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Fünf Jahre Conflict Zone: „Man muss furchtlos sein“ Der Politiktalk der DW trägt den Konflikt bereits im Namen: Conflict Zone steht für b risante Themen und hartnäckigen Journalismus. Die TV-Interviews erhitzen nicht selten die Gemüter der Gäste.
©©DW/M.Martin
Text Julia van Leuven, DW-Redakteurin
Ehemalige AfD-Politikerin Frauke Petry
Im Herbst 2015 erstmals ausgestrahlt, läuft das konfrontative Interviewformat wöchentlich im englischsprachigen TV-Programm der DW. Bisher stellten sich rund 200 Gäste den Fragen der Moderatoren Tim Sebastian und Sarah Kelly – darunter Staats- und Regierungschefs, Außenministerinnen und -minister sowie Vertreterinnen und Vertreter internationaler Institutionen wie der NATO, der Vereinten Nationen oder der EU. Zeit für eine Bilanz: Was macht Conflict Zone so außergewöhnlich? Moderator Tim Sebastian: „Es geht nicht um Emotionen – jedenfalls nicht um meine. Es geht darum, politische Persönlichkeiten mit den Fakten zu konfrontieren, die sie vielleicht nicht hören wollen.“ „Wir sind mit Fakten bewaffnet und bereit nachzubohren“, so Moderatorin Sarah Kelly, die seit Februar 2020 das Team von Conflict Zone verstärkt. Es sei „dieser furchtlose und schlagkräftige Interview-Stil, der Conflict Zone einzigartig macht“. Die Mächtigen zur Rechenschaft ziehen sieht Kelly als „eine Herausforderung und eine große Verantwortung“. In seinen fünf Jahren als Gastgeber und hartnäckiger Fragensteller sind Tim Sebastian viele Begegnungen in lebhafter Erinnerung geblieben. Etwa das Interview mit Nigel Farage, Gründungsmitglied der UK Independence Party (UKIP) und damals noch Mitglied des Europäischen Parlaments, im Sommer 2017. Farage gab zu, gewusst
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zu haben, dass eine der zentralen Behauptungen der Brexiteers – Großbritannien würde durch den Austritt aus der EU Geld sparen – falsch war. Dennoch war ihm wichtiger, „seiner eigenen Kampagne die Treue zu halten, als der britischen Öffentlichkeit die Wahrheit zu sagen“, so Sebastian. Auch das Interview mit der damaligen AfD-Vorsitzenden F rauke Petry im Jahr 2016 schlug hohe Wellen, vor allem in Deutschland. Das Publikum wusste Sebastian zufolge den für deutsche Verhältnisse neuen und weniger zurückhaltenden Ansatz für politische Interviews zu schätzen. Herausfordernd sei der Umgang jedoch mit allen Gästen, denn sie alle wehrten sich gegen die hartnäckigen Fragen der Moderatoren. „Wir bekommen nicht viele Eingeständnisse. Aber wir versuchen, die unvermeidlichen Ausflüchte und Täuschungsmanöver offenzulegen, die Politiker zunehmend einsetzen“, so Sebastian. Dass sich Gäste aus autoritären Staaten wie Russland, China, Saudi-Arabien, Simbabwe, Venezuela oder Ägypten mit harten Fragen „grillen“ lassen, ist nicht selbstverständlich und zeugt von der Bedeutung, die sich Conflict Zone seit dem Sendestart erarbeitet hat. „Kurz nach meinem Start als Moderatorin bei Conflict Zone wurde die Welt von einer der größten Herausforderungen unserer Zeit heimgesucht: der Corona-Pandemie. Die Auswirkungen auf das öffentliche