Baudetails

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Generalsanierung der Sekundarschule am Schillerpark in Dessau – 1947

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Nichtwohngebäude

2/2.1 Generalsanierung der Sekundarschule am Schillerpark in Dessau – 1947

vorher

nachher

Steckbrief Bauherr

Stadt Dessau-Roßlau Amt für Zentrales Gebäudemanagement

TGA-Planung

Ing.-Büro Heil GmbH Dessau

Hauptnutzfläche

2.800 m²

Bruttogrundfläche

6.022 m²

Gesamtbaukosten (brutto)

ca. 6.020.000 €

Erbauungszeit

etwa 1947

Bauzeit

2009 bis 2012

Projektbeschreibung Die Sekundarschule am Dessauer Schillerpark wurde Ende der 40er-Jahre bereits als Schulgebäude errichtet. Der Gebäudekomplex besteht aus einem lang gestreckten Schulgebäude mit zwei oberirdischen Geschossen, einem nicht genutzten Dachgeschoss und einem Untergeschoss, welches schulhofseitig ebenerdig ist, einem unterkellerten Erweiterungsbau mit zwei oberirdischen Geschossen und Flachdach und einem Turnhallenanbau, der durch einen halbrunden Bau mit dem Schultrakt verbunden ist. Bereits

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vor der Sanierungsmaßnahme wurde das Haus als Schule genutzt. Es handelt sich um einen klassischen Mauerwerksbau mit massiven Geschossdecken, sog. Menzel-Decken. Die Satteldächer auf den verschiedenen Gebäudeteilen sind unterschiedlich konstruiert. Gemein haben sie aber den für die damalige Zeit üblichen sparsamen Umgang mit Materialien und damit entsprechend schlanken Querschnitten. Besonders prägend für die Gestalt des Gebäudes ist das massive Traufgesims, welches in seiner Proportion erhalten werden sollte. Mit der Generalsanierung entstand ein Schulgebäude, das sich mit einer modernen Ausstattung, 22 Unterrichtsräumen, fünf Fachunterrichtsräumen und drei Computerkabinetten den Herausforderungen der Zeit stellen kann und auch in der Zukunft eine nachhaltige Nutzung ermöglicht. Bei der Maßnahme handelte es sich um ein Bauvorhaben, das mit EU-Fördermitteln der Schulbauförderung EFRE umgesetzt wurde.


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Im Wesentlichen lassen sich alle durchgeführten Maßnahmen unterteilen in: baukonstruktive

Maßnahmen zur energetischen Aufwertung der Gebäudehülle flankierende baukonstruktive Maßnahmen Maßnahmen der Gebäudetechnik Unter diesen genannten Gesichtspunkten ergaben sich die folgenden baukonstruktiven Einzelmaßnahmen: Bild 1:

Werksteinportal des Haupteingangs vor der Sanierung

Maßnahmen zur energetischen Aufwertung der Gebäudehülle Gebäudehülle

Bild 2:

Werksteinportal des Haupteingangs nach der Sanierung

Konstruktions- und Maßnahmenbeschreibung Das Schulgebäude wies in vielen Bereichen Reparaturstau auf, die Dacheindeckung war undicht, eindringende Feuchtigkeit in den Räumen des Untergeschosses, um nur einige Probleme zu nennen, machten eine grundhafte Sanierung notwendig. Gleichzeitig sollte das Raumkonzept den modernen Anforderungen angepasst werden. Außerdem sollte die Barrierefreiheit mit der Sanierung erreicht werden. Die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle in Verbindung mit der Erneuerung der haustechnischen Anlagen ging einher mit der notwendigen brandschutztechnischen Ertüchtigung des Gebäudebestands.

