DETAIL Praxis: Fußböden - Band 1

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Fußböden Band 1 Anforderungen Lösungsprinzipien Materialien José Luis Moro


Autor José Luis Moro, Prof. Dipl.-Ing. Architekt Universität Stuttgart, Institut für Entwerfen und Konstruieren – IEK Mitarbeiterin: Julia López Hidalgo

Verlag Redaktion und Lektorat: Steffi Lenzen (Projektleitung) Jana Rackwitz Redaktionelle Mitarbeit: Carola Jacob-Ritz, Heike Messemer Zeichnungen: Ralph Donhauser, Simon Kramer Herstellung / DTP: Simone Soesters Reproduktion: ludwig:media, Zell am See Druck und Bindung: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe Ein Fachbuch aus der Redaktion ∂ Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, München Hackerbrücke 6, 80335 München www.detail.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Dieses Fachbuch berücksichtigt die bei Redaktionsschluss nach bestem Wissen und Gewissen recherchierten gültigen Begriffe und den zu diesem Zeitpunkt den Autoren und dem Herausgeber bekannten aktuellen Stand der Technik. Sämtliche Zeichnungen in diesem Werk sind eigens vom Verlag angefertigt. Rechtliche Ansprüche können aus dem Inhalt dieses Buches nicht abgeleitet werden. © 2015, erste Auflage ISBN: 978-3-95553-258-1 (Print) ISBN: 978-3-95553-259-8 (E-Book) ISBN: 978-3-95553-260-4 (Bundle)


Inhalt

4 Vorwort    Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien   8 Der Fußboden im konstruktiven Kontext  11 Nutzungsfunktionen  30 Schutzfunktionen   43 Konstruktive Funktionen Ausführung  50 Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse   74 Bodenbeläge Anhang 116 Autor, Literatur, Normen 118 Bildnachweis 119 Sachregister

∂ Praxis Fußböden erscheint zweibändig. Der erste Band beschäftigt sich vor­nehmlich mit funktionalen und technisch-konstruktiven Gesichtspunkten und dient als Planungshilfe zur Konzeption von ­Fußbodenkonstruktionen und -belägen. Er liefert neben fundierten theoretischen Grundlagen Hintergrund­ informationen und Entscheidungshilfen zu verschiedenen Fußboden­ arten, Materialien sowie kon­struktiven Anschlüssen und Übergängen. Der zweite Band ist der geschichtlichen Entwicklung, der architek­ tonischen Wirkung sowie dem Lebenszyklus – inklusive Sanierung bzw. Modernisierung – und der ökologischen Bilanz von Fußböden gewidmet. Er enthält ferner einen umfangreichen Projektteil mit gelungenen Ausführungsbeispielen. Band 1 – Funktion und Technik Band 2 – Architektur und Gestaltung



Vorwort

Fußböden tragen entscheidend zum architektonischen Gesamteindruck und – insbesondere in Innenräumen – durch ihre Materialität und Anmutung zur Aufenthaltsqualität bei. Ihr ästhetisches Potenzial wird jedoch bisweilen unterschätzt, im Entwurfsprozess treten sie eher nachrangig auf. Dies liegt zum Teil daran, dass Fußböden besonders engen funktionalen Anforderungen unterworfen sind, die zunächst keinen großen Gestaltungsspielraum erkennen lassen: Der Nutzer steht in ständigem physischen Kontakt mit dem Boden. Er ist angewiesen auf eine freie und sichere Begeh­ barkeit innerhalb des Bauwerks und auf die strikte Erfüllung der damit zusammenhängenden Funktionen. Fußböden müssen den Anforderungen eines extrem beanspruchten Bauteils gerecht werden und aus Gründen der uneingeschränkten Nutzbarkeit flach, eben und möglichst frei von stark geneigten Flächen, Stufen oder sonstigen Absätzen sein. Der Formgebung sind somit verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt. Dessen ungeachtet sind Fußböden we­­ sentliche Elemente des architektonischen Entwurfs und entfalten eine starke visuelle Wirkung. Da ihr Anteil an den raumbildenden Ober­flächen stets verhältnis­ mäßig hoch ist, prägen sie die Wahrnehmung von Innenräumen entscheidend und tragen durch Material, Farbigkeit und ornamentale Gestaltung wesentlich zum architektonischen Erscheinungsbild des Gebäudes bei. Eine grafische Behandlung der Bodenoberfläche kann im Raum optische Akzente setzen und – durch die Aufnahme des Rhythmus’ der Gebäudestruktur – die Wirkung der architektonischen Gliederung kraftvoll unterstützen. Zum anderen liegt die starke Wirkung von Fußböden auch an ihrer physischen

Nähe zum Wahrnehmenden. Anders als bei Wänden und Decken hat der Nutzer durch den direkten Kontakt einen ständigen haptischen Eindruck von der Mate­ rialbeschaffenheit und der Textur des Fußbodens und ist der Wirkung von Wärme oder Kälte unmittelbar ausgesetzt. Ziel dieses zweibändig angelegten Werks ist es, einen Überblick über Ästhetik, Funktion und Konstruktion von Fuß­ böden zu geben. Aufgrund der Breite und Komplexität der Thematik, die angesichts der kontinuierlich steigenden Anforderungen im Bauwesen ständig zunehmen, geht es ausschließlich um Fußböden in Innenräumen. Der erste Band beschäftigt sich vor­ nehmlich mit funktionalen und technischkonstruktiven Gesichtspunkten und dient als Planungshilfe zur Konzeption von ­Fußbodenkonstruktionen und -belägen. Er liefert neben fundierten theoretischen Grundlagen Hintergrundinformationen und Entscheidungshilfen zu verschie­ denen Fußbodenarten, Materialien sowie kon­struktiven Anschlüssen und Übergängen. Der zweite Band ist der geschichtlichen Entwicklung, der architektonischen Wirkung sowie dem Lebenszyklus – inklusive Sanierung bzw. Modernisierung – und der ökologischen Bilanz von Fuß­ böden gewidmet. Er enthält ferner einen umfangreichen Projektteil mit gelungenen Ausführungsbeispielen und liefert damit Inspirationen für die eigene Praxis. José Luis Moro im Oktober 2015


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Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien    Der Fußboden im konstruktiven Kontext   8 Aufgabenzuweisung an Schichten   9 Prinzipielle Aufbauten von Böden und Decken   Nutzungsfunktionen  11 Begehbarkeit und allgemeine Nutzbarkeit  13 Begehsicherheit und allgemeine Sicherheits­aspekte  16 Barrierefreiheit  21 Raumakustik  22 Thermische Raumkonditionierung und Lüftung  25 Hygiene und Werterhaltung  27 Besondere Anforderungen aus der Sportnutzung  28 Besondere Anforderungen aus der Industrienutzung Schutzfunktionen  30 Schallschutz  33 Brandschutz  36 Wärmeschutz  37 Wärmespeicherung  38 Wärmeableitung bei Kontakt  40 Feuchteschutz  41 Schutz vor elektrostatischer Entladung  43  44  45

Konstruktive Funktionen Lastübertragung, Lastverteilung Medienführung Dauerhaftigkeit

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Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien

Der Fußboden im konstruktiven Kontext

Aufgabenzuweisung an Schichten

Veränderung der Stoffeigenschaften Primitive Fußböden, die zumindest elementaren funktionalen Anforderungen genügen, entstehen bereits durch Reini­ gen, Ebnen und Verfestigen natürlicher Erd­böden. Letzteres kann durch einfachste Methoden wie etwa Wässern erfol­gen, einem Vorgang, bei dem die Adsorp­tionswirkung von Wasser für eine Bindung der Erdpartikel sorgt. Damit ist bereits eine ebene Fläche, mindestens teilweise Staubfreiheit sowie eine begrenzte Abriebfestigkeit gewährleistet.

Als Boden wird jede Grundfläche innerhalb eines bestimmten Raums oder Bereichs definiert. Der Begriff ist jedoch nicht unbe­dingt bauspezifisch: So spricht man etwa auch vom Boden eines Behälters oder gar vom Meeresboden. Der Begriff Fußboden hingegen setzt bereits eindeutig die Begehbarkeit der Grundfläche voraus. Fußböden sind demnach Böden, die man mit Füßen zumindest betreten, in nahezu allen Fällen aber auch begehen kann. Zu diesen Zwecken müssen gewisse Mindestanforderungen erfüllt werden, insbesondere was die Festigkeit der Oberfläche und ihre ebene bzw. flache Beschaffenheit betrifft. Diese Anforderungen bedingen konstruktive Vorkehrungen, die im Folgenden näher betrachtet werden.

Einführung gesonderter Lagen Trotz der Einfachheit der beschrieben primitiven Fußböden hat man es hier bereits mit gezielten konstruktiven Maßnahmen zu tun, die das Ziel verfolgen, die nutzungsbezogenen Hauptanforderungen an Fußbodenoberflächen so angemessen wie möglich zu erfüllen. Ein wassergebun­ dener Boden stellt eine Maßnahme dar, die eine Stoffcharakteristik der Oberfläche, also ihre mehr oder weniger sandige lockere Beschaffenheit, für diese Zwecke verändert. Ein Belag aus flach ausge­ legten Holzbohlen entspricht hingegen bereits der Einführung einer schichtartigen Lage aus einem gezielt gewählten Werkstoff, der aufgrund seiner Material­

Fußböden sind Schichten oder Schichtenfolgen auf der Oberseite tragender Boden- oder Deckenkonstruktionen und stets im konstruktiven Zusammenhang des Gesamtbauteils zu betrachten. Die Aufgaben, die der Fußboden sowie die Tragkonstruktion zu erfüllen haben, sind grundlegende Faktoren, die ihren kon­ struktiven Aufbau definieren.

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eigenschaften dazu geeignet ist, wesentliche Funktionen zu erfüllen. Bei näherer Betrachtung wird sogar deutlich, dass dieser Holzbelag nicht nur eine flache, feste und begehbare Oberfläche schafft, sondern darüber hinaus wärmedämmende Eigenschaften besitzt, also auch Bodenkälte von den Füßen abhalten kann. Die Schicht des Bodenbelags erfüllt in diesem Fall sogar (mindestens) zwei unterschiedliche Funktionen. Geht man davon aus, dass in einer Konstruktion ausgewählten Schichten bestimmte Aufgaben zugewiesen werden, ist dieser Boden bereits als multifunktional zu be­­ zeichnen. Beim Konstruieren kommen aber häufig auch bewusst Schichten zum Einsatz, die nur monofunktional belegt sind, z. B. Abdichtungsbahnen. Monofunktionalität – Multifunktionalität Das Zuweisen gewisser Aufgaben an ausgewählte Bautei­le, Lagen oder Schichten, die diese vornehmlich aufgrund ihrer Materialeigenschaften erfüllen, ist hilfreich, um den Aufbau von Konstruktionen zu verstehen und fundierte Entscheidungen im Kon­struk­tionsprozess zu treffen. Dabei ist bereits auf der Ebene der Aufgaben zu differenzieren, und zwar zwischen der eigentlichen nutzungsbezogenen Hauptaufgabe eines Bauteils – in diesem Fall die komfortable und sichere Begehbarkeit von Fußböden sowie möglicherweise auch die Beeinflussung der Raumverhältnisse –, und den daraus abzuleitenden baulichen Teilfunktionen, also dem Abtragen von Kräften, dem Wärmedämmen und -speichern, dem Schall- und Brandschutz sowie dem Absorbieren oder Reflektieren von Licht etc. Gerade diese Teilfunktionen werden im Regelfall den Einzelschichten zugewiesen. Aus dieser Perspektive ist die Entwicklung komplexer mehrschichtiger Kon­ struk­tionen aus den ursprünglich einfachen, manchmal homogen einschaligen


Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien

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ichendielen im Dänischen Seefahrtsmuseum, E Helsingør (DK) 2013, BIG – Bjarke Ingels Group prinzipieller Schichtenaufbau einer Bodenplatte gegen Erdreich nach DIN 18 195-4 mit seinen wesentlichen notwendigen und optionalen Funk­ tionsschichten. Die im Kontext des Fußbodens relevanten Schichten sind jeweils als Bestandteile des Fußbodenaufbaus (FB) gekennzeichnet. a  einfachster Aufbau: Die Abdichtung erfolgt ­mithilfe der kapillarbrechenden Schicht (4). Der Fußbodenaufbau (FB) beschränkt sich hier auf ­eine optionale Oberflächenbehandlung oder

-beschichtung (1). Dieser Aufbau ist nach DIN 18 195-4 nur für Räume mit geringen An­ forderungen geeignet, nicht für ständige Aufenthaltsräume. b  herkömmlicher Aufbau mit Abdichtung gegen Bodenfeuchte auf der B ­ odenplatte. Der Fuß­ bodenaufbau (FB) besteht in diesem Fall aus dem Paket (6) und (8) (und ggf. (7) und (3)) c  Aufbau mit Abdichtung gegen Bodenfeuchte unter der Bodenplatte. Der Fuß­bodenaufbau (FB) besteht hier aus dem Fuß­bodenpaket (6) (und ggf. (7) und (3)).

Bauteilen als ein Prozess zu verstehen, bei dem Funktionszuweisungen an materielle Schichten oder Lagen immer differenzierter erfolgen: Einfache, konstruktiv wenig komplexe Bauteile erfüllen zwar mehrere Funktionen gleichzeitig, sind 1 also multifunktional, tun dies (FB) aber 2nur 3mit 4 mäßiger Leistungsfähigkeit bezogen auf die einzelnen Teilfunktionen. Hingegen erlaubt eine gezielte Funktionszuweisung 1 an einzelne Schichten, also Monofunktio(FB) 2 3 4 nalität, eine weitreichende Spezialisierung derselben auf diese eine spezifische Teil­ funktion und somit auch eine deutliche 1 (FB) 2 3 4 Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit bezogen auf diese Teilfunktion. Mit dem Einsatz von monofunktionalen Schichten lassen sich spezifische Teilfunktionen optimal erfüllen. Multifunktionale Schichten hingegen sind aus dieser Sicht deshalb mit einem Handicap belegt, oftmals 6 da 7 8 (FB) (FB) zusam­ (FB) 2 gravierende Zielkonflikte zwischen mentreffenden Teilfunktionen existieren, so beispielsweise zwischen dem Ableiten von Kräften und der Wärmedämmung. 6 7 8 (FB) dichtes (FB) (FB) 2 Während Ersteres festes und Material voraussetzt, erfordert die Däm­ mung normalerweise exakt das Gegen­ 6 7 Es8ist teil, nämlich poröses und leichtes. (FB) (FB) (FB) 2 also unverkennbar, dass die Aufgabe, beide Teilfunktionen in einer einzelnen Schicht aus einem homogenen Material zu erfüllen, unter Umständen große Schwierigkeiten bereitet. Spezialisierung und Ausdifferenzierung von Schichten Dass der Begriff des Fußbodens 6 3 7als kon­ 8 (FB)Element (FB) (FB)überstruktiv ausdifferenziertes haupt existiert, liegt an dem beschriebenen Einteilen von Schichten, die spezia­ lisierte Funktionen erfüllen. So haben 6 3 7 8 (FB) (FB) (FB) von sich die oberseitigen Grenzbereiche Böden oder Geschossdecken im Laufe der Zeit aus der zunächst undifferenzier6 3oder 7 der ten Konstruktion des Bodens (FB) (FB) (FB) 8 Decke heraus zu eigenständigen Schich-

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tenpaketen entwickelt, weil die Oberflächen der tragenden Hauptkonstruktionen mit steigenden Ansprüchen nicht mehr den gestellten Anforderungen entsprachen. Bei Böden gegen das Erdreich hielt man ab einem gewissen Zeitpunkt die 5 verwendeten Lehm- oder son­sti­gen Estriche für nicht mehr abriebfest oder sauber genug, sodass sie mit einem zusätzlichen festeren Bodenbelag versehen wurden. Auch bei Holzbalkendecken z. B. genüg5 ten die oberseitigen flächenbildenden Dielen nicht mehr den Ansprüchen, mit der Folge, dass sie mit einer zusätzlichen, 5 nach Verschleiß möglicherweise leicht austauschbaren Belagsschicht abdeckt werden. Dieser Prozess hat sich mit der industriell geprägten Bautechnik dramatisch intensiviert, sodass die heutigen Fuß­böden in der Regel aus einer Reihe von Schichten 3 aus technisch teilweise 4 modifizierten 5 (FB) 3 Werkstoffen bestehen, stark die auf verhältnismäßig eng gefasste ­Teilaufgaben hin optimiert sind. Letzteres gilt insbesondere für die oberste Schicht, 3 4 für 5den (FB) 3 also Bodenbelag. Prinzipielle Aufbauten von Böden und Decken 3 Als Fußbodenaufbau bezeichnet man die 4 5 (FB) 3

