J U B I L Ä E N S I N D I N S E L N I M S T R O M D E R Z E I T. Sie geben uns Gelegenheit, die Strecke zu würdigen, die wir zurückgelegt haben, sowie all das, was wir durch sie gewonnen und was wir auf ihr zurückgelassen haben. Gleichzeitig richten wir den Blick nach vorne, wo schon die nächsten Jubiläen auf uns warten und hoffen, dass wir möglichst viel des gegenwärtigen Glücks dorthin retten können. Glück, das ist die Summe der bedeutsamen Momente eines Lebens, Augenblicke voller Emotionalität in jenen Situationen, in denen wir unser Menschsein am intensivsten empfinden. Es fasziniert mich, dass unser Haus tagtäglich hierfür die Folie darstellt. Wir dürfen einen Ort gestalten, an dem Menschen miteinander Zeit verbringen, um einander nahe zu sein, miteinander zu lachen, zu feiern, zu trauern, die Zukunft zu planen oder sich an die Vergangenheit zu erinnern, sich krachende Niederlagen einzugestehen oder triumphale Erfolge anzuerkennen.
S E I T I H R E R G R Ü N D U N G I M J A H R 13 5 0 ist dies der Unternehmenszweck der Blauen Gans. Vor 100 Jahren kam das Haus in den Besitz meiner Familie und seit 20 Jahren darf ich nun selbst – nach 25 Jahren der „Fremdherrschaft“ während der Verpachtung – die Geschicke des Hauses lenken.
H Ö C H S T E Z E I T A L S O , dass wir uns in einem GÄNSEHAUT-Magazin mit dem auseinandersetzen, was man in der Marketing-Sprache als „Momente der Wahrheit“ bezeichnet, also mit jenen entscheidenden Situationen, in denen Sympathie, Identifikation, Bindung, Resonanz entstehen, kurzum: in denen es ordentlich „menschelt“. Und die unser Haus, jedes Haus, so es darauf achtet, besonders machen.
ANDREAS GFRERER Blaue Gans-Eigentümer
… dann habe ich plötzlich kein Problem mehr damit, meinen Koffer abzustellen und ein bisschen zu warten. Warten an der Rezeption, das kann sonst qualvoll sein. Wenn dir niemand bedeutet, dass du als Gast erkannt, erwartet und spätestens in einer Zehntelsekunde mit aller Aufmerksamkeit willkommen geheißen wirst, beginnst du zu zweifeln:
Nur der Blick, der mir jetzt zugeworfen wird, vielleicht verstärkt vom Anflug eines Lächelns, kann diese Zweifel zerstreuen. Keine Sorge, sagt der Blick, du bist hier richtig, gleich wirst du wissen warum, und dieser Augenblick von blindem Verständnis und geteilter Sorge gibt dir Zuversicht, ja, meine Entscheidung war gut, und du lächelst zurück.
CHRISTIAN SEILER
I C H W E I S S D A N N N I C H T, W A S I C H T U N S O L L . Es ist nämlich so, dass ich ein habitueller Klugscheißer bin. Das heißt, ich unterliege regelmäßig der Versuchung, Menschen unaufgefordert mit Wissen zu versorgen, das sie weder wollen noch brauchen. Es gibt auch Nachrichtenableser, die unter dieser Krankheit leiden, aber in der konkreten Situation hilft mir das eher wenig. Klar, ich könnte sagen: „Hören Sie, ich bin zwar ein Klugscheißer, aber erstens bin ich nicht allein und zweitens ist die Blaue Gans kein Hotel.“ Ehrlich: Braucht auch keiner, oder?
J E D E N F A L L S : Die Blaue Gans ist kein Hotel. Und ich kann das be-
mir, nehme ich an, auch ein anderes Zimmer geben, aber ich habe
urteilen, ich übernachte 40 Mal pro Jahr in diesem Haus. Immer in
deponiert, dass ich gerne 102 hätte, sooft es möglich ist.
einem Zimmer, das auf den Herbert-von-Karajanplatz hinausgeht. Das hat den Vorteil, dass ich am Morgen das Festspielhaus sehe,
W A R U M ? Es ist, denke ich, die subjektive Bestätigung für die objek-
und den Nachteil, dass ich immer von Donnerstag auf Freitag in
tive Tatsache, dass die Blaue Gans kein Hotel ist. Objektiv handelt
Salzburg übernachte. Am Freitag werden in Salzburg die Altglas-
es sich um eine Außenstelle der Volkshochschule Wien, Erster
container entleert. Ungefähr um 5 Uhr 17. Das ist ziemlich genau
Bezirk, Fortgeschrittenenkurs Kunst und Kultur. Subjektiv reden
der Zeitpunkt, zu dem ich nach einer einstündigen Lesepause wie-
wir von meiner Salzburger Wohnung. Wenn ich, selten genug, dem
der bereit wäre, zu schlafen. Aber dafür kann weder die Salzbur-
Hotelier begegne, ist es ein wenig so, als ob mein Cousin auch zu-
ger Altglasentsorgung noch die Blaue Gans etwas. Die würden
fällig bei den Großeltern auf Besuch wäre.
MICHAEL FLEISCHHACKER
FOTO: WILD & TEAM
… sollte er darüber nachdenken, ob er die Frage wirklich stellen
Baustellen im Speziellen und der Unzumutbarkeit von Polizisten,
soll, auch wenn sie vielleicht in seiner Jobbeschreibung steht. „Wie
die ihrem Beruf nachgehen, vorbereitet ist. Ich hasse Fragen, die
war Ihre Anreise?“ ist so eine Frage, die niemand jemals stellen
nur gestellt werden, um Interesse zu markieren, das weder echt
sollte, wenn er nicht auf ein zehnminütiges Impulsreferat zum
noch wenigstens gut geheuchelt ist. Vorsicht: Ich sanktioniere die-
Zustand der Autobahnen im Allgemeinen, dort gerade eröffneter
se Fragen, indem ich sie bis ins kleinste Detail beantworte.
CS
E I N E K Ü R Z L I C H E R S C H I E N E N E , B R E I T A N G E L E G T E S T U D I E des britischen
Geist denn anderes als die Instagramability schlechthin? Dass die
Hausratsversicherer Schofields Insurance untersuchte das Inspi-
Altstadt einen Stein gewordenen Wiedererkennungswert darstellt,
rationsverhalten von Reisenden im Alter von 18 – 34 Jahren im
hat ja bereits Johann Michael Sattler erkannt, der mit seinen Ve-
Vorfeld der Reiseentscheidung. Über 40 % der Befragten gaben an,
duten und einem 360 Grad Panorama durch Europa tingelte und
dass die sogenannte „Instagramability“ der Destination ein aus-
getrost als der erste städtische Tourismuswerber bezeichnet wer-
schlaggebender Faktor für ihre Wahl sei. So recherchieren Millen-
den kann, noch bevor die Stadt zur „Mozartstadt“ werden wollte.
nials häufig lediglich passende Motive und Hintergründe für ihr
Salzburg von oben, aus der Ferne, gegen die Berge, die Gassen
Instagram-Profil und entscheiden sich anhand dieser Informatio-
und Plätze …: Nicht erst durch die moderne Fotografie wurde ein
nen für oder gegen einen Ort.
