Detail 9/2019 Konzept: Wohnen im ländlichen Raum - Concept: Housing in Rural Areas

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Ländliche Renaissance Revitalisierung von Dörfern Rural Renaissance Village Revitalization

Flarzhäuser bei Winterthur von Staufer & Hasler Flarz Houses near Winterthur by Staufer & Hasler

9.2019

Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details Wohnen im ländlichen Raum  Housing in Rural Areas Konzept  Concept


Kongress PERSPEKTIVE LAND Prognosen Planungen Projekte

Das Leben auf dem Land hat Zukunft. Unter dem Titel »Perspektive Land – Prognosen, Planungen, Projekte« findet am 16. Oktober 2019 der diesjährige DETAIL Kongress in Stuttgart statt. Experten aus Architektur und Forschung geben einen Einblick in ihr planerisches Handwerk und präsentieren richtungsweisende Bauvorhaben, die die Entwicklung des ländlichen Raumes beeinflussen. Vortragssprache: Deutsch

MODERATION EXPERTEN

Dr. Sandra Hofmeister

Chefredakteurin DETAIL, München

Helmut Dury

Architekturbüro Dury, Konstanz, in Kooperation mit müllerblaustein HOLZBAUWERKE

Christoph Dünser

Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH, Schwarzach (AT), in Kooperation mit Pollmeier

Andreas Glatzl

Snøhetta, Innsbruck (AT)

Doris Gugler

Landluft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, Moosburg/Wörthersee

Peter Haimerl

Peter Haimerl . Architektur, München

Korbinian Kroiß

nonconform zt gmbh, Wien

Götz Menzel

GayMenzel Architekten, Monthey (CH)

Prof. Mark Michaeli

Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land, TU München

Dr. Giovanni Netzer

Origen-Theater, Graubünden (CH)

Prof. Georg A. Poensgen Fakultät für Baukonstruktion, Wohnungsbau und Entwerfen, Hochschule Koblenz

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Steimle Architekten, Stuttgart

Matthias Schuster

Architektenkammer Baden-Württemberg, Stuttgart

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Mittwoch, 16. Oktober 2019, 10 bis 18 Uhr Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart

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Thomas Steimle

Weitere Vorträge vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn sowie Kaden+Lager, Berlin in Kooperation mit Züblin

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Bundesstiftung Baukultur, Potsdam

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Belinda Rukschcio

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Partner:

Ideelle Partner:

Informationen und Anmeldung unter detail.de/detailkongress


Editorial 1

Neue Perspektiven für den ländlichen Raum New Perspectives for Rural Areas

For too long we have concentrated on urban development and disregarded the profound structural changes taking place in the countryside. Many rural areas, and not only those in structurally weak regions, are deeply affected by this ongoing process. In many places, the consequences for people’s everyday lives are visible and lasting: many residents can no longer find work in their own villages, and become commuters or move away. Schools and shops close, while health care infrastructure and local transport deteriorate. Industrial zones now populate the periphery, where discounters and large parking lots look the same from village to village. In the past, village centres were once the proud and lively heart of these communities, but today they are often abandoned. In our current concept issue, we take a closer look at living in rural areas. Our Process section (p. 52) presents comprehensive documentations of three projects – in Saint-Maurice in the Valais, in Hallstatt in the Salzkammergut and in Elsau in the Canton of Zurich – which show how targeted architectural interventions in historical structures are reviving town centres through new residential concepts. Here, architecture has assumed the task of strengthening the identity of these communities, making them attractive again as the centre of life and culture, and creating new qualities of living with well-considered projects. It’s not an easy undertaking, but one that is urgently needed in the face of structural change. Our Typology section (p. 32) examines the architecture of rural homes in general, presenting projects in Australia, Austria, Portugal, Spain and Sweden. Some of these buildings are used as holiday homes by city dwellers; what they all have in common is that their architecture takes into account specific topographical or climatic characteristics, local building traditions and regional building culture. In short, the genius loci enhances the quality of living through the harmony of the architecture and its context.

Allzu lange haben wir uns auf die Entwicklung von Städten ­konzentriert. Der tiefgreifende Strukturwandel auf dem Land hingegen ist aus dem Blickfeld geraten. Dabei sind viele länd­ liche Gebiete und bei Weitem nicht nur diejenigen in struktur­ schwachen Regionen empfindlich von dieser anhaltenden ­Entwicklung betroffen. Die Konsequenzen für den Alltag der Menschen sind nachhaltig und vielerorts sichtbar: Viele Bewoh­ ner finden keine Arbeit mehr in ihren Dörfern. Sie werden zu Pendlern oder ziehen in die nächste Stadt. Schulen und Läden schließen, auf die ärztliche Infrastruktur und den Nahverkehr ist kein Verlass mehr. An den Dorfrändern wuchern Gewerbe­ gebiete mit großen Parkplätzen und Discountern, die sich von Dorf zu Dorf nicht unterscheiden. War die Ortsmitte früher der stolze Mittelpunkt und das lebendige Zentrum von Gemeinden, so ist sie heute oft verwaist. Wir haben in unserem aktuellen Konzept-Heft Beispiele zusammengetragen, die sich auf das Wohnen im ländlichen Raum konzentrieren. Die drei ausführlichen Prozess-Dokumen­ tationen zu Projekten in Saint-Maurice im Wallis, in Hallstatt im Salzkammergut und in Elsau im Kanton Zürich zeigen gezielte architektonische Interventionen in historischen Strukturen, die den Ortskern durch neue Wohnkonzepte reaktivieren. Architek­ tur übernimmt hier die Aufgabe, die Identität der Gemeinden zu stärken, sie als Lebensmittelpunkt und kulturelles Zentrum wie­ der attraktiv zu gestalten und mit sorgfältigen und bedachten Lösungen neue Qualitäten des Wohnens zu schaffen. Kein ­leichtes, aber ein dringend notwendiges Unterfangen, um dem Strukturwandel die Stirn zu bieten. Die typologischen Beiträge in diesem Heft (Seite 32ff.) sind generell der Architektur von Wohnhäusern auf dem Land gewid­ met. Sie stellen Projekte in Australien, Österreich und Portugal, in Spanien oder Schweden vor. Einige dieser Häuser werden als Feriensitze von Städtern genutzt – gemeinsam ist allen, dass ihre Architektur gezielt auf spezifische topografische oder klima­ tische Eigenarten, auf lokale Bautraditionen und die regionale Baukultur Rücksicht nimmt. Der Genius Loci ist dabei der maß­ gebliche Leitfaden, um den Einklang der Architektur mit ihrem Kontext zu steigern und spezifische Wohnqualitäten zu schaffen.

Sandra Hofmeister z r edaktion@detail.de

Sandra Hofmeister z r edaktion@detail.de

Blaibach im Bayerischen Wald: Die neue Publikation von Edition Detail dokumentiert die Geschichte des Dorfs und der Reaktivierung seiner Ortsmitte.

Edward Beierle

Wir wünschen Ihnen viel Inspiration bei der Lektüre unserer September-Ausgabe zum ländlichen Raum.

We hope you’ll be inspired by our September issue on rural areas!

Blaibach in the Bavarian Forest: The new book by Edition Detail documents the history of the village and how an architectural ­intervention has ­r evived its centre.

X Blaibach. Peter Haimerl, beierle.goerlich, München/Munich 2019 Edition Detail, 96 Seiten p ­ ages, Text: deutsch English, detail.de/shop 2019


2 Inhalt Contents 9.2019  ∂

1 Editorial 20 Impressum Imprint 86 Projektbeteiligte / Hersteller Project Teams / Suppliers

Earl Carter

128 Contributors

Ein ausladendes Schattendach schützt das Ferienhaus von sean godsell architects vor der heißen australischen Sonne. Ausstellbare Luken sorgen für Belüftung.

An expansive shade roof shields the holiday home by sean godsell architects from the hot Australian sun. Opening hatches provide ventilation.

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Magazin Reports 4 Der Serpentine-Pavillon 2019 von Junya Ishigami The Serpentine Pavilion 2019 by Junya Ishigami 8 Bauhaus 100: Die soziale Wende der Architektur Bauhaus 100: The Social Turn of Architecture

36

12 Bücher Books 14 DETAIL research Organische Kuppel aus Verbundfaser Organic Composite-fibre Dome 18 Architektur im Dialog Architecture in Dialogue

92 DETAIL Produktpreis 2019 DETAIL Product Award 2019 102 Beleuchtung Lighting 114 Außenanlagen Outdoor Systems

Das Wochenendhaus von Harquitectes präsentiert sich zur Straße als geschlossene Natursteinwand – ganz anders die Gartenseite, an der Innen- und Außenräume verschmelzen. The weekend home by Harquitectes presents itself to the street as a closed wall of natural stone; the garden side is quite different, merging the interior and exterior spaces.