1  Glättung, Beschichtung oder Spach­te­lung 2  Bodenplatte (not­ wendig) 3  Trennlage 4  kapillarbrechende Kiesschicht (optional wenn Dichtschicht (8) 1 existent) (FB) 2 3 4 5  Filterschicht (optional) 6  Fußbodenaufbau (mindestens notwendig sofern Dicht­schicht (8) exis­tent) 1 (FB) 2 3 4

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Lagensequenz oberhalb der Oberkante der Tragkonstruktion. Die Schichtenfolge des Fußbodens richtet sich vornehmlich nach den baulichen Teilfunktionen, die er im Zusammenhang des Gesamtaufbaus b des Hüllbauteils übernimmt, also im vor­ liegenden Kontext eines Bodens gegen das Erdreich oder einer Zwischendecke. Diese können je nach Einzelfall sehr unter4 5 9 schiedlich sein: So kann ein Fußboden unter bestimmten Voraussetzungen eine Dichtschicht gegen Feuchte enthalten, wenn das Gesamtbauteil – wie etwa ein 4 5 9 Erdreich – diese Aufgabe Boden gegen insgesamt erfüllen muss. In anderen Fällen hingegen ist diese Dichtschicht entweder4 in der Schichtenfolge des Restbauteils 5 9 integriert – wie z. B. unterhalb der Trag­ 2c

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7  Wärme- bzw. Trittschalldämmung (beide optional) 8  Dichtschicht nach DIN 18 195-4 (notwendig, außer wenn Bodenplatte (2) aus WU-Beton) 9  Ausgleichsschicht 5 (auch als Wärmedämmschicht anstelle von Wärmedämmschicht (7) ausführbar) 5

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Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien

Bereiche (Beispiele)

Reinigung / Desinfektion

Bereiche ohne Infektionsrisiko (in Bezug auf das allgemeine Risiko in der Bevölkerung) •  Flure, Treppenhäuser •  Verwaltung / Büros •  Speiseräume •  Hörsäle / Unterrichtsräume •  technische Bereiche

•  Reinigung aller Flächen ist ausreichend, eine ­Desinfektion ist nicht erforderlich

Bereiche mit möglichem Infektionsrisiko •  Allgemeinstation •  Ambulanzbereiche •  Radiologie •  physikalische Therapie •  Sanitärräume •  Dialyse •  Entbindung •  Intensivtherapie / -überwachung

•  Flächen mit häufigem Hand- / Hautkontakt müssen desinfiziert werden •  Fußböden und sonstige Flächen werden gereinigt •  das mit der Reinigung und Desinfektion betraute Personal muss geeignet, geschult und eingewiesen sein

Bereiche mit besonderem Infektionsrisiko •  OP-Abteilungen •  Eingriffsräume •  Abteilungen für besondere Intensivtherapie (z. B. Langzeitbeatmete, Schwerstbrandverletzte) •  Transplantationsabteilung •  Frühgeborenenstation

•  Flächen mit häufigem Hand- / Hautkontakt und ­Fußböden müssen desinfiziert werden •  sonstige Flächen werden gereinigt •  das mit der Reinigung und Desinfektion betraute Personal muss geeignet, geschult und eingewiesen sein

Bereiche mit Patienten, die Erreger so in oder an sich tragen, dass im Einzelfall die Gefahr einer Weiterverbreitung besteht •  Isolierbereiche / -pflege •  Funktionsbereiche, in denen die o. g. Patienten ­behandelt werden

•  Flächen mit häufigem Hand- / Hautkontakt und ­Fußböden müssen desinfiziert werden •  sonstige Flächen werden gereinigt •  das mit Reinigung und Desinfektion betraute Personal muss geeignet, geschult und eingewiesen sein

Bereiche, in denen vor allem für das Personal ein Infektionsrisiko besteht

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•  mikrobiologische Laboratorien •  Pathologie •  Entsorgung •  unreine Bereiche von Wäschereien und Funktionseinheiten

•  Oberflächen, von denen Infektionsgefahr ausgeht, müssen desinfiziert werden

35 H ygienesensibilität verschiedener Nutzungs­ bereiche in Gesundheitseinrichtungen und davon abhängiger Desinfektionsbedarf von Flächen nach Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) 36 Behandlungsräume im Bundeswehrkrankenhaus Ulm (D) 2007– 2015, Heinle, Wischer und Partner 37 Sporthalle im Sportausbildungszentrum Mülimatt, Brugg/ Windisch (CH) 2010, Studio Vacchini Architetti

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Mitteln und anschließender Politur (auch für Pflege geeignet). Im Gegensatz zu nicht textilen Böden sind textile Beläge grundsätzlich schwieriger und zeitaufwendiger zu reinigen und zu pflegen. Trotz gewisser Nachteile wegen ihrer kaum zu vermeidenden Staub­bindung herrscht weitgehender Konsens, dass textile Beläge in herkömmlicher Anwendung als unbedenklich zu bezeichnen sind – Mikroorganismen wie Bakterien oder Schimmelpilze können in den trockenen textilen Materialien auf Dauer nicht überleben. Bei speziellen Anwendungen, die nachfolgend erläutert werden, sind Teppichböden hingegen gänzlich ausgeschlossen. Denn es ist unbestreitbar, dass textile Böden Staub fangen und ein bevorzugter Nistplatz für Hausstaubmilben sind. Während der übliche Milbengehalt eines textilen Bodens gemeinhin keine gesundheitliche Gefährdung darstellt, können bei Allergikern durchaus Beschwerden auftreten. Milben in Teppichböden lassen sich jedoch durch spezielle Reinigungsmittel (Aka­ rizide) bekämpfen. Für textile Böden kommen folgende Reini­ gungsverfahren infrage: Staubsaugen, also das trockene Aufsaugen lockeren Schutzes, mechanisches Bürstsaugen, maschinelles Teppichkehren, Fleckent­ fernen mit speziellen Mitteln, Reinigung mit speziellen Pulvern oder Granulaten sowie mit speziellen Pads, Einsatz von Walzenbürstmaschinen, die eine Reini­ gungs­lösung aufbringen, einmassieren und anschließend absaugen, Shampoonieren mit nachträglichem Absaugen oder Sprüh­extraktion, also das Einsprühen einer Reinigungslösung unter Druck mit nachträglichem Absaugen. Anforderungen im Gesundheitswesen In Gesundheitseinrichtungen, d. h. Krankenhäusern, Kliniken, Rehazentren, aber auch in Alten- und Pflegeheimen herrscht


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ein hohes Infektionsrisiko. Sogenannte nosokomiale Infektionen (auch als Infek­ tionen durch Krankenhauskeime bekannt) sind auf den Aufent­halt in diesen Einrichtungen zurückzuführen und stellen eine zunehmende Gesundheitsgefährdung dar. Fußböden stehen zwar im Normalfall nicht im direkten Kontakt mit der Haut, ­bilden in dieser Hinsicht aber wegen ihrer permanenten Nähe zum Körper und ihrer großen Flächenausdehnung ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko, solange sie nicht adäquat gereinigt werden. Aus diesen Gründen bestehen im Gesundheitswesen besonders hohe Anforderungen an Reinigung und Pflege von Oberflächen, darunter auch und insbesondere von Fußböden. Schmutz kann dabei als ein Verursacher von Infektionen gelten, da er die Lebensgrundlage für Mikroorganismen bietet. Ferner herr­schen in Gesundheitseinrichtungen generell ungünstige Verhältnisse, da relativ hohe Raumtemperaturen herrschen, die Menschen von vornherein geschwächt sind, oft auch in immunologischer Hinsicht, und spezielle, zum Teil sehr problematische Verschmutzungen anfallen. Ziel einer gesundheitsfördernden und risikoarmen Gestaltung sowie eines unbedenklichen Betriebs dieser Räumlichkeiten ist also der Entzug der Lebens- und Nährstoffgrundlage für Mikroorganismen durch entsprechende Reinigung [40]. Besonders sensible oder belastete Bereiche im Gesundheitseinrichtungen müssen neben der Reinigung auch eine Desinfektion erlauben und sind daher derart zu gestalten, dass sich geeignete Desinfektionsmittel bedenkenlos ­einsetzen lassen [41]. Dies schließt ­textile Bodenbeläge für diese Räume von vornherein aus. Abhängig von der Nutzung unterscheidet man hinsichtlich des Des­infektionsbedarfs verschiedene Gruppen von Räumen (Abb. 35). Gemäß der Richtlinie des Robert-Koch-­

Instituts müssen Fußböden in kritischen Bereichen von Gesundheitseinrichtungen grundsätzlich »wasserfest, leicht zu reinigen und zu desinfizieren« sein. Als vorteilhaft können »glatte, nicht poröse Materialien [gelten], weil mikrobielle Kontaminationen leichter entfernt werden können« [42]. Wichtig ist auch, Dichtungen und Anschlüsse hygienisch einwandfrei, d. h. möglichst glatt und dicht auszuführen. ­Offene Fugen schaffen Hohlräume, in denen sich Schmutz ansammeln kann. In Feucht­bereichen ist zusätzlich dafür zu sorgen, dass kein kapillarer Einzug von Feuchte in Spalte stattfindet. Dehn­ fugen sollten in besonders sensiblen Räumen gänzlich vermieden werden. Besondere Anforderungen aus der Sportnutzung

Sporthallenböden haben besondere ­Anforderungen zu erfüllen, abhängig von der darauf stattfindenden Sportart sowie auch von möglichen weiteren Nutzungsarten im Fall von Mehrzweckhallen. DIN V 18 032-2 unterscheidet drei wesentliche übergeordnete Eigenschaften, die Sportböden je nach Zweckbestimmung der Sporthalle in unterschiedlichem Maß aufweisen müssen: • sportfunktionelle Eigenschaften: Sie schaffen die notwendigen Verhältnisse für verschiedene Sportarten bei gleichzeitiger Verringerung der Ermüdung und Vermeidung zu großer Risiken bei der Belastung des Bewegungsapparats. • schutzfunktionelle Eigenschaften: Hier stehen die Entlastung des Bewegungsapparats des Sportlers sowie die Verringerung der Verletzungsgefahr im Vordergrund. • technische Eigenschaften: Sie dienen der lang­fristigen Erhaltung der sportund schutzfunktionellen Eigenschaften des Bodens, auch seiner Gebrauchstauglichkeit für verschiedene Geräte und Einrichtungen (Stühle, Tribünen) sowie für außersportliche Nutzungen.

Je nach Zweckbestimmung der Sporthalle kann es zu einer stärkeren Gewichtung in Richtung der einen oder der anderen Eigenschaft kommen. Alle drei Gesichtspunkte sind aber stets in eine gesamtheitliche Betrachtung einzubezie­ hen. Auch die verschiedenen Sportarten stellen unterschiedliche Anforderungen an den Fußboden. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Sporttechniken und -arten, bei denen der Körper beim Fallen mehr oder weniger vollflächig auf den Boden trifft oder eher mit dem Ellenbogen bzw. dem Knie. Rollsport­ arten wie etwa Radrennen oder Ballsportarten erfordern wiederum andere Eigenschaften. Entscheidend in diesem Kontext ist die elastische Verformbarkeit des Fußbodens. In diesem Sinne unterscheidet DIN V 18 032-2 folgende Sportbodenarten: • flächenelastischer Sportboden: Er verfügt aufgrund einer biegesteifen Lastverteilungsschicht in seinem Aufbau über eine weiträumig elastisch verformbare Oberfläche. Die verhältnismäßig biegesteife Oberfläche ist günstig für die Standsicherheit, das Gleitverhalten sowie für rollende Lasten. Die harte Oberfläche reagiert auf Verformungen träger. • punktelastischer Sportboden: Seine Oberfläche ist biegeweich bei punk­ tueller Belastung und spricht bereits bei geringer Belastung schnell an. Er zeigt besondere schutzfunktio­ nelle Eigenschaft bei Stürzen auf ­Ellenbogen und Knie. Bei großflächiger Belastung rea­giert er allerdings härter. Für rollende Lasten ist er wenig geeignet. • mischelastischer Sportboden: Sein ­Aufbau ähnelt dem punktelastischer Sportböden, enthält aber eine zusätz­ liche flächenversteifende Komponente. Er verringert jeweils die Nachteile flächen- und punktelastischer Böden. 27


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8 Abdichtung nach DIN 18 195-5   9 Estrich mit Fuß­ bodenbelag 10 Bodenplatte 11 Wärmedämmung 12 Sickerschicht

Fußböden müssen zur Vermeidung von Bauschäden, aber auch von Schimmelpilz für die Begehsicherheit sowie ein gesundes Raumklima und eine allgemeine Gebrauchstauglichkeit dauerhaft frei von Feuchte (oder gar fließendem Wasser) bleiben. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwei Anforderungen des Feuchteschutzes: die Feuchte­beanspruchung von oben durch Spritz-, Reinigungs- oder Niederschlagswasser (Nassräume, Balkone) und die von unten durch nicht ­drückende Bodenfeuchte. Der Schutz gegen drückende Bodenfeuchte geschieht ohne Mitwirkung des Fußbodens und wird daher nicht weiter betrachtet. Bei der ersten Funktion erfolgt die Abdichtung durch die Fußbodenkon­struktion, bei der zweiten nur dann, wenn eine Abdichtung in seinem Aufbau enthalten ist (und diese nicht unter der Bodenplatte liegt oder selbst wasserdicht ausgeführt wird). Verschiedene Lagen der Abdichtung gegen Bodenfeuchte behandelt der Abschnitt »Prinzipielle Gesamtaufbauten von Böden und Decken« (S. 9ff.). Das Freihalten der Fußbodenoberfläche von Feuchte ist neben den genannten Zielsetzungen insbesondere für die Begeh­sicherheit vor allem aus Gründen der Rutschhemmung bedeutend (siehe »Begehsicherheit und allgemeine Sicherheitsaspekte«, S. 13ff.). In Räumen, in denen dies nicht immer gewährleistet werden kann (z. B. in Nassräumen), muss das anfallende Wasser schnellstmöglich kontrolliert abführt werden, beispielsweise durch Bodengefälle und geeignete Bodeneinläufe. Forderungen der Dauer­ haftigkeit, des Gesundheitsschutzes sowie der Sicherheit decken sich folglich in dieser Hinsicht. Feuchtebeanspruchung von oben Die meisten Fußböden werden im regulären Gebrauch nur in geringem Maß durch

Feuchte beansprucht. Versehentlich ­verschüttete Flüssigkeiten bilden lokale feuchte Stellen und sind im Regelfall harm­ los, da sie nach kurzer Zeit wieder in den Raum aus­diffundieren und austrocknen können. Bei Hartböden ist damit zu rechnen, dass sie regelmäßig mit Reinigungswasser gewischt werden (siehe »Hygiene und Werterhaltung«, S. 25ff). Der dabei entstehende dünne Feuchtefilm ist aber selbst bei verhältnismäßig porösen Steinoder Keramikböden unbedenklich. Beanspruchungsklassen nach DIN 18 195-5 Mäßig und hoch feuchtebeanspruchte Bodenflächen erfordern hinsichtlich des Feuchteschutzes besondere Maßnahmen. DIN 18 195-5 unterscheidet die folgenden Beanspruchungsklassen (siehe auch »Nassraumböden«, S. 57f.): •  mäßig beanspruchte Flächen: Balkone im Wohnungsbau, unmittelbar spritzwasserbelastete Fußbodenflächen in Nassräumen des Wohnungsbaus •  hoch beanspruchte Flächen: durch Brauch- oder Reinigungswasser stark beanspruchte Fußbodenflächen in Nassräumen (z. B. Eingänge in Schwimm­ bädern, öffentliche Duschen, gewerb­ liche Küchen und andere gewerbliche Nutzungen) Grundsätzlich gelten abzudichtende ­Flächen nach DIN 18 195-5 als mäßig ­beansprucht, wenn »die Wasserbeanspruchung gering, nicht ständig ist und ausreichend Gefälle vorhanden ist, um Wasserstau oder Pfützenbildung zu verhindern« [55]. Sowohl mäßig wie auch hoch beanspruchte Fußbodenflächen sind grundsätzlich mit einer zusätzlichen Abdichtung gemäß DIN 18 195-5 zu versehen. Es ist stets darauf zu achten, dass anfallendes Wasser sich nicht aufstauen kann. Selbst wenn Dichtschichten als dauerhaft wasserundurchlässig gelten, besteht dennoch das


Anforderungen, bauphysikalische Wirkungen und konstruktive Lösungsprinzipien

68 p rinzipielle Ausführung einer Fußbodenabdichtung nach DIN 18 195, Beiblatt 1 a  in einem Raum mit mäßiger Feuchtebeanspruchung (Nassraum im Wohnungsbau) b  in einem Raum mit hoher Feuchtebeanspruchung (Nassraum für gewerbliche Nutzung). Wegen der zwecks einer guten Rutschhemmung starken Profilierung des Fußbodens, die ein rasches Ableiten des in größeren Mengen anfallenden Wassers erschwert, ist unter der Schutzschicht (Mörtelbett des Plattenbelags) eine zusätzliche Dränlage vorgesehen.

