Wladimir Kaminer
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HÄUSER DES JAHRES
wolfgang Bachmann
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Häuser Des Jahres
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108 Anschlusswerte
Inhalt
Architekten Anton Treyer & Dietmar Trebo, Terenten / Bruneck
6 Vorwort
112 Gesicht gewonnen Axel Steudel Architekt, Köln
8 Einleitung Wladimir Kaminer
118 Raum und Raster schaeffer architecture and technology, München
122 Freundlicher Fremdkörper
12 Die Jury
Biehler Weith Associated – Building Design Projects, Konstanz
1. Preis 16 Behauste Scheune
128 Naturidentisch Renato Maurizio AG, Maloja
Bernardo Bader Architekten, Dornbirn
132 Ein Landschaftshaus
Auszeichnung 26 Einzelstück
bergmeisterwolf architekten, Brixen
138 Nachhaltig eingenistet Georg Bechter Architektur+Design, Langenegg
pedevilla architects, Bruneck
144 Rheinblick
34 Weinstock-Bau
pape + pape architekten, Kassel
L3P Architekten, Regensberg
148 Die Faxen dicke
42 Zeugnis geben
Architekturbüro Schildhammer, Passau
Marazzi Reinhardt, Winterthur
152 Durchsichtige Motive
51 Rank und schlank
HOPPE architekten ZT GmbH, Wien
Architekturbüro Scheder, Stelzenberg
156 Doppeldecker
76 Feinheiten
Arch . büro Feyferlik/Fritzer, Graz
Innauer Matt Architekten, Bezau
160 Mikado
80 Fest ummauert
Thomas Pscherer Architekt, München
savioz fabrizzi architectes, Sion
166 Unter Bäumen
Ausgewählte Projekte 86 Black Box
stocker. dewes architekten bda, Freiburg
170 Diskreter Sichtbeton Baumschlager Hutter Partners, Widnau
Hammerschmid, Pachl, Seebacher-Architekten, Graz
174 Waldbühne, Bergblick
90 Innenleben
Think Architecture, Zürich
Nieberg Architect, Hannover
180 Über der Landschaft
96 Am Fels
Paul de Ruiter Architects, Amsterdam
Helena Weber Architektin ZT, Dornbirn
184 Reziproke Geometrie
103 Ein Wohnmöbel
phalt, Architekten AG, Zürich
Architekten: 2D+ Architekten, Berlin
4
188 Für Bücher und Bilder
262 Aquarius
Flacke + Otto Architekten, Berlin
lynx architecture, München
192 International, woisch
266 Körpersprache
Alexander Brenner Architekten, Stuttgart
Wild Bär Heule Architekten AG, Zürich
198 Berg- und Talhaus
270 Phasenverschiebung
atelier AMC, Lugano
Luger & Maul, Wels
202 Nouveau niveau
272 Ein Heustadl bleibt
kit, Zürich
Luger & Maul, Wels
206 Blickpunkt
272 Licht, Luft und Loft
Cavegn Architekten, Schaan
Georg Bechter Architektur+Design, Langenegg
210 Objektiv
272 Architekten und Bildnachweis
Falke Architekten, Köln
214 Haus-Massiv denzer & poensgen, architektur & innenarchitektur, Marmagen
272 Impressum
218 Bau-Kasten courage architecten, Apeldoorn
224 Zeitlos Döring Dahmen Joeressen Architekten, Düsseldorf
228 Holzgewand-Haus Dietmar Schneck/ MSM Architekten Innen Architekten, Esslingen
232 Unter der Haube Buchner Bründler Architekten, Basel
236 Verborgen, geborgen KÜHNLEIN Architektur, Berching
242 Modulare Heimat Becker Architekten, Kempten
246 Für die Großfamilie hiendl_schineis architekten, Augsburg
250 Gehen Sie nicht über Los! BUB architekten, Hamburg
254 Ruhesitz marte-huchler, Muntlix
258 Perspektivwechsel dma deckert mester architekten, Erfurt
5
Feinheiten von
Innauer Matt Architekten, Bezau
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Egg (A)
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Urteil der Jury
1