Adrià Goula

Produkte Products


9.2019 3

Wohnen im länd­lichen Raum Housing in Rural Areas

Essay 22 Das Dorf ist tot! Es lebe das Dorf! The Village ist Dead! Long Live the Village! Heide Wessely

32 Ferienhaus im Alentejo (PT) Holiday Home in the Alentejo (PT) Atelier Data 36 Streckhof im Burgenland (AT) Streckhof in Burgenland (AT) Juri Troy Architects 40 Wochenendhaus in Katalonien (ES) Weekend Home in Catalonia (ES) Harquitectes

Keystone / Christian Beutler

Typologie Typology

22

Kultur als Wirtschaftsmotor gelingt im Graubündner Bergdorf Riom wunderbar. Vor der Theaterscheune erzählen die kleinen Häuschen Paradiesgeschichten vom Band.

44 Einfamilienhaus bei Melbourne (AU) Single-Familiy House near Melbourne (AU) sean godsell architects 48 Sommerhaus in Schweden (SE) Summer House in Sweden (SE) maka architektur

Prozess Process

64 Haus am Hallstätter See (AT) House at Lake Hallstatt (AT) Luger & Maul 74 Flarzhäuser bei Winterthur (CH) Flarz Houses near Winterthur (CH) Staufer & Hasler Architekten

Die Avasara Academy von Case Design im westindischen Pune greift lokale ­bauliche Strukturen auf – wir berichten ­online. Case Design’s Avasara Academy in Pune in western India evokes the local vernacular – we report online. detail.de/ 9-2019-casedesign

Ariel Huber

52 Maisons Duc im Wallis (CH) Maisons Duc in Valais (CH) GayMenzel

Culture as an economic driver succeeds wonderfully in Riom, a Swiss mountain village in Graubünden. The tiny houses before the theatre barn recount tales of paradise.


4 Magazin Reports 9.2019  ∂

Norbert Tukaj

Architektur als Landschaft: Der Serpentine-Pavillon 2019 von Junya Ishigami Architecture as Landscape: The Serpentine Pavilion 2019 by Junya Ishigami

Die Arbeiten des japanischen Architekten Junya Ishigami scheinen sich trotz ihrer Komplexität zu verflüchtigen. Beim diesjährigen Serpentine-Pavillon lastet ein schweres mit Schieferplatten belegtes Dach auf stecknadeldünnen Stützen. Japanese architect Junya Ishigami creates works that are highly complex yet almost seem to melt into the landscape. For this year’s Serpentine Pavilion, a roof of heavy slate slabs balances on delicate columns. Text: Duy Mac

Wie ein Felshügel erhebt sich das geschwungene Dach aus handgefertigten Schieferplatten auf dem Vorplatz der Serpentine Galleries. 61 Tonnen verteilen sich scheinbar mühelos auf einer Tragstruktur aus Gitterrost und 106 zufällig angeordneten Stahlstützen. Der diesjährige Serpentine-Pavillon in den Kensington Gardens in London trägt die Handschrift des japanischen Architekten Junya Ishigami. Spätestens seit der Ausstellung „Freeing Architecture“, die letztes Jahr in der Pariser Fondation Cartier gezeigt wurde, zählt der ehemalige

A craggy slate roof rises from the forecourt of the Serpentine Galleries. Looking as light as a feather, 61 tonnes of hand-cut slate slabs are distributed across a steel mesh structure atop 106 randomly arranged steel supports. This year’s temporary Serpentine Pavilion in Kensington Gardens in London bears the signature of Japanese architect Junya Ishigami. At the latest since last year’s exhibition “Freeing Architecture” at Fondation Cartier in Paris, the architect, who started his career at Sanaa, counts among

Wie ein fliegender Teppich wächst der diesjährige SerpentinePavillon mit seinem Schieferdach aus der Wiese und schwebt über dem Boden. This year’s Serpentine Pavilion rises from the meadow with its slate roof and seems to hover above the ground like a flying carpet.


Iwan Baan

Die schweren Schieferplatten stellten eine Herausforderung an die Statik dar.

The heavy slate slabs posed a weighty engineering challenge.

Mit seinem Wasser­ garten schuf Ishigami eine märchenhafte ­N aturlandschaft für Art Biotop, ein exklusives Urlaubsresort in ­Tochigi.

With his Water Garden, Ishigami created an ­e nchanting natural landscape at Art Biotop, an exclusive holiday resort in Tochigi.

Junya Ishigami+Associates

Sanaa-Schüler zu den viel beachteten japanischen Baukünstlern seiner Generation. Grundlegend für seine Entwürfe ist die Vereinigung der natürlichen und gebauten Umwelt. In diesem Zusammenhang durchziehen drei Schlüsselwörter die umfangreiche Literatur des japanischen Architekten: Natur, Maßstab und Freiheit. Aus ihrer Kurzformel leitet Ishigami die Suche nach neuen Maßstäben in der Natur ab, um sich von den Grenzen architektonischer Grundsätze zu befreien. Der Titel der Schau „Another Scale of Archi­ tecture“ im Toyota Municipal Art Museum (2010) brachte diese Strategie auf den Punkt. Ishigami ­kreiert filigrane Strukturen, die winzigen Wolken­ partikeln nacheifern, und luftähnliche Installationen, die mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen sind. Er entwirft keine Gebäude, sondern Landschaften, die nicht selten an der äußersten Peripherie des ­statisch Möglichen ihre Faszination entfalten. Besonders deutlich wird diese Herangehensweise beim Kait-Workshop (2005–2008) in Kanagawa, wo Ishigami die räumliche Konfiguration eines Waldes auf ein unregelmäßiges Raster mit 306 hauchdünnen Stützen überträgt. Etwas subtiler war der als Gewächshaus konzipierte japanische Pavillon auf der Architekturbiennale 2008 oder das ­Besucherzentrum Park Vijversburg (2012–2017) im Norden der Niederlande. Beide Bauten lösten sich in ihrer Transparenz fast unbemerkt in der natürlichen Umgebung auf. Am anderen Ende des Spektrums stehen ­radikalere Vorschläge, die tradierte Bautypologien grundlegend infrage stellen. Zu diesen Projekten gehören das aus Beton gegossene Restaurant (seit 2013) in Yamaguchi oder das Biotop mit Wasser­ garten in Tochigi (2013–2018). Dieser Kerngedanke setzt sich beim Serpentine-­ Pavillon fort. Für ihn persönlich, andere Assoziationen seien durchaus möglich, evoziere der Entwurf

Junya Ishigami+Associates

Serpentine-Pavillon 2019 Serpentine Pavilion 2019 5

the architectural talents of his generation in Japan. At the heart of his designs is the fusion of the natural and built environments. Three key words frequently appear in conjunction with his work: nature, scale and freedom. From this short formula, Ishigami derives his search for new scales in nature that are liberated from the limitations of architectural norms. The title of his show “Another Scale of Architec­ ture” at the Toyota Municipal Art Museum (2010) sums up the aim of this strategy. Elsewhere Ishigami has created filigree structures emulating tiny cloud particles and airy installations barely visible to the naked eye. He does not design buildings but landscapes, whose fascination often unfolds at the outer bounds of what is statically possible. This approach can also be seen at the Kanagawa Institute of Technology (Kait) Workshop (2005–2008), whose forest-like interior is based on an irregular grid with 306 thin supports. Even more subtle are the Japanese pavilion Ishigami designed as a greenhouse at the Venice Architecture Biennale 2008, and his Vijversburg Park Visitor Centre (2012–2017) in the

Insgesamt 300 unterschiedlich proportionierte und extrem schlanke Stützen bilden einen künstlichen Wald, der den offenen Hallenraum des Kanagawa Institute of Technology immer wieder neu definiert. 300 extremely slender, uniquely proportioned columns form an artificial forest that ambiguously defines the flexible studio space at Kanagawa Institute of Technology.


14 DETAIL research

Organische Kuppel aus Verbundfaser Organic Composite-­ fibre Dome

9.2019  ∂

Die transparente Kuppel auf der Bundesgartenschau in Heilbronn spannt 23 m. Mit dem Pavillon haben Tragwerke aus Glas- und Kohlefasern die Schwelle von der Forschung in die Praxis überschritten. The transparent dome spans 23 m at the Federal Horticultural Show in Heilbronn. With the pavilion, structures made of glass and carbon fibres have crossed the threshold from research into practice. Text: Frank Kaltenbach

ICD/ITKE

Bis zum 6. Oktober 2019 sind der Faserpavillon und der ebenfalls bionisch geformte Holzpavillon auf dem Gelände der Buga Heilbronn zu erleben.

