city’s working-class families. The article outlines several impacts of hotel living: the disruption of everyday routines, including cooking family meals, poor physical and mental health, and the stigma and shame experienced by families made homeless through no fault of their own.
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dérive No 78 — WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
Dublin, Hotels, Family Homelessness, Ill-Health, Stigma, Airbnb, Tourism
»Take Back The City is a non-violent, social protest movement comprised of a loose association of housing activists, community groups and NGOs, which has recently sprung up in response to Ireland's crippling housing crisis.« Photo — Philip Arneill
At a time of acute housing crisis and skyrocketing homelessness in many cities across the globe, national and local governments have increasingly come to rely on hotels to supply emergency accommodation for people in housing need. This is especially the case in Dublin where, as of August 2019, there were 1,280 families living in emergency accommodation (Focus Ireland 2019). Such figures indicate a reality at odds with narratives of Dublin as having recovered economically from the 2008 global financial crash. The city’s ever increasing house prices are in part attributed to its supposed economic revitalisation, and much is made of Dublin’s emergent position as one of Europe’s tech industry hubs. In the Docklands area, high-end (and high-cost) housing is being developed to accommodate the growing numbers of tech industry employees. However, as Rob Kitchin and colleagues have argued, rising house prices and desirability of land should not be conflated with recovery but instead understood as another phase of housing crisis, whereby fast-disappearing housing stock, astronomical market rents and a highly precarious private rented sector create a foundation from which increasing rates of homelessness are an inevitable outcome. This has been further exacerbated by Dublin’s increasing popularity as an Airbnb destination, which places further pressure on its already limited housing stock. From November 2016 to 2017 approximately 499,000 Airbnb guests, in 7,500 properties, stayed in a city whose permanent population is just 500,000 (Airbnb 2018). Therefore, despite the supposed recovery, hundreds upon hundreds of families are without homes – evicted from the precarious private rented sector and left with no choice but to live in unsuitable emergency accommodation for weeks, months, sometimes years, at a time. According to Focus Ireland, as of June 2019, more than 60% of families in emergency accommodation had been there for more than six months (Focus Ireland 2019). Indeed, between 2014 and 2018, the number of people legally classed as homeless in
CARLA LESHNE, ERIN MCELROY
The LOSS of SRO Hotels in
San Francisco, Oakland, Airbnb, Gentrification, SRO Hotel, Housing Crisis, Homelessness, Displacement
San Francisco and Oakland
Narratives of Displacement mural in Clarion Alley by the AntiEviction Mapping Project and the Clarion Alley Mural Project, depicting a rendering of the online-map of no-fault evictions since 1997 and highlighting the portraits of eight San Franciscans fighting their eviction. w w w.antievictionmap.com/mural-in-clarion-alley
Cities across the United States experienced a dramatic decrease in single-room occupancy (SRO) units over the last several decades, leading to the displacement of thousands of urban residents. SRO hotels have been an important housing resource for the poor, elderly, itinerant workers, immigrant families, and people released from institutions directly into society (Berman 2019; Levin 1985). In this article, we situate the recent loss of SROs in San Francisco and Oakland within longer-term regional and national histories, looking at the impacts of disinvestment and contexts of heightened gentrification. Carla Leshne, Erin McElroy — The LOSS of SRO Hotels in San Francisco and Oakland
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ABBY WESTBERRY, ELIZABETH LLOYD FLADUNG
»Before ITS
Smell Became ME« Belonging, Housing Instability, Motel Residency, Service Provision, Social Inequality, Isolation, USA