69 p rinzipielle Ausführung der Abdichtung gegen Bodenfeuchte am Außenwandanschluss im Keller nach DIN 18 195, Beiblatt 1 a  Die Außenwand ist gemauert, die horizontale Abdichtung wird in der Lagerfuge zwischen Bodenplatte und erster Steinreihe durchgeführt. b  Alternativ lässt sich die Abdichtung auch in einer Mörtelfuge oberhalb der Oberkante der Bodenplatte durchführen. 70 Laborraum mit ableitfähigem Bodenbelag. ­Sonderlabore der Universität Leipzig (D) 2009, Schulz und Schulz 70

Risiko, dass aufgestautes Wasser über einen längeren Zeitraum die Abdichtung schädigt oder durch gegebenenfalls ­vorhandene (bei raschem Wasserablauf ansonsten harmlose) Fehlstellen in die Konstruktion eindringt [56]. Wenn der Wasserabfluss auf der Boden­ober­fläche nicht rasch genug erfolgen kann, etwa aufgrund übermäßiger Rauigkeit oder starker Profilierung, sind geeignete Dränlagen auf der Abdichtung vorzusehen, die das Wasser schnell abführen. Die Abdichtung des Fußbodens ist gemäß DIN 18 195-5 an anschließenden aufgehenden Bauteilen wie beispielsweise Wänden mindestens 15 cm über die Schutzschicht oder die Oberfläche des Belags hochzuführen und dort zu sichern. Ansonsten müssen besondere Maßnahmen dafür sorgen, dass Was­ser weder eindringen noch die Abdichtung hinterlaufen kann (z. B. Rinnen mit Gitterrost­ abdeckung). Grundsätzlich ist die Abdichtung vor mechanischer Beschä­digung von oben zu schützen. Dies geschieht im Regelfall durch Schutzschichten gemäß DIN 18195-10 (herkömmlicherweise durch einen Estrich) oder einen geeigneten Belag, der die gleiche Funktion übernimmt (Abb. 68). Für mäßig und hoch feuchtebeanspruchte Fußbodenflächen kommen unterschied­ liche Abdichtungswerkstoffe zum Einsatz, die im Abschnitt »Nassraumböden« (S. 57f.) näher behandelt werden.

einem gleichwertigen Untergrund. Im ­Wesentlichen sind dies (kaltselbstkle­ bende) Bitu­menbahnen, Kunststoff- und Elastomerbahnen, kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen und Asphaltmastix. Die Abdichtung ist, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, durch eine geeignete Schutzschicht nach DIN 18 195-10 gegen mechanische Beschädigung von oben zu schützen. An den Anschlüssen zu aufgehenden Wandbauteilen muss die Bodenabdichtung mit der Wandabdichtung verbunden werden. Abb. 69 zeigt mögliche Lösungen bei gemauerten Außenwänden. Im Betonbau wird entweder gänzlich auf eine gesonderte Abdichtung verzichtet (bei Einsatz von Beton mit hohem Eindringwiderstand, WU-Beton) oder die Abdichtung horizontal bis an die Wand herangeführt und die Arbeitsfuge zwischen Bodenplatte und Wand mit einem Fugenband abgedichtet (siehe auch DIN 18 336).

Feuchtebeanspruchung von unten Grundsätzlich gilt es im Bauwesen gegen aufsteigende, nicht drückende Bodenfeuchte abzudichten. Was den Fußbodenaufbau anbelangt, handelt es sich dabei stets um in der tragenden Bodenplatte angesammelte Feuchte. Die Abdichtung (gemäß DIN 18 195-5) wird immer auf der Oberseite der Bodenplatte angeordnet, und dabei entwe­der direkt auf dieser aufgebracht oder auf einem Unterbeton bzw.

Schutz vor elektrostatischer Entladung

Fußböden können unter bestimmten Bedingungen zur elektrostatischen Auf­ ladung des menschlichen Körpers führen. Das dabei aufgebaute elektrische Potenzial kann sich anschließend bei Berührung leitfähiger Materialien schlagartig entladen (elektrostatische Entladung, Electrostatic Discharge – ESD), am Fußboden macht es sich durch Staub- und Schmutzanziehung bemerkbar. Zudem besteht die Gefahr, dass diese elektro­ statischen Entladungen bei Schaltkreisen empfindlicher elektronischer Geräte zu dauerhaften Schäden führen und in gefährdeten Bereichen der Industrie oder Forschung Explosionen durch Funkenbildung auslösen. Daher müssen sie vermieden werden, wobei zunächst der Grad der statischen Aufladung zu verringern ist. Je nach Nutzung sowie Gefährdungs- und Schadens­potenzial des jeweiligen Raums kann dies durch geeig-

nete Mate­rialwahl des Fußbodens erfolgen – einige Fußbodentypen sind in ­dieser Hinsicht harmlos, andere wiederum problematisch (siehe »Elektrostatisches Verhalten von Fußböden«, S. 43 und Abb. 73, S. 42) –, durch spezielle Behandlung des Fußbodens oder durch zusätzliche Maßnahmen zur Ableitung der durch den Fußboden induzierten elektrischen Ladung. Physikalische Zusammenhänge Jeder Körper besitzt positive und nega­ tive elektrische Ladungen, die im Regelfall ausgeglichen sind. Erfolgt ein Kontakt oder eine Reibung zwischen zwei Körpern, findet zwischen den Atomen der beiden Grenzschichten ein Übergang negativ geladener Teilchen (Elektronen) statt. Es entsteht aufgrund der asymme­ trischen Elektronenverteilung eine sogenannte Kontaktspannung zwischen beiden Körpern, die Grenzschichten entwickeln elektrische Gleichspannungsfelder, und zwar ruhende (statische). Trennen sich beide Körper voneinander, steigt (analog zu einem Plattenkondensator) die Spannung an beiden Körpern deutlich an (die Kapazität verringert sich aber, sodass die Spannung insgesamt gleich bleibt). Es entstehen die für elek­tro­sta­ tische Ladungen kennzeichnenden hohen Spannungen, die bis zu 20 000 V erreichen können [57]. Diese hohen Potenzial­ differenzen sind bei statischer Ladung nicht wahrnehmbar, treten aber unange­ nehm in Erscheinung, sobald sie sich bei Berührung eines leitfähigen Objekts schlag­artig entladen. Dennoch sind diese Spannungswerte nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnis ungefährlich, da bei Entladung die übertragene elektrische Ladung insgesamt noch klein ist. Die Spürbarkeitsschwelle liegt bei rund 3000 V. Der Kontakt bzw. die Reibung und die anschließende Trennung zweier Objekte 41


48


Ausführung Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse  50 Estriche  57 Nassraumböden  58 Hohlraumböden  62 Doppelböden  63 Sportböden  66 Industrieböden   71 Konstruktive Anschlüsse     74  75   78   86 100 107

Bodenbeläge Zementgebundene Beläge Natursteinbeläge Keramische Beläge Holzbeläge Elastische Beläge Textile Beläge

49


Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse

1 Fußleiste 2 Randdämmstreifen 3 Bodenbelag 4 Estrich

Gipsfaserplatte,  9  Beplankung Tragdecke lose verlegt 10  Stoßfugen, zueinander 12 Ausgleichsschüttung versetzt 13 Rieselschutz 11  Holzwerkstoff- oder

5 Trennlage 6 Trittschalldämmung 7 Tragdecke 8  Estrichplatten, zweilagig

11 1 11 1

11 1 22 2 33 3 66 6 88 8 10 101011 1111 12 1212 13 1313 99 9 22 2

33 3

44 4

55 5 66 6 77 7

8

22 2

33 3

88 8

66 6

99 9

10 1010

9

nungsbau mit seinen dicht aneinander­ liegenden getrennten Nutzungseinheiten. Ferner erlauben schwimmend verlegte Estriche den Einbau von Wärmedämm­ schichten (siehe »Wärmeschutz«, S. 36f.). Bei dieser Verlegeart erfüllt die Estrich­ platte eine wichtige lastverteilende Funk­ tion, die sicherstellen soll, dass lokale Belas­tungen ohne übermäßige Verfor­ mungen oder Zusammendrückungen der weichfedernden Dämmschicht auf die Tragdecke übertragen werden. Ana­ log zum Estrich auf Trennlage ist hierbei die Biegesteifigkeit des Estrichs, d. h. seine Biegezugfes­tigkeit, entscheidend (Abb. 75 und 77, S. 44). Diese ist bei ­Trockenestrichen im Allgemeinen von vornherein gegeben, bei Nassestrichen ist sie nachzuweisen. Je nach Nutzlast definiert DIN 18 560-2 die jeweiligen Nenndicken und Biegezugfes­tigkeiten des Es­trichs bzw. Härteklassen bei Guss­as­phalt­estrichen. Nassbauweise Für schwimmende Estriche in Nassbau­ weise kommen genormte Dämmstoffe nach DIN EN 13 162 bis 13 171 zum ­Einsatz. Man unterscheidet dabei in Dämmungen ohne (DEO) und mit Schall­ schutzanforderungen (DES) (Abb. 61, S. 36). Dämmstoffe werden durch die Wirkung der Eigenlast der Es­trichplatte sowie der auf ihr wirkenden Nutzlasten zusammengedrückt. Die Zusammen­ drückbarkeit c eines Dämmstoffs ergibt sich aus der Differenz zwischen der Lie­ ferdicke dL und der Dicke unter Belas­ tung dB. Sie ist auf die zu erwartende Belas­tung des Estrichs abzustimmen. Die dynamische Steifigkeit sD des Dämm­ stoffs wirkt sich entscheidend auf seine bau­akustische Tauglichkeit aus. Dämmplatten sind beim Verlegen dicht zu stoßen. Bei mehrlagiger Ausführung müs­ sen die Stöße gegeneinander versetzt angeordnet werden. Zur Vermeidung von 52

10

Schallbrücken, die entstehen können, wenn das Material des Es­trichs in offene Fugen eindringt und Kontakt mit der Trag­ decke herstellt, ist die Dämmschicht mit einer dünnen Folie (Polyethylenfolie – PEFolie oder ein vergleichbares Material, mindestens 0,15 mm) abzudecken. Ihre Stöße müssen sich nach DIN 18 560-2 wenigs­tens 80 mm überlappen. An den Rand­fugen zu aufgehenden Bauteilen sind Dämmstoffrandstreifen anzubringen, um einen Kontakt des Estrichs mit diesen auszuschließen (Abb. 8 und 11). Trockenbauweise Die wesentlichen baulichen Funktionen von schwimmenden Estrichen in Trocken­ bauweise bzw. Fertigteilestrichen sind mit nass ausgeführten vergleichbar. Beson­ derheiten ergeben sich aus den einge­ setzten Werkstoffen und entsprechenden planungs- und ausführungsrelevanten Merkmalen. Trockenestriche bestehen im Wesentlichen aus vorgefertigten Plat­ ten oder Tafeln, die sich vor Ort auf der Dämmschicht einfach auslegen lassen (siehe »Trockenestrich«, S. 54). Sie wer­ den ein- oder mehrlagig aufgebracht, jeweils mit formschlüssigen Stößen (NutFeder, Falz) oder mit versetzten Stoßfu­ gen (Abb. 9). Trocken­estriche sind immer dann vorteilhaft, wenn der Bau grund­ sätzlich keine Baufeuchte aufweist (Mon­ tagebauweisen, v. a. Holzbau). Wegen ihres geringen Gewichts eignen sie sich besonders gut für Leichtbauten und für die Altbausanierung (Abb. 10 und siehe Band 2). Werkstoffe

Estriche werden in den folgenden Werk­ stoffvarianten hergestellt. Calciumsulfatestrich (CA) Calciumsulfatestriche sind nach DIN EN 13 454 Estriche aus Gipsstein bzw. Calciumsulfathydrat, kurz CaSO42H2O [4].

Als Bindemittel dient Anhydrit (CaSO4), also Calciumsulfat. Die Estriche sind in mörtelartiger oder fließfähiger Konsistenz herstellbar. Letztere wurden vor Einfüh­ rung dieser europäi­schen Norm als ­Anhydrit- bzw. Calciumsulfat-Fließestriche (CAF) bezeichnet [5]. Wie für Gipsprodukte allgemein kenn­ zeichnend weisen Calciumsulfatestriche praktisch keine Schwindtendenz auf. Im Gegenteil: Besonders in späteren Trock­ nungsphasen können unter bestimmten Voraussetzungen Quellverformungen auf­ treten, die gegebenenfalls eine Nachbe­ arbeitung erfordern. Die Schwindfreiheit dieser Estriche erlaubt, größere Flächen fugenfrei zu vergießen. Als Fließestriche verfügen sie über eine hohe Biegezug­ festigkeit. Da sie durch Hydratation des An­hy­drits verfestigen – ein Vorgang, der verhältnismäßig träge ist –, trocknen sie bei größeren Estrichdicken nur langsam aus, weshalb diese grundsätzlich zu ver­ meiden sind. Wie alle Gipsprodukte ver­ halten sich Calciumsulfatestriche feuchte­ empfindlich. Treten sie mit Feuchte in Kon­takt, verlieren sie ihre Festigkeit und quellen deutlich. Eine Verwendung im Freien ist somit ausgeschlossen, in Nass­ bereichen sind sie nur bei geringer Feuchte­belastung (z. B. Bäder im Woh­ nungsbau ohne bodengleiche Duschen) einsetzbar [6]. Gussasphaltestrich (AS) Nach DIN 18 354 bestehen Gussasphalt­ estriche aus einer Mischung aus dem Bindemittel Bitumen und Zu­schlägen, meist Füllstoffen (Kalkstein-, Quarzmehl) und Splitt oder Kies in kleineren Körnun­ gen. Sie werden bei Temperaturen um 220 °C heiß vergossen, entweder im Ver­ bund, auf Trennlage oder Dämmschicht, und sind im fertigen Zustand jeweils bis rund 250° hitzebeständig. Sofort nach Erkalten, nach ca. acht Stunden, lassen sie sich belegen – ein besonderer Vorteil


Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse

8 s chwimmender Estrich in Nassbauweise. Durch geeignete Randdämmstreifen (2) wird dafür ge­ sorgt, dass kein Kontakt mit flankierenden Bau­ teilen stattfindet. Eine Trennlage (5) stellt sicher, dass beim Verguss keine Mörtel- und damit Schallbrücken zu Tragdecke (7) und Wand ent­ stehen.   9 schwimmender Estrich in Trockenbauweise 10 Trockenestrich auf loser Schüttung zum Aus­ gleich unebener tragender Unterlagen (hier: Holzdecke im Altbau mit Unebenheiten, alter­ nativ: unebene Massivdecke in Beton) 11 schwimmender Estrich mit hochgezogenen Randdämmstreifen 12 für schwimmende Estriche geeignete Dämm­ stoffarten mit Kennwerten und möglichen Ein­ satzbereichen

dieser Estrichart. Durch ihre relativ gerin­ ­ge Dicke bei hoher Festigkeit eignen sie sich für den Einsatz bei Sanie­run­gen und im Industriebau. Weitere Vorteile sind ihre Zähigkeit als Thermoplas­ten, ihre Riss­ armut sowie die Wasserdichtheit und der hohe Dampfdiffusionswiderstand. Nach­ teilig wirken sich relativ hohe Kosten, erschwerte Reinigung und mangelnde Ebenheit aus [7]. Magnesiaestrich (MA) Magnesiaestriche bestehen aus einer Mischung aus Magnesiumoxid (MgO) und Magnesiumchlorid bzw. Chlormag­ nesiumlauge (MgCl2) unter Beimischung von Zuschlagstoffen (z. B. Quarzsand; früher wurde stattdessen Holzmehl zur Herstellung von Steinholz­estrichen beige­ mengt, was heute nur noch bei der Alt­ bausanierung üblich ist). Die Mischung zeichnet sich durch hohe Festigkeit aus, weshalb diese Estrichart vorzugsweise bei hoch belaste­ten Industrieböden Ver­ wendung findet bzw. als Steinholzestrich für dünne, leichte Estriche bei der Alt­ bausanierung. Im Industriebau wird er gewöhn­lich als Fließ­estrich im Verbund eingebracht. Magne­sia­estri­che verfügen über eine geringe Schwindtendenz und hohe Ver­schleißfes­tigkeit. Sie kommen auch als zusätzliche, besonders feste Nutzschicht auf anderen Estrichtypen zum Einsatz. Wegen ihrer geringen Schwind­tendenz (Raumbeständigkeit) lassen sie sich in großen Feldern fugen­ los vergießen. Zu beachten ist die kor­ rodierende Wirkung des Werkstoffs gegenüber Metallteilen, was vor allem auf die Wirkung des Magnesiumchlorids zurückzuführen ist. Teile, die in direktem Kontakt mit dem Estrich stehen, sollten durch entsprechende Anstriche oder Trennlagen geschützt werden. Obwohl nicht direkt feuchteempfindlich, sind Magnesia­estri­che vor Dauerfeuchte zu schützen [8]. 12