„2012 hat unsere Gruppe aus Studenten, wissenschaftlichen Mitarbeitern und den Professoren Achim Menges und Jan Knippers den ersten experimentellen Pavillon aus Glas- und Kohlenstofffasern mithilfe von Robotern entwickelt und gebaut. Damals konnte sich niemand vorstellen, dass in nur wenigen Jahren mit dieser Methode große Gebäude erstellt werden“, ­erinnert sich Moritz Dörstelmann. Er betreute auch ­die folgenden vier Pavillons, die ebenfalls am Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) und am Institut für Tragkonstruktion und konstruktives Entwerfen (ITKE) an der Universität Stuttgart entstanden sind. Trotz unterschiedlicher Dimensionen, Fertigungsvarianten und Tragwerkstypologien vom in einem Stück gefertigten Iglu bis zum weit auskragenden modularen Flachdach bleibt das Grundprinzip bei allen fünf bisherigen Pavillons aus Glas- und Kohle­ faser immer das Gleiche: Ein Roboterarm wickelt zunächst Glasfasern über einen Rahmen. Dadurch entsteht ein transluzentes zweifach gekrümmtes Gerüst, das im Anschluss mit schwarzen Kohlefasern ummantelt wird. Orientierung, Ausrichtung und Dichte der Fasern sind präzise abgestimmt und lokal aus­

“In 2012, our group comprising students, scientific ­ staff and Professors Achim Menges and Jan Knippers developed and built the first experimental pavilion of glass and carbon fibres with the help of robots. At the time, nobody could have imagined that in just a few years large buildings would be ­constructed with this method,” recalls Moritz Dörstelmann. He also oversaw the following four pavilions, which were similarly ­constructed at the Institute for Computational Design and Construction (ICD) and the Institute of Building Structures and Structural Design (ITKE) at the University of Stuttgart. Despite different dimensions, production variants and structural typologies, from the igloo manufactured in one piece to the cantilevered modular flat roof, the basic principle remains the same for all five pavilions made of glass and carbon fibre: ­ A robot arm first of all wraps glass fibres over a frame. The result is a translucent, double-curved framework that is then coated with black carbon fibres. The orientation, alignment and density of the fibres are precisely matched and locally differentiated, so that the expensive high-strength material is only placed where it is actually statically needed. The model for the form-­

The fibre pavilion and the similarly bionically-­ shaped wooden pavilion can be visited on the grounds of the Buga Heilbronn until ­ 6 October 2019.


Buga-Faserpavillon Buga Fibre Pavilion 15

Fünfmal leichter als Stahl Mit 7,6 kg Konstruktionsgewicht der Faserverbundbauteile pro m2 Grundfläche ist die Struktur etwa fünfmal leichter als eine herkömmliche Stahlkon­ struktion vergleichbarer Spannweite. Die tragende Struktur wird von einer transparenten, mechanisch vorgespannten ETFE-Membran umschlossen. Umfassende Prüfverfahren zur bauaufsichtlichen Zulassung der Konstruktion bestätigten, dass ein ­einzelnes Faserverbundbauteil bis zu 250 kN an Druckkräften aufnehmen kann. Dies entspricht etwa 25 t oder dem Gewicht von mehr als 15 Autos. Der Pavillon zeigt, wie ein integrativer Ansatz aus computergestützter Planung und robotischer Fertigung die Entwicklung neuartiger Faserverbundbausysteme ermöglicht, die den strengen deutschen Bauvorschriften entsprechen und gleichzeitig extrem leicht, effizient und architektonisch ausdrucksstark sind. Der Buga-Faserpavillon 2019 kann als bisheriger Höhepunkt der langjährigen Forschung am ICD und ITKE gesehen werden. Als Kooperation zwischen

Insgesamt 60 Ele­ mente aus Verbund­ faserwerkstoff in sechs unterschied­ lichen ­Typen wurden ­ zu der 400 m 2 überspannenden Kon­ struktion miteinander ­verschraubt. In die Verbindungen inte­ grierte LED-Leuchten bringen die Glasfasern bei Dunkelheit von ­innen zum Leuchten. A total of 60 elements made of composite ­f ibre material in six different types were bolted together to form the 400 m 2 construction. ­ In the dark, LED luminaires integrated into the connections illuminate the glass fibres from the inside. Roland Halbe

Der Pavillon wurde in einem industriellen Prozess in kurzer Zeit produziert. Als Zulassung im Einzelfall ­erfüllt er sämtliche ­A nforderungen an ­Versammlungsstätten. The dome was produced in a short time as part of an industrial process, and with individual approval fulfils all the requirements for places of assembly. FibR

differenziert, sodass das teure hochfeste Material nur dort platziert wird, wo es tatsächlich statisch benötigt wird. Als Vorbild für die Formfindung dienen tragende Strukturen aus der Biologie, die meist aus Fasern bestehen wie zum Beispiel Zellulose, Chitin oder ­Kollagen, die von einer stützenden Matrix in Position gehalten werden. Industrielle robotische Maßanfertigung „Beim aktuellen Buga-Faserpavillon werden die Bauteile in einem robotergestützten, kernlosen Faserwickelprozess hergestellt. Auch dieser neuartige Ansatz zur additiven Fertigung wurde an der Universität Stuttgart entwickelt“, erläutert Projektleiterin Monika Göbel vom ICD. „Faserstränge werden von einem Roboter frei zwischen zwei rotierenden Wickelrahmen platziert. Dabei ergibt sich die definierte Form des Bauteils durch die Wechselwirkungen der Fasern, ohne dass ein Formenbau oder Kern zur Ablage erforderlich ist.“ Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Form sowie individuelle und somit lastangepasste Faserlagen für jedes Bauteil ohne wirtschaftliche Nachteile gegenüber einer Serienfertigung gleicher Bauteile. Darüber hinaus entstehen keine Produktions- oder Material­ abfälle. Das Tragwerk besteht aus mehr als 150 000 m räumlich angeordneten Glas- und Kohlenstofffasern. Die Produktion der 60 Elemente erfolgte durch den Industriepartner des Projekts, das von Moritz Dörstelmann mitgegründete Unternehmen FibR, und wurde im Rahmen einer normgerechten Qualitätssicherung genau dokumentiert. Für die Herstellung jedes T ­ rag­elements sind rund 1000 m Glas- sowie 1600 m ­Kohlenstofffasern bei einer Produktionszeit von durchschnittlich vier bis sechs Stunden erforderlich. Alle sechs Elementtypen wurden auf dem gleichen verstellbaren Wickelrahmen gefertigt. Diese kostensparende Herstellung ist möglich, da die unterschiedlichen Krümmungen nicht vom Werkzeug, sondern vom Robotercode über die einstellbare ­Vorspannung der Fasern und der Reihenfolge der Wicklung generiert werden.

finding is provided by supporting structures from biology, which mostly consist of fibres such as cellulose, chitin or collagen and which are held in position by a supporting matrix. Industrial robotic custom-made products “In the latest Buga fibre pavilion, the components are manufactured in a robot-based, coreless fibre-winding process. This novel approach to additive manufacturing was also developed at the University of Stuttgart,” explains project manager Monika Göbel from the ICD. “A robot places fibre strands freely between two rotating winding frames. The defined shape of the component results from the interaction of the fibres, without the need for a mould or core.” This enables each component to have a custom shape as well as individual and therefore load-adapted fibre layers without commercial disadvantages compared to the serial production of the same components. Furthermore, there is ­ no production or material waste. The supporting structure consists of more than 150,000 m of spatially-­ arranged glass and ­carbon fibres. The production of the 60 elements was carried out by the project’s indus-


66 Prozess Prozess 9.2019  ∂

Der Fels als vierte Fassade Rockface as fourth facade

Anzahl Wohnungen Number of apartments: 2

Nutzungsfläche Usable area: 175,50 m²

Grundstücksfläche Site area: 169 m²

Wohnungsgröße Apartment sizes: 65,50 m² / 70,76 m²

Wohnfläche Living area: 136 m²

Fertigstellung Completion: 2017

Text: Barbara Zettel

Lageplan Maßstab 1:3000 Site plan scale 1:3000

Tragwerksplaner Structural engineer: Mittendorfer Dornetshuber Bauphysik Building physics: tas bauphysik


