4
Kapitel
Seite
Inhalt
Vorwort
5
1 Das Wichtigste in Kürze
6
2 Anforderungen
6
2.1 Erscheinungsbild Unbehandelte Terrassenoberflächen, Beschichtete Terrassenoberflächen
8
2.2 L anglebigkeit Natürliche Dauerhaftigkeit, Chemischer Holzschutz, Konstruktiver Holzschutz, Nutzung und Wartung, Nutzungs- und Lebensdauer
12
2.3 Bemessung ⁄ Statik Wahl der Holzart für tragende Bauteile, Lasteinwirkungen
13
2.4 Nutzungssicherheit Verminderung von Schieferbildung, Vermeidung von Stolperstellen, Rutschverhalten
15
2.5 Brandschutz
16
2.6 Schallschutz
16
2.7 Nachhaltigkeit Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung, CO2-Bilanz, Ökoakzeptanz
19 19
3 Material 3.1 Belagsmaterial Qualität des Holzes, Dimensionen, Keilzinkung, Natives Holz, Modifiziertes Holz, Kesseldruckimprägniertes Holz (kd), Bambus, wpc
39 3.2 Oberfläche Abwitterung von unbehandeltem Holz, Beschichtung von Holzterrassen 44 3.3 Unterkonstruktionsmaterial Holz , Metall, wpc 45 3.4 Befestigungsmittel Sichtbare Befestigung, Nicht sichtbare Befestigung, Material, Eignungsnachweis für Befestigungsmittel 48
4 Konstruktion
48 4.1 Grundregeln für die Konstruktion 48 4.2 K onstruktionsarten und Vorfertigung Lattenrost auf flächigem Untergrund, Belag auf stabförmiger Unterkonstruktion, Sondersysteme⁄ -nutzungen, Vorfertigung 51
61
4.3 Konstruktionsdetails Allgemeines zu Belagsbrettern, Details für Lattenrost auf flächigem Untergrund, Details für Belag⁄ Lattenrost auf stabförmiger Unterkonstruktion, Geschlossene Bodenkonstruktion, Abstand zu umgebenden Bauteilen, Abschluss Terrasse 5 Projektbeispiele
132
Glossar
135
Literatur und zitierte Normen
135
AutorInnen
6 7
2 Anforderungen
Claudia Koch, Peter Schober, Andrea Steitz, Philipp Trimmel, Florian Tscherne
Abb. 3: Farbänderung von unbehandelten Terrassen oberflächen aus verschiedenen Holzarten innerhalb von zwölf Monaten Bewitterung Abb. 1 und 2: Unbehandelte Terrassenfläche mit unterschiedlichen Holzarten im Neuzustand (links) und nach fünf Jahren Nutzung (rechts)
2.1 Erscheinungsbild Holzterrassen können mit ihrem Erscheinungsbild harmonisch in die Umgebung eingegliedert werden. Besonders gut gelingt diese auch oder gerade im verwitterten, grauen Zustand des unbehandelten Holzes. Holzterrassen sind den Einflüssen der Witterung – Sonnenlicht, Regen, Schnee, Hagel und viele andere Faktoren – aufgrund der waagrechten Lage besonders stark ausgesetzt. Die Intensität dieser Witterungsfaktoren ist abhängig von geographischer Lage und Seehöhe, von der Himmelsrichtung, durch welche die Wetterseite eines Gebäudes bestimmt wird, sowie von Abschattungen z. B. durch Vordächer oder Balkone, die einen Teil der Terrasse vor der direkten Bewitterung schützen können. Dadurch können Holzoberflächen an ein und demselben Objekt unterschiedlich beansprucht werden und ein differenziertes Erscheinungsbild aufweisen. Eine zusätzliche Beanspruchung ergibt sich aus der Begehbarkeit von Terrassen. Im öffentlichen Bereich kann diese naturgemäß um ein Vielfaches höher sein als im privaten. Gerade bei oberflächenbehandelten Holzt errassen spielt eine regelmäßige Wartung eine entscheidende Rolle, um über Jahre ein ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten. Bei der Planung und Errichtung von Holzterrassen ist daher die Grundsatzentscheidung zu treffen, ob eine Oberflächenbehandlung erfolgen soll oder nicht: Wird unbehandeltes Holz eingesetzt, so wird dieses in relativ kurzer Zeit vergrauen, ist jedoch deutlich wartungsärmer als ein oberflächenbehandeltes, das in Farbe und Aussehen stabiler und einheitlicher bleibt. Doch egal welche Beschichtung angewendet wird, erfordert diese eine regelmäßige Wartung. Die Dauerhaftigkeit einer Terrasse wird in erster L inie durch die fachgerechte Ausführung der Konstruk tion und darüber hinaus durch die Reinigung⁄ Wartung und die Dauerhaftigkeit des Materials und nicht durch die Oberflächenbehandlung bestimmt, wodurch auch unbehandelte Terrassenbeläge aus Holz eine hohe Lebensdauer erreichen können.
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Unbehandelte Terrassenoberflächen Wird Holz ohne Oberflächenbehandlung eingesetzt, dann verändert es sehr rasch seine Farbe und seine Oberflächenstruktur. Der natürliche Farbton des Holzes ist bei Wetterbeanspruchung nicht von Dauer. Dies gilt ausnahmslos für alle Holzarten sowie für mo difiziertes (z. B. thermisch behandeltes) Massivholz. Der chemisch-physikalische Abbauprozess des unbehandelten Holzes bei Bewitterung und Vergrauung setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen: Sonnenlicht (uv-Anteil) führt zu einer Braunfärbung der Holzoberflächen. Lignin wird dabei in oberflächennahen Bereichen abgebaut und auswaschbar. Regenwasser wäscht das abgebaute Lignin aus dem Holz aus, weiße Zellulosefasern bleiben zurück. Diese können bei waagrechten Holzoberflächen fallweise als heller Faserbelag über längere Zeit auf der Ober fläche verbleiben. Mikroorganismen und Verschmutzungen färben die Oberflächen mit der Zeit grau. Feuchteschwankungen und das damit einhergehende Quellen und Schwinden des Holzes führen unvermeidlich zu Rissbildung. Bei den waagrecht liegenden Holzterrassenbelägen kann einerseits die Feuchtebelastung, andererseits jedoch auch die Austrocknung sehr stark ausfallen. Langjährige Bewitterung verursacht eine deutliche Erosion der Oberflächen. Diese Veränderungen beeinflussen nicht die Festigkeit des Holzes. Nur eine dauerhafte bzw. lang anhaltende Durchfeuchtung des Holzes führt zur Bildung von Fäulnis durch holzzerstörende Pilze. Eine richtige konstruktive Ausführung der Holzterrassen (siehe Kapitel 4 Konstruktion), verbunden mit einer regelmäßigen Reinigung⁄ Wartung vor allem der Fugen, kann dies verhindern und die Lebensdauer erhöhen. Die stärksten Farbänderungen erfolgen in der ersten Sommersaison, danach ist der Farbton in der Regel relativ stabil. In Abbildung 3 ist die Farbänderung von Holzarten, die für Terrassenbeläge häufig eingesetzt werden, innerhalb von zwölf Monaten Bewitterung zu sehen.