Tourismus-taugliches Image der Stadt kreiert. Dieses ist geeignet, ein menschliches Bedürfnis zu erzeugen: Das Bild, das im Kopf
D E M Z U F A L L wollen die jungen Leute nichts überlassen: Bereits ein
entsteht, will man mit dem realen Erlebnis in Einklang bringen,
Viertel der Befragten geben an, ihre Reisen ausschließlich durch
um es „wirklich“ zu besitzen. Erwerb durch Erleben.
Influencer Posts inspiriert zu buchen. Dazu meint der bekannte TV-Philosoph und Welterklärer Richard David Precht:
I N I H R E M 19 7 7 P U B L I Z I E R T E N E S S AY „ Ü B E R F O T O G R A F I E “, einer Art moralisch-ästhetische Bestandsaufnahme der Gebrauchsweisen
„Das Leben und der Weg zum Glück werden algorithmisiert
von Fotos und ihrer Erzeugung, beschreibt Susan Sontag dieses
und sollen nach Plan verlaufen. Leben ist aber genau das Gegenteil,
Phänomen. „Fotos liefern Augenblicksgeschichte, Augenblickssozio-
nämlich das, was passiert, wenn etwas dazwischenkommt. Das
logie, Augenblicksteilnahme“, behauptet sie. Fotos lieferten den un-
Versprechen der digitalen Welt ist, dass nichts mehr dazwischenkommt.“
trüglichen Beweis, an einem bestimmten Ort überhaupt gewesen
R E I S E N I S T A L S O D I E A U S S I C H T A U F B E K A N N T E A N S I C H T E N in einer un-
Landschaft oder einer Situation sei der Versuch, sich diese Reali-
zu sein. Die Abbildung einer Person, eines Gegenstandes, einer bekannten Umgebung. Andere Faktoren, wie spannende Aktivitä-
tät anzueignen. Eine Realität, der nicht zu trauen ist, angesichts
ten oder kulturelle Erfahrungen, treten dabei in den Hintergrund.
der Zeitlichkeit des Lebens, zu der das unbewegte Bild naturge-
Welch kultureller Niedergang! rufen diejenigen, die mit dem Lifestyle
mäß im Widerspruch steht.
der Millennials nicht viel anfangen können. Aber ist dieses Verhalten wirklich so grundlegend anders als jenes der Elterngeneration
J E D E S F O T O S E I „ E I N E A R T M E M E N T O M O R I “ und jeder, der fotogra-
oder der Generationen davor? Die Geburtsstunde des modernen
fiere, inventarisiere die Sterblichkeit, meint Susan Sontag. Weni-
Tourismus in Salzburg beispielsweise schlug mit dem Mythos der
ger wie ein Inventar, mehr wie eine beinah triviale Sammlung er-
schönen, mittelalterlichen Stadt, dem die Romantiker nachhingen.
schien mir die Diashow nach der Beerdigung eines Freundes, den
Salzburgs Einbettung in die Umgebung, diese einzigartige Kom-
der Tod viel zu früh in seinen Vierzigern ereilte: Urlaube, Erfolge
bination aus dem „Menschlich-Schöpferischen und dem Gottgege-
bei Ausbildung und Beruf, Familiengründung, immer wieder die
benen“ (Stefan Zweig), was ist dieses Ensemble von Natur und
Kinder, Alltagssituationen, Sport, Freunde, die Frau, die Eltern.
Das Leben, ordentlich abgespeichert auf einem USB-Stick, 1,4 GB.
„Die besten Augenblicke im Leben werden ständig auf ihr
Und dennoch: Bei all dem Reichtum meines Freundes in materiel-
Likepotenzial abgeklopft. Der erste Schnee oder dein erstes Zimmer
ler und immaterieller Hinsicht stand die Wirkung der Bilder in
oder sogar die ersten Schritte eines Kindes: Aus den privatesten
eklatantem Missverhältnis zu der gezeigten Erfülltheit.
Situationen, aus Momenten, in denen du ganz bei dir warst, werden plötzlich Momente, in denen dir theoretisch Hunderte über die
D I E R E A L I T ÄT I S T V E R G Ä N G L I C H , man kann sie nicht besitzen, nur
Schulter schauen. Und selbst wenn du sie am Ende gar nicht öffentlich
Bilder von ihr. Das ist es, was wir produzieren: Abbilder des Rea-
machst: Allein darüber nachgedacht zu haben, wie die Schlittenfahrt
len, die wir für die Realität selbst halten. Dies führe aber laut Son-
bei anderen ankommen könnte, hat dem Moment seinen Kern
tag nicht zu einem besseren Verständnis der Welt, im Gegenteil:
geraubt – seine Gegenwärtigkeit. Statt dich darin zu verlieren, hast du dich selbst von außen betrachtet.“
„Die Welt in Gestalt von Bildern zu besitzen heißt nichts anderes,
ZEITmagazin Nr. 48/2015
als die Unwirklichkeit und Ferne des Realen aufs Neue zu erfahren.“
W I E W A H R E S D O C H I S T : Wir betrachten durch das Fotografieren unD I E U N M I T T E L B A R E E R F A H R U N G wird durch den Prozess des Abbil-
sere Gegenwart bereits als vergangen, und dadurch, dass wir sie
dens verdrängt. Alles wird zum Ereignis, das fotografiert werden
für die Zukunft bannen wollen, berauben wir uns des Zeitraums,
kann und darf. „Das Fotografieren hat eine chronisch voyeuristische Be-
in dem alle Ereignisse stattfinden: das Jetzt.
ziehung zur Welt geschaffen, die die Bedeutung aller Ereignisse einebnet.“ Susan Sontags Urteil, die Industriegesellschaft brächte „Image
B O U T I Q U E H O T E L S W I E U N S E R E S sprechen eine Einladung aus, dem
Junkies“ hervor, wird eindrucksvoll bestätigt durch die permanen-
Moment Raum zu geben. Sie bergen Kunstwerke in sich, weil sie
te Nutzung von ständig verfügbaren Kameras, und durch die Dau-
Angebote zum Gespräch mit sich selbst und anderen sind. Sie füh-
er-Anwesenheit einer Öffentlichkeit, für die Bilder ohne Unterlass
ren Restaurants, damit die Intimität eines Abends zu zweit ent-
produziert werden. Das erste Kapitel schließt sie mit einem Zitat
stehen kann oder die Ausgelassenheit einer Freundesrunde. Sie
Mallarmés, dass alles in der Welt existiere, um in einem Buch zu
haben gemütliche Ecken, um einem Kind eine Extraportion Auf-
enden, nicht ohne seufzerisch anzufügen, dass heute wohl alles
merksamkeit zu schenken oder dem Lebenspartner ein lange auf-
existiere, um in einer Fotografie zu enden.
geschobenes Gespräch über seine Träume und Wünsche. In guten
S O N T A G S B E F Ü R C H T U N G , D I E O M N I P R Ä S E N Z V O N B I L D E R N und die
versinkt gemeinsam mit einer Tasse Tee in einem guten Buch.
Bereitschaft, Erfahrungen permanent auszustellen, hätten einen
Und vielleicht widerstehen Sie ja spätestens dann ganz bewusst
unkalkulierbaren Effekt auf unsere ethische Empfindsamkeit, er-
dem Drang und lassen diesmal die Handykamera in der Tasche.