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– Vollwärmeschutz der Fassade, Wärmedämmverbundsystem mit einer Dicke von 100 mm bei einer WLG von 032: Dies ermöglichte den Einsatz eines Systemaufbaus mit der Klassifizierung B1. – Bauwerksabdichtung: Horizontalsperre und vertikale Abdichtung – Dachdämmung der Decke zu den nicht ausgebauten Dachgeschossen mit Mineralfaserdämmung, d = i.M. 160 mm – Erneuerung des Flachdachaufbaus, mit Dampfsperre, Wärmedämmung mit Gefälledämmung = i.M. 160 mm und zweilagiger Abdichtung – Erneuerung der Außenfenster und Außentüren, Glasfassaden der Turnhalle – Einbau von Kunststofffenstern, U = 1,3 W/(m²K) – Einbau von Pfosten-Riegel-Konstruktionen in der Turnhalle, U = 1,4 W/(m²K) – Erhalt der vorhandenen Bodenplatten in den Untergeschossen und Aufbau einer neuen Fußbodenkonstruktion mit Abdichtung, Dämmung, d = 80 mm, und Zementestrich: Die Höhenanbindung an die Bestandstreppen erforderte besondere Aufmerksamkeit. – Zumauern der vorhanden Fensternischen – Erhalt des Werksteinportals des Haupteingangs: Das Portal sollte als signifikantes und identitätsgebendes Element erhalten bleiben und wurde nicht überdämmt. Die Wärmebrücken wurden durch die Anwendung einer Innendämmung gelöst.


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flankierende

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bauliche Maßnahmen – Entkernungsmaßnahmen im Inneren und Umstrukturierungen – Unterbringung des Speiseraums, Kunstraums, von Werkräumen, Umkleiden und Seminarräumen im Untergeschoss (Parterre) – die Dachgeschosse bleiben ungenutzt – Erweiterung der Turnhalle um einen eingeschossigen Anbau (Geräteräume) – Anbau eines Aufzugs zur barrierefreien Anbindung des Schulhofs und aller Geschosse – Auffüllung des ehemaligen Heizungskellers – Schaffung des barrierefreien Hauptzugangs über eine Stahlbrückenkonstruktion – Erhöhung der Bestandstreppengeländer – Anbau einer Stahlaußentreppe als Fluchttreppe – brandschutztechnische Ertüchtigung, Schaffung notwendiger Flure, Abtrennung der Treppenräume, Brandmeldeanlage – raumakustische Verbesserungsmaßnahmen

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Bild 3:

Freilegung und Gründungsarbeiten vor dem Haupteingang

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Bild 4:

Anbringung des WDVS

Bauphysikalische Situation Die energetische Sanierung bewirkte selbstverständlich eine erhebliche Verbesserung der Energiebilanz und trug deutlich zur Erhöhung der Nutzungsqualität sowohl in den Wintermonaten als auch in den Sommermonaten bei. Die nach den Südseiten orientierten Räume erhielten außenliegende Markisoletten, damit dem sommerlichen Wärmeschutz Rechnung getragen werden konnte.


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Tab. 1:

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Kenndaten Nachweis EnEV

Gebäudekennwerte Baujahr

ab 1947

wärmeübertragende Umfassungsfläche

4.530 m²

beheiztes Bauwerksvolumen

17.168 m³

A/V

0,26 m –1

Gebäudenutzfläche nach Energiesparverordnung AN

ca. 4.400 m²

Nachtabschaltung

Nachtabsenkung an Nutzungstagen Temperaturabsenkung an Nicht-Nutzungstagen

Wärmebrückenfaktor

0,10 W/(m²K)

Berechnungsgrößen nach EnEV Jahres-Primärenergiebedarf, zulässig

Q´´P

253 kWh/m²a

Jahres-Primärenergiebedarf, vorhanden

Q’’P

149 kWh/m²a

spezifischer Transmissionswärmeverlust, vorhanden

H’T

0,542 W/(m²K)

Jahres-Endenergiebedarf, gesamt

Qh

ca. 781.000 kWh/a

Energieträger 1

Fernwärme

751.000 kW/h/a

Energieträger 2

Strom-Mix

30.000 kWh/a

Tab. 2:

Bauphysikalische Kennwerte der Einzelbauteile

Bauteil­ bezeichnung

Bauphysikalische Kennwerte nach DIN EN ISO 6946 U [W/(m²K)]