The Effects of Motel Residency on Socioeconomic and Social Insecurity Jimmy clearly did not fit in at a motel. As soon as Jimmy walked into a room, he would command attention with his charismatic storytelling and booming laugh. As a successful businessman, former member of local government, and college-degree holder, Jimmy had much to say regarding the issues that he saw within his community. But from his appearance, one would not have guessed that Jimmy was a felon and had spent the past three months living in a motel, alienated from his community. While incarcerated, Jimmy had assumed that upon being released »most of [his] difficulties would be proving that [he] wasn’t a bad person, that [he] wasn’t a few lines written on the court’s paperwork.« But the world outside of prison surprised Jimmy. He found that people simply perceived him just as he appeared to be: an eloquent but ordinary member of his community. Jimmy found that the hardest parts of readjusting to normal society were the »nagging experiences about day to day issues.« Life in a motel was a key component of this. When people found out that he lived in a motel, he felt they »made assumptions about who I am and judged me as less intelligent or more dangerous… or less desirable than everyone else.« Jimmy is one member of the large and ever-growing community of motel residents in North America. This article explores the use of motels as a form of longer term residency by foregrounding the stories of over sixteen residents at low-income motels located on major motorways and interstate highways in the state of Maine. Designed for highway travelers, motels largely emerged as an Photos — Elizabeth affordable stopover option in the 1950s and became a symbol of American transience. Most motels are located on the outskirts of urban centers and only connected to urban life via busy motorways or major country roads; they tend to be owned by individuals rather than chains. Despite motels’ historical prominence, their economic viability has decreased over the past 30 years due to the rise of large chain hotels. Small and independent motels have struggled more and more to maintain a steady clientele, as travelers prefer to stay at hotels offering a broader range of amenities (Jackle, Rogers & Sculle 2002). This decline has impacted almost all levels of the motel industry, regardless of whether the service is located alongside a motorway or a country road.
Abby Westberry, Elizabeth Lloyd Fladung — »Before ITS Smell Became ME«
Lloyd Fladung
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Kunstinsert Alfredo Barsuglia Hotel Publik Ein Dach über dem Kopf Im Bank Austria Kunstforum läuft noch bis zum 12. Jänner im Tresor Alfredo Barsuglias Ausstellung Take on me. Beim Eintritt in den Ausstellungsraum fühlt man sich in einen fast alltäglichen Außenraum versetzt, eine städtische Hausfassade, 1:1 gebaut, ein sich dann und wann öffnendes und schließendes Garagentor, ein altes Fahrrad, ein angeschnittenes Plakat. Alles wirkt real, aber doch wie ein perfektes Filmset. Es ist Abend und man hört den Regen prasseln. Im Zentrum sieht man durch ein kleines und ein großes Fenster mit einer Glastür einen Mann und eine Frau an Elementen herumbasteln. Man kann nicht sofort erkennen, was da genau geschieht: Ist es eine Performance oder wird da nur ein Regal aufgebaut? Plötzlich taucht ein Gemälde auf, dann liegt die Protagonistin unter dem Regal, und dann startet der Loop wieder von Neuem. Die Handlungen im Video ziehen die RezipientInnen an und bleiben doch letztlich geheimnisvoll. Der Titel Take on me (Nimm es mit mir auf) erinnert an das gleichnamige Musikvideo von A-ha aus dem Jahre 1985, wo Realität und Fiktion zwischen animierter Zeichnung und Film, zwischen (scheinbarer) Realität und Fiktion changieren und schließlich ineinander übergehen. Dieser Zugang ist konzeptueller Ausgangspunkt vieler Arbeiten von Alfredo Barsuglia. Der Künstler nimmt sich der Realität an, überhöht sie in eine Art Hyperrealität, um sie schließlich in eine unerwartete architektonische Kontextualisierung, wie etwa den Social Pool, 2014 in der Mojave-Wüste, überzuführen. Dieser Pool wurde in Kooperation mit dem MAK Center in Los Angeles als Mini-Entspannungsoase in Form einer sich durch seine Orthogonalität markant von der Landschaft absetzenden benutzbaren Skulptur errichtet. Der Social