11

Kunstharzestrich (SR) Kunstharzestriche werden aus einer Mischung aus Reaktionsharzen als Binde­ mittel und Füllstoffen (Quarzmehl oder -sand) hergestellt. Sie lassen sich sowohl in herkömmlichen Estrichdicken als auch in Form dünner Überzüge als Belag auf­ bringen. Je nach Anwendungsfall und spezifischen Anforderungen kommen ­folgende Kunstharze zum Einsatz: •  Epoxidharze (EP-Harze) •  Polyurethanharze (PUR-Harze) •  Methylmethacrylate (MMA), Polymethyl­ methacrylate (PMMA) •  ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze) Zu den Vorteilen von Kunstharzestrichen zählen die rasche Aushärtung und somit die frühe Belegbarkeit, die Verschleißfes­ tigkeit sowie die sehr glatte und homogene Erscheinung. Sie sind allerdings empfind­

lich gegen Kratzer, Feuchte sowie andau­ ernde hohe Tem­peraturen und zeigen eine ausgeprägte Neigung, unter bestimmten Voraussetzungen mit Flüssigkeit gefüllte Blasen an der Ober­fläche auszubilden. Diese werden besonders bei hoher Feuch­ ­te und warmen Temperatu­ren infolge ­osmotischer Vorgänge zwischen der Kunstharzlage und dem darunterliegen­ den Beton oder Estrich hervorgerufen [9]. Zementestrich (CT) Nach DIN 18 560 und DIN 13 813 setzen sich Zementestriche aus dem Bindemittel Portlandzement, aus Gesteinskörnungen und Anmachwasser zusammen. Weitere Zusatzstoffe (Additive) lassen sich bei­ fügen, wenn besondere Eigenschaften gewünscht werden. Zement­estriche sind vielseitig einsetzbar, auch im Außenbe­ reich, verhältnismäßig kostengünstig und

Roh­ dichte ρ [kg/m3]

Wärmeleit­ fähigkeit λ [W/mK]

Brenn­ barkeit

µ-Wert

Einsatz

expandierter PolystyrolHartschaum (EPS)

20 – 30

0,040

B 1

30 – 70

Wärmedämmschicht DEO 1) und Trittschalldämmschicht

extrudierter PolystyrolHartschaum (XPS)

> 30

0,035 bis 0,040

B 1

80 – 200

Wärmedämmschicht DEO 1) bei höheren Lasten

Mineralfaser (Steinwolle)

25 –150

0,035 bis 0,040

A1

1

Wärmedämmschicht DEO 1), Trittschalldämmschicht, auch hoch belastet

Mineralfaser (Glaswolle)

20 – 60

0,040

A1/A 2

1

Trittschalldämmschicht

< 160

0,045 bis 0,060

B 2

5 –10

Wärmedämmschicht DEO 1), Trittschalldämmschicht, Abdeckung von Trittschall­ dämmschichten

Holzwolle-Leichtbau­ platte (HWL)

350 – 600

0,090

B 1

2 – 5

Wärmedämmschicht DEO 1), Abdeckung von Trittschall­ dämmschichten

Blähton

300 –1000

0,080 bis 0,120

A 1

1 – 8

Ausgleichsschicht unter Estrichen

40 – 90

0,045 bis 0,070

A 1, B 2

3 – 4

Ausgleichsschicht unter Estrichen

Schaumglas

100 –170

0,040 bis 0,050

A 1

œ

Kork

80 – 500

0,045

B 2

5 –10

Dämmstoffart

Holzweichfaser

Perlite

1)

Wärmedämmschicht DEO 1), hoch belastet Trittschalldämmschicht

DEO: Innendämmung der Decke oder Bodenplatte (oberseitig) unter Estrich ohne Schallschutzanforderungen

53


Kraft [N]

Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse

6500 6000

6330 Beton (A)

5500 5000 4500 4000 3500

3150

2848

3000

punkt- und mischelastisch (C)

2500 2000 1500

flächenelastisch (B)

1000 500 0 0 2

4

6

8 10 12 14 16 18 20 22 24 Zeit [Millisekunden]

50 1 2 3

4

lösemittelfreies Trans­parentfinish lösemittelfreie PUR-Farb­ schicht, Rollen­auftrag PUR-Deckschicht 2 mm, aufgegossen, nivelliert (lastverteilend; bei hohen Lasten doppellagig) Porenschluss aus PUR für Trittschalldämm- und Elastikschicht (5)

1

2

3

8 1

3 2

3

5

Trittschalldämmund Elastikschicht aus syntheti­ schem Granulat, 4 mm Klebeschicht tragender Unter­ grund Bodenbelag (EPDM-Granulat) Primer

6 7 8 9

4

5

6

7

5 4

6 5

9 6

7 7

a

4

51 b

1

2

3

4 Elastikschicht 30 mm, Bodenbelag, 2 mm 8 3 4 5 6Verbundschaum 9 7 höhe­ PUR fugenlos, rer Dichte zur Fall­ mit Farbfinish dämpfung und Erhö­ (analog zu Abb. 51) hung der horizon­talen Elastikschicht, 1 2 3 Druckverteilung (Flä­ 12 mm Elastomer­ chenelastizität) bahn aus PUR-­ 5 Elastikschicht 45 mm, gebundenem Verbundschaum ­Gummigranulat, ­geringerer Dichte zwei Lagen zur Falldämpfung tragender Unter­ (Punktelas­tizität) grund 1

4

1

2

1

4

5

3

3

a

52 b

66

5

3

Maximalwert Betonoberfläche ( A) = 6330 N Maximalwert flächenelastischer Sportboden (B) = 2884 N Maximalwert punkt- und mischelastischer Sportböden (C) = 3150 N größerer Kraftabbau bei punkt- und mischelastischen Fußböden (C) in den ersten Millisekunden

schicht z. B. eine obere dichtere und bie­ gesteifere Lage für eine weitflächigere Lastverteilung sorgen und dem Fußboden somit mischelastische Eigenschaften ver­ leihen (Abb. 51). Durch die Erhöhung der Schichtdicke ist es möglich, auch höhere Stoßkräfte (z. B. beim Fallen aus größerer Höhe in Kletterhallen) zuverlässig abzu­ fangen (Abb. 52 b). Sportböden im Vergleich

Durch ihre spezifischen Eigenschaften (siehe »Besondere Anforderungen aus der Sportnutzung«, S. 27f.) sind flächen­ elastische Sportböden für ein breites Nut­ zungsspektrum geeignet und kommen daher am häufigsten zum Einsatz [26]. Dennoch weisen sie auch gewisse Nach­ teile auf. Die von Herstellern punktelas­ tischer Böden vorgebrachten Einwände beziehen sich besonders auf die Reak­ tionsträgheit flächenelastischer Böden, d. h. auf ihr dynamisches Verhalten beim Kraftabbau, nicht auf die absoluten Kraft­ abbauwerte. Ihre Ansprechzeit (Zeit bis federnde Wirkung einsetzt) auf stoßartige Belas­tungen ist verglichen mit punktbzw. mischelastischen Böden lang, wie der Kurvenverlauf im Kraft-Zeit-Diagramm (Abb. 50) zeigt. Demnach reagiert ein Referenz-Betonboden sehr rasch mit einem maximalen Reaktionskraftaufbau bereits nach 6 Millisekunden, was an der steilen Kurve (A) erkennbar ist. Ein flä­ chenelastischer Boden (B) dagegen ver­ hält sich bis etwa zur dritten Millisekunde ebenso un­elastisch wie ein Betonboden, erst danach setzt seine federnde Wirkung ein. Punktelastische Böden (C) bauen hingegen bereits sehr frühzeitig die Kraft stark ab. Dieses Verhalten lässt sich damit erklären, dass bei flä­chen­­elas­tischen Böden verhältnismäßig große Mas­sen bewegt werden müssen, bevor eine Ver­ formung stattfindet, hingegen reichen wenige Gramm, um einen punkt­elasti­ schen Boden zu verformen. Diese Verfor­

mungsträgheit kann sich insbesondere bei leichten Sportlern, vor allem Kindern, nachteilig auswirken. Industrieböden Industrieböden nehmen wegen ihrer hohen Verkehrslasten sowie ihrer starken mechanischen und chemischen Bean­ spruchung in konstruktiver Hinsicht eine Sonderstellung ein (Abb. 53). Neben an­ deren für den Industriebau kennzeich­ nenden Faktoren wie Zeit- und Kosten­ druck verlangen diese erhöhten Anforde­ rungen nach einem speziellen Aufbau, bei dem die tragende Betonplatte zahl­ reiche Aufgaben übernehmen muss, die ansonsten von Decken- bzw. Bodenauf­ lagen erfüllt werden. Eine oberseitig exponierte Bodenplatte ohne weitere Auflagen ist im Industriebau die häufigste Ausführungsvariante. Daher kommen zu den erhöhten Anforderungen aus externen Beanspruchungen beton­ technologische Anforderungen der Riss­ begrenzung hinzu, die insbesondere mit dem Abbindeprozess des Betons und seiner werkstofftypischen Schwindten­ denz zusammenhängen (siehe »Beson­ dere Anforderungen aus der Industrie­ nutzung«, S. 28ff.). Eigenschaften der Bodenplatte aus Beton

Da Industrieböden häufig durch hohe Punktlasten (z. B. fahrende Gabelstapler oder schwere Regalsys­teme) sowie auch durch Flächenlasten (z. B. schwere Güter) beansprucht werden, sind sowohl die Plattendicken als auch die Verschleiß­ widerstände der Beton­oberfläche oder der zuweilen auf diese aufgetragenen Estrich- oder Hartstoffschicht in Abhän­ gigkeit der zu erwartenden Rad-, Regaloder Flächenlasten zu wählen. Vor allem die Art der Bereifung der verwendeten Flurfahrzeuge hat einen wesentlichen ­Einfluss auf den Oberflächenverschleiß.


Fußbodenarten und konstruktive Anschlüsse

53 Beanspruchungs­ Bereifungsart 1) Beanspruchung durch Flurförderzeuge DIN 18 560-7 definiert in dieser Hinsicht gruppe Arbeitsabläufe und Fußgängerverkehr – Beispiele drei Beanspruchungsgruppen für hoch I  (schwer) Stahl und Polyamid Bearbeiten, Schleifen und Kollern von Metallteilen, Absetzen beanspruchte Estriche (Abb. 54). von Gütern mit Metallgabeln, Fußgängerverkehr mit mehr als Besonders harte Bereifung ruft hohe Kon­ 1000 Personen pro Tag taktpressungen hervor, die einen hohen II (mittel) Urethan-Elastomer Schleifen und Kollern von Holz, Papierrollen und Kunststoffteilen Verschleiß zur Folge haben. Daher sind (Vulkollan) und Gummi Fußgängerverkehr von 100 bis 1000 Personen / Tag entsprechende Betonqualitäten einzuhal­ III (leicht) Elastik und Luftreifen Montage auf Tischen, Fußgängerverkehr bis 100 Personen / Tag ten (Abb. 56). Der Ver­schleiß­widerstand 54 1)  Gilt nur für saubere Bereifung. Eingedrückte harte Stoffe und Schmutz auf Reifen erhöhen die Beanspruchung. wird mit genormten Verfahren geprüft und klassifiziert (z. B. nach Böhme durch die Beanspruchungs­Nenndicke der Hartstoffschicht [mm] bei Festigkeitsklasse F 9A F 11M F 9KS entstehende Abriebmenge, siehe »Dauer­ gruppe (nach Abb. 54) haftigkeit«, S. 45f.). Bei höheren Anfor­ I  (schwer) ≥ 15 ≥8 ≥6 derungen lassen sich Hartstoffschichten II (mittel) ≥ 10 ≥6 ≥5 nach DIN 18 560-7 aus Werkstoffen nach III (leicht) ≥8 ≥6 ≥4 DIN 1100 aufbringen, deren Nenndicken 55 auch in der Norm geregelt sind (Abb. 55). Anwendungsbereich w/z- Kornzusammensetzung und Schleif­ Druck­ Verschleiß­ Zur Sicherung der notwendigen Dauer­ Wert Art der Gesteins­körnung verschleiß, festig­ wider­ ­Abriebmenge standskeitsklasse haftigkeit ist die Bodenplatte aus Beton je 2 2 [cm /50 cm ] Beton klasse nach den zu erwartenden Umgebungs­ ≤ 15 A 15 0,53 1. Ausstellungsräume, ­geringe C 25/30 bedingungen herzustellen. Entsprechende Beanspruchung, ­geringer Fahr­ verkehr mit ­weicher Bereifung Anforderungen (z. B. bewittert, unbewit­ Sieblinie A/B 32: (Radlast ≤ 10 kN, Reifendruck tert, ständige Feuchte, Beanspruchung feine Gesteinskörnung 0/2 ≤ 3 bar) grobe Gesteinskörnung 2/8 durch chemische Substanzen) sind in C 30/37 0,47 und 8/32 ≤ 12 A 12 2. mittlere Beanspruchung, DIN 1045-1 durch unterschiedliche Expo­ Parkhäuser, Tiefgaragen, ­Gabelstapler luftbereift (Radlast sitionsklassen festgelegt. Die höchsten ≤ 40 kN, Reifendruck ≤ 6 bar) Anforderungen an die Betonzusammen­ 3. schwere Beanspruchung, ≤9 A 9 C 30/37 0,42 Sieblinie A/B 22: setzung leiten sich aus der Verschleiß­ Metallverarbeitung, Kfz-­ feine Gesteinskörnung 0/2 bean­spruchung ab, die nach DIN 1045-1 Betriebe, Stahlbau, schwere grobe Gesteinskörnung 2/8 Gabelstapler luft- und voll­ und 8/32 in die Expositionsklassen XM 1 bis XM 3 gummibereift (Radlast gebrochene Gesteinskörnung eingeteilt ist. Sie betrifft laut Norm zwar ≤ 80 kN, Reifendruck (Hartsteinsplitt) 11/22 ≤ 10 bar, p ≤ 2 N/mm2) nur Böden mit tragender und aussteifen­ der Funktion, wird aber als Alternative zu ≤6 A 6 4. sehr schwere Beanspru­ C 35/45 0,38 Sieblinie A/B 22: chung, Schwerindustrie, Brechsand 0/2 den Festlegungen in Abb. 56 empfohlen sehr schwere Gabelstapler gebrochene Gesteinskörnung [27]. Neben den Anforderungen aus der vollgummibereift (Radlast (Hartsteinsplitt) 5/11 und 11/22 > 80 kN, Kontaktpressung, oder Gesteinskörnung wie Beanspruchung fallen gegebenenfalls p ≤ 2 N/mm2), polyurethan­ ­Bereich 1 und 2 mit Hartstoff­ auch solche der Rutschhemmung an schicht nach DIN 18 560-7 bereift (p ≤ 4 N/mm2) 56 (siehe »Begeh­sicherheit und allgemeine Sicher­heits­aspekte«, S. 13ff.). Berufs­ rungsbereichen mit erhöhter Fallgefahr, misch­ 50 Kraft-Zeit-Diagramm zum Kraftabbau flächen­ genossenschaften fordern in der Regel elastische Charakteristik durch eine dichtere elastischer (B) und punkt- oder mischelastischer und steifere, obere Elastikschicht (4) Sportböden (C) im Vergleich zu einer ReferenzEinstufungs­klassen zwischen R 10 und 53 Produktionswerk für Hydraulikkomponenten, Betonoberfläche (A) R 13 [28]. Kaufbeuren (D) 2014, Barkow Leibinger 51 Aufbau eines punktelastischen Sportbodens Fugen

