Endlich Chefin RA Stefan Engels (myBB 032017)

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3/2017

neue serie Mein Institut

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Endlich Chefin Fakten fĂźr Arbeitgeber

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Wichtige Fakten zur Beschäftigung von Mitarbeitern

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as Institut läuft hervorragend.

Die Umsätze steigen und der Terminkalender ist für die nächsten Monate so voll, dass Sie die Arbeit alleine kaum noch schaffen. Das könnte der richtige Zeitpunkt sein, um über die Einstellung einer Mitarbeiterin nachzudenken.

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Bewerbungsverfahren Die meisten Arbeitgeber finden ihre Mitarbeiter, indem Sie Stellenanzeigen in der örtlichen Tageszeitung oder im Internet veröffentlichen.

Doch schon bei der konkreten Formulierung der Anforderungen kann die erste mögliche Stolperfalle lau-

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ern: Denn nach dem Antidiskriminierungsgesetz ist eine Ungleichbehandlung der Bewerber aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, des Alters, der Religion, einer Behinderung und der sexuellen Orientierung unzulässig. Das sollten Sie bei der Ausschreibung unbedingt beachten! Denn ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz: AGG) kann Sie im wahrsten Sinne des Wortes teuer zu stehen kommen. Erhält ein Bewerber eine Absage und die Stellenanzeige ist nicht korrekt formuliert, kann er ggf. einen Anspruch auf Entschädigung in Höhe von bis zu drei Monatsgehältern geltend machen.

Ausnahmen sind nur dann möglich, wenn eine ausreichende Begründung vorliegt. Für ein Waxingstudio, das Intimwaxing für Frauen anbietet, wäre es beispielsweise zulässig, gezielt nach einer weiblichen Mitarbeiterin zu suchen.

Bei der Suche nach den richtigen Mitarbeitern ist es auch wichtig, alle Bewerbungsvorgänge bis zum Auswahlgespräch zu dokumentieren. Nur so können Sie den möglichen Vorwurf einer Diskriminierung entkräften.

Ein weiterer häufiger Streitpunkt ist die Frage, wer die anfallenden Fahrtkosten zu einem Bewerbungsgespräch übernimmt. Auch bei kurzen Strecken

Foto: Billion Photos/Shutterstock.com

Vom Bewerbungsverfahren über den Arbeitsvertrag bis hin zur Fürsorgepflicht gibt es Vorschriften, die Sie kennen sollten, wenn Sie Mitarbeiter einstellen.

Rechtsanwalt Stefan Engels erklärt, was wichtig ist.

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muss schon vor der Anreise des Bewerbers klar sein, ob Sie die Kosten übernehmen oder nicht. Am besten halten Sie das bereits bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch schriftlich fest.

Arbeitsvertrag Ist das Auswahlverfahren beendet und Sie haben Ihren neuen Mitarbeiter gefunden, ist der Arbeitsvertrag an der Reihe. Dieser muss alle relevanten Punkte beinhalten, wie beispielsweise Vertragsbeginn, Arbeitsort, Arbeitszeiten sowie ggf. Gründe für eine Befristung.Der Gesetzgeber schreibt hier keine spezielle Form vor. Das bedeutet, dass auch ein mündlich geschlossener Vertrag grundsätzlich wirksam ist! Allerdings ist es für beide Seiten ratsam, den Arbeitsvertrag vor Beginn des Beschäftigungsverhältnisses schriftlich abzuschließen.

BITTE NICHT! Vermeiden Sie jegliche einschränkenden Formulierungen. Hier ein paar Beispiele: ¨ Geschlecht: Auch wenn die meisten im Kosmetikberuf Tätigen weiblich sind, lautet eine mögliche korrekte Formulierung in der Stellenanzeige: „Suche Kosmetiker (m/w)“. ¨ Alter: „Wir sind ein junges Team“ oder „Wir suchen … bis 30 Jahre“ sind unzulässig, da sie eine Benachteiligung aufgrund des Alters und/oder einer möglichen Behinderung erkennen lassen könnten. ¨ Äußere Merkmale: „Blond“, „schlank“ etc. sind ebenfalls nicht zulässig. ¨ Religion: Wünsche nach „christlich“, „katholisch“, „evangelisch“, „muslimisch“ etc. dürfen nur Arbeitgeber angeben, die einen entsprechenden kirchlichen Träger haben.

