DETAIL 6/2014 Bauen mit Beton · Concrete Construction · Béton · Calzestruzzo

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‡ Oberflächen aus Beton: glatt, rau, texturiert

‡ Vom feingliedrigen Tragwerk zur massiven Skulptur ‡ Sep Rufs Kanzlerbungalow in Venedig

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture · Revue d’Architecture Serie 2014 · 6 · Bauen mit Beton · Concrete Construction · Béton · Calzestruzzo



Diskussion • discussion 542 Editorial 546 Fragmente einer Sprache der Liebe – Brasilianische Architektur und Stahlbeton Fernando Serapião

Berichte • reports 558 Studentenzentrum der London School of Economics in London Alexander Menden 560 Bücher, Ausstellungen, Online

La Biennale di Venezia 2014 566 50 Jahre Kanzlerbungalow – Eine Ikone der deutschen Nachkriegsarchitektur Irene Meissner 574 »Bungalow Germania« – Das berührbare Bild von Architektur Ein Gespräch mit Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis Frank Kaltenbach

Dokumentation • documentation 582 Wochenendhaus am Scharmützelsee Augustin und Frank Architekten, Berlin 586 Sommerhaus in Linescio Buchner Bründler Architekten, Basel 591 Wohnhaus in Tokio Ryue Nishizawa, Tokio 595 Wohnhaus in Berlin zanderroth architekten, Berlin 600 Galeriegebäude in New York Selldorf Architects, New York 605 Büroerweiterung in Berlin David Chipperfield Architects, Berlin 610 Studentenwohnheim in Ulm bogevischs buero, München 615 Studentisches Wohnhochhaus in München Knerer und Lang Architekten, Dresden

Technik • technology 622 Betonblüten am Vorarlberg Museum – die Umsetzung einer künstlerischen Idee Julia Liese 628 Betonrecycling – Recyclingbeton Aldo Rota

Produkte • products 634 Konstruktion (Beton) 640 Digitale Planungs- und Bauprozesse 648 Fliesen 652 Möbel- und Raumkonzepte 656 Objekt + Produkt 660 DETAIL research 662 Architektur im Dialog 665 Serviceteil 674 Projektbeteiligte /Hersteller /Ausführende Firmen 677 Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis 678 Vorschau 679 Impressum, Fotonachweis


∂ Zeitschrift für Architektur Review of Architecture 54. Serie 2014 • 6 Bauen mit Beton ISSN 0011-9571 B 2772 Redaktion: E-Mail: redaktion@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-84 Christian Schittich (Chefredakteur) Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Thomas Madlener, Emilia Margaretha, Peter Popp, Maria Remter, Theresa Steinel, Edith Walter, Heide Wessely Freie Mitarbeit: Claudia Fuchs (Projektleitung), Burkhard Franke, Sophie Karst

Editorial

Bauen mit Beton Formbar wie kaum ein anderer Baustoff fasziniert Beton stets aufs Neue durch seine Konstruktions- und Gestal­ tungsmöglich­keiten – als feingliedriges Tragwerk, massiv und skulptural oder mit ausdrucksstarken Ober­flächen. So bestechen die überwiegend aus einschaligem ­Dämmbeton errichteten Erweiterungsbauten des Berliner Büros von David Chipperfield Architects durch ihre spiegelnd glatte Haut (s. S. 605ff.), die Fassaden einer New Yorker Galerie von Selldorf Architects dagegen durch die sinnlich raue Struktur der verwendeten Brettschalung (s. S. 600ff.), während ein kunstvolles Muster aus »Betonblüten« das neue Vorarlberg Museum von ­Cukrowicz Nachbaur ziert (s. S. 622ff.). Ryue Nishizawa schließlich setzt bei einem minimalistischen Wohnhaus mitten in ­Tokio auf maximale Transparenz zwischen den übereinander geschichteten, weit auskragenden Betonplatten (s. S. 591ff.). Ein ausführliches Special »La Biennale di ­Venezia 2014« ab Seite 565 bringt Hintergrundinformationen zum deutschen Beitrag der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig sowie ein Interview mit den beiden Kuratoren Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis, die den Bonner Kanzlerbungalow von Sep Ruf als Inbegriff moderner deutscher Architektur thematisieren. The mouldable quality of concrete, its potential for creating different forms and the expressive scope its surface offers make it a fascinating building material, as the projects in this issue of DETAIL show. These include David Chipperfield Architects’ office extension in Berlin, a New York gallery by Selldorf Architects, the Vorarlberg Museum by Cukrowicz Nachbaur and a minimal house by Ryue Nishizawa in Tokyo. “La Biennale di Venezia 2014”, beginning on page 565, ­contains background information on the German contribution to this year’s architectural event and an interview with the two curators, Alex Lehnerer and Savvas Ciriacidis, who cite what was formerly the German chancellor’s ­bungalow in Bonn by Sep Ruf as an icon of post-war ­German architecture.

Marion Griese, Emese M. Köszegi, Simon Kramer, Dejanira Ornelas Bitterer (Zeichnungen) Redaktion Produktinformation: produkte@detail.de Tim Westphal, Katja Reich, Hildegard Wänger Übersetzungen englisch: Peter Green, Elise Feiersinger, Mark Kammerbauer

Verlag und Redaktion: Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-48

Vertrieb & Abonnement: E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Telefon (0 61 23) 92 38-211 Vertriebsunion Meynen Große Hub 10 65344 Eltville Übersetzungen in Französisch und Italienisch als PDF für jedes Heft zum Download: French and Italian translations are available for every issue and can be downloaded as PDF files: www.detail.de/ translation

DETAIL liegt im deutschsprachigen Raum viermal im Jahr das neue Fachmagazin für Innenarchitektur  bei: Trends und Hintergrundinformationen, Fachartikel und ­faszinierende Beispiele rund um das Thema Interior Design.

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Diskussion  discussion


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Fragmente einer Sprache der Liebe – Brasilianische Architektur und Stahlbeton Fragments of a Lover‘s Discourse – ­Brazilian Architecture and Reinforced Concrete Fernando Serapião

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Der Titel eines brasilianischen HochbauLehrbuchs für Studenten im Grundstudium »Concreto armado: eu te amo« (»Stahlbeton: Ich liebe dich«)1 veranschaulicht die innige Beziehung zwischen diesem Baustoff und der zeitgenössischen Architektur in Brasilien. Entgegen der Tatsache, dass das Land gegenwärtig zweitgrößter EisenerzProduzent der Welt ist, wird in Brasilien wenig mit Stahl gebaut; das Interesse von Regierung, Bergwerksgesellschaften und Stahlkonzernen richtet sich eher auf den Export als darauf, die inländische Nachfrage der Bauindustrie zu decken. Daher verhindern Steuern, Gesetzgebung und hohe ­Preise die Verwendung von Metall- und Stahlbauelementen in größerem Maßstab. Andererseits besitzt der südamerikanische Gigant Wälder und damit Holz im Überfluss, doch das Material wird, zur Freude der ­Umweltschützer, kaum für Bauwerke eingesetzt (was die Verwendung von Holz für weniger hehre Zwecke nicht ausschließt). Es gibt zwar talentierte brasilianische Planer, die sich auf Holz- und Stahlbau spezialisieren, doch aufgrund der Popularität des Stahlbetons fristen diese eher ein Schattendasein. Dennoch war die leidenschaftliche Beziehung zwischen brasilianischer Architektur und Stahlbeton keine Liebe auf den ersten Blick. Erst nach einem 30 Jahre währenden Flirt sprang der Funke über und verband architektonische Expression mit baukonstruktiver Tektonik. Es ist schwierig, das Geheimnis hinter dieser Verbindung rational zu begründen, aber es gibt einige Faktoren, die zum Verständnis der Bestimmung füreinander beitragen. Zunächst traf eine Vielzahl preiswerter Arbeitskräfte zur Realisierung von Schalungs- und Armierungsarbeiten mit der aufblühenden brasilianischen Bauindustrie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen und trug zur Entwicklung der Industrialisierung im Bausektor bei. Zum Zweiten begünstigt das Fehlen von Erdbeben in Brasilien die Ausführung schlank dimensionierter Betonbauteile, die mit ihrem leichten Erscheinungsbild die Vorstellungs2 kraft von Architekten beflügeln.

Der Urknall Die Verwendung von Stahlbeton in Brasilien reicht bis in das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zurück, als Brücken im ganzen Land und kleine Bürobauten in Ballungs­ räumen errichtet wurden. Eines der be­ deutendsten Bauwerke dieser Zeit ist die Maurício-de-Nassau-Brücke in Recife, einer Stadt im Nordosten des Landes. Erbaut ­wurde sie von Lambert Riedlinger, der das deutsche Unternehmen Wayss & Freytag in Brasilien vertrat; die Berechnungen für die Brücke wurde unter Mithilfe eines Ingenieurstudenten deutschen Ursprungs durchgeführt, der sich auf Beton spezialisieren wollte – Emílio Baumgart, der zehn Jahre später das erste brasilianische Unternehmen gründete, das sich auf die Berechnung von Betonbauten spezialisierte. Baumgart ging im Zusammenhang mit den Entwicklungen auf diesem ­Gebiet international in die Geschichte ein mit dem Tragwerk für das A Noite-­ Gebäude in Rio de Janeiro (1928), zu jener Zeit das weltweit höchste Betongebäude.

Baumgarts Beziehung zur modernen Architektur begann kurz danach, im Jahr 1936, als er an der Planung für den Hauptsitz des Bildungs- und Gesundheitsministeriums in Rio de Janeiro beteiligt war (Abb. 1, 2). Das Ministerium wurde von einem von Lucio Costa geleiteten Team entworfen (mit Le Corbusier als Berater) und wirkte als Türöffner für die brasilianische Moderne. Diese verband die Grundsätze Le Corbusiers – freistehendes Tragwerk, Pilotis, Dachgarten etc. – mit Elementen, Farben und Materialien der portugiesisch-brasilianischen Architektur, wie etwa Keramikfliesen oder Holzgitter. Hinsichtlich des Tragwerks bestand die Hauptschwierigkeit, mit der sich Baumgart konfrontiert sah, in der Aussteifung – bedingt durch die Höhe der Pilotis von zehn Metern und die dünnen Deckenplatten ohne Tragbalken. Zu dem jungen Architektenteam gehörten Personen wie Oscar Niemeyer und Affonso Eduardo Reidy, die später zu bedeutenden Protagonisten der Architekturszene werden sollten.