Lärche
Douglasie
Robinie
Eiche
Thermoesche
Teak
Ipé
Bangkirai
Cumarú
Bambus
50 51
Abb. 68: „Holzfliese“ mit Kunststoffverlegesystem zur Verlegung auf flächigem Untergund
Abb. 69: Vorgefertigte Terrassenelemente unterschiedlicher Konstruktion vor der Verlegung
Sondersysteme ⁄ -nutzungen Neben den oben beschriebenen Standardlösungen unter Verwendung von Bodenbelagsbrettern in den gängigen Formaten sind am Markt auch andere Systeme zu finden. Oft werden vorproduzierte „Holz fliesen“ oder auch Rollen insbesondere für die nachträgliche Verlegung auf einem flächigen Untergrund angeboten. Die Montage erfolgt zumeist mit Schnellverschluss- oder Stecksystemen. Zu berücksichtigen ist, dass bei derartigen Sonderlösungen oft Kompromisse hinsichtlich des konstruktiven Holzschutzes eingegangen werden und die Lebensdauer daher zumeist begrenzt ist. Die Befestigung erfüllt im Allgemeinen nicht dieselben Anforderungen wie beispielsweise geschraubte Beläge. Für temporäre Nutzungen beispielsweise im Zusammenhang mit Veranstaltungen oder zur vorübergehenden Nutzung von Wiesen als Parkflächen können weitere Sonderlösungen in Abhängigkeit von den Anforderungen durchaus geeignet sein. Vorfertigung Wie in vielen anderen Bereichen des Holzbaus bietet sich auch bei Terrassenbelägen die Vorfertigung von Elementen an, welche auf der Baustelle nur noch verlegt werden müssen. Die Vorteile liegen in der Verlagerung des Großteils der Arbeiten in die trockene, witterungsgeschützte Halle des ausführenden Holzbaubetriebs und einer deutlichen Verkürzung der Montagezeit. Zu beachten ist der etwas höhere Planungsaufwand. Maße und alle Details müssen vor der Produktion definiert sein, sodass bei der Montage möglichst wenig ungeplante Nacharbeiten entstehen. Vorgefertigte Lattenrost elemente können sowohl auf flächigem Untergrund als auch auf einer stabförmigen Unterkonstruktion zum Einsatz kommen.
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Abb. 70: Rasche Montage einer großen Holzterrasse durch den Einsatz vorgefertigter Elemente (Bauzustand)
Die Elementgröße hängt in der Praxis von den Transportmöglichkeiten und den Gegebenheiten vor Ort ab. Folgende Fragestellungen sind in die Planung miteinzubeziehen: Ist die Terrassenfläche im Außenbereich und sowohl in der Bauphase als auch in der Nutzungsphase frei zugänglich? Ist die Terrasse im Dachgeschoß und nur über Lift⁄ Stiegenhaus erreichbar? Werden die Elemente per Hand oder Kran mani puliert? Werden die Elemente von einer oder mehreren Personen getragen? Handelt es sich um ein bereits bewohntes Objekt (nachträgliche Erstellung⁄ Sanierung)? Die Transport- und Zugangsmöglichkeiten sind nicht nur während der Bauphase, sondern auch im Zuge späterer Wartungs- oder Sanierungsmaßnahmen relevant. Durch die Beschränkung der Elementgröße beispielsweise auf maximal zu zweit handhabbare Felder lässt sich auch die Wartung und Reinigung während der Nutzung wesentlich vereinfachen: im Bedarfsfall (z.B. zur Reinigung der wasserführenden Ebene unter dem Belag) können die vorgefertigten Elemente im Ganzen demontiert werden.
4.3 Konstruktionsdetails
Allgemeines zu Belagsbrettern
Konstruktionshöhe und Durchlüftung
Konstruktionsprinzipien < 70 mm nicht geeignet geeignet ≥ 70 mm
Belagsbrett auf Traglatte = Lattenrost
Terrasse mit geringer Konstruktionshöhe Lattenrost auf flächigem Untergrund (z. B. Dachterrasse)
≥ 150 mm
≥ 150 mm
≥ 150 mm
≥ 70 mm
≥ 70 mm
≥ 150 mm
Terrasse mit Soll-Konstruktionshöhe
Terrasse einseitig⁄ mehrseitig offen
Terrasse mit abfallendem Gelände Terrasse einseitig⁄ mehrseitig offen
Lattenrost auf tragendem Balken (stabförmige Unterkonstruktion z. B. Balkon)
Belagsbrett direkt auf tragenden Balken (stabförmige Unterkonstruktion z. B. B adesteg)
Dimensionen Schmälere Bretter sind grundsätzlich zu bevor zugen. Die Brettdicke ist in Abhängigkeit vom A bstand zwischen den Traghölzern zu wählen (siehe Tabelle 2, Seite 12). Terrasse ohne seitlichen _ Brettbreite ≤ 120 mm empfohlen Abschluss (bis 146 mm gebräuchlich) _ Fugenbreite ≥ 7 mm _ Brettdicke ≥ 24 mm bei Nadelholz, Terrasse mit Soll-Konstruk ≥ 20 mm bei Laubholz Terrasse mit seitlichem A bschluss für kleine Flächen (Balkon) geeignet
tionshöhe mit seitlichem Abschluss
≥ 120 mm
≥ 7 mm ≥ 24 mm
≥ 150 mm
Terrasse mit Soll-Konstruk tionshöhe ohne seitlichen Abschluss
≥ 300 mm
Terrasse mit optimierter Konstruktionshöhe mit s eitlichem Abschluss, Terrasse ermöglicht B elüftung
≥ 300 mm
Terrasse mit optimierter Konstruktionshöhe ohne s eitlichen Abschluss, Terrasse ermöglicht D urchzug günstiger
Nachfolgend ist eine Vielzahl an Details dargestellt, deren Umsetzung eine hohe Lebensdauer der Bodenbeläge und deren Unterkonstruktionen erwarten lässt. Die Ausführungsdetails geben den derzeitigen Stand der Technik wieder und beruhen auf den Erkenntnissen der Holzforschung Austria aus der Praxis sowie verschiedenen Forschungsarbeiten. Die Beispiele erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit – weitere Lösungen sind möglich. Mangelhafte Ausführungsdetails, die zu frühzeitigen Schäden von Holz oder Holzwerkstoffen führen, sind rot dargestellt bzw. markiert.