Wenn man weiß, dass die Bauherrin ein Modegeschäft betreibt und der Bauherr ein Grafikbüro, ließe sich das Fassadengewebe aus Tannenholzleisten, in das die hervortretenden Linien der weiß geölten Fensterlaibungen eingezeichnet sind, durchaus als Indiz für die Auftraggeber lesen. Zumindest glaubt man deutlich zu erkennen, dass sich hier eine Partnerschaft ergeben hat, aus der sich mit dem Talent des Architekten eine funktionale Wohnumgebung herstellen ließ, ein Gehäuse, das Geborgenheit vermittelt und Bewegungsraum lässt. Simple Richtungsänderungen machen die Erschließung bis unters Dach zu einer Exkursion der Innenräume, dienende Einbauzeilen ordnen die Grundrisse, Licht, Schatten und das unbestimmte Dazwischen modellieren das Haus. Sein Baukörper kniet tadellos auf dem steilen Hang, man möchte ihn dort gar nicht mehr missen. Die Fassade aus kreuzweise gesetzten Tannenleisten lässt ihn wie ein Spalier enden, als wollte er sich stützend mit der umgebenden Natur anfreunden. Wolfgang Bachmann
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ausz e ic h n u ng 28
Ein bürgerliches Wohngebäude, das mit seiner an Rankgerüste erinnernden Leistenfassade jedoch wirkt wie ein sommerliches Gartenhaus.
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2
3
D 2 Die Diele bleibt einsehbar, der Zugang liegt in der tiefen holzvertäferten Nische. 3 Aus dem Arbeitszimmer kann man sich auf eine Empore zurückziehen. Tannenholz verbindet Haus und Möbel.
as schmale Grundstück an einer Weggabelung blieb lange Zeit unbebaut. Die Böschung schien zu steil für die Chalets der Städter, mit denen sie das Land kolonisieren. Doch nun entstand ein schmaler langer Baukörper, der die Hanglage nutzt und sich mit seiner holzverkleideten Hülle verträglich zwischen den Bäumen eingemeindet. Seine Längsausrichtung entspricht der regional häufig anzutreffenden Form der Bauernhäuser im Bregenzer Wald, typologisch handelt es sich aber um ein bürgerliches Haus, das keine bauhistorischen Anleihen unternimmt. Die Fassade besteht aus einer ungewöhnlichen Gittertextur, wie man sie von Gartenlauben kennt. Sie überzieht als solide Konstruktion die gesamten Außenflächen, das betonierte Erdgeschoss und den daraufgestellten Holzständerbau. Die Tannenleisten sind auf eine schwarz gestrichene Konterlattung montiert, die horizontalen Hölzer rhombenförmig abgeschrägt. Bei den Terrassen oder vor der Glastür des Badezimmers spendet das Lattengerüst Schatten und schützt vor Einblicken.
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Zugang und Zufahrt liegen im Obergeschoss. Arbeits- und Kinderzimmer reihen sich an einen langen, von Schrankeinbauten begleiteten Flur, der am Badezimmer der Eltern endet, dort zweigt deren Schlafraum ab. Auch die holzverkleidete Dachschräge wird genutzt, hier kann man sich über Leitertreppen auf eine Empore zurückziehen. Die Stiege nach unten ist kein dunkler Schacht, sie wird von einer Patrouille aus Kanthölzern flankiert, die zur Straßenseite als schmale Fenster Licht hereinholen. Im Erdgeschoss enden die Stufen in einem kastenartig umschlossenen Podest, es inszeniert den Eintritt. Die Holztäfer werden jetzt von Putz aus Marmormehl abgelöst. Kochen und Essen teilen sich diagonal die größte Fläche, ein Kaminofen, an den ein gemütlicher Alkoven anschließt, separiert den Wohnbereich. Dieser Ofen versorgt nicht nur mit Strahlungswärme, sondern auch ein Leitungsnetz für Wandflächenheizungen im Erdgeschoss und Fußbodenheizungen im Obergeschoss. Eine thermische Solaranlage und eine Komfortlüftung mit Wärmerückge-
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Schnitt
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Maßstab M 1:200
Standort: Egg (A)
1 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 x 10 x 11 x 12 x
Anzahl der Bewohner:
Dachgeschoss
Innauer Matt Architekten, Bezau
Obergeschoss
„xxxx“
5 Erdgeschoss
4 Einheizen! Der Kaminofen dient nicht nur der atmosphärischen Dekoration, er versorgt auch ein Leitungsnetz für Flächenheizungen und Warmwasser.