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Diskussion

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1, 2 M inistério da Educação e Saúde MES in Rio de Janeiro, 1936 –1945, Architekten: Lucio Costa, Oscar Niemeyer, Affonso Eduardo Reidy, Carlos Leão, Jorge Machado Moreira, Ernani Vasconcellos 3 Igreja de São Francisco de Assis in Pampulha, Belo Horizonte, 1940 – 43, Architekt: Oscar ­Niemeyer, Tragwerksplaner: Joaquim Cardozo 4, 5 Edifício Itália, Bürogebäude in São Paulo, 1956 –65; Stahlbetontragsystem; Architekt: Adolf Franz Heep 1, 2 M inistry of Education and Health MES in Rio de Janeiro, 1936 –1945, architects: Lucio Costa, Oscar Niemeyer, Affonso Eduardo Reidy, Carlos Leão, Jorge Machado Moreira, Ernani Vasconcellos 3 Chapel of São Francisco de Assis in Pampulha, Belo Horizonte, 1940 –1943, architect: Oscar ­Niemeyer, structural engineer: Joaquim Cardozo 4, 5 Edifício Itália, office building in São Paulo, 1956 – 65; reinforced concrete structure; architect: Adolf Franz Heep

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Während das Ministerialgebäude den Beginn der Moderne in Brasilien definiert, steht Niemeyers Pampulha-Ensemble für Expressivität und Charakter in der brasilianischen Architektur. Der Gesamtkomplex am Ufer eines künstlichen Sees in Belo Horizonte wurde von Niemeyer in den frühen 1940ern erschaffen und umfasst vier eigenständige Gebäude: eine Kapelle, ein Kasino, einen Club und einen Tanzsaal. Auf der Grundlage der Formensprache Le Corbusiers – mit Elementen wie Brise-soleil, freien Grundrissen und Schmetterlingsdächern – überwand Niemeyer die europäische Moderne und verlieh der rigiden Betonarchitektur Anmut und Leichtigkeit. So wird die Kapelle aus einer Abfolge von Betonschalendächern gebildet (Abb. 3); der Tanzsaal hingegen hat eine geschwungene Dachplatte. Hier zeigt sich Niemeyers Persönlichkeit – leicht, kompromisslos und kreativ –, die in gewissen Fällen zum Stereotyp der Nation selbst wird: sinnlich, smart und heiter. Die Strahlkraft des Entwurfs von Pampulha wird noch gesteigert, wenn man berücksichtigt, dass die Bilder des Gebäudeensembles in Europa nach der dunklen Periode des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht wurden. In den nächsten sieben Jahrzehnten entwickelte Niemeyer sein Werk weiter, indem er die Möglichkeiten der plastischen Formbarkeit von Stahlbeton vorantrieb und skulpturale Bauwerke erschuf. Darüber hinaus bezeichnete Pampulha den Beginn von Niemeyers Zusammenarbeit mit Joaquim Cardozo – einem der wichtigsten Tragwerksplaner in Brasilien, der auch als Dichter bekannt war (seine Gedichte wurden beispielsweise in »The New Yorker« in der Übersetzung von Elisabeth Bishop publiziert). Gemeinsam schufen sie das Werk, das Niemeyers Ruhm begründete, wie etwa das Haus »Das Canoas« (Abb. 14). Den Unterschied zwischen dem rationalen europäischen Denken und der Haltung Niemeyers verdeutlicht die Anmerkung von Walter Gropius nach dem Besuch des Hauses. »��������������������������������������� Das Canoas«, als �������������������������� Wohnsitz des Architekten konzipiert, ist ein verglaster Pavillon, ­eingefügt zwischen den umliegenden Bäu-

men, mit einer geschwungenen Decken­ platte als Dach. Gropius konstatierte, das Haus sei schön, aber nicht zur seriellen ­Fertigung geeignet. Niemeyer, der deutscher Abstammung war, spottete bei ­jeder Gelegenheit über die Analyse des Gründer des Bauhauses: »Ich habe ein ­Zuhause für mich selbst geschaffen und auf die Bedürfnisse meiner Familie abgestimmt, ein Haus, das an das Gelände adaptiert ist, sich zum Wald öffnet, das Sonnenlicht von Rio de Janeiro filtert; und Gropius hätte es gefallen, wenn es multiplizierbar wäre. Er konnte nicht weggehen, ohne Unsinn von sich zu geben.« Über die statischen Berechnungen für Pampulha und das Haus »Das Canoas« hinaus arbeitete Cardozo mit Niemeyer an zahlreichen Projekten, wie etwa den Bauten in Brasilia. Er war sein wichtigster Mitarbeiter, der Projektverantwortliche für die Errichtung der bedeutendsten skulpturalen Bauwerke Niemeyers, dem von vielen – nicht nur von Gropius – vergeworfen wurde, den Beton nicht rational zu verwenden. Das Verhältnis zwischen Architekt und Ingenieur, häufig schwierig, beruhte auf gegenseitigem Respekt. So wie eine Mutter, die ihr geliebtes Kind hätschelt, erfüllte Cardozo alle Wünsche Niemeyers. Denn dieser hätte kein »Nein« des Tragwerksplaners akzeptiert – für jede neue Herausforderung fand Car­ dozo einen Weg. Die letzten Jahre seines Lebens war der Poet-Ingenieur verbittert, nachdem er für den Tod von 64 Arbeitern ­infolge des Einsturzes des Tragwerks einer von Niemeyer entworfenen Turnhalle verantwortlich gemacht wurde. Nach Cardozos Tod arbeitete Brasiliens wichtigster Architekt mit anderen Fachingenieuren, wie Bruno Contarini (verantwortlich für die Konstruktion des Museums für Zeitgenössische Kunst in Niterói) und José Carlos Sussekind, der am Spätwerk Niemeyers einen wesentlichen Anteil hatte. Der Paulista-Brutalismus Eine andere wichtige Persönlichkeit, die mit dem Entwurf für das Ministerialgebäude die Bühne betrat, war Affonso Eduardo Reidy,

der in Brasilien als erster Sichtbeton in der Architektur einsetzte. Für den Hauptpavillon des Museums für Moderne Kunst (MAM) in Rio de Janeiro schuf Reidy mit dem Tragwerksplaner Arthur Jerman aus Emílio Baumgarts Unternehmen eine ingeniöse Abfolge aus V-förmigen Rahmen (Abb. 6, 7). Während der jeweils innere Stützenarm des V das erste Obergeschoss ablastet, tragen die äußeren Stützen das Dach, von ihnen wiederum ist das Mezzaningeschoss abgehängt. Reidys brutalistische Architektursprache war inspiriert von Le Corbusiers Unité d’Habitation in Marseille, aber ebenso ­geprägt von den skulpturalen Formen Niemeyers. Umgekehrt beeinflusste der Sicht-

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Diskussion

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The title of a Brazilian textbook on structural engineering for undergraduate students, “Concreto armado: eu te amo” (Reinforced concrete: I love you)1 demonstrates the love affair between this structural element and contemporary architecture in Brazil. Despite the fact that the country is currently the world’s second largest producer of iron ore, metal structures are seldom used in Brazil, where the mining and steel companies and the government are more concerned with ­exporting than with meeting domestic de­ mand for use in construction. Therefore, tax­ es, legislation and elevated costs hinder the use of metal components. On the other hand, the South American giant possesses forests with abundant timber reserves, but, to the great satisfaction of environmentalists, its use in building structures is rare (this, how­ ever, does not preclude the use of wood for less noble purposes). There are talented ­Brazilian professionals who specialise in wood and steel structures, but they remain in the shadows due to the popularity of reinforced concrete. However, the affair between Brazilian archi­ tecture and reinforced concrete was not love at first sight: it was a long courtship, more than 30 years in the making, until a spark ig­ nited the relationship between architectural expression and structural tectonics. It is difficult to rationalise the chemistry behind passion, but there are some factors that help us understand why one was meant for the other. First, in the early twentieth century, the abundance of cheap labor to fashion form­ work was accompanied by the burgeoning Brazilian construction industry, contributing to the development of industrialisation within the construction sector. Second, the absence of earthquakes in the Brazil favors the execution of thin concrete components that, with their light appearance, tickle architects’ fancy. Big Bang The use of reinforced concrete in Brazil dates back to the first decade of the twentieth cen­ tury, in bridges throughout the country and small office buildings in major centres. One 11 of the most significant structures of that peri­ 14

od is the Maurício de Nassau Bridge, in ­Recife, a city in the northeastern region of the country. Built by Lambert Riedlinger, who was employed in Brazil by the German firm Wayss & Freytag, the calculations for the bridge were made with the help of an engi­ neering student of German origin who wished to specialise in concrete. His name: Emílio Baumgart. Ten years later, he created the first Brazilian firm to focus on concrete calcula­ tions and, in turn, entered world history vis-àvis the development of the sector with the structure for the “A Noite”, a high-rise in Rio de Janeiro, at the time of completion the world’s tallest concrete structure. Baumgart’s involvement with contemporary architecture began shortly thereafter, in 1936, with his ­participation in the design of the headquarters for the Ministry of Education and Health in Rio de Janeiro (ills. 1, 2). Designed by a team led by Lucio Costa (with Le Corbusier as a

consultant), the ministry building opened the floodgates for Brazilian modernism, which combined Corbusian precepts – freestanding structure, pilotis, roof garden, etc. – with ­elements, colours and materials of Luso-­ Brazilian architecture (ceramic tiles, wood ­trellises, among others). ­Regarding the struc­ ture, the main challenge Baumgart faced was the bracing, due to the pilotis’ height (10 meters), and the thin beamless slabs. The young team responsible for the architectural design included the likes of Oscar Niemeyer and Affonso Eduardo Reidy, who would both later become distinguished figures in the ar­ chitecture scene. While the ministry building marked the begin­ ning of contemporary architecture in Brazil, the Pampulha Complex bestowed personality to the development of the Brazilian architec­ tural expression. Created in Belo Horizonte by Niemeyer in the early 1940s, the Complex,


Berichte  reports


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Studentenzentrum der London School of Economics in London Alexander Menden

Architekten: O’Donnell+Tuomey

Wie »ein bewohnbares Lagerhaus« habe das Saw Swee Hock Student Centre wirken sollen, sagt Sheila O’Donnell – »robust und offen, aber bis ins Detail durchdacht«. Das ist dem Dubliner Architekturbüro O’Donnell + Tuomey gelungen. Und der Detailreichtum des 26-Millionen-Euro-Projekts in der Londoner Sheffield Street erschließt sich am spektakulärsten von außen: Auf einem dreieckigen Grundstück an der Südostecke der Lincolns Inn Fields in Holborn errichtet, ist der achtstöckige Bau ein Musterbeispiel für einfühlsames, standortspezifisches Design. Weil der Neubau seiner Umgebung nicht das Licht rauben durfte, ist er in steilen Schrägflächen so in sich zusammengefaltet,

dass er die Einfallswinkel der Sonne freihält. Er ist damit ganz von der vorgefundenen Umgebung geformt. Eine der Fassadenlinien bildet von der St. Clement’s Lane aus betrachtet eine exakte Diagonale zwischen der Traufe der Häuserzeile auf der rechten und dem Gehsteig auf der linken Straßenseite. Durchbrochene Abschnitte im Mauerwerk lockern von außen die Optik auf, lassen Licht ins Innere und gewährleisten Sichtschutz für das FitnessStudio oder die Gebetsräume, die sich dahinter befinden. Das Zentrum ist zudem komplett CO2-neutral und damit das nachhaltigste Universitätsgebäude in London. O’Donnell + Tuomey stellten bereits mit dem

sinnreichen Ausbau der Photogaphers Gallery vor zwei Jahren unter Beweis, dass sie den urbanen Raum Londons zu bespielen verstehen. Das neue Studentenzentrum der London School of Economics (LSE) ist von britischen Architekturkritikern durchaus treffend als »Origami in Backstein« umschrieben worden: Eine komplexe, aus keinem Blickwinkel voll zu erfassende Struktur, die die strengen Bauvorgaben in Westminster als Chance begreift. Nachbarn sind größtenteils Backsteinhäuser aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Baustoff für die Fassade des Studentenzentrums habe daher auf der Hand gelegen, sagt Sheila O’Donnell. Wie kühn, aber keineswegs auftrumpfend der Gesamteindruck ist, zeigt sich besonders schön im Vergleich mit dem geduckten, von Charles Dickens berühmt gemachten »Old Curiosity Shop« an der gegenüberliegenden Straßenecke: Das viktorianische Lädchen und der studentische Neuankömmling wirken wie ungleiche, aber freundliche Gesprächspartner aus verschiedenen Stilepochen. Benannt nach einem Alumnus aus Singapur, dessen Spende den Bau ermöglichte, soll das Saw-Swee-Hock-Zentrum Anlaufpunkt für LSE-Studenten werden, die hier auf acht Ebenen und insgesamt 6000 Quadratmetern arbeiten, essen, trainieren, feiern können. Die Sheffield Street ist in eine Fußgängerzone umgewandelt worden, von der aus der Besucher nach Vorstellung der Architekten in das Gebäude »hineingezogen« werden soll. Eine Sichtbetontreppe verbindet im weitflächigen Innenraum die Stockwerke miteinander, aus deren Fenstern sich immer wieder überraschende Ansichten nach Osten ergeben, bis man schließlich von der Dachterrasse aus die City in den Blick nehmen kann. Sie bestimmt mit ihren hochragenden Renommier-Wolkenkratzern mehr und mehr die Londoner Skyline. Doch es sind erfreuliche Projekte wie das Studentenzentrum der LSE, die dieser Stadt hoffentlich architektonisch die Zukunft weisen. Alexander Menden, Journalist, seit 2001 Autor der »Süddeutschen Zeitung«, seit 2004 Kulturkorrespondent der SZ in London.