Außenwand gegen Erdreich

0,29

Skizze

1 2 3 4 5

1 Innenputz, d = 15 mm 2 bestehende Außenwand aus Mauerwerk, d = 365 mm 3 vorhandener Außenputz, Ausgleichsputz 4 vertikale Abdichtung, KMB 5 Perimeterdämmung, WLG 035, d = 80 mm 6 Erdreich

6

Außenwand mit WDVS

0,27

1 2 3 4

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1 Innenputz, d = 15 mm 2 bestehende Außenwand aus Mauerwerk, d = 365 mm 3 vorhandener Außenputz, Ausgleichsputz 4 EPS-Wärmedämmverbundsystem, WLG 032, d = 100 mm


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Tab. 2:

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Bauphysikalische Kennwerte der Einzelbauteile (Forts.)

Bauteil­ bezeichnung

Bauphysikalische Kennwerte nach DIN EN ISO 6946 U [W/(m²K)]

Flachdach

0,18

1

2

Decke zum nicht ausgebauten Dach

0,22

1

2

neue Bodenplatte 0,50

1

2

Fenster Neubau

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1,30

Skizze

3

1 Massivdecke aus Stahlbeton, Bestand, d = 260 mm 2 Dampfsperre 3 Mineralfaserdämmung, WLG 035, d = i.M. 180 mm 4 2-lagige Polymerbitumenabdichtung

4

1 Massivdecke, Menzel-Decke zum nicht ausgebauten Dach 2 Mineralwolledämmung, WLG 035, d = 160 mm

3

4

5

1 Bodenplatte aus Beton im Bestand 2 Flächenabdichtung 3 Fußbodendämmung, XPS/EPS, WLG 035, d = mind. 65 mm 4 Zementestrich, d = 50 mm 5 Fliesenbelag/Bodenbelag


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Maßnahmen der Gebäudetechnik

Fazit

Die Maßnahmen der Gebäudetechnik sind eher als klassisch anzusehen. Nachfolgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick über die Komponenten der Haustechnik.

Mit der Sanierung wurden die Maßgaben der EnEV 2009 hinsichtlich des Gebäudebestands erfüllt. Dabei stand vor allem der wirtschaftliche Umgang mit Fördermitteln und öffentlichen Geldern im Vordergrund. Die Stärke der Fassadendämmung wurde auf 100 mm begrenzt, damit auch ein WDVS der Baustoffklasse B1 eingesetzt werden konnte (Gebäudeklasse 3). Aufgrund der Gebäudeausdehnung und der damit verbundenen großen Hüllfläche war diese Entscheidung im Planungsprozess ein wesentlicher Punkt, die Kostenvorgaben einzuhalten.

Tab. 3:

Übersicht über die haustechnischen Anlagen

Heizsystem

über

das Fernwärmenetz der Stadt über Plattenheizkörper

Wärmeabgabe

System der Trink­ wassererwärmung

dezentral

System der Strom­ gewinnung

Stromentnahme aus dem öffentlichen Netz

System der Regen­ Versickerung des Niederschlagswassers wassernutzung über Rigolen und Sickerschächte System der Ge­ bäudelüftung

kleine Abluftanlage zur Entlüftung der Sanitärräume und des Digestoriums

System der Ge­ bäudeautomation

GLT zur Überwachung der Heizungsanlage und Raumtemperaturen

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Konstruktionsdetails Fassadenschnitt, M 1:50 Vertikalschnitt durch die Traufe, M 1:40 Detail Traufe, geneigtes Dach, M 1:20 Detail Attika, Flachdach, M 1:10 Notausgang aus Dachgeschoss mit anschließender Stahlaußentreppe, M 1:20 Detail seitlicher und oberer Fensteranschluss, M 1:5 Detail Haupteingang mit Brückenkonstruktion, M 1:40 Unterer Fensteranschluss, M 1:5 Seitlicher Anschluss der Pfosten-Riegel-Fassade (Turnhalle), M 1:5 Fußpunkt Außentür (Turnhalle), M 1:5