In der Baupraxis nicht vermeidbare Risse müssen durch geeignete Mittel entweder in ihrer Breite begrenzt oder in Lage und Verlauf kontrolliert werden (siehe »Beson­

aus PUR a  mit elastischem, trittschalldämmendem Belag b  mit EPDM-Granulatbelag 52 Aufbau punktelastischer Sportböden für Kletter­ hallen mit erhöhter Fallgefahr a  für Fußbodenheizung geeignet (ausreichende Stoßdämpfung und Wärmeleitfähigkeit) b  hohe Elastizität und hoher Kraftabbau in Siche­

54 G ruppen mechanischer Beanspruchung hoch ­beanspruchter Estriche nach DIN 18 560-7 55 zementgebundene Hartstoffestriche: Nenndicken der Hartstoffschicht nach DIN 18 560-7 56 Beispiele für Betonböden mit Verschleißbean­ spruchung. Betonzusammensetzung, mit zuge­ hörigen Anwendungen und Verschleißwiderstän­ den nach Böhme

67


Bodenbeläge

3

4 5

3 Stoffgefüge

Naturstein ist ein kristalliner Werkstoff, der aus geordneten Molekulargittern besteht. Die auf der Molekularskala regelmäßig strukturierten Kristallite (Einzelkristalle) sind allerdings nach einer für die jewei­ lige Gesteinsart kennzeichnenden Makro­ struktur zu einem komplexeren Grob­ gefüge geordnet. Dieses bestimmt insbe­ sondere die mechanischen Eigenschaften der jeweiligen Gesteinssorte. Allen Natur­ steinen gemein ist allerdings die für mine­ ralische Werkstoffe typische Sprödigkeit, d. h. eine erhöhte Empfindlichkeit gegen (Biege-)Zugbeanspruchung. Ihre Festig­ keit gegen Abrieb ist – poröse Steine ­ausgenommen – hingegen hoch, folglich auch ihre Dauerhaftigkeit, was die relativ hohen Kosten von Naturstein weitgehend kompensiert. Gesteinsgruppen

Bezüglich der strukturbildenden geo­ logischen Prozesse sowie ihres erdge­ schichtlichen Alters unterscheidet man im Wesentlichen drei Großgruppen von natürlichem Gestein [4]. Magmatisches Gestein Magmatisches Gestein ist durch das Erstarren flüssiger Magma entstanden (daher auch Erstarrungsgestein). Es besitzt ein außerordentlich hartes und dichtes Gefüge und damit die besten mechanischen Eigenschaften unter den Gesteinen. Sedimentgestein Sedimentgestein bildet sich aus Erosions­ produkten von magmatischem Gestein (z. B. Sandstein) bzw. aus Skelettresten von Lebewesen (z. B. Kalkstein), d. h. aus bereits festen Einzelpartikeln (Sedi­ mentpartikel), die aufgrund des Pressens und Sinterns von Kristallpulver oder ande­ ren Partikeln unter Druck und hohen Temperaturen zu festem Gesteinsgefüge 76

verschmolzen werden (Diagenese). Typisch für Sedimentgesteine ist das sogenannte Einregeln der Körner in Ablagerungsschichten. Sie geben eine deutliche Anisotropie des Materials vor, die für bauliche Anwen­dungszwecke Relevanz hat. Sedimentgesteine sind deutlich jünger als Erstarrungsgesteine. Der Zusammenhalt ihrer Partikel ist grundsätzlich schwächer als bei magma­ tischem Gestein, sie sind folglich meist weicher und weniger fest. Metamorphes Gestein Metamorphe Gesteine, erdgeschichtlich betrachtet die jüngsten, bestehen aus Sedi­mentgesteinen, die weiteren Umform­ prozessen aus tektonischen Vorgängen unter Einwirkung hohen Drucks und gro­ ßer Hitze unterworfen wurden. Auch diese Gesteine zeigen meist typische Formen der Einregelung von Körnern. Sie können eine Schieferung oder ein schlieriges bzw. lagig-streifiges Korngefüge aufwei­ sen. Dieses Korngefüge wird von einem übergeordneten Großgefüge aus tekto­ nischen Umformungen wie Faltung, Klüf­ tung oder Schieferung überlagert. Auswahl relevanter Gesteinssorten

Da eine Vielzahl an Natursteinsorten für Fußböden einsetzbar ist, können in die­ sem Kontext nicht alle einzeln genannt und behandelt werden. Ferner gibt es deutliche Abweichungen zwischen den kommerziellen und den naturwissen­ schaftlichen (petrographischen) Bezeich­ nun­gen. Zur groben Orientierung dienen die in DIN EN 12 670 genannten Unter­ gruppen der drei diskutierten Großgrup­ pen sowie einige repräsentative Gesteins­ arten (Abb. 4). Eine ausführliche Aufstel­ lung traditioneller Handelsnamen europä­ ischer Natursteine enthält DIN EN 12 440. Die im Folgenden behandelten Natur­ steine besitzen für die Ausführung von Fußböden besondere Relevanz.

atursteinfußboden aus Dorfergrün, einem N ­Chloritgneis aus Osttirol, Verwaltungsgebäude, Vandans (A) 2013, Architekten H ­ ermann Kauf­ mann Gesteinsgruppen nach DIN EN 12 670 sowie eini­ ge repräsentative Gesteinsarten (in Klammern) verschiedene Natursteinbeläge a Marmorplattenbelag b Schieferplattenbelag c aus weißem und schwarzem Stein intarsierter Schmuckfußboden; Darstellung des Tierkreises, San Miniato al Monte, Florenz (I) 1207 d Granitplattenbelag e Sandsteinplattenbelag f Solnhofener Plattenbelag g Kalksteinplattenbelag h Travertinplattenbelag

Granit Granit ist magmatischen Ursprungs und weist eine mittel- bis grobkörnige, rich­ tungslose (isotrope) Kornstruktur auf. Er zeichnet sich durch große Härte sowie hohe Festigkeit gegen Abrieb und che­ mischen Angriff aus, weshalb er sich ­hervorragend für stark beanspruchte Fuß­ bodenflächen eignet (Abb. 5 d). Wegen seiner Unempfindlichkeit gegen Abnut­ zung wird er in Innenräumen häufig mit polier­ter Oberfläche verarbeitet. Sein visuelles Erscheinungsbild ist aufgrund seiner körnigen Struktur weitgehend homogen und neutral. Granit gehört zu den am häufigs­ten, praktisch weltweit vorkommenden Gesteinen. Sandstein Sandstein ist ein Sedimentgestein, das durch Verfestigung (Zementation) von lockerem Sand gebildet wurde. Je nach Bindung der Partikel aus dem Prozess der Diagenese zeigen Sandsteine stark abweichende Eigenschaften. Das Grund­ mineral ist Quarz (Quarzsandstein), bei einem höheren Gehalt von Feldspäten spricht man von Arkose, bei einem hohen Anteil an Ton und einem niedrigen an Quarz in der Kornzusammensetzung bezeichnet man den Sandstein als Grau­ wacke. Quarzitisch gebundene Sandsteine sind für höhere Abriebbeanspruchung ge­­ eignet. Aufgrund der grundsätzlich rauen Oberfläche von Sandsteinen sind Ver­ färbungen möglich. Bei der Farbgebung überwiegen rötliche Töne. Wie andere Sedimentgesteine auch, ist Sandstein ­anisotrop. Man unterscheidet deshalb im Lager (parallel zur Schichtung) geschnit­ tene und gegen das Lager (rechtwinklig zur Schichtung) geschnittene Sandsteine. Kalkstein Wie Sandsteine sind auch Kalksteine sedimentär (Abb. 5 g). Kalksteinmine­ ralien sind Kristallisationsformen von Cal­


Bodenbeläge

magmatisches Gestein: •  plutonische Gesteine (Granit, Syenit, Diorit) •  ultrabasische Gesteine (Hornblende) •  vulkanische oder pyroklastische Gesteine (Basalt, Tuff) Sedimentgestein: •  aus Quarz (Sandstein) •  aus Phyllosilicaten (Tongestein) •  aus Carbonaten (Kalkstein, Dolomit) •  aus Feldspäten und Feldspat /Quarz-Fragmenten (Grauwacke) •  aus Gesteinsfragmenten (lithische Grauwacke, lithische Arkose)

4

metamorphes Gestein: •  aus Quarz (Quarzit, Schiefer, Tonschiefer) •  aus Feldspäten (Feldspatit, Gneis, Grünschiefer) •  aus Amphibolen (Amphibolit) •  aus Epidoten (Grünschiefer) •  aus Glimmer, Chlorit (Glimmerfels, Schiefer, Tonschiefer, Grünschiefer) •  aus Carbonaten (Marmor, Kalkschiefer)

ciumcarbonat CaCO3. Bei hohem Dolomit­ anteil CaMg(CO3)2 spricht man auch von Dolomitgestein, bei hohem Tonmineral­ anteil von Mergel. Kalkstein ist meist bio­ gener Herkunft, d. h., er besteht aus Ske­ letten oder Aussonderungen von Lebewe­ sen, kann aber auch chemisch ausgefällt sein. Grundsätzlich hat Kalkstein nur eine geringe mechanische sowie chemische Widerstandsfähigkeit und ist kratzemp­ findlich (Mohshärte 3), lässt sich nach­ träglich aber schleifen [5]. Seine Farb­ palette umfasst Weiß, Grau, Beige und verschiedene erdfarbene Töne. Ein im deutschsprachigen Raum bekannter han­ delsüblicher Kalkstein ist der Solnhofener (Abb. 5 f). Eine besondere Erscheinungs­ form von Kalkstein ist Travertin (Abb. 5 h). Er zählt ebenfalls zu den Sedimentgestei­ nen und zeigt eine lagige, stark poröse, mit zahlreichen Hohlräumen durchsetzte Grob­struktur. Travertin besteht praktisch ausschließlich aus Kalziumcarbonat (CaCO3). Aufgrund seiner geringen Fes­ tigkeit und mechanischen Widerstands­ fähigkeit gilt Travertin als Weichgestein. Auch fehlt ihm die Resistenz gegen che­ mischen Angriff. Bei Fußbodenbelägen werden Poren und Hohlräume dieses Steins meist gespachtelt, vor allem mit zementärem Mörtel, bei polierten Ober­ flächen auch mit Epoxidharz. Handels­ übliche bekannte Travertinsorten sind der römische Travertin aus Tivoli, der toska­ nische Travertin sowie, im deutschspra­ chigen Raum, der Cannstatter Travertin. Marmor Bei Marmor handelt es sich um ein meta­ morphes Gestein mit mittel- bis großkri­ stalliner Struktur, das aus Kalksteinen ent­ standen ist (Carbonatgestein) und diesen in seiner technischen Charakteristik sehr ähnelt, jedoch keine eingeschlossenen Fossilien aufweist (Abb. 5 a). Marmor ist als ein verhältnismäßig weicher Stein (Mohshärte 3) sowohl gegen Kratzer als

auch gegen chemischen Angriff (v. a. Säuren) empfindlich. Abnutzungen stark frequentierter Bereiche auf Fußböden können durch Aushöhlungen bereits früh­ zeitig in Erscheinung treten, doch lässt sich der Stein in diesen Fällen einfach neu schleifen und polieren. Viele Marmor­ sorten sind stark transluzent, weshalb auf die Farb­auswahl des Verlege­mörtels zu achten ist. Wegen der hohen Saugfähig­ keit des Steins besteht die Möglichkeit, dass nach Verlegung Farbpigmente aus dem Mörtel in den Belag wandern, was gemeinhin zu unerwünschten Verfärbun­ gen führt. Spezielle weiße Verlegemörtel sowie das Begrenzen des Feuchtetrans­ ports in den Belag können hierbei Abhilfe schaffen. Durch verschiedene natürliche Beimen­ gungen von Mineralien kann Marmor eine breite Palette von Farben annehmen: von nahezu schwarzen über rote, braune und grüne bis zu reinweißen Tönen. Berühmte handelsübliche Marmor­sorten sind die weißen Marmore aus Carrara (Italien) und Thassos (Griechenland).

a

b

c

d

e

Schiefer Als metamorphes Gestein ist Schiefer durch die Ablagerung von Tonminera­ lien und anschließende Umformung f durch tektonische Vorgänge entstanden (Abb. 5 b). Platten für Fußböden werden meist im Spaltverfahren entlang paralleler Schieferungsflächen gewonnen, weshalb sie meist spaltraue Oberflächen auf­ weisen. Schiefer verfügt über eine sehr hohe Biegezugfestigkeit, wesentlich höher als die anderer Gesteine. Dies g erlaubt, besonders dünne Platten zu fer­ tigen und zu verlegen. Der Stein ist was­ serabweisend (hydrophob) sowie wasser­ dicht, was ihn besonders für feuchte­ beanspruchte Fußböden prädestiniert. Aufgrund ihrer hohen Dichte sind Schie­ feroberflächen wenig schmutzempfind­ lich, besitzen andererseits aber nur 5 h 77


t

t

Bodenbeläge

b b

b b

l l 46

b b

t

1

b 1

b

a

8 – 35

6 –10

115 – 320

Grenz­ abmaße

±0,5

±0,5

±0,5

10

49 b b

t

1 1

t

9 –11

120 – 400

30 –75

große Lam­par­ kett­elemente inkl. Parkettdiele

6 – 10

≥ 400

60 –180

13 –14 b

350 – 600

60 – 80

Maxi-Lam­par­ kett­element

1 b

2

3

2

α α 1 0 < α <α3° 1 α

c

1 1

b

t α

3

1

1

1 α

2

b

1

1  längliche Mosaik­ parkettlamelle 2  Mosaikparkett­ tafel aus Mosaik­ würfeln (2), ihrer­ seits zusammen­ gesetzt aus (1)

b

t

Lamparkett­ element

b

b

Breite b [mm]

b

Maße

Länge l [mm]

t

Länge l [mm]

Dicke t [mm]

t

Breite b [mm]

a

0 < α < 3° Nennmaße

b

Dicke t [mm]

α

α

2

Produkt

l

b

3

b

l

48 c

l α

b

b

0l < α < 3° l

Dicke t [mm]

l Breite b l [mm]

Länge l 1) [mm]

8

≤ 35

115 –165

Für besondere Parkettmuster kann die Länge < 115 mm betragen

1)

50 b 46 Hochkantlamellenparkett in einem Sportstudio 47 Mosaikparkett aus Eichenholz im Korb- bzw. Flechtmuster verlegt 48 Hochkantlamelle für Massivholzparkett nach DIN EN 14 761 a Querschnitt b Draufsicht c Maße und Grenzabmaße 49 Massivholz-Lamparkettelemente nach DIN EN 13 227 (Vornorm) a Querschnitt zweier anstoßender Elemente b Nennmaße 2 1 50 Mosaikparkett­lamelle nach DIN EN 13  488 2 1 a Querschnitt b Draufsicht c Nennmaße der Mosaikparkettlamelle ohne Oberflächenbehandlung nach DIN EN 13 488. Mit Oberflächenbehandlung muss die Dicke der Lamelle 7,5 mm ± 0,3 mm betragen. d Mosaikparketttafel aus Mosaikwürfeln (2), ihrerseits zusammengesetzt aus länglichen