Hotels wird gelesen, Zeitung, die aus Papier nämlich. Oder man
scheint nicht ganz grundlos. In ihrem Artikel „Nur für den Klick“ beschreibt die deutsche Journalistin und Autorin Heike Faller ihre
Falls nicht, denken Sie bitte an den Hashtag: #blaueganssalzburg.
Erfahrung mit der Verführungskunst der Sozialen Medien so:
Danke. Sehr freundlich.
AG
… dann erfahre ich mehr als bei der Führung, die ich jetzt bekomme und die mir alle Details der Einrichtung und Haustechnik vertraut machen soll. Ich verinnerliche den Duft des Zimmers, in dem sich manifestiert, was hier, während ich noch nicht angekommen war, geschehen ist. Hat jemand fröhlich das Fenster geöffnet, um die Frische des Frühsommervormittags herein zu holen? Durfte sich der starke Geruch des frisch geputzten Bads bis
besetzten Zimmer zu vertreiben? Mischt sich der verheissende, zarte Duft von Obst in die Luft, die ich jetzt atmen werde? Hat sich jemand vorgestellt, welche Geschichten der Duft dieses Zimmers dem eintretenden Gast erzählen wird, also mir, also jetzt?
CS
FOTO: ANDREAS KOLARIK
in den Wohnraum ausbreiten, oder wurden ihm seine natürlichen Grenzen gesetzt? Hat es etwa niemand für notwendig gefunden, die seit einem Tag stehende Luft aus dem un-
ÜBERSTREICHEN DER OBERFLÄCHE, DRÜCKEN, UMFASSEN, KONTUREN NACHFAHREN
S O S C H R I E B J O H A N N W O L F G A N G V O N G O E T H E im Februar 1796 an seinen Freund, den Schweizer Maler Johann Heinrich Meyer, nach Rom. Die beiden hatten dort im intensiven persönlichen und wissenschaftlichen Austausch das gemeinsame Großprojekt einer „Geschichte der Kunst“ begonnen. „Und wenn wir nach innen das unsrige gethan haben, so wird sich das nach außen von selbst geben“, schreibt er weiter. Nach innen wurden die Ereignisse und Gedanken im Tagebuch, das samt Schreibzeug und einem Trinkbecher immer im leichten Reisegepäck dabei war, festgehalten. Eine klärende Praxis, ein ordnendes Ritual, die vielen religiösen sowie weltlichen Anschauungen zum menschlichen Dasein eigen sind. Heutzutage gelten „morning pages“ als individuelle Gewohnheit, so selbstverständlich wie Zähne putzen, und zugleich so effizient wie Coaching oder Psychotherapie. Wenn das Individuum dann nach außen in Verbindung zu anderen tritt, sind weitere Rituale hilfreiche Handlungsanweisungen, um die Welt in ihrer Komplexität zu bewältigen. Sich gegenseitig zu begrüßen, einen „guten Morgen“ zu wünschen, ist also so simpel wie grundsätzlich.
KB
E INE GU T E M AT R AT Z E nimmt einen auf wie eine lange, innige Umarmung. Baumwolle, Wildseide, Kaschmir und Merinowolle sind sinnliche, anschmiegsame und weiche Bettgenossen, die ein wohliges Gefühl erzeugen. Um einen herum: Schlaf- und Lebensbegleiter, Sammlerstücke, zusammen getragen im Laufe bewegter Jahre. Zum kleinen Sessel, zum Nachttisch oder zur Sitzbank gesellen sich vielleicht besondere Gegenstände mit Geschichte. Ein Bild, ein gerahmtes Foto mit Bedeutung, Objekte, die eher uns gefunden haben, als wir sie. Sie existieren nicht, um gezeigt zu werden, sondern um bei uns zu sein.
WA S L Ä S S T UNS BE S SE R E INSCHL A F E N , als das gute Gefühl, von angenehmen Dingen und hoffentlich ebenso angenehmen Menschen umgeben zu sein?
UNSERE NEUEN CITY FLATS SIND MIT WITTMANN-MÖBELN AUSGESTATTET
FOTOS: ANDREAS KOLARIK (2)
P H I L O S O P H I S C H G E S E H E N B E D E U T E T D A S , dass der Mensch je nach Perspektive unterschiedliche Bilder der Wirklichkeit entwirft und seinem Leben damit Bedeutung gibt. Die Bedeutungsperspektive in der Malerei wiederum hält sich nicht an die räumlichen und geometrischen Gegebenheiten, sondern bezeichnet mit der Größe der dargestellten Figuren und Gegenstände deren inhaltliche Bedeutung. Aus den Fenstern der Zimmer und Suiten in den oberen Geschossen sehen die Kräuterbeete im Innenhof des artHOTEL Blaue Gans wie kleine grüne Farbpfützen aus, sie erfreuen das Auge, die Nase und freilich auch den Gaumen. Legt man sich jedoch den Beeten zu Füßen, wächst die Erkenntnis über die Sinneseindrücke hinaus, der Blick schweift an David Moises’ Vertigo Rakete, einem der 120 Kunstwerke der Sammlung, zum Himmel über den Dächern der Salzburger Altstadt hinauf, die Gedanken wundern sich, dass dieses Haus seit 1350 hier steht, die Neugier möchte wissen, wer sonst noch hier war, auch im Kräutergarten, und wer wohl noch kommen mag, um auch im Glashaus dahinter die Perspektive zu wechseln.
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… dann zucke ich schuldbewusst zusammen. Wieso kennt er meinen Namen und ich nicht seinen? In welcher Funktion begrüßt
Vorlieben und Eigenarten abgelegt und vermerkt sind: Nimmt im-
er mich? Ist er der Hotelmanager, der Inhaber oder ein Prakti-
mer den Wäschesack mit; hinterlässt im Bad eine Überschwem-
kant? Haben wir einander schon einmal gesehen und wenn ja,
mung? Ich gebe zu, ein zugewandtes, unpersonalisiertes „Guten
warum erinnert nur er sich daran? Was weiß er sonst noch über
Morgen“ lässt mich auf dem Weg zum Frühstücksbuffet im Gefühl
mich? Gibt es eine Akte im Archiv des Hotels, in der meine, hm,
jener anonymen Sicherheit zurück, die ich im Hotel so liebe.
CS
LA TAVOLATA – DER GANZE TISCH IST BÜHNE
W I R H A B E N N I E A U F G E H Ö R T, uns nach den Klassikern zu sehnen, weil sie Teil der eigenen Geschichte sind. Mit jedem Bissen werden Erinnerungen wach: an schöne Momente, an lustige, an geliebte Menschen und an besondere Sonntage, Reisen oder Feste. Diese Art von Küche ist Heimkommen, Ankommen, denn wer die Gerichte seiner Kindheit genießt, ist wieder zurück in ihr, wenigstens für einen Moment.