52 53
Jahrringlage Terrassenbelagsbretter weisen aufgrund der Einbausituation bei trockenem Wetter auf der Brettunterseite zumeist eine um ca. 2 % höhere Holzfeuchtigkeit auf als auf der Brettoberseite, daher schüsseln Fladerbretter unabhängig von der Jahrringlage. Kernbretter, bei denen die Markröhre des Stamms im Brett oder an der Oberfläche verläuft, neigen massiv zu Rissbildung und sollten daher vermieden werden. Bei Fladerbrettern neigt die kernzugewandte („rechte“) Seite stärker zu Schieferbildung. Bei Fladerbrettern sollte die kernabgewandte („linke“) Seite des Bretts nach oben zeigen, da es hier im Allgemeinen zu geringerer Schieferbildung kommt. Entlastungsnuten an der Unterseite der Belagsbretter können bei breiten Fladerbrettern dem Schüsseln entgegenwirken.
Oberflächenausbildung Sowohl hinsichtlich Riss- und Schiefer bildung als auch Dimensionsstabilität und Verformung sind Rift- und Halb riftbretter gegenüber Fladerbrettern insbesondere bei Nadelholz zu bevorzugen. Die Herstellung dieses Sortiments ist mit deutlichen Mehrkosten verbunden, zudem ist die Verfügbarkeit am Markt eingeschränkt. Diese Sortierung für gehobene Ansprüche ist auf Wunsch schriftlich zu vereinbaren bzw. auszuschreiben. Bei Halbriftbrettern ist der Winkel zwischen den Jahrringen und der Brett oberfläche kleiner als 60°, darf jedoch nur in einem Eckpunkt des Rechteckquerschnitts 0° erreichen. Bei Riftbrettern verlaufen die Jahrringe annähernd rechtwinklig (60 – 90°) zur Brettober fläche. Beiden gemeinsam ist eine erhöhte Formstabilität und geringere Schieferbildung.
Die Oberflächen von Belagsbrettern für den Außenbereich können unterschiedlich ausgebildet sein. Glatt gehobelte Bretter ermöglichen einen raschen Wasserablauf und weisen gute Eigenschaften hinsichtlich des Rutschverhaltens auf. Üblicherweise kommen gehobelte Bretter zum Einsatz. Beim Bürsten werden die weicheren Holzanteile („Frühholz“) aus der Holz oberfläche „herausgebürstet“. Neben dem raschen Wasserablauf und der guten Rutschhemmung haben gebür stete Bretter im Neuzustand auch eine geringere Schieferbildung. Die häufig angebotene Riffelung bewirkt einen verzögerten Wasserablauf, vermehrte Verschmutzung in den Rillen tälern und einen höheren Abrieb bei starker mechanischer Belastung. Bei Nässe ist eine deutlich höhere Rutsch gefahr in Riffel-Längsrichtung gegeben („Schieneneffekt“). Wird aus optischen Gründen eine Riffelung gewünscht, sollten eher breite, r unde Riffeln oder Rillen bzw. Nuten in größerem Abstand gewählt werden.
Fugenausbildung Hohe Aufmerksamkeit gilt der Fugenausbildung zwischen Belagsbrettern, wo auch Quell- und Schwindbewegungen aufgenommen werden, und beim Längsstoß sowie beim Anschluss zur Tragkonstruk tion bzw. Traglattung und zu angrenzen den Bauteilen. Bei zu geringer Breite lagert sich Schmutz in den Fugen ab und Feuchtigkeit hält sich an den Kontaktflächen, was der Belastung im Erdkontakt (gk 4) entspricht und durch ausreichende Fugenbreite und regelmäßige Wartung zu vermeiden ist. Zu schmale Fugen schließen sich bei Nässe durch Quellen, im Extremfall kommt es zum Versagen der Befestigung oder zum Aufwölben der Bretter.
Bei einer Fugenbreite von ≥ 7 mm zwischen den Brettern bleiben die Fugen bei Nässe offen und Wasser und Schmutz fallen hindurch. Auch beim Längsstoß ist eine Fuge von mind. 7 mm auszuführen. Zudem darf diese nicht direkt auf einem Unterkonstruktionsholz liegen, damit der Wasserablauf nicht behindert wird.
≥ 7 mm
≥ 7 mm
Wird der Längsstoß der Belagsbretter stumpf und auf der Unterkonstruktion ausgeführt, kommt es zu Staunässe, die über einen längeren Zeitraum zu Fäulnisschäden führt. Wird er mit Fuge auf der Unterkonstruktion ausgeführt, kommt es zu Schmutzablagerungen in der Fuge, was ebenfalls zu Fäulnisschäden führt.
54 55
Befestigung • Sichtbare Befestigung Als Befestigung werden ab einer Brettbreite von b ≥ 80 mm grundsätzlich zwei nichtrostende Schrauben je Kreuzungsfeld empfohlen. Die Schrauben sollten ausreichend dimensioniert werden, empfohlen werden zumindest 5 x 70 mm (bei erhöhten konstruktiven Anforderungen Schraubendurchmesser ≥ 6 mm). Auf eine sorg fältige Verarbeitung ist zu achten, da durch zu tief eingedrehte Schraubenköpfe Feuchtenester entstehen. Der Abstand der Schrauben zum seitlichen Brettrand sollte mindestens 15 mm, zum stirnseitigen Brettende mindestens 50 mm und maximal 100 mm betragen. Bei Verschraubung in einer Linie sollte die Abweichung der Befestigungsmittel von einer gedachten Mittellinie nicht mehr als 5 mm und die Abweichung zweier benachbarter Befestigungsmittel nicht mehr als 5 mm voneinander betragen. Bei einer versetzten Verschraubung sollte die Abweichung von den beiden gedachten Mittellinien ebenfalls nicht mehr als 5 mm betragen.
• Nicht sichtbare Befestigung Eine nicht sichtbare Verschraubung von unten ist besonders bei beschichteten Böden sinnvoll, da damit eine vom Schraubenkopf ausgehende mögliche Rissbildung und daraus folgende Unterwanderung der Beschichtung vermieden wird. Bei der Verschraubung von unten soll die Mindest einschraubtiefe ins Brett bei Nadelholz 20 mm, bei Laubholz 15 mm bzw. Brettdicke minus 5 mm betragen. Durch die geringere Einschraubtiefe bei einer Befestigung von unten sind jedoch geringere Auszugs- und Scherfestigkeiten zu erwarten. Neben der Verschraubung von unten gibt es z ahlreiche Befestigungssysteme, die nicht sichtbare Verbindungen ermöglichen. Über die Leistungsf ähigkeit der einzelnen Systeme sollte ein Eignungsnachweis vorliegen. Hinsichtlich ihres Montageprinzips kann zwischen folgenden Typen unterschieden werden.