Pool wurde bei diesem Projekt erst durch die Aneignung seine BenutzerInnen sozial. Besagte Kontextualisierung geschieht ganz anders, aber durchaus auch architektonisch bei Hotel Publik, welches zwischen November 2013 und Februar 2014 im Stadtzentrum von Innsbruck, das für seine rigide Politik gegenüber Obdachlosen bekannt ist, realisiert wurde. Ein kleines Häuschen, 2 x 2,5 m mitten im öffentlichen Raum, kann während der kalten Jahreszeit kostenlos als Hotelzimmer gebucht werden. Es wird jeden Tag gereinigt, mit frischer Bettwäsche ausgestattet, hat eine Heizung und einige Bücher findet man auch noch im Regal. Am Anfang des Projekts war die Benutzung noch durch ein sehr heterogenes Publikum bestimmt. Mit der Zeit (und es wurde kälter) haben sich immer mehr jener Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, um die Nächte im Hotel Publik bemüht. Das Zimmer war durchgehend ausgebucht und es kam sogar vor, dass bis zu drei Personen sich das Hotel Publik teilten. Trotzdem gab es nie Streit. Die Community kümmerte sich sogar um die Reinigung der Außenwand nach einer Graffiti-Attacke. Schließlich konnte man in einem Gästebuch seine Erfahrungen mit dem Hotel Publik niederschreiben. Auf der letzten Seite dieses Inserts können die LeserInnen eine dieser Geschichten selbst lesen. Der in Graz geborene Alfredo Barsuglia lebt heute in Wien. Barsuglia studierte Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Derzeit gibt es neben der Ausstellung im Bank Austria Kunstforum mehrere Gelegen heiten, Ausstellungen des Künstlers zu sehen: Bis zum 11. Jänner zeigt Bildraum Bodensee die performative Intervention Drawing into the void und bis zum 26. Jänner ist im Kunstraum Montafon die Ausstellung Daily Golem (gemeinsam mit Gelitin) zu sehen. Am 27. Februar wird seine kommende Ausstellung Nichts in der Tiroler Künstler*schaft eröffnet. Alfredo Barsuglia hat überdies gerade den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis erhalten. dérive gratuliert ganz herzlich! Barbara Holub / Paul Rajakovics
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dérive No 78 — WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
CARINA SACHER, IRENE DI NOTO, VALERIO MUSCELLA, LEROY S.P.Q.R’DAM
4-Stelle-Hotel
Vom Nicht-Ort zum Hausbesetzung, Aktivismus, Recht auf Wohnen, Rom, Blocchi Precari Metropolitani, Wiederaneignung, Peripherie, Wohnungsmarkt
internationalen selbstorganisierten Haus
Die kollektive Wiederaneignung von ungenutzten Gebäuden in öffentlichem und privatem Besitz übt direkte Kritik an der vorherrschenden Rolle des Immobilienkapitalismus. Als alltägliche Praxis bildet sie die Basis im Kampf für das Recht auf Wohnen und, im Allgemeinen, für soziale Gerechtigkeit. Blocchi Precari Metropolitani (Großstädtische Prekäre Blöcke), kurz BPM, eine der größten Bewegungen für das Recht auf Wohnen in Rom, agieren zusammen mit Kollektiven und Grassroots-Gewerkschaften darüber hinaus mittels Widerstand gegen Zwangsräumung und sozialer Mobilisierung zur Einforderung der Rechte gegenüber politischen Institutionen. In den Folgejahren der Finanz- und Wohnungskrise 2007 schlossen sich mehrere Bewegungen unter dem Namen Tsunami Tour an drei Terminen (Dezember 2012, April und Oktober 2013) zusammen und besetzten dutzende Gebäude. Eines von ihnen ist das 2000 errichtete und elf Jahre später abrupt aufgelassene Eurostar Kongress- und Konferenzhotel 4 Stelle im östlichen Vorort Tor Sapienza, das kurz danach von Unicredit übernommen wurde. Es liegt inmitten einer Gegend großräumiger Stadtumbauten in Form von riesigen Vertriebs- und Einkaufszentren. Das ehemalige 4-Sterne-Hotel ist seit Dezember 2012 das Zuhause von 520 Menschen, davon 160 Minderjährigen, aus 18 Ländern.1 Unweit vom 4-Stelle-Hotel liegt das Metropoliz. In der verlassenen Fiorucci-Fabrik leben seit 2009 etwa 200 Personen. Mit seinen zahlreichen Aktivitäten und dem Museo dell’Altro e dell’Altrove di Metropoliz_città meticcia (Museum der Anderen und des Anderswo von Metropoliz_herkunftsgemischte Stadt, MAAM) ist Metropoliz in einer von infrastrukturellem Mangel geprägten Nachbarschaft ein wichtiger öffentlicher Raum. Carina Sacher sprach mit der BPM-Aktivistin Irene di Noto, dem Fotografen Valerio Muscella, und Leroy S.P.Q.R’DAM, einem der ersten Hausbesetzer des 4-Stelle-Hotels.