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Ausstellungen 561

ser baute, sondern auch im Design von Mö­ beln und der Gestaltung von Gärten und Parks führend war. Sein vom Palladianismus beeinflusster anglo-italienischer Stil prägt noch heute ganze Stadtteile Londons. Das Schatzamt im Regierungsviertel Whitehall, Landsitze und Patrizierhäuser wurden von Kent erbaut, auch Horse Guards Parade, Chiswick House und Burlington House, der heutige Sitz der Royal Academy. Zeichnun­ gen sowie Modelle von nie realisierten Pa­ lästen und Residenzen oder einem Gala-­ Ruderboot für den damaligen Prinzen von Wales sind zu sehen. bis 13.7.2014, V&A Architecture Gallery London, www.vam.ac.uk Fritz Haller – Architekt und Forscher

Burkhalter Sumi – Sinnliche Dichte

Sich mit dem Bauen auseinanderzusetzen, hieß für Fritz Haller, nicht nur über Konstruk­ tionssysteme und Planungswerkzeuge zu diskutieren, sondern auch kritisch nach der gesellschaftlichen Rolle des Architekten zwi­ schen Konvention und Fortschritt zu fragen. Von den ersten Experimenten mit Geome­ triemodellen in den 1960er-Jahren über die Entwürfe von Baukasten- und Installations­ systemen bis hin zur Konzeption von globa­ len Stadtmodellen und der Entwicklung von digitalen Planungswerkzeugen an der Uni­ versität Karlsruhe in der 1990er-Jahren reicht sein Spektrum. Das Möbelsystem USM Haller erlangte Weltruhm. Das S AM in Basel gibt mit dieser Ausstellung erstmals einen Überblick über die wichtigsten Bauten und Projekte von Fritz Haller. bis 24.8.2014, S AM, Basel www.sam-basel.org

Für die Ausstellung in der Architekturgalerie Berlin transportieren Burkhalter Sumi Archi­ tekten das Thema »Sinnlichkeit und Dichte« über eine Installation aus von der Decke ab­ gehängten, raumhohen Bannern. bis 28.6.2014, Architekturgalerie Berlin, info@architekturgalerieberlin.de

Bernard Tschumi Das Centre Pompidou präsentiert in seiner Sommerausstellung den Architekten Ber­ nard Tschumi. Zunächst veröffentlichte er vor allem theoretische Arbeiten, u. a. »The Manhattan Transcripts« sowie »Architecture and Disjunction«, bis er 1983 den Wett­ bewerb für den Parc de la Villette Paris ge­ wann. Gezeigt werden in der Ausstellung seine ak­ tuellen Projekte, u.a. das Akropolismuseum in Athen und das Sportzentrum der Universi­ tät von Cincinnati. bis 28.7.2014, Centre Pompidou, Paris www.centrepompidou.fr William Kent. Gestalter der Georgianischen Epoche Das Victoria & Albert Museum widmet Wil­ liam Kent (1685 –1748), einem Vertreter des Georgianischen Stils (ca. 1720 –1840), eine Ausstellung. Die Schau gibt mit rund 200 Exponaten einen Einblick in Kents vielfälti­ ges Schaffen, der nicht nur imposante Häu­

London Festival of Architecture Zum zehnjährigen Jubiläum des London Festival of Architecture (LFA) steht die Ver­ anstaltung unter dem Thema »Capital«. Ei­ nen Monat lang werden die architektoni­ schen Qualitäten der britischen Kulturhaupt­ stadt gefeiert. London verwandelt sich dann in eine Plattform für Experimente und Refle­ xionen – alles im Kontext zeitgenössischer Architektur. Verstreut über die Stadt finden sich zahlreiche Installationen, Ausstellun­ gen, Städtetouren, Performances, Vorträge und öffentliche Diskussionsrunden. Festival­ highlights sind u. a. die öffentliche Abstim­ mung über »London’s best new building« und Führungen durch Londons Hochhäuser mit den jeweils verantwortlichen Architekten. 1. – 30.6.2014, London www.londonfestivalofarchitecture.org Alpen Architektur Tourismus am Beispiel Südtirol

»Fundamentals« 14. Architekturbiennale in Venedig Die 14. Architekturbiennale öffnet am 7. Juni 2014 ihre Tore. Kurator Rem Koolhaas er­ forscht mit »Fundamentals« die Grundlagen des Bauens und widmet sich damit, erst­ mals in der Geschichte der Biennale, der Vergangenheit. Unter »Elements of Architecture« geht es im zentralen Pavillon um die 15 Grundelemente der Architektur – Boden, Decke, Wand, Tür, Fassade, Balkon, Fens­ ter, Korridor, Dach, Treppe, Feuerstätte, Rolltreppe, Rampe, Aufzug und die Toilette. »Wir wollen einen frischen Blick werfen auf die Grundelemente der Architektur, die von jedem Architekten überall und jederzeit be­ nutzt werden, um zu sehen, ob wir etwas Neues über Architektur lernen können«, so Koolhaas. »Jedes Element bekommt seinen Ausstellungsraum, im Saal der Treppe etwa zeigen wir Dutzende von verschiedenen Treppen.« Im Saal zur Geschichte der Toi­ lette wird man Zeichnungen, Fotos und Dia­ gramme von Alexander Kira sehen, eines Forschers an der Cornell-Universität in New York. Erzählt wird die Entwicklung der Toilet­ te anhand von Objekten, u.a. stellt das Bri­ tish Museum in London eine römische Mar­ morlatrine zur Verfügung. Zu diesem historischen Blick hat er auch die Kuratoren der Nationenpavillons verpflichtet, um dem üblichen Durcheinander vergange­ ner Biennalen zu entgehen. Unter »Absorbing Modernity 1914–2014« sollen sie der Frage nachgehen, wie die architektonische Moderne in ihren Ländern Einzug hielt. ­Thema sind die nationalen und regionalen Eigenheiten in der Architektur. »Monditalia« im Arsenale schließlich widmet sich Italien. Das Land greift in Filmen, Le­ sungen, Performances und Ausstellungen die Probleme der Globalisierung auf. Die beiden Züricher Architekten Alex Leh­ nerer und Savvas Ciriacidis verantworten als Generalkommissare den Beitrag im deut­ schen Pavillon (s. S. 566ff.). 7.6.–23.11.2014, »Fundamentals« – Architekturbiennale, Venedig www.labiennale.org Time Space Existence

Die Ausstellung widmet sich der Südtiroler Tourismus-Architektur – von der einfachen Pension bis zum Hotel, von der Seilbahnsta­ tion bis zur Schutzhütte. Gestalterische Qualität und der Bezug zur Landschaft be­ stimmten die Projektauswahl, Interviews er­ gänzen die vorgestellten Projekte. Über die Ausstellung hinaus sollen nicht nur Planer und Architekten angesprochen werden, sondern auch Gastwirte und Gäste. 36 Süd­ tiroler Architekten beteiligen sich an diesem Architektur-Tourismus-Dialog. Termine und Anmeldung: torggler@)kunstmeranoarte.org bis 7.9.2014, Kunst Meran im Haus der Sparkasse, www.kunstmeranoarte.org

Mehr als 100 Architekten aus 40 Ländern bespielen die beiden venezianischen Palaz­ zi Bembo und Mora, kuratiert von Rene Riet­ meyer und Global Art Affairs Foundation. Die Schau ist die Fortführung des Projekts »Personal Structures« von 2012; 2014 wer­ den u.a. präsentiert Souto de Moura, White arkitekter, Allford Hall Monaghan Morris, gmp, C. F. Møller, Pekka Salminen sowie die Architekturschulen der University of Hous­ ton, TU Delft und University Buenos Aires. 7.6.–23.11.2014, Palazzo Bembo, Palazzo Mora, Venedig, www.palazzobembo.org, www.palazzomora.org


Licht und Schatten Mit zwei gänzlich unterschiedlichen Gesichtern reagiert ein Wohnhaus in Lissabon auf die Anforderungen im Spannungsfeld zwischen Privatheit und Offenheit.

Bauliche Autopsie Mit eigenen Augen können Besucher das Innenleben eines Bunkers nahe Utrecht besichtigen. Die hierfür notwendige Operation wurde filmisch eindrucksvoll dokumentiert.

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Sensibel umgebaut Amorph geformte Öffnungen, plastisch ausgebildete Fensterlaibungen und die bauliche Hervorhebung einzelner Elemente durch farbige Akzentuierung sind die auffälligsten Merkmale der neu strukturierten Oberschule »Braamcamp Freire«, die in den 1980er-Jahren am nördlichen Stadtrand Lissabons errichtet wurde. Im Rahmen eines Konjunkturprogramms zur Verbesserung von Schulanlagen entwickelten CVDB Arquitectos ein intelligentes Konzept, das auf klare Raumhierarchien verzichtet, zugunsten einer inspirierenden funktionalen Mehrdeutigkeit. Verbindende Gänge und Räume ergänzen die ehemals nüchtern zueinander stehenden Pavillonbauten und laden zum informellen Austausch ein. Im besten Falle sollen die Bewegungsräume selbst zum anregenden »Lernraum« werden. Die Selbstverständlichkeit, mit der sich die neuen Elemente einfügen, die Schule dabei zur Umgebung öffnen und mit ihr verbinden, schafft dafür die besten Voraussetzungen. Weitere aktuelle Beiträge zum Thema »Bauen mit Beton«finden Sie unter nachfolgendem Link. PP

www.detail.de/2014-6

Camouflage-Optik Die Dachkonstruktion eines pädagogischen Zentrums in Norditalien ruht auf vorfabrizierten Betonelementen, deren Oberfläche wie zerknittertes Metall aussieht.

Minimalistische Erfahrung Eine in den Hang gebaute türkische Moschee verzichtet auf den Einsatz traditioneller Formen und Symbole und inszeniert Sinnsuche als inneren Monolog.