Haus am Hallstätter See House at Lake Hallstatt

Auf dem schmalen Uferstreifen zwischen See und Berg in Hallstatt im Salzkammergut drängen sich die Häuser dicht aneinander geschmiegt. Wie Schwalbennester sind sie an den steilen Hang gebaut. Platznot und Topographie prägen auch die Form der Gebäude: Die typischen Häuser in Hallstatt sind ­schmal und hoch. Entsprechend der regionalen Bautradition in den Alpen ruhen ihre oberen Geschosse als Holzkonstruktion auf einem massiven Sockel. Die Satteldächer sind mit Schindeln gedeckt und meist giebelständig zum See hin orientiert. Lange Zeit war der Ort nur mit dem Schiff erreichbar. Die einzige Verbindung zwischen den Häusern waren schmale, verwinkelte Treppen und Gassen, die manchmal sogar durch Dachböden führten. Doch seit etwa hundert Jahren gibt es auch die ­breitere Straße am Ufer. Mit ihr kommen auch viele Touristen in den idyllischen Ort vor der Kulisse von Dachstein und Hallstätter See. Seit 1997 ist die Region Hallstatt-Dachstein Weltnatur- und Welt­ kulturerbe. Die Bauherren aus Linz konnten dort ein Haus aus dem 16. Jahrhundert erwerben. Das Paar mit erwachsener Tochter plant, im Ruhestand seinen Lebensmittelpunkt nach Hallstatt zu verlegen. Zunächst aber soll das Gebäude mit zwei Wohnungen als Feriendomizil dienen. Bei einem früheren Projekt, einem kleinen Badehaus ebenfalls am Hallstätter See, haben die Bauherren schon mit Luger & Maul zusammengearbeitet. Sie schätzen die Herangehensweise der Architekten, die sich laut Maximilian Luger den Zugang zur Architektur nicht wissenschaftlich, sondern über das handwerkliche Tun erschließen. Dass dies keine Worthülse ist, beweist der Architekt und gelernte Schreiner, wenn er in seiner professionell ausgestatteten Werkstatt im Garten hinter dem Büro hin und wieder auch Möbel für seine Bauherren anfertigt. Das baufällige Bestandsgebäude wurde bis auf die massiven Wandteile abgerissen und diente als Referenz für das neue zeitgemäße Wohnhaus. Auch

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Der neue First liegt 70 cm höher als zuvor. Ein Plexiglasstreifen im Dach belichtet die obere Wohnung von Westen. The ridge beam was raised by 70 cm. A plexiglass strip in the slate-covered roof offers western daylight for the upper level.

In Hallstatt in the Austrian Salzkammergut area, houses are tightly huddled together along the slim coastline between the lake and the mountains. Typically, they are narrow and tall, resembling ­swallow’s nests, shaped by scarce space and topography. Following regional Alpine building traditions, the timber construction of the upper floors is placed on top of a solid pedestal. The pitched roofs are covered with shingles and, for the most part,

„Die Architektur birgt Verlockungen und Verführungen wie tausendundeine Nacht in sich. J ­ edes Detail, jeder Grundriss, jede Dimension enthält unendlich viele Möglichkeiten. Die Kunst, gute Architektur zu machen, ist die Auswahl aus tausend M ­ öglichkeiten zu einer, möglichst der richtigen. Hier ist Disziplin gefragt.“ “Just as in the 1001 Arabian Nights, the architecture is suffused by temptation and ­allure. Every detail, every floor plan, every dimension encompasses endless ­opportunities. The art of creating good architecture is to select only one and p ­ ossibly the right one among the other one thousand options. This requires d ­ iscipline.” Maximilian Luger


68 Prozess Prozess 9.2019  ∂

wenn die Architekten das Vorbild nie aus den Augen verloren haben, waren Abweichungen vom Original notwendig, um heutigen Standards zu entsprechen. Denkmal- und Naturschutz sowie der WelterbeStatus des historischen Ortes erforderten einen feinfühligen Umgang mit der Kubatur des Neubaus. Damit trotz des stärkeren Dachpakets, das bauphysikalisch notwendig war, eine ausreichende Raumhöhe gewährleistet werden konnte, wurde der First des neuen Baukörpers 70 cm höher als der seines Vorgängers errichtet. Vom öffentlichen Weg aus sind beide Wohnungen separat erschlossen. Die einzige innere Erschließung leistet ein über drei Etagen geführter Lift. ­Dieser ist in einem Anbau untergebracht, der als Holz-Glaskonstruktion nördlich des Hauptbaus den Baukörper um 5 m erweitert. Hier sind auch die Bäder, ein Wintergarten, das sogenannte Salettl, und ein Balkon mit atemberaubender Aussicht auf den See angeordnet.

their gable ends face the lakeside. For a long time, the settlement was only accessible by boat. Houses were connected by tiny, labyrinthine stairs and alleys, sometimes even intersecting the attics of houses. A broad road following the coastline was built about a hundred years ago, and many tourists travel along it to visit the idyllic place between the scenic Dachstein and Lake Hallstatt. In 1997 the region became a World Cultural and Natural Heritage site. The clients purchased a 16th century house there and plan to make it their retirement home. In the meantime, the building and the two apartments it houses will serve vacationers. Luge & Maul had already worked with the client on an earlier project, a tiny bathhouse also located at Lake Hallstatt. They appreciate the architects’ design approach – less focused on scientific insight than on craftsmanship, according to Maximilian Luger. For the architect and trained cabinet maker, this isn’t merely rhetoric.


Haus am Hallstätter See House at Lake Hallstatt

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Auf Verlangen des Denkmalschutzes wurde die ursprünglich raumhoch geplante Verglasung des Anbaus im Brüstungsbereich mit einer durchlässigen Holzlattenschalung verkleidet. Der neue, langgestreckte Baukörper aus Haupthaus und Anbau schmiegt sich mit seiner Westfassade an den Hang. Während sich seine äußere Erscheinung stark am historischen Vorbild orientiert und dezent in das geschlossene Ensemble einfügt, zeigen sich die Wohnungen im Inneren hell und luftig. Tageslicht fällt hauptsächlich über die lange Ostfassade in die Wohnräume, in denen helle Oberflächen das einfallende Sonnenlicht reflektieren. Die untere Wohnung ist verputzt und weiß gestrichen. Decken und Wände der Wohnung darüber sind vollständig mit weiß geöltem Tannenholz ausgekleidet. Auch hier erkennt man die Passion der Architekten für handwerklich hochwertige Holzarbeiten. Den felsigen Hang integrierten die Architekten als vierte Fassade in das Gebäude. In der untersten

aa

Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:250 1 Eingang 2 Lager 3 Technik 4 Wohnen 5 Kochen 6 Schlafen 7 B ad W intergarten 8 B alkon 9 Sections • floor plans scale 1:250 1 Entrance 2 Storage 3 Utilities 4 Living 5 Kitchen 6 Bedroom 7 Bathroom 8 Sunroom 9 Balcony

In his professionally equipped workshop, he occasionally crafts furniture for his clients. Except for the solid walls along its base, the derelict existing building was demolished. It served as a reference point for the new contemporary house, and the architects never lost sight of their guiding image. In order to meet current standards, however, departing from the original became ­necessary. Historic and natural preservation and the heritage status of the site required diligence in sculpting the volume of the new building. Due to requirements of building physics, the thickness of the roof construction needed to be increased. In order to maintain the required clear height of the rooms below, the ridge beam of the new building was raised by 70 cm. A public pathway leads to a separate access to each apartment. The only interior circulation is provided by an elevator across three levels, located in a wood-glass addition to the northern facade of the main building. It includes the bathrooms, a sunroom

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Erdgeschoss Ground floor

1. Obergeschoss First floor

2. Obergeschoss Second floor


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Haus am Hallstätter See House at Lake Hallstatt