ILSE FISCHER
… und mit verzögerter Geschwindigkeit nach meinem Glas greift, das ich gerade eben geleert habe, dann erkenne ich, Profi wie er, in der Verzögerung des Zugriffs die Frage des empathischen Mannes: noch eines? Er muss die Frage weder verbalisieren noch sich damit in die Unterhaltung quetschen, die an meinem Tisch gerade in Gang gekommen ist. Ihm reicht mein ironisch gefärbter, zustimmender Blick und das kaum sichtbare Zwinkern, mit dem ich seine Frage beantworte: Noch eines. Danke. Nicht der Rede wert.
CS
FOTO: WILD & TEAM
KLEINE SERVICE-FIBEL: Unser Service ist auf Augenhöhe mit den Gästen. Du musst Dich nicht verstellen, es ist absolut ausreichend, wenn Du das Beste Deiner Persönlichkeit zeigst: offen, unvoreingenommen, freundlich, liebevoll. Mach Dich nicht klein, der Gast ist nicht König. Er/sie ist unser Gast, das genügt. Der Gast hat auch nicht immer recht. Weil es nicht um’s Rechthaben geht, sondern darum, dass unsere Gäste bei uns eine gute Zeit verbringen.
BESSER GESAGT: Momente mit GÄNSEHAUT.
U N S E R E B E D Ü R F N I S S E Z U E R F O R S C H E N , zu
drin, klar, die wissen ja dank langjähri-
erkennen und zu erwecken, ist mittler-
ger Beobachtung meiner Person, dass ich
weile ein respektabler Wirtschaftszweig,
Champagner nicht nur überaus gerne trin-
der viele, viele Menschen beschäftigt. Sie
ke, sondern vor allem es auch sehr mag,
beobachten uns dabei, wenn wir uns un-
ihn gemeinsam zu trinken. Die Spucke
beobachtet fühlen, sie schauen in unsere
kann einem wegbleiben, wie genau die
Einkaufswägen, wenn wir gerade woan-
einen kennen … Mitunter kann es frei-
ders hinschauen, sie sprechen mit unseren
lich zu einem gewissen Missverhältnis an
Ärzten, unseren Friseuren und unseren
Wissen kommen, nämlich dann, wenn die
Taxifahrern. Sie kennen uns.
zwar wissen, was sie mir da hinein tun sollen, ich aber nicht weiß, wo sich die kleine
K E I N A N G E N E H M E R G E D A N K E , schon klar, er
Minibar mit all den schönen Erfrischungen
hat allerdings auch seine Vorteile. Zum Bei-
befindet. Unterm Fernseher ist zwar ein
spiel, dass man je nach individuellen Vor-
guter Tipp, trifft aber nun einmal nicht im-
lieben des Gastes und ohne ihn davor zu
mer zu.
fragen, die Ausstattung seiner Minibar bestücken kann. Zumindest wird das bei mir
IRGENDWANN HAT MAN SIE NACH L AUNIGER SUCHE
immer so gemacht – da ist immer genau
dann aber gefunden und tut gut daran, sich
das drin, was ich mir wünsche und was
die Position auch ganz genau zu merken, so
ich gerne habe, wenn ich in einem Hotel zu
ein Mineralwasser oder so ein Champagner
Gast bin. Ein Bierchen, zum Beispiel, wer
werden schließlich oft schneller gebraucht,
kann dem schon widerstehen, noch dazu
als man glaubt. Zur Kühlung mitgebrach-
wenn einem die Wahl zwischen einem hei-
ter Speisen und Getränke ist die Minibar
mischen Produkt und einem solchen, das
nur bedingt geeignet, also von ihren Aus-
den Hauch der weiten Welt verströmt, ge-
maßen natürlich schon, nur neigen eifrige
lassen wird; in einem praktischen Klein-
Service-Heinzelmännchen oft dazu, auch
format noch dazu, sodass sich ein zweites
einstweilen woanders abgestellte Mini-
Bierchen vielleicht auch noch ausgeht und
bar-Getränke als konsumiert zu betrachten,
man den Vergleich zwischen den beiden
und das sorgt dann mitunter für Frustra-
Herkünften dann wunderbar ziehen kann
tion beim Begleichen der Hotelrechnung.
– das ist lehrreich und nahrhaft zugleich!
Und ebenfalls zu empfehlen ist es, genau hinzusehen, wo genau die Minibar ist und
A B E R WA S I S T D E N N E I N B I E R ohne eine klei-
wo nicht. Denn es soll schon vorgekommen
ne, salzige Ergänzung? Richtig, nur der
sein, dass man irgendwo einen schönen,
halbe Spaß, das wissen zum Glück die
reifen Käse erwarb, den nach Hause mitzu-
Menschen, die mir da immer diese Minibar
nehmen man gedachte, und ihn einstweilen
zusammenstellen. Und sie wissen auch,
in das geräumige Fach über der Minibar
dass ich Erdnüsse nachgerade abgöttisch
zur Aufbewahrung und Kühlung legte. Das
liebe, und Salzmandeln noch viel mehr.
nur meistens halt eher warm als kalt ist,
Oder ein erfrischendes Mineralwasser, so
da von der Abwärme des kleinen, elektri-
wichtig an heißen Tagen, so wichtig nach
schen Gerätes befeuert. Nun ja, was soll ich
langen Abenden, und umso wichtiger mit-
sagen, in diesem Hotel habe ich nie wieder
ten in der Nacht, wenn einem die Trocken-
ein Zimmer bekommen.
heit im Mund den Schlaf raubt, man dann aber eben doch ein bisschen zu nackt und
A B E R W I E A U C H I M M E R , Minibars sind gute
zu müde ist, um den freundlichen Men-
und verlässliche Freunde, wenn sie da
schen an der Rezeption um eine Flasche
sind, schmerzlich sind Sehnsucht und Ver-
vom mild prickelnden Gebirgswasser aus
lust, wenn der Zimmer-Ausstatter auf sie
den Savoyen zu bitten. Und apropos Nacht
vergaß. Und auf gute Freunde soll man ja
und nackt: Champagner ist da auch immer
nie vergessen.
FLORIAN HOLZER
Z U E R S T G R O S S E V O R F R E U D E – und dann die deprimierende Erkenntnis, dass für mich nichts dabei ist.
I C H K O M M E I N M E I N Z I M M E R , setze mich an den Schreibtisch, schalte das Notebook ein, verbinde mich mit dem WLAN und während die E-Mails rein rattern, will ich mich belohnen. Tür auf. O Gott. Nur Junk. Und Getränkemarken, die ich freiwillig nicht zu mir nehme. Tür zu. Weil ich aber einen schwachen Willen habe, greife ich später am Abend wahrscheinlich dann doch zu Kartoffelchips und zur Industrieschokolade. Und ärgere mich über mich selbst. Denn ich muss den Wecker auf 60 Minuten früher stellen, um die unnötigen Kalorien wieder runter zu joggen.
IN WA HR HE I T W ÜNSCHE ICH MIR F R ISCHE S OBS T. Oder Paradeiser und Gurken. Ein Glas anspruchsvollen Süßwein von Heidi Schröck oder – Wunschtraum! – einen feinen BoalMadeira von Barbeito. Man muss mir das auch gar nicht in den Kühlschrank am Zimmer legen. Ich würde mich freuen, wenn mir die nette Rezeptionistin beim Einchecken die Köstlichkeiten anbietet, mir Appetit macht auf was Frisches, auf was wirklich Gutes. Noch mehr würde ich mich natürlich freuen, wenn ich mit meinem Laptop an die Hotelbar gehen könnte, wo man mich fragt, wonach es mich gelüstet und mich mit einem Wein überrascht, den ich noch nicht kenne, und mir auch gleich eine Geschichte dazu liefert.