Carina Sacher, Irene di Noto, Valerio Muscella, Leroy S.P.Q.R’DAM — 4-Stelle-Hotel
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K ATHARINA PROHL, RAPHAEL DILLHOF
Vasco da Gama
und Marco Polo in
Hamburgs HAFENCITY Straßennamen und Stadtmarketing Magazin
»Und in der Tat sind Straßennamen […] wie berauschende Substanzen, die unser Wahrnehmen sphärenreicher und vielschichtiger machen.« Walter Benjamin, Passagen-Werk, S. 654
Straßennamen, Stadtmarketing, Postkolonialismus, Hafencity, Hamburg, Stadtidentität
Foto — Raphael Dillhof
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dérive No 78 — WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
CHRISTOPH LAIMER
Das ENDE
der Nordbahnhalle
Die Rauchsäule der brennenden Nordbahnhalle war über ganz Wien zu sehen. Foto — Irina Nalis-Neuner
Partizipation, Stadtpolitik, Freiraum, Koproduktion, Immobilienwirtschaft, Zwischennutzung
Die Nordbahnhalle auf dem Weg zum Stadtteilzentrum betitelten wir in der Oktober-Ausgabe von dérive den Zwischenstandsbericht zur Auseinandersetzung um die Zukunft der Wiener Nordbahnhalle als sozialkulturelles Zentrum. Im Titel schwang zugegebenermaßen eine ordentliche Portion Optimismus mit. Die GegnerInnen dieses Plans waren nicht zahlreich, saßen aber an den entscheidenden Stellen. Trotz breiter Unterstützung aus der Nachbarschaft und hohem medialem Interesse war der Weg der IG Nordbahnhalle1 von Anfang an steinig, und es war klar, dass mit der konkreten Umsetzung der schwierigste Abschnitt noch bevorstehen würde. Einen guten Monat nach Veröffentlichung des Artikels ist in der Nordbahnhalle überraschend ein Feuer ausgebrochen, dessen Rauchsäule weit über Wien sichtbar war. Die Halle wurde schwer beschädigt. Mitte Dezember, noch bevor die Untersuchungen zur Brandursache abgeschlossen waren, hat der Abriss der Halle begonnen. Der Brand markiert das spektakuläre Ende eines Möglichkeitsraums, der ein Modellprojekt für Wien hätte werden können. Die verantwortlichen Stellen der Stadt Wien taten alles, um das nicht erkennen zu müssen. Eine dokumentarische Aufarbeitung. Christoph Laimer — Das Ende der Nordbahnhalle
1 Die IG Nordbahnhalle ist eine Initiative von NachbarInnen, ArchitektInnen, StadtforscherInnen, KünstlerInnen und sozialen Initiativen, die für eine dauerhafte Nutzung der Nordbahnhalle als soziales und kulturelles Nachbarschaftszentrum eingetreten ist. dérive war und ist Teil der Initiative (ig-nordbahnhalle.org).