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Schnitt Maßstab 1:20

Vertical section scale 1:20

1 Wandaufbau: Schalung Lärche astrein 20/100 mm; Lattung 20/40 mm Konterlattung 30/50 mm Lattung / Hinterlüftung 30 mm; Holzfaserplatte 18 mm Holzständer 140/140 mm dazw. Wärmedämmung Schafwolle OSB-Platte 15 mm; Dampfsperre Installationsebene / Dämmung Mineralwolle 30 mm; Tischlerplatte Weißtanne furniert weiß geölt 20 mm   2 K astenfenster Lärche Verglasung 2× Float 4 mm   3 S tahlwinkel 80/80/8 mm zur ­B efestigung der Holz-StänderWand an Decke Stahlbeton   4 Wandaufbau: Putz mineralisch 7 mm ­Holz­f aserdämmplatte 80 mm Holzfaserplatte 18 mm Holzständer 140/140 mm dazwischen Dämmung Schafwolle OSB-Platte 15 mm; Dampf­ sperre; Dämmung Mineralwolle 40 mm; Tischlerplatte Weißtanne furniert weiß geölt 20 mm   5 Bodenaufbau: Diele Tanne 20 mm; Trocken­ estrich mit Fußbodenheizung 50 mm; Weichfaserplatte 30 mm Blindboden Fichte 20 mm; Holzrost 2× 30/60 mm dazwischen Schüttung Perlite; PE-Folie Stahlbeton 200 mm; Putz mineralisch 15 mm   6 P utzfasche   7 Wandaufbau (Bestand): Kalkzementputz; Bruchsteinmauerwerk 650 mm; Kalk­ zementputz  8 Estrich 70 mm; PE-Folie Wärmedämmung Schüttung ­g ebunden 80 mm; Abdichtung bituminös; Stahlbeton 150 mm  9 D ränrinne; Beton unbewehrt gewachsener Fels 10 A ußenwand zum Fels: Beton-Hohlblockstein 100 mm Bitumenbahn 2-lagig Wärmedämmung Schaumglas 100 mm; Stahlbeton 200 mm Kalkzementputz 11 A uflager Stahlbeton Fußpfette 100/230 mm 12 Dachaufbau: Schindel Lärche 3-lagig 10 mm Lattung 40/60 mm; Konterlattung 50/80 mm; Unterdachbahn diffusionsoffen; Schalung sägerau 24 mm; Sparren 100/220 mm dazwischen Wärmedämmung Schafwolle Dampfbremse; Lattung 30 mm Tischlerplatte Weißtanne furniert weiß geölt 20 mm 13 Acrylglasstreifen 6 mm

1 wall construction: 20/100 mm larch skip-planed ­s iding; 20/40 mm battens 30/50 mm counterbattens 30 mm ventilation gap; 18 mm wood fibre board; 140/140 mm timber post inlaid sheep wool thermal insulation; 15 mm OSB; vapour barrier 30 mm installation space; 30 mm mineral wool thermal insulation; 20 mm wood core plywood with white fir laminate and white oil finish   2 b ox-type window; 2× 4 mm float glass   3 8 0/80/8 mm steel angle for fastening timber post wall construction to reinforced concrete ceiling slab   4 wall construction: 7 mm mineral stucco; 80 mm wood fibre ­insulation panel 18 mm wood ­f ibre p ­ anel 140/140 mm timber post; inlaid sheep wool thermal ­insulation; 15 mm OSB; vapour barrier 40 mm mineral wool thermal ­insulation; 20 mm wood core ­p lywood with white fir laminate and white oil ­f inish   5 floor construction: 20 mm fir floor boards; 50 mm dry screed with underfloor heating 30 mm soft ­f ibre panel; 20 mm fir subfloor; 2× 30/60 mm wood ­lattice; perlite ­infill; PE foil 200 mm reinforced concrete ceiling slab; 15 mm ­m ineral stucco   6 stucco fascia   7 existing wall: lime plaster; 650 mm natural stone masonry wall; lime p ­ laster   8 7 0 mm screed; PE foil; 80 mm bonded levelling compound; ­b ituminous sealant; 150 mm reinforced concrete floor slab   9 c oncrete drainage channel bedrock 10 e xterior wall facing bedrock: 100 mm concrete hollow block 2-ply bituminous sealant; 100 mm foam glass thermal insulation 200 mm reinforced concrete; lime plaster 11 r einforced concrete support 100/230 mm wall plate 12 roof construction: 10 mm larch shingles, 3 layers 40/60 mm battens; 50/80 mm counterbattens; vapour retardant roof membrane; 24 mm sawcut sheathing; 100/220 mm rafters inlaid sheep wool thermal insulation; vapour barrier, 30 mm battens; 20 mm wood core plywood with white fir laminate and white oil finish 13 6 mm acrylic glass strip


mmcité

Produkte Products

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DETAIL Produktpreis DETAIL Product Award Beleuchtung Lighting Außenanlagen Outdoor Systems


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DETAIL Produktpreis 2019 DETAIL Product Award 2019

Detail zeichnet innovative Bauprodukte aus Detail Awards Innovative Building Products Mit dem Detail Produktpreis 2019 hat Detail erneut innovative Bauprodukte, Systeme und Materialien ausgezeichnet. Die Einreichungen wurden von einer namhaften Fachjury sowie parallel von Detail-Lesern in vier Kategorien bewertet. Kriterien waren hierbei vor allem gestalterische Aspekte, der Innovationsgrad, die Funktionalität, die Nachhaltigkeit sowie die Integrationsfähigkeit der Produkte. In der Kategorie Konstruktion und Material zeichnete die Jury das Rinnensystem ACO Profiline Free von ACO Hochbau Vertrieb aus. Die Leser stimmten in dieser Kategorie mehrheit-

With the Detail Product Award 2019, Detail has once again awarded innovative building products, systems and materials. The submissions were evaluated in four different categories by a renowned jury of experts and at the same time by Detail readers. The main criteria were: design aspects, degree of innovation, functionality, sustainability and the integration capacity of the products. The award in the Construction and Material category went to the ACO Profiline Free gutter

W Alle Informationen zum Detail Produktpreis, zu den nominierten Produkten sowie zu den Gewinnern All the information about the Detail Product Prize, the nominated products and the winners detail.de/produktpreis

Julian Weninger

Die Fachjury v. l. n. r.: Ludwig Wappner, Allmann Sattler Wappner Architekten und Karlsruher Institut für Technologie; Per Pedersen, Staab Architekten; Sandra Hofmeister, Chefredakteurin Detail; Dirk Hebel, Karlsruher Institut für Technologie; Lutz Dietzold, Rat für Formgebung The expert jury – from left to right: Ludwig Wappner, Allmann Sattler Wappner Architekten and Karlsruhe Institute of Technology; Per Pedersen, Staab Architekten; Sandra Hofmeister, Editor-in-Chief Detail; Dirk Hebel, Karlsruhe Institute of Technology; Lutz Dietzold, German Design Council

lich für die feuchtevariable Dampfbremsbahn Majrex von Siga Cover. Die Pivottüre Air-Lux von Air-Lux Technik erhielt sowohl den Jury- als auch den Leserpreis in der Kategorie Dach, ­Fassade und Außenwände. Mit dem Leserpreis der Kategorie Gebäudetechnik und Digitale Systeme wurde die Vergleichsplattform plan.one von Plan One ausgezeichnet. In der Kategorie Innenausbau, Beleuchtung und Möbel zeigte sich die Jury überzeugt von Whisperwool, einem Akustikpaneel von Tante Lotte Design. Mit dem Leserpreis in dieser Kategorie wurde die Bodenbeschichtung Grip Antirutsch von Grip Safety Coatings ausgezeichnet. Mitglieder der Fachjury waren Lutz Dietzold, Geschäfts­ führer Rat für Formgebung aus Frankfurt, Dirk Hebel, Professor am Karlsruher Institut für Technologie, Sandra Hofmeister, Chefredakteurin von Detail, Per Pedersen, Geschäftsführer Staab Architekten aus Berlin sowie Ludwig Wappner, Partner von Allmann Sattler Wappner Architekten, München, sowie Professor am Karlsruher Institut für Technologie. Mit dem Produktpreis würdigt Detail die Bestrebungen der Unternehmen, mit ihren Entwicklungen einen Beitrag zur Baukultur zu leisten und Architekten beim Planen und Bauen zu unterstützen. Die Besonderheit liegt in der Bewertung der Produkte aus dem Blickwinkel der Architekten und Planer.

system from ACO Hochbau Vertrieb. In this category, the majority of readers voted for the moisture-variable Majrex vapour control layer from Siga Cover. The Air-Lux pivot door from Air-Lux Technik received both the Jury Prize and the Readers’ Prize in the Roof, Facade and Exterior Wall category. The plan.one comparative platform of Plan One was awarded the Readers’ Prize in the Building Technology and Digital Systems category. In the Interior Design, Lighting and Furniture category, the jury was

convinced by Whisperwool, an acoustic panel from Tante Lotte Design. The Readers’ Prize in this category went to the Grip Antirutsch floor coating from Grip Safety Coatings. The members of the expert jury were Lutz Dietzold, Managing Director of the German Design Council in Frankfurt, Dirk Hebel, Professor at the Karlsruhe Institute of Technology, Sandra Hofmeister, Editor-in-Chief of Detail, Per Pedersen, Managing Director of Staab Architekten in Berlin, and Ludwig Wappner,

Partner at Allmann Sattler Wappner Architekten in Munich as well as Professor at the Karlsruhe Institute of Technology. Detail’s aim with the Detail Product Award is to acknowledge the efforts made by the companies with their innovations to contribute to the building culture and to support architects in their planning and building work. What is special about the award is the way in which the products are evaluated from the point of view of architects and planners.