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Wohnfläche (m2):
148 845
Grundstücksgröße (m2):
Zusätzliche Nutzfläche: 43 m2 Bauweise: Mischbauweise: EG Stahlbeton, OG vorgefertigter Holzbau Baukosten: 480.000 EUR Heizwärmebedarf: 20 kWh/m2a Energiestandard: Niedrigenergie Fertigstellung: 06/2013
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5
4
Lageplan
Ein kuscheliger Alkoven ist in die Trennwand des Kaminofens eingeschnitten. Die Wände im betonierten Untergeschoss sind mit einem Marmormehlputz versehen.
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Die Faxen dicke
von
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Architekturb端ro Schildhammer, Passau
Passau
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Längsschnitt 12
Maßstab M 1:200
Standort: Passau
1 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 x 10 x 11 x 12 x
Anzahl der Bewohner:
2
Wohnfläche (m2):
98 320
Grundstücksgröße (m2):
Zusätzliche Nutzfläche: 22 m2 Bauweise: massiv Baukosten: 260.000 EUR Heizwärmebedarf: 48,44 kWh/m2a Primärenergiebedarf: 39,84 kWh/m2a Energiestandard: KfW 55 Fertigstellung: 09/2014
4 Obergeschoss
Architekturbüro Schildhammer
Erdgeschoss
„Warum immer so groß? Es geht doch auch eine Nummer kleiner. Die Aufgabe war Effizienz, Behaglichkeit und eine hohe Wohnqualität auf kleiner Fläche.“
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Lageplan
4 Die Küche mit dem angeschlossenen Essplatz lädt zur Mitwirkung ein. Ein tiefes, niedriges Fenster erweitert die Fläche.
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Ein Haus ist ein Haus ist ein Haus? Das Bauen eines Einfamilienhauses ist und bleibt eine der ganz besonderen Bauaufgaben. Kreativität und Einfühlungsvermögen seitens der Architekten sind bei dieser individuellen und sehr persönlichen Aufgabe gefragter als sonst in der Architektur. Die Großzügigkeit eines freistehenden Hauses birgt enormes Potenzial und so hat es sich Callwey auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, die besten 50 Einfamilienhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu suchen und auszuzeichnen. Bereits zum 5. Mal seit 2011 prämierte eine Jury kreativ und individuell geplante Einfamilienhäuser im deutschsprachigen Raum für das Buch Häuser des Jahres. Die Dokumentation richtet sich sowohl an architekturbegeisterte Bauherren als auch an Architekten und Innerarchitekten, die in der spannenden Aufgabe, ein Einfamilienhaus zu planen, eine kreative Herausforderung suchen. > Die 50 besten Einfamilienhäuser aus dem Wettbewerb „Häuser des Jahres 2015“ – ausgewählt von einer hochkarätigen Jury > Umfangreiche Dokumentation aller 50 Projekte mit atmosphärischen Fotos, detaillierten Plänen und ausführlichen Projektbeschreibungen > DIE Inspirationsquelle für alle, die ein Einfamilienhaus planen Wladimir Kaminer / Wolfgang Bachmann
HÄUSER DES JAHRES
Häuser des Jahres Die besten Einfamilienhäuser 2015 272 Seiten, ca. 300 Farbfotos und Pläne 23 x 30 cm, gebunden mit Schutzumschlag € [D] 59,95 / € [A] 61,70 Auslieferung: September 2015 ISBN: 978-3-7667 2166-2