5 mm
≥ 15 mm (Laubholz) ≥ 20 mm (Nadelholz) „Fixpunkt“
„Gleitlager“
≥ 15 mm
50 – 100 mm
Befestigungssystem seitlich geschraubt ins Brett
± 5 mm
Befestigungssystem von unten geschraubt ins Brett
Befestigungssystem Wangen-Stift im Brett ± 5 mm
± 5 mm Befestigungssystem seitliche Nut im Brett
Details für Lattenrost auf flächigem Untergrund
Lattenroste dienen als Gehbelag bei geschlossenen Bodenplatten auf Balkonen und Terrassen, beispielsweise auch auf Flachdächern, sowie in Gärten. Lattenroste können auch als vorgefertigte Elemente auf stabförmige Unterkonstruktionen aufgebracht werden. Zur Gewährleistung des Wasserablaufs ist beim Untergrund ein Gefälle von mindestens 2 % vorzusehen. Um Pfützen bildung auszuschließen, sind 5 % erforderlich. Die Traglatten sind in Richtung des Gefälles zu situieren, damit die Wasserabführung nicht behindert wird. Die Bodenbretter selbst müssen bei ordnungsgemäßer Konstruktion kein Gefälle aufweisen, das Gefälle des Untergrunds kann durch die Traglatten, unterschiedlich dicke Unterlegungen oder verstellbare Füße ausgeglichen werden. Für die Bodenbretter gelten die Empfehlungen aus dem vorangehenden Abschnitt „Allgemeines zu Belagsbrettern“ Seiten 51 bis 54. Die tragende Bodenplatte (z. B. Beton, Holzwerkstoffplatte, Schalung, druckfeste Dämmung) ist mit einer wassersperrenden Schicht abgedichtet, ein L attenrost dient als Gehbelag.
Traglatte
Abstand zwischen Traglatte und Untergrund
An großen Kontaktflächen hält sich Feuchtigkeit und führt binnen weniger Jahre zu Fäulnisschäden. Die Traglattenbreite ist zur Erleichterung des Abtrocknens der Traglatten und zur Verringerung der Holz-auf-Holz-Kontaktflächen auf ca. 50 mm zu begrenzen. Für auf flächigem Untergrund aufliegende Traglatten mit geringer Konstruktions höhe sind Holzarten mit geringer natürlicher Dauerhaftigkeit wie z. B. Fichte und Tanne nicht geeignet. Empfohlen wird die Verwendung von Holzarten mit erhöhter natürlicher Dauerhaftigkeit wie z. B. Eiche und Robinie (Kernholz), da es bei direkt am Untergrund aufliegenden Traglatten immer wieder zu Staunässe kommt. In besonders stark belasteten Bereichen (z. B. viel Bepflanzung, regelmäßige Bewässerung, Beschattung) oder bei geringer Aufbauhöhe kann auch der Einsatz anderer Materialien wie z. B. Aluminium als Traglatten in Erwägung gezogen werden.
≥ 50 mm
Alu
Eine deutliche Verbesserung stellt die Verwendung von Abstandhaltern wie z. B. Kunststoffpads (Verlegeabstand ca. 40 cm) dar, durch welche die Traglatten mind. 10 mm, besser 20 mm vom wasserführenden Untergrund abgehoben wird. Hier ist für die Traglatte der Einsatz von z. B. Lärchenkernholz möglich. Die optimale Lösung sieht eine Konstruktionshöhe von ≥ 150 mm vor, wodurch Staunässe verhindert und eine gute Belüftung gewährleistet wird. Kunststoffpad ≥ 10 mm
höhenverstellbarer Fuß
≥ 150 mm
Hausterrassen
64 65
Haus P., Gnas ⁄ Stmk. Hausterrasse Planung Hohensinn Architektur, Graz Ausführende Firma Tischlerei Fellner, Kirchberg a.d. Raab Belag Lärche glatt Unterkonstruktion Lattenrost, Lärche auf Kunststoffpads Befestigung unsichtbar geschraubt Untergrund Beton-Streifenfundamente Größe 76,5 m2 Fertigstellung 2007
Hausterrassen 66 67
Gastronomie und Tourismus
88 89
Bar und Restaurant Wein & Co, 1070 Wien Gastgarten Planung Henke Schreieck Architekten, Wien Ausführende Firma Spindler & Spindler ohg, St. Johann bei Herberstein Belag Lärche geriffelt Unterkonstruktion stabförmig, Aluminium Befestigung sichtbar geschraubt Untergrund Kiesbett Fertigstellung 2011
Gastronomie und Tourismus 90 91
Gastronomie und Tourismus
92 93
Schiffstation Wien City – Restaurant Motto am Fluss, 1010 Wien Gastgarten, Terrassen, Rampen, Treppen Planung fasch&fuchs architekten, Wien Ausführende Firma Tischlerei Karl Halbartschlager, Amstetten Belag Eiche profiliert Unterkonstruktion Lattenrost, Eiche auf Kunststoffpads Befestigung nicht sichtbares Befestigungssystem von unten g eschraubt Untergrund flächige Stahlkonstruktion Größe 860 m 2 Fertigstellung 2010
Gastronomie und Tourismus 94 95
Gastronomie und Tourismus
96 97
Pyramidenkogel, Keutschach am See ⁄ Ktn. Aussichtsturm
Planung Klaura Kaden + Partner zt GmbH A rchitekten, Klagenfurt Ausführende Firma Rubner Holzbau GmbH, Ober-Grafendorf Fertigstellung 2013
Belag Lärche glatt Unterkonstruktion stabförmig, Aluminium Befestigung sichtbar geschraubt mit Kunststoffabstandhaltern Untergrund Flachdach auf Fichtensperrholzplatte
Café Central, Innsbruck ⁄ T Gastgarten
Planung architekt rainer köberl, Innsbruck Ausführende Firma Edeltechnik Kluckner, Innsbruck Größe 100 m2 Fertigstellung 2008
Belag thermisch behandelte Buche profiliert Unterkonstruktion Lattenrost thermisch b ehandelte Buche Befestigung unsichtbar geschraubt Untergrund aufgeständerte, verzinkte Stahl konstruktion
132 133
Glossar
Anstriche schützen das Holz
sich durch Einlagerung von
und Fugen, über die Kräfte über
tendes Harz oder Harzfärbung
vor Verschmutzung und mecha-
Farb- und Gerbstoffen deutlich
tragen werden können
erkennbar
nischen Einflüssen (z. B. Schlag-
vom hellen Splintholz abhebt.