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Besprechungen Wir alle schätzen einander als Gestalten des Erstbesten Manfred Russo
Es gibt mittlerweile eine Menge an Literatur über die Stadt, meist geschrieben von SoziologInnen, GeographInnen, RaumplanerInnen und ArchitektInnen, auch HistorikerInnen und PolitologInnen. Zumeist sind diese Bücher aus der Perspektive der jeweiligen Disziplin verfasst und damit kaum in der Lage, die Gesamtheit der Stadt zu erfassen oder zumindest den Versuch zu wagen eine solche zu denken. Der französische Ethnologe Marcel Hénaff gehört zu jener raren Spezies von WissenschaftlerInnen, der sich dieser umfassenden Aufgabe stellte und man muss sagen, mit Erfolg. Denn mit dem relativ schmalen Büchlein Die Stadt im Werden liegt nun eine deutsche Übersetzung seines bereits 2002 in einer Zeitschrift, 2008 in Buchform, zunächst auf Französisch erschienenen, erweiterten Aufsatzes vor, der, von Eva Moldenhauer souverän übersetzt, in der Lage ist, dem Stadtforscher Freude zu bereiten. Hier ist ein Autor zu beobachten,
der die Stadt in einigen zentralen Dimensionen des Monuments, der Maschine und des Netzwerks zusammen denkt und in einem historischen Aufriss den Werdegang jenes uns so selbstverständlichen, wie auch in anderer Hinsicht geradezu unfassbaren Phänomens der Stadt skizziert. Der Text ist, obwohl schon 2002 erstmals erschienen, von einer geradezu selbstverständlichen Aktualität, wenn man vom Fehlen der Klimafrage, die damals noch nicht gestellt wurde, absieht. Hénaff selbst ist leider im Vorjahr verstorben, er war Professor an der Universität von Kalifornien in San Diego, wohl einer jener französischen Gelehrten, der den Aufbruch in das sonnige Kalifornien unternahm, ganz in der Tradition vieler französischer Kollegen, die damit auch nachhaltigen Einfluss auf die amerikanischen Universitäten ausübten. Er war Philosoph und Anthropologe, und es ist unschwer zu erkennen, dass sich diese Voraussetzungen für einen holistisch und diachron angesetzten Bericht zum Werden der Stadt als höchst vorteilhaft erwiesen. Als Schüler von Michel de Certeau war er natürlich mit dem Prinzip der übereinan dergeschichteten Orte vertraut, und damit ein Leser der Stadt, der sie sowohl in synchronen als auch diachronen Zusammenhängen zu lesen verstand. Nur wer die Schichtenfragmente kennt, kann das Zusammenspiel der großen Kräfte, die das Werden der Stadt ausmachen, zutreffend beschreiben. Monumentales Man muss die Stadt vom Grund her denken und das bedeutet eine Interpretation ihrer Wurzeln, die in Mesopotamien liegen, aber ebenso in China, wie auch in der griechischen und römischen Antike. Hier werden die ersten Ansätze der städtischen Zivilisation geprägt. Stadtgründungen sind religiöse Akte und mit komplexen rituellen Handlungen verbunden, die Stadt selbst ist in ihren Anfängen eine kosmologische Totalität, die nicht nur eine Welt
Besprechungen
erschafft, sondern auch Welt ist. Der bemerkenswerteste politisch-soziale Aufschwung wird in der griechischen Antike genommen, indem die Königsherrschaft durch die Demokratie mit ihren zahlreichen städtischen Institutionen abgelöst wird. Die Geometrie wird zur Entsprechung der Demokratie, indem als Isokratie alle Punkte gleich weit vom Zentrum entfernt sind. Hippodamos ist Astronom, Stadtplaner und Philosoph und vereinigt damit drei Elemente einer Idee der Stadt: den Himmel, die politische Ordnung und das Denken. Der Stadtraum repräsentiert die kosmologische Ordnung. Daher ist die Stadt als Monument einer Gemeinschaft zu errichten. Die Wichtigkeit dieses Umstands hatte schon Lefebvre betont und es zählt zu den Stärken Hénaffs, immer wieder diese Notwendigkeit einer Erscheinung der Stadt als Monument zu betonen. So sagt er mit Bezug zum himmlischen Jerusalem aus der Offenbarung des Johannes: »Die Stadt ist nicht nur ein Ort der Monumente, sie ist selbst das Monument schlechthin.