120 Produkte Products 9.2019  ∂

Absenkbare künstliche Schlaglöcher Lowerable Artificial Potholes

Gusseiserne Roste für Schwerlastbereich Cast-iron Grating for Heavy-duty Applications

Viele Autofahrer halten sich nicht an vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeiten. Langsamer gefahren wird allenfalls dann, wenn Schlaglöcher in der Straße sind. Die schwedische Firma Edeva hat mit Actibump eine Art künstliches Schlagloch entwickelt, das erzeugt wird, wenn ein Autofahrer zu schnell fährt. Die Technik beruht auf einem Radarmessgerät und Stahlplatten im Straßenbelag, die sich rasch um 4 cm senken, wenn sich ein Fahrzeug mit erhöhtem Tempo nähert.

Die feinteilige und homogene Oberfläche der Gussroste Prisma von Richard Brink mit den ineinander verwobenen, facettierten Flächen bricht das Licht und passt in den Kontext zeitgenössischer Freiflächengestaltung. Die Verriegelungstechnik wurde in eine zweite Ebene versetzt, um das fortlaufende Muster nicht zu unterbrechen. Den Schwerlastrost gibt es standardmäßig in 500 mm Länge und in den Einlaufbreiten 144 und 194 mm. Der Name der Roste, Zippa, geht auf das englische Wort Zipper für Reißverschluss zurück und entspricht dem optischen Eindruck.

zedeva.se

Many drivers do not adhere to prescribed speed limits, and the only time they drive any slower is when there are potholes in the road. With Actibump, Swedish company Edeva has developed a kind of artificial pothole that is

created when a driver drives too fast. The technology is based on a radar instrument and steel plates in the road surface, which rapidly lower by 4 cm when a vehicle approaches at an increased speed.

The intricate and homogeneous surface of Richard Brink’s Prisma cast-iron grating with its interwoven, bevelled sections diffracts the light and works well in the context of contemporary open-space design. The locking technology has been purposefully moved to a second level so as not to interrupt the continuous pattern. The heavy-duty grating is available in the standard length of 500 mm and with inlet widths of 144 mm and 194 mm. The name Zippa is a reference to the visual pattern of the heavy-duty cast-iron grating, which resembles a closed zipper.

zrichard-brink.de

Edelstahl-Adapterplatte Stainless-steel Adapter Plate

Blindenleitsteine Tactile Paving for the Blind

Bei der Installation von Entwässerungsrinnen und Bodenabläufen entsteht ein Abstand im Bodenbelag. Dieser Bereich wird konventionell mit dem Bodenbelag ausgefüllt oder verfliest. Aschl bietet nun eine massive Adapterplatte aus rostfreiem Edelstahl an, mit der sich dieser Spalt überbrücken lässt. Die Adapterplatte ist 5 mm stark und lässt sich mittels Stellfüßen in der Höhe einstellen. Durch ihre Bauart ist die Adapterplatte sehr stark mit dem Bodenaufbau verankert. Die Edelstahl-Adapterplatte ist befahrbar bis zur Belastungsklasse M (125 kN).

Das Unternehmen Kann bietet taktile Gehwegplatten mit DINkonformer Profilierung an. Sie werden mit Rillen- und mit Noppenprofilen gefertigt. Die Steine mit Rillenprofil verfügen über Rippen von 5 mm Höhe, die in Abständen von 43 mm angeordnet sind. Die Noppen sind versetzt angeordnet, um ein Durchrutschen des Taststocks zu verhindern. Durch ihre Höhe von 5 mm sind sie außerdem mit den Füßen ertastbar. Die Steine gibt es in den Farben Weiß und Anthrazit im Rastermaß 30 × 30 × 8 cm. zkann.de

When drainage channels and floor drains are installed, a gap is created in the floor covering. This is generally filled with the floor covering or tiled. Aschl now offers a solid stainless-steel adapter plate to bridge the gap. The adapter plate is 5 mm thick and can be adjusted in height using adjustable feet. Due to its design, the adapter plate is firmly anchored to the floor structure. The stainless-steel adapter plate can be walked upon up to load class M (125 kN).

zaschl-edelstahl.com

Kann offers tactile paving slabs with DIN-compliant profiling. They are manufactured with grooved and knobbed profiles. The grooved slabs have ribs of 5 mm, height arranged at 43 mm intervals. The knobs are offset to

prevent canes from slipping. Due to their height of 5 mm, they can also be felt with the feet. The slabs are available in white and anthracite sized 30 × 30 × 8 cm.


Außenanlagen Outdoor Systems

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Pflasterklinker als verbindendes Element Paving Clinker as a Connecting Element

Das Betonkleinpflaster Arriscado von Kronimus gibt es in vier Formaten und drei Oberflächentönen. Die Illusion, dass kein Stein dem anderen gleicht, erzeugt Arriscado durch eine Varianz in der Pflasterkontur und seiner Strukturoberfläche. Dies erlaubt es, das Pflaster in Kreisen, Bögen oder Schuppen zu verlegen. Es eignet sich auch für versickerungsaktive Bauweisen.

Im Zuge der Sanierung der Erwachsenenbildungsstätte VUC Syd im dänischen Apenrade durch Labland Architects aus ­Aarhus und ZENI arkitekter aus Aabenraa wurden auch die ­Außenanlagen neu gestaltet. Nun verbinden Pflasterklinker von Hagemeister das Ensemble. Die Objektsortierung VUC ist eine Mischung aus zwei Basissortierungen des Klinkerwerks. Sie greift die Fassadengestaltung auf. Die Farbtöne changieren von Beige über Gelb bis hin zu Graubraun.

zkronimus.de

Arriscado concrete cobblestones from Kronimus are available in four different sizes and with three different surface shades. Arriscado creates the impression that each stone is different by varying

the cobblestone shape and its textured surface, thereby allowing them to be laid in circles, arches or as scales. They are also suitable for seepage-active construction methods.

As part of the renovation of the VUC Syd adult education centre in Apenrade, Denmark, by Labland Architects from Aarhus and ZENI arkitekter from Aabenraa, the outdoor areas were also redesigned. The ensemble is now linked by paving clinkers from Hagemeister. The VUC ­sorting system is a mixture of two basic sorting systems produced by Hagemeister and reflects the facade design. The shades change from beige through yellow to grey-brown.

Andreas Secci

Kleinsteinpflaster im Multiformat Small Multi-format Cobblestones

zhagemeister.de

Edition ∂ Landschaftsarchitektur gestern und heute 2016. Christophe Girot. 352 Seiten. Format 25 × 30 cm. Deutschsprachige Ausgabe. Hardcover: EUR 79,90 / CHF 102,– ISBN 978-3-95553-331-1 2016. Christophe Girot. 352 pages. Format 25 × 30 cm. German-language edition. Hardcover: EUR 79.90 / GBP 66.50 / USD 106.– ISBN 978-3-95553-331-1

Die des walled ummauerten TheEntwicklung evolution of the gardenGartens

It was only with the appearance Renaissance villas und entwidurchbrachen solche Gärten ihreofdefensiven Grenzen