M I T S O L C H E N F A N T A S I E N muss ich mich herumschlagen, während ich meine letzten Arbeitsstunden des Tages alleine auf meinem Zimmer verbringe. Gott sei Dank finde ich einen Wasserkocher. Ich trinke heißes Wasser, wie zu Hause auch. Und kann am Morgen 60 Minuten länger schlafen.
DORLI MUHR
Nehmen wir an, nur als Beispiel, dieses Buch ist Thomas Bernhards „Städtebeschimpfung“, dann weiß ich, dieses Hotel nimmt seine Gäste ernst, indem es ihnen zumutet, eine Pointe als solche zu erkennen. Bernhard ist bekanntlich am besten, sobald er schimpft, und die Vorstellung, mit einer kleinen Suada über die Verkommenheit von Salzburg oder die Ekelhaftigkeit von Wien die letzten Minuten zu würzen, bevor ich das Licht abdrehe und mich in Morpheus’ Arme schicke, macht mir schon bei hellem Tageslicht gute Laune. Wenn auf dem Zimmer allerdings nur bunte Magazine liegen, deren bezahlte Anzeigen mich an Orte locken wollen, die ich niemals kennenlernen will, dann haben die genau den gegenteiligen Effekt.
CS
A L S E I N E R D A S F O Y E R D E S H O T E L S B E T R AT,
Die Luft bewegte sich sanft. Einer öffnete
was wir erinnern. Im einen ruft Musik
machte er noch genau fünf Schritte. Dann
langsam die Augen. Eine junge Frau stand
Erinnerungen wach, bei mir sind es Gerü-
blieb er stehen. Er schloss die Augen und
vor ihm. „Sie müssen Herr Einer sein“, sag-
che! Mir ist die Nase, mein Geruchssinn,
atmete tief ein und aus. Er konzentrierte
te sie und streckte ihm die rechte Hand
die beste Erinnerungsstütze!“
sich darauf wie sein Atem floss. Die vielen
entgegen. „Willkommen im Hotel Occiden-
Karl, der Liftjunge, begleitete Einer und
Gerüche, die ihn umströmten und die er so-
tal!“ Sie nahm ihm ohne zu zögern den
öffnete mit einer großen Geste die Tür zu
gleich begierig einsog, verwandelten sich
kleinen Koffer ab und manövrierte ihn in
einem hellen, freundlichen Zimmer.
zu einer gigantischen inneren Landkarte
Richtung Rezeption. „Mein Name ist Made-
mit bunten Feldern. Er verharrte wie ver-
leine. Karl, unser Liftboy, hat Sie sofort an
steinert bis zu jenem Moment, an dem das
Ihrem Ritual wiedererkannt. Wie Sie mit
Bild vollendet schien. Dann tauchte ein
geschlossenen Augen im Foyer dastanden,
zweites, identes Bild auf der Leinwand
wie zur Salzsäule erstarrt.“
Dann war Einer alleine. Er legte das Jackett
auf und ein tiefes Gefühl der Geborgenheit
„Sie wollen wissen, warum ich das mache?“,
ab, öffnete den Koffer und deponierte alles
begann ihn zu durchströmen. Die Erinne-
antwortete Einer. „Das, was wir Wirklich-
ordentlich im Schrank. Der Duft des Holzes,
rung an den Geruchskosmos des letzten
keit nennen, ist eine bestimmte Beziehung
von Bienenwachs und Lavendel versetzten
Mals und der aktuelle Befund waren tat-
zwischen Empfindungen und Erinnerun-
ihn in einen Raum, den er als Elternschlaf-
sächlich deckungsgleich. Er war zuhause
gen. Wer wissen will, was wirklich ist,
zimmer erkannte. Dort, neben dem großen
angekommen. Im Hotel Occidental.
muss sich erinnern“, sagte er. „Wir sind,
Fenster, hing die alte Pendeluhr, die alle
Viertelstunden schlug. Er blickte aus dem
daheim … Sofort stand er vor dem Bücher-
zu lesen: „Woher sind Sie denn? Aus Prag
Fenster und sah in die Ferne …
regal und blickte nach oben. Die wirklich
in Böhmen, sagte Karl. Dann sind wir ja
Da klopfte es an der Tür. Der Etagenkell-
wichtigen Bücher schienen für den Buben
Landsleute, ich heiße Grete Mitzelbach
ner servierte ein Kännchen Lindenblüten-
unerreichbar. Er sah sich zum Schreibtisch
und bin aus Wien. Und Prag kenne ich ja
tee. Daneben, auf einem schmalen weißen
gehen, dann den Sessel quer durchs Zim-
ganz ausgezeichnet, ich war ja ein halbes
Teller, lagen zwei muschelförmige Biskuit-
mer schieben. Nebenan spielte Mutter Kla-
Jahr in der „Goldenen Gans“ auf dem Wen-
stückchen, die das Aroma von frischen
vier. Immer wieder und wieder den Beginn
zelsplatz angestellt. …. Jetzt, da es sich he-
Orangen verströmten. Wie damals, dachte
einer bestimmten Melodie.
rausgestellt hat, dass Sie mein Landsmann
er und erschrak. Wie damals, als sie ka-
Er rückte den Sessel vor die Regalwand
sind, dürfen Sie um keinen Preis von hier
men und Jakob holten. Er atmete scharf
und stieg darauf. Vater hatte immer schon
fort. Das dürfen Sie mir nicht antun. Hät-
ein. Sein Herz klopfte laut. „Lösch mir die
die Angewohnheit jene Bücher, die mit ei-
ten Sie zum Beispiel Lust, Liftjunge zu wer-
Augen aus, ich kann Dich sehen“, hörte er
nem „Jugendverbot“ belegt waren, in einen
den? Sagen Sie nur ja und Sie sind es.“
sich sagen. „Und ohne Füße kann ich zu
Umschlag aus Zeitungspapier zu hüllen.
Einer bekam Gänsehaut: „Ich bin ja in
Dir geh’n.“ Mutter rezitierte Rilke beson-
Er zählte sieben davon in der dritten Rei-
einem Roman gelandet! Ich muss fort von
ders häufig seit Vater fortgegangen war.
he. Eines nahm er heraus und setzte sich
hier, will ich zu mir kommen.“ Er schlug
Er nahm einen Schluck Tee, dann knips-
in den Lichtkegel der Stehlampe. Irgend-
hastig das Buch zu, nahm in Gedanken
te er die Stehlampe mit dem grünen Lam-
wo im Haus knarrte der Holzfußboden. Er
eines der Biskuitstücke und tunkte es in
penschirm an. Wie in unserer Bibliothek
schlug das Buch irgendwo auf und begann
den Lindenblütentee.