Gerbsäureflecken Bei einigen
Harztaschen Auch Harzgallen;
regen), wodurch die Erosion der
Das Farbkernholz ist stets
Hölzern, z. B. Eiche, kann es zu
große, flach linsenförmige, mit
Holzsubstanz verhindert wird
widerstandsfähiger gegen Pilz-
Reaktionen mit Eisen und
den Jahrringen gleichlaufende,
Bläue Eine durch bestimmte
befall als das Splintholz
M etallen kommen, die sich in
harzgefüllte Spalten im Nadel-
Pilzarten verursachte graue bis
Feinjähriges Holz Auch fein-
Holzverfärbungen abzeichnen
holz
schwarzblaue Verfärbung; sie
oder engringig; Holz mit gerin-
Gesamtschwindmaß Gesamt-
Hirnholz Auch Stirnseite; nennt
führt aber zu keiner Minderung
gen Jahrringbreiten, wobei der
schwindung von Fasersättigung
man die quer zur Faser liegen-
der Festigkeitseigenschaften
Begriff nicht qualifizierbar ist
bis zum darrtrockenen Zustand
den Holzschnittflächen mit den
Brett Schnittholz mit einer
und eher Relationen angibt.
grobjähriges Holz Auch grob-
sichtbaren Jahrringen
Dicke bis 40 mm und einer Breite
Siehe auch grobjähriges Holz
oder weitringig; Holz mit großen
Hirnholzschnitt Auch Hirn-
ab 80 mm. Belagsbretter für
Flader Zeichnung des Holzes;
Jahrringbreiten, wobei der Be-
schnitt oder Querschnitt; zeigt
Terrassen mind. 24 mm bei
ein meist kegelartiges oder
griff nicht qualifizierbar ist und
deutlich die Zuwachszonen bzw.
Nadelholz bzw. 20 mm bei
ovales Bild, das durch Farb-
eher Relationen angibt. Siehe
Jahrringe
Laubholz, Breite max. 120 mm
oder Strukturunterschiede beim
auch feinjähriges Holz
Holzstrahlen Auch Markstrah-
empfohlen
Tangentialschnitt sichtbar wird.
Halbriftbrett Beim Halbrift-
len oder Strahlenparenchym;
Brinellhärte hb 90 gibt die
Man unterscheidet a) deutlich
brett ist der Winkel zwischen
quer zur Stammachse verlaufen-
durchs chnittliche Härte einer
(z. B. Fichte, Kiefer, Lärche),
den Jahrringen und der Brett
de und auf die Markröhre ge-
Holzart quer zur Holzfaser an;
b) in zarten Linien noch zu
oberfläche kleiner als 60°, darf
richtete Zellen, die im Quer-
je größer der Wert, desto härter
erkennen (z. B. Ahorn, Birke),
jedoch nur in einem Eckpunkt
schnitt als feine Linien (Strahlen)
ist das Holz
c) undeutlich bis unkenntlich
des Rechteckquerschnitts 0°
und im Radialschnitt als „Spie-
Bürsten Beim Bürsten werden
(z. B. Apfel, Birne)
erreichen. Der Winkel wird am
gel“ sichtbar und teilweise so
nach dem Hobeln in einem
Fladerschnitt Auch Tangential-
Schnittpunkt zwischen Brett
breit sind, dass sie das Holzbild
weiteren Arbeitsgang die wei-
schnitt; Längsschnitt parallel
oberfläche und Tangente ge-
wie bei den Eichen wesentlich
cheren Holzanteile („Frühholz“)
zur Stamma chse. Ergibt oben
messen
beeinflussen. Dienen der Stoff-
aus der Holzoberfläche „heraus-
bogig geschlossene Kegel-
Halbringporigkeit Mittelstel-
speicherung und Stoffleitung in
gebürstet“
schnittlinien, wobei Streifen
lung zwischen Zerstreutporig-
radialer Richtung
chemischer Holzschutz Anwen-
von Früh- und Späth olz wech-
keit und Ringporigkeit, z. B. Nuss,
Holzwerkstoff Werkstoffe, die
dung von wirkstoffhaltigen
seln; diese Zeichnung nennt
deren Gefäße zwar zerstreut
durch Zerkleinern von Holz und
Holzschutzmitteln, die einen
man Flader
angeordnet, aber so groß sind,
anschließendes Zusammenfügen
Befall von Holz oder Holzwerk-
Fladerung Jahrringe, sichtbar
dass man sie gut erkennen
der Strukturelemente, ev. unter
stoffen durch tierische und
im Längsschnitt
kann. Bei Kirsche sind die Ge-
Beimengung weiterer Material-
pflanzliche Holzschädlinge
Freilufttrocknung Oder natür
fäße im Frühholz viel zahlreicher
komponenten, erzeugt werden
verhindern oder einen solchen
liche Trocknung; Lagerung im
als im Spätholz, sodass der
Imprägnieren Behandeln von
Befall bekämpfen. Damit sind
Freien oder offen unter Dach
Eindruck einer Ringbildung
Holz mit Holzschutzmitteln,
Holzschutzmittel klar abge-
unter örtlichem Klima zur Trock-
entsteht
um es gegen Feuchtigkeit und
grenzt von Anstrichen
nung des Holzes. Die Einfluss-
Harz Nadelhölzer (z. B. Fichte,
Schädlinge zu schützen
Drehwuchs Schraubenförmiger
nahme auf den Trockenverlauf
Kiefer, Lärche) können speziell
Imprägnierung Behandeln von
statt mit der Stammachse gleich-
ist gegenüber der technischen
bei Sonneneinstrahlung Harz
Holz mit Holzschutzmitteln,
laufender Faserverlauf, der das
Trocknung äußerst gering.