La Biennale di Venezia 2014


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50 Jahre Kanzlerbungalow – Eine Ikone der deutschen Nachkriegsarchitektur The Chancellor’s Bungalow at 50 – An Icon of Post-war German ­Architecture Irene Meissner

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Der bekannteste Bau von Sep Ruf (1908 – ­Diskussionen um den deutschen Wiederauf1982) ist der Kanzlerbungalow in Bonn, der bau teil. 1950 gewann er den Wettbewerb von 1964 bis 1999 als offizieller Wohnsitz für die Akademie der Bildenden Künste in der deutschen Bundeskanzler diente. In eiNürnberg, die heute zu den herausragennem modernen, moderat dimensionierten den Bauten der frühen Nachkriegsmoderne Ambiente, das Weltoffenheit und Kulturbegezählt wird (Abb. D). wusstsein ausstrahlt, empfing der jeweilige Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Deutsch­lands nahm Rufs Schaffen einen Regierungschef seine Staatsgäste. Mit dem ­eindrucksvollen Umfang an. Wenn er in Umzug der Bundesregierung nach Berlin ­einem historischen Umfeld plante, wie beigeriet der Bungalow aus dem Blickfeld und spielsweise bei der Münchner Neuen Maxaus dem öffentlichen Bewusstsein. Seit burg, suchte er einen modernen architekto­ 2009 ist dieser zentrale Ort deutscher Nachnischen Ausdruck im Einklang mit Ort, Gekriegsgeschichte für die Öffentlichkeit zuschichte und Tradition. Bei Bauten mit reprägänglich. Damit fand nicht nur Rufs Hauptsentativer Funktion hingegen schuf er durch werk, sondern auch der Architekt selbst eine spezifische Materialität und gezielte neues Interesse. Das zeigt sich nicht zuletzt auch beim deutschen Beitrag auf der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig: Die Generalkommissare Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis thematisieren den Kanzlerbungalow als Inbegriff moderner deutscher Architektur. Mit dem von Rem Koolhaas für die Länder14 pavillons vorgegebenen Thema »Absorbing Modernity: 1914 –2014« liegt das 1964 er13 15 richtete Gebäude zudem exakt in der Mitte dieser Zeitspanne (s. S. 574ff.). In München geboren und aufgewachsen, 12 studierte Sep Ruf von 1926 bis 1931 an der damaligen Technischen Hochschule Architektur. Anschließend machte er sich mitten in der großen wirtschaftlichen Depression selbstständig und konnte sich trotz politisch reaktionärer Kräfte und gravierender bau­ 10 licher Beschränkungen mit dem Bau zahl­ reicher Einfamilienhäuser sowie mit Siedlungsplanungen und Wettbewerbserfolgen schnell als moderner Architekt etablieren. Bereits seinen frühen Entwürfen liegt das »naturverbindende Bauen« als Leitidee zugrunde: weit geöffnete, lichtdurchflutete und zur Sonne orientierte Räume, eingebettet in die umgebende Landschaft. Aufgrund seiner politischen Integrität während der Zeit des Nationalsozialismus konnte Ruf nach 1945 im Nachkriegsdeutschland schnell wieder Fuß fassen. In einer Zeit als die ­meisten Architekten noch arbeitslos waren, ­betrieb er bereits wieder ein gut gehendes B Architekturbüro und nahm aktiv an den

A D ie Nachbarn: Sep Ruf und Ludwig Erhard bei der Planung des Kanzlerbungalows auf der ­Terrasse von Erhards Wohnhaus in Gmund B Kanzlerbungalow, Bonn, 1964  1 Vorfahrt  2 Empfangszimmer  3 Arbeitszimmer  4 Wohnzimmer   5 Musikzimmer mit versenkbarer Wand   6 Kamindiele mit versenkbarer Wand  7 Esszimmer   8 repräsentatives Atrium mit Kamin  9 Küche 10 Personalzimmer 11 Essdiele 12 Gästezimmer 13 Schlafzimmer 14 Ankleide 15 privates Atrium mit Pool C Wohnhaus Erhard, Gmund am Tegernsee, 1956 D Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, 1954

Transparenz immer wieder eine deutliche Abgrenzung zur vorangegangenen deutschen Geschichte: Von den offenen Gerichtssälen in der Neuen Maxburg, die das Gegenstück zum gegenüberliegenden monumentalen Justizpalast bilden, in dem nur wenige Jahre vorher zahllose Justizverbrechen begangen worden waren, bis zum Wettbewerbsbeitrag für das Haus der Bürgerschaft in Bremen, bei dem Ruf einen aufgeglasten Kubus für die Stadtpolitiker mitten auf den Markt stellen wollte, um das politische Geschehen buchstäblich öffentlich und mit Mitteln der Architektur transparent zu machen. Rufs Aufstieg zu einem der renommiertesten deutschen Architekten lässt sich ab Mitte

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La Biennale di Venezia 2014

A T he neighbours: Sep Ruf und Ludwig Erhard planning the Chancellor’s Bungalow on the terrace at ­Erhard’s home. B Chancellor’s Bungalow, Bonn, 1964   1 Driveway   2 Reception   3 Study   4 Living room   5 Music room, sliding wall panel   6 Fireplace niche, sliding wall panel   7 Dining room   8 Atrium with fireplace (for official events)   9 Kitchen 10 Staff member 11 Second dining room 12 Guest room 13 Bedroom 14 Dressing room 15 Private atrium with pool C Erhard Residence, Gmund am Tegernsee, 1956 D Academy of Fine Arts, Nuremberg, 1954

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der 1950er-Jahre an seinen großen repräsentativen Bauaufgaben aufzeigen. Als einziger bayerischer Architekt wurde er zur Teilnahme an der Interbau 1957 in Berlin aufgefordert, die als Manifest für den »demokratischen« Wiederaufbau nach Nationalsozialismus und Kriegszerstörung konzipiert war. Als Deutschland dann wieder an einer Weltausstellung teilnehmen durfte, präsentierte sich die BRD in Brüssel 1958 mit den gläsernen Pavillonbauten von Egon Eiermann und Sep Ruf. Die Konzeption verweist auf die Nürnberger Akademie: Die leichten, »schwebenden«, filigranen Bauten mit offenen Räumen und fließenden Übergängen zur Umgebung vermittelten den Besuchern

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das Gefühl eines friedlichen Beisammenseins und dienten als Demonstration eines gewandelten Deutschland, denn zuletzt hatte sich NS-Deutschland mit dem monumentalen Bau von Albert Speer auf der Weltausstellung in Paris 1937 präsentiert. Die internationale Moderne als neue Heimat der Deutschen, dies war die Botschaft der Brüsseler Pavillons. 1963 erhielt Sep Ruf von Vizekanzler Ludwig Erhard, für den er am Tegernsee ein Wohnhaus neben seinem eigenen Haus errichtet hatte (Abb. C), den Direktauftrag zum Bau des Wohn- und Empfangsgebäudes des Bundeskanzlers in Bonn (Abb. A, B). In das Palais Schaumburg, das Bundeskanzler

Konrad Adenauer nutzte, wollte Erhard nach der im Herbst zu erwartenden Kanzlerwahl nicht einziehen, da die spätklassizistische Villa seiner Meinung nach für Empfänge nicht geeignet war. Im weitläufigen Park des Palais Schaumburg war schnell, auf einer zum Rhein hin abfallenden Wiese, ein Bauplatz gefunden (Abb. E). Noch während der Amtszeit Adenauers legte Ruf im Mai 1963 erste Entwürfe vor und als diese im Sommer in der Öffentlichkeit bekannt wurden, hatte das Projekt »Wohnhaus Bonn« längst das Entwurfsstadium verlassen und befand sich mitten in der Ausführungsplanung. Erst am 15. Oktober 1963, am Tag von Adenauers Rücktritt, wurde Sep Ruf offiziell mit der Erstellung der Entwurfsunterlagen beauftragt. Bereits einen Tag darauf nivellierte eine Planierraupe das Gelände und wenige Tage später wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Als erste Angaben zu den vom Bundesschatzministerium ermittelten Kosten in Höhe von 2,3 Millionen DM bekannt wurden, standen der »Maß­ halte-Kanzler« und sein Architekt heftig in der Kritik. Die Berichte in der Presse heizten die Diskussionen an und brachten dem Bau Spottbezeichnungen wie »Ludwigslust« oder »Palais Schaumbad« ein. Ruf erarbeitete daraufhin eine reduzierte Planung für ­eine Bausumme von 1,85 Millionen DM. Die Endabrechnung belegte dann sogar eine Einsparung von 19 000 DM. Am 5. Mai 1964 wurde unter Ausschluss der Presse das Richtfest gefeiert und nach nur einem Jahr Bauzeit erfolgte am 12. November 1964 die Schlüsselübergabe an Ludwig Erhard. Dessen Identifikation mit der Architektur war so stark, dass er bei der Eröffnung erklärte: »Sie lernen mich besser kennen, wenn Sie dieses Haus ansehen, als etwa, wenn Sie mich eine politische Rede halten sehen.« In Entsprechung zu den beiden Funktionen »Wohnen« und »Begegnen« gliedert sich das Gebäude in zwei quadratische, gegeneinander versetzt angeordnete, eingeschossige Atriumbauten von 20 und 24 Metern Seitenlänge (Abb. B). Der kleinere, niedri­ gere, weitgehend mit Klinkermauerwerk


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»Bungalow Germania« – Ein Gespräch mit Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis

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14 D as Bungalowdach ist niedriger als der Haupteingang und kollidiert mit dessen Türblättern. Daher ist es dem Aufschlag folgend ausgeschnitten. 15 »Wohnzimmer« des Bungalows mit Glasfassade und Terrasse unter dem Dachvorsprung. Die Bestandsmauern des Pavillons »schneiden« in das rekonstruierte Ledersofa Ludwig Erhards bzw. versperren den Blick ins imaginäre Freie. 16 Das Vordach setzt sich fort bis ins »Foyer«. Für Glamour sorgt inszeniertes »Rampenlicht«.

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By no means were the walls to be “used” for depictions related to the installation – this would weaken the haptic effect. The only aid the visitor receives is a drawing of the hall that shows the superimposition of the two floor plans and the original functional scheme of the Chancellor’s Bungalow. DETAIL: The surfaces of the replica in ­Venice do produce the same effect as the original. SC: The participating firms made a tremendous effort to accurately replicate the building: the Italian carpentry firm, for example, spared no effort in selecting which rosewood-pattern would be used in the veneer. The firms worked like archaeologists. An identical copy of the handle of the aluminium sliding door was reproduced by hand. In order to attain the exact range of colours appearing in the bricks, the firm developed its own compositional recipe and a special batch of it was produced. But there is one major difference to the present state of the original: unlike the re-

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14 B ecause the roof of the bungalow is lower than doors of the pavilion’s main entrance, cut-outs were made following the lines inscribed by the doors. 15 “Living room” of the Chancellor’s Bungalow with glazed facade and terrace below the cantilevering roof. The pavilion’s walls cut into the reproduction of Ludwig Erhard’s leather sofa and block the view of the imaginary outdoors. 16 The continuous cantilever, from exterior to interior: orchestrated “spotlights” supply glamour

storers in Bonn, we did not attempt to reproduce the signs of wear and tear. Our version shows the appearance upon completion in 1964. In Venice the contrasts of the new materials are stronger than in Bonn. There, as time has passed, the dark rosewood has become lighter, while the lighter-toned wood ceiling has yellowed due to ­exposure to light and cigarette smoke. DETAIL: Was this incredible effort really necessary? AL: We asked ourselves how far we could go. Where do we stop? We were determined to avoid the effect of cardboard scenery – it had to be believable. Our concept has nothing to do with works by artists such as Thomas Demand who reproduce real spaces in cardboard and then photograph them. Our final product is tangible architecture – not a two-dimensional photo. The appearance of Sep Ruf’s travertine floor is astonishingly similar to the shell limestone tiling in the pavilion. The stone trim of the pavilion’s walls enters into a

dialogue with Sep Ruf’s wall slabs. We even built the columns in steel, because we were certain that everyone would test just how solid they are. Any one who taps them to find out will sense it: we took this seriously. DETAIL: At what point did you let go and say, “That’s enough.” AL: In functional components such as sliding doors we accepted compromises. But this is not about trying to design fully functional details. Our goal is a “superficiality of the details”. The haptic impression of a three-dimensional illustration that can be experienced at full scale and comprehended is more important to us than architectural criteria such as tectonics and concealed structural meticulousness. Our bungalow is just a stage set, ­after all: a space within a space and not a free-standing building that must fulfil a great number of functions. DETAIL: What did you learn from the project? AL: When you reconstruct a building nearly identically to the original, you get to know the architect very well. Ruf did not, for example, extend the ceiling into the kitchen; pragmatism won out over aesthetics. In Bonn we found original detail drawings in binders stuck to the shelves by corrosion. That even surprised the historians. DETAIL: Did you have the components prefabricated, or was it built entirely on site? SC: This is an opportunity to praise the participating firms for their accuracy. In January the pavilion was first available for the surveying that served as the basis for the prefabrication in Switzerland. But it was only possible to use small elements: everything had to be delivered by boat. In the six weeks in which the installation was assembled, there were as many as twenty persons on the building site. We thought better of using a forklift on the stone tiling. The construction workers used a simple block and tackle to hoist the steel beams – which literally weigh tons – and position them on the wall brackets. In two weeks, sixteen tons of brick were laid. And after the Biennale, it all has to come out!