MICHAEL KERBLER
… dann wäre es besser, gar keine Bilder aufzuhängen. Kunst ist bekanntlich Geschmackssache, aber schlimmer als schlechte Kunst ist nur die, die es allen recht machen möchte. Befindet sich solche Kunst in meinem Zimmer, fühle ich mich auf fast beleidigende Weise unterschätzt. Ein komplexes, hintergründiges Kunstwerk hingegen fordert mich heraus, provoziert, lockt mich aus der Reserve – und vermittelt mir die Gewissheit, am richtigen Ort zu sein, wo ich als Kunstbetrachter, also als Gast ernst genommen werde. CS
„ I C H H A B E K E I N E H A N D G E S E H E N “ , sage ich
zu wissen. Ein Hab-ich ist besser als zwei
Bett und hätte all die angenehmen oder
mir. Was ich nicht gesehen habe, habe ich
Hätt-ich. Zu einem Ei legt die Henne im-
unangenehmen Gefühle, die man bei sol-
nicht gesehen. „Ich habe nicht das Krat-
mer noch ein anderes. – „Das nur, damit
chen Gelegenheiten zu haben pflegt“, do-
zen einer Kreide gehört“, sage ich mir.
jeder weiß, dass ich mit Sprichwörtern
ziert mir ein offenbar gelehrter Hotelgast
Wieder und wieder habe ich keine Ge-
um mich werfen kann, als regnete es ih-
– Kunsthistoriker? Nein, Stammgast! – ins
stalt einer Hand gesehen. Ich habe nicht
rer“, kontert Don Quijote seinem Knappen
Ohr und verdirbt mir damit jeden Appetit
die Zeichen gesehen, die keine Hand krit-
Sancho Panza. Und wie finde ich jetzt wie-
auf die Hand, die gerade jetzt wieder aus
zelte. Nicht, dass niemand je keine Hand
der aus Miguel de Cervantes’ Sprichwort-
dem sich öffnenden Kästchen auf mich
gesehen hätte, ausgenommen der, der sie
laden hinaus? Was das Auge nicht sieht,
zukommt.
gestern und oder so nicht gesehen hat.
beschwert die Hand nicht. Ungewohnte
Von nun an kenne ich keine Hand, noch
Arbeit bringt Schwielen, und die Augen
habe sie gesehen. Wenn ich keine Hand
sind keinem von Butter gemacht. Keine
gesehen habe, habe ich auch alles Übrige
Schwiele entdecke ich an Shannon’s Hand,
nicht gesehen. Ich habe keine Hand ge-
die in diesem Moment aus dem Käst-
sehen, noch dass sie einen Satz für mich
chen, das wie ein Zauberschloss wirkt,
aufgeschrieben hätte. Ich habe sie weder
auftaucht, um sich sogleich wieder zum
NUN L A UF E ICH ME INE N E IGE NE N H Ä NDE N N A CH
gesehen noch erkannt.
Verschwinden zu bringen. „Eine wie von
wie der Konzertpianist Paul Orlac den sei-
Botticelli gezeichnete Hand, die als bloße
nen, die, glaubt man dem Drehbuch aus
D E S S E N U N G E A C H T E T : Shannon’s Hand von
Form für das Bild als Ganzes steht, eines
dem Jahre 1924, nicht seine Hände sind,
David Moises konstituiert eine fortwäh-
der Elemente der Gesamtkomposition dar-
sondern die eines soeben hingerichteten
rende Ankündigung einer Hand, Stadien
stellt, das heißt eine Hand, die vermutlich
Frauenmörders. Nachzusehen in Robert
oder Zeitsegmente von einer Hand, sowie
ihrer Projektion auf die Ebene nach den
Wienes Film „Orlacs Hände“. 2.357 Meter
die Verschmelzung aller Hände, die ich je
Gesetzen der Perspektive entspricht. Aber
entsprechen in etwa 90 Minuten. Meine
gesehen habe. Nun habe ich eine Hand ge-
sie bildet dessen Inhalt nicht als solchen,
Hände führen mich indessen direkt in den
sehen! Zumindest die Reizbedeutung von
das heißt nicht als eine Hand, die wir uns
Massageraum. Dort zieht mich sofort Ro-
Hand oder die Manifestation einer Hand-
aufgrund ihres Bildnisses mit einer Deut-
semarie Trockels Frottee in seinen Bann.
heit; jetzt habe ich sogar die unmittelbare
lichkeit und einem Realismus, der einer
90 x 65 cm, gerahmt. Erwartungsfroh be-
Bekanntschaft einer Hand oder Abhand
besseren Sache würdig wäre, so vorzu-
trachte ich die sehr sehr realen Hände, die
oder öffentlichen Hand gemacht. Was die
stellen vermögen, als betrachtete man so-
soeben auf mich und meinen Körper zu-
eine Hand gibt, braucht die andere nicht
eben eine ganz reale Hand neben sich im
kommen.
JULIUS DEUTSCHBAUER
D A S T A N D I C H V O R D I E S E M H O T E L mit diesem
Hotel, das im Inneren so absolut kein Salz-
absoluten Touristennamen in Salzburgs ab-
burger Touristen-Hotel ist, an jeder der vie-
soluter Touristenzone und beobachtete, wie
len Ecken. Überall taucht sie auf, springt
zwei Typen eine selbstgebastelte Rakete
sie einen plötzlich an, die gemeine „Haus-
mit Schlammantrieb zündeten. Schlamm-
kunst“. Soll ich ein paar Namen aufzählen?
antrieb. Die hob natürlich nicht ab, son-
Jüngere Künstlerinnen (viele!) und Künst-
dern fiel um und spritzte ein paar Gäste
ler (auch) sind das, Sissa Micheli, Sofia Go-
an. Ich meine, normale Hoteliers lassen
scinski, Isa Schmidlehner, Alfredo Barsug-
den Fango-Schlamm höchstens im Spa he-
lia. Aber auch Big Names wie Franz Graf,
rumspritzen, wenn überhaupt. Und dieser
Joseph Beuys, William Kentridge, Betti-
hier hält sich Hausschweine, als wandfül-
na Rheims. Aber wer will schon zählen,
lende Schweinestallzeichnung von Hauen-
schnöde Zahlen. Es geht ums Rausreißen
schild/Ritter im „Weinarchiv“-Keller. Und
aus dem, was erwartbar ist. Von einem
„Hauskunst“, so nennt er auf der Home-
Hotel, vom Leben so prinzipiell. Auch dem
page den Überblick über die Kunstsamm-
Hauskunst-Halter ging das so, deswegen
lung in seinem Hotel. Darf er denn das? Ist
hat er begonnen mit dem Kunstsammeln,
ihm wohl egal, und das ist das Gute daran.
sagt er. Sie sei praktisch überlebensnot-
Denn das, was der Künstler David Moises
wendig für ihn gewesen. Blödsinn, stimmt
damals über seine Rakete sagte – sie steht
natürlich nicht. Für wen ist Kunst schon
heute übrigens als Skulptur im Innenhof
überlebensnotwendig? Aber mit etwas
– gilt auch für den Zugang des Chefs hier zur Kunst:
anderem hat er recht gehabt: Kunst kann einen aus der vorgewussten „Banalität“ retten, die der Trott an sich so bereithält. Der Trott des Hotelführens zum Beispiel. Der Hauskunsthalter hat sich doch tatsächlich mit seiner Hauskunst selbst bei Laune gehalten. Es warat nicht vielleicht der Gäste wegen. Nein. Das gefiel den Künstlerinnen und Künstlern natürlich wieder. Womit sie selbst zu Gästen wurden. Was wiederum dem Hauskunsthalter gefiel und ihn bei Stange hielt. Ein schwer gefinkelter, schwer sympathischer Zug.