« Zugleich wird er aber auch an die später auftretenden Widersprüche zwischen den gegensätzlichen Merkmalen der Maschine und des Monuments erinnern. Zunächst, insbesondere in der mittelalterlichen Stadt entwickelte sich etwas, das man heute mit Bewohnbarkeit bezeichnen würde. Ein Raum, in dem es sich gut leben lässt und wo vor allem eine Vertrautheit zwischen Körpern und Orten hergestellt wird. Im Spätmittelalter und der Renaissance ändert sich die Wahrnehmung der Stadt, denn durch die aufkommende Perspektive wird nun ein dreidimensionaler Raum auf eine ebene Fläche, ein Bild projiziert. Die Stadt wird nun als etwas Anzuschauendes verstanden und damit entsteht eine neue Ordnung der Szenerie. Der öffentliche Raum wird zu einer Bühne für den Fürsten, dessen Macht sich nun auf die neue Wirkung optimaler Sichtbarkeit stützt. Der taktile, diskontinuierliche, mobile Raum wie ihn der Bewohner und Fußgänger fühlte und
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Impressum dérive – Zeitschrift für Stadtforschung Medieninhaber, Verleger und Herausgeber / Publisher: dérive – Verein für Stadtforschung Mayergasse 5/12, 1020 Wien Vorstand: Christoph Laimer, Elke Rauth ISSN 1608-8131 Offenlegung nach § 25 Mediengesetz Zweck des Vereines ist die Ermöglichung und Durchführung von Forschungen und wissenschaftlichen Tätigkeiten zu den Themen Stadt und Urbanität und allen damit zusammenhängenden Fragen. Besondere Berücksichtigung finden dabei inter- und transdisziplinäre Ansätze. Grundlegende Richtung dérive – Zeitschrift für Stadtforschung versteht sich als interdisziplinäre Plattform zum Thema Stadtforschung. Redaktion Mayergasse 5/12, 1020 Wien Tel.: +43 (01) 946 35 21 E-Mail: mail(at)derive.at www.derive.at www.urbanize.at, www.facebook.com/derivemagazin twitter.com/derivemagazin www.instagram.com/derive_urbanize www.vimeo.com/derivestadtforschung dérive – Radio für Stadtforschung Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr in Wien live auf ORANGE 94.0 oder als Webstream http://o94.at/live. Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235
AutorInnen, InterviewpartnerInnen und KünstlerInnen dieser Ausgabe: Alfredo Barsuglia, Katherine Brickell, Irene di Noto, Christian Egger, Ella Harris, Erwan Le Méner, Andre Krammer, Tobias Kubitza, Christoph Laimer, Carla Leshne, Erin McElroy, Erik Meinharter, Valerio Muscella, Mel Nowicki, Ursula Maria Probst, Katharina Prohl, Elke Rauth, Manfred Russo, Carina Sacher, Leroy S.P.Q.R’DAM, Abby Westberry Anzeigenleitung & Medienkooperationen: Helga Kusolitsch, anzeigen(at)derive.at Website: Artistic Bokeh, Simon Repp Grafische Konzeption & Gestaltung: Atelier Liska Wesle — Wien / Berlin Lithografie: Branko Bily Coverfoto: 4-Stelle-Hotel. Foto: Valerio Muscella Hersteller: Resch Druck, 1150 Wien Kontoverbindung Empfänger: dérive — Verein für Stadtforschung Bank: Hypo Oberösterreich IBAN AT53 54000 0000 0418749, BIC OBLAAT2L Abonnement Standard: 28 Euro (inkl. Versandspesen Inland) Ermäßigt: 24 Euro (inkl. Versandspesen Inland) Förder- und Institutionenabo: 50 Euro Ausland jeweils plus 8 Euro Versandspesen Abonnements laufen ein Jahr (vier Hefte). Bestellungen an: bestellung(at)derive.at oder per Bestellformular auf www.derive.at Wir danken für die Unterstützung: Bundeskanzleramt – Kunstsektion, MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung
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dérive No 78 — WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
Zeitschrift für Stadtforschung
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WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise
WILLKOMMEN IM HOTEL! Echo einer Krise ISSN 1608-8131 9 euro
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Jan — Mar 2020
Wohnungsmarkt, Hotel, Wohnungslosigkeit, Hausbesetzungen, Sozialpolitik, Dublin, Recht auf Wohnen, San Francisco, Paris, Isolation, Migration, Gentrifizierung, Airbnb, Nordbahnhalle
No 78
N o 78
Carina Sacher, S. 07
dérive – Zeitschrift für Stadtforschung
»Die Not macht »Hausbesetzungen zur »einzigen Alternative, »zur informellen »temporären Notlösung, »auf die unterdessen »sogar Sozialdienste und »Hilfsorganisationen »verweisen.«
Jan — Mar 2020