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Sommerhaus in Linescio Summer House in Linescio Architekten: Buchner Bründler Architekten, Basel Daniel Buchner, Andreas Bründler Mitarbeiter: Hellade Miozzari, Beda Klein Tragwerksplaner: Jürg Merz Ingenieurbüro, Maisprach weitere Projektbeteiligte S. 674

www.detail.de/2014-6 Im abgelegenen Rovana-Tal im Tessin liegt das Dorf Linescio, umgeben von Kastanienhainen und terrassierten Feldern. Nur 30 km von Locarno entfernt, scheint man sich in einer anderen Welt zu befinden. Einige Steinhäuser stehen leer, doch ist das Ortsbild intakt. Granit als Material für Hauswände, Dachdeckung und Stützmauern prägt den Ort. Die Stille und Ursprünglichkeit reizten die Architekten, hier ein 200 Jahre altes Steinhaus als Ferienhaus umzugestalten – und dabei das Vorgefundene weitestgehend zu erhalten und mit einem ungewöhnlichen Ausbau zu ergänzen. Von außen ist 8 die Veränderung nur an der Glastür zum Garten und dem neuen Betonkamin sichtbar. Im Inneren jedoch wurde in die bestehenden Mauern ein eigenständiger Betonbaukörper als Haus im Haus eingefügt, der sich mit hohen Faltläden nach Süden und Westen öffnet. Als Sommerhaus konzipiert, konnte auf Heizung, Fenster, Dämmung verzichtet und die Fassade im vorgefundenen Zustand bewahrt werden. Um das Innere großzügiger wirken zu lassen, wurde die hölzerne Zwischendecke zwischen dem einfachst ausgestatteten Wohnraum und dem darüberliegenden Heuboden entfernt. Der nun bis unter den First offene, 6 m hohe Einraum nimmt Wohn- und Essbereich mit Feuerstelle, die Schlafgalerie und das WC auf. b Der steinernen äußeren Hülle antwortet der homogene monolithische Einbau aus Beton: 5 Alles ist detailgenau eingearbeitet, Kamin a Verund Treppe ebenso wie Laibungen und ankerungen der hölzernen Faltläden. Schicht für Schicht wurde der Beton durch das abgedeckte Dach eingebracht und direkt an die Bestandsmauern angegossen. 3 Raumseitig bildet die Sichtbetonoberfläche die lebhafte Textur bder Bretterschalung ab. Auch im Anbau, in dem früher Esskastanien gedörrt wurden, sind alle neuen Elemente aus Beton gefertigt: die Badewanne2als Vertiefung in der Bodenplatte, die Küchenarbeitsplatte mit integriertem Spülbecken aus einem Guss. Die plastischen und atmosphärischen Qualitäten des Sichtbetons verstärken den archaischen Charakter und die ruhige Ausstrahlung des Steinhauses. CF

Lageplan Maßstab 1:1000 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:200 1 2 3 4 5 6 7 8

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Eingang Wohnen / Essen offener Kamin Küche Bad Keller Stall Schlafgalerie

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The village of Linescio lies in the secluded Rovana Valley in Ticino, surrounded by groves of chestnut trees and terraced fields. Here, only 30 km from Locarno, it feels as if one were in a different world. Some of the existing stone houses stand empty, but the core of the village is still intact, with buildings distinguished by their granite walls and roof coverings. The peace and original character of this location spurred the architects to use the present 200-year-old stone house as a holiday residence and to preserve as much of the existing fabric as possible, complementing it with an unusual new structure. From the outside, the only visible changes are the glass door to the garden and the new concrete chimney stack. Internally, however, a house within a house has been constructed, with a homogeneous, monolithic concrete volume inserted inside the existing walls, a structure that opens to the south and west by means of high, folding wooden shutters. Conceived for summer use, it was possible to do without heating, new windows and insulation and to leave the outer facade in its existing state. To create a more generous spatial impression internally, the timber intermediate floor between the simply appointed living room and the hayloft above was removed. The sixmetre-high resulting space, which extends up to the ridge, accommodates the living and dining areas with a fireplace as well as the WC, and a gallery level where one can sleep. Everything has been worked with the greatest attention to detail: the chimney and the staircase, the reveals and fixings of the shutters. The concrete was brought in layer by layer through the opened roof, with the existing walls acting as permanent shuttering. On the inside, the untreated exposed concrete surfaces bear the bold texture of the formwork. In the extension, too – a timber-laced beam structure, formerly used for drying chestnuts – all new elements are consistently made of concrete: the bathtub as a recess in the floor, and the kitchen worktop with a sink integrated as a single cast form. The plastic, evocative qualities of the exposed concrete intensify the archaic character and the calm atmosphere of this stone house.


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Sommerhaus in Linescio

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Studentisches Wohnhochhaus in München High-Rise Student Housing Block in Munich Architekten: Knerer und Lang Architekten, Dresden Projektleitung: Katja Karbstein Mitarbeiter: Roland Hereth, Mary Knopf, Susanne ­Conzen, Susanne Glaubitz Tragwerksplaner: Sailer Stepan und Partner, München weitere Projektbeteiligte S. 675

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Das anlässlich der olympischen Sommerspiele 1972 errichtete Wohnhochhaus dient seit 40 Jahren als Studentenwohnheim. Den Entwurf von Günther Eckert prägt insbesondere die Plastizität der Sichtbetonfassade. Sie besteht aus Fertigteilrahmen, an denen sich die 801 übereinander gestapelten Wohneinheiten ablesen lassen. Die tragenden Rahmen, basierend auf einem Modulsystem aus Stahlbetonelementen, ermöglichen einen stützenfreien Innenraum und somit flexible Grundrisse. Um den ausdrucksstarken Charakter des 15- bis 19-geschossigen Baus zu bewahren und dennoch den heutigen Anforderungen an Energiestandards und Brandschutzvorgaben gerecht zu werden, wurde im Zug der Gesamtsanierung eine neue Vorhangfassade entwickelt. Eine wärmedämmende Hülle umgibt die gesamte außenliegende Tragkonstruktion. Folglich ist die Loggia dem Wohnraum zugeschlagen, was einerseits Wärmebrücken und Brandüberschlag verhindert, andererseits für das einzelne Apartment einen Raumgewinn von ca. 3 m2 bedeutet. Materialität, Farbe und Fassadengliederung des Bestandsgebäudes wurden aufgegriffen und weitergeführt. Ein neues Rahmenelement aus Leichtbeton ist dem bestehenden Sichtbetonrahmen ­vorgesetzt. Anstelle der ehemaligen GFKBrüstung befindet sich nun ein massives, mit Aluminium verkleidetes Brüstungsfeld in Kombination mit einem Fensterelement. SK Originally erected for the 1972 Olympics, this block by Günther Eckert has since then provided 801 dwellings for students. The modular concrete framing facilitates column-free internal space and flexibility in the layout. As part of an overall refurbishment, a new curtain-wall facade was developed that preserves the character of the complex yet complies with present-day energy standards and fire regulations. A thermally insulating skin has been wrapped round the outer structure, and the loggias now form part of the living space. The original materials, coloration and articulation have been readopted and extrapolated, with new lightweight-concrete frame elements set in front of the existing concrete framing.

Regelgeschoss Bestand/ Existing standard floor

Regelgeschoss neu / New standard floor Lageplan Maßstab 1:4000 Grundrisse Maßstab 1:1000

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Studentisches Wohnhochhaus Alte Mensa Studentendorf

Site plan scale 1:4000 Floor plans scale 1:1000

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High-rise student housing block Old refectory “Student village”


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Studentisches Wohnhochhaus in München

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Isometrie Stahlbetonfertigteilsystem aus drei Grundelementen: – tragendes windsteifes Rahmenelement (Loggia) – Tragbalken – raumgroße Deckenplatte Isometric of precast concrete system consisting of 3 basic units – load-bearing, wind-resistant frame element (loggia) – load-bearing beam – room-size floor slab Vertikalschnitt  Maßstab 1:20 1 Rahmenelement Stahlbetonfertigteil (Bestand) 370 mm 2 Tragbalken Stahlbetonfertigteil (Bestand) 600/220 mm 3 Rahmenelement Leichtbetonfertigteil 450 mm tief, mit Fassadenplattenanker an Brüstung befestigt 4 Laibung Aluminiumblech eloxiert 3 mm Luftschicht 40 mm, Wärmedämmung Mineralfaser 60 mm 5 Sonnenschutzverglasung ESG 6 mm + SZR 16 mm + Float 4 mm, U = 1,1 W/m2K, in Aluminiumrahmen schwarz eloxiert 6 Blend- und Sichtschutz textiler Vorhang olympiablau 7 Absturzsicherung Stahlrohr Ø 33,7/ 4 mm 8 Brüstungsverkleidung Aluminiumformteil 3 mm, pulverbeschichtet weiß auf Unterkonstruktion Aluminiumwinkel und Tragprofile/ Hinterlüftung 40 mm Wärmedämmung Mineralfaser 140 mm Brüstung Stahlbetonfertigteil (F 90) 180 mm 9 Akustikverbundbelag 4 mm, Nutzschicht Kautschuk Fließestrich Calciumsulfat 30 mm, Trennschicht Ausgleichsschüttung gebunden PS recycelt 20 – 60 mm Stahlbetondecke (Bestand) 120 mm

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Vertical section  scale 1:20 1 370 mm existing precast concrete frame element 2 600/220 mm existing precast concrete load-bearing beam 3 450 mm deep lightweight precast concrete frame element over facade slab, fixed to balustrade 4 3 mm anodized sheet aluminium reveal; 40 mm air layer 60 mm mineral-fibre thermal insulation 5 black anodized aluminium window with low-E glazing: 6 mm toughened glass + 16 mm cavity + 4 mm float glass (Ug = 1.1 W/m2K) 6 Olympic-blue textile curtain as anti-glare and visual screen 7 Ø 33.7/4 mm tubular-steel safety rail 8 3 mm white powder-coated alum. cladding to balustrade on ­aluminium angles and bearing sections; 40 mm rear-ventilated cavity 140 mm mineral-fibre thermal insulation 180 mm precast concrete balustrade (90-min. fire resistance) 9 4 mm composite acoustic flooring; rubber layer 30 mm calcium sulphate floated screed; separating layer 20 – 60 mm recycled bonded polystyrene levelling layer 120 mm existing precast concrete element

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Studentisches Wohnhochhaus in München

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Grundrisse  Maßstab 1:100 Horizontalschnitt  Maßstab 1:20

Floor plans   scale 1:100 Horizontal section scale 1:20

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GK-Ständerwand (F 90) 150 mm Vorsatzschale GK 75 mm Stahlbetonfertigteil (Bestand) 370 mm Sonnenschutzverglasung, ESG 6 mm + SZR 16 mm + Float 4 mm, U = 1,1 W/m2K, in Aluminiumrahmen schwarz eloxiert Paneel Aluminiumblech 3 mm, mit Wärmedämmung 60 mm Laibung Aluminiumblech 3 mm Hinterlüftung 40 mm Dämmung Mineralfaser 60 mm Dämmung Mineralfaser 140 mm Brüstungsverkleidung Aluminium­ formteil 3 mm, pulverbeschichtet weiß Rahmenelement Leichtbetonfertigteil 120 mm, Auskragung 450 mm