D E R W I T Z : Der Erfahrungswert sollte vor-
Mission fabulously failed, sagt man in der
handen sein. Die Intuition. Und die Neu-
Fangoantrieb-Raketensprache dazu wahr-
gierde auf Neues. Das spürt man in diesem
scheinlich.
ALMUTH SPIEGLER
HAUENSCHILD/RITTER „LA VIDA ES UNA GRAN CERDADA“
FOTOS: CLEMENS KOIS
H Ö R E N W A H R S C H E I N L I C H A U C H N I C H T, wobei
sich, Jahre später, als Spielorte für den
… bei einem Haus, auf dessen Giebel die
„Salzburger Jazz Herbst“ gesammelt wur-
magische Zahl „1350“ steht, wäre wohl al-
den. Der Keller! Die Ella! Die Musik! Sie
les denkbar. Soweit reichen die wenigsten
steckt irgendwie noch drin, und dringt
Stammbäume zurück, erforscht oder nicht.
immer wieder hervor, manchmal nur für
Und dennoch trägt ein jeder so sein Erin-
ihn hörbar, zum Glück oft für alle. Leih-
nerungshaus mit sich durchs Leben, und
weise kamen ein paar Schweine dazu, und
ab und zu schaut wer aus einem der Fens-
eines Abends die Soli von Renaud Garcia
ter hervor. Oder ein Geruch steigt auf, ein
Fons … Wie wunderbar ist doch das Le-
Klang ertönt … oder man meint ihn auch
ben, eine riesige Viecherei, una gran cer-
nur zu hören, aus der Ferne, durch viele
dada! Da habe er sich entschlossen, das
dicke Mauern hindurch. Ein Menuett von
Schweinebild zu kaufen. Und wann immer
Kinderhand? Oder sein Papa? Oder doch
er es betrachtet, erklingt der Doppelbass.
mehr Swing-Schwung?
Und nachts, spät nachts, wenn auch die Festspielmusik aus der Hofstallgasse ver-
H A U S H E R R A N D R E A S G F R E R E R ist als Kind
stummt und die Künstler, von der Blauen
oben auf den Treppen gesessen, die zum
Gans wohl behütet, ruhen, ja dann … blei-
Mexicano Keller und Salzburgs Jazz Para-
ben die Wände weiterhin geheimnisvoll
dies führten. Und lauschte. Und erinnerte
stumm. Und alles träumt.
KB
E I N W I R T B E U R T E I LT D I E W E LT, W I E S I E I S S T ! IN SEINEN WEINEN LIEGT DIE WAHRHEIT UND SELBIGE L Ö S E N D I E Z U N G E N . D E R R E S T I S T K O M M U N I K AT I O N . I H R E H O C H B L Ü T E A L S I N T E R N A T I O N A L E N A C H R I C H T E N B Ö R S E genoss die „Blaue Gans“ im beginnenden 16. Jahrhundert. Durchreisende Kaufleute aus Oberdeutschland, Böhmen und Schlesien beziehungsweise vice versa aus Italien hatten ihre Waren zwei bis drei Tage der Bevölkerung im „Niederleghaus“, schräg gegenüber, zum Kauf anzubieten: Leinwand aus Schwaben, Pelze aus Russland so wie Gewürze aus der Levante, Glas aus Murano, Malvasier vom Peloponnes … Der Gans-Wirt griff ebenfalls zu, wenn südliche Importwaren lagernd waren: süße „wälsche Weine“, Öl und Südfrüchte. Er hätte sich allerdings auch das erste gedruckte Kochbuch aus der Markus-Republik mit ihren 150 Druckereien und 44 Banken – Geist und Geschäft – mitbringen lassen können, verfasst vom päpstlichen Bibliothekar Bartolomeo Platina: „De honesta voluptate …“ (von der ehrsamen Wollust) – eine wahrhaft christliche Einsicht.
B E K A N N T L I C H P U L S I E R T E D I E G E T R E I D E G A S S E durch die Jahrhunderte als Hauptverkehrsader von Norden nach Süden: Reisende in Kutschen, Transporte auf „Ganzwägen“ (vier Pferde), Viehtrieb, Soldatenzüge und Pilgerströme … Die älteste Staustrasse Europas! Als „Einstellwirt“ hatte die „Gans“ über Jahrhunderte den Händlern Bett und Stall geboten. Und neben gutem Geld neueste Fakten und Gerüchte abgeschöpft: Welcher Skandal erregt den Viktualienmarkt in München, welche Intrige wird am Rialto gesponnen, wo sich die südliche Niederlassung, „Fondaco dei Tedeschi“, befand. Rebbach und Ansehen der „Teutonici“ (Die Salzburger „Venediger Kaufleute“ gehörten zu den drei großen Playern!) bedeuteten die Ehre, mit dem ersten Ball den Karneval zu eröffnen. Der Weg von Salzburg in die Handelsmetropole Venedig zog sich zu dieser Zeit über 10 bis 11 mühsame Tage hin: Mit dem Saumpferd, das an die 160 kg schleppen sollte, über die Tauern bis Gemona, mit dem Wagen bis Portogruaro und schließlich eineinhalb Tage mit dem Schiff.
S O Z W I T S C H E R T E E S I N D E R „ G A N S “ : „Hat Herzog Albrecht seinen Leibkoch wirklich an die Salzburger Hofküche geschickt wegen
der „guten Nudeln“, oder hat er die italienische Pasta gemeint?“ Oder: „Bleibt Salzburg neutral, wenn Kaiser und Papst (1508) die Serenissima klein kriegen wollen?“
ABER AUCH BODENSTÄNDIGES ERREGTE DIE GEMÜTER AM STAMMTISCH : Die schöne Salome Alt im Nachbarhaus, die böse Frau Haydn, üble Studentenstreiche, die ungewohnten italienischen Kastraten in der Hofmusik, obrigkeitliche Rügen für den Peterskeller, wo „gewisse Weiber geräucherte Würste und Bier“ servierten.