Bald Einführung entwickelte sich der Garten von seiSoonnach afterseiner its inception, the garden developed from its most ner minimalistischsten ummauerten Bereich in minimal state – a single Form walled– einem cultivated space within a domestic einer häuslichen Siedlung – zu ausgedehnteren systematisch settlement – to the more expansive systematic deployment of angelegten Feldern. Mitthe den bewachsenen agriculturallandwirtschaftlichen fields. With the planted court of temple dedicated Höfen der Tempel imBabylon alten Babylon, Marduk geweiht waren, to Marduk in ancient and thedie early Minoan garden und den to frühen minoischen Gärten Phaistos, die einer Göttin devoted a goddess at Phaistos, theinwalled garden became a gewidmet waren,symbol wurde of derexclusivity, ummauerte Garten zu einem hoch highly ritualized faith and power, open only ritualisierten Symbol für Exklusivität, Glauben to und Macht, geöffgeöff to the privileged few. The archetype continued spread through the nur Fertile of the Middle East, eastwards to India and net für Crescent ein paar wenige Privilegierte. Der Archetyp verbreitete China, and to the tip of Westernweiter Europe via ancient trade routes. sich über uralte Handelsrouten durch den sogenannten It became part of the colonial war machine of Rome in Africa Fruchtbaren Halbmond des Mittleren Ostens, ostwärts nach and Europe,und always remaining true to itsWesteuropas. initial productive purpose Indien China, bis an die Spitze Er wurde Teil der while varying greatly in scale, style and proportion. other words, kolonialistischen Kriegsmaschinerie Roms in AfrikaIn und Europa, thanks to the Silk Road the Siheyuan courtyard gardens of the stark seinem anfänglichen produktiven Zweck immer treu, jedoch Ming DynastyininGröße, ChinaStil have theAusmaß. same common as the veränderlich und Andersancestor ausgedrückt: earlier courtyard at Pompeii [1.49]. The luxurious die Hofgärten dergardens Ming-Dynastie in Siheyuan haben DankRoman der walled gardens that reached their apex in the imperial period in Seidenstraße denselben Ursprung wie die früheren Hofgärten have scarcely been in römischen refinementummauerten and exuberance. The Pompeji [1.49]. Diesurpassed luxuriösen, Gärten Romans borrowed much of theirdes design ideas and techniques erreichten ihren Zenit während römischen Imperialismus fromwurden Ptolemaic, Babylonian and Persian sources, and managed, und an Finesse und Opulenz kaum übertroffen. Die unlike the Greeks, to incorporate their gardensvon into larger urban Römer erhielten viele ihrer Gestaltungsideen ptolemäischen, patterns. Throughout the Middle Ages the found within babylonischen und persischen Quellen undgardens schafften es, anders monastery cloisters and castleinwalls remained austere, minimal als die Griechen, ihre Gärten größere städtische Strukturen einzubetten. Das gesamte Mittelalter hindurch blieben Gärten in and protected. Klöstern und hinter Burgmauern nüchtern, minimalistisch und geschützt. Erst mit dem Aufkommen der Renaissance-Villas

that such gardens broke outvon of their defensiveterrassenförmigen bounds and ckelten sich zu einer Reihe beachtlichen developed intoDer a series of remarkable spaces.Konzepts The Landschaften. Höhepunkt dieses terraced geometrischen pinnacle of this geometric approach to landscape design was war der barocke Park, ein Hybridkonzept aus Wald und ummauerthe Baroque park, a hybrid concept ofAreal forestwie andz. walled tem Garten, ein riesiges eingefasstes B. rundgarden um rolled into one and contained within a vast enclosed domain Schloss Vaux-le-Vicomte bei Paris [1.48]. Obgleich aus dem as at Vaux-le-Vicomte [1.48]. Albeit the 19thPark century, Central 19. Jahrhundert stammend, bietetfrom der Central in New York Parkweiteres in New exzellentes York offers an excellent a ‘walled’ space vast ein Beispiel: einexample: »ummauerter« Raum innerenough contain reservoirs, meadow and forests within halb derto Stadtgrenzen, weitläufig genugclearings für Stauseen, Wiesen the bounds the city The same model on to colonize und Wälderof [1.51]. Der[1.51]. gleiche Prototyp wurdewent bei der Kolonisiethe great agricultural expanses of America, Brazil and Australia, rung der großen landwirtschaftlichen Flächen Amerikas, Brasili-its geometric nature allowing it to be replicated on aWesen territorial ens und Australiens verwendet, daeasily sein geometrisches ihn scale along lines of irrigation ownership [1.50]. der Bewässeauf einer territorialen Ebene, and entlang von Landlinien rung und des Besitzes, leicht reproduzierbar machten [1.50].

Nature transformed Transformierte Successive stages Natur of landscape development occurred throughout

Nur auf Deutsch erhältlich Only available in German

Das The Rastersystem Jeffersonian grid, von which Thomas divided Jefferson, the land mit of dem thedas Unitedder States uniform square plots as part the in Land USA into gemäß der »Land Ordinance« vonof1785 1785 Land Ordinance, is probably most striking gleichförmige quadratische Stückethe aufgeteilt wurde, ist example of the walled garden’s development a wahrscheinlich das markanteste Beispiel der into Weiterentcontinental typology [1.50]. wicklung derlandscape ummauerten Gärten in eine Landschaftstypologie [1.50].

Von den Ursprüngen bis zu den aktuellsten Entwicklungen der abendländischen Landschaftsgestaltung

1.50 Rasteranordnung, South Dakota, USA. Thomas Jefferson schuf im Rahmen der »Land 1.50 Grid layout, South Dakota, USA.für die Ordinance« von 1785 ein Rastersystem Thomas Jefferson created a grid across the entire gesamten USA. Hier, am Oberlauf des Missouri UnitedinStates the Land Ordinance of 1785. Here, River South in Dakota erinnern die geometrischen in the upper the Missouri watershed Prinzipien anreaches jene deroffrühen Archetypen in Yazd, in South Dakota, the geometric principlesstimmt appear Iran. Ein Rastersystem diesen Maßstabs analogousnur to the early at Yazd, Iran; but allerdings selten mitarchetype der Geländetopografie a gridmit setden at anatürlichen continentalGewässerverläufen scale rarely conforms to oder the slope of a terrain or the natural direction of its überein. waters. 1.51 Central Park, New York, USA. 1.51 Central CentralPark Park, York, USA. Der istNew der ultimative umschlossene Central so Park is the ultimate enclosed garden, Garten, groß, dass er sogar einige Waldlichtunso vast it contains a series of forested gen aufweist. Die Hybridisierung beiderclearings. Archetypen The eines hybridization of both archetypes has produced ließ der bemerkenswertesten Projekte der one of the most remarkable projects in modernDie modernen Landschaftsarchitektur entstehen. landscape architecture. The majority of visitors meisten Besucher würden gern glauben, dass dies would like to thinkNatur that sei this–isinoriginal nature, when ein echtes Stück Wirklichkeit jedoch in fact results from aeines longlangen process of cultural ist der it Park Ergebnis Prozesses des transformations. kulturellen Wandels.

1.50

Stufenweise Entwicklungsschritte in der Geschichte derinto Landhistory, inexorably changing the face of the wilderness a more schaftsarchitektur veränderten das Antlitz der Wildnisofunaufhaltcultivated and civilized environment. The archetypes the forest sam in eine und zivilisiertere Umgebung. clearing andkultiviertere the walled garden have remained distinct,Die butArchethey typen der mingled Waldlichtung und derAs ummauerten Gärten sind erkennhave also and merged. they converge and evolve, they bar geblieben, haben sich auch miteinander vermischt. remain relevantaber andsie useful. Landscapes are not conceived from Indem sich verändern und weiterentwickeln, sie relescratch:sie they have an ancestry and share commonbleiben fundamental features. is this essence of invention and transformation thatneu has vant und It nützlich. Landschaften werden nicht von Grund auf accompanied sinceeine the dawn of sedentaryund existence. entworfen, sieus haben Ahnengeschichte teilen gemeinsame fundamentale Eigenschaften. Es ist diese Essenz des Erfindergeistes und der Wandlung, die uns seit dem Beginn der Sesshaftigkeit begleitet.

Eine neue Interpretation von Landschaftsarchitektur basierend auf Veränderungen in Forschung und Praxis From the origins to the latest developments in western landscape design

1.48 Vaux-le-Vicomte, Paris, Frankreich. Blick die geometrischen Parterres und Terras1.48 auf Vaux-le-Vicomte, France. sen Hintergrund eines künstlich angelegThe vor viewdem looks towards geometric parterres ten Trotz des großen Maßstabsprungs bleibt and Walds. terraces against an artificially planted dieser Garten derDespite Tradition der über zwei Jahrtauforest backdrop. a tremendous leap sende zuvor König Kyrostrue II. into Pasargadae in scale, this von garden remains the chaharetablierten Chahar-Bagh-Gärten bagh tradition established byverbunden. King Cyrus at Pasargadae over two millennia earlier. 1.49 Traditioneller Hofgarten (Ming-Dynastie), Suzhou, China. courtyard gardens, Ming period, 1.49 Traditional Der TypusChina. des ummauerten Gartens erreichte Suzhou, China schrittweise die Karawanenstraßen The walled garden über archetype gradually reachedder Wüste – wenn mitcaravan wesentlichen China along theauch desert routes,strukturellen albeit with und gestalterischen Veränderungen. substantial modifications in both pattern and style.