Wie soll dieser formuliert werden? Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern bieten ihren Mitgliedern gängige Vertragsmuster an. Um mögliche Besonderheiten Ihres Instituts zu berücksichtigen, können Sie sich auch an die Rechtsabteilung Ihrer Handwerkskammer wenden. Diese bietet auch eine individuelle Rechtsberatung an.

den muss, wenn die personenbezogenen Daten mittels EDV erfasst und verarbeitet werden und mehr als neun Mitarbeiter Zugriff darauf haben. Datenschutzbeauftragter kann jeder sein, der die notwendige Sach- und Fachkunde nachweisen kann. Als Inhaberin oder Geschäftsführerin sind Sie dafür in der Regel nicht geeignet, da hier ein Interessenkonflikt bestehen könnte.

Lohn und Sozialabgaben Sowohl aus dem Arbeitsverhältnis als auch aufgrund von sonstigen gesetzlichen Regelungen haben Sie als Arbeitgeber besondere Pflichten. Die wohl bekannteste ist die pünktliche und korrekte Zahlung des monatlichen Entgeltes, wie es im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Ebenso gehören dazu die Bezahlung der Sozialbeiträge und die Überweisung der angefallenen Lohnsteuer an das zuständige Finanzamt. Da hier strenge Regeln und Fristen gelten, ist es empfehlenswert, auf die Unterstützung von Lohn- oder Steuerberaterbüros zurückzugreifen. Als Profis auf diesem Gebiet können sie darüber hinaus noch viele wichtige Tipps für die Praxis geben.

Datenschutz Vor allem in den vergangenen Jahren ist der Datenschutz immer wichtiger geworden. Dennoch erfährt er in der Regel immer noch zu wenig Beachtung.

Alle Daten rund um die Mitarbeiter müssen so gesichert werden, dass nur die zuständigen Personalverantwortlichen darauf zugreifen können. In einem kleinen Institut mit nur wenigen Mitarbeitern sind das in der Regel Sie als Chefin selbst. Eine Übermittlung an dritte Personen, auch wenn diese im Unternehmen tätig sind, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des jeweiligen Mitarbeiters möglich.

Am besten lassen Sie sich diese schriftlich geben.

Wichtig zu wissen ist auch, dass ein Datenschutzbeauftragter laut Bundesdatenschutzgesetz ernannt wer-

Fürsorgepflicht Auch wenn der Begriff nicht so geläufig ist, stellt die Fürsorgepflicht einen wichtigen Punkt der Arbeitgeberpflichten dar. Sie entsteht aus dem Arbeitsverhältnis und aufgrund besonderer gesetzlicher Vorgaben. So muss der Arbeitgeber alle Arbeitsschutzbestimmungen beachten. Der „Schutz von Leben und Gesundheit“ des Arbeitnehmers ergibt sich aus § 618 BGB sowie nach den Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes, des Mutterschutzgesetzes, der Arbeitsstättenverordnung, dem Arbeitssicherheitsgesetz und den Unfallverhütungsvorschriften.

Konkret bedeutet das Folgendes: Je nach Art und Umfang der angebotenen Dienstleistungen kommen Ihre Mitarbeiter mit verschiedenen Gefahrenstoffen und Keimen in Kontakt.

Dabei gelten unterschiedliche Regelungen. Deshalb muss eine Gefährdungsbeurteilung erfolgen, die sich individuell auf Ihr Institut bezieht. Sie hilft Ihnen, die relevanten Gefahren in den jeweiligen Arbeitsabläufen zu erkennen und diese sicher zu gestalten.

Die zuständigen Berufsgenossenschaften bieten gute Hilfestellungen für Fragen rund um den Bereich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit an. Sie stellen auch umfangreiches Informationsmaterial, wichtige Kontaktadressen und Vorlagen zur Verfügung, damit Sie Ihr Institut in jeder Hinsicht arbeitssicher gestalten können.

Stefan Engels www.dermaeve-institut.de

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