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Fassadenschnitt, M 1:50

1 2

19 18

17

3

3 4

DACH

2

11

1 4

9 10 EBENE +02

6 1 4

11 12

EBENE +01

20 12

15

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16

19

1 4

14

10 11 12 13 14 15

17 18

6

16 20

7 8 9

12 13

13

5 6

EBENE 00

7 6 5 8

20

Bestandsdecke, massiv, Menzel-Decke Mineralwolledämmung der Decke zum unausgebauten Dach, lose verlegt, WLG 040, d = 160 mm nicht ausgebauter Dachraum Akustik-Unterhangdecke mit Mineralwolleauflage, d = 50 mm Abdichtung Fußbodendämmung, XPS + EPS, WLG 035, d = 60 mm Zementestrich auf Trennlage, d = 50 mm mit Oberbelag vorhandene Bodenplatte Bestandsaußenwandkonstruktion, massiv, Mauerwerk Fensternischen zugemauert WDVS, EPS, WLG 032, d = 100 mm Kunststofffenster Aluminiumfensterbank Perimeterdämmung, WLG 035, d = 80 mm Perimeterdämmung/Sockeldämmung, WLG 035, d = 100 mm vertikale Bauwerksabdichtung, Bitumendickbeschichtung, KMB Traufgesims, massiv Abdeckung des Gesimses, Mineralfaserdämmplatte, WLG 040, d = 80 mm Dachdeckung mit Unterspannbahn, Lattung und Konterlattung, Dachsteindeckung Horizontalsperre im Mauersägeverfahren


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Vertikalschnitt durch die Traufe, M 1:40

9 8

15 14 13 12 11 10

5 4 3 1

16 17 18

2

6 7

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Bestandsdecke, massiv, Menzel-Decke Akustik-Unterhangdecke mit Mineralwolleauflage, d = 50 mm Dachbodendämmung, EPS-Verbundplatten, begehbar, WLG 035, d = 160 mm nicht ausgebauter Dachraum Aufstellraum für Lüftungsanlage, F 90 Dampfsperre Trockenestrichverbundelemente Trockenbauwand, F 90, mit 100 mm Mineralfaserdämmung F-90-Dachverkleidung, 100 mm Mineralfaserdämmung und 2-lagige Beplankung aus Gipsfaserplatten

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10 Gesimsdämmung aus Mineralfaser, WLG 040, d = 160 mm 11 Dampfsperre 12 Bekleidung aus Gipsfaser, 2-lagig 13 Hängerinne halbrund 14 Abdeckung des Gesimses, Mineralfaserdämmplatte, WLG 040, d = 80 mm 15 Dachdeckung mit Unterspannbahn, Lattung und Konterlattung, Dachsteindeckung 16 Bestandsaußenwandkonstruktion, massiv, Mauerwerk 17 WDVS, EPS, WLG 032, d = 100 mm 18 Kunststofffenster


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Traufe, geneigtes Dach, M 1:20

10 11 12 13 14

5

6

4 3

7

1

8 2

9

1 2 3 4 5 6

Bestandsdecke, massiv, Menzel-Decke Akustik-Unterhangdecke mit Mineralwolleauflage, d = 50 mm Mineralfaserdämmung der Decke zum nicht ausgebauten Dachraum, WLG 040, d = 160 mm Mineralfaserdämmung an massivem Kniestock hochgeführt, WLG 040, d = 160 mm Abdeckung des Gesimses, Mineralfaserdämmplatte, WLG 040, d = 80 mm Gesimskonstruktion aus Bestand, massive Kragplatte

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7 8 9 10 11 12 13 14

Bestandsaußenwandkonstruktion, massiv, Mauerwerk WDVS, EPS, WLG 032, d = 100 mm Kunststofffenster Aufschiebling Dachdeckung mit Unterspannbahn, Lattung und Konterlattung, Dachsteindeckung Traufbohle Rinneneinhangblech Hängerinne halbrund


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