S T A D T G E S P R Ä C H W A R L Ä N G E R E Z E I T, dass der junge Mozart von Haus Nummer 9 bei seinem Rom-Besuch einen päpstlichen Orden erhielt und dabei als „Straßburger“ bezeichnet wurde. „Nicht gerade ein Beweis für die Unfehlbarkeit des Papstes“ (erste Quelle hierfür der Blaue Gans-Bewohner „Johann Huetterer“ – so im Mozartbrief – als „Stattpfarr Musikant“ mit den Mozarts eng befreundet). Sogar die berüchtigten venezianischen Spitzel trieben sich in der Stadt herum, nachdem sie bei ihrer Arsenik-Suche auf dem Großvenediger mehr oder weniger fündig geworden waren (heutzutage ziert übrigens eine Ansicht „unseres“ Großvenedigers die Bildergalerie im Ca d’Oro). Themen weiters: „Die Gans auf der
*
Gant“ (hinter vorgehaltener Hand natürlich), „na ja, da machte einer auf Poet.“ Der Nachbesitzer saß dann wieder im Stadtrat und konnte sich, viel bewundert, als Zweitbetrieb den „Goldenen Hirschen“ leisten. Dass man um 1830 einen Sonntagsausflug zu einer Baustelle in der Riedenburg machen konnte, weil es den ersten Neubau seit vier Jahrzehnten zu bewundern gab, war stadtbekannt. Nicht jeder wusste jedoch, dass – lang vor dem artHOTEL – Maler der Romantik (so Franz Steinfeld), die den Wiederaufstieg der „Schönen Stadt“ beflügelten, in der „Blauen Gans“ logierten, wie zum Beispiel 1899 Paul Klee … Und so weiter und weiterhin. Eine Gans mag schnattern, der Gans-Wirt hört zu … und schweigt. HANS SPATZENEGGER
*Gant hat die Bedeutungen Konkurs oder Zwangsversteigerung,
die genaue Herkunft ist ungesichert, doch stammt es wahrscheinlich vom lateinischen in quantum ab, das heißt „wie viel? wie teuer?“
Gant bezeichnet demnach den öffentlichen gerichtlichen Zwangsverkauf.
Das Händeschütteln soll der Beziehung Ausdruck verleihen, die zwischen mir, dem Gast, und den Gastgebern in Person des Jemand, der mich gerade verabschiedet, während meines Aufenthalts entstanden ist – sozusagen eine persönliche Beziehung, die freilich daran krankt, dass sie selbst bei einem sehr zufriedenstellenden Aufenthalt nur in der Theorie persönlich ist: Deshalb werde ich die dargebotene Hand zwar schütteln, aber nicht ohne den dezidierten Ausdruck leichten Befremdens, wie gerade ich zu der Ehre komme. Sollten wir hingegen bei Gelegenheit ein freundliches Gespräch über Gott, die Welt und den Zimmerservice geführt haben, das uns miteinander vertraut gemacht hat, nehme ich die Hand nicht nur gerne, sondern biete meine zuerst.
CHRISTIAN SEILER
Romanfragment. Franz Kafka. „Der Verschollene“ ist neben „Das Schloss“ und „Der Process“ einer der drei unvollendeten Romane von Franz Kafka, das „Hotel Occidental“ spielt in dem Romanfragment eine wichtige Rolle. Ein Kapitel ist nach ihm benannt. Karl arbeitet als Liftboy in diesem Hotel.
Zwischen 1913 und 1927 erscheint, was Marcel Proust zum Geflecht aus Schilderungen, Gesprächen, Beobachtungen und Reflexionen verwebt – ein Gesellschaftsbild als Labyrinth, eine Reise durch die Tiefenschichten verschütteter Erinnerung, ein Gründungsdokument des modernen, weil in seinen Dimensionen uferlos erweiterten Romans. („Osnabrücker Zeitung“, 25.10.2014)
Der Geschmack eines in Lindenblütentee getunkten Gebäckstücks namens „Petite Madeleine“ diente Marcel Proust als Schlüssel zur Vergangenheit. Kaum zergeht das Gebäck auf seiner Zunge, durchströmt den Erzähler Marcel ein unerhörtes Glücksgefühl: „Mit einem Mal war die Erinnerung da.“ GÄNSEHAUT
Das Zimmer Prousts, in dem er seinen Jahrhundertroman verfasste.
Das Magazin der Blauen Gans
Lautlos schwebt die Liftkabine nach oben, hinauf in die vierte Etage
MEDIENINHABER & HERAUSGEBER:
des Fünf-Sterne-Hotels – und gleichzeitig hinab in eine legendäre Ver-
artHOTEL Blaue Gans . Andreas Gfrerer G&G Gfrerer u. Gfrerer Hotel- und Restaurant BetriebsGmbh . Getreidegasse 41– 43 Herbert-von-Karajanplatz 3+4 5020 Salzburg . Austria P +43 662 84 24 91-0 . F +43 662 84 24 91-9 office@blauegans.at . www.blauegans.at
gangenheit. Das Hotel steht an der Küste der Normandie, in Cabourg, lichthelles Luftschloss des Luxus vor türkiser Brandung.
Roman von Norbert Gstrein. Erschienen bei Suhrkamp.
REDAKTIONSLEITUNG: Andreas Gfrerer . Karin Buchauer
FOTOS:
Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn, wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
artHOTEL Blaue Gans . Ingo Pertramer (falls nicht anders angegeben)
ART DIRECTOR:
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Designschmide . Caro Schmid Heuweg 12 . 5071 Wals-Siezenheim . Austria grafik@designschmide.at . www.desigschmide.at
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
DRUCK:
und ohne Füße kann ich zu dir geh’n,
mit meinem Herzen wie mit einer Hand, halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen, und wirfst du in mein Hirn den Brand, so werd’ ich dich auf meinem Blute tragen.
Aumayer druck+verlag Gewerbegebiet Nord 3 . 5222 Munderfing . Austria
CHRISTIAN SEILER war Redakteur bei „Wiener“, „Weltwoche“ und „profil“. Ab 1998 Chefredakteur von „profil“. Seit 2005 ist er selbstständig als Kolumnist, Autor und Verleger.
MICHAEL FLEISCHHACKER ist ein österreichischer Journalist und Fernsehmoderator. Er war Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“ sowie der Österreich-Ausgabe der „NZZ-online“. Seit 2017 ist er Geschäftsführer der „Quo vadis veritas Redaktions GmbH“. KARIN BUCHAUER liebt die Kunst und Kultur, beobachtet mit feinfühliger Klugheit und schreibt es auf.
ILSE FISCHER ist eine Salzburger Journalistin und Marketing-Expertin. Seit 2011 ist sie im Team von „Falstaff“, seit 2017 leitet sie das Festival „Eat&Meet“ der Salzburger Altstadt.
DORLI MUHR ist diplomierte Übersetzerin, Winzerin und PR-Beraterin für Weinproduzenten und Weinbauregionen. FLORIAN HOLZER ist Journalist und GastronomieKritiker. Er arbeitet als freischaffender Autor und Kolumnist für österreichische und internationale Publikationen. MICHAEL KERBLER zählt zu den bekanntesten Radio-Journalisten in Österreich. Bekannt wurde Kerbler v.a. durch seine seit mehr als 25 Jahren höchst erfolgreiche Ö1 Sendung „Im Gespräch“.
JULIUS DEUTSCHBAUER ist Plakatkünstler, bildender Künstler, Performer, Filmer und Schriftsteller.
ALMUTH SPIEGLER ist Kunstkritikerin bei der Tageszeitung „Die Presse“. Seit 2005 ist sie Österreich-Korrespondentin von „Art – Das Kunstmagazin“, und u.a. freie Mitarbeiterin bei der „Süddeutschen Zeitung“.
HANS SPATZENEGGER ist Kulturpublizist und Historiker. Er ist der Herausgeber mehrerer Sammelbände und Verfasser von regionalgeschichtlichen Publikationen, darunter die achtbändige Geschichte Salzburgs – Stadt und Land, zusammen mit Heinz Dopsch.
artHOTEL Blaue Gans Getreidegasse 41– 43 Herbert-von-Karajanplatz 3+4 5020 Salzburg Austria P +43 662 84 24 91-0 office@blauegans.at www.blauegans.at