ausscheiden. Harzaustritte sind
um es gegen Verwitterung und
Stehvermögen beeinflusst
Dient meist der Vortrocknung
bei Oberflächenbeschichtungen
Schädlinge zu schützen
Durchfalläste Vom nachwach-
Frühholz Die meist hellere und
problematisch. Entsprechende
Instandhaltung Je nach Ober-
senden Holz lose umschlossene,
weichere Schicht eines Jahrrings,
Sortierungen oder Ausfräsen
flächenbehandlung sind unter-
meist schwarze, abgestorbene
die zu Beginn einer Wachstums
und Ausleimen von Harzan-
schiedliche Wartungsintervalle
Äste, die im Schnittholz nach
periode entsteht und meist bei
sammlungen (Harzgallen) ver-
vorzusehen
dem Trocknen meist herausfal-
Nadelhölzern besonders deut-
hindern dies
Jahr(es)ring Klimatisch be-
len. Besonders bei Fichte und
lich ausgebildet ist
Harzgallen Auch Harztaschen;
dingte und sich wiederholende
Tanne
Fuge Stelle eines Bauwerks, an
große, flach linsenförmige, mit
ringförmige Zonen im Quer-
Elastizitätsmodul Auch
der Bauteile zusammengefügt
den Jahrringen gleichlaufende,
schnitt sichtbar, bestehend aus
E-Modul; Maß für die Verfor-
sind. Man unterscheidet Trenn-
harzgefüllte Spalten im Nadel-
Früh- und Spätholz. Entstehen
mungssteifigkeit bei mecha-
fugen, um zerstörungsfreie
holz
die Zonen jährlich, werden sie
nischer Beanspruchung im
B ewegungen von Bauteilen zu
Harzkanäle Röhrenartige, mit
auch als Jahrringe bezeichnet
elastischen Bereich
ermöglichen, Fugen, die unge-
Harz gefüllte Hohlräume, die
Kambium Die „Lebenszentrale“
Farbkern Zumeist ein rötlich-
wollt dort entstehen, wo diese
meist in Faserrichtung verlaufen.
zwischen Rinde und Holz, wo
braun gefärbtes Kernholz, das
Bewegungen behindert werden,
Werden oft erst durch austre-
nach außen Bastzellen und nach
innen Holzzellen gebildet wer-
Lasuren sind Anstriche, durch
4 wenig dauerhaft, 5 nicht dauer-
Quellen und Schwinden Holz
Rinde Äußerster Teil des Stam-
den. Hier entsteht der Dicken-
die die Holzstruktur farblich
haft; bei Insekten S, sh auch
ist hygroskopisch, es quillt bei
mes, bestehend aus Borke und
zuwachs.
erkennbar bleibt. Man unter-
Kernholz anfällig
Feuchtigkeitsaufnahme und
Bast
Kantholz Schnittholz mit einer
scheidet Dünn-, Mittel- und
natürliche Trocknung Oder
schwindet bei Feuchtigkeitsab-
Ringporigkeit Im Querschnitt
mit einer Breite ab 40 mm und
Dickschichtlasuren. Dunkle
Freilufttrocknung; Lagerung im
gabe und verändert dabei Maß
periodisch wiederkehrende
einer Dicke zwischen der Breite
L asuren in Farbtönen sind i. d. R.
Freien oder offen unter Dach
und Form. Die Folge sind Fugen
Ringe aus engliegenden größe-
und der Breite mal 3
dauerhafter als helle, da sie
unter örtlichem Klima zur Trock-
oder Risse bzw. Ausdehnungen
ren Poren (Frühholz), die mit
Keilzinkung Längsverbindung
besseren uv-Schutz bieten
nung des Holzes. Die Einfluss-
oder Aufwölbungen
Ringen aus kleineren Poren
von Vollholz wie z. B. Terrassen-
Latten Schnittholz mit Dicken
nahme auf den Trockenverlauf
Quellmaß Zahlenmäßige Anga-
abwechseln (Spätholz)
belagsbrettern
bis 40 mm und Breiten bis 80 mm
ist gegenüber der technischen
be von Längen- oder Volumsän-
Rohdichte Das Verhältnis von
Kern Der vom Splintholz ring-
Lignin Gerüstsubstanz, die
Trocknung äußerst gering.
derungen, die durch Quellen
Masse zu Volumen (g⁄ cm 3 oder
förmig umgebene und sich
neben der Zellulose und weite-
Dient meist der Vortrocknung
oder Schwinden verursacht
kg⁄ m 3) bei einer bestimmten
durch eine oft dunklere Färbung
ren Bestandteilen die Holz-
Nut und Feder Holzverbindung
werden. Es gibt die prozentuelle
Temperatur und Luftfeuchtig-
abhebende innere Teil des
Zellwand bildet. Im Papier ist es
in der Längs- oder Stirnseite des
Änderung bezogen auf den tro-
keit. Die Rohdichte ändert sich
Stammes. Im Gegensatz zum
ein unerwünschter Restbestand,
Holzes, im verlegten Zustand
ckenen (Quellmaß) bzw. nassen
je nach Luft- und Holzfeuchtig-
Splintholz keine wasser- und
der dafür sorgt, dass das Papier
unsichtbar
(Schwindmaß) Zustand an und
keit. Die Normal-Rohdichte
nährstoffleitende Funktion
schnell vergilbt. Bei der Zellstoff-
Oberflächenbehandlung Be-
ist in den drei Hauptrichtungen
wird bei 20°C und 65 % rela-
Kernbrett Bei Kernbrettern
gewinnung wird es chemisch
schichtung der Holzoberfläche
des Holzes unterschiedlich
tiver Luftfeuchtigkeit nach
verläuft die Markröhre des
weitgehend von der Zellulose
durch (farbige) Lasuren bzw.
Querschnitt Auch Hirnschnitt;
L agerung bestimmt
Stammes im Brett oder an der
getrennt. Der Abbau des Lignin
Lacke zum Schutz vor Abwitte-
nennt man die quer zur Faser
Schnittholz Ein mit Sägen und⁄
Brettoberfläche
durch uv-Strahlung führt bei
rung der Holzoberfläche v. a.
liegenden Holzschnittflächen
oder Zerspanern in Längsrich-
Kesseldruckimprägnierung
Holz zur Braunfärbung
aus gestalterischen Gründen
mit den sichtbaren Jahrringen
tung bearbeitetes Holz
Holzschutzverfahren, bei dem
Markröhre oder Mark wird
öhu Österreichische Holzhan-
Radialschnitt Auch Spiegel-
Schnittrichtungen Unterschei-
das Imprägniermittel in einem
die in der Mitte des Stammes
delsusancen; regeln die Qualität
schnitt; Längsschnitt durch einen
dung von drei Schnittrichtungen:
Kessel unter hohem Druck in
liegende Sprossachse genannt,
und den Handel von Rund- und
Stamm, der durch das Mark hin-
Querschnitt oder Hirnschnitt,
das Holz gepresst wird, um das
die von der Wurzel bis zur
von Schnittholz
durchgeht und im Sinne eines
Flader- oder Tangentialschnitt,
Splintholz möglichst gleich
Sprossspitze entwickelt ist
önorm Eine önorm ist eine vom
Halbmessers der Jahrringe ver-
Spiegel- oder Radialschnitt
mäßig und tief damit zu tränken
Markstrahlen Auch Holzstrah-
Austrian Standards Institute
läuft. Dieser Schnitt zeigt eine
Schwinden Maßänderung durch
konstruktiver Holzschutz um-
len oder Strahlenparenchym;
veröffentlichte nationale Norm.
besonders schlichte Zeichnung.