92

1

Mosaikparkett Wie der Name andeutet bestehen Mosaik­ parkette aus kleinformatigen Grundmodu­ len, die ein meist richtungsneutra­ les, flä­ 1 chiges Verlegemuster ergeben (Abb. 51). Die unpro­filierten, mit geraden Kanten l bearbeiteten Mosaiklamellen (Abb. 50 a, b) werden vollflächig auf ebenem Unter­ grund verklebt. Die 8 mm dicken Ele­ mente haben verhältnismäßig kleine Brei­ ten- und Längendimensionen (Abb. 50 d). Zur Arbeitsersparnis werden sie als werk­ seitig vorgefertigte, größere Einheiten auf Klebenetzen oder Trägerplatte verlegt. Eine klassische Variante des Mosaikpar­ ketts ist das Korb- oder Flechtmuster mit schachbrettartig abwechselnd ausgerich­ teten Grundmodulen aus fünf Lamellen (Abb. 47, 50 c). 2 1

b

α

0b < α < 3°

b

α

2

t

3

t

α

a

1 Oberseite 2 Unterseite 3 Klebfalz α = Neigung

1

1

t

t

b

b

t

47

50 d

51

52 53

54 55

Mosaikparkettlamellen (1), sogenanntes Korboder Flechtmuster Verlegeeinheiten von Mosaikparkett nach DIN EN 13 488 a Verband mit einer Mosaiklamelle b Verband mit zwei Mosaiklamellen c Haddon-Hall-Muster d Fischgrat einfach e Fischgrat doppelt 2 1 Querschnitt durch ein Mehrschichtparkettelement nach DIN EN 13 756. Die2drei Lagen sind1mit wechselnder Faserrichtung (gesperrt) verleimt. verschiedene Typen bzw. Muster von Mehr­ schichtparkettelementen nach DIN EN 13 489. Die kleineren Elemente sind für gemus­terte Ver­ legung geeignet. Klotz für Holzpflaster nach DIN 68 702 Nennmaße von Holzpflasterklötzen nach DIN 68 702 a Holzpflasterklötze RE und WE b Holzpflasterklötze GE

Mehrschichtparkett Im Gegensatz zu Einschichtparkett aus massiven Holz­elementen besteht Mehr­ schichtparkett (auch als Fertigparkett bezeichnet) aus mindestens drei Lagen, die mit abwechselnder Faserrichtung, d. h. gesperrt, verklebt sind (Abb. 52). Dieser Aufbau bietet folgende Vorteile: Das Schwinden und Quellen des Holzes sowie seine Tendenz zum Verziehen wird durch die gesperrte Verklebung deutlich verringert. Die obere Nutzschicht besteht aus qualitativ höherwertigem Vollholz, die Trägerschicht und der darunterliegende Gegenzug lassen sich hingegen aus ein­ facherem Holz oder Holzwerkstoff herstel­ len, was den Preis deutlich senkt. Nach DIN EN 13 489 beträgt die Mindestdicke der Nutzschicht 2,5 mm. Anders als Mas­ sivholzparkette, die stets erst nach Ver­ legung geschliffen und oberflächenbe­ handelt werden, sind Mehrschichtpar­ kette bereits werkseitig fertig behandelt, womit die ansonsten notwendige erste Flächenschleifung entfällt. Fertigparkette lassen sich zwar grundsätzlich ebenfalls durch erneutes Schleifen und Oberflä­


Bodenbeläge

a

b

d

t

tt

1 b1 3 b1 3

5

6

2 2 bb

3 3 b 41 4 554 665 6 2 3

bb11 3b1 3 3

b3 α bbb223 b2 b3 α α

t

1 b1 31

52

4

e

b2 α α

b

tt

chenbehandeln wieder instand setzen, erlauben aber aufgrund der verhältnis­ mäßig dünnen Deckschicht gewöhnlich weni­ger Erneuerungszyklen als Massiv­ holzparkette. Die Elemente sind ringsum gespundet und werden beim Verlegen miteinander in der Nut verklebt. Es gibt auch klebefreie Einrast­systeme, die den Bauablauf deutlich beschleunigen. Der Einbau erfolgt schwimmend auf vollflä­ chiger, federnder Zwischenlage oder alternativ durch vollflächige Verklebung auf dem Untergrund. Damit sich bei schwimmender Verlegung der zusam­ menhängend verklebte Fuß­boden an den Rändern frei ausdehnen kann, ist eine ausreichend breite Randfuge einzupla­ nen, die anschließend mit der Fußleiste abgedeckt wird.

b2 b2

b b 1 4 5 6 1 4 5 6

51 c

22

2

33

3bb33

1 Oberseite 2 Unterseite 3 Klebfalz 4  Nutzschicht aus Massivholz 5  Mittelschicht aus

Sperrholz oder Massiv­ holzstäbchen, Faser quer zu (4) verlaufend 6  Gegenzug aus Massiv-, Sperrholz oder Furnier α = Neigung

α b3

h h h

Holzpflaster Holzpflaster besteht aus kleinformatigen l b l quaderartigen Holzklötzen mit Kanten­ hh h b 54 dimensionen ähnlich einem Steinpflaster 53 l (Abb. 54 und 56, S. 94). Die Grundele­ b Breite Länge Höhe mente mit ihren präzise bearbeiteten Sei­ b 1) l 1) h 1) ±1 [mm] ±1 [mm] [mm] tenflächen werden beim Verlegen press  2) aneinander angeschlagen und ergeben  22 ll l bb b in ihrer Gesamtheit eine (zumindest plan­  25 2) mäßig) fugenlose Fußboden­oberfläche. 30 Im Gegen­satz zu den bisherigen Holz­ 40 – 120 40 – 80 1) 40 böden ist der Faserverlauf der Elemente (bei WE 40 – 140 je nach Anfall) nicht parallel, sondern rechtwinklig, d. h. 50 stehend zur Bodenoberfläche ausgerich­ 60 tet. Dass Holz ein ausgeprägt anisotroper 80 (richtungsabhängiger) Werkstoff ist (siehe 1)  bei WE mit Fahrzeugund Staplerverkehr Höhe mind. 40 mm, Breite max. 80 mm, Länge max. 100 mm »Verformung«, S. 94f.) hat weitreichende a 2)  nur bei RE Folgen sowohl für das mechani­sche als auch für das Verformungsverhalten dieser Länge Breite Höhe Fußbodenart. Aus mechanischer Sicht l b h [mm] ±1,5 [mm] ±1 [mm] erhöht sich die Fes­tigkeit des Fußbodens in Faserrichtung gegen Abrieb, Pressun­ 50 gen und Stöße erheblich, weshalb Holz­ 60 60 – 140 60 – 80 1) pflas­ter vorzugsweise für hoch bean­ (je nach Anfall) 80 spruchte Fußböden verwendet wird. Aus 100 hygros­kopi­scher Sicht, d. h. aus Sicht der feuch­te­beding­ten Verformungen, ist zu 55 b 1)  Abweichende Breiten ab 50 mm sind zulässig, bedürfen jedoch einer besonderen Vereinbarung. 93


Bodenbeläge

67 a

b

Elastische Beläge Im Gegensatz zu harten Belägen wie etwa Stein- oder Holzbelägen besitzen elasti­sche Beläge analog zu textilen Belägen keine nennenswerte Biegestei­ figkeit. Sie sind vielmehr vergleichbar mit dünnen Häuten von nur wenigen Milli­ metern Dicke, die als Schutz gegen ver­ schiedene Einwirkungen und zur Schaf­ fung eines gewünschten Erscheinungs­ bilds auf den Unterboden aufgebracht werden. Der nur minimale konstruktive Aufbau des Belags ist ein großer Vorteil dieser Belagsart. Hohe Elastizität und geringe Dicke sind aber auch Ursache gewisser Nachteile. Zu ihnen zählt die Empfindlichkeit gegenüber kleinsten Un­ebenheiten des Untergrunds, die sich durch die Anformung des Belags stets unmittelbar abzeichnen [35]. Diesbezüg­ liche Ebenheiten, wie in DIN 18 202 gefor­ dert, reichen für elas­tische Bodenbeläge nicht aus [36]. Estriche müssen für die Belegung mit elastischen Werkstoffen grundsätzlich geschliffen, grundiert und meist ca. 2 mm dick gespachtelt werden [37]. Die hohen Elastizitätsgrade sind auch für das Verbleiben von Resteindrü­ cken bei punktueller Belastung verant­ wortlich (z .B. Stuhl- oder Tischbeine). Eine zu dicke oder zu weiche Kleberschicht

unter dem Belag kann solche Verformun­ gen ebenfalls verursachen [38]. Auch gegen Verschrammun­gen sind die mei­ sten elastischen Beläge empfindlich. Die Elastizität dieser Belagsart bedingt auf der anderen Seite aber auch, dass Zwängungen im Belag, wie sie z .B. bei unterschiedlicher Verformung von Hart­ belag und Unterboden auftreten, nicht zwingend zu Schäden führen. Sofern ­derVerbund mit dem Estrich ausrei­ chende Scherfestigkeit aufweist, lassen sich Dehnungen im Belag weitgehend zwängungsfrei abbauen. Werden die Ver­ formungen aber zu groß, können durch Schrumpfungen Rissfugen an den Stößen auftreten bzw. bei Deh­nun­gen entspre­ chende Fugenaufwölbun­gen (sogenannte Spitz- oder Stippnähte) [39]. Da die Ver­ formungen vorwiegend temperatur- und feuchtebedingt sind, müssen elasti­sche Beläge vor dem Verarbeiten ausreichend lang (ca. 2 – 3 Tage) unter den gleichen Klimabedingungen gelagert werden wie im späteren Nutzungszustand (Akklima­ tisierung). Viele Beläge dieser Kategorie sind was­ serdicht und weitgehend dampfdicht. Werden die Stoßfugen z. B. durch Ver­ schweißen ebenfalls wasserdicht aus­ geführt, entsteht ein insgesamt wasser­ undurchlässiger Belag, der mäßigen Bean­

Prüfverfahren

Anforderung

Erstprüfung 1)

ENV 717-1

Freisetzung ≤ 0,124 mg/m3

werkseigene Produktionskontrolle

ENV 717-1

Freisetzung ≤ 0,124 mg/m3

EN 717-2

Freisetzung ≤ 3,5 mg/m2 h

ENV 717-1

Freisetzung > 0,124 mg/m3

EN 717-2

Freisetzung > 3,5 mg/m2 h bis ≤ 8 mg/m2 h

ENV 717-1

Freisetzung > 0,124 mg/m3

EN 717-2

Freisetzung > 3,5 mg/m2 h bis ≤ 8 mg/m2 h

Formaldehydklasse E 1

Formaldehydklasse E 2 Erstprüfung werkseigene Produktionskontrolle 1)

68

ei bereits bekannten Produkten kann die Erstprüfung auch auf Grundlage vorliegender Daten aus der werks­ B eigenen Produktionskontrolle oder einer externen Untersuchung mit Prüfungen nach EN 717-2 erfolgen.

100

spruchungen (z .B. bei Bädern im Woh­ nungsbau) standhält. Allerdings können elas­tische Beläge Beanspruchungen durch drü­cken­des Wasser von oben (z .B. in Dusch­räumen) nicht dauerhaft aufneh­ men, weshalb sie nicht als Abdichtung gegen Feuchte gelten können [40]. Der verhältnismäßig hohe Diffusionswider­ stand dieser Böden bewirkt wiederum, dass Feuchte aus dem Unterboden bzw. aus der tragenden Rohdecke nur schwer ausdiffundieren kann. Als Folge davon können sich beispielsweise Blasen bilden oder Dispersionskleber verseifen [41]. Daher ist auf eine ausreichende Trock­ nungszeit des Estrichs vor Belegung zu achten, die aber auch nicht zu lang sein darf, da er sonst in seinen oberen Schich­ ten zu stark austrocknet und reißt. Falls erforderlich, ist eine Feuch­tesperre auf der Rohdecke zu verlegen, um einen Feuchtetransport in den Fußbodenaufbau zu verhindern. Die Verlegung von elastischen Belägen erfolgt nahezu ausnahmslos durch vollflä­ chige Verklebung mit dem Unterboden. Im Gegensatz zu Textilbelägen zeichnen sich elas­tische Beläge durch glatte, fugen- und porenlose Oberflächen aus, die schmutz­abweisend und in der Regel leicht zu reinigen sind. Sie haben in den meisten Fällen eine lange Lebensdauer und sind kostengünstig. Wegen ihrer ver­ hältnismäßig geringen Wärmeleitfähigkeit weisen sie fußwarme Oberflächen auf, eignen sich im Allgemeinen aber wegen ihrer geringen Dicke und dem daraus folgen­den geringen Wärmedurchlass­ widerstand dennoch gut für Fußboden­ heizungen. Mit federnden Schaumrücken ausgestattet, können diese Beläge den Trittschallschutz deutlich verbessern. Die für elastische Bodenbeläge einge­ setzten Werkstoffe sind teils natürlich (Kork, Linoleum, Naturkautschuk), meist jedoch synthetisch (PVC, Elastomer­ beläge).


Bodenbeläge

67 e lastische Bodenbeläge in der Anwendung a  Linoleum, Seminarraum im Universitäts­ gebäude Brixen (I) 2004, Kohlmayer Oberst b  Kautschukboden, Erweiterung der MartinLuther-Schule, Marburg (D) 2010, Hess / Tal­ hof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner 68 Zuordnung elastischer Beläge zu den Form­ aldehydklassen E1 und E2 nach DIN EN 14 041 69 Anforderungen elastischer Bodenbeläge zur Ein­ stufung in Brandverhaltensklasse E ohne weitere Prüfung nach DIN EN 14 041 70 Klassifikation von elastischen Bodenbelägen ­gemäß ihrer Nutzungsintensität nach DIN EN ISO 10 874

Ohne weitere Prüfung stuft die Norm elas­ tische Bodenbeläge unter bestimmten Voraussetzungen als normal entflammbar ein (Klasse Efl gemäß DIN EN 13 501-1, B 2 nach DIN 4102; Abb. 69). Einzelne elastische Beläge gelten bei geeigneter Verlegung als normal entflammbar Dfl oder sogar als schwer entflammbar (Bfl oder Cfl gemäß DIN EN 13 501-1, B2 nach DIN 4102). Im Brandfall können aggres­ sive Gase entstehen. Emissionen

Verschiedene Zusatzstoffe für die Her­ stellung elastischer Beläge aus synthe­ tischen Werkstoffen gelten als gesund­ heitsgefährdend und umweltschädlich. Diese Substanzen werden teilweise ­während der Nutzungszeit durch Ausga­ sung freigesetzt (Abb. 68) und bereiten auch bei der Entsorgung Probleme. Eine langjährige, intensive öffentliche Debatte hat schließlich dazu geführt, dass die Industrie einen Teil dieser Substanzen mittlerweile durch unbedenkliche Alter­ nativstoffe substituiert bzw. dass die ­Normung die Verwendung gesundheits­ gefährdender Substanzen stark ein­ geschränkt hat. Elastische Bodenbeläge – wie auch textile Beläge und Laminate – dürfen gemäß DIN EN 14 041 kein ­Pentachlorphenol (PCP) bzw. Derivate davon enthalten. Hinsichtlich der Emis­ sion von Formaldehyd sind nur Boden­ beläge erlaubt, die der Klasse E1 ent­ sprechen (Abb. 68). Elastische Werkstoffe

ENProdukt­ norm

Mindest­ masse [kg/m2]

Höchst­ masse [kg/m2]

Mindest­ gesamtdi­ cke [mm]

Brandverhaltens­ klasse 2) des Boden­belags

Linoleum mit und ohne Muster

EN 548

2,3

4,9

2

Efl

homogene und heterogene ­Polyvinylchlorid-Bodenbeläge

EN 549

2,3

3,9

1,5

Efl

Polyvinylchlorid-Bodenbeläge mit einer Schaumstoffschicht

EN 651

1,7

5,4

2

Efl

Polyvinylchlorid-Bodenbeläge mit einem Rücken auf Korkbasis

EN 652

3,4

3,7

3,2

Efl

geschäumte Polyvinylchlorid-­ Bodenbeläge

EN 653

1,0

2,8

1,1

Efl

Polyvinylchlorid-Flex-Platten

EN 654

4,2

5,0

2

Efl

Linoleum mit Korkmentrücken

EN 687

2,9

5,3

2,5

Efl

homogene und heterogene ­ebene Elastomer-Bodenbeläge mit Schaumstoffbeschichtung

EN 1816

3,4

4,3

4

Efl

homogene und heterogene ­ebene Elastomer-Bodenbeläge

EN 1817

3,0

6,0

1,8

Efl

homogene und heterogene pro­ filierte Elastomer-Bodenbeläge

EN 12 199

4,6

6,7

2,5

Efl

Typ des Bodenbelags 1)

Brandverhalten

1)

69

2)

odenbelag lose verlegt auf einer beliebigen Holzwerkstoffplatte mind. der Klasse D -s2, d0 oder e B ­ iner belie­ bigen Trägerplatte mind. der Klasse A2-s1, d0 Klasse entsprechend Tab. 2 des Anhangs zur Entscheidung 2000/147/EG