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150 mm gypsum plasterboard stud wall (90-min. fire resistance) 75 mm gypsum plasterboard skin 370 mm existing precast concrete element black anodized alum. frame with low-E glazing: 6 mm toughened glass + 16 mm cavity + 4 mm float glass (Ug = 1.1 W/m2K) 3 mm sheet aluminium panel with 60 mm thermal insulation 3 mm sheet aluminium lining to reveal 40 mm rear ventilated cavity 60 mm mineral-fibre insulation 140 mm mineral-fibre insulation 3 mm white powder-coated alum. cladding to balustrade 120 mm lightweight precast concrete frame element projecting 450 mm

Apartment neu /New flat

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Technik technology


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Betonblüten am Vorarlberg Museum – die Umsetzung einer künst­lerischen Idee Concrete Flowers along the Vorarlberg Museum – Realizing an Aesthetic Idea Julia Liese

Projektbeteiligte S. 675 Außergewöhnliche Fassaden haben ­Cukrowicz Nachbaur Architekten für das umgebaute Landesmuseum Vorarlberg in Bregenz geschaffen: Eine Vielzahl von un­ regelmäßig angeordneten, reliefartig her­ vorstehenden »Blüten« ziert die glatte ­Sichtbetonhaut und verleiht ihr durch ein ­lebendiges Licht- und Schattenspiel eine plastische Wirkung mit enormer haptischer Präsenz. Gleichzeitig gibt die Erscheinung Rätsel auf: Während man von Weitem nur gleichförmige Noppen wahrnimmt, offen­ baren sich bei näherem Hinsehen kreisför­ mige Erhebungen mit blütenartiger Struktur, die sich als Abgüsse verschiedener PETFlaschenböden entpuppen. Genau genommen überziehen die Beton­ blüten nur einen Teil des Vorarlberg Muse­ ums, nämlich den Neubau, der sich zum neu gestalteten Vorplatz in Richtung Altstadt orientiert und das alte Museumsgebäude er­ setzt (Abb. D). Ein wesentliches Ziel des Umbaus war es, den angrenzenden, zum Bodensee ausgerichteten, denkmalge­ schützten Altbau aus dem Jahr 1905 zu in­ tegrieren, der vorher als Sitz der Bezirksver­ waltung diente und jetzt u.a. die Verwaltung des ­Museums aufnimmt (s. DETAIL 9/2013, ­ S. 918 f.). Eine Aufstockung des Altbaus um zwei Geschosse lässt die beiden Rücken an Rücken stehenden Gebäudeteile zu einem prismenförmigen Baukörper verschmelzen – nicht zuletzt durch die einheitliche Farbge­ bung von hellem, fast weißlichem Grau. Da­ bei vermittelt die Aufstockung geschickt zwischen Alt und Neu: Einerseits setzt sich hier der glatte Sichtbeton der Neubaufassa­ de fort – jedoch ohne florales Muster –, an­ dererseits nimmt sie mit Vor- und Rück­ sprüngen Elemente der historischen Loch­ fassade auf (Abb. A). Vom Tongefäß zur PET-Flasche Bereits beim 2007 ausgelobten Wettbewerb war der Entwurfsgedanke, die vorgeschrie­ bene »Kunst am Bau« mit dem Bauwerk verschmelzen zu lassen, da aus Sicht der Architekten ein eigenständiges Kunstwerk in Konkurrenz zu den Ausstellungsstücken des Landesmuseums hätte stehen können. Die

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für den Wettbewerb entwickelte Idee eines Fassadenreliefs aus Buchstaben bzw. Wör­ tern wurde bei der Überarbeitung des Ent­ wurfs jedoch wieder verworfen, weil sie zu plakativ erschien. Stattdessen wurde in en­ ger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstler Manfred Alois Mayr die Idee der Flaschenbodenabgüsse entwickelt. Als Inspirationsquelle dienten Fundstücke aus der Sammlung des Museums: Tongefäße aus der Römerzeit, die damals schon in großen Mengen produziert wurden und in den heu­ te gebräuchlichen Getränkeflaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) ein zeitgemä­ ßes Pendant finden (Abb. E, F). »Quasichaotische« Gesamtordnung An den drei Fassaden des Neubaus bilden dreizehn verschiedene PET-Flaschenboden­ motive ein scheinbar zufälliges Streumuster und wirken in ihrer Gesamtheit wie ein gro­ ßes Meer aus Betonblüten. Für ihre Anord­ nung wurde der Schweizer Geometrie-Inge­ nieur Urs Beat Roth hinzugezogen. Aus­ gangspunkt war die Frage, nach welcher Ordnung die Tausende von Punkten über die drei Fassaden verteilt werden sollten. Es kristallisierte sich der Wunsch nach einer Mischung aus Systematik und Zufall heraus: Einerseits wurde eine zufällige Ordnung oh­ ne durchgängiges Muster angestrebt; ande­ rerseits sollte die konstante Anzahl an Blü­ ten eine gewisse Regelmäßigkeit erzeugen. Aus diesen Vorüberlegungen sowie dem vorgegebenen Schalungsraster von 2 Me­ tern und den bereits festgelegten Höhen­ koten der Betonieretappen entwickelte Urs Beat Roth die Gesamtordnung für ein Scha­ lungsmodul. Diese basiert auf der Fibonac­ ci-Teilung eines 1 ≈ 1-Meter-Quadrats in zwei verschieden große Quadrate und zwei gleich große Rechtecke (Abb. G). Im zwei­ ten Schritt ging es um die Anordnung der Betonblüten auf diesen vier Feldern. Aus fünf verschiedenen Vorschlägen des Ingeni­ eurs wählten die Architekten das Ordnungs­ system »Domino 13« aus, das sich aus drei Elementen zusammensetzt: kleines Quadrat mit zwei Punkten, Rechteck mit drei Punkten und großes Quadrat mit fünf Punkten. Auf

diese Weise enthält jedes große 1 ≈ 1-MeterQuadrat 13 Punkte. Diese Elemente lassen sich beliebig zu einer unregelmäßigen Struktur kombinieren, die jedoch durch die gleichmäßige Verteilung pro Quadratmeter eine gewisse Systematik aufweist. Zusätz­ lich achtete der Geometrie-Ingenieur bei der Verteilung der Punkte darauf, dass wieder­ kehrende Figuren entstanden, wie z. B. eine Ellipse mit Mittelpunkt oder kollineare Punkt­ reihen, welche die einzelnen Schalungsfel­ der optisch zusammenbinden. Unabhängig davon mussten auch die Ankerlöcher bei der Anordnung berücksichtigt werden. Ins­ gesamt 16 656 einzelne »Blüten« wurden auf diese Weise über die drei Fassaden des Neubaus verteilt (Abb. K). Die größte Schwierigkeit bestand jedoch da­ rin, mit möglichst wenigen Schalungsmatri­ zen auszukommen, da ihre Herstellung auf­ wändig und teuer ist. Statt unzählige ver­ schiedene Positive zu bauen und von die­ sen Schalungsmatrizen abzugießen, wurden sämtliche Matrizen als Überlagerung auf ­einem einzigen großen Positiv entwickelt (Abb. H). Letztlich gelang es durch die aus­ geklügelte Systematik, mit drei verschiede­ nen Hauptmatrizen auszukommen; nur für die Fenster- und Randbereiche waren zu­ sätzliche Matrizen erforderlich (Abb. I). Auch die Herstellung der Schalungsmatri­ zen verlangte eine besondere Vorgehens­ weise. Üblicherweise werden deren Vorla­ gen mit CNC-Maschinen aus MDF-Platten gefräst. Aufgrund der Größe der Erhebun­ gen kam dieses Verfahren jedoch nicht in Frage. Stattdessen wurden die PET-Fla­ schenböden mit Polyurethan ausgegossen und die so hergestellten Positivabgüsse mit­ tels Holzzapfenverbindungen auf einer MDF-Trägerplatte montiert (Abb. N). Ausführung mit stehender Schalung Von Anfang an hatten die Architekten die klare Zielvorstellung, dass die Fassade eine monolithische Wirkung – wie aus einem Guss – haben sollte, nicht zuletzt, um Alt und Neu überzeugend zu einem Ganzen zu verbinden. Somit schieden Fertigteile, die sich zwar leicht hätten herstellen lassen, je­


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zum Bodensee orientierte Nordwestfassade Grundriss EG  Maßstab  1:750 Grundriss 4. OG  Maßstab  1:750 zur Altstadt orientierte Südostfassade

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orthwestern facade facing Lake ­Constance N Ground floor plan scale 1:750 4th floor plan scale 1:750 Southeastern facade oriented towards historic city Foyer Café Atrium Exhibition spaces Panorama room

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doch mit deutlich sichtbaren Fugen hätten montiert werden müssen, für die Realisie­ rung der Fassade aus. Auch über eine ein­ schalige Ausführung der Außenwand in Dämmbeton wurde nachgedacht, jedoch ließen sich damit die geforderten Energie­ kennwerte nicht einhalten. Daher wurde schließlich eine zweischalige Fassadenkon­ struktion mit Kerndämmung gewählt, wobei die besondere Herausforderung darin be­ stand, die Sichtbetonwand mit den bis zu 4,5 cm hervorstehenden Blüten stehend zu schalen. Dadurch war die Entlüftung der Ausstülpungen erheblich schwieriger als bei einem liegenden Guss. Um ein perfektes Resultat zu erzielen, wurden verschiedenste Betonmischungen ausprobiert. Zum Einsatz

kam letztlich ein selbstverdichtender Beton mit einer sehr hohen Viskosität. Anhand der genau ausgearbeiteten Scha­ lungspläne wurde die Fassade schrittweise mit geschosshohen und bis zu 6 Meter brei­ ten Schaltafeln vor der Wärmedämmung ge­ gossen (Abb. P, Q). Dabei wurde der Beton langsam – um Blasen zu vermeiden – in die hochdruckfesten, vollkommen dichten Scha­ lungselemente gefüllt, die aufgrund der Be­ tonierabschnitte von bis3 zu 6 Metern Höhe einem enormen Innendruck standhalten mussten. Um ein farblich einheitliches Gesamtbild zu realisieren, war bei der Ausführung höchste 1 Sorgfalt und Präzision geboten. Insgesamt waren vier Firmen an der Ausführung der

Fassade beteiligt. Abschließend wurden die in regelmäßigen Abständen angeordneten Ankerlöcher retuschiert, bevor die gesamte Fassade hydrophobiert und mit einer Lasur überzogen wurde, die sie farblich mit dem Altbau verbindet. Obwohl man bei genauer Betrachtung die Ränder der einzelnen Schaltafeln und je­ weils eine Dehnfuge auf der Ost- und West­ seite erkennt, überzeugt der Gesamtein­ druck der Fassade sowohl durch die präzi­ se Ausführung als auch durch die gestal­te­ rische Idee. Die faszinierende Haptik der milli­metergenauen Abdrücke veranlasst die Besucher nah an die Fassade heranzutreten und macht auf diese Weise neugierig auf das Innere des Vorarlberg Museums.