Feuchtigkeitsabgabe. Der
fasst alle Maßnahmen, von der
quer zur Stammachse verlau-
Hierbei handelt es sich um
Mit dem freien Auge sichtbare
Schwund ist je nach Holzart und
Planung über die Wahl der rich-
fende und auf die Markröhre
f reiwillige Standards, die in
Holzstrahlen spiegeln oft bei
Schnittrichtung unterschiedlich.
tigen Holzart und die Verarbei-
gerichtete Zellen, die im Quer-
N ormungsgremien erarbeitet
Lichteinfall
Die Folge sind Risse oder im
tung bis zur Konstruktion und
schnitt als feine Linien (Strahlen)
werden. önormen werden ent-
Resistenz Dauerhaftigkeit bzw.
verbauten Zustand Fugen
Detailausführung, mit denen
und im Radialschnitt als „Spie-
weder durch interessierte Kreise
natürliche Widerstandsfähigkeit
Sichtqualität bezeichnet die
eine dauerhafte Durchfeuchtung
gel“ sichtbar sind und teilweise
angeregt oder im Rahmen der
des Holzes gegen Holzschäd-
optische Eignung eines Roh
und daraus resultierende Schä-
so breit sind, dass sie das Holz-
internationalen Normierung
linge. Nach önorm en 350-2 bei
bauelements zur sichtbaren
den von Holz und Holzwerkstof
bild wie bei den Eichen wesent-
(z. B. iso, en, iec) als nationale
Pilzen Resistenzklassen: 1 sehr
Verwendung
fen vermieden werden können
lich beeinflussen. Dienen der
Norm übernommen.
dauerhaft, 2 dauerhaft, 3 mäßig
Sortierung für Holzböden im
Kunststoffpads Unterlagen zur
Stoffspeicherung und Stoff
pflanzliche Schädlinge Pilzspo-
dauerhaft, 4 wenig dauerhaft,
Freien sollte für folgende Krite-
Erleichterung des Abtrocknens
leitung in radialer Richtung
ren sind zwar immer allgegen-
5 nicht resistent; bei Insekten s
rien explizit festgelegt werden:
der Traglatten zum Untergrund
Maserung Zeichnung des
wärtig in der Luft, sie wachsen
anfällig, sh auch Kernholz
Jahrringlage, Splintholzanteil,
künstliche Trocknung Trock-
Holzes. Jahresringe, sichtbar im
jedoch nur unter bestimmten
anfällig, n⁄ a nur unzureichende
Äste, ausgeschlagene Stellen
nung unter künstlichen Klima-
Längsschnitt. Siehe auch Flader
Bedingungen. Ist das Holz tro-
Daten verfügbar
(schadhaft bearbeitete Stellen),
bedingungen, meist in Kammern
und Textur
cken und richtig verarbeitet,
Riftschnitt Radialschnitt, bei
Druckholz, Verformung, Harz-
oder Durchlaufkanälen. Es
nadelrissig bezeichnet man die
kommt es kaum zu einem Befall
dem die Jahrringe möglichst
gallen, Risse, Markröhre, Farbe,
können wesentlich niedrigere
Struktur von ringporigen Hölzen,
bzw. zu einer Zerstörung. Bläue-
rechtwinkelig zur Brettbreite
Pilzbefall, Insektenbefall, Baum-
Endfeuchtigkeiten und kürzere
deren Gefäße im Längsschnitt
pilze zerstören das Holz nicht,
liegen, auch Einschnitt mit
kante und Rindeneinwuchs.
Trocknungszeiten erreicht wer-
als feine Rinnen oder Rillen zu
sondern verfärben es nur; aller-
„stehenden Jahrringen“ ge-
Eine Sortiermöglichkeit für Be-
den als bei der Freilufttrocknung
erkennen sind
dings können Anstriche durch-
nannt
lagsbretter stellen die Sortier-
Lacke bilden eine deckende
natürliche Dauerhaftigkeit
drungen und beschädigt werden
Riftbrett Beim Riftbrett beträgt
richtlinien des Verbandes der
einheitlich gefärbte Oberfläche,
Resistenz bzw. natürliche Wider-
Pfosten ⁄ Bohle Schnittholz mit
der Winkel zwischen den Jahr-
Europäischen Hobelindustrie
durch die die Holzstruktur farb-
standsfähigkeit des Holzes
einer Dicke ab 40 mm und einer
ringen und der Brettoberfläche
(veh) dar. Bei tragenden Bautei-
lich nicht durchscheint. Sie bie-
g egen Holzschädlinge. Nach
Dicke ab der Breite mal 3
zwischen 60° und 90°. Der
len ist zudem die Sortierung
ten einen sehr guten uv-Schutz
önorm en 350-2 bei Pilzen Resi-
Pigmente sind feinstverteilte,
Winkel wird am Schnittpunkt
nach der Tragfähigkeit gemäß
und ergeben daher sehr dauer-
stenzklassen: 1 sehr dauerhaft,
pulverförmige, unlösliche Farb-
zwischen Brettoberfläche und
önorm din 4074 Teil 1 bzw. Teil
hafte Anstriche
2 dauerhaft, 3 mäßig dauerhaft,
mittel
Tangente gemessen
5 zu berücksichtigen
134 135
Splint Der den Kernholzbereich
Dimensionsstabilität sowie ge-
Zeichnung Textur des Holzes;
umgebende Holzmantel. Der
ringere Ausgleichsf euchtigkeit,
siehe auch Maserung und Flader
Anteil ist von der Art, dem Alter
Rohdichte, Elastizität und Trag-
Zellen Kleine, meist langge-
und den Wachstumsbedingungen
fähigkeit verfügt. Gute Eignung
streckte faserförmige hohle
abhängig
für bewitterte Flächen wie Ter-
Gebilde, deren Wände aus Zellu-
Splintholz Äußerer, zwischen
rassenböden, wegen der Sprö-
lose, Hemizellulose und Lignin
der Rinde und dem Kernholz
digkeit nicht jedoch für tragende
bestehen. Sie bilden miteinan-
liegender Teil des Stammes. Im
Bauteile. Befestigungen sind
der verkittet den Holzkörper
Splintholz erfolgen die Wasser-
vorzubohren
Zellulose Gerüstsubstanz fast
speicherung und der Nährstoff-
tierische Schädlinge Insekten-
aller Pflanzen. Anteil beim Holz
transport, hoher Feuchtegehalt.