Klasse Verwendungs­bereich Beschreibung Wohnen

Bereiche, die für private Nutzung vorgesehen sind

21

mäßig /gering

Bereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung

22

normal /mittel

Bereiche mit mittlerer Nutzung

22+

normal

Bereiche mit geringer bis intensiver Nutzung

23

stark

Bereiche mit intensiver Nutzung

gewerblich

Bereiche, die nur für öffentliche und gewerbliche Nutzung vorgesehen sind

31

mäßig

Bereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung

32

normal

Bereiche mit mittlerer Nutzung

33

stark

Bereiche mit starker Nutzung

sehr stark

Bereiche mit intensiver Nutzung

leichtindustriell

Bereiche, die für die Nutzung in der Leichtindustrie vorgesehen sind

mäßig

Bereiche, in denen die Arbeit hauptsächlich sitzend durchgeführt wird und in denen gelegentlich leichte Fahrzeuge benutzt werden

normal

Bereiche, in denen die Arbeit hauptsächlich stehend ausgeführt wird und / oder mit Fahrzeugverkehr

stark

andere Bereiche der Leichtindustrie

34 Elastische Beläge wurden in ihren Anfän­ gen zunächst aus natürlichen Werkstoffen (Leinöl, Naturkautschuk, Kork), später 41 vornehmlich aus synthetischen (PVC, Synthesekautschuk) hergestellt. In der 42 technischen Entwicklung der elastischen Bodenbeläge gehören Linoleumbeläge 43 zu den ältesten. 70

101


Bodenbeläge

1  Deckschicht (Over­ lay) aus harzver­ presstem Papier 2  Trägermaterial aus Holzwerkstoff

3  Gegenzug aus ­Furnier oder harz­ verpresstem Papier 4  Unterlagsmaterial (optional) 2

1

77

78

wachsen oder bürsten. Mit Naturöl behan­ delt, behält der Werkstoff seine feuchte­ regulierende Sorptionsfähigkeit. Mit einer Versiegelung verliert er diese Fähigkeit, ist aber wesentlich einfacher zu reinigen. Nach gewisser Zeit kann der Boden abge­schliffen und die Oberfläche neu behandelt werden. Bambusbeläge zeich­ nen sich durch große Härte und Wider­ standsfähigkeit aus. Da sie unter Feuchte­ wirkung nur begrenzte Quellverformung zeigen, sind sie auch für Nassbereiche geeignet. Laminatbeläge Auch wenn Laminate einige Gemeinsam­ keiten mit Fertigparkettbelägen sowie mit biegefesten Paneelen mit einer Nutz­ schicht aus verschiedenen Werkstoffen aufweisen, werden sie in DIN EN 13 329 (Entwurf) als eigene Kategorie klassifi­ ziert. Ein Laminatbelag wird dort definiert als ein »Fußbodenbelag, üblicherweise in Form von Dielen oder Platten mit einem mehrlagigen Aufbau […]. Produkte mit elastischer oder textiler Deckschicht sowie mit Deckschichten aus Stein, Holz, Leder oder Metall gelten nicht als Lami­ natböden.« [53] Der übliche dreischich­ tige Aufbau leitet sich vom Konstruktions­ prinzip abgesperrter Fertigparkette ab,

79

4

für Laminate ist allerdings die sehr dünne Nutzschicht aus Schichtstoff kennzeich­ nend, die aber eine sehr hohe Härte und Abriebfestigkeit aufweist (Abb. 78): •  Deck- bzw. Nutzschicht (Overlay): Eine oder mehrere Schich­ten faser­ haltigen Materials, in der Regel Papier, imprägniert mit aminoplasti­schen, ­wärmehärtbaren Harzen (meist Mela­ minharz), werden unter gleichzeitiger Anwendung von Hitze und Druck, gegebenenfalls gemeinsam mit einer Trägerplatte aus Holzwerkstoffen unter­ einander verpresst bzw. nachträglich auf diese Trägerplatte aufgeklebt. •  Trägerplatte: Sie besteht aus Holzwerk­ stoff, z. B. Spanplatten (DIN EN 309), mitteldichten (MDF, DIN EN 316) oder hochdichten Faserplatten (HDF) •  Gegenzug: Auch als Konterlaminat bezeichnet, hat der Gegenzug die Auf­ gabe, die verformende Wirkung der 2 1 Deckschicht auf die Trägerplatte auf 2 Seite zu neu­ 1 der gegenüberliegenden tralisieren. Er kann aus einem Furnier oder, analog zur 3Deckschicht, aus 4 imprägniertem Papier bestehen.

tiv kann man dieses auch getrennt vom Laminat als zusammenhängende Bahn auf dem Unterboden ausrollen. Laminate wurden als kostengünstige Alternative zu den teureren Parkettböden entwickelt und treten an ihrer Oberfläche nahezu ausschließlich als Parkettimitate in Erscheinung (Abb. 77). Musterung, Ober­flächentextur und Glanzgrad der Deckschicht lassen sich praktisch belie­ big gestalten. Ihre außerordentlich große Härte und Dichte verleiht Laminatböden eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Verschmutzung. Empfindlich sind Lami­ natelemente hingegen insbesondere an den Fugenflanken aus Holzwerkstoffen, die deshalb möglichst dicht geschlos­ sen sein sollten. Aus diesem Grund ist Feuchte stets rasch aufzuwischen, da ansonsten die Fugenränder aufquellen können. Nachteilig wirken sich der hohe Kunst­ harzanteil sowie der damit verbundene verhältnismäßig hohe Formaldehydgehalt, die energieaufwendige Herstellung und die nicht unproblematische Entsorgung dieser Belagsart aus.

Zusätzlich lässt sich unter der Gegenzugs­ schicht für eine schwimmende Verlegung ein Unterlagsmaterial auf den Gegenzug aufbringen (DIN CEN/TS 16 354). Alterna­

Verlegung

3

80

106

3

4

Laminate werden meistens schwimmend verlegt, seltener vollflächig auf dem Unter­ boden verklebt (DIN CEN/TS 14 472-3).

77 h erkömmlicher Laminatboden, Parkettimitat 78 Aufbau eines Laminatbodenelements nach DIN EN 13 329 79 Laminatbodenelement mit klebstoffloser Klick­ verbindung 80 verschiedene Klicksysteme für Laminatböden 81 verschiedenfarbige Teppichfliesen aus getufte­ tem Recyclinggarn, Umgestaltung Bürogebäude, Stuttgart (D) 2013, Ippolito Fleitz Group


Bodenbeläge

81

Im ersteren Fall erfolgt die Verlegung auf federnder Unterlage, wobei die Elemente untereinander kraftschlüssig verbunden sind. Dies geschieht entweder durch Nutund-Feder-Verklebung oder klebstofflose Klicksysteme (Abb. 79, 80). Ähnlich wie bei Fertigparkett entsteht eine zusam­ menhängende dünne Belagsplatte, die sich unabhängig vom Unterboden bewe­ gen und verformen kann. Dabei sind die Randfugen zu benachbarten Bauteilen ausreichend zu bemessen. Im Regelfall empfiehlt es sich, eine dampfbremsende PE-Folie (mindestens 0,2 mm dick) auf dem Unterboden zu verlegen, um einen Feuchteübergang vom Estrich in den Belag zu verhindern. Bei einer vollflächigen Verklebung auf dem Unterboden [54] sollten die Fugen zwischen den Elementen für einen dich­ ten Verschluss ebenfalls verklebt oder alternativ in geeigneter Weise gegen Feuchte kantengeschützt werden. Eine Verklebung ist insbesondere bei hoher Flächenbelastung oder bei Einsatz auf Heizestrichen sinnvoll, da sich bei voll­ flächigem Kontakt der Wärmedurchgang verbessern lässt. Wie bei elastischen Fußböden sollte das Material unter ge­­ eigneten klimatischen Bedingungen für min­des­tens zwei Tage vorgelagert werden. Auf die adäquate Restfeuchte des Estrichs ist sorgfältig zu achten. Als Klebstoffe kommen ausschließlich lösemittel- und wasserfreie Polyurethan­ klebstoffe (ein- oder zweikomponentig) infrage, die schnell und mit hoher Festig­ keit sowie Elastizität abbinden. Für die Nut-und-Feder-Verklebung ist lediglich Weiß- bzw. Kaltleim zu verwenden (Bean­ spruchungsgruppe D 2 oder D 3 nach DIN EN 204) [55]. Hinsichtlich der Verformung von Laminat, insbesondere im Zusammenspiel mit dem Untergrund, herrschen ähnliche Bedingungen wie bei Fertigparkettböden (siehe »Mehrschichtparkett«, S. 92f.).

Textile Beläge Durch ihre textile Struktur sowie insbeson­ dere die nach oben offene Faserstruktur zahlreicher Varianten (Schnittpol/Velours) unterscheiden sich die textilen Beläge deutlich von den bisher diskutierten Glatt­ belägen. Ihre Oberflächenstruktur sowie der stark elastische Aufbau der meisten textilen Beläge sind verantwortlich für charakteristi­sche Eigenschaften, wie vor allem das Verformungs-, Wärmedämmund Trittschallverhalten, das visuelle Erscheinungsbild, das hygroskopische und elektrostatische Verhalten, die hygie­ nische Eignung sowie den Widerstand gegen verschiedene äußere Einflüsse. Aufbau

In gewebter Form sind textile Bodenbe­ läge aus Fäden oder Garnen als Grund­ elemente hergestellt, indem jeweils zwei Scharen paralleler Fäden, die zueinander orthogonal verlaufen, zu einer zusammen­ hängenden flächigen Gitterstruktur, dem Gewebe, zusammengeführt werden. Da Fäden sich an den Kreuzungspunkten nicht durchdringen können, laufen sie dort jeweils in verschiedenen Höhenlagen anei­nander vorbei. Die Reibung zwischen den sich berührenden Fäden stellt insge­ samt den Zusammenhalt des Gewebes in der Ebene her, die Verschränkung der Fäden quer zu ihr. Beide Hauptfadenscha­ ren des Gewebes haben unterschiedliche Rangordnung: Die zuerst verarbeitete Schar verläuft stets geradlinig, da sie frei im Webstuhl eingespannt ist. Sie wird als Kette bezeichnet und gibt die am stärks­ ten belastbare Richtung des Gewebes mit der geringsten Verformung unter Zug­ beanspruchung vor. Die zur Kette recht­ winklig verlaufende Fadenschar wird bei einfacheren Gewebearten quer zwischen die Kettfäden geschossen und folglich als Schuss bezeichnet, wobei der Faden im Wechsel einmal über, einmal unter

der Kette durchgeführt wird (Abb. 87a, S. 109). Auf diese Weise entstehen soge­ nannte zweidimensionale textile Beläge, auch als Flachteppiche bekannt. Alter­ nativ lassen sich Textilfasern zu einer flächi­gen Struktur verbinden, ohne sie zu Garnen zu spinnen, indem sie filzartig unter­einander verschränkt werden. In ­diesem Fall entsteht eine ungeordnete Wirrlage aus Fasern bzw. ein Vlies. Die flächenhafte textile Struktur, entweder gewebt oder verfilzt, stellt in beiden Fällen gleichzeitig auch die Nutzschicht dar. Bodenbeläge mit Pol

Bei dreidimensionalen Textilien bildet die Nutzschicht ein zusätzlich einge­ brachtes Fadensystem, das als Pol oder Flor bezeich­net wird. Dieses ist in der flächi­gen Trägerschicht verwoben oder eingebettet und vertikal, d. h. rechtwink­ lig zur Fußbodenfläche ausgerichtet. Die Polschicht verleiht dem Bodenbelag Elastizität, Weichheit und Volumen. Je nachdem wie die Polfäden angeordnet und mit der unten liegenden Träger­ schicht verbunden sind, unterscheidet man verschiedene textile Konstruktionen (Abb. 90, S. 110). Gewebte Beläge Bei den meisten modernen, maschinell gefertigten textilen Bodenbelägen existie­ ren mindestens zwei (geradlinige) Schuss­ fadenscharen, der Ober- und der Unter­ schuss. Um nun wiederum den Zusam­ menhang des Gewebes herzustellen, der aufgrund der fehlenden Verschränkung des Schusses mit der Kette zunächst auf­ gelöst ist, werden zwei weitere Kettfäden eingeführt (die sogenannte Bindekette), die beide Schussfäden wieder zusammen­ binden. Der Oberschuss hat die Aufgabe, die eigentliche Nutzschicht des textilen Bodenbelags, den Pol oder den Flor, zu halten, der Unterschuss bildet die Gegen­ lage zur Arretierung der Bindeketten. 107


Anhang

Bildnachweis Allen, die durch Überlassung ihrer Bildvorlagen, durch Erteilung von Reproduk­tionserlaubnis und durch Auskünfte am Zustandekommen des Buches mitgeholfen haben, sagen die Autoren und der Verlag aufrichtigen Dank. Sämtliche Zeichnungen in diesem Werk sind eigens angefertigt. Nicht nachgewiesene Fotos stammen aus dem Archiv der Architekten oder aus dem Archiv der Zeitschrift Detail. Trotz intensivem Bemühen konnten wir einige Ur­­heber der Fotos und Abbildungen nicht ermitteln, die Urheberrechte sind aber gewahrt. Wir bitten um dementsprechende Nachricht.

Titel links, rechts: Jana Rackwitz, München Titel Mitte: tretford Teppich Kapitel 1 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 14, 15, 19, 20, 21, 38, 43, 44, 45, 47, 48, 49, 50, 51, 55, 56, 57, 58, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86 José Luis Moro, Stuttgart 11 nach DIN 18 202:2013-04 12, 13  nach DIN 51 130:2014-02 16 nach DGUV Information 207-006 17 nach DIN 51 097:1992-11 18 nach DGUV Information 208-041 22 Christian Schittich, München 23, 24  nach DIN 32 984:2011-10 25 nach DIN 18 040-1:2010-10 und DIN 18 040-2:2011-09 26 nach VDI 6008-2:2012-12 27 Limited Edition, Mouscron 28a nach: Gösele, Klaus; Schüle, Walter: Schall, ­Wärme, Feuchte. Wiesbaden / Berlin 1985, S. 140 29 Lohmeyer, Gottfried Christian Otto; Post, Matthias: Praktische Bauphysik. Eine Einführung mit Berechnungsbeispielen. Wiesbaden 2013, S. 581 30 nach: DIN 18 041 (Entwurf) 31 Aus: Hausladen, Gerhard; Tichelmann, Karsten: Ausbau Atlas. München 2009, S. 160 32 nach: Hausladen, Gerhard u. a.: ClimaDesign. München 2005, S. 160 33 nach DIN EN 1264-4: 2001-12 34 nach: Bundesverband Flächenheizungen e. V. (BFV) Planungsleitfaden Fußboden-Temperierung 35 Aus: Richtlinie des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention 36 Jogi Hild, Holzgerlingen 37 René Rötheli, Baden 39 nach: http://www.leonhard-sportboden.de/ sportboeden/performance/sportbodenauswahl/ 40 a nach DIN V 18 032-2:2001-04 40 b nach DIN V 18 032-2:2001-05 40 c nach DIN V 18 032-2:2001-06 40 d nach DIN V 18 032-2:2001-07 41 nach DIN V 18 032-2:2001-04 42 Markus Bühler-Rasom / Ricola AG 46, 52, 53  nach DIN 4109 Bbl. 1 54 a nach DIN 4102-4:1994-04, S. 80, Tab. 56 54 b nach DIN 4102-4:1994-04, S. 86, Tab. 63 59 nach DIN 4102-4:1994-04, S. 87, Tab. 64 60 nach DIN 4108-2:2013-02 Tab. 3, S. 15 61 nach DIN 4108-10, S. 8 62 Abriso nv, Anzegem 63 Granorte GmbH Deutschland 64 wie 28 a, S. 173 65 nach: Grandjean, Etienne: Wohnphysiologie: Grund­lagen gesunden Wohnens. Zürich 1973, S. 303 66 wie 28 a, S. 174 67 wie 28 a, S. 204f. 68, 69  nach DIN 18 195 Beiblatt 1 70 Werner Huthmacher, Berlin 71 nach: MAPEI Planungshandbuch, S. 4/3 u. 4/5; online verfügbar: http://www.mapei.com/public/ DE/pdf/Mapei_Phb2010web_k04_0.pdf. Stand 01.10.2015 72 nach DGUV Information 213-060 73 nach Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) 2153, S. 77f