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Betonblüten am Vorarlberg Museum – die Umsetzung einer künstlerischen Idee

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Cukrowicz Nachbaur Architekten created an extraordinary facade for the addition and re­ novation of the vorarlberg museum in Bre­ genz: a multitude of irregularly arranged, relieflike protrusions adorn the even surface of the exposed concrete facade. Its vivid play of light and shadow provide it with a three-dimensional impression with enormous haptic pre­ sence. At the same time, the appearance is mysterious: from afar only uniformly distributed dots are visible. At a closer glance circular moulds with a floral structure become apparent that reveal themselves to be casts of various PET bottle bottoms. To be precise, the concrete flowers only cover one part of the museum - the new addition. It is oriented to-

wards the newly designed entry plaza directed at the historic city and replaces the old museum building. A major goal of the alteration was to integrate the bordering existing listed building from 1905 facing Lake Constance. By adding two further storeys to the existing building, the two building parts placed back to back merge into a prismatic structure - emphasized by the uniform colour scheme with a light grey that almost appears white. By doing so, the addition to the existing building communicates adeptly between old and new: on the one hand, the even surface of the new exposed concrete facade construction is continued here - yet, without the floral pattern. On the other hand, its protrusions and recesses

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adopt elements of the historic solid facade penetrated by windows. Already during the competition phase in 2007 the design concept was to merge the prescribed architectural art with the building. The idea of the bottle bottom casts was developed in close collaboration with the Southern Tyrolean artist Manfred Alois Mayr. The source of inspiration were various finds from the Museum collection: clay pots from the ­Roman era that had been produced in large quantities back then and find their contemporary equivalent today in typical everyday beverage bottles made of polyethylene terephthalate (PET). Along the three facades of the new addition, thirteen different PET bottle bottom


Produkte  products


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Konstruktion (Beton)

Weitere Infos zum Thema Konstruktion unter: www.detail.de

Metamorphose des Schilfrohrs – Matrizen verwandeln organisches Material zu Beton Der Architekt François Fontes kombinierte bei der Planung des Lycée Marc Bloch im südfranzösischen Sérignan eine traditionelle mit einer modernen Bauweise und lässt so anspruchsvolle Architektur entstehen. Die Fassadenflächen der Gebäude bestehen größtenteils aus strukturiertem Sichtbeton, die das Relief von aufgestellten Schilfbündeln nachempfinden. Damit erinnert der Architekt an eine 700 Jahre alte Bautradition der Camargue. Das organische Material wurde zum Decken der Dächer und zum Dämmen genutzt. Die damit erstellten Bauelemente zeigten häufig ein typisches Re-

lief. Genau dieses nahm der Architekt wieder auf. Um die Oberflächengestaltung in Beton zu realisieren, setzte er »Noeplast Strukturmatrizen« von Noe-Schaltechnik ein. Für die Herstellung der Schalung wurde natürliches Schilfrohr mit flüssigem Polyurethan abgeformt. Seit Anfang 2014 ist die Matrize »Camargue« mit dem Schilfmotiv auf dem Markt. Das Unternehmen bietet einen besonderen Service an. Dieser umfasst das werkseitige Aufkleben der Matrizen auf eine Trägerplatte und das Verschrauben mit einem Schalungselement. Dies ist vor allem bei Ortbetonbaustellen eine wertvolle Hilfe,

da hier häufig kein ebener, staubfreier Untergrund vorhanden ist und Temperaturschwankungen das Aufkleben der Matrize zusätzlich erschweren. Die Struktur von Noeplast ist so beschaffen, dass sie bis zu 100-mal wiederverwendet werden kann. Die Reinigung mit Wasser und eine erneute Behandlung mit Trennmitteln reichen hierfür aus. ¥ Noe-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH + Co. KG � +49 (0)7162 13-1 www.noe.de

Mit Blähton versetzter Leichtbeton sorgt für Energieeffizienz und individuelle Optik Energieeffizienz, Wohnkomfort und eine besonders stilsichere Optik – diese Ansprüche stellte der Bauherr der »Villa Funken« in Köln an den Architekten Artis Paas. Um den 250 m2 großen kubischen Solitär als reinen Sichtbetonbau ohne zusätzliche Wärmedämmung umsetzen zu können, wurden rund 150 m3 Leichtbeton LC12/13 mit der Rohdichteklasse D1.2 mit darin enthaltenen Blähtonkugeln von Liapor verwendet. Als reiner Naturbaustoff erfüllt dieser die Anforderungen an Wohngesundheit und Ökologie. Denn die Blähtonkugeln gewährleisten mit ihrem luftporendurchsetzten Inneren op-

timale Werte hinsichtlich Wärmedämmung und -speicherung. Die solaren Einträge werden tagsüber aufgenommen und später zeitversetzt wieder abgegeben. Zudem kann durch den diffusionsoffenen Charakter der Körnung Feuchtigkeit aufgenommen und bei Bedarf wieder abgegeben werden. Die Leichtbetonwände wurden in 50 cm Stärke ausgeführt und erzielen einen besonders niedrigen Wärmeleitfähigkeitswert von 0,45 W/mK. Nach dem Entfernen der Schalung wurden die Wände zunächst tiefenimprägniert und im Inneren verputzt. Alle Fassadenflächen wurden dagegen sandge-

strahlt, gestockt und geschliffen, wodurch die äußere Schicht aus Zementleim mechanisch entfernt wurde. Die im Leichtbeton enthaltenen Blähtonkugeln sind heute teils in ihrer originären Rundform, teils aber auch im Querschnitt sichtbar. Dadurch erhalten die Fassadenflächen ein besonders kontrastreiches Relief. Die Rezeptur für den Beton wurde von Dyckerhoff in Zusammenarbeit mit Liapor entwickelt. ¥ Liapor GmbH & Co. KG � +49 (0)9545 448-0 www.liapor.com


Preis 2014 powered by

Innovative Details gesucht: DETAIL lobt den renommierten DETAIL Preis 2014 aus. Gesucht werden realisierte Projekte, die sich durch innovative Details in einem überzeugenden Gesamtkonzept auszeichnen. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, darüber hinaus behält sich die Jury vor, zusätzlich Anerkennungen an besonders überzeugende Projekte zu vergeben. Der im Jahr 2012 erstmals ausgelobte Leserpreis wird auch diesmal wieder mittels einer Online-Abstimmung unter den DETAILLesern und -Internetnutzern vergeben. Vom 1. Juni bis 31. Juli 2014 können Architekten und Planer ihre realisierten Projekte online unter www.detail.de einreichen.

Jury Werner Frosch, Henning Larsen Architects, Kopenhagen (Dänemark) Dorte Mandrup, Dorte Mandrup Arkitekter, Kopenhagen (Dänemark) Valerio Olgiati, Flims (Schweiz) Enrique Sobejano, Nieto Sobejano Arquitectos, Madrid (Spanien) Gerhard Wittfeld, kadawittfeldarchitektur, Aachen (Deutschland)

Termine Auslobung: 1. Juni 2014 Einsendeschluss: 31. Juli 2014 Online-Voting: 18. August bis 20.September 2014 Preisverleihung: 20. November 2014

Jetzt anmelden und bis 31. Juli 2014 Ihre Projekte online einreichen! www.detail.de/detailpreis

Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München, Germany


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Objekt+Produkt Wohnhaus in Oberelchingen

Lageplan, Maßstab 1:3000

Das Wohnhaus des Architekten Frank Jüttner ist ein klarer kubischer Baukörper in Hanglage. Ins Auge fällt vor allem die konsequente Ausbildung in Sichtbeton mit großen Öffnungen und auskragenden Bauteilen. Der Einsatz des Werkstoffs Beton hat zum einen technisch-konstruktive Gründe – wurde zum anderen aber auch mit der gestalterischen Intention gewählt, eine Reminiszenz an die zurückhaltende Ausbildung der Wirtschaftsgebäude des angrenzenden Klosters St. Peter und Paul zu sein. Das Grundstück in Oberelchingen ist geprägt von der wechselvollen Geschichte des 1120 gegründeten Benediktinerklosters, von dem heute jedoch nur die Klosterkirche, das Martinstor, die Wirtschaftsgebäude sowie Teile der historischen Mauer erhalten sind. Südlich an diese Mauer grenzte seinerzeit der ehemalige Klostergarten an. Im Laufe der Jahre stark verwildert, gab die Gemeinde diesen Garten daher im Rahmen

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eines bereits 2001 aufgestellten Bebauungsplans als Baugebiet für drei Einfamilienhäuser frei. Entsprechend der thermischen Anforderungen entschied Architekt Frank Jütter, das Raumprogramm für sein Wohnhaus in zwei Gebäudekörper aufzuteilen: zum einen die unbeheizte Garage mit kaltem Keller, zum anderen das Wohngebäude. Durch die Hanglage des Grundstücks folgt die Anordnung der Baukörper der Topografie. Die Garage liegt mit einem kleinen Hof direkt an der Straße, das höher gelegene Wohnhaus ist über eine Außentreppe zu erreichen. Das Garagendach dient als Terrasse. Aus konstruktiven und tragwerkstechnischen Gründen (Hanglage mit Erddruck auf der Nordseite) mussten beide Baukörper betoniert werden. Sie beruhen auf einem einheitlichen Raster von 2,70 m, sodass ganze Schaltafeln verwendet werden konnten. Die Fassade ist in Sichtbeton ausgeführt, der innenseitig mit Calciumsilikat-Platten gedämmt

und verputzt wurde. Für eine gleichmäßige Optik belegte man die standardmäßige Stahlrahmenschalung zusätzlich mit Mehrschichtsperrholzplatten mit Melaminharzbeschichtung, die von Hand gewachst wurden. Die Schalungsfugen sind mit Eckdichtungen ausgeführt, die Oberfläche des Betons selbst bleibt unbehandelt. Als Kontrast wählte der Architekt Holzelemente aus geölter Eiche. Das Material wurde sowohl für die Terrassen- und Balkonbeläge als auch für die Fenster, die raumhohen Türen und die eigens für das Haus entworfenen Möbel verwendet. Energetisch zeigt sich die Hülle mit Innendämmung als sehr effizient. Zur Beheizung setzte man auf Gasbrennwerttechnik sowie einen unterstützenden Kaminofen. Den Sonnenschutz gewähren auf der Südseite die beiden auskragenden Betonplatten, die so ausgelegt sind, dass sie im Sommer bei hochstehender Sonne Schatten spenden, im Winter bei flacher Sonneneinstrahlung jedoch solare Wärmegewinne erzielen. KR


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Projektbeteiligte Bauherr: Frank Jüttner, Oberelchingen Architekten: Frank Jüttner Architekten, Elchingen Tragwerksplanung: Wolfgang Fromm, Ulm EnEV-Nachweis: Günter Urban, Unterbechingen Beratung Sichtbeton: Martin Peck, Beton Marketing Süd GmbH, Ostfildern Beratung Betonzusammensetzung: Werner Rothenbacher, Schwenk Zement KG, Ulm Beratung Schalungstechnik: Peri GmbH, Weißenhorn Produkte und Hersteller Beton: Frischbeton Pfuhl GmbH & Co. KG, Neu-Ulm Fenster: Dreifachverglasung, Eiche geölt, Schreinerei Hubert Sebald, Erbach Türen und Möbel: Eiche geölt, Schreiner Schweitzer GmbH, Ulm, www.schreiner-schweitzer.de Balkon- und Terrassenbeläge: Eiche geölt, Hans Kienzle Holzbau, Senden Beschläge: »FSB Modell 1135«, Franz Schneider Brakel GmbH + Co. KG, Brakel, www.fsb.de Bodenbeläge: Jura, rahmweiß, sandgestrahlt und gebürstet, Natursteinindustrie Johann Neumeyer & Brigl GmbH & Co. KG, Eichstätt, www.nb-limestone.com Sanitärausstattung: »Duravit Starck 3«, Duravit AG, Hornberg, www.duravit.de Armaturen: Vola, DK-Horsens, www.vola.de Schalterprogramm: »Gira S-Color«, schwarz, Gira, Radevormwald, www.gira.de Leuchten: »Pendelleuchte 5272«, »Deckenleuchten 8689 und 8890« Glashütte Limburg, Limburg, www.glashuette-limburg.de; »Wandeinbauleuchten 3203« Bega, Menden, www.bega.de