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A new interpretation of landscape architecture based on changes in research and real-world application


128 Contributors

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Contributors

Giovanni Netzer Der Theologe, Kunstgeschichtler und promovierte Theaterwissenschaftler stammt aus Savognin in Graubünden, einem Nachbardorf von Riom. Er hat in München studiert und nach der Rückkehr in seine Heimat 2005 das Theaterfestival Origen gegründet, das er auch leitet. Origen ist rätoromanisch und bedeutet Ursprung. So sind Netzers Bühnenarbeiten von kultischem Formenmaterial, experimentellem Landschaftstheater und von der Sprachenvielfalt seiner Heimat geprägt. Er wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Bündner Kulturpreis und dem Hans-Reinhart-Ring, der wichtigsten Auszeichnung im Theaterleben der Schweiz. Die Räume für das Festival gestaltet er federführend mit. Er arbeitet dabei mit Architekten, Designern und Ingenieuren zusammen (Seite 22ff.).

Catherine Gay-Menzel und Götz Menzel Nach ihrem Studium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zog es die im Wallis geborene Catherine Gay ins Ausland: Sie arbeitete bei Hans Kollhoff in Berlin und Leslie Gill in New York. Auch Götz Menzel, der in Deutschland und England aufwuchs, trieb es in die Welt. Nach seinem Studium in Stuttgart und Lausanne ging er zu CDR Studio Architects nach New York. Gemeinsam kehrten die beiden 2005 nach Europa zurück und arbeiteten unter anderem an der Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron mit. Im Jahr 2009 stieg das Paar in das Büro von Catherines Vater Roland Menzel ein, aus dem 2013 schließlich das Architekturbüro GayMenzel wurde. Beide engagieren sich über ihre Bürotätigkeit hinaus: Catherine ist seit 2018 Vizepräsidentin der Kantonalen Baukommission Wallis; Götz lehrte zunächst an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und ist seit 2017 Associate Professor an der Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg im Breisgau (Seite 52ff.). zgaymenzel.com

Keystone/Gian Ehrenzeller

Eik Frenzel

zorigen.ch

The theologian, art historian and theatre scholar was born in the village of Savognin, near Riom, in the Swiss canton of Graubünden. After studying in Munich, he returned to his roots, going on to found and direct the Origen ­T heatre Festival in 2005 in Riom. “Origen” is Romansh for “origin”. Netzer’s stage works are characterised by cultic forms, experimental landscape theatre and

the linguistic diversity of his homeland. Netzer has received numerous awards, including the Bündner Kulturpreis and the Hans Reinhart-Ring, the most prestigious theatre award in ­S witzerland. He plays a ­leading role in designing the spaces for the festival, working in close ­c ollaboration with ­a rchitects, d ­ esigners and engineers.

of the Maisons Duc. In 2009, the couple joined the architectural team of Catherine’s father, Roland Menzel, which then became GayMenzel in 2013. Since 2018, Catherine has been Vice-President of the Cantonal Building Commission of Valais. After teaching at École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Götz has been Associate Professor at the Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg since 2017.

After studying at the Swiss Federal Institute of Technology (ETH) in Zurich, Catherine Gay, who was born in Valais, moved abroad, working for Hans Kolhoff in Berlin and Leslie Gill in New York. Götz Menzel, who grew up in Germany and England, also ventured out into the world, and after studying in Stuttgart and Lausanne joined CDR Studio in New York. Together they returned to Europe in 2005, where they have worked on projects such as the Elbphilharmonie by Herzog & de Meuron. Their lamp designs are now hanging in the stairwell

The duo from Upper Austria has been working together for 30 years, both teaching and ad-

vancing good contemporary ­a rchitecture. Their approach to architecture includes a focus on

Edith Maul-Röder

Maximilian Rudolf Luger und Franz Josef Maul Seit 30 Jahren arbeitet das oberösterreichische Architektenduo bereits zusammen, lehrt und engagiert sich für zeitgemäße gute Architektur. Den Schaffungsprozess von Architektur sehen Luger & Maul im Einklang mit einfachen, handwerklich orientierten Prozessen sowie fairen und transparenten Auftragsbedingungen. Ihre Arbeit reicht vom großmaßstäblichen Projekt bis hin zu Möbelentwürfen. Die Affinität zu Handwerk und Design ist seit ihrer Zusatzausbildung in Industriedesign ein ständiger Begleiter. 2019 wurde die Arbeit des Ateliers Luger & Maul mit dem oberösterreichischen Holzbaupreises ausgezeichnet (Seite 64ff.).

simple, craft-oriented processes and fair and transparent working conditions. Their work ranges from largescale projects to furniture design. The duo's supplemental training in industrial design gave rise to a strong affinity for craftsmanship and design, which has since been a constant companion in their work. In 2019, the work of Atelier Luger & Maul was awarded the Upper Austrian Timber Construction Award. zluger-maul.at


20 Impressum Imprint 9.2019  ∂

Impressum Imprint

Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details ISSN 0011-9571/B 2772

Autoren dieser Ausgabe  Authors of this issue: Duy Mac, Anna Ramos Übersetzungen   Translations: Peter Green, Mark Kammerbauer, Alisa Kotmair, Marc Selway Redaktion Produktinformation, Detail Research Product Information Editors, Detail Research: produkte@detail.de Ines Mansfeld (V. i. S. d. P., IM), Tina Barankay (TB), Thomas Jakob (TJ), Sabina Strambu (SAS)

DETAIL Business Information GmbH Messerschmittstr. 4, 80992 München Munich, Germany Tel. +49 (0)89 381620-0 Fax: +49 (89) 381620-877 www.detail.de www.detail-online.com

Brigitte Bernhardt (BB), Katja Pfeiffer (KP), Bettina Sigmund (BS), (freie Mitarbeit Contributing Editors)

Postanschrift  Postal Address: Postfach PO Box: 500205, 80972 München Munich, Germany

Medialeistungen und Beratung   Media Services & Consulting: Annett Köberlein (Leitung Manager), Tel. +49 (0)89 381620-849 Marion Arnemann, Anna Bendl

Geschäftsführung  Managing Director: Michael Hengstmann Redaktion Editorial: Tel. +49 (0)89 381620-866 redaktion@detail.de Dr. Sandra Hofmeister (Chef­­re­dak­ teurin Editor-in-Chief, V. i. S. d. P., SaH), Jakob Schoof (stellvertretender Chef­­re­dak­teur Deputy Editor-inChief, JS), Sabine Drey (SD), Frank Kaltenbach (FK), Julia L ­ iese (JL), Theresa Mörtl (Praktikantin Intern), Peter Popp (PP), Edith Walter (EW), Heide Wessely (HW), Barbara Zettel (BZ) Florian Köhler (FLK) (freie Mitarbeit Freelance Contributor) Assistenz   Editorial Assistants: Michaela Linder, Laura Oberhofer, Jasmin Rankl, Maria Remter Gestaltung  Design: strobo B M, München Munich, Deutschland Germany CAD-Zeichnungen CAD-Drawings Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­G riese, Barbara Kissinger, Martin Hämmel, Emese M. Köszegi Herstellung Production, DTP Peter Gensmantel (Leitung Manager), Michael Georgi, Cornelia Kohn, Roswitha Siegler, ­Simone Soesters Fotografen dieser Ausgabe Photographers of this issue: Iwan Baan, Edward Beierle, Roland Bernath, Markus Bstieler, Earl ­C arter, Walter Ebenhofer, Eik ­Frenzel, Giovanni Emilio Galanello, Adrià Goula, Roland Halbe, ­B enjamin Hofer, Ariel Huber, ­K eystone/Christian Beutler, ­K eystone/Gian Ehrenzeller, Åke E:son Lindman, Roberto Macagnino, Edith Maul-Röder, ­S everine Rouiller, Philippe Ruault, Richard John Seymour, Petra Steiner, Robert Swierczynski, ­N orbert Tukaj, Arnaldo Vescaro

Gabriele Oldenburg (Korrektorat Proofreading)

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Flarzhäuser bei Winterthur von Staufer & Hasler Flarz Houses near Winterthur by Staufer & Hasler

9.2019

Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details Wohnen im ländlichen Raum Housing in Rural Areas Konzept Concept

Bei Nichtbelieferung ohne Ver­ schulden des Verlages oder i­nfolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. No claims can be accepted for non­-­ delivery resulting from industrial disputes or where not caused by an omission on the part of the publishers. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 51 Verbreitete Auflage II. Quartal 2019: 20 570 Exemplare + 2242 Exemplare aus früheren ­B erichtszeiträumen  Current valid advertising rates are listed on Rate Card No. 51. Circulation 2nd Quarter 2019: 20,570 copies + 2,242 copies from previous reporting periods. Dieses Heft ist auf chlorfrei­ gebleichtem Papier g ­ edruckt.  This journal is printed on chlorine-­ free bleached paper. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine Gewähr übernommen.

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