118

Kapitel 2 1, 2, 3, 8, 9, 10, 13, 14, 15, 17, 18, 20, 21, 24 a, 25, 26, 27, 28, 29, 32, 33, 34, 35, 39, 40, 44, 45, 46, 47 a, 47 b, 48, 49 a, 51, 52, 57, 58, 59, 60, 61, 63, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77 José Luis Moro, Stuttgart 4 MAPEI GmbH 5 nach DIN 18 560-3, 4.1, Tab. 2 6 nach DIN 18 560-4, 3.2, Tab. 1 7 nach DIN EN 13 813, 5.2.2, Tab. 3 11 Müller-BBM, Planegg 12 nach: Timm, Harry: Estriche und Bodenbeläge. Arbeitshilfen für die Planung, Ausführung und Beurteilung. Wiesbaden 2013 16 Christian Hacker, München 19 Richtlinie des Deutschen Instituts für Bautechnik, aus Infoblatt Sopro »Verbundabdichtung mit Fliesen und Platten« 22 nach: Infoblatt Sopro »Verbundabdichtung mit Fliesen und Platten«, S. 59 23 Viega GmbH & Co. KG 24 b nach: Infoblatt Sopro »Verbundabdichtung mit Fliesen und Platten«, S. 103 30 OBJECT CARPET 31 nach DIN EN 13 213, 4.1.1 36 Aus: Hausladen, Gerhard; Tichelmann, Karsten: Ausbau Atlas. München 2009, S. 161 37, 38  José Luis Moro nach VDI 3762 41 nach DIN EN 12 825, 4.1, Tab. 1 42 wie 36, S. 156 43 José Luis Moro nach VDI 3762 47 c, 49 b  Hoppe Sportbodenbau GmbH 50 nach: Informationsbroschüre »Sport- und Elastikböden« der BSW GmbH, S. 196 53 David Franck, Ostfildern 54 nach DIN 18 560-7, Tab. 1, S. 5 55 nach DIN 18 560-7, Tab. 6, S. 8 56 nach: Zement-Merklatt Tiefbau T 1 (1.2006) Indus­trieböden aus Beton, S. 2 62 nach DIN 18 560-7, Tab. 2, S. 6 64 nach: Firmenbroschüre DISBON Expertise am Bau. Industrieböden – Professionell Beschichten 65 Werner Huthmacher, Berlin Kapitel 3 1 Zooey Braun, Stuttgart 2 a VIA GmbH 2 b – f, 4, 5 a, 5 c, 5 d, 10, 13a – f, 15, 16, 17, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 29, 31, 32, 33, 34 a, 34 b, 35, 36 a, 36 b, 38, 39, 41, 42, 43 a, 43 b, 44 a, 44 b, 45 a, 45 b, 46, 47, 48 a, 48 b, 49 a, 50 a, 50 b, 50 c, 51, 52, 53, 54, 59 a, 60, 61, 62, 63, 73 b, 73 e, 73 f, 74, 78, 80 José Luis Moro, Stuttgart 3 Norman A. Müller/nam architekturfotografie 5 b Margherita Spiluttini, Wien 5 e http://vanelibg.com 5 f Sonat Strobl GmbH & Co. KG 5 g, h  stonenaturelle 6 Aus: Walter B. Denny, Osmanische Keramik aus Iznik, Hirmer Verlag, München 2005 7 Baunetz, Berlin 8 Agrob Buchtal 9 Kerlite, extra dünnes Feinsteinzeug von Cotto d’Este 11 nach DIN EN 14 411, Anhang M, S. 66 12 nach DIN 18 158:1986-09, Tab. 1, S. 1 13 g Attenberger Bodenziegel GmbH, 84427 St. Wolf­ gang 13 h Iris Ceramica SpA 14 DeAn Wand-und Bodenbeläge GmbH / Foto: D. Antonovic 18 Raimondi S.p.A., Modena 19 www.h-tech.at 20 a nach DIN 18 157-1; Tab. 2; S. 4 20 b nach DIN 18 157-3, Tab. 2, S. 3 21 nach DIN EN 13 888:2009-08, Tab. 7, S. 13 27 Aus: Warth, Otto: Die Konstruktionen in Holz. Leipzig 1900, S. 286 30 Rasmus Norlander, Stockholm 34 c nach DIN EN 13 629:2012-06, Tab. 5, S. 11 36 c nach DIN EN 13 226:2009-09, Tab. 10, S. 20 37 a nach DIN EN 13 990:2004-04, Tab. 1, S. 8 37 b nach DIN EN 13 990:2004-04, Tab. 2, S. 9

40

us: André Jacques Roubo (1769 –75) L’Art A du Menuisier) In: Nickl, Peter (Hrsg.): Parkett. Historische Holzfußböden und zeitgenössische Parkettkultur. München 1995, S. 42 43 c nach DIN EN 13 228:2011-08, Tab. 7, S. 16 44 c nachDIN EN 14 761:2008-09, Tab. 4, S. 8 45 c nach DIN EN 14 761:2008-09, Tab. 5, S. 9 48 c nach DIN EN 14 761:2008-09, Tab. 3, S. 8 49 b nach DIN EN 13 227:2014-11, Tab. 7, S. 14 50 d nach DIN EN 13 488:2003-05, Tab. 4, S. 8 55 a nach DIN 68 702:2009-10, Tab. 1, S. 6 55 b nach DIN 68 702:2009-10, Tab. 2, S. 6 56 Ulrich Schwarz, Berlin 57 nach: Industrieverband Klebstoffe e. V. (Hrsg.) TKB-Merkblatt 1 – Kleben von Parkett. 2012. S. 3 58 ebd., S. 4 59 b CASCO Schweden 64 Hélène Binet, London 65, 66  nach DIN EN 14 342:2013-09, Tab. 1, S. 7f. und Tab. 2, S. 10 67 a Günter Richard Wett, Innsbruck 67 b Florian Holzherr, München 68 nach DIN EN 14 041, Tab. 4, 5, S. 10 69 nach DIN EN 14 041:2008-05, Tab. 1 u. 3, S. 8f. 70 nach DIN EN ISO 10 874, Tab. 1, S. 2 71 nach DIN EN ISO 24 011, Tab. 2, S. 7 72 nach DIN EN 688, Tab. 2, S. 7 73 a Mario Jahn für Armstrong 73 c Upofloor 73 d nora systems GmbH 75, 76  HARO – Hamberger Flooring GmbH & Co. KG 77 www.meisterwerke.com 79 HARO – Hamberger Flooring GmbH & Co. KG 81 Zooey Braun, Stuttgart 82 nach DIN ISO 2424, Bild 23, S. 8 83 nach DIN ISO 2424, Bild 26, S. 9 84 nach DIN ISO 2424, Bild 24, S. 9 85 nach DIN ISO 2424, Bild 25, S. 9 86 REUBER HENNING GbR 87 a Global-Carpet.de 87 b, 87 c  Vorwerk Teppichwerke GmbH & Co. KG, Hameln 87 d Tarkett AG, Frankenthal 88 a nach: Fischer, Michael; Gürke-Lang, Birgit; Diel, Friedhelm: Textile Bodenbeläge. Eigenschaften, Emissionen, Langzeitbeurteilung. Ein Nachschlagewerk aus dem Institut für Umwelt und Gesundheit (IUG) in Fulda. Heidelberg 2000, S. 2 88 b nach DIN ISO 2424, Bild 11, S. 5 88 c nach DIN ISO 2424, Bild 14, S. 6 88 d nach DIN ISO 2424, Bild 19, S. 7 88 e nach DIN ISO 2424, Bild 17, S. 7 88 f nach DIN ISO 2424, Bild 22, S. 8 88 g nach DIN ISO 2424, Bild 28, S. 11 88 h nach DIN ISO 2424, Bild 3, S. 3 89 Bolon 90 nach DIN ISO 2424 91 nach DIN EN 1307:2014-07, Tab. 1, S. 7 92 Limited Edition, Mouscron 93 nach DIN CEN/TS 14 472-2:2003, Tab. 1, S. 16f. 94 nach DIN EN 14 041, Tab. 2, S. 8 95 Roland Halbe, Stuttgart

Rubrikeinführende Fotos Seite 4: Fußboden in einem Bekleidungsgeschäft in ­Frankfurt / M. (D) 2013, DESIGN IN ARCHITEKTUR Foto: DESIGN IN ARCHITEKTUR, Darmstadt Seite 6: Sportboden Foto: Eva Schönbrunner, München Seite 48: Leitungen einer Fußbodenheizung vor Vergießen des Estrichs Foto: Cosima Frohnmaier, München


Anhang

Sachregister Abdichtungen 41, 45, 56ff. Abdichtungswerkstoffe 41, 57 Ableitwiderstand 42 Absturzgefahr 14 Anforderungen im Gesundheitswesen 26f. Anisotropie 96 Bambusbeläge 105f. Barfußbereiche 17 Barrierefreiheit 16ff. Bauakustik 30 Bauteilaktivierung 23f. Beanspruchungsklassen, -gruppe 40f., 67 Begehbarkeit 11 Begehsicherheit 13, 40 Beschichtung 70 Betonwerkstein 74 Biege(zug)festigkeit 43, 46 Bodenaufbau 9ff. Bodendosen 45, 60 Bodenfeuchte 40, 45 Bodengeometrie 13 Bodenindikatoren, -profilierungen 19 Bodenplatte 10, 66 Boucléware 108 Brandschutz / -verhalten 33f., 50, 85, 98f., 101, 114 Breitlamellen 91 Calciumsulfatestrich

50, 52, 69

Dämmstoffart 53 Dauerhaftigkeit 45, 67 DEO / DES 37, 52 Dichtschichten 40, 57 Dickbettverlegung 82 Dielenböden 86ff. Doppelböden 62ff. Druckfestigkeit 43, 46 Dünnbettverlegung 83 Ebenheit 13, 50 Einrastsysteme 93 einschalige Bauteile 31 Einschichtparkett, Massivholzparkett 90ff. elastische Beläge / Werkstoffe 66, 100ff. elastische Unterkonstruktionen / Schichten 64f. Elastizitätsgrad / Elastizität 100, 103, 111 Elastomerbeläge 101, 104 elektrostatische Entladung 41ff., 112 Emissionen 101 Empfindungstemperatur 23 Estrich auf Trennlage 50 Estriche / Estricharten 46, 50f. Estrichplatte 52 Expositionsklassen 67 Federbretter 64 federnd gelagerte Fußböden 43 Federwirkung 64f. Fertigbodenelemente 105 Feuchtebeanspruchung, -schutz 40ff., 50 Feuerwiderstandsklasse 34ff. flächenbezogene Rauigkeit 15 Flächenheizungen 23 Flachteppiche 107 Flanken(schall)übertragung 61ff. Fliesen 80, 84, 104f. Flockbeläge 109 frei spannende Böden 43 Friesböden 87 Fugen(typen) 29, 34, 54, 68f., 72, 84 Funktionszuweisung 9 Fußbodenarten 25, 50ff. Fußbodenaufbau 9ff., 39, 45, 50, 71 Fußbodenbeläge 22, 34, 45, 74 Fußbodenheizung 24 Fußleisten 14 Fußmatte 16 Fußwärme, Fußbodentemperatur 38f., 111 Geschossdecken 10 Gesteinssorten, -gruppen 76ff. Gitterrost 14 Gleitreibungskoeffizient 15 Granit 76

Guss- oder Bahnenabdichtungen Gussasphaltestrich

58 50, 52f., 69

Hartstoffschichten 67, 70 Heiz- und Kühlflächen 23 Heizestrich 24, 55, 56 Hochkantlamellenparkette 91 Höhenversatz 14 Hohlkehle 25 Hohl(raum)böden 44, 58f. Holzfußböden / Holzbeläge 46, 86ff., 99 Holzpflaster 93f. Hygiene(sensibilität) 25f. Imprägnierung 70, 98 Industrieböden 28f., 66ff. Installationsleitungen 58 Kalkstein 76f. keramische Beläge, - Erzeugnisse 78ff. Klicksystem 105 Klinkerplatten 80 konstruktive Anschlüsse 71f. konstruktive Funktionen 43 konstruktive Lösungsprinzipien 7ff. konstruktiver Aufbau 36 Korkbeläge 105 Körperschall 30, 61 Kunstharzestrich 50, 53, 69 Lamellenparkett, Lamparkett 91f. Laminatbeläge / Laminatböden 46, 106f. Lastübertragung / -verteilung 43, 46, 50 Leitungsführung / Leitungskanäle 44, 58 Linoleum 102f. Luftschall(schutz) 30f., 61 Lüftung 22, 25 Magnesiaestrich 50, 53, 69 Marmor 77 Masse-Feder-System 62f. Maßhaltigkeit 50 massive Fußbodenaufbauten 43 Maßtoleranzen 12 Medienführung 44, 59f. Mehrschichtparkett 92f. Mindestwärmedurchlasswiderstände 36 mischelastische Böden 65f. Mittelbettverlegung 83 modulare Verlegung 84 Modulklötze 91 Monofunktionalität 8 Mörtel 85 Mosaikfliesen 82 Mosaikparkett 92 Multifunktionalität 8 Nachhallzeiten 21 Nadelvliesbeläge 109 Nagelung / Verschraubung 96 Nassbauweise 52 Nassraumböden 57f. Naturstein(beläge /-fußboden) 75ff., 78 Neigungen 11f., 20 Nivelliersysteme 84 Norm-Trittschallpegel 30 Nutzestriche 46, 55, 74 Nutzungsfunktionen 11ff. Oberflächenbearbeitung 69f., 78 Oberflächenbehandlung 98 Oberflächeneigenschaften 50 Oberflächenhärte 46 Oberflächenqualität 111 Oberflächenwiderstand 42 operative Temperatur 23 Overlay-Parkett 90f. Parkett 90ff., 99 Platten 74ff., 80ff., 104f. Polvliesbeläge 109 Polyolefinbeläge 104 Polyvinylchlorid-Bodenbeläge 101 Porzellankeramik 81 Potenzialdifferenzen 42

Profilierung 15, 18 punktelastische Böden 65f. PVC-Beläge 103 Quarzvinylbeläge 104 Quellen und Schwinden 95f. Quelllüftung 25 Rampen 13, 20 Randdämmstreifen 71 Randfuge 72 Raumakustik 21 Reinigung(smethoden) 16, 25f., 27 relative Luftfeuchte 94ff. Resonanzfrequenzbereich 32 Resonanzprinzip 22 Riemenböden 89f. Risse / Rissbildung 28f., 50, 54 Rutschhemmung 14ff., 25, 40, 67 Rüttelverfahren 83 Sandstein 76 Sanitärräume 20, 56ff. Sauberlaufzone 16f. Schallabsorber / Schallabsorption 19, 21f. Schalldämmmaß 30f. Schalldämpferdichtung 71 Schallleitungswege 63 Schallpegel 21 Schallreflexion 19ff. Schallschutz 30ff., 50, 63 Schichten / Schichtenfolge / Schichtenpakete 8f. Schiefer 77 Schleifdichtung 72 Schutzfunktionen 30ff. schwimmende Verlegung 97f. schwimmender Estrich 51f. Schwingböden 64 Speichermasse 38 Sportboden(arten) 27ff., 63ff. Stabparkette 89f. Steingut 80 Steinzeug, Feinsteinzeug 81 Stolpergefahr 13f. Stufen 12f., 14, 18 Stuhlrollenfestigkeit 102, 112 Systemböden (Hohlraum-, Doppelböden) 44. 58ff. Temperaturgradient 38 Terrazzo, -platten 74f. textile Beläge / Teppiche 107ff., 110f. 113 thermische Raumkonditionierung 22, 25 Tragdecke 44 Trittschallschutz 30, 33, 60 Trittschallverbesserungsmaß 30f. Trockenbauweise 52, 59 Trockenestriche 46, 53f. Tuftingbeläge / Tuftingverfahren 108 Unterboden /-decke 44, 50 Unterflurinstallation 44 Velours 108 Verbundabdichtungen 58 Verbundestrich 50 Verdrängungsraum 14 Verklebung 96f. Verlegemuster 78, 82, 90 Verlegung 50, 82, 96, 102ff., 114 Versailler Tafelparkett 90f. Verschleißwiderstand(sklassen) 46, 67 Versiegelung 70, 98 Vinylbodenbelag 110 Wandanschlüsse 71 Wärmedämmschicht 36 Wärmedämmung / Wärmeschutz 36ff., 53 Wärmeleitfähigkeit 23, 38 Wärmespeicherung / -speichervermögen 37 Zapfstellen 44, 60 Zementestrich 50, 53f., 69 zementgebundene Beläge 74 Ziegelplatten 80 zweischalige Systeme 32

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