larven wie die vom Braunen
rund 50 %
Es ist empfindlich für Pilz- und
Splintholzkäfer, Gewöhnlichen
Zerstreutporigkeit Im Quer-
Insektenbefall und normaler-
Nagekäfer („Holzwurm“) oder
schnitt sind Poren gleichmäßig
weise auch bei dauerhaften
Hausbockkäfer nutzen Holz als
verteilt, keine deutliche Zonie-
Holzarten ohne Imprägnierung
Lebensraum und Nahrungsquel-
rung
nicht von hoher Beständigkeit
le. Der Befall kann zur völligen
Zugfestigkeit Widerstandsfä-
Spätholz Abschluss einer Zu-
Zerstörung des Holzes führen
higkeit eines auf Zug bean-
wachszone bzw. eines Jahrrings,
trocken Als trocken werden
spruchten Körpers gegen Bruch
der auf das Frühholz folgt. Bei
Hölzer bezeichnet, deren
Zuwachszonen Klimatisch be-
Laubhölzern meist porenärmer
Feuchtegehalt dem künftigen
dingte und sich wiederholende
und bei Nadelhölzern besonders
Verwendungsklima entspricht;
ringförmige Zonen im Quer-
dunkle und harte Zone
für Bauteile, die ständig mit
schnitt sichtbar, bestehend aus
Stehvermögen Verhalten des
der Außenluft in Berührung
Früh- und Spätholz. Entstehen
Holzes bezüglich Maß- und
kommen, 12 bis 15 % und für
die Zonen jährlich, werden sie
F ormänderungen bei sich än-
Bauteile im Inneren von Räu-
auch als Jahrringe bezeichnet
dernder relativer Luftfeuchte
men 8 bis 12 %
der Umgebung
Tränkbarkeit Fähigkeit von Holz,
Stirnseite oder Hirnholz nennt
Tränkflüssigkeiten (z. B. Holz-
man die quer zur Faser liegen-
schutzmittel) aufzunehmen, die
den Holzschnittflächen mit den
je nach Holzart sehr unter-
sichtbaren Jahrringen
schiedlich ist. Nach önorm en
Tangentialschnitt Auch Flader-
350-2 bedeutet 1 gut tränkbar, 2
schnitt; Längsschnitt parallel
mäßig tränkbar, 3 schwer tränk-
zur Stammachse. Ergibt oben
bar, 4 sehr schwer tränkbar;
bogig geschlossene Kegel-
Zusatz „v“ bedeutet, die Holzart
schnittlinien, wobei Streifen
zeigt ein ungewöhnlich hohes
von Früh- und Spätholz wech-
Ausmaß an Variabilität
seln; diese Zeichnung nennt
uv-Schutz Das uv-Licht der Son-
man Flader
ne verändert die Holzoberfläche
technische Trocknung Trock-
und baut Holzsubstanz ab. Pig-
nung unter künstlichen Klima-
mente der Anstriche (Lacke,
bedingungen, meist in Kammern
Lasuren) verhindern den Abbau.
oder Durchlaufkanälen. Es
Farblose Beschichtungen (Klar-
können wesentlich niedrigere
lacke) gewährleisten keinen
Endfeuchtigkeiten und kürzere
ausreichenden uv-Schutz.
Trocknungszeiten erreicht wer-
Vergrauung Chemisch-physi
den als bei der Freilufttrocknung
kalischer Abbauprozess von
Textur Zeichnung des Holzes;
unbehandeltem Holz bei Bewit-
siehe auch Maserung und Flader
terung, welcher sich aus den
Thermische Modifizierung
Einflüssen von Sonnenlicht
Holzmodifikation; mit speziellen
(uv-Anteil), Regen, Mikroorga-
Wärmeverfahren behandeltes
nismen, Verschmutzung und
Holz (z. B. Esche oder Fichte),
Feuchteschwankungen zusam-
das danach über erhöhte Dauer-
mensetzt. Die oberflächlichen
haftigkeit, Witterungsbestän-
Veränderungen beeinflussen
digkeit, Schädlingsresistenz und
nicht die Festigkeit des Holzes
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DI Dr. Gerhard Grüll Bereich Oberfläche g.gruell @ holzforschung.at DI Claudia Koch Bereich Holzhausbau c.koch @ holzforschung.at DI Georg Oberdorfer Bereich Holzwerkstoffe g.oberdorfer @ holzforschung.at Dipl.-HTL-Ing. Peter Schober Abteilung Bautechnik p.schober @ holzforschung.at Mag. Andrea Steitz Bereich Holzschutz a.steitz @ holzforschung.at DI (FH) Philipp Trimmel Bereich Holzhausbau p.trimmel @ holzforschung.at DI Florian Tscherne Bereich Oberfläche f.tscherne @ holzforschung.at alle Holzforschung Austria A-1030 Wien Franz Grill-Straße 7 T +43 (0)1 ⁄ 798 26 23 www.holzforschung.at
Impressum Medieninhaber und Herausgeber proHolz Austria Arbeitsgemeinschaft der österreic hischen Holzwirtschaft zur Förderung der Anwendung von Holz Obmann Dieter Kainz Geschäftsführer Georg Binder proHolz Austria A-1011 Wien Uraniastraße 4 T +43 (0)1 ⁄ 712 04 74 F +43 (0)1 ⁄ 713 10 18 info@proholz.at www.proholz.at Bearbeitung u. Zeichnungen Holzforschung Austria A-1030 Wien Franz Grill-Straße 7 T +43 (0)1 ⁄ 798 26 23 F +43 (0)1 ⁄ 798 26 23-50 hfa@holzforschung.at, www.holzforschung.at AutorInnen P. Schober und C. Koch et al. Redaktion und Projektleitung Eva Guttmann und Alexander Eder Lektorat Claudia Mazanek Druck Eberl Print, Immenstadt Gestaltung Atelier Gassner, Schlins Reinhard Gassner, Marcel Bachmann gesetzt in Foundry Journal auf PhöniXmotion 1. Auflage 2013, 2.000 Stk. Preis inkl. USt., exkl. Versand Euro 49,– isbn 978-3-902320-99-5 issn 1680-4252
Fotografien Florian Lierzer Cover. Holzforschung Austria S. 6 – 57 außer Peter Schober Abb. 1, 10, 17, 51, 67 und Florian Lierzer Abb. 12, 31 und S. 53 u. Mitte. Florian Lierzer S. 62 – 131 außer Martin Weiß S. 68, Paul Ott S. 69, 77, Josef Pausch S. 76, artec Architekten S. 84, Walter Ebenhofer S. 85, Klaura Kaden + Partner S. 96 o., Peter Schober S. 96 u., 128 – 130 o., Lukas Schaller S. 97, Karin Bechtold S. 104, Iwan Baan S. 105, Jakob Fina S. 112, Julian de Smedt S. 113, Kreiner Architek tur zt GmbH ⁄ Mirja Geh S. 120, Kreiner Architektur zt GmbH S. 121, Eva Guttmann S. 130 u., 131 u., P assareco ag S. 131 o.
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