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Schnitt • Maßstab 1:20

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1 Kiesschüttung 16/32 50 mm Abdichtung Flexibles Polyolefin (FPO) Wärmedämmung EPS 200 mm Dampfsperre Stahlbeton 220 mm 2 Sichtbeton Klasse 4 300 mm 3 Innenputz gefilzt 15 mm zweilagig auf Gittergewebe Wärmedämmung Calciumsilikat-Platte 160 mm 4 3fach-Verglasung aus ESG 6 + SZR 12 + ESG 6 + SZR 12 + ESG 6 mm 5 Natursteinplatten 15 mm Heizestrich 65 mm Dämmplatte kaschiert 30 mm Wärmedämmung EPS 50 mm Stahlbeton 220 mm 6

6 Eichedielen geölt 30 mm Lagerholz Eiche geölt auf höhenverstellbaren Füßen Balkonplatte Stahlbeton 240 mm Gefälle 1,5 % 7 Geländer Edelstahl V4A glasperlengestrahlt 8 Natursteinplatten 15 mm Heizestrich 65 mm Dämmplatte kaschiert 30 mm Wärmedämmung EPS 70 mm Abdichtung Polymerbitumen Bodenplatte Stahlbeton 250 mm Perimeterdämmung XPS 120 mm Sauberkeitsschicht Beton 50 mm

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Untergeschoss

3 1 Haus und Garage wurden thermisch von einander getrennt errichtet und dem Hanggrundstück angepasst. Beide Gebäudeteile beruhen auf einem einheitlichen Raster von 2,70 m. Das Seitenverhältnis des Wohnhauses ist 3:5, das der Garage 2:3. 2 Eine Außentreppe, ebenfalls aus Beton, führt vom Zugang des Grundstücks auf Straßenniveau hinauf zum Eingang des Wohngebäudes. 3 Als Kontrast zu den eher kühl wirkenden Sichtbetonflächen wählte der Architekt warmes Eichenholz für die Ausbildung der Fenster, Türen und Ausbauelemente wie Treppe und Einbaumöbel. 4 Durch die großzügigen Öffnungen und die Hanglage ergeben sich reizvolle Ausblicke in die Umgebung. Über den Fenstern herausragende Betonscheiben dienen als Sonnenschutz und im Obergeschoss auch als Balkon. Das Dach der tiefer liegenden Garage wird zudem als Sonnenterrasse genutzt.

Grundrisse • Maßstab 1:250  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12 13 14 15 16

Keller Garage Schlafzimmer Waschküche WC Technik Büro Kinderzimmer Diele Bad Flur Terrasse Wohn- und Esszimmer Bibliothek Küche Balkon

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Vorschau DETAIL 7– 8 /2014

Fassaden So wichtig die »inneren Werte« eines Gebäudes auch sein mögen – am Ende sind es doch stets die Fassaden, die durch Form, Farbe und Oberfläche nicht nur den ersten Eindruck, sondern oft auch die Innenräume prägen. Manche der in diesem Heft präsentierten Projekte rücken ­inszenierte Ein- und Ausblicke in den Fokus, andere den Umgang mit bewegten oder beweglichen Elementen. Bei einem Bürokomplex in Zürich kontrastieren die in einer Closed-­ Cavity-Fassade geführten Vorhänge mit der Stringenz einer gleichförmigen Glasfassade. Ein altes Backsteingebäude in London erscheint durch die fein strukturierten Eisenelemente einer neuen Ladenfassade in filigraner Eleganz. Und bei einem Wohnhaus bei München sorgen grobe Putzflächen und holzverkleidete Einschnitte für die räumliche Verschränkung von Innen und Außen. However important the “inner values” of a building may be, it is ultimately the facades that create the first impression and even shape the internal spaces. Projects in the next issue of DETAIL include an office complex in Zurich, the closed-cavity facade curtains of which are contrasted with the stringency of the glazed outer skin; an old brick building in London visible through the filigree elegance of a new iron shop front; and a Munich house where areas of rough rendering and timber cladding interrelate inside and outside.


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Fotonachweis / Impressum

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail

Fotonachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 544, 610, 612 unten, 613 – 617, 618 rechts, 633: Jens Weber, D – München Seite 545 – 554: Leonardo Finotti, BR–São Paulo Seite 557, 558 oben, 596, 609, 678 Mitte: Christian Schittich, D – München Seite 558 unten: Dennis Gilbert /artur images Seite 560, 591– 594: Iwan Baan, NL–Amsterdam Seite 564 oben links: Invisible Gentleman Seite 564 erstes von oben rechts: Fernando Guerra, P–Lissabon Seite 564 zweites von oben rechts: Allard Bovenberg, NL–Amsterdam Seite 564 drittes von oben rechts: Marcello Mariana, I –Mailand Seite 564 viertes von oben rechts: thomasmayerarchive.de Seite 565, 574, 575, 576 oben, 578 – 580: Frank Kaltenbach, D – München Seite 566 oben: G. Gronefeld /Deutsches Historisches Museum Berlin Seite 566 unten: Burkhardt + Schuhmacher, D – Braunschweig Seite 567 oben: Eckhard Kaemmerer/ Architekturmuseum der TU München Seite 567 unten: Roland Halbe, D – Stuttgart Seite 568 oben links: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Seite 568 oben rechts: Sven Simon, Sven Simon Fotoagentur Seite 568 unten: Paul Swiridoff, D – Schwäbisch Hall, Archiv/Museum Würth, D – Künzelsau Seite 570/571: Nachlass Familie Ruf, D – Gmund am Tegernsee /I–Castellina in Chianti Seite 572: Berthold Burkhardt, D –Braunschweig Seite 573: Tomas Riehle /artur images Seite 576 unten: Architekturmuseum der TU München Seite 581, 595, 597, 598, 599 oben, 605, 607, 608 unten: Simon Menges, D – Berlin Seite 582– 585: Werner Huthmacher, D – Berlin Seite 586, 587 links, 588 –590: Ruedi Walti, CH – Basel Seite 587 rechts: Giuseppe Micchichè / Architekturpreis Beton 13

Seite 599 unten: Anette Schmidt, D – Berlin Seite 600 – 602, 604: Jason Schmidt, USA–New York Seite 606, 608 oben: Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects Seite 611, 612 oben: Conné Van d’Grachten, D – Ulm Seite 621, 623: Adolf Bereuter für cukrowicz nachbaur architekten Seite 622: Hanspeter Schiess für cukrowicz nachbaur architekten Seite 624 oben, 625 Mitte: Manfred Alois Mayr, I – Bozen Seite 624 Mitte: Urs Beat Roth, CH –Zürich Seite 625 oben, 625 unten: Reckli GmbH, D – Herne Seite 628: Roger Frei, CH –Zürich Seite 629 oben, 630 oben: Eberhard Bau AG, CH – Kloten Seite 629 unten: Theodor Stalder, CH –Zürich Seite 630 unten: Michael Lio, CH –Winterthur Seite 637 oben: Carl Zeiss AG Meditec SMT, D – Oberkochen Seite 638 unten: Architekturbüro Paul Böhm, D – Köln Seite 647: Spaett Architekten GmbH, D – Konstanz Seite 652 oben: Saverio Lombardi Vallauri, I – Segrate Seite 652 Mitte: Andrea Mariani Seite 652 unten: Christoph Friedrich Wanger, D –Frankfurt Seite 653 unten: Controluce Studio Fotografico, I – Mailand Seite 656 – 658: Florian Holzherr, D – Gauting Seite 661: Patricia Beck, D – München Seie 662 oben rechts: Roger Frei, CH –Zürich Seite 662 unten: José Campos, P–Porto Seite 663: Kathrin Wiblishauser, D – München Seite 664: Zorica Funk, D – München Seite 678 oben: Jan Bitter, D – Berlin Seite 678 unten: Michael Heinrich, D – München

Rubrikeinführende s/w-Aufnahmen / Vorschau Seite 545: Kulturzentrum Praça das Artes in São Paulo Architekten: Brasil Arquitetura, BR–São Paulo Seite 557: London School of Economics in London Architekten: O’Donnell +Tuomey, IRL–Dublin Seite 565: Bungalow Germania auf der 14. Architektur-Biennale in Venedig Architekten: Alex Lehnerer und Savvas Ciriacidis, CH–Zürich Seite 581: Büroerweiterung in Berlin Architekten: David Chipperfield Architects, D –Berlin Seite 621: Vorarlberg Museum in Bregenz Architekten: Cukrowicz Nachbaur Architekten, A –Bregenz Seite 633: Studentisches Wohnhochhaus in München Architekten: Knerer und Lang Architekten, D–Dresden Seite 678 oben: Bürogebäude in Zürich Architekten: Wiel Arets Architects, NL– Amsterdam Seite 678 Mitte: Ladenfassade in London Architekten: 6a Architects, GB –London Seite 678 unten: Wohnhaus in Krailling Architekten: Unterlandstättner Architekten, D –München

Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. (089) 38 16 20-0, Fax (089) 38 16 20-66 Internet: http:// www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München

DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 28. Dezember / 3. März / 1. April / 2. Mai / 2. Juni / 15. Juli / 1. September/ 1. Oktober / 3. November / 1. Dezember/ im Mai + November zusätzlich DETAILGreen als Sonderhefte. Bezugspreise: Abonnement 12 Hefte inkl. 2 Hefte DETAIL-Konzept, inkl. 2 Sonderhefte DETAILGreen: Inland: € 172,– Ausland: € 172,– / CHF 251,– / £ 114,– / US$ 224,–

Persönlich haftende Gesellschafterin: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, München, eine 100 %-ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Kommanditistin (100 %): ATEC Business Information GmbH, München.

Für Studierende: Inland: € 91,– Ausland: € 91,– / CHF 137,– / £ 64,– / US$ 119,–

Verlagsleitung: Meike Weber

Ausland zzgl. MWSt, falls zutreffend

Redaktion DETAIL: (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84, E-Mail: redaktion@detail.de):

Alle Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Abonnements sind 6 Wochen vor Ablauf kündbar.

Christian Schittich (Chefredakteur, V. i. S. d. P., CS), Sabine Drey (SD), Andreas Gabriel (GA), Frank Kaltenbach (FK), Julia Liese (JL), Thomas Madlener (TM), Emilia Margaretha (EM), Peter Popp ­(PP), Maria Remter (MR), Jakob Schoof (JS), Theresa Steinel (TS), Edith Walter (EW). Freie Mitarbeit: Claudia Fuchs (Projektleitung, CF), Burkhard Franke (BF), Sophie Karst (SK) Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese (MG), Emese M. Köszegi, ­ Simon Kramer (SiK), Freie Mitarbeit: Ralph Donhauser, ­ Martin Hämmel (Zeichnungen) Peter Green, Elise Feiersinger, Mark Kammerbauer (Übersetzungen engl.), Xavier Bélorgey (Übersetzungen franz.), George Frazzica, Rossella Mombelli (Übersetzungen ital.) Redaktion DETAIL transfer: Meike Weber (V. i. S. d. P.), Tim Westphal (Leitung), Patricia Beck, Zorica Funk, Thomas Greiser, Katja Pfeiffer, Katja Reich, ­Dijane Slavic, Hildegard Wänger, Kathrin Wieblishauser (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 Herstellung /DTP: Peter Gensmantel (Leitung), Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Vertriebsservice: (Abonnementverwaltung und Adressänderungen) Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Marketing und Vertrieb: Claudia Langert (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb) Tel. (089) 38 16 20-37 Ariadna Zorca (Marketing) Tel. (089) 38 16 20-14 (Anschrift wie Verlag) Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Postfach 5707, 65047 Wiesbaden Anzeigen: Thomas Perskowitz (Leitung, V. i. S. d. P.), DW -48 Claudia Wach, DW -24 (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0

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DETAIL Einzelheft: € 18,– /  CHF 28,– / £ 13,– / US$ 23,50 DETAILGreen Einzelheft: € 14,50 / CHF 25,– / £ 10,– / US$ 19,50

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@ Dieses Heft ist auf chlorfrei­gebleichtem Papier